Europakonferenz 2016
Roman/Rumänien
Mittwoch, 07.09.2016
Anreise
Die Anreise erfolgte über Bukarest. Die rumänische Hauptstadt erreicht man von Berlin/Tegel mit Air Berlin bzw. von Berlin/Schönefeld mit Ryan Air in gut 2 Stunden. Hannelore B., Alice und Wolfgang G.,
Karin L. und Ilona S. reisten am Vormittag von Tegel aus an und Gloria S. am frühen Morgen von Schönefeld. In Bukarest trafen alle zusammen und wurden von den Gastgebern aus Roman erwartet.
Mit dem Bus ging es in gut 6 Stunden quer durchs Land nach Roman. Christiane Sch. aus Hamburg
traf am Folgetag ein. Im Hotel Roman Plaza bereiteten die Jugendlichen des Studentchapters Roman allen Ankommenden einen herzlichen Empfang. Jeder erhielt ein Begrüßungsbändchen in den Farben
Rumäniens – blau, gelb, rot. Das Hotel "Roman Plaza" ist sehr komfortabel, die Zimmer sind großzügig und bequem.
Der Abend klang mit einem gemeinsamen Beisammensein von Teilnehmern aus den USA, Belgien, der
Schweiz, Mazedonien, Polen und Berlin in einem nahegelegenen Restaurant aus.
Donnerstag, 08.09.2016
Intercultural experience of Romanian art traditions and dance
Am Vormittag brachte ein Bus alle Teilnehmer zu dem etwa 30 min außerhalb gelegenen
Gaststättenkomplex „Hanu Ancuţei“. Dort fand eine interkulturelle Veranstaltung zum Mitmachen mit rumänischer Volkskunst und Tanz statt. Es wurden Ostereier bemalt, Wollpüppchen gebastelt
und Volkstänze von einer rumänischen Volkstanzgruppe aufgeführt. Die Teilnehmer lernten Schrittkombinationen, tanzten mit und wurden mit frisch gebackenen Köstlichkeiten aus dem Ofen
verwöhnt.
Zum Abschluss gestalteten alle Gäste die vorbereiteten Geschenketüten für Kinder eines
Freizeitzentrums in Roman, welches am Nachmittag besucht werden sollte. In den Tüten befanden
sich nützliche altersgerechte Dinge für die Kinder des Freizeitzentrums, wie Stifte, Schreibhefte, Bastelmaterial und Ähnliches.
Nach dem Lunch stand eine humanitäre Aktivität auf dem Programm. Es wurden die Kinder des von
der rumänisch-orthodoxen Kirche geführten Tagesfreizeitzentrums „Love and Hope“ besucht. Gemeinsam verbrachten die Teilnehmer der Europakonferenz, die Kinder und die Betreuer des
Freizeitzentrums sowie der leitende Pfarrer einen Nachmittag im nahe gelegenen Park bei Spiel und Tanz. Die Kinder hatten ein kleines Programm vorbereitet und verzauberten mit ihren Vorführungen
alle Anwesenden.
Antoaneta aus Bulgarien schminkte mit Engelsgeduld nicht nur die Kleinsten zu süßen Kätzchen und zum Abschluss erhielten alle Kinder ihre persönlichen Geschenketüten. Es war eine großartige Aktion
im Rahmen der Konferenz.
Der Tag klang am Abend mit der „We are young“ Party im ältesten Haus Romans, der Casa Veche, in
dem sich ein PUB & Restaurant mit Diskothek befindet, aus. Während die Jugend nach modernen
Rhythmen tanzte, verbrachte die Community den Abend bei interessanten Gesprächen und dem Warten auf das Dinner im Garten. An das sehr späte Servieren des Dinners mussten sich alle erst
noch gewöhnen.
Freitag, 09.09.2016
City Treasure Hunt und World Café
Der Vormittag wurde durch den „City Treasure Hunt“ bestimmt. Die Jugendlichen des „Roman Voda National College“ hatten eine Art Schnipsel Jagd durch das Zentrum Romans vorbereitet. Eingeteilt in
fünf Gruppen wurden einige interessante Orte und Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt. Die Jagd
begann für jede Gruppe an einem anderen Ort, z. B. der „Casa Veche“. Besichtigt wurde die Bibliothek – hier war sogar der örtliche Fernsehsender zugegen und interviewte einige Teilnehmer.
Zu sehen waren ferner die Kirche des Erzbistums von Roman und Bacau – erbaut im 16. Jh., die armenische Kirche, der Kulturpalast mit dem alten, dem Verfall preisgegebenen Kino aus der
sozialistischen Ära, der Platz „Roman Vodă“ mit der Statue dieser historischen Persönlichkeit. Die
Stadterkundung endete im Roman Voda National College, wo die meisten Mitglieder des Studentchapters Roman studieren.
City Treasure Hunt
Am Freitagvormittag luden die Mitglieder des Studentchapters Roman die Konferenzteilnehmer zum Erkunden ihrer Stadt ein. Es wurden fünf Gruppen gebildet. Jede Gruppe bekam eine Karte von Roman (ohne Straßennamen), die mit Kreuzen versehen war. Es war unsere Aufgabe herauszufinden, welche Sehenswürdigkeit sich hinter den Kreuzen versteckte. Hatten wir ein Ziel erreicht, empfing uns ein Jugendlicher, informierte uns ausführlich über die Sehenswürdigkeit und erteilte uns ‚Sonderaufgaben‘. So sollten wir in der Klosterkirche die Lebensblume entdecken, in der Bibliothek den Turm besteigen und die Aussicht fotografieren oder in der armenischen Kirche armenische Schriftzeichen erkennen.
Die Mitglieder des Jugendchapters hatten sich für uns weitere Herausforderungen ausgedacht. So sollten wir ‚60 Jahre PTPI‘ in einem Kurzvideo darstellen, ein Foto mit einer uns unbekannten Person anfertigen, einer unbekannten Person einen Heiratsantrag stellen. Ein Gruppenmitglied sollte sich auf einem Zebrastreifen wie ein Model bewegen, eine unbekannte Person zum Lachen bringen und noch Vieles mehr. Auf diese spaßige Art lernten wir nicht nur die Sehenswürdigkeiten kennen, sondern erlebten auch, wie die Menschen in Roman auf bestimmte Situationen reagieren. Tolle Idee!!!
Karin L.
Im World Café am Nachmittag kamen viele Teilnehmer der Konferenz zusammen, um in
unterschiedlichen Gruppen zu je fünf Teilnehmern über verschiedene Fragen der Gestaltung von
People to People International zu diskutieren. Außerdem wurden die drei besten Gruppen des Vormittags mit kleinen Präsenten prämiert.
Am Abend fand ein großes Buffet Dinner im Hotel Roman Placa statt. Bei Musik und Tanz sowie vielen interessanten Gesprächen klang der Abend aus.
Samstag, 10.09.2016
European Council Meeting and Workshops on member engagement
Auf dem European Council Meeting am Vormittag wurden der PTPI EUROPE-Annual Report 2015 und
das Financial Statement PTPI Europe 2015 vom Regional Chair, Chalks Corriette und der Treasurer
Charlotte Scheller vorgetragen. Die anschließende Diskussion bot Gelegenheit zu einer breit gefächerten Meinungsäußerung.
Antoaneta Pophlebarova aus Varna begeisterte mit einem sehr anschaulichen Bericht ihrer Reise nach
Nepal, wo sie Kontakt zu einem Mädchen-Wohnprojekt geknüpft hatte. Ihre mitgebrachten selbstgenähten Stofftaschen konnten von den Teilnehmern der Konferenz gekauft werden. Den Erlös
hat Antoinetta inzwischen den Mädchen in Nepal zukommen lassen, welche davon einen
Einrichtungsgegenstand für Ihr Wohnzimmer erworben haben.
Bei den Workshops am Nachmittag trafen sich die Mitglieder der Community – und der Student
Chapter zu weiteren Diskussionen
Am Abend brachte der Bus alle Teilnehmer zu Romanian Night in die Ausflugsgaststätte „Hanu Ancutei“. Hier wurde bis Mitternacht geschlemmt, gefeiert und getanzt.
Sonntag, 11.09.2016
Excursion durch Neamţ County
Roman ist eine Kleinstadt im rumänischen Kreis Neamţ, der in der Region Moldau liegt. So lag es sehr
nahe, an dem für den Sonntag angebotenen Ausflug durch diesen Landstrich teilzunehmen.
Die erste Station war das private Museum “Muzeul Popa”, gegründet in den sechziger Jahren von dem
rumänischen Künstler Neculae Popa († 2010). Dieses Museum ist eines der ältesten und größten
privaten Museen in Rumänien. Ziel des Künstlers war es, etwas vom kulturellen Reichtum des traditionellen rumänischen Dorfs zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dem
fühlen sich die Betreiber des Museums bis heute verpflichtet. Die Sammlung besteht aus über 3.500 Einzelteilen - naiven Skulpturen aus Holz und Stein, Kostümen und Masken für die Fastnachtsumzüge,
einem Brauchtum, welches in den rumänischen Dörfern bis heute gepflegt wird, sowie Bildern und
Werken des Künstlers Neculae Popa selbst.
Nächste Station war die Festung Neamţ in der Stadt Târgu Neamţ, eine mittelalterliche Burg, erbaut
im 14. Jahrhundert im Fürstentum Moldau. Sie hatte eine Schlüsselrolle im Verteidigungssystem
Stefans des Großen (Stefan del Mare). Danach verlor sie zunehmend an strategischer Bedeutung. Heute ist die Burgruine eine der wichtigsten touristischen Attraktionen in Neamţ County.
Im nahegelegenen Park „Vanatori-Neamţ“ fand ein Volksfest statt, welches Gelegenheit gab, Land und Leute zu beobachten.
Nachdem einige der Teilnehmer die Festung erstiegen hatten und andere sich auf dem Gelände des Volksfestes entspannt hatten, ging die Fahrt weiter zur dritten Station, dem rumänisch-orthodoxen
Nonnenkloster "Agapia", erbaut in der Mitte des 17. Jh., zunächst als Mönchskloster, wurde es im 19. Jh. in ein Nonnenkloster umgewandelt. Innerhalb der Mauern des Klosters leben derzeit über 500
Nonnen, die die Felder bearbeiten, Gemüsegärten bestellen, Teppiche weben und Stickereien
anfertigen. Das Kloster ist für seine Teppiche und Stickereien bekannt. Die Teppiche des Parlamentspalastes in Bukarest wurden im Kloster Agapia angefertigt.
Nach so viel Historie hatten sich alle einen Lunch verdient, der in der Ausflugsgastätte "Pensionae Marie" in der Nähe des Klosters eingenommen wurde.
Gut gestärkt wartete die letzte Etappe des Tages auf die Teilnehmer: Piatra Neamţ. Während eines
kurzen Stadtspazierganges erzählte die rumänische Reiseleiterin Dana Matache viel Interessantes zur
Geschichte und zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, die am linken Ufer der Bistritz liegt und umgeben ist von den Ostkarpaten und einigen Bergen. Piatra Neamţ hat etwa 85.000 Einwohner und
ist die Hauptstadt des Kreises Neamţ.
Zum Abschluss der Exkursion fuhren alle mit der Bergbahn auf den Hausberg. Oben angelangt
belohnte eine sehr schöne Sicht über die Stadt und die Umgebung.
Einst als Skigebiet mit 1,2 km Piste konzipiert, war der Bau der Bergbahn wohl mangels Schnee in 380
m bis 660 m Höhe eine Fehlinvestition. Nun die Touristen freut es!
Am Abend hieß es Abschied nehmen. Viele haben sich am darauffolgenden Tag auf den Heimweg
begeben. Für 14 Mitglieder war das Abenteuer Rumänien allerdings noch nicht zu Ende. Begleitet von Andrei Corduneanu, Daria und Tudor, zwei Jugendlichen des Studentchapters Roman, und der
Reiseleiterin Dana Matache, nahmen auch sechs Mitglieder unseres Vereins an einer viertägigen
Rundreise durch Transsylvanien mit Endstation Bukarest teil.