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SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB- SCHWIERIGKEITEN

Date post: 12-Jan-2016
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SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB- SCHWIERIGKEITEN. Seminar „Methoden zur Prävention und Behandlung von Entwicklungsstörungen“ Dr. Karina Weichold Referenten: Christiane Gentzel Karolin Gross Astrid Krüger Stefanie Luttmann. - PowerPoint PPT Presentation
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SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB- SCHWIERIGKEITEN Seminar „Methoden zur Prävention und Behandlung von Entwicklungsstörungen“ Dr. Karina Weichold Referenten: Christiane Gentzel Karolin Gross Astrid Krüger Stefanie Luttmann
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SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-

SCHWIERIGKEITEN

Seminar „Methoden zur Prävention und Behandlung von Entwicklungsstörungen“

Dr. Karina Weichold

Referenten: Christiane Gentzel Karolin Gross Astrid Krüger Stefanie Luttmann

Page 2: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

INHALTSVERZEICHNIS

1. Sprachentwicklungsstörungen1. Symptomatik2. Prävalenz3. Folgen4. Determinanten der Sprachentwicklung5. Ursachen6. Prävention

2. Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten1. Symptomatik2. Diagnostik3. Ätiologie4. Prävention

3. Zusammenfassung

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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Page 3: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.1 SYMPTOMATIK

Sprech- und Sprachstörungen treten im Kindesalter als spezifische Störungsbilder oder im Zusammenhang mit psychiatrischen oder neurologischen Erkrankungen auf

F80.1 - expressive SprachstörungF80.2 - rezeptive SprachstörungSpezifische Sprachentwicklungsstörungen

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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1.1 SYMPTOMATIK

F80.1 Expressive SprachstörungEine umschriebene Entwicklungsstörung, bei der die

Fähigkeit des Kindes, die expressiv gesprochene Sprache zu gebrauchen, deutlich unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus liegt, das Sprachverständnis liegt jedoch im Normbereich. Störungen der Artikulation können vorkommen.

F80.2 Rezeptive SprachstörungEine umschriebene Entwicklungsstörung, bei der das

Sprachverständnis des Kindes unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus liegt. In praktisch allen Fällen ist auch die expressive Sprache deutlich beeinflusst, Störungen in der Wort-Laut-Produktion sind häufig.

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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Page 5: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.1 SYMPTOMATIK

spezifische Sprachentwicklungsstörung sind nicht zu erklären durch:IntelligenzminderungHörstörungneurologische Erkrankung unzureichende Anregung durch das Umfeld

Nonverbale Fertigkeiten und Kommunikationsbedürfnis sind weitgehend unbeeinträchtigt

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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Page 6: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

Alter Normative Entwicklung Auffälligkeit6.-8. Woche2.-3. Monat4.-6. Monat6.-9. Monat

10.-14. Monat

- Laute ohne Lippenbewegung - Gurrlaute und Lachen - Imitation von Vokalen - Lallen, Konsonant-Vokal-Verbindungen

(„mamamama“) mit längeren Sequenzen - Erste Wörter

- Vermindertes Lallen

1-1,5 Jahre

1,5-2 Jahre

- Einwortäußerungen (überwiegend Nomen)- 50-Wort-Grenze (18. Monate) danach

„Wortsatzspurt“- Zwei- und Dreiwortäußerungen (ohne Artikel,

Präpositionen, Fragepronomen)- Beginn der Pluralbildung

- Verspätetes Erlernen der ersten Wörter- Verzögerte Entwicklung des aktiven und passiven

Wortschatzes- Keine 50 Wörter mit 18 Monaten „late talkers“- Wird bis zum 3. Lebensjahr aufgeholt „late

bloomers“ (bei etwa 50% der betroffenen Kindern)

2-3 Jahre - Einfache zielsprachliche Sätze- Erwerb des Genus

- Verminderte Äußerungslänge- Weitgehendes Fehlen syntaktischer Strukturen

Kindergarten/Vorschule

- Komplexe Sätze (Nebensätze, Verb am Ende) - Schwierigkeiten bei der Bildung und dem Verständnis grammatikalischer Wortformen und Satzstrukturen

Schulalter - Metasprachliche Kompetenz (Reflexion über die Sprache)

- Spontansprache weitgehend fehlerfrei- Einfache und kurze Sätze, vermeiden kompliziertere

grammatische Strukturen- Probleme erst bei höheren Anforderungen- Probleme, Geschichten folgerichtig zu erzählen,

übertragene Bedeutungen und Mehrdeutigkeiten zu verstehen und sich schriftlich kohärent mitzuteilen

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1.2 PRÄVALENZ

Sprachentwicklungsstörungen bei etwa 7% der Kinder

Jungen sind zwei bis drei Mal so häufig betroffen wie Mädchen (Tomblin et al., 1997)

19,8% aller monolingual Deutsch aufwachsenden Kinder stellen „Verdachtskinder“ dar (Grimm et al., 2004)

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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1.3 FOLGEN

Lesen und Rechtschreiben ist erschwertVersagen in allen schulischen BereichenVorzeitige Schulabbrüche bzw. Schulabschlüsse, die

unter dem Niveau liegen, das unter Berücksichtigung der allgemeinen Begabung des Kindes zu erwarten wären

Ausbildungsniveau und der soziale Status sind relativ niedrig

Chronische Misserfolgserlebnisse emotionale und verhaltensbezogene Auffälligkeiten

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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1.4 DETERMINANTEN DER SPRACHENTWICKLUNG Auffassungen, wie Kinder Sprache erwerben, liegen

weit auseinanderBehavioristische Spracherwerbstheorie

Sprache ist eine erlernte Fähigkeit, deren Erwerb dem Menschen aufgrund seiner allgemeinen geistigen Potenzen möglich ist

Theorie hat widersprüchliche BefundeNativistische bzw. generative

Spracherwerbstheorie (Chomsky, 1957)Spracherwerb ist ein genetisch kodiertes Programm,

das sich bei minimaler Anregung aus der Umwelt als Reifeprozess automatisch entfaltet

Annahme: Sowohl Umwelt als auch Genetik wichtig!

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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1.5 ÄTIOLOGIE

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Genetische Komponente

Hirnorganische Komponente

Auditive Wahrnehmung

Quantität des Sprachangebots

Qualität des Sprachangebots

Sonstige Einflüsse (Medienkonsum, Krippenbesuch)

Sprach-entwicklungs-

störungen

Kindliche Variablen Umwelt-Variablen

Abbildung modifiziert nach Suchodeletz, W. (Hrsg.), Prävention von Entwicklungsstörungen. Göttingen: Hogrefe.

10

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1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch Vermeidung frühkindlicher Hirnschädigungen

Durch Therapie von Hör- und auditiven Wahrnehmungsstörungen

Durch adäquaten Medienkonsum

Durch Sprachförderung in Kindergruppen

Durch Anleitung der Eltern

Durch kindzentrierte Sprachtherapie 11

Page 12: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch Vermeidung frühkindlicher Hirnschädigungen

umschriebene Sprachentwicklungsstörungen sind nicht Folge biologischer Risiken

Prävention biologischer Risiken während der Schwangerschaft kann zur Prophylaxe von Sprachstörungen bei allgemeiner Retardierung beitragen

12

Page 13: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch Therapie von Hör- und auditiven Wahrnehmungsstörungen

angeborene HörstörungTaube und schwerhörige Kinder wurden viel zu spät

erkannt (2. LJ, leichte Schwerhörigkeit erst nach Schuleintritt)

→ Möglichkeiten zur Prävention wurden lange verpasstroutinemäßiges Hörscreening von Neugeborenen seit

2009 bundesweite Regelleistung, um innerhalb der ersten 6 Monate mit Therapie zu beginnen

13

Page 14: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

chronische MittelohrentzündungAnnahme, dass ohne schnelle Behandlung

schwerwiegende Folgen für Sprachentwicklung entstehen, wurde nicht bestätigt

Training auditiver WahrnehmungAuditive Wahrnehmung im Säuglingsalter korreliert mit

späteren SprachleistungenAber: – bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen

konnten keine Wahrnehmungsstörungen belegt werden

– Training bei sprachgestörten Kindern ineffektiv– keine verlässliche Erfassung der Wahrnehmung im

Vorschulalter möglich14

Page 15: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch adäquaten MedienkonsumHypothesen:

Entscheidender Einfluss der Medien auf Sprachentwicklung empirisch nicht belegt

Möglichkeiten zu primärer Prävention durch Begrenzung des Konsums sowie zu sekundärer Prävention durch anspruchsvollere Medien begrenzt

Eindeutig ungünstig für Sprachentwicklung bei Vorschülern: unkontrollierter Fernsehkonsum

Medienkonsum führt zu Sprachentwicklungsstörungen

VerdrängungshypotheseÜberforderungshypothese

Mediennutzung fördert die Sprachentwicklung

FörderhypotheseMainstreaming-Hypothese

Mediennutzung ist ohne Einfluss auf die Sprachentwicklung

Lückenbüßer-HypotheseIrrelevanz-Hypothes

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1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch Sprachförderung in Kindergarten und Vorschule

Besuch der Vorschule wirkt sich positiv auf Sprachentwicklung aus, v.a. bei Kindern aus benachteiligten Familien

Wirkfaktoren: - Dauer der Eins-zu-Eins-Interaktion von Kind und

Erwachsenem → Intensität und Qualität der Betreuung- gezielte Sprachtrainings von Sprachtherapeuten

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1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch Sprachförderung in der Kinderkrippe

(frühzeitiger) Krippenbesuch erhöht nicht das Risiko für Sprachentwicklungsstörungen – Betreuung zu Hause während der ersten 3 Jahre ist keine Prävention

Gezielte Frühförderung kann Sprachentwicklungs-störungen vermeiden – für Kinderkrippen noch nicht belegt

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Page 18: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch Anleitung von Eltern zu sprachförderndem Verhalten

Anleitung der Eltern ermöglicht beschleunigten Spracherwerb, einfühlsamere Mutter-Kind-Interaktion, entspanntere Familienatmosphäre

Verbesserung von Wortschatz und Sprachkompetenz bei sprachentwicklungsverzögerten Kindern

Vergleichbare Sprachfortschritte nach Elternanleitung und individueller Sprachtherapie → Elternanleitung kostengünstiger

Langfristige Wirkung bislang noch unklar 18

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1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch Anleitung von Eltern zum dialogischen Vorlesen

Verschiedene Modellprojekte zeigen förderliche Wirkung auf Sprachentwicklung von Kindern unterschiedlichen Alters

Angebot erreicht auch Problemfamilien

Durch Einsatz von Videotraining relativ kostengünstig

Vorlesen in Kindergruppe nicht effektiv, nur in Einzelsituation →Anpassung für Kindergartensetting nicht ohne weiteres möglich, einfaches Vorlesen reicht nicht aus 19

Page 20: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

1.6 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Prävalenz• Ätiologie• Prävention

3. Programm

Durch kindzentrierte Sprachtherapie

Therapien gehören zum Standard bei der Betreuung sprachauffälliger Kinder

Logopädische Behandlung verbessert aktiven Wortschatz und Aussprache

Umstritten, ob Erwerb grammatischer Fähigkeiten beschleunigt oder verbessert werden kann

Langzeiterfolge sowie Prävention von LRS etc. unklar

Insgesamt empirisch schlecht belegte Wirksamkeit20

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2.1 SYMPTOMATIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Begrifflichkeiten:Allgemeine Lese-Rechtschreibschwäche:• allgemein schulisch schwache Leistungen augrund:

– intellektueller Grundausstattung– ungünstigen psychosozialen Umständen

Legasthenie, Dyslexie, spezifische Lese-Rechtschreibstörung:• spezifische Probleme: weitgehend auf das Lesen und

Rechtschreiben beschränkt• mind. durchschnittl. Intelligenz• erwartungswidrige Leistungen im Lesen und Schreiben• gute bis sehr gute Leistungen in anderen Fächern

In Einzelfällen, aber nicht immer deutlich voneinander trennbar

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Page 22: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.1 SYMPTOMATIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

PrimärsymptomatikLesestörung:• Lesegenauigkeit• Lesetempo• Leseverständnis

Rechtschreibstörung:• Verdrehungen von Buchstaben im Wort (b-d, p-q, u-n) • Reihenfolgefehler: („dei“ anstatt „die“)• Auslassungen von Buchstaben („ach“ anstatt „auch“) • Einfügen falscher Buchstaben („Artzt“ anstatt „Arzt“)• Wahrnehmungsfehler (Verwechslung von d-t, g-k)• Regelfehler (Groß-/Kleinschreibung, Dehnungs-h: „hol“ statt „hohl“) • Fehlerinkonstanz: dasselbe Wort wird immer wieder unterschiedlich

geschrieben

keine Legasthenietypischen Fehler! 22

Page 23: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.1 SYMPTOMATIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Sekundärsymptomatik:• emotionale Belastung• verringerte Leistungsmotivation• generelle Ablehnung des Themas Lesen oder Schreiben

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Page 24: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.1 SYMPTOMATIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Prävalenz:• 4-8% je nach Definitionskriterium• Jungen: 3-4 x häufiger in Praxen vorgestellt als Mädchen

– In epidemiologischen Studien ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichener!

– Unterschiede in der Nutzung eigener Ressourcen:• Aufmerksamkeitsverhalten• Lernmotivation

– Kompensation von Lerndefiziten– fallen im Unterricht weniger auf

• genetische Vulnerabilität• In allen sozialen Schichten • Nachteilig: mangelndes familiäres Angebot einer schriftlichen

Förderung

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2.2 DIAGNOSTIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

ICD-10: F81.0: Lese- und Rechtschreibstörung• Hauptmerkmal: umschriebene und bedeutsame Beeinträchtigung in

der Entwicklung der Lesefertigkeiten• Nicht allein durch das Entwicklungsalter, Visusprobleme oder

unangemessene Beschulung erklärbar• Leseverständnis, Fähigkeit, gelesene Worte wieder zu erkennen,

vorzulesen und Leistungen, für welche Lesefähigkeit nötig ist, können sämtlich betroffen sein

• Rechtschreibstörungen sind häufig und persistieren oft bis in die Adoleszenz, auch wenn einige Fortschritte im Lesen gemacht werden

• Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache gehen Entwicklungsstörungen des Lesens

• Schulzeit: häufig begleitende Störungen im emotionalen und Verhaltensbereich 25

Page 26: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.2 DIAGNOSTIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

ICD-10: F81.1: Isolierte Rechtschreibstörung• Hauptmerkmal: umschriebene und bedeutsame Beeinträchtigung

der Entwicklung vonRechtschreibfertigkeiten

• Ohne Vorgeschichte einer Lesestörung• Nicht allein durch ein zu niedriges Intelligenzalter, durch

Visusprobleme oder unangemessene Beschulung erklärbar.• Fähigkeiten, mündlich zu buchstabieren

und Wörter korrekt zu schreiben, sind beide betroffen.

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Page 27: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.2 DIAGNOSTIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie: Muliaxiale Diagnostik

• Achse 1: Klinisch-psychiatrisches Syndrom? (z. B. Schulangst, hyperkinetisches Syndrom)

• Achse 2: Umschriebene Entwicklungsstörung? (der Motorik, der Sprache, des Lesens, Rechtschreibens oder Rechnens)

• Achse 3: Intelligenzniveau

• Achse 4: Körperliche Symptomatik

• Achse 5: Abnorme psychosoziale Umstände?

• Achse 6: Beeinträchtigung der psychosozialen Anpassung (Schweregrad der Störung)?

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2.2 DIAGNOSTIK

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Mögliche Testverfahren:

• Weingartener Grundwortschatzrechtschreibtest (WRT 1–3, GRT 4),

• Diagnostischer Rechtschreibtest (DRT 1–4),• Salzburger Lese-Rechtschreib-Test (SLRT) und• Westermann-Rechtschreibtest (WRT 4/5, WRT 6).

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Page 29: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.3 ÄTIOLOGIE

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

2.3.1 Vorläuferfertigkeiten Schulbeginn ist nicht die „Stunde Null“, Kinder bringen sogenannte

„Vorläuferfertigkeiten“ mit spezifisch relevant für Lesen- und Schreibenlernen, im Vorschulalter

ausgebildet

A) visuelle Informationsverarbeitung Aufnahme, Speicherung, Verarbeitung visueller Informationen erklärt nur in geringem Maß Unterschiede im Lesen/Rechtschreiben

(Vellutino, 1979)

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Page 30: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.3 ÄTIOLOGIE

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

B) phonologische Informationsverarbeitung im Mittelpunkt der Forschung Aufnahme, Speicherung und Verarbeitung phonologischer

Informationen Teilbereiche:

b1) phonologische Bewusstheit: Einsicht in Lautstruktur der gesprochenen Sprache

b2) phonologisches Arbeitsgedächtnis: Bereithalten von Lautfolgen im Arbeitsgedächtnis

b3) verbale Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit/ Zugriff auf LZG: Zugang zu innerem Lexikon durch Umwandlung schriftlicher Symbole in lautsprachliche Repräsentationen

Prozess des Lesens: schnelles Finden der den Buchstaben entsprechenden Laute (b3), Behalten der Laute (b2), Verbinden der Laute (b1) und Erkennen des Wortes aufgrund der Lautverbindung (b3)

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Page 31: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.3 ÄTIOLOGIE

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

b1) phonologische Bewusstheit besonderer prädiktiver Wert für Schriftsprachenerwerb bzw.

Probleme dabei im weiteren Sinne: Zerlegung von Sätzen in Wörter, Silben, Reime

können Kiga-Kinder meist ohne explizites Lernen im engeren Sinne: Zerlegung von Worten in einzelne Laute

können Kiga-Kinder nicht wechselseitiges Wirkungsmuster zwischen phonologischer

Bewusstheit und Schriftspracherwerb (Klicpera & Gasteiger-Klicpera, 1993)

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Page 32: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.3 ÄTIOLOGIE

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

b2) phonologisches Arbeitsgedächtnis phonologische Schleife und zentrale Exekutive im AG (Baddeley & Hitch,

1974) Erfassung: z.B. mit Sprachentwicklungstest für 3-5jährige Kinder

(SET-K 3-5) (Grimm, Aktas & Frevert, 2001)

b3) verbale Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit/Zugriff auf LZG Geschwindigkeit des Vorgangs beim Schriftspracherwerb Erfassung: schnelles automatisiertes Benennen (Denckla & Rudel, 1976)

von 5 bekannten Symbolen/Farben in verschiedenen Reihenfolgen

b1), b2) und b3) mittelhoch korreliert, aber haben auch einzigartige Einflüsse (Schneider & Näslund, 1993, 1999)

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Page 33: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.3 ÄTIOLOGIE

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

C) Allgemeine sprachliche Fähigkeiten Wortschatz, Grammatik bedeutsam für verstehendes Lesen deutliche Überlappung von Sprachentwicklungsstörungen und L-R-

Schwierigkeiten (McArthur, Hogben, Edwards, Heath & Mengler, 2000)

Erfassung: z.B. SET-K 3-5, Heidelberger Sprachentwicklungstest

D) Wissen über Schrift stark abhängig von Elternhaus und Vorschulerziehung Buchstabenkenntnisse vor Schulbeginn, grundlegendes

Zeichenverständnis, Konventionen der Schrift, Verwendungsmöglichkeiten von Schrift

E) Biologische und genetische Basis der Vorläuferfertigkeiten genetische Basis von Lese-Rechtschreibkompetenzen gesichert:

h² ≈ .60 33

Page 34: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.3 ÄTIOLOGIE

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

2.3.2 Ursachen defizitäre Voraussetzungen/Vorläuferfertigkeiten

„phonological core deficit“-Theorie (Stanovich, 1988)

Theorie des doppelten Defizits (Wolf & Bowers, 1999): Defizite im phonologischen Bereich und Defizite im schnellen „visuellen“ Benennen (Geschwindigkeit des Zugangs zum semantischen Lexikon) zeigen unique und interagierende Effekte

unspezifische Faktoren (betreffen nicht nur LR-Probleme) allgemeine Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit Aufmerksamkeitsdefizite Motivationsdefizite ungünstige Umweltbedingungen (Familie, Unterricht)

Zusammenspiel von spezifischen und unspezifischen individuellen Faktoren mit Umweltbedingungen

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Page 35: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.4 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

2.4.1 sekundäre/tertiäre Prävention spezifische Trainings bei gravierenden Defiziten, da reines Üben

nicht reicht zeigt nicht immer gewünschte Erfolge im Leistungsbereich, da

Leistungsabstand zwischen Kind und Mitschülern schon zu groß viele Förderprogramme sind nicht individualisiert genug einsetzbar,

um Kinder ganz spezifisch zu fördern

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Page 36: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

2.4 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

2.4.2 primäre Prävention können an allen Vorläuferfertigkeiten und Einflussfaktoren ansetzen Förderung der phonologischen Bewusstheit zeigt gute Wirksamkeit andere beide Komponenten der phonologischen

Informationsverarbeitung: nicht weniger wichtig, aber bislang noch keine wirksamen Fördermaßnahmen gefunden

exemplarisch

„Hören, Lauschen, Lernen“ (Küspert & Schneider, 2008) und „Hören, Lauschen, Lernen 2“ (Plume & Schneider, 2004)

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Page 37: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

„Hören, Lauschen, Lernen“

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Aufbau des Trainings (1): Dauer: 6 Einheiten, tägliche Übungen in letzte 20 Wochen des Kiga-

Besuchs Ziel: Vorschulkindern Einblick in Lautstruktur der gesprochenen

Sprache geben, besonders akustische Diskrimination und Abstraktion sprachlicher Segmente nicht: Lesen oder Schreiben lernen!

Administration: Erzieherinnen, in Kleingruppen (Förderung der schwächeren Kinder)

spielerische Gestaltung, aber detaillierter und exakt einzuhaltender Trainingsplan

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Page 38: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

„Hören, Lauschen, Lernen“

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„Hören, Lauschen, Lernen“

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Ablauf des Trainings: 1. Einheit: Lauschspiele – konzentriertes Lauschen, Orten und

Identifizieren von Geräuschen 2. Einheit: Reime – Umgang mit der formalen Struktur gesprochener

Sprache 3. Einheit: Sätze und Wörter – Zerlegung gesprochener Sätze in

kleinere Einheiten 4. Einheit: Silben – Erkennen der Silben durch Singen und

rhythmische Übungen; Silbentrennung und Silbenzusammensetzung 5. Einheit: Anlaute – Identifikation von Lauten 6. Einheit: Phone (Laute) – Analyse und Synthese von Lauten

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„Hören, Lauschen, Lernen“

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Aufbau des Trainings (2): Aufbauprogramm zu „Hören, Lauschen, Lernen“, aus dem auch Teile

verwendet werden Dauer: 20 Wochen Ziel: schwächsten Vorschulkindern ein stabilisiertes Vorwissen

mitgeben, deswegen explizite Vermittlung von 12 Buchstabe-Laut-Korrespondenzen

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2.4 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Wirksamkeitsnachweise: vier Längsschnittstudien mit unselektierten Kiga-Gruppen (signifikante Verbesserung der

phonologischen Bewusstheit), Risikokindern (erreichten meist durchschnittliche Leistungen), Kindern aus schulvorbereitenden Einrichtungen von Sonderschulen

(profitierten nur kurzfristig) und Migrantenkindern (holten Rückstand zu Kindern mit Deutsch als

Muttersprache auf)

wichtige Wirkmechanismen bei solchen Trainings: regelmäßige Durchführung über längeren Zeitraum ausreichendes Training der phonologischen Bewusstheit im engeren

Sinn Integration der Buchstabe-Laut-Zuordnung ins Training sorgfältige Einarbeitung (und nach Möglichkeit Supervision) der

Administratoren41

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2.4 PRÄVENTION

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

2.4.3 Möglichkeiten im Kontext keine direkte Beeinflussung des Kindes, sondern seiner Lernumwelt besonders: Leseumwelt in Familie/Kiga/Schule und allgemeine

Beschäftigung mit Schrift (Lesesozialisation) familiäre Leseumwelt:

Vorlesen, gemeinsames „Lesen“ von Bilderbüchern, Erzählen von Geschichten, verfügbare Bücher/Bilderbücher im Haushalt, allgemeine Wertschätzung des Lesens

Sprachkompetenz, Kenntnisse über Schrift, Lesemotivation/-interesse des Kindes

wichtiger Mechanismus: aktive Beteiligung des Kindes beim Bilderbuchlesen („dialogisches Bilderbuchlesen“)

Kiga/Schule: kompensatorisch, wenn im Elternhaus wenig gelesen wird z.B. Leseecken, gegenseitiges Vorstellen der Lieblingsbücher,

Organisation von Lesepatenschaften 42

Page 43: SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN & LESE- UND RECHTSCHREIB-    SCHWIERIGKEITEN

3. Zusammenfassung

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Sprachentwicklungsstörungen können schwerwiegende Folgen in allen Bereichen mit sich

bringen, daher ist Prävention und frühe Intervention nötig für die Prävention haben sich gezielte Frühförderung in

Kindergarten und Vorschule, individuelles Sprachtraining durch Sprachtherapeuten sowie die Anleitung der Eltern als wirksam erwiesen

Lese-Rechtschreibstörungen Hauptmerkmal: umschriebene und bedeutsame

Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten Multiaxiale Diagnostik zu empfehlen Vorläuferfertigkeiten als entscheidende Faktoren für den Lese-

und Rechtschreiberwerb Prävention sollte v.a. primär gestaltet sein, da so beste

Wirksamkeit erzielt

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QUELLEN

1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

Petermann, F., Fröhlich, L. P., Metz, D. & Koglin, U. (2010). Elternbasierte Sprachförderung im Vorschulalter – Das Lobo-Programm. Göttingen: Hogrefe.

Plume, E. & Warnke, A. (2007). Definition, Symptomatik und Prävalenz der Lese-Rechtschreib-Störung. Monatsschrift für Kinderheilkunde, Volume 155, Number 4, Pp. 322-327

Kannengieser, S. (2010). Sprachentwicklungsstörungen – Grundlagen, Diagnostik und Therapie, München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag

Küspert, P. & Schneider, W. (2008). Hören, lauschen, lernen – Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

Küspert, P., Weber, J., Marx, P. & Schneider, W. (2007). Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. In W. von Suchodoletz (Hrsg.), Prävention von Entwicklungsstörungen (S. 81-96) . Göttingen: Hogrefe.

Marx, P. (2007). Lese- und Rechtschreiberwerb. Paderborn: Schöningh.

von Suchodoletz, W. (2007). Prävention umschriebener Sprachentwicklungsstörungen. In W. von Suchodoletz (Hrsg.), Prävention von Entwicklungsstörungen (S. 45-80) . Göttingen: Hogrefe.

Szahun, G. (2010). Sprachentwicklung beim Kind, Weinheim und Basel: Beltz-Verlag 44

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Danke für Eure

Aufmerksamkeit!1. SES•Symptomatik• Prävalenz• Folgen• Determinanten• Ätiologie• Prävention

2. LRS• Symptomatik• Diagnostik• Ätiologie• Prävention

3. Zusammen-fassung

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