RIO-LÄNDERBERICHT 2016: ÖSTERREICH CR_AT...Belgien). GESAMTÜBERBLICK Das Wachstum des BIP hat im...

RIO-LAumlNDERBERICHT 2016

OumlSTERREICH

Forschungs- und

Innovationsobservatorium

Laumlnderberichtserie

Schuch K Gampfer R

2017

EUR 28480 DE

Diese Veroumlffentlichung ist ein der Politikgestaltung dienender Wissenschaftsbericht der Gemeinsamen

Forschungsstelle (DG JRC) dem internen wissenschaftlichen Dienst der Europaumlischen Kommission Ihr Ziel ist

es dem europaumlischen Politikprozess eine evidenzbasierte wissenschaftliche Unterstuumltzung zu geben Die

Veroumlffentlichung und die darin enthaltenen Aussagen geben nicht die politischen Positionen der Europaumlischen

Kommission wieder und lassen diese unbeschadet Weder die Europaumlische Kommission noch Personen die in

ihrem Namen handeln sind fuumlr moumlgliche Verwendungen dieser Veroumlffentlichung verantwortlich

Kontaktinformationen

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JRC Science Hub

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JRC105844

EUR 28480 DE

PDF ISBN 978-92-79-65985-0 ISSN 1831-9424 doi102760455941

Luxemburg Veroumlffentlichungsbuumlro der Europaumlischen Union 2017

copy Europaumlische Union 2017

Die Wiederverwendung des Dokuments ist zulaumlssig sofern die Quelle bestaumltigt- und die urspruumlngliche

Bedeutung oder Meldung der Texte nicht geaumlndert wird Die Europaumlische Kommission haftet nicht fuumlr

Konsequenzen der Wiederverwendung

Bezugnahme auf diese Veroumlffentlichung als Schuch K Gampfer R RIO Laumlnderbericht 2016

Oumlsterreich EUR 28480 DE doi102760455941

Alle Abbildungen copy Europaumlische Union 2017 mit Ausnahme der Abbildung der Tafel des EFR von Niels Meyer

mit der Lizenz CC BY 20

Forschungs- und Entwicklungsobservatoriumslaumlnderberricht 2016 Oumlsterreich

Die 2016 RIO Laumlnderberichtserien analysieren und bewerten die Entwicklung und Leistung der nationalen

Forschungs- und Entwicklungssysteme der EU-28 Mitgliedsstaaten und damit zusammenhaumlngende Politiken

Ihr Ziel ist es die Umsetzung der EU-Politik zu uumlberwachen und zu bewerten sowie das politische Lernen in den

Mitgliedstaaten zu erleichtern

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 3

Danksagungen 3

1 Wichtigste Entwicklungen im Bereich FuI im Jahr 2016 5

11 Fokus auf nationale und regionale Strategien fuumlr intelligente

Spezialisierung 5

2 Volkswirtschaftlicher Hintergrund 6

21 Wirtschaftsstruktur 6

22 Wirtschaftliches Umfeld 7

23 Angebot an Humanressourcen 8

3 Hauptakteure im Bereich FuI 8

4 Tendenzen in der FuE 9

41 Oumlffentliche Mittelzuteilung fuumlr FuE und Ausgaben fuumlr FuE 10

42 Privatwirtschaftliche Ausgaben fuumlr FuE 11

43 Innovation im oumlffentlichen Sektor und zivilgesellschaftliches Engagement 12

5 Herausforderungen im Zusammenhang mit Innovation 13

51 Zusammenfuumlhrung der verschiedenen Foumlrdermaszlignahmen fuumlr

privatwirtschaftliche FuI 13

Beschreibung 13

Politische Antwort 14

Bewertung politischer Maszlignahmen 14

52 Aufstockung der Foumlrderung fuumlr herausragende Grundlagenforschung 14

Beschreibung 14



53 Weitere Verbesserung des Angebots an Beteiligungskapital fuumlr Start-up-

Unternehmen und expandierende Jungunternehmen 15

Beschreibung 15



6 Fokus auf Schaffung und Stimulierung von Maumlrkten 17

Literaturverzeichnis 19

Liste der Abkuumlrzungen und Begriffsbestimmungen 21

Infoblatt 23

Abbildungsverzeichnis 23

3

Vorwort

Dieser Bericht enthaumllt eine Analyse des FuI-Systems in Oumlsterreich fuumlr das Jahr 2016 die

auch relevante politische Maszlignahmen und die Finanzierung in Augenschein nimmt wobei

der Fokus insbesondere auf Themen mit grundlegender Bedeutung fuumlr die EU-Politik

liegt Im Bericht werden die wichtigsten Herausforderungen im oumlsterreichischen FuI-

System ermittelt und die umgesetzten politischen Antworten darauf beurteilt Er wurde

anhand von Leitlinien fuumlr die Erhebung und Auswertung verschiedener Materialien

darunter Strategiedokumente Statistiken Evaluierungsberichte und Online-

Publikationen erstellt Die quantitativen Daten sind nach Moumlglichkeit immer zwischen

allen Berichten uumlber EU-Mitgliedstaaten vergleichbar Sofern nicht mit einem

ausdruumlcklichen Verweis versehen stuumltzen sich alle in diesem Bericht verwendeten Daten

auf die Eurostat-Statistiken von Januar 2017 Inhaltlich beruht der Bericht zum Teil auf

dem RIO-Laumlnderbericht 2015 (SchuchGampfer 2016)

Danksagungen

Dieser Bericht hat von den Kommentaren und Anregungen von Ingeborg Schachner-

Nedherer vom oumlsterreichischen Bundesministerium fuumlr Wissenschaft Forschung und

Wirtschaft Maren Sprutacz Hristo Hristov Miguel Sanchez Martinez und Alexander

Kleibrink vom der GD Gemeinsame Forschungsstelle profitiert

Die Autoren bedanken sich auszligerdem fuumlr die Kommentare vonseiten der GD

Regionalpolitik und Stadtentwicklung und der GD Forschung und Innovation

Autoren

Uumlber die Autoren

Klaus Schuch Zentrum fuumlr Soziale Innovation (ZSI) (Wien Oumlsterreich)

Robert Gampfer Europaumlische Kommission Generaldirektion Gemeinsame

Forschungsstelle Referat B7 Wissen fuumlr Finanzen Innovation und Wachstum (Bruumlssel

Belgien)

GESAMTUumlBERBLICK

Das Wachstum des BIP hat im Jahr 2016

in Oumlsterreich wieder angezogen liegt aber

weiterhin unter dem EU-Durchschnitt

Die FuE-Intensitaumlt ist 2015 weiter auf

307 des BIP gestiegen Oumlsterreichs

sehr ambitionierte Europa 2020-

Zielvorgabe von 376 wird dennoch sehr

schwierig zu erreichen sein

Die Finanzierung von Universitaumlten und

privatwirtschaftlicher FuE aus oumlffentlichen

Mitteln ist 2015 und 2016 stark gestiegen

Vor allem die privatwirtschaftliche FuE hat

von der Erhoumlhung der als steuerlicher

Anreiz gedachten Forschungspraumlmie

profitiert

Die BERD in Oumlsterreich gehoumlren zu den

houmlchsten in der EU und steigen weiterhin

Die FuE-Intensitaumlt im Produktions- und

Dienstleistungssektor liegt EU-weit im

Spitzenfeld

GROumlSSTE HERAUSFORDERUNGEN IN DER FuI-POLITIK Zusammenfuumlhrung der verschiedenen

Foumlrdermaszlignahmen fuumlr

privatwirtschaftliche FuI Oumlsterreich

hat hohe BERD und verfuumlgt uumlber eine

breite Palette an oumlffentlichen

Foumlrderinstrumenten fuumlr

privatwirtschaftliche FuI

Foumlrderorganisationen und -instrumente fuumlr

privatwirtschaftliche FuI sind jedoch

fragmentiert und Uumlberschneidungen oder

potenzielle Synergien werden meist nicht

genutzt vor allem auf Laumlnderebene Trotz

Bemuumlhungen um die Zusammenfuumlhrung

ist die Foumlrderlandschaft noch immer zu

komplex um einen maximalen Beitrag zu

dem strategischen Ziele in der FuI-Politik

zu leisten

Aufstockung der Foumlrderung fuumlr

herausragende Grundlagenforschung

Im Vergleich zu EU-weiten und

internationalen Spitzenreitern im Bereich

Innovation sind die Foumlrdermittel fuumlr

Grundlagenforschung in Oumlsterreich

niedrig Durch das relativ geringe Angebot

an vom Oumlsterreichischen

Wissenschaftsfonds (FWF) abgewickelter

wettbewerbsorientierter Foumlrderung fuumlr

Grundlagenforschung wird das Potenzial

fuumlr die Entstehung einer kritischen Masse

in bestimmten Wissenschaftsbereichen

eingeschraumlnkt Da Spitzenleistungen in der

Grundlagenforschung in enger

Wechselbeziehung zu den

Kommerzialisierungsmoumlglichkeiten von

Universitaumlten stehen kann dies womoumlglich

Wissenstransfer und Innovation

behindern Im Zeitraum von 2016

bis 2018 soll die Finanzierung von

Universitaumlten aus oumlffentlichen Mitteln um

mehr als 1 Mrd EUR erhoumlht werden

jedoch koumlnnen die damit verbundenen

Auswirkungen noch nicht beurteilt werden

Weitere Verbesserung des Angebots

an Beteiligungskapital fuumlr Start-up-

Unternehmen und expandierende

Jungunternehmen Das Angebot an

Beteiligungskapital fuumlr Jungunternehmen

in der Expansionsphase in Oumlsterreich wird

besser ist aber noch immer duumlrftig Die

umstaumlndlichen rechtlichen

Rahmenbedingungen fuumlr die

Kapitalbeteiligung oder

Aktienverkaufsangebote sind ein weiteres

Hindernis fuumlr junge innovative

Unternehmen hinsichtlich des Zugangs zu

Kapital Die Umsetzung einer

ambitionierten Strategie zur Verbesserung

dieser Bedingungen wurde 2016 mit

konkreten rechtlichen Reformen

eingeleitet Dank staatlicher

Wagniskapitalfonds entsteht allmaumlhlich ein

unternehmerisches Oumlkosystem

WICHTIGSTE ENTWICKLUNGEN IM BEREICH FuI IM JAHR 2016 Start-up-Paket

Open-Innovation-Strategie

ERA-Roadmap

FP9-Thesenpapier

Forschungsmilliarde

5

1 Wichtigste Entwicklungen im Bereich FuI im Jahr 2016

Start-up-Paket

(072016)

Dieses umfasst eine Risikokapitalpraumlmie zur Foumlrderung privater Wagniskapitalinvestitionen verbesserte Steuervorschriften fuumlr Wagnis- und Risikokapitalinvestitionen mehr AWS-Buumlrgschaften fuumlr risikoreiche Investitionen eine Senkung der Lohnnebenkosten in den ersten drei Jahren fuumlr die ersten drei

Angestellten innovativer Start-ups sowie die Schaffung des Unternehmerserviceportals als zentrale Anlaufstelle fuumlr Unternehmensgruumlnder


(112016)

Diese besteht aus drei zentralen Maszlignahmenbereichen Entwicklung einer Kultur der offenen Innovation und Angebot von Kompetenzschulungen fuumlr offene Innovation fuumlr alle

Altersgruppen Schaffung von heterogenen Netzwerken und Partnerschaften im Bereich offene Innovation Mobilisierung von

Ressourcen und Schaffung der Rahmenbedingungen fuumlr offene Innovation

ERA-Roadmap

(042016)

Diese dient dazu Ziele Maszlignahmen und Instrumente zur

Umsetzung aller ERA-Schwerpunkte sowie Zeitplaumlne und Indikatoren zur Ermittlung der Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele festzulegen Viele der in der oumlsterreichischen ERA-Roadmap festgelegten Maszlignahmen sind hinsichtlich ihrer Umsetzung bereits in Vorbereitung oder zumindest auf politischer Ebene vereinbart

Thesenpapier des oumlsterreichischen Think-Tanks FP9

(102016)

Im Jahr 2016 hat das BMWFW mehrere renommierte oumlsterreichische Experten im Bereich der europaumlischen FTI-Politik zusammengebracht um die Zukunft dieser Art von Politik und insbesondere Moumlglichkeiten zur verbesserten Anpassung des

Rahmenprogramms an zukuumlnftige Herausforderungen und Moumlglichkeiten zu diskutieren Im Thesenpapier wird

vorgeschlagen das im Rahmen von Horizont 2020 angewandte Drei-Saumlulen-Konzept beizubehalten und eine gemeinsame FTI-Politik fuumlr Europa zu entwickeln sich auf eine beschraumlnkte Anzahl von Schwerpunktbereichen fuumlr das Rahmenprogramm zu konzentrieren und die strategische Intelligence-Arbeit und strategische Programmverwaltung zu foumlrdern Daruumlber hinaus werden darin eine verstaumlrkte Missionsorientierung hinsichtlich

des den gesellschaftlichen Herausforderungen gewidmeten Teils und ein Schwerpunkt auf transformative Innovation hinsichtlich des Wettbewerbsteils befuumlrwortet

Forschungsmilliarde

(112016)

Am 8 November verabschiedete die oumlsterreichische Bundesregierung ein Maszlignahmenpaket zur Foumlrderung von FuI das von 2017 bis 2021 insgesamt 700 Mio EUR an oumlffentlichen

und 500 Mio EUR an privatwirtschaftlichen Mitteln vorsieht Die Mittel sollen in Forschungsinfrastruktur aumluszligerst unsichere Pionierforschung einen Wachstumsfonds fuumlr expandierende Jungunternehmen im High-Tech-Bereich und das auf die Schaffung eines Mikroelektronikoumlkosystems der Spitzenklasse in Oumlsterreich abzielende Projekt bdquoSilicon Austrialdquo flieszligen


Spezialisierung

Beschreibung und Zeitplan Das Land hat die Ex-ante-Konditionalitaumlt fuumlr EFRE-

Investitionen auf nationaler Ebene im Jahr 2013 mit einem strategischen Rahmen rund

um die FuI-Strategie der Bundesregierung und regionale Prioritaumlten bei Investitionen

6

erfuumlllt1 Das operationelle Programm fuumlr EFRE-Prioritaumlt Nr 1 umfasst 22 Maszlignahmen und

ist somit in hohem Maszlige thematisch ausdifferenziert damit unterschiedliche regionale

Bedingungen erfuumlllt sind Was die regionale Ebene betrifft so gibt es in Oumlsterreich in

allen neun Bundeslaumlndern FuI-Strategien Eine wachsende Zahl an regionalen FuI-

Strategien (2015 Niederoumlsterreich Vorarlberg Wien 2016 Salzburg) wird zudem dem

S3-Modell gemaumlszlig entworfen

Neue Entwicklungen Das Maszlig in dem Uumlberwachungs- und Beurteilungsmechanismen

entwickelt wurden und einsatzbereit sind unterscheidet sich von Region zu Region Das

Burgenland Oberoumlsterreich Tirol und Vorarlberg haben ein Uumlberwachungskonzept

entwickelt das derzeit eingesetzt und gepruumlft wird Wien verfuumlgt uumlber kein

Uumlberwachungskonzept stuumltzt sich aber auf thematische Studien und Bewertungen In

Kaumlrnten und Salzburg ist ein Uumlberwachungskonzept derzeit in Vorbereitung In

Niederoumlsterreich gibt es ein Konzept das bereits einsatzfaumlhig ist und als

Vorreiterkonzept fuumlr die Anwendung eines Balanced Scorecard-Ansatzes gilt2

Weiterhin bestehende Probleme Externe Begutachtungen durch Fachkollegen im Bereich

Austausch und Lernen wurden vorgeschlagen jedoch noch nicht durchgefuumlhrt (Leitner et

al 2015) Sowohl vonseiten der Bundesregierung (BMWFW) als auch der

Landesregierungen (z B Niederoumlsterreich) haben oumlsterreichische Experten wiederholt

an S3-Peer-Reviews im Ausland mitgewirkt jedoch hat noch in keinem Bundesland ein

europaumlisches Peer-Review stattgefunden3

2 Volkswirtschaftlicher Hintergrund

In Oumlsterreich betraumlgt das BIP 340 Mrd EUR womit der Anteil am gesamten BIP der EU

im Jahr 2015 bei 23 lag Mit einem Pro-Kopf-BIP von 39 400 EUR im Jahr 2015 liegt

das Land weit uumlber dem Durchschnitt der EU-28 von 28 700 EUR4 Nachdem auf die

Finanzkrise 2010 und 2011 ein rascher Wirtschaftsaufschwung gefolgt war sank das

BIP-Wachstum und lag 2015 unter dem EU-Durchschnitt (EU +2 Oumlsterreich +1 )

Diese relativ flaue Wirtschaftsentwicklung ist auch der Hauptgrund fuumlr die steigende

Arbeitslosenquote die von 49 im Jahr 2012 auf 57 im Jahr 2015 stieg Die

Europaumlische Kommission prognostiziert fuumlr 2016 eine BIP-Wachstumsrate von 15 und

fuumlr 2017 eine Rate von 16 (Herbstprognose 2016 der GD ECFIN) Einer der

heimischen Motoren dieser verbesserten Aussichten sind die Staatsausgaben fuumlr

Fluumlchtlinge und der Anstieg des privaten Verbrauchs aufgrund der im Jahr 2016 in Kraft

getretenen Steuerreform 2015

21 Wirtschaftsstruktur

Die Produktionsbasis ist in Oumlsterreich vergleichsweise breit was sich in einer

Wertsteigerung von 185 im Jahr 2014 niederschlaumlgt (dies liegt uumlber dem EU-28-

Durchschnitt von 155 ) Im Allgemeinen ist dieser Sektor mehr auf die Medium-Tech-

und Medium-High-Tech-Branchen des verarbeitenden Gewerbes ausgerichtet und

umfasst nur wenige sehr groszlige High-Tech-Unternehmen jedoch mehrere spezialisierte

mittelstaumlndische und groumlszligere Unternehmen die auf Nischenmaumlrkten oder als

Unterlieferanten taumltig sind Derzeitige Tendenzen lassen keine radikalen strukturellen

Veraumlnderungen erkennen sondern eher eine schrittweise Modernisierung bestehender

Unternehmen Dazu gehoumlren ein langsamer aber stetiger Wandel Richtung

Beschaumlftigung und Wertschoumlpfung im Dienstleistungssektor vor allem bei

1 Schuch K Gampfer R 2016 2 Praumlsentation von S Philipp beim Bundeslaumlnderdialog am 11 Oktober 2016 3 Ibid 4 Gemessen an den Kaufkraftstandards im Jahr 2013 33 200 EUR (Oumlsterreich) im Vergleich zu 25 700 EUR (Durchschnitt der EU-28)

7

wissensintensiven Dienstleistungen sowie steigende Produktivitaumlt im Produktionssektor

Letztere liegt uumlber dem EU-Durchschnitt was die Wertschoumlpfung pro Arbeitsstunde

betrifft Wie auch insgesamt in der EU sinkt die Beschaumlftigung in diesem Sektor dennoch

weiter

Obwohl die Unternehmensgruumlndungsrate insgesamt unter dem EU-Durchschnitt liegt

(83 vs 101 ) gilt es anzumerken dass Oumlsterreich in der High-Tech-Branche des

verarbeitenden Gewerbes eine betraumlchtlich houmlhere Unternehmensgruumlndungsrate aufweist

als der Durchschnitt der fuumlhrenden und starken Innovatoren unter den Mitgliedstaaten

am Europaumlischen Innovationsanzeiger Jedoch gilt das Gegenteil fuumlr die Medium- und

Low-Tech-Branche des verarbeitenden Gewerbes und wissensintensive Dienstleistungen

22 Wirtschaftliches Umfeld

Im Doing-Business-Index der Weltbank von 2017 belegt Oumlsterreich Platz 19 (Platz 9

unter den EU-Mitgliedstaaten) und ist somit gegenuumlber 2016 um zwei Stellen vorgeruumlckt

In mehreren Teilindizes ist das Land jedoch seit 2015 nach unten geruumlckt von Platz 16

auf 20 hinsichtlich Insolvenzverfahren von Platz 52 auf 62 hinsichtlich Kreditzugang und

von Platz 101 auf 111 hinsichtlich Unternehmensgruumlndung Was die einfache

Durchsetzung vertraglicher Anspruumlche betrifft bleibt Oumlsterreich jedoch mit Platz 10 an

vorderster Front (Weltbank 2016) Die niedrige Platzierung hinsichtlich der

Unternehmensgruumlndung scheint darauf zuruumlckzufuumlhren sein dass es relativ lange dauern

kann bis eine Betriebsanlagengenehmigung ausgestellt wird was jedoch nur fuumlr

bestimmte Betriebsstaumltten gilt die sich unguumlnstig auf die Nachbarn die Umwelt etc

auswirken Es wird geplant diesen Bewerbungsprozess zu vereinfachen und zu

beschleunigen

Obwohl das Konkursrecht im Allgemeinen nicht sehr zum Unternehmertum und

risikoreichen Innovationen ermuntert gibt es einige Verbesserungen Das

Neugruumlndungsfoumlrderungsgesetz wurde geaumlndert um die Wartezeit die nach einem

gescheiterten Unternehmensprojekt notwendig ist um erneut um Foumlrderungen fuumlr

Gruumlndungen ansuchen zu koumlnnen von 15 auf 5 Jahre zu verkuumlrzen Daruumlber hinaus gilt

es nicht mehr als formales Ausschlusskriterium fuumlr die Genehmigung von Foumlrderungen

wenn bereits einmal ein Unternehmen gescheitert ist5

Oumlsterreich erhielt 2016 eine laumlnderspezifische Empfehlung zum Abbau

verwaltungstechnischer und rechtlicher Barrieren fuumlr Investitionen in Dienstleistungen

wie etwa die restriktiven Genehmigungsanforderungen und Beschraumlnkungen bei der

Rechtsform (CEU 2016) Daruumlber hinaus sind Finanzierungsmoumlglichkeiten fuumlr KMU und

innovative Jungunternehmen beschraumlnkt Obwohl sich die Lage dank der steigenden

Verfuumlgbarkeit von Wagniskapital bessert ist der Zugang zu Kapital weiterhin ein

einschraumlnkender Faktor fuumlr Start-up-Unternehmen und expandierende Jungunternehmen

(siehe Abschnitt 43) Die Gruumlndung neuer Unternehmen wird durch den uumlberregulierten

Marktzugang und den Verwaltungsaufwand behindert Beides gilt als Wachstums- und

Innovationshemmnis wurde jedoch noch nicht im Rahmen rechtlicher Reformen

behandelt (EU 2016)

Im November 2016 wurde ein politischer Kompromiss erzielt der bei 19 von 21

teilreglementierten Gewerben eine Liberalisierung zur Folge hatte Die 80 vollstaumlndig

reglementieren Gewerbe blieben jedoch unberuumlhrt und umfassen nun 81 Gewerbe Die

Gebuumlhren fuumlr die Gewerbeanmeldung wurden abgeschafft was fuumlr Unternehmer

erwartete Einsparungen in Houmlhe von 10 Mio EUR zur Folge hat Der Umfang der

sogenannten Nebenrechte wurde ausgeweitet Am wichtigsten ist jedoch die

Vereinfachung der Betriebsanlagengenehmigung die von Unternehmern bereits seit sehr

5 Rat fuumlr FTE 2015

8

Langem gefordert wurde 6 Genehmigungen fuumlr Betriebsanlagen von denen nur ein

geringes Gefaumlhrdungspotenzial ausgeht sollen viel rascher als zuvor erteilt werden Die

Regierung rechnet mit einem Anstieg solcher vereinfachten Genehmigungsverfahren von

2500 auf 6000 was bedeutet dass in Zukunft 50 anstelle von 20 der

Genehmigungsverfahren auf einem vereinfachten (und daher rascheren) Verfahren

beruhen werden Die Dauer fuumlr die Ausstellung eines Bescheids soll von houmlchstens sechs

Monate auf vier Monate und im Fall eines vereinfachten Verfahrens von drei auf maximal

zwei Monate verkuumlrzt werden Die Betriebsanlagengenehmigung sollte in Zukunft auch

einem One-Stop-Shop-Verfahren gemaumlszlig organisiert sein und bau- wasser-

naturschutz- und gewerberechtliche Fragen in einem Verfahren zusammenfassen Auch

die Veroumlffentlichungspflichten und die Zahl der Einreichunterlagen sollen reduziert

werden7

23 Angebot an Humanressourcen

138 der Bevoumllkerung im Alter von 25 bis 65 Jahren verfuumlgt uumlber eine abgeschlossene

Hochschulbildung (BMWFW 2016) Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie

umfassten im Jahr 2015 468 der Bevoumllkerung im erwerbsfaumlhigen Alter was uumlber

dem EU-28-Durchschnitt von 433 liegt 364 aller Anstellungen entfallen auf

wissensintensive Taumltigkeiten was geringfuumlgig uumlber dem Durchschnitt von 36 in der

EU-28 jedoch unter fuumlhrenden Innovatoren und anderen starken Innovationslaumlndern wie

Schweden (444) oder Belgien (422 ) liegt Der Arbeitsmarkt im Bereich FuE gehoumlrt

zu den dynamischsten im Land 2014 waren 701 der Vollzeitbeschaumlftigten im Bereich

FuE im Unternehmenssektor angestellt 254 im Hochschulsektor und 38 im

staatlichen Sektor (einschlieszliglich oumlffentlicher Forschungsorganisationen)

Die Zahl der Hochschulabsolventen ist im Zeitraum von 20082009 bis 20122013 von

38 979 auf 54 310 stetig gestiegen auch wenn der Trend mit 52 281 Absolventen im

akademischen Jahr 20132014 nun wieder ruumlcklaumlufig ist (BMWFW 2015a) 20132014

erwarben 343 der 34 300 Universitaumltsabsolventen einen Abschluss in Rechts- oder

Sozialwissenschaften 162 in Geisteswissenschaften 97 in Paumldagogik 56 in

Medizin und im Sozialbereich 152 in Naturwissenschaften Mathematik und

Informatik und 147 in Ingenieurwesen was im Vergleich zu 20122013 auf eine

Verlagerung hin zu Naturwissenschaften und Ingenieurwesen hinweist8

Der Zustrom von Personen die aus den Krisengebieten im Nahen Osten und Nordafrika

nach Oumlsterreich flohen war 2015 auszligerordentlich stark und blieb auch 2016 stark Die

meisten dieser Fluumlchtlinge haben jedoch nur ein niedriges formales Bildungsniveau

obwohl es hier betraumlchtliche Unterschiede je nach Herkunftsland gibt Die formale

Eingliederung von Forschern unter den Fluumlchtlingen in das oumlsterreichische System war

bis jetzt sehr schwach was erstens auf langwierige Verfahren zur Erteilung des

Aufenthaltsrechtes und zur Anerkennung ihrer formalen Ausbildung und zweitens auf den

teilweise durch die Sprachkenntnisse bedingten Widerwillen vonseiten der Arbeitgeber

zuruumlckzufuumlhren ist

3 Hauptakteure im Bereich FuI

Die FuI-Politik ist auf nationaler Ebene verhaumlltnismaumlszligig zentralisiert Die FuI-Politik der

Regionen konzentriert sich vor allem auf direkte Foumlrderungen fuumlr angewandte FuE um

die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Industrie Technologietransfer und

6 httpwwwnoenatniederoesterreichpolitikliberalisierung-tauziehen-um-

gewerbeordnung21939895 aufgerufen am 3082016 7 httpdiepressecomhomewirtschafteconomist5111477Regierung-einigt-sich-auf-Gewerbeordnung aufgerufen am 7112016 8 Eigene Berechnungen gestuumltzt auf BMWFW 2015a Statistisches Taschenbuch

9

Innovationsfoumlrderungsmaszlignahmen fuumlr die regionale Wirtschaft zu foumlrdern Die

wichtigsten politischen Akteure sind das Bundesministerium fuumlr Wissenschaft Forschung

und Wirtschaft (BMWFW) sowie das Bundesministerium fuumlr Verkehr Innovation und

Technologie (BMVIT) Das BMWFW ist zustaumlndig fuumlr Hochschulbildung und

Grundlagenforschung und in geringerem Maszlig auch fuumlr Innovationsfoumlrderung

Technologietransfer und Unternehmensfoumlrderung Das BMVIT ist in erster Linie fuumlr

angewandte Forschung verantwortlich Der oumlsterreichische Rat fuumlr Forschung und

Technologieentwicklung beraumlt die Regierung in allen Fragen rund um Forschung

Technologie und Innovation und uumlberwacht den Fortschritt bei der Umsetzung der FTI-

Strategie in regelmaumlszligigen Abstaumlnden Der Oumlsterreichische Wissenschaftsrat erteilt

Ratschlaumlge zum allgemeinen Fortschritt des Wissenschaftssystems vor allem was den

Hochschulsektor betrifft Die Beobachtungsstelle ERA Observatory Austria koordiniert die

FTI-Taumltigkeiten in Oumlsterreich mit der europaumlischen Politik wobei der Schwerpunkt auf

dem Europaumlischen Forschungsraum und Horizont 2020 liegt

Auf der operativen Ebene wird der Groszligteil der Foumlrderungen fuumlr FuEuI von drei Stellen

verwaltet Der Oumlsterreichische Wissenschaftsfonds (FWF) foumlrdert Grundlagenforschung

die Forschungsfoumlrderungsgesellschaft (FFG) foumlrdert angewandte FuE und die Foumlrderbank

des Bundes AWS spezialisiert sich auf Foumlrderungen fuumlr Start-up-Unternehmen und

privatwirtschaftliche Innovationsprojekte

Im Hochschulsektor leisten 22 staatliche Universitaumlten den Groszligteil der

Forschungsarbeit waumlhrend private und halbprivate Hochschulen vergleichsweise wenig

Forschung betreiben Die Oumlsterreichische Akademie der Wissenschaften ergaumlnzt daruumlber

hinaus die Grundlagenforschung an den Universitaumlten Das AIT Austrian Institute of

Technology ist die groumlszligte oumlffentliche Forschungseinrichtung im Bereich angewandte

Wissenschaft Daruumlber hinaus gibt es eine kleine Gruppe an regionalen Instituten die

sich hauptsaumlchlich auf angewandte Forschung und Technologieentwicklung

konzentrieren Manche von ihnen gehoumlren zu Austrian Cooperative Research einem

Netzwerk von auszligeruniversitaumlren Instituten fuumlr angewandte Forschung die

hauptsaumlchlich als GmbH organisiert sind und unternehmensorientierte FuE betreiben

sowie FuE-Dienste fuumlr Unternehmen anbieten

Obwohl im Jahr 2013 3326 Unternehmen systematisch im Bereich FuE taumltig waren

konzentrieren sich die FuE-Aufwendungen der Unternehmen stark auf einige wenige

Groszligunternehmen wie auch im Groszligteil der EU Der Anteil des Produktionssektors an

saumlmtlichen internen Unternehmensausgaben fuumlr FuE lag 2013 bei 62 Davon entfielen

556 auf auslaumlndisch kontrollierte Unternehmen Dieser hohe Anteil zeigt dass

Oumlsterreich fuumlr FuE ein beliebter Standort fuumlr multinationale Unternehmen in Europa ist

(siehe auch Abschnitt 32) 37 der Gesamtausgaben fuumlr FuE entfielen im Jahr 2013

auf den Dienstleistungssektor wovon 435 wiederum von auslaumlndisch kontrollierten

Unternehmen stammten Die FuE im Sektor der privaten Organisationen ohne

Erwerbszweck in Oumlsterreich ist vernachlaumlssigbar

4 Tendenzen in der FuE

Oumlsterreichs Kernziel der Strategie Europa 2020 im Bereich FuE ist es eine FuE-Intensitaumlt

von 376 des BIP zu erreichen wobei die Aufteilung zwischen staatlich und privat bei

eins zu zwei liegt Angesichts eines Prozentsatzes von 299 im Jahr 2014 und

geschaumltzten 307 im Jahr 2015 bewegt sich das Land in die richtige Richtung

Moderate Wachstumsaussichten und die juumlngsten Haushaltsreformen beschraumlnken

womoumlglich die Verfuumlgbarkeit oumlffentlicher Mittel wodurch es sehr schwierig wird das Ziel

zu erreichen

Die Gesamtsumme der BAFE lag in Oumlsterreich 2015 bei 10 444 Mio EUR wobei

4914 Mio EUR (47 ) auf den Unternehmenssektor 3822 Mio (366 ) auf den

staatlichen Sektor und 1661 Mio (159 ) auf auslaumlndische Investoren entfielen

10

Abbildung 1 Entwicklung der staatlichen Foumlrderungen fuumlr die Gesamtsumme der BAFE

Datenquelle Eurostat November 2016

41 Oumlffentliche Mittelzuteilung fuumlr FuE und Ausgaben fuumlr FuE

Die staatlichen Foumlrderungen fuumlr FuE betrugen im Jahr 2015 112 des BIP Die

Ausgaben der Regierung und des Hochschulsektors fuumlr FuE betrugen 2013 085 des

BIP waumlhrend sie 2014 377 der Gesamtsumme der BAFE ausmachten Die EU-

Foumlrderungen fuumlr FuE sind in Oumlsterreich vergleichsweise niedrig 2013 lag ihr Anteil nur

bei 19 der Gesamtfoumlrderungen fuumlr FuE in Oumlsterreich Rund zwei Drittel der EU-

Foumlrderungen stammen aus den europaumlischen Rahmenprogrammen fuumlr Forschung und

Innovation Der Rest stammt vor allem aus Strukturfonds die hauptsaumlchlich auf

Laumlnderebene aufgezehrt werden

Die Haushaltsplan fuumlr 2016 sieht insgesamt einen leichten Anstieg der staatlichen

Ausgaben fuumlr FuE im Vergleich zu 2015 vor es gibt jedoch auch Einsparungen wie z B

beim Oumlsterreichischen Wissenschaftsfonds dem Klima- und Energiefonds und den

Beitraumlgen zur Europaumlischen Weltraumorganisation sowie bei den Ausgaben fuumlr FuE im

Rahmen des Haushaltes des BMVIT (BMF 2015) Die Bereiche Bildung und Forschung

waren andererseits am wenigsten von Haushaltskonsolidierungsmaszlignahmen betroffen

Die institutionelle Foumlrderung von Universitaumlten und die auf Wettbewerbsbasis

vergebenen Hochschulraumstrukturmittel wurden 2016 um 300 Mio EUR erhoumlht und

betragen fuumlr den Zeitraum von 2016 bis 2018 insgesamt 750 Mio EUR Das Budget der

Fachhochschulen stieg ebenfalls von 2649 Mio EUR auf 2816 Mio EUR (BMF 2015b)

Die Universitaumlten werden auch von der im November 2016 angekuumlndigten

Forschungsmilliarde profitieren (siehe Abschnitt 1)

In Oumlsterreich wird ein hoher Anteil der staatlichen Foumlrderungen fuumlr privatwirtschaftliche

FuE aufgewandt - 259 der gesamten staatlichen Foumlrderungen fuumlr FuE flossen 2013 in

den Unternehmenssektor Im Allgemeinen wird der gesamte FuEuI-Prozess von der

Grundlagenforschung bis zur Marktinnovation durch oumlffentliche Finanzierungsstroumlme

abgedeckt In juumlngster Zeit werden Luumlcken in diesem Prozess behandelt Beispielsweise

werden Mittel fuumlr Prototypenforschung bereitgestellt um die Kommerzialisierung der

(Grundlagen-) Forschungsergebnisse von Universitaumlten zu foumlrdern Daruumlber hinaus

wurde in den letzten 10 Jahren eine breite Palette an politischen Instrumenten zur

Foumlrderung des Technologie- und Wissenstransfers geschaffen um ein hohes Maszlig an

Vernetzung zwischen den Hauptakteuren im FuI-System zu gewaumlhrleisten

Andererseits ist die indirekte Foumlrderung von privatwirtschaftlicher FuE in den letzten

Jahren gestiegen Die Forschungspraumlmie bei der es sich um einen Steueranreiz auf der

Grundlage einer Ruumlckerstattung handelt wurde mit 1 Januar 2016 auf 12 der

Ausgaben fuumlr FuE angehoben Die Praumlmie kann sowohl fuumlr interne als auch externe

11

Ausgaben fuumlr FuE abgezogen bzw beantragt werden Auf diesem Weg wurden

oumlsterreichischen Unternehmen 2014 493 Mio EUR und 2015 502 Mio EUR zugeteilt Das

Instrument wird derzeit evaluiert Erste Ergebnisse sollten gegen Ende des Jahres 2016

vorliegen

42 Privatwirtschaftliche Ausgaben fuumlr FuE

2015 lagen die BERD bei 218 des BIP Der Unternehmenssektor erbringt mit

Foumlrderungen in der Houmlhe von 145 des BIP im Jahr 2015 den groumlszligten Anteil an den

FuE-Aufwendungen der Unternehmen Dem gegenuumlber stehen zusammengenommen

112 des BIP vonseiten des Regierungs- und Hochschulsektors (die EU-28 im

Jahr 2014 113 bzw 068 ) Daruumlber hinaus stammen Beitraumlge aus dem Ausland

(2015 049 des BIP) groumlszligtenteils von auslaumlndischen multinationalen Firmen (oder

deren Tochtergesellschaften) die in Oumlsterreich FuE betreiben Mit Ausnahme einer

geringfuumlgigen Verlangsamung im Jahr 2011 waren die FuE-Aufwendungen der

Unternehmen in den letzten neun Jahren im Steigen begriffen Dieser Anstieg betrug

rund 045 Prozentpunkte womit Oumlsterreich mit fuumlhrenden Mitgliedstaaten im Bereich

Innovation gleichauf liegt

Der Anteil des Produktionssektors an den gesamten FuE-Aufwendungen der

Unternehmen war in den letzten zehn Jahren die meiste Zeit etwa doppelt so groszlig wie

der des Dienstleistungssektors da sich der Groszligteil der Aktivitaumlten im Bereich FuE auf

einige wenige High-Tech-Produktionsbetriebe konzentriert Die FuE-Aufwendungen der

Unternehmen steigen im Dienstleistungssektor jedoch rascher als im Produktionssektor

und die Unterschiede verringern sich Der Produktionssektor verzeichnete von 2006 bis

2013 einen moderaten Anstieg der FuE-Intensitaumlt von 119 auf 13 Unter den EU-

28 liegen in dieser Hinsicht lediglich Deutschland Finnland und Schweden vor

Oumlsterreich Die FuE-Intensitaumlt im Dienstleistungssektor stieg von 2006 bis 2013 von

048 auf 078 Hier belegt Oumlsterreich den zweiten Platz nach Daumlnemark Der

vergleichsweise hohe Anstieg an FuE im Dienstleistungssektor ist auf die Expansion von

IT- und Softwareunternehmen und Ingenieurbuumlros zuruumlckzufuumlhren die hauptsaumlchlich

Dienstleistungen in den Bereichen Beratung und BauPlanung anbieten Die houmlchsten

Ausgaben fuumlr FuE gemessen am Prozentanteil der FuE-Aufwendungen am Nettoumsatz

hatten im Jahr 2014 Infineon (246 ) Boehringer Ingelheim (223 ) Robert Bosch

(20 ) gefolgt von AMS Frequentis Bernecker+Rainer Anton Paar Epcos FACC und

Kapsch (Austrian Business Agency 2015) Gemessen am Volumen der FuE-

Aufwendungen liegt Voestalpine (Industriemetalle) an der Spitze gefolgt von Andritz

(Industrietechnik) AMS (Halbleiter) und Zumtobel (Lichtloumlsungen und -komponenten)9

Abbildung 2 Fuumlhrende Sektoren Verarbeitendes Gewerbe (C26 Herstellung von Datenverarbeitungsgeraumlten elektronischen und optischen Erzeugnissen C27 = Herstellung von elektrischer Ausruumlstung C28 = Bau von

Maschinen und sonstiger Ausruumlstung) Fuumlhrende Sektoren Dienstleistung (G = Groszlig- und Einzelhandel Reparatur von Kraftwagen und -raumldern J = Information und Kommunikation M = freiberufliche

wissenschaftliche und technische Taumltigkeiten)

9 httpwwwtrendatwirtschaftinternationalgrosse-unternehmen-f-e-ausgaben-asien-europa-5946759 aufgerufen am 1392016

12

Hinsichtlich der FuE-Aufwendungen der Unternehmen im Land haben 44 der

auslaumlndisch kontrollierten Unternehmen die in Oumlsterreich FuE betreiben ihren Hauptsitz

in Deutschland 12 in den USA und 10 in der Schweiz Das verbleibende Drittel hat

seinen Hauptsitz entweder in Nachbarlaumlndern oder anderen europaumlischen Staaten

(Schibany et al 2004) Internationale Unternehmen wie Baxter BMW Bosch Novartis

Siemens Magna und Infineon haben ihre Aktivitaumlten im Bereich FuE und ihre

Kompetenzzentren in Oumlsterreich gebuumlndelt Letzteres war 2013 und 2014 das

forschungsintensivste Unternehmen in Oumlsterreich Ein weiteres Beispiel ist Borealis das

2006 beschloss den sich in Linz befindlichen Standort in Oumlsterreich zum Zentrum seiner

gesamten internationalen Forschungstaumltigkeit zu machen Obwohl er in absoluten Zahlen

steigt ist der Anteil der Foumlrderungen aus dem Ausland in der BAFE seit seinem

Houmlchststand von 214 im Jahr 2002 dennoch stetig gesunken was auf eine sinkende

Unabhaumlngigkeit von Unternehmensfoumlrderungen fuumlr FuE aus dem Ausland hinweist

43 Innovation im oumlffentlichen Sektor und zivilgesellschaftliches Engagement

Seit ca fuumlnfzehn Jahren wird Innovation im oumlffentlichen Sektor durch das oumlsterreichische

Bundeskanzleramt institutionell gefoumlrdert das derzeit eine eigens eingerichtete

Verwaltungssektion zu Innovation im oumlffentlichen Dienst und oumlffentlichen Sektor

betreibt Um eine verstaumlrkte Zusammenarbeit mit interessierten Buumlrgerinnen und

Buumlrgern zu foumlrdern wurde im Fruumlhling 2016 vom oumlsterreichischen Bundeskanzleramt

gemeinsam mit der Donau-Universitaumlt Krems das GovLab Austria initiiert10 Dieses ist als

zentraler Knotenpunkt fuumlr Innovationslabors im Bereich der Regierungsfuumlhrung und als

Freiraum fuumlr Experimente und Innovation fuumlr die oumlffentliche Verwaltung Wissenschaft

und Gesellschaft gedacht

2015 wurde Oumlsterreich im eGovernment Benchmark-Bericht der Kommission in den

bdquofortschrittlichen Clusterldquo (progressive cluster) eingereiht und ruumlckte somit im Vergleich

zur Reihung als bdquoVorreiterldquo (first mover) vor einigen Jahren nach hinten Waumlhrend die

Verfuumlgbarkeit und Nutzerfreundlichkeit von Dienstleistungen elektronischer

Kennzeichnung und Sicherheit hochentwickelt sind laumlsst die grenzuumlberschreitende

Mobilitaumlt von eGovernment-Diensten noch zu wuumlnschen uumlbrig (EC 2015) 2014 wurden

von 93 der Unternehmen und 520 000 Personen (6 der Bevoumllkerung)

eGovernment-Dienste verwendet11

Regierungsdaten sind auf den Portalen bdquoOffener Haushaltldquo datagvat und

opendataportalat offen zugaumlnglich und umfassten Anfang des Jahres 2016 insgesamt

14 350 Datensaumltze Diese schnelle Entwicklung wurde durch ein rasches Uumlbereinkommen

uumlber eine oumlsterreichische Metadatennorm und weitere Normierung durch den mehrere

Behoumlrden umfassenden Verband Cooperation OGD Oumlsterreich gefoumlrdert Das BMWFW

und das BMVIT gehoumlren jedoch zu den Nachzuumlglern wenn es darum geht Daten frei

zugaumlnglich zu machen haben sie doch bis Anfang des Jahres 2016 nur zwei Datensaumltze

veroumlffentlicht12

Gegen Ende des Fruumlhjahrs 2015 rief das BMWFW die bundesweite Allianz fuumlr Responsible

Science13 ins Leben deren Ziel es ist die Buumlrgerinnen und Buumlrger uumlber Wissenschaft zu

informieren und daran teilhaben zu lassen sowie Ansaumltze fuumlr verantwortungsvolle

Wissenschaft innerhalb der oumlsterreichischen FuE-Gemeinde zu foumlrdern Die Foumlrderung

von Buumlrgerwissenschaft und offener Innovation gilt vor diesem Hintergrund als der

10 httpsdigitalgovernmentwordpresscomtaggovlab aufgerufen am 3082016 11 httpswwwbkagvatsite8197defaultaspx aufgerufen am 2482016 12 httpkdzeudecontentoffene-verwaltungsdaten-fC3BCnf-jahre-open-government-data-E28093-eine-kritische-wC3BCrdigung aufgerufen am 2482016 13 httpwwwbmwfwgvatPresseAktuellePresseMeldungenSeitenStart-des-oesterreichischen-Responsible-ScienceModells-aspx

13

Hauptaktionsbereich Das 2015 beim OeAD eingerichtete Zentrum fuumlr Citizen Science hat

die Aufgabe Buumlrgerwissenschaft in Oumlsterreich zu foumlrdern und das BMFWF bei der

Erfuumlllung der politischen Zielvorgaben zu unterstuumltzen Dies geschieht hauptsaumlchlich

uumlber zwei Interventionslinien das Instrument Top Citizen Science und die Citizen

Science Awards

Was offene Innovation anbelangt so wurde im Winter 20152016 ein groszligangelegter

Konsultationsprozess ins Leben gerufen der auf dem Konzept der Vierfach-Helix beruht

(mit Einbeziehung der Oumlffentlichkeit und der Interessentraumlger) Die Open-Innovation-

Strategie fuumlr Oumlsterreich wurde im Juli 2016 offiziell von der Regierung angenommen Sie

zielt auf die Steigerung innovativer Kapazitaumlten innerhalb eines breiten

Innovationssystems sowie die Senkung des inhaumlrenten Risikos eines Versagens durch die

fruumlhe Einbeziehung der Gesellschaft und des Marktes ab Sie definiert drei zentrale

Maszlignahmenbereiche Entwicklung einer Kultur der offenen Innovation und Erwerb von

Kompetenzen fuumlr offene Innovation in allen Altersgruppen Schaffung von heterogenen

Netzwerken und Partnerschaften im Bereich offene Innovation uumlber Disziplinen

Industriezweige und Organisationen hinweg Mobilisierung von Ressourcen und

Schaffung der Rahmenbedingungen fuumlr offene Innovation Mehrere Raumlume und Labors

fuumlr offene Innovation sind bereits in Betrieb z B bei der OumlBB an der FH Technikum

Wien das Open Innovation in Science Research and Competence Center der Ludwig

Boltzmann Gesellschaft oder die urbanen Mobilitaumltslabors des BMVIT

5 Herausforderungen im Zusammenhang mit Innovation



Beschreibung

Der private Sektor in Oumlsterreich ist im Bereich FuE leistungsstark sind doch die FuE-

Aufwendungen der Unternehmen in absoluten Zahlen von 5520 Mio EUR im Jahr 2010

auf 7397 Mio EUR im Jahr 2015 gestiegen Das Land nimmt in der EU den zweiten Platz

ein was die FuE-Aufwendungen der Unternehmen gemessen am BIP betrifft Die

Innovationsleistung oumlsterreichischer Unternehmen hinkt jedoch hinter dem Umfang ihrer

Aufwendungen fuumlr FuE her Am Europaumlischen Innovationsanzeiger 2016 belegt

Oumlsterreich bei den von FuE unabhaumlngigen Innovationsausgaben nur den 19 Platz und

beim Verkauf von Innovationen im Bereich Markt- und Firmenneuheiten nur den

18 Platz Der Umsatz aus Innovation in des Gesamtumsatzes ist von 2006 bis 2012

von 136 auf 98 gesunken (letzte verfuumlgbare Daten)

Das zu beobachtende Ungleichgewicht zwischen Foumlrderungen fuumlr FuE und

Innovationsleistung besteht trotz einer ganzen Reihe oumlffentlicher Foumlrderinstrumente fuumlr

privatwirtschaftliche FuI die in den letzten zwanzig Jahren entwickelt wurden Die

Verbreitung von Instrumenten vor allem zur Foumlrderung der Zusammenarbeit zwischen

oumlffentlichen Forschungseinrichtungen und KMU hat anscheinend zu einem hohen Maszlig an

Fragmentierung gefuumlhrt sodass die verfuumlgbaren Foumlrderungen auf eine Vielzahl an

Instrumenten verteilt sind Obwohl die meisten der aumllteren Maszlignahmen evaluiert und im

Einzelnen positiv beurteilt wurden sind Uumlberschneidungen oder potenzielle Synergien

zwischen ihnen meist unergruumlndet geblieben und auch die Koordinierung zwischen

Initiativen war begrenzt (Cuntz 2015) Der oumlsterreichische Rechnungshof empfahl 2016

unter anderem Programme mit geringer Kosteneffizienz zu ermitteln und zu straffen die

Moumlglichkeit einer Verringerung der Anzahl der an FuE-Foumlrderungen beteiligten Stellen zu

ergruumlnden und die Uumlberwachung von Schluumlsselindikatoren fuumlr die Erreichung

strategischer FuI-Ziele mit Evaluierungen von Foumlrderprogrammen zu koordinieren

(Rechnungshof 2016) Dem Bericht zufolge sind insbesondere viele Foumlrderinstrumente

auf Laumlnderebene aufgrund ihres geringen Volumens nicht sehr wirksam

14

Politische Antwort

Direkte Foumlrderinstrumente wurden in den letzten Jahren bis zu einem gewissen Grad

gestrafft Gemeinsame Foumlrdersaumltze wurden eingefuumlhrt Verwaltungsverfahren vereinfacht

und die Berichterstattungspflichten fuumlr alle Instrumente harmonisiert Manche der

bereits bestehenden Programme wurden nach positiven Beurteilungen erweitert und

angepasst anstatt neue und zusaumltzliche Foumlrderinstrumente zu schaffen (COIN Christian-

Doppler-Laboratories Laura-Bassi-Centres COMET) Obwohl manche am Ende ihrer

Budgetperiode angelangte Maszlignahmen abgesetzt wurden verwalten die FFG und AWS

andererseits noch immer ein groszliges Portfolio an Instrumenten zur Foumlrderung

privatwirtschaftlicher FuE- und Innovationstaumltigkeiten

Bewertung politischer Maszlignahmen

Obwohl es in mancher Hinsicht Zusammenlegungen gab gibt es noch immer viele

verschiedene Foumlrderprogramme fuumlr FuI die in manchen Faumlllen hinsichtlich ihrer Ziele

und Gestaltung schwierig voneinander zu unterscheiden sind Anstatt passende

Loumlsungen fuumlr houmlchst unterschiedliche Beduumlrfnisse von Unternehmen anzubieten scheint

es schwierig zu sein die fragmentierte Foumlrderlandschaft zu steuern um den Beitrag von

Foumlrderprogrammen zur Erreichung strategischer Ziele der FuI-Politik zu maximieren

52 Aufstockung der Foumlrderung fuumlr herausragende Grundlagenforschung

Beschreibung

Der Anteil der Foumlrderungen fuumlr Grundlagenforschung an Oumlsterreichs BIP (053 ) ist

erheblich geringer als in Laumlndern die laut Europaumlischem Innovationsanzeiger als

internationale Spitzenreiter im Bereich Innovation gelten (z B Schweiz 077 Korea

073 ) Auch im Vergleich zu den fuumlhrenden Innovatoren innerhalb der EU wie etwa

den Niederlanden Deutschland und Finnland sind die Foumlrderungen fuumlr

Grundlagenforschung in Oumlsterreich niedrig (Leitner et al 2015) Dies wirkt sich

unguumlnstig auf Spitzenleistungen in der Forschung aus Es hat sich gezeigt dass Artikel

die aus vom FWF gefoumlrderten Projekten entstanden sind oumlfter zitiert werden als andere

oumlsterreichische Publikationen (van Wijk und Costas Comesantildea 2014) Nur 132 der

Publikationen Oumlsterreichs bestplatzierter Universitaumlt (Karl-Franzens-Universitaumlt Graz)

befinden sich unter den am haumlufigsten zitierten 10 Dem gegenuumlber stehen die

Schweizer EPFL mit 189 und die Universitaumlt Oxford im Vereinigten Koumlnigreich mit

181 (Leiden Ranking 2016)

Die Mittelzuweisung durch Leistungsvereinbarungen fuumlhrt eher zu einer relativ

gleichmaumlszligigen Aufteilung der Mittel auf Forscher innerhalb der Universitaumlten was keinen

Anreiz fuumlr Spitzenleistungen schafft (Janger 2016) Dies verhindert wahrscheinlich die

Entstehung herausragender Forschungsgruppen auf bestimmten Gebieten die eine

kritische Kapazitaumlt aufbringen koumlnnen was es Universitaumlten wiederum ermoumlglichen

wuumlrde spezielle Profile zu entwickeln (Schuch und Gampfer 2016) Daruumlber hinaus

korrelieren Spitzenleistungen in der Forschung stark mit der Faumlhigkeit einer Universitaumlt

Forschungsergebnisse zu kommerzialisieren (Janger 2016) Der oumlsterreichische

Foumlrdermix laumluft Gefahr den Schwerpunkt zu stark auf die Foumlrderung von

Wissenstransfer und die Kommerzialisierung angewandter Forschung zu legen waumlhrend

einer der Faktoren vernachlaumlssigt wird die uumlberhaupt das Erfolgspotenzial von

Universitaumlten in diesem Bereich bestimmen

Politische Antwort

Der Grundbeitrag zum Budget der Universitaumlten wurde fuumlr den Zeitraum von 2016 bis

2018 um 315 Mio EUR erhoumlht nachdem bereits fuumlr den Zeitraum von 2013 bis 2015

eine Erhoumlhung erfolgt war Zudem sind die leistungsabhaumlngigen Foumlrderungen fuumlr den

Zeitraum 2016-2018 um 750 Mio EUR houmlher als in der vorangehenden

Leistungsvereinbarungsperiode vor allem der Anteil der auf Wettbewerbsbasis

vergebenen Hochschulraumstrukturmittel ist in relativer Hinsicht erheblich gestiegen

15

Im gesamtoumlsterreichischen Universitaumltsentwicklungsplan 2016-2021 wird eine Staumlrkung

der Grundlagenforschung als systemisches Ziel angefuumlhrt In diesem Sinn ist ein Teil der

gegen Ende 2016 angekuumlndigten Forschungsmilliarde fuumlr die Finanzierung von

risikoreicher Pionierforschung vorgesehen was sich moumlglicherweise guumlnstig auf

Spitzenleistungen in der Grundlagenforschung auswirkt


Die Grundlagenforschung profitiert wahrscheinlich von den erhoumlhten Foumlrderungen die

den Universitaumlten vor allem seit 2016 zur Verfuumlgung stehen Insbesondere im Hinblick

auf die zunehmenden Beschraumlnkungen fuumlr oumlffentliche Haushalte in Oumlsterreich in ihrer

Gesamtheit stellt diese Erweiterung einen Schritt in die richtige Richtung dar Es wird

sich erst zeigen ob diese zusaumltzlichen Mittel in ausreichendem Maszlig auf einzelne

Empfaumlngereinheiten konzentriert werden koumlnnen um eine kritische Masse fuumlr die

Foumlrderung des Entstehens von Spitzenforschung auf bestimmten Gebieten darzustellen

Die Umsetzung des gesamtoumlsterreichischen Universitaumltsentwicklungsplans kann zu so

fruumlhem Zeitpunkt nicht beurteilt werden

Uumlber den Oumlsterreichischen Wissenschaftsfonds bereitgestellte wettbewerbsorientierte

Foumlrderungen fuumlr Grundlagenforschung sind jedoch weiterhin vergleichsweise niedrig

Was den Fokus des FWF auf die Foumlrderung einzelner von Einzelantragstellern persoumlnlich

eingereichte Projekte betrifft ist dieser moumlglicherweise nicht ausreichend um einen

wesentlichen Beitrag zur erwarteten Profilierung von Universitaumlten zu leisten

53 Weitere Verbesserung des Angebots an Beteiligungskapital fuumlr Start-up-Unternehmen und expandierende Jungunternehmen

Beschreibung

Obwohl der Zugang zu Kapital fuumlr oumlsterreichische KMU im Allgemeinen auf kurze Sicht

keinen Grund zur Sorge darstellt und nur 7 der KMU diesbezuumlglich von

Schwierigkeiten berichten (Europaumlische Zentralbank 2016) ist das Angebot an

Beteiligungskapital fuumlr Jungunternehmen noch immer duumlrftig auch wenn sich die

Situation bessert Dieses duumlrftige Angebot hindert insbesondere das vermehrte

Entstehen rasch wachsender innovativer Unternehmen mit groumlszligeren

Investitionsvolumen da sich diese oft weitgehend auf Eigenkapital stuumltzen muumlssen und

traumlgt so zu einer Verschlechterung der Aussichten auf laumlngerfristige Beschaumlftigung und

Produktivitaumltswachstum bei Wagniskapital ist besonders waumlhrend der Expansionsphase

solcher bdquoGazellenunternehmenldquo wichtig Die gesamten Wagniskapitalinvestitionen in

oumlsterreichische Unternehmen betrugen 2015 0033 des BIP und lagen somit uumlber dem

EU-Durchschnitt (0024 ) waren aber niedriger als im Nachbarland Schweiz (0044 )

und in Schweden (0037 ) oder Finnland (0051 ) Obwohl sich politische Initiativen

(siehe unten) bemerkenswert positiv ausgewirkt haben verzeichneten nur elf

Unternehmen pro Million Einwohner Wagniskapitalinvestitionen in ihren Bilanzen in

Oumlsterreich (Invest Europe 2016) Waumlhrend Oumlsterreich somit vor den meisten EU-

Mitgliedstaaten liegt ist es noch immer weit entfernt von den 28 Unternehmen in

Finnland oder den 34 Unternehmen in Schweden

Obwohl die Angebotskluft bei privatem Beteiligungskapital waumlhrend der Expansionsphase

von bdquoGazellenunternehmenldquo besonders groszlig ist ist sie in allen Entwicklungsphasen von

Jungunternehmen bemerkbar Die Gesamtsumme der Eigenkapitalinvestitionen verteilte

sich 2013 wie folgt 20 entfielen auf die Vorbereitungs-Anlaufphase 42 auf die

Wachstums-Expansionsphase 27 auf die Ausstiegsphase und 11 auf die

Ersatzfinanzierung (AVCO 2014) Obwohl keine detaillierte Aufschluumlsselung verfuumlgbar ist

zeigt ein Vergleich zwischen Investitionen zugunsten oumlsterreichischer Unternehmen und

von oumlsterreichischen Wagniskapitalfirmen getaumltigten Investitionen dass das meiste

Wagniskapital von auslaumlndischen und hier insbesondere aus Deutschland (BMWFW

2015b) sowie aus staatlichen Wagniskapitalinstrumenten (siehe politische Antwort)

stammt

16

Politische Antwort

2015 stellte das Bundesministerium fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft die

Gruumlnderlandstrategie vor und verkuumlndete das ambitionierte Ziel Oumlsterreich zum

attraktivsten Standort fuumlr Start-up-Unternehmen in Europa zu machen Interessentraumlger

aus der Unternehmer- und Wagniskapitalcommunity waren maszliggeblich an der

Formulierung der Strategie beteiligt Sie umfasst 40 Maszlignahmen rund um rechtliche

Rahmenbedingungen Zugang zu Kapital Netzwerken und die Foumlrderung eines

Unternehmergeistes in der Gesellschaft Ein neues Crowdfundinggesetz das

Alternativfinanzierungsgesetz wurde im Jahr 2015 verabschiedet Vorschriften fuumlr

Kleinanlegerinvestitionen wurden dadurch maszliggeblich liberalisiert und geklaumlrt

Gesetzesreformen sind ebenfalls geplant um Aktienverkaufsangebote zu vereinfachen

2014 schuf die Foumlrderbank des Bundes AWS die Kapitalvermittlungsplattform AWS

Equity Finder um den Kontakt zwischen Business Angels Venture-Capital-Gesellschaften

und Crowdfunding-Crowdinvesting-Plattformen zu erleichtern

Neben der Verbesserung von Rahmenbedingungen bietet die oumlsterreichische Regierung

auch Direktunterstuumltzung zur Erhoumlhung des Wagniskapitalangebots Dies geschieht

mithilfe von vier spezifischen Instrumenten die von der AWS verwaltet werden Mit der

AWS Venture-Capital-Initiative werden private Wagniskapitalinvestitionen in

oumlsterreichische Technologieunternehmen (insbesondere in den Bereichen saubere

Technologien Biowissenschaften und IKT) finanziert die sich in der Gruumlndungs- oder

fruumlhen Wachstumsphase befinden (Volumen von 34 Mio EUR) Mit dem Business Angel

Fonds (45 Mio EUR insgesamt davon 15 Mio EUR von der AWS 75 Mio EUR vom EIF

und der Rest von den Business Angels finanziert) werden Investitionen von Business

Angels bei einem Verhaumlltnis von 11 aufgestockt Er zielt auch auf die Gruumlndungs- und

fruumlhen Wachstumsphasen ab umfasst aber einen groumlszligeren Bereich von

Geschaumlftssektoren mit fuumlr gewoumlhnlich nicht so hohem Kapitalbedarf Der AWS-

Gruumlnderfonds dient zur Finanzierung der Finanzierungsrunden A und B mit einem

Gesamtfoumlrdervolumen in der Houmlhe von 685 Mio EUR und zielt auf technologieorientierte

innovative Unternehmen in der (fruumlhen) Expansionsphase ab Der AWS-

Mittelstandsfonds schlieszliglich zielt mit einem Volumen in der Houmlhe von 80 Mio EUR auf

die Expansionsphase bereits bestehender Technologiefirmen ab Das im Jahr 2016

angekuumlndigte Start-up-Paket stellt den ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zur

Umsetzung der Gruumlnderlandstrategie dar Unter anderem sieht es eine Aufstockung der

Foumlrderungen fuumlr den Business Angel Fonds und die Seed-Finanzierung von jeweils

20 Mio EUR die Kofinanzierung von Wagniskapitalinvestitionen in innovative Start-up-

Unternehmen mit einem Anteil von bis zu 20 die Einrichtung eines One-Stop Shops

fuumlr die Registrierung neuer Unternehmen und Steuererleichterungen fuumlr die

Kapitalgewinne privater Anleger aus Wagniskapitalinvestitionen in KMU vor


Die Finanzinstrumente zur Foumlrderung von Eigenkapital und insbesondere zur Foumlrderung

des Wagniskapitalangebots scheinen soweit Erfolge zu zeitigen Die

Wagniskapitalinvestitionen zugunsten oumlsterreichischer Unternehmen dargestellt als

Anteil am BIP stiegen im Jahr 2015 im Vergleich zum Durchschnitt im Zeitraum 2011-

2015 um rund ein Drittel Die AWS Venture-Capital-Initiative wirkt sich anscheinend

maszliggeblich auf die Entwicklung von Dachfondsaktivitaumlten in Oumlsterreich aus und nimmt

Einfluss darauf ob Risikokapital in Oumlsterreich bleibt Die Investitionen von Business

Angels schnellten von 29 Mio EUR im Jahr 2013 auf 163 Mio EUR im Jahr 2015

sodass Oumlsterreich Laumlnder wie z B die Niederlande Belgien Irland oder die Schweiz

uumlberholte Es gibt somit Anzeichen die darauf hindeuten dass durch den starken

Anstieg an staatlichem Wagniskapital nun auch zunehmend privates Beteiligungskapital

mobilisiert wird Ob diese Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen weiter

Schwung aufnehmen und sich als nachhaltig erweisen wird kann noch nicht beurteilt

werden was zum Teil daran liegt dass noch nicht viele Daten zu den Ausstiegs-

Erfolgsquoten vorliegen

17

Die politische Verpflichtung die Rahmenbedingungen zu verbessern um diese

Veraumlnderungen zu erleichtern wurde nun von der Ankuumlndigung des Start-up-Pakets

untermauert Es ist wahrscheinlich dass die Maszlignahmen hinsichtlich des Zugangs zu

Kapital das Angebot an Beteiligungskapital verbessern werden Die Auswirkungen der

geplanten Steueranreize fuumlr Wagniskapital auf das Wachstum beguumlnstigter Unternehmen

erfordert nichtsdestotrotz womoumlglich genaue Uumlberwachung haben doch die

Evaluierungen aumlhnlicher Programme in anderen EU-Mitgliedstaaten ergeben dass die

Auswirkungen im Vergleich zu den Kosten sehr gering waren (National Audit Office

2014 Cowling et al 2008) Mit dem Alternativfinanzierungsgesetz wird die

regulatorische Belastung fuumlr Crowdfunding betraumlchtlich gesenkt (auch im Vergleich zu

aumlhnlicher Gesetzgebung in anderen Mitgliedstaaten) aber ein Jahr nach der

Verabschiedung ist es noch zu fruumlh um seine Auswirkungen zu beurteilen

6 Fokus auf Schaffung und Stimulierung von Maumlrkten

In diesem Abschnitt sollen Bemuumlhungen auf nationaler Ebene beschrieben und beurteilt

werden Innovationspolitik auf der Nachfrageseite einzufuumlhren um die Akzeptanz von

Innovation zu foumlrdern oder etwas zu ihrer Verbreitung beizutragen einschlieszliglich der

Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge und Vorschriften zur Innovationsfoumlrderung Auszligerdem

werden politische Maszlignahmen analysiert die auf die Internationalisierung von

Unternehmen abzielen um den innovativen Charakter der Wirtschaft zu steigern

Aufgrund der industriellen Struktur in Oumlsterreich ist es relativ unwahrscheinlich dass

Lead Markets entstehen oder geschaffen werden da es sich bei den meisten innovativen

Unternehmen um hochspezialisierte Zulieferer handelt die sich in den globalen

Wertschoumlpfungsketten auf den weiter vorgelagerten Stufen befinden Fuumlr sie besteht die

natuumlrlichere Strategie darin auf Bewegungen ihrer nachgelagerten Abnehmer zu

reagieren Ausnahmen stellen Maumlrkte mit geringer internationaler Integration dar wie

z B das Bauwesen wo Energieeffizienzvorschriften die Ausweitung des entsprechenden

Marktes gefoumlrdert haben

Die Vergabe oumlffentlicher Auftraumlge umfasst in Oumlsterreich ca 40 Mrd EUR jaumlhrlich (Cuntz

2015) bzw rund 15 des BIP Schaumltzungen der Statistik Austria zufolge fallen 2 bis

3 der gesamten Beschaffung im Regierungssektor in Oumlsterreich unter

Innovationsfoumlrdernde Oumlffentliche Beschaffung (IOumlB) wobei das Potenzial noch immer

nicht voll ausgeschoumlpft ist14 Diese Kluft zwischen tatsaumlchlicher und potenzieller Nutzung

der IOumlB spiegelt sich auch im Global Competitiveness Report (WEF 2016) wider wo

Oumlsterreich unter 138 Laumlndern nur den 61 Platz belegt was die bdquooumlffentliche Beschaffung

von Hochtechnologieprogrammenldquo betrifft obwohl das Land uumlber ein gutes15 Konzept fuumlr

die Innovationsbeschaffung (BMWFJ et al 2012) und eine sich in Betrieb befindliche

IOumlB-Servicestelle verfuumlgt Obwohl die IOumlB-Servicestelle regelmaumlszligig Veranstaltungen zur

Bewusstseinsbildung organisiert professionelle Beratung und Schulungen anbietet und

innovative Beschaffungsprojekte mit ihrem Fachwissen begleitet koumlnnte ihr

Mobilisierungseffekt verstaumlrkt werden Mehr Zeit nachhaltiges politisches Engagement

mehr Engagement vonseiten der Ministerien auf verschiedenen Zustaumlndigkeitsebenen

und engere Zusammenarbeit zwischen den Beguumlnstigten und den Beschaffern sind

erforderlich um in dieser Hinsicht einen kulturellen Wandel in Oumlsterreich

herbeizufuumlhren16 Diese Einschaumltzung wurde 2016 in einer entsprechenden Empfehlung

des oumlsterreichischen Rates fuumlr Forschung und Technologieentwicklung an die

14 Diskussionsbeitrag von Josef Mandl beim Seminar zum Thema bdquoInnovationsfoumlrdernde oumlffentliche

Beschaffung in Oumlsterreichldquo 14 September 2016 Wirtschaftskammer Oumlsterreich Wien 15 Diese Einschaumltzung erfolgte von Jakob Edler beim Seminar zum Thema bdquoInnovationsfoumlrdernde oumlffentliche Beschaffung in Oumlsterreichldquo 14 September 2016 Wirtschaftskammer Oumlsterreich Wien 16 Ibid

18

oumlsterreichische Bundesregierung beruumlcksichtigt 17 In der Empfehlung wird auch ein

verbessertes Uumlberwachungssystem gefordert um mehr aussagekraumlftige Daten zur

Beschaffung (von Innovation) in Oumlsterreich zu gewinnen 2014 wurde vom Europaumlischen

Parlament die EU-Richtlinie 201424EU uumlber die oumlffentliche Auftragsvergabe

angenommen mit der ein neues oumlffentliches Vergabeverfahren mit dem Titel

bdquoInnovationspartnerschaftenldquo eingefuumlhrt wurde Die EU-Richtlinie wurde noch nicht in

das nationale Recht umgesetzt daher gibt es bisher auch keine Erfahrungen mit diesem

Instrument Das neue Instrument ermoumlglicht jedoch auf drei aufeinanderfolgenden

Stufen (1) die Organisation des vorkommerziellen Dialogs (2) die Entwicklung von

Prototypen und (3) die kommerzielle Auftragsvergabe

Die IOumlB-Servicestelle hat die Onlineplattform wwwinnovationspartnerschaftat 18

geschaffen Dabei handelt es sich um eine Art Marktplatz der dazu dient Anbieter von

innovativen Produkten und Dienstleistungen und innovationsorientierte oumlffentliche

Auftraggeber zusammen zu bringen Die Anzahl der registrierten und zugelassenen

Unternehmen (ca 70) ist gering waumlchst aber stetig Die Online-Plattform gibt

oumlffentlichen Behoumlrden auch die Moumlglichkeit Herausforderungen bekannt zu machen vor

denen sie im Zusammenhang mit der Auftragsvergabe stehen Forschungseinrichtungen

Unternehmen Buumlrgerinnen und Buumlrger sind ihrerseits aufgerufen innovative Loumlsungen

fuumlr diese Herausforderungen anzubieten

Obwohl es noch immer mehrere strukturelle und einige operative Hindernisse fuumlr die

volle Ausschoumlpfung des IOumlB-Potenzials in Oumlsterreich gibt scheint das Land auf einem

guten Weg zu sein was die Umsetzung der innovationsfoumlrdernden oumlffentlichen

Beschaffung betrifft Beispielsweise hat die oumlsterreichische

Bundesbeschaffungsgesellschaft fuumlr die Beschaffung einer innovativen Anlage zur

Wiederverwertung von Abwasser fuumlr die Muumlnze Oumlsterreich den Preis fuumlr

Innovationsbeschaffung 2015 (EAFIP) gewonnen Diese Auftragsvergabe wurde

ausgewaumlhlt da dabei nicht nur innovationsfreundliche Beschaffungsverfahren angewandt

wurden sondern mit dem Auftrag auch eine erhoumlhte Ressourceneffizienz gewaumlhrleistet

und so zur Umweltvertraumlglichkeit beigetragen wird19 Daruumlber hinaus hat die Initiative

IOumlB beim Oumlsterreichischen Verwaltungspreis 2016 eine Anerkennung erhalten20

Am 8 November verabschiedete die oumlsterreichische Bundesregierung ein

Maszlignahmenpaket zur Foumlrderung von FuI das von 2017 bis 2021 insgesamt 700 Mio

EUR an oumlffentlichen und 500 Mio EUR an privatwirtschaftlichen Mitteln vorsieht Davon

sollen 10 Mio EUR in Innovationsbeschaffung fuumlr zusaumltzliche Maszlignahmen im Bereich IOumlB

flieszligen wie z B die Verlaumlngerung des IOumlB-Projektwettbewerbs Pilotprojekte bei denen

die Innovationspartnerschaft als neues Instrument verwendet wird eine Schulung fuumlr

oumlffentliche Beschaffer sowie die Verbesserung der Verfuumlgbarkeit von Daten zur

Beschaffung (von Innovation)

17 httpwwwrat-fteatveranstaltungenarticlesinnovationsfoerdernde-oeffentliche-beschaffung-

in-oesterreichhtml aufgerufen am 1592016 18 httpwwwinnovationspartnerschaftat aufgerufen am 1592016 19 httpeceuropaeuenvironmentecoapabout-eco-innovationbusiness-fundingsaustrian-procurement-wastewater-system-earns-praise_de httpeceuropaeugrowthtools-databasesnewsroomcfitemdetailcfmitem_id=8532amplang=de aufgerufen am 1592016 20

httpswwwoeffentlicherdienstgvatverwaltungsinnovationwettbewerbeoesterreichischer_verwaltungspreisverwaltungspreis_2016_finalhtml aufgerufen am 31122016 httpswwwoeffentlicherdienstgvatverwaltungsinnovationwettbewerbeoesterreichischer_verwaltungspreisverwaltungspreis_2016_finalhtml aufgerufen am 31122016

19

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ReportsEnglishDB17-Reportpdf

21

Liste der Abkuumlrzungen und Begriffsbestimmungen

AIT Austrian Institute of Technology

AT Oumlsterreich

AWS Austria Wirtschaftsservice GmbH

BERD FuE-Aufwendungen der Unternehmen

BES Unternehmenssektor

BMF Bundesministerium fuumlr Finanzen

BMVIT Bundesministerium fuumlr Verkehr Innovation und Technologie

BMWFJ Vormals Bundesministerium fuumlr Wirtschaft Familie und Jugend

BMWFW Bundesministerium fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft

EC Europaumlische Kommission

EIF Europaumlischer Investitionsfonds

EFR Europaumlischer Forschungsraum

EFRE Europaumlischer Fonds fuumlr regionale Entwicklung

EU Europaumlische Union

EU-28 Europaumlische Union einschlieszliglich 28 Mitgliedstaaten

FFG Oumlsterreichische Forschungsfoumlrderungsgesellschaft mbH

RP Rahmenprogramm

FWF Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen Forschung

GBAORD Staatliche Mittelzuweisungen oder Aufwendungen fuumlr Forschung und

Entwicklung

BIP Bruttoinlandsprodukt

BAFE Bruttoinlandsaufwendungen fuumlr FuE

HEI Higher Education Institution

HES Higher Education Sector

HRST Human Resources in Science and Technology

IP Intellectual Property

IPO Initial Public Offering

MS Mitgliedstaat

OumlAW Oumlsterreichische Akademie der Wissenschaften

PRO Public Research Organisation

FuE Forschung und Entwicklung

FuI Forschung und Innovation

RI Research Infrastructure

FTI Forschung Technologie und Innovation

S3 Strategien fuumlr intelligente Spezialisierung

22

SampT Science and Technology

KMU Kleine und mittlere Unternehmen

VC Venture Capital

WEF World Economic Forum (Weltwirtschaftsforum)

ZSI Zentrum fuumlr Soziale Innovation

23

Infoblatt

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Entwicklung der staatlichen Foumlrderungen fuumlr die Gesamtsumme der BAFE 10

Abbildung2 Fuumlhrende Sektoren Verarbeitendes Gewerbe (C26 Herstellung von Datenverarbeitungsgeraumlten elektronischen und optischen Erzeugnissen C27 = Herstellung von elektrischer Ausruumlstung C28 = Bau von Maschinen und sonstiger Ausruumlstung) Fuumlhrende Sektoren Dienstleistung (G = Groszlig- und Einzelhandel Reparatur von Kraftwagen und -raumldern J = Information und Kommunikation M = freiberufliche wissenschaftliche und technische

Taumltigkeiten) 11

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

GDP per capita (euro per capita) 34300 35200 36800 37600 38000 38700 39400 40000

Value added of services as share of

the total value added ( of total) 6979 6988 6986 6968 6998 7036 7037

Value added of manufacturing as share

of the total value added () 1846 1867 1877 1893 1865 1854 1891

Employment in manufacturing as share

of total employment () 1535 1493 1495 1499 1484 1472 1472

Employment in services as share of

total employment () 713 7182 7193 722 7249 7255 729

Share of Foreign controlled enterprises

in the total nb of enterprises () 302 304 316 32 312

Labour productivity (Index 2010=100) 986 100 1008 1019 1026 1029 1046

New doctorate graduates (ISCED 6)

per 1000 population aged 25-34 155 162 158 162 146 146 139

Summary Innovation Index (rank) 8 9 11 12 9 11 11

Innovative enterprises as a share of

total number of enterprises (CIS data)

() 544 595

Innovation output indicator (Rank

Intra-EU Comparison) 11 11 10 11

Turnover from innovation as of total

turnover (Eurostat) 119 98

Country position in Doing Business

(Ease of doing business index

WB)(1=most business-friendly

regulations) 20 21 19

Ease of getting credit (WB GII) (Rank) 48 53

Venture capital investment as of

GDP (seed start-up and later stage) 0012 001 0008 0008 0008 0008 0008

EC Digital Economy amp Society Index

(DESI) (Rank) 13 13 12

E-Government Development Index

Rank 24 20 16

Online availability of public services ndash

Percentage of individuals having

interactions with public authorities via

Internet (last 12 months) 49 51 51 53 54 59 57 60

GERD (as of GDP) 261 274 268 293 297 306 307

GBAORD (as of GDP) 075 077 079 077 08 08 081

RampD funded by GOV ( of GDP) 091 105 096 111 1 111 112

BERD ( of GDP) 178 187 184 206 21 216 218

Research excellence composite

indicator (Rank) 9

Percentage of scientific publications

among the top 10 most cited

publications worldwide as of total

scientific publications of the country 1132 1151 1094 1171

Public-private co-publications per

million population 5831 631 6388 5851 5419 5901

World Share of PCT applications 078 079 081 076 069 079

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Diese Veroumlffentlichung ist ein der Politikgestaltung dienender Wissenschaftsbericht der Gemeinsamen

Forschungsstelle (DG JRC) dem internen wissenschaftlichen Dienst der Europaumlischen Kommission Ihr Ziel ist

es dem europaumlischen Politikprozess eine evidenzbasierte wissenschaftliche Unterstuumltzung zu geben Die

Veroumlffentlichung und die darin enthaltenen Aussagen geben nicht die politischen Positionen der Europaumlischen

Kommission wieder und lassen diese unbeschadet Weder die Europaumlische Kommission noch Personen die in

ihrem Namen handeln sind fuumlr moumlgliche Verwendungen dieser Veroumlffentlichung verantwortlich

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Luxemburg Veroumlffentlichungsbuumlro der Europaumlischen Union 2017

copy Europaumlische Union 2017

Die Wiederverwendung des Dokuments ist zulaumlssig sofern die Quelle bestaumltigt- und die urspruumlngliche

Bedeutung oder Meldung der Texte nicht geaumlndert wird Die Europaumlische Kommission haftet nicht fuumlr

Konsequenzen der Wiederverwendung

Bezugnahme auf diese Veroumlffentlichung als Schuch K Gampfer R RIO Laumlnderbericht 2016

Oumlsterreich EUR 28480 DE doi102760455941

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mit der Lizenz CC BY 20

Forschungs- und Entwicklungsobservatoriumslaumlnderberricht 2016 Oumlsterreich

Die 2016 RIO Laumlnderberichtserien analysieren und bewerten die Entwicklung und Leistung der nationalen

Forschungs- und Entwicklungssysteme der EU-28 Mitgliedsstaaten und damit zusammenhaumlngende Politiken

Ihr Ziel ist es die Umsetzung der EU-Politik zu uumlberwachen und zu bewerten sowie das politische Lernen in den

Mitgliedstaaten zu erleichtern

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 3

Danksagungen 3



Spezialisierung 5













Beschreibung 13




Beschreibung 14





Beschreibung 15






Infoblatt 23


3

Vorwort













Danksagungen







Autoren

Uumlber die Autoren




Belgien)

GESAMTUumlBERBLICK















profitiert





Spitzenfeld

















zu leisten
















































ERA-Roadmap

FP9-Thesenpapier

Forschungsmilliarde

5


Start-up-Paket

(072016)




(112016)




ERA-Roadmap

(042016)




(102016)





Forschungsmilliarde

(112016)




Spezialisierung




6














































7




weiter



















beschleunigen


















behandelt (EU 2016)









8












werden7



































9
















































zu erreichen




10






































11




vorliegen




































12







































veroumlffentlicht12







13





Science Awards



















Beschreibung



























14

Politische Antwort


















Beschreibung


























Politische Antwort







15






















Beschreibung





























stammt

16

Politische Antwort






















































17
















































18










































19



Uumlberholspur
































Report 2015














20




2015














2016





1




21



AT Oumlsterreich















RP Rahmenprogramm



Entwicklung








MS Mitgliedstaat








22



VC Venture Capital



23

Infoblatt




Taumltigkeiten) 11

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016


















() 544 595













(DESI) (Rank) 13 13 12


Rank 24 20 16





GERD (as of GDP) 261 274 268 293 297 306 307

GBAORD (as of GDP) 075 077 079 077 08 08 081


BERD ( of GDP) 178 187 184 206 21 216 218


indicator (Rank) 9











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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 3

Danksagungen 3



Spezialisierung 5













Beschreibung 13




Beschreibung 14





Beschreibung 15






Infoblatt 23


3

Vorwort













Danksagungen







Autoren

Uumlber die Autoren




Belgien)

GESAMTUumlBERBLICK















profitiert





Spitzenfeld

















zu leisten
















































ERA-Roadmap

FP9-Thesenpapier

Forschungsmilliarde

5


Start-up-Paket

(072016)




(112016)




ERA-Roadmap

(042016)




(102016)





Forschungsmilliarde

(112016)




Spezialisierung




6














































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weiter



















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behandelt (EU 2016)









8












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zu erreichen




10






































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12







































veroumlffentlicht12







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Science Awards



















Beschreibung



























14

Politische Antwort


















Beschreibung


























Politische Antwort







15






















Beschreibung





























stammt

16

Politische Antwort






















































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Uumlberholspur
































Report 2015














20




2015














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1




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AT Oumlsterreich















RP Rahmenprogramm



Entwicklung








MS Mitgliedstaat








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VC Venture Capital



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Infoblatt




Taumltigkeiten) 11

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() 544 595













(DESI) (Rank) 13 13 12


Rank 24 20 16





GERD (as of GDP) 261 274 268 293 297 306 307

GBAORD (as of GDP) 075 077 079 077 08 08 081


BERD ( of GDP) 178 187 184 206 21 216 218


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3

Vorwort













Danksagungen







Autoren

Uumlber die Autoren




Belgien)

GESAMTUumlBERBLICK















profitiert





Spitzenfeld

















zu leisten
















































ERA-Roadmap

FP9-Thesenpapier

Forschungsmilliarde

5


Start-up-Paket

(072016)




(112016)




ERA-Roadmap

(042016)




(102016)





Forschungsmilliarde

(112016)




Spezialisierung




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Science Awards



















Beschreibung



























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Politische Antwort


















Beschreibung


























Politische Antwort







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Beschreibung





























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Politische Antwort






















































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Report 2015














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RP Rahmenprogramm



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VC Venture Capital



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Infoblatt




Taumltigkeiten) 11

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() 544 595













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Rank 24 20 16





GERD (as of GDP) 261 274 268 293 297 306 307

GBAORD (as of GDP) 075 077 079 077 08 08 081


BERD ( of GDP) 178 187 184 206 21 216 218


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profitiert





Spitzenfeld

















zu leisten
















































ERA-Roadmap

FP9-Thesenpapier

Forschungsmilliarde

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Start-up-Paket

(072016)




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ERA-Roadmap

(042016)




(102016)





Forschungsmilliarde

(112016)




Spezialisierung




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zu erreichen




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Science Awards



















Beschreibung



























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Politische Antwort


















Beschreibung


























Politische Antwort







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Beschreibung





























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VC Venture Capital



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Taumltigkeiten) 11

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016


















() 544 595













(DESI) (Rank) 13 13 12


Rank 24 20 16





GERD (as of GDP) 261 274 268 293 297 306 307

GBAORD (as of GDP) 075 077 079 077 08 08 081


BERD ( of GDP) 178 187 184 206 21 216 218


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Start-up-Paket

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ERA-Roadmap

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(102016)





Forschungsmilliarde

(112016)




Spezialisierung




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Science Awards



















Beschreibung



























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Politische Antwort


















Beschreibung


























Politische Antwort







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Beschreibung





























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Politische Antwort






















































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VC Venture Capital



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Taumltigkeiten) 11

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(DESI) (Rank) 13 13 12


Rank 24 20 16





GERD (as of GDP) 261 274 268 293 297 306 307

GBAORD (as of GDP) 075 077 079 077 08 08 081


BERD ( of GDP) 178 187 184 206 21 216 218


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Science Awards



















Beschreibung



























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Politische Antwort


















Beschreibung


























Politische Antwort







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Beschreibung





























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Politische Antwort






















































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MS Mitgliedstaat








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VC Venture Capital



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Taumltigkeiten) 11

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() 544 595













(DESI) (Rank) 13 13 12


Rank 24 20 16





GERD (as of GDP) 261 274 268 293 297 306 307

GBAORD (as of GDP) 075 077 079 077 08 08 081


BERD ( of GDP) 178 187 184 206 21 216 218


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