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Sehr geehrte Waldbesitzerin, sehr geehrter Waldbesitzer, · Waldblatt NRW - Frühjahr 2015...

Date post: 18-Oct-2020
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Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, Krewelstraße 7, 53783 Eitorf E-Mail: [email protected], Telefon: 02243 / 9216 - 0 S.4 S.4 S.4 Durch und nicht trotz der Bewirtschaftung des Waldes in NRW sorgen wir gemeinsam für Klimaschutz, saubere Luft, sauberes Wasser und für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Unser Auftrag ist es auch, die Menschen im Land über den Wald und seine richtige Nutzung zu informieren. In diesem und im nächsten Jahr stellen wir diese Aufgabe unter das Motto „Multitalent Wald“. Sehr geehrte Waldbesitzerin, sehr geehrter Waldbesitzer, die Frühjahrsausgabe unserer zweiten Ausgabe der Inter- netzeitung Waldblatt NRW möchte ich mit einem Dank für die zahlreichen Rückmeldungen zur ersten Ausgabe beginnen. Gefreut hat uns natürlich das Lob, für diesen neuen und zeitgemäßen Weg der Kommunikation. Gut angekommen ist das Konzept sowohl über landesweite Themen, als auch über Neuigkeiten aus Ihrem Regional- forstamt zu berichten. Eine Ihrer Ideen setzen wir gleich um: Kurznachrichten, in denen wir Sie auf wichtige Themen hinweisen. Zum Beispiel das Eichenkonzept, zu dem wir vertiefende Informationen auf unseren Inter- netseiten anbieten. Die Landesregierung setzt uns in die Lage, im laufenden Jahr zusätzlich 11 junge Forstleute einzustellen. Damit können wir den Generationswechsel fortsetzen. Das sichert die Zukunftsfähigkeit, Unabhän- gigkeit und Zuverlässigkeit der Betreuung für Ihren Wald. In diesem Waldblatt NRW berichten wir über unserer ge- meinsame Leistung in 2014: Rund 1,5 Millionen Festmeter Holz wurden über Waldpflegemaßnahmen mobilisiert; davon wurden 1,3 Millionen Festmeter zu besten Konditi- onen und mit fachkundiger und unabhängiger Aushaltung durch Wald und Holz NRW in regionale Absatzmärkte vermittelt. Diese Zahlen verraten mehr als manch hitzige Debatte und sie sind ein Ausweis des Vertrauens des Waldbesitzes. Unsere gemeinsame Überzeugung ist, dass das Wirtschaften mit dem Wald mit stabilen und prosperierenden Beständen der Kern unserer gemein- samen Mission Wald ist.
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Page 1: Sehr geehrte Waldbesitzerin, sehr geehrter Waldbesitzer, · Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft Seite 3 Die Förderrichtlinien für den Privat- und Körperschafts

Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, Krewelstraße 7, 53783 EitorfE-Mail: [email protected], Telefon: 02243 / 9216 - 0

S.4

RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

S.4S.4

Durch und nicht trotz der Bewirtschaftung des Waldes

in NRW sorgen wir gemeinsam für Klimaschutz, saubere

Luft, sauberes Wasser und für eine artenreiche Tier- und

Pflanzenwelt.

Unser Auftrag ist es auch, die Menschen im Land über

den Wald und seine richtige Nutzung zu informieren.

In diesem und im nächsten Jahr stellen wir diese Aufgabe

unter das Motto „Multitalent Wald“.

Sehr geehrte Waldbesitzerin, sehr geehrter Waldbesitzer,

die Frühjahrsausgabe unserer zweiten Ausgabe der Inter-

netzeitung Waldblatt NRW möchte ich mit einem Dank

für die zahlreichen Rückmeldungen zur ersten Ausgabe

beginnen. Gefreut hat uns natürlich das Lob, für diesen

neuen und zeitgemäßen Weg der Kommunikation. Gut

angekommen ist das Konzept sowohl über landesweite

Themen, als auch über Neuigkeiten aus Ihrem Regional-

forstamt zu berichten. Eine Ihrer Ideen setzen wir gleich

um: Kurznachrichten, in denen wir Sie auf wichtige

Themen hinweisen. Zum Beispiel das Eichenkonzept,

zu dem wir vertiefende Informationen auf unseren Inter-

netseiten anbieten. Die Landesregierung setzt uns in die

Lage, im laufenden Jahr zusätzlich 11 junge Forstleute

einzustellen. Damit können wir den Generationswechsel

fortsetzen. Das sichert die Zukunftsfähigkeit, Unabhän-

gigkeit und Zuverlässigkeit der Betreuung für Ihren Wald.

In diesem Waldblatt NRW berichten wir über unserer ge-

meinsame Leistung in 2014: Rund 1,5 Millionen Festmeter

Holz wurden über Waldpflegemaßnahmen mobilisiert;

davon wurden 1,3 Millionen Festmeter zu besten Konditi-

onen und mit fachkundiger und unabhängiger Aushaltung

durch Wald und Holz NRW in regionale Absatzmärkte

vermittelt. Diese Zahlen verraten mehr als manch hitzige

Debatte und sie sind ein Ausweis des Vertrauens des

Waldbesitzes. Unsere gemeinsame Überzeugung ist,

dass das Wirtschaften mit dem Wald mit stabilen und

prosperierenden Beständen der Kern unserer gemein-

samen Mission Wald ist.

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Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 2

Wir werben aus guten Gründe für gesellschaftliche Unter-

stützung für unsere gemeinsame Nutzung des wunder-

baren Rohstoffes Holz. Auf unseren Forstwanderungen,

die Teil unserer Öffentlichkeitsarbeit sind, werden wir

intensiv auf die engen Zusammenhänge von Forstwirt-

schaft, Naturschutz und ökologisch wertvollen Holzpro-

dukten hinweisen.

Ich lade Sie herzlich ein, an dieser wichtigen Information

der Öffentlichkeit mitzuwirken.

Unsere forstwissenschaftlichen Forschungen, mit denen

wir die praktische zukunftsorientiere Arbeit der Wald-

besitzerinnen und Waldbesitzer unterstützen, sind ein

weiterer Themenschwerpunkt im Waldblatt NRW.

Ich wünsche Ihnen ein Frühjahr ohne weitere Kalamitäten

und einen Holzmarkt der weiterhin die gute Arbeit der

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer honoriert.

Auf eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Ihr Andreas Wiebe

Inhalt

Förderrichtlinie auf der Zielgeraden –

Fördermittel bald wieder verfügbar .................... 3

Waldbesitz und Forst – miteinander seit

Generationen ........................................................ 4

Neue Komplexschäden an Buche führen zu

erheblicher Bruchgefahr ..................................... 5

Stürmischer Niklas .............................................. 7

Kurznachrichten .................................................. 8

Aus Ihrem Regionalforstamt ............................... 9

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Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 3

Die Förderrichtlinien für den Privat- und Körperschafts-

wald sowie die Holz 2015 sind auf der Zielgeraden. Das

MKULNV hat auf der diesjährigen großen Förderdienst-

besprechung mit Wald und Holz NRW am 12. März einen

Entwurf der forstlichen Förderrichtlinien vorgestellt.

Für Anpflanzungsmaßnahmen bewilligen die Regional-

forstämter den förderunschädlichen Maßnahmenbeginn

bereits seit Ende Februar. Hierdurch entspannt sich die

Situation für den Waldbesitz ebenso, wie für viele Baum-

schulen.

Es ist davon auszugehen, dass Fördermittel ausreichend

verfügbar sein werden. Für waldbauliche- und Natur-

schutzmaßnahmen, Wegebau und Bodenschutzkalkun-

gen stellen Land, Bund und EU fast 8 Mio. EUR bereit.

Für die Holz 2015 werden es voraussichtlich über 2 Mio.

EUR sein. Die Festbeträge werden, der Preisentwicklung

angepasst, bei den meisten Baumarten und Sortimenten

erhöht.

Viel Gewicht lag bei der Entwicklung der neuen Förder-

richtlinien auf klaren und gut verständlichen Regelungen.

Für den Privat- und Körperschaftswald wird es wieder

zwei getrennte Richtlinien geben. Inhaltlich werden

sie nach Förderbereichen aufgeteilt. Alle spezifischen

Informationen z.B. zu Naturschutzmaßnahmen im Wald

befinden sich in einem eigenen Abschnitt.

Fördersätze und Förderhöchstbeträge veröffentlicht

das Ministerium wegen der höheren Flexibilität bei not-

wendigen Anpassungen auf dem Erlasswege.

Erleichterungen können bei der Auftragsvergabe oder

dem vorzeitigen Maßnahmenbeginn eintreten. Zusätz-

licher Aufwand entsteht im Hinblick auf Korruptionsver-

meidung und Interessenkonflikte. Die stichtagsbezogene

Projektauswahl erfolgt wegen der komplexeren Anfor-

derungen künftig automatisiert über das InVeKoS-Forst-

programm.

Wald und Holz NRW steht allen Kundinnen und Kunden

als verantwortungsvoller Ratgeber für alle Frage der

Förderung gerne zur Verfügung und wird den Belangen

des Waldes und des Waldbesitzes größtmöglich Rech-

nung tragen.

Bei Fragen zum Thema Förderung helfen wir gerne weiter:

Geschäftsstelle Forst, Heiko Schürmann,

0251 91797-420,

[email protected],

Albrecht Thaerstr. 34, 48147 Münster

Förderrichtlinie auf der Zielgeraden – Fördermittel bald wieder verfügbar Vorzeitiger Maßnahmenbeginn bereits möglich

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Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Gemeinsam waren wir wieder erfolgreich. Auch im Jahr

2014 konnte Wald und Holz NRW rund 1,3 Mio. Festmeter

Holz im Wert von rund 90 Mio. Euro im Auftrag der priva-

ten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer an die heimische

Holzindustrie vermitteln. Abgestimmt zwischen den

Waldbesitzern und den Försterinnen und Förstern vor

Ort wurden ca. 4,4 Mio. Bäume gepflanzt und damit rund

1.500 Hektar junger Wald angelegt. Auf rund 5.000 Hek-

tar wurden im vergangenen Jahr Kulturen gepflegt bzw.

Jungbestände geläutert. „Dies alles war, wie viele weitere

Aktivitäten rund um den Privatwald, nur aufgrund der

über Jahrzehnte bewährten Zusammenarbeit und dem

engen Vertrauensverhältnis zwischen Waldbesitz und

Forst leistbar,“ sagte Franz Püttmann, Fachbereichsleiter

bei Wald und Holz NRW.

Den rund 470 forstlichen Zusammenschlüssen, die ihre

Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung vertraglich

geregelt haben, stehen flächendeckend in ganz NRW

mehr als 250 gut ausgebildete Försterinnen und Förster

als Ansprechpartner für alle Fragen in Sachen Wald zur

Verfügung. Regelmäßig sind sie für rund 46.000 Wald-

besitzende tätig, die sich in forstlichen Zusammenschlüs-

sen gefunden haben oder in Waldgenossenschaften

organisiert sind. Unsere Forstleute sind auf der Basis ver-

traglicher Vereinbarungen auf einer Gesamtwaldfläche

von 345.000 Hektar für den Wald und die Waldbesitzen-

den unterwegs. Wie uns die jüngste Bundeswaldinventur

gerade bestätigt hat, mit sichtbarem Erfolg.

Das Angebot zur Betreuung des Waldbesitzes hat der

Gesetzgeber im Landesforstgesetz 1969 bewusst aufge-

nommen. Drei Trends gelten bis heute: die Entfremdung

der Eigentümer von ihren eigenen Flächen, die steigende

Nachfrage nach dem Rohstoff Holz und die Zunahme

gesellschaftlicher Ansprüche an den Wald.

Daher hat Wald und Holz NRW den Auftrag, private

Waldbesitzende und ihre Zusammenschlüsse bei der Be-

wirtschaftung der oft kleinstrukturierten Waldflächen zu

unterstützen, zu betreuen und zu fördern. Zum Beispiel

im waldbaulichen Bereich über forstliche Förderricht-

linien. Ein besonders wichtiger Teil der aus Steuermitteln

finanzierten Förderung des Waldbesitzes ist die Arbeit

der unabhängigen Försterinnen und Förster vor Ort.

Sie sind neben dem Vorstand der forstlichen Zusammen-

schlüsse und Waldgenossenschaften der wesentliche

Garant für eine gute gemeinsame und zukunftsorien-

tierte Waldentwicklung in Nordrhein-Westfalen.

Hier findet der regelmäßige und direkte Kontakt statt:

Wald und Holz NRW berät und unterstützt, die Entschei-

dungen trifft der Waldbesitz. Ein starkes Ehrenamt als

Ansprechpartner hilft bei der Umsetzung der Holzmobili-

sierung enorm.

Vitale, zukunftsfähige Wälder sind ein allgemeines gesell-

schaftliches Interesse. Deshalb fördert das Land NRW

den Aufbau naturnaher, stabiler gemischter Dauerwälder,

die der Herausforderung des Klimawandels gewachsen

sind. Diese Förderung vermitteln wir gerne im Interesse

des Waldbesitzes.

Waldbesitz und Forst – miteinander seit GenerationenWald und Holz NRW liefert das Know how – Der Waldbesitz entscheidet

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Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Um multifunktionale Forstwirtschaft im dicht besiedelten

Industrieland Nordrhein-Westfalen umzusetzen, kommt

der Vernetzung von Wald und Holz NRW mit anderen

Behörden und Institutionen eine zentrale Bedeutung zu.

So dienen die 2014 auf einer Länge von 921 Kilometern in-

standgesetzten Waldwege nicht nur der Forstwirtschaft,

sondern auch der Jagdausübung und der Erholung der

Bevölkerung unseres dicht besiedelten Bundeslandes.

Durch das gemeinsame Handeln im Sinne der nachhal-

tigen Forstwirtschaft sind die Vertragsparteien verläss-

liche Marktpartner für die holzbe- und verarbeitenden

Unternehmen. Dass dabei eine nachhaltige Waldent-

wicklung hin zu mehr Naturnähe stattfindet, belegen die

Ergebnisse der Waldinventuren. Sowohl der Waldbesitz

wie auch Wald und Holz NRW sind somit passend auf-

gestellt, um die Anforderungen an unser naturnächstes

Landschaftselement, den Wald, zu meistern und ihn im

bestmöglichen Zustand an zukünftige Generationen

weiterzugeben.

Neue Komplexschäden an Buche führen zu erheblicher Bruchgefahr

An den schroffen südlich exponierten Hängen des Weser-

tales in Vlotho Uffeln sahen die Baumkronen Anfang 2013

auffällig anders aus. In den dicht gedrängt stehenden

Buchenalthölzern stellte der Wald und Holz NRW Wald-

schutzexperte Dr. Mathias Niesar und andere Wissen-

schaftler erstmals in Nordrhein-Westfalen erhebliche

Schäden in den Baumkronen fest. Ein neues Krankheits-

bild. Am Boden lagen abgebrochene, morsche, teils bein-

starke Äste mit vertrocknetem Laub. Neben den Buchen

mit verkümmerten Kronen waren mehr als die Hälfte der

Bäume abgestorben oder auf halber Höhe abgebrochen.

Da unmittelbar unterhalb der Bestände eine Landstraße

und eine Bahnlinie entlangführen, musste der Bestand

aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht gänzlich

abgetrieben werden.

Neben offensichtlichen Durchforstungsrückständen

führten sehr wahrscheinlich vor allem die Niederschlags-

defizite in Verbindung mit hohen Temperaturen zu erheb-

lichen Wasserdefiziten in den Oberkronen. Verschärfend

dürften sich auch mehrere Mastjahre in Folge ausgewirkt

haben. 2009, 2010 und 2011 führten diese Mehrfachbe-

lastungen zu tödlichen Kambiumnekrosen in den Kronen

mit einer anschließenden rasch verlaufenden Moderfäule

des Holzes durch die Pfennig-Kohlenkruste. Das ist ein

Pilz, der sich besonders bei Trockenheit gut entwickeln

kann. „Die Pfennigkohlenkruste kommt in der Buchenrin-

de oft vor, ohne Probleme zu verursachen.

In der Bildmitte sind zwei durch die typische Symptome dieser neuen Buchenkomplexerkrankungen in der Oberkrone der Buchen

Die typische Form verleiht der Pfennigkohlenkruste ihren Namen

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In der der Kombination mit den anderen Faktoren führt

dieser Pilz allerdings zu gravierenden Schäden“ sagte

Dr. Mathias Niesar, Wald und Holz NRW. Außerdem stell-

ten Wissenschaftler an einer Buche in Vlotho fest, dass

der „Kleine Buchenborkenkäfer“ die betroffenen Rinde-

nareale in hoher Zahl besiedelte. In geringer Zahl fanden

die Wissenschaftler Käfer auch an gesunden Rindenbe-

reichen. „Wir gehen davon aus, dass der „Kleine Buchen-

borkenkäfer“ nicht der Überträger der Erkrankung ist.

Er kann sich aber an den erkrankten Rindenbereichen

besonders gut vermehren,“ sagte Dr. Niesar. Der „Kleine

Buchenborkenkäfer“ wirkt hier als Sekundärschädling,

der die Komplexerkrankung deutlich verschärft.

Dies bestätigen auch Untersuchungen in Süddeutsch-

land, welche nach dem Trockenjahr 2003 an geschwäch-

ten Buchen durchgeführt wurden.

Bewertung und waldbauliche EmpfehlungHätte die Natur in einem menschenleeren Nordrhein-

Westfalen freie Hand, würden sich im Laufe der Jahre vor

allem durch die Rotbuche geprägte und häufig von ihr do-

minierte Wälder entwickeln. Dies spricht für die Konkur-

renzkraft dieser Baumart anderen Bäumen gegenüber.

Der hier beschriebene neue Schadenskomplex ist für

einzelne Waldbestände und auch für betroffene Waldbe-

sitzer als Kalamität zu werten, da teils mehr als die Hälfte

des Buchenholzvorrates abgängig war. Da die Schäden

innerhalb des Waldes nur im Nordosten des Landes auf-

traten, stellen sie bisher kein landesweites Problem dar.

Wie Berechnungen zur Klimaveränderung zeigen, werden

in Zentraleuropa zum Ende dieses Jahrhunderts die Tem-

peraturen stärker schwanken und vor allem wird auch die

Anzahl von Witterungsextremen zunehmen.

Buchenborkenkäfer profitiert von den durch Pilze vorgschädigten Buchen

Aus Sicht des Forstschutzes ist die häufige Abfolge von

trocken und heißen Sommern oder anderen Witterungs-

extremen von entscheidender Bedeutung für die Entwick-

lung von „Wirts-Parasit-Interaktionen“.

Bei 80% der untersuchten „Vlothobuchen“ stieg der im

Brusthöhendurchmesser gemessene Zuwachs in 2013

wieder an, obwohl die Buchen in den Kronen aufgrund der

Pilzerkrankung und des sekundären Käferbefalls letale

Schäden aufwiesen. Aus rein standortspezifischer Sicht

könnte also die Buche weiterwachsen. Aber die Schad-

organismen profitieren deutlich mehr von den Verände-

rungen der Witterung als die Buchen. Die „Pfennig-Koh-

lenkruste“ gilt bisher als Nützling, der der Buche bei der

Astreinigung hilft. Durch die veränderte Witterung kann

er sich aber offensichtlich zum Parasit entwickeln. In

städtischen, wärmeren Waldökosystemen traten solche

Schäden ebenso auf.

Was ist zu tun?

Die Pfennig-Kohlenkruste kommt natürlich in Buchenrin-

de vor. Insofern sind Sanitärhiebe zur Verringerung eines

Pilzinfektionspotentials nicht erforderlich. Da aber bei al-

len untersuchten Buchen der Kleine Buchenborkenkäfer

und Buchenprachtkäfer vorkamen, muss in solchen Fäl-

len davon ausgegangen werden, dass die Käfer benach-

barte Buchen dann erfolgreich befallen können, wenn

diese Buchen ebenso unter Trockenstress leiden. Dann

sollten Buchen, je nach Zielvorgabe des Eigentümers,

unter Berücksichtigung der sehr schnell verlaufenden

Holzfäule und unter Würdigung naturschutzrechtlicher,

nachbarschaftsrechtlicher und verkehrssicherungsrele-

vanter Gründe gefällt und mit dem Kronenderbholz aus

dem Wald bis Ende Februar abgefahren werden.

Bei Zwischenlagerung sollte der Abstand zwischen dem

Buchenrundholz und dem nächsten Buchenbestand

1.000 m betragen.

Baumartenwechsel in erkrankten Beständen?

Neben erkrankten Buchen standen in den Beständen

auch stets von dieser neuen Komplexerkrankung ver-

schonte Buchen. In Vlotho war darüber hinaus in 2013

eine flächige Buchennaturverjüngung aufgelaufen.

In einem Buchenaltholz stehen 100 Buchen pro Hektar.

Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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In einer gelungenen Naturverjüngung wachsen ca. 2 Mio.

Buchenpflänzchen pro Hektar mit einer großen gene-

tischen Bandbreite. Sie können so in den nächsten Jahr-

zehnten den Grundstock für das Herausbilden wider-

standfähiger Buchen darstellen. Dies umso mehr, wenn

durch einen selektiven Sanitärhieb der Komplexerkran-

kung gegenüber anfällige Buchen vorzeitig entnommen

werden. Besteht auf den betroffenen Flächen keine Mög-

lichkeit mit Naturverjüngung zu arbeiten, sollte jedoch

Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

auf das Anpflanzen von Buchen verzichtet werden. Bei

den, im Vergleich zur Naturverjüngung, wenigen Pflanzen

ist der Genpool zu gering. Anstelle von Buche erscheinen

die als standortgerecht einzustufenden und in gruppen-

bis horstweisen Mischungen einzubringende Laubgehöl-

ze Traubeneiche, Esskastanie, Robinie und ggf. Elsbeere

erfolgversprechender und können hier als Garanten für

einen klimaplastischen Wald angesehen werden.

Seite 7

Stürmischer NiklasEnde März 2015 hat’s über Deutschland mal wieder

kräftig gepfiffen. Unwillkürlich zieht man den Kopf ein

und denkt: Bitte nicht schon wieder ein Jahrhundert-

sturm! Die kyrillgeschulten Försterinnen und Förster

von Wald und Holz NRW signalisierten aber bereits am

nächsten Tag: Gelassenheit ist angesagt, bei weitem

nicht vergleichbar mit den Windgeschwindigkeiten von

über 200 h/km bei Kyrill, keine Flächenwürfe, über-

schaubare Schäden.

Schon nach wenigen Stunden hatten Feuerwehr und die

in Kooperation von Wald und Holz NRW eingesetzten

Holzeinschlagsprofis alle Straßen wieder frei, so als wäre

nichts geschehen.

Zum Glück keine Skandal- und Problemgeschichten in

den Medien. Sturm Niklas hat insgesamt ca. 300.000 m³

Holz geworfen. Kein Vergleich zu den 15,7 Millionen m³,

die Kyrill in einer Nacht umgeblasen hatte.

„Das Problem bei Niklas besteht darin, dass es in jedem

älteren Nadelholzbestand einzelne Bäume oder kleine

Nester umgeweht hat,“ berichtet Forstamtsleiter Hans

von der Goltz. Allein im Forstamt Oberes Sauerland

müssen an über 500 Stellen Kleinstmengen gefunden,

aufgearbeitet und in verkaufs- und abfuhrfähige Polter

zusammengerückt werden. Jeder Betreuungsförster hat

in seinem Revier in Abstimmung mit den Waldbesitzern

mindestens einen Unternehmertrupp damit beauftragt,

so rasch wie möglich diese sehr aufwendige Kleinarbeit in

Angriff zu nehmen. Viel Zeit bleibt nämlich nicht, bis sich

bei den erwarteten frühlingshaften Temperaturen der

erste Borkenkäfer auf dieses Brutmaterial stürzt – und

dann wird der Schaden viel viel größer.

Die gefallenen Holzmengen in NRW liegen weit unter

10 % des jährlichen Holzeinschlages. Sie fließen in das

laufende Geschäft ein und werden keinesfalls Anlass zur

Preisdiskussionen geben. Wenn Kyrill ein Gutes hatte:

die Betreuungsorganisation von Wald und Holz NRW ist

im Umgang mit solchen Schadereignissen geübt, flächen-

deckend präsent und schnell und mit geeigneter Strate-

gie, Personal und Maschinen zu Stelle.

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Waldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 8

Kurznachrichten Klimaanpassungsstrategie Wald NRW.

Der Klimawandel wird unsere Wälder verändern. Damit

die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer auch in Zukunft

noch die vielfältigen Leistungen nachhaltig erbringen

können, sind Anpassungen der Waldbewirtschaftung

erforderlich. Am 15. April wurde die Klimaanpassungs-

strategie in Düsseldorf vorgestellt. Die Broschüre ist auf

der Internetseite des Umweltministeriums erhältlich:

www.umwelt.nrw.de

Entgeltordnung

Alle Informationen auf einer Internetseite. Über den

Link http://www.wald-und-holz.nrw.de/

Entgeltordnung kommen Sie direkt zu allen

Dokumenten und aktuellen Informationen zum Thema

Entgeltordnung. Diese Seite wird von Wald und Holz

NRW immer auf dem neusten Stand gehalten.

Eichenkonzept

Handlungsempfehlung zur naturnahen Bewirtschaftung

der Eiche in Nordrhein-Westfalen. Die neuste Publikation

von Wald und Holz NRW, erhältlich in einer Langfassung

und in einer Kurzfassung. Zum download aus dem Inter-

net kostenlos verfügbar.

Empfehlungen zur naturnahen Bewirtschaftung von

Stiel- und Trauben-Eichenbeständen in NRW.

http://www.wald-und-holz.nrw.de/publikationen

https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-und-holz-nrw-

forstaemter-und-einrichtungen/waldbau-und-

forstvermehrungsgut.html

Arnsberger Waldforum 2015

Jetzt schon vormerken! 5. Und 6. November 2015. Ein-

drücke vom Arnberger Waldforum 2014 finden Sie hier:

https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-und-holz-nrw/

waldforum/aktuell/pm/wie-viel-wildnis-braucht-der-

mensch-wie-viel-mensch-braucht-die-wildnis.html

Zertifizierte Motorsägenführer gemäß

EFESC-Standard in NRW

Seit dem 01.03.2015 sind die neuen AGB für den Unter-

nehmereinsatz im von Wald und Holz NRW betreuten

Privat- und Körperschaftswald in Kraft, die auf eine hohe

Arbeitssicherheit und -qualität setzen. Der in den AGB

geforderte Sachkundenachweis für Arbeitskräfte in

der Holzernte kann ab sofort auch durch das Zertifikat

„Motorsägenführer gemäß EFESC-Standard in NRW“

(Europäisches Motorsägen-Zertifikat ECC) nachgewiesen

werden. Entsprechende Fortbildungen werden durch das

Forstliche Bildungszentrum für Waldarbeit und Forst-

technik NRW angeboten.

Tagung zum Baum des Jahres 2015 – der Feldahorn

Am 3. September 2015 findet die diesjährige Veranstal-

tung zum Baum des Jahres mit Vorträgen und Exkursion

in der Nähe von Beckum im Bereich des Regionalforst-

amtes Münsterland statt. Die Schutzgemeinschaft

Deutscher Wald NRW e.V., die Arbeitsgemeinschaft

naturgemäße Waldwirtschaft, der Forstverein NRW und

Wald und Holz NRW freuen sich auf interessierte

Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Anmeldungen unter:

https://www.wald-und-holz.nrw.de/fortbildung

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Waldblatt NRW - Frühjahr 2015

mit dem hier vorliegenden „Waldblatt NRW“ erhalten Sie

die zweite Ausgabe des landesweit erscheinenden „News-

letters“ mit den für die Regionalforstämter jeweils spezifi-

schen Regionalteilen.

Ganz bewusst hatte ich beim letzten Mal im Vorwort – das

heißt jetzt „Editorial“ – nicht um positive oder negative

Kritik gebeten. Ich dachte, da kommt schon irgendetwas –

sei es Lob oder seien es auch kritische Anregungen.

Die Menge der Rück-

meldungen ließ sich

aber bequem an den

Fingern einer Hand

abzählen. Daher

möchte ich Sie mit

dieser Ausgabe herz-

lich bitten, mir eine

kurze Reaktion auf

das neue Erschei-

nungsbild zukom-

men zu lassen.

Gefällt es Ihnen oder war die alte Form besser und über-

sichtlicher? Sind die überregionalen Themen, die ja für die

Waldbesitzenden in ganz NRW von Bedeutung sein sollen

und damit auch einen Bezug zu unserem Forstamt haben,

für Sie interessant? Soll der regionale Teil größer oder

kleiner werden? Ist die Auswahl der regionalen Themen

aktuell und gut gewählt …? Welche Themen haben gefehlt?

Viele Fragen, die sowohl mich, aber auch die Stabsstelle

für Presse und Öffentlichkeitsarbeit in Münster interes-

sieren. Nur mit einem regelmäßigen Feedback können

wir besser werden und auf die Wünsche unserer Kunden

– hier der Leserinnen und Leser des Waldblattes NRW –

eingehen.

In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen einen Rückblick

über die Arbeit im Betreuungswald unseres Forstamtes

geben. Der „Jahresabschlussbericht 2014“ setzt sich aus

den Berichten der 13 Reviere zusammen und spiegelt die

Arbeit der Revierleiterin und der Revierleiter in vielen Be-

reichen wider. Von der Kulturbegründung über die Pflege

der Kulturen und Jungbestände, den Holzeinschlag bis

hin zum Wegebau werden die vom Forstamt unterstützten

Aktivitäten erläutert.

Eine neue Idee des Waldblattes ist das Vorstellen einer

im Forstamt tätigen Person in Form eines Porträts. Wir

werden versuchen, Ihnen in den folgenden „Waldblättern“

einen Querschnitt der Forstamtsarbeit, sowohl im Innen-

dienst als auch im Außendienst, vorzustellen. In dieser

Ausgabe haben wir Herrn Thomas Mylenbusch, Revierlei-

ter im Revier Eitorf, porträtiert. Herr Mylenbusch betreut

drei Zusammenschlüsse in den Gemeinden Eitorf und

Ruppichteroth.

Des Weiteren haben wir, wie in jedem Jahr, einen Artikel

über die Ergebnisse der Wertstammholzsubmission sowie

einige Neuigkeiten aus dem Forstamt aufbereitet. Über die

Zusage und den Erhalt von Fördermitteln für das Projekt

„Villewälder Life+ - Wald- und Wasserwelten“ haben wir

im Juli berichtet. Im heutigen Artikel wird das Projekt kurz

von Herrn Klaus Striepen, neuer Mitarbeiter bei Wald und

Holz NRW, vorgestellt.

Ich hoffe, Sie haben Spaß beim Lesen dieses zweiten

Waldblattes und ich freue mich auf Ihre Reaktion.

Ihnen allen wünscht das gesamte Forstamtsteam einen

guten Start in das Frühjahr verbunden mit den besten

Wünschen für die Pfingsttage.

Herzliche Grüße aus Eitorf!

Jörg Fillmann

RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Frühjahr 2015

Seite 10

RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Projektteam im Life+-Projekt Bereits im Newsletter Juli 2014 wurde das neue LIFE+

Projekt Villewälder – Wald- und Wasserwelten“ vorgestellt,

das gemeinsam vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft

und der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft durchge-

führt wird. Seit November 2014 ist nun auch das Projekt-

team komplett. Es setzt sich aus dem Projektleiter Klaus

Striepen beim Regionalforstamt, der wissenschaftlichen

Mitar-beiterin Karina Jungmann bei der Biologischen Sta-

tion Bonn/Rhein-Erft und der Verwaltungsfachkraft Britta

Schäfer beim Regionalforstamt zusammen.

Klaus Striepen (3.v.r.) führte mehr als zwanzig Jahre ein

Naturschutzplanungsbüro in Bonn. Sein Schwerpunkt lag

dabei in der Naturwaldforschung in Nordrhein-Westfalen.

Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen in die-

sem Themenbereich weisen ihn als ausgemachten Kenner

der Waldökologie aus.

Karina Jungmann (1.v.l.) ist als wissenschaftliche Mit-

arbeiterin der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft

verantwortlich für die Gestaltung seltener Flachland-

wiesen, die Schaffung von Gewässern für Springfrosch

und die seltene Geburtshelferkröte. Als gelernte Diplom-

Biogeographin liegen ihr besonders die zum großen Teil

noch nicht erforschten Fledermausarten der Villewälder

am Herzen.

Britta Schäfer (vorne mitte) steht bereits seit vielen Jahren

im Dienst der Landesforstverwaltung und bringt ihre

umfangreiche Verwaltungserfahrung in das Projekt mit ein.

Sie wird in den nächsten fünf Jahren das Finanzmanage-

ment des Projektes übernehmen.

Mit im Team sind natürlich auch die Leiter der Forstreviere

mit ihren Mitarbeitern im Projektgebiet, die ihr vielfältiges

Wissen und ihre Erfahrung einbringen: Wolfgang Bongardt,

Horstmar Schöne, Willi-Josef Wild, Uwe Fandler, Arne Woll-

garten und Frank Pechtheyden betreuen die Waldgebiete

im Projekt. Im Bereich Umweltbildung ist Herr Manfred

Hören beteiligt.

Wechsel im Forstbetriebsbezirk Frechen

Im Forstbetriebsbezirk Frechen hat es zum 15. März 2015

einen Personalwechsel gegeben. Der bisherige Revierleiter

in Frechen, Herr Richard Vaßen, wechselt in das Nach-

barforstamt Rureifel – Jülicher Börde und übernimmt

dort die Leitung des Reviers Aachen. Über 10 Jahre war

Richard Vaßen in Frechen zuständig und hat die meiste

Zeit zahlreiche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer der

Forstbetriebsgemeinschaften Ville und Bornheim betreut.

Durch den Wechsel in das Revier Aachen kehrt Herr Vaßen

in seine Heimat – er ist gebürtiger Stolberger – zurück.

Herrn Vaßen sei an dieser Stelle herzlich für die Arbeit in

seinem „alten“ Revier Frechen gedankt. Die Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-

Erft wünschen Herrn Vaßen in seinem neuen Revier alles

Gute und eine erfolgreiche Arbeit sowie ihm und seiner

Familie ein schnelles „Zurechtfinden“ in der Eifel.

Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft bemüht sich in

Zusammenarbeit mit der Zentrale des von Wald und

Holz NRW darum, möglichst schnell die Stelle wieder zu

besetzen.

Projektteam des Live+-Projekt

Aktuelles / Neuigkeiten aus dem RFA Rhein-Sieg-Erft

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) im von Wald

und Holz NRW betreuten Wald

Die AGB sind im Staatswald von NRW schon vor geraumer

Zeit eingeführt worden. Sie regeln das Zusammenspiel

zwischen den Unternehmern und dem Landesbetrieb

Wald und Holz und setzen einen Standard für die Unter-

nehmertätigkeiten.

Auch für den von Wald und Holz NRW betreuten Wald

sind nun Allgemeine Geschäftsbedingungen eingeführt

worden. Diese wurden mit dem Waldbauernverband und

dem Verband der Unternehmer abgestimmt.

Ein großer Bereich der AGB beschäftigt sich mit der

Thematik „Sach- und Fachkunde“ der vom Landesbetrieb

vermittelten Unternehmer. Die entsprechende Qualifikati-

on sowie eine Zertifizierung der Unternehmer sind Voraus-

setzungen, um von den Bediensteten des Landesbetriebs

Wald und Holz vermittelt zu werden. Weitere Aspekte der

AGB sind u. a. die Themen „Arbeitssicherheit, Verkehrssi-

cherung und das Einhalten von Umweltschutzauflagen“.

Die Erfahrungen im Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft ha-

ben gezeigt, dass hier bereits ein sehr hoher Standard bei

den vermittelten forstlichen Lohnunternehmern existiert

und fast alle Unternehmer die Auflagen erfüllen. In den

nächsten Wochen gilt es, die AGB zu kommunizieren und

eine konstruktive Einführungsphase erfolgreich durchzu-

führen.

Auf der Homepage von Wald und Holz NRW sind die AGB

unter folgendem Link abrufbar:

https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-und-holz-nrw/service/ausschreibungen-und-vergaben/unterlagen-zum-unternehmereinsatz-im-betreuten-privatwald.html

Seite 11

Revierleiterinnen und Revierleiter werden mit Tough-

Pads ausgestattet

Im Sommernewsletter des vergangenen Jahres hat der

Revierleiter aus Neunkirchen, Herr Mario Muß, über die

Testphase der Tough-Pad-Ausstattung berichtet.

Die Tests der Geräte sind über ganz NRW in allen Forst-

ämtern durchgeführt worden und positiv verlaufen.

Seit einiger Zeit läuft im ganzen Land NRW die Komplettie-

rung der Reviere mit den ToughPads.

Nach den entsprechenden

Schulungen sind alle Försterin-

nen und Förster dann mit dem

mobilen Büro ausgestattet.

Besonders im kleinparzellierten

Privatwald bei der Flächenfeststellung vor Ort sind die

Geräte von großem Nutzen.

Das Abrufen von Mails, die Erstellung von Karten und die

digitale Holzaufnahme können nun im Wald geschehen.

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 12

Wie im Vorwort erwähnt, wird in den kommenden „Wald-

blättern“ jeweils eine Person aus dem Regionalforstamt

Rhein-Sieg-Erft und deren Tätigkeit vorgestellt. Zum Start

dieser Serie wollen wir mit Herrn Thomas Mylenbusch,

Leiter des Forstreviers Eitorf beginnen. Der Werdegang

von Thomas Mylenbusch wird im folgenden „Steckbrief“

wiedergegeben.

_____________________________________________________

Steckbrief Thomas Mylenbusch

Dienstgrad Forstamtsrat

geboren 1961 in Haan (Rheinland)

Zwei Kinder

bis 1977 Schulausbildung

bis 1979 Berufsausbildung Garten- und

Landschaftsbau

1981-1982 Bundeswehr

1982 Praktikum im Stadtforstamt Remscheid

1982-1984 Selbständiger Waldarbeiter beim Stadt-

forstamt Solingen

1984-1987 Forstwirtschaftstudium an der Fach-

hochschule Hildesheim-Holzminden

in Göttingen

1987 Forstinspektoranwärter im Staatlichen

Forstamt Siegburg, Revier Aulgasse

Mai 1988 Laufbahnprüfung

Mai 1988-1990 „Förster ohne Dienstbezirk“ im

Forstamt Eitorf; 5monatige Abordnung

ins Bundesministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Forsten

1990-2010 Leiter des Reviers Much

Ab August 2010 Leiter des Reviers Eitorf_____________________________________________________

Das Interesse am Wald wurde ihm durch die jagdlichen

Aktivitäten seines Vaters in die Wiege gelegt. Bedingt

durch die Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau

sowie durch die Zeit als selbständiger Waldarbeiter hat er

die Spielregeln der praktischen Tätigkeit im Revier von der

Pieke auf gelernt.

Die Zeit der Abordnung ins Ministerium ermöglichte einen

Einblick in „ministerielle Tätigkeiten“ – den Blick über die

Forstamtsgrenze hinaus.

Thomas Mylenbusch und der Forstbetriebsbezirk Eitorf

Der Entschluss, doch eher für den Außendienst geeignet

zu sein, reifte während der Zeit im Ministerium in Bonn.

In der Zeit als Revierförster hat Thomas Mylenbusch eini-

ge turbulente Phasen erlebt. Vor allem die Stürme Vivien

und Wiebke im Jahr 1990 sowie Kyrill im Jahr 2007, die in

seinem durch Kleinstprivatwaldbesitz geprägten Revier

erhebliche Windwurfmengen an die Erde brachten, haben

ein hohes Maß an Organisationskompetenz gefordert. Es

galt, in kürzester Zeit einige reguläre Jahreseinschläge auf-

zuarbeiten und mit Hilfe der Forstamtszentrale am Markt

zu platzieren.

In seinem heutigen Revier Eitorf im Südosten des

Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft betreut Thomas

Mylenbusch drei forstliche Zusammenschlüsse:

die Forstbetriebsgemeinschaften Eitorf, Ruppichteroth

und die Waldnachbarschaft Velken. Rund 575 Waldbe-

sitzerinnen und Waldbesitzer mit insgesamt fast 1.500

Hektar sind Mitglied in den drei Zusammenschlüssen.

Die durchschnittliche Flächengröße liegt demnach bei

rund 2,6 Hektar je Waldbesitzenden, die sich meist auf

mehrere nicht zusammenhängende Flurstücke verteilen.

Bedenkt man, dass zwei Waldbesitzer zusammen rund

170 Hektar ihr Eigen nennen, wird die kleinstparzellierte

Struktur des Reviers deutlich.

Thomas Mylenbusch beim Beratungsgespräch

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Für den Förster bedeutet dies, ständig auf der Suche nach

durchforstungsfähigen Einheiten zu sein und aus vielen

Kleinstwaldbesitzen einen Durchforstungsblock mit ent-

sprechendem Holzanfall zusammenzustellen.

O-Ton Thomas Mylenbusch: „Ich fühle mich richtig gut,

wenn Harvester und Motorsägen im Einsatz sind und es

nach Harz riecht. Drei Faktoren kommen in meinem Beruf

zusammen: der politische Auftrag, stabile Waldbestände

zu schaffen oder zu erhalten, die Sägeindustrie mit Holz

zu versorgen und die privaten Waldbesitzenden als Dienst-

leiter zufrieden zu stellen“.

Der Holzeinschlag nimmt eine große Menge an Arbeitszeit

in Anspruch. Rund 6.000 Festmeter je Jahr wurden im

Durchschnitt der letzten Jahre im Revier Eitorf eingeschla-

gen. Überwiegend fand der Einschlag im Nadelholz statt;

aber auch Laubholzstämme, insbesondere für die Wert-

stammholzsubmission in Bonn, wurden unter der Feder-

führung von Thomas Mylenbusch geerntet.

Der Verkauf dieser Stämme trug dann besonders zur

Zufriedenheit der Waldbesitzenden bei, weil Preise über

500,-- € je Festmeter immer ein schönes „Zubrot“ für den

Waldbesitz sind. „Das Submissionsholz ist immer etwas

mehr Organisation, aber im Team mit meinen Nachbarkol-

legen und gemeinsam mit dem Holzbüro macht es Spaß,

die „Sahnestücke“ aus meinem Revier zu vermarkten“ –

so Thomas Mylenbusch.

Zum Revieralltag

gehört aber noch

viel mehr als nur

der Holzeinschlag.

RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 13

Roteichenkultur Waldnachbarschaft Velken

„Jedes Jahr liegen rund 3 Hektar Kulturtätigkeit an.

Zwischen 10.000 und 15.000 Pflanzen müssen wettermä-

ßig gut getimt in die Erde gebracht werden. Im Gegensatz

zu großen Forstbetrieben sind das manchmal über 10

Maßnahmen. Im Großprivatwald wären es vielleicht zwei

oder drei“ sagt Thomas Mylenbusch.

Die Kulturen und die jungen Bestände müssen natürlich

auch gepflegt und von bedrängender unerwünschter

Begleitflora freigestellt werden. Zwischen 10 und 15 Hektar

Pflegefläche fallen jedes Jahr in Eitorf an, die vom Förster

„angeleiert“ werden.

Auf die Frage, ob er den Beruf des Revierförsters noch

einmal ergreifen würde, sagte Thomas Mylenbusch:

„Es gibt in jedem Beruf immer Höhen und Tiefen. Aber es

macht immer noch viel Spaß, Revierleiter zu sein und ich

würde es wieder tun. Das Zusammenarbeiten mit vielen

Waldbesitzenden und das Arbeiten im Team mit Kollegin-

nen und Kollegen in der Natur im Wald ist für mich mehr

als nur ein Job! In meinem Beruf kann ich aktiv Waldbilder

erzeugen und die Natur gestalten.“

Eichenbestand Waldnachbarschaft Velken

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 14

Wertstammholzsubmission 2015 – hohe Nachfrage, schwankende PreiseStephan Schütte, Bonn

Die diesjährige Wertstammholzsubmission Rheinland war

geprägt durch eine gute Nachfrage, aber schwankende

Preise. 29 Bieter (Vorjahr 26) – davon auch 4 aus dem

Ausland – gaben Angebote für die 622 Einzelstämme von

20 verschiedenen, zum Teil exotischen Baumarten. Die

Gesamtmenge des angebotenen Holzes betrug 960 Fest-

meter (m³/f). Im Termin wurden 915 m³/f zugeschlagen.

An der seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführten

Wertholzsubmission Rheinland beteiligten sich neben

fünf Regionalforstämtern von Wald und Holz NRW auch

zwei kommunale Forstbetriebe sowie zwei private Forst-

verwaltungen.

Bei sinkender Anbieterzahl wurde die Angebotsmenge

gegenüber dem Vorjahr dennoch um ca. 11 % erhöht.

Seit Anfang Januar 2015 konnten Bieter das Holz auf dem

zentralen Wertholzlagerplatz in Bonn-Röttgen begutach-

ten und ihre Angebote abgeben. Die Gebotseröffnung fand

am 4. Februar 2015 in Meckenheim statt.

Die Eiche bildete mit 524 angebotenen Festmetern

die Hauptbaumart der Submission. Der erzielte Durch-

schnittspreis von 474,-- € je m³/f und lag rund 10 % über

dem Vorjahresniveau. Der Topstamm erzielte 1.349,-- €

je m³/f bzw. 4.114,-- € Gesamterlös.

Mit 96 m³/f war die Roteiche die zweithäufigste Baumart.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden knapp 56 m³/f mehr

Roteiche angeboten.

Der Durchschnittspreis lag bei 227,-- € und damit um 21

% über dem Vorjahr. Mit Blick auf die Auswertungen der

Vorjahre zeigt die Roteiche keine klare Tendenz, sondern

schwankt stark zwischen 146,-- € und 230,-- €.

Die Esche - in den vergangenen Jahren immer zweithäu-

figste Baumart auf der Submission – war in diesem Jahr

vor dem Hintergrund der Marktlage nur mit 70 m³/f ver-

treten (-45%). Der Durchschnittserlös lag bei 189,-- €.

Das Angebot für Ahorn (37 m³/f) ist ebenfalls deutlich

zurückgegangen (Vorjahr 71 m³/f). Dennoch blieb der

Durchschnittspreis relativ stabil bei 314,-- € - im Jahr 2014

lag der Durchschnittspreis bei 335,-- €).

Mit nur 71 m³/f war das Angebot an Kirschen in diesem

Jahr nach 2014 wieder deutlich angestiegen. Allerdings

sank der durchschnittliche Erlös auf nur 169,-- € und liegt

damit rund 110,-- € unter dem Vorjahresergebnis sowie

dem langjährigen Mittel.

Das Angebot an Buche ist weiterhin rückläufig und ten-

diert gegen Null. Die diesjährige Menge betrug lediglich 3

m³/f bei zwei angebotenen Stämmen. Der Preissturz des

vergangenen Jahres auf 86,-- € wurde mit einer Erholung

auf 122,-- € gestoppt. Jedoch ist weiterhin mit einer ange-

spannten Lage auf dem Buchenmarkt zu rechnen.

Der Stamm A 17 brachte Aufgrund seiner hervorragenden Eigen-schaften den besten Preis

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Seite 15

Neben dem Laubholz wurden auf der Submission insge-

samt 137 m³/f Nadelwertholz angeboten, davon 94 m³/f

Douglasie. Mit einem Durchschnittspreis von 180,-- € je

m³/f wurde die Douglasie gut beboten. Auch die Nachfra-

ge nach Lärche war gut (Durchschnittspreis 159,-- €). Den

Forstbetrieben wird empfohlen, zukünftig mehr Nadel-

wertholz anzubieten.

Douglasie auf dem Wertholzplatz

Angeboten wurden weiterhin Kleinmengen an Walnuss,

Erle, Birke, Ulme, Robinie, Esskastanie, Tulpenbaum, Kiefer,

Küstentanne, Mammutbaum und Thuja. Aufgrund der

geringen Mengen sowie des unsteten Angebots der Baum-

arten lassen sich keine Aussagen über den Preistrend

dieser Baumarten machen.

Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft bedankt sich bei

allen Beteiligten und hofft auf eine rege Teilnahme im kom-

menden Jahr. Alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die

Holz auf der Submission veräußern möchten, sollten sich

bitte sehr zeitig an die betreuenden Försterin bzw. Förster

wenden.

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 16

Betriebsvollzug 2014 in den Forstbetriebsgemeinschaften innerhalb des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft Lukas Sieberth, Forstreferendar

Im Jahr 2014 wurden durch das Regionalforstamt Rhein-

Sieg-Erft knapp 16.300 ha Wald von in forstlichen Zusam-

menschlüssen organisierten Waldbesitzern betreut. Bei

einer Gesamtanzahl von 4.289 Mitgliedern entspricht dies

einer durchschnittlichen Waldflächengröße je Mitglied von

3,8 ha. Bei dieser rein rechnerisch hergeleiteten Größe

muss immer wieder berücksichtigt werden, dass viele

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Flächengrößen unter

einem Hektar besitzen, die sich zudem noch auf mehreren

Flurstücken befinden und häufig keinen direkten An-

schluss an einen Forstwirtschaftsweg haben.

Insgesamt wurden auf 41 ha (169 Einzelmaßnahmen) Kul-

turanlage und Voranbau, d.h. die Begründung der neuen

Waldgeneration unter dem Schirm der Altbäume, betrie-

ben. Dabei wurden rund 12 ha Nadelholz, 22 ha Laubholz

und 7 ha Mischwälder angelegt.

Für die Pflanzungen wurden 137.000 Pflanzen verwendet,

davon ca. 40.000 Nadelholzpflanzen und 97.000 Laub-

holzpflanzen. Die Zahlen belegen, dass die Försterin und

die Förster im Fachgebiet Betreuung des Regionalforst-

amtes Rhein-Sieg-Erft sich intensiv um die kommende

Waldgeneration kümmern.

Von den in den vergangenen Jahren angelegten Kulturen

und Voranbauten wurden 2014 etwa 107 ha gepflegt sowie

47 ha geläutert.

Auch für die Infrastruktur wurden 2014 zahlreiche In-

vestitionen getätigt. Neben Instandsetzungsleistungen

für 73 km der bestehenden Wege wurden 4,6 km Forst-

wirtschaftswege neu angelegt, bzw. ausgebaut. Dieses

Engagement für den Unterhalt der Wege – besonders das

Herrichten bis zu einer LKW-Befahrbarkeit – kommt den

Waldbesitzenden insofern zu Gute, dass die Rückeent-

fernungen verkürzt werden und die Holzbringungskosten

sinken.

Der Holzeinschlag betrug 2014 insgesamt etwa 45.000

Festmeter. Rund 92 % davon wurde durch den Einsatz von

Dienstleistern, die oft von Wald und Holz NRW vermittelt

wurden, geerntet. Die restlichen 8 % wurden durch die

Eigentümer selbst geerntet, größtenteils zur Brennholz-

versorgung. Geprägt war der Einschlag in 2014 durch

die starke Nässe, die über das ganze Jahr hinweg nicht

weichen wollte.

Junge Buchenkultur

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Frühjahr 2015 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 17

Beim Harvestereinsatz ist gute fachliche Vorbereitung zwingend notwendig, damit dieser effektiv aber waldpfleglich arbeitet

Die klassischen Mittelgebirgsböden waren nur mit äußers-

ter Vorsicht zu befahren, um große Schäden am Boden

und auch an den Beständen zu vermeiden.

Daher konnte das Ziel, rund 50.000 Festmeter einzuschla-

gen, nicht erreicht werden.

Das Laubholz macht einen Anteil von 25 % (10.940 Fest-

meter) des eingeschlagenen Holzes aus. Davon wiederum

entfallen 90 % auf reguläre Durchforstungen. Die restliche

Holzmenge entfällt zu ähnlichen Anteilen auf Kahlschläge

und Kalamitätsnutzungen.

Beim Nadelholz wurden im vergangenen Jahr 33.700 Fest-

meter Holz geerntet. 72 % (24.190 Festmeter) entfallen

dabei auf Durchforstungen, während 18 % auf Kahlschlag

beruhen.

Meist sind die Kahlschlagsflächen Folgen von Schädigun-

gen der Bestände durch Sturm oder Borkenkäfer.

Über das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft wurden im

vergangenen Jahr knapp 39.300 Festmeter Holz verkauft.

Davon entfallen 33.000 Festmeter auf Stamm- und Indus-

trieholz sowie 6.300 Festmeter auf Brennholz. Insgesamt

wurde über das Regionalforstamt der Holzverkauf von 473

einzelnen Waldbesitzern organisiert. Aber auch in Eigen-

initiative der Forstbetriebsgemeinschaften oder einzelner

Waldbesitzern wurde Holz verkauft.

Ein Großteil der durchgeführten Maßnahmen wurde mit-

hilfe von eingesetzten Unternehmern durchgeführt. Nicht

zu verschweigen ist jedoch, dass auch die Waldeigentümer

vielfach selbst Hand angelegt haben. Insbesondere bei der

Kulturpflege wurde etwa ein Drittel der Fläche durch die

Waldbesitzer selbst, unter kundiger Anleitung der enga-

gierten Revierförster, gepflegt.


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