Date post: | 05-Apr-2015 |
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R. Metzler, FAKT GmbH
Energieerzeugung
Durch private Betreiber am Beispiel Kleinwasserkraft
R. Metzler, FAKT GmbH
Energieerzeugung
Wer ENERGIEERZEUGUNG sagt, denkt:
• Energie = Produkt das erzeugt werden muß
• am besten in großen Produktionstätten um Preis niedrig zu halten
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Denkschema: Energieerzeugung
• dann muß Energie aber auch transportiert und verteilt werden
• Generation - Transmission - Distribution (WB)
Energie wird in großen zentralen Einrichtungen erzeugt und von einem Energieversorger verteilt und verwaltet
Energie ist knappes Gut
Energieversorgung = staatliche Aufgabe
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Energie gibt’s im Überfluß
• Energie muß nicht erzeugt werden, sie umgibt uns ständig, wir leben davon
• Sie liegt meist nicht in der Form vor die wir brauchen
• es fehlt an geeigneten Umformern, die Energie, dort wo sie benötigt wird, in eine entsprechende Form bringen
R. Metzler, FAKT GmbH
Energiebereitstellung vor Ort
• Keine Pflanze, kein Tier braucht ein Kraftwerk, eine Übertragungsleitung
• Eine Pflanze formt Sonnenenergie für sich dort um wo sie lebt, -Tiere leben davon, Menschen auch
• Energieumformung und -bereitstellung vor Ort, ist offenbar ein Energieversorgungskonzept, das sich in der Natur durchgesetzt hat
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Zentrale Erzeugung + leitungsgebundene Versorgung
• ist kein Naturgesetz, es gibt bewährtere Modelle
• stärkt im wesentlichen urbane Strukturen
• erreicht mit Sicherheit nicht die „2 Millarden Menschen ohne Strom“
• trägt wenig zur Armutsbekämpfung bei
R. Metzler, FAKT GmbH
Möglicher Weise falsche Fragestellung?
Wenn es um Armutsbekämpfung gehen soll:
„Stromversorgung“ ist das falsche Thema
Umdenken!
Staat oder Privatwirtschaft - wer ist der bessere Strom Versorger?
Zentrale Frage:
Wie kann Energie lokal, in einer Form bereitgestellt werden, die AnwenderInnen notwendig brauchen
R. Metzler, FAKT GmbH
Energiebereitstellung
• Ernte: Raps• Ölsaat = cash crop• Traditionelle Methode:
20 kg Saat: 2 Frauen, 1 Tag, Feuerholz = niedrige Ausbeute
• Kleinexpeller: 1/2 h, 40% höhere Ausbeute3 kW mech. Antrieb
Für Frauen in Nepal:
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Armutsbekämpfung und Energie
Elektrizitätsbedarf im ländlichen Haushalt:
ärmste Bevölkerung: Beleuchtung 4h/Tag Ausgabe 3 US$/Monat
mittleres Einkommen: Beleuchtung 6h/Tag
Radio 6 h/Tag
Ausgabe 7 US$/MonatGTZ in: Basiselektrifizierung ländlicher Haushalte
„Arme brauchen keinen Strom!“
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Arme haben keinen Strombedarf
Getreide mahlen, Reis schälen, Ölpressen
geeignete Maschinen und eine drehende Welle die antreibt
Kochen Wärme auf hohem Niveau
Früchte, Pilze trocknen
Trockner und heiße, trockene Luft
Verderbliches Lagern (Fleisch, Fisch)
Kühlräume und Kälte
Aber sie müssen: und brauchen dazu:
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Arme brauchen Energiedienstleistung
• Energie ist nur Werkzeug
• Energie wird erst sinnvoll in Verbindung mit einer notwendigen Anwendung
Nicht: Energieversorgung
sondern: Energiedienstleistung
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Gefragte Energiedienstleistung
• Getreidemahlen• Reisschälen• Ölpressen• Trocknen• Kochen
Frauen in Nepal fragen nach Energiedienstleistungen im Bereich von:
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Ländliche Energiedienstleistung
Durch private Betreiber am Beispiel Kleinwasserkraft
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Beispiel 1: Ölpressen mit Wasserkraft
• Traditionelle Methode: hoher Einsatz, niedrige Ausbeute
• Elektromotor/Ölexpeller:kein/unzuverlässiges Netz, teuer
• Dieselmotor/Ölexpeller:hohe Kosten, viel Reparatur
• Wasserturbine/Ölexpeller:preiswert, zuverlässig
Nepalesische Bäuerin hat 20 kg Raps geerntet und will daraus Öl gewinnen, es verkaufen um Cash Einkommen zu erzielen
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Energiedienstleister: Ram Kumar
Ram Kumar, Ölmüller
• Die Kunden bringen ihm die Saat, er gibt das Öl zurück und behält den Kuchen als Mahllohn.
• Womit er diese Dienstleistung vollbringt ist dem Kunde gleichgültig, wichtig ist nur:– hohe Zuverlässigkeit und
Verfügbarkeit
– annehmbarer Preis
– akzeptabler Zeithorizont
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Was treibt die Mühle an?
• Lokal hergestellte Wasserturbine, Leistung < 10 kW
• Antrieb direkt mechanisch über effizienten Riementrieb
• Maschinen: Getreidemühle, Reisschäler, Ölpresse, elektrischer Generator für Licht
• Energiequelle: Dorfnaher Fluß
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Signifikante Dienstleistung?
• Über 1000 solcher Mühlen sind in den Bergen installiert, oft mehrere Tage von der Straße weg
• Sie sind über Kredite der ADBN finanziert• Kredite können in 2-3 Jahren zurückgezahlt
werden• Die Dienstleistung wird von >280.000 Haushalten
in Anspruch genommen
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Beispiel 2: Private power developer
• Mit dieser Aufgabe betraut er die National Energy Administration.
• Was ihr aber fehlt ist:
• Kapital ausreichend viele Kraftwerke zu bauen, • eine effiziente Verwaltung Kraftwerke wirtschaftlich
zu betreiben
Staat muß seine städtischen Bürger mit Strom versorgen.
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NEA braucht Strom im Netz
Welche Möglichkeiten hat sie?• Kapital aufnehmen
darf sie nicht, sie ist schon hoch verschuldet• Effizientere Verwaltung einführen
darf sie nicht, als Behörde ist sie an Verwaltungsvorgänge gebunden,
• Mit privaten Energiedienstleistern Lieferverträge abschließen
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AVHD - ein IPP
• Eine Gruppe von lokalen Schlüsselpersonen gründet eine Betreibergesellschaft
• Beantragt und bekommt die Genehmigung für den Bau des Kraftwerk Piluwa Khola
• Schließt einen Standard-Liefervertrag mit der NEA (25 a, 6 c/kWh, an Inflation angepaßt)
• Nimmt einen Kredit bei lokalen Banken auf• Realisiert den Bau des Kraftwerks und liefert den
Strom ins Netz der NEA
Arun Valley Hydropower Development Company
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Piluwa Khola Hydropower Plant• Installierte Leistung 3.400 kW• Druckrohrleitung:
Stahl: Durchmesser 1,6 m Länge 3.300 m
• Investition: 5 Mill. US$• Produktion: 19,6 GWh/a• Bauarbeiten und Rohrleitung:
lokale Firmen• Elektro-mech. Ausrüstung: BRD
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Fazit
1. Bei dezentralen Energiedienstleistungen entsteht durch lokales Kapital, lokales Einkommen.
2. Dezentrale Systeme können vom Privatsektor sehr effizient und nachhaltig betrieben werden
3. Bedingung ist, daß der Staat geeignete rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen schafft