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Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen - LMU … · ELFRA-1 1. Sprachverständnis &...

Date post: 17-Sep-2018
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Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen Sprachentwicklungstests für Vorschulalter Referentin: Ruohan Li
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Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen

Sprachentwicklungstests für Vorschulalter

Referentin: Ruohan Li

Diagnostische Marker

l  Für jedes relevante Entwicklungsalter sind unterschiedliche diagnostische Marker einschlägig. Sie müssen:

✔ repräsentativ sein ✔  zwischen auffälligen und unauffälligen

Kindern unterscheiden ✔  auf globalere Lernfähigkeiten verweisen ✔  Prognostische Aussagekraft aufweisen

Gesamtkonzept

Gesamtkonzept

ELFRA-1/2

l  Hannelore Grimm, 2000 l  Kinder-Untersuchungsheft

(U6,U7) ist für frühe Erkennung von Sprachentwicklungsstörung nicht geeignet.

l  Mütter besitzen über die frühen

Sprachfähigkeiten ihrer Kinder ein Expertenwissen.

(Grimm, 2005)

ElFRA-1

Basis-kompetenzen

ELFRA-1 1. Sprachverständnis & Sprachproduktion 1.1 Produktiver und rezeptiver Wortschatz •  Wortschatzliste mit 164 Wörtern in 13 semantischen

Kategorien. •  Können Kinder mehr verstehen als prodizieren? •  èBei Produktiver Wortschatz: 44 von 164 als gelöst •  èBei rezeptiver Wortschatz:159 von 164 als gelöst

ELFRA-1 1.2 Produktion von Lauten und Sprache

ELFRA-1 1.3 Reaktion auf Sprache

ELFRA-1 2. Gesten èFähigkeit der symbolischen Handeln und Denken

ELFRA-1 3. Feinmotorik è Aufschluß über den entwicklungsneurologischen Status

ELFRA-2

ELFRA-2 1.  Produktiver Wortschatz •  Wortschatzliste des ELFRA-1 �+ 96 zusätzlichen Wörtern:

(Fragewörter, Pronomina, Mengenwörter und Artikel, Präpositionen und Lokalisationen, Hilfsverben und Modalverben, Verbindungswörter sowie Wörter über die Zeit)"

•  Durchschnittlich 133 von max. 260"

ELFRA-2 2. Syntax •  schon Wörter verbinden? Wenn jaè •  Vorgeben von Aussagen, Fragen und Satzbeispiele mit

unterschiedlicher Formen •  durchschnittlich 19 von max. 47

ELFRA-2 3. Morphologie: •  Besitz, Mehrzahl, Vergangenheit, Endungen der

Verben •  Durchschnittlich 6.5 von max.16

Auswertung

l  Summierung der Rohwerte

l  Vergleich mit

kritischem Wert

Interpretation

l  Risikokind: Produktiver Wortschatz < 50 l  Verdachtskinder: Produktiver Wortschatz < 80 bei Syntax und Morphologie < kritische Werte

Sensitivität:64% Spezifität: 85%

Produktiver Wortschatz l  der relevanteste diagnostische Marker in den ersten

beiden Lebensjahren

Grimm, 2005

Gütekriterien ELFRA-1/2 l  Stichprobe:140 (20 Risiko-/120 Kontroll) Kinder l  Objektivität

–  Durchführungs ✔

–  Auswertungs ✔

–  Interpretations ✔

l  Reliabilität –  Sprachprduktion: Alpha=.84 –  Sprachverständnis: .96 –  Gesten: .80 –  Feinmotorik: .59 –  Produktiver Wortschatz: .99 –  Syntax: .98 –  Morphologie: .91

l  Validität –  Signifikante Interkorrelationen der Entwicklungsskalen

SETK 3-5

SETK 3-5 Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder

l  Hannelore Grimm, 2001

✔ Sprachverstehen, ✔ Sprachproduktion, ✔ Sprachgedächtnis ✖ Artikulationsfähigkeit

SETK 3-5 l  3;0 -3;11 Jahre 1. Verstehen von

Sätzen (VS) 2. Enkodierung

semantischer Relationen (ESR)

3. Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter (PGN)

4. Morphologische Regelbildung (MR)

l  4;0 -5;11 Jahre 1. Verstehen von Sätzen

(VS) 2. Satzgedächtnis (SG) 3. Phonologisches

Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter (PGN)

4. Morphologische Regelbildung (MR)

5.Gedächtnisspanne für Wortfolgen (GW)

Verstehen von Sätzen l  Sprachverstehen l  3;0 -3;11 (11 ~ 13 von max. 19) 4;0 -5;11 (9 ~11 von max.15) l  „Die Kinder erhalten verbale Instruktionen

unterschiedlicher grammatischer Komplexität, die sie mit verschiedenen Materialien in Handlungen umsetzen sollen“ (Grimm, 2001)

Enkodierung semantischer Relationen l  Sprachproduktion l  3;0 -3;11 (2.9 ~ 3.7) l  Wie vollständig und präzise Kinder die auf den Bildkarten

dargestellten Inhalte verbal enkodieren können l  Räumlich-relationale Bildinhalte l  Präpositionalstrukturen werden verlangt

l  durchschnittliche Anzahl der Wörter pro Antwort : ⦗∑ Anzahl der Wörter pro Antwort ⦘/ 11 l  Nur wenn Basiselemente vollständigèElaborationen werden gezählt o  Das Pferd steht auf dem Tisch o  Das Pferd auf Tisch, das ist braun

Morphologische Regelbildung l  Sprachproduktion l  3;0 -3;11(12~13 von max. 20), 4;0 -5;11(19~23 von max.36) l  Drei Stufe der morph. Regelbilding nach Bowerman:

–  rote stage: auswendig unanalysiertes Lernen –  rule stage: Zusammenhänge werden erkannt –  Korrekte Formen

l  Pluralbildung: •  Für 3 Jährigen: bekannte Wörter •  Für 4 Jährigen: bekannte Wörter + Pseudowörter

Auto Autos Biwo ?

l  2: korrekte Pluralbildung l  1: abweichende Pluralbildung l  0: keine Antwort, alle andere falsche Antworten

Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter

l  Sprachgedächtnis l  3;0 -3;11(6 von max.13),

4;0 -5;11(8~12 von max.18) l  Fähigkeit, neue und noch

nicht gehörte Lautmuster in phonologischen Gedächtis zu repräsentieren

Gedächtnisspanne für Wortfolgen

l  Sprachgedächtnis l  4;0 -5;11(4 von max.6) l  Fähigkeit, bekannte

aufeinander folgende, aber inhaltlich unverbundene Wörter zu speichern und in der vorgegebenen Abfolge zu reproduzieren

Satzgedächtnis l  Sprachgedächtnis l  4;0 -5;11 (73~90 von max.119) l  „wie gut es gelingt, erworbene grammatische

Strukturen für die Reproduktion von Sätzen zu nutzen“ (Grimm, 2001)

l  Satzlänge: 6 bis 10 Wörter l  Sowohl inhaltlich sinnvoll als auch rein

syntaktisch-morphologisch korrekt gebildete Sätze:

–  Die graune Maus wird von der Katze gejagt.(Satz 1) –  Ein frecher Fußball, der den alten Kasper heiratet, ist

müde. (Satz 13)

•  Anzahl der korrekt produzierten Wörter •  Die syntaktische Stellungen der Wörter und der

semantische Zusammenhang spielen dabei keine Rolle.

Testergebnisse

l  Ausnahme: < 3 unterdurchschnittlich > 5 gut

Gütekriterien SETK 3-5 l  Stichprobe:495 Kinder im Alter von 3;0 bis 5;11 Jahren in 7 Städten l  Objektivität

–  Durchführungs –  Auswertungs –  Interpretations

l  Reliabilität –  Alpha=.62~.89

l  Validität –  Signifikante Interkorrelationen der Untertests –  Altersabhängigkeit: Leistungsanstieg mit dem Alter –  Diskriminante Validität: n.s. z.B mit Wiedererkennen von Gesichtern –  Kriteriumsvalidität:

–  Geschlechtsunterschiede: ab 2J geschlechtsneutral –  Stellung in Geschwisterreihe: Einzelkinder und Erstgeborene besser –  Frühgeborene Kinder: nur mit extrem niedrigen Geburtsgewicht –  Späte Wortlerner

✔ ✔?

- Bildungsstand der Mütter

Die phonologische Gedächtnisfähigkeit ist genetisch determiniert

- Dysphasische Kinder

Nebenkriterien

l Skalierung l Normierung l Ökonomie l Nützlickeit l Zumutbarkeit l Unverfälschbarkeit l Fairness ?

Gesamtkonzept nach Grimm

l  Standardisierung des Gesamtverfahrens:

✔ Die wichtig kritischen

diagnostischen Marker werden gemessen

✔ Prognostisch Valid ✔ Ökonomisch: Screening (10 Min.)è

Sprachentwicklungstest (30 bis 40 Min.)

Kritik und Diskussion

?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !


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