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Sicherheit und Verteidigung im FokuS aktueller …...Fraunhofer-Institut für Optronik,...

Date post: 12-Jul-2020
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Sicherheit und Verteidigung im FokuS aktueller ForSchung
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Sicherheit und Verteidigungim FokuS aktueller ForSchung

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GruSSwort

Das geänderte Aufgabenspektrum der Bundeswehr verbunden

mit den fortdauernden Einsätzen der Bundeswehr haben

eine Fortentwicklung der Beschaffungsverfahren und eine

Beschleunigung von Realisierung von Material und Ausrüstung

notwendig gemacht. Nicht mehr die Kampfwertsteigerung

oder ein Nachfolgedenken von Systemen steht im Mittelpunkt

der Betrachtungen, sondern das notwendige Fähigkeitsprofil

der Bundeswehr. Dabei stehen die weltweite Marktanalyse,

die verstärkte Nutzung ziviler Erkenntnisse, Fähigkeiten und

Produkte, die Partnerschaft mit der Wirtschaft sowie die

industrielle Kooperation – insbesondere im europäischen Kon-

text – im Vordergrund. Die schnelle Umsetzung der Ergebnisse

angewandter Forschung im operationellen Zusammenhang in

neuem Material und Ausrüstung ist dabei von hoher Bedeu-

tung für die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte.

Im Rahmen der Aufgabenwahrnehmung zur Deckung des

Bedarfs der Streitkräfte werden sowohl im Amtsbereich und

bei den Wehrwissenschaftlichen Dienststellen als auch in ex-

ternen Organisationen Forschungs- und Technologievorhaben

(F&T-Vorhaben) durchgeführt. Dabei kommt den Forschungs-

arbeiten der grundfinanzierten Institute besondere Bedeutung

zu. In Ergänzung zur verfügbaren zivilen Forschung mit ihren

für die Wehrtechnik zu nutzenden Ergebnissen sind von den

Forschungsinstituten als zentrale Aufgaben zu bewältigen:

- Bereitstellung des für intelligente und wirtschaftliche

Ausrüstungsentscheidungen erforderlichen wissenschaft-

lichen und technologischen Know-hows

- Anbieten neuer technologischer Lösungen und Erkennen

der Relevanz neuer Technologien für die Fähigkeiten der

Streitkräfte

- Erarbeitung generischer neuer (Teil-)Systemkonzepte,

- Erarbeitung von Beiträgen für eine europäische Forschungs-

und Technologiebasis sowie für die nationale Kooperations-

fähigkeit

- Mitwirkung beim Erhalt der wehrtechnischen Kompetenz in

Deutschland

Ein wesentlicher Teil der vom BMVg aufgewandten Haushalts-

mittel für den Bereich Forschung und Basistechnologie wird

den grundfinanzierten Instituten verschiedener Forschungsge-

sellschaften zur Verfügung gestellt, um die für F&T notwen-

digen und längerfristig angelegten Planungen und Prozesse

sicherzustellen. Hierzu gehören die Fraunhofer-Gesellschaft

(FhG) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

(DLR) sowie das Deutsch-Französische Forschungsinstitut

Saint-Louis (ISL). Im Jahr 2009 wurden entsprechend unserer

langfristigen Pläne, die grundfinanzierten Forschungskapa-

zitäten zu bündeln sowie die wehrtechnischen Institute für

den zivilen Markt zu öffnen, die drei Institute der ehemaligen

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Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften

FGAN in das Netzwerk der Fraunhofer-Gesellschaft überführt

und gehören nun dem in dieser Broschüre vorgestellten

Fraunhofer-Verbund »Verteidigungs- und Sicherheitsfor-

schung« (VVS) an.

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist in der Forschungslandschaft

Deutschlands als Transfer-Organisation der angewandten

Forschung zwischen der Grundlagenforschung und den Unter-

nehmen der Wirtschaft tätig. Sie forscht und entwickelt bis zur

Anwendungs- und Einsatzreife von Produkten und Verfahren.

Von den gegenwärtig 59 Fraunhofer-Instituten befassen sich

derzeit die acht in dieser Broschüre vorgestellten Institute mit

wehrtechnischen Fragestellungen.

Seit seiner Gründung im November 2002 bündelt der Verbund

Verteidigung und Sicherheit nahezu alle derzeitigen wehr-

technischen Forschungsaktivitäten der Fraunhofer-Gesell-

schaft. Das verbindende Element für die Institute des

Ver bundes ist die Verteidigungsforschung unter der Förderung

durch das Bundesministerium der Verteidigung mit seinem

Rüstungsbereich. In ihren Forschungsarbeiten behandeln

die Institute weiterhin ihre angestammten unterschiedlichen

technologischen und technischen Fachgebiete.

Mit großer Aufmerksamkeit verfolgen die Institute die von

der Europäischen Kommission im Rahmen der Bildung einer

umfassenden europäischen Sicherheitspolitik begonnene För-

derung und Ausrichtung einer gemeinsamen Sicherheitsfor-

schung. Gerade hier wird die aus nationaler Sicht angestrebte

Beteiligung der Institute, wo sinnvoll und möglich, als Chance

von gleichsam kompetenten wie integrativen Bindegliedern

zwischen den zivilen und militärischen Elementen dieses

Themenkomplexes gesehen, zumal die Sicherheitsforschung

im laufenden 7. Forschungsrahmenprogramm der Kommission

mit einem Volumen von 1,4 Mrd. Euro für den Zeitraum von

2007 bis 2013 eine zunehmende Bedeutung eingenommen

hat.

Ministerialrat Rainer KrugReferatsleiter BMVg Rü IV 2

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V e r b u n d V e r t e i d i g u n g s - u n d s i c h e r h e i t s f o r s c h u n g V V s

Vorwort

Der Fraunhofer-Verbund »Verteidigungs- und Sicherheits-

forschung« (VVS) – einer der sieben Institutsverbünde der

Fraunhofer-Gesellschaft – ist ein einzigartiges Netzwerk in der

zivilen und wehrtechnischen angewandten Forschung. Nach

der im August 2009 erfolgten Eingliederung der Forschungs-

gesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften (FGAN)

in die Fraunhofer-Gesellschaft bündelt der VVS mit seinen

acht Mitgliedsinstituten den größten Teil der institutionellen

Forschung des Bundesministeriums für Verteidigung. Zu

den sechs VVS Instituten EMI, IAF, ICT, IITB, INT und IIS (als

Gastmitglied) kommen nun die neuen Fraunhofer-Institute

FHR, FKIE am Standort Wachtberg und FOM in Ettlingen.

Letzeres wird in einer Fusion am 1. Januar 2010 zusammen

mit dem IITB zum neu geschaffenen Fraunhofer-Institut für

Optronik,Systemtechnik und Bildauswertung IOSB.

Obgleich das Leistungsspektrum dieser acht Institute ein

sehr breites Themenfeld bedient, bleibt das übergeordnete

und verbindende Element die wehrtechnische Forschung,

gefördert und unterstützt durch das Bundesministerium der

Verteidigung. Die in der vorliegenden Broschüre dargestellten

Forschungsthemen dieser Fraunhofer-Institute verdeutlichen

das breite Spektrum der Arbeiten einerseits und andererseits

die fachlichen Synergien, die sich aus einer Kombination der

Kompetenzen ergeben.

In vielen Fachgebieten der angewandten Forschung war in der

Vergangenheit die wehrtechnische Forschung der Impulsgeber,

der neue Themen initiierte und vorantrieb (bekanntestes

Beispiel ist die Entwicklung vom Darpanet zum Internet). Mitt-

lerweile hat in der überwiegenden Zahl der Gebiete die zivile

Forschung diese Rolle übernommen. Damit kommt den hier

beschriebenen Forschungsinstituten, die sowohl wehrtech-

nische als auch zivile Forschung durchführen, eine wichtige

Aufgabe zu, nämlich den Wissenstransfer zu betreiben und

sicherzustellen, dass die großen Fortschritte in der zivilen

Forschung auch in der Wehrtechnik ihre An wen dung finden.

Ein weiteres entscheidendes Thema ist die Forschung auf den

Gebieten mit rein wehrtechnischer Aufgabenstellung, für die

es praktisch keine zivile Forschung (z. B. an Universitäten) gibt.

Hier nehmen die VVS-Institute, die sich z. B. mit der Entwick-

lung und Anwendung von energetischen Materialien (Spreng-

stoffen und Treibladungen), mit waffenspezifischen Aspekten

(dem generellen Thema Schutz und Wirkung) und der mit

Waffensystemen verbundenen Sensor- und Informationstech-

nik befassen, eine Sonderstellung ein. Das Bundesministerium

der Verteidigung und seine nachgeordneten Behörden sind in

diesem Bereich die wesentlichen Auftraggeber.

Seit den Ereignissen des September 2001 betrachten Politik,

Wirtschaft und Gesellschaft das Thema Sicherheit unter

veränderten Gesichtspunkten. Angesichts neuer Sicherheits-

bedrohungen, welche nicht selten asymmetrischer Natur

sind – wie der global agierende Terrorismus – sowie eines

erweiterten Verständnisses des Begriffs »Sicherheit«, welcher

ein präventives Verständnis von Sicherheit beinhaltet, ist die

wachsende Bedeutung der Sicherheitsforschung offenkundig.

Nationale und europäische Forschungsinstitutionen befassen

sich in stark zunehmendem Maße mit der Entwicklung von

Sicherheitstechnologien. Der Anspruch der angewandten

Forschung und damit des Fraunhofer VVS muss sein, Gefähr-

dungen und Risiken für die vielen sensiblen Komponenten

unserer lebensnotwendigen Infrastruktur zu erkennen,

zu analysieren und schließlich Lösungen zur Minderung

oder Vermeidung von Risiken zu entwickeln. Entsprechend

seines Selbstverständnisses strebt der Verbund neben diesen

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Aufgaben an, den Diskurs innerhalb der europäischen

Sicherheitsforschungs-Community zu fördern. Deshalb richtet

der VVS jährlich die national führende Sicherheitsforschungs-

konferenz »Future Security« aus. Darüber hinaus sind die

Baden-Württembergischen VVS Institute unter Leitung des

Fraunhofer EMI im Innovationscluster »Future Security BW«

organisiert. Dieser bündelt die regionalen Kompetenzen aus

dem Bereich der zivilen Sicherheitsforschung. In mehreren

Projekten entwickeln die Forschungsinstitute gemeinsam mit

Universitäten, Industrie und Behörden innovative technologi-

sche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und erforschen

gleichzeitig den gesellschaftlichen Rahmen.

Die acht Fraunhofer-Institute EMI, FHR, FKIE, IAF, ICT, INT, IIS

sowie das IOSB stellen sich in der vorliegenden Broschüre mit

einer Darstellung ihrer Forschungsthemen in verdichteter Form

vor. Durch die stete und zuverlässige Förderung durch das

Bundesministerium der Verteidigung werden sie die großen

anstehenden Aufgaben bewältigen können und auch in ihrer

zukünftigen Entwicklung gesichert sein.

Prof. Dr. Klaus Thoma

Sprecher des Fraunhofer-

Verbunds Verteidigungs-

und Sicherheitsforschung VVS,

Leiter des Fraunhofer-Instituts

für Kurzzeitdynamik, Ernst-

Mach-Institut EMI

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V e r b u n d V e r t e i d i g u n g s - u n d s i c h e r h e i t s f o r s c h u n g V V s

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist Gesellschaft, Staat und

Wirtschaft gleichermaßen verpflichtet. Entsprechend diesem

Selbstverständnis nimmt sie neben der Unterstützung der

Wirtschaft auch gesamtgesellschaftliche Aufgaben wahr. Seit

ihrer Gründung ist die Fraunhofer-Gesellschaft neben dem

Bundesministerium für Bildung und Forschung auch dem

Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) verpflichtet und

deckt durch ihr Leistungsspektrum den weitaus größten Teil

der institutionellen Forschung des BMVg ab. Die Forschung im

Bereich Verteidigung und Sicherheit steht damit bei einigen

Instituten der Gesellschaft im Mittelpunkt ihrer wissenschaftli-

chen Arbeit.

Darüber hinaus ist durch neue Sicherheitsbedrohungen und

deren politische Auswirkungen eine national wie international

neue Gefährdungslage entstanden. Heutige Industriegesell-

schaften, deren hochkomplexe und vernetzte öffentliche wie

private Infrastrukturen immer verletzlicher erscheinen ange-

sichts der Vielschichtigkeit möglicher Bedrohungen, benötigen

in zunehmendem Maße Lösungen, um die Sicherheit ihrer

Bürger zu gewährleisten. Zugleich schwinden in der deutschen

wie internationalen Sicherheitsarchitektur ehemals klar

definierte Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit

mit weitreichenden Folgen für Art und Einsatz moderner

Sicherheitstechnologien. Heutige Gefährdungsszenarien, die

oft weit außerhalb deutscher Grenzen entstehen, haben zu

einem neuen Sicherheitsverständnis geführt. Die sich daraus

ergebenden Herausforderungen bilden den Rahmen der

heutigen Verteidigungs- und Sicherheitsforschung. Insbeson-

dere die Streitkräfte der Bundeswehr, deren Einsatzspektrum

vorwiegend im Bereich der Konfliktverhütung und Krisenbe-

wältigung verläuft, sehen sich technologisch wie logistisch

in vielen Einsatzgebieten mit unterschiedlichen Bedrohungen

konfrontiert. Damit die Bundeswehr diesen Aufgaben mit dem

nötigen Schutz begegnen kann, ist es Anspruch der Verteidi-

gungsforschung, dafür notwendige Lösungen zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund und zur generellen Stärkung der

Position der wehrtechnischen Forschung haben sich im No-

vember 2002 fünf Fraunhofer-Institute zusammengeschlossen

mit dem Ziel, ihre Forschungsaktivitäten in diesem Bereich

zu koordinieren und zu bündeln. Gründungsmitglieder des

Verbunds Verteidigungs- und Sicherheitsforschung (VVS)

sind das Fraunhofer IAF (Angewandte Festkörperphysik), das

Fraunhofer ICT (Chemische Technologie), das Fraunhofer

INT (Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen), das

Fraunhofer EMI (Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut) und

das Fraunhofer IITB (Informations- und Datenverarbeitung). Als

weiteres Mitglied trat das Fraunhofer IIS (Institut für Integrierte

Schaltungen) dem Verbund als Gast bei. Die Geschäftsstelle

des Verbunds befindet sich am Fraunhofer EMI in Freiburg.

Gemäß den langfristigen Plänen des BMVg, die grundfinan-

zierten Forschungskapazitäten des Ressorts zu konzentrieren

sowie die wehrtechnischen Institute für den zivilen Markt zu

öffnen, wurden die drei Institute der ehemaligen Forschungs-

gesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften FGAN

im Jahr 2009 in das Netzwerk der Fraunhofer-Gesellschaft

überführt. Dem Verbund VVS beigetreten sind das Fraunhofer-

Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR, das

Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverar-

beitung und Ergonomie FKIE – beide Standorte befinden sich

in Wachtberg nahe Bonn – sowie das Fraunhofer-Institut für

Optronik und Mustererkennung FOM in Ettlingen. Letzteres

wird in einer Fusion am 1. Januar 2010 zusammen mit dem

IITB zum neu geschaffenen Fraunhofer-Institut für Optronik,

Systemtechnik und Bildauswertung IOSB. Die Eingliederung

dieser Institute stärkt den Verbund massiv, indem die Leis-

tungsfähigkeit im Bereich Aufklärungs- und Führungssysteme

und damit das gesamte Kompetenzfeld Verteidigung und

Sicherheit gestärkt wird. Zugleich wird nun ermöglicht, durch

die Anbindung der Institute an das Wissenschaftssystem der

Fraunhofer-Gesellschaft die zivile Nutzung der Forschungs-

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ergebnisse zu verbessern und auszuweiten. Damit baut der

Verbund VVS im Bereich der zivilen und wehrtechnischen

Sicherheitsforschung national wie international seine Position

als führende Institution weiter aus.

Neben der intensiven Zusammenarbeit mit dem Bundesmi-

nisterium der Verteidigung und dessen Unterstützung bei der

Entwicklung neuer Technologien zum Schutz der Soldaten

sieht der Verbund seine Hauptaufgaben und Ziele in folgenden

Bereichen:

- Sicherstellen der Dual-Use-Forschung und des Know-how-

Transfers zivil / militärisch

- Ausgezeichnete wissenschaftliche Qualität durch Integration

in die internationale Wissenschaftsgemeinschaft

- Unterstützung der wehrtechnischen Industrie durch

gemeinsame Forschung

- Forschungsstrategische Ausrichtung hinsichtlich

Anwendungen in den Bereichen:

-- Führungsfähigkeit

-- Nachrichtengewinnung und Aufklärung

-- Mobilität

-- Wirksamkeit im Einsatz

-- Unterstützung und Durchhaltefähigkeit

-- Überlebensfähigkeit und Schutz

- Strategische Ausrichtung der Mitgliedsinstitute des

Verbunds vor dem Hintergrund einer zukünftigen

europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik

sprecher Prof. Dr. rer. nat. Klaus Thoma

des Verbunds Eckerstraße 4

79104 Freiburg

Telefon +49 761 2714-351

Fax +49 761 2714-400

E-Mail [email protected]

stellvertreter Prof. Dr.-Ing. Jürgen Beyerer

Fraunhoferstraße 1

76131 Karlsruhe

Telefon +49 721 6091-210

Fax +49 721 6091-413

E-Mail [email protected]

www.vvs.fraunhofer.de

Forschung Für Verteidigung & sicherheit

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V e r b u n d V e r t e i d i g u n g s - u n d s i c h e r h e i t s f o r s c h u n g

Standorte

••

•Erlangen, Fraunhofer IIS

• Wachtberg, Fraunhofer FHR und FKIE

Ettlingen, Karlsruhe, Fraunhofer IOSB

Freiburg, Fraunhofer IAF und EMI

Euskirchen, Fraunhofer INT

Pfinztal, Fraunhofer ICT

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Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik EMI

s c h u t z , s i c h e r h e i t u n d W i r k u n g

Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR

A u f k l ä r u n g u n d Ü b e r W A c h u n g

Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE

f Ü h r u n g u n d A u f k l ä r u n g

Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF

A u f k l ä r u n g u n d s c h u t z

Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT

e x p l o s i V s t o f f - u n d s i c h e r h e i t s t e c h n i k

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS

k o m m u n i k A t i o n , l o k A l i s i e r u n g , s i c h e r h e i t

Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT

e n t s c h e i d u n g s h i l f e n f Ü r s t A A t u n d W i r t s c h A f t

Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

f o r s c h u n g f Ü r » s i c h e r h e i t m i t s y s t e m «

Erlangen, Fraunhofer IIS

InStItute

4

8

12

16

24

28

20

32

Die Mitglieder des

Fraunhofer VVS.

Von links nach rechts:

Prof. Klaus Thoma EMI,

Prof. Albert Heuberger IIS,

Prof. Jürgen Grosche FKIE,

Prof. Oliver Ambacher IAF,

Prof. Joachim Ender FHR,

Prof. Uwe Wiemken INT,

Prof. Jürgen Beyerer IOSB,

Prof. Maurus Tacke IOSB,

Prof. Peter Elsner ICT.

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R K U R z z E I T d y N A m I K , E R N S T- m A c H - I N S T I T U T E m I

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Das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-

Institut, EMI, befasst sich mit physikalisch-technischen Aspek-

ten schnell ablaufender, mechanischer und fluiddynamischer

Vorgänge. Dies umfasst die experimentelle und numerische

Analyse von Stoßwellen in Festkörpern, Flüssigkeiten und

Gasen, Strömungs- und Verbrennungsvorgängen, Impakt-

und Penetrationsvorgängen in einem weiten Geschwindig-

keitsbereich von 10 m/s bis 10 000 m/s, dem Verhalten von

Strukturen unter stoßartigen Belastungen, dem Werkstoff-

verhalten bei großen Dehnungen und hohen Dehngeschwin-

digkeiten. Parallel zu den experimentellen Arbeiten werden

theoretische Arbeiten aus dem Bereich »Computational

Physics« durchgeführt.

Zum Forschungsprofil des Instituts gehören die Werkstoff-

wissenschaften, High Performance Computing, Sensorik,

Ballistronik (Kopplung von Ballistik und Mikroelektronik bzw.

Mikromechanik) und die Kurzzeitmesstechnik. Zur Erfassung

von Kurzzeit-Vorgängen steht ein breites Spektrum an

Methoden zur Verfügung, das die Messung und Visualisierung

von Vorgängen ermöglicht, die im Zeitbereich von Milli- bis

Nanosekunden, bei hohen Drücken bis 1 Megabar und bei

extrem hohen Dehnraten bis 106 s-1 ablaufen. Parallel dazu

werden Computersimulationen aus dem Bereich kompressibler

Strömungen bei großen Reynolds-Zahlen und aus dem Bereich

nichtlinearer Finite-Elemente-Methoden durchgeführt und

Computercodes für spezifische Anwendungen entwickelt

und angepasst. Die Anwendungen liegen in den Bereichen

Verteidigung, Sicherheit, Raumfahrt und Verkehr.

Schutz, Sicherheit und Wirkung

Gründungsjahr 1959

Mitarbeiter 300

Haushalt 20 Mio. €

Kontakt

Institutsleiter Prof. Dr. rer. nat. Klaus Thoma

Anschrift Eckerstraße 4

79104 Freiburg

Telefon +49 761 2714-351

Fax +49 761 2714-400

E-Mail [email protected]

4 I 5

www.emi.fraunhofer.de

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Im Bereich der Verteidigungsforschung arbeitet das Fraunhofer EMI an neuartigen Konzep-

ten und Werkstoffen für die Bereiche »Schutz« und »Wirkung« und an deren Analyse mit Hilfe

von Experimenten und numerischer Simulation.

Die Aufgabe umfasst die Entwicklung, Prüfung und Bewertung von Schutztechnologien für

land-, luft- sowie seegestützte Plattformen einschließlich persönlicher Schutzausrüstung. Unter-

sucht wird ebenfalls die Auslegung von Schutzaufbauten unter Verwendung neuer Werkstoffe

und die Abwehr ballistischer Flugkörper (TBM).

Wesentliche Arbeitsgrundlage ist die technologische Kompetenz zur Beschleunigung von

Wirkkörpern und Objekten innerhalb eines sehr großen Masse- und Geschwindigkeitsbereichs,

insbesondere auch von Projektilen unabhängig vom Originalsystem. Parallel erfolgt eine

Untersuchung mit numerischen Methoden, die auch die Entwicklung eigener Programme

mit einschließt. Die Simulationen basieren auf Materialmodellen und Werkstoffkennwerten,

die selbst entwickelt bzw. unter hochdynamischen Lastbedingungen gemessen werden

können.

Der Schutz kritischer Infrastrukturen ist das zentrale Thema im Geschäftsfeld Sicherheit. Der

Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf Technologien zum physischen Schutz von Gebäuden –

von Hochhäusern über Tunnel bis zu Flughäfen. Flankiert von Gefährdungs- und Risikoanalysen,

numerischen Simulationen und modernster Messtechnik werden dazu unter anderem Schutz-

konzepte, innovative Werkstoffe und Sensoren entwickelt:

- Entwicklung von Fassadensystemen (energieabsorbierend, wärmedämmend, biologisch) mit

integrierten Sensoren zur Bewertung des Schädigungsgrades durch Druckstoßeinwirkung

- Bewertung der Kritikalität und Erstellung von Verstärkungskonzepten für Flughäfen, Tunnel,

U-Bahnhöfe und Brücken

- Ereignisanalyse terroristischer Anschläge auf der Basis der EMI-Datenbank

Terrorist-Event-Database (TED)

- Bewertung der Resttragfähigkeit dynamisch geschädigter Bauwerke sowie das Schadens-

management im Ernstfall unter Einbezug moderner Sensorik

- Sicherheitsuntersuchung technischer Systeme wie Elektronik und Software eingebetteter

multitechnologischer Systeme

- Entwicklung schneller Computertomographiemethoden zur berührungslosen Inspektion von

Transportbehältern

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R K U R z z E I T d y N A m I K , E R N S T- m A c H - I N S T I T U T E m I

geSchäftSfelder

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6 I 7

Die Kernaktivitäten des Geschäftsfelds Raumfahrt liegen in der Planung und Durchführung

von Forschungs- und Entwicklungsprojekten um die Themen Schutz von Raumfahrzeugen

und wissenschaftliche Nutzlasten bei Satellitenmissionen. Dazu zählen die Entwicklung von

Schutzsystemen gegen Space-Debris-Einschläge, die Entwicklung und Raumfahrtqualifizierung

von Detektoren, die Entwicklung von Picosatelliten sowie Missions- und Systemanalysen.

Im Bereich der Schutztechnologien werden kontrollierte Impaktexperimente mit Leichtgas-

kanonen unter Laborbedingungen durchgeführt und numerisch simuliert. Dabei stehen die

Auslegung und Bewertung von Schutzschilden für Raumfahrzeuge und Satelliten sowie die

Durchführung von Risiko- und Überlebensfähigkeitsanalysen im Vordergrund. Außerdem

wird das Material- und Strukturverhalten beim »Hypervelocity«-Impakt charakterisiert. Die

verfügbaren Methoden werden zur Untersuchung geophysikalischer Effekte bei planetaren Im-

paktereignissen wie Meteoriteneinschlägen eingesetzt, indem entsprechende Impaktereignisse

im Modellmaßstab unter Laborbedingungen dargestellt werden.

Die Weiterentwicklung der Beschleunigertechnologie stellt einen weiteren inhaltlichen Schwer-

punkt dar. Auf dem Gebiet der Elektronik wird Spezialsensorik für Raumfahrzeuge entwickelt,

z. B. Impaktdetektoren oder »Health-Monitoring«-Systeme.

Die Charakterisierung und numerische Modellierung moderner Werkstoffe, Werkstoffverbünde

und Bauteile unter statischen Stoß- und Impaktbelastungen im Hinblick auf die Verbesserung

der Crashsicherheit im Verkehrswesen sind die zentralen Themengebiete des Geschäftsfelds

Verkehr.

Dabei werden neben standardisierten, zerstörungsfreien und zerstörenden Prüftechniken

zunehmend Verfahren zur Mikro- und Nanostrukturanalyse angewendet. Insbesondere der

Einsatz der akustischen Mikroskopie und der Mikro-Computertomographie ermöglicht die

Erforschung der Materialeigenschaften bis hin zu kleinsten Längenskalen. Abgerundet wird

das experimentelle Portfolio durch spezielle Anlagen zur Charakterisierung von Werkstoffen

und Bauteilen bei hohen Verformungsgeschwindigkeiten, z. B. in einer Crashanlage für Fahr-

zeugkomponenten, die mit Hochgeschwindigkeitskameras und Sensorik zur Messung

der physikalischen Eigenschaften beim dynamischen Verformungsvorgang ausgerüstet ist.

Erst die Kombination von experimenteller Werkstoffcharakterisierung und numerischer

Modellierung erlaubt es, prognosefähige Simulationen von Crashvorgängen an Bauteilen

und Strukturen verlässlich durchzuführen.

Den zweiten Bereich des Geschäftsfelds Verkehr bildet daher die numerische Simulation von

Crashvorgängen mit kommerzieller und am EMI entwickelter Software und die Entwicklung

numerischer Materialmodelle für die Crashsimulation.

S c H U T z , S I c H E R H E I T

U N d W I R K U N g

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F r a u n h o F e r - I n s t I t u t F ü r h o c h F r e q u e n z p h y s I k u n d r a d a r t e c h n I k F h r

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Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radar-

technik FHR entwickelt Konzepte, Verfahren und Systeme für

elektromagnetische Sensorik, insbesondere im Bereich Radar,

verbunden mit neuartigen Methoden der Signalverarbeitung

und innovativen Technologien vom Mikrowellen- bis zum

unteren Terahertzbereich. Seine Kompetenz – sichtbar an insti-

tutseigenen hochkomplexen Experimentalsystemen – erstreckt

sich über nahezu alle Teilgebiete moderner Radarverfahren.

Radar und verwandte Hochfrequenzsysteme bilden eine

Schlüsseltechnologie im Bereich Verteidigung und Sicherheit,

so dass das Institut nicht nur wesentlich zur Beratungs- und

Urteilsfähigkeit für das Bundesministerium der Verteidigung

beiträgt, sondern auch mit eigenen Entwicklungen die Fähig-

keiten der Streitkräfte, insbesondere im Bereich Aufklärung

und Überwachung, unterstützt.

Das Institut bietet mit der Großanlage des Weltraumbeobach-

tungs-Radars TIRA, umfangreichen Einrichtungen für analoge

und digitale Leiterplattentechnologie, Messtechnik bis in den

Terahertz-Bereich und mehreren echoarmen Messkammern

hervorragende Möglichkeiten zur Entwicklung moderner

elektromagnetischer Sensorsysteme, aber auch zur Ausbildung

technisch-wissenschaftlichen Personals.

Die Kernkompetenzen des FHR – Numerische Berechnung

elektromagnetischer Felder, Höchstfrequenztechnologie

und Sensor-Signalverarbeitung – bilden in Verbindung mit

modernster Mess- und Fertigungstechnik die Grundlage für

die F&T-Arbeiten des Institutes. Die interdisziplinäre Zusam-

menarbeit im Institut ermöglicht dem FHR die Entwicklung

anspruchsvoller Verfahren und Hochfrequenzsysteme, die

nicht nur den in über fünfzig Jahren bearbeiteten militärischen

Sektor bedienen, sondern heute auch zunehmend zivile

Anwendungen finden.

Gründungsjahr 1957

Mitarbeiter 220

Haushalt 20 Mio. €

kontakt

Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Joachim Ender

Anschrift Neuenahrer Str. 20

53343 Wachtberg

Telefon + 49 228 9435-227

Fax + 49 228 9435-627

E-Mail [email protected]

Aufklärung und ÜberwAchung

8 I 9

www.fhr.fraunhofer.de

3D-Radarbild der Innenstadt

von Karlsruhe mit farblich

kodierten Höhen.

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Im Geschäftsfeld radar zur Weltraumbeobachtung werden die spezifischen Fragestellungen

und Anforderungen an Radarsysteme und -verfahren zur Beobachtung von Objekten im erd-

nahen Weltraum und in der Atmosphäre untersucht. Hauptziel ist es, die Kenntnis über einzel-

ne Satelliten und die Situation im Weltraum zu vertiefen, Risiken zu analysieren, Missionen zu

begleiten oder Radarsignaturen zu gewinnen. Die in Europa einzigartige Großradaranlage TIRA

wird dabei als Experimentalträger genutzt und stetig weiterentwickelt. Unter Einsatz dieses

Systems werden für militärische und zivile Auftraggeber Themen zur Weltraumlageerfassung,

Analyse der Weltraumtrümmersituation, Raumfahrtsicherheit, Kollisionsvermeidung, Missions-

unterstützung und Satellitenwiedereintritt bearbeitet.

Das Geschäftsfeld Boden- und Luftraumaufklärung unterstützt die militärische Fähigkeits-

kategorie „Nachrichtengewinnung und Aufklärung“. Im Vordergrund stehen zum einen inno-

vative Radarsysteme zur Luftraumüberwachung, wie Passiv-Radar oder vernetzte Radarsysteme,

zum anderen die luft- und raumgestützte Radaraufklärung der Bodenszene durch zwei- und

dreidimensionale Radarbildgebung mit Auflösungen bis in den Sub-Dezimeterbereich, sowie

durch Entdeckung und Lokalisierung bewegter Bodenziele. Die betrachteten System-Kategorien

reichen von weltweiter über weiträumige Aufklärung bis zur Aufklärung im Einsatzgebiet unter

Verwendung von Kleindrohnen.

Übergreifend werden die Klassifizierung und Identifizierung von Luft- und Bodenzielen, die Auf-

klärung gegnerischer Radarsysteme und mögliche elektronische Gegenmaßnahmen bearbeitet.

Im Geschäftsfeld sicherheit und schutz werden intelligente Radarsysteme erforscht, die

sowohl im militärischen als auch im zivilen Kontext die Sicherheit erhöhen. Dem Schutz unserer

Einheiten in Auslandseinsätzen dient die Entwicklung von Radarsystemen zur Entdeckung von

»Improvised Explosive Devices (IED)«, wie auch die Untersuchung von Nahbereichssystemen im

Millimeterwellenbereich zur Detektion und Lokalisation von Scharfschützen und die Optimie-

rung von Tarnverfahren. Systeme zur Zugangskontrolle können sowohl zum Schutz militärischer

Stützpunkte als auch zur Überprüfung von Passagieren am Flughafen genutzt werden. Auch

Sensorik kurzer Reichweite für die Überwachung kritischer Infrastruktur bildet ein Thema dieses

Geschäftsfelds. Ziel ist die Entwicklung kompakter aktiver und passiver Sicherheitssensoren mit

höherer Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig sinkenden Kosten.

F r a u n h o F e r - I n s t I t u t F ü r h o c h F r e q u e n z p h y s I k u n d r a d a r t e c h n I k F h r

geschäftsfelder

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10 I 11

Im Geschäftsfeld hochfrequenzsysteme für Industrie und Landwirtschaft werden

innovative Systeme entwickelt, die die besonderen Eigenschaften von Radar für industrielle

Anwendungen ausnutzen. Dazu gehören die Fähigkeiten zur Durchdringung von Nichtleitern

und zur hochauflösenden Bildgebung. Besonders im Bereich Materialanalyse zeigen sich viel-

versprechende Einsatzmöglichkeiten. Ein Beispiel ist die Nutzung von Hochfrequenzsensorik zur

Qualitätskontrolle in einem Produktionsprozess bei bereits verpackten Produkten. Bodendurch-

dringendes Radar erschließt die Erkennung von vergrabenen Objekten oder Hohlräumen in

der Erde, zum Beispiel zur Absicherung mobiler Baumaschinen. Im Bereich der Landwirtschaft

ergeben sich Einsatzmöglichkeiten maßgeschneiderter Systeme, etwa zur Ermittlung der

Fruchtmasse.

Im Geschäftsfeld Verkehr, umwelt und Gesundheit steht die Erforschung von Hochfre-

quenzsystemen im Mittelpunkt, die in diesen Bereichen neue Anwendungsmöglichkeiten

erschließen, vorhandene Sensoren ergänzen oder sie ersetzen können. Radar mit strukturinte-

grierten Antennen und Low-cost Phased-Arrays sind auf dem Weg, einen neuen Standard für

den Einsatz auf Schiffen, Luftfahrzeugen und Landfahrzeugen zu schaffen. Für die Exploration

der Umwelt lassen sich modernste abbildende Sensoren einsetzen, die von Kleinflugzeugen

oder unbemanntem Fluggerät bei Dunkelheit und Nebel dreidimensionale Abbildungen der

Landschaft erzeugen können. Eine neue Technologie erschließt die bodengestützte Überwa-

chung von instabilen Gebäuden oder Berghängen, um die Bildung von Schnee- und Geröllla-

winen zu melden. Im Bereich Gesundheit bilden Millimeterwellen- und Terahertzsysteme den

Schlüssel für neue ergänzende Diagnoseverfahren.

Im Geschäftsfeld antennen und elektromagnetische Modellierung werden Technologien

zum Aufbau moderner Antennensysteme für Anwendungen in den Bereichen Radar, Kommu-

nikation und Navigation entwickelt. Das abgedeckte Spektrum reicht von Einzelantennen über

Reflektorsysteme und aktive Gruppenantennen mit elektronischer Strahlschwenkung bis hin

zu Verfahren zur Integration in die Fahrzeugstruktur. Es werden leistungsfähige numerische

Verfahren zur Berechnung elektromagnetischer Felder entwickelt, die einerseits dem Anten-

nenentwurf dienen, andererseits zur Modellierung des Streuverhaltens komplexer Radarziele

eingesetzt werden, um Zielklassifizierungsverfahren und Tarnmaßnahmen zu unterstützen.

a u F k L ä r u n G u n d

ü B e r W a c h u n G

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F r a u n h o F e r - I n s t I t u t F ü r K o m m u n I K at I o n ,

I n F o r m at I o n s v e r a r b e I t u n g u n d e r g o n o m I e F K I e

Page 19: Sicherheit und Verteidigung im FokuS aktueller …...Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB forschung fÜr »sicherheit mit system« Erlangen, Fraunhofer

Im Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverar-

beitung und Ergonomie steht die Gestaltung von vernetzten

Systemen für Führung und Aufklärung im Zentrum der

Forschungsarbeit. Dabei werden moderne Verfahren zur

Gewinnung, Übertragung und Verarbeitung von Daten und

Informationen sowie der benutzerzentrierten Interaktion

entwickelt.

Das Identifizieren von Innovationspotenzialen in allen

relevanten wissenschaftlichen Disziplinen, die Erarbeitung von

Methoden und Verfahren zur Umsetzung in die Anwendung,

der Nachweis der Machbarkeit und die Abschätzung des

Aufwandes auf der Basis exemplarischer Realisierungen sind

Einzelschritte unserer Vorgehensweise.

Das nebenstehende Bild beschreibt in stilisierter Form den

Anwendungskontext vor dem Hintergrund der vernetzten

Operationsführung. Das Spektrum der Einzelthemen ist breit

gefächert. So befassen wir uns u. a. mit der Weiterentwick-

lung moderner Zielverfolgungs- und Fusionsverfahren in

einem Netz unterschiedlicher Sensoren, mit der Auswahl und

Gestaltung von Systemen zur sicheren Übertragung dieser

Informationen, mit Problemen der Ausbreitung in Funknetzen,

mit der Aufklärung von Ort und Eigenschaften von Über-

tragungseinrichtungen, mit der verdichtenden Verarbeitung

und konsistenten Verteilung der gewonnenen Informationen

in verteilten Informationssystemen bis hin zur Konzeption

und Realisierung geeigneter Benutzeroberflächen im Sinne

einer intelligenten Unterstützung der jeweiligen Anwender.

Systemergonomische Untersuchungen zur Funktionsaufteilung

Mensch-Maschine und Arbeiten zur Architektur von

Infor mationssystemen mit dem Schwerpunkt Interoperabili tät

sind weitere Kernkompetenzen des Institutes. Wir sind daher

in der Lage, aufsetzend auf den oben genannten Einzelaspek-

ten optimale Systemlösungen für die jeweilige Anwendung zu

entwickeln.

Gründungsjahr 1963

Mitarbeiter 250

Haushalt 19 Mio. €

Kontakt

Institutsleiter Prof. Dr. Jürgen Grosche

Wiss. Leiter Ergonomie Prof. Dr.-Ing. Christopher Schlick

Anschrift Neuenahrer Str. 20

53343 Wachtberg

Telefon + 49 228 9435-287

Fax + 49 228 9435-685

E-Mail [email protected]

Führung und AuFklärung

www.fkie.fraunhofer.de

12 I 13

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Weiträumige aufklärung eines komplexen, sich dynamisch entfaltenden Geschehens auf

dem Boden, zur See, in der Luft oder unter Wasser durch Fusion multisensorieller Daten und

Kontextwissen ist eine wichtige Komponente der Vernetzten Operationsführung. Einsatzgebiete

im urbanen Gelände oder im Küstenbereich bieten besondere Herausforderungen. Neben

aktiver Sensorik, etwa auf unbemannten Plattformen, sind passive Sensoren, wie Signal Intel-

ligence oder multistatisches Radar/Sonar, wichtige Datenquellen für Lagebilder. In breitbandig

erfassten Signalszenarien können so z. B. mit Hilfe intelligenter Antennen komplexe mobile

Funksysteme aufgeklärt werden. Wachsende Bedeutung besitzt die Nutzung fast überall

verfügbarer Mobilfunk-Basisstationen als Beleuchtungsquellen. Ergänzend zur Datenfusion ist

das intelligente Management aller Sensorressourcen entscheidend.

Im Forschungsfeld bedrohungserkennung berühren sich militärische und zivile Anwendun-

gen, etwa bei urbaner Aufklärung, gekennzeichnet durch unübersichtliche Umgebungsbedin-

gungen mit unerwarteten, schwer kalkulierten Bedrohungsspektren, und der Gewährleistung

öffentlicher Sicherheit. Dies gilt nicht nur für die Einsatzgebiete der Bundeswehr, sondern auch

im Sinne von »Homeland Security«. Die Aufmerksamkeit der handelnden Akteure muss gerade

in komplexen Situationen auf potentielle Bedrohungen fokussiert werden. Anwendungen

bieten Indoor- und Outdoor-Szenarien. Eine Fülle von Einzelsensoren gelangt in »Sicherheits-

assistenzsystemen« zur Anwendung, darunter u. a. auch Chemo- und Radioaktivsensorik

(CBRNE, »dirty bombs«). Auch relevantes Hintergrundwissen wird bei der Sensordaten- und

Informationsfusion einbezogen.

Im Forschungsfeld Wissensbasierte verfahren geht es um die Entwicklung von Assistenzsys-

temen zur Entscheidungsunterstützung im Führungsprozess. Die Bedeutung eines situations-

angepassten Informationsmanagements steigt mit der Menge militärisch relevanter Freitexte

und Sprachaufzeichnungen. Diese werden mittels statistischer und computerlinguistischer

Analysen in eine formale und strukturierte Form transformiert. Die extrahierten Informationen

werden mittels Ontologiekomponenten um zusätzliche Informationen angereichert. Durch

den erweiterten Kontext wird ein Beitrag zum verbesserten Lagebewusstsein und zur erhöhten

Interoperabilität geleistet.

Im Forschungsfeld verteilte Informationssysteme werden der strukturelle Aufbau und die

rollenbezogene Funktionalität von IT-Systemen untersucht. Die an allen Systemknoten verfügba-

ren, teilredundanten Informationen gehören zu einem gemeinsamen Informationsraum, dessen

Beherrschung die Voraussetzung für eine übereinstimmende Beurteilung der militärischen Lage

darstellt. Weitere Schwerpunkte sind prozessorientierte, verteilte Datenbankanwendungen für

durchgängige, semantisch homogene Führungsinformationssysteme sowie die Entwicklung

grafischer Interaktionssysteme zur Visualisierung und Bearbeitung raumbezogener Daten.

F r a u n h o F e r - I n s t I t u t F ü r K o m m u n I K at I o n ,

I n F o r m at I o n s v e r a r b e I t u n g u n d e r g o n o m I e F K I e

geschäFtsFelder

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Im Forschungsfeld sichere Kommunikation in heterogenen Netzen werden Architekturen

für militärische Koalitionsnetze auf IPv4/IPv6-Basis entworfen und getestet. Hierzu entwickeln

wir Verfahren zur Erfüllung von Prioritäts- und Quality of Service-Anforderungen über schmal-

bandige und fehleranfällige Netze. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Untersuchung

von mobilen ad hoc-Netzen und der Software-Defined-Radio-Technologie im Hinblick auf

die zukünftige militärische Nutzung. Mit gleicher Intensität werden Verfahren zur Sicherung

der Kommunikation in heterogenen Netzen untersucht. Neben Intrusion-Detection-Systemen

untersuchen wir im Rahmen unserer Cyber-Defence-Aktivitäten beispielsweise den Einsatz

von Multicast-Protokollen für die Schlüsselverwaltung, Multilevel Security und militärische

Sicherheitsanforderungen in Service Oriented Architectures.

Das Forschungsfeld gestaltung ergonomischer benutzungsschnittstellen für Führungs-

und einsatzsysteme erarbeitet Vorgehensweisen zur Auslegung und Optimierung von

Führungssystemen und Führungsprozessen. Basierend auf Analysen kooperativer Arbeits- und

Führungsprozesse werden Fragestellungen der Funktionsteilung zwischen Mensch und

Maschine sowie zur Rollendefinition innerhalb von Teams und Besatzungen untersucht.

Modell- und simulationsbasierte Analysen ermöglichen dabei eine kosteneffektive Bewertung

von Systemkonzepten. Darauf aufbauend werden innovative Anzeige- und Bedienkonzepte zur

aufgaben- und benutzergerechten Gestaltung von Führungs- und Einsatzsystemen entwickelt.

Ziel ist es, in zeit- und sicherheitskritischen Entscheidungssituationen ein hohes Situationsbe-

wusstsein und eine hohe Handlungssicherheit der Operateure sicherzustellen.

Im Forschungsfeld visualisierung und mensch-Computer-Interaktion werden ergonomi-

sche Themen zur Gestaltung moderner IT-Systeme und computergestützter Teamarbeit bei

militärischen Missionen erforscht. Der Schwerpunkt liegt auf einer zuverlässigen, effektiven

und effizienten Interaktion mit mobilen Computern. Ziel ist die Ableitung von Richtwerten,

sowie die Optimierung und Evaluation innovativer Interaktions verfahren, konkreter Benut-

zungsoberflächen und mobiler Geräte. Das Methodeninventar reicht dabei von Verfahren der

konstruktiven und virtuellen Simulation bis zu Feldversuchen. Unter anderem werden Team-

Engineering-Konzepte für risikoreiche Umgebungen untersucht.

Im Forschungsfeld unbemannte systeme werden Methoden für den Einsatz von Mehrrobo-

tersystemen entwickelt. Die Teleoperation von unbemannten Systemen führt zu einer hohen

kognitiven Belastung der Operateure. Das Ziel ist deshalb, die Leistungsfähigkeit der Roboter

durch den Einsatz von teilautonomen Assistenzfunktionen zu erhöhen und das Einsatzspektrum

der Systeme zu verbreitern. Assistenzfunktionen ermöglichen den Robotern auf Basis von

Sensorinformationen selbständige Aktionsentscheidungen zu treffen und entlasten den Ope-

rateur bei der Koordination mehrerer Systeme. Forschungsgegenstände sind dabei Techniken

für die Navigation, wie Bewegungsplanung und Kartenbau, sowie Koordinationstechniken für

Mehrrobotersysteme. Die entwickelten Lösungen werden mit Hilfe von Prototypen erprobt.

F ü h r u n g u n d a u F K l ä r u n g

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A N g E w A N d T E F E S T k ö R p E R p H y S I k I A F

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Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF)

ist eine führende Forschungs- und Technologieeinrichtung

auf dem Gebiet mikro- und nanostrukturierter Verbindungs-

halbleiter sowie der Herstellung von synthetischem Diamant

für technische Anwendungen. Die Forschungs- und Ent-

wicklungsarbeiten konzentrieren sich auf elektronische und

optoelektronische Schaltungen, Module und Systeme mit

Anwendungen in den Bereichen Sicherheitstechnik, Kommuni-

kation, Medizintechnik sowie dem Umweltschutz.

Das Institut verfügt über eine hochmoderne Halbleiter-Ferti-

gungslinie. Es ist damit in der Lage neuartige Bauelemente,

Schaltungen und Module mit innovativen Funktionalitäten als

Prototypen zu entwickeln oder in Kleinserien zur Verfügung

zu stellen. Besondere Stärken besitzt das Institut in der

Entwicklung von Infrarot-Lasern, Filtern und Kameras, der

Prozessierung von rauscharmen Hochfrequenz-Schaltungen

sowie in der Fertigung von leistungsstarken und effizienten

Mikrowellen-Verstärkern. Die wehrtechnischen Unternehmen

profitieren von der Forschung, Entwicklung und Realisierung

dieser Schlüsselkomponenten aus einer Hand, um darauf

aufbauend modernste Verteidigungs- und Sicherheitslösungen

für die Bundeswehr zu realisieren.

Aktuell entwickeln wir mit unseren Partnern aus Industrie und

Forschung Systeme, die:

- Hubschraubern eine sichere Landung unter Brownout und

Whiteout Bedingungen ermöglichen,

- Sensoren durch schnell schaltbare Infrarotfilter vor optischen

Gegenmaßnahmen schützen,

- Luftfahrzeuge frühzeitig vor anfliegenden Raketen warnen,

- gegnerische Sensoren mit Infrarotlasern gezielt stören,

- verborgene Waffen und Explosivstoffe aus der Ferne

erkennen,

- chemische oder biologische Bedrohungen in Luft und

Wasser identifizieren,

- neue Möglichkeiten für luft- und seegestützte Radare und

Radiometer bieten.

Gründungsjahr 1957

Mitarbeiter 240

Haushalt 26 Mio. €

kontakt

Institutsleiter: Prof. Dr. Oliver Ambacher

Anschrift: Tullastraße 72

79108 Freiburg

Telefon +49 761 5159-410

Fax +49 761 5159-300

E-Mail [email protected]

Aufklärung unD Schutz

Damit tragen wir zur Verbesserung der Fähigkeiten der

Bundeswehr auf den Gebieten:

- Robuste, effiziente und mobile Elektronik,

- Sicherheit und Schutz,

- Hochgeschwindigkeits-Kommunikation sowie

- Überwachung und Aufklärung bei.

Unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind in die

folgenden Geschäftsfelder unterteilt:

16 I 17

www.iaf.fraunhofer.de

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Das Geschäftsfeld Millimeterwellen-Schaltungen konzentriert sich auf die Realisierung

ultra-hoch-frequenter Schaltungen und darauf basierender Module. Transistoren in III-V-Ver-

bindungshalbleiter-Technologie mit Transitfrequenzen von über 0,6 Tera-Hertz wurden bereits

demonstriert. Derartige Bauelemente werden für neuartige Radar- oder Radiometer-Systeme

verwendet, die eine räumliche Auflösung von 2 cm erzielen. Diese fortschrittliche Technologie

erlaubt z. B. die Erkennung unter Kleidung verborgener Waffen aus einer Entfernung von

100 m. Weiterhin sind neuartige Hubschrauber-Landehilfen, die auf 94-GHz-Radar-Modulen

des IAF basieren, Gegenstand der Forschung und Entwicklung. Diese ermöglichen Piloten eine

gefahrlose Staublandung in trockenen Wüstengebieten.

Das Geschäftsfeld gaN HF-Leistungselektronik entwickelt Hochfrequenz-Schaltungen und

-Module aus dem neuartigen Halbleitermaterial Galliumnitrid (GaN). Einsatzgebiete sind

Schaltungen für effiziente, phasengesteuerte Radarsysteme, robuste Empfängerschaltungen

und Verstärker für die elektronische Kampfführung. Im zivilen Sektor erhöhen GaN-Verstärker

den Wirkungsgrad von Basisstationen für die Mobilkommunikation. Aktuell baut das IAF mit

seinen Industriepartnern eine kommerzielle Quelle für diese unverzichtbare Schlüsseltechnolo-

gie in Europa auf.

Das Geschäftsfeld Infrarot-detektoren stellt zweidimensionale Infrarot-Detektormatrizen

mit höchster thermischer und räumlicher Auflösung, hauptsächlich für die atmosphärischen

Transmissions-Fenster von 3 – 5 µm und 8 – 12 µm, zur Verfügung. Aktuelle Ergebnisse sind

Detektor-Chips, die auf Pixelebene gleichzeitig zwei unterschiedliche IR-Bänder oder zwei

unterschiedliche IR-Farben detektieren. Mit entsprechenden Sensoren ausgerüstete Wärme-

bildkameras können besser zwischen Objektdaten und Hintergrundstörungen unterscheiden.

Dies führt zu einer besseren Enttarnung, Entdeckungswahrscheinlichkeit, Vergrößerung der

Reichweite und einer Reduzierung der Fehlalarmrate von Raketenwarnsystemen.

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A N g E w A N d T E F E S T k ö R p E R p H y S I k I A F

geSchäftSfelDer

1

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Das Geschäftsfeld Halbleiterlaser und Leuchtdioden stellt Laser in einem breiten Spekt-

ralbereich, der vom Ultravioletten bis zum Infraroten reicht, zur Verfügung. Kompakte und

zuverlässige Leistungslaser, die im mittleren Infrarot emittieren, werden für gerichtete optische

Gegenmaßnahmen verwendet. Schnell durchstimmbare Laser sind für die spektroskopische

Fernerkennung gefährlicher Substanzen, z. B. von Explosivstoffen, erforderlich. Bildgebende

Verfahren, die die räumliche Verteilung kritischer Substanzen auf Oberflächen oder in der Um-

gebungsluft verdächtiger Personen zeigen, sind Gegenstand aktueller Forschungen. Halbleiter

LEDs, die im grünen bis ultravioletten Spektralbereich emittieren, sind in Kombination mit

Leuchtstoffen der Schlüssel zu künftigen energiesparenden Beleuchtungssystemen.

Das Geschäftsfeld Mikro- und Nanosensoren entwickelt und fertigt miniaturisierte Sensoren

mit hoher Selektivität und Sensitivität auf Gefahrenstoffe in Gasen und Flüssigkeiten. Durch die

Verwendung moderner Halbleitermaterialien eignen sich die Sensoren auch für den Einsatz in

korrosiven und wässrigen Umgebungen. Die Kombination von elektronischen und optischen

Bauelementen ermöglicht die Realisierung besonders kleiner, leichter und energieeffizienter

Sensoren. Ziel der aktuellen Arbeiten ist der Nachweis und die Analyse von Kampfstoffen,

militärischen Altlasten, biologischen Bedrohungen in Luft und Wasser sowie die Messung

ionisierender Strahlung.

A U F k L ä R U N g U N d S c H U T z

1 Vollintegriertes,frequenzmoduliertesDauerstrich-Radar-Modul(FMCW)fürLanderadare.

2 GaN-LeistungstransistorfürdieelektronischeKampfführung(ELOKA).

3 BispektralerWärmebildsensorfürRaketenwarnsysteme.

4 Infrarot-Scheibenlaser-ModulfürgerichteteoptischeGegenmaßnahmen(DIRCM).

5 RobusteCVD-Diamant-DetektorenfürionisierendeStrahlung.

6 TestvonInfrarot-Halbeiterlasern.

4

5

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R c H E m I S c H E T E c H N O l O g I E I c T

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Auf der Basis langjähriger Erfahrung steht das Fraunhofer

ICT als einziges deutsches Forschungsinstitut im Explosiv-

stoffbereich sowohl dem Verteidigungsministerium als auch

der Industrie und öffentlichen Einrichtungen zur Bearbeitung

aktueller Fragestellungen auf dem Themenfeld innere und

äußere Sicherheit zur Verfügung. Das Fraunhofer ICT nutzt

die Kompetenzen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für

die Entwicklung verbesserter chemischer Energieträger und

Wirksysteme für die Bundeswehr sowie die Erarbeitung neuer

Technologien zur Abwehr terroristischer Angriffe.

Im Zentrum der Projektforschung stehen dabei die

Entwicklung, Herstellung und Charakterisierung von Rake-

tentreibstoffen, Gasgeneratoren, Rohrwaffentreibmitteln

und Sprengstoffen. Ergänzt durch nicht-letale Wirkmittel,

Sicherheits- und Schutzsysteme sowie die elektrochemische

Energietechnik verfügt das Institut zudem über besondere

Erfahrungen bei der Detektion von Explosivstoffen.

Zur sicherheitstechnischen Forschung gehören die Unter-

suchung und Bewertung von Sicherheitsrisiken und

Unfall szenarien im industriellen und öffentlichen Bereich.

Erfahrungen mit reaktiven chemischen Abläufen und die

entsprechende Ausstattung bis hin zur Eigenentwicklung

spezieller Messtechnik ermöglichen Risikoanalysen – auch im

größeren Maßstab speziell beim Umgang mit brennbaren

und explosiven Materialien. Hinzu kommen Entwicklungen

neuer situationsbezogener Schutzsysteme unter Einbeziehung

verschiedener Wirkmechanismen.

Gründungsjahr 1959

Mitarbeiter 450

Haushalt 29 Mio. €

Kontakt

Institutsleiter Prof. Dr.-Ing Peter Elsner

Anschrift Joseph-von-Fraunhofer-Straße 7

76327 Pfinztal

Telefon +49 721 4640-401

Fax +49 721 4640-442

E-Mail [email protected]

www.ict.fraunhofer.de

Explosivstoff- und sichErhEitstEchnik

20 I 21

www.ict.fraunhofer.de

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Der Kompetenzbereich Synthese, Analytik, Sensorik und Detektion von Explosivstoffen

und Komponenten verfügt über spezielle Synthese-, Prozessführungs- und Analysetechniken

für Umgang, Synthese und Herstellung, Verwertung und Entsorgung von energetischen

Materialien. Darauf aufbauend bestehen weitere Kompetenzen in: Entwicklung und Erprobung

von Detektionsverfahren für den Sicherheitsbereich; Lebensdauerprognosen für energetische

Formulierungen; sicherer Beherrschung gefahrgeneigter Reaktionen durch on- und inline

Prozessanalytik und maßgeschneiderter Reaktionsführung (Mikroverfahrenstechnik).

Der Kompetenzbereich Raketenantriebe umfasst Formulierung, Herstellungstechnik und

Charakterisierung von wenig empfindlichen, signaturarmen Treibstoffen für hochbeschleuni-

gende Flugkörper, Marschtriebwerke und Impulstriebwerke zur Endphasenbeschleunigung.

Gelförmige Treibstoffe ermöglichen eine geregelte Schubstärke für agile Triebwerke. Die Ent-

wicklungen werden durch Untersuchungen und Modellierung von Anzündung, Abbrand und

Signatur der Treibstoffe unterstützt. Hochleistungsisolationen für den Raketenbau ergänzen das

Kompetenzprofil.

Im Kompetenzbereich Rohrwaffentreibmittel werden aufgrund der veränderten Einsatzbe-

dingungen der Bundeswehr neue Wege beschritten, Treibmittel hinsichtlich Leistung, Tem-

peraturstabilität, Empfindlichkeit und Aufbau den erhöhten Anforderungen anzupassen. Die

Entwicklung stützt sich sowohl auf neue Komponenten als auch auf neue Verarbeitungs- und

Herstellungstechniken. Anwendungsbeispiele sind die hülsenlose Munition und verbrennbare

Hülsen für Maschinengewehr bzw. Maschinenkanone sowie TU-Hochleistungstreibladungspul-

ver für Panzer- und Maschinenkanonen.

Der Kompetenzbereich Sprengladungen befasst sich mit der Formulierung, Herstellung

und Charakterisierung neuer Spreng- und Wirkladungen. Beispiele sind Blast-gesteigerte

Ladungen, Unterwasseranwendungen oder schaltbare Ladungen unter Einsatz von neuen, mo-

difizierten oder insensitiven Komponenten. Neue Binder-Weichmacher-Systeme und alternative

Verarbeitungstechnologien werden getestet und verfeinert. Charakterisierungsmöglichkeiten

betreffen Leistung, Blast- und Partikeleigenschaften, Unterwasserverhalten und Empfindlichkeit

gegen verschiedene Belastungen.

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R c H E m I S c H E T E c H N O l O g I E I c T

GEschäftsfEldEr

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22 I 23

Im Kompetenzbereich Sicherheit- und Schutzsysteme liegen die Schwerpunkte auf dem

Gebiet der Konzeption szenarienorientierter nicht-letaler Wirkmittel, der Risiken- und Gefähr-

dungsermittlung und der Entwicklung von Schutzsystemen. Dazu stehen spezielle Mess- und

Modellierungsverfahren zur Charakterisierung von Verbrennungs- und Explosionsvorgängen

als auch von Materialverhalten unter Temperatur- oder Impactbelastung zur Verfügung.

Anwendungen erstrecken sich von Austriebs- und Schutzsystemen (Täuschkörper, Airbags) auf

Gasgeneratorbasis bis hin zu Systemen für die innere und äußere Sicherheit (Panzerungen,

akustische Wirkmittel und Sperren).

Im Kompetenzbereich Elektrochemische Energiespeicher und -wandler liegt der Fokus auf

sekundären wie auch primären Batterien, Brennstoffzellen sowie der Entwicklung von hybriden

Systemen. Die Arbeiten reichen von der Material- und Komponentenentwicklung über die

Charakterisierung bis hin zur Entwicklung von Elektrokatalysatoren und den Bau von Proto-

typen. Batterien werden unterschiedlichen Sicherheitstests unterzogen und mit modernen

Methoden der Analytik untersucht, mit dem Ziel Eigensicherheit und Lebensdauer der

Energiespeicher deutlich zu erhöhen. Aktuelle Forschungen umfassen zudem die Weiterent-

wicklung von Lithium-Ionen-Batterien, die Integration von Redox-Flow-Batterien in mobilen und

stationären Applikationen bis in den MW-Bereich, sowie die Entwicklung eines Konzepts zur

autarken regenerativen Energieversorgung in Feldlagern der Bundeswehr. Begleitend werden

hybride Systeme und Energiemanagementsysteme entworfen, die von der Konzeptionierung

bis zur Systemintegration eine kundenoptimierte Energieversorgung sicherstellen. Für die Ver-

stromung von Wasserstoff in Brennstoffzellen, werden aktuell verschiedene logistische Aspekte

und technische Möglichkeiten im Hinblick auf die Eignung in der Bundeswehr betrachtet.

E x p l O S I v S T O F F - U N D

S I c H E R H E I T S T E c H N I K

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R I N T E g R I E R T E S c H A lT U N g E N I I S

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1985 gegründet, ist das Fraunhofer IIS mit Hauptsitz in Er-

langen und weiteren Standorten in Nürnberg, Fürth, Dresden

und Ilmenau heute das größte Institut in der Fraunhofer-

Gesellschaft. Durch die Entwicklung der Audiocodierverfahren

mp3 und AAC hat es eine internationale Spitzenstellung auf

diesem Gebiet erreicht und ist weltweit bekannt geworden.

In enger Kooperation mit den Auftraggebern forschen und

entwickeln die Wissenschaftler auf den Gebieten Digitaler

Rundfunk, Audio- und Multimediatechnik, digitale Kinotech-

nik, Entwurfsautomatisierung und integrierte Schaltungen,

drahtgebundene, drahtlose und optische Netzwerke,

Lokalisierung und Navigation, Hochgeschwindigkeitskameras,

Ultrafeinfokus-Röntgentechnologie, Bildverarbeitung

und Medizintechnik, Supply Chain Management.

Im Bereich Verteidigungs- und Sicherheitsforschung richtet das

Fraunhofer IIS sein Augenmerk auf die Verwundbarkeit der

komplexen technischen Infrastruktur moderner Industriegesell-

schaften. So gilt es, vorbeugend die wichtigen Einrichtungen

für Transport und Verkehr, für Energie und Kommunikation zu

überwachen sowie den Zugang dazu zu kontrollieren.

Einsatzkräfte sind im Krisenfall auf ausfallsichere und stets

verfügbare Kommunikation angewiesen. Moderne Halblei-

tertechnologie hilft, diese Herausforderungen zu meistern.

Neue Sensoren, z. B. 3D-Röntgen, machen Überwachung

und Zugangskontrollen sicherer. Autonome Sensornetzwerke

kommunizieren selbstständig ohne Infrastruktur; digitale

terrestrische Funknetze, unterstützt durch drahtlose Verteilsys-

teme, bieten sichere Kommunikation.

Gründungsjahr 1985

Mitarbeiter 650

Haushalt 80 Mio. €

Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Heinz Gerhäuser

(geschäftsführend)

Prof. Dr.-Ing. Günter Elst

Kontakt Prof. Dr.-Ing. Albert Heuberger

Anschrift Am Wolfsmantel 33

91058 Erlangen

Telefon +49 9131 776-0

Fax +49 9131 776-2099

E-Mail [email protected]

KommuniKation, LoKaLisierung, sicherheit

www.iis.fraunhofer.de

24 I 25

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Die Abteilung Nachrichtenübertragung befasst sich mit bidirektionaler Kommunikation im

mobilen, taktischen Umfeld. Für den Bereich »Software Defined Radio« entwickeln die Wissen-

schaftler Wellenformen und realisieren deren Implementierung auf Software-Communication-

Architecture-konformen-Hardwareplattformen. Hierzu gehört unter anderem die Evaluierung

unterschiedlicher Verfahren unter Verwendung der geeigneten Kanalmodelle für die Mobilkom-

munikation. Ein weiteres Arbeitsgebiet ist die Entwicklung von kundenspezifischen Testgeräten

zur Unterstützung dieser Tätigkeiten.

Lokalisierung und Kommunikation sind Schlüsseltechnologien für sicherheitstechnische

Anwendungen. Die Abteilung Kommunikationsnetze bietet in diesem Bereich vielfältige

Kompetenzen wie die Entwicklung von Hard- und Software für drahtlose Sprach- und

Datenübertragung, Messtechnik für drahtlose Systeme sowie Lokalisierung in zellularen Netzen

(wie WLAN und GSM und selbstorganisierenden Sensornetzen). Die Funkknoten dieser Netze

können flexibel ausgebracht oder lokalisiert werden und garantieren hohe Resistenz gegen

Teilausfälle. Echtzeitinformationen verbessern die Orientierung beim Einsatz in Gebäuden und

sorgen für optimierte Abläufe, etwa in Evakuierungssystemen. Weiterhin stellen sie individuelle

Informationen bereit und schaffen autonom agierende Systeme.

Hochfrequenztechnik ist eine wichtige Basistechnologie im Bereich Sicherheit. Die sensiblen

Anwendungen stellen hohe Anforderungen an eine sichere Kommunikation oder die Ortung

von sicherheitsrelevanten Personen oder Objekten. An diesen Technologien arbeitet die Abtei-

lung für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik. Mit einem Sender ausgestattet, werden

Sicherheitskräfte während eines Einsatzes ständig geortet und bei Gefahr deren Rückzug oder

Rettung organisiert. Um potenzielle Gefährdungen von Personen oder Objekten zu minimieren,

können automatische Kamerasysteme auf bestimmte Ziele ausgerichtet werden und diesen

folgen. Mit Hilfe von adaptiven Antennen werden bei drahtlosen Kommunikationssystemen

Störer ausgeblendet und eine sichere Kommunikation gewährleistet. Zusätzliche nachrichten-

technische Verfahren erhöhen die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Funksystemen.

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R I N T E g R I E R T E S c H A lT U N g E N I I S

geschäftsfeLder

Page 33: Sicherheit und Verteidigung im FokuS aktueller …...Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB forschung fÜr »sicherheit mit system« Erlangen, Fraunhofer

26 I 27

»Containersicherheit« ist eines der Anwendungsszenarien, mit denen sich das Zentrum

für Intelligente logistische Objekte (ZIO) auseinandersetzt. Das Team arbeitet an der

Umsetzung der Vision vollständig integrer globaler Wertschöpfungsketten, in denen Mani-

pulationen an Containern und Containerinhalten sicher und schnell erkannt werden. Am

Fraunhofer IIS entwickelte und in innovative Dienste eingebettete RFID-Technologien, Sensor-

netzwerke und Lokalisierungssysteme sollen zukünftig dafür sorgen, dass Containertransporte

sicherer werden.

Am Entwicklungszentrum für Röntgentechnik (EZRT) werden Röntgensysteme entworfen,

die der zerstörungsfreien Prüfung von z. B. elektronischen Bauteilen, Metallgussteilen für die

Automobilindustrie oder von Komponenten für die Luft- und Raumfahrttechnik dienen. Zur

Anwendung von Röntgenmethoden in der Sicherheitstechnik ist es erforderlich, geeignete

Komponenten zu identifizieren bzw. neu zu entwickeln. Im Wesentlichen betrifft dies Quellen

für hochenergetische Röntgenstrahlung und optimal angepasste bildgebende Systeme. Neben

einzelnen Komponenten werden am EZRT auch komplette Anlagen sowohl zur 2D-Radioskopie

als auch zur 3D-Computertomographie beladener Luftfracht- oder See-Container

konzipiert.

Die Projektgruppe »Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk« (DVT) entwickelt Sys-

teme zur mobilen bidirektionalen Satellitenkommunikation im Ku-Band und Ka-Band. Schwer-

punkt der Anwendungen ist die Kommunikation in Krisenfällen (z. B. Naturkatastrophen, terro-

ristische Anschläge), mit denen oft der Ausfall der vorhandenen Kommunikationsinfrastruktur

ein hergeht. In den wichtigen ersten Stunden nach Eintritt einer Krise ist es essenziell, schnell

Lagebilder zu übertragen, Bild und Ton auszutauschen und eine Kommunikationsmöglichkeit

für die Koordination von Rettungs- und Hilfskräften durch die Leitzentrale zu schaffen. Dafür

werden Terminals für nomadische und mobile Anwendungen mit nachführbaren Antennen

benötigt, vorzugsweise mit geringer Bauhöhe. Neben der Entwicklung von geeigneten Über-

tragungsverfahren und Protokollen, steht der automatisierte Systemtest von nachführbaren

Antennensystemen im Vordergrund.

K O M M U N I K A T I O N ,

l O K A l I S I E R U N g , S I c H E R H E I T

Page 34: Sicherheit und Verteidigung im FokuS aktueller …...Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB forschung fÜr »sicherheit mit system« Erlangen, Fraunhofer

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R N AT U R w I S S E N S c H A F T l I c H -

T E c H N I S c H E T R E N d A N A ly S E N I N T

Page 35: Sicherheit und Verteidigung im FokuS aktueller …...Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB forschung fÜr »sicherheit mit system« Erlangen, Fraunhofer

Das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische

Trendanalysen INT erstellt einen laufend aktualisierten um-

fassenden Überblick über die allgemeine Forschungs- und

Technologielandschaft und das gesamte Spektrum technolo-

gischer Entwicklungen sowohl national als auch international.

Vertieft wird der allgemeine Überblick durch eigene Fachanaly-

sen und -prognosen auf ausgewählten Technologiegebieten.

Seit über 30 Jahren berät das Institut das Bundesministerium

der Verteidigung in Technologiefragen und bei der planeri-

schen Umsetzung neuer Entwicklungen in Forschung und

Technologie. In den vergangenen Jahren wurden zunehmend

Forschungsprojekte für andere Ressorts durchgeführt, die

mit Sicherheitsvorsorge und langfristigen Veränderungen in

der Gesellschaft befasst sind. Ergänzend zu diesen Studien

wird eigene experimentelle und theoretische Forschung zur

Einwirkung ionisierender und elektromagnetischer Strahlung

auf elektronische Bauelemente und Systeme betrieben.

Das Institut ist mit modernster Messtechnik ausgestattet. Die

wichtigsten Labor- und Großgeräte sind Strahlungsquellen und

elektromagnetische Simulationseinrichtungen, die in dieser

Kombination in Deutschland in keiner anderen zivilen Einrich-

tung vorhanden sind. Hauptauftraggeber sind Behörden und

Organisationen, die mit Sicherheits- und Vorsorgeaufgaben

befasst sind, und Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindus-

trie mit ihren Zulieferern.

Gründungsjahr 1974

Mitarbeiter 100

Haushalt 7,5 Mio. €

Kontakt

Institutsleiter Prof. Dr. Uwe Wiemken

Anschrift Appelsgarten 2

53879 Euskirchen

Telefon +49 2251 18- 0

Fax +49 2251 18-277

E-Mail [email protected]

EntschEidungshilfEn für staat und Wirtschaft

28 I 29

www.int.fraunhofer.de

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Im Geschäftsfeld Trends und Entwicklungen in Forschung und Technologie sind alle Leis-

tungen des INT zusammengefasst, die auf einem ausgewogenen Überblick und übergreifender

Urteilsfähigkeit über alle für Wirtschaft und Staat relevanten Technologieentwicklungen basie-

ren. Es bietet Planern und Entscheidungsträgern Orientierung in einem zunehmend komplexer

werdenden Umfeld, das geprägt ist durch immer kürzere technologische Entwicklungszyklen

und eine gleichzeitig immer weiter zunehmende Abhängigkeit aller gesellschaftlichen Abläufe

von technischen Systemen. Daher konzentriert sich die Arbeit im Geschäftsfeld neben dem

Einsatz unterstützender Methoden der Technologiefrühaufklärung vor allem auf die inhaltliche

Auseinandersetzung mit den Technologiethemen und die Herstellung einer Gesprächsfähigkeit

mit den Fachwissenschaften. Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden hinsichtlich ihrer

Planungsrelevanz für den Auftraggeber aufbereitet und als Ergebnis eines engen Kommunikati-

onsprozesses in geeigneter Form zur Verfügung gestellt.

Dienstleistungen und Produkte, die unsere Kunden bezüglich Planung und Zieldefinitionen im

Bereich FuT, werden im Geschäftsfeld Planung, Programme und Strukturen in Forschung

und Technologie zusammengefasst. Wir kombinieren unsere multidisziplinäre Expertise – in

Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften – mit unserer Kompetenz im Bereich

von Planungs- und Entscheidungsprozessen und unterstützen dadurch unsere Kunden mit

Berichten, Analysen und maßgeschneiderten Studien. Hinzu kommt Fachwissen zu nationalen

und internationalen Institutionen, Strukturen und Prozessen. Abgerundet wird das Angebot

durch umfassende Urteilsfähigkeit im Hinblick auf FuT-Planung und spezieller Informations- und

Wissens-Management-Systeme.

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R N AT U R w I S S E N S c H A F T l I c H -

T E c H N I S c H E T R E N d A N A ly S E N I N T

gEschäftsfEldEr

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Das Geschäftsfeld Nukleare Effekte, Bedrohungen und detektionssysteme baut auf der

kernphysikalischen Expertise des Institutes auf, welche durch fortlaufende theoretische und

experimentelle Forschungsarbeit aufrecht erhalten wird. Die Wissenschaftler des Institutes

untersuchen die Effekte nuklearer Strahlung auf elektronische und opto-elektronische Systeme

im Hinblick auf Anwendung im Weltraum oder in Beschleuniger-Anlagen. Darüber hinaus führt

das Institut Experimente zur Optimierung der verdeckten Suche und zerstörungsfreie Detektion

von nuklearem und radioaktivem Material durch. Diese Expertise wird u. a. im Gebiet der

nuklearen Non-Proliferation und anderen sicherheits- oder verteidigungsrelevanten Bereichen

angewandt. Außerdem betreibt das Institut eine Reihe verschiedener Bestrahlungsanlagen, die

in dieser Zusammensetzung in Deutschland einzigartig sind.

Der Schwerpunkt des Geschäftsfelds Elektromagnetische Effekte und Bedrohungen liegt

darauf, den Einfluss elektromagnetischer Phänomene wie Hochleistungsmikrowellen (HPM) und

den Nuklearen Elektromagnetischen Puls (NEMP) auf elektronische Systeme sowohl theoretisch

als auch experimentell zu analysieren. In diesem Zusammenhang erforscht das Geschäftsfeld

auch Themen wie Gefahrenprävention und Schutzkonzepte. Während eine verlässliche Urteils-

fähigkeit weiterhin eine hohe Priorität innerhalb der Grundfinanzierung des Institutes durch das

Bundesministerium der Verteidigung genießt, wird die jahrzehntelange Erfahrung des Institutes

zunehmend auch für zivile Auftraggeber interessant.

E N T S c H E I d U N g S H I l F E N F Ü R

S T A A T U N d w I R T S c H A F T

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R O p T R O N I k ,

S y S T E m T E c H N I k U N d B I l d A U S w E R T U N g I O S B

IOSB

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Aus dem FGAN-Institut für Optronik und Mustererkennung

FOM in Ettlingen und dem Fraunhofer-Institut für Infor-

mations- und Datenverarbeitung IITB in Karlsruhe entsteht

durch Fusion zum 1.1.2010 das neue Fraunhofer-Institut für

Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung.

Das neue Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und

Bildauswertung verfügt über ein einzigartiges, durchgängiges

Kompetenzspektrum. Es reicht von der Objekt- und Atmo-

sphärenphysik über die Optik, die Sensorphysik, die Bild- und

Signalauswertung bis hin zur Informations- und Wissensverar-

beitung, zur Systemtechnik und zur Anthropomatik. Während

die Namensbestandteile Optronik und Bildauswertung sich

weitgehend selbst erklären, gehören zur Systemtechnik alle

Disziplinen, die notwendig sind, um aus heterogenen Kom-

ponenten und Teilsystemen leistungsfähige Gesamtsysteme

zu formen. Ein Schwerpunkt liegt in der automatischen

Auswertung und Fusion von Bildmaterial unterschiedlicher,

vernetzter Sensoren wie z. B. Infrarot-, Laser-, Radarwellen

oder von Videosequenzen.

Neben den weiterhin bestehenden Geschäftsfeldern sind neue

Themenschwerpunkte geplant. Beispiele sind: »Leistungs-

be wertung Indirekte Sicht«: Führung von Fahrzeugen, wo

direkte Sicht nicht möglich ist und damit verbesserter Schutz

für Fahrzeugführer und Fuhrpark. »Multisensorielle Ferndiag-

nose«: Berührungslose Messung und Diagnose von Material

und Geräten, auch über weite Entfernungen, ein Beitrag zur

optimalen Wartung und Sicherung der Einsatzfähigkeit.

»Bauwerkserfassung« sowie »Vermessung und Analyse

von technischen Anlagen«: Anwendungen bildgebender

Laser-Radare, die Änderungen erfassen und zum Beispiel

Instandsetzungen aus der Ferne planbar machen.

»Warnsensorik«: Die schnelle und sichere automatische

Erkennung von schulterbaren Luftabwehrraketen. Ziel ist die

Verbesserung der Maßnahmen und technischen Konzepte

gegen die asymmetrische Bedrohung durch Terroreinheiten.

Vernetzte SenSoren für Sicherheit und Schutz

Gründungsjahr 2010

Mitarbeiter 360

Haushalt 35 Mio. €

kontakt Standort karlsruhe

Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Jürgen Beyerer

Anschrift Fraunhoferstraße 1

76131 Karlsruhe

Telefon +49 721 6091-210

Fax + 49721 6091-413

E-Mail [email protected]

kontakt Standort Ettlingen

Institutsleiter Prof. Dr. Maurus Tacke

Anschrift Gutleuthausstr. 1

76275 Ettlingen

Telefon + 49 (0) 72 43 9 92 - 131

Fax + 49 (0) 72 43 9 92 - 298

E-Mail [email protected]

32 I 33

www.iosb.fraunhofer.de

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Beyerer und Prof. Dr. Maurus Tacke.

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Das Geschäftsfeld Interoperabilität und Assistenzsysteme (IAS) bietet Lösungen

für das Zusammenwirken des Menschen mit komplexen informationstechnischen Systemen

an. Schwerpunkt ist die bildgestützte Luft- und Satellitenbildauswertung für die Aufklärung

und Überwachung im Verbund netzbasierter Operationsführung. Dabei kommt der Intero-

perabilität entscheidende Bedeutung zu. Das Geschäftsfeld entwickelt Assistenzsysteme für

die Informationsgewinnung im Aufklärungswesen und konzipiert und bewertet vollständige

Systemlösungen.

Das Geschäftsfeld Interaktive Analyse und diagnose (IAD) entwickelt Lösungen

für die technisch unterstützte Analyse von Signalen und Bildern. Diese dient der Lösung

von Diagnoseaufgaben in vielfältigen Anwendungsfeldern. Die Arbeiten decken dabei die

gesamte Analyse- und Diagnosekette ab: von der Signalerfassung und -vorverarbeitung durch

miniaturisierte, netzwerkfähige Messaufnehmer über modellbasierte Verfahren zur Entschei-

dungsfindung bis zum Multidisplay-Arbeitsplatz eines Anwenderteams.

Der Schwerpunkt des Geschäftsfeldes Autonome Systeme und maschinensehen (ASM)

liegt in der automatischen Auswertung von Signalen bewegter bildgebender Sensorik in kom-

plexen, ggf. nichtkooperativen Szenarien. Diese Sensorik wird beispielsweise im Aufklärungs-

und Überwachungsbereich als integrierte Komponente in fliegenden, weltraumgestützten

oder mobilen landgestützten Plattformen verwendet. ASM entwickelt und integriert hierfür

Bildauswertealgorithmen für autonome oder interaktive Systeme.

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R O p T R O N I k , S y S T E m T E c H N I k

U N d B I l d A U S w E R T U N g I O S B , S TA N d O R T k A R l S R U H E

GeSchäftSfelder

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Das Geschäftsfeld Informationsmanagement (IMT) entwickelt Plattformen für Simulati-

onssysteme, Internet-Communities und Portale, webbasierte Informations- und Wissens-

Management-Systeme, sowie Content- und Community-Management Anwendungen.

Anwendungsschwerpunkte sind die Simulationsinfrastruktur der Bundeswehr, Wissens-

Management-Systeme für F&E, Modellierung und Simulation sowie IT-Architekturen für das

Krisenmanagement.

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum Systemtechnik (AST) beschäftigt sich mit der

Modellierung, Simulation und Führung / Steuerung mobiler bemannter / unbemannter

Systeme auf dem Land und im Unterwasserbereich innerhalb der Entscheidungsebenen Missi-

on, Manöver sowie Autopilot. Weiterhin werden Simulatoren und Ausbildungssysteme

für Land- und Wasserfahrzeuge entwickelt.

Das Geschäftsfeld Netzwerke (NET) befasst sich mit der Planung, Implementierung und

dem Betrieb sicherer Rechnernetze und Kommunikationsdienste. Es ist spezialisiert auf

Firewalls, den Einsatz von Verschlüsselungsverfahren, Electronic Messaging zur unter-

nehmensübergreifenden Kommunikation sowie webbasierte Verfahren zum Netzwerk-

management. »Netzwerke« betreibt Teile der Netzinfrastruktur der FhG.

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Basis für die konzeption, planung und Bewertung von bildgebenden Systemen ist das

Erscheinungsbild der verschiedenen Objekte für die Sensoren, die Signatur. Das Institut verfügt

über umfangreiches Material hierzu, das ständig aktualisiert wird. Alternativ zu experimentell

ermittelten Signaturen werden auch modelle der Objekte vorgehalten und für die Simulation

eingesetzt. Das nebenstehende Bild zeigt als Beispiel das Institutsgebäude in mehreren Darstel-

lungsarten.

Die Ausführung von Sensorik variiert stark mit dem Verwendungszweck. Die Anforderungen

bestimmen die technischen Daten, das Institut verfügt über den wissenschaftlichen Hintergrund

zur Unterstützung der Auswahl unterschiedlicher konzepte und Ausführungen. Das Bild

zeigt oben auf der Waffe ein neu eingeführtes Infrarot-Zielgerät, bei dem das Institut von der

Konzeption an sein Fachwissen einbringen konnte, zum Beispiel durch Einsatz seines Modells

TRM3 für die vergleichende Bestimmung der Reichweite solcher Sensoren im Einsatz.

Ein Schwerpunkt in der mustererkennung ist die automatische Analyse für laser-Radar.

Sie hilft Hubschrauberpiloten und warnt vor Hindernissen, hier eine Hochspannungsleitung in

schwierigem Gelände.

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R O p T R O N I k , S y S T E m T E c H N I k

U N d B I l d A U S w E R T U N g I O S B , S TA N d O R T E T T l I N g E N

GeSchäftSfelder

Page 43: Sicherheit und Verteidigung im FokuS aktueller …...Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB forschung fÜr »sicherheit mit system« Erlangen, Fraunhofer

36 I 37

Hauptanwendung der Mustererkennung bleibt mittelfristig die Auswertung und Fusion von

zweidimensionalen Bildern konventioneller Sensoren. Sie ist zum Beispiel Grundlage der

automatischen Navigation für autonome Systeme, die nicht immer auf GPS basieren kann.

Aktueller Schwerpunkt ist die Verarbeitung von Bildserien bewegter Sensoren. Das Bild zeigt

die aus den Daten eines Infrarotsensors automatisch bestimmte Flugbahn, (grün), und eine im

ausgewerteten 3-D Raum eingetragene automatische Fahrspur, (gelb).

warnsensorik bleibt ein brennendes Problem. Das Institut gewinnt mit experimentellen

Sensoren Daten (hier im IR) und ermittelt automatisch mögliche Gefährdungen (gelbe Spuren).

Ein typisches Beispiel zur Bildauswertung aktueller Systeme ist die Bearbeitung von Daten

des Radars mit synthetischer Apertur (SAR). SAR wird z.B. in den SAR-LUPE Satelliten der

Bundeswehr für die weltweite Aufklärung eingesetzt. Im Bild ist ein durch FOM-Algorithmen

automatisch entdeckter und markierter Flughafen mit seinen Verkehrsflächen in einem SAR-

Bild zu erkennen. Die Bildauswertung ergänzt hier die Arbeiten des Fraunhofer-Instituts FHR.

Die wissenschaftliche Beurteilung der leistung optronischer Systeme und Verfahren

setzt eine detaillierte Kenntnis aller Komponenten voraus. Das Institut bearbeitet die gesamte

optronische Kette und untersucht dazu auch die Strahlungsausbreitung in der Atmosphäre, die

die Leistungsfähigkeit aktueller optronischer Sensorsysteme beschränkt. Das Bild visualisiert den

Durchgang eines Laserstrahls durch turbulente Atmosphäre. Die theoretischen und experimen-

tellen Ergebnisse solcher Untersuchungen werden für die Bewertung und Leistungssteigerung

aktiver und passiver Sensoren benötigt.

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Fraunhofer-Verbund Verteidigungs- und Sicherheitsforschung VVS

Eckerstraße4 79104Freiburg

Tel.+497612714-351 Fax+497612714-400

Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut EMI

Eckerstraße4 79104Freiburg

Tel.+497612714-351 Fax+497612714-400

Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR

NeuenahrerStraße20 53343Wachtberg

Tel.+492289435-227 Fax+492289435-627

Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung

und Ergonomie FKIE

NeuenahrerStraße20 53343Wachtberg

Tel.+492289435-287 Fax+492289435-685

Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF

Tullastraße72 79108Freiburg

Tel.+497615159-410 Fax+497615159-300

Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT

Joseph-von-Fraunhofer-Straße7 76327Pfinztal

Tel.+497214640-402 Fax+497214640-442

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS

AmWolfsmantel33 91058Erlangen

Tel.+499131776-0 Fax+499131776-2099

Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT

Appelsgarten2 53879Euskirchen

Tel.+49225118-0 Fax+49225118-277

Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

StandortKarlsruhe Fraunhoferstraße1 76131Karlsruhe

Tel.+497216091-210 Fax+497216091-413

StandortEttlingen Gutleuthausstraße1 76275Ettlingen

Tel.+497243992-131 Fax+497243992-298

Redaktion

Dr. Harald D. Müller

Layout, Satz und Druck

netsyn, Freiburg

Bildquellen:

Titelseite, Fotolia

Seite 16, 35, Bundeswehr

SKA Bildarchiv

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck nur mit

Genehmigung des Verbundes

© Fraunhofer-Verbund

Verteidigungs- und

Sicherheitsforschung VVS

Freiburg 2009

Der VerbunD im Überblick

S I C H E R H E I T u N d V E R T E I d I g u N g

I M F O K u S A K T u E l l E R F O R S C H u N g


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