Date post: | 21-Aug-2019 |
Category: |
Documents |
Upload: | duongthuan |
View: | 225 times |
Download: | 0 times |
Schmerzmanagement-Konzept am UKT
M. Halber / S. Bredanger
15.11.2008Akutschmerztherapie - Qualität in der Schmerztherapie
Überregionales SchmerzzentrumTübingen
Dr. Marco HalberLeiter
Stabsstelle Qualitätsmanagementdes Klinikumsvorstands (KV2)
Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT 2
Es wird alles gut!Ich bin Neurologe.
Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT 3
KTQ® als Zertifizierungsverfahren
• 621+190 KTQ-(re-)zertifizierte Krankenhäuser– BG-Unfallkliniken– Universitätsklinikum Mannheim– Universitätsklinikum Freiburg– weitere Uniklinika (z.B. Münster, Essen) stehen bevor– in Baden-Württemberg ca. 70 Krankenhäuser, in Stuttgart z.B.
Robert-Bosch, Bethesda und Diakonie-Klinikum
• Aktuelle Katalogfassung (5.0) überarbeitet– für Universitätsklinika spezifische Aspekte ergänzt– für alle Kriterien die vierstufigen Anforderungen des kompletten
Qualitäts-(PDCA-)Zyklus definiert.
• Zertifiziertes QM-System (KTQ® oder ISO) zwingend für Anerkennung eines (organspezifischen) Tumorzentrums nach Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft
Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT 4
KTQ®-Kategorien
1. Patientenorientierung– Vorfeld der stationären
Versorgung und Aufnahme– Ersteinschätzung und Planung
der Behandlung– Durchführung der
Patientenversorgung– Übergang des Patienten in
andere Versorgungsbereiche2. Mitarbeiterorientierung
– Planung des Personals– Personalentwicklung– Sicherstellung der Integration
von Mitarbeitern3. Sicherheit im Krankenhaus
– Gewährleistung einer sicheren Umgebung
– Hygiene– Bereitstellung von Materialien
4. Informationswesen– Umgang mit Patientendaten– Informationsweiterleitung– Nutzung einer
Informationstechnologie5. Krankenhausführung
– Entwicklung eines Leitbildes– Zielplanung– Sicherstellung einer
effektiven und effizienten Krankenhausführung
– Erfüllung ethischer Aufgaben6. Qualitätsmanagement
– Umfassendes Qualitätsmanagement
– Qualitätsmanagement-Systeme
– Sammlung und Analyse qualitätsrelevanter Daten
KTQ zum Thema "Schmerz"
• Plan: Beschreiben Sie die Planung einer adäquaten Schmerztherapie– Liegt z.B. der postoperativen Schmerztherapie ein
strukturiertes Konzept zugrunde?– Regelt dieses Konzept die Verantwortlichkeit der
Schmerztherapie?)
• Do: Wie gewährleisten Sie die Sicherstellung einer adäquaten Schmerztherapie– (z.B. mittels einer Leitlinie,– einer Anästhesie-Ambulanz,– eines interdisziplinären Schmerzdienstes)
• Check: Wie wird die Wirksamkeit des Schmerztherapiekonzeptes überprüft– (z.B. durch Patientenbefragungen,– Auswertung der Schmerztherapieprotokolle)
5Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Warum ein Projekt zum Schmerzmanagement?
Ausgangssituation:
• bislang am UKT kein einheitliches Schmerzmanagement-Konzept
• Der Nationale Expertenstandard "Schmerzmanagement in der Pflege"ist am UKT nicht eingeführt
7Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Wer ist betroffen?
Projektname: Schmerzmanagement am UKT
Betroffener Bereich: Gesamtes UKT (stationäre und ambulante Bereiche): Ärztlicher Dienst, Pflegedienst(inklusive Administration an Stationsassistent/in, FSJ, Zivildienstleistende, Arzthelfer/in)
8Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Was soll erreicht werden?
Projektziele:
• Erstellen eines Schmerz-Manuals als ähnlich der Wund-Leitlinie, gültig für das gesamte UKT
• Umsetzung des Nationalen Expertenstandards "Schmerzmanagement in der Pflege"
• Unterstützung der Mitarbeiterin und des Mitarbeiters bei der praktischen Umsetzung in der Behandlung von Schmerzpatienten
9Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT 10
UKT: Zahlen
• 17 Kliniken und11 Institute
• in 51 Abteilungen• Ca. 8500 Mitarbeiter• Ca. 5800 Vollkräfte• Ca. 1500 Betten
(1805: 15 Betten ;-)
• Ca. 260.000 Fälle / JahrDavon ca. 66.000 stationäre
Wer?
Projektleitung:
Dr. Sabine Bredanger(Anästhesiologie, Schmerzambulanz),
Aufgaben: Moderation der AG, Ergebnissicherung, Kontakt zur Lenkungsgruppe
Projektkoordination, -beratung:
Klaus Hemmen(Stabsstelle Qualitätsmanagement)
Aufgaben: Beratung, Koordination innerhalb des Projektes, Koordination mit KTQ, Protokoll, Kontakt zur ZAP (Zentrale Arbeitsgruppe für Qualität in der Pflege) zwecks Pilotierung
12Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Schulungs-Guppe
Lenkungsgruppe
• Übergeordnete Entscheidungen
• Abstimmung zu Meilensteinen
Prof. Anil BatraGünther Brenzel Prof. Lothar Kanz Prof. Alfred Königsrainer Prof. Arthur Melms Prof. Marcos Tatagiba Prof. Klaus Unertl Prof. Nikolaus Wülker Prof. Stephan Zipfel
KTQ ZEQ
Projektstruktur – Inhaltliche Planung
Arbeitsgruppe:
18 AG-Mitglieder aus 10 verschiedenen Kliniken
Umsetzungs-Guppe
ACBDAnatomie
PhysiologiePathophysiologie
Anamnese Untersuchung
Schmerzmessung Dokumentation
Schmerztherapie: Systemisch
interventionell postoperativ
Schmerztherapie in Onkologie und Palliativmedizin
QM
13Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
03/2008 Vorgespräch
03/2008 1. Treffen: Projektplan: Hintergründe, ZielsetzungEinteilung in 4 AG`s
bis heute 8 SitzungenRohversion des Konzepts
12/2008 Beginn der Umsetzung
02/2009 Finalisierung des KonzeptsSchulungen
Projektstruktur – Zeitlicher Rahmen
14Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Interdisziplinäres SchmerzmanagementPatient hat Schmerzen
(akut/perioperativ - chronisch)
Spezielle Symptome ?Fortgeschrittene
Schmerzchronifizierung ?
Postoperativ e Situation?
Basisschmerztherapieanalog WHO-Stuf e I+II,
WHO-Stuf e III f akultativ selbständig
unkompliziert ?(keine NW, guter Effekt)
Schmerzkonsil
NRS <=3/10
Verf ahren: - i.v . PCA + Nichtopioide - Katheter (peripher/zentral) + Nichtopioide
Auf nahme in die „postoperativ e Schmerzrunde“Betreuung durch den ASD
NRS <=3/10+ keine Komplikationen
i.v . PCA?Entf ernung
Schmerzkatheter
Piritramidbedarf< 25 mg i.v ./24h
Nichtopioideweiter, wennNRS > 3/10:
WHO IIselbständig
ASD-VisiteMaßnahmen
Empf ehlungen
Umstellung auforale / transdermale
Opioide("Oralisierung") durch
Schmerzambulanz,Reduktion der
Opioide selbständigim Verlauf
nein
nein
neinnein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Spezielle postoperativeSchmerztherapie ?
ja
ja
Spezielle Schmerztherapie nach Empf ehlungen des
Schmerzkonsils
nein
Therapie-f ortsetzung ?
EndeSchmerztherapie
Zeitrahmen entspricht derEmpf ehlung des ASD
palliativ e Situation
ja
nein
nein
Zuweisung Psychosomatik/Psychiatrie
Zeitrahmen nach Maßgabeder betreuenden Ärzte
ja
nichtüberwiegendpsy chogen
nein
ja
Therapieende durch ASD
Schmerzkonsil
nein
Spezielle Symptome:- Hinweis f ür SMP- Phantomschmerz- Zentraler Schmerz
ja
nein
Stadienmodell der Schmerz-Chronifizierung nachGerbershagen:Hinweise f ür einen hohenChronif izierungsgrad sind:- Schmerzen > 3 Monate- Dauerschmerzen- mehere Schmerzlokalisationen- regelm. Analgetika-Einnahme- schmerzbed. Operationen u./o. Krankenhausauf enthalte- häuf iger Arztwechsel
ja
Achse 1 Achse 2
Spezielle perioperative Schmerztherapie
Patienten in der perioperativen Phase
Konservative, interventionelle und allgemeine perioperative Schmerztherapie
Patienten in der perioperativen Phase + alle anderen Patienten
15Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Interdisziplinäres Schmerzmanagement
Patient hat Schmerzen(akut/perioperativ - chronisch)
Spezielle Symptome ?Fortgeschrittene
Schmerzchronifizierung ?
Postoperativ e Situation?nein
ja
ja
Spezielle postoperativeSchmerztherapie ?
ja
Schmerzkonsil
nein
Spezielle Symptome:- Hinweis f ür SMP- Phantomschmerz- Zentraler Schmerz
ja
Stadienmodell der Schmerz-Chronifizierung nachGerbershagen:Hinweise f ür einen hohenChronif izierungsgrad sind:- Schmerzen > 3 Monate- Dauerschmerzen- mehere Schmerzlokalisationen- regelm. Analgetika-Einnahme- schmerzbed. Operationen u./o. Krankenhausauf enthalte- häuf iger Arztwechsel
ja
Achse 1 Achse 2
16Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Verf ahren: - i.v . PCA + Nichtopioide - Katheter (peripher/zentral) + Nichtopioide
Auf nahme in die „postoperativ e Schmerzrunde“Betreuung durch den ASD
NRS <=3/10+ keine Komplikationen
i.v . PCA?Entf ernung
Schmerzkatheter
Piritramidbedarf< 25 mg i.v ./24h
Nichtopioideweiter, wennNRS > 3/10:
WHO IIselbständig
ASD-VisiteMaßnahmen
Empf ehlungen
Umstellung auforale / transdermale
Opioide("Oralisierung") durch
Schmerzambulanz,Reduktion der
Opioide selbständigim Verlauf
nein
nein
ja
ja
ja
ja
nein
Zeitrahmen entspricht derEmpf ehlung des ASD
Therapieende durch ASD
Achse 1
17Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Basisschmerztherapieanalog WHO-Stuf e I+II,
WHO-Stuf e III f akultativ selbständig
unkompliziert ?(keine NW, guter Effekt)
Schmerzkonsil
NRS <=3/10nein
nein
ja
ja
Spezielle Schmerztherapie nach Empf ehlungen des
Schmerzkonsils
Therapie-f ortsetzung ?
EndeSchmerztherapie
palliativ e Situation
ja
nein
nein
Zeitrahmen nach Maßgabeder betreuenden Ärzte
ja
nichtüberwiegendpsy chogen
nein
ja
nein
Achse 2
Psychosomatik Psychiatrie
18Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Standardisiertes Schmerzassessment
Invasive diagnostische odertherapeutische Prozedur
Schmerzen?ja
nein
Nächsten Tag bzw. nächsteambulante Vorstellung
abwarten
Schmerzmessung:Erhebung der Schmerzintensität (in Ruhe / bei Bewegung)- 1x pro Schicht (3x/24 h)- nach jeder inv asiv en diagnostischen / therapeutischen Prozedur- engmaschig nach jeder OP f ür 24 h (Protokoll nach Fachgebiet)- v or und nach Gabe einer Bedarfsmedikation analog zur Pharmakokinetik des Medikamentes und Applikation: - i.v . nach 15 min - p.o. nach 30 min (bei unret. Opioidanalgetika)
nach 60 min (bei Nichtopioidanalgetika) - rectal nach 60 min- v or und nach Durchf ührung einer nicht-medikamentösen schmerzlindernden Maßnahme
Patient klagt über SchmerzenErstkontakt
Patient bei ambulanter Vorstellung oder im stationären Auf enthalt am UKT
Basisbef undbogen zur allgemeinen Schmerzanamnese
19Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Schmerzmessung
Erhebung der Schmerzintensität (in Ruhe / bei Bewegung)
- 1x pro Schicht (3x/24 h)
- nach jeder invasiven diagnostischen / therapeutischen Prozedur
- engmaschig nach jeder OP für 24 h (Protokoll nach Fachgebiet)
- vor und nach Gabe einer Bedarfsmedikation
analog zur Pharmakokinetik des Medikamentes und Applikation:
- i.v. nach 15 min
- p.o. nach 30 min (bei unret. Opioidanalgetika)
nach 60 min (bei Nichtopioidanalgetika)
- rectal nach 60 min
- vor und nach Durchführung einer nicht-medikamentösen
schmerzlindernden Maßnahme
20Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Schmerzmessung
Erwachsene:
VAS = Visuelle Analog Skala
NRS = Numerische Rating Skala
Kinder:
NIPS = Neonatal Infant Pain Scale
KUSS = Kindliche Unbehagen und Schmerz-Skala
Kognitiv eingeschränkte Patienten:
BISAD= Beobachtungsinstrument für dasSchmerzassessment mit Demenz
21Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT
Ziele
Standardisierte Schmerzerfassung
Basisbefundbogen, Schmerzmessung, Dokumentation
Basisschmerztherapie – Spezielle Schmerztherapie
Regelung der Zuständigkeiten
Kriterien für Arztruf, Indikation für Schmerzkonsil
Qualitätssicherung (QUIPS / Picker-Umfrage)
Steigerung der Effizienz durch Standardisierung
Optimierte Patientenversorgung
Zügige Schmerzlinderung (Maßnahme innerhalb von 10 min)
22Dr. Marco Halber • Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes • UKT