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report - GESIS · 2015-05-26 · tic Web- und Linked Data-Com-munity. Die diesjährige Konferenz...

Date post: 15-Jul-2020
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1 6/12 report DER AKTUELLE INFORMATIONSDIENST FÜR DIE SOZIALWISSENSCHAFTEN Neues von GESIS Seite 1 - 6 Liebe Leserinnen und Leser, ein intensives, spannendes und manchmal auch an- strengendes Jahr 2012 liegt nun fast hinter uns. In der letzten Ausgabe des gesis reports vor dem Jahreswechsel berichten wir noch einmal von den Tätigkeiten der Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter bei GESIS, stellen neue Publiaktionen vor und geben einen Überblick über zukünftige Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2013. In der Rubrik „Auf ein Wort...“ beantwortet uns Mara Boehle alle Fragen zu ihrem Projekt. Abschließend begrüßen wir neue Kolleginnen bei GESIS. Die Redaktion des gesis reports wünscht allen Leserinnen und Lesern ein entspanntes Weihnachtsfest und einen gesunden Rutsch ins Jahr 2013! Ihr Redaktionsteam Editorial Auf ein Wort... Seite 7 Veranstaltungen Seite 8 Publikationen Seite 9-10 Personalia Seite 11-12 Zahlreiche politische Entschlüsse basieren auf wissenschaftlichem Know-How; Wissenschaft und Forschung wiederum sind auf politische Unterstützung angewiesen. In diesem Sinn luden am 7 November 2012 die Institute der Leibniz-Gemeinschaft in Nordrhein- Westfalen, darunter auch GESIS, die Abgeordneten des Düssel- dorfer Landtags zum Gespräch über aktuelle gesellschafts- und forschungsrelevante Fragen ein. „Es war ein voller Erfolg. Ich habe viel positives Feedback von Seiten der Politiker für unser Projekt er- halten“ resümierte Timo Wandhöfer von GESIS. Auf Basis der Ergebnisse seines Forschungsprojekts WeGov hatte er den Abgeordneten das folgende Gesprächsangebot gemacht: „Facebook, Twitter und Co. für politische Entscheidungs- prozesse nutzen - Monitoren von Bürgermeinungen und lokalen Themen für mehr Bürgerdialog“. Wie aufgrund der Aktualität des Themas nicht anders zu erwarten, war er mit acht intensiven Gesprä- chen den ganzen Tag ausgebucht. Das Drittmittelprojekt WeGov, das Timo Wandhöfer gemeinsam mit Marc Thamm bei GESIS voran- getrieben hat, befasst sich mit der Entwicklung von neuen Dialogmo- dellen im Web 2.0 zur Unterstüt- zung von eGovernment und eDemocracy. Die Leibniz-Gemeinschaft hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Dialog zwischen Wissen- schaft und Politik aktiv zu fördern. Nordrhein-Westfalen ist mit elf von bundesweit 87 Leibniz-Einrichtungen und 570 Leibniz-WissenschaftlerInnen ein bedeutender Wissenschaftsstandort. Die Initiative „Leibniz im Land- tag“ (vormals unter dem Namen „Science meets Parliament“ GESIS mit „Leibniz im Landtag“ in Düsseldorf: Forschung und Politik im persönlichen Dialog Dr. Sophie Zervos für „Leibniz im Landtag“ in Düsseldorf bekannt) fand nach der posi- tiven Resonanz der vergangenen Jahre bereits zum dritten Mal im Düsseldorfer Landtag statt. Unbürokratisch und unkompli- ziert können die PolitikerInnen mit den WissenschaftlerInnen in Kontakt treten. Die Abgeordneten haben die Gelegenheit, aus dem Themenangebot der Forschen- den ein Wunschthema auszusu- chen und sich darüber in einem Vieraugengespräch auszutauschen und über zukunftsweisende Entwicklungen zu informieren. Weitere Informationen zu „Leibniz im Landtag“
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Page 1: report - GESIS · 2015-05-26 · tic Web- und Linked Data-Com-munity. Die diesjährige Konferenz bot mit vier Tracks (Research, In-Use, Evaluations and Experiments, Industry) ein

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DER AKTUELLE INFORMATIONSDIENST FÜR DIE SOZIALWISSENSCHAFTEN

Neues von GESIS

Seite 1 - 6

Liebe Leserinnen und Leser,

ein intensives, spannendes und manchmal auch an-strengendes Jahr 2012 liegt nun fast hinter uns.

In der letzten Ausgabe des gesis reports vor dem Jahreswechsel berichten wir noch einmal von den Tätigkeiten der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter bei GESIS, stellen neue Publiaktionen vor und geben einen Überblick über zukünftige Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2013.

In der Rubrik „Auf ein Wort...“ beantwortet uns Mara Boehle alle Fragen zu ihrem Projekt. Abschließend begrüßen wir neue Kolleginnen bei GESIS.

Die Redaktion des gesis reports wünscht allen Leserinnen und Lesern ein entspanntes Weihnachtsfest und einen gesunden Rutsch ins Jahr 2013!

Ihr Redaktionsteam

Editorial

Auf ein Wort...

Seite 7

Veranstaltungen

Seite 8

Publikationen

Seite 9-10

Personalia

Seite 11-12

Zahlreiche politische Entschlüsse basieren auf wissenschaftlichem Know-How; Wissenschaft und Forschung wiederum sind auf politische Unterstützung angewiesen.

In diesem Sinn luden am 7 November 2012 die Institute der Leibniz-Gemeinschaft in Nordrhein-Westfalen, darunter auch GESIS, die Abgeordneten des Düssel-dorfer Landtags zum Gespräch über aktuelle gesellschafts- und forschungsrelevante Fragen ein.

„Es war ein voller Erfolg. Ich habe viel positives Feedback von Seiten der Politiker für unser Projekt er-halten“ resümierte Timo Wandhöfer von GESIS. Auf Basis der Ergebnisse seines Forschungsprojekts WeGov hatte er den Abgeordneten das folgende Gesprächsangebot gemacht: „Facebook, Twitter und Co. für politische Entscheidungs-prozesse nutzen - Monitoren von Bürgermeinungen und lokalen

Themen für mehr Bürgerdialog“. Wie aufgrund der Aktualität des Themas nicht anders zu erwarten, war er mit acht intensiven Gesprä-chen den ganzen Tag ausgebucht.

Das Drittmittelprojekt WeGov, das Timo Wandhöfer gemeinsam mit Marc Thamm bei GESIS voran-getrieben hat, befasst sich mit der Entwicklung von neuen Dialogmo-dellen im Web 2.0 zur Unterstüt-zung von eGovernment und eDemocracy.

Die Leibniz-Gemeinschaft hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Dialog zwischen Wissen-schaft und Politik aktiv zu fördern. Nordrhein-Westfalen ist mit elf von bundesweit 87 Leibniz-Einrichtungen und 570 Leibniz-WissenschaftlerInnen ein bedeutender Wissenschaftsstandort.

Die Initiative „Leibniz im Land-tag“ (vormals unter dem Namen „Science meets Parliament“

GESIS mit „Leibniz im Landtag“ in Düsseldorf: Forschung und Politik im persönlichen Dialog

Dr. Sophie Zervos für „Leibniz im Landtag“ in Düsseldorf

bekannt) fand nach der posi-tiven Resonanz der vergangenen Jahre bereits zum dritten Mal im Düsseldorfer Landtag statt.

Unbürokratisch und unkompli-ziert können die PolitikerInnen mit den WissenschaftlerInnen in Kontakt treten. Die Abgeordne ten haben die Gelegenheit, aus dem Themenangebot der Forschen-den ein Wunschthema auszusu-chen und sich darüber in einem Vieraugengespräch auszutauschen und über zukunftsweisende Entwicklungen zu informieren.

Weitere Informationen zu „Leibniz im Landtag“

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Modernes Design und intuitive Funktionalität – nach dem Relaunch erstrahlt histat, die Datenbank zur Historischen Statistik, in neuem Glanz.

histat bietet den Nutzern von Studien der historischen, wirtschafts- und sozialwissen-schaftlichen Forschung zur Historischen Statistik von Deutsch-land eine völlig neue Oberfläche und neue Funktionen. Auf die über 360 Studien mit ihren mehr als einer Viertelmillion Zeitreihen und fünfeinhalb Millionen Werten

histat: Datenbank zur Historischen Statistik mit neuer Oberfläche und vielen neuen Funktionen

kann nun schnell und nutzer-freundlich zugegriffen werden.

Ziel des Relaunch war, Recherche, Zugriff und Download einerseits möglichst einfach zu gestalten, andererseits die Daten so zu dokumentieren, dass es wissen-schaftlichen Ansprüchen genügt. Die Datenbank wird jetzt auch in englischer Version angeboten, um dem starken Nutzerzuwachs aus dem Ausland gerecht zu werden.

Jede Studie besteht aus einem Daten- und einem Dokumenta-

tionsteil. Der Zugriff auf die Studie erfolgt über den Menüpunkt „Daten“ und dort über Themen, Zeiten und Namen der Forscher. Neu ist hier die Möglichkeit, Studien über eine Zeitleiste auszu-wählen, wobei jede Studie über das Anfangsjahrzehnt ihres Untersu-chungszeitraumes genau einer Epoche/Zeitspanne zuge-ordnet ist. Auf den Gesamt-bestand kann überdies mittels einer Volltextsuche zugegriffen werden, bei der ein Thesaurus verwendet werden kann. Bei Bedarf lässt sich diese Suche auch

mittels Zeitfenster eingrenzen. Neu ist weiterhin eine Liste der meistverwendeten Studien (Menüpunkt „Top“) sowie eine Auflistung der 20 zuletzt in die Datenbank aufgenommenen Studien (Menüpunkt „Neu“).

Ist eine Studie ausgewählt, lassen sich die gesuchten Tabellen ent-weder direkt downloaden oder in einem „Warenkorb“ speichern. Neu ist hier eine Grafik-Schnell-ansicht zu jeder Zeitreihe der Tabelle. Neben Excel- oder CSV-Formaten steht jetzt auch das DDI-Format zum Download von Studiendetails zur Verfügung.

Die Datenbank wird kontinuierlich um weitere Studien ergänzt. Zukünftig dient sie auch als Plattform für ein Vademecum zu den 1000 wichtigsten Zeitreihen für Bevölkerung, Wirtschaft und Gesellschaft von Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, das in Kooperation mit dem Statisti-schen Bundesamt, der Bundes-zentrale für politische Bildung und zahlreichen Wirtschaft- und Sozialhistorikern entsteht.

Zugang zu histat

Screenshot von histat im neuen Gewand

Sir Tim Berners-Lee, der Erfinder der Seitenbeschreibungssprache HTML, des Transferprotokoll HTTP und damit Vater des WWW und des Semantic Web, war prominenter Teilnehmer eines lebhaften und kontroversen Panels. Die Diskussion über die Vision und über wichtige Fragen in der Linked Data-Community war einer der Höhepunkte der diesjährigen International Seman-tic Web Conference (ISWC 2012), die in Boston, USA, stattfand.

Die ISWC ist die international größte Konferenz für die Seman-tic Web- und Linked Data-Com-munity. Die diesjährige Konferenz bot mit vier Tracks (Research, In-Use, Evaluations and Experiments, Industry) ein abwechslungs-reiches Programm, das durch 18 Workshops und acht Tutorials sowie weitere Programmpunkte komplettiert wurde. GESIS war mit insgesamt drei Publikationen von Thomas Bosch, Daniel Hienert und Benjamin Zapilko vertreten.

GESIS nahm erstmals an der alljährlichen Onto logy Alignment Evaluation Initiative (OAEI) teil. Im Rahmen dieser Kampagne

werden Matching-Tools und Methoden in unterschiedlichsten Szenarien evaluiert, um automati-siert Korrespondenzen zwischen unterschiedlichen Datensätzen zu erkennen. In dem gemeinsam von der UB Mannheim, GESIS und der ZBW organisierten Library Track stellte sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Aufgabe, Korrespondenzen zwischen dem Thesaurus Sozialwissen- schaften (TheSoz) von GE-SIS und dem Standard-Thesaurus Wirtschaft (STW) der ZBW zu identifizieren.

Durch die hohe Beteiligung von 21 Systemen wurden sehr viele und unterschiedliche Korrespondenzen erzeugt, die auf ihre Korrektheit und einen möglichen Einsatz im TheSoz hin evaluiert wurden.

Weitere Informationen:• Homepage der ISWC2012

mit Programm und Hintergrundinfos

• Library Track der Ontology Alignment Evaluation Initia-tive (OAEI)

Ein Panel mit dem Erfinder des World Wide Web

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Die seit 1980 alle zwei Jah-re durchgeführte Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften - ALLBUS - ist ein zentraler Bestandteil der sozialwissenschaftlichen Infrastruktur in Deutschland. Die Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen Datenbasis für

zentrale Rolle spielen. Über die Verleihung des Preises, der mit 1.000 € dotiert ist, entscheidet eine Jury, die aus den Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats des ALLBUS besteht. Die Originali-tät und Bedeutung der in der Arbeit behandelten Fragestellung sowie das Niveau der statisti-

ALLBUS-Nachwuchspreis 2013

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schen Analyse sind maßgebliche Kriterien der Bewertung.

Eingereicht werden können Studienabschlussarbeiten (Diplomarbeit, Magisterarbeit, B.A.- Abschlussarbeit oder M.A.-Abschlussarbeit) in deutscher oder englischer Sprache, die 2010 oder später fertiggestellt wurden. Absolventinnen und Absolventen können sich selbst bewerben oder von Hochschul-lehrerinnen oder Hochschuleh-rern vorgeschlagen werden.

Einzureichen sind:• die Qualifikationsar-

beit, in Papierform sowie als pdf-Datei

• eine maximal zweiseitige Kurzfassung der Arbeit

• ein Lebenslauf der/des Autorin/s

• eine Bestätigung der betreuenden Hochschul-lehrers/der betreuenden Hochschullehrerin oder der Hochschule, dass es sich bei der eingereichten Arbeit um eine Abschlussarbeit eines akademischen Studiums oder um eine Dissertation handelt, die nach dem 31.12.2009 eingereicht wurde. Diese Bestätigung soll auch Angaben zu den für entsprechende Abschlussarbeiten geltenden Vorgaben enthalten, insbe-sondere solchen zu Umfang und Bearbeitungsdauer

Einsendungen bitte bis spä-testens zum 31.03.2013 an:

GESISALLBUS-NachwuchspreisPostfach 12 21 5568072 Mannheim

Weitere Informationen zum ALLBUS

Elektronische Fußabdrücke könnten schon bald eine gewichtige Rolle als Datenquelle in offiziellen Da-tenkollektionen spielen, so Svein Nordbotten von der Universität Bergen in seiner Keynote-Rede „Ideas about Statistical Data Archives and Services“, die er auf der 4. Annual European DDI User Conference Anfang Dezember hielt.

EDDI12, so die Kurzversion des Namens der Nutzerkonferenz, fand in Bergen, Norwegen statt. Organisatoren waren neben dem

DDI-Metadaten im hohen NordenNorwegian Social Science Data Services (NSD) und dem Inter-national Data Service Center of the Institute for the Study of Labor (IDSC of IZA) auch GESIS.

Als Chair des EDDI Programmkom-mitees war Joachim Wackerow aus der GESIS-Abteilung „Dauerbeo-bachtung der Gesellschaft“ maß-geblich dafür verantwortlich für die Auswahl von 25 Präsentationen, die von etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 15 Ländern interessiert aufgenommen wurden.

GESIS beteiligte sich mit weiteren Beiträgen an der EDDI: Joachim Wackerow hielt gemeinsam mit Hilde Orten eine Präsentation zum Thema „DDI Resource Packages and How They Can Be Used in the Data Production Process“ und berichtete vom DDI-Workshop in Dagstuhl. Thomas Bosch und Matthäus Zloch waren mit einem Workshop „Create your own information systems on the basis of DDI-Lifecycle“ vertreten. Sie stellten zudem gemeinsam mit Dennis Wegener ein Poster zum Thema „DDI Backend Architecture“ vor.

Aus der GESIS-Abteilung „Daten- Svein Nordbotten bei seiner Präsentation

Sekundäranalysen ist gerade für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler wichtig, die nicht auf eigene Er-hebungen zurückgreifen können.Der ALLBUS-Nachwuchspreis unterstreicht die besondere Bedeutung des ALLBUS für die Ausbildung des wissenschaft-lichen Nachwuchses. Er wird alle zwei Jahre verliehen, im Wechsel mit einem zweiten allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offen-stehenden ALLBUS-Preis.

Mit dem ALLBUS-Nachwuchspreis sollen herausragende Qualifika-tionsarbeiten prämiert werden, in denen ALLBUS-Daten eine

archiv für Sozialwissenschaften“ präsentierte Wolfgang Zenk-Möltgen einen Vortrag mit dem Titel: „Sharing Category Systems for Survey Items with Others in DDI-Lifecycle Format“. Schließlich stellte Prof. Dr. Christof Wolf, Wissenschaftlicher Leiter bei GESIS, gemeinsam mit Roxane Silber-man das Projekt „Data without Boundaries“ vor, das den Zugang zu europäischen amtlichen Mikrodaten für ForscherInnen verbessern soll.

Weitere Informationen zu EDDI2012

Plakat von EDDI2012

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Das Team „Erhebungsinstrumente“ aus der GESIS-Abteilung „Survey Desing and Methodology (SDM)“ arbeitet mit am BMBF-Projekt „Raum für Gesundheit“ (INFOPAT), das Mitte 2012 in der Metropol-region Rhein-Neckar gestartet ist.

Das MRN-Projekt „Raum für Ge-sundheit“ befasst sich im Rahmen des Wettbewerbs „Gesundheits-regionen der Zukunft“ mit den Herausforderungen, vor die der positive Trend einer längeren Lebenserwartung das Gesund-heitswesen stellt. Die Versorgung älterer, oftmals chronisch kranker Patienten erfordert komplexe Koordinationsaufgaben zwischen verschiedenen Institutionen. Ausgehend von der Prämisse „der Patient im Mittelpunkt“ werden Technologien entwickelt und erprobt, die dem Ziel dienen, dem komplexen Versorgungs-bedarf von chronisch Kranken einerseits und hoher Effizienz und Qualität der Versorgung andererseits gerecht zu werden.

GESIS wird unter der Leitung von Dr. Natalja Menold und unter Mitarbeit von Dr. Anja Tausch und Cornelia Züll für die Sicherstellung hoher Qualität

BMBF-Projekt „Raum für Gesundheit“

des methodischen Vorgehens bei der Durchführung qualitativer und quantitativer Erhebungen im Projekt zuständig sein.

Zu konzeptuellen und metho-dischen Fragen qualitativer und quantitativer Studien werden Workshops durchgeführt, begleitet von methodischer Unterstützung. Dazu zählen vor allem die Konzeption projekt-übergreifender Standards, die Entwicklung der Studien- und Versuchspläne der Teilprojekte, sowie die Entwicklung und Erpro-bung der Untersuchungsinstru-mente. Darüber hinaus werden eigene methodische Studien zur Entwicklung optimaler Frage- und Antwortformate im Rahmen der Teilprojekte durchgeführt.

Das Gesamtprojekt besteht aus mehreren Entwicklungs- und Anwendungsprojekten sowie zwei Begleitforschungspro-jekten. Es hat ein Gesamtvo-lumen von 15,2 Mio. Euro, wobei 7,2 Mio. Euro durch das BMBF gefördert werden.

Aktuelle Informationen zum Projekt

Fortbildung zu statischen Analyseverfahren in den USAAuch im kommenden Sommer veranstaltet das Interuniversity Consortium for Political and Social Research (ICPSR) in Ann Arbor, Mi-chigan, wieder ein umfangreiches Ausbildungsprogramm zu wichtigen Themen der Datenanalyse.

Im Rahmen der Kooperation zwi-schen GESIS und dem ICPSR kön-nen Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler von deut-schen universitären Einrichtungen am „ICPSR Summer Program 2013“ teilnehmen. Diese erhalten bei der Anmeldung über GESIS eine Gebührenreduktion von 50 %:

Termine für das „ICPSR Sum-mer Program 2013“ sind:• 24. Juni bis 19. Juli 2013:

erste vierwöchige Session• 22. Juli bis 16. August 2013:

zweite vierwöchige Session• Anfang Juni bis Ende

August: zusätzliche drei- bis fünftägige Kurse des ICPSR Summer Programs

Eine Übersicht zu den Inhalten der Kurse wird vom ICPSR ab Mitte Dezember bereitgestellt. Das Programm des laufenden Jahres (vor allem die längeren Kurse) wird in den weitaus überwie-genden Fällen im kommenden Jahr fortgeschrieben und dient daher verlässlich als erste Orientierung.

Interessierte wenden sich bitte an:

Maria Rohlinger (Official Representative – German National Federation) [email protected]

Weitere Informationen • zur Kooperation GESIS/ICPSR • zur Anmeldung/

Registration fee

Gemeinsam mit dem Sondersam-melgebiet Sozialwissenschaften an der USB Köln war GESIS vom 7. bis 8. November 2012 Ausrichter der alle zwei Jahre stattfindenden Fachreferententagung Sozialwis-senschaften. Insgesamt folgten rund 50 Teilnehmerinnen und Teil-nehmern der Einladung nach Köln. Die Gruppe der Teilnehmenden setze sich aus den Fachreferenten und Fachreferentinnen Sozialwis-senschaften der deutschen Univer-sitätsbibliotheken einerseits und den Bibliothekarinnen und Biblio-thekaren der großen Forschungs-institute wie dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Wissenschaftszentrum

Berlin für Sozialforschung (WZB) oder der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) andererseits zusammen.

Die zweitägige Veranstaltung bot ein abwechslungsreiches Programm, das sich von der allgemeinen Betrachtung der Informationskom-petenz der sozialwissenschaftlichen Klientel bis hin zu Spezialthemen wie beispielsweise der Pflege von Thesaurus-Crosskonkordanzen erstreckte. GESIS-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen präsen-tierten neue Entwicklungen in den Portalen sowiport, SSOAR, da|ra, stellten Drittmittelprojekte vor (z.B. Infolis) und referierten zur Arbeit mit Normdaten.

FachreferentInnen Sozialwis-senschaften zu Gast in Köln

Maria Zens referiert über Fachinformationen in und aus den Portalen sowiport und SSOAR

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Internationale Forschung im EUROLAB

Dr. Bogdan Radu

Von Oktober 2012 bis zum Jahres-ende hielten sich insgesamt sechs GastwissenschaftlerInnen aus Italien, Rumänien, Spanien und den USA im EUROLAB am GESIS-Standort Köln auf.

Dr. Bogdan Mihai Radu von der Babes-Bolyai Universität in Rumänien untersuchte, wie sich Bürger aus postkommunistischen Staaten im Vergleich zu denen in anderen Ländern Europas

Dr. Horatiu Rusu

hinsichtlich ihrer Einstellungen zur Entwicklungshilfe unterscheiden.

Dr. Horatiu Rusu von der Universität Bukarest in Rumänien widmete sich während seines Forschungsaufent-halts der Frage, welche Faktoren die soziale Solidarität in Europa beeinflussen – Globalisierung, Individualisierung oder eine post-materialistische Werteorientierung? Zur Beantwortung dieser Frage analysierte er die Daten des European Value Survey 2008.

Prof. Dr. Ferruccio Biolcati-Rinaldi von der Universität Mailand stat-tete dem EUROLAB einen einmonatigen Besuch ab und forschte zum Thema „Kirchenbe-teiligung und religiöser Wandel in Europa von 1973 bis 2010“. Hierzu verwendete und harmonisierte er zahlreiche Datensätze aus den Beständen von GESIS, bevorzugt solche mit langen Zeitreihen, wie z.B. verschiedene Eurobarometer, ESS, EVS, den World Values Survey sowie ISSP. Seine Ergebnisse präsentierte er in einem gut besuchten Vortrag, bevor er wieder nach Italien zurückkehrte.

Valentina-Andreea Dimulescu von der Rumänischen Akademischen Gesellschaft in Bukarest analysierte während ihres Aufenthalts in

Köln die Beziehung von Korrup-tionswahrnehmung und Wähler-loyalität. Dabei verglich sie die Länder Zentral- und Osteuropas mit denen in Lateinamerika.

Dr. Norman Mukasa von der Deusto Universität in Bilbao, Spanien, arbeitet seit Ende November für einen Monat im EUROLAB. In sei-nem Forschungsprojekt beschäftigt er sich mit dem Zusammenhang der wirtschaftlichen Teilhabe von

Prof. Ferruccio Biolcati-Rinaldi

Valentina-Andreea Dimulescu

Frauen, mit den Möglichkeiten, wie sie ihre Lebensgrundlagen sichern sowie mit ihrem Wohlbefinden. Der Fokus seiner Forschung liegt dabei auf den Ländern Afrikas südlich der Sahara, mit Fokus auf Uganda, Liberia, Rwanda und Burundi.

Huan-Kai Tseng von der George Washington Universität in den Vereinigten Staaten ist im De-

Dr. Norman Mukasa

zember als Gastforscher des GESIS DAS-Teams „International Data Infrastructure Center“ im EUROLAB zu Besuch. Während seines Aufent-haltes forscht er in Kooperation mit Sergiu Gherghina zum Thema Wahlkampf in zeitgenössischen Demokratien.

Weitere Informationen zum EUROLAB

Um ihre Einrichtungen und die in ihr tätigen Wissenschaftler-Innen zur Mitarbeit, sprich zur Open Access-Verfügbarmachung von Publikationen zu moti-vieren, wünschen sich Biblio-theken mehr Unterstützung. Diese könnte von einer stärkeren top-down Kommunikation des Open Access-Gedankens als Teil der Leibniz-Strategie bis

zur finanziellen Unterstützung bei Digitalisierungen reichen.

Das ist das Ergebnis der 13. Jahres-tagung des Arbeitskreises Bibliotheken der Leibniz-Gemein-schaft am 17. und 18. Oktober 2012. Dort richteten die Fach-repositorien pedocs, SSOAR und EconStor für die Sektionen A und B einen Workshop zu Open Access aus. Dabei wurden die Workflows erfolgreicher Content-Akquise und –verarbeitung seitens der Repositorien vorgestellt.

In diesem Prozess sind die Bibliotheken ganz wichtige Transmissionsriemen zwischen den WissenschaftlerInnen, bzw.

Open Access im Fokusden Wissenschaftsinstitutionen und den Volltextservern.

Neben den eingangs erwähnten Anforderungen formulierten die Vertreterinnen und Vertreter der Bibliotheken ganz konkrete Wünsche an die Repositorien. Zu den wichtigsten gehören die Ausgabe von Nutzungsstatistiken als Argumentationshilfe in stra-

tegischen Diskussuionen mit der Institutsleitung, die Einrichtung von Institutskollektionen inner-halb der Fachrepositorien bzw. eine stärkere Sichtbarkeit der zuliefernden Institute sowie eine Verwaltung von Embargofristen. Ein weiterer Block von Fragen be-traf vor allem rechtliche Aspekte wie Nutzungsrechte und das Open Access Potential verschiedener Kollektivlizenzen und Forschungs-förderprogrammen. Dazu werden die Repositorien zur nächsten Jahrestagung des AK Bibliotheken einen Workshop anbieten.

Weitere Informationen zu SSOAR

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Vom 12. - 13. November 2012 diskutierten knapp 100 Teilnehmer-Innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über den Wandel der Gleichstellungsstrukturen an Hochschulen und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Gleichstellungsarbeit.

Neue Herausforderungen für die Gleichstellungsarbeit an Hochschulen

Die Tagung „Neue Strukturen – neue Kompetenzen. Gleichstel-lungsarbeit an Hochschulen im Wandel“ im Wissenschaftszentrum Bonn thematisierte die neuen Anforderungen, die an die Gleich-stellungspolitik von Hochschulen

eine Professionalisierung der Gleichstellungsarbeit beobachten.

In den Diskussionen der Tagung wurde deutlich, dass es bei der konkreten Gleichstellungsarbeit an Hochschulen darum gehen muss, die Funktionen und Tätig-keitsbereiche der verschiedenen Akteurinnen und Akteure zu klären sowie formalisierte Strukturen der Vernetzung, Kommunikation und Kooperation abzusprechen. Für eine Stärkung der Professionalität und eine weitere Professionalisie-rung der Akteurinnen und Akteure bedarf es zudem einer stärkeren

Institutionalisierung der Weiterbil-dung und der Selbstreflexion. Wei-tere Forschungen sind notwendig, um die Mikropolitik innerhalb der Hochschulen zu verstehen, sowohl in der Interaktion derjenigen, die das Feld der Gleichstellungspo-litik bearbeiten, als auch bei der Aushandlung und Umsetzung der Gleichstellungspolitik zwischen Hochschulleitung und Fakultäten.

Die Projektergebnisse wurden mit folgenden Vorträgen in die wissenschaftliche Diskussion einge-bettet: Dr. Barbara Hey (Universi-tät Graz) erläuterte im Vergleich

gestellt werden. Ausgangspunkt der Diskussion waren die Ergebnisse des Projektes „Hochschulische Gleich-stellungsstrukturen im Wandel“, das im Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS seit März 2011 bearbeitet wird. Diese zeigen, dass Gleichstellungs-arbeit zwar im Kern weiterhin von den Gleichstellungsbeauftragten und ihren MitarbeiterInnen in den Gleichstellungsbüros geleistet wird, dass mittlerweile jedoch schon ein Drittel aller Stellen in Stabsstel-len, der Verwaltung oder den Fakultäten eingerichtet wurden.

Hintergrund dieses Wandels sind zum einen erhöhte Anforderungen an die Gleichstellungspolitik der Hochschulen, bedingt durch das Professorinnen-Programm, die forschungsorientierten Gleichstel-lungsstandards der DFG und weitere Anreiz- und Steuerungsinstru-mente. Zum anderen stellen sich die veränderten personellen Strukturen als Arrangements zwischen der verstärkten Steuerung der Gleich-stellungspolitik durch die Hoch-schulleitung und den gesetzlich etablierten Strukturen der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten dar. Mit diesem Wandel lässt sich

die Gleichstellungsstrukturen an österreichischen Universitäten. Prof. Dr. Georg Krücken (INCHER-Kassel) präsentierte Forschungsergeb-nisse zur Professionalisierung des Hochschulmanagements, wobei Parallelen, aber auch Differenzen zum Feld der Gleichstellungs-arbeit sichtbar wurden.

Prof. Dr. Hildegard Macha (Uni-versität Augsburg) erläuterte, in welcher Weise Veränderungen an Hochschulen in Richtung zu mehr Geschlechtergerechtigkeit als or-ganisationales Lernen möglich sind und welche Rolle dabei die Gleich-stellungsbeauftragten spielen.

In einem Podiumsgespräch mit Mechthild Koreuber (FU Berlin), Prof. Dr. Carmen Leicht-Scholten (RWTH Aachen), Prof. Dr. Ulrich Radtke (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Birgit Riegraf (Universität Paderborn) wurden die politischen Implikationen des Wandels von Gleichstel-lungsstrukturen erörtert.

Weitere Informationen zum Projekt

Dr. Andrea Löther, Leiterin des Projekts „Hochschulische Gleichstellungsstrukturen im Wandel“

Lina Vollmer, HGiW-Projektmitarbeiterin

Linked Open Data (LOD) entwi-ckelt sich in rasantem Tempo zu einem der Mainstream-Themen der Informationswissenschaft.

Auch die Jahrestagung der Linked Open Data Bewegung im deutschsprachigen Biblio-theks- und Informationsbereich „Semantic Web in Libraries (SWIB)“, die im November in Köln stattfand, rückte das Thema LOD in den Fokus. Veranstaltet vom Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) und dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ) war die Konferenz mit über 170 TeilnehmerInnen aus 23 Ländern ein voller Erfolg.

GESIS war mit zwei „proof-of-concept“-Papieren zur automatischen Verlinkung und Contentanreicherung vertreten.

Download der Papers:• Simple Semantic Enrich-

ment of Scientific Papers in Social Sciences (PDF)

• Discovering links for meta-data enrichment on com-puter science papers (PDF)

GESIS auf der SWIB12

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Das von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) finanzierte Projekt „Ursachen und Wandel familialer Armut in Deutschland, 1962 bis 2010 - Eine theoretische und empirische Analyse“ beschäf-tigt sich mit der überproportionalen Armutsbetroffenheit von Familien und deren zeitlichen Entwick-lung seit den letzten 50 Jahren. Das auf drei Jahre angelegte Projekt begann im Mai 2011.

Wir sprachen mit Projektmi-tarbeiterin Mara Boehle über Inhalte, Ergebnisse und Per-spektiven des Projekts.

Redaktion: Welche Ziele verfolgt das Projekt? Mara Boehle: Ziel des DFG-Projekts ist eine soziologisch gehaltvolle Erklärung des Anstiegs familialer Armut seit den 1970er Jahren, d.h. eine systematische theoretische und empirische Ursachenanalyse dieses Trends. Hintergrund ist, dass wir in der alten Bundesrepu-blik seit den 1970er Jahren einen nahezu kontinuierlichen Anstieg an relativer Einkommensarmut beobachten können, der aktuell sogar den höchsten Stand seit über vierzig Jahren erreicht. Familien

Heute: Ursachen und Wandel familialer Armut in Deutschland, 1962 bis 2010bzw. Personen, die in Haushalten mit Kindern leben, bilden dabei über den gesamten Zeitraum eine zentrale Risikogruppe. Der Anstieg

Auf ein Wort...

senden theoretischen Modells, das angesichts der Erklärungsabsicht besonders essentiell für die Studie ist. In dieser ersten Phase wurden

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die für die Entwicklung familialer Armut relevanten Individualmerk-male und zeitabhängigen Kontext-bedingungen anhand verschiedener Teiltheorien identifiziert und in ein Mehrebenen-Erklärungsmodell integriert. Dieses Theoriemodell ist anschließend in ein (2) statistisches Modell überführt worden, das eine empirische Analyse des Wandels familialer Armut unter Einschluss von Mikro- und Makroebene erst

schen Modells beschäftige ich mich derzeit mit deskriptiven Analysen meiner Mikro- und Makrodaten. Als Mikrodaten ziehe ich Daten des im GML der GESIS schon zu weiten Teilen erstellten Mikrozensus-Trendfiles heran. Die Daten des Mikrozensus bieten für zeitverglei-chende Armutsanalysen ein erheb-liches Potential. Auf dieses werde ich im Rahmen des Projekts auch noch einmal gesondert eingehen.

Mara Boehle arbeitet im Projekt „Ursachen und Wandel familialer Armut“

Redaktion: Wer soll nach Abschluss des Projekts von den Ergebnissen profitieren? Werden die Forschungsergebnisse z.B. in konkrete politische Handlungs-empfehlungen einfließen?Mara Boehle: In erster Linie beab-sichtige ich Erkenntnisfortschritte in meiner Disziplin, der Sozio-logie, zu leisten. Aber natürlich enthalten meine Ergebnisse auch politische Implikationen. Deren systematische Ableitung ist zwar nicht Teil des DFG-Projekts, aber ich halte es durchaus für sinnvoll und denkbar, mich hiermit nach Projektende genauer zu befassen.

Redaktion: Gibt es bereits erste konkrete Erkenntnisse? Mara Boehle: Anhand der Mi-krozensusdaten der Jahre 1962 bis 2009 kann ich den eingangs erwähnten Anstieg familialer Armut seit den 1970er Jahren deutlich feststellen. Von allen Familien sind Alleinerziehende, kinderreiche und ausländische Familien am häufigsten und auch am stärksten betroffen. Interessant ist vor allem, dass sich die zeitliche Armuts-entwicklung von unterschied-lichen Familienformen parallel zu historischen Ereignissen der

Bundesrepublik (z.B. dem Beginn von Rezessionen oder familienpo-litischen Änderungen) verändert. Dabei äußert sich bereits, dass die im Theoriemodell identifizierten strukturellen Einflussgrößen in die erwartete Richtung wirken und vor allem familiendemografische und arbeitsmarktbezogene Entwick-lungen ausschlaggebend sind. De-ren Bedeutung für die Armutsent-wicklung von Familien wird jedoch erst in den multivariaten Analysen unter Einschluss von weiteren individuellen und haushaltsstruk-turellen Merkmalen zu klären sein.

Redaktion: Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Weitere Informationen zum Projekt

familialer Armut ist zwar in zahlreichen Armuts- und Sozial-berichten beschrieben, aber noch lange nicht hinreichend erklärt.

Redaktion: Wie sieht die kon-krete Vorgehensweise aus? Mara Boehle: Um das Projekter-gebnis zu erreichen, werden vier aufeinander aufbauende Zwischen-ziele bearbeitet: (1) Zunächst ging es um die Bildung eines umfas-

ermöglicht. (3) Darauf folgen die Datenaufbereitung und die Durchführung deskriptiver Zeitrei-henanalysen. Dieses ist insofern ein interessanter Schritt, als die zugrundeliegende Datenquelle, das Mikrozensus-Trendfile, bislang noch nicht für zeitvergleichende Armutsanalysen genutzt worden ist, sich aber für das Projektziel als sehr vielversprechend erweist. (4) In einer letzten Phase wird dann in multivariaten Analysen die relative Bedeutung von erklärenden strukturellen und individuellen Ein-flussgrößen für das Einkommensar-mutsrisiko von Familien ermittelt.

Redaktion: In welcher Phase steckt das Projekt momentan?Mara Boehle: Nach der Fertigstel-lung des theoretischen und statisti-

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Veranstaltungen: Übersicht 1. Halbjahr 2013

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Analyse linearer Strukturgleichungsmodelle mit MPlus

Titel des Workshops Dauer Termin Referent/in

Grounded Theory Methodologie

Mehrebenenanalyse mit HLM

Qualitative Interviews – Theorie und Praxis

Einführung in die Datenanalyse mit SPSS

Introduction to Research Data Management for Social Scientists

Mixed Methods

Qualitative Datenanalyse mit atlas.ti

Einführung in die Clusteranalyse

Einführung in die Datenanalyse mit Stata

Qualitative Inhaltsanalyse

Datenanalyse mit R

Multivariate Regressionsmodelle mit nicht-metrischen abhängigen Variablen

3 Tage

2 Tage

2 Tage

3 Tage

2 Tage

2 Tage

3 Tage

2 Tage

2 Tage

2 Tage

2 Tage

2 Tage

2 Tage

16.–18.01.2013

21.–22.02.2013

04.–05.03.2013

06.–08.03.2013

07.–08.03.2013

11.–12.03.2013

20.–22.03.2013

21.–22.03.2013

11.–12.04.2013

17.–18.04.2013

22.–23.04.2013

04.–05.06.2013

06.–07.06.2013

Prof. Dr. Steffen Kühnel

Dr. Hossein Shahla

Prof. Dr. Günter Mey, Sebastian Paul Ruppel

Verena Halbherr, Regina Jutz

PD Dr. Hermann Dülmer

Prof. Dr. Jörg Stolz

Dr. Susanne Friese

Dr. Alexia Katsanidou, Laurence Horton, Dr. Sergiu Gherghina

Dr. Michael Wiedenbeck, Cornelia Züll

Manuela Kulick, Tobias Gummer

Prof. Dr. Margrit Schreier

Dr. Matthias Ganninger

Prof. Dr. Günter Mey, Sebastian Paul Ruppel

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Die économie des conventions (EC) stellt einen einflussreichen transdisziplinären, pragmatischen Forschungsansatz dar für die historische Analyse ökono-mischer Koordinationsformen und ökonomischer Institutionen.

In der neuen Ausgabe der HSR werden aktuelle und kritische Diskussionen präsentiert, die institutionentheoretische, methodologische und kon-zeptionelle Probleme der EC aufgreifen. Darüber hinaus zeigen andere Beiträge die weitere Anwendungen der EC in der transdisziplinären historischen Analyse der Ökonomie und die Perspektiven für die Ausarbeitung konzeptioneller und methodo-logischer Ansätze der EC auf.

HSR Focus „Towards Web History“ beschäftig sich mit dem Prozess der Digitalisierung, der für die Geschichtswissenschaft und die historische Kommunikationsfor-schung eine doppelte Heraus-forderung darstellt. Einerseits gilt es, diesen Prozess historisch zu beschreiben und sich auf den grundlegend veränderten Cha-

Rainer Diaz-Bone & Robert Salais (Eds.): The Économie des Conventions/ Christoph Classen, Susanne Kinne-brock & Maria Löblich (Eds.): Towards Web History

Historical Social Research (HSR), Vol. 37 (2012), No. 4, Focus I & II

rakter digitaler Quellen und Kom-munikationsformen einzustellen. Auf der anderen Seite hat die Digitalisierung die Forschung und die innerfachliche Kommunika-tion bereits nachhaltig verändert und wird dies auch weiterhin tun. Unter anderem geht es um die Frage, wie eine zukünf-tige Geschichte des World Wide Web angesichts bisher ungeahnter Schwierigkeiten geschrieben werden kann.

Weitere Informationen zuHSR Vol. 37, No.4

Publikationen

Obgleich über die Bedeutung von Staatsbildung und staatlicher Handlungsmacht für den Prozess der Demokratisierung sowohl in post-kommunistischen Staaten als auch in Entwicklungsländern inzwi-schen ein breiter Konsens herrscht, gab es bislang vergleichsweise wenig Versuche, die Verknüpfung der beiden theoretischen Konzepte empirisch zu untermauern. Gleiches gilt für einen Nachweis der kau-salen Verknüpfung von staatlicher Handlungsmacht und Demokratie.

Staatliche Handlungsmacht wird im Sinne von Handlungsfähigkeit des Staates verstanden, die Gesellschaft zu durchdringen, Regularien aufzu-stellen und durchzusetzen sowie die Nutzung von Rohstoffen und Ge-meingütern zu gewährleisten. Dem-nach verfügen starke Staaten über eine intakte Staatsgewalt, während die Staatsgewalt in so genann-ten schwachen Ländern stets mit privaten Akteuren im Wettbewerb um Macht und Einfluss stehen. Ungeklärt bleibt jedoch die Frage, warum starke Staaten in der Regel demokratischer orientiert sind als schwache.

Jessica Fortin-Rittberger (2012): Explaining Post- communist Founding Elections Results through Initial State Capacity

Schriftenreihe der ASI

Frank Faulbaum; Matthias Stahl; Erich Wiegand (Hrsg.): Qualitätssicherung in der Umfrageforschung. Neue Herausforderungen für die Markt- und Sozialforschung.

Der vorliegende Band aus der Schriftenreihe der ASI (Arbeitsge-meinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute) vereinigt Beiträge zu den neuen Herausforderungen, die auf Grund der Entwicklung neuer Methoden, neuer Techno-logien und der neuen Sozialen Medien für die Qualität und die Qualitätssicherung in der Umfrageforschung erwachsen.

Einige Beiträge beschreiben unterschiedliche Einflüsse auf die Qualität ausgewählter Studien mit aktuellen und z.T. originären methodischen und technologischen Ansätzen. Andere konzentrieren sich auf die Analyse der Qualitätsgefährdungen, mit denen auf Grund neuer Techno-logien und neuer methodischer Ansätze zu rechnen ist.

Weitere Informationen zur Publikation

East European Politics & Societies. Volume 26 (4)

Der Artikel versucht zu klären, ob staatliche Handlungsmacht mit dem Ergebnis von konstituierenden Wahlen korreliert. Mit anderen Worten: Neigen die Wähler bei ersten freien und demokratischen Wahlen in Staaten mit einer hohen staatlichen Handlungsfähigkeit dazu, beispielsweise in einem post-kommunistischen Staat, die ehemaligen kommunistischen Machthaber in hohem Bogen aus dem Parlament zu werfen?

Weitere Informationen zur Publikation

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Publikationen

Als einziger Einführungsband ins wissenschaftliche Arbeiten für Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler führt dieses Buch durch den gesamten Prozess der Erstellung einer Arbeit: von der Entwicklung einer Fragestellung über Literaturrecherche, Textarbeit, Hypothesenbildung und Daten-recherche bis hin zur Niederschrift und Präsentation der Ergebnisse.

Die einzelnen Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens werden verständlich und um-fassend erklärt und bieten so Orientierung für jedes sozial-wissenschaftliche Studium.

Aus dem Inhalt:• Einführung in das

wissenschaftliche Arbeiten• Konzeption einer

wissenschaftlichen Arbeit• Wissenschaftliche

Literaturrecherche• Wissenschaftliche Texte

lesen und verstehen• Theorien, Modelle

und Hypothesen

Ina Berninger, Katrin Botzen, Christian Kolle, Dominikus Vogl, Oliver Watteler: Grundlagen sozialwissenschaftlichen Arbeitens. Eine anwendungsorientierte Einführung.

Thomas Rahlf, Rainer Metz, Jürgen Sensch et al.: histat. Zeitreihen zur Historischen Statistik von Deutschland online.

Der Datenservice Historische Stu-dien ist Teil des Datenarchivs für Sozialwissenschaften (DAS). Der Studien- und Datenbestand dieses Bereiches zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus. Einen bedeu-tenden Schwerpunkt bilden Studi-en mit Zeitreihendaten. Sie stellen mittlerweile 70% des gesamten historischen Studienbestandes.

Um der interessierten Öffentlich-keit einen komfortablen Zugang zu diesem umfangreichen Zeitreihen-Datenbestand zu bieten, wurde die Online-Datenbank histat von GESIS entwickelt und seit 2004 auf den GESIS-Seiten zugänglich gemacht. Zwischenzeitlich liegt histat in seiner 5. Version vor.

Der vorliegende Report soll den Entstehungszusammenhang von histat erläutern, die Menü-Füh-rung erläutern und Einblicke in das Prozedere der Datenaufbereitung für histat -Studien geben. Darüber hinaus wird die technische Struk-tur der Datenbank vorgestellt. Zum Download der Publikation

Verlag Barbara Budrich, Opladen 2012,

• Wissenschaftlich Schreiben• Recherche nach sozialwissen-

schaftlichen Forschungsdaten• Darstellung von Tabellen,

Grafiken und Diagrammen• Die wissenschaft-

liche Präsentation• Arbeiten mit Software

Weitere Informationen zur Publikation

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GESIS-Technical Reports 2012|09 GESIS-Technical Reports 2012|10 GESIS-Technical Reports 2012|11

Johann Schaible, Philipp Mayr: Discovering Links for Metadata Enrichment on Computer Science Papers

Jan Eric Blumenstiel, Tobias Gummer: Langfrist-Panels der German Longitudinal Election Study (GLES)

Bei der Zusammenstellung einer Bibliographie sind am Anfang meist nur wenige Basisinformationen, wie Titel, Name der Autoren oder Ver-öffentlichungsdatum, vorhanden. Um weitere Informationen zu einer Publikation einzuholen, muss ge-wöhnlich der langwierige Weg einer Suche im Bibliothekskatalog oder im Internet beschritten werden.

Im vorliegenden Technical Report präsentieren die Autoren ein Konzept, mit dem mittels Linked Data Technologien minimale Basisinformationen mit zusätz-lichen Informationen aus externen Quellen angereichert werden können. Beispielhaft wird das Konzept anhand eines Szenarios dargestellt, bei dem so genann-te „owl:sameAs“-Verbindungen zwischen vorliegenden Informatik Papieren und externen Quellen wie DBLP, ACM etc. mit dem Link-Detektor-Werkzeug „Silk“ entdeckt werden. Diese Verbindungen werden dann für die Anreicherung der Basismetadaten genutzt. Zum Download der Publikation

Im Rahmen der German Longi-tudinal Election Study (GLES) werden aktuell drei Langfrist-Panels betreut. Dabei handelt es sich um die zu den Bundestags-wahlen 2002, 2005 und 2009 gestarteten Panels mit einer geplanten Laufzeit von jeweils drei Hauptwellen zu drei aufeinander-folgenden Bundestagswahlen.

Dieser Technical Report veran-schaulicht den gemeinsamen Hin-tergrund der Langfrist-Panels und ordnet sie in den Kontext der GLES ein. Darauf aufbauend werden De-sign und Methodik der Erhebungen im Rahmen der GLES 2009 bis 2011 erläutert. Neben einem ausführ-lichen Einblick zu konzeptionellen Eigenheiten und Informationen zur Feldarbeit, wird ein Ausblick zur geplanten Entwicklung der Panels ab Herbst 2012 gegeben. Um dem Nutzer einen praktischen Mehrwert zu bieten, schließt der Technical Report mit Informationen zum Datenzugang und zur Aufberei-tung der veröffentlichten Daten.

Zum Download der Publikation

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Willkommen bei GESIS!

Bereits im September 2012 konnte sich die IT-Abteilung von GESIS über Verstärkung freuen. Simone Schweinfurth begann am 01.09. als Auszubildende am GESIS-Standort Mannheim.

Frau Schweinfurth erwarb im Sommer 2012 erfolgreich ihre Mittlere Reife. Im September begann sie schließlich ihre Ausbil-dung als Fachinformatikerin für Systemintegration in der Abteilung „IT“ am Standort Mannheim.

Personalia

Seit Oktober arbeitet Dr. Nico-le Biedinger in der Abteilung „Survey Design and Methodology (SDM)“ im Team „Cross-kulturelle und spezielle Befragungen“.

Frau Dr. Biedinger studierte Diplom Sozialwissenschaften an der Univer-sität Mannheim und der Universität Utrecht. Danach arbeitete sie am Lehrstuhl für Soziologie (Prof. Esser). Ihre Promotion schloss sie 2010 am Mannhei-mer Zentrum für Europäische Sozialforschung im Projekt „Erwerb von sprachlichen und kulturellen Kompetenzen von Migranten-kindern in der Vorschulzeit“ ab.

Nach einer einjährigen Elternzeit wird sie nun bei GESIS als Projektberaterin zunächst in Teilzeit arbeiten.

Wir begrüßen Franziska List als neue Kollegin im Team „Finanzen“ der Abteilung „Verwaltung“.

Frau List war nach ihrer kauf-männischen Ausbildung als Assistentin und Sachbearbeiterin bei einem Energieversorger tätig.

Nebenberuflich absolvierte sie den Bachelorstudiengang Betriebswirt-schaft an der Hochschule Stuttgart.Zuletzt arbeitete sie als Risiko-controller im Stromhandel, wo sie neben dem allgemeinen Control-ling auch für das Management von Kreditsicherheiten sowie Compliance-Themen zuständig war.

Im Team „Fianzen“ wird Frau List zentral für das Controlling und die Kosten- und Leistungsrech-nung zuständig sein sowie die standortbezogenen Mannheimer Finanzangelegenheiten bearbeiten.

Seit November 2012 verstärkt Barbara Schaan die Stabsabtei-lung „Wissensvermittlung“.

Frau Schaan studierte Sozialwis-senschaften an den Universitäten Mannheim und Utrecht. Von 2005 bis 2011 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des zentralen Koordi-nationsteams des „Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe“ (SHARE) am Mannheim Research Institute for the Economics of Aging der Universität Mannheim. Von 2011 bis 2012 war sie Leiterin des Bereichs „SHARE Enhancements“ am Munich Center for the Economics of Aging des Max-Planck-Instituts für So-zialrecht und Sozialpolitik.

Als stellvertretende Leiterin der Stabsabteilung „Wissensver-mittlung“ übernimmt sie die wissenschaftliche Koordina-tion der GESIS Workshops.

Das Team „Erhebungsinstru-mente“ der Abteilung „Survey Design and Methodology (SDM)“ heißt die neue Kollegin Dr. Anja Tausch herzlich willkommen.

Frau Dr. Tausch studierte Psycho-logie an der Universität Mainz, wo sie auch erfolgreich ihre Promo-tion abschloss. Von 2006 bis 2012 arbeitete sie dort in der Abteilung Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik. In ihrer Forschung befasste sie sich mit der Kon-struktion von Fragebogen und computergestützten Testverfahren und leitete ein Projekt zur Gesund-heitsprävention bei Jugendlichen.

In der Abteilung SDM wird Frau Dr. Tausch im BMBF-Projekt INFOPAT tätig sein. Ihre Aufgabe besteht in der Beratung der Teilprojekte bei ihrer Planung und Durchführung im Hinblick auf qualitative und quantitative Forschungsmethoden. 11

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Wir gratulieren!

Personalia

ImpressumGESIS B2,168072 MannheimPräsident: York Sure-Vetter

Redaktion: Christian Kolle [email protected]

Abo hier Nachdruck und Verbreitung mit Quellenangabe und Zusen-dung eines Belegexemplars.

Die nächste Ausgabe des gesis reports erscheint am 20. Februar 2013!

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In welchem Viertel einer Stadt wird man als Spaziergänger nervös? Wo lässt es sich hingegen völlig entspannt flanieren?

Für diese Fragen könnte „EmoCityMapping“ bald die passenden Antworten finden. Die Idee des „EmoCityMapping“ besteht darin, die geografische Positionsbestimmung mit der emotionalen Erkennung in situ zu kombinieren. Dies eröffnet die Möglichkeit, sozial-räum-liche Umwelten hinsichtlich ihrer emotionalen Reaktions-bedeutung zu kartieren.

Für die Umsetzung dieser Idee spielt die bei GESIS im Rahmen des Bodymonitor-Projektes unterstützte Entwicklung eines Sensorarmbandes zur physio-

logischen Identifikation ele-mentarer Emotions-Reaktionen eine ausschlaggebende Rolle.

Dr. Georgios Papastefanou aus der GESIS-Abteilung „Dauer-beobachtung der Gesellschaft (DGB)“ konnte mit der inno-vativen Idee des „EmoCityMap-ping“ den Sieg im Regionalpreis Baden-Württemberg und den dritten Platz im internationalen Living-Lab-Wettbewerb der European Satellite Navigati-on Competition (ESNC) 2012 erringen (gemeinsam mit Hartmut Gündra/geomer Heidelberg).

Wir gratulieren Dr. Papaste-fanou zu diesem Erfolg!

Weitere Informatio-nen zu Bodymonitor

Bei der Mitgliederversammlung der Sektion Soziale Indikatoren der Deutschen Gesellschaft für Soziologie wurde Dr. Stefan Weick (Zentrum für Sozialindi-katorenforschung, DBG) auf dem diesjährigen Soziologiekongress in Bochum in den Vorstand und zum Sprecher der Sektion gewählt.

Die Sektion wurde 1972 gegründet und widmet sich der Messung und Beschreibung von Lebensqualität und Wohlfahrt anhand objektiver Lebensbedingungen und deren Ver-änderung sowie auch der subjektiv wahrgenommen Lebensqualität. Die Sektion ist über seinen Vorstand und seine Mitglieder auch bei den zentralen internationalen Vereini-gungen der Sozialindikatorenfor-schung vertreten. Derzeit wird eine Tagung außerhalb der Soziologie-kongresse für 2013 vorbereitet.


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