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Sonne, Wärme, Wein, wenig Verkehr: Was nach dem Para- · PDF fileTouren 110 | RennRad |...

Date post: 07-Feb-2018
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106 | RennRad | 11/12_2013 11/12_2013 | RennRad | 107 Zum Zeus 9 C Curd Biedermann Sonne, Wärme, Wein, wenig Verkehr: Was nach dem Para- dies klingt, ist eine Insel im äu- ßersten Süden Europas: Kreta. Das perfekte Rückzugsgebiet für alle herbstgeplagten Rad- fahrer. Ein Reisebericht. S onne, smaragdgrünes Meerwasser, schroffe Felsbuchten, lagunenartige Strände, spektakuläre Schluchten und sehr viele schöne Straßen für Rennrad- fahrer. Das ist Kreta, einer der südlichsten Punkte in Europa. Die griechische Insel gilt als Geheimtipp unter Rennradfahrern. Egal, wo man auf Kreta sein Quartier bezieht, es erwarten einen überall Traumstrecken ent- lang der Küsten oder im Landesinneren – geeignet für alle Leistungsklassen. Einziger Wermutstropfen bei einem Aufenthalt: Es ist unmöglich, alle sehenswerten Winkel der Insel abzufahren. Auf Kreta gibt es kaum Industrie – und des- halb auch wenig Verkehr. Das Straßennetz besteht aus flachem, welligem und bergigem Terrain. Für jeden Radsportler ist so genug Abwechslung geboten. Die gut asphaltierten, kurvigen Sträßchen machen unglaublich viel Spaß. Wildromantische Szenerie, grandiose Steilküsten, einsame Gebirgspässe – impo- sante Höhen- und Küstenstraßen lassen in puncto Streckencharakteristik keine Lange- weile aufkommen. Wer im Frühjahr anreist, kann ein exotisches Naturschauspiel beobachten: Das schneebe- deckte Ida- Gebirgsmassiv sticht sowohl von der Nord- wie auch Südküste kontrastreich heraus. Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad. Harmonierende Gegensätze, das ist ein Cha- rakteristikum der Insel. Weitere Vorzüge gibt
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ZumZeus

9C Curd Biedermann

Sonne, Wärme, Wein, wenig Verkehr: Was nach dem Para-dies klingt, ist eine Insel im äu-ßersten Süden Europas: Kreta. Das perfekte Rückzugsgebiet für alle herbstgeplagten Rad-fahrer. Ein Reisebericht.

Sonne, smaragdgrünes Meerwasser, schroffe Felsbuchten, lagunenartige Strände, spektakuläre Schluchten

und sehr viele schöne Straßen für Rennrad-fahrer. Das ist Kreta, einer der südlichsten Punkte in Europa. Die griechische Insel gilt als Geheimtipp unter Rennradfahrern. Egal, wo man auf Kreta sein Quartier bezieht, es erwarten einen überall Traumstrecken ent-lang der Küsten oder im Landesinneren – geeignet für alle Leistungsklassen. Einziger Wermutstropfen bei einem Aufenthalt: Es ist unmöglich, alle sehenswerten Winkel der Insel abzufahren.

Auf Kreta gibt es kaum Industrie – und des-halb auch wenig Verkehr. Das Straßennetz besteht aus flachem, welligem und bergigem Terrain. Für jeden Radsportler ist so genug Abwechslung geboten. Die gut asphaltierten, kurvigen Sträßchen machen unglaublich viel Spaß. Wildromantische Szenerie, grandiose Steilküsten, einsame Gebirgspässe – impo-sante Höhen- und Küstenstraßen lassen in puncto Streckencharakteristik keine Lange-weile aufkommen.

Wer im Frühjahr anreist, kann ein exotisches Naturschauspiel beobachten: Das schneebe-deckte Ida- Gebirgsmassiv sticht sowohl von der Nord- wie auch Südküste kontrastreich heraus. Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad. Harmonierende Gegensätze, das ist ein Cha-rakteristikum der Insel. Weitere Vorzüge gibt

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Bu bu bu

es en masse: Die größte griechische Insel bie-tet klimatisch, topographisch, kulturell und ku-linarisch alles, was sich Radler wünschen. Und sie werden auf der Insel freundlich empfangen. „Kalimera“ rufen die Kreter einem tagsüber zu, abends dann „Kalispera“.

Trotz der Krise in Griechenland herrscht bei den Radreiseveranstaltern auf Kreta eupho-rische Aufbruchstimmung. Radstationen bie-ten Gepäcktransport, ausgetüftelte Touren, Trainingsgestaltung und natürlich Radverleih an. Das macht auch Sinn, denn die meisten

Airlines verlangen 100 Euro für den Radtrans-port. Ob Radamateur, Hobby- oder Freizeit-fahrer – jeder kann sich auf Kreta in Form bringen. Während die einen zum Saisonstart ihr Grundlagenkilometerkonto aufbessern, verpassen Wettkampferprobte ihrer Kraft-ausdauer und anaeroben Spitzenleistung den letzten Schliff. Auch mit Ex-Profis wie zum Beispiel dem Flandern-Rundfahrt-Sieger Steffen Wesemann oder der Duathlon-Welt-meisterin Ulrike Schwalbe kann man über die Insel radeln. Sie stellen mittlerweile ihr Fach-wissen in den Dienst des Breitensports.

Zentralkreta: Hoch- und TiefebenenKreta wird von vier imposanten Gebirgsket-ten durchzogen. Im Westen der Insel dominie-ren die „Weißen Berge“, in Zentralkreta das Ida–Massiv mit Kretas höchstem Gipfel, dem Timios Stavros/Psiloritis (2456 Meter), der majestätisch über der Insel thront. Im Osten liegen das Dikti-Gebirge und das Tripti-Gebir-ge. Trotzdem ist Kreta nicht überall gebirgig. Entlang der Nordküste bietet die Insel jede Menge flaches Terrain. Auch auf den Hoch-ebenen, wie zum Beispiel der 40 Kilometer langen und bis zu zwölf Kilometer breiten

Messara, kann man es gut rollen lassen. Dort muss man aber erst mal hoch kommen. Die landwirtschaftlich genutzten Hochplateaus erfordern meist etwa 1 000 Höhenmeter Auf-stieg – am Stück.

Die 24 Kilometer lange Auffahrt von Agios Nicholaos zur Lassithi-Hochebene durch die Schlucht des Potamos ist ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Auch weil die Straße zum Seliá-Pass mit fünf bis sechs Prozent Steigung sehr homogen nach oben führt und damit herrlich rhythmisch zu fahren

Die Küste ist meist touristisch erschlossen, das Landesin-nere ist es fast nirgends.

Links: Die kreti-schen Straßen hat man meist für sich allein.

Rechts: Nach dem Training lockt die griechische Mit-

telmeerküche.

RadstatIonen auf KReta

Crete-Cycling in Mochlos im Club AldianaRadhersteller: Bulls Preise: Tag: ab25 Euro, Woche: ab 95 EuroPauschalangebote: ab 1178 Euro (all inclusive)Flug und Leihrad im Preis inklusive

www.aldiana-kreta.com

Freak Bike Centre in PalekastroRadhersteller: BMC Pauschlangebote ab 485 Euro p. P./7 Tage Flug nicht im Preis inklusive

www.freak-mountainbike.com

Crete-Cycling in Agia GaliniRadhersteller: Focus, Koga Preise: Tag: ab45 Euro, Woche: ab 125 Euro Pauschalangebote ab 463 Euro p. P./7 TageFlug nicht im Preis inklusive

www.crete-cycling.com

Cretan Sports Cycling in HeraklionRadhersteller: BMCPauschalangebot: Über-nachtung im Studio inkl. Rad Selbstversorgung: 299 Euro p.P./7 Tage

www.cretansportscycling.gr

Hellas Bike in ChaniaRadhersteller: KTM Preis/Tag: ab 22 Euro

www.hellasbike.net

Crete-Cycling gehört zu den größten Anbietern der Insel.

Esther Fennel vom Koga Cycling Team ist regelmäßiger Gast.

Lust ein BMC zu testen? Beim Freak Bike Centre haben Sie die Möglichkeit.

Touren110 | RennRad | 11/12_2013

KReta – KoMPaKtflugverbindung: Chania, Iraklion, Flugzeit: circa zwei Stunden. Direktflüge von Frankfurt, München, Nürnberg, Berlin, Düsseldorf, Zürich, Wien.Beste Reisezeit: 300 bis 330 Sonnentage im Jahr machen Kreta von Febru-ar bis Ende Oktober (ausgenommen Juni bis August) zum Top-Radreiseziel. Die Wassertemperatur beträgt im Frühjahr 22, im Herbst 24 Grad.Lage: Die 260 Kilometer lange Insel (8331 Quadratkilomter) liegt im Schnittpunkt dreier Kontinente: Afrika ist 300, Asien 175 und das europäi-sche Festland 100 Kilometer entfernt.sprache: Landessprache Griechisch. Deutsch/Englisch wird im touristisch geprägten Küstenbereich häufig gesprochen.Infos: www.incrediblecrete.gr; vor Ort: in den Tourismusbüros von Chania, Rethymno, Iraklion, Agios Nikolaos, Sitia, Ierapetra, Agia Galini.Reiseveranstalter: Sun & Fun schnürt Reisen bestehend aus Flug, Transfer, Übernachtung und Sportpaket. Das Unternehmen hat 20 Jahre Erfahrung auf Kreta und bietet die Sicherheit eines deutschen Reiseveranstalters.

ist. Von Psichro lohnt sich ein zwei Kilometer weiter Abstecher zur Geburtshöhle von Zeus, der Idäischen Grotte, am Fuß des Psiloritis. Hier soll der Herrscher über Donner und Blitz geboren und aufgewachsen sein.

Traumhafte SüdküsteAlternativ bietet sich die Rückfahrt über den 1050 Meter hohen Ambélos-Pass an. Vom Streckenzenit verläuft diese Route Richtung Malia durch eine einzigartige Berglandschaft hinab. Überwältigende Panoramen bis zum Psiloritis und dem Kretischen Meer gestal-ten die 25 Kilometer lange Fahrt zum wahren Genuss. Ein sprichwörtliches Highlight stellt auch die Auffahrt zur Nida-Hochebene (1350 Meter) dar. 54 Kilometer hinter Rethymno und auf einer Höhe von 800 Metern über dem Meer erreicht man das historische Bergdorf Anogia. Von dort schraubt sich die serpenti-nenreiche Landstraße 22 Kilometer zur Pass-

höhe Analipsis auf 1500 Meter Höhe hinauf.Im Süden von Kreta schlummert ein Berg-straßennetz der Extraklasse. Einziges Man-ko: Ohne ortskundigen Tourenguide sind die traumhaften Routenvarianten kaum zu be-werkstelligen. GPS-Tracks sind bisher rar. Dennoch kann man hier unberührte Natur-landschaften finden, pittoreske Klöster, ver-schlafene Bergdörfer, knackige Uphills, atem-beraubende Abfahrten. Und für nach der Tour: einsame Buchten mit dem glasklaren, warmen Wasser des Libyschen Meeres.

Gelassene InsulanerNeben den Stränden bieten sich auch unzäh-lige malerische Dorfplätze als Rastplätze an. Dort fühlt man sich um Jahrzehnte zurück-versetzt und beneidet die Insulaner für ihre relaxte südländische Mentalität. Die Uhren der Kreter sind definitiv anders getaktet. Die Muße nach dem Motto „siga siga“ (langsam, langsam) reflektiert die typisch mediterra-ne Lebenseinstellung. Umso lustiger, wenn ausgerechnet die relaxten Dörfler den Renn-radlern „pame pame“ (auf geht’s/zack zack) zurufen. Außer Stadt, Land, Dorf, Berg, Meer und freundlichen Menschen hat Kreta noch etwas zu bieten, das Radfahrer glücklich macht: eine fantastische Küche. Oliven, Wein, Tomaten, Gurken, Mandeln, Rosinen, Zucchini, Orangen, Zitronen, Pflaumen, Erdnüsse. Es gibt eigent-lich nichts, das auf den Hochebenen Kretas nicht wächst. Die kulinarischen Einflüsse aus venezianischer und türkischer Überlieferung lassen sich deutlich schmecken. Aromati-sche Kräuterpflanzen verfeinern die Gerich-te. Griechischer Bauernsalat, angemacht mit erlesenem Extra Vergine Olivenöl, Zitrone, Essig, Salz und Pfeffer – dazu krosser Gers-tenzwieback mit Tomatenraspeln, Schafskäse und Tzatziki mit Knoblauch zur Vorspeise. Als Hauptgang folgt meist Lamm-, Schaf- oder Ziegenfleisch, Huhn oder Kaninchen – gar-niert mit Fenchel, Artischocken, gefüllte Wein-blätter und Zucchiniblüten. Fisch- und Mee-resfrüchte runden die kretische Küche ab. Dazu gibt es kretischen Wein oder das einhei-mische Bier Mythos. Zum Abschluss dann ein Stamperl Raki zur Verdauung und Käse, zum Beispiel Graviera oder Myzitha – „Kali orexi!“ (Guten Appetit). Training – Regeneration – Ernährung. Das sind die drei Eckpunkte eines erfolgreichen Trai-ningslagers. Auf Kreta gibt es für all diese Din-ge optimale Bedingungen. Insofern zählt Kreta zu einer Destination, die weitaus mehr als nur eine unscheinbare Option unter „vielen“ ist. |||||

Erholsam sind die Pausen immer: in Dörfern oder am Meer.

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Tour Sisi70 km, 1100 Hm

Tour Mirtos95 km, 1750 Hm

Tour Lasithi115 km, 1900 Hm

Tour Elounda70 km, 1350 Hm

Tourendownload

oder unter www.radsport-rennrad.de

Radsportferien in SpanienAndalusien, Costa Brava, Costa Dorada

www.eitzinger.ch

Radsportferien in SpanienAndalusien, Costa Brava, Costa Dorada

1 Woche Aufenthalt inkl.

Vollpension und Sportpaket

ab Euro 399.–

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