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Sonderbeilage März 2013 Private Equity • Buyouts • M&A ... · Group (5,8 Mrd. USD) und Fougera...

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3 Sonderbeilage März 2013 Das Magazin für Investoren und Entrepreneure VentureCapital Magazin VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de SONDERBEILAGE SONDERBEILAGE Private Equity-Markt Schweiz Private Equity-Markt Schweiz 8. Jahrgang 8. Jahrgang powered by
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3 Sonderbeilage März 2013

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

VentureCapitalMagazin

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SONDERBEILAGESONDERBEILAGE

Private Equity-Markt SchweizPrivate Equity-Markt Schweiz8. Jahrgang8. Jahrgang

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capiton AG Bleibtreustraße 33 10707 Berlin Tel.: 030 / 315 945 – 0 Fax: 030 / 315 945 – 57 [email protected] www.capiton.de

Beteiligungspartnerschaft mit Perspektive

capiton ist eine inhabergeführte Private Equity-Gesellschaft, die ein Beteiligungskapital von derzeit insgesamt rund 800 Mio. €verwaltet.

capiton begleitet seit beinahe drei Jahrzehnten als Eigenkapitalpartner Gesellschafterwechsel im Zusammenhang mit der Unternehmernachfolge(MBO’s) sowie Wachstumsfinanzierungen bei etablierten mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.Investitionsschwerpunkte der capiton AG sindDienstleister wie Lahmeyer oder RTS und Unternehmen der verarbeitenden Industrie wie beispielsweise CFS/Schur oder Poli-Tape.

Die Unternehmen weisen üblicherweise eine Umsatzgröße zwischen 50 und 500 Mio. €auf.

Langjährige Erfahrung und unternehmerisches Denken bestimmen unser Handeln. Mit dieser Expertise, der Einbindung langjähriger Netzwerk -partner und der Bereitstellung von zusätzlichem, hierfür reservierten Eigenkapital, begleitet capitonvorzugsweise Zukäufe von Mitbewerbern, Liefe-r anten oder Vertriebspartnern. Diese sogenannten buy & build-Strategien wurden allein innerhalb derletzten zehn Jahre bei der Mehrzahl der capiton- Portfoliounternehmen bereits über 50 mal erfolg-reich umgesetzt.

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Vorwort

Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ 3www.vc-magazin.de

Vorwort

Die Schweiz ist offen für „ihr“ Geschäft

Das Private Equity-Geschäft ist vonbescheidenen Anfängen zu einemweltweiten Erfolgsmodell geworden.Waren 1990 weltweit noch weniger als500 Private Equity-Gesellschaften ak-tiv, so sind es heute 4.500 rund umden Globus. Das Geschäft beschränktsich nicht nur auf die Beteiligung amEigenkapital von privaten Unterneh-men, sondern hat sich auf andereprivate Märkte wie Immobilien, In fra -struktur oder öffentlich-private Part -nerschaften ausgedehnt. In Zeitendes globalen Wettbewerbs und von„High Frequency Trading“ an denBörsen wird die Verfügbarkeit vonlangfris ti gem Risikokapital zum wich -tigen Wachs tumsfaktor einer Volks-wirtschaft. Dies gilt auch für einenStandort wie die Schweiz.

Nachdem die Kurse an den Börsenim Verlauf der letzten drei Jahre wie-der deutlich angezogen haben, schei -nen sich auch die Möglichkeiten derprivaten Eigenkapitalfinanzierung zuverbessern. Dies ist erfreulich, hatdoch die Wirtschafts- und Finanz -krise gezeigt, dass eine ausreichendeHöhe des Eigenkapitalpuffers zurÜberlebensfrage werden kann. Mitüber 350 M&A-Transaktionen (Volu-men 120 Mrd. USD) ist in der Schweizdas Vorkrisenvolumen wieder er-reicht worden. Dieses Magazin, inwelchem unterschiedliche Aspekteder Unternehmensfinanzierung mitdem Schwerpunkt auf privaten Märk -ten in der Schweiz dargestellt wer-den, kommt exakt zur rechten Zeit.

Wie die Aktien- und Anleihenbörsenhat der Markt für Private Equity imJahr 2012 einen Auftrieb erhalten.Die größten schweizerischen Pri vateEqui ty-Transaktionen mit AllianceBoots GmbH (6,6 Mrd. USD), ActavisGroup (5,8 Mrd. USD) und FougeraPharmaceuticals Inc. (1,5 Mrd. USD)wurden wieder von internationalenPrivate Equity-Häusern getätigt. Glo-bal Blue (Equistone) und IntertrustHolding (Waterland Private Equity)waren die größten Buyout Deals mitschweizerischen Zielgesellschaften2012. Im Midmarket-Segment konntesich Capvis mit vier Exits (WMF,Stadler Rail, Bartec und einem Teil-Exit von KVT) gut in Szene setzen.Die Erwartungen bezüglich der Be -wer tung zwischen Verkäufer und Käu -fer lagen bei vielen Deals weit ausein -ander, sodass die durchschnittlichenEV/EBITDA-Multiples bei den ge -schlos senen Transaktionen zwar aufeinem hohen Niveau von acht- bisneunmal lagen, aber viele Deals auf2013 verschoben wurden. Bei Unter-nehmen mit einem Enterprise Valuevon unter 100 Mio. CHF lagen die Bewertungen deutlich unter diesendurchschnittlichen Kennzahlen.

Die Flut von neuer Regulierung in derPrivate Equity-Landschaft macht vorder Schweiz keinen Halt und stelltfür alle Akteure eine erhebliche He-rausforderung dar. Es stellt sich dieFrage: Wer soll eigentlich mit diesemdirigistischen Instrumentarium ge-schützt werden? Die institutionellen

Investoren, welche die Private Equity-Märkte dominieren, sind sicherlichkompetent und nicht schutzbedürftig.Ferner ist die Private Equity-Indus-trie kaum systemrelevant. Hier giltes, eine ausgewogene Politik mitWeitblick zu fördern.

Mit Blick auf die Jungunternehmenkonnte die Venture Capital-Industriein 66 Deals 305 Mio. CHF investieren,wobei 54% der Investitionen in dieTop-5-Transaktionen flossen (Biocar -tis, Endosense, HouseTrip, Gen -KyoTex, BravoFly). Die absoluten In -vestitionen in Risikokapital sind imVerhältnis zum schweizerischenBruttoinlandsprodukt allerdings wei -terhin unbefriedigend. Hier arbeitetdie SECA seit Jahren an der Verbes-serung der wirtschaftlichen Rahmen -bedingungen und Infrastruktur.

Dr. Bernd Pfister

Dr. Bernd Pfister, Chairman SECA Swiss Private Equity & Corporate Finance Association (SECA)

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Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“4

3 VorwortDr. Bernd Pfister, Chairman,SECA Swiss Private Equity &Corporate Finance Associa-tion (SECA)

Standort

6 Verhaltener OptimismusDer Schweizer PrivateEquity-Markt spürt zumJahresbeginn einen leichtenAufschwung

10 Netto-Importeur von WagniskapitalCharakteristika des Schweizer Venture-MarktesProf. Dr. Maurice Pe der gnana,Swiss Private Equity andCorporate Finance Associa-tion (SECA)

12 „Wir verschenken viel Potenzial!“Interview mit Martin Haemmig, Dozent, Forscher und Berater

Investing

14 Performance-Jagd unter erschwerten BedingungenInstitutionelle PrivateEquity-Dachfonds in derSchweiz

18 Hard Facts statt Soft ChoiceStandortwahl für AlternativeInvestmentsDr. Günther Dobrauz-Sal -dapenna, PwC Zürich, Wolfdieter Schnee, Valartis Fund Management

Praxis

20 Ideen einkaufen und eigeneInnovationen ergänzenIn der Schweiz spielt Cor-porate Venture Capital einewichtige Rolle

24 Finanzdienstleister dernächsten GenerationDie neue digitale Machtder KundenRobert Lempka, ThomasWinkler, Marc P. Bern egger,Next Generation FinanceInvest

26 Case StudyVon der Schweiz in die WeltCLS Communicationwächst mit Private Equity

28 Case StudyErfolgsmodell SecondScreenDer Fernsehsender joizsetzt auf Interaktivität

Service

30 Sponsoren der Sonder -beilage im Portrait

Inha

lt/Im

pres

sum

Impressum14. Jg. 2013, Nr. 3

„Private Equity-Markt Schweiz“Sonderbeilage des Venture -Capital Magazins (8. Jg.)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: [email protected], www.goingpublic.de

Redaktion: Susanne Gläser (Redaktions -leitung), Mathias Renz (Verlagslei tung),Benjamin Heimlich

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Marc P. Bernegger, Volker Deibert, Dr. GüntherDobrauz-Saldapenna, Bernd Frank, Nor-bert Hofmann, Robert Lempka, MauricePedergnana, Dr. Bernd Pfister, WolfdieterSchnee, Thomas Winkler

Gestaltung: Holger Aderhold, Robert Berger

Titelbild: © Panthermedia/adam golabek,Panthermedia/Gabi Schr, Fotolia/Gizgra-phics, Panthermedia/Peter Wey, Panther-Media/Tomas Valenta, eigene Komposition

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

VentureCapitalMagazin

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Stan

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Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“6

In der Schweizer Private Equity-Industrie liegen Freud undLeid dicht beieinander. Während im Buyout-Bereich 2012mehr Kapital investiert wurde, gingen die Investitionen imVenture Capital-Segment zurück. Die Rezession in TeilenEuropas verunsichert, andererseits sind viele mittelstän -dische Unternehmen gut aufgestellt und stellen attraktiveTargets dar. Die Aussichten für 2013 sind verhalten opti-mistisch.

Venture Capital: Nur Life Sciences starkDer von manchen erhoffte stärkere Aufschwung amSchweizer Beteiligungsmarkt nach den Krisenjahren hatsich noch nicht eingestellt. Die Zahlen für 2012 sind insgesamt ganz ordentlich, lassen im Venture-Segmentaber stark zu wünschen übrig. In den ersten drei Quar -

talen des vergangenen Jahres wurden nach vorläufi -gen Daten des europäischen Branchenverbandes EVCA1,35 Mrd. EUR in 94 Schweizer Portfoliounternehmeninves tiert, gegenüber 680 Mio. EUR (in 164 Unternehmen)in der entsprechenden Vorjahresperiode. Während dabeider Buyout-Sektor wertmäßig deutlich zulegte, wurdennur 71,3 Mio. EUR (Vorjahr 130,9 Mio. EUR) VentureCapi tal investiert, davon entfielen mit 54 Mio. EUR etwadrei Viertel auf den Bereich Life Sciences.

Internetfirmen holen aufTraditionell liegen die Private Equity-Investments in derSchweiz – in Relation zum Bruttoinlandsprodukt – unterdem europäischen Durchschnitt (0,25% gegenüber0,34%), die Venture-Investments mit 0,05% des BIP eher

Verhaltener Optimismus

Der Schweizer Private Equity-Markt spürt zum Jahresbeginn einenleichten Aufschwung

www.vc-magazin.de

Die größten Schweizer Venture Deals 2012Unternehmen Tätigkeitsfeld Volumen (Mio. CHF) Investoren

Biocartis Medical Devices 42,0 Benaruca, Debiopharm, Individual Investors, J&J, Korys, PMV, RMM, Royal Philips, Valiance

Endosense Medical Devices 37,4 EdR, GIMV, Initiative Capital, NeoMed, NGN Capital, Sectoral Asset Management, VI Partners, Ysisos Capital Partners

HouseTrip IKT 37,0 Accel Partners, Balderton Capital, Index Ventures

GenKyoTex Biotechnologie 25,0 Eclosion, EdR, Vesalius, MP Healthcare Venture

Bravofly IKT 24,0 AXA Private Equity

Shield Therapeutics Biotechnologie 18,5 Inventages Venture Capital

Sensimed Medical Devices 13,2 Agate Medical Investments, ELM Development, Individual Investors, The Sandoz Family Foundation, Vinci Capital Switzerland, Wellington Partners

Typesafe IKT 13,0 Individual Investors, Greylock Partners, Juniper Networks, PolyTech Ventures,Shasta Ventures

GlycoVaxyn AG Biotechnologie 12,6 GSK, Sofinnova

Kandou Bus SA IKT 13,0 Private Investoren

Quelle: DowJones Venture Source; Unternehmensangaben; SECA (vorläufige Statistik)

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Standort

über dem Europa-Durchschnitt (0,03%). Zu den größtenBeteiligungsdeals 2012 zählte die Übernahme des ETF-Geschäfts der Credit Suisse Group durch den US-Groß -investor BlackRock für 230 Mio. EUR, die allerdings nochder Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden bedarf.Im Frühphasenbereich erhielten die Schweizer Life Sciences-Unternehmen Biocartis und Endosense sowiedie Internetplattform für private Ferienwohnungen Housetrip die höchsten Finanzierungssummen. Weiter-hin sind Bio- und Medizintechnologie dominierend beimErhalt von Venture Capital, aber Internetfirmen holenauf: 2012 waren mit Housetrip und Bravofly zwei Touris-mus-Plattformen unter den fünf größten Wagniskapital-nehmern.

Internationale KapitalzuflüsseWie die SECA Swiss Private Equity and Corporate FinanceAssociation als Branchenverband in ihrem jüngsten Bericht von Anfang Februar bestätigt, ist der SchweizerBeteiligungsmarkt eindeutig von internationalen Kapital -flüssen geprägt, was das Jahr 2012 erneut gezeigt habe.Und: „Im Segment Wagniskapital stammen die wichtigs-ten Geldgeber bei den großen Finanzierungsrunden alle-samt aus dem Ausland“, so die SECA. Im volumenmäßigwichtigsten Private Equity-Marktsegment, den Buyouts,gehörten zu den gewichtigsten Deals die Teilverkäufevon Clariant an SK Capital Partners und die Weiter -verkäufe von Seniocare, Intertrust Group und GlobalBlue. �

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Corporate Ventures und Business AngelsDie Verfügbarkeit von Wagniskapital ist in der Schweiznach wie vor relativ gering, das Land ist eindeutig Netto-Importeur von Wagniskapital, wie auch SECA- Geschäftsführer Maurice Pedergnana feststellt. Dabeiseien die Rahmenbedingungen doch relativ gut fürStart-ups, und auch wenn etwa die Hälfte der Gründernach fünf Jahren wieder aufgebe, so werde dies vomWachstum der Erfolgreichen überkompen siert. Einenteilweisen Ausgleich als Wagnisfinanzierer schaffen im-merhin die namhaften Corporate Venture-Gesellschaftengroßer Kon zerne wie Novartis, Roche, Nestlé oder ABBsowie die wachsende Business Angels-Szene – wobeisich aller dings die großen Konzerngesellschaften bei ih-ren Investments nicht auf die Schweiz konzentrieren,sondern international orientiert sind.

Fundraising schwierigFundraising und Exit-Umfeld sind weiterhin schwierig,wie von verschiedenen Seiten aus der Beteiligungs -branche zu hören ist. Nachdem 2011 laut EVCA magere737 Mio. EUR eingesammelt worden waren (ein Anteilam gesamten Fundraising in Europa von nur 2%), dürftees 2012 nicht viel besser gelaufen sein; offizielle Zahlenlagen bis Redaktionsschluss allerdings noch nicht vor.Demgegenüber sind die Finanzierungsbedingungen seitens der Banken weiterhin gut. Aber die makroökono-mische Unsicherheit insbesondere durch die Rezessionin Teilen Europas bremst die Investitions- und Risiko-freude. Auch der relativ starke Schweizer Frankenverteuer te Portfolioinvestments in der Schweiz.

Zurückhaltung bei VerkäufernAndererseits hat der starke Franken aus SchweizerSicht Zukäufe in Europa begünstigt, wie Andreas Ziegler,Partner von Zurmont Madison Private Equity, erklärt.

Zurmont Madison habe 2012 zumBeispiel für ihre Portfoliofirmenzweimal in Deutschland mittelstän-dische Un ternehmen zugekauft. Inder zweiten Jahreshälfte 2012 habesich das Klima für Akquisitions-möglichkeiten wegen Unsicherhei-ten in einigen Absatzmärkten „ab-gekühlt“. Aus diesem Grund seienwohl auch auslän dischen Investo-ren Transaktionen in der Schweiznicht leicht von der Hand gegan-

gen. Für 2013 ist Ziegler aber verhalten optimistisch:„Auf der Verkäuferseite dürfte sich die Zurückhaltung

vermindern, falls nicht neue Unsicher heiten aus der Eurokrise hinzukommen.“

Viele gute MittelständlerViele Unternehmen hätten sich weiter stabilisiert, sichin ihrer Produktion und ihrer Wertschöpfungskette andie veränderten Währungsverhältnisse angepasst, inso-fern gebe es ausreichend attraktive Targets. „Investorenmeiden Firmen, die falsch positioniert sind, weil siezu viel in der Schweiz produzieren und hauptsächlichexportieren“, sagt Ziegler. „Aber insgesamt gibt es gera-de im Mittelstand viele Firmen, die produktions- und ab-satzseitig auch international hervorragend positioniertsind.“ Insgesamt erwarte er wieder einen besseren Deal-flow im laufenden Jahr.

Weniger Venture Capital-GesellschaftenAuch aus der Sicht von Peter Let-ter, früher New Value und seit Mai2012 Mitgründer und Geschäfts -führer der Beteiligungsgesellschaftpaprico, waren Euro-Schuldenkriseund Franken-Kurs 2012 die ent-scheidenden Rahmenbedingungen.„Es hat sich aber gezeigt, dass dieWettbewerbsfähigkeit der Schwei-zer Unternehmen gut ist, und hiersehe ich stabile Cashflows“, fügtLetter an. Allerdings habe sich dasSpektrum an professionellen Venture Capital-Gesellschaf -ten in den vergangenen Jahren ausgedünnt.

Viele neue Start-upsBeim stockenden Fundraising sieht Letter auch den Ein-fluss der europäischen Regulierungen (z.B. Solvency) alsBremsfaktor. „Davon abgesehen erleichtert es das Ein-werben neuer Investorengelder sehr, wenn der neueFonds auch von den Limited Partnern des ‚alten‘ Fondsgezeichnet wird“, erläutert der Investor. Obwohl sichdie Start-up-Szene mit sehr vielen Neugründungen starkbelebt habe, so hätten die Wagniskapitalgeber insge-samt recht wenig Kapital zur Verfügung. Das Problemseien weniger die Erstrunden bzw. der Seed-Bereich,sondern vielmehr die Folgefinanzierungen. Paprico legtden Fokus auf Wachstumskapital und Nachfolgeregelun-gen bei Unternehmen unter 50 Mio. CHF Umsatz – als„Arrangeur“ und Co-Investor von Family Offices und Pri-vatinvestoren. Letter war früher bei der New Value undist nun seit Mai 2012 wieder als Investment Advisor beider neu strukturierten New Value tätig.

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Andreas Ziegler, ZurmontMadison Private Equity

Peter Letter, paprico

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Neue Initiative von CTI InvestAuch Jean-Pierre Vuilleumier, Ma-naging Director der Venture-Platt-form CTI Invest, sieht Finanzie-rungsprobleme im Early Stage-Be-reich. „Es existieren zu wenige Ven-ture Capital-Gesellschaften in derSchweiz, die genügend Geld habenund dieses auch investieren. BeiLater Stage-Finanzierungen sindhauptsächlich ausländische Inves-toren aktiv.“ Als aktuelles Beispielnennt er das Schweizer Internetunternehmen GetYour-Guide, das gerade erst im Januar 2013 von zwei amerika-nischen Investoren 14 Mio. USD erhielt. „Viele Firmen inder Schweiz verlieren da eine Menge Zeit, suchen ver-zweifelt nach Geld und verpassen häufig den rechtzeiti-gen Markteintritt. Das Problem müssen wir lösen“, for-dert Vuilleumier. Man arbeite deshalb an einem Swiss In-novation Fund, so der Arbeitstitel, der sich aus Kanälen

wie z.B. Pensionskassen und Industrieunternehmen finan -zieren soll. „Wir sind noch in der Konzeptphase, aber daschon recht weit fortgeschritten und haben auch bereitsauf deutscher Seite mit dem High-Tech Gründerfondsgesprochen“, berichtet Vuilleumier. „Wir wollen aller-dings nicht den HTGF kopieren, sondern die Grundideeist voraussichtlich eine Art Matching Fund zu gründen –und wenn jemand von außen investiert, dann machenwir als Co-Finanzierer mit.“

AusblickGute Unternehmensergebnisse und weniger Zurückhal-tung auf Verkäuferseite sollten 2013 für einen ordent li -chen Dealflow in der Schweiz sorgen. Auch die Ban kenfinanzieren mit. Im Venture Capital-Bereich sieht es wei-terhin nicht gut aus; die sehr mageren Vorjahres in vest -ments sollten aber wenigstens übertroffen werden.

Bernd Frank [email protected]

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Jean-Pierre Vuilleumier,CTI Invest

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[email protected] / T: +41 41 757 67 77

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Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“10

Die Schweiz ist ein Netto-Importeur von Wagniskapital. DieLead-Investoren hinter den 20 größten Transaktionen imJahr 2012 waren fast ausnahmslos ausländische professio-nelle Investoren. Damit droht auch die Gefahr, dass ausder Invention der Hauptteil der beschäftigungswirksamenInnovationstätigkeit im Ausland anfallen wird.

Erfinderzentren in Lausanne und ZürichZunächst ist das Positive festzuhalten: Es gibt in derSchweiz zahlreiche Inventionen und damit verbundenauch eine erhebliche Zahl von Patentanmeldungen.Das hängt auch damit zusammen, dass die globale Ver-wertung von geistigem Eigentum vorzugsweise in Län-dern stattfindet, die nicht gerade über prohibitiveBesteue rungs modelle verfügen. Ein erheblicher Teil derSchweizer Patentanmeldungen erfolgt durch Konzerne.Aber Inven tionen haben gerade im Umfeld der beideneidgenössischen Forschungszentren EPF Lausanne undETH Zürich mit ihrer internationalen Anziehungskraftals Lehr- und Forschungsstätte beinahe schon eine Tra-dition. In vermindertem Ausmaß kann man das auchnoch auf Basel beziehen, aber das Cluster von universi-tären Spin-offs und unternehmerischen Spin-outsspricht für die Wirt schafts -zentren rund um Lausanneund Zürich. Zahlreiche Cor -porate Venture Capital- Aktivitäten wie auch phi -lan thropische Forschungs-und Venture-Bemühungenkonzentrieren sich auf die-se Regionen.

Medizintechnik istgrößter Venture-SektorWie fast jedes Jahr ist auchim Jahr 2012 Wagniskapitalin Höhe von wieder rund300 Mio. CHF in jungeSchwei zer Unternehmen ge -flossen. Die Sektoren IKT(26 Firmen, 39% der totalen

Anzahl Transaktionen, 106 Mio. CHF), Medical Devices(13 Firmen, 20%, 115 Mio. CHF) und Biotech (zehn Un -ternehmen, 15%, 67 Mio. CHF) sind die wichtigsten Branchen:• Am meisten wurde im Sektor Medical Devices mit

rund 115 Mio. CHF investiert, das sind rund 38% (Vor-jahr 2011: 20%) des totalen Transaktionsvolumens.

• IKT gewinnt vor allem durch die Transaktionen vonHouseTrip, Bravofly und Typesafe wieder stark anBedeutung. Mit rund 106 Mio. CHF entfallen 35% (Vor-jahr 2011: 19%) des Venture Capital-Volumens auf diesen Sektor.

• Hingegen verharrt Cleantech auf bescheidenem Ni-veau.

• Innerhalb von Life Sciences sind Medical Devices so-wohl nach der Anzahl der Transaktionen (13 vs. 10)als auch nach Volumen (115 Mio. CHF vs. CHF 67 Mio.CHF) stär ker vertreten als Biotech. In Biotech wur-den 2011 Fi nanzie rungen im Umfang von rund 48%des gesamten Trans aktionsvolumens getätigt; 2012waren es lediglich 22%. Auch die Aussichten für Bio-tech-Wagniskapi talfinanzierungen haben sich spürbarverschlechtert.

Netto-Importeur von Wagniskapital

Charakteristika des Schweizer Venture-Marktes

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Gesamt 2012: 305 Mio. CHF

2012: n = 43

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Volumen des Schweizer Venture Capital-Marktes

Quelle: Venture Capital-Datenbank der Universität Basel

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Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ 11

Kennzahlen des Marktes 2012Das Transaktionsvolumen von rund 300 Mio. CHF iststark konzentriert. Die Top-20-Venture Capital-Transaktio -nen in der Schweiz kumulieren sich 2012 auf 276 Mio. CHF.Das sind mehr als 90% des gesamten Volumens von Venture Investments. Insgesamt wurde 2012 in 66 Firmeninvestiert.• Hohe Konzentration: Über die Hälfte (54%) des ge-

samten Transaktionsvolumens von Venture Invest-ments in der Schweiz stammt von den Top-5-Transak-tionen (165 Mio. CHF).

• Die Top-3-Transaktionen sind: Biocartis/Medical Devices & Diagnostics (42 Mio. CHF); Endosense/Medical Devices & Diagnostics (37,4 Mio. CHF); House-Trip/Leisure (37 Mio. CHF)

• Während die Anzahl der Transaktionen (total: 66)auf Höhe der beiden Vorjahre liegt, ging das Volumen zurück (von 385 auf 305 Mio. CHF).

• Investments: 45 Investments (68%) lagen zwischen 0 und 2 Mio. CHF, 13 Investments (20%) zwischen 2 und10 Mio. CHF und acht Investments (12%) waren größerals 10 Mio. CHF.

Mit der starken Prägung von Lead-Investoren aus demAusland geht eine immense Gefahr einher, das Wachs-tum der Gesellschaft in andere Wirtschaftsregionen zuverlagern. Und die Verlagerung trifft dann alle damit ver-bundenen (Vor-)Leistungen.

Finanzierungslücke in der MitteDie Schweiz ist Innovationsweltmeister: Erneut Spitzen-position im Global Innovation Index 2012 unter 141 gelis -teten Nationen, aber geprägt ist dies von Konzernen undderen Überlegung, ein Patent zuallererst in der Schweizanzumelden. Bei der Wagniskapitalverfügbarkeit (Ka -pital im Verhältnis zum GDP) ist die Schweiz hingegenimmer noch „nur Mittelmaß“ – auf der anderen Seitesorgt „rares” Kapital auch für eine Art Selektionsprozess.Business Angels und weitere Finanzierungsquellen biszu einer Höhe von 0,5 Mio. CHF gibt es in der Schweizausreichend. Bei den wirklich großen und globalenDeals mit Kapitalbedürfnissen von 5 Mio. CHF und mehrpro Finanzierungsrunde sind die Schweizer Unterneh-men auf den internationalen Marktzugang angewiesen.Dazwischen herrscht eine gravierende Lücke.

CharakteristikaWas zeichnet den Schweizer Wagniskapitalmarkt sonstnoch aus?• Die „Think Big“-Mentalität hat sich noch zu wenig durch -

gesetzt. Zudem ist der kleine Heimatmarkt ein Hinder -nis für erfolgshungrige Jungunternehmen: Diese findenin Berlin oder London ein wesentlich globaleres Umfeld.

• Stolpersteine sind in der Schweiz zahlreich vorhanden,wie beispielsweise komplizierte Arbeitsbewilligungenfür Nicht-EU-Bürger. Die beschränkte Verfügbarkeit

von (hoch) qualifizierten Arbeitskräften, das hoheLohn niveau und teure Räumlichkeiten kommen dazu.Dagegen kann sich Berlin als neue Boomtown fürStart-ups feiern – nicht zuletzt wegen der niedrigerenKosten erfolgt die Expansion von Schweizer Unter-nehmen oftmals in Berlin und London.

• Gute Förderungsansätze wie z.B. venture kick: Fürjeden Franken, den die Initiative à fonds perdu ausge-schüttet hat, holten sich die Start-ups über 30 CHFaus eigenen Kräften von anderen Geldgebern. Totalsicherten sich die jungen Firmen in den letzten zehnJahren Finanzierungen von 300 Mio. CHF, währenddiese mit rund 9 Mio. CHF durch venture kick anfäng-lich ausgestattet wurden.

• Mit der Investorenvereinigung CTI Invest kann eben-falls eine zehnjährige Institution auf eine erfolgreicheZeit zurückblicken.

• Start-ups schaffen jedes Jahr über 40.000 neue Arbeits -plätze . Die Hälfte der Gründer hört zwar nach fünfJahren wieder auf, doch wird diese Mortalitätsquotedurch das Wachstum der Erfolgreichen überkompen-siert. Zudem bezahlen die Unternehmensgründer vonBeginn weg für ihren Lohn privat Steuern, was derVolkswirtschaft auch zugutekommt.

• Der Bund selbst agiert nicht mit Wagniskapital. Erfinan ziert im Wesentlichen universitäre und hoch-schulbezogene Forschung, aber von einem Gebilde wiedem EIF European Investment Fund ist die Schweizaus selbst auferlegten, ordnungspolitischen Überle-gungen als wirtschaftsliberales Land weit entfernt.

Fazit:Die Rahmenbedingungen in der Schweiz (z.B. beste Infra -struktur, hohe Lebensqualität, exzellentes Ausbildungs-niveau, effiziente Behörden und attraktive Steuern) wärenvorhanden. Daran muss auch weiterhin gearbeitet wer-den, um in Zukunft auch als Start-up-Land von sich re-den zu machen – vielleicht auch mal mit SchweizerLead-Investoren!

www.vc-magazin.de

Zum Autor

Prof. Dr. Maurice Pe der -gnana ist Geschäftsfüh-rer der Swiss PrivateEquity and Corpo rate Fi-nance Association (SECA)und Professor an derHochschule Luzern so-wie Leiter „Financial Ser-vices Management“ desInstituts für Finanzdienst -leistungen.

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Eine hervorragende Forschungslandschaft schafft in derSchweiz die besten Voraussetzungen für die Gründung er-folgreicher Technologieunternehmen. Dennoch entstehen zuwenige Firmen, die zudem nicht schnell genug expandie-ren, beobachtet Martin Haemmig, Forscher und Berater imVenture Capital-Bereich und seit Jahrzehnten Beobachterder Industrie. Was den Schweizer Frühphasenfinanzierernund ihren Unternehmen fehle, sei die Internationalität, kri-tisiert er. Im Interview erläutert er, wie sich die SchweizerBranche verändern muss.

VC Magazin: Wie ist aus Ihrer Sicht der Venture Capital-Markt in der Schweiz aufgestellt?Haemmig: Der Schweizer Frühphasenmarkt bleibt lei-der deutlich unter seinen Möglichkeiten. Es gibt durch-aus einige Player, die sich auf Early Stage-Investmentskonzentrieren, aber wenn es um Anschlussfinanzierun-gen geht, hapert es meistens. Gerade in der kleinenSchweiz brauchen Investoren ein internationales Netz-werk, um ausländische Investoren auf ihre Portfolio -unternehmen aufmerksam zu machen und gemeinsamgrößere Runden stemmen zu können. Das fehlt den hie-sigen Playern leider völlig. Es spricht ja eine deutlicheSprache, dass große, international erfolgreiche Playerwie Index Ventures oder Emerald Ventures so gut wienicht in der Schweiz investieren.

VC Magazin: Worauf führen Sie das zurück?Haemmig: Investoren und Unternehmer denken hierzu-lande in allzu kleinen Maßstäben. Das amerikanische„Think Big“ fehlt völlig. Sobald das Wachstum einer Firmaan die Sprachgrenzen stößt – und das passiert in derSchweiz sehr schnell –, hört die Expansion in vielen Köpfen bereits auf. Den Investoren fehlt das Netzwerk,und die Unternehmer haben oft nicht ausreichend großeAmbitionen, sie geben sich mit einer gewissen Größesehr schnell zufrieden. Wenn ich manchmal höre, dassGeschäftsführer sich glücklich schätzen, weil sie nachzehn Jahren nun endlich Gewinn machen, bin ich entsetzt!Wachstum findet heutzutage nicht mehr in der Schweizoder Europa statt, sondern in den Growth Markets wieChina oder Indien. Es kommt mir teilweise allerdingsso vor, als hätten die Schweizer geradezu Angst davor,diese globalen Wachstumsmärkte anzugehen.

VC Magazin: Welche Maßnahmen könnten die Situationverbessern?Haemmig: Die hiesigen Venture Capital-Gesellschaftensollten endlich anfangen, internationale Netzwerke zuknüpfen. Ausländische Kapitalgeber müssen bereits infrühen Unternehmensphasen hinzugezogen werden, da-mit sie den Unternehmen den Weg zu einer raschen Ex-pansion ebnen können. Außerdem mangelt es den Schwei -zer Wagniskapitalgebern an Kreativität. Sie fokus sierensich völlig auf das klassische Venture-Finanzierungs -modell. Die Welt hat sich aber verändert, und das ver-langt auch den Investoren Innovationen ab. Beispiels-weise wurde das Start-up Friendster für 100 Mio. USD aneinen strategischen Käufer aus Malaysia weiter verkauft,der dann 18 Patente für 40 Mio. USD an Facebook weiter-verkaufte. Auch solche Arten von internationalen Finan-zierungslösungen werden immer wichtiger. Ich binmanchmal schon überrascht, wie unkrea tiv die Schwei-zer Branche vorgeht.

VC Magazin: Wo liegen die Stärken des Venture-Stand-ortes Schweiz?Haemmig: Gerade im Bereich Life Sciences, genauer z.B.bei Medizintechnik und Drug Discovery, ist die Schweizdurchaus international konkurrenzfähig. Ich staune immer wieder, wie hervorragend viele technologische

„Wir verschenken viel Potenzial!“

Interview mit Martin Haemmig, Dozent, Forscher und Berater

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Martin Haemmig

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Standort

Projekte sind, die hierzulande entstehen. Gerade dieETH Zürich, EPFL Lausanne und das UniversitätsspitalZürich sind Top-Eliteschmieden und können sich pro-blemlos mit den oft bewunderten Universitäten in Stan-ford, Harvard oder Cambridge messen lassen. Der Staatstellt für diese Spitzenforschung auch sehr große Etatszur Verfügung. Was aber leider überhaupt nicht funktio-niert, ist die Kommerzialisierung der Projekte. Da wirdso viel Kapital in die Forschung investiert, und dann ent-stehen daraus kaum Unternehmen! Dieser Zustand istfür das Land langfristig untragbar.

VC Magazin: Wie ist es um die Kapitalausstattung derSchweizer Frühphasenfinanzierer bestellt?Haemmig: Auch im Investorenkreis sind die Venture Capital-Gesellschaften aus der Schweiz nicht interna -tional genug aufgestellt. Das ist auch kein Wunder: Dierenommierten einheimischen Dachfonds wie Adveqoder Capital Dynamics investieren nicht in SchweizerVenture Capital, auch die großen Pensionsfonds inves-tieren weltweit und lassen den Heimatmarkt links liegen.Warum sollten internationale LPs in Fonds investieren,die die eigenen Landsleute meiden? Grund für das Pro-blem ist der mangelnde Track Record. Denn Gesell -

schaften wie Index Ventures, die seit Jahren hervor -ragend performen, haben ja auch keine Probleme imFundraising. Helfen würde es sicher, sich stärker mitCorporates weltweit konsequent zu vernetzen, denndiese investieren und akquirieren nicht nur weltweit,sondern kennen die entsprechenden Märkte auch her-vorragend. Davon würden die lokalen Venture Capitalis-ten und Jungunternehmer am meisten profitieren. Aberauch in diesem Bereich wird leider viel Potenzial ver-schenkt.

VC Magazin: Danke für das Gespräch!

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Adj. Prof. Dr. Martin Haemmig ist Dozent, For-scher und Berater im Bereich Venture Capital undEntrepreneurship. Er lehrt u.a. an den UniversitätenStandford, Peking und der UC Berkeley BusinessSchool und berät die chinesische Regierung und dasWorld Economic Forum.

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Institutionelle Investoren wie Versicherungsgesellschaftenoder Pensionskassen benötigen einerseits hinreichendhohe Renditen, um neben Inflationseffekten ihren Kapital-stock zu schonen und idealerweise zu mehren. Gleichzei-tig suchen sie nach regelmäßigen Cashflows zur Erfüllungihrer in der Regel langfristigen Zahlungsverpflichtungen.

Ertragsdruck fördert Private EquityIn Zeiten der Währungs- und Schuldenkrise fluten dieZentralbanken die Märkte mit billigem Geld, gleichzeitigzwingen Regelwerke wie Solvency II und Basel III dieIns ti tutionen mit einem beträchtlichen Teil ihrer Mittelin niedrigverzinsliche Staatsanleihen. Noch könnten solche Investoren auskömmliche Performance-Zahlenauswei sen, da tiefe Zinsen steigende Buchgewinne aufden Anleiheportfolien verursachen. Doch jede auslau-fende Obligation schafft ein Wiederanlageproblem.

Schweizer Private Equity-Manager sehen daher einenverstärkten Trend zur Diversifikation in weitere Unter-kategorien des außerbörslichen Marktes wie Infra -struktur, Private Debt oder Private Real Estate. Dr. Ste-fan Hepp, Chief Executive Officer und Mitbegründervon SCM Strategic Capital Management: „Der Anlage -fächer wird heute breiter aufgespannt als früher. Dochwir sehen keine Euphorie für Private Equity an sich –

es ist der pure Anlagedruck.“ Dr.Rainer Ender, Managing Directorbei Adveq, sieht weniger neue In -teressenten, sondern eher beste-hende Kunden als Wachstumsfak -toren: „Wer sich in den letztenJahren, als die Private Equity-Ak -tivitäten allgemein eher gering waren, auch mit Investitionen inDachfonds zurückgehalten hat undnur seine bisherige Allokations-

quote aufrechterhalten will, hat jetzt entsprechendNachholbedarf.“ Daneben würde innerhalb des BereichsAlternative Investments häufig von Hedgefonds weg undin Private Equity umgeschichtet.

Neue Investments setzen alte Rückflüsse vorausTrotzdem können sich die Dachfondsmanager nichtüber ein vermeintliches Abonnement auf frisches Geldfreuen. Manche Investoren würden zwar gerne neueCommitments abgeben, müssen aber zunächst Rück-flüsse aus ihren bestehenden Engagements abwarten,um nicht ihre gesetzlich vorgeschriebenen Alloka -tionslimits für die Anlageklasse Private Equity zu spren-gen. Nach den zwei sehr ruhigen Jahren 2008 und 2009konnten für 2011 in Europa 140 Mrd. USD und in den USA90 Mrd. USD an Exit-Erlösen aus Buyout-Transaktionenvermeldet werden, 2012 in Europa 60 Mrd. USD und inden USA 110 Mrd. USD, wie Hepp erläutert: „Diese inSumme 400 Mrd. USD Liquidität haben die Investorensehr wohl gespürt. Trotz mancher Befürchtungen, dassExits in einem von einer gefühlten Weltuntergangs -stimmung geprägten Finanzmarktumfeld auf Jahre rarbleiben, hat die Anlageklasse wieder bewiesen, dasssie keineswegs illiquide ist.“ Ender kann für 2012 die bis-lang höchste Ausschüttungssumme in der Geschichtedes Dachfondsmanagers Adveq vermelden. Entspre-chend lebhaft laufe das Fundraising, wo Adveq im ver-gangenen Jahr zu den bestehenden 4,5 Mrd. USD weitere500 Mio. USD neu eingesammelt habe.

Skepsis gegenüber Frontier MarketsBilliges Geld und niedrige Renditen zwingen Investorenzunächst bevorzugt in Deals, bei denen auf einen Schlaggroße Beträge untergebracht werden können. So spür-ten auch Schweizer Verwalter einen Run auf sehr großeBuyouts. Diese gelten vielerorts mittlerweile als über-

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Institutionelle Private Equity-Dachfonds in der Schweiz

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Dr. Rainer Ender, Adveq

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Investing

teuert und haben der Suche nach attraktiven Gelegen-heiten im Bereich kleiner und mittelgroßer BuyoutsPlatz gemacht.

In den Emerging bzw. FrontierMarkets sind laut Exper ten mei -nung noch interessante Gelegenhei -ten zu finden. Doch diese Märktestellten, so Thomas Gehring, VicePresident bei Capital Dynamics,besondere Anforderungen an dieInvestoren, die sich von den inEuropa gewohnten deutlich unter-scheiden. Die Investmentmöglich-keiten würden häufig durch dasRegel werk des Investors eingeschränkt. Hepp bestätigteine gesunde Skepsis gegenüber den einst favorisiertenMärkten in Asien, allen voran dem größten TeilmarktChina: „Man sollte nicht in China in dem Glauben inves-tieren, dass dort die reifen Früchte tiefer hängen als z.B.in Europa, sondern es sollte zur Diversifikation gesche-hen und um Zugang zu Wachstumsfinanzierungen zu er-halten, die dort eine größere Rolle spielen als hierzulan-de. Das hohe Wachstum ist bereits heute eingepreist

und sorgt unter dem Strich für vergleichbare Renditenwie hier.“ Dagegen stellt Ender trotz guter, zweistelligerWachstumsraten noch immer Price Earning Ratios auftiefem Niveau fest: „Die besten Chancen liegen in Wachs-tumsfinanzierungen, bei denen der Fondsmanager einenoperativen Beitrag leistet.“ Doch auch der wegen derlänger gewordenen Investitionszyklen geschmähte Ven-ture Capital-Sektor ist im vergangenen Jahr zumindestin den USA wiedererwacht und bescherte den duld -samen Investoren mehr als zehn Exits von jeweils über1 Mrd. USD – und damit das fruchtbarste Jahr seit 2000.Eine Belebung des Sektors in Europa und der Schweizscheint daher für die nahe Zukunft fällig zu sein.

Im Zeichen der Eurokrise?Ein durch Inflationsängste induzierter Run auf PrivateEquity-Anlagen wird von den Fachleuten verneint, dochder Trend von Nominalanlagen zu Sachwertanlagenwie z.B. Infrastruktur oder Landwirtschaft sei spürbar,so Ender. Am greifbarsten werde der Einfluss der Infla -tionsrate anhand der nach Staaten verschiedenengesetz lichen Vorschriften für Pensionskassen: „In derSchweiz und in Deutschland sind Pensionsansprüche �

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Thomas Gehring, Capital Dynamics

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nicht in flationsindexiert. Für einen Pensionskassen -manager in den Niederlanden ist die Aufgabe wesentlichanspruchsvoller, da er stets zusätzlich die Inflationsrateerwirtschaften muss“, so Ender. Einen positiven Trendmacht Gehring von Capital Dynamics insgesamt aberdurchaus aus: „Private Equity ist für viele Marktteilneh-mer greifbarer geworden. Dies resultiert in zahlreichenneuen Investoren für die Anlageklasse. Der derzeitigeZyklus bietet attraktive Einstiegspunkte.“

Renditen im hohen einstelligen ProzentbereichStatt der Wertsteigerung „am grü-nen Tisch“ durch das Umbauender Passivseite einer Bilanz wer-den heute und morgen Unterneh-men bevorzugt, deren operativeWeiterentwicklung Mehrwert stif-tet. Hepp betont: „Nur durch aktiveStrategien, also das Umbauen vonund Anbau en an Firmen, lässt sichheute ein vernünftiges Alpha ver-dienen.“ Zumindest aufseiten derErgebnisse auf Jahresbasis ist unterdessen eine gewisseNormalität zurückgekehrt: Sowohl öffentlich gehandelte

Dachfonds als auch geschlossene Anlageprogrammekönnen ihren Investoren für 2012 durchschnittlich Ren-diten im hohen einstelligen Prozentbereich vermelden.Dr. Hepp berichtet für seine langjährigen Kunden von ei-ner Outperformance von 3 bis 5% gegenüber dem MSCIWorld-Index. Glücklicherweise rechnet kaum ein Mana-ger seine Kunden mittels heißer Luft im Portfolio vorü-bergehend reich. Gehring sagt: „Selbst bei Realisationenin einem herausfordernden Umfeld wie heute geben dieBewertungen der General Partner in den meisten Fällenein realistisches Bild wieder."

Preisabschläge machen Secondaries lohnendDie unverändert hohe Risikoaversion treibt PrivateEquity-Investoren nach wie vor zu einem vorzeitigenVerkauf ihrer Beteiligungen. Kürzere Kapitalbindung biszum Exit, schnelle Rückflüsse und vor allem der durchAbschläge auf den inneren Wert niedrigere Einstiegs-preis rückt Zweitmarkttransaktionen in den Fokus zahl-reicher Vermögensverwalter. Doch diese treffen amMarkt neben den klassischen Zweitmarktfondsmana-gern zunehmend auf eine neue Käuferschicht, die dieDiscounts auf einstellige Prozentbeträge abschmelzenlässt. Erstaunlich hohe Abschläge im Bereich von 30%bis 40% finden sich dagegen bei den jedermann zugäng-lichen, börsengehandelten Dachfonds. Solche Gesell-schaften wie Castle Private Equity, PEH Private EquityHolding oder shaPE verfügen mittlerweile über reifePortfolien und recht regelmäßige Zuflüsse aus ihren äl-teren Zielfonds, die die Kapitalabrufe jüngerer Zielfondsweit übersteigen. Ihr hoher Kassenbestand eröffnet denDachfondsverwaltern ein weiteres, attraktives Invest-ment: den Rückkauf der eigenen Aktien von der Börse.

Fazit:Wer nicht auf Sicht der kommenden zehn Jahre durchKaufkraftverlust des eigenen Kapitalstocks den öffentli-chen Kassen beim Schuldenabbau helfen will, muss sichnach Anlageklassen mit hohen Renditen bei regelmäßi-gen Rückflüssen umsehen. Neben anderen alternativenAnlageformen findet sich im Bereich Private Equity einjahrelang erfolgreich eingeführtes Werkzeug und mitden in der Schweiz ansässigen Dachfondsverwaltern eine Phalanx etablierter Dienstleister.

Volker [email protected]

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Exiterlöse aus Buyout-Transaktionen (in Mrd. USD)

Quelle: SCM AG, eigene Darstellung

Dr. Stefan Hepp, SCM

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Nachgefragt bei Thomas Frei, Senior Partner, Akina

Unter der Marke Akina hat sich dasvormals unter LODH Private EquityAG bekannte Managementteam imMai 2010 neu formiert. Mit ihremderzeit in der Auflegung befindlichenfünften Euro Choice Midcap Fondswill das Haus an die Erfolge seinerVorgängerfonds mit einem Gesamt-volumen von 1,6 Mrd. EUR anschlie-ßen.

VC Magazin: Herr Frei, welche Private Equity-Invest-mentstile werden derzeit von institutionellen Adres-sen nachgefragt – und warum?Frei: Es gibt vielfach Überlegungen bei Institutionellen,ob Private Equity nicht innerhalb der Aktienallokationgeführt werden könne. Die Private Equity-Industriehat sich in den letzten Jahren entwickelt und ist reifergeworden. Die Anlageprodukte wurden transparenterund damit auch einfacher erfassbar. Wir beobachten,dass Investoren keine flächendeckende Strategie mehrverfolgen, sondern gezielt nach Opportunitäten suchenund konzentrierte Portfolien aufbauen. Eine starre Allo -kation ist nicht mehr gefragt. Die bisher praktizierteÜberdiversifikation produziert einen hohen adminis-trativen Aufwand, aber keine Überrendite.

VC Magazin: Sie planen demnächst das Closing Ihresfünften Fonds. Welche Zielgröße hat der Fund? Frei: Derzeit liegt unser neuer Fonds bei 200 Mio. EURZeichnungsvolumen bei einem Ziel von 350 Mio. EUR.Parallel ist ein reiner Secondary-Dachfonds mit 150 Mio.EUR Zielvolumen auf dem Weg zum Closing sowie einCo-Investment-Programm mit 100 Mio. EUR.

VC Magazin: Was genau darf man unter Ihrer Pros -pektvorgabe verstehen, die Zielfondsgröße an derMarket Opportunity zu orientieren?Frei: Zunächst stellen wir die Markt-Opportunitätfest, dann richten wir unsere Ziele in Abhängigkeit vonder Strategie des Fonds danach aus, sowohl für unsereProgramme als auch die Zielfonds, die wir selektieren.Wenn ein Manager nach erfolgreichen Vorgängerfondssein neues Produkt stark vergrößert, ist Vorsicht ge-

boten. Oft ist dann das Team nicht unbedingt geeignet,die entsprechend größeren Zielunternehmen erfolg-reich weiterzuentwickeln. Für unsere eigene Selektionüberlegen wir uns auf makroökonomischer Sicht, inwelchen Regionen, Größenklassen und Branchen wirfür unsere Programme dabei sein wollen. In diesen„Sweet Spots“ wählen wir dann jeweils die besten Ma-nager aus. Als weitere Dimension bevorzugen wir Ma-nager mit industrieller Erfahrung statt nur finanzwirt-schaftlicher Kapazität. Unser Backtesting über mehrals zwölf Jahre hat ergeben, dass solche Manager diegeeigneteren Partner sind, um ein Unternehmen zu einer strategischen Perle zu entwickeln.

VC Magazin: Wie hoch sind Mindest-Commitmentund geplante Laufzeit und wie ist die Kostenstrukturgestaltet?Frei: Die Mindestzeichnungssumme beträgt 5 Mio. EUR,typisch für ein rein institutionelles Produkt. Die Laufzeitvon zehn Jahren schließt eine Commitment-Phase vondrei Jahren ein. Einmalige Fees fallen nicht an, sonderneine jährliche Gebühr von maximal 1% der Commit-ments, welche drei Jahre später auf das investierte Kapi -tal erhoben wird. Die Performance Fee beträgt 5% nachErreichen einer Hurdle Rate von 8% mit Catch-up-Klausel.

VC Magazin: Wie hoch ungefähr ist der Anteil der Manager Partner an den Fonds?Frei: Sämtliche Partner und alle Mitarbeiter der Direk-tionsebene haben Beteiligungen am Fonds, in Summesind das maximal 2,5 Mio. EUR. Die Gewinnbeteiligungwird bei uns erst kurz vor der Liquidation der Vehikelausgezahlt, da wir der Meinung sind, dass auch diePortfolio-Monitoring- und Liquidationsphasen sehrviel Wert generieren oder auch vernichten können.

VC Magazin: Danke, Herr Frei, und weiterhin gute Per-formance!

Thomas Frei

Das vollständige Interview mit allen Fragen lesen Sie hier:

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Die neue EU-Richtlinie über Verwalter alternativer Invest-mentfonds (AIFM-Richtlinie) wird Schweizer Alternativ-fondsmanager (AIFMs) zukünftig spürbar beeinflussen. DieKarten für die Standortwahl werden gleichsam neu ge-mischt: Harte Faktoren wie die Regulierung und Haltungder Aufsichtsbehörden drängen weiche Größen wie per-sönliche Gründe oder Steuern in den Hintergrund. Damitverliert die Schweiz an Attraktivität. Das zeigt die neuesteStudie „The Impact of New Regulation on the Swiss Alter-native Investment Fund Manager Industry”.

HintergrundAls Reaktion auf die Fi-nanzkrise haben die Ge-setzgeber rund um denErdball in den letztenJahren regulatorische Ini -tiativen lanciert, die dieMängel in der Aufsichts-architektur beheben unddie Risiken redu zierensollten. In Europa ist dasKernstück dieser Verän-derungen die AIFM-Richt -linie, die ab Mitte 2013 inden EU-Mitglieds staatenzur Anwendung kommt.Betroffen sind alle Ver -wal ter, die sowohl inder EU als auch in Dritt-staaten ansässig sind undihre Fonds in der EU ver-walten und/oder vertrei-ben wollen.

Daten und MethodikFür die Studie wurden zwischen April und Oktober2012 92 Schweizer AIFMs in strukturierten In terviews befragt. Gerade Ostschweizer Manager waren äußerstteilnahmebereit, weshalb diese Gruppe stärker vertre-ten ist. Der große Anteil an KMU (bezogen auf die Mit -arbeitenden und verwalteten Vermögen) zeichnet einwirklichkeitsnahes Abbild der Schweizer AIFM-Land-schaft: Diese wird von kleinen, unabhängigen Boutiquengeprägt.

Hard Facts statt Soft Choice

Standortwahl für Alternative Investments

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Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern

Keine Sprachbarrieren für englisch sprechende Personen

Persönliche Gründe (Familie, Freunde etc.)

Lebensqualität

Geografische Lage

Infrastruktur und Logistik

Politische Unterstützung

Rechtssicherheit und Stabilität

Persönliche Besteuerung

Unternehmenssteuern

Einbettung in internationale Regulierungsstandards

Qualität verfügbarer Dienstleister

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Maßgebliche Faktoren für die Wahl eines Standortes

Quelle: Dobrauz und Schnee (2012), The Impact of New Regulation on the Swiss Alternative Investment Fund Manager Industry

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Zu den Autoren

Dr. Günther Dobrauz-Saldapenna (li.) leitet bei PwCZürich den Bereich Asset Management R&C Servi ces.Er berät Asset Manager bei der Ausgestaltung ihrerinternationalen Fondsstrukturen und bei aufsichts-rechtlichen Unterstellungsverfahren. WolfdieterSchnee ist Associate bei Valartis Fund Management(Liechtenstein) AG und ein zentraler Mitarbeiter desRelationship Management Teams. Er betreut Fonds-manager bei der Auflegung, Administration und demLebenszyklusmanagement von liechtensteinischenFondsstrukturen. Dobrauz-Saldapenna und Schneesind die Autoren der durch PwC herausgegebenenStudie „The Impact of New Regulation on the SwissAlternative Investment Fund Manager Industry“.

Investing

Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ 19

Ausgestaltung und Investoren von Schweizer AIFMsDie Studie macht deutlich, dass heute die meistenSchweizer AIFMs mit ihren Fondsstrukturen lediglichals Berater für Offshore-Management-Gesellschaftenagieren, die sie selbstkontrollieren. Das stellt nach derneuen AIFM-Richtlinie ein Problem dar, da diese Ein -heiten oft wenig Substanz aufweisen und der Ort dereffek tiven Verwaltung nicht bei der Offshore-Gesellschaft,sondern beim Schweizer Berater liegt. Damit wird sichdie AIFM-Richtlinie merklich auf die Schweizer AIFMsauswirken, da die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied sie mitder verabschiedeten Teilrevision des Kollektivanlagen-gesetzes (KAG) indirekt in Schweizer Recht überführt hat.Schweizer Verwalter ausländischer Alternativfonds unter -lagen bisher keiner Lizenzierungspflicht; ab Mitte 2013werden sie sich grundsätzlich bewilligen lassen müssen.Weiter werden Schweizer Fondsmanager auch das neueVertriebsregime der AIFM-Richtlinie zu spüren bekom-men, da ein beachtlicher Anteil ihres verwalteten Anlage -volumens aus der Schweiz und Europa stammt.

Standort SchweizDie Schweiz hat als Domizil für AIFMs erheblich an Attrak -tivität eingebüßt. Da sie bis dato vermehrt aufgrundvon weichen Faktoren gewählt wurde, führt die Verlage-rung der entscheidenden Auswahlkriterien durch denEU-Drittstaatenstatus der Eidgenossenschaft zu einerBenachteiligung – so etwa die Qualität der Regulierung,hierbei insbesondere die rechtssichere Einbettung ininter national etablierte Rahmenwerke und Standards.59% der befragten Unternehmen werten eine pragma -tische, offene, kompetente und erfahrene Aufsicht alsHauptgrund für die Wahl einer Jurisdiktion. Generell isteine steigende Unzufriedenheit spürbar, die hauptsäch-lich in der gesunkenen Rechtssicherheit und der natio-nalen, politischen Situation begründet liegt.

Auswirkungen auf Schweizer ManagerDie Studie lässt außerdem den Schluss zu, dass sich größere AIFMs eher für eine Lizenzierung in der Schweizentscheiden werden, während kleinere Marktteilneh -mer und solche mit starkem EU-Platzierungsfokus undeinem entsprechenden Bedürfnis nach schnellem Zu-gang zum AIFM-Pass-Regime andere Optionen in Betrachtziehen, beispielsweise eine Registrierung unter den „De-minimis-Bestimmungen“ oder eine Verlagerung in eineandere Jurisdiktion in der EU oder im EuropäischenWirtschaftsraum (EWR). Gerade DeutschschweizerUnter nehmen fassen hier das nahe Liechtenstein ins Auge. 47% der Befragten können sich diesen Schrittvorstel len, weitere 34% sehen ihn als neutrale Option.Für nur gerade 9% kommt dieser Entscheid nicht in -frage. 10% sind unlängst in die Schweiz gezogen oderwürden ein anderes Land dem Fürstentum Liechten-stein vorziehen.

FondsvehikelGemäß Befragung stammen die verwendeten Fonds -vehikel in den meisten Fällen aus anderen Jurisdiktio-nen als der Schweiz. Die Studienergebnisse zeigen, dassdie Verlagerung von AIFs in Onshore-Jurisdiktionen nochnicht ganz oben auf der Prioritätenliste von SchweizerAIFMs steht, aber an Bedeutung gewinnt. Die Schweizals Vehikelstandort für Neulancierungen oder Migratio-nen von Alternativfonds wird als unrealistisch gesehen.

Fazit:Schweizer Manager und Berater von AIFs sind sowohlauf Ebene der Verwaltung als auch beim Vertrieb ihrerProdukte von den neuen Vorgaben der AIFM-Richtliniebetroffen – sie müssen ihre Strukturen entsprechend an-passen. Als EU-Drittstaat ist die Schweiz benachteiligt,da sich die Kriterien für die Wahl eines Domizils deutlichverlagert haben und der Zugang zum AIFM-Pass nur zeit-lich verzögert möglich sein wird. Die Reaktionen vonSchweizer AIFMs sind je nach Größe, Herkunft, Zielmärk -ten und Veranlagungsstrategien sehr unterschiedlich.Das Management von Regulierungen mutiert in Zukunftzu einer immer wichtigeren Aufgabe für AIFMs.

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Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“20

Während das Potenzial konzernunabhängiger Venture Ca-pital-Gesellschaften in der Schweiz begrenzt ist, spielenCorporate Ventures seit vielen Jahren eine bedeutendeRolle. Dies gilt nicht nur für die Pharmabranche, sondernzunehmend auch für klassische Industrien. Den Konzer-nen geht es darum, Anschluss an zusätzliche Innovationenzu gewinnen.

Biotech und Pharma starkCorporate Venture Capital in der Schweiz – wer denktda nicht zuerst an die Pharmakonzerne Novartis undRoche. Die Schweizer Wirtschaft ist im Bereich Biotech-nologie und Pharma traditionell sehr stark vertreten,und so spielen auch die beiden genannten Konzerne eine große Rolle auf dem Weltmarkt. Beide investiereneine Menge in die eigene Forschung, ergänzen dies aberdurch eigene Venture Capital-Fondsgesellschaften. Diesebeteiligen sich schon seit den 1990er-Jahren vielfach aninnovativen Start-ups, um neue Entwicklungen nicht zuverpassen und die eigene Forschung entsprechend zuergänzen.

Andere Branchen holen aufAber neben Novartis Venture und Roche Venture –mit Fondsvolumina von jeweils mehreren Hundert Mil-lionen USD – gibt es längst auch Konzerne aus anderenBranchen, die dieses Innovations- und Beteiligungs -modell verfolgen. Dazu zählen im klassischen Technolo-giesektor ABB Technology Ventures, im AgrarbereichSyngenta, im Bereich Lebensmittel Nestlè und im Tele-kommunikationssegment Swisscom Ventures. Dazu kom -men noch der vi venture incubator (mit zehn SchweizerCorporate Venture Capitalists als Kapitalgeber, inklu -sive ABB, Hilti, Sulzer etc.), der von der Credit Suissegeführ te Swiss Venture Club SVC sowie der internatio -nal aufgestellte Wagniskapitalgeber Index Ventures, dereine Reihe von Konzernen für seinen Fonds gewinnenkonnte.

Meist internationaler FokusDa die Schweiz nicht gerade mit unabhängigen, finanz-starken Venture-Gesellschaften gesegnet ist, fehlt es meistauch an ausreichend Wagniskapital für die vielen jungen, innovativen Unternehmen im Land. Das habenauch die bisher bekannten, schwachen Zahlen des Jahres 2012 bezüglich Frühphaseninvestments inSchweizer Portfoliounternehmen gezeigt. Die CorporateVentures stellen aber hier bestenfalls nur teilweise eine Lösung des Problems dar. Sie können die Lückein der Schweiz nicht voll ausgleichen, denn die meistenhaben einen internationalen und nicht einen SchweizerFokus, d.h. sie investieren in Unternehmen aus allerWelt.

„Einen Fuß in die Tür“Jedenfalls verfolgen Corporate Ventures nicht in ersterLinie finanzielle Ziele wie beispielsweise eine maximaleRendite. Es geht darum, Beteiligungen bei Firmen mit einem innovativen Ansatz einzuge-hen – „mit einer Idee, die wir selbstvielleicht nicht direkt haben, aberdie interessant für unser Geschäftist“, sagt Dominique Mégret, LeiterSwisscom Ventures. „Es geht da-rum, einen Fuß in die Tür zu be-kommen und Entwicklungen ausder Nähe mitzuverfolgen.“ Das sindlaut Mégret oft Firmen, die sehrwendig sind, beweglicher als ein gro -ßer Konzern, „und wir bekommendamit Zugang zu Innovationspotenzial und zu Lösun-gen, die wir selbst bei unseren eigenen Produkten ein-setzen können.“ Als Beispiel nennt er die Firma Quan-tenna, die drahtlose Netzwerktechnologie entwickelt,oder auch die jüngste Beteiligung Piston, die eine Soft-ware für Unternehmen anbietet, die eine eigene Cloudaufbauen und betreiben möchten.

Ideen einkaufen und eigene Innovationen ergänzen

In der Schweiz spielt Corporate Venture Capital eine wichtige Rolle

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Dominique Mégret, Swisscom Ventures

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Derzeit gute InvestmentchancenIn rund sechs Jahren hat Swisscom Ventures ca. 80 Mio.CHF investiert. Pro Beteiligung können zwischen weni-ger als 1 Mio. und bis zu 5 Mio. EUR eingebracht werden,aktuell sollen es etwa 10 Mio. EUR pro Jahr insgesamtsein. Dabei geht es nicht nur um Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), sondern das Tar -get-Spektrum geht auch in die Bereiche Cleantech undE-Health. Zum Schweizer Venture-Markt sagt Mégret: „Esgibt weniger Investoren als früher; und die, die über -leben, haben bessere Chancen zu investieren – undjetzt ist eine gute Zeit dafür.“ Allerdings sei das Exit- Umfeld weiterhin schwierig, das gelte aber weltweit.Der Hauptteil der Exits bestehe aus Trade Sales, ergänztum vereinzelte IPOs.

Verschwiegene InvestorenDer Druck zum Exit ist allerdings nicht so groß wie beiklassischen Wagniskapitalgesellschaften – es geht beiCorporate Ventures eher um strategische Ziele, um diekünftige Wettbewerbsposition der Konzerne zu verbes-sern. Sie haben deshalb als Investoren einen langenAtem. Zugleich lassen sie sich sehr ungern in die Kartenschauen, was es schwierig macht, an detailliertere In -formationen zu kommen. Index Ventures verweist beiFragen bezüglich des Schweizer Corporate Venture-Marktes auf seine internationale Ausrichtung, zurSchweiz speziell könne man wenig sagen. Auch bei Novartis gab man sich zugeknöpft, und ABB TechnologyVenture teilte einfach mit, man habe zu dem Thema„nichts beizutragen“.

Bedeutung dürfte noch wachsenIhre wichtige Rolle als Investoren – im „Heimatmarkt“und insbesondere international – dürften die SchweizerCorporate Ventures aber sicher nicht verlieren, ehernoch vergrößern. Jean-Pierre Vuilleumier, Managing Director der Venture-Plattform CTI Invest, sieht nebender zunehmenden Bedeutung von Business Angels inder Schweiz die Rolle der Corporate Venture-Gesell-schaften weiter wachsen. In den vergangenen zwölfMona ten hätten sich Corporate Ventures noch eher mitInvestments zurückgehalten, positive Überraschungenseien ausgeblieben. „Mich hat eher überrascht, dass einige Projekte nicht finanziert wurden. Auch beispiels-weise im Bereich der Medizintechnologie würden wiruns mehr Corporate Venture Deals wünschen“, sagtder Branchenkenner und ergänzt: „Aber ich denke, dassCorporate Ventures künftig eine größere Rolle im EarlyStage-Bereich spielen werden, denn sie haben ein direk-tes industrielles Interesse – da sehe ich noch großes Potenzial in der Schweiz.“

Fazit: Corporate Ventures sind aus der Schweizer Beteili-gungsszene nicht wegzudenken, auch wenn sie meistinter national investieren – ebenso wie die Konzerneselbst auch aufgestellt sind. Es geht nicht in erster Linieum Rendite, sondern um die Sicherung von Wachstums-chancen und der eigenen Wettbewerbsposition.

Bernd Frank [email protected]

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Das Internet hat bereits ganze Branchen verändert. Es istoffensichtlich, dass, wenn auch um einige Jahre verzögert,nun auch der Finanzindustrie fundamentale Anpassungenbevorstehen. Dieser Megatrend steht noch ganz am Anfang,und insbesondere für die Schweiz als einen der global füh-renden Standorte für Finanzdienstleistungen aller Art kön-nen sich daraus sehr spannende Opportunitäten ergeben.

Historische RevolutionDas Internet und die digitale Revolution haben Gesell-schaft und Wirtschaft in einem Ausmaß verändert, wie

es in der Form in der Geschichte bisher nur sehr sel -ten passiert ist. Auch die Wirtschaft blieb von diesenEntwicklungen nicht unberührt und noch nie fanden inder Geschäftswelt so schnell so viele fundamentaleVerän derungen statt wie heute. Berufsbilder, die es vorzehn Jahren noch gar nicht gegeben hat, sind heuteaus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Andere Tätig-keiten dagegen, die über Generationen hinweg existierthaben, sind teilweise komplett verschwunden. Gleich-zeitig haben technologische Entwicklungen dazu ge-führt, dass Unternehmen aus dem Nichts entstandensind, mit Produkten, die vor Kurzem noch gar nichtexistiert haben. Sie setzen Milliarden um und sind inner-halb weniger Jahre zu global agierenden Konzernen geworden.

Der technologische Fortschritt und das Internetals AuslöserDurch die technologischen Fortschritte liegen die Ein-trittshürden zu neuen Geschäftsmodellen viel tiefer alsje zuvor, was viele Innovationen und neue Start-upshervor gebracht hat. Das Internet hat dadurch in denletzten Jahren Branchen wie z.B. das Verlagswesen oder

Finanzdienstleister der nächsten Generation

Die neue digitale Macht der Kunden

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Buchtipp

Der Artikel nimmt Bezug auf das soeben erschienene Buch„Finanzdienstleister dernächsten Generation – Die neue digitale Macht der Kunden“(Frankfurt School Verlag, ISBN: 978-3-940913-62-3).

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Praxis

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den Handel komplett verändert und neben Google di -verse andere globale Konzerne wie ebay oder Amazonhervorgebracht. Es ist offensichtlich, dass, wenn auchum einige Jahre verzögert, nun auch der Finanzindustriefundamentale Anpassungen bevorstehen, die bestehen-de Wertschöpfungsketten verändern werden. DieserMegatrend steht noch ganz am Anfang und wird dieFinanz industrie über viele Jahre prägen.

Demokratisierung der FinanzindustrieWie bereits in anderen Branchen vor einigen Jahren ge-schehen, führen die durch die digitale Revolution ausge-lösten Veränderungen zu einer „Demokratisierung“ dertraditionellen Geschäftswelt, in unserem Beispiel alsoder Finanzbranche: Interaktionen finden nicht mehr nurdirekt zwischen Finanzinstituten und ihren Kunden,sondern vermehrt auch zwischen den Kunden unter -einander statt (das Stichwort lautet Social Banking).Insbe sondere die durch Social Networks wie z.B. Twit -ter und Facebook neu entstandenen Interaktionsformenführen dazu, dass man als Anbieter einer Dienstleistungden Dialog (heute eigentlich passender: den Monolog)mit den Endkonsumenten nicht mehr selbst steuernkann und diese neue Möglichkeiten der Interaktion er-halten. Bis heute haben nur ganz wenige Finanzinstituteauf diese Veränderungen reagiert und viele scheuen vorallem die möglichen Risiken einer solchen Öffnung desInformationsaustausches von einer Ein-Weg- zu einerMehr-Weg-Kommunikation. Social Media-Aktivitäten wer -den im Banking, wenn überhaupt, immer noch sehr zu-rückhaltend eingesetzt, und häufig stellen sie eine reineAlibi-Übung dar. Mit dem Blick auf andere Industrien istes aber nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die Finanz-industrie dieser Entwicklung stellen muss und das Inter-net auch hier zu einer Demokratisierung und zu mehrTransparenz führen wird.

Next Generation FinanceAufgrund von Innovationskraft, neuer Technologien so-wie schlanker Geschäftsmodelle werden neue Marktteil-nehmer den etablierten Instituten in einigen Bereichenpotenziell den Rang ablaufen. Neue „Greenfield Player“werden sich darauf fokussieren, bestehende Wertschöp-fungsketten aufzubrechen, und an die neuen Bedürf -nisse angepasst, d.h. mit kostengünstigen da schlankenStrukturen, bestehen für diese neuen Anbieter bishernoch nie da gewesene Chancen. Es bleibt abzuwarten,wie die Chancen für neue Anbieter in diesem Umfeld seinwerden und ob sich die neuen Modelle als nachhaltigerwei sen und sich langfristig durchsetzen können. OhneZweifel wird aber der Margen- und Kostendruck bei denetablierten Finanzdienstleistern weiter massiv zunehmenund sie zu energischem Handeln zwingen, um eine Ant-wort auf die Umwälzungen im Finanzmarkt, getrieben

von Next Generation Finance-Geschäftsmodellen, zu finden.

Chancen für den Standort SchweizInsbesondere die Schweiz als einer der global führendenStandorte für Finanzdienstleistungen aller Art sollte dieeben skizzierten Entwicklungen ganz genau im Augebehal ten und die sich daraus ergebenden Opportuni -täten in ihre zukünftigen Strategien integrieren. Ähn -lich wie in den 1970er-Jahren der Unternehmer NicolasHayek als Gründer von Swatch einer gesamten Industriezur Renaissance verholfen und mit seinen innovativenIdeen der damals stark leidenden Uhrenbranche bisheute zum weltweiten Erfolg verholfen hat, würden derheimischen Finanzindustrie und Bankenwelt mehr Mut,Innovation und Unternehmergeist in vielen Bereichenweiterhelfen. Die Verschmelzung der neuen Möglich -keiten des Internets mit traditionellen Finanzdienstleis-tungen bietet viele spannende neue Geschäftsfelder,was insbesondere in einem schwierigen Marktumfeldmit diversen Problemen im Stammgeschäft nicht alsGefahr, sondern als echte Chance wahrgenommen wer-den sollte.

AusblickEs bleibt zu hoffen, dass das „Google oder Amazon derFinanzwelt“ aus dem Schweizer Finanzplatz heraus entsteht; der heimischen Industrie wird es hoffent -lich die neuen Möglichkeiten und Potenziale für zu -künftig erfolgreiche und nachhaltige Geschäftsmodelleaufzeigen.

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Zu den Autoren

Robert Lempka (li.), Thomas Winkler (Mi.) und MarcP. Bern egger sind Partner bei Next Generation Fi-nance Invest mit Fokus auf Unternehmen im BereichFinance 2.0. Die Gesellschaft investiert in Unter -nehmen, die aussichtsreich positioniert sind, umvon neuen Megatrends im Bereich Finance zu pro -fitieren. Die Beteiligungsgesellschaft ist an der Börse BX Berne eXchange kotiert und aktuell mitrund 20 Mio. CHF kapitalisiert.

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Das Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich ist bei einemUmsatz von ca. 85 Mio. CHF einer der weltweit größtenSprachdienstleister. CLS hat ihr Leistungsspektrum, zu demneben Übersetzungen auch das Editing, Proofreading undCopywriting gehören, ebenso gezielt ausgebaut wie diePräsenz an den internationalen Märkten. EntscheidenderMotor dafür war eine mit der Hilfe von Private Equity um-gesetzte Buy & Build-Strategie.

Starker EigenkapitalpartnerEntstanden ist CLS Communication, als die Finanz -konzerne Schweizerischer Bankverein (heute UBS) undZurich Financial Services im Jahr 1997 ihre Sprachen-dienste ausgliederten. Sechs Jahre nach dem Spin-offübernahm das Managementteam um CEO Doris Albisserdas Unternehmen und richtete es auf internationalesWachstum aus. Entscheidende Weichen dafür wurdenim Jahr 2009 gestellt, als der Private Equity-Fonds Zurmont Madison Private Equity über eine Kapitaler -höhung und einen teilweisen Buyout der Management-aktionäre die Mehrheit erwarb. „Wir hatten damit einenauf nachhaltigen Erfolg ausgerichteten Mehrheitsaktio-när, mit dem wir unsere Wachstumsstrategie verstärktfortsetzen konnten“, sagt CEO Albisser.

Wachstum durch AkquisitionenCLS war nun in der Lage, neben dem organischenWachstum die Expansion über eine Buy & Build-Strate-gie auch geografisch und sektoral diversifiziert voran -zutreiben. So wurden mit der Übernahme der dänischenScandinavian Translators die Marktpräsenz in Skandina-vien verstärkt. Ebenfalls noch im Jahr 2009 folgte derKauf des führenden kanadischen Übersetzungsdienst-leisters Lexi-tech International. Das bilinguale Kanadaist nicht nur ein großer Markt mit interessanten Margen,sondern für CLS auch eine gute Plattform für die weitereExpansion in Nordamerika. Kaum weniger attraktiv istdas Potenzial in Deutschland, wo das Unternehmen imJanuar dieses Jahres den erfolgreichen Berliner Nischen -player 4-Text im Rahmen einer Nachfolgeregelung erwarb.„In Deutschland gibt es viele internationale Unterneh-men, die am Sprachservice eines weltweit aufgestelltenDienstleisters interessiert sind“, sagt Andreas Ziegler,Partner bei Zurmont Madison. Berlin ist zudem nicht zuletzt wegen seiner Anbindung an Osteuropa attraktiv.

Das Beispiel 4-Text zeigt auch, wie die Buy and Build-Strategie zur Erweiterung der Dienstleistungspalette bei -trägt. Die Berliner Firma ist ein Spezialist für technischeÜbersetzungen und Dokumentationen. CLS nutzt diesesKnow-how jetzt für einen stärkeren Auftritt in diesemMarktsegment und ermöglicht der neuen Tochter ande-rerseits den Zugang zu den angestammten Kunden undinternationalen Märkten.

Strategisch gut aufgestellt„Wir gehören heute weltweit zu den Top Ten der Sprach-dienstleister, zählen Unternehmen aus den unterschied-lichsten Branchen zu unseren Kunden und könneninner halb der Gruppe hervorragende Cross Selling-Mög-lichkeiten nutzen“, freut sich Ziegler. Unterstützt wird alldies von einer ausgefeilten Technologie. Das Unterneh-men setzt zudem neben den intern rund 600 Beschäftig-ten auf die Zusammenarbeit mit weltweit rund 4.000 Free -lancern, die ebenfalls über die IT-Systeme integriert wer -den. CLS bewegt sich in einem internationalen Wachs-tumsmarkt, dem Experten jährliche Zuwächse von etwa10% zutrauen und in dem den großen Playern zahllosekleinere Sprachdienstleister gegenüberstehen. „Das istein sich weiter konsolidierender Markt und damit einspannendes Umfeld für Private Equity“, sagt Ziegler.

Norbert [email protected]

Von der Schweiz in die Welt

CLS Communication wächst mit Private Equity

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Case Study

Mit Zurmont Madison als Mehrheitsaktionär konnte CLS Communication eineBuy & Build-Strategie zur Erweiterung der Dienstleistungspalette umsetzen.

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Die Schweiz wird bislang nicht als ein Land großer Fern-sehinnovation wahrgenommen. Der Sender joiz schicktsich jedoch an, genau das zu ändern. Mit ihrem interak -tiven Konzept, das sich insbesondere an eine Zielgruppeim Alter von 15 bis 34 Jahren richtet, planen die Zürcherfür den Sommer dieses Jahres den Markteintritt in Deutsch-land.

Second Screening als KonzeptJoiz ist bereits seit März 2011 am Schweizer Markt aktivund produziert interaktive, medienübergreifende In -halte, die TV mit den Kanälen Internet, Mobile und SocialMedia verbindet. Die Synchronisation der einzelnenVektoren in Echtzeit kommt dabei dem Second Screen-Nutzerverhalten der Zielgruppe entgegen. Die Zuschauerkönnen mit Chats und Votings, die in die Live-Sendungenintegriert sind, das Programm mitbestimmen. Die Sen-dungen behandeln Themen wie Musik, Mode, Nightlife,Prominente, digitales Leben, Sexualität, Politik und Umwelt. Empfangen werden kann joiz per digitalesFernsehen, IP-TV und analoges Kabelfernsehen. SeitMai 2012 sind die Zürcher auch im analogen Netz derUPC Cablecom aufgeschaltet. Diesem Schritt ging aller-dings eine Beschwerde der Kabelnetzanbieterin voraus,die sich trotz Verfügung des Bundesamts für Kom -munikation weigerte, joiz ins analoge Netz aufzu -nehmen. Cablecom begründete die Weigerung damit,dass aus dem Programm von joiz weder ein „kulturellernoch ein gesellschaftlicher Mehrwert geschöpft werden“könne.

Kritiker und Publikum sind überzeugtEin anderes Bild ergab sich bei der Verleihung der SwissICT Awards 2011: Hier wurde joiz mit dem Preis in derKategorie „Public“ ausgezeichnet, bei dem das Publikumonline den Gewinner ermittelte. Außerdem setzte sichder Sender auch in der von der Jury vergebenen Kate -gorie „Newcomer“ durch. Die Jury begründete ihr Urteildamit, dass joiz Internet, soziale Netzwerke, Mobilität undTV zu einer neuen integralen Plattform verschmelze,was eine völlig neuartige Architektur und Integration vonInformationssystemen bedinge.

Expansion nach Deutschland und GroßbritannienFür die nähere Zukunft hat der Schweizer Sender bereitskonkrete Pläne. Im dritten Quartal dieses Jahres soll derdeutsche Markt erschlossen werden, im Frühjahr 2014der englische. Die Vorbereitungen in Deutschland laufenderweil bereits auf Hochtouren. Als Unternehmenssitzin der Bundesrepublik hat joiz Berlin auserkoren. Ins -gesamt 35 Mitarbeiter sollen dort alle Sendungen desdeutschen Ablegers vor Ort selbst produzieren. Aus -gestrahlt werden soll der frei empfangbare Sender in einigen Kabelnetzen und über einen digitalen Astra- Satelliten.

Venture Capital als BeschleunigerNeben der Erfahrung des Gründerteams Kurt Schaad,Christoph Bürge, Peter Schulz und Alexander Mazzarastanden joiz von Beginn an die Netzwerke und Mittelvon Venture Capitalisten zur Verfügung. Gemeinsam mitder Schwyzer Kantonalbank stattete Creathor Venturesdas Start-up mit mehreren Mio. CHF aus und beschleu-nigte so den Aufbau des Unternehmens. Mit Expansionund einer damit einhergehenden Einnahmensteigerungstrebt joiz bis 2015 einen positiven EBITDA-Wert an.Der erste Schritt hierzu soll mit dem Start in Deutsch-land getan werden.

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Erfolgsmodell Second Screen

Der Fernsehsender joiz setzt auf Interaktivität

Case Study

Überzeugendes Konzept: 2011 erhielt joiz die Swiss ICT Awards, sowohl in derJury- als auch in der Publikumswahl.

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Next Generation Finance Invest (NextGFI) investiert inUnternehmen, die aussichtsreich positioniert sind, umvon neuen Megatrends im Bereich Finance zu profi -tieren. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und verwaltet aktuell 20 Mio. CHF. Investitionsschwerpunktesind In ternet & Finance (Finance 2.0), Banking 2.0 so -wie Next Gene ration Finance-Services. Im Portfolio befinden sich innovative Unternehmen wie z.B. 2iQ, ayondo, Gekko Global Markets, OANDA, StockPulseund yavalu.

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