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S A C H S E N M I L C H A K T I E N G E S E L L S C H A F ...

Date post: 24-Nov-2021
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Geschäftsbericht der S A C H S E N M I L C H A K T I E N G E S E L L S C H A F T für das Geschäftsjahr 2008
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Geschäftsbericht

der

S A C H S E N M I L C H

A K T I E N G E S E L L S C H A F T

für das Geschäftsjahr 2008

Inhaltsverzeichnis Geschäftsjahr 2008

Lagebericht Seite 1

Bilanz Seite 16

Gewinn- und Verlustrechnung Seite 17

Anhang Seite 18

Anlagenspiegel Seite 32

Bestätigungsvermerk Seite 33

Beschluss des Vorstandes Seite 35

Bericht des Aufsichtsrates für

das Geschäftsjahr 2008 Seite 36

Konzernlagebericht für das

Geschäftsjahr 2008 Seite 39 Konzernabschluß für das Geschäftsjahr 2008 Seite 54 Bestätigungsvermerk Seite 119

1

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2008

1. Markt- und Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der Milchwirtschaft 2008 ist geprägt durch die konjunkturelle Abschwächung,

die --verstärkt durch die Finanzkrise-- zu einer Verunsicherung der Verbraucher in den entwi-

ckelten Industrieländern geführt hat.

Kaufzurückhaltung durch konjunkturelle Abschwächungstendenzen waren auf allen Märkten,

auf denen die Sachsenmilch AG präsent ist, deutlich spürbar.

Unsicherheit über die Zukunftsaussichten veranlassen Verbraucher zwar nicht generell weniger

Lebensmittel zu konsumieren, führen jedoch dazu, dass preisagressive Handelsmarken Marktan-

teile gewinnen. Verstärkt wird diese Tendenz noch dadurch, dass Handelsketten über preisgüns-

tige Angebote vor allem bei Trinkmilch, Butter und Käse wetteifern.

Auch im Bereich industrieller Verbraucher führte die Unsicherheit der Märkte sowie die starken

Währungs- und Preisbewegungen zu Kaufzurückhaltung. Daneben haben industrielle Weiter-

verarbeiter wie die Back- und Süßwarenindustrie verstärkt auf preislich günstigere pflanzliche

Rohstoffe umgestellt. Die anhaltende Dollarschwäche des vergangenen Jahres hat zu Marktan-

teilsverlusten der europäischen Milchindustrie gegenüber Anbietern aus Amerika und Ozeanien

geführt. Mit der aktuell zu verzeichnenden Steigerung des Dollarkurses und den sinkenden Pro-

duktionskosten in Europa könnte eine Verbesserung der Weltmarktsituation einhergehen. Neben

den entwickelten Industriestaaten betrifft die Krise jedoch auch die so genannten Schwellenlän-

der, die in den vergangenen Jahren noch Triebkraft des weltwirtschaftlichen Motors waren.

Weltmarktentwicklungen haben aber einen immer stärkeren Einfluss auf die nationale Preis-

entwicklung. Vor allem Magermilchpulver, Butter, Käse und Lactose unterliegen sehr stark

globalen Verhältnissen. So sind seit Juli 2008 die Weltmarktpreise für Vollmilchpulver um

54 % gefallen, die für Käse, Butter und Kasein gaben um 55 % nach.

Die Produktion von Milch ist global wie auch in Europa weiter gestiegen. Die durchgeführte

Quotenerhöhung in den EU-Staaten hat diesen Trend befördert. Bis 2015 sollen die euro-

päischen Quoten über jährliche Steigerungen gänzlich aufgehoben werden.

Die Kombination von hohem Milchaufkommen und geringerem Absatz führte zu einem deutli-

chen Einbruch der Milchpreise.

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Lagen sie im Jahresdurchschnitt in Deutschland noch mit 33,4 Cent leicht um 1,3 % über dem

Vorjahresschnitt, so betrug der Dezember-Milchpreis nur noch 27,7 Cent. Auf dem Spotmarkt

kostete Rohmilch im Dezember nur noch etwa 15 Cent.

Die Tendenz in den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 ist weiter deutlich fallend.

Stärker aber als der Rohmilchpreis auf der Beschaffungsseite ist der Rohstoffwert auf der Ab-

satzseite gesunken. Er ist die Basis für industrielle Marktpreise von Milchprodukten.

Betrug er im Jahresdurchschnitt 2007 noch 40,5 Cent/kg, so sank er im Jahr 2008 auf durch-

schnittlich 26,7 Cent/kg und betrug im Dezember 2008 nur noch 19,2 Cent/kg. Auch zum Jah-

resbeginn 2009 ist mit 19,8 Cent/kg keine deutliche Verbesserung zu erkennen.

Da etwa 44 % der Rohmilch in Deutschland in die Käseproduktion fließen und der Exportanteil

deutscher Käsereien bei 40 % liegt, setzen dauerhaft höhere Erzeugerpreise vor allem einen

höheren und stabilen Käsepreis voraus.

Auch in Deutschland, dem Hauptmarkt der Sachsenmilch AG, wurden mit -1,9 % (1. Halbjahr

2008 gegenüber Vorjahr) weniger Molkereiprodukte im Handel abgesetzt. Die private Nach-

frage erhöhte sich bei Konsummilch und Butter leicht und sank z. T. deutlich bei Quark, Joghurt

und Käse.

Stieg der Umsatz der gesamten Ernährungsindustrie in Deutschland in den ersten elf Monaten

2008 um 5,7 %, so sank er auf die Milchindustrie bezogen um 0,1 %. Stärker ist der Einbruch

im Auslandsgeschäft, das sich um 2 % verminderte.

In den einzelnen Segmenten gab es folgende Entwicklungen in der Produktion der deutschen

Milchwirtschaft: (jeweils Januar bis November 2008 gegenüber Vorjahreszeitraum)

%

Konsummilch +1,2

Milchmischerzeugnisse -4,6

darunter: Joghurt, Kefir etc. -4,7

Butter +3,5

Käse -0,6

Magermilchpulver -4,8

Vollmilchpulver +9,4

Molkenpulver -1,4

3

Die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland zeigt für ausgewählte Produkte folgende

Tendenz: (jeweils Januar 2009 zu Januar 2008):

EUR EUR

H-Milch 3,5 % Fett 0,55 0,73

Deutsche Markenbutter 0,73 0,90

Gouda, jung SB 1 kg 5,02 5,51

In Folge des Verdrängungswettbewerbes im deutschen Einzelhandel erhöhten sich die Anteile

der Discounter auf:

%

Konsummilch 55,6

Käse 55,2

Joghurt 54,8

Butter 51,5

Milchgetränke 49,2

Die Absätze der Sachsenmilch AG erhöhten sich bei Milch und Butter um über 30 % gegenüber

dem Vorjahr. Käse nahm um mehr als 7 % zu, Milchpulver sogar um fast 50 %.

Vermindert hat sich lediglich der Absatz der Molkeprodukte (-9 %). Erstmals wurden fast 5m³A

Roh- und Technischer Alkohol und Bioethanol abgesetzt. Mittlerweile ist die Produktion in der

neuen Anlage vollständig angelaufen. Auch der Absatz von Frischprodukten hat sich durch

Aufnahme neuer Handelsmarkenprodukte deutlich erhöht.

Nicht im gleichen Maße stiegen die Umsatzerlöse durch sinkende Verkaufspreise.

Dennoch stieg der Umsatz 2008 auf TEUR 1.419.070 (i. Vj. TEUR 1.415.167) um 0,3 %.

Gleichzeitig erhöhte sich der Materialaufwand um TEUR 21.907 (1,6 %).

Die Rohmilchanlieferung betrug im Berichtsjahr mehr als 1,5 Mio Tonnen. Zusätzlich wurden

Milchrohstoffe zugekauft (1,5 %).

Die angelieferte Rohmilch wird in einer ersten Verarbeitungsstufe aufbereitet und an die Toch-

tergesellschaften sowie weitere Molkereibetriebe der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH

& Co KG am Standort Leppersdorf geliefert.

Die Tochtergesellschaften der Sachsenmilch AG stellen im Auftrag der Sachsenmilch AG eige-

ne Produktlinien unter den Marken „Sachsenmilch“ und Käsemeister“ her.

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Dazu gehören im Einzelnen:

• Butter,

• H- und Frischmilch,

• Schnitt- und Hartkäse.

Darüber hinaus werden Handelsmarkenartikel für namhafte Handelsketten sowie Industriepro-

dukte hergestellt. Hierzu gehören u. a.:

• Mozzarellakäse,

• Milch- und Molkenpulver,

• Molkenprotein- und Permeatpulver,

• Lactose,

• Bioethanol.

Der Vertrieb erfolgt ausschließlich durch die Sachsenmilch AG.

Außerdem vertreibt die Sachsenmilch AG Milchfrischprodukte als Handelswaren, die zum

größten Teil von Gesellschaften der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am

Standort produziert werden.

Die Unternehmensgruppe Theo Müller betreibt ein zentrales Forschungszentrum im Technik-

zentrum Freising. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Forschung nach neuen Produkten. Die Kosten

werden an die produzierenden Gesellschaften umgelegt. In der Sachsenmilch AG fielen For-

schungskosten von TEUR 1.171 (i. Vj. TEUR 1.280) an.

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2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

In Umkehrung der letztjährigen Entwicklung sanken die Abgabepreise an Handel und indus-

trielle Kunden schneller als die Rohmilchpreise zurückgingen. Infolge dessen konnte das Unter-

nehmensziel nicht erreicht werden.

Der Gesamtbruttoumsatz der Sachsenmilch AG vor Erlösschmälerungen in Höhe von

TEUR 1.437.247 verteilt sich auf

TEUR %

Inlandsumsatz 1.239.460 +2,3

Auslandsumsatz 197.787 -7,4

Hauptabsatzgebiete im Ausland waren wie im Vorjahr:

2008 2007

TEUR TEUR

Niederlande 74.617 88.786

Großbritannien 36.734 34.902

Italien 30.581 22.310

Tschechien 12.320 12.204

Die Gesamtleistung der Sachsenmilch AG stieg im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um

1,1 % auf TEUR 1.488.420. Darin enthalten sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von

TEUR 70.162 (+23,1 %). Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Leistungsverrechnungen

an Gesellschaften der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am Standort sowie

die SAM-Tochtergesellschaften. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von TEUR 6.305 (i. Vj. TEUR 1.516) enthalten.

Wir verweisen diesbezüglich auf die Ausführungen im Anhang.

Deutlich zugenommen haben die Erlösschmälerungen für gewährte Kundenkonditionen auf

TEUR 18.177 (+70,3 %) auf Grund des anhaltenden Preiswettbewerbs. Die Erlösschmälerungen

bezogen auf den Bruttoumsatz betragen somit 1,3 % gegenüber 0,8 % im Vorjahr.

Die Materialkosten erhöhten sich um TEUR 21.907 auf TEUR 1.412.969 (+1,6 %) zu.

Da Materialeinsatz und Erlösschmälerungen stärker stiegen als der Bruttoumsatz, verminderte

sich das Rohergebnis --die für uns wesentliche Kennzahl-- auf TEUR 75.451 (i. Vj.

TEUR 81.556) um 7,5 %.

Überproportional gestiegen sind auch die Gemeinkosten. In 2008 betrugen sie TEUR 85.833

(i. Vj. TEUR 72.814) (+17,8 %).

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Verantwortlich für die Steigerungen sind insbesondere Mehraufwendungen für

TEUR %

Logistik 3.105 25,9

Werbung 852 62,0

Übriger betrieblicher Aufwand 6.216 185,9

In dieser Position fallen vor allem gestiegene Währungsdifferenzen in Höhe von TEUR 4.202

sowie Aufwand für eine Drohverlustrückstellung in Höhe von TEUR 1.684 ins Gewicht. Die

Drohverlustrückstellung wurde für Währungssicherungen zum Einkauf von Milch in Polen und

Tschechien gebildet. Den Aufwendungen aus Währungsdifferenzen stehen gestiegene Erträge

aus Währungsdifferenzen von TEUR 2.533 gegenüber.

Gegenüber 2007 verminderte sich das Betriebsergebnis (= Ergebnis der gewöhnlichen Ge-

schäftstätigkeit vor Finanz- und Beteiligungsergebnis) der Sachsenmilch AG um TEUR 19.124

auf TEUR -10.382. Die Planung für 2008 wurde durch die ungünstige Entwicklung nicht er-

reicht.

Das positive Finanz- und Beteiligungsergebnis in Höhe von TEUR 13.369 (i. Vj. TEUR 4.165)

ist einerseits auf Zinserträge aus der weitergereichten Ausleihung der zinsfrei durch die Molke-

rei A. Müller GmbH & Co KG zur Verfügung gestellten EUR 100 Mio sowie der Cash-Pooling-

Forderung und andererseits durch die Abführung der positiven Ergebnisse der SAM-

Tochtergesellschaften zurückzuführen. Das Finanzergebnis des Vorjahres war durch Anwach-

sungsverluste eines Tochterunternehmens mit EUR 5,1 Mio belastet.

Auf Grund des positiven Finanz- und Beteiligungsergebnisses ergibt sich ein Ergebnis der ge-

wöhnlichen Geschäftstätigkeit von TEUR 2.987, das um TEUR 9.920 unter dem Vorjahr liegt.

Der Jahresüberschuss beträgt nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und Eintrag

TEUR 2.742 gegenüber einem Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 6.201 im Vorjahr. Hierbei

ist zu berücksichtigen, das der Jahresüberschuss des Vorjahres durch außerordentliche Aufwen-

dungen aus der Wiedereinbuchung des Forderungsverzichts belastet war.

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Die Bilanzpositionen entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt:

Aktiva

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

A. Anlagevermögen

1. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 3.303 1.238

2. Finanzanlagen 12.096 12.096

15.399 13.334

B. Umlaufvermögen

1. Vorräte 5.404 6.912

2. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 289.675 367.999

3. Liquide Mittel 5.052 6.310

4. Rechnungsabgrenzungsposten 494 670

300.625 381.891

Bilanzsumme 316.024 395.225

Passiva

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Eigenkapital 116.110 113.370

1. Rückstellungen 17.066 18.460

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 181.189 262.147

3. Sonstige Verbindlichkeiten 1.659 1.248

Fremdkapital 199.914 281.855

Bilanzsumme 316.024 395.225

Damit veränderte sich die Bilanzstruktur wie folgt:

2008 2007 Veränderung

% %

Anlagevermögen 4,9 3,4 1,5

Umlaufvermögen 95,1 96,6 -1,5

Eigenkapital 36,7 28,7 8,0

Fremdkapital 63,3 71,3 -8,0

Durch die deutliche Verringerung der Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote wesentlich

erhöht.

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Die Verringerung der Bilanzsumme resultiert insbesondere aus der Einführung eines Cash-

Poolings innerhalb der Sachsenmilch Gruppe, gegenüber einzelnen Cash-Pooling-Konten je

rechtlicher Einheit im Vorjahr. Dadurch haben sich die Forderungen und Verbindlichkeiten

gegenüber verbundenen Unternehmen zahlungsbedingt gegenüber dem Vorjahr reduziert.

Die Investitionen betrafen in 2008 insbesondere Technische Anlagen und Maschinen.

Die Anlagenintensität ist weiterhin gering, da die wesentlichen Produktionsanlagen gepachtet

sind.

Die Sachsenmilch AG nimmt am Cash-Pooling der Molkerei A. Müller GmbH & Co KG teil.

Die Cash-Pool-Forderungen zählen zum integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldisposition

der Sachsenmilch AG. Der Finanzmittelbestand, bestehend aus Zahlungsmitteln und Cash-Pool-

Guthaben, beträgt zum Jahresende TEUR 36.447. Die Sachsenmilch AG generiert finanzielle

Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft. Ziel des Finanzmanagements ist es, den finan-

ziellen Verpflichtungen jederzeit nachzukommen und darüber hinaus Zinserträge durch positive

Cash-Poolingbestände zu generieren.

Die Sachsenmilch AG zeigt sich in ihrer wirtschaftlichen Lage weiter gestärkt, was in der Ver-

besserung der Bilanzkennzahlen zum Ausdruck kommt. Die ersten Wochen des Jahres 2009

lassen noch keine endgültigen Schlüsse auf die weitere Entwicklung des Jahres zu, da die Ab-

satz- und Ergebnissituation noch hinter den Erwartungen zurückliegt.

3. Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 51.129,19 und ist in 20.000 nennbetragslose

Stückaktien aufgeteilt, die wiederum in 10.000 vinkulierte Namensstammaktien und 10.000

Inhaberstammaktien aufgeteilt sind. In der Hauptversammlung gewährt jede Stückaktie eine

Stimme.

Aktionäre, die an der Hauptversammlung teilnehmen und das Stimmrecht ausüben wollen, müs-

sen sich zur Hauptversammlung anmelden und ihre Berechtigung nachweisen. Die Anmeldung

und der Nachweis der Berechtigung müssen der Gesellschaft unter der in der Einladung hierfür

mitgeteilten Adresse bis spätestens am siebten Tag vor der Hauptversammlung (Anmeldetag)

zugehen. Fällt das Fristende auf einen Sonnabend, Sonntag oder einen am Sitz der Gesellschaft

gesetzlich anerkannten Feiertag, ist der vorhergehende Werktag für den Zugang maßgeblich.

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Für die Berechtigung nach Absatz 1 reicht ein in Textform erstellter besonderer Nachweis des

Anteilsbesitzes durch das depotführende Institut aus. Der Nachweis über nicht in Girosammel-

verwahrung befindliche Aktien kann auch von der Gesellschaft oder einem Kreditinstitut gegen

Einreichung der Aktien ausgestellt werden. Der Nachweis des Anteilsbesitzes muss sich auf den

im Aktiengesetz hierfür vorgesehenen Zeitpunkt beziehen.

Die Gesellschaft ist berechtigt, bei Zweifeln an der Richtigkeit oder Echtheit des Berechti-

gungsnachweises einen geeigneten weiteren Nachweis zu verlangen. Bestehen auch an diesem

Zweifel, kann die Gesellschaft die Berechtigung des Aktionärs zur Teilnahme an der Hauptver-

sammlung und zur Ausübung des Stimmrechts zurückweisen.

Die Anmeldung und der Berechtigungsnachweis müssen in deutscher oder englischer Sprache

erfolgen.

Die Aktionäre sind berechtigt, sich durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Bevoll-

mächtigten vertreten zu lassen.

Die Übertragbarkeit oder Verpfändung der vinkulierten Namensstammaktien ist nur mit Zu-

stimmung der Gesellschaft gestattet; über die Erteilung der Zustimmung beschließt der Vor-

stand. Die Zustimmung ist nur bei Übertragungen oder Verpfändungen an Milcherzeuger,

Milcherzeugervereinigungen, landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und milchwirt-

schaftliche Unternehmen zu erteilen. Sie kann in diesen Fällen nur aus wichtigem Grund ver-

weigert werden.

Nach Kenntnis der Gesellschaft liegt nur die Beteiligung des Hauptaktionärs, der Sachsenmilch

Anlagen Holding AG, mit einem Anteil von 85,54 % über 10 %.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes richtet sich nach §§ 84, 85

AktG. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der

Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso wie die Ernennung eines Mit-

gliedes des Vorstandes zum Vorsitzenden, sofern mehrere Vorstandsmitglieder bestellt sind.

Bei Satzungsänderungen sind die §§ 179 ff. AktG zu beachten. Über Satzungsänderungen hat

die Hauptversammlung zu entscheiden (§119 Abs. 1 Nr. 5, 179 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat

ist ermächtigt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, zu

beschließen (§ 20 der Satzung).

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Der Aufsichtsrat besteht aus sechs Mitgliedern. Davon werden zwei Mitglieder von den Arbeit-

nehmern gemäß den Bestimmungen des Drittelbeteiligungsgesetzes gewählt. Die übrigen Mit-

glieder werden von der Hauptversammlung nach den Bestimmungen des Aktiengesetzes ge-

wählt. Paragraph 11.4 regelt, dass der Aufsichtsrat beschlussfähig ist, wenn mindestens vier

Mitglieder anwesend oder vertreten sind. Der Aufsichtsrat fasst seine Beschlüsse mit der Mehr-

heit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzen-

den.

Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Ab-

weichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§ 17.2 der

Satzung).

Die Einbeziehung von Aktien gemäß §§ 237 ff. AktG ist zulässig.

Ferner ist der Vorstand in den in § 71 AktG gesetzlich geregelten Fällen zum Rückkauf von

Aktien und zur Veräußerung zurückgekaufter Aktien befugt.

Die Sachsenmilch AG ist keine wesentliche Vereinbarung eingegangen, die unter die Bedin-

gungen eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen.

Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern für den

Fall eines Übernahmeangebotes hat die Gesellschaft nicht getroffen.

4. Risikobericht

Auf der Basis von definierten Standards beziehen wir systematisch Risiken und Chancen in

unsere Planungs- und Entscheidungsprozesse ein. Da Chancen und Risiken grundsätzlich die

zwei Seiten unternehmerischen Handelns darstellen, ergeben sich die Chancen generell aus der

komplementären Sicht der operativen und funktionalen Risikostruktur in allen Risikofeldern. So

lassen sich Gefahrenpotenziale frühzeitig minimieren und Chancen zielgerichtet und erfolgreich

nutzen.

Unser Risikomanagementsystem ist Bestandteil sämtlicher Planungs-, Controlling- und Repor-

tingstrukturen.

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft beschäftigt sich regelmäßig mit Themen des Risikomanage-

ments.

Im Folgenden werden die wesentlichen Risikofelder und Einzelrisiken erläutert. Entsprechende

Chancen werden im Prognosebericht beschrieben.

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Als Kernrisikofelder sind der Beschaffungs- und der Absatzmarkt zu nennen.

Auf dem Beschaffungsmarkt sind wir eingebunden in die pro-aktive Steuerung des Lieferanten-

portfolios sowie des international operierenden Einkaufsmanagements der Unternehmensgruppe

Theo Müller. Dies minimiert in erheblichem Maße die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten,

damit wir über die von uns benötigten Güter und Dienstleistungen jederzeit verfügen können.

Milchlieferverträge mit Landwirten, die ca. 70 % unseres Bedarfes abdecken, wurden von der

Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG zur Nutzung an uns abgetreten. Darüber hinaus belie-

fert uns die Müller Sachsen GmbH mit Rohmilch aus Tschechien und Polen. Etwa 20 % des

Rohmilchbedarfes sind über eigene Verträge mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Der Pfle-

ge und Ausweitung unserer Milchlieferantenbeziehungen kommt eine besondere Bedeutung zu.

Die Milchlieferungen unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. Die Basis für ein erfolgrei-

ches Risikomanagement liefert ein umfassendes Einkaufsinformationssystem, das die perma-

nente Transparenz über unser Einkaufsvolumen sicherstellt. In interdisziplinären Teams arbeiten

wir intensiv an alternativen Rezepturen und Verpackungen, um auf unvorhersehbare Schwan-

kungen bei Rohstoffpreisen reagieren zu können.

Im Absatzbereich wird dem Risikopotenzial resultierend aus großem Wettbewerb und teilweise

starkem Preisdruck mit einer dualen Strategie entgegengewirkt. Einerseits wird das Markenge-

schäft durch Innovationen, Pflege und Stärkung der Kundenbeziehungen entwickelt. Anderer-

seits führt das Geschäft mit Handelsmarken zu einer stärkeren Kapazitätsauslastung und Kos-

tenoptimierung.

Der Ausbau der Geschäftsbereiche Käse, Basis- und Industrieprodukte führen zudem zu einer

Optimierung der jahreszeitlich bedingten unterschiedlichen Kapazitätsauslastung und der Ver-

wertung möglichst aller Milchbestandteile sowie der Eigenversorgung mit Rahm, Buttermilch

und Molke.

Die Lieferungen der Sachsenmilch AG an den Handel und industrielle Kunden sind bis auf

wenige Ausnahmen, bei denen das Ausfallrisiko als äußerst gering eingeschätzt wird, durch

Kreditversicherungen abgesichert. Somit besteht lediglich das Restrisiko des Eigenanteils bei

Forderungsausfällen.

Das Forderungsmanagement gewährleistet aktuelle Informationen, um drohende Forderungs-

ausfälle rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren zu können.

Innovative Produkte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor unseres Unternehmens. Durch umfas-

sende Marktanalysen, die insbesondere die Kundenwünsche berücksichtigen und moderne Me-

thoden des Innovationsmanagements stellen wir sicher, dass die Risiken minimiert und entspre-

chende Chancen einer erfolgreichen Produkteinführung maximiert werden. Hierbei greifen wir

auf ein professionelles Ideenmanagement sowie sorgfältige Labortests zurück.

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Entscheidungen über Investitionen in Sachanlagen richten sich nach festgelegten und differen-

zierten Zuständigkeitsregelungen und Genehmigungsprozessen, die alle relevanten Fachberei-

che einbeziehen und in einer internen Richtlinie geregelt sind. Dabei werden Investitionen im

Vorfeld detailliert auf Risikoaspekte hin analysiert. Projektbegleitende Prüfungen bilden die

Basis für eine erfolgreiche Projektsteuerung und eine wirksame Risikoreduzierung.

Risiken im Produktionsbereich werden durch eine hohe Mitarbeiterqualifikation, klar definierte

Sicherheitsstandards, Qualitätsüberwachung und die regelmäßige Wartung der Anlagen mini-

miert. Nachteilige Auswirkungen möglicher Produktionsausfälle können durch eine flexible

Produktionssteuerung aufgefangen und durch Versicherungsverträge wirtschaftlich sinnvoll

abgesichert werden.

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens wird wesentlich getragen durch

das Engagement und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter. Dem stärker werdenden Wett-

bewerb um hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnen wir durch enge Kontakte zu

Universitäten und Fachschulen. Attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezo-

gene Vergütungssysteme bilden die Grundlage unserer Mitarbeiterförderung.

Die Sachsenmilch AG verfügt über eine verbindliche interne IT-Richtlinie. Wesentliche Be-

standteile sind Maßnahmen zur Risikovermeidung, Darstellung von Eskalationsprozessen und

Beschreibung von Best-Practice-Technologien. Für alle kritischen Datenbestände werden täg-

lich Datensicherungen erstellt sowie regelmäßige Restore Tests durchgeführt.

Adäquate Genehmigungsprozesse und Berechtigungsprofile sichern einen ordnungsgemäßen

Datenzugriff.

Die Sachsenmilch AG hat einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Iden-

tifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Finanzielle Risikopositionen entstehen als

Marktrisiken infolge von Zinssatz-, Preis- und Wechselkursänderungen.

Zins- und Preisänderungsrisiken werden durch die Mischung von Laufzeiten sowie von fest-

und variabel verzinslichen Positionen gesteuert. Währungsrisiken im operativen Bereich aus

Fremdwährungsverpflichtungen betreffend den Milcheinkauf Polen und Tschechien werden

über Devisentermingeschäfte bzw. strukturierten Devisenoptionsgeschäfte mit Laufzeiten von

bis zu sieben Monaten begrenzt.

Derivate Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Risikoreduktion in Verbindung mit ei-

nem bestehenden Grundgeschäft eingesetzt. Der Wert der derivaten Finanzinstrumente kann

sich in Folge der Änderung von Wechselkursen, Zinsen oder Marktpreisen ändern. Durch die

o. a. Vorgabe, derivate Finanzinstrumente ausschließlich zur Risikoreduktion einzusetzen, ver-

halten sich Wertänderungen von Grundgeschäft und Absicherung gegenläufig.

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Liquiditätsrisiken werden durch die Zusage von ausreichenden Kreditlinien im Rahmen der

Cash-Pool-Finanzierung abgedeckt.

Rechtlichen Risiken begegnen wir durch entsprechende verbindliche Leitlinien, Verhaltensan-

weisungen und Schulungsmaßnahmen. Durch den Kontakt zur zentralen Rechtsabteilung der

Unternehmensgruppe Theo Müller und durch unser gesondertes Berichtserstattungssystem wer-

den laufende Verfahren und potenzielle Risiken erfasst. Für bestimmte rechtliche Risiken haben

wir branchenübliche Versicherungen abgeschlossen, die wir als angemessen ansehen. Für

Rechtsstreitigkeiten bilden wir Rückstellungen, sofern es nach unserer Einschätzung wahr-

scheinlich ist, dass entsprechende, nicht oder nicht vollständig durch Versicherungen abgedeck-

te Verpflichtungen entstehen und eine adäquate Schätzung möglich ist. Dennoch können aus

Rechtsstreitigkeiten Verluste entstehen, die nicht durch unseren Versicherungsschutz oder durch

Rückstellungen abgedeckt sind.

Die wesentlichen Pachtverträge zwischen der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der

Sachsenmilch Investitions-GmbH und der Sachsenmilch AG sowie deren Tochtergesellschaften

sind durch kurze Kündigungsfristen gekennzeichnet. Die Sachsenmilch Anlagen Holding AG

und die Sachsenmilch Investitions-GmbH haben rechtsverbindlich erklärt, dass sie von den

Kündigungsmöglichkeiten gemäß Pachtverträgen im Zeitraum bis 31. März 2010 keinen

Gebrauch machen werden. Verhandlungen über eine Verlängerung der Kündigungsfristen wer-

den angestrebt.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes sind keine Risiken im Zusammenhang mit der

zukünftigen Entwicklung erkennbar, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Unsere

Risikoanalyse zeigt, dass weder Einzelrisiken noch das aggregierte Gesamtrisiko nachhaltig die

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinträchtigen.

5. Nachtragsbericht

Zwischen dem Bilanzstichtag und der Erstellung des Jahresabschlusses der Sachsenmilch AG

ergaben sich keine signifikanten Änderungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

bzw. unserer Branchensituation.

Mit Urteil vom 3. Februar 2009 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Erhe-

bung der Abgaben nach dem Absatzfondsgesetz zur Förderung der Arbeit von CMA und ZMP

verfassungswidrig ist. Aus den seit 2006 unter Widerspruch abgeführten Abgaben hat die Sach-

senmilch AG eine Eventualforderung zum Bilanzstichtag von TEUR 3.632 zuzüglich Zinsen.

Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermö-

gens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können, haben sich nicht ereignet.

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6. Prognosebericht

Die Sachsenmilch AG hat sich vor allem in den neuen Bundesländern eine starke Markenpositi-

on mit ihrer Marke in den Bereichen Frischprodukte, Butter und H-Milch aufgebaut. Auf der

Grundlage dieser Position wird trotz unsicherer Konjunkturlage eine kontinuierliche Absatz-

und Umsatzsteigerung in geringerem Umfang angestrebt.

Für die nächsten drei bis fünf Jahre gehen wir in unserer Planung grundsätzlich von einer kon-

tinuierlichen Umsatzsteigerung und einer Verbesserung des Betriebsergebnisses aus.

Getragen wird diese Einschätzung durch das weitere Wachstum des Bereichs Frischprodukte

sowie einer Erwartung der Erholung der Segmente Molke und Käse.

Grundlage dieser Planung ist vor allem die Schließung der Schere zwischen Milcheinkaufspreis

einerseits und den Marktwerten auf der anderen Seite. Eine wesentliche Prämisse ist ein durch-

gängig normales Verhältnis dieser beiden Faktoren. Wenn sich --wie seit dem letzten Jahr--

Rohstoffpreise und Marktwerte nicht analog entwickeln, ist unsere Planung mit hohen Risiken

behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse können in diesem Fall ganz erheblich von den Erwartun-

gen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

In den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 konnten wir auf Grund der geschilderten Situati-

on weder unser Umsatz- noch das Ergebnisziel erreichen. Der Absatz der jedoch mit geringen

Deckungsbeiträgen versehenen Butter stieg deutlich, wogegen H-Milch zwar die Vorjahres-

mengen überstieg, aber hinter den Planungen zurückblieb. Deutliche Einschnitte gab es im

Molkebereich; Ausfluss der geringen Nachfrage auf dem Weltmarkt. Zudem werden hier kaum

kostendeckende Preise erzielt. Über den Planmengen und auch den Vorjahreswerten liegen die

Käseabsätze. Allerdings auch hier auf einem niedrigen Preisniveau.

Die von der EU eingeleiteten Maßnahmen zur Intervention und zur Exportförderung haben

bisher noch nicht zu einer Entspannung auf dem europäischen Milchmarkt geführt.

Von der künftigen Entwicklung der Rohmilchpreise und der Rohstoffwerte wird substantiell

beeinflusst, ob es möglich sein wird, im laufenden Geschäftsjahr und in den Folgejahren positi-

ve Ergebnisse zu erwirtschaften. Unsere fortgeführte Unternehmensplanung bestätigt die bereits

im Lagebericht 2007 beschriebene Unsicherheit hinsichtlich der Ergebnissituation. Die Schwie-

rigkeit in der Prognose besteht einerseits in der Unsicherheit der Entwicklung der wirtschaftli-

chen Rahmenbedingungen und andererseits in der Einschätzung der Entwicklung der Roh-

milchpreise und der Marktwerte. Nach unserer Einschätzung wird sich der Milcheinkaufspreis

unterhalb des Jahresmittels von 2008 bewegen. Sollte der weltweite Markt sich kurzfristig wie-

der stärker beleben und sich die Währungsrelationen für uns positiv entwickeln, ist ein positives

Betriebsergebnis in 2009 und den Folgejahren wieder möglich. Die tatsächlichen Ergebnisse

können von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

15

Mit einem innerbetrieblichen Verbesserungssystem unter Einbeziehung von Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern werden kontinuierlich technologische und Ablaufprozesse optimiert und füh-

ren damit zu einer Kostendegression.

In Bezug auf die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ergeben sich für die Sachsenmilch AG

grundsätzlich Risiken aus der davon betroffenen Entwicklung von Währungskursen und einem

potenziellen Ausfall von Lieferanten. Für ein derartiges Risiko liegen uns aber derzeit keine

Anzeichen vor.

Wir gehen von keinen prägnanten Steueränderungen aus.

7. Bericht gemäß § 312 AktG

In dem Bericht über die Beziehungen zu den verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG

(Abhängigkeitsbericht) hat der Vorstand für das Berichtsjahr folgende Erklärung abgegeben:

Die Sachsenmilch AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in

dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wur-

den, bekannt waren, bei jeden Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist

dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.

Leppersdorf, den 31. März 2009

Dr. Thomas Bachofer

Vorstand der Sachsenmilch AG

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Bilanz zum 31. Dezember 2008

A k t i v a

31.12.2007 31.12.2008 31.12.2007EUR EUR EUR EUR EUR EUR

A. Anlagevermögen A. Eigenkapital

I. Immaterielle Vermögens- I. Gezeichnetes Kapital 51.129,19 51.129,19gegenständeKonzessionen, gewerbliche Schutz- II. Kapitalrücklage 38.295.761,90 38.295.761,90rechte und ähnliche Rechte undWerte sowie Lizenzen an solchen III. Gewinnrücklagen 75.021.222,20 73.431.433,47Rechten und Werten 31.789,00 182.296,00

IV. Bilanzgewinn 2.742.283,07 1.591.988,73II. Sachanlagen 116.110.396,36 113.370.313,29

1. Technische Anlagen und Maschinen 2.496.722,00 285.480,00 B. Rückstellungen

2. Andere Anlagen, Betriebs- und 1. Pensionsrückstellungen 507.557,00 235.235,00Geschäftsausstattung 726.228,00 740.382,83 2. Steuerrückstellungen 1.695.517,00 2.185.257,00

3. Geleistete Anzahlungen 3. Sonstige Rückstellungen 14.862.825,50 16.039.067,20und Anlagen im Bau 48.566,08 3.271.516,08 29.370,54 1.055.233,37 17.065.899,50 18.459.559,20

III. Finanzanlagen C. Verbindlichkeiten1. Anteile an verbundenen 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.577.484,74 21.006.879,21

Unternehmen 12.066.122,37 12.066.122,37 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 167.611.874,07 241.140.551,972. Sonstige Ausleihungen 30.000,00 12.096.122,37 30.000,00 12.096.122,37 3. Sonstige Verbindlichkeiten 1.658.541,43 1.248.044,78

15.399.427,45 13.333.651,74 --davon aus Steuern EUR 467.904,06 (i. Vj. EUR 445.373,93)--182.847.900,24 263.395.475,96

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.478.383,50 5.182.337,592. Unfertige Erzeugnisse 717.996,28 1.667.075,223. Fertige Erzeugnisse und Waren 207.371,65 5.403.751,43 62.847,30 6.912.260,11

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen 69.808.844,13 86.758.714,522. Forderungen gegen

verbundene Unternehmen 213.531.771,24 275.167.249,273. Sonstige Vermögens-

gegenstände 6.334.892,64 289.675.508,01 6.073.273,21 367.999.237,00

III. Kassenbestand, Guthaben beiKreditinstituten und Schecks 5.051.716,29 6.310.542,84

300.130.975,73 381.222.039,95

C. Rechnungsabgrenzungsposten 493.792,92 669.656,76316.024.196,10 395.225.348,45 316.024.196,10 395.225.348,45

31.12.2008

P a s s i v a

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008

EUR EUR EUR EUR

1. Umsatzerlöse 1.419.069.634,42 1.415.166.503,292. Minderung (i. Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 859.411,21 423.547,933. Andere aktivierte Eigenleistungen 47.803,24 9.053,694. Sonstige betriebliche Erträge 70.161.579,92 57.018.213,205. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.385.512.294,23 1.368.248.479,64b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 27.456.578,18 1.412.968.872,41 22.813.007,93 1.391.061.487,57

6. Personalaufwanda) Löhne und Gehälter 19.433.144,54 18.785.751,75b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 3.459.852,82 22.892.997,36 3.607.287,92 22.393.039,67

--davon für Altersversorgung EUR 572.993,05 (i. Vj. EUR 546.139,30)--7. Abschreibungen auf Sachanlagen 434.044,87 1.002.505,788. Sonstige betriebliche Aufwendungen 62.505.955,81 49.418.324,909. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 4.290.717,38 1.372.760,5310. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9.191.133,78 7.854.608,89

--davon aus verbundenen Unternehmen EUR 8.956.175,54 (i. Vj. EUR 7.740.628,78)--11. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 5.059.564,8612. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 112.606,40 3.163,06

--davon an verbundene Unternehmen EUR 110.052,61 (i. Vj. EUR 0,00)--13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.986.980,68 12.906.601,6914. Außerordentliche Aufwendungen = Außerordentliches Ergebnis 0,00 -4.494.793,4115. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 244.697,61 2.210.548,1716. Jahresüberschuss 2.742.283,07 6.201.260,1117. Gewinnvortrag (i. Vj. Verlustvortrag) 0,00 4.609.271,3818. Bilanzgewinn 2.742.283,07 1.591.988,73

2008 2007

18

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Anhang für das Geschäftsjahr 2008

I. Allgemeine Angaben

1. Anwendung des HGB

Die Gesellschaft weist zum Abschluss-Stichtag die Größenmerkmale einer großen Kapital-

gesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB auf. Der Jahresabschluss der Sachsenmilch AG zum

31. Dezember 2008 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den Vor-

schriften des Aktiengesetzes (AktG) erstellt worden.

2. Angaben zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der Jahresabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Die Ertragslage der Sachsenmilch AG hat sich im Geschäftsjahr 2008 im Vergleich zum Vor-

jahr verschlechtert. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2008 in Höhe von

TEUR 2.987 fällt um TEUR 9.920 niedriger aus als im Jahr 2007. Die Gewinnübernahme aus

den Tochtergesellschaften auf Grund der Ergebnisabführungsverträge ist im Berichtsjahr um

TEUR 2.918 höher. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahr im Ergebnis zusätzliche Auf-

wendungen aus Verlustübernahme von TEUR 5.060 enthalten sind.

Die Finanzierung der Sachsenmilch AG erfolgt im Wesentlichen aus dem laufenden operativen

Geschäft, dem im Geschäftsjahr 2008 eingerichteten Cash-Pooling mit den Tochtergesellschaf-

ten Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH und Sach-

senmilch Käserei GmbH sowie der Einbindung der Sachsenmilch AG in das zentrale Cash-

Pooling der Unternehmensgruppe Theo Müller, das von der Molkerei Alois Müller GmbH &

Co. KG unterhalten wird.

Weitere nach § 264 Abs. 2 Satz 2 HGB geforderten Angaben ergeben sich nicht.

19

3. Angabe der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierung und Bewertung wurde nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 246 bis

256 HGB unter Berücksichtigung der ergänzenden Bestimmungen für Kapitalgesellschaften in

den §§ 264 bis 283 HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes vor-

genommen.

Der Bilanzierung und Bewertung liegt die Annahme der Unternehmensfortführung zu Grunde.

Dabei wurde davon ausgegangen, dass die für die Geschäftstätigkeit wesentlichen Pachtverträge

wie im Lagebericht dargestellt fortbestehen.

Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgt nach § 266 Abs. 2 und 3 HGB; sie ist gegenüber

dem Vorjahr im Wesentlichen unverändert. Die Darstellung der Entwicklung des Bilanzgewin-

nes erfolgte in Anlehnung an § 158 AktG durch Fortführung der Gewinn- und Verlustrechnung

für 2007 und 2008. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das bisher angewandte Ge-

samtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB beibehalten.

Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden zum Abschluss-Stichtag einzeln bewertet.

Die Bewertung trägt allen erkennbaren Risiken nach den Grundsätzen vorsichtiger kaufmän-

nischer Beurteilung Rechnung.

Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten

erfasst und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten gemäß § 255

Abs. 1 HGB, vermindert um planmäßige Abschreibungen, aktiviert. Die Sachanlagen werden

über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer entsprechend den nach steuerlichen Grundsätzen

ermittelten Nutzungsdauern abgeschrieben.

Die Möglichkeit des Übergangs von der degressiven auf die lineare Abschreibungsmethode

wird für Wirtschaftsgüter, die vor dem 01. Januar 2008 angeschafft oder hergestellt wurden, in

Anspruch genommen, soweit sich daraus ein höherer Abschreibungsbetrag ergibt.

Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr entsprechend § 6 Abs. 2 a EStG 2008 in

einem Sammelposten erfasst und im Jahr der Bildung dieses Sammelpostens sowie in den vier

folgenden Jahren mit je 20 % aufgelöst.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, gegebenenfalls mit dem

niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

20

Die Bewertung der Vorratsbestände erfolgt hinsichtlich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffezu gewogenen Durchschnittseinstandspreisen sowie Abschlägen nach Maßgabe des Niederst-

wertprinzips. Bei den Ersatzteilbeständen erfolgt eine Abwertung nach Gängigkeit nach folgen-

den Kriterien:

• 1 bis 1,5 Jahre nicht bewegt 20 % Abwertung

• über 1,5 Jahre nicht bewegt 30 % Abwertung

Die unentgeltlich erhaltenen Emissionsberechtigungen nach dem Treibhausgas-Emissions-

handelsgesetz für das Jahr 2008 wurden im Zeitpunkt ihrer Ausgabe mit null Euro bewertet. Der

Sachsenmilch AG wurden für das Kalenderjahr 2008 unentgeltlich 43.113 Emissions-

berechtigungen zugeteilt.

Unfertige Erzeugnisse werden grundsätzlich mit ihren Herstellungskosten bewertet. Bei der

Ermittlung der Herstellungskosten werden die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie an-

gemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten und anteilige Pacht-

zinsen einbezogen. Kosten der allgemeinen Verwaltung werden nicht angesetzt.

Fertige Erzeugnisse werden mit ihren Herstellungskosten bewertet. Die Gesellschaft hat nach

dem Wahlrecht des § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB angemessene Teile der notwendigen Material-

gemeinkosten, der notwendigen Fertigungsgemeinkosten und des Wertverzehrs des Anlagever-

mögens, soweit er durch die Fertigung veranlasst ist, eingerechnet. Auf die handelsrechtlich

mögliche Aktivierung von Kosten der allgemeinen Verwaltung wurde verzichtet.

Die Handelswaren werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert

bewertet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände sind

mit dem Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen,

das allgemeine Kreditrisiko ist durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 0,5 % der

nicht einzelwertberichtigten Nettoforderungen ausreichend berücksichtigt.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennbetrag angesetzt.

Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschluss-

Stichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag

darstellen.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bewertet.

21

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkei-

ten und werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind auf Basis versiche-

rungsmathematischer Gutachten gemäß dem Teilwertverfahren nach § 6a EStG ermittelt. Die

Berechnung erfolgt wie im Vorjahr unter Anwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr.

Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinsfuß von 6 % p. a.

Alle Rückstellungen sind in Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme passiviert.

Verbindlichkeiten sind unter Berücksichtigung des Imparitätsprinzips mit dem Rückzahlungs-

betrag ausgewiesen.

Grundlagen der Währungsumrechnung

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit den jeweiligen Tageskur-

sen am Buchungstag eingebucht. Im Jahresabschluss werden Fremdwährungsforderungen mit

dem Anschaffungskurs oder mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren Kurs bewertet. Fremdwäh-

rungsverbindlichkeiten wurden zum Anschaffungskurs oder zum am Bilanzstichtag höheren

Kurs angesetzt.

II. Angaben zu Posten der Bilanz

1. Anlagevermögen

Die in § 268 Abs. 2 HGB geforderten Angaben zu den einzelnen Posten des Anlagevermögens

sind im Anlagenspiegel in der Anlage zum Anhang zusammengefasst.

Die Beteiligungsunternehmen der Sachsenmilch AG i. S. d. § 285 Nr. 11 HGB stellen sich am

31. Dezember 2008 wie folgt dar:

Name und Sitz der Gesellschaft

Beteili-gungs-quote

Eigenkapi-tal

31.12.2008

Jahres-ergebnis2008 vor Ergebnis-abführung

% TEUR TEUR

Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 100 1.352 2.897

Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 100 10.308 1.143

Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 100 460 251

22

Auf Grund der im Jahr 2007 abgeschlossenen Ergebnisabführungsverträge zwischen der Sach-

senmilch AG und den Tochtergesellschaften mit erstmaliger Wirkung für das Geschäftsjahr

2007 wird bei den Beteiligungsunternehmen ein Jahresergebnis von TEUR 0 ausgewiesen.

Das angegebene Jahresergebnis stellt das Ergebnis vor Ergebnisabführung dar.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen haben allesamt eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 69.809 sind TEUR 44

Einzelwertberichtigungen und Pauschalwertberichtigungen in Höhe von TEUR 335 sowie

TEUR 305 Abwertung aus Fremdwährungsumrechnung enthalten.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 213.532 (i. Vj.

TEUR 275.167) enthalten Forderungen aus dem konzerninternen Cash-Pooling gegenüber der

Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG TEUR 31.395 (i. Vj. TEUR 123.096), Forderungen

aus dem Cashpooling mit den Tochtergesellschaften Sachsenmilch Käserei GmbH und Sach-

senmilch Molkenveredlungs GmbH TEUR 18.876 (i. Vj. TEUR 0), Forderungen aus dem Lie-

fer- und Leistungsverkehr TEUR 58.970 (i. Vj. TEUR 50.465), Forderungen aus einer Darle-

hensgewährung an die Sachsenmilch Investitions-GmbH TEUR 100.000 (i. Vj. TEUR 100.000)

sowie Forderungen aus der Gewinnabführung der Tochtergesellschaften des laufenden Ge-

schäftsjahres TEUR 4.291 (i. Vj. TEUR 1.606).

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen in Höhe von TEUR 3.011 enthal-

ten, die rechtlich erst im Folgejahr entstehen. Es handelt sich dabei um erst in 2009 abziehbare

Vorsteuer aus noch nicht ausgeführten Milchgeldzahlungen und erst in 2009 eingegangenen

Eingangsrechnungen. Darüber hinaus sind Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen zu den

Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 730 (i. Vj. TEUR 229) enthalten. Das Rückde-

ckungskapital hat eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die aktive Rechnungsabgrenzung beläuft sich auf TEUR 494 (i. Vj. TEUR 670) und enthält

kein Disagio.

23

3. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt zum 31. Dezember 2008 unverändert EUR 51.129,19.

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft ist eingeteilt in jeweils 10.000 nennbetragslose Inha-

ber- und Namensaktien.

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert TEUR 38.296. Es handelt sich um andere Zuzah-

lungen gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

Die Gewinnrücklagen betragen TEUR 75.021 (i. Vj. TEUR 73.431) und betreffen mit

TEUR 3.352 (i. Vj. TEUR 3.352) die gesetzliche Rücklage und mit TEUR 71.669 (i. Vj.

70.079) andere Gewinnrücklagen. Aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres von TEUR 1.592 wur-

den TEUR 2 ausgeschüttet und TEUR 1.590 in andere Gewinnrücklagen eingestellt.

Der Jahresüberschuss 2008 beträgt TEUR 2.742 und entspricht dem Bilanzgewinn.

4. Rückstellungen

Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen beträgt TEUR 508.

Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

2008 2007

TEUR TEUR

Gewerbesteuer 271 818

Körperschaftsteuer 1.425 1.367

1.696 2.185

24

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

2008 2007

TEUR TEUR

Vertriebskonditionen 6.546 4.901

Drohverluste 4.920 1.104

Personalverpflichtungen 1.583 938

Ausstehende Gutschriften 276 428

Ausstehende Urlaubsansprüche 137 192

Prozesskosten 257 0

Emissionsberechtigungen 84 0

Verpackungsentsorgung 383 1.044

Stromsteuernachzahlung 82 49

Beratungs- und Abschlusskosten 108 104

Schadenaufwand 27 96

Milchgeldnachzahlung 0 6.650

Übrige 460 533

14.863 16.039

Die Rückstellung für Milchgeldnachzahlungen resultiert daraus, dass der endgültige Milchaus-

zahlungspreis vom durchschnittlichen Milchpreis der neuen Bundesländer abhängt. Dieser liegt

im Zeitpunkt der Bilanzaufstellung nicht vor und erfordert somit eine Schätzung. Die extreme

Schwankung der Milchpreise erschwert die Schätzung. Die im Vorjahr gebildete Rückstellung

von TEUR 6.650 wurde im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 4.147 aufgelöst. Bezogen auf die

Milchmenge von 1,2 Mrd kg ergibt sich eine Ungenauigkeit der Schätzung von 0,3 Cent pro kg.

Die Zuführung und Auflösung der Rückstellung wurde an die Produktionsgesellschaften am

Standort Leppersdorf weiter berechnet.

Zum 31. Dezember 2008 ergibt sich aus dem Sachverhalt keine Nachzahlungspflicht. Die Vor-

aussetzungen für eine Aktivierung einer Milchgeldforderung aus einer möglichen Überzahlung

liegen nicht vor.

Die Rückstellungen für Vertriebskonditionen betreffen nachträgliche Vergütungen an Kunden

für Boni und Rabatte.

Die Rückstellungen für drohende Verluste resultiert aus der vertraglichen Abnahmeverpflich-

tung der von den Tochterunternehmen produzierten Vorräte TEUR 2.006 (i. Vj. TEUR 376),

aus abgeschlossenen Verkaufskontrakten TEUR 620 (i. Vj. TEUR 0), Devisentermingeschäften

TEUR 1.684 (i. Vj. TEUR 0) und Mietverträgen TEUR 610 (i. Vj. TEUR 728).

25

Die Sachsenmilch AG hat seit 2002 mit der Bayerische Immobilien AG, Dresden, einen Miet-

vertrag bis 2011 für Büroräume. Auf Grund des Auszugs der Sachsenmilch AG im Dezember

2006 aus den angemieteten Räumen erfolgte in 2006 in Höhe der bis Vertragsende zu erwarten-

den Kosten der Ausweis einer Rückstellung für Drohverluste.

Im Geschäftsjahr 2008 wurde erstmals eine Rückstellung für Emissionsberechtigungen in Höhe

von TEUR 84 gebildet, da zum Bilanzstichtag die für 2008 vorläufig ermittelte CO2-Emission

den Wert der unentgeltlich zugeteilten Zertifikate übersteigt. Die Bewertung erfolgte mit dem

Marktpreis vom 30. Dezember 2008 in Höhe von Euro 15,40 je Tonne Kohlendioxid.

5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind nicht durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte besichert.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist ein zinsloses Darlehen

der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 100.000 mit einer Laufzeit bis

zum 27. Dezember 2012 enthalten. Zu diesem Zeitpunkt ist das Darlehen zurückzuzahlen. Die

Restlaufzeit liegt wie im Vorjahr zwischen einem und fünf Jahren. Aus der Zinslosigkeit resul-

tierte in 2002 auf Grund der steuerlichen Abzinsung ein steuerlicher Gewinn in Höhe von ca.

TEUR 41.500; in 2008 führte die ratierliche Aufzinsung zu einem steuerlichen Aufwand von

TEUR 4.200.

Alle Verbindlichkeiten, mit Ausnahme der Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von

TEUR 100.000, haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Neben der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG

resultieren die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem Liefer- und

Leistungsverkehr TEUR 56.031 (i. Vj. TEUR 136.240) sowie in Höhe von TEUR 11.581 aus

dem Cashpooling mit der Tochtergesellschaft Sachsenmilch Basisprodukte GmbH.

6. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus den Pachtverträgen mit der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der Sachsenmilch

Investitions GmbH für das Anlagevermögen besteht für 2009 eine finanzielle Verpflichtung in

Höhe von ca. TEUR 7.815 .

Aus Leasingverträgen für bewegliche Vermögensgegenstände bestehen sonstige finanzielle

Verpflichtungen in Höhe von TEUR 689.

26

III. Angaben zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Gewinn und Verlustrechnung wurde --wie in den Vorjahren-- das Gesamtkostenverfah-

ren nach § 275 Abs. 2 HGB angewandt.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

2008 2007

TEUR TEUR

An die Produktionstöchter (Halbfabrikate)

Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 226.218 236.918

Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 277.114 252.727

Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 68.748 112.766

572.080 602.411

(Handelswaren, Halbfabrikate, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Miete)

Käseprodukte 243.181 208.659

Halbfabrikate, Milchhandel 172.638 177.557

Butter 189.595 178.884

H-Milch und Frischmilch 181.439 130.955

Molkeveredlung und Trocknungsprodukte 42.995 76.995

Frischeprodukte 21.207 15.538

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.318 30.320

Roh- und Technischer Alkohol, Bioethanol 2.104 0

Werksverkauf 3.677 2.937

Miete 13 1.584

865.167 823.429

1.437.247 1.425.840

abzüglich

Erlösschmälerungen 18.177 10.673

1.419.070 1.415.167

Die Bruttoumsätze wurden in Höhe von TEUR 1.239.460 (i. Vj. TEUR 1.212.166) im Inland

und in Höhe von TEUR 197.787 (i. Vj. TEUR 213.674) im Ausland erzielt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen den internen Verrechnungsver-

kehr und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. In den sonstigen betrieblichen Erträ-

gen ist eine Investitionszulage in Höhe von TEUR 225 enthalten.

27

Als periodenfremde Erträge sind im Wesentlichen folgende Posten anzuführen, die in den

sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten sind:

2008 2007

TEUR TEUR

Anlagenabgang 5 483

Auflösung von Rückstellungen 6.305 1.516

Herabsetzung von Wertberichtigungen 80 12

Sonstige 223 64

6.613 2.075

Die periodenfremden Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2008 2007

TEUR TEUR

Weiterberechnung Auflösung Rückstellung Milchgeldnachzahlung 4.147 0

Zuführungen zu Personalrückstellungen 237 0

Rechtsberatungskosten 10 0

Abschreibung Forderungen 3 204

Verluste aus Anlagenabgang 0 38

Sonstige 205 5

4.602 247

Die außerordentlichen Aufwendungen betrafen im Vorjahr die Wiedereinbuchung der Verbind-

lichkeit aus dem Forderungsverzicht.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag gliedern sich wie folgt:

2008 2007

TEUR TEUR

Gewerbesteuer laufendes Geschäftsjahr 154 818

Körperschaftsteuer laufendes Geschäftsjahr 91 1.393

245 2.211

28

IV. Sonstige Angaben

Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer

2008 2007

Personen Personen

Angestellte 311 302

Gewerbliche Arbeitnehmer 145 177

Auszubildende 55 58

511 537

Die Sachsenmilch Anlagen Holding AG war im Geschäftsjahr 2008 unverändert mit 85,54 % an

der Sachsenmilch AG beteiligt.

Der Vorstand hat am 3. April 1996 gemäß § 20 Abs. 6 AktG bekannt gemacht: „Die Sachsen-

milch Anlagen Holding AG, An den Breiten, 01896 Leppersdorf, hat an unserer Gesellschaft

eine Mehrheitsbeteiligung erworben“.

Angaben zu den Mitgliedern der Unternehmensorgane (vgl. § 285 Nr. 10 HGB)

Vorstand war im Berichtsjahr:

• Herr Dr. Thomas Bachofer, Diedorf (Jurist).

Der Vorstand hat im Berichtsjahr keine Bezüge erhalten.

29

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates der Sachsenmilch AG hat sich im Geschäftsjahr 2008

nicht geändert. Die im Berichtsjahr aufwandswirksam erfasste Aufsichtsratsvergütung in Höhe

von TEUR 5 teilt sich wie folgt auf:

ErhalteneVergütungennach § 285

Satz 1 Nr. 9a Satz 5 bis 9

HGB

TEUR

Herr Theobald Müller, Erlenbach, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG--Vorsitzender-- 0

Herr Wilfried Neuß, Jettingen-Scheppach, selbstständiger Berater--stellvertretender Vorsitzender-- 0

Herr Dipl.-Finanzwirt Carsten Schmiedler, Diedorf, Leiter Bilanzen und Steuern derUnternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG 0

Herr Rolf Jakob, Lamspringe, Projektingenieur Technische Projekte(Arbeitnehmervertreter) 2,5

Herr Dipl.-Kfm. Theo Müller, jun., Küsnacht, Unternehmensbeirat 0

Herr Jürgen Rentzsch, Kamenz, Schichtführer Produktion (Arbeitnehmervertreter) 2,5

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Theobald Müller, ist Aufsichtsratsvorsitzender der

Sachsenmilch Anlagen Holding AG, Leppersdorf.

Der Vorstand und die weiteren Aufsichtsratsmitglieder sind nicht in anderen Aufsichtsräten

oder Kontrollgremien tätig.

Ein Beirat ist nicht bestellt.

Vorschüsse, Kredite und Haftungsübernahmen für die Organmitglieder der Gesellschaft wurden

nicht gewährt.

30

Konzernverhältnisse

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Unternehmensgruppe

Theo Müller GmbH & Co. KG, Aretsried, einbezogen. Die Offenlegung des Konzernabschlus-

ses erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger. Darüber hinaus wird ein Konzernabschluss nach

IFRS von der Sachsenmilch AG aufgestellt, in den die Sachsenmilch AG als Konzernoberge-

sellschaft sowie die drei Tochtergesellschaften einbezogen werden.

Entsprechenserklärung nach § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat haben am 09. Dezember 2008 eine Erklärung gemäß § 161 AktG

abgegeben, welche Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Gover-

nance Kodex“ nicht angewendet wurden und werden. Die Entsprechenserklärung wurde den

Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.

Finanzmittelfonds

Der Finanzmittelfonds zum Bilanzstichtag setzt sich wie folgt zusammen:

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Kassenbestand 7 4

Schecks 1.779 2.460

Guthaben bei Kreditinstituten 3.266 3.846

5.052 6.310

Derivative Finanzinstrumente

Der Milcheinkauf aus Polen und Tschechien erfolgt in Fremdwährung (PLN, CZK). Zur Absi-

cherung des Währungskursrisikos schließt die Gesellschaft regelmäßig auf Basis der geplanten

Milcheinkäufe Devisentermingeschäfte zu festgelegten Wechselkursen (Forward Kontrakte) ab.

Zum Bilanzstichtag standen in der Zukunft fällige Kontrakte über 700 Mio. CZK und 17 Mio.

PLN mit einen Gegenwert von 32,1 Mio. EUR offen. Auf Basis einer Marktbewertung der ab-

geschlossenen Derivate ergibt sich zum 31. Dezember 2008 ein negativer Marktwert von 1.684

TEUR, der unter den sonstigen Rückstellungen bilanziert ist.

31

Abschlussprüferhonorare

Im Geschäftsjahr 2008 sind für die Abschlussprüfungen der Sachsenmilch AG insgesamt

TEUR 157 als Aufwand erfasst; davon entfallen TEUR 17 auf das Jahr 2007 sowie TEUR 140

auf das Berichtsjahr 2008. Darüber hinaus wurden für sonstige Bestätigungsleistungen

TEUR 48 und für sonstige Leistungen des Abschlussprüfers TEUR 13 an Honoraren auf-

wandsmäßig erfasst.

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, aus dem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 2.742.283,07 eine

Dividende von EUR 0,11 je Aktie (insgesamt EUR 2.200,00) auszuschütten.

Der übersteigende Betrag (EUR 2.740.083,07) soll in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt

werden.

Leppersdorf, den 31. März 2009

gez. Dr. Thomas Bachofer

Vorstand der Sachsenmilch AG

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Entwicklung des Anlagevermögens (erweiterte Bruttodarstellung)im Geschäftsjahr 2008

Buchwertedes Geschäfts-

1.1.2008 Zugänge Abgänge Umbuchung 31.12.2008 1.1.2008 jahres Abgänge 31.12.2008 31.12.2008 31.12.2007EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR

I. Immaterielle VermögensgegenständeKonzessionen, gewerbliche Schutzrechteund ähnliche Rechte und Werte sowieLizenzen an solchen Rechten und Werten 2.260.792,44 38.794,35 0,00 0,00 2.299.586,79 2.078.496,44 189.301,35 0,00 2.267.797,79 31.789,00 182.296,00

II. Sachanlagen1. Technische Anlagen und Maschinen 797.581,86 2.256.787,96 0,00 19.689,23 3.074.059,05 512.101,86 65.235,19 0,00 577.337,05 2.496.722,00 285.480,002. Andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsausstattung 1.392.974,36 527.085,33 400.907,94 0,00 1.519.151,75 652.591,53 179.508,33 39.176,11 792.923,75 726.228,00 740.382,833. Geleistete Anzahlungen und

Anlagen im Bau 29.370,54 38.884,77 0,00 -19.689,23 48.566,08 0,00 0,00 0,00 0,00 48.566,08 29.370,542.219.926,76 2.822.758,06 400.907,94 0,00 4.641.776,88 1.164.693,39 244.743,52 39.176,11 1.370.260,80 3.271.516,08 1.055.233,37

III. Finanzanlagen1. Anteile an verbundenen Unternehmen 12.066.122,37 0,00 0,00 0,00 12.066.122,37 0,00 0,00 0,00 0,00 12.066.122,37 12.066.122,372. Sonstige Ausleihungen 30.000,00 0,00 0,00 0,00 30.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 30.000,00 30.000,00

12.096.122,37 0,00 0,00 0,00 12.096.122,37 0,00 0,00 0,00 0,00 12.096.122,37 12.096.122,3716.576.841,57 2.861.552,41 400.907,94 0,00 19.037.486,04 3.243.189,83 434.044,87 39.176,11 3.638.058,59 15.399.427,45 13.333.651,74

Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen

33

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss --bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie

Anhang-- unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sachsenmilch AG,

Leppersdorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Buchfüh-

rung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handels-

rechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über

den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut

der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrich-

tigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Be-

achtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Si-

cherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden

die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise

für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis

von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzie-

rungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der

Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass

unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

34

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der

Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze

ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sachsenmilch AG. Der Lagebericht steht in Einklang

mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesell-

schaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Köln, den 31. März 2009

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

(vormals

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft

Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

Hagner

Wirtschaftsprüfer

Holm

Wirtschaftsprüferin

35

Beschluß des Vorstands

der Sachsenmilch AG

Am 21. April 2oo9 tritt der Vorstand der Sachsenmilch AG, bestehend aus Herrn

Dr. Thomas Bachofer, zusammen und beschließt was folgt:

Der Vorstand beschließt, dem Aufsichtsrat zur Vorlage an die Hauptversammlung

den folgenden Vorschlag über die Verwendung des Bilanzgewinns des

Geschäftsjahres 2oo8 in Höhe von € 2.742.283,o7 zu machen:

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Verteilung an die Aktionäre durch

Ausschüttung einer Dividende von € o,11 je Aktie

(jeweils 1o.ooo Inhaber- und Namens-Aktien),

das sind ca. 4,3% des Grundkapitals i.H.v.

€ 51.129,19 € 2.2oo,oo

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Einstellung in Gewinnrücklagen € 2.74o.o83,o7

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Gewinnvortrag € o,oo

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bilanzgewinn € 2.742.283,o7

Leppersdorf, den 21. April 2oo9

Dr. Bachofer

36

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2oo8

Sowohl in den Sitzungen als auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen wurde der

Aufsichtsrat mündlich und schriftlich über die jeweilige Situation der Gesellschaft und die

laufenden Entwicklungen, sowohl sachlicher als auch rechtlicher Art, soweit geboten,

informiert. Der Aufsichtsrat konnte sich mit der Lage der Gesellschaft im erforderlichen

Maße befassen und vermochte auch dem Vorstand Rat zu erteilen. Der Aufsichtsrat hat die

Berichte des Vorstandes in seinen Sitzungen behandelt. In vier Sitzungen hat sich der

Aufsichtsrat eingehend mit der jeweils aktuellen Geschäfts- und Finanzlage der

Gesellschaft, dem Risikomanagement sowie der kurz- und längerfristigen

Unternehmensplanung befaßt.

Der Jahresabschluß 2oo8 wurde einschließlich der Buchführung, des

Abhängigkeitsberichtes und des Lageberichtes durch die von der Hauptversammlung vom

8. Juli 2oo8 bestellten Abschlußprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk versehen. Ferner wurde der Konzernjahresabschluß 2oo8

einschließlich der Buchführung und des Konzernlageberichtes durch die Abschlußprüfer

geprüft und ebenfalls mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die

Prüfberichte wurden dem Aufsichtsrat übersandt. Die Aufsichtsratsmitglieder hatten

hierdurch die Gelegenheit, die Berichte einer kritischen und umfassenden Prüfung zu

unterziehen.

Die genannten Unterlagen wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 22. April 2oo9

intensiv geprüft und im Beisein der Abschlußprüfer, welcher über die wesentlichen

Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, eingehend besprochen. Der Aufsichtsrat nahm die

Prüfungsergebnisse zustimmend zur Kenntnis. Auch nach dem abschließenden Ergebnis

der eigenen Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen den Jahresabschluß, den

Lagebericht, den Konzernabschluß und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008

keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat billigt in seiner Sitzung vom 22. April

2oo9 den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluß der Sachsenmilch AG sowie den

Konzernabschluß; der Jahresabschluß der Sachsenmilch AG ist damit festgestellt. Auch mit

dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns ist der Aufsichtsrat nach

Prüfung einverstanden.

Dem Aufsichtsrat wurden auch der vom Vorstand gemäß § 312 AktG erstattete

Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2oo8 sowie die hierzu vom Abschlußprüfer

erstatteten Prüfberichte vorgelegt. Nach abgeschlossener Prüfung wurde dem Bericht das

Testat mit folgendem Inhalt erteilt (ich zitiere):

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, daß

37

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft

nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich

andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“

Ende des Zitates.

Der Abschlußprüfer hat an den Verhandlungen des Aufsichtsrats über den Bericht über die

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen teilgenommen und über die wesentlichen

Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Die Überprüfung des Berichts des Vorstands und des

Prüfungsberichts des Abschlußprüfers durch den Aufsichtsrat gab keinen Anlaß zur

Beanstandung; der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des

Abschlußprüfers an. Gegen die Erklärung des Vorstands am Schluß des Berichts über die

Beziehungen der Sachenmilch AG zu verbundenen Unternehmen erhebt der Aufsichtsrat

nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat hat ferner den Vorschlag des Vorstandes bezüglich des in der

Hauptversammlung vorzulegenden Beschlusses über die Verwendung des Bilanzgewinns

in Höhe von € 2.742.283,o7 gebilligt. Dieser Vorschlag lautet wie folgt:

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Verteilung an die Aktionäre durch

Ausschüttung einer Dividende von € o,11 je Aktie

(jeweils 1o.ooo Inhaber- und Namens-Aktien),

das sind ca. 4,3% des Grundkapitals i.H.v.

€ 51.129,19 € 2.2oo,oo

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Einstellung in Gewinnrücklagen € 2.74o.o83,o7

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Gewinnvortrag € o,oo

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bilanzgewinn € 2.742.283,o7

Aufsichtsrat und Vorstand haben gemeinsam die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG

zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und auf der Internetseite der

Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

38

Der Aufsichtsrat bestand auch während des gesamten Geschäftsjahres 2oo8 aus den im

Rahmen der Hauptversammlung vom 1o. Juli 2oo7 für eine weitere Amtszeit bestätigten

Mitgliedern, den Herren:

Theobald Müller, Molkereimeister, Erlenbach,

Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG

Theo Müller jun., Dipl.-Kfm., Küsnacht,

Unternehmensbeirat

Wilfried Neuß, Jettingen-Scheppach,

selbständiger Berater

Carsten Schmiedler, Dipl.-Finanzwirt, Diedorf

Leiter Bilanzen und Steuern der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG

sowie aus den Arbeitnehmervertretern, den Herren

Rolf Jakob, Lamspringe,

Projektingenieur Technische Projekte

Jürgen Rentzsch, Kamenz,

Schichtführer Produktion

Der Vorstand bestand im gesamten Kalenderjahr 2oo8 aus Herrn Dr. Thomas Bachofer als

Alleinvorstand.

Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet.

Der Aufsichtsrat hat der kommenden Hauptversammlung Entlastungsbeschlüsse für den

gesamten Aufsichtsrat und Vorstand vorgeschlagen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die im Berichtsjahr 2oo8 geleistete Arbeit.

Leppersdorf, den 22. April 2oo9

Der Aufsichtsratsvorsitzende

39

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008

1. Markt- und Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der Milchwirtschaft 2008 ist geprägt durch die konjunkturelle Abschwächung,

die --verstärkt durch die Finanzkrise-- zu einer Verunsicherung der Verbraucher in den entwi-

ckelten Industrieländern geführt hat.

Kaufzurückhaltung durch konjunkturelle Abschwächungstendenzen waren auf allen Märkten,

auf denen die Sachsenmilch AG präsent ist, deutlich spürbar.

Unsicherheit über die Zukunftsaussichten veranlassen Verbraucher zwar nicht generell weniger

Lebensmittel zu konsumieren, führen jedoch dazu, dass preisagressive Handelsmarken Marktan-

teile gewinnen. Verstärkt wird diese Tendenz noch dadurch, dass Handelsketten über preisgüns-

tige Angebote vor allem bei Trinkmilch, Butter und Käse wetteifern.

Auch im Bereich industrieller Verbraucher führte die Unsicherheit der Märkte sowie die starken

Währungs- und Preisbewegungen zu Kaufzurückhaltung. Daneben haben industrielle Weiter-

verarbeiter wie die Back- und Süsswarenindustrie verstärkt auf preislich günstigere pflanzliche

Rohstoffe umgestellt. Die anhaltende Dollarschwäche des vergangenen Jahres hat zu Marktan-

teilsverlusten der europäischen Milchindustrie gegenüber Anbietern aus Amerika und Ozeanien

geführt. Mit der aktuell zu verzeichnenden Steigerung des Dollarkurses und den sinkenden Pro-

duktionskosten in Europa könnte eine Verbesserung der Weltmarktsituation einhergehen. Neben

den entwickelten Industriestaaten betrifft die Krise jedoch auch die so genannten Schwellenlän-

der, die in den vergangenen Jahren noch Triebkraft des weltwirtschaftlichen Motors waren.

Weltmarktentwicklungen haben aber einen immer stärkeren Einfluss auf die nationale Preisent-

wicklung. Vor allem Magermilchpulver, Butter, Käse und Lactose unterliegen sehr stark globa-

len Verhältnissen. So sind seit Juli 2008 die Weltmarktpreise für Vollmilchpulver um 54 %

gefallen, die für Käse, Butter und Kasein gaben um 55 % nach.

Die Produktion von Milch ist global wie auch in Europa weiter gestiegen. Die durchgeführte

Quotenerhöhung in den EU-Staaten hat diesen Trend befördert. Bis 2015 sollen die europä-

ischen Quoten über jährliche Steigerungen gänzlich aufgehoben werden.

Die Kombination von hohem Milchaufkommen und geringerem Absatz führte zu einem deut-

lichen Einbruch der Milchpreise.

40

Lagen sie im Jahresdurchschnitt in Deutschland noch mit 33,4 Cent leicht um 1,3 % über dem

Vorjahresschnitt, so betrug der Dezember-Milchpreis nur noch 27,7 Cent. Auf dem Spotmarkt

kostete Rohmilch im Dezember nur noch etwa 15 Cent.

Die Tendenz in den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 ist weiter deutlich fallend.

Stärker aber als der Rohmilchpreis auf der Beschaffungsseite ist der Rohstoffwert auf der Ab-

satzseite gesunken. Er ist die Basis für industrielle Marktpreise von Milchprodukten.

Betrug er im Jahresdurchschnitt 2007 noch 40,5 Cent/kg, so sank er im Jahr 2008 auf durch-

schnittlich 26,7 Cent/kg und betrug im Dezember 2008 nur noch 19,2 Cent/kg. Auch zum Jah-

resbeginn 2009 ist mit 19,8 Cent/kg keine deutliche Verbesserung zu erkennen.

Da etwa 44 % der Rohmilch in Deutschland in die Käseproduktion fließen und der Exportanteil

deutscher Käsereien bei 40 % liegt, setzen dauerhaft höhere Erzeugerpreise vor allem einen

höheren und stabilen Käsepreis voraus.

Auch in Deutschland, dem Hauptmarkt der Sachsenmilch AG, wurden mit -1,9 % (1. Halbjahr

2008 gegenüber Vorjahr) weniger Molkereiprodukte im Handel abgesetzt. Die private Nachfra-

ge erhöhte sich bei Konsummilch und Butter leicht und sank z.T. deutlich bei Quark, Joghurt

und Käse.

Stieg der Umsatz der gesamten Ernährungsindustrie in Deutschland in den ersten elf Monaten

2008 um 5,7 %, so sank er auf die Milchindustrie bezogen um 0,1 %. Stärker ist der Einbruch

im Auslandsgeschäft, das sich um 2 % verminderte.

In den einzelnen Segmenten gab es folgende Entwicklungen in der Produktion der deutschen

Milchwirtschaft (jeweils Januar bis November 2008 gegenüber Vorjahreszeitraum):

Konsummilch +1,2 %

Milchmischerzeugnisse -4,6 %

- darunter: Joghurt, Kefir etc. -4,7 %

Butter +3,5 %

Käse -0,6 %

Magermilchpulver -4,8 %

Vollmilchpulver +9,4 %

Molkenpulver -1,4 %

41

Die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland zeigt für ausgewählte Produkte folgen-

de Tendenz (jeweils Januar 2009 zu Januar 2008):

H-Milch 3,5 % Fett 0,55 € 0,73 €

Deutsche Markenbutter 0,73 € 0,90 €

Gouda, jung. SB 1 kg 5,02 € 5,51 €

In Folge des Verdrängungswettbewerbes im deutschen Einzelhandel erhöhten sich die Anteile

der Discounter auf:

Konsummilch 55,6 %

Käse 55,2 %

Joghurt 54,8 %

Butter 51,5 %

Milchgetränke 49,2 %

Die Absätze der Sachsenmilch AG erhöhten sich bei Milch und Butter um über 30 % gegenüber

dem Vorjahr. Käse nahm um mehr als 7 % zu, Milchpulver sogar um fast 50 %.

Vermindert hat sich lediglich der Absatz der Molkeprodukte (-9 %). Erstmals wurden fast 5m³A

Roh- und Technischer Alkohol und Bioethanol abgesetzt. Mittlerweile ist die Produktion in der

neuen Anlage vollständig angelaufen. Auch der Absatz von Frischprodukten hat sich durch

Aufnahme neuer Handelsmarkenprodukte deutlich erhöht.

Nicht im gleichen Maße stiegen die Umsatzerlöse durch sinkende Verkaufspreise.

Dennoch stieg der Umsatz 2008 auf 849.070 T€ (Vj 806.818 T€) um 5,2 %. Gleichzeitig erhöh-

te sich der Materialaufwand um 39.210 T€ (5,5 %).

Die Rohmilchanlieferung betrug im Berichtsjahr mehr als 1,5 Mio Tonnen. Zusätzlich wurden

Milchrohstoffe zugekauft (+1,5 %).

Die angelieferte Rohmilch wird in einer ersten Verarbeitungsstufe aufbereitet und an die Toch-

tergesellschaften sowie weitere Molkereibetriebe der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH

& Co KG am Standort Leppersdorf geliefert.

Die Tochtergesellschaften der Sachsenmilch AG stellen im Auftrag der Sachsenmilch AG eige-

ne Produktlinien unter den Marken „Sachsenmilch“ und „Käsemeister“ her.

42

Dazu gehören im Einzelnen:

• Butter• H- und Frischmilch• Schnitt- und Hartkäse

Darüber hinaus werden Handelsmarkenartikel für namhafte Handelsketten sowie Industriepro-

dukte hergestellt. Hierzu gehören u.a.:

• Mozzarellakäse• Milch- und Molkenpulver• Molkenprotein- und Permeatpulver• Lactose• Bioethanol.

Der Vertrieb erfolgt ausschließlich durch die Sachsenmilch AG.

Außerdem vertreibt die Sachsenmilch AG Milchfrischprodukte als Handelswaren, die zum

größten Teil von Gesellschaften der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am

Standort produziert werden.

Die Unternehmensgruppe Theo Müller betreibt ein zentrales Forschungszentrum im Technik-

zentrum Freising. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Forschung nach neuen Produkten. Die Kosten

werden an die produzierenden Gesellschaften umgelegt. In der Sachsenmilch Gruppe fielen

Forschungskosten von T€ 1.171 (i.Vj. T€ 1.280) an.

2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

In Umkehrung der letztjährigen Entwicklung sanken die Abgabepreise an Handel und indus-

trielle Kunden schneller als die Rohmilchpreise zurückgingen. Infolge dessen konnte das Unter-

nehmensziel nicht erreicht werden.

Der Gesamtbruttoumsatz der Sachsenmilch-Gruppe vor Erlösschmälerungen in Höhe von

871.094 T€ verteilt sich auf

Inlandsumsatz 653.632 T€ (+7,6 %)

Auslandsumsatz 217.462 T€ (+1,5 %)

43

Hauptabsatzgebiete im Ausland waren wie im Vorjahr:

Vorjahr

Niederlande 74.617 T€ 88.786 T€

Großbritannien 36.734 T€ 34.902 T€

Italien 30.581 T€ 22.310 T€

Tschechien 12.320 T€ 12.204 T€

Die Gesamtleistung der Sachsenmilch AG stieg im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um

4,4 % auf 887.973 T€. Darin enthalten sind sonstige betriebliche Erträge i.H.v. 45.449 T€

(+29 %). Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Leistungsverrechnungen an Gesellschaf-

ten der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co KG am Standort. In den sonstigen be-

trieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge von 6.333 T€ (i.Vj. 1.939 T€), im Wesent-

lichen resultierend aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten. Wir verweisen diesbezüg-

lich auf die Ausführungen im Konzernanhang.

Deutlich zugenommen haben die Erlösschmälerungen für gewährte Kundenkonditionen auf

22.024 T€ (+46 %) auf Grund des anhaltenden Preiswettbewerbs. Die Erlösschmälerungen be-

zogen auf den Umsatz betragen somit 2,5 % gegenüber 1,8 % im Vorjahr.

Die Materialkosten erhöhten sich um 39.210 T€ auf 750.949 T€ (+5,5 %). Darin enthalten sind

um 13.094 T€ höhere Milchkosten (+2,1 %).

Da Materialeinsatz und Erlösschmälerungen stärker stiegen als der Bruttoumsatz, verminderte

sich der Rohertrag --die für uns wesentliche Kennzahl-- auf 137.025 T€ (Vj.: 138.969 T€) um

1,4 %.

Überproportional gestiegen sind auch die Gemeinkosten. In 2008 betrugen sie 138.949 T€ (Vj.:

129.407 T€) (+7,4 %).

Verantwortlich für die Steigerungen sind insbesondere Mehraufwendungen für

Personal 1.451 T€ +4,3 %

Energie 4.103 T€ +17,4 %

Logistik 2.959 T€ +23,3 %

44

Insbesondere die beiden letzten Positionen sind der deutlich gestiegenen Produktionsleistung

geschuldet.

In den Segmenten Käse und Molke führten Absatzpreiseinbrüche zu Ergebnisreduktionen, die

nicht durch Ergebniszuwächse im Segment Basis und Frischprodukte kompensiert werden

konnten.

Gegenüber 2007 verminderte sich das Betriebsergebnis der Sachsenmilch AG um 11.486 T€ auf

-1.924 T€. Die Planung für 2008 wurde durch die ungünstige Entwicklung nicht erreicht.

Das geringere Finanzergebnis i.H.v. 966 T€ (Vj.: 1.934 T€) hat seine Ursache insbesondere in

negativen Auswirkungen aus Währungssicherungsgeschäften zur Absicherung des Währungsri-

sikos aus Milcheinkäufen Polen und Tschechien.

Der Jahresfehlbetrag beträgt somit 1.228 T€ gegenüber einem Jahresüberschuss in Höhe von

9.269 T€ im Vorjahr.

Die Bilanzpositionen entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt:

A k t i v a

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

1. Immaterielle Vermögenswerte 6.223 3.095

2. Finanzielle Vermögenswerte 30 30

3. Latente Steueransprüche 101 313

A. Langfristige Vermögensgegenstände 6.354 3.438

1. Vorräte 36.795 43.528

2. Forderungen, sonstige Vermögenswerte 226.474 340.517

3. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.052 6.396

B. Kurzfristige Vermögenswerte 268.321 390.441

Bilanzsumme 274.675 393.879

45

P a s s i v a

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Eigenkapital 134.535 135.821

1. Langfristige Rückstellungen 785 1.142

2. Finanzverbindlichkeiten 82.270 78.353

3. Passive latente Steuern 101 313

Langfristige Schulden 83.156 79.808

1. Kurzfristige Rückstellungen 3.379 8.417

2. Kurzfristige Verbindlichkeiten und Schulden 53.605 169.833

Kurzfristige Schulden 56.984 178.250

Bilanzsumme 274.675 393.879

Damit veränderte sich die Bilanzstruktur wie folgt:

2008 2007Verände-

rung

% %

Langfristige Vermögenswerte 2,3 0,9 1,4

Kurzfristige Vermögenswerte 97,7 99,1 -1,4

Eigenkapital 49,0 34,5 14,5

Langfristige Schulden 30,3 20,3 10,0

Kurzfristige Schulden 20,7 45,2 -24,5

Durch die deutliche Verringerung der Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote wesentlich

erhöht.

Die Verringerung der Bilanzsumme resultiert insbesondere aus der Führung eines gemeinsamen

Cash Pool Kontos für die Sachsenmilch Gruppe, gegenüber einzelnen Cash Pooling Konten je

rechtlicher Einheit im Vorjahr.

46

Die Sachsenmilch-Gruppe nimmt am Cash-Pooling der Molkerei A. Müller GmbH & Co KG

teil. Die Cash Pool Forderungen zählen zum integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldispositi-

on der Sachsenmilch Gruppe. Der Finanzmittelbestand des Konzerns, bestehend aus Zahlungs-

mitteln und Cash-Pool-Guthaben, hat sich zum 31.12.2008 um 4.461 T€ auf 36.446 T€ erhöht.

Die Sachsenmilch-Gruppe generiert finanzielle Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft.

Ziel des Finanzmanagements ist es den finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachzukommen

und darüber hinaus Zinserträge durch positive Cash-Poolingbestände zu generieren.

Dem positiven cash Flow aus der operativen Tätigkeit (8.708 T€), i.W. bedingt durch die Ab-

nahme der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, steht ein negativer Cash

Flow aus der Investitionstätigkeit (4.271 T€) gegenüber. Die Investitionen betrafen in 2008

insbesondere Technische Anlagen und Maschinen.

Die Anlagenintensität der Gruppe ist weiterhin gering, da die wesentlichen Produktionsanlagen

gepachtet sind.

Der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten resultiert aus der Aufzinsung der unverzinslichen Dar-

lehensverbindlichkeit.

Die Sachsenmilch AG zeigt sich in ihrer wirtschaftlichen Lage trotz eines leicht negativen Er-

gebnisses weiter gestärkt, was sowohl in der Verbesserung der Bilanzkennzahlen als auch im

positiven Cash Flow zum Ausdruck kommt. Die ersten Wochen des Jahres 2009 lassen noch

keine endgültigen Schlüsse auf die weitere Entwicklung des Jahres zu, da die Absatz- und Er-

gebnissituation noch hinter den Erwartungen zurückliegt.

3. Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 51.129,19 und ist in 20.000 nennbetragslose

Stückaktien aufgeteilt, die wiederum in 10.000 vinkulierte Namensstammaktien und 10.000

Inhaberstammaktien aufgeteilt sind. In der Hauptversammlung gewährt jede Stückaktie eine

Stimme.

Aktionäre, die an der Hauptversammlung teilnehmen und das Stimmrecht ausüben wollen, müs-

sen sich zur Hauptversammlung anmelden und ihre Berechtigung nachweisen. Die Anmeldung

und der Nachweis der Berechtigung müssen der Gesellschaft unter der in der Einladung hierfür

mitgeteilten Adresse bis spätestens am siebten Tag vor der Hauptversammlung (Anmeldetag)

zugehen. Fällt das Fristende auf einen Sonnabend, Sonntag oder einen am Sitz der Gesellschaft

gesetzlich anerkannten Feiertag, ist der vorhergehende Werktag für den Zugang maßgeblich.

47

Für die Berechtigung nach Absatz 1 reicht ein in Textform erstellter besonderer Nachweis des

Anteilsbesitzes durch das depotführende Institut aus. Der Nachweis über nicht in Girosammel-

verwahrung befindliche Aktien kann auch von der Gesellschaft oder einem Kreditinstitut gegen

Einreichung der Aktien ausgestellt werden. Der Nachweis des Anteilsbesitzes muss sich auf den

im Aktiengesetz hierfür vorgesehenen Zeitpunkt beziehen.

Die Gesellschaft ist berechtigt, bei Zweifeln an der Richtigkeit oder Echtheit des Berechti-

gungsnachweises einen geeigneten weiteren Nachweis zu verlangen. Bestehen auch an diesem

Zweifel, kann die Gesellschaft die Berechtigung des Aktionärs zur Teilnahme an der Hauptver-

sammlung und zur Ausübung des Stimmrechts zurückweisen.

Die Anmeldung und der Berechtigungsnachweis müssen in deutscher oder englischer Sprache

erfolgen.

Die Aktionäre sind berechtigt, sich durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Bevoll-

mächtigten vertreten zu lassen.

Die Übertragbarkeit oder Verpfändung der vinkulierten Namensstammaktien ist nur mit Zu-

stimmung der Gesellschaft gestattet; über die Erteilung der Zustimmung beschließt der Vor-

stand. Die Zustimmung ist nur bei Übertragungen oder Verpfändungen an Milcherzeuger,

Milcherzeugervereinigungen, landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und milchwirt-

schaftliche Unternehmen zu erteilen. Sie kann in diesen Fällen nur aus wichtigem Grund ver-

weigert werden.

Nach Kenntnis der Gesellschaft liegt nur die Beteiligung des Hauptaktionärs, der Sachsenmilch

Anlagen Holding AG, mit einem Anteil von 85,54 % über 10 %.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes richtet sich nach §§ 84, 85

AktG. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der

Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso wie die Ernennung eines Mit-

gliedes des Vorstandes zum Vorsitzenden, sofern mehrere Vorstandsmitglieder bestellt sind.

Bei Satzungsänderungen sind die §§ 179 ff. AktG zu beachten. Über Satzungsänderungen hat

die Hauptversammlung zu entscheiden (§119 Abs. 1 Nr. 5, 179 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat

ist ermächtigt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, zu

beschließen (§ 20 der Satzung).

Der Aufsichtsrat besteht aus 6 Mitgliedern. Davon werden 2 Mitglieder von den Arbeitnehmern

gemäß den Bestimmungen des Drittelbeteiligungsgesetzes gewählt. Die übrigen Mitglieder

werden von der Hauptversammlung nach den Bestimmungen des Aktiengesetzes gewählt. Para-

graph 11.4 regelt, dass der Aufsichtsrat beschlussfähig ist, wenn mindestens 4 Mitglieder anwe-

send oder vertreten sind. Der Aufsichtsrat fasst seine Beschlüsse mit der Mehrheit der abgege-

benen Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden.

48

Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Ab-

weichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§ 17.2 der

Satzung).

Die Einbeziehung von Aktien gemäß §§ 237 ff. AktG ist zulässig.

Ferner ist der Vorstand in den in § 71 AktG gesetzlich geregelten Fällen zum Rückkauf von

Aktien und zur Veräußerung zurückgekaufter Aktien befugt.

Die Sachsenmilch AG ist keine wesentliche Vereinbarung eingegangen, die unter die Bedin-

gungen eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen.

Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern für den

Fall eines Übernahmeangebotes hat die Gesellschaft nicht getroffen.

4. Risikobericht

Auf der Basis von definierten Standards beziehen wir systematisch Risiken und Chancen in

unsere Planungs- und Entscheidungsprozesse ein. Da Chancen und Risiken grundsätzlich die

zwei Seiten unternehmerischen Handelns darstellen, ergeben sich die Chancen generell aus der

komplementären Sicht der operativen und funktionalen Risikostruktur in allen Risikofeldern. So

lassen sich Gefahrenpotenziale frühzeitig minimieren und Chancen zielgerichtet und erfolgreich

nutzen.

Unser Risikomanagementsystem ist Bestandteil sämtlicher Planungs-, Controlling- und Repor-

tingstrukturen.

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft beschäftigt sich regelmäßig mit Themen des Risikomanage-

ments.

Im Folgenden werden die wesentlichen Risikofelder und Einzelrisiken erläutert. Entsprechende

Chancen werden im Prognosebericht beschrieben.

Als Kernrisikofelder sind der Beschaffungs- und der Absatzmarkt zu nennen.

Auf dem Beschaffungsmarkt sind wir eingebunden in die pro-aktive Steuerung des Lieferanten-

portfolios sowie des international operierenden Einkaufsmanagements der Unternehmensgruppe

Theo Müller. Dies minimiert in erheblichem Maße die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten,

damit wir über die von uns benötigten Güter und Dienstleistungen jederzeit verfügen können.

49

Milchlieferverträge mit Landwirten, die ca. 70 % unseres Bedarfes abdecken, wurden von der

Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG zur Nutzung an uns abgetreten. Darüber hinaus belie-

fert uns die Müller Sachsen GmbH mit Rohmilch aus Tschechien und Polen. Etwa 20 % des

Rohmilchbedarfes sind über eigene Verträge mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Der Pfle-

ge und Ausweitung unserer Milchlieferantenbeziehungen kommt eine besondere Bedeutung zu.

Die Milchlieferungen unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle. Die Basis für ein erfolgrei-

ches Risikomanagement liefert ein umfassendes Einkaufsinformationssystem, das die perma-

nente Transparenz über unser Einkaufsvolumen sicherstellt. In interdisziplinären Teams arbeiten

wir intensiv an alternativen Rezepturen und Verpackungen, um auf unvorhersehbare Schwan-

kungen bei Rohstoffpreisen reagieren zu können.

Im Absatzbereich wird dem Risikopotenzial resultierend aus großem Wettbewerb und teilweise

starkem Preisdruck mit einer dualen Strategie entgegengewirkt. Einerseits wird das Markenge-

schäft durch Innovationen, Pflege und Stärkung der Kundenbeziehungen entwickelt. Anderer-

seits führt das Geschäft mit Handelsmarken zu einer stärkeren Kapazitätsauslastung und Kos-

tenoptimierung.

Der Ausbau der Geschäftsbereiche Käse, Basis- und Industrieprodukte führen zudem zu einer

Optimierung der jahreszeitlich bedingten unterschiedlichen Kapazitätsauslastung und der Ver-

wertung möglichst aller Milchbestandteile sowie der Eigenversorgung mit Rahm, Buttermilch

und Molke.

Die Lieferungen der Sachsenmilch AG an den Handel und industrielle Kunden sind bis auf

wenige Ausnahmen, bei denen das Ausfallrisiko als äußerst gering eingeschätzt wird, durch

Kreditversicherungen abgesichert. Somit besteht lediglich das Restrisiko des Eigenanteils bei

Forderungsausfällen.

Das Forderungsmanagement gewährleistet aktuelle Informationen, um drohende Forderungs-

ausfälle rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren zu können.

Innovative Produkte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor unseres Unternehmens. Durch umfas-

sende Marktanalysen, die insbesondere die Kundenwünsche berücksichtigen und moderne Me-

thoden des Innovationsmanagements stellen wir sicher, dass die Risiken minimiert und entspre-

chende Chancen einer erfolgreichen Produkteinführung maximiert werden. Hierbei greifen wir

auf ein professionelles Ideenmanagement sowie sorgfältige Labortests zurück.

Entscheidungen über Investitionen in Sachanlagen richten sich nach festgelegten und differen-

zierten Zuständigkeitsregelungen und Genehmigungsprozessen, die alle relevanten Fachbe-

reiche einbeziehen und in einer internen Richtlinie geregelt sind. Dabei werden Investitionen im

Vorfeld detailliert auf Risikoaspekte hin analysiert. Projektbegleitende Prüfungen bilden die

Basis für eine erfolgreiche Projektsteuerung und eine wirksame Risikoreduzierung.

50

Risiken im Produktionsbereich werden durch eine hohe Mitarbeiterqualifikation, klar definierte

Sicherheitsstandards, Qualitätsüberwachung und die regelmäßige Wartung der Anlagen mini-

miert. Nachteilige Auswirkungen möglicher Produktionsausfälle können durch eine flexible

Produktionssteuerung aufgefangen und durch Versicherungsverträge wirtschaftlich sinnvoll

abgesichert werden.

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens wird wesentlich getragen durch

das Engagement und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter. Dem stärker werdenden Wett-

bewerb um hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnen wir durch enge Kontakte zu

Universitäten und Fachschulen. Attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezo-

gene Vergütungssysteme bilden die Grundlage unserer Mitarbeiterförderung.

Die Sachsenmilch AG verfügt über eine verbindliche interne IT-Richtlinie. Wesentliche Be-

standteile sind Maßnahmen zur Risikovermeidung, Darstellung von Eskalationsprozessen und

Beschreibung von Best-Practice-Technologien. Für alle kritischen Datenbestände werden täg-

lich Datensicherungen erstellt sowie regelmäßige Restore Tests durchgeführt. Adäquate Ge-

nehmigungsprozesse und Berechtigungsprofile sichern einen ordnungsgemäßen Datenzugriff.

Die Sachsenmilch AG hat einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Iden-

tifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Finanzielle Risikopositionen entstehen als

Marktrisiken infolge von Zinssatz-, Preis- und Wechselkursänderungen. Wir verweisen hierzu

auch auf die Ausführungen sowie quantitative Darstellung der Risiken im Konzernanhang unter

Risikomananagement.

Zins- und Preisänderungsrisiken werden durch die Mischung von Laufzeiten sowie von fest-

und variabel verzinslichen Positionen gesteuert. Währungsrisiken im operativen Bereich aus

Fremdwährungsverpflichtungen betreffend den Milcheinkauf Polen und Tschechien werden

über Devisentermingeschäfte bzw. strukturierte Devisenoptionsgeschäfte mit Laufzeiten von bis

zu 7 Monaten begrenzt.

Derivate Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Risikoreduktion in Verbindung mit

einem bestehenden Grundgeschäft eingesetzt. Der Wert der derivaten Finanzinstrumente kann

sich in Folge der Änderung von Wechselkursen, Zinsen oder Marktpreisen ändern. Durch die

o. a. Vorgabe, derivate Finanzinstrumente ausschließlich zur Risikoreduktion einzusetzen, ver-

halten sich Wertänderungen von Grundgeschäft und Absicherung gegenläufig.

Liquiditätsrisiken werden durch die Zusage von ausreichenden Kreditlinien im Rahmen der

Cash Pool Finanzierung abgedeckt.

51

Rechtlichen Risiken begegnen wir durch entsprechende verbindliche Leitlinien, Verhaltensan-

weisungen und Schulungsmaßnahmen. Durch den Kontakt zur zentralen Rechtsabteilung der

Unternehmensgruppe Theo Müller und durch unser gesondertes Berichtserstattungssystem wer-

den laufende Verfahren und potenzielle Risiken erfasst. Für bestimmte rechtliche Risiken haben

wir branchenübliche Versicherungen abgeschlossen, die wir als angemessen ansehen. Für

Rechtsstreitigkeiten bilden wir Rückstellungen, sofern es nach unserer Einschätzung wahr-

scheinlich ist, dass entsprechende, nicht oder nicht vollständig durch Versicherungen abgedeck-

te Verpflichtungen entstehen und eine adäquate Schätzung möglich ist. Dennoch können aus

Rechtsstreitigkeiten Verluste entstehen, die nicht durch unseren Versicherungsschutz oder durch

Rückstellungen abgedeckt sind.

Die wesentlichen Pachtverträge zwischen der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der

Sachsenmilch Investitions-GmbH und der Sachsenmilch AG sowie deren Tochtergesellschaften

sind durch kurze Kündigungsfristen gekennzeichnet. Die Sachsenmilch Anlagen Holding AG

und die Sachsenmilch Investitions-GmbH haben rechtsverbindlich erklärt, dass sie von den

Kündigungsmöglichkeiten gemäß Pachtverträgen im Zeitraum bis 31. März 2010 keinen Ge-

brauch machen werden. Verhandlungen über eine Verlängerung der Kündigungsfristen werden

angestrebt.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes sind keine Risiken im Zusammenhang mit der

zukünftigen Entwicklung erkennbar, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Unsere

Risikoanalyse zeigt, dass weder Einzelrisiken noch das aggregierte Gesamtrisiko nachhaltig die

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinträchtigen.

5. Nachtragsbericht

Zwischen dem Bilanzstichtag und der Erstellung des Jahresabschlusses der Sachsenmilch-

Gruppe ergaben sich keine signifikanten Änderungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedin-

gungen bzw. unserer Branchensituation.

Mit Urteil vom 3. Februar 2009 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Erhe-

bung der Abgaben nach dem Absatzfondsgesetz zur Förderung der Arbeit von CMA und ZMP

verfassungswidrig ist. Aus den seit 2006 unter Widerspruch abgeführten Abgaben hat die Sach-

senmilch AG eine Eventualforderung zum Bilanzstichtag von 3.632 T€ zzgl. Zinsen.

Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermö-

gens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können, haben sich nicht ereignet.

52

6. Prognosebericht

Die Sachsenmilch AG hat sich vor allem in den neuen Bundesländern eine starke Markenposi-

tion mit ihrer Marke in den Bereichen Frischprodukte, Butter und H-Milch aufgebaut. Auf der

Grundlage dieser Position wird trotz unsicherer Konjunkturlage eine kontinuierliche Absatz-

und Umsatzsteigerung in geringem Umfang angestrebt.

Für die nächsten drei bis fünf Jahre gehen wir in unserer Planung grundsätzlich von einer konti-

nuierlichen Umsatzsteigerung und einer Verbesserung des Betriebsergebnisses aus.

Getragen wird diese Einschätzung durch das weitere Wachstum des Bereichs Frischprodukte,

sowie einer Erwartung der Erholung der Segmente Molke und Käse.

Grundlage dieser Planung ist vor allem die Schließung der Schere zwischen Milcheinkaufspreis

einerseits und den Marktwerten auf der anderen Seite. Eine wesentliche Prämisse ist ein durch-

gängig normales Verhältnis dieser beiden Faktoren. Wenn sich - wie seit dem letzten Jahr -

Rohstoffpreise und Marktwerte nicht analog entwickeln, ist unsere Planung mit hohen Risiken

behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse können in diesem Fall ganz erheblich von den Erwartun-

gen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

In den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 konnten wir auf Grund der geschilderten Situa-

tion weder unser Umsatz- noch das Ergebnisziel erreichen. Der Absatz der jedoch mit geringen

Deckungsbeiträgen versehenen Butter stieg deutlich, wogegen H-Milch zwar die Vorjahres-

mengen überstieg, aber hinter den Planungen zurückblieb. Deutliche Einschnitte gab es im

Molkebereich, dies ist Ausfluss der geringen Nachfrage auf dem Weltmarkt. Zudem werden hier

kaum kostendeckende Preise erzielt. Über den Planmengen und auch den Vorjahreswerten lie-

gen die Käseabsätze. Allerdings auch hier auf einem niedrigeren Preisniveau.

Die von der EU eingeleiteten Maßnahmen zur Intervention und zur Exportförderung haben

bisher noch nicht zu einer Entspannung auf dem europäischen Milchmarkt geführt.

Von der künftigen Entwicklung der Rohmilchpreise und der Rohstoffwerte wird substantiell

beeinflusst, ob es möglich sein wird, im laufenden Geschäftsjahr und in den Folgejahren posi-

tive Ergebnisse zu erwirtschaften. Unsere fortgeführte Unternehmensplanung bestätigt die be-

reits im Lagebericht 2007 beschriebene Unsicherheit hinsichtlich der Ergebnissituation. Die

Schwierigkeit in der Prognose besteht einerseits in der Unsicherheit der Entwicklung der wirt-

schaftlichen Rahmenbedingungen und andererseits in der Einschätzung der Entwicklung der

Rohmilchpreise und der Marktwerte. Nach unserer Einschätzung wird sich der Milcheinkaufs-

preis unterhalb des Jahresmittels von 2008 bewegen. Sollte der weltweite Markt sich kurzfristig

wieder stärker beleben und sich die Währungsrelationen für uns positiv entwickeln, ist ein posi-

tives Betriebsergebnis in 2009 und den Folgejahren wieder möglich. Die tatsächlichen Ergeb-

nisse können von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

53

Mit einem innerbetrieblichen Verbesserungssystem unter Einbeziehung von Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern werden kontinuierlich technologische und Ablaufprozesse optimiert und füh-

ren damit zu einer Kostendegression.

In Bezug auf die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ergeben sich für die Sachsenmilch AG

grundsätzlich Risiken aus der davon betroffenen Entwicklung von Währungskursen und einem

potenziellen Ausfall von Lieferanten. Für derartiges Risiko liegen uns aber derzeit keine An-

zeichen vor.

Wir gehen von keinen prägnanten Steueränderungen aus.

7. Bericht gemäß § 312 AktG

In dem Bericht über die Beziehungen zu den verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG

(Abhängigkeitsbericht) hat der Vorstand für das Berichtsjahr folgende Erklärung abgegeben:

Die Sachsenmilch AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in

dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wur-

den, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist

dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.

Leppersdorf, den 31. März 2009

Dr. Thomas Bachofer

Vorstand der Sachsenmilch AG

54

Sachsenmilch AG – Konzernabschluss 2008

55

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2008

A k t i v a

Kon-zern-

anhang31.12.2008 31.12.2007

angepasstTz. TEUR TEUR

A. Langfristige Vermögenswerte 6.354 3.4381. Immaterielle Vermögenswerte 1 32 1822. Sachanlagen 2 6.191 2.9133. Finanzielle Vermögenswerte 25 30 304. Latente Steueransprüche 20 101 313

B. Kurzfristige Vermögenswerte 268.321 390.4411. Vorräte 3 36.795 43.5282. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4 (25) 85.898 107.7313. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5 (25) 131.502 223.3914. Laufende Ertragsteueransprüche 20 4 8225. Sonstige Forderungen 6 8.510 7.8246. Sonstige Vermögenswerte 7 560 7497. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 5.052 6.396

Bilanzsumme 274.675 393.879

56

P a s s i v a

Kon-zern-

anhang31.12.2008 31.12.2007

angepasstTz. TEUR TEUR TEUR TEUR

A. Eigenkapital 8 134.535 135.821

I. Gezeichnetes Kapital 51 51

II. Rücklagen 159.183 157.6501. Gesetzliche Rücklage 3.352 3.3522. Andere Gewinnrücklagen 117.535 116.0023. Kapitalrücklage 38.296 38.296

III. Bilanzverlust -24.699 -21.880

B. Langfristige Schulden 83.156 79.8081. Rückstellungen für Pensionen 9 0 02. Sonstige Rückstellungen 10 785 1.1423. Finanzverbindlichkeiten 11 (25) 82.270 78.3534. Latente Steuerverbindlichkeiten 20 101 313

C. Kurzfristige Schulden 56.984 178.2501. Sonstige Rückstellungen 10 3.379 8.4172. Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen 12 (25) 39.931 61.7433. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 13 1.695 2.1854. Sonstige finanzielle Schulden 14 (25) 1.792 97.5175. Sonstige Verbindlichkeiten 15 (25) 10.187 8.388

Bilanzsumme 274.675 393.879

57

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeitvom 1. Januar bis 31. Dezember 2008

Kon-zern-

anhang 2008

2007ange-passt

Tz. TEUR TEUR

1. Umsatzerlöse 16 849.070 806.818

2.Minderung (-) i.Vj. Erhöhung (+) des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -6.545 8.651

3. Sonstige betriebliche Erträge 17 45.449 35.239Gesamtleistung 887.974 850.708

4. Materialaufwand 18 750.949 711.739Rohertrag 137.025 138.969

5. Personalaufwand 19 35.193 33.7426. Abschreibungen 1 (2) 700 1.0647. Sonstige betriebliche Aufwendungen 17 103.056 94.601

Betriebsergebnis (EBIT) -1.924 9.5628. Zinserträge 8.824 7.4749. Zinsaufwendungen 5.914 5.68010. Übriges Finanzergebnis -1.944 140

Finanzergebnis 966 1.93411. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 20 270 2.227

12. Konzernjahresfehlbetrag (i. Vj. Konzernjahresüberschuss) 8 -1.228 9.269

davon zuzurechnenden Anteilseignern des Mutterunternehmens -1.228 9.269

Ergebnis je Aktie (unverwässert = verwässert) (in EUR) 21 -61,38 463,47Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien 21 20.000 20.000

58

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Konzernkapitalflussrechnung für die Zeitvom 1. Januar bis 31. Dezember 2008

Kon-zern-

Anhang 2008 2007

Tz. TEUR TEUR

Betriebsergebnis (EBIT) -1.924 9.562Erhaltene Zinsen 22 8.823 7.466Gezahlte Zinsen 22 -1.995 -1.550Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 700 1.064Veränderung langfristige Rückstellungen -435 -55Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 0 4.495Gewinne / Verluste aus Abgängen Anlagevermögen -3 -296Gezahlte / Vereinnahmte Ertragsteuern 22 79 1.375Brutto Cash Flow 5.245 22.061

Ab-/Zunahme der Vorräte 6.733 -8.683

Ab-/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21.833-

30.593Ab-/Zunahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 21.812 3.784Veränderung übriges Netto-Umlaufvermögen -3.291 9.298Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit (Netto Cash Flow) 8.708 -4.133

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 367 1.658Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -4.599 -2.881Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -39 -6Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen finanziellen Vermögenswerten 0 26

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -4.271 -1.203

Dividenden-Zahlungen 22 -2 0

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -2 0

Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-lente 4.435 -5.336

Wechselkursbedingte Änderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-lente 26 0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Beginn der Periode 31.985 37.321

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode 22 36.446 31.985

59

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Konzernaufstellung der erfassten Erträge und Aufwendun-gen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008

Kon-zern-

anhang2008

2007ange-passt

Tz. TEUR TEUR

Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) ausleistungsorientierten Pensionsplänen 9 17 -33Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58b 9 -94 -5Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital erfasste Beträge 20 21 17Direkt im Eigenkapital erfaßte Erträge und Aufwendungen -56 -21Konzernergebnis 8 -1.228 13.038

Korrektur nach IAS 8 8 0 -3.769

Gesamtertrag und -aufwand für die Periode -1.284 9.248

davon zuzurechnenden Anteilseignern des Mutterunternehmens -1.284 9.248

60

Sachsenmilch AG, Leppersdorf

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2008

Allgemeine Erläuterungen

Abkürzungen

Afs Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-sale financial assets)

Langfristige Vermö-genswerte

Vermögenswerte, die dazu bestimmt sind, dauerhaft dem Geschäfts-betrieb zu dienen

Kurzfristige Vermö-genswerte

Vermögenswerte, die dazu bestimmt sind, kurzfristig dem Geschäfts-betrieb zu dienen

Cashflow Zahlungswirksamer Saldo aus Mittelzufluss und MittelabflussEBIT Ergbnis vor Zinsen und Steuern (Earnings before interest and taxes)

EBITDAErgebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Earnings before interest, taxes, depreciation and amortisation)

EBT Ergebnis vor Steuern (Earnings before taxes)FuE Forschung und Entwicklung

FLACFinanzielle Verbindlichkeiten bewertet mit fortgeführten Anschaf-fungskosten

FvtPLErfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte / finanzielle Verbindlichkeiten (Financial assets or financial liability at Fair Value through profit and loss)

GLD gleitender DurchschnittIAS International Accounting StandardsIFRIC International Financial Reporting Interpretations CommitteeIFRS International Financial Reporting StandardsLaR Kredite und Forderungen (Loans and receivables)

HtMBis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (Held to maturity investments)

Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft wurde am 27. September 1991 mit Sitz an den Breiten in 01454 Leppersdorf,

Deutschland, gegründet. Sie ist unter der Firma Sachsenmilch Aktiengesellschaft im Handelsre-

gister der Stadt Dresden unter HRB 3102 eingetragen. Die Sachsenmilch Aktiengesellschaft und

ihre in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften (der „Konzern“) produzieren

und vertreiben Molkereiprodukte aller Art. Neben dem Basisgeschäft (Butter, H-Milch und

61

Frischmilch) und dem Bereich Käse (Käseprodukte wie Gouda- und Maasdamer-Schnittkäse,

Mozzarella und Käseaufschnitt) gehören auch das Sortiment der Molkenveredelung (Milch- und

Molkepulver, spezifische Molkeprodukte), die Produktion und der Verkauf von Bioethanol

sowie der Verkauf von Frischprodukten als Handelsware zum Gegenstand des Konzerns.

Das Aktienkapital wird zu 85,54 % von der Sachsenmilch Anlagen Holding AG, einer Tochter-

gesellschaft der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG, gehalten. Die restlichen Anteile be-

finden sich im Streubesitz. Über die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG sind die Sachsen-

milch Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften verbundene Unternehmen der Unter-

nehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG und werden in den Konzernabschluss dieser

Gesellschaft einbezogen.

Das Unternehmen ist im General Standard der Deutschen Börse AG in Frankfurt notiert.

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind auf den

Stichtag der Sachsenmilch AG (31. Dezember) aufgestellt. Die Konzernwährung ist Euro. Alle

Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt worden.

Der Vorstand der Sachsenmilch AG hat den Konzernabschluss am 31. März 2009 zur Weiterga-

be an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu

prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, aus dem Jahresüberschuss der Sachsenmilch AG in Höhe von EUR

2.742.283,07, eine Dividende von EUR 0,11 je Aktie (insgesamt EUR 2.200,00) auszuschütten.

Der übersteigende Betrag (EUR 2.740.083,07) soll in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt

werden.

Erklärung zur Übereinstimmung mit IFRS

Der Konzernabschluss der Sachsenmilch AG für das Geschäftsjahr 2008 wurde in Überein-

stimmung mit den am Abschluss-Stichtag gültigen International Financial Reporting Standards

(IFRS) des International Accounting Standard Board (IASB) unter Berücksichtigung der Inter-

pretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt,

wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode zum Zeitpunkt der Begründung der

Beherrschung (Erwerbszeitpunkt) durchgeführt. Da die Tochtergesellschaften durch die

Sachsenmilch AG gegründet wurden, ergaben sich aus der Erstkonsolidierung keine Unter-

schiedsbeträge.

62

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlich-

keiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden eliminiert.

In den langfristigen Vermögenswerten und in den Vorräten enthaltene Vermögenswerte aus

konzerninternen Lieferungen werden um die Zwischenergebnisse bereinigt. Im vorliegenden

Abschluss wurden Zwischenverluste i. H. v. TEUR 1.096, davon TEUR 800 erfolgswirksam (i.

Vj. TEUR 296) eliminiert.

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die Jahresabschlüsse der Sachsenmilch AG und Tochtergesell-

schaften zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres. Unternehmen, die von der Sachsen-

milch AG beherrscht werden, werden als Tochterunternehmen ab dem Zeitpunkt an dem erst-

malig eine Beherrschung ausgeübt werden kann (hier Gründungszeitpunkt) voll konsolidiert.

Die Sachsenmilch AG beherrscht die Tochtergesellschaften, da sie mehr als die Hälfte der

Stimmrechte der Unternehmen besitzt. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, so-

bald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.

Vollkonsolidierte Unternehmen

Name und Sitz der Gesellschaft

Beteiligungs-quotein %

2008

Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 100

Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 100

Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 100

Name und Sitz der Gesellschaft

Beteiligungs-quotein %

2007

Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf 100

Sachsenmilch Käserei GmbH, Leppersdorf 100

Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf 100

Entwicklung des Konsolidierungskreises

31.12.2007 Zugänge Abgänge 31.12.2008

Konsolidierte Tochterunternehmen

Inländische Unternehmen 3 0 0 3

63

Der vorliegende Konzernabschluß gilt für die Sachsenmilch Basisprodukte GmbH, Leppersdorf,

Sachsenmilch Molkenveredlungs GmbH, Leppersdorf, und die Sachsenmilch Käserei GmbH,

Leppersdorf, als befreiend i.S.d. § 264 III HGB.

Angaben nach IAS 8.28

Zum 31. Dezember 2008 gab es innerhalb der Sachsenmilch-Gruppe folgende Sachverhalte, für

die neue Standards und Interpretationen erstmalig ab dem 1. Januar 2008 verpflichtend ange-

wendet werden mussten.

Norm und Titel Inhalt Verpflichtend anzuwenden ab

IAS 39 / IFRS 7 -Reclassification of Financial Instru-ments

Möglichkeit zur Umklassifizierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten aus der Kategorie “finanzielle Vermö-genswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet waren”, sofern sie nicht ursprünglich durch Aus-übung der Fair Value Option dieser Kategorie zugeordnet wurden, sowie aus der Kategorie „zur Veräußerung verfüg-bare finanzielle Vermögenswerte“

1. Juli 2008

IFRIC 14 – IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Require-ments and their Interaction

IFRIC 14 gibt Hinweise, wie die Begrenzung nach IAS 19 für einen Überschuss festzulegen ist, der als Vermögenswert angesetzt waren kann und welche Auswirkungen sich aus einer rechtlichen Verpflichtung zu einer Mindestbeitrags-zahlung auf die Bewertung der Vermögenswerte und Ver-pflichtungen aus leistungsorientierten Plänen ergeben.

1. Januar 2008

Aus der erstmaligen Anwendung dieser Standards und Interpretationen ergaben sich keine Än-

derungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. die Cash-Flows der Sachsenmilch

AG.

Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards, Interpretationen und Änderun-

gen (Angaben nach IAS 8.30)

Neue Standards und Interpretationen, die zum 31. Dezember 2008 noch nicht angewendet wur-

den und die erst mit Datum der verpflichtenden Anwendung umgesetzt werden, existieren wie

folgt:

Norm Titel Verpflichtend anzuwenden ab**

IAS 1* Darstellung des Abschlusses 1. Januar 2009IAS 23* Fremdkapitalkosten 1. Januar 2009IAS 27* Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS 1. Juli 2009IAS 32* Finanzinstrumente: Darstellung (Puttable Instruments) 1. Januar 2009IFRS 2* Anteilsbasierte Vergütung (Vesting Conditions and Cancellation) 1. Januar 2009IFRS 3* Unternehmenszusammenschlüsse 1. Juli 2009

64

IFRS 8 Operative Segmente 1. Januar 2009IFRIC 12 Öffentliche Infrastrukturleistungen von privaten Unternehmen an

den Staat1. Januar 2008

IFRIC 13 Kundenbonusprogramme 1. Juli 2008IFRIC 15 Vereinbarungen zum Bau von Immobilien (Real Estate) 1. Januar 2009IFRIC 16 Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation 1. Oktober 2008IFRIC 17 Distributions of Non-Cash Assets to Owners (Sachdividenden) 01. Juli 2009

* Amendments ** für Geschäftsjahre, die am oder nach diesem Datum beginnen

Aus der Anwendung der o.g. Standards und Interpretationen werden aus heutiger Sicht keine

wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Sachsenmilch AG erwartet, da der-

zeit keine Sachverhalte vorliegen, die in den Anwendungsbereich dieser Standards und Interpre-

tationen fallen bzw. die Ausweisänderungen sich unwesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und

Ertragslage des Konzerns auswirken werden und es zu keinen grundlegend geänderten Angaben

in der Segmentberichterstattung kommen wird.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der IFRS-Konzernabschluss ist nach dem Anschaffungskostenprinzip erstellt mit der Ausnah-

me, dass derivative Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bilanziert sind.

Vermögenswerte und Schulden, sowie Aufwendungen und Erträge werden nicht miteinander

saldiert, soweit nicht die Saldierung von einem Standard bzw. einer Interpretation nach IFRS

gefordert oder erlaubt wird.

Es wurden für alle Konzerngesellschaften einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

festgelegt, die sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert haben.

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Folgenden zusammenge-

fasst:

Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte betreffen ausschließlich gesondert erworbene immaterielle

Vermögenswerte. Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte beinhalten Milch-

einstandsgelder mit einer Nutzungsdauer zwischen drei bis fünf Jahren sowie EDV-Software,

deren Nutzungsdauer mit drei bzw. fünf Jahren angesetzt wird. Milcheinstandsgelder werden als

Vertragsbonus ausbezahlt und dienen zur Sicherung der benötigten Milch am Standort Leppers-

dorf. Alle diese immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um

lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte erfolgt --

auf Grund ihrer begrenzten wirtschaftlichen Nutzungsdauer-- über die vertragliche oder ge-

schätzte Nutzungsdauer. Die Restnutzungsdauer der EDV-Software liegt zwischen ein und vier

Jahren. Die Milcheinstandsgelder sind zum Ende des Jahres 2008 abgeschrieben.

65

Immaterielle Vermögenswerte Nutzungsdauer Jahre

Milcheinstandsgelder Zeitlich begrenzt 3 bis 5

EDV-Software Zeitlich begrenzt 3 bzw. 5

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung

in der Position „Abschreibungen“ ausgewiesen

Forschung und Entwicklung

Nach IAS 38 (Intangible Assets) sind Forschungskosten nicht aktivierungsfähig und Entwick-

lungskosten nur bei Vorliegen bestimmter, genau bezeichneter Voraussetzungen aktivierungs-

pflichtig. Eine Aktivierung ist demnach immer erforderlich, wenn die technische und ressour-

cenmäßige Realisierbarkeit der Fertigstellung, die Absicht und Möglichkeit zur Nutzung des

immateriellen Vermögenswertes gegeben sind sowie ein voraussichtlich künftiger wirtschaftli-

cher Nutzen nachgewiesen werden kann und die während der Entwicklung zurechenbaren Aus-

gaben zuverlässig bewertet werden können.

Zusätzlich müssen hinsichtlich des Entwicklungsprojekts und des zu entwickelnden Produkts

oder Verfahrens verschiedene Kriterien nach IAS 38 kumulativ erfüllt sein.

In der Sachsenmilch AG fallen überwiegend Forschungskosten an. Da ein überwiegender Teil

der neuen Produkte nicht bis zur Markteinführungsphase gelangt, fehlt ein Nachweis wie der

immaterielle Vermögenswert einen voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzie-

len wird. Zudem ist die Trennung zwischen der Forschungs- und der Entwicklungsphase durch

das eingerichtete System nicht gewährleistet, so dass eine Aktivierung von Entwicklungsleis-

tungen nach IAS 38 auch aufgrund fehlender verlässlicher Bewertung zurechenbarer Entwick-

lungsausgaben nicht möglich ist.

Sachanlagen

Die Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um plan-

mäßige lineare Abschreibungen entsprechend den voraussichtlichen Nutzungsdauern, bewertet.

Die voraussichtlichen Nutzungsdauern des Sachanlagevermögens betragen:

Nutzungsdauer Jahre

Maschinen 7 - 10

Betriebsvorrichtungen 8 - 15

Lagervorrichtungen 12

Transportvorrichtungen 8 - 14

LKW 4- 6

Laboreinrichtung 13

Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 13

Finanzierungskosten, die direkt im Zusammenhang mit dem Erwerb von Sachanlagen anfallen,

werden nach IAS 23.7f. als Aufwand erfasst.

66

Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode auf die voraussichtliche Nutzungsdauer

pro rata temporis verrechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position „Ab-

schreibungen“ ausgewiesen. Die Abschreibungsmethode wird mindestens am Ende eines jeden

Geschäftsjahres hinsichtlich des künftigen wirtschaftlichen Nutzungsverlaufs überprüft und ggf.

angepasst.

Öffentliche Zuschüsse und Zulagen für getätigte Investitionen werden als Zuwendungen für

Vermögenswerte erfasst, sobald eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass das Unterneh-

men die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und die Zuwendungen gewährt werden.

Sie werden entsprechend IAS 20.24 direkt von den entsprechenden Vermögenswerten abgesetzt.

Leasingverhältnisse

Das wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen ist in Übereinstimmung mit IAS 17

(Leases) dem Leasingnehmer zuzurechnen, wenn dieser alle wesentlichen mit dem Gegenstand

verbundenen Chancen und Risiken trägt (Finance lease). Ein Leasingverhältnis ist hingegen

dem Leasinggeber zuzurechnen, sofern es nicht im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die

mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt (Operating lease). Die

vom Konzern gemieteten Vermögenswerte wurden ausschließlich als Operating-

Leasingvereinbarungen klassifiziert. In der Berichtsperiode wurden Zahlungen aus Leasingver-

hältnissen in Höhe von TEUR 24.327 (i.Vj. 23.708) als Aufwand erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte

Die bei den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Ausleihungen bzw. Darlehen werden

als Forderungen (LaR) klassifiziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die

ausgewiesenen Buchwerte entsprechen annähernd den beizulegenden Zeitwerten. Liegen An-

zeichen für eine Wertminderung oder Uneinbringlichkeit der Ausleihungen bzw. Darlehen vor,

wird eine erfolgswirksame Abschreibung auf den voraussichtlich noch zu erzielenden Betrag

vorgenommen.

Maßgeblich für die Entscheidung über die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes ist

der Übergang der mit diesen verbundenen Risiken und Chancen (Risks and Rewards Approach).

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente, wie z. B. Devisentermingeschäfte, werden grundsätzlich für

Sicherungszwecke eingesetzt, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu reduzieren

bzw. die daraus resultierenden Finanzierungserfordernisse abzudecken. Eine Bilanzierung von

Sicherungsbeziehungen erfolgt dabei im Sachsenmilch Konzern nicht, da die nach IAS 39.88

verlangten Kriterien nicht erfüllt werden.

Nach IAS 39 sind daher die eingesetzten derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden

Zeitwert (FVtPL) zu bilanzieren und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in wel-

cher Absicht sie abgeschlossen wurden.

67

Als Quellen für die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte werden aktuelle und beobachtbare

Marktparameter für Zinssätze und Wechselkurse verwendet. Die beizulegenden Zeitwerte wer-

den durch Anwendung von Bewertungstechniken ermittelt (Zinsdifferenz bezogen auf die Tage

bis zur Fälligkeit und Wechselkurs am Bewertungsstichtag).

Eventuelle Marktwertänderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstel-

lungskosten und Nettoveräußerungswert. Zu den Anschaffungs- oder Herstellkosten zählen alle

Kosten des Erwerbs und der Herstellung sowie sonstige Kosten, die angefallen sind, um die

Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Der Nettoveräu-

ßerungswert ist der voraussichtliche, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös ab-

züglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Ver-

triebskosten.

Der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird auf Basis einer gleitenden Durch-

schnittswertmethode bzw. zu Stichtagswerten ermittelt. Die Herstellungskosten der unfertigen

und fertigen Erzeugnisse enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten angemesse-

ne Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten, die direkt dem Herstellungs-

prozess zugeordnet werden können. Kosten der allgemeinen Verwaltung werden angesetzt,

sofern es sich um produktionsbezogene Kosten handelt. Fremdkapitalkosten sind nicht mit ein-

bezogen, sondern werden nach IAS 23.7f. in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfal-

len.

Forderungen und sonstige Forderungen

Forderungen und sonstige Forderungen werden als LaR mit den fortgeführten Anschaffungskos-

ten bilanziert. Bestehen an der Einbringlichkeit Zweifel, werden die Forderungen mit dem nied-

rigeren realisierbaren Betrag durch Bildung einer Einzelwertberichtigung nach Betrachtung des

Einzelfalles und unter Berücksichtigung des Umfangs der Kreditversicherung angesetzt. Dar-

über hinaus wird für die nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistun-

gen gegenüber fremden Dritten, bei denen Abzüge seitens des Kunden vorgenommen wurden

und die die dritte Mahnstufe erreicht haben, eine aus Erfahrungen der Vergangenheit abgeleitete

Portfoliowertberichtigung von 0,5% angesetzt. Eine Ausbuchung der Forderung erfolgt, wenn

die Uneinbringlichkeit der Forderung feststeht. Bei den kurzfristigen Forderungen und sonstigen

Forderungen stellen die ausgewiesenen Buchwerte einen angemessenen Näherungswert für den

beizulegenden Zeitwert dar. Die Unterscheidung zwischen sonstigen Forderungen und sonstigen

Vermögenswerten basiert darauf, ob der Anspruch der Gegenleistung auf Geld gerichtet ist oder

nicht.

68

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Schecks, Barmittel und Guthaben bei

Kreditinstituten und werden mit dem Nominalwert angesetzt. Die Zahlungsmittel und Zah-

lungsmitteläquivalente haben eine Fälligkeit von maximal drei Monaten. Die Nominalbeträge

der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen wegen der kurzen Fälligkeit den

Marktwerten. Für Zwecke der Konzernkapitalflussrechnung entsprechen die Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente dem ausgewiesenen Bestand in der Bilanz zzgl. der Cash-Pool Gut-

haben und abzüglich Cash-Pool Verbindlichkeiten gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH

& Co. KG, die zum integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldisposition der Sachsenmilch AG

gehören.

Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und

für frühere Perioden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den

Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Der Berechnung des

Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zu Grunde gelegt, die am Bilanzstichtag gel-

ten.

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung des IAS 12 auf alle zum Bilanzstichtag

bestehenden temporären Differenzen zwischen dem IFRS-Wertansatz eines Vermögenswerts

bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Darüber hinaus werden akti-

ve latente Steuern für zukünftig nutzbare steuerliche Verluste gebildet. Der Buchwert der laten-

ten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in

dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur

Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet

werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag über-

prüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges

zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruches ermöglicht. Zur Be-

rechnung der latenten Steuern werden die Steuersätze verwendet, die am Bilanzstichtag gelten

oder faktisch beschlossen sind. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden

miteinander verrechnet, wenn die Voraussetzungen des IAS 12.74 erfüllt sind.

In 2008 wurden – wie auch in den Vorjahren – aktive latente Steuern aus abzugsfähigen tempo-

rären Unterschieden und steuerlichen Verlustvorträgen, die die zu versteuernden temporären

Unterschiede übersteigen, nur in Höhe der passiven latenten Steuern angesetzt, da nicht mit

hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass ausreichend steuerpflichtiges

Einkommen und Ertrag zur Realisierung des Vorteils erzielt wird.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in

IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersver-

sorgung (Projected Unit Credit Method). Bei diesem Verfahren werden am Bilanzstichtag be-

kannte Renten und erworbene Anwartschaften berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versi-

69

cherungsmathematischen Gutachten. Das Wahlrecht nach IAS 19.93a, versicherungsmathemati-

sche Gewinne und Verluste erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen, wird ausgeübt.

Die bilanziell ausgewiesenen Rückstellungen für Pensionen ermitteln sich als Saldo des Barwer-

tes der Verpflichtungen und des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens.

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Für bestehende Verpflichtungen aufgrund von Altersteilzeitregelungen sowie Dienstjubiläen

werden entsprechende Rückstellungen in Übereinstimmung mit IAS 19 gemäß der Projected

Unit Credit Methode gebildet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in

der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie auftreten.

Sonstige Rückstellungen

Gemäß IAS 37 werden die übrigen Rückstellungen gebildet, soweit eine gegenwärtige Ver-

pflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrschein-

lich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann.

Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in

Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am

Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellungen werden auch für

nachteilige Verträge gebildet. Ein Vertrag ist nachteilig, wenn die unvermeidbaren Kosten den

aus dem Vertrag erwarteten wirtschaftlichen Nutzen übersteigen.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich zusammen aus Darlehensverbindlich-

keiten (Finanzverbindlichkeiten), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige

finanzielle Schulden und sonstigen Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten werden mit den

fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC) unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewer-

tet. Für kurzfristige Verbindlichkeiten bedeutet dies, dass sie mit ihrem Rückzahlungs- oder

Erfüllungsbetrag angesetzt werden. Die ausgewiesenen Buchwerte stellen dabei einen angemes-

senen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

Unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mehr als ei-

nem Jahr werden unter Berücksichtigung eines marktadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert

bilanziert, der dem beizulegenden Zeitwert annähernd entspricht.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn sie zurückgezahlt wird oder durch den

Schuldner oder durch Gesetz erlassen wird.

70

Eventualverbindlichkeiten und -forderungen

Dies sind Verbindlichkeiten und Forderungen, deren Verpflichtung unwahrscheinlich, aber

nicht unmöglich ist bzw. die wahrscheinlich nicht zu einem Abfluss von Ressourcen führen

werden oder bei denen keine zuverlässige Schätzung der Höhe der Inanspruchnahme möglich

ist.

Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Die Umsatzerlöse enthalten Verkäufe von Produkten, vermindert um Skonti, Preisnachlässe,

Kundenboni und Rabatte.

Umsatzerlöse werden ausgewiesen, wenn die Lieferungen ausgeführt sind, der Eigentums- bzw.

Gefahrenübergang an den Kunden erfolgt, ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und der

wirtschaftliche Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird.

Betriebliche Aufwendungen und Erträge werden mit Inanspruchnahme bzw. Erbringung der

Leistung erfasst. Zinsaufwendungen bzw. sonstige Fremdkapitalkosten und Zinserträge werden

periodengerecht im Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand bzw. Ertrag unter Berücksichtigung

der Effektivzinsmethode erfasst.

Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Gesellschaft, aufgestellt. In

den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit

dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung bewertet. Zum Bilanzstichtag erfolgt die Umrech-

nung monetärer Posten zum Stichtagskurs. Daraus resultierende Währungskursgewinne und

-verluste werden unmittelbar ergebniswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr 2008 wurden TEUR

-1.377 (Vorjahr: TEUR 311) Währungsdifferenzen im Ergebnis erfasst.

Für die Währungsumrechnung bezüglich der relevanten Währungen der Länder, die nicht an der

Europäischen Währungsunion teilnehmen, werden folgende Stichtagskurse zugrunde gelegt:

Wechselkurse in € Stichtagskurs zum 31.12.

Währung 2008 2007

1 britisches Pfund 1,04987 1,36361

100 Tschechische Kronen 3,72093 3,75545

100 Polnische Zloty 24,07608 27,82802

Wertminderung

Finanzinstrumente werden als wertgemindert betrachtet, wenn objektive Hinweise gegeben

sind, dass ein oder mehrer Ereignisse eingetreten sind, die einen negativen Einfluss auf die zu-

künftig erwarteten Cash Flows aus dem Vermögenswert haben. Objektive Hinweise können

sich z.B. aus der Altersstruktur der Forderungen bzw. der Überfälligkeit einer Forderung erge-

71

ben. Zur Festlegung des Wertberichtigungsbedarfs erfolgt eine Einzelfallbetrachtung. Der Wert-

minderungsaufwand von Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewer-

tet werden, ermittelt sich als Differenz zwischen dem Buchwert und dem niedrigeren Barwert

der erwarteten Cash Flows, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen

Vermögenswertes (d. h. dem bei erstmaligem Ansatz ermittelten Zinssatz). Der Wertminde-

rungsaufwand wird sofort als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Bei der Bilanzierung von Vermögenswerten, die nicht Vorräte, latente Steueransprüche oder

Finanzinstrumente sind, wird an jedem Bilanzstichtag geprüft, ob irgendein Anhaltspunkt dafür

vorliegt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn ein solcher Anhaltspunkt

vorliegt, wird der erzielbare Betrag (als höherer der Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüg-

lich Veräußerungskosten und Nutzungswert) ermittelt und mit dem bilanzierten Buchwert ver-

glichen. Ist dieser geringer als der Buchwert, erfolgt eine Wertminderung auf den erzielbaren

Betrag. Der Wertminderungsaufwand wird sofort als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrech-

nung erfasst.

Im Berichtsjahr und im Vorjahr ergab sich kein Wertminderungsaufwand.

Wesentliche Schätzungen und Annahmen

Bei der Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses sind vom Management zu einem gewissen

Grad Schätzungen und Annahmen vorzunehmen. Diese beinhalten komplexe und subjektive

Bewertungen sowie Schätzungen auf Grund aktueller Kenntnisse von Sachverhalten, die sich

naturgemäß durch Ungewissheit auszeichnen und Veränderungen unterliegen können. Schätz-

und prämissenintensive Bilanzierungsgrundsätze können sich auf die Höhe und den Ausweis

der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der

Eventualverbindlichkeiten auswirken. Die Prämissen und Schätzungen beziehen sich im We-

sentlichen auf die Annahmen zukünftiger Zahlungsströme (z. B. Mittelabfluss bei Rückstellun-

gen) und Abzinsungssätze, die konzerneinheitliche Festlegung von Nutzungsdauern, die Ermitt-

lung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie die Realisierbarkeit aktiver latenter Steu-

ern.

Grundlegende Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend vom Management bewertet und

überprüft. Sobald sich Änderungen bezüglich bei der Bilanzierung zugrunde gelegten Schätzun-

gen und Annahmen ergeben, werden, falls erforderlich, die Buchwerte der betreffenden Vermö-

genswerte und Schulden sowie der Erträge und Aufwendungen angepasst.

Die Festlegung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen erfolgt unter Berücksichtigung

der Altersstruktur der Forderungen, sowie des Umfangs der Kreditversicherung der jeweiligen

Forderung auf Basis einer Einzelfallbetrachtung.

Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als ihre Realisierung hinreichend gesi-

chert erscheint, d.h. wenn in zukünftigen Perioden ein positives steuerliches Ergebnis zu erwar-

ten ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden kann von der

Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

72

Der Aufwand aus Pensions-, Altersteilzeit- sowie Jubiläumsverpflichtungen wird anhand von

versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewer-

tung basiert auf Prämissen hinsichtlich künftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen, Fluktuation

bzw. Sterblichkeit sowie künftigen Rentensteigerungen.

Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis einer Einschät-

zung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungs-

werten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Die tatsächliche Verpflichtung kann

von den zurückgestellten Beträgen abweichen.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zugrunde gelegten An-

nahmen und Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, sodass aus gegenwärtiger Sicht nicht

von einer wesentlichen Anpassung in der Konzernbilanz auszugehen ist.

Korrektur der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten sowie Anpassung von Vorjahres-zahlen

Die Sachsenmilch AG hat im Jahr 2002 ein unverzinsliches Darlehen der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG mit Nominalwert 100 Mio. EUR erhalten, das im Jahr 2012 zurück zu zahlen ist. Es handelt sich hierbei um eine zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektiv-zinsmethode zu bilanzierende Finanzverbindlichkeit (IAS 39.47). Der beizulegende Zeitwert eines langfristigen Kredits ohne Verzinsung kann nach IAS 39.AG64 als der Barwert aller künf-tig erwarteten Einzahlungen geschätzt werden, die unter Verwendung des herrschenden Markt-zinses für ein ähnliches Instrument (vergleichbar im Hinblick auf Währung, Laufzeit, Art des Zinssatzes und sonstiger Faktoren wie z.B. Kündigungsmöglichkeiten) mit vergleichbarer Boni-tät abgezinst werden.

Der bei Erstansatz ermittelte Effektivzinssatz bleibt über die Laufzeit des Finanzinstruments konstant. Die Zuschreibung der finanziellen Verbindlichkeit ist erfolgswirksam.

Abweichend von dieser Vorgehensweise hat die Sachsenmilch AG bei der IFRS Umstellung zum 01. Januar 2004 den Abzinsungssatz anfänglich mit 2,15% p.a. bestimmt und in den Folge-jahren angepasst. Der bei der Zeitwertermittlung zugrunde gelegte Abzinsungssatz wurde zu den folgenden Bilanzstichtagen jeweils folgendermaßen erfolgswirksam angepasst: Zum 31.12.2006 auf 3,0% p.a., zum 30.06.2007 auf 3,5% p.a. und zum 31.12.2007 auf 3,62% p.a..

Im Geschäftsjahr 2008 erfolgte nunmehr eine rückwirkende Korrektur der fortgeführten An-schaffungskosten des zinslosen Darlehens durch eine rückwirkende Anpassung des Abzin-sungssatzes auf 5,0% p.a.. Dieser Zinssatz entspricht dem auf Basis eines 10 Jahres Zero Cou-pon Zinssatzes i.H.v. 4,5% p.a. zzgl. eines Credit spread in Höhe von 0,5% p.a. zum Zeitpunkt der Gewährung des Darlehens in 2002 gültigen Markzinssatzes.

Der beizulegende Zeitwert des Darlehens wird dadurch nach IAS 39.AG77 durch Rückgriff auf die Marktbedingungen ermittelt, die zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der Ausreichung gültig waren.

Der aus dieser Korrektur ermittelte Differenzbetrag führt zu einer Korrektur der im Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung nach IFRS gebildeten First Time Adoption Rücklage in Höhe von TEUR 18.293, die mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet wurde.

73

Durch die Korrektur des der Zeitwertermittlung zugrunde liegenden Marktzinses und der nun-mehr vorgenommenen Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung des korrigierten, konstanten Zinssatzes in Höhe von 5,0% p.a. ergibt sich zu den jeweiligen Stichtagen ein geringerer beizulegender Wert der finanziellen Verbindlichkeit und eine geänder-te erfolgswirksame Zuschreibung über die Laufzeit und dadurch eine Änderung des Bilanzver-lustes.

Weitere bilanzielle Gegeneffekte ergeben sich aus der Korrektur nicht, da sich der Bestand nicht angesetzter aktiver latenter Steuern lediglich verringert. Zum 31.12.2007 wurde für abzugsfähi-ge temporäre Differenzen i.H.v. TEUR 2.051 (angepasst) kein aktiver latenter Steueranspruch gebildet.

Im Zusammenhang mit der Korrektur wurde auch der Ausweis der Aufwendungen aus der Auf-zinsung der Darlehensverbindlichkeit geändert. Entgegen dem bisherigen Ausweis im übrigen Finanzergebnis erfolgt nun der Ausweis der Aufwendungen aus der Aufzinsung als Zinsauf-wendungen.

Die Auswirkungen der Korrekturen stellen sich in 2007 wie folgt dar:

2007 altAuswirkung zum 01.01.2007

Änderungen für 2007

31.12.2007 neu

TEUR TEUR TEUR TEURZinsaufwendungen -1.949 -3.731 -5.680Übriges FinanzergebnisFinanzergebnis

1785.703

-38-3.769

1401.934

Konzernergebnis 13.038 -3.769 9.269

Andere Gewinnrücklagen 97.709 18.293 116.002Bilanzverlust -8.945 -9.166 -3.769 -21.880

Summe Eigenkapital 88.764 9.127 -3.769 94.122Finanzverbindlichkeiten 83.711 -9.127 3.769 78.353

Summe Passiva 172.475 0 0 172.475

Die gesamte Änderung hat einen Einfluss auf das Konzernergebnis 2007 und auf das Ergebnis pro Aktie von TEUR -3.769 und EUR - 188,45. Das verwässerte Ergebnis pro Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis pro Aktie.

Darüber hinaus wurden in 2008 zur Verbesserung des Einblicks in die Vermögenslage folgende Zuordnungen in der Bilanz geändert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst:

§ Ausweis der Cash-Pooling Forderungen unter den sonstigen finanziellen Vermögenswer-ten (i. Vj. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbundene Unter-nehmen)

§ Ausweis der Derivate unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (i. Vj. sonstige Vermögenswerte)

§ Separater Ausweis der sonstigen Forderungen und der sonstigen Vermögenswerte

74

§ Ausweis der Cash-Pooling Verbindlichkeiten unter den sonstigen finanziellen Schulden (i. Vj. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbundene Unter-nehmen)

§ Ausweis der Derivate unter den sonstigen finanziellen Schulden (i. Vj. Sonstige Verbind-lichkeiten)

§ Zusammenfassung des Ausweises abgegrenzter Schulden und sonstige Verbindlichkeiten

Die Auswirkungen der Umgliederungen stellen sich wie folgt dar

2007 altÄnderungen für 2007

31.12.2007 neu

TEUR TEUR TEURForderungen aus Lieferungen und Leis-tungen und gegen verbunden Unterneh-men

230.826 -230.826 0

Forderungen aus Lieferungen und Leis-tungen

0 107.731 107.731

Sonstige Finanzielle Vermögenswerte 100.000 123.391 223.391Sonstige Vermögenswerte 8.869 -8.120 749Sonstige Forderungen 0 7.824 7.824

Summe Aktiva 339.695 0 339.695

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbunden Unter-nehmen

159.250 -159.250 0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

0 61.743 61.743

Sonstige Finanzielle Vermögenswerte 0 97.517 97.517

Sonstige Verbindlichkeiten 1.971 6.417 8.388

Abgegrenzte Schulden 6.427 -6.427 0

Summe Passiva 167.648 0 167.648

75

Erläuterungen zur Bilanz

Langfristige Vermögenswerte

1. Immaterielle Vermögenswerte

Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte zeigt der folgende

Konzernanlagespiegel:

Milch-einstands

-gelder

EDV-Software

Ge-samt

TEUR TEUR TEUR

Anschaffungswerte

1. Januar 2008 1.831 430 2.261

Zugänge 0 39 39

31. Dezember 2008 1.831 469 2.300

Kumulierte Abschreibungen

1. Januar 2008 1.654 425 2.079

Zugänge 177 12 189

31. Dezember 2008 1.831 437 2.268

Restbuchwerte

31. Dezember 2007 177 5 182

31. Dezember 2008 0 32 32

76

Im Vorjahr ergab sich folgende Darstellung:

Milch-einstands

-gelder

EDV-Software

Ge-samt

TEUR TEUR TEUR

Anschaffungswerte

1. Januar 2007 1.831 424 2.255

Zugänge 0 6 6

31. Dezember 2007 1.831 430 2.261

Kumulierte Abschreibungen

1. Januar 2007 1.154 424 1.578

Zugänge 500 1 501

31. Dezember 2007 1.654 425 2.079

Restbuchwerte

31. Dezember 2006 677 0 677

31. Dezember 2007 177 5 182

In den Abschreibungen sind keine Wertminderungsaufwendungen enthalten. Ebenso wurden

keine Zuschreibungen vorgenommen.

Forschung und Entwicklung

In der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG fallen zentrale Forschungs- und

Entwicklungskosten primär im Technikzentrum Freising an, die im Rahmen der Verwaltungs-

kostenumlage an die produzierenden Konzerngesellschaften weiterverrechnet werden. Des Wei-

teren entstehen Forschungs- und Entwicklungskosten direkt in der Sachsenmilch AG. Im Ge-

schäftsjahr sind im Konzern der Sachsenmilch AG TEUR 1.171 (Vorjahr: TEUR 1.280) For-

schungs- und Entwicklungskosten angefallen, die – da die Kriterien für eine Aktivierung von

Entwicklungskosten nicht erfüllt waren – während der Berichtsperiode als Aufwand erfasst

wurden.

77

2. Sachanlagen

Die Zusammensetzung und Entwicklung der Sachanlagen zeigt der folgende Konzernanlage-

spiegel:

Anlagen im Bau

TechnischeAnlagen undMaschinen

AndereAnlagen,

Betriebs- undGeschäfts-ausstattung

Gesamt

TEUR TEUR TEUR TEUR

Anschaffungswerte

1. Januar 2008 707 2.032 1.347 4.086

Zugänge 506 3.060 586 4.152

Umbuchungen -626 626 0 0

Abgänge 0 0 401 401

31. Dezember 2008 587 5.718 1.532 7.837

Kumulierte Abschreibungen

1. Januar 2008 0 582 591 1.173

Zugänge 0 328 183 511

Abgänge 0 0 38 38

31. Dezember 2008 0 910 736 1.646

Restbuchwerte

31. Dezember 2007 707 1.450 756 2.913

31. Dezember 2008 587 4.808 796 6.191

Im Vorjahr stellte sich die Entwicklung wie folgt dar:

Anlagen im Bau

TechnischeAnlagen undMaschinen

AndereAnlagen,

Betriebs- undGeschäfts-ausstattung

Gesamt

TEUR TEUR TEUR TEUR

Anschaffungswerte

1. Januar 2007 0 509 3.950 4.459

Zugänge 707 1.523 288 2.518

Abgänge 0 0 2.891 2.891

31. Dezember 2007 707 2.032 1.347 4.086

Kumulierte Abschreibungen

1. Januar 2007 0 509 1.629 2.138

Zugänge 0 73 490 563

Abgänge 0 0 1.528 1.528

31. Dezember 2007 0 582 591 1.173

Restbuchwerte

31. Dezember 2006 0 0 2.321 2.321

31. Dezember 2007 707 1.450 756 2.913

78

In den Abschreibungen sind keine Wertminderungsaufwendungen enthalten. Ebenso wurden

keine Zuschreibungen vorgenommen.

Im Geschäftsjahr wurden staatliche Zuschüsse/Zulagen in Höhe von TEUR 447 (Vorjahr:

TEUR 363) als Reduktion des Anschaffungsbetrags erfasst.

Kurzfristige Vermögenswerte

3. Vorräte

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB) 8.313 8.626

--davon: Ersatzteile-- 4.012 3.791

Unfertige Erzeugnisse 5.842 7.366

Fertige Erzeugnisse und Waren 22.640 27.536

36.795 43.528

Der Betrag der Vorräte, der während der Periode als Aufwand erfasst wurde, beträgt TEUR

757.232 (Vorjahr: TEUR 711.739).

In 2008 beträgt die Abwertung von Fertigerzeugnissen auf den Nettoveräußerungswert

TEUR 4.370 (i. Vj. TEUR 932). Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert abzgl. Ver-

triebsaufwendungen angesetzten Fertigerzeugnisse beträgt TEUR 15.605.

Die genannten Abwertungen wurden in der jeweiligen Berichtsperiode aufwandswirksam er-

fasst.

79

4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Diese Position setzt sich wie folgt zusammen:

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen gegen Dritte 70.148 87.286

Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen 15.750 20.445

85.898 107.731

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen bestehen

gegen Schwesterunternehmen, die über die Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co.

KG verbundene Unternehmen sind.

Die Informationen über das Ausmaß der in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

enthaltenen Kreditrisiken sind in der Tabelle unter dem Punkt Risikomanagement / Kreditrisiko

dargestellt. Alle Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen werden unter den sonsti-

gen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen ausgewiesen.

5. Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die Position setzt sich wie folgt zusammen:

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte aus

Derivate 108 296

Darlehen 100.000 100.000

Cash-Pooling 31.394 123.095

131.502 223.391

Die Position beinhaltet die Gewährung eines Darlehens in Höhe von TEUR 100.000 an das

Schwesterunternehmen Sachsenmilch Investitions-GmbH. Das ausgereichte Darlehen wird mit

dem laufzeitkongruenten EURIBOR-Satz zuzüglich einer festen Marge von 0,20 % verzinst.

Der Kredit wird bis zum 31. Januar 2009 zur Verfügung gestellt.

Die in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Derivate, deren

Wertänderungen erfolgswirksam erfasst werden, werden in der Position „Finanzinstrumente“

(25) näher erläutert.

Die Position Cashpooling beinhaltet Forderungen der Sachsenmilch AG aus dem konzerninter-

nen Liquiditätsausgleich gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG.

80

6. Sonstige Forderungen

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Forderung

Stromsteuer und Mineralölsteuer 2.455 2.260

Umsatzsteuer 3.154 3.909

Debitorische Kreditoren 127 91

Werbekostenzuschuss / Bonusforderungen 1.747 851

Forderungen aus Investitionszulagen 810 363

Übrige Forderungen 217 350

8.510 7.824

7. Sonstige Vermögenswerte

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Aktive Rechnungsabgrenzung 560 749

560 749

8. Eigenkapital

Das Eigenkapital umfaßt das gezeichnete Kapital und Rücklagen, die den Anteilseignern der

Muttergesellschaft zuzuordnen sind.

Das Grundkapital der Sachsenmilch AG zum 31. Dezember 2008 ist eingeteilt in 10.000 Inha-

berstammaktien mit einem Nennwert von EUR 25.564,60 und 10.000 Namensstammaktien mit

einem Nennwert von EUR 25.564,60. Das Grundkapital ist vollständig eingezahlt.

Im Berichtsjahr 2008 wurde für das Jahr 2007 eine Dividendenausschüttung an die Aktionäre in

Höhe von EUR 0,11 je Aktie, also insgesamt TEUR 2,2 beschlossen und ausgezahlt.

Die Entwicklung des Gesamtertrags- und –aufwands für die Periode ist aus der Aufstellung der

erfassten Erträge und Aufwendungen ersichtlich.

81

Die Veränderung des Eigenkapitals setzt sich wie folgt zusammen:

2008In TEUR Rücklagen Bilanzverlust

GezeichnetesKapital

Gesetzliche Rücklage

AndereGewinnrück-

lagen

Kapital-rücklage Verlustvortrag Konzernergebnis Summe des

Eigenkapitals

1. Januar 51 3.352 97.709 38.296 -21.983 13.038 130.463Korrektur IAS 8 0 0 18.293 0 -9.166 -3.769 5.3581. Januar (angepasst) 51 3.352 116.002 38.296 -31.149 9.269 135.821Jahresergebnis 2007 auf neue Rechnung

0 0 0 0 13.038 -13.038 0

Korrektur IAS 8 0 0 0 0 -3.769 3.769 0Einstellung / Entnahmen Gewinnrücklagen

0 0 1.589 0 -1.589 0 0

Direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge

0 0 -56 0 0 0 -56

Dividendenausschüttung 0 0 0 0 -2 0 -2Konzernjahresüber-schuss

0 0 0 0 0 -1.228 -1.228

Korrektur IAS 8 0 0 0 0 0 0 0

31. Dezember 51 3.352 117.535 38.296 -23.471 -1.228 134.535

2007In TEUR Rücklagen Bilanzverlust

Gezeichnetes Kapital

Gesetzliche Rücklage

AndereGewinnrück-

lagen

Kapital-rücklage

Verlustvortrag Konzernergebnis Summe des Eigenkapitals

1. Januar 51 3.352 97.730 38.296 -24.352 2.369 117.446Korrektur IAS 8 0 0 18.293 0 -3.196 -5.970 9.1271. Januar (angepasst) 51 3.352 116.023 38.296 -27.548 -3.601 126.573Jahresergebnis 2006 auf neue Rechnung

0 0 0 0 2.369 -2.369 0

Korrektur IAS 8 0 0 0 0 -5.970 5.970 0Einstellung / Entnahmen Gewinnrücklagen

0 0 0 0 0 0 0

Direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge

0 0 -21 0 0 0 -21

Dividendenausschüttung 0 0 0 0 0 0 0Konzernjahresüber-schuss

0 0 0 0 0 13.038 13.038

Korrektur IAS 8 0 0 0 0 0 -3.769 -3.769

31. Dezember 51 3.352 116.002 38.296 -31.149 9.269 135.821

Unter den anderen Gewinnrücklagen werden die versicherungsmathematischen Gewinnen und

Verlusten im Bereich der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 54 (i. Vj. TEUR 37), die

Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58 (b) in Höhe von TEUR -99 (i.Vj. TEUR -5),

sowie darauf entfallende erfolgsneutral erfaßte latente Steuern von TEUR 12 (i.Vj. TEUR -9)

und die aus Gewinnthesaurierungen stammenden anderen Gewinnrücklagen in Höhe von

TEUR 117.568 (i. Vj. angepasst: TEUR 115.979) ausgewiesen.

Letzteres beinhaltet sowohl die Umbuchung der Ergebnisvortrages aus den Vorperioden, als

auch die Ansatz- und Bewertungsunterschiede aus der Rücklage aus der IFRS Erstanwendung.

Die Kapitalrücklage resultiert aus der in Vorjahren vorgenommenen Kapitalherabsetzung.

82

9. Rückstellungen für Pensionen

Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in IAS

19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersversor-

gung.

Die betriebliche Altersversorgung bei der Sachsenmilch AG beruht auf einem leistungsorientier-

ten fondsfinanzierten Altersversorgungsplan (defined benefit plan). Darüber hinaus bestehen

auch beitragsorientierte Pläne für Direktversicherungen und Pensionskassen, für die keine

Rückstellungen für Pensionen zu bilden sind.

Auf Grundlage einer betrieblichen Vereinbarung werden zur Altersversorgung Einzahlungen in

eine Pensionskasse geleistet, die sowohl durch Entgeltumwandlung als auch durch einen Ar-

beitgeberanteil finanziert werden. Der Aufwand der Arbeitgeberfinanzierung betrug in 2008

TEUR 465 (Vorjahr: TEUR 698).

Der leistungsorientierte Plan basiert auf einer Pensionszusage durch Entgeltverzicht (Deferred

Compensation). Die Höhe der Anwartschaft auf Versorgungskapital ist für jeden Berechtigten

individuell festgelegt, wobei die Anwartschaft kollektiv zugesagt ist.

Die Sachsenmilch AG erfasst versicherungsmathematische Gewinne und Verluste gemäß IAS

19.93A direkt im Eigenkapital.

Die Anwartschaftsbarwerte sind unter Berücksichtigung der u. g. versicherungsmathematischen

Annahmen ermittelt:

Entwicklung der Verpflichtungsbarwerte in der Berichtsperiode

2008 2007

TEUR TEUR

1. Januar 224 168

Laufender Dienstzeitaufwand 55 8

Zinsaufwand 29 7

Versicherungsmathematische (Gewinne) und Verluste -18 31

Leistungszahlungen -146 0

Sonstige Überträge 328 0

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 14 10

31. Dezember 486 224

Sonstige Überträge betreffen von der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG

übernommene Verpflichtungsbarwerte als Folge des Mitarbeiterwechsels.

83

Entwicklung des Planvermögens in der Berichtsperiode

2008 2007

TEUR TEUR

1. Januar 229 167

Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 23 7

Versicherungsmathematische Verluste -2 -2

Arbeitgeberbeiträge zum Planvermögen 109 57

Leistungszahlungen -146 0

Sonstige Überträge 372 0

31. Dezember 585 229

Sonstige Überträge betreffen von der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG

übernommene Planvermögen als Folge des Mitarbeiterwechsels.

Überleitung von Verpflichtungen und Vermögen zu den Bilanzansätzen

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Barwert der teilweise über einen Fonds finanzierten Verpflichtungen 486 224

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -585 -229

Nicht als Vermögenswert angesetzter Betrag 99 5

Nettobetrag des Schuld-/(Aktiv-)postens in der Bilanz 0 0

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge

2008 2007

TEUR TEUR

Laufender Dienstzeitaufwand 55 8

Zinsaufwand 29 7

Erwartete Erträge aus Planvermögen -23 -7

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 14 10

75 18

Die ergebniswirksam erfaßten Beträge werden im Personalaufwand und den sonstigen betriebli-

chen Erträgen ausgewiesen.

In der Darstellung des Gesamteinkommens erfasste Beträge

2008 2007

TEUR TEUR

Erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 17 -33

Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58 (b) -94 -5

-77 -38

84

Gesamtbetrag aller bisher in der Darstellung des Gesamteinkommens erfassten Beträge

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 54 37

Auswirkungen der Beschränkungen des IAS 19.58 (b) -99 -6

-45 31

Tatsächliche Erträge aus Planvermögen sowie aus als Vermögenswert bilanzierten Erstat-

tungsansprüchen

2008 2007

TEUR TEUR

21 5

Versicherungsmathematische Annahmen

31.12.2008 31.12.2007

% %

Abzinsungssatz 6,10 5,25

Erwartete Rendite auf das Planvermögen 4,30 4,30

Sonstige verwendete wesentliche versicherungs-mathematische Annahmen

Tafeln 2005 G

Tafeln 2005 G

Werte der aktuellen und der letzten vier Berichtsperioden

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Barwert der Verpflichtungen 486 224 168 140 112

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 585 229 167 142 116

Überdeckung oder Unterdeckung des Pen-sionsplanes -99 -5 1 -2 -4

Unterschiede zwischen erwartetem undtatsächlichem Verlauf auf

den Barwert der Verpflichtungen (Prozentsatz) -3,78 %

13,65% -6,22 % -8,43 % -3,13%

das Planvermögen (Prozentsatz) -0,41 % -0,93 % 0,01 % -7,25 % -2,98%

85

Erwartete Beiträge oder Zuwendungen des Arbeitgebers an das Planvermögen in der

kommenden Berichtsperiode

in TEUR 2009 2008

Beiträge oder Zuwendungen 109 16

10. Rückstellungen

1.1.2008Umbuchun-

gen VerbrauchZufüh-rungen

Auflö-sungen 31.12.2008

davonRestlauf-

zeit größerals einJahr

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Personalkosten 863 0 587 1.998 120 2.154 374

Betriebskosten 964 0 195 70 158 681 411

Übrige 7.732 0 2.771 947 4.579 1.329 0

9.559 0 3.553 3.015 4.857 4.164 785

Die Rückstellungen für Personalkosten beinhalten im Wesentlichen:

• Rückstellung für Dienstjubiläen in Höhe von TEUR 183 (Vorjahr: TEUR 189), die für zehn

bzw. 25 jährige Betriebszugehörigkeit ausbezahlt werden.

• In 2008 gebildete Rückstellung für in 2009 nachzuzahlendes Weihnachtsgeld für Vorjahre in

Höhe von TEUR 712 (Vorjahr: TEUR 0).

• Rückstellung für Altersteilzeit in Höhe von TEUR 189 (i.Vj. TEUR 0).

• Rückstellungen für Sonderzahlungen und variable Vergütungen in Höhe von TEUR 1.068

(Vorjahr: TEUR 520).

Die Rückstellungen für Betriebskosten umfassen im Wesentlichen:

• Die Sachsenmilch AG hat 2002 einen bis 2011 laufenden Mietvertrag über Büroräume in

Dresden geschlossen. Auf Grund des Umzugs in das neu erbaute Verwaltungsgebäude in

Leppersdorf wurde für alle sich aus dem Mietverhältnis ergebenden Kosten eine Rück-

stellung für nachteilige Verträge (onerous contracts) in Höhe von TEUR 611 (Vorjahr:

TEUR 728) gebildet.

Die übrigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

• Bildung einer Rückstellung für drohende Verluste aus abgeschlossenen Lieferverträge, die

über die am Bilanzstichtag produzierten Vorräten hinaus gehen von TEUR 620 (i.Vj.

TEUR 0).

86

• 50 %ige Auflösung für die in 2004 gebildete DSD-Rückstellungen sowie die in 2005 und

2006 gebildete Rückstellung für die Entsorgung von im Umlauf gebrachten und gestohle-

nen Bechern in Höhe von TEUR 383.

• Die Rückstellung für Milchgeldnachzahlungen resultiert daraus, daß der endgültige Milch-

auszahlungspreis vom durchschnittlichen Milchpreis der neuen Bundesländer abhängt.

Dieser liegt im Zeitpunkt der Bilanzaufstellung nicht vor und erfordert somit eine Schät-

zung. Die extreme Schwankung der Milchpreise erschwert diese Schätzung. Die im Vor-

jahr gebildete Rückstellung von TEUR 6.650 wurde im Berichtsjahr in Höhe von TEUR

TEUR 4.147 aufgelöst. Bezogen auf die Milchmenge von 1,2 Mrd. kg ergibt sich eine

Ungenauigkeit der Schätzung von 0,3 cent / kg. Zum 31. Dezember 2008 ergibt sich aus

dem Sachverhalt keine Nachzahlungspflicht. Die Voraussetzungen für eine Aktivierung

einer Milchgeldforderung aus einer möglichen Überzahlung liegen nicht vor.

Für die verbleibenden übrigen Rückstellungen ist mit einer Zahlung im 1. Halbjahr 2009 zu

rechnen.

Langfristige Rückstellungen wurden abgezinst.

Die bilanzierten Rückstellungen stellen faktische und rechtliche Verpflichtungen dar, deren

Fälligkeit verlässlich geschätzt werden kann. Hinsichtlich der Höhe stellen die Rückstellungen

zum Zeitpunkt der Bildung die bestmögliche, verlässliche Schätzung dar.

11. Finanzverbindlichkeiten (langfristig)

In den Finanzverbindlichkeiten wird ein Darlehen der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG

in Höhe von TEUR 100.000 mit einer Laufzeit bis 27. Dezember 2012 ausgewiesen. Zu diesem

Zeitpunkt ist das Darlehen zurückzuzahlen.

Das unverzinsliche Darlehen wird mit seinem Barwert bewertet unter Berücksichtigung eines

Zinssatzes von 5 %. Hieraus folgt ein jährlicher Aufzinsungseffekt, der als Zinsaufwand erfasst

wird. Der aktuelle Barwert beträgt zum Stichtag TEUR 82.270 (i. Vj. angepasst: TEUR 78.353).

Im Geschäftsjahr ergab sich aus dem Darlehen ein Zinsaufwand in Höhe von TEUR 3.918 (i.

Vj. angepasst Zinsaufwand TEUR 3.731).

12. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen

bestehen gegenüber Schwesterunternehmen, die über die Unternehmensgruppe Theo Müller

GmbH & Co. KG verbundene Unternehmen sind.

87

13. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten

2008 2007

TEUR TEUR

Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten

Gewerbesteuer 271 818

Körperschaftsteuer 1.424 1.367

1.695 2.185

14. Sonstige finanzielle Schulden

Die sonstigen finanziellen Schulden enthalten Cashpool-Verbindlichkeiten gegenüber der Mol-

kerei Alois Müller GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 1 (i. Vj.: TEUR 97.507) sowie Deriva-

te mit negativem Zeitwert in Höhe von TEUR 1.791 (i. Vj.: TEUR 10).

15. Sonstige Verbindlichkeiten

2008 2007

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR TEUR

Davon

Personalverpflichtungen 448 699

Bonus, Rückvergütung 6.536 4.901

Nachzahlung Stromsteuer 38 80

Beratungs- und Abschlusskosten 156 150

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 577 571

Personalverbindlichkeiten 1.104 1.176

Kreditorische Debitoren 30 95

Vertragsauflösungsverpflichtungen 405 0

Sonstige übrige Verbindlichkeiten 893 716

10.187 8.388

20082007

angepasst

TEUR TEUR

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 39.931 61.743

gegenüber Dritten 16.624 24.718

gegenüber verbundenen Unternehmen 23.307 37.025

88

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

16. Umsatzerlöse

Die Umsätze resultieren aus dem Verkauf von Gütern und ihre Entwicklung nach Unterneh-

mensbereichen und Regionen sind aus der Übersicht in der Segmentberichterstattung zu erse-

hen. Die dort angeführten Segmenterlöse entsprechen den Umsatzerlösen.

17. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen folgende Posten enthalten:

2008 2007

TEUR TEUR

Erträge aus

dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 5 392

der Auflösung von Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten 6.328 1.547

Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen 0 13

Erträge aus

Leistungsverrechnung 34.236 30.751

Aktivierung Eigenleistung 48 9

Fremdwährungsdifferenzen 2.744 1.099

Schadensersatz 109 85

Miet- und Leasingerträge 287 245

Sonstiges 1.692 1.098

45.449 35.239

Die Erträge aus Leistungsverrechnung resultieren aus der Verrechnung von Energie-, Medien-

sowie technischen und kaufmännischen Dienstleistungen an Gesellschaften der Unternehmens-

gruppe Theo Müller GmbH & Co. KG am Standort Leppersdorf.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

89

2008 2007

TEUR TEUR

Energie 27.686 23.583

Logistikkosten 15.680 12.721

Werbekosten 2.392 1.928

Vertriebsgemeinkosten 2.219 1.616

Instandhaltung 12.676 11.984

Beiträge, Mieten, Versicherungen 2.820 2.832

Beratungskosten 1.592 2.512

Pachten 23.134 22.406

Betriebsstoffe 6.283 5.609

Dienstleistungsverrechnung 2.782 2.779

Forderungsverzicht Besserungsschein 0 4.495

Sonstiges 5.792 2.136

103.056 94.601

Der Forderungsverzicht der Sachsenmilch Anlagen Holding AG aus 2006 enthielt einen Besse-

rungsschein, der die Forderungen mit Ablauf des Wirtschaftsjahres, in dem der handelsbilan-

zielle Jahresüberschuss dieses Wirtschaftsjahres vor dem Wiederaufleben der Forderungen den

Betrag von TEUR 3.000 übersteigt und ausreichende liquide Mittel zur Verfügung der Gesell-

schaft vorhanden sind, in Höhe des übersteigenden Betrages wieder aufleben lässt. Die Verbind-

lichkeit wurde in 2007 wieder aufwandswirksam erfasst.

18. Materialaufwand

2008 2007

TEUR TEURAufwendungen für Roh- und Hilfsstoffe sowie für bezogene Waren 750.949 711.739

Gesamt 750.949 711.739

19. Personalaufwand

2008 2007

TEUR TEURLöhne und Gehälter 33.320 32.018

Sonstiger Personalaufwand 1.873 1.724

Gesamt 35.193 33.742

Der Personalaufwand der Arbeitgeberfinanzierung für beitragsorientierte Altersversorgungsplä-

ne betrug im Berichtsjahr TEUR 465 (i. Vj.: TEUR 698).

20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

90

Die Ertragsteuern im Konzern betreffen sowohl laufende als auch latente Steuern und setzen

sich wie folgt zusammen:

2008 2007

TEUR TEUR

Tatsächliche Steuern 249 2.210

- Gewerbesteuer: 159 818

- Körperschaftssteuer: 90 1.392

Latente Steuern 21 17

Ertragsteuern 270 2.227

In den Ertragsteuern sind tatsächliche Steuern auf Grund Steuererstattungen/Steuernach-

zahlungen für Vorjahre in Höhe von TEUR 4 (i. Vj. TEUR 0) enthalten.

Das deutsche Steuerrecht sieht bis einschließlich 2007 einen gesetzlichen Körperschaftsteuer-

satz von 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 % vor. Hinsichtlich der Gewerbesteuer besteht

bis einschließlich 2007 Abzugsfähigkeit von sich selbst. Durch das Unternehmenssteuerreform-

gesetz 2008 kam es beginnend mit dem Geschäftsjahr 2008 zu einer Reduzierung des Körper-

schaftsteuersatzes von 25 % auf 15 %, sowie einer Abschaffung der Abzugsfähigkeit der Ge-

werbesteuer von sich selbst und einer Senkung des Gewerbesteuermessbetrages von 5 % auf 3,5

% vor. Dies führte bei unveränderten Hebesätzen zu einem geringeren Gewerbesteuersatz.

Überleitung vom Ergebnis vor Ertragsteuern auf den Ertragsteueraufwand

2008

2007ange-passt

TEUR TEUR

Periodenergebnis (Konzern-IFRS) vor Ertragsteuern -958 11.496

Anzuwendender Steuersatz in % 27,00 36,00

Erwarteter Ertragsteueraufwand -259 4.139

Steuereffekt

aus Steuersatzänderung 0 -850

Aus gewerbebest. Hinzurechnungen und Kürzungen 226 0

auf steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 5 4

Forderungsverzicht SAHO (verdeckte Einlage) 0 1.630

auf steuerfreie Erträge -16 -41

Wertberichtigung auf aktive latente Steuern 945 0

Minderung des tatsächlichen Ertragsteueraufwands auf Grund derNutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und temp. Differenzen -631 -2.421

Minderung des latenten Steueraufwandes auf Grund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und temporärer Differenzen 0 -217

Periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge 4 0

Sonstiges -4 -16

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 270 2.227

91

Der anzuwendende Steuersatz (Mischsteuersatz) in Höhe von 27 % ergibt sich aus einem Kör-

perschaftsteuersatz von 15 %, der Gewerbesteuer von durchschnittlich 11 % sowie dem Solida-

ritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer.

Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern

2008 2007

Aktive laten-te Steuern

Passivelatente Steuern

Aktive latente Steuern

Passivelatente Steuern

TEUR TEUR TEUR TEUR

Sachanlagen 0 9 0 11

Vorräte 0 0 0 80

Forderungen 0 92 0 193

Flüssige Mittel 0 0 0 21

Pensionen 12 0 0 8

Rückstellungen 89 0 0 0

Steuerliche Verlustvorträge undSteuergutschriften 0 0 313 0

101 101 313 313

Für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 6.644 (i. Vj. angepasst TEUR

2.051) wurde kein aktiver latenter Steueranspruch gebildet.

Bestand an noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen

2008 2007

TEUR TEUR

Gewerbesteuer 22.309 25.382

Körperschaftsteuer 13.682 15.591

Betrag der Verlustvorträge, für die kein latenter Steueranspruch bilanziert wurde

2008 2007

TEUR TEUR

Gewerbesteuer 22.309 25.382

Körperschaftsteuer 13.682 15.591

Alle steuerlichen Verlustvorträge sind unbegrenzt vortragsfähig.

21. Ergebnis je Aktie

92

Das Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 ermittelt, indem das Konzerner-

gebnis durch die durchschnittliche Zahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird.

Es befinden sich keine potentiellen Stammaktien, die verwässern könnten, im Umlauf, so dass

das unverwässerte Ergebnis je Aktie dem verwässerten Ergebnis je Aktie entspricht.

20082007

angepasst

Konzernergebnis -1.228 9.269

Gewichteter Durchschnitt der sich im Umlauf befindlicher Aktien

Inhaberaktien 10.000 10.000

Namensaktien 10.000 10.000

20.000 20.000

Ergebnis je Aktie in EUR -61,38 463,47

Das Ergebnis je Aktien stimmt bezogen auf die Inhaberaktien und die Namensaktien mit dem Gesamtergebnis überein.

93

Sonstige Angaben

22. Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Konzernkapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IAS 7

erstellt und zeigt, wie sich die Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente (Schecks, Kas-

senbestände, Guthaben bei Kreditinstituten bis zu drei Monaten Fälligkeit sowie Cash-Pool

Guthaben und die Cash-Pool Verbindlichkeiten gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH &

Co. KG) der Sachsenmilch AG im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse ver-

ändert haben. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit ist nach der indirekten Methode

ermittelt. Innerhalb der Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit wird der „Brutto Cash

Flow“, der internen Steuerungszwecken dient, als Zwischensumme definiert.

Die Konzernkapitalflussrechnung ist gemäß IAS 7 in die drei Bereiche der betrieblichen Tätig-

keit, sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterteilt.

Im Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit sind erhaltene Zinsen in Höhe von TEUR 8.823

(i. Vj. TEUR 7.466) und bezahlte Zinsen in Höhe von TEUR 1.995 (i. Vj. TEUR 1.550) enthal-

ten. Darüber hinaus wurden vereinnahmte Ertragsteuern in Höhe von TEUR 79 (i. Vj.

TEUR 1.375) im Bereich der betrieblichen Tätigkeit erfasst. Die gezahlten Dividenden aus der

Finanzierungstätigkeit belaufen sich auf TEUR 2 (i. Vj. TEUR 0). Erhaltene Dividendenzahlun-

gen wurden weder in der Berichts- noch in der Vorperiode vereinnahmt.

Gemäß IAS 7.7 wurden in den Bestand der Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente

Cash-Pool Guthaben gegenüber der Molkerei Alois Müller KG in Höhe von TEUR 31.394

(i. Vj. TEUR 25.589), die in der Bilanz unter sonstige finanzielle Vermögenswerte bzw. sonsti-

ge finanzielle Schulden erfasst sind, berücksichtigt.

Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung setzt sich der Bestand der Zahlungsmittel- und

Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

31.12.2008 31.12.2007

TEUR TEUR

Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 5.052 6.396

Cash-Pool Guthaben gegenüber der Molkerei Alois Müller KG 31.394 25.589

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 36.446 31.985

94

23. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus Leasing- und Mietverträgen (Operate Lease) bestehen gemäß IAS 17 zum Stichtag sonstige

finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 25.121 (i. Vj. TEUR 26.498), gegliedert nach

folgender Fälligkeitsstruktur:

2008 2007

Mindestleasingzahlungen TEUR TEUR

Bis zu einem Jahr nach Bilanzstichtag 23.914 24.736

Zwischen einem und fünf Jahren 1.207 1.762

Länger als fünf Jahre 0 0

25.121 26.498

Bei den Operating-Leasingvereinbarungen handelt es sich um Gebäude, technische Anlagen,

Hardware und Kraftfahrzeuge.

Mit der Sachsenmilch Anlagen Holding AG und der Sachsenmilch Investitions GmbH bestehen

Pachtverträge für das Anlagevermögen. Für 2009 beträgt die finanzielle Verpflichtung in Höhe

ca. TEUR 22.656 (i. Vj. TEUR 24.155), die in den oben angegebenen Mindesleasingzahlungen

enthalten ist. Die Verträge haben eine unbestimmte Laufzeit mit einer Kündigungsfrist bis zu

sechs Monaten.

Die Leasingvereinbarungen bzgl. der technischen Anlagen betreffen Operate Lease Mietzahlun-

gen für diverse Abfüllanlagen mit einer Laufzeit zwischen einem halben und eineinhalb Jahren.

Leasingverträge für den Fuhrpark werden mit einer Laufzeit zwischen eineinhalb und vierein-

halb Jahren abgeschlossen. Die Mietverträge über Bürohardware haben eine Laufzeit zwischen

3 und 4 Jahren. Keiner der Verträge beinhaltet Klauseln über Verlängerungs- bzw. Kaufoptio-

nen.

Aus in 2008 abgeschlossenen Terminkontrakten für Energiebezüge in 2009 (Strom, Gas), die

unter die own use exemption des IAS 39.5. fallen, bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen

i. H. v. TEUR 15.406.

24. Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag besteht aus Sicht der Sachsenmilch AG folgende Eventualforderung:

Mit Urteil vom 3. Februar 2009 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Erhe-

bung der Abgaben nach dem Absatzfondsgesetz zur Förderung der Arbeit von CMA und ZMP

verfassungswidrig ist. Aus den seit 2006 unter Widerspruch abgeführten Abgaben hat die Sach-

senmilch AG eine Eventualforderung zum Bilanzstichtag von TEUR 3.632 zuzüglich Zinsen.

95

25. Finanzinstrumente

Die folgende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente, ge-

gliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39 der Sachsenmilch AG dar. Dabei werden

als Klassen von Finanzinstrumenten die Bewertungskategorien nach IAS 39, Zahlungsmittel-

und Zahlungsmitteläquivalente, sowie abgegrenzte Schulden mit finanziellen Charakter defi-

niert.

31.12.2008 in TEURBewertungs-

kategorie nach IAS 39

Wertansatz Bilanz nach IAS 39

Aktiva Buchwert 31.12.2008 Nominalwert

Fortgeführte Anschaffungs-

kosten

Fair Value erfolgsneut-

ral

Fair Value erfolgswirk-

samFair Value 31.12.2008

1) Langfristige finanzielle Vermögenswerte

- Ausleihungen LaR 30 30 30

2) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 85.898 85.898 85.898

3) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

- Cashpooling LaR 31.394 31.394 31.394

- Darlehen LaR 100.000 100.000 100.000- Derivative finanzielle Vermö- genswerte FVtPL 108 108 108

3) Sonstige Forderungen

- Sonstige LaR 8.510 8.510 8.510

4) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente n.a. 5.052 5.052 5.052

Summe Aktiva 230.992 5.052 225.832 0 108 230.992

Passiva

1) Finanzverbindlichkeiten- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen FLAC 82.270 82.270 86.274

2) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 39.931 39.931 39.931

3) Sonstige finanzielle Schulden

- Cashpooling FLAC 1 1 1 - Derivative finanzielle Verbind

lichkeiten FVtPL1.791 1.791 1.791

4) Sonstige Verbindlichkeiten

- Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 2.291 2.291 2.291

- Abgegrenzte Schulden n.a. 7.896

Summe Passiva 134.180 0 124.493 0 1.791 130.288

96

31.12.2007 in TEURangepasst

Bewertungs-kategorie

nach IAS 39Wertansatz Bilanz nach IAS 39

Aktiva Buchwert 31.12.2007 Nominalwert

Fortgeführte Anschaffungs-

kosten

Fair Value erfolgsneut-

ral

Fair Value erfolgswirk-

samFair Value 31.12.2007

1) Langfristige finanzielle Vermögenswerte

- Ausleihungen LaR 30 30 30

2) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 107.731 107.731 107.731

3) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

- Cashpooling LaR 123.095 123.095 123.095

- Darlehen LaR 100.000 100.000 100.000- Derivative finanzielle Vermö genswerte FVtPL 296 296 296

3) Sonstige Forderungen

- Sonstige LaR 7.824 7.824 7.824

4) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente n.a. 6.396 6.396 6.396

Summe Aktiva 345.372 6.396 338.680 0 296 345.372

Passiva

1) Finanzverbindlichkeiten- Verbindlichkeiten gegenüber

verbundenen Unternehmen FLAC 78.353 78.353 78.166

2) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 61.743 61.743 61.743

3) Sonstige finanzielle Schulden

- Cashpooling FLAC 97.507 97.507 97.507 - Derivative finanzielle Verbind-

lichkeiten FVtPL10 10 10

4) Sonstige Verbindlichkeiten

- Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 1.961 1.961 1.961

- Abgegrenzte Schulden n.a. 6.427

Summe Passiva 246.001 239.564 10 239.387

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur

Verfügung stehenden Marktinformationen und der nachstehenden dargestellten Methoden und

Prämissen ermittelt.

Reguläre Erwerbe und Käufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag

verbucht.

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten handelt es sich um gewährte Arbeitnehmer

Darlehen. Die Buchwerte entsprechen dem Marktwert zum Bilanzstichtag.

97

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird angenommen, dass die beizule-

genden Zeitwerte näherungsweise den Buchwerten entsprechen.

Die Gliederung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen noch nicht überfälliger sowie

überfälliger Forderungen sowie der Überfälligkeit ist unter dem Kreditrisiko dargestellt.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte / sonstige finanzielle Schulden

Bei den derivativen Finanzinstrumenten werden die beizulegenden Zeitwerte dieser Sicherungs-

instrumente mittels Kursnotierungen zum 31. Dezember, gegebenenfalls unter Berücksichtigung

von Terminauf- bzw. abschlägen, oder mittels Optionspreismodellen ermittelt.

Finanzverbindlichkeiten

In den Finanzverbindlichkeiten wird ein unverzinsliches Darlehen der Molkerei Alois Müller

GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 100.000 mit einer Laufzeit bis 27. Dezember 2012 aus-

gewiesen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Darlehen zurückzuzahlen.

Der beizulegende Zeitwert der langfristigen Verbindlichkeit (Darlehen) wird als Barwert der

zukünftig erwarteten Cashflows hinsichtlich des Rückzahlungsbetrages unter Verwendung

marktüblicher Zinssätze (2008: 3,76 %; 2007: 5,05 %) für ein ähnliches Instrument (vergleich-

bar im Hinblick auf Währung, Laufzeit, Art des Zinssatzes und sonstiger Faktoren wie z.B.

Kündigungsmöglichkeiten) mit vergleichbarer Bonität ermittelt und entsprechend abgezinst.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben

regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegen-

den Zeitwerte dar.

98

a) Nettogewinne oder -verluste

Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettoge-

winne oder -verluste von Finanzinstrumenten dar:

2008 2007angepasst

TEUR TEURErfassung im übrigen FinanzergebnisErgebnis aus dem Einsatz von Derivaten (FVtPL) -1.969 142

Erfassung im BetriebsergebnisZuführung / Auflösung Wertberichtigungen auf Kredite und For-derungen (LaR)

-40 11

Ausbuchung von Krediten und Forderungen (LaR) -3 -204Wechselkursänderungen Kredite und Forderungen, sowie Ver-bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (FLAC)

-3.068 -251

Die Nettogewinne bzw. -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten

derivativen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beinhalten die Effekte aus

Marktwertänderungen aus diesen Finanzinstrumenten.

Die Nettogewinne bzw. –verluste aus Krediten und Forderungen beinhalten im Betriebsergebnis

erfasste Veränderungen der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistun-

gen. Zudem werden im Betriebsergebnis Währungseffekte aus der Bewertung von Fremdwäh-

rungsforderungen und –verbindlichkeiten erfasst.

b) Angaben zu derivativen Finanzinstrumenten

Die Sachsenmilch AG nutzt derivative Finanzinstrumente wie Termingeschäfte und strukturier-

te Optionen zur Absicherung des Währungsrisikos. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden

Zeitwert.

c) Zinsergebnis

Von den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinserträgen und Zinsaufwen-

dungen entfallen für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert sind, folgende Beträge:

99

Zinsergebnis 20082007

angepasst

in TEUR in TEURZinserträge 8.824 7.474Zinsaufwendungen 5.914 5.680Zinsergebnis 2.910 1.794davon aus Finanzinstrumenten der Bewertungskategorien gemäß IAS 39(mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerte-ten)

Darlehen und Forderungen (LaR) 8.213 4.328Finanzverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden bewertet mit fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC)

5.914 5.680

Risikomanagement

Wir verweisen bzgl. der Darstellung des Risikomanagementsystems auf die Ausführungen im

Lagebericht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko im engeren Sinne beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine fi-

nanziellen Verpflichtungen nicht im ausreichenden Maß erfüllen kann. Die Zahlungsverpflich-

tungen resultieren dabei in der Sachsenmilch Gruppe aus dem operativen Geschäft sowie einer

vorzeitigen Tilgung des unverzinslichen Darlehens gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH

& Co. KG im Falle einer außerordentlichen Kündigung.

Unter das Liquiditätsrisiko fällt auch, dass bei Bedarf nicht ausreichend Liquidität zu den erwar-

teten Konditionen beschafft werden kann (Refinanzierungsrisiko) oder aufgrund unzulänglicher

Markttiefe oder Marktstörungen Geschäfte nicht oder nur mit Verlusten aufgelöst bzw. glattge-

stellt werden können (Marktliquiditätsrisiko).

Die Sachsenmilch-Gruppe generiert finanzielle Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft

sowie durch Finanzierungen (Darlehen) und stellt erwirtschaftete Überschüsse der Unterneh-

mensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG in Form von Cashpooling zur Verfügung. Die li-

quiden Mittel umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Das operative Liquiditäts-Management umfasst einen Cash-Concentration-Prozess, durch den

eine tägliche Zusammenführung von liquiden Mitteln erfolgt. Dadurch können Liquiditätsüber-

schüsse und –anforderungen entsprechend den Bedürfnissen der Sachsenmilch-Gruppe sowie

einzelner Konzerngesellschaften gesteuert werden. In das kurz- und mittelfristige Liquiditäts-

management werden die Fälligkeiten finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbind-

lichkeiten sowie Schätzungen der operativen Cash Flows einbezogen. Der zu zahlende Zinssatz

basiert auf dem EONIA / EURIBOR plus Marge.

Die folgende Fälligkeitsübersicht zeigt alle vertraglich fixierten Zahlungen für Tilgungen,

Rückzahlungen und Zinsen aus bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich deri-

100

vativer Finanzinstrumente mit einem negativen Marktwert. Für die derivativen Finanzinstru-

mente wird der Marktwert angegeben, während für die übrigen Verpflichtungen die undiskon-

tierten Cash Flows für die nächsten Geschäftsjahre angegeben werden.

in TEUR zum 31. Dezember 2008 Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von

Buchwert bis zu einem Jahr

zwischen einem und fünf Jahren

von mehr als fünf Jahren

Bruttoabfluss

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Darlehensverbindlichkeit 82.270 0 100.000 0 100.000

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 39.931 39.931 0 0 39.931

Sonstige finanzielle Schulden 1 1 0 0 1

Summe 122.202 39.932 100.000 0 139.932

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 1.791 1.791 0 0 1.791

in TEUR zum 31. Dezember 2007 Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit vonangepasst

Buchwert bis zu einem Jahr

zwischen einem und fünf Jahren

von mehr als fünf Jahren

Bruttoabfluss

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Darlehensverbindlichkeit (angepasst) 78.353 0 100.000 0 100.000

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 61.743 61.743 0 0 61.743

Sonstige finanzielle Schulden 97.507 97.507 0 0 97.507

Summe 237.603 159.250 100.000 0 259.250

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 10 10 0 0 10

Innerhalb der Sachsenmilch-Gruppe wird für den Finanzbereich ein gruppenweites Risikoma-

nagement durch die zentrale Finanzabteilung durchgeführt. Finanzielle Vermögenswerte werden

nicht als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegeben.

Die derivativen Finanzinstrumente umfassen sowohl Termingeschäfte als auch Optionen. Ter-

minkontrakte werden mit dem Preis angegeben, der in dem Terminkontrakt über den Erwerb

von finanziellen Vermögenswerten in bar genannt ist (Terminpreis).

Aufgrund der vorgehaltenen Liquidität unterliegt die der Sachsenmilch-Gruppe keinem Kon-

zentrationsrisiko im Bereich der Liquidität.

101

Marktpreisrisiko

Marktpreisrisiken resultieren aus der Veränderung von Marktpreisen. Die Sachsenmilch-Gruppe

ist aufgrund ihrer europaweiten Geschäftsaktivitäten Marktpreisrisiken hauptsächlich aus Ände-

rungen von Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Diese Marktpreisrisiken können einen

negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben. Ziel des

gruppenweiten Risikomanagement der Gruppe ist, diese Marktpreisrisiken über ihre gewöhnli-

chen operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten sowie, falls geeignet, über den Kauf

und Verkauf derivativer Finanzinstrumente zu steuern und zu überwachen. Sämtliche Aktivitä-

ten stehen im Einklang mit den gruppenweiten Richtlinien des Risikomanagements. Die zentra-

le Finanzabteilung beurteilt Risiken regelmäßig, indem Änderungen ökonomischer Schlüsselin-

dikatoren sowie Marktinformationen verfolgt werden. Hedge Accounting findet in der Sach-

senmilch-Gruppe keine Anwendung.

Währungskursrisiken

Währungskursrisiken im Sinne von IFRS 7 resultieren aus der Denominierung von Finanzin-

strumenten in einer Fremdwährung, die nicht der funktionalen Währung der Gruppe entspricht.

Finanzinstrumente in funktionaler Währung sowie nicht-monetäre Positionen weisen hingegen

kein Währungsrisiko auf. In der Sachsenmilch AG resultieren Währungsrisiken aus operativen

Tätigkeiten. Diese bestehen vor allem zwischen dem britischen Pfund sowie den tschechischen

Kronen gegenüber dem Euro. Bei den Währungskursrisiken werden Zahlungsströme aus zu-

künftigen Forderungen bzw. Verbindlichkeiten in Fremdwährung nach dem Grundsatz „Keine

Absicherung ohne Grundgeschäft“ und nach einer interne Richtlinie zwischen 25 % bis 75 %

vom Exposure (Bedarf für einen definierten Zahlungszeitraum) abgesichert. Eine geringere

Absicherung des Exposures erfolgt nur in Übereinstimmung mit der Geschäftsleitung.

Die der Absicherung künftiger Zahlungsströme dienenden Finanzinstrumente werden ergebnis-

wirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem

Betrag, den die Sachsenmilch AG bei einer unterstellten Auflösung des Sicherungsgeschäfts am

Stichtag zu bezahlen oder zu bekommen hätte. Da es sich bei den Sicherungsgeschäften um

marktübliche Finanzinstrumente handelt, wird der beizulegende Zeitwert auf Basis verfügbarer

Marktnotierungen berechnet, ohne dass eine Verrechnung mit etwaig gegenläufigen Wertent-

wicklungen der Grundgeschäfte erfolgt. Zur Sicherung dieses Risikos werden marktübliche

Instrumente wie Devisentermingeschäfte bzw. Devisenoptionen im Währungsbereich einge-

setzt.

Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzerngesellschaften ihre Aktivitäten überwie-

gend in ihrer jeweiligen Landeswährung ab. Deshalb wird das Währungsrisiko der Sachsen-

milch AG hinsichtlich der operativen Tätigkeit als relativ gering eingeschätzt. Die einzelnen

Konzerngesellschaften sind jedoch Fremdwährungsrisiken im Zusammenhang mit geplanten

Zahlungen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Diese betreffen hauptsächlich

Milcheinkäufe in Tschechien und Polen sowie Käseverkäufe nach England.

102

Zur Sicherung setzt die Sachsenmilch AG Währungsderivate ein, um diese Zahlungen bis ma-

ximal 7 Monate im Voraus zu sichern. Auf Grund dieser Sicherungsgeschäfte war die Sachsen-

milch-Gruppe zum Bilanzstichtag keinen wesentlichen Währungskursrisiken im operativen

Bereich ausgesetzt.

In einem monatlichen Gruppen-Reporting wird die Geschäftsführung über den Umfang deriva-

tiver Geschäfte (Nominalvolumen) sowie die dazugehörenden beizulegenden Zeitwerte infor-

miert. Hierfür erhält die Finanzabteilung monatliche Aufstellungen der Banken, in denen die

Geschäfte bewertet werden.

Nominalvolumen

2008 2007

TEUR TEUR

Währungsderivate 32.074 17.906

Als Nominalvolumen eines Derivatgeschäfts bezeichnet man die rechnerische Bezugsgröße, aus

der sich die Zahlungen ableiten. Sicherungsgegenstand und Risiko sind nicht das Nominalvo-

lumen, sondern nur die darauf bezogenen Wechselkursänderungen.

Zum 31. Dezember 2008 waren aus der beizulegenden Zeitwertbewertung von Devisentermin-

geschäften Passiva in Höhe von TEUR -1.791 (i. Vj. TEUR -10) und Aktiva in Höhe von

TEUR 108 (i. Vj. TEUR 296) bilanziert. Während des Berichtsjahres wurden negative Markt-

wertänderungen aus Devisentermingeschäften in Höhe von TEUR -1.969 (i. Vj. positiv

TEUR 142) erfolgswirksam erfasst.

103

Die folgende Tabelle zeigt das künftige operative Währungsrisiko bis zu zwölf Monaten, dem

die Sachsenmilch AG zum Bilanzstichtag ausgesetzt war:

in TEUR Währungsrisiko Gesamt

GBP CZK PLN

31.12.2008Forderungen aus Lieferungen und Leistungen & sonstige Vermögenswerte

6.731 6.731 -- --

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-tungen

59.895 -- 52.388 7.507

Währungsderivate -32.074 -27.897 -4.176in T€Netto Exposure 34.552 6.731 24.490 3.331

31.12.2007Forderungen aus Lieferungen und Leistungen & sonstige Vermögenswerte

15.429 15.429 -- --

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-tungen 50.971 -- 50.971 --Währungsderivate -17.906 -7.810 -10.096

Netto Exposure 48.494 7.619 40.875 0

Sensitivitätsanalyse

Aus den verschiedenen Methoden der Risikoanalyse und des Risikomanagements hat die Sach-

senmilch-Gruppe ein auf der Sensitivitätsanalyse basierendes System implementiert. Die Sensi-

tivitätsanalyse ermöglicht den Risikomanagern die Identifizierung der Risikopositionen der

einzelnen Geschäftseinheiten. Die Sensitivitätsanalyse quantifiziert näherungsweise das Risiko,

dass im Rahmen gesetzter Annahmen auftreten kann, wenn bestimmte Parameter in einem defi-

nierten Umfang verändert werden. Die Risikoabschätzung unterstellt hierbei eine Auf- / Abwer-

tung des Euro gegenüber allen Fremdwährungen um 10%.

Wenn der Euro gegenüber den folgenden Währungen um 10 % aufgewertet gewertet wird, hat

das den in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Effekt auf das Eigenkapital und die Gewinn-

und Verlustrechnung. Diese Aufstellung unterstellt, dass sämtliche Parameter – vor allem der

Zinssatz – unverändert geblieben wären. Diese Annahme gilt ebenfalls für die Aufstellung für

die Vorperiode.

104

in TEUR Eigenkapital GuV31.12.2008GBP -673 -673PLN 333 333CZK 2.449 2.449Summe 2.109 2.109

31.12.2007GBP -762 -762PLN 0 0CZK 4.087 4.087Summe 3.325 3.325

Eine 10 %ige Abschwächung des Euro gegenüber den oben dargestellten Währungen hätte die

gleiche, nur gegenläufige Auswirkung auf die oben dargestellten Beträge, ebenfalls unter der

Annahme, dass sämtliche Parameter unverändert geblieben wären.

Die wesentlichen Wechselkurse des Berichtsjahres sind unter dem Punkt „Währungsumrech-

nung“ dargestellt.

Zinsrisiko

Zinsrisiken entstehen aus bilanzierten sowie nicht bilanzierten zinstragenden Finanzinstrumen-

ten und sind von den Marktzinsvolatilitäten abhängig. Die Marktzinsvolatilitäten stellen sowohl

Zinsniveauveränderungen als auch Drehungen der Zinsstruktur dar.

Die Finanzverbindlichkeit gegenüber der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG ist bis zum

Ende der Laufzeit unverzinst. Auf Grund der Bilanzierung der Finanzverbindlichkeit (Darlehen)

zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung eines festen Zinssatzes, haben

Änderungen der Marktzinssätze keinen Einfluß auf Zinsaufwendungen, Zinserträge, sowie das

Eigenkapital.

Die zum Marktwert bilanzierten Finanzinstrumente (Währungsderivate) haben keine Zinskom-

ponente.

Folgende variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten unterliegen dem Zinsrisi-

ko:

105

in TEUR

31.12.2008 31.12.2007

Langfristige Finanzielle Vermögenswerte 30 30

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Darlehen 100.000 100.000

Cash Pooling 31.394 123.095

Sonstige finanzielle Schulden -1 -97.507

Netto Exposure 131.363 125.618

Für das Zinsrisiko wird durch die Sensitivitätsanalyse der Effekt einer Änderung der Marktzins-

sätze auf die Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie auf das Eigenkapital dargestellt. Die

folgende Tabelle zeigt die Sensitivitätsanalyse für die variabel verzinslichen Forderungen und

Verbindlichkeiten unter folgenden Bedingungen:

Eine Veränderung (+/-) des Marktzinsniveaus zum 31. Dezember um 100 Basispunkte hätte das

Ergebnis und das Eigenkapital wie folgt verbessert (verschlechtert). Die Annahme gilt ebenfalls

für die Aufstellung für die Vorperiode.

in TEUR Eigenkapital GuV

+100 Basispunkte paralleles Ansteigen

-100 Basispunkte paralleles Absinken

+100 Basispunkte paralleles Anstei-

gen

-100 Basis-punkte paral-

leles Absinken

31.12.2008

Langfristige Finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.314 -1.314 1.314 -1.314

Sonstige finanzielle Schulden 0 0 0 0

Cash-Flow-Sensitivität 1.314 -1.314 1.314 -1.314

31.12.2007 (angepasst)

Langfristige Finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.231 -2.231 2.231 -2.231

Sonstige finanzielle Schulden -975 975 -975 975

Cash-Flow-Sensitivität 1.256 -1.256 1.256 -1.256

Andere Preisrisiken

IFRS 7 verlangt im Rahmen der Darstellung zu Marktrisiken auch Angaben darüber, wie sich

hypothetische Änderungen von risikovariablen auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken.

Als Risikovariablen kommen insbesondere Börsenkurse oder Indizes in Frage. Die Sachsen-

milch AG besaß sowohl zum 31.12.2007 als auch 31.12.2008 weder Aktien noch Aktienderiva-

te, weshalb die kein separater Ausweis hinsichtlich des Aktienkursrisikos erfolgt.

106

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko beschreibt die Gefahr eines ökonomischen Verlustes, welcher dadurch entsteht,

dass eine Vertragspartei ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Das

Kreditrisiko umfasst dabei sowohl das unmittelbare Ausfallrisiko als auch das Risiko einer Bo-

nitätsverschlechterung, verbunden mit der Gefahr der Konzentration einzelner Risiken. Die

Sachsenmilch AG ist aus ihrem operativen Geschäft und aus bestimmten Finanzierungsaktivitä-

ten einem Ausfallrisiko ausgesetzt.

Liquide Mittel

Bei der Anlage von liquiden Mitteln werden Finanzinstitute sorgfältig ausgewählt. Das Ausfall-

risiko und das Kreditrisiko werden vermindert, indem als Gegenpartei nur Banken und Finanz-

institute ausgewählt werden, die beim Abschluss einer Transaktion mindestens ein A- (Standard

& Poor´s) bzw. A3 - Rating (Moody´s) aufweisen. Zur weiteren Risikobegrenzung werden ma-

ximal 30 % der langfristigen Vermögenswerte bei einem Finanzinstitut angelegt. Diese Boni-

tätsrisiken werden streng überwacht und innerhalb vorgegebener Parameter gehalten. Konzern-

richtlinien sorgen dafür, dass das Kreditrisiko gegenüber Finanzinstituten begrenzt ist. Das ma-

ximale Ausfallrisiko aus Anlagen sowie Forderungen aus derivativen Sicherungsgeschäften

infolge positiver beizulegender Zeitwerte wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetz-

ten finanziellen Vermögenswerte ungeachtet bestehender Sicherheiten wiedergegeben. Die

Sachsenmilch AG erwartet keine Verluste auf Grund der Tatsache, dass die Gegenparteien ihre

vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen könnten.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren hauptsächlich aus dem Vertrieb von

Molkereiprodukten aller Art. Das Kreditrisiko beinhaltet das Zahlungsausfallrisiko jedes einzel-

nen Kunden. Die Sachsenmilch-Gruppe steuert das Kreditrisiko aus Forderungen aus Lieferun-

gen und Leistungen auf Basis interner Richtlinien. Alle Forderungen aus Lieferungen und Leis-

tungen werden mit Ausnahme einiger Einkaufskooperationen anhand einer Kreditversicherung

abgesichert. Für die unter die Ausnahme fallenden Einkaufskooperationen besteht ein internes,

von dem Management Board genehmigtes Kreditlimit. Somit sind ca. 99 % aller Forderungen

durch das interne Risikomanagement abgesichert.

Die Kundenstruktur der Sachsenmilch AG setzt sich aus Großhandel, Verteiler, Industrie, Han-

delsketten und Einkaufskooperationen zusammen. Für die Marke Sachsenmilch im Frischebe-

reich besteht – entgegen dem Bereich Commodities – eine gefestigte, historisch gewachsene

Kundenstruktur. Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Ein-

zelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die historischen Forderungsausfälle waren unwe-

sentlich. Generell unterliegen verkaufte Güter bis zur Bezahlung einer Eigentumsvorbehalts-

klausel, so dass für die Sachsenmilch AG im Fall der Nichtbezahlung ein gesicherter rechtlicher

Anspruch besteht. Daneben entfalten Kreditversicherungen sowie eventuell geforderte Bank-

bürgschaften risikomindernde Wirkung. Geschäfte mit Neukunden, für die keine Kreditversi-

cherung abgeschlossen werden konnte bzw. die als risikoreich eingestuft wurden, werden nur

auf Vorauszahlungsbasis abgeschlossen.

107

Unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise entfallen auf 8 Kundengruppen etwa 48 % (Vorjahr:

41 %) des Konzernnettoumsatzes 2008. Keine Kundengruppe macht mehr als 10 % (Vorjahr: 9

%) des Konzernnettoumsatzes aus. Der höchste Betrag für Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen entspricht rund 11 % (Vorjahr: 12 %) der gesamten Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen per 31. Dezember 2008. Folglich bestehen keine stark konzentrierten Kreditrisi-

ken.

Das maximale Ausfallrisiko aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem

Buchwert dieser Forderungen. Die Buchwerte dieser Forderungen, mit separatem Ausweis der

überfälligen und wertberichtigten Forderungen, können nachfolgenden Tabellen entnommen

werden.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die maximale Kreditrisikoposition aus sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen

entspricht dem Buchwert dieser Instrumente. Die Sachsenmilch-Gruppe erachtet dieses Kredit-

risiko als nicht bedeutend.

Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte stellt das maximale Kreditausfallrisiko dar. Das maximale Ausfallrisiko zum Bilanzstichtag stellt gemäß IFRS 7.36a sich wie folgt dar:

in TEUR 2008 2007

Langfristige finanzielle Vermögenswerte 30 30

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 85.898 107.731

− fremde Dritte 70.148 87.286

− verbundene Unternehmen 15.750 20.445

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 131.502 223.391− Cashpooling 31.394 123.095− Darlehen 100.000 100.000− Derivative finanzielle Vermögenswerte Vermögenswerte (De-

rivate ohne Hedge Accounting)108 296

Sonstige Forderungen 8.510 7.824− Sonstige 8.510 7.824

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.052 6.396

Folgende Abbildungen stellen die Risikovorsorge für Ausfallrisiken bei Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen gegen fremde Dritten durch Überleitung der Brutto-Forderung auf die Netto-Forderung sowie durch Überleitung der Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dar:

in TEUR 2008 2007

Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto 70.196 87.310Abzüglich Einzelwertberichtigungen für zweifelhafte Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen -44 -21Abzüglich Portfoliowertberichtigungen -4 -3Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 70.148 87.286

108

Die Einzel- und Portfoliowertberichtigungen entwickelten sich dabei wie folgt:

Anfangsbestand 01.01.2008

Inanspruchnahme Auflösung Zuführung Umrechnungs-differenz

Endbestand 31.12.2008

TEUR24 15 0 40 0 48

Anfangsbestand 01.01.2007

Inanspruchnahme Auflösung Zuführung Umrechnungs-differenz

Endbestand 31.12.2007

TEUR229 194 13 2 0 24

Die Offenlegung von kalkulatorischen Zinserträgen aus der Aufzinsung zukünftig erwarteter

Zahlungseingänge kommt lediglich zur Anwendung, wenn im Rahmen der Wertberichtigungs-

bildung der finanziellen Vermögenswerte abgezinst wurde. Aufgrund der Annahme, dass der

Großteil der Verwertungserlöse in der Regel innerhalb eines Jahres realisiert wird und aufgrund

der Unwesentlichkeit des Bestandes an einzelwertberichtigten Forderungen wird bei der Bemes-

sung der Wertberichtigungen aus Wesentlichkeitsgründen auf die Abzinsung verzichtet.

Es gibt keine Forderungen, die überfällig oder wertberichtigt wären, wenn sie nicht nachverhan-

delt worden wären.

Die folgende Tabelle gibt Informationen über das Ausmaß der in den Forderungen aus Liefe-

rungen und Leistungen enthaltenden Kreditrisiken:

in TEUR 2008 2008 2008 2007 2007 2007Fremde Dritte

Verbunde-ne

Gesamt Fremde Dritte

Verbunde-ne

Gesamt

Keine überfälligen Forderungen 54.119 13.068 67.187 62.795 15.694 78.489

Überfällige Forderungen- weniger als 30 Tage 15.770 1.571 17.341 23.887 1.410 25.297- 30 bis 60 Tage 206 1.102 1.308 421 484 905- 60 bis 90 Tage 16 9 25 27 2.689 2.716- 90 bis 180 Tage 80 0 80 154 52 206- ab 180 Tage 270 0 270 46 40 86

Gesamt 70.461 15.750 86.211 87.330 20.369 107.699

Einzelwertberichtigung -44 0 -44 -21 0 -21

Portfoliowertberichtigung -4 0 -4 -3 0 -3

Kreditorische Debitoren 30 0 30 95 0 95

Fremdwährungsbewertung -295 0 -295 -115 76 -39

Buchwert (netto) 70.148 15.750 85.898 87.286 20.445 107.731

Das maximale Kreditausfallrisiko wird durch Kreditversicherungen reduziert. Zum Bilanzstich-

tag sind TEUR 29.668 der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen versichert. Der Selbst-

behalt beträgt 10%. Insgesamt wurde ein Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistun-

gen von TEUR 302 einzelwertberichtigt.

109

Kapitalmanagement

Der Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel Erträge durch die Optimierung des Verhältnisses

von Eigen- zu Fremdkapital zu maximieren. Das Kapitalmanagement soll die Unternehmens-

fortführung gewährleisten. Im Mittelpunkt des Kapitalmanagements steht die Eigenkapitalquo-

te. Die Eigenkapitalquote beschreibt die Beziehung zwischen Eigen- und Gesamtkapital. Je

mehr Eigenkapital zur Verfügung steht, desto höher ist die finanzielle Stabilität des Unterneh-

mensverbundes und desto unabhängiger ist der Konzern von Kapitalgebern. Die Eigenkapital-

quote beträgt bei einem Eigenkapital von TEUR 134.535 (i.Vj. TEUR 135.821) 49% (i.Vj.

34,5%). Die gesetzliche Rücklage und die Kapitalrücklage soll nach § 150 AktG zusammen

den zehnten Teil des Grundkapitals betragen. Der gesetzliche Mindestnennbetrag des Grundka-

pitals ist fünfzigtausend Euro. Die gesetzlichen Mindestkapitalanforderungen wurden in der

Berichtsperiode erfüllt.

26. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

85,54 % der Aktien der Sachsenmilch AG werden von der Sachsenmilch Anlagen Holding AG,

die ein 100 %iges Tochterunternehmen der Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG ist, gehal-

ten. Die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG ist wiederum ein 100 %iges Tochterunter-

nehmen der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG.

Herr Theobald Müller ist alleiniger Kommanditist der Unternehmensgruppe Theo Müller

GmbH & Co. KG sowie alleiniger Gesellschafter der Unternehmensgruppe Theo Müller Kom-

plementär GmbH.

Es bestehen Darlehens-, Pacht-, Dienst- und Lieferverträge mit Tochterunternehmen der Unter-

nehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG. Die Pachtverträge beinhalten die Verpachtung

von Flächen und Betriebsanlagen. Mittels Dienstverträgen (z. B. Kostenumlagevertrag) werden

der Sachsenmilch AG Dienstleistungen zur Verfügung gestellt bzw. von ihr Dienstleistungen

erbracht. Die Lieferverträge beinhalten die Belieferung sowohl von Roh-, Hilfs- und Betriebs-

stoffen als auch von Halb- und Fertigerzeugnissen.

Darüber hinaus handelt es sich bei den Beziehungen zu nahe stehenden Personen zum einen um

einen Vertrag über die Erbringung von Dienstleistungen im Einkaufsbereich sowie zum anderen

um einen Management Service Vertrag, der die Erbringung folgender Dienstleistungen durch

andere nahe stehende Unternehmen regelt: Einkauf von Dienstleistungen, Beratungsleistungen

bei der Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern, Beratung und Unterstützung bei Preis- und

Vertragsverhandlungen mit Lieferanten und Dienstleistern, strategische Beratung beim Einkauf

von Leistungen, Führung von Verhandlungsgesprächen, Korrespondenz zwischen Verhand-

lungspartnern und die Einbringung von fachspezifischem Wissen. Diese Verträge wurden zwi-

schen dem Konzern und Unternehmen, die durch Herrn Theobald Müller maßgeblich beein-

flusst werden, abgeschlossen.

110

Im Folgenden wird eine Übersicht über die Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen

gegeben. Hierbei wird zum einen nach Art der Geschäftsvorfälle (Umsatzerlöse, Pachtaufwand,

Materialaufwand, sonstiger Ertrag und Aufwand, Zinsen), zum anderen auch nach Mutterunter-

nehmen und sonstigen nahestehenden Unternehmen untergliedert.

Umsatzerlöse Pachtaufwand Materialaufwand

2008 2007 2008 2007 2008 2007

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Mutterunternehmen (SAHO AG) 0 0 -12.714 -13.298 0 0

Sonstige nahe stehende Unternehmen188.889 206.108 -10.419 -9.108

-535.850

-497.362

188.889 206.108 -23.134 -22.406-

535.850 -497.362

Sonstiger Ertrag Sonstiger Aufwand Finanzergebnis

2008 2007 2008 2007 2008 2007

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Mutterunternehmen (SAHO AG) 41 69 -2 -4.496 0 0

Sonstige nahe stehende Unternehmen 34.149 30.890 -18.451 -15.230 2.301 5.459

34.190 30.959 18.453 -19.726 2.301 5.459

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen

Finanzver-

bindlichkeit

(langfristig)

Verbindlichkeitenaus Lieferungen und Leistungen

2008 2007 2008 2007 2008

2007

ange-passt 2008 2007

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Mutterunternehmen

(SAHO AG) 0 0 -11 3 0 0 176 4.841

Sonstige nahe stehende

Unternehmen131.394 223.095 15.761 20.442 82.270 78.353 23.141 32.218

131.394 223.095 15.750 20.445 82.270 78.353 23.317 37.059

Sonstige finanzielle Schulden

2008 2007

TEUR TEUR

Mutterunternehmen

(SAHO AG) 0 0

Sonstige nahe stehende

Unternehmen1 97.507

1 97.507

Außerdem nimmt die Sachsenmilch AG am Cashpooling der Molkerei Alois Müller GmbH &

Co. KG, einem Tochterunternehmen der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG

teil.

111

Des Weiteren unterhält die Sachsenmilch AG Darlehensbeziehungen gegenüber Schwesterun-

ternehmen, die über die Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG als nahe stehende

Unternehmen gelten. Die Bedingungen und Konditionen der ausgereichten Ausleihung sind

unter 5., die Bedingungen und Konditionen der Darlehensverbindlichkeit unter 11. beschrieben.

27. Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen

Die Bezüge der in 2008 neu formierten Geschäftsführung und anderen leitenden Angestellten in

Schlüsselpositionen der Sachsenmilch AG setzten sich im Verlauf des Geschäftsjahres wie folgt

zusammen:

in T€ Aufwand Offene Posten

Aufwand Offene Posten

2008 31.12.2008 2007 31.12.2007

kurzfristig fällige Leistungen an Arbeit-nehmer

1.208 94 1.096 26

Andere langfristige Leistungen 133 0 0 0

Leistungen aus Anlass der Beendi-gung des Arbeitsverhältnisses

0 0 250 250

Gesamt 1.341 94 1.346 276

Von den Aufwendungen werden 29 % an Gesellschaften außerhalb des Konzerns der Sachsen-

milch AG berechnet.

28. Vorstand, Gesamtbezüge des Vorstandes

Vorstand war im Berichtsjahr:

• Herr Dr. Thomas Bachofer (Vorsitzender), Diedorf, Jurist der Unternehmensgruppe Theo

Müller GmbH & Co. KG

Der Vorstand hat im Berichtsjahr keine Bezüge erhalten. Er hat keine Pensionszusage aus dem

oben genannten leistungsorientierten Altersversorgungsplan.

29. Aufsichtsrat, Aufsichtsratsvergütungen

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats (6 Mitglieder) der Sachsenmilch AG hat sich im Ge-

schäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die für das Geschäftsjahr gewährten

Gesamtbezüge des Aufsichtsrates teilen sich wie folgt auf:

112

Vergü-tungen

Vergü-tungen

2008 2007

TEUR TEUR

Herr Theobald Müller, Erlenbach, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG--Vorsitzender--

0 0

Herr Wilfried Neuß, Jettingen-Scheppach, selbständiger Berater-stellvertretener Vorsitzender -

0 0

Herr Dipl.-Finanzwirt Carsten Schmiedler, Diedorf, Leiter Bilanzen und Steuern der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG

0 0

Herr Dipl.-Kfm. Theo Müller, jun., Küsnach / Schweiz, Unternehmensbeirat der Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG

0 0

Herr Rolf Jakob, Lamspringe, Projektingenieur technische Projekte (Arbeit-nehmervertreter ab 10. Juli 2007)

2,5 1,2

Herr Jürgen Rentzsch, Kamenz, Schichtführer Produktion (Arbeitnehmervertre-ter ab 10. Juli 2007)

2,5 1,2

Herr Jürgen Kindermann, Radeberg, Schichtführer Abfülltechnik (Arbeitnehmervertreter, Mandat niedergelegt 24. Oktober 2007)

0 2,1

Herr Dipl.- Landwirt Hartmut Kretschmer, Vierkirchen, selbständiger Landwirt(Mandat niedergelegt 27. Juli 2007)

0 1,5

Herr Dipl.-Landwirt Dr. Rainer Nicol, Prausitz, selbständiger Landwirt(Mandat niedergelegt 27. Juli 2007)

0 1,5

Herr Uwe Berndt, Burkau, Schlosser (Arbeitnehmervertreter, bis zum 10. Juli 2007)

0 1,3

Herr Gerd Uhde, Dresden, Molkereimeister(Arbeitnehmervertreter bis zum 10. Juli 2007)

0 1,3

5,0 10,1

Die Aufsichtsratsmitglieder haben keine Pensionszusage aus dem obengenannten leistungsori-

entierten Altersversorgungsplan.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Theobald Müller, ist Aufsichtsratsvorsitzender der

Sachsenmilch Anlagen Holding AG, Leppersdorf.

Der Vorstand und die weiteren Aufsichtsratsmitglieder sind nicht in anderen Aufsichtsräten

oder Kontrollgremien tätig.

Ein Beirat ist nicht bestellt. Vorschüsse, Kredite und Haftungsübernahmen für die Organmit-

glieder der Gesellschaft wurden nicht gewährt.

30. Entsprechenserklärung nach § 161 AktG

113

Vorstand und Aufsichtsrat haben am 09. Dezember 2008 eine Erklärung gemäß § 161 AktG

abgegeben, welche Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governan-

ce Kodex“ nicht angewendet wurden und werden. Die Entsprechenserklärung wurde mit Ein-

stellen auf die Internetseite der Gesellschaft am 11. Dezember 2008 den Aktionären dauerhaft

zugänglich gemacht.

31. Abschlussprüferhonorar

Im Geschäftsjahr 2008 sind für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses der Sachsenmilch

AG TEUR 220 (i. Vj. TEUR 254) als Aufwand erfasst. Davon entfallen TEUR 17 (i. VJ. TEUR

67) auf das Jahr 2007 sowie TEUR 203 auf das Berichtsjahr 2008 (i. Vj. TEUR 188). Darüber

hinaus wurden für sonstige Bestätigungsleistungen TEUR 48 (i.Vj. TEUR 45) und für sonstige

Leistungen des Abschlussprüfers TEUR 13 (i. Vj. TEUR 17) an Honoraren aufwandsmäßig

gebucht.

32. Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten

2008 2007

Anzahl Anzahl

Angestellte 349 341

Gewerbliche Arbeitnehmer 348 379

Auszubildende 55 58

752 778

33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Fi-

nanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, haben sich mit Ausnahme des unter den

Eventualforderungen (24) dargestellten Sachverhaltes nicht ereignet.

114

Segmentbericht für das Geschäftsjahr 2008

Im Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Aktivitäten der Sachsenmilch-Gruppe

gemäß den Regeln von IAS 14 („Segment Reporting“) nach Geschäftsfeldern als primäres Be-

richtsformat und nach Regionen als sekundäres Berichtsformat abgegrenzt.

1. Definition der primären Segmente

Die Differenzierung der Segmente orientiert sich an internen betriebswirtschaftlichen Verant-wortungs- und Berichtsstrukturen unter Berücksichtigung von Risiko-/Ertragsgesichtspunkten der unterschiedlichen Geschäftsfelder, die Gruppen ähnlicher Produkte zusammenfassen.

Das Segmentergebnis basiert auf dem EBIT (Earnings before interests and taxes), das als interne Steuerungsgröße im Konzern verwendet wird.

Folgende Segmente werden unterschieden:

Segment Basisprodukte

Das Segment umfasst das Geschäft mit Frisch- und H-Milch sowie Butter und den Milchhandel.

Segment Molkeveredelungsprodukte

Das Segment umfasst die Produktion und den Handel mit Milchpulvern und veredelten Molke-produkten in flüssiger und Pulverform sowie von Bioethanol.

Segment Käserei

Das Segment umfasst die Geschäftsbereiche Mozzarella sowie Hart- und Schnittkäse.

Segment Milchfrischprodukte

Das Segment umfasst den Handel mit Milchfrischprodukten sowie den Hausverkauf. Das Seg-ment wird in 2008 erstmals angegeben. Im Vorjahr war das Segment in den anderen Segmenten enthalten. Das Vorjahr wurde entsprechend angepsst.

Alle Angaben erfolgen in TEUR.

Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze werden marktorientiert festgelegt (arm´s length).

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2. Segmenterlöse

a) Außenumsätze (Segmenterlöse mit externen Kunden)

Segment Außenumsatz 2008 Außenumsatz 2007

Basis 485.238 494.015

Molke 94.184 81.996

Käse 242.334 209.859

Frischprodukte 50.088 36.022

871.844 821.892

Eliminierungen & Anpassungen -22.774 -15.074

Summe 849.070 806.818

Die Eliminierungen und Anpassungen betreffen im Wesentlichen die Erlösschmälerungen.

b) Innenumsätze (Segmenterlöse mit anderen Segmenten)

Segment Innenumsatz 2008 Innenumsatz 2007(angepasst)

Basis 0 0

Molke 32.956 28.383

Käse 21.221 57.577

Frischprodukte 0 0

54.177 85.960

Konsolidierung -54.177 -85.960

Innenumsatz Konzern 0 0

Die Innenumsätze betreffen die segmentübergreifende Lieferung von Süßmolke und MF Reten-tat. Im Vorjahr enthielten die Innenumsätze auch Erlöse zwischen verschiedenen rechtlichen Einheiten innerhalb eines Segmentes. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.

c) Umsätze gesamt (Außenumsätze und Innenumsätze)

Segment Umsatz gesamt 2008 Umsatz gesamt 2007(angepasst)

Basis 485.238 494.015

Molke 127.140 110.379

Käse 263.555 267.436

Frischprodukte 50.088 36.022

Konsolidierung -54.177 -85.960

Summe 871.844 821.892

Eliminierungen & Anpassungen -22.774 -15.074

Summe 849.070 806.818

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3. Segmentergebnis

Segment EBIT 2008 EBIT 2007 (angepasst)

Basis 10.353 3.604

Molke -942 1.421

Käse -14.323 3.585

Frischprodukte 2.315 656

Eliminierungen & Anpassungen 673 296

Summe -1.924 9.562

4. Abschreibungen

Segment Afa 2008 Afa 2007

Basis 249 395

Molke 200 174

Käse 251 495

Summe 700 1.064

5. Investitionen in das Anlagevermögen (imm. Vermögenswerte und Sachanlagen)

Segment 2008 2007

Basis 1.445 912

Molke 1.123 1.632

Käse 2.069 343

Sonstiges 0 0

Summe 4.637 2.887

6. Andere nicht zahlungswirksame Aufwendungen

Segment 2008 2007

Basis 0 1.506

Molke 0 1.191

Käse 0 2.248

Summe 0 4.495

Die anderen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen betreffen Aufwendungen aus der Erfas-sung des Forderungsverzichts in 2007.

7. Segmentvermögen

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Segment 2008 2007

Basis 69.780 98.462

Molke 13.895 46.289

Käse 90.788 147.698

Konzernvermögen 174.463 292.449

Das Segmentvermögen betrifft die Bilanzsumme abzgl. Derivate, Ertragsteueransprüche sowie der Darlehensforderung.

8. Segmentschulden

Die Segmentschulden betreffen Schulden laut Konzernbilanz abzgl. Darlehen, laufende Er-tragsteuerverbindlichkeiten sowie Derivaten.

9. Sekundäre Segmente

Die geographischen Segmente stellen das sekundäre Berichtsformat dar. Segmenterlöse mit externen Kunden, die in den geographischen Segmenten angegeben werden, werden entspre-chend dem geographischen Standort der Kunden den einzelnen Segmenten zugewiesen. Die Vermögenswerte des Konzerns werden nach den geographischen Standorten der Tochtergesell-schaften angegeben.

9.1 Segmenterlöse mit externen Kunden

Außenumsatz nach Regionen 2008 2007

Deutschland 653.632 607.576

EU 211.837 201.360

Sonstige Regionen 5.625 12.956

Summe Brutto 871.094 821.892

./. Erlösschmälerungen 22.024 15.074

Summe Netto 849.070 806.818

9.2 Segmentvermögen

Segment 2008 2007

Basis 20.560 84.585

Molke 3.738 18.476

Käse 29.984 74.135Schulden Konzern 54.282 177.196

118

Segment 2008 2007

Inland 174.463 292.449

9.3 Investitionen

Segment 2008 2007

Inland 4.638 2.887

Leppersdorf, den 31. März 2009

Vorstand der Sachsenmilch AG

119

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Sachsenmilch AG, Leppersdorf, aufgestellten Konzernabschluss

--bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und

Aufwendungen, Kapitalflussrechnung und Anhang-- sowie den Konzernlagebericht für das

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernab-

schluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den

ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in

der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss

und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut

der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrich-

tigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Be-

achtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hin-

reichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die

Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des

Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie

Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der

Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der

in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs-

kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen

Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des

Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prü-

fung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

120

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der

Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach

§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Be-

achtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-

mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit

dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Köln, den 31. März 2009

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

(vormals

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft

Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

Hagner

Wirtschaftsprüfer

Holm

Wirtschaftsprüferin


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