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Rapport 2010 allemand - agri-fribourg.chagri-fribourg.ch/media/UPF/Rapport 2010 allemand.pdf · DAS...

Date post: 07-Jul-2020
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FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND TÄTIGKEITSBERICHT 2 0 1 0 Freiburgische Landwirtschaftskammer
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FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND

TÄTIGKEITSBERICHT

2 0 1 0

Freiburgische Landwirtschaftskammer

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INHALTSVERZEICHNIS

DAS WORT DES PRÄSIDENTEN 3

DAS WORT DES DIREKTORS 3

DAS LANDWIRTSCHAFTSJAHR 2009 IN ZAHLEN 4

BERUFSVERTRETUNG 7

DIENSTE 8

GESCHÄFTSFÜHRUNGEN 12

BETRIEBSRECHNUNG 14

KANTONALVORSTAND UND DIREKTIONSAUSSCHUSS DES FBV 18

EHRENMITGLIEDER DES FBV 19

DELEGIERTE DES FBV AN DER VERSAMMLUNG DES SBV 19

IMPRESSUM

Herausgeber: Freiburgischer Bauernverband, Rte de Chantemerle 41, 1763 Granges-Paccot, Tel. 026 467 30 00, Fax 026 467 30 01,

[email protected], www.agri-fribourg.ch. Mitarbeit: Beat Andrey, Monika Bineau, Romain Castella, Fritz Glauser, Christophe

Goumaz, Frédéric Ménétrey, André Remy. Konzept und Gestaltung: Administration FBV. Übersetzung: Trait d'Union, Weststrasse

10, 3000 Bern 6, Administration FBV. Fotos: Administration FBV, Teilnehmer am Fotowettbewerb "Förderung der Landwirtschaft

durch den FBV 2010". Druck: Paulusdruckerei, Bd de Pérolles 42, 1705 Freiburg (chlorfrei gebleichtes Papier).

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3

DAS WORT …

… DES PRÄSIDENTEN

2010 wird mit der Ankündigung der Schliessung

von Cardinal in die Geschichtsschreibung unseres

Kantons eingehen. Natürlich werden andere

wirtschaftliche, kulturelle und sportliche Ereig-

nisse erwähnt werden. Aber die Aufgabe von rund 60 landwirtschaftlichen Betrieben bleibt

auch dieses Jahr unerwähnt. Und damit alles

menschliche Leid und manche Tragödie.

Wir wissen alle, Fortschritt und Wachstum sind

treibende Kräfte unserer Wirtschaft und Gesell-

schaft. In der Landwirtschaft hat der technische

Fortschritt viele Erleichterungen mit sich ge-

bracht. Dagegen setzt uns die wirtschaftliche Ent-

wicklung immer mehr unter Druck, allen vorab

die Mutigen, die tatkräftig investierten. Der Drang von Bundesbern, die Landwirtschaft dem

Freihandel auszusetzen, mit hoher Qualität die

ausländischen Märkte zu erobern (hohe Qualität

heisst auch höhere Auflagen und höhere Kosten),

macht die Sache nicht einfacher. Unsere Land-

wirtschaft EU-kompatibel zu trimmen, ist wie die

vielen Betriebsschliessungen Programm.

Der Konsument kann dann billige Importpro-

dukte einkaufen und sein Budget senken. Pro-

dukte mit kleineren Auflagen im Vergleich zur Schweiz passieren die Grenze dank dem einseitig

eingeführten Cassis de Dijon-Prinzip und den

Gesundheitszustand unserer Gesellschaft pflegen

wir mit steigenden Krankenkassenprämien. Auch

das ist Programm.

Wie lange betreibt unsere Regierung noch eine

Politik der verwöhnten Kinder, die sich erlauben

können die besten Ackerflächen brach zu legen

und sich aus Ländern zu ernähren, wo Leute an Hunger leiden? Gut wurde der Begriff Ernäh-

rungssouveränität in die Gesetzesschreibung auf-

genommen. Mit dieser Absichtserklärung unserer

Parlamente haben wir ein Werkzeug, um die

anstehenden Entscheide in die richtige Bahn zu

lenken.

Fritz Glauser

… DES DIREKTORS

Die Projekte und Reformen der laufenden Land-

wirtschaftspolitik sind zahlreich: Freihandelsab-

kommen mit der EU, WTO, Swissness, Qualitäts-

strategie des schweizerischen Lebensmittelsek-

tors, finanzieller Rahmen für die Landwirtschaft der Jahre 2012/2013, Raumplanung, Entwicklung

der Direktzahlungen und der Landwirtschafts-

politik 2014-2017 sind einige aktuelle Themen,

die auf Bundesebene diskutiert werden.

Das ganze Jahr 2010 haben Arbeitsgruppen zahl-

reiche Sitzungen abgehalten und jeder Wort-

führer hat alles daran gesetzt, dass seine Stimme

gehört wird. Im Zuge der Vernehmlassungs-

verfahren der Gesetzesentwürfe und Verord-

nungen betreffend die Landwirtschaft, wurden

auch zahlreiche Interessengruppen und Sektoren

systematisch befragt, die der Landwirtschaft nicht nahe stehen. Jeder Vertreter versucht

dabei, die Diskussion dahingehend zu lenken, die

der Landwirtschaft nicht unbedingt von Vorteil

sind. Die dargelegten Positionen die Swissness

betreffend zeigen klar auf, dass in dieser delika-

ten Angelegenheit bessere Entscheide gefunden

werden könnten.

Die Zusammenhänge und Auswirkungen der

Raumplanung auf die Landwirtschaft einem

Juristen, Architekten oder Ökonomen zu er-

klären, braucht viel Umsicht und Energie. Glück-

licherweise ist das Interesse und das Verständnis für die Landwirtschaft ungebrochen gross bei den

kantonalen Behörden. Für dieses tägliche Ringen

ist die Zuteilung der Rollen äusserst wichtig. Das

Aktionsfeld der Berufsvertretung beginnt meist

vor der Tür jedes Bauernhofes und reicht bis weit

in die Büros der politischen Behörden. Gute

Ergebnisse brauchen meist viel Zeit für ihre

Verwirklichung. Langfristig ist es unerlässlich, sich

für die Interessen unserer Freiburger Landwirt-schaftsbetriebe einzusetzen.

Frédéric Ménétrey

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4

DAS LANDWIRTSCHAFTSJAHR 2009 IN ZAHLEN

Stark sinkende Einkommen

Die Rahmenbedingungen der Produktion und der

Wirtschaft im Agrarsektor haben sich in den

vergangenen Jahren stetig verschlechtert. Die

beobachtete Tendenz der betrieblichen Ein-

kommen zeigt deutlich nach unten. Gemäss Zahlen der definitiven Ergebnisse 2009 der

zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten

von Agroscope stehen die landwirtschaftlichen

Betriebe im Jahre 2009 schlechter da als im

Vorjahr. Das landwirtschaftliche Einkommen pro

Betrieb wie auch der Arbeitsverdienst pro

Familienarbeitskraft ist zurückgegangen. Im Jahr

2009 belief sich das landwirtschaftliche Einkom-

men auf Fr. 60'300.-- pro Betrieb gegenüber

Fr. 64'100.-- im Vorjahr (- 6,0 %). Der durch-schnittliche Arbeitsverdienst pro Familienarbeits-

kraft ging in der Folge ebenfalls zurück, nämlich

um 1,3 % gegenüber dem Jahr 2008 (von

Fr. 41'700.-- auf Fr. 41'200.--). Die Kosten-

zunahme trübt diese bereits schlechte Bilanz

noch etwas mehr, wird doch eine Kostenstei-

gerung um + 2,7 % beobachtet.

Die Öffnung der Grenzen, die für gewisse Pro-

dukte wie den Käse schon vollzogen wurde,

beeinflusst die Entwicklung der Betriebsstruk-turen der Schweiz, aber auch unseres Kantons

stark. Mit dem vom Bundesrat begonnenen

Kreuzzug zur Unterzeichnung eines Freihandels-

abkommens zwischen der Schweiz und der

Europäischen Union (EU) im Agrar- und Lebens-

mittelsektor (FHAL), sind für die kommenden

Jahre gravierende Änderungen für die Schweizer

Agrarbetriebe zu befürchten. Gemäss dem

Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) sollte dieses Abkommen, das sich eigentlich auf

kohärente Weise in die bisher geführten Re-

formen der Agrarpolitik einfügen sollte, dazu

dienen, die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer

Landwirtschaft auf internationaler Ebene zu

verbessern. Eine folgenschwere Entscheidung

für den wirtschaftlichen Fortbestand zahlreicher

Agrarbetriebe, wie dies mehrere Studien bewie-

sen haben, insbesondere für den Getreidesektor.

Um die Herausforderungen für die Bauernfa-

milien unseres Kantons besser zu verstehen,

drängt sich eine kurze Erinnerung an die bis 2009

beobachtete Entwicklung auf.

Betriebsstruktur

Es ist weder ein Geheimnis noch verwunderlich,

dass die Anzahl der Freiburger Bauernbetriebe

von Jahr zu Jahr ständig zurückgegangen ist

(Grafik 1). Mitte der Neunzigerjahre beschleu-

nigte sich diese rückläufige Tendenz in der

Schweiz (- 2,7 %) aufgrund der Umsetzung der neuen Schweizer Agrarpolitik. Seit dem Jahr 2000

hat sie sich jedoch wieder etwas verlangsamt

(- 1,9 % pro Jahr). Auch wenn diese Zahlen auf

das Jahr gesehen relativ gering erscheinen

mögen, so beträgt die auf eine Generation umge-

rechnete Abnahme der Anzahl Betriebe über 50

%. Im Jahre 1985 wurden im Kanton Freiburg

über 6'000 Agrarbetriebe gezählt. Im Jahre 2010

sind es weniger als 3'000. Auch wenn diese Ent-

wicklung zu einem grossen Teil mit der Aufgabe kleiner Strukturen und der altersbedingten

Aufgabe von Betrieben zusammenhängt, so zeigt

sie dennoch eine radikale Veränderung in unse-

ren ländlichen Gegenden.

Grafik 1

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

9000

10000

1965 1975 1980 1985 1990 1990 1996 2000 2005 2007 2008 2009

Entwicklung der Anzahl Betriebe im Kanton Freiburg (1965 bis 2009)

FBV 2010/SES SBV

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5

DAS LANDWIRTSCHAFTSJAHR 2009 IN ZAHLEN

Der schwächste Rückgang in den letzten 5 Jahren

ist das Zeichen dafür, dass ein zerbrechliches

Gleichgewicht zwischen Agrarpolitik, Entwicklung

der Rahmenbedingungen auf dem Agrarmarkt

und der Erhöhung der Nebeneinkommen erreicht

werden konnte. Die Unterzeichnung des FHAL mit der EU sowie die Neuorientierung der Agrar-

politik für die Jahre 2014-2017 versprechen eine

Umverteilung der Karten und künden grosse

Veränderungen bezüglich der Strukturentwick-

lung unserer Betriebe an. Mit einem für die

Direktzahlungen 2014-2017 beinahe gleichblei-

bend vorgesehenen Betrag, und um Preise und

Kosten senken zu können, geht eine Ein-

kommensverbesserung zwingendermassen über

eine Verbesserung der Strukturen, der Produk-tion und der Nebeneinkommen. Auch wenn es

verfrüht ist, die Arbeitsbedingungen und künftige

Einkommen einzuschätzen, so lassen die Er-

fahrungen der Vergangenheit doch Zweifel

an einer durch die Änderung der Rahmenbe-

dingungen herbeigeführten Verbesserung auf-

kommen.

Grafik 2

0

5

10

15

20

25

1965 1975 1980 1985 1990 2000 2005 2009

ha

Jahre

Durchschnittliche Grösse der Landwirt-schaftsbetriebe FR-CH (1965 bis 2009)

FR

CH

FBV 2010/SES SBV

Die Strukturen der Freiburger Betriebe ent-

wickeln sich etwas schneller als jene der ge-

samten Schweiz (Grafik 2). Im Jahre 2009 betrug

die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) pro Be-

trieb in Freiburg 23,3 ha, während der schwei-zerische Durchschnitt bei 17,6 ha lag.

Im Zusammenhang mit der LN von 1990 war die

Entwicklung in Freiburg (+ 8,3 ha) ebenfalls aus-

geprägter als in der gesamten Schweiz (+ 5 ha).

Grafik 3

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

0 - 1 1 - 3 3 - 5 5 - 10 10 - 20 20 - 30 30 - 50 > 50

Be

trie

be

Betriebsfläche (ha)

Landwirtschaftbetriebe nach Grösse(2009, FR - CH in %)

FR

CH

FBV 2010/BLW Stat

In unserem Kanton verfügen 19,4 % (634) der Be-

triebe über eine Fläche von weniger als 10 ha,

gut die Hälfte (53,3 % oder 1'755) bewirtschaften

zwischen 10 und 30 ha, 20,7 % (674) über 30 ha

und 6,1 % über 50 ha landwirtschaftliche Nutz-

fläche (Grafik 3). Im Vergleich zum nationalen

Schnitt der Klassen ist das Verhältnis der Anzahl

durchschnittlicher Betriebe ab 20 ha LN im Kanton Freiburg deutlich grösser, liegen doch

beinahe 20 % mehr Betriebe über 20 ha. Diese

grössere Betriebsstruktur hängt klar mit den to-

pografischen Vorteilen im Kanton zusammen, die

eine Rationalisierung der Arbeit gegenüber ge-

wissen gebirgigeren Regionen der Schweiz er-

möglichen. Der Anteil des Freiburger Acker-

bodens (offene Ackerflächen und Kunstwiesen)

von 42,4 % zeigt deutlich die Produktionsausrich-tung eines Grossteils der Freiburger LN auf den

Ackerbau (Grafik 4). Zwischen den Flächenerhe-

bungen der landwirtschaftlichen Bodennutzung

zu Beginn der 80er-Jahre und jenen zwischen

2004 und 2009 ist eine deutliche Abnahme um

4'236 ha festzustellen. Dieser Rückgang ist der

Waldausdehnung in den Alpgebieten und an

Waldrändern sowie der Umzonung von landwirt-

schaftlichem Boden in Bauzonen zuzuschreiben.

0

5

10

15

20

25

1965 1975 1980 1985 1990 2000 2005 2009

Années

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6

DAS LANDWIRTSCHAFTSJAHR 2009 IN ZAHLEN

Eine negative Entwicklung für die Landwirtschaft.

Die Berufsvertretung hat dem Schutz der Kultur-

böden in der Schweiz besondere Aufmerksam-

keit zu schenken, um diesen Trend wirksam abzu-

schwächen.

Grafik 4

2 222 1 721 1 347

43 767 43 085 40 135

33 239 32 440 34 166

19 039 18 487 18 383

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1979/1985 1992/1997 2004/2009

Nutzung landwirtschaftlicher Flächen imKanton Freiburg

Alpweiden

Wiesen und Weiden

Offene Ackerland und

Kunstwiese

Ostbau, Weinbau, Gartenbau

FBV 2010/BFS Stat

Die Tierproduktion ist ein wichtiger Faktor, eben-

so die um 5,7 ha grössere Betriebsfläche gegen-

über der Durchschnittsfläche der Schweiz. Die Landwirtschaftsbetriebe im Kanton Freiburg

weisen einen höheren Standardarbeitskraft (SAK)

Anteil aus, verglichen mit der Schweiz (Grafik 5). Für 71 % der Freiburger Betriebe ist die Anzahl

SAK höher als 1,25. Im Schweizer Mittel dagegen

Grafik 5

14%

15%

17%

16%

18%

11%

5%4%

Landwirtschaftsbetriebe nach Standardarbeitskräften (SAK) 2008

unter 0,75

0,75 - <1,25

1,25 - <1,75

1,75 - <2,25

2,25 - <3

3 - <4

4 - <5

>5

FBV 2010/SES SBV

übersteigen nur gerade 57 % der Betriebe 1,25

SAK. Diese Angaben sind ein wichtiger Indikator

betreffend die Intensivität unserer Betriebe. Sie

ist hingegen stark abhängig vom Produktionstyp.

Schlussbetrachtung

Die landwirtschaftliche Produktion des Kantons

Freiburg ist sehr schlagkräftig und spielt in der

Versorgung des Landes mit Agrargütern eine

wichtige Rolle. Anerkennung hat sie im Bereich

der Milchproduktion mit 7 % Anteil am Inland-

markt (Grafik 6). Nicht zu unterschätzen sind die Fleischproduktion, die Hackfuchtkulturen, der

Getreidebau, sowie der Gemüse- und der Wein-

bau, welche einen grossen Anteil am lokalen und

regionalen Markt repräsentieren.

Die präsentierten Zahlen beweisen klar, dass die

Freiburger Landwirtschaft über Strukturen ver-

fügt, die über dem nationalen Durchschnitt sind. Sie erlauben die bestmögliche Nutzung innerhalb

der Kantonsgrenzen, unter Berücksichtigung der

Einschränkungen durch die Topografie. Abhängig

von den Rahmenbedingungen der Wirtschaft und

der Politik wird die Entwicklung der Strukturen

nie abgeschlossen sein. Die agrarpolitischen Ent-

scheide und der Markt werden auch in Zukunft

Einfluss nehmen.

Grafik 6

BE

26%

LU

10%

SG

10%

FR

7%

ZH

5%

TG

5%

VD

5%

AG

4%

SZ

3%

GR

3%

SO

3%

VS

2%

JU

2%

NE

2%

OW

2% AR

2%

BL

2%

AI

1% ZG

1%

NW

1%GL

1%

UR

1% TI

1%

SH

0% GE

0%

Verteilung der Milchwirtschaftsbetriebe in der Schweiz im 2009 (in % nach Kt.)

UPF 2010/OFAG statUPF 2010/OFAG statUPF 2010/OFAG statUPF 2010/OFAG stat

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7

BERUFSVERTRETUNG

Mit der Weiterverfolgung der Strategie des Bun-

desrates einer zunehmenden Öffnung der Gren-

zen und der Ankündigung der agrarpolitischen

Reformen steigt der Druck auf die Landwirtschaft

weiter an. Der Fortbestand der Landwirtschafts-

betriebe unseres Kantons wird davon abhängen, ob die wirtschaftlichen und politischen Be-

dingungen eine wirtschaftlich und sozial nach-

haltige Landwirtschaft ermöglichen.

Für die Schweizer Agrarpolitik war das Jahr 2010

ein Übergangsjahr. Zahlreiche eidgenössische

Vorlagen führten bis zum heutigen Tag zu keinem

Ergebnis. Es ist schwierig, konkret abzuschätzen,

welchen Einfluss diese Vernehmlassungen und

Vorlagen auf den Agrarsektor haben werden. Der

Bundesrat hat die Botschaft zum Bundesbe-schluss über die finanziellen Mittel für die

Landwirtschaft in den Jahren 2012 und 2013

bereits genehmigt. Das Globalbudget für die

Direktzahlungen wird unverändert aufrechterhal-

ten. Im Rahmen des Konsolidierungsprogramms

des Bundesbudgets 2012/2013 ist hingegen eine

Kürzung der Mittel betreffend die Verbesserung

der Produktionsgrundlagen und der sozialen

Massnahmen sowie zur Marktstützung um 10 %

vorgesehen. Zudem hat der Bundesrat die grossen Linien der Ausrichtung der Agrarpolitik

2014/2017 bekanntgegeben. Das Eidgenössische

Volkswirtschaftsdepartement wurde beauftragt,

Massnahmen zu deren Durchführung auszu-

arbeiten und während des zweiten Halbjahrs

2011 eine Vernehmlassung zu diesem Thema

vorzubereiten. Für den gleichen Zeitraum ist eine

jährliche Zunahme des Agrarbudgets um 0,1 %

vorgesehen. Auch wenn es erfreulich ist fest-zustellen, dass das Globalbudget nicht gekürzt

wird, so ist es doch bedauerlich, dass es die

Teuerung nicht ausgleicht. Der im Bundesbudget

vorgesehene Ausgabenanteil für die Landwirt-

schaft wird somit voraussichtlich im Verhältnis zu

seinem Globalbudget weiter zurückgehen.

In einem für den Agrarsektor wirtschaftlich

äusserst schwierigen Umfeld werden die vorge-

sehenen Stützungskürzungen die bereits schwie-

rige Lage zahlreicher bäuerlicher Familienbetrie-

be zusätzlich erschweren. Die angekündigte Kür-

zung der Verkäsungszulage um 3 Rappen ist

daher ein schlechtes Signal des Bundesrates. Sie

wird den Freiburger Käsesektor, ein Sektor der

bewiesen hat, dass er seine Produktionsführung beherrscht, hart treffen. Die Diskussionen über

das Schoggigesetz werden für den Milch- und

Getreidesektor entscheidend sein. Die vorgese-

henen, unzureichenden Mittel müssen angepasst

werden, um einen Veredelungsverkehr zu ver-

hindern.

Im Jahre 2010 war der Agrarproduktemarkt

hauptsächlich von den Schwierigkeiten gekenn-

zeichnet, welche die Branchenorganisation Milch

im Zusammenhang mit einer Lösungsfindung bekundete. Die Beschlüsse müssen nun umge-

setzt werden. Ist dies nicht der Fall, wird dies

negative Auswirkungen auf andere Produktions-

sektoren haben. Ohne sofortige Einigung unter

den verschiedenen Partnern ist eine erneute

Milchpreissenkung zu befürchten. Der Sektor

darf nicht noch mehr unter Druck gesetzt wer-

den, sonst riskiert man, dass die Produzentinnen

und Produzenten in eine finanzielle Sackgasse

geführt werden. Aus einer solchen Situation wird nämlich sowohl die Produktions- als auch Ver-

werterseite geschwächt hervorgehen.

Im Jahre 2010 war die Zusammenarbeit zwischen

den kantonalen Behörden und der Landwirt-

schaft intensiv und insgesamt sehr positiv. Im

Rahmen zahlreicher wirtschaftlicher aber auch

politischer Projekte wurde der Landwirtschaft auf

konstruktive Weise Rechnung getragen. Die

Finanzhilfe für die Revitalisierung der Alpwirt-schaft, die Erhöhung der Beträge zur Entschä-

digung der Vorbeugung von Wildschwein-

schäden, die Anpassungen der Massnahmen des

FRIAMMON-Projekts sind nur einige Beispiele

unter zahlreichen anderen Aktionen, die im

Rahmen der Berufsvertretung zur Verteidigung

der bäuerlichen Interessen in unserem Kanton

stattgefunden haben.

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DIENSTE - VERSICHERUNGEN

1. Einleitung

Versicherungen, was hält man davon? Sie sind ein Urwald, aus dem man kaum herausfindet.

Dennoch ist es wichtig, das Versicherungs-

portfolio optimal zu führen.

2. Die grossen Risiken

Die personenbezogenen Risiken stellen die

grössten Risiken dar. Sie müssen deshalb gut

versichert werden, um eine korrekte Deckung

für den Geschädigten zu garantieren und

Ihren Betrieb abzusichern. Bitte beachten Sie,

dass Sie gegenüber Ihrem Personal Pflichten

haben, und dass die Gesetzgebung den Unter-

nehmer dazu verpflichtet, seine Angestellten

für Unfall (UVG) und die berufliche Vorsorge

(BVG) zu versichern. Es muss auch eine Kran-kentaggeld-Versicherung und für ausländische

Arbeitskräfte eine obligatorische Kranken-

pflegeversicherung (OKP) abgeschlossen wer-

den.

3. Über-/Unterversicherung der Personen

Die versicherte Person kann ein Risiko nur zu

seinem reellen Wert versichern. Bei Perso-

nenschäden wird die Entschädigungshöhe

eines Taggelds den AHV-Lohn nicht über-

steigen, ausser wenn ein Stellvertreter ange-

stellt wird und dessen Gehalt höher ist als die

versicherte Lohnausfallentschädigung.

Das gleiche gilt für die Unterversicherung. Bei

Schäden wird nur der versicherte Wert ver-gütet.

Sie müssen wissen, dass die Prämie bei

grossen Schäden steigen kann, und dass man

die Versicherungsgesellschaft aufgrund seines

Gesundheitszustands oft nicht mehr wechseln

kann.

Seien Sie vorsichtig!

4. Eine breite Produktepalette Die Mitglieder des FBV können über zahl-

reiche Versicherungsprodukte verfügen, um

ihr Portfolio bei der Freiburgischen Landwirt-

schaftskammer (FLK) zu optimieren:

• Unfallversicherung (UVG)

• Berufliche Vorsorge des Personals (BVG)

• Obligatorische Krankenpflegeversiche-

rung (OKP)

• Krankenversicherung für Selbstständig-erwerbende

• Krankenzusatzversicherung

• Freiwillige Berufsvorsorge für Selbst-

ständigerwerbende

• Rechtsschutzversicherung

• Sachversicherung (Beschreibung unter Punkt 5)

5. Eine neue Versicherung Die FLK ist seit diesem Jahr ebenfalls eine

regionale Zweigstelle der Emmental Ver-

sicherung.

Die Emmental Versicherung nimmt im Be-reich Landwirtschaft eine führende Stellung

ein. Sie bietet attraktive, für den landwirt-

schaftlichen Betrieb entwickelte Produkte an. AgroPak / VitiPak

Dies sind Paketlösungen für die Landwirt-

schaft und den Weinbau und vereinen sämt-

liche für den Betrieb und den Privathaushalt

wichtigen Versicherungen in einer Police.

• Landwirtschaftliches Inventar

• Ertragsausfall und Mehrkosten

• Landwirtschaftliche Zusatzrisiken

• Hausrat

• Gebäude

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DIENSTE - VERSICHERUNGEN

• Teilkasko für Fahrzeuge wie Autos, Motor-

räder, Traktoren, etc.

• Tiere der Rindergattung, Schafe, Ziegen, Lamas und Alpakas gegen Unfall und Krankheit

• Landwirtschafts- und Privathaftpflicht

• Vollkasko für landwirtschaftliche

Maschinen

Die Mitarbeiter der FKL, im Besonderen Frau

Ursula Schöpfer - resp. Herr Christophe Pittet für den französischen Teil des Kantons -

stehen Ihnen als Kontaktpersonen für die

Emmental Versicherung gerne zur Verfügung.

6. Versicherungsberatung

Die Mitarbeiter des Versicherungsdienstes

stellen ebenfalls die Einzelberatung sicher.

Eine solche Beratung ist sowohl in juristischer

als auch finanzieller Hinsicht wichtig. Es kann Überschneidungen geben, bei denen der

Betrieb in gewissen Bereichen überversichert

ist. Er kann aber im Gegenzug dort, wo das

Risiko am grössten ist, über einen unge-

nügenden Versicherungsschutz verfügen.

7. Personal des Versicherungsdienstes Nach der Geburt ihres Kindes hat Frau Karin

Burri ihren Arbeitsplatz an Frau Ursula Schöpfer abgetreten. Wir gratulieren Frau

Burri herzlich zu ihrem Nachwuchs.

Wir heissen Frau Schöpfer herzlich will-

kommen und wünschen ihr viel Erfolg in der

neuen Funktion.

Von März bis September unterstützte uns

Frau Sonja Romano temporär bei der Faktu-rierung und beim Mahnungswesen. Wir

danken ihr für ihre grosse Arbeit.

Zum Schluss danken wir dem gesamten Per-

sonal des Versicherungsdienstes, welches

den interessierten Personen und versicher-

ten Kunden täglich zur Verfügung steht.

8. Vorbeugen ist besser als heilen

Ein Unfallereignis abzuwarten, um dann

seine Versicherungsdeckung zu überprüfen,

ist oft falsch und kann den Versicherten

teuer zu stehen kommen. Es lohnt sich,

etwas Zeit in die Kontrolle der Dossiers zu

investieren, um so schlechte Überraschungen

zu vermeiden.

Also: Vorbeugen ist besser als heilen, und es schmerzt weniger.

9. Verschiedenes Da alles komplizierter wird, raten wir Ihnen

zum Abschluss einer Rechtsschutzversiche-rung für Ihren landwirtschaftlichen Betrieb.

Die Prämien sind tragbar, liegen sie doch

je nach Option zwischen Fr. 230.-- und

Fr. 300.-- pro Jahr.

Bei Antritt Ihrer Karriere benötigen Sie, liebe

Jungbäuerinnen und Jungbauern, unweiger-

lich eine Anpassung Ihrer Versicherungen.

Profitieren Sie von Ihrer Organisation, dem

FBV, denn er ist für Sie da. Gerne suchen

wir zusammen mit Ihnen die am besten auf

Ihren landwirtschaftlichen Betrieb und Ihren

Nebenbetrieb ausgerichtete Lösung.

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DIENSTE - LANDWIRTSCHAFTLICHE BUCHHALTUNG

AGRO Fiduciaire / Treuhand Fribourg

Die AGRO Treuhand und ihr Team hat im ver-

gangenen Jahr die Aufträge ihrer Kundschaft erfolgreich erfüllt, nämlich ihre Buchhaltung und

die Steuererklärung gemäss den Vorschriften und

dem Gesetz, fristgerecht abzuschliessen. Dazu

kommt die Beratung betreffend Steuern, Be-

triebsfortführung sowie Versicherung des Betrie-

bes und der Betriebsleiterfamilie.

Die Weiterbildung der Mitarbeitenden ist ein

wichtiger Bestandteil der AGRO Treuhand. All-

jährlich nehmen diese mindestens an zwei Tagen

an Weiterbildungskursen der Agridea teil, die vom Schweizerischen Verband der AGRO Treu-

händer (SATV-ASAF) in Auftrag gegeben werden.

Ein wichtiges Thema war unter anderen die

Umsetzung der Mehrwertsteuer, der nun alle

ausserlandwirtschaftlichen Aktivitäten mit mehr

als Fr. 100'000.-- Umsatz unterstellt sind. Einige

Landwirte müssen ihr Unternehmen neu ab 2010

mit der Mehrwertsteuer abrechnen.

Bäuerliche Bürgschaftsgenossenschaft des Kantons Freiburg

Tätigkeit im 2009

Im letzten Jahr vergab die Bäuerliche Bürg-

schaftsgenossenschaft des Kantons Freiburg

sechs neue Bürgschaften in der Höhe von insge-

samt 1,031 Mio. Franken an Landwirte. Davon

wurden Fr. 784'000.-- für den Kauf von Pächter-inventar und Fr. 247'000.-- für Bauten ver-

wendet. Die Rückzahlung der verbürgten Kredite

betrug Fr. 817'757.--, die von der Bürgschaft

entlassenen Kredite betrugen Fr. 372'900.--.

Somit beträgt die Summe der verbürgten Kredite

neu 4,22 Mio. Franken.

An der Generalversammlung vom April 2010

haben die Genossenschafter der Statutenrevision

zugestimmt.

Ausschlaggebender Grund für die Revision war

die Beibehaltung der Steuerbefreiung der Genos-

senschaft und die Anpassung an das neue Revi-

sionsgesetz. Folgende Änderungen wurden auf-

genommen:

- Begrenzung der Bürgschaftssumme auf Fr. 500'000.-- je Bürgschaftsnehmer

- bei der Auflösung der Genossenschaft ist das

Vermögen in eine Organisation gleichen Cha-

rakters zu überführen

- der Zusatz "Coopérative/Genossenschaft"

musste angefügt werden.

Kostenüberschreitungen sind meist teuer

Bei Gebäudesanierungen und Neubauten pas-

siert es immer wieder, dass der gesteckte Kredit-

rahmen überschritten wird und nachträglich

nach einer Finanzierung gesucht werden muss.

Kostenüberschreitungen haben viele Ursachen:

unvorhergesehene Probleme mit dem Baugrund;

Teuerung beim Baumaterial; der Bauunterneh-mer war nicht exakt genug bei der Eingabe; der

Bauherr fügt Änderungen am Bauprojekt an, etc.

Nachträglich Geld zu beschaffen ist beschwerlich

und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Können

die Zusatzkosten noch in der Hypothek einge-

packt werden, hatte man Glück. Muss ein Dar-

lehen aufgenommen werden, ist dieses zu ver-

bürgen und in nützlicher Frist zurückzubezahlen.

Die Verzinsung von verbürgten Darlehen kommt rund 1 bis 1,5 % höher zu stehen als eine

Hypothek. Zudem verlangt die Bürgschaftsge-

nossenschaft 0,5 % Prämie zur Deckung der

Kosten ihres Engagements.

Es ist also dringend ratsam, Baustellen gut zu

überwachen und wöchentliche Bausitzungen

durchzuführen. Für zusätzliche Arbeiten, Projekt-

Änderungen und -Ergänzungen ist zwingend eine

neue Offerte zu verlangen, um Überraschungen

auszuschliessen. Es geht ja nicht nur um eine gute Vollendung des Bauprojekts. Die Investition

muss finanziell etwas abwerfen und nicht nur

kosten!

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DIENSTE - EXPERTISEN UND SCHÄTZUNGEN FBV

1. Einleitung

Der Dienst "Expertisen und Schätzungen" be-

fasst sich nicht nur mit der Schätzung von

Ertragswerten und Belastungsgrenzen. Er

steht den Landwirtinnen und Landwirten auch

in vielseitiger Weise beratend und beruhigend

zur Seite. Seine Hauptbereiche sind:

• Betriebsübergabe

• Pachtübergabe

• Finanzplanung

• Investitionsplanung

• Finanzierung der Aktiven und Investitionen

• Beratung in Bankangelegenheiten

• Beratung über Tageswerte

• Beratung in Steuerfragen

• Beratung in Vorsorgebelangen

• Unterstützung der Betriebe in Schwierig-

keiten

• Belastungsgrenze

In diesem Jahresbericht werden wir uns dem

Thema "Planung" zuwenden.

2. Planung

Planen heisst Geld verdienen … Was heisst

dies genau? Bei jeder wirtschaftlichen Tätig-

keit handelt es sich um ein Projekt, bei

welchem die Vorausplanung nicht vernach-

lässigt werden darf.

Ein junger Bauer, der einen Betrieb über-

nimmt, muss unweigerlich eine solide

Struktur schaffen, wenn er die Früchte seines

Erfolgs ernten will. Bei der heutigen Kon-

junkturlage kann er es sich nicht leisten, zu

improvisieren, sondern er muss planen.

Noch einmal, was heisst das genau? Es ist

nicht so einfach, das gebe ich zu. Doch heisst

dies nicht, untätig und träge zu bleiben.

In einem ersten Schritt analysiert der Be-

triebsleiter sein Unterfangen und setzt sich

Ziele. Anschliessend plant er seine Aktionen,

fokussiert sich auf den Erfolg, ohne dabei

zufällig eintretende Ereignisse zu vernach-

lässigen, die seinen Aktionsplan jederzeit zum Scheitern bringen. Auch muss er einen

Gesamtüberblick haben und ein Maximum an

Parametern berücksichtigen.

Was sind solche Parameter? Dies kann bei-

spielsweis eine Investition sein, eine unver-

mittelte Situationsänderung, ein Preissturz,

eine zu lange Blockierung oder eine Gesetzes-

oder Anforderungsänderung.

All dies erfordert Hilfe und Beratung. Diese

Hilfe hat jedoch beratenden Charakter und

stellt keinen Entscheid dar. Der Betriebsleiter

bleibt alleiniger Kapitän an Bord und muss

mit Sachkenntnis entscheiden. Will er seine

Ziele erreichen, so muss er sich an die seines

Plans halten.

Ist diese Basisarbeit geleistet, dürfen die Planungsinstrumente nicht erst bei auftau-

chenden Problemen beigezogen werden. Es

ist unerlässlich, sie jedes Jahr zu aktuali-

sieren. Man kann diese Arbeit mit dem

Schiessen ganz allgemein vergleichen: Man

stellt ein, zieht auf und schaut sich die

Wertung an. Je nach Resultat wird korrigiert

oder eben nicht. Das ist zwar leichter gesagt

als getan!

3. Schlussbemerkungen

Planen heisst Geld verdienen … Zu diesem

Zweck muss etwas Geld investiert werden, etwas Geld, das viel einbringen kann. Zum

Schluss möchte ich all meinen Kolleginnen

und Kollegen danken, die sich das ganze Jahr

über für unsere Bäuerinnen und Bauern ein-

setzen.

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GESCHÄFTSFÜHRUNGEN

Landwirtschaftlicher Betriebshelferdienst (SECADA)

Seit der Gründung der Vereinigung im Jahre 1974

haben die Betriebshelfer der SECADA 64'646 Mal

bei freiburgischen und angrenzenden landwirt-

schaftlichen Betrieben ausgeholfen. Gründe für die Aushilfstage waren ein vorübergehender

Mangel an Arbeitskräften aufgrund von Todes-

fall, Unfall, Krankheit, aber auch Arbeitsüber-

lastung, Ferien oder Militärdienst.

Während ihres 36. Tätigkeitsjahres musste die

SECADA einer wachsenden Nachfrage nach

Betriebshelferdiensten nachkommen, wodurch

der Umsatz im Jahre 2009 um 30 % gesteigert

werden konnte. Die 23 Beschäftigten leisteten

insgesamt 1'773 Aushilfstage. Die SECADA wurde gewissermassen Opfer ihres

Erfolgs, leistete sie doch 800 Tage mit Verlust.

Der Unterschied zwischen den in Rechnung

gestellten Tarifen und den bezahlten Löhnen

wird nämlich durch die Mitgliederbeiträge und

die Subventionen des Staates Freiburg bezahlt

(bis zu einer Höhe von jährlich 960 Tagen). Jeder

weitere Tag kostet die Vereinigung Fr. 47.--.

Um einen weiteren Verlust zu vermeiden und

mit dem Ziel, den Aushilfs- und Solidaritätsdienst weiterzuführen, genehmigte die Generalver-

sammlung im April 2010 eine Anpassung der

Tarife. Somit kostet ein Aushilfstag für Mitglieder

bei Ferien oder Arbeitsüberlastung (rund 27 %

der Anfragen) Fr. 210.--, bei Krankheit, Unfall,

Todesfall oder Militärdienst (rund 73 % der

Anfragen) Fr. 190.--. Die Reisespesen und die

MwSt. werden zusätzlich fakturiert.

Die Statistiken der ersten Monate dieses Jahres zeigen einen Rückgang der Nachfrage, was wahr-

scheinlich auf die gestiegenen Tarife zurückzu-

führen ist. Die Geschäftsstelle ist sich bewusst,

dass diese Tarife für einige Familien eine Belas-

tung darstellen. Um der wirtschaftlichen Lage der

landw. Betriebe besser Rechnung zu tragen,

sucht sie deshalb zusammen mit dem Vorstand

nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten.

Freiburgischer Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer

Noch nie wurden so viele Zuckerrüben an die

beiden in der Schweiz tätigen Zuckerfabriken ge-

liefert wie im Jahre 2009. Trotz der für 2010 auf-

erlegten Kürzung der Zuckerquote um 7 % darf der positive Charakter dieser ergiebigen Ernte

nicht geschmälert werden. Die Kampagne 2010

hat soeben begonnen. Die Erträge für das der

Zuckerfabrik Aarberg angegliederte Gebiet kündi-

gen sich gut an. Durchschnittlicher scheinen sich

jene für das Gebiet der Zuckerfabrik Frauenfeld

abzuzeichnen.

Abgesehen von der Jahresversammlung vom

29. Januar 2010 in Gurmels trafen sich die Vor-

standsmitglieder der Freiburgischen Zucker-rübenpflanzer am 14. Juli mit ihren Berufs-

kollegen und Nachbarn der Waadtländer Broye.

Ziel dieser Sitzung war es, Lösungen zur Stärkung

und Verbesserung der Rolle der Westschweize-

rischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer

(WVZ) zu finden.

Freiburgischer Pächterverband

An ihrer Jahresversammlung vom 25. März 2010

in Cugy nahmen die Freiburger Pächter insbe-

sondere Kenntnis vom Wechsel des Geschäfts-

führers ihrer Dachorganisation, des Schweize-

rischen Pächterverbandes. Dieser Entscheid

sollte es erlauben, zu einer normalen Geschäfts-tätigkeit zurückzufinden.

Aufgrund seines Stellenwertes für die Pächter

wurde das heikle Thema des Abbaus der land-

wirtschaftlichen Betriebe gewählt. Der zur

Debatte eingeladene Präsident der kantonalen

Behörde für Grundstückverkehr, Herr Nuoffer,

konnte bei dieser Gelegenheit seine Vision zu

diesem Thema vorstellen. Wenn die kantonale

Behörde als streng gilt, so darum, weil sie die

Ziele des BGBB nicht aus den Augen verliert. Sie versucht aber auch, für die Landwirtinnen und

Landwirte die bestmöglichen Bedingungen zu

erzielen.

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GESCHÄFTSFÜHRUNGEN

Klub der Freiburgischen Jungzüchter

Der Klub der Freiburgischen Jungzüchter über-

trug dieses Jahr dem FBV zum fünften Mal in

Folge gewisse administrative Aufgaben wie die

Rechnungsstellung und die Buchhaltung. Dieser

dynamische Klub, der von einem jungen und aktiven Vorstand unter dem Vorsitz von Herrn

Benoît Cardinaux geführt wird, zählt zur Zeit 490

Mitglieder, alle zwischen 12 und 35 Jahren. Im

Dezember 2010 darf die Junior Bulle Expo mit

Stolz ihre 21. Ausgabe feiern.

Freiburgischer Alpwirtschaftlicher Verein

Hauptsorge der Alpwirtschaft im Jahre 2010 war

die Umsetzung der Verordnung über die hygie-

nische Milchverarbeitung in Sömmerungsbe-

trieben. Diese Verordnung, die im Jahre 2009

vom Bundesrat verabschiedet wurde, legt die

Hygieneauflagen für Räume, sanitäre Einrich-

tungen und Personen sowie die Milchverarbei-

tungsbedingungen fest. Das Amt für Lebens-mittelsicherheit und Tiergesundheit inspizierte

im Jahre 2009 59 Alphütten. Die Alphütten und

die Alpkäsereien wurden bei ihren Bemühungen

um Anpassung an die Normen sowohl in admi-

nistrativer als auch finanzieller Hinsicht unter-

stützt. Für die meisten, die sich zur Zeit in der

Realisierungs- oder Planungsphase befinden,

sollten die Umstellungen im Jahre 2011 abge-

schlossen sein. Dieses Jahr wurde die Alpzone XVI Kaiseregg

inspiziert. Die vier Kommissionen besuchten an

2 Tagen 79 Alpen. Es war sehr erfreulich festzu-

stellen, dass diese Alpen durch junge, motivierte

Familien bewirtschaftet werden und sehr gut

unterhalten sind. Die fortwährende Verbesse-

rung der Zufahrtwege zu einigen Hütten ist eben-

falls ein positives Signal für die Zukunft dieser

Region.

Die Website der Freiburgischen Alpwirtschaft, www.alpagesetchalets.ch zeigt Ihnen einige

dieser Alphütten sowie unsere wundervollen

Freiburger Alpen.

Vereinigung zur Förderung der Produkte aus dem Freiburgerland

Aufgrund der aktuellen Probleme in der Land-

wirtschaftsbranche und der künftigen Herausfor-

derungen für die Landwirtinnen und Landwirte

ist unsere Vereinigung für die Landwirtschaft des Kantons Freiburg von zentraler Bedeutung.

Es geht heute nämlich darum, sich von anderen

zu unterscheiden, zu diversifizieren und sich vor allem von der Konkurrenz abzuheben, um im

gesättigten Agrar- und Lebensmittelsektor einen

angemessenen Platz finden zu können.

Zu diesem Zweck nehmen wir an zahlreichen regionalen, nationalen und internationalen Ver-

anstaltungen teil und können so unsere her-

vorragenden Produkte aus dem Freiburgerland

bekanntmachen. Auch unterstützen wir zahl-

reiche Anlässe und Aktionen der Gewerbe-

treibenden. Die Positionierung unserer Produkte

ist ein langfristiges Unterfangen und sein Erfolg

hängt von uns allen ab.

Qualität, Vielfältigkeit, Ausgewogenheit, Ver-teilung und schliesslich Verkaufsförderung

Es ist eine Chance für das Freiburgerland, dass

die Qualität weitherum anerkannt ist. Wir ver-

fügen über eine typische Freiburger Produkte-palette, tragen aber auch der Ausgewogenheit

Rechnung. Das Marktgleichgewicht wird uns er-

lauben, die Produktionspreise zu halten, idealer-

weise sogar zu erhöhen.

Wir sensibilisieren die Konsumentinnen und Kon-sumenten ausserdem für die unverkennbare

Qualität der Schweizer Produkte, die Vorzüge der

guten Küche und den Stellenwert einer regio-

nalen, langfristig ausgerichteten Versorgung!

Unser grösster Wunsch für das kommende Jahr lautet: steigende Produzentenpreise für eine

angemessene Arbeitsentschädigung der Bäue-

rinnen und Bauern und zur Vermeidung eines

schrittweisen Verlusts von Know-how und loka-

lem Handwerk.

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BETRIEBSRECHNUNG UND BUDGET

Ertrag Budget 2009

Erfolgsrechnung 2009

Budget 2011

Jahresbeiträge 550'000.00 544'547.35 680'000.00

AGRO Treuhand 400'000.00 412'000.00 420'000.00

Versicherungen 550'000.00 527'075.65 310'000.00

Expertisen und Schätzungen 175'000.00 154'780.50 160'000.00

Produkte aus dem Freiburgland 180'000.00 162'200.00 200'000.00

Verschiedene Sekretariate 147'900.00 152'936.25 170'500.00

Verschiedenes 107'400.00 119'045.65 148'760.00

Total Ertrag 2'110'300.00 2'072'585.40 2'089'260.00

Aufwand

Personal 1'225'500.00 1'255'284.75 1'313'000.00

Administration 154'200.00 168'409.25 145'300.00

Dienste FLK 76'500.00 49'787.95 51'500.00

Transportkosten 20'500.00 28'409.90 27'000.00

Gebäudeaufwand 69'700.00 24'652.55 34'600.00

Informatik 30'000.00 30'808.05 25'000.00

Berufsvertretung 418'000.00 445'684.75 411'000.00

Steuern und Finanzaufwand 17'000.00 29'876.00 4'000.00

Verschiedenes 90'000.00 78'000.00 75'000.00

Total Aufwand 2'101'400.00 2'110'913.20 2'086'400.00

Resultat

8'900.00

- 38'327.80

2'860.00

KANTONALER FONDS FÜR DIE LANDWIRTSCHAFTLICHE BERUFSBILDUNG

Ertrag 90'060.00 90'000.00

Aufwand 86'808.05 86'500.00

Gewinn übertragen ins Passiv der Bilanz

3'251.95

3'500.00

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BILANZ

Aktiven

31.12.2008 31.12.2009

Flüssige Mittel 1'553'072.43 1'182'403.94

Forderungen 272'972.40 210'194.95

Immobilien 597'000.00 594'000.00

Total Aktiven 2'423'044.83 1'986'598.89

Passiven

Kurzfristige Verpflichtungen 1'201'335.12 799'965.03

Reserven 516'840.00 516'840.00

Kant. Fonds für die landw. Berufsbildung 0.00 3'251.95

Eigenkapital 701'607.55 704'869.71

Jahresergebnis 3'262.16 -38'327.80

Total Passiven 2'423'044.83 1'986'598.89

FONDS COLLAUD, FREIBURG

Reserve für Stipendien am 1. Januar 2010 14'216.60

Kapital am 1. Januar 2010 35'092.95

Brandversicherung Bürogebäude: 50 % von 2'162'000.00

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KONTROLLSTELLE

Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung

(Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) des Frei-

burgischen Bauernverbandes sowie des Fonds

Collaud für das am 31. Dezember 2009 abge-

schlossene Geschäftsjahr geprüft.

Für die Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin

besteht, diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir

die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Be-

fähigung und Unabhängigkeit erfüllen.

Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer

Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach

ist diese Revision so zu planen und durchzu-

führen, dass wesentliche Fehlaussagen in der

Jahresrechnung erkannt werden. Eine Einge-

schränkte Revision umfasst hauptsächlich Be-fragungen und analytische Prüfungshandlungen

sowie den Umständen angemessene Detail-

prüfungen der beim geprüften Unternehmen

vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind Prü-

fungen der betrieblichen Abläufe und des inter-

nen Kontrollsystems sowie Befragungen und

weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung

deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzes-

verstösse nicht Bestandteil dieser Revision.

Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sach-verhalte gestossen, aus denen wir schliessen

müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz

und Statuten entspricht.

Fidutrust Revisions AG

Patrick Seydoux

Dominique Aebischer

Jean-Bernard Bapst

Guido Blanchard

Granges-Paccot, 29. Juni 2010

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