1
1Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Michael Runzka – Abt. VMILinde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, Hamburg
Sicherer Umgang mit technischen GasenLiProtect®
2Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Wie entsteht Sicherheit?
Fehler werden immer von
Menschen gemacht. Das Gehirn,
unser wichtigstes Werkzeug, hilft
uns dabei, sie zu vermeiden.
Was ist unser wichtigstes
Werkzeug für die Sicherheit?
2
3Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Einflüsse auf den Menschen im täglichen Leben
Mensch
Wärme
Strahlung
Gase
elektr.Strom
Stäubeund
Rauche
Lärm
4Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Zusammensetzung der Luft
Sauerstoff 20,95%
Argon0,93%
NeonHeliumKryptonXenon
0,002%
Stickstoff78,09%
— AtmosphärischeBestandteile:- Staub- Wasser (-dampf)- Kohlendioxid- Kohlenwasserstoffe
3
5Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Technische Gasesind nicht sichtbar
Technische Gase sindgeruch- und geschmacklos
Technische Gasekann man nicht fühlen
Allgemeine Eigenschaften technischer Gase
6Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Propan1,55
Argon1,38
Kohlen-dioxid1,53
Sauerstoff1,11
Stickstoff0,97
Helium0,14
Acetylen0,91
Wasserstoff0,068
Relative Dichte von Gasen im Verhältnis zu Luft
Luft1,0 1,0
Leichter als Luft
Schwerer als Luft
WasserstoffArgonAcetylenSauerstoffKohlendioxidStickstoffHeliumPropan
4
7Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
brennbar
brandfördernd
inert
Weitere Eigenschaften von Gasen
giftig z.B. CO
2
lebensnotwendig
erstickend z.B. N2
narkotisierendz.B. N2O
Physiologische Wirkungen Chemische Eigenschaften
8Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Informationen über Gase
Sicherheitshinweise, Sicherheitsdatenblätter, Betriebsanweisungen und weitere Informationen im WWW:
• http://www.linde-gas.de
→ Kapitel Sicherheit
oder
• http://www.industriegaseverband.de
5
Sauerstoff O2
Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
10Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Sauerstoff ist die Grundlage für das gesamte Leben
Meinen Sie, dass Sauerstoffungefährlich ist?
6
11Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Powerstoff mit Sauerstoff
12Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Sauerstoff gibt Kraft ???
7
13Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Temperaturerhöhung bei einem Druckstoß
Ti = Ta · ( PiPa)
x - 1
xTi = Ta · ( Pi
Pa)Ti = Ta · ( PiPa)
x - 1
x
x - 1
x
Druckstoß:10 → 200 barTemperaturerhöhung:ca. 700 °C
00
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
50 100 150
273,15
473,15
673,15
873,15
1073,15
1273,15
Verdichtungsverhältnis (Pi/Pa)
Ver
dic
htu
ng
stem
per
atu
r [K
]
Ver
dic
htu
ng
stem
per
atu
r [°
C]
Adiabatische
Verdichtungs-
temperatur
von Sauerstoff
O2x = 1,396
14Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Folgen eines Druckstoßes 1
Sauerstoffbranddurch Druckstoß
8
15Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Folgen eines Druckstoßes 2
16Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Wie viel Druck benötigt man?
Zündtemperatur von Öl ca. 400°C
9
17Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Kennzeichnung "öl- und fettfrei halten"
Für Sauerstoff geeignete Armaturen sind gekennzeichnet
18Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Gefahren durch Sauerstoffanreicherung
Wodurch kann Sauerstoff gefährlich werden?
— Unbeabsichtigte / ungewollte Ansammlung z.B. enge Bereiche oder Räume
— Zunahme der Verbrennungsgeschwindigkeit
— Erniedrigung der Zündenergie bei brennbaren Stoffen
21 % O2 24 % O2 40 % O2
10
19Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Unfälle zeigen die Gefahr
20Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Beispiel für Sauerstoffmangel
Quelle:
Zwei Personen erstickten an einem
Kundenstandort, als sie in einem
geschlossenen Raum versuchten ein
Rohr, mit Hilfe von Argon frei zu
machen. Der Einsatz von Argon war
für diese Art der Anwendung nicht
genehmigt. Der Unfall ereignete sich
in einer zwei Meter tiefen Wanne,
die zur Entwässerung eines nahe
gelegenen Grabens genutzt wird.
EUROPEAN INDUSTRIAL GASES ASSOCIATION
11
Kohlendioxid CO2
Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
22Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Kohlendioxid hat viele Gesichter
O
O
C
O=C=O
CO2
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23Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Eigenschaften von Kohlendioxid
– farbloses, geruchloses, geschmackloses Gas
– Dichte: 1,977g/l (ca. 1½ mal so schwer wie Luft)
– ungiftig, aber: unterhält nicht die Atmung, wirkt also erstickend
– nicht brennbar (daher Einsatz als Löschmittel)
– mit ca. 0,03 - 0,036 Vol.-% natürlicher Bestandteil der Atemluft
– trägt mit ca. 50% zur Entstehung des so genannten Treibhauseffekts bei
– Menschen, Tiere und viele Mikroorganismen atmen CO2 aus, das bei der
Oxidation ihrer Nahrung entsteht
– ein Mensch atmet täglich 700g CO2 aus
– entsteht grundsätzlich bei der Verbrennung organischer Substanzen
24Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
CO2-Konzentrationen (in Vol.-%) und ihre Wirkung
Frischluft0,03
Stadtluft0,07
Hohe Werte in Büroräumen0,1-0,3
MAK (Maximale Arbeitsplatzkonzentration)0,5
Große Menschenansammlungen in Räumen (z. B. Kino)0,7
KZW (Kurzzeitwert für Expositionsspitzen)1,0
Ausgeatmete LuftVerstärkte Atmung – erhöhter Pulsschlag
3,0
Schwindelgefühl, Brechreiz, Lähmungserscheinungen,Durchblutungsänderungen im Gehirn, Kopfschmerzen
7,0
Erlöschen einer Kerze,Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Tod
10,0
TOD IN WENIGEN SEKUNDEN20,0
13
25Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Rettung
– Rettungspersonal muss für Rettungsmaßnahmen geschult sein und die entsprechenden Geräte und eine angemessene Technik anwenden.
– Rettungsmaßnahmen müssen gut geplant sein
– Von Zeit zu Zeit müssen Notfallübungen durchgeführt werden.
Eine schlecht vorbereitete Rettungsaktion kann die letzte Ihres Lebens sein!
Acetylen C2H2
Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
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27Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Weitere Kohlenwasserstoffe sind:
Propylen: C3H6
Propan: C3H8
Methan: CH4
Äthan: C2H6
Butan: C4H10
Methylacetylen: C3H4
Propadien: C3H4
Acetylen (C2H2)
Das Acetylenmolekül besteht aus
zwei durch eine Dreifachbindung
verbundene Kohlenstoffatome,
sowie aus zwei dazu symmetrisch
angeordneten Wasserstoffatomen.
— hohe Zerfallsneigung
— großer Zündbereich
— Flammtemperatur > 3000 °C
— wirkt betäubend
— leichter als Luft
CH C H
28Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Eigenschaften – chemisch –Brennbarkeit
12
10
8
6
4
2
0
Zün
dg
esc
hw
ind
igke
it[m
/s]
Acetylen
Gemisch mit Ethen
Ethen
Methan
Gemisch mitMethylacetylen
Propen
Propan
Brenngas-/Sauerstoffverhältnis[m³/m³]
0 1:1 1:2 1:3 1:4 1:5 1:6
3.100
3.000
2.900
2.800
2.700
2.600
Tem
pera
tur
[°C]
Acetylen
Gemisch mit Ethen
Ethen
Methan
Gemisch mitMethylacetylen
Propen
Propan
Brenngas-/Sauerstoffverhältnis[m³/m³]
0 1:1 1:2 1:3 1:4 1:5 1:6
3.200
Acetylen
ist hochentzündlich, ist wegen
seiner Verbrennungseigenschaften
das beste Gas für Verbrennungs-
prozesse, bildet mit Luft oder Sauerstoff
explosionsfähige Gemische, die
leicht entzündet werden können.
15
29Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Füllmasse von Acetylenbehältern
Die Füllmasse war früher oft asbesthaltig. Heute besteht sie meist aus Calciumsilikat mit eingelagerten Glasfasern.
Sie gewährleistet durch 91% Porosität eine hohe Acetylenbeladung und hohe Sicherheit bei möglichem Zerfall.
Acetylen wird in Lösungsmitteln in hoch-poröser Masse gespeichert. Zwei Lösungs-mittel sind heute gebräuchlich:AcetonDMF (Dimethylformamid)
30Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Lieferformen, Inhalte und Entnahmemengen von Acetylen
88.000128.000256.0002.304Trailer (256 Fl.) 16 Bündel
44.00064.000128.0001.152Trailer (128 Fl.) 8 Bündel
5.5008.00016.00014461Flaschenbündel (16 Fl.)
2.0003.0006.00043,246Flaschenbündel (6 Fl.)
3505001.0006,3/8/1040/48/50Einzelflasche
Dauer-entnahme
> 8h / Tag
Normal
8h / Tag
Kurzfristig
< 20 min / h
Entnahmemenge [l/h]Inhalt
[kg]
Behälter Typ
Lieferform
16
31Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Acetylen – Betriebsanweisung nach Gefahrstoffverordnung
• Hochentzündlich
• Beim Erwärmen explosionsfähig. Mit und ohne Luftexplosionsfähig.
• Erstickungsgefahr in mit Gas angereicherter Atmosphäre.
• Wirkt in höheren Konzentrationen narkotisierend.
• Acetylen in Gasbehältern oder Rohrleitungen kann durch Druckstoß oder
• Erwärmung explosionsartig zerfallen.
Gefahren für Mensch und Umwelt
Form: Im Gasbehälter unter Druck gelöst, bei Entnahme gasförmig
Farbe: FarblosGeruch: Knoblauchartig
Gefahrstoff – Acetylen (C2H2)
BETRIEBSANWEISUNG Gem. GefStoffV §14
Nr.: A.0006.01/06
BETRIEB: ARBEITSBEREICH:
GEFAHRSTOFFBEZEICHNUNG / TÄTIGKEIT Acetylen (Ethin)
Form: gasförmig oder unter Druck gelöst Farbe: farblos Geruch: knoblauchartiger Geruch
GEFAHREN FÜR MENSCH UND UMWELT • Hochentzündlich
• Beim Erwärmen explosionsfähig • Mit und ohne Luft explosionsfähig • Acetylen ist leichter als Luft und bildet mit Luft explosionsfähige Gemische. Bei An-
sammlung in geschlossenen Räumen besteht akute Explosionsgefahr • Acetylen in Flaschen oder Rohrleitungen kann durch Druckstoß oder Erwärmung
explosionsartig zerfallen • Kann durch Luftverdrängung Erstickungsgefahr hervorrufen • Wirkt in höheren Konzentrationen narkotisierend
SCHUTZMASSNAHMEN UND VERHALTENSMASSREGELN
• Von Zündquellen fernhalten – nicht rauchen • Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen • Allgemein für gute Belüftung sorgen, besonders im Deckenbereich • Behälter dicht geschlossen, an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren • Feuerarbeiten nur mit Arbeitserlaubnisbescheinigung ausführen • Pausenverpflegung außerhalb des Tätigkeitsbereichs aufbewahren sowie einneh-
men • Absperrarmaturen nicht ruckartig betätigen (Vermeidung von Druckstößen) Handschutz: Schutzhandschuhe Spezifikation für persönliche Schutzausrüstung beachten: Arbeitsanweisung DE-AA-0354
VERHALTEN BEI STÖRUNGEN ODER IM GEFAHRENFALL • Leckage:
• Brand: • Löschmittel: • Umgebungs-
brand:
Zufuhr von Acetylen zur Austrittsstelle absperren. Austretendes Gas mit Sprühwasser niederschlagen Feuer in Räumen nur löschen, wenn Absperrung nicht möglich ist und Acetylen nicht gefahrlos ab-brennen kann Nur CO2 oder Pulverlöscher verwenden Acetylenflaschen aus der Brandzone entfernen oder aus gedeckter Stellung mit Wasser kühlen Verdacht einer Zerfallreaktion in einer Acetylenflasche (Flasche wird warm, Ruß kommt aus dem Ven-til): Flaschenventil schließen, Flasche aus gedeckter Stellung mit Wasser kühlen
VERHALTEN BEI UNFÄLLEN; ERSTE HILFE
Sauerstoffmangel: Verbrennung:
Notruf:
Frischluft zuführen und Atemwege freihalten, bei Atemstillstand Atemspende, Arzt rufen Gliedmaßen sofort mit Wasser kühlen, ansonsten sind Maßnahmen abhängig von der betroffenen Stelle („Anleitung zur Ersten Hilfe“ im Verbandskasten)
--> siehe Meldeplan
SACHGERECHTE ENTSORGUNG
Rücksprache mit Fachabteilung TSZ bzw. Rückfrage beim Lieferanten.
Für weitere Sicherheits-Informationen siehe auch Sicherheitsdatenblatt und Gefahrstoffdatenbanken (z.B. GESTIS, …)
32Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Sicherheitsaspekte beim Umgang mit Acetylen
Rohrleitungen: keine Kupferleitungen (Kupferacetylitbildung)
Maximaler Druck: 1,5 bar (ü)
Zulässiger Druck: ist abhängig von Rohrleitungsdurchmesser
bis 50 mm Durchmesser: 1,5 bar (ü)
für größere Abmessungen sinkt der zulässige
Leitungsdruck
Flammenrückschlagsicherungen und Zerfallssperren sind zwingend vorgeschrieben
17
33Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Sicherheitseinrichtung mit Mehrfachfunktion(Gebrauchstellenvorlage) - Aufbau
Temperaturgesteuert Druckgesteuert
34Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Notfälle – ausströmendes / brennendes Acetylen
Bei ausströmendem / brennendem Acetylen:Absperrventil schließen!
Wenn die Gasausströmung nicht gestoppt werden kann:
Im Freien:Gas ausströmen lassen. Feuer bei Ausbreitungsgefahr löschen.
Im Raum:Bei ausströmendem Acetylen: Explosionsgefahr! Raum evakuieren!
Bei brennendem Acetylen: Flamme brennen lassen. Falls dennoch gelöscht werden muss, entsteht Explosionsgefahr.
Die einzig richtige Art eine Acetylenflamme zu
löschen:
Flaschenventil schließen.
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35Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Notfälle – „heiße“ Acetylenflasche
Heiße Acetylenflasche bedeutet:
Flasche ist Feuer oder Hitze ausgesetzt – eine Zerfallsreaktion entwickelt sich – die Flasche kann bersten.
Vorsichtsmaßnahmen bei einer heißen Einzelflasche:
Flaschenventil schließen.
Bereich evakuieren.
Flasche mit viel Wasser aus geschützter Position kühlen, bis sie kalt und nass bleibt.
Training bei der Feuerwehr
Kühlen eines Acetylenbündels aus geschützter Position
36Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Notfälle – „heißes“ Acetylenbündel
Vorsichtsmaßnahmen bei einem heißen Acetylenbündel:
Zentralventil des Bündels schließen.
Bereich evakuieren.
Bündel aus geschützter Position mit viel Wasser kühlen.
Bündel wesentlich länger kühlen als Einzelflaschen.
Von dem Bündel fernbleiben , solange die Flaschen nicht definitiv kalt bleiben.
Die Feuerwehr kühlt und löscht aus gesicherter Position ein brennendes Acetylenbündel
19
37Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Kühlung einer Acetylenflasche im Wasserbad durch die Feuerwehr
38Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Das Ende einer Werkstatt
20
39Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Energie und Wirkung
Flüssiggas
Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
21
41Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Zweiphasen-Zustandsform von Flüssiggas
flüssig
gasförmig
42Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Verhältnis Temperatur – Volumen
– steigende Temperatur –
steigender Druck!
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43Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Sicherheitsmaßnahme Gaspolster
• Größe des Gaspolsters hängtvon nationalen Sicherheitsvor-schriften ab
44Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Durch Hitze deformierte und explodierte Propangasflasche
23
45Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Propan ist ein hochentzündliches Gas
46Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Ausdehnung und Verbrennung von Flüssiggas
1 Liter (ca. 0,6 kg) zur Verbrennung von 1 kg
Propan – Flüssigphase ergibt Flüssiggas benötigt man
260 Liter Propan – Gasphase ca. 12 m³ Luft
24
47Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Propan ist deutlich schwerer als Luft
das Strömungsverhalten von kalten Gasen ähnelt dem einer Flüssigkeit
48Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Risiken von Flüssiggas z.B. Butan oder Propan
Hauptrisiken:
• Unvollständige Verbrennung
- Explosionsgefahr
• Unkontrolliertes Austreten
- Flüssiggas wirkt erstickend
Nebenrisiken:
• Flüssiggas wirkt narkotisierend
• Verbrennungsgefahr „Kaltverbrennung“
(durch große „Verdunstungskälte“)
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49Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Kaltverbrennung durch tiefkalt verflüssigtes Gas und / oder große Verdunstungskälte bei Expansion
Tiefkaltverflüssigte Gase können Kaltverbrennungen verursachen.
Verletze sind an einen warmen Ort zu bringen und ein Arzt ist zu konsultieren.
Hautstellen sind mit großen Mengen lauwarmen Wassers zu übergießen (ideal sind 40°C).
Keine andere Wärme anwenden (z. B. heiße Luft).
Es kann ein Schockzustand eintreten. Wenn Augen betroffen, diese kurz spülen.
Zu schützen sind insbesondere Augen und Hände.
50Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Kaltes Gas und die Folgen
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Wasserstoff H2
Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
52Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Wasserstoff ist überall
92% des bekannten Universums bestehen aus Wasserstoff
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53Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Historischer Rückblick 1
Zeppelin-Katastrophe 1937 in Lakehurst (New York)
54Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Historischer Rückblick 2
Challenger-Absturz 1986
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55Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Blick in die Zukunft
56Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Wasserstoffantrieb für U-Boote ist Realität
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57Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Explosionsgrenzen von Gasen in Luft [Vol. - %]
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Wasserstoff Acetylen Propan Methan
4,0
75,6
83,0
2,4 2,1
9,515,0
5,0
58Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Mindestzündenergie von Gasen [mJ]
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
0,35
Wasserstoff Acetylen Propan Methan
30
59Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Schutzmaßnahmen
• Vermeidung explosionsfähiger Atmosphäre in Räumen
• Vermeidung von Zündquellen
• Vermeidung explosionsfähiger Gemische in Wasserstoffanlagen
60Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Verwendungsverbote, Vermeidung und Missbrauch
— nicht als Träger pneumatischer Energie verwenden, d. h. nicht an Stelle von Druckluft, nicht zur Druckentleerung / Druckprüfung von Behältern oder zum Farbspritzen verwenden.
— nicht als Gaspolster von Flüssigkeitsbehältern verwenden
— nicht zum Füllen von Kinder-Ballons (Explosionsrisiko) verwenden
— nicht in hoher Konzentration einatmen (Erstickung schon nach einem tiefen Atemzug möglich)
Nichteignung bestimmter Werkstoffe
— Versprödung von Kohlenstoffstahl, Kunststoffen und Gummi möglich
— Gusswerkstoffe sind wegen ihrer Porosität für Wasserstoffanlagen nicht zu empfehlen
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61Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Sicherheitstechnische Kenndaten für Wasserstoff
m / s3,46Maximale Verbrennungsgeschwindigkeit
kg TNT / m32,02Explosionsenergie / Volumeneinheit
mJ0,02Mindestzündenergie in Luft
°C560Zündtemperatur
Vol.-%
Vol.-%
4,0
75,6
Explosionsgrenzen UEG
OEG
Zum Vergleich: Sicherheitstechnische Kenndaten für Propan
2,19,5
450
0,26
20,5
0,47
Helium He
Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
32
63Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Helium – Lagerstätten und Produktionskapazitäten
Druckgasbehälter
Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
33
65Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Umgang mit Gasflaschen
bei Schaden kennzeichnen
Gasflaschen nur in derPalette verkranen
Gasflaschen nicht werfenGasflaschen nicht mit der Flamme berühren
Gasflaschen nicht fetten oder ölenGasflaschen nichtgewaltsam öffnen
Gasflaschen nicht zumZünden benutzen
Gasflaschen nicht missbrauchen
Gasflaschen immer gegenUmfallen sichern
66Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Betriebsdruck
Jeder Druckgasbehälter muss für die vorgesehene Gasart und den entsprechenden Betriebsdruck geeignet sein.
10l-Flasche Schwefelhexafluorid: Prüfdruck von 70 bar überschritten
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67Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Farbkennzeichnung von Gasflaschen in Deutschland nach DIN EN 1089-3 Entspricht den Empfehlungen des Europäischen Industriegaseverbandes (EIGA)
Sauerstoff technisch. Alt: blau, neu: weißweißweiß
Acetylen. Alt: gelbgelb, neu: kastanienbraun
Argon. Alt: grau, neu: dunkelgrün
Stickstoff. Alt: dunkelgrün, neu: schwarz
Kohlendioxid. Alt: grau, neu: grau
Helium. Alt: grau, neu: braun
Xenon, Krypton, Neon. Alt: grau, neu: leuchtendgrün
Wasserstoff. Alt: rot, neu: rot
Formiergas (Stickstoff / Wasserstoff).Alt: rot, neu: rot
Gemisch Argon / Kohlendioxid. Alt: grau, neu: leuchtendgrün
Druckluft. Alt: grau, neu: leuchtendgrün
68Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Gefahrgutaufkleber
Zahlenerklärung:
1. Risiko und Sicherheitssätze2. Gefahrzettel3. Zusammensetzung des Gases4. Produktbezeichnung5. EG - Nummer6. Gasbenennung nach GGVS7. Herstellerhinweis8. Name u. Telefonnummer
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69Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Bereitstellung technischer Gase
Verdichtete Gase
— Sauerstoff
— Stickstoff
— Argon
— Wasserstoff
Unter Druck gelöste Gase
— Propan
— Butan
— Kohlendioxid
Unter Druck verflüssigte Gase
— Acetylen
— Flüssig – Sauerstoff (LOX)
— Flüssig – Stickstoff (LIN)
— Flüssig – Argon (LAR)
Tiefkalt verflüssigte Gase
70Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Eigenschaften von Gasen
Physiologische Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Chemische Eigenschaften
brennbar
ätzend
korrosiv
inert
selbstentzündlich
zerfallsfähig
oxidierend
leichter / schwererals Luft
komprimierbar
dehnt sich auf Raumgröße aus
Volumenänderung durchTemperaturänderung
erstickend
giftig
nicht sichtbar
nicht fühlbar
geschmacklos
geruchlos
36
71Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Das „Wissen“ der Eigenschaften von technischen Gasen ist die Grundlage für sicheres Arbeiten.
Die Gefahren sind immer auch gasspezifisch, wie z. B. brennbar, brandfördernd und erstickend.
Die Gefahren beim Umgang mit Gasen sind sicher beherrschbar.
Zusammenfassung
72Linde AG – Geschäftsbereich Linde Gas, HamburgAbt. VMI – Michael Runzka
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt:
Michael Runzka
Linde AGGeschäftsbereich Linde GasFangdieckstraße 7522523 Hamburg
T: 040.85.31.21-189F: [email protected]