Date post: | 24-Mar-2016 |
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Metropole RuhrKulturgebiet Ruhrgebiet – Essens kulturelle Wurzeln
Leben in der Metropole
24KapstadtSommermärchen 2010 am Kap der guten Hoffnung
Reisen & Erleben
30Demenz im AlterWenn die Erinnerung erlischt und Angehörige zu Fremden werden
Gesund & Aktiv
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pulsschlagDas Magazin der Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de
01.2010 Apr.-Jun.
Fast TrackDer schnelle Weg zur Genesung
Schloss Borbeck in Essen
die erste Ausgabe unseres neuen Magazins „Pulsschlag“ war ein
voller Erfolg. Binnen weniger Wochen waren sämtliche Ausgaben
der Zeitschrift, die sich gesundheitlich relevanten Themen der Rhein-
Ruhr-Region widmet, vergriffen. Ein Grund mehr, sich auf die aktuelle
Ausgabe zu freuen, die Sie gerade in den Händen halten. Auch dies-
mal haben wir wieder spannende Themen im Angebot, die Ihnen die
Vielfalt unserer Region und das breite Spektrum unserer medizinischen
Versorgung aufzeigen, die wir Ihnen an unseren beiden Standorten
Huyssens-Stiftung und Knappschafts-Krankenhaus bieten.
Dass man heute selbst nach schweren operativen Eingriffen
schnell wieder auf die Beine kommen kann, zeigt der Artikel über das
an unseren Kliniken praktizierte „Fast-Track-Verfahren“. Professor
Walz zeigt hier ein modernes Verfahren auf, das es Patienten ermöglicht,
nach Operationen schnellstmöglich wieder in den Alltag zurückzufinden.
Unser Beitrag mit der so treffenden Überschrift „Und plötzlich war
ich eine Fremde“ greift darüber hinaus ein Thema auf, welches uns
alle angeht: den Umgang mit Demenz. Am Beispiel einer Familie wird
deutlich, wie stark neben den Patienten selbst auch das Umfeld von
dieser Volkskrankheit betroffen sein kann. Tipps zum Umgang mit
Demenz geben die leitenden Ärzte unseres Zentrums für Altersmedizin.
Neben diesen und anderen spannenden medizinischen Themen
widmet sich die aktuelle Pulsschlag-Ausgabe jedoch auch wieder
attraktiven regionalen Angeboten: Der Essener TV-Koch Nelson
Müller stellt sein Restaurant „Schote“ vor, das GOP informiert über
sein neues Programm und natürlich findet auch das allgegenwärtige
Thema „Kulturhauptstadt“ Platz. Kurzum: Wir hoffen, dass Sie sowohl
gut informiert als auch gut unterhalten werden. Für Fragen, Kritik und
Anregungen stehen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, gerne zur
Verfügung.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
I 2010 pulsschlag 03
Editorial
Horst Defren, Geschäftsführer, Kliniken Essen-Mitte
WICKED – Die Hexen von OzIm Metronom Theater am CentrO Oberhausen
-20% pro Karte für die besten Plätze
Gültig in der Preiskategorie 1 & 2. Ausgeschlossen Samstagabendvorstellungen. Keine Addition von Ermäßigungen möglich. Buchbar in der Zeit von 15.03.2010 bis 30.06.2010 für Vorstellunge im gleichen Zeitraum. Änderungen vorbehalten.
Buchen Sie Ihre Karten über PRIMA TICKET und nennen Sie bei telefonischer Buchung das Stichwort: “Pulsschlag Leservorteil”
Inhalt
Gesund & AktivTabuthema BlasenschwächeWenn die Blase nicht gehorcht
Der schnelle Weg zur GenesungDank Fast-Track-Verfahren
Und plötzlich war ich eine FremdeLeben mit Demenz
Ayurveda Mehr als nur Öle und Kräuter
Leben in derMetropoleKurz & bunt
Kultur. Haupt. Stadt.Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel
International ebenDas Restaurant „Schote” in Essen
Reisen & ErlebenKapstadtGroßstadtflair am Südatlantik
Mitten hineinGemeinsam gegen BrustkrebsKliniken für Senologie und Naturheilkundegehen neue Wege
TeamarbeitWenn Mensch und Roboter Leben retten
In jeder AusgabeEditorialNeues aus den Kliniken Essen-MitteWas steht an? KommentarReingehört / Reingeschaut VorgelesenNachgedacht & mitgemachtMenschen der Region
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INHALT
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MITTEN HINEIN
„Station Ruhrtal“ – Krankenhausaufenthalt mit HotelambienteDie Kliniken Essen-Mitte eröffneten Anfang Januar ihre neue Wahlleistungsstation am Knappschafts-Kranken-
haus in Essen-Steele. Neben der gewohnt hochwertigen Behandlungs- und Versorgungsqualität bietet die Klinik ihren
Patienten in je acht Ein- und Zweibettzimmern zahlreiche Zusatzleistungen. Bereits die Zimmer der neuen „Station Ruhrtal“
sorgen für echtes Wohlfühlambiente: Getränkekühlschrank, Flachbildfernseher, kostenloser Internetzugang und gemütliche
Besucherecke. Großer Komfort erwartet die Patienten zudem im angeschlossenen Bad: großzügiger Spiegel, Haartrockner,
Bademantel, Handtücher und eine Auswahl an Körperpflegemitteln. Darüber hinaus schaffen ein reichhaltiges Frühstücks-
und Abendbuffet, unterschiedliche Menüangebote sowie Wäscheservice, kostenlose Tageszeitungen und die intensive Be-
treuung durch ausgebildete Servicekräfte einen optimalen Rahmen für den Krankenhausaufenthalt. Zukünftig kommen
auch Patienten der Evang. Huyssens-Stiftung in den Genuss solcher Zusatzservices. Bis 2011 errichten die Kliniken Essen-
Mitte hier einen dreistöckigen Neubau, der ebenfalls einen hochkomfortablen Krankenhausaufenthalt ermöglicht.
Frisch, modern und interaktivKliniken Essen-Mitte mit neuem Internetauftritt
Modernes und frisches Design – der neue Inter-
netauftritt der Kliniken (kliniken-essen-mitte.de)
bietet ab sofort zahlreiche Informationen in einer
ansprechenden Optik. Eine zielgruppenspezifische
Navigation erleichtert Patienten und Besuchern die Ori-
entierung innerhalb des umfangreichen Internetange-
botes. Auf über 1000 Seiten findet der virtuelle Besu-
cher Informationen über das komplexe medizinische
Leistungsspektrum der KEM und unterschiedliche
Krankheitsbilder. Auch über aktuelle Veranstaltungs-
hinweise informiert die KEM-Onlinepräsenz. Zudem
können per Mausklick Printmedien und Checklisten
heruntergeladen oder der direkte Kontakt zu unseren
Experten gesucht werden.
Weitere Informationen zu unserer neuen Station Ruhrtal finden Sie auch online unter:
www.kliniken-essen-mitte.de/stationruhrtal
Ab Jetzt im neuen Gewandwww.kliniken-essen-mitte.de
NEUES AUS DEN KLINIKEN ESSEN-MITTE (KEM)
06 pulsschlag I 2010
www
Kliniken Essen-Mitte unterwegs im Web 2.0
Bleiben Sie stetig auf dem Laufendem und verfolgen Sie das Geschehen der KEM über Twitter oder werden Sie Fan auf Facebook.
www.facebook.com/KlinikenEssenMitte
www.twitter.com/_kem
www
www
„DORFMAN-JOURNAL-PAPER-AWARD“ für den Chefarzt der Psychiatrie
Für die beste Falldarstellung 2009 in der renomierten Zeitschrift Psychosomatics wurde PD Dr.
M. Schäfer, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin an den Kliniken
Essen-Mitte zusammen mit seiner Arbeitsgruppe an der Charité Berlin auf dem diesjährigen Jahres-
kongress der amerikanischen Gesellschaft für psychosomatische Medizin in Las Vegas ausgezeichnet
mit dem „Dorfman-Journal-Paper Award“. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich u.a. intensiv mit
psychischen Nebenwirkungen während der Immuntherapie der chronischen Hepatitis C mit Inter-
feron-alpha.
Ehrenpreis für den Chefarzt der Geriatrie an den Kliniken Essen-MitteAnlässlich des Gesellschaftsabends des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft
Geriatrie DGG wurden in Göttingen die Preise der Rolf- und Hubertine-Schiffbauer-Stif-
tung überreicht. Den Ehrenpreis erhielt Dr. Helmut Frohnhofen, Direktor der Klinik für Geriatrie
mit Zentrum für Altersmedizin an den Kliniken Essen-Mitte für eine Arbeit (Dr. H. Frohnhofen, Dr.
H.C. Heuer, Dr. Kandzia und Dr. A. Firat, Kliniken Essen-Mitte) über den Einfluss der Behandlung
von atembezogenen Schlafstörungen auf die Alltagskompetenz bei älteren Patienten.
Prämiert werden herausragende Arbeiten, die in deutscher oder englischer Sprache publiziert
wurden. Die Preise werden von der Rolf- und Hubertine-Schiffbauer-Stiftung zu Ehren von Professor
René Schubert gestiftet.
MITTEN HINEIN
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KEM als Onkologisches Zentrum zertifiziert – Optimale Versorgung von Krebspatienten Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) bestätigt die hochwertige und qualitätsge-
sicherte medizinische Versorgung von Patienten der Klinik für Internistische Onkologie/ Hämatologie an den
KEM. „Krebspatienten werden bei uns optimal behandelt. Das DGHO-Zertifikat macht es offiziell“, sagt Prof. Dr. med.
Hansjochen Wilke, Direktor der Klinik für Onkologie und Hämatologie. Das interdisziplinäre und multiprofessionelle Behand-
lungskonzept wurde gelobt: „Nur so kann Krebs als Erkrankung des ganzen Menschen an Körper und Seele, und nicht nur
eines einzelnen Organs, betrachtet und entsprechend ganzheitlich behandelt werden.“
MITTEN HINEIN
KEM als Onkologisches Zentrum zertifiziert –
08 pulsschlag I 2010
Wenn die Blase nicht gehorcht Von der Gesellschaft tabuisiert und von Betroffenen vertuscht: Blasenschwäche ist ein ernstzunehmendes Problem. Sechs bis acht Millionen Männer und Frauen leiden in Deutschland unter einer Harninkontinenz. Trotz stark eingeschränkter Lebensqualität und dem Verlust ihres Selbstbewusstseins scheuen Betroffene den Weg aus der Krise.
Tabuthema Blasenschwäche
TEXT BRITTA HOMANN
Wenn die Tabuthema Blasenschwäche
GESUND & AKTIV
I 2010 pulsschlag 09
ass die Hose mal nass wird, kann bei kleinen Kindern
schon mal passieren – ist aber im Erwachsenenalter
undenkbar. Blasenschwäche ist ein gesellschaftliches
Tabuthema und nicht nur im fortschreitenden Alter
ein akutes Problem. Betroffene reagieren häufig mit
Scham und Ekel vor dem eigenen Körper, statt einen Arzt aufzusu-
chen. Doch die Abklärung der Ursache und eine geeignete Thera-
pie können Linderung verschaffen.
Die Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. An-
drea Schmidt und Dr. Andrea Verweyen wissen aus Erfahrung: „Die
Patienten und Patientinnen, die wegen ihrer Inkontinenz einen Arzt
aufsuchen, leiden in aller Regel deutlich unter ihrer Situation. Aber
viele Patientinnen berichten auch, mit Freundinnen über dieses
Thema zu sprechen und dadurch den Weg zum Arzt zu finden.“
Ob Harnträufeln, häufiger Harndrang oder uneingeschränkter Ver-
lust des Urins – die Formen der Inkontinenz können je nach Ursache
unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei jungen Frauen kann die
Blasenschwäche in der Schwangerschaft und in der Geburt eines
Kindes begründet sein: Die Beckenbodenmuskulatur wird stark be-
ansprucht und geschwächt. Der Verschluss der Harnröhre ist nicht
mehr gewährleistet. Es handelt sich um eine so genannte Belas-
tungsinkontinenz. „Bei vielen Frauen tritt eine solche Inkontinenz
erst nach den Wechseljahren auf, da durch die Hormonumstellung
eine Veränderung des Bindegewebes und des Halteapparates von
Blase, Harnröhre und Scheide verursacht. Junge Frauen haben be-
reits während und auch kurz nach einer Schwangerschaft mit die-
ser Form der Blasenschwäche zu kämpfen“, weiß die Gynäkologin
Dr. Andrea Schmidt. Die Urologin Dr. Andrea Verweyen ergänzt:
„Bei Männern ist die Belastungsinkontinenz vor allem durch die
stetige Zunahme an Operationen bei Prostatatumoren ein Thema
geworden.“ Bei Männern steigt mit dem Alter auch das Risiko eines
Prostatatumors. Allerdings leiden ältere Männer auch unter einer
gutartigen Prostatavergrößerung, die den Abfluss des Urins behin-
dern kann. Dann wird die Harnröhre verengt und der Urin staut
sich in der Blase.
Therapie statt StrategieDer Geruch ist kaum zu verbergen und das Unwohlsein steigt. Die
ständige Angst vor peinlichen Situationen führt zu Unsicherheit und
das Selbstbewusstsein leidet. Betroffene fühlen sich in einem frem-
den Umfeld nicht mehr wohl. Längere Aufenthalte in der Öffent-
lichkeit oder aufwendige Unternehmungen werden gemieden –
unbewusst findet ein sozialer Rückzug statt.
Die Blasenschwäche bestimmt über den Tagesablauf der Betrof-
fenen. „Die Trinkmenge zu reduzieren ist eine beliebte Strategie
inkontinenter Patienten, um gut über den Tag zu kommen. Viele
Frauen gehen nur in Geschäften einkaufen, in denen Toiletten zu-
gänglich sind. Diese Situation sorgt natürlich insgesamt für eine ge-
wisse Isolation und Einschränkung der Lebensqualität. Aus Angst,
dass die Inkontinenz auffällt, nehmen die Patienten an ihrem sozialen
D
GESUND & AKTIV
Leben deutlich eingeschränkt teil“, berichtet die Fachärztin Dr. Andrea Ver-
weyen. Außerdem handelt es sich bei den Vermeidungsstrategien, wie häu-
fige Toilettengänge oder Verminderung der Tagestrinkmenge, eher um Ge-
sundheitsrisiken als Regulationsmaßnahmen. Denn durch eine verminderte
Flüssigkeitszufuhr wird der Urin stark konzentriert und reizt die Muskulatur der
Blase zusätzlich. Die Keime aus den harnableitenden Organen können nicht
hinreichend ausgespült werden. Die Folgen sind Harnwegsinfekte und eine
Unterversorgung der Nieren. Die vermehrte Urinausscheidung ohne Harn-
drang fördert eine untrainierte Blase – ihr Fassungsvermögen verringert sich.
Therapie und vorbeugende Maßnahmen
Die Grundlage einer gesunden Ausscheidung ist ein gesundes Interesse
an seinem eigenen Körper. Sind Physiologie und Anatomie bekannt, werden
Problem und Therapie verstanden. Gerade Frauen sollten durch bestimmte
Übungen ihre Beckenbodenmuskulatur trainieren, und das nicht nur nach
einer Schwangerschaft. Denn eine gestärkte Muskulatur senkt das Risiko ei-
ner Inkontinenz im Alter.
Der erste Therapieansatz einer Inkontinenz erfolgt immer konservativ, das
heißt mittels Muskelstärkung oder Medikamente. Die Gynäkologin Dr. Andrea
Schmidt erläutert: „In vielen Fällen kann durch eine konservative Therapie ein
operativer Eingriff umgangen werden. Eine zentrale Rolle spielt neben der Gabe
von lokalen Östrogenen ein intensives Beckenbodentraining. Unter Anleitung
von qualifizierten und auf Inkontinenz spezialisierten Physiotherapeuten und
-therapeutinnen kann hier vor allem bei leichten Formen der Inkontinenz viel
erreicht werden. Durch das Biofeedback mittels Elektrotherapie kann ein Be-
wusstsein für die Beckenbodenmuskulatur aufgebaut werden und dadurch
ein besseres Training bei der Belastungsinkontinenz erfolgen.“ Die Elektro-
stimulation und das Biofeedback sind Hilfsmittel zur Stärkung der Becken-
bodenmuskulatur. Eine Sonde misst die Muskelanspannungen während des
Trainings oder sie gibt kurze elektrische Impulse ab, die die Muskeln spürbar
aktivieren.
Die Ärztinnen klären weiter auf: „Bei der Dranginkontinenz kann auch ein
gezieltes Beckenbodentraining, die Elektrotherapie und vor allem eine medi-
kamentöse Behandlung eingesetzt werden. In den letzten zehn Jahren sind
neue Medikamente mit geringen Nebenwirkungen entwickelt worden, mit
denen in vielen Fällen eine deutliche Verbesserung der Dranginkontinenz bis
hin zur kompletten Kontinenz erreicht wurde.“
Gefahren einer unbehandelten Blasenschwäche
Menschen mit einer unbehandelten
Blasenschwäche fühlen sich dauerhaft un-
wohl und ziehen sich aus der Gesellschaft
zurück. Auch die beiden Expertinnen der Kli-
niken Essen-Mitte kennen die langfristigen
Probleme: „Die Folgen einer unbehandel-
ten Inkontinenz sind sehr unterschiedlich.
Neben einer lokalen Reizung des ständig
benässten Hautareals sind vor allem psy-
chische Belastungen nicht zu unterschät-
zen. Betroffene verzichten immer mehr
auf Aufenthalte und Tätigkeiten außer-
halb der eigenen Wohnung.
Je nach Ausprägung der Inkontinenz
kann auch die Sexualität deutlich beein-
trächtig werden. Insgesamt ist hier jedoch
festzuhalten, dass der subjektive Leidens-
druck sehr unterschiedlich ist. Es gibt
durchaus Patientinnen, die ihre Situation
akzeptieren und sich keineswegs in ihrem
Alltag beeinträchtigt fühlen. Allerdings
sind diese sicherlich die Ausnahme. Ein
dauerhaft feuchtes Milieu im Genitalbe-
reich führt zu bakteriellen Entzündungen
und Pilzinfektionen. Häufige Harnwegsin-
fekte sind nicht nur schmerzhaft und ge-
fährlich, sie fördern auch eine Inkontinenz.
Eine Therapie wird erschwert und Misch-
formen können auftreten.
10 pulsschlag I 2010
GESUND & AKTIV
Weitere Informationen unter:www.kliniken-essen-mitte.de/gynaekologie
www
I 2010 pulsschlag 11
Die Belastungsinkontinenz betrifft beide Geschlech-
ter, häufiger aber Frauen. Auslöser ist eine schwache
Beckenbodenmuskulatur. Großer Risikofaktoren sind
Schwangerschaften und Geburten, aber auch starkes
Übergewicht und häufiges, falsches Heben von
schweren Gewichten. Bei Männern betrifft diese Inkon-
tinenzform vor allem Patienten, die sich einer Prostata-
operation unterzogen haben. Die Belastungsinkon-
tinenz wird in drei Schweregrade unterteilt: Anfangs
werden unkontrolliert kleine Mengen Urin beim Lachen,
Niesen oder Husten entleert, dann bereits beim Heben
schwerer Gegenstände und schließlich schon im Stehen.
Die Überlaufinkontinenz betrifft hauptsächlich Män-
ner im höheren Lebensalter. Diese Form der Inkonti-
nenz ist das Symptom einer Blasenentleerungsstörung,
bei der sich die Blase nicht mehr entleert und nur
„überläuft“ wie eine volle Badewanne. Diese Patienten
verlieren den Urin alle paar Minuten immer in kleinen
Mengen. Die häufigste Ursache dafür ist eine vergrö-
ßerte Prostata. Aber auch bei anderen Abflussbehin-
derungen der Blase kann eine Überlaufinkontinenz
resultieren, beispielsweise bei Frauen mit einer ausge-
prägten Senkung der Blase.
Die Dranginkontinenz betrifft Männer und Frauen
gleichermaßen. Die Reizleitung ist gestört und der
Urin wird zu schnell und schon bei kleinen Mengen
abgegeben. Bei Frauen kann eine Senkung der Blase,
Östrogenmangel oder eine Erkrankung wie Diabetes
mellitus eine Dranginkontinenz verursachen, aber auch
der Alterungsprozess der Blasenmuskulatur bei beiden
Geschlechtern.
Bei der Reflexinkontinenz verspüren Betroffene keinen
Harndrang und können den Urin nicht kontrolliert
entleeren. Meist sind die Nervenbahnen durch Quer-
schnittslähmungen, Tumore oder durch Nervenerkran-
kungen wie Multipler Sklerose unterbrochen.
Es können auch Mischformen auftreten, wenn verschie-
dene Ursachen eine Inkontinenz auslösen. In jedem Fall
muss eine genaue ärztliche Abklärung erfolgen.
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Uroloie, Kinderurologie und Urologische Onkologie
Tel.: (02 01) [email protected]
Assistenzärztin Dr. med. Andrea Verweyen (r.)
Eine Inkontinenz ist eine Symptomerkrankung. Sie wird je nach Ursache in vier Formen unterschieden:
GESUND & AKTIV
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Tel.: (02 01) [email protected]
Klinikdirektorin Dr. med. Andrea Schmidt (l.)
Raus aus den Federn
bereits fünf Stunden nach der OP
GESUND & AKTIV
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie
Tel.: (02 01) [email protected]
Klinikdirektor Prof. Dr. Dr. h.c. M. K. Walz
12 pulsschlag I 2010
Der schnelle Weg zur GenesungChirurgie der Kliniken Essen-Mitte praktiziert die schnelle Rehabilitation, auch „Fast Track“ genannt
er träumt als Patient nicht von einer kurzen Ver-
weildauer im Krankenhaus? Von einer Vollkost
am Tage nach der OP? Vom Fitsein schon wenige
Stunden nach dem Dickdarm-Eingriff? Die verblüffende Metho-
de, die der renommierte Chefarzt Professor Dr. Dr. h.c. Martin
K. Walz (54) seit 2003 rund 1000 mal erfolgreich praktiziert hat,
heißt „Fast-Track-Rehabilitation“. Das Huyssens-Stift gehört
zu den Kliniken, die das Verfahren des dänischen Operateurs
Prof. Hendrik Kehlet mit großem Erfolg anwendet. „Wir haben
eine Reihe von alten Zöpfen abschneiden müssen“, meint Pro-
fessor Walz im Gespräch mit „pulsschlag“. Der Erfolg gibt ihm
Recht: Die chirurgische Abteilung von Prof. Walz und seinem
Team genießt inzwischen Weltruf, Walz selbst ist mit dieser
OP-Methode einer der führenden Chirurgen Deutschlands.
Raus aus den Federn schon fünf Stunden nach der OP
Am Anfang war die Idee: Nach einer Operation am Dickdarm betrug die
Verweildauer im Krankenhaus früher bis zu drei Wochen. Der Patient
musste brav im Bett bleiben, Essen gab es erst nach sechs Tagen
(leichte „Süppchen“), Schmerzmittel (meistens Morphium) wurden
über den Tropf verabreicht und lähmten die Darmfunktion, die Ge-
fahr einer Lungenentzündung bestand ebenso wie die einer Throm-
bose und die Entzündung der Harnwege. Die Kondition des Patienten
litt unter dieser „Nachbehandlung“, er war meist für vier Wochen
nicht arbeitsfähig.
Professor Walz: „Wir fragten uns: ist das alles so richtig? Wir sagten:
Nein. Alle möglichen Nebenwirkungen hatten ja mit der eigentlichen
OP am Dickdarm nichts zu tun, denn die normale Verdauung findet
im Magen und im Dünndarm statt. Wir waren der Meinung: Raus
aus den Federn schon fünf Stunden nach der Operation. Und am Tag
danach bereits Vollkost für den Patienten.“ Walz weiter: „Alles, was
vorher geschah, war ritualisierter Unsinn.“
Der Erfolg war verblüffend: Heute kann der Patient fünf Tage nach
der Dickdarm-Operation das Krankenhaus verlassen, er ist körperlich
fit, da er voll ernährt wurde (Walz: „Vom Schnitzel bis zum Kartoffel-
salat ist alles bereits am Tag danach möglich.“) Gerade für Manager
ist das ideal: Sie sitzen praktisch eine Woche nach dem Eingriff wieder
am Schreibtisch.
Von großer Bedeutung ist bei dieser Methode die Schmerzbehand-
lung. Walz: „Ohne Schmerzen verhält sich der Mensch völlig normal.
Wir haben daher ein Schmerzkonzept entwickelt, das auf zwei Säulen
beruht: Einmal durch die minimal invasive Chirurgie, die sogenannte
„Schlüsselloch-“ oder „Knopfloch“-Chirurgie, die ohne die üblichen
großen Schnitte auskommt. Zum anderen setzt der Narkosearzt einen
Schmerzkatheter im Bereich der Wirbelsäule ein, um das Schmerz-
mittel Paracetamol kontinuierlich nach Bedarf zuzuführen. Der Darm
wird nicht mehr gelähmt, es werden lediglich die Schmerzen vermieden.
Magen und Darm arbeiten normal weiter, warum soll der Patient
dann nicht mit einer Vollkost versorgt werden?“
Den Darm in Schwung bringenFünf Stunden nach der Operation muss der Patient das Bett verlassen,
um Kreislauf und Darmtätigkeit zu aktivieren. Walz lacht: „Der Dick-
darm ist eigentlich recht dumm, er weiß nicht, was vorher gegessen
wurde, da die Verdauung bereits vorher stattfindet. Der Dickdarm
dickt die Verdauungsreste ein, Wasser wird entzogen. Durch das
frühe Aufstehen und das ganz normale Essen verliert der Patient keine
Kondition – und er hat sofort Verdauung. Unsere goldene Regel lautet
daher: Am 1. Tag nach der Operation acht Stunden aus dem Bett.“
Diese Methode setzt natürlich ein genaues Zusammenspiel des Teams
aus Chirurg, Narkosearzt, Pflegepersonal, Küche und Physiotherapeut
voraus. Walz: „Dieses OP-Verfahren und die Nachbehandlung ist gerade
auch für ältere Menschen ideal. Sie bleiben auf ihrem Konditions-
stand wie vor der Operation. Wichtig ist aber auch das Gespräch
vorher. Der Patient wird informiert und bestens motiviert. Dieses Ver-
fahren, dieses bewährte Prinzip ist auch bei anderen Operationen an-
wendbar. In der Urologie , Gynäkologie, Thorax- und Gefäß-Chirurgie.“
Der Chefchirurg denkt schon wieder weiter. Er mag eben keine „alten
Zöpfe“. Sein Plan: Er möchte den Informationsfluss für Patienten und
deren Angehörige revolutionieren – durch schnelle Infos per Internet
über die gerade stattgefundene Operation. Noch aus dem Operations-
saal kurz nach dem Eingriff!
W
TEXT WULF MÄMPEL
GESUND & AKTIV
I 2010 pulsschlag 13
Weitere Informationen unter:www.kliniken-essen-mitte.de/chirurgie
www
GESUND & AKTIV
14 pulsschlag I 2010
igentlich begann es schon kurz nach ihrem 65. Geburtstag. Sie wie-
derholte Erzählungen, verlegte Gegenstände und zog sich mehr und
mehr zurück“, erzählt Marita K. Auch nach fünfzehn Jahren kann sie
sich gut an die Erkrankung ihrer Mutter erinnern. „Ich machte mei-
nen Vater darauf aufmerksam, aber er spielte die Situation herun-
ter und wollte einfach nicht wahrhaben, was mit seiner Frau passiert.“ Die Ge-
schäftsfrau konnte immer gut mit Menschen umgehen, war selbst im Ruhestand
aktiv und selbstbewusst. Doch dann scheute sie soziale Kontakte. „Sie überließ
meinem Vater das Wort, tat vieles einfach ab und vertuschte ihre Vergesslichkeit.
Schließlich schlief sie viel – einmal einen ganzen Tag lang. Als sie aufwachte,
fragte sie meinen Vater nach einem Messer mit den Worten ‚Mein Auge juckt’.
Erst da wurde auch ihm bewusst, dass etwas nicht stimmte.“
Alterserkrankungen geraten immer mehr in den Blickpunkt der Gesellschaft. Die
Menschen werden dank des medizinischen Fortschrittes deutlich älter, aber damit
steigt auch das Risiko für chronische Erkrankungen. Bundesweit gibt es fast 1,2
Millionen Demenzerkrankte.
Die Bedeutung einer frühzeitigen DiagnostikViele Erkrankte verheimlichen aus Scham und Angst die Symptome. „Sobald der
Betroffene selbst oder Angehörige den Eindruck haben, dass die Gedächtnisleis-
tung nachlässt, sollte ein Arzt aufgesucht werden“, warnt Dr. Helmut Frohnhofen,
Chefarzt im Zentrum für Altersmedizin der Kliniken Essen-Mitte. Er ist speziali-
siert auf die Behandlung Demenzerkrankter. „Eine frühzeitige diagnostische
Abklärung ist erforderlich, um mit der Behandlung der Grunderkrankung das
Demenzsyndrom zu beeinflussen.“ Schließlich kann eine Demenz bis zu hundert
verschiedene Ursachen haben. Wenn die Erkrankung
direkt am Gehirn ansetzt, wird von einer primären De-
menz gesprochen, die nicht heilbar, aber symptoma-
tisch zu behandeln ist. Dazu gehört insbesondere die
Demenz vom Alzheimer-Typ. So genannte sekundäre
Demenzen sind oft die Folge von Stoffwechselstö-
rungen, Vitaminmangelzuständen oder Vergiftungs-
erscheinungen und damit ursächlich therapierbar. Der
deutschen Alzheimergesellschaft zufolge sind bis zu
zehn Prozent aller Demenzen sekundär bedingt.
Der fortschreitende geistige Abbau
Laut Bundesgesundheitsministerium werden 80 Pro-
zent der Demenzerkrankten zuhause gepflegt. Der
geistige Zustand ist oft Tageszeit und Tagesform ab-
hängig. Gewohnheiten und Rituale vermitteln Sicher-
heit, daher sollten bestimmte Abläufe bei der Pflege
und in der Tagesstrukturierung immer gleich gestaltet
werden.
Ähnliche Erfahrungen machte auch Marita K.: „Die Er-
krankung war bei der Diagnosestellung bereits fort-
geschritten. Wir waren schockiert und verzweifelt. Ich
wusste was ‚Alzheimer’ bedeutet, hatte aber Angst
vor weiteren Informationen. Mein Vater nahm meiner
„E
GESUND & AKTIV
I 2010 pulsschlag 15
„Und plötzlich war ich eine Fremde“
Wenn ein Elternteil an Demenz erkrankt, ändert sich das Leben der gesamten Familie. Anfangs vertuscht die betroffene Person noch die Symptome. Doch sobald alltägliche Dinge nicht mehr funktionieren, wird die Krankheit bewusst. Marita K. kennt die Warn-zeichen und Probleme. Ihre Mutter litt sechs Jahre unter einer Alzheimer-Demenz.
TEXT BRITTA HOMANN
Situation umzugehen. Dies empfand Marita K., selbst Mutter zweier
Kinder, als besonders schmerzhaft: „Zwischen stundenlangem Laufen,
Sortieren und Träumen gab es wache Momente, aber diese wurden
immer kürzer und plötzlich war ich eine Fremde. Ich stand vor der Tür
und sie erkannte mich nicht. Irgendwie dachte ich, das würde schon
wieder werden, aber sie baute weiter ab. In einer Phase wurde sie
aggressiv und meckerte über alles und jeden.“ Dr. Mirko Bibl erläutert:
„Diese Verhaltensweisen können Ausdruck von Depressionen sein,
die häufig begleitende psychische Störungen von Demenzerkran-
kungen sind. Hier gibt es sowohl medikamentöse, als auch psycho-
therapeutische Möglichkeiten, um gegenzusteuern.“
Das Verhalten und die Gefühlslage erkrankter Personen sind zum Teil
schwer einzuschätzen; abrupte Stimmungswechsel im Sinne einer
emotionalen Labilität sind keine Seltenheit. Außerdem sind die Er-
krankten leichter irritierbar: Stimmen aus Fernseher und Radio können
sie plötzlich verwirren und ängstigen.
„Aggressive Verhaltensweisen bei Demenzkranken sind oft Hinweise
auf Unsicherheit und Verängstigung. Angehörige sollten nach Mög-
lichkeit ruhig bleiben und versuchen, die Probleme und Wünsche des
Betroffenen zu erkennen. Dies ist besonders schwierig, da Angehörige
sich durch unangemessene Verhaltensweisen der Erkrankten ver-
letzt fühlen können, enttäuscht oder unsicher werden“, weiß der
Demenzspezialist aus der psychiatrischen Abteilung Dr. Mirko Bibl.
Mutter alles ab. Sie fühlte sich zuhause am wohlsten, wirkte in ihrer
eigenen Welt zufrieden. Unwissend über ihre Erkrankung befasste sie
sich relativ lange mit Handarbeiten oder Kartoffelnschälen. Je weni-
ger sie sprach, desto aktiver wurde sie.“
Im zweiten Stadium einer Alzheimererkrankung sind viele betrof-
fene Menschen unruhig: Sie wandern endlos umher oder suchen
Tätigkeiten, die zu einem Ergebnis führen. In Senioreneinrichtungen
sorgen Aktivitäten in der Küche wie Backen und Kochen für einen
Ausgleich. Um den Bewegungsdrang der Bewohner nachzukommen,
werden dort Mal- und Tanztherapien durchgeführt und Spaziergänge
unternommen.
Persönlichkeitsveränderungen erschweren den Umgang
Dr. Mirko Bibl ist leitender Oberarzt der Abteilung für Psychiatrie,
Psychotherapie und Suchtmedizin an den Kliniken Essen-Mitte. Der
Spezialist erklärt: „Für die Betroffenen und deren Angehörige ist
die Diagnose schockierend. Die fortschreitende Störungen der Ge-
dächtnisleistung und der Orientierungsfähigkeit durch die Demenz
bedeuten auch den Verlust persönlicher Erinnerungen und damit der
eigenen Persönlichkeit.“ Gerade, wenn die Demenzkranken enge
Angehörige nicht mehr erkennen, kommt Verzweifelung auf. Die
Familienmitglieder müssen lernen, mit dieser emotional belastenden
GESUND & AKTIV
16 pulsschlag I 2010
GESUND & AKTIV
I 2010 pulsschlag 17
Es gibt unterschiedliche Formen und Ursachen einer Demenz: Grundsätzlich wird zwischen pri-mären und sekundären Demenzen unterschieden.
Primäre Demenzen sind Abbauprozesse des Hirnge-
webes, deren Ursache bisher nicht genau geklärt ist. Die
Alzheimer-Krankheit, benannt nach dem deutschen
Arzt Alois Alzheimer, ist mit knapp sechzig Prozent die
häufigste Ursache. Dabei bilden sich Eiweiß-Ablage-
rungen in und um die Nervenzellen – sie können nicht
mehr richtig arbeiten und sterben langsam ab. Über
eine lange Zeit von etwa 20 Jahren entwickelt sich die
Krankheit schleichend und ohne merkbare Anzeichen,
bis sich schließlich die ersten Symptome - meist in
Form von Vergesslichkeit - zeigen. Insgesamt werden
drei Stadien unterschieden: Im ersten Stadium werden
Gedächtnisstörungen bemerkt, Gegenstände verlegt,
Verabredungen vergessen und Entscheidungen schwer
getroffen. Die Erkrankten bemerken ihre verminderte
geistige Leistungsfähigkeit und ziehen sich zurück. Oft
treten Depressionen auf. Veränderungen des Verhal-
tens kennzeichnen das zweite Stadium. Stimmungs-
Demenzstadien
schwankungen treten auf, Uhrzeiten und Daten ver-
lieren ihren Sinn und der Alltag ist alleine nicht mehr
zu bewältigen. Erinnerungen an die Vergangenheit
vermischen sich mit der Realität und nächste Angehö-
rige werden nicht mehr erkannt. Im dritten Stadium
verlieren die Erkrankten die Kontrolle über ihren Körper.
Die Folgen sind unter anderen Bettlägerigkeit, Inkonti-
nenz, Verlust der Sprache und Schluckstörungen. Die
Phasen gehen grenzenlos ineinander über und können
individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die
Behandlung ist symptomatisch orientiert, das heißt
die Beschwerden und deren soziale Folgen können
medikamentös und psychotherapeutisch gelindert,
das Voranschreiten der Gedächtnisstörungen deutlich
verlangsamt werden.
Sekundäre Demenzen sind unter anderem die Folge
von Vitaminmangelzuständen, Vergiftungserscheinungen
oder Stoffwechselerkrankungen. Durch Behandlung der
Grunderkrankung kann die Gedächtnisleistung gebessert
und sogar wieder normalisiert werden.
Er kennt das Problem und rät: „Wenn sich Verwandte und Freunde
daraufhin zurückziehen, werden die Erkrankten gemieden, obwohl
sie auf Hilfe angewiesen sind. Eine entsprechende Aufklärung im Vor-
feld und eine regelmäßige gesprächstherapeutische Begleitung von
Erkrankten und Angehörigen im Verlauf können helfen, mit schwie-
rigen Situationen besser umzugehen.“
Unsicherheit im Bekanntenkreis der Eltern erlebte auch die heute
59-jährige Marita K.: „Zuhause war immer viel los. Meine Eltern
hatten viele Freunde und Bekannte, die gern zu Besuch kamen. Das
änderte sich mit dem Verlauf von Mutters Krankheit. Ich konnte
sehen, wie vor allem mein Vater vereinsamte. Ihm fehlten die sozialen
Kontakte sehr.“
Die psychische BelastungDie häufig auftretenden Persönlichkeitsveränderungen stellen für
viele Angehörige ein großes Problem dar. Demenzerkrankte können
besonders im ersten und zweiten Stadium der Erkrankung aggressiv,
wütend oder traurig reagieren, wenn sie den Abbau ihrer geistigen
Leistungsfähigkeit bemerken. Daher ist gerade bei dieser Krankheit
eine psychiatrische Behandlung unumgänglich und hilft, mit der
Angst vor der Krankheit und den Symptomen umzugehen. Auch
wenn viele Angehörige ihr Familienmitglied vor der Diagnose schüt-
zen möchten, ist der offene und ehrliche Umgang der beste Weg.
„Die Diagnose sollte dem Patienten mitgeteilt werden, jedoch muss
im Einzelfall entschieden werden, wie diese vermittelt wird“, ver-
deutlicht der Chefarzt aus dem Zentrum für Altersmedizin Dr. Helmut
Frohnhofen seine Einstellung als Mediziner. Besonders in den ersten
Phasen muss der Patient lernen, mit den Veränderungen seiner gei-
stigen Leistungsfähigkeit umzugehen und angemessene Perspektiven
für seinen weiteren Lebensweg mit der Krankheit zu finden. Hierzu
existieren inzwischen auch spezielle psychotherapeutische Konzepte,
wie das so genannte Verhaltens-Kompetenz-Training.
Akzeptieren und HandelnBetroffene sollten trotz der tragischen Diagnose nicht aufgeben und
sich der Zukunft stellen. Der offene Umgang mit der Erkrankung er-
möglicht in schwierigen Situationen, Hilfe anzunehmen. Karteikarten
oder Bilder eignen sich als Gedächtnisstütze, informierte Nachbarn,
Freunde oder Familienmitglieder können beim Einkaufen und Kochen
helfen oder in Freizeitaktivitäten eingebunden werden. Feste Orte
für wichtige Gegenstände, wie Haustürschlüssel oder Portemonnaie
verhindern unnötiges Suchen. Dr. Helmut Frohnhofen rät: „Wichtig
ist eine individuelle Betreuung, weil jede Demenzerkrankung anders
verläuft. Außerdem müssen die Angehörigen miteinbezogen wer-
den, denn die Erkrankung betrifft alle. Vorsorgevollmacht und Pa-
tientenverfügung sind Regelungen, die rechtzeitig zu treffen sind.“
In Gesprächen mit der Familie können Wüsche geäußert und Pläne
Diakoniestationen Essen gGmbHJulienstraße 39 · 45130 EssenTelefon 0201/877008-10
Besuchen Sie uns im Internet:www.diakoniestationen-essen.de
Wir sind IhrPflegedienst:10 x in Essen –1x in Ihrer Nähe
über zukünftige Hilfen im Alltag oder bei der Pflege gemacht
werden. „Bedeutsam sind frühzeitige und umfassende In-
formationen. Hilfe bieten die Pflegestützpunkte oder Bera-
tungsstellen von Sozialdiensten und der Stadt. Aber auch die
Alzheimergesellschaft ist ein geeigneter Ansprechpartner“,
empfiehlt der Essener Facharzt.
Das Risiko einer Demenz-erkrankung verringern
Das Risiko eine Demenz zu entwickeln, kann durch eine kör-
perlich und geistig aktive Lebensweise sowie eine gesunde
Ernährung verringert werden: Ein trainiertes Gehirn ist we-
niger anfällig für den Gedächtnisverfall. Anreize wie Lesen,
Zeichnen, Musizieren oder Kreuzworträtsel regen zum Den-
ken an und fördern die Leistungsfähigkeit. Gerade im Ruhe-
stand haben ältere Menschen Zeit, um beispielsweise ein
neues Instrument zu erlernen. Eine weitere entscheidende
Rolle zur Erhaltung der Gesundheit spielt die Ernährung. Sie
sollte fett- und cholesterinarm sein, aber reich an Vitaminen
und Spurenelementen. Viel Flüssigkeit und Sport halten
nicht nur den Körper fit – das Gehirn wird besser durchblu-
tet und aktiviert.
Marita K. denkt häufig an die schwierige Zeit zurück. Trotz
starker Emotionen und ständiger Sorge gab die Familie der
Mutter viel Halt und Sicherheit: „Ich fühlte mich ein biss-
chen wie die Mutter meiner Mutter. Sie löste bei mir einen
Beschützerinstinkt aus. Zuletzt konnte sie nicht mehr
laufen und sprechen, selbst das Schlucken fiel ihr schwer.
Eines Morgens erlitt sie einen Herzinfarkt und starb zuhause.
Auch ich habe Angst an Alzheimer zu erkranken. Bei dem
Satz „Das habe ich dir doch schon mal gesagt” denke ich
direkt an meine Mutter.“
Klinikdirektor Dr. Helmut Frohnhofen
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Geriatrie mitZentrum für Altersmedizin
Tel.: (02 01) [email protected]
Diakoniestationen bieten Betreuungsangebote für demenziell Erkrankte
Rund 1,2 Millionen Menschen sind in Deutschland an Alzheimer oder einer ähnlichen Form der Demenz erkrankt. Diese Diag-nose stellt die Erkrankten und ihre Angehörigen häufig vor völlig neue Herausforderungen.
Viele Angehörige erleben täglich hautnah, dass Menschen mit demen-
ziellen Erkrankungen einen umfangreichen Hilfe- und Betreuungs-
bedarf haben. Dieser lässt sich selten ohne professionelle Hilfe bewäl-
tigen. Seit 2008 bietet das Pflegeversicherungsgesetz einen erwei-
terten Leistungsumfang, der vor allem demenziell erkrankten Men-
schen zugute kommt. Unterstützt werden passgenaue Angebote,
die zu einer deutlichen Entlastung der Angehörigen und Nachbarn
führen, damit demenziell erkrankte Menschen möglichst lange in ihrer
häuslichen Umgebung verbleiben können.
Die Diakoniestationen Essen haben inzwischen vielfältige Angebote
zur Entlastung betroffener Familien in ihrer jeweiligen Lebenssituation
entwickelt. So stehen an derzeit fünf Standorten neu eingerichtete
Betreuungscafés zur Verfügung. Diese finden Sie in den Diakonie-
stationen Essen-Borbeck, Essen-Katernberg und Essen-Kupferdreh
sowie das Café „Palmbüschken“ in Essen-Altenessen und das Café
„Päusken“ in Essen-Steele. Im Rahmen professionell betreuter
Gruppenangebote wird an Tätigkeiten und Erlebnisse angeknüpft,
die im gesunden Leben Freude bereitet haben. Spiele wie „Mensch
ärgere Dich nicht“, „Memory“ oder Würfelspiele bieten zudem gute
Möglichkeiten des Gedächtnistrainings. Das regelmäßige Singen
bekannter Lieder aus der Jugendzeit sowie das gemeinsame Feiern
geselliger Feste runden das Programm ab.
Zusätzlich kann vor allem im Rahmen von Einzelbetreuungen inner-
halb der eigenen häuslichen Umgebung ganz gezielt auf die je-
weiligen individuellen Bedürfnisse des hilfebedürftigen Menschen
eingegangen werden. Bitte sprechen Sie uns an: Nähere Auskünfte
erhalten Sie direkt bei den Pflegedienstleitungen der einzelnen Dia-
koniestationen oder in unserer Geschäftsstelle.
Diakoniestationen Essen gGmbHJulienstraße 39, 45130 Essen
Tel.: (02 01) 87 70 08 - 10Fax: (02 01) 87 70 08 - 23
Weitere Informationen unter:www.kliniken-essen-mitte.de/geriatrie
www
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin
Tel.: (02 01) [email protected]
GESUND & AKTIV
I 2010 pulsschlag 19
Leitender Oberarzt Dr. Mirko Bibl
GESUND & AKTIV
Ayurveda in seiner ursprünglichen Form kennen- und
verstehen lernen, ermöglicht das Überleben des Heil-
systems. Deshalb wäre es förderlich, wenn Ayurveda
auch in Deutschland als ein ernst zu nehmendes
Medizinsystem verstanden würde. Die Anerkennung
medizinischer Systeme der unterschiedlichen Teile der
Erde wäre eine große Bereicherung für alle Menschen.
Alte Lehren und Weisheiten der Heilmethoden heben
sich nicht gegeneinander auf, sondern bereichern
und ergänzen sich. Mir liegt es am Herzen, dass die
Menschen durch meine tägliche Arbeit am Patienten,
durch wissenschaftliche Studien, Vorträge, Aus- und
Weiterbildungen für Ärzte und Therapeuten sowie
durch die Zusammenarbeit mit anderen Medizinsyste-
men und Kollegen die Traditionelle Indische Medizin
erleben und schätzen lernen.
Ayurveda verstehen lernen
20 pulsschlag I 2010
TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN, ELLEN WITTKE-MICHALSEN
Ayurveda – mehr als Öle und Kräuter
Die Traditionelle Indische Medizin (TIM) - eine der ältesten Heilkunde-systeme der Welt. Vor ca. 3000 Jahren ist sie entstanden und im
Westen vor allem als Ayurveda Medizin bekannt. Der Begriff „Ayurveda“ hat seinen Ursprung in der Sprache Sanskrit: „Ayus“
bedeutet „Leben“, „Veda“ „Wissen“. So steht Ayurveda für gesundes Leben und die Behandlung von Krankheiten.
ist ein ernst zu nehmendes System der
Wissenschaft und Medizin. Eine universi-
täre Ausbildung zum ayurvedischen Arzt
in Indien dauert fünfeinhalb Jahre. Das
ist mit einem Studium der Humanmedizin in Deutschland ver-
gleichbar. In Indien wird TIM als vorherrschende Medizin ange-
wandt. In Deutschland begegnet uns Ayurveda überwiegend
im Wellnessbereich.
Die Ganzheitlichkeit und Wahrnehmung des Patienten als Indi-
viduum mit Eigenverantwortlichkeit sind kennzeichnend für
die Traditionelle Indische Medizin. Dabei besteht jedes Indivi-
duum aus drei fundamentalen Elementen, den Doshas
- Vata, Pitta und Kapha. Diese befinden sich im Gleichge-
wicht und bestimmen unsere anatomischen und physiolo-
gischen Abläufe. Zudem sind sie verantwortlich für unsere
Gesundheit. Konstante negative Faktoren, wie übermäßige
oder einseitige Ernährung, schlechter Lebensstil, Stress, un-
günstiges Klima, Umweltverschmutzung, Unfälle oder ge-
netische Disposition können eine Disharmonie der Dohas
auslösen und zu Erkrankungen führen. Die Traditionelle In-
dische Medizin verwendet eine vorausschauende Strategie,
um Krankheiten durch frühzeitiges Behandeln vorzubeugen.
TIMDabei ist die TIM bei vielen Erkrankungen einsetzbar. Sie bietet
ein Behandlungsmanagement für verschiedene Muskel- und
Gelenkerkrankungen: Von chronischen Rückenschmerzen,
Arthrose, Myofaszialem Schmerzsyndrom über rheumatische
Erkrankungen und Gicht bis hin zu Bandscheibenvorfall- oder
vorwölbung uvm. Auch bei neurologischen Erkrankungen wie
Lähmungen, Kopfschmerzen, Morbus Parkinson sowie Hauter-
krankungen, Erkrankungen des Magen/Darmtraktes, Erschöp-
fungssyndrom und Schlafstörungen hat sich TIM bewährt.
In der Klinik für Naturheilkunde im Knappschafts-Krankenhaus
an den Kliniken Essen-Mitte wurde die Traditionelle Indische
Medizin in die ambulante Behandlung integriert und eine erste
wissenschaftliche Evaluation durchgeführt. Bereits seit einem
Jahr behandeln Herr Kumar und sein Team in der Ambulanz er-
folgreich Patienten mit verschiedensten Krankheitsbildern. Seit
diesem Jahr ist zudem ein stationärer Aufenthalt in der Klinik
möglich, für einen Zeitraum von 10-18 Tagen. Ein großes Anlie-
gen der TIM-Spezialisten ist es, den Menschen die Traditionelle
Indische Medizin näher zu bringen, um ihnen die Möglichkeit
zu eröffnen schon vor dem Ausbruch einer ernsten Erkrankung
einen ayurvedischen Arzt zu konsultieren.
GESUND & AKTIV
I 2010 pulsschlag 21
Weitere Informationen unter:www.kliniken-essen-mitte.de/tim
www
LEBEN IN DER METROPOLE
Kurz & bunt
Zum ersten Mal bekommen Erst-
klässler aller Grund- und Förder-
schulen den Essener Kulturpass.
Kultur als fester Bestandteil des
Unterrichts, Besuche von Museen
und Theatern. Der Kulturpass ist
ein Projekt des Kulturhauptstadt-
Büros und des SchulKulturServices,
das aus Kindern Kulturexperten
machen und keine Hemmschwelle
zwischen ihnen und der Kultur
entstehen lassen möchte.
www.essen.de
Kultur für die Kleinen.
Lieblingsplätzchen in Form der Zeche Zollverein oder Buttons mit „I love Essen“. Ein Stückchen Heimat zum Genießen oder mit sich Rumtragen -von Ruhrperle.
www.ruhrperle.com
I love Essen
Marie undMaximilian waren 2009 die beliebtesten Vornamen in Essen.
Der Essener Hobby-Fotograf Stefan
Kalscheid zeigt in seinem Bildband
„ruhr.pott“ wie die Menschen und
ihre Heimat Essen und das Ruhr-
gebiet wirklich sind - nicht Hoch-
glanz, sondern individuell.
www.stefankalscheid.de
So sind wir halt
Fahrrad statt Auto oder Duschen statt Baden. Helfen auch Sie mit bei der Klimakampagne „Unsere Stadt. Unser Klima“. www.unserestadt-unserklima.de
Am 7. Mai übernimmt der Radio-
sender Einslive das Nachtleben in
Essen. Konzerte, Lesungen, Partys,
Comedy. Bekannte Künstler und
Newcomer sorgen für Unterhal-
tung. Exklusive Radiokonzerte
geben u.a. Xavier Naidoo und
Madsen. Für lustige Momente sor-
gen Tony Mono und Jimmy Breuer.
Auf den 1Live-Partys (Klubbing-,
Charts-, Liebesalarm-Party) kann
ausgelassen getanzt werden. Ci-
nemaxx, Zeche Zollverein oder der
Delta Musik Park sind nur einige
der Locations an denen „eine
Nacht in Essen“ stattfindet.
www.einslive.de
1LIVE erobert Essen
22 pulsschlag I 2010
Weltklasseartisten, schillernde Paradiesvögel
und biegsame Schlangenmenschen wirbeln
umher. Die Bühne ist ihr Revier, das Publikum
ihre Beute. Sie ziehen die Zuschauer in ihren
Bann und begeistern sie mit ihrem Können - und
das ist „tierisch gut“. Am 06. Mai beginnt die
neue Show „tierisch gut“ im GOP Varieté The-
ater. Moderator Helmut Sanftenschneider führt
durch das Programm. Nicht nur sein trocke-
ner Humor garantiert amüsante Unterhaltung.
Die hochkarätigen Artisten versprechen einen
Abend mit Begeisterung, Staunen und Beifall.
„Tierisch gut“ ist u. a. der Bauchredner Frank
Rossi. Er begeistert mit seinem handgestrickten
Geier, seinem Taschentuch-Kaninchen und drei
Stimmen am Mikrofon. Das Künstler-Duo Blind
Date zeigt bei ihrer Dressur-Nummer neben Ge-
lenkigkeit schrilles Comedy-Temperament. Mit
ausgefallener Diabolo-Technik und jahrelanger
Erfahrung lässt David Confal in scheinbarer
Leichtigkeit bis zu vier Diabolos in alle Rich-
tungen rotieren – da bleibt garantiert der eine
oder andere Mund im Publikum offen stehen!
Auch die Inszenierung von Lena Gutschank
am Luftring entführt das Publikum in eine
Traumwelt. Sie unterhält mit ihrer sphärischen
und athletischen Darbietung. Und noch mehr
tierisch Gutes hat die Show zu bieten: Sport-
akrobaten im Zebrakostüm und der Welt- und
Europameister der Sportakrobatik Viacheslav
Novichikhinim vollführen scheinbar Unmög-
liches. Mit spektakulären Tricks und mensch-
lichen Pyramiden erobern sie das Publikum im
Galopp. Sie verstecken sich nicht im hohen Gras
der Wildnis, sondern zeigen ihr Können auf der
Bühne des GOP Varietés bei der neuen Show
„tierisch gut“. Tickets & Infos: www.variete.de
LEBEN IN DER METROPOLE
I 2010 pulsschlag 23
WICKED – Die Hexen von Oz ist das neue Musical-Highlight am
Metronom Theater Oberhausen. „Broadways größter Block-
buster“ (New York Times) wurde mit drei Tony Awards ausge-
zeichnet, die Musik mit einem Grammy Award geehrt.
Im Mittelpunkt dieses mitreißenden Hexenwerkes steht die außerge-
wöhnliche Freundschaft zweier Hexen und ihre Liebe zu dem gleichen
Mann. Die hübsche und beliebte Glinda, wie auch die eigenwillige
Außenseiterin Elphaba, begehren den charmanten und gut aussehen-
den Prinzen Fiyero. Im Gegensatz zur attraktiven und begehrten Glinda
wird Elphaba wegen ihrer grünen Haut von allen gemieden. Dennoch
entsteht bald eine innige Freundschaft zwischen den beiden Hexen.
Ihre Beziehung wird auf die Probe gestellt, als sich beide in den Frauen-
schwarm Fiyero verlieben.
In dieser spektakulären Show ist nichts, wie es auf den ersten Blick
scheint: Ist Elphaba wirklich böse oder ist sie die gute Hexe im Land
Oz? Ist die gute Hexe Glinda Elphabas Freundin oder doch ihre ärgste
Feindin und gehört Fiyeros Herz der grünen Elphaba oder der schönen
Glinda?
WICKED – Die Hexen von Oz bietet eine opulente und eindrucksvolle
Inszenierung, die die üblichen Dimensionen eines Bühnenstücks weit
übertrifft. Schwebende Hexen, fliegende Kreaturen und geheimnis-
volle Zauberapparaturen rauben dem Publikum den Atem. Diese ma-
gischen Effekte sowie die vielschichtigen Charaktere machen WICKED –
Die Hexen von Oz zum internationalen Publikumsmagneten.
Tickets & Infos: www.stage-entertainment.de
Ticket-Sonderaktion auf Seite 04 in diesem Heft.
Hexen verzaubern NRW
Tierisch gut
Gewinnen Sie jetzt 3x2 TicketsBeantworten Sie einfach folgende Frage:„Wie heißt der Moderator der Show“?
Senden Sie die Lösung per E-Mail an [email protected] oder per Postkarte an Kliniken Essen-Mitte, Abteilung Marketing, Henricistr. 92, 45136 Essen Stichwort „GOP“ (Einsendeschluss 31.05.2010)
LEBEN IN DER METROPOLE
Kultur.Haupt.Stadt.Essen 2010 – Wandel durch Kultur, Kultur durch Wandel in der Metropolregion Ruhr
24 pulsschlag I 2010
Fotos: Peter Wieler, Pieter-Jan De Pue
LEBEN IN DER METROPOLE
ie eine Stadt, so ist auch eine Region einem ständigen Wandel unterworfen.
Eine Stadt wird nie fertig, es sei denn sie ist ein Museum wie Rothenburg. Mit
dem Slogan „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ ist die Stadt Essen
als Bannerträger für das Kulturgebiet Ruhrgebiet an den Start gegangen, dem neuen Europa der 27
Staaten im Jahre 2010 zu zeigen, was das Land zwischen Rhein und Ruhr an Kulturvielfalt zu bieten
hat. Viel mehr, als viele immer noch meinen.
Im Kulturhauptstadtjahr werden 300 Projekte mit 2500 Veranstaltungen über die Bühnen des
Ruhrgebiets gehen – eine riesige Aufgabe, die das Ziel formuliert, das immer noch standortschädi-
gende Image zu verbessern und mit Hilfe der Kultur statt der Kohle die Region nachhaltig nach vorne
zu bringen. Dafür werden rund 60 Millionen Euro allein von der Kulturhauptstadt GmbH ausgege-
ben. „Wir wollen Europa bewegen“ – lautet das positive Bekenntnis der Kulturhauptstadt-Macher.
Neben den zahllosen Veranstaltungen wird auch das Feld der Kulturpolitik als soziale Dimension
in vielen Foren diskutiert, als ein europäischer Beitrag zur Kulturpolitik, die dadurch neue Impulse
erhalten soll.
Das Ruhrgebiet gehört zu den meistbeschriebenen Regionen Deutschlands. Die Metropolregion
im Herzen Europas befeuerte einst das bundesdeutsche Nachkriegs-Wirtschaftswunder, litt unter
dem Niedergang der Montanindustrie, packte mutig den Strukturwandel an und befindet sich nun
erneut im Aufbruch. 2030 soll die Metropole Ruhr die Vorzeigeregion in den Vereinigten Staaten
von Europa sein! Kein Traum, sondern greifbare Realität der Kompetenzregion zwischen Emscher
und Ruhr. Und Essen ist mittendrin, als Kraftzentrum mit Führungsanspruch. 2010 wird somit das
„Richtfest“ für die neue Metropole Ruhr, in der Menschen aus 170 Nationen in 53 Städte leben, die
seit Jahrzehnten mit 200 Partnerstädten Europa vorleben. Mythos Ruhrgebiet – Kohle, Stahl, Kultur.
Die Metropole Ruhr hat sich in den letzten Jahren gewaltig verändert. Ein neues Wir-Gefühl ist ent-
standen. Wir sind Deutschland. Wir sind Morgen. Wir sind Metropole – mit Essen als dynamischer
Hauptstadt dieser Region.
Die kulturellen Schwergewichte von A wie Aalto-Oper bis Z wie das Weltkulturerbe Zollverein sind
nur zwei Leuchttürme der ganz besonderen Essener Art. Sie zu entdecken ist nicht nur ein lohnendes
Ziel der fünfeinhalb Millionen Menschen im Ruhrgebiet, sondern strahlende Magnete für auswärtige
Besucher aus Deutschland und Europa. Zehn Millionen Gäste werden 2010 im Ruhrgebiet erwartet.
Sie können auf eine Grandtour mit 25 verschiedenen Routen gehen und das Staunen lernen über
das, was Strukturwandel bedeutet. Wie beispielsweise das „neue Leben am Wasser“ – mit einem
Aufwand von vier Milliarden Euro wird die Emscher – bisher als Industriefluss eine stinkende Kloake –
renaturiert. Auch die berühmten Zechenhalden (die grünen Hügel an der Ruhr) werden Begegnungs-
stätten, Spielorte oder sichtbare Fingerzeige einer sich wandelnden Landschaft.
StillgelegtDass das Ruhrgebiet auch
Feste feiern kann, wird am
18. Juli 2010 demonstriert:
Auf der gesperrten A40
stehen von Duisburg bis
Dortmund viele Tausend
Tische, an denen mindestens
eine Million Menschen sitzen
werden und ihre Verbunden-
heit mit der Region aus-
und vorleben wollen.
Grubenklang ReloadedGrubenklang Reloaded - ein
Jazzprojekt des Dortmunder
domicil mit zahlreichen Ver-
anstaltungen bis Dezember
2010. Besonderes Highlight
ist u.a. die Kooperation mit
dem WDR-Rundfunkorchester
und arte am 18. und 19. Juni.
Die Besucher erwartet zeitge-
nössischer Jazz - begleitet und
gestaltet vom Komponisten
Georg Graewe.
SchachtZeichenSchachtZeichen ist ein
Gemeinschaftsprojekt zum
Mitmachen vom 22. bis 30.
Mai. Mehr als 300 gelbe
Ballons mit langen Fahnen
schweben in den Himmel –
hoch über den ehemaligen
Schächten, den Wurzeln des
Ruhrgebiets. Viele bunte
Veranstaltungen werden
zum Anziehungspunkt für
die Menschen in den Städten
des Ruhrgebietes.
WEvents
I 2010 pulsschlag 25
TEXT WULF MÄMPEL
graphie ist voll von solchen Berg- und Talfahrten. Das
macht die Stadt so spannend. Hier ist nichts abgeschlossen,
hier ist ein ständiger Prozess erkennbar – ein Wandel, sicher
aber nie ein Stillstand. In Essen machen sich Gestaltungs-
wille und bürgerschaftliches Engagement breit, nichts wird
dem Zufall überlassen. Essen und die Metropole Ruhr: das
wird eine Zukunftsregion, in der die Stadtgrenzen immer
mehr an Bedeutung verlieren sollen. Essen nimmt diese
europäische Herausforderung inzwischen selbstbewusst
an. Wohlwissend, dass die eigene Stärke nur im Verbund
mit den anderen 53 Gemeinden eine Zukunft hat. Eine ver-
nünftige Kooperation mit den Nachbarn ist auf einem gu-
ten Weg. Zu dieser Aufgabe gehören starke Städte. Essen
ist solch eine Stadt – ein starkes Stück Ruhrgebiet.
So ist der Strukturwandel in den Städten des Ruhr-
gebiets die eigentliche kulturelle Leistung der
letzten 50 Jahre. Hier wurden Theater gebaut,
hier entstanden Konzerthäuser und Mu-
seen, Festspiele und Massen-Events. Sie tra-
gen den Ruf des Kulturgebietes weit über die Landesgren-
zen hinaus. Die Vielfalt der kulturellen Einrichtungen macht
gerade den Reiz aus, sich mit der Region zu beschäftigen.
Die Theater und Konzerthäuser müssen den Vergleich mit
anderen Metropolen in Deutschland nicht scheuen. Was
allein in Essen an künstlerischem Niveau jeden Abend
gezeigt wird, wenn der Vorhang aufgeht, dass ist höchst
bemerkenswert. Nicht ohne Grund werden die grandiosen
Leistungen unserer Bühnen in jedem Jahr hoch gepriesen –
die Kulturwelt entdeckt Essen und das Ruhrgebiet wieder –
endlich ohne Scheuklappen.
Vor allem aber: Die Region ist weder geschichts- noch
gesichtslos. Die vielen Nuancen unvoreingenommen zu
erobern, macht den Reiz aus: Der Besucher begibt sich
2010 auf eine Entdeckungsreise, die ihn erstaunen wird.
Denn Stadt und Region sind nicht erst durch die Industria-
lisierung vor über 150 Jahren entstanden, sondern haben
weitaus frühere Wurzeln, die eintausend und mehr Jahre
zurückliegen. Bis 1803 war Essen zudem ein Fürstentum,
fast 1000 Jahre von mächtigen und wohlhabenden Äbtis-
sinnen regiert. Hohen Frauen, die der Stadt ihren Stempel
aufdrückten und goldene Spuren hinterlassen haben: Den
Domschatz mit der Goldenen Madonna, der ältesten erhal-
tenen Vollplastik einer Mariendarstellung des christlichen
Abendlandes.
Man muss es zur Kenntnis nehmen: Als die Madonna vor
über 1000 Jahren durch die Straßen von Essen getragen
wurde, waren in Berlin nicht einmal die Sümpfe trocken ge-
legt und München noch nicht gegründet. Mit diesen histo-
rischen Tatsachen ist Furore zu machen. Und das geschieht
auf die vielfältigste Art und Weise – sicher aber durch eine
unverwechselbare Qualität. Das Grillo-Schauspielhaus hat
inzwischen Bochum, Düsseldorf und Köln abgehängt und
ist nach einer Kritiker-Umfrage unangefochten auf Platz 1
in NRW gelandet. Wer hätte das gedacht? Und die Aalto-
Oper gilt seit vielen Jahren als die erfolgreichste im ganzen
Lande und im deutschsprachigen europäischen Raum.
Hier wurde Kultur nicht vererbt oder geerbt, hier wurde
Kultur aus eigener Kraft entwickelt. Der rasante Struktur-
wandel beweist, wie dynamisch sich die Region – bei allen
Problemen - stets nach vorne orientiert. Hauptbranche in
Essen ist zum Beispiel mit über 40 000 Arbeitsplätzen die
Medizin. Diese Tatsache beweist, wie der Strukturwandel
inzwischen fortgeschritten ist.
Auch Essen ist, wie das Ruhrgebiet selbst, immer für Über-
raschungen gut: mal aufgestiegen, dann wieder abgestiegen
(wie der Traditions-Fußball-Club Rotweiß Essen), oft sogar
abgeschrieben und jetzt wieder voll da. Die Essener Bio-
26 pulsschlag I 2010
LEBEN IN DER METROPOLE
Essen und das Ruhrgebiet sind immer auch Zentren großzügiger Geldgeber gewesen.
Schon der Industrielle Friedrich Grillo schenkte seiner Heimatstadt das erste „richtige“
Theater, das heute noch seinen Namen trägt. Die Big Spender von heute, die Kon-
zerne, der Mittelstand und wohlhabende Bürger engagieren sich auf vielen Ebenen in
der Stadt. Ihrer Großzügigkeit ist es zu verdanken, dass das Niveau im kulturellen Be-
reich heute ein herausragendes Standing erreicht hat. Kunst und Kasse sind in unserer
Stadt seit langem eine glückliche Verbindung eingegangen, ohne die viele Ereignisse
heute nicht mehr möglich wären.
Die Kruppstiftung mit ihrem 96-jährigen Vorsitzenden Berthold Beitz an der Spitze
hat der neuen Philharmonie in Essen 13,5 Millionen Euro für den Bau des Alfried-
Krupp-Saals gespendet. Nun noch einmal 55 Millionen Euro für das neue Museum
Folkwang. 2010 bedeutet nicht nur Kulturhauptstadt: Endlich benimmt sich das Ruhr-
gebiet selbstbewusst und präsentiert sich als Aufsteigerregion. Die Wirtschaft hat sich
bereit erklärt, 2010 tatkräftig zu unterstützen. Unter dem Motto: „Das Ruhrgebiet
atmet nicht mehr Staub, sondern Zukunft“.
Die Aalto-Oper, die neue Essener Philharmonie, das Museum Folkwang, die legen-
däre Villa Hügel, die Lichtburg (Deutschlands größtes Kino), die alte Synagoge, das
Grillo-Schauspielhaus, die Grugahalle, das neue RuhrMuseum und die Zeche Zollver-
ein als Weltkulturerbe sind große Spielplätze im Kulturgebiet Ruhrgebiet. Essen hat
sich mit diesen Highlights einen Ruf als kulturelles Zentrum an der Ruhr erworben.
Aber auch Bochum (Jahrhunderthalle, Schauspielhaus, Bergbaumuseum), Duisburg
(Mercator-Halle, Opernhaus, Hafenmeile), Dortmund (Oper, Konzerthaus, Westfalen-
halle), Oberhausen (Gasometer), Gelsenkirchen (Opernhaus, Schalke-Arena), Reck-
linghausen (Ruhrfestspiele) und auch die kleineren Städte bieten eine Fülle kultureller
Einrichtungen, die es in dieser Vielfalt in keiner anderen Region gibt.
LEBEN IN DER METROPOLE
Inzwischen funktioniert auch die regionale
Kooperation mit den Nachbarn Bochum,
Duisburg und Dortmund. Kein Wunder, dass
die Region angetreten ist,
Europa zum Staunen zu
bringen: Als die Region,
die ein glänzendes Beispiel
dafür abgibt, wie aus eige-
ner Kraft kultureller Reich-
tum erarbeitet werden
kann. Das Klavierfestival
Ruhr, die Triennale und die
Ruhrfestspiele in Reckling-
hausen gehören zu den
publikumsstarken Mega-
Events, die überregional
Beachtung finden.
Viele Verantwortliche haben erkannt, dass
eine Krise ein produktiver Zustand ist, dem
man nur den Beigeschmack der Katastrophe
nehmen muss. Krisen mussten Essen und
das gesamte Ruhrgebiet immer wieder mei-
stern. Die Menschen im Ruhrgebiet meistern
auch die momentanen Schwierigkeiten mit
Bravour, weil sie zuzupacken verstehen. Sie
sind stolz auf ihre Nachbarschaft und die vie-
len grünen Seiten der Stadt, die oft in balde-
neyseeblau schimmern oder in grugagrün.
In den letzten drei Jahren wurden in Essen
rund zwei Milliarden Euro investiert. Das ist
kein Zeichen von Tristesse. Und dass inzwi-
schen rund eine Million Menschen jährlich
das Weltkulturerbe Zollverein, als „Kathe-
drale des Industriezeitalters“ hoch gerühmt,
besuchen, beweist: Die Essener und die
Bürger der Metropole Ruhr haben sich den
Kohlenstaub aus dem Gesicht gewaschen.
Der Wandel durch Kultur hat längst stattge-
funden.
I 2010 pulsschlag 27
International eben!
ESS-KLASSE
elson Müller: Romantiker, Berlin-Fan, Musi-
ker. Vor allem aber: Erfolgreicher Koch. Die
‚Schote‘ in Essen ist seine „kleine feine,
aber perfekte Nummer“, wie Nelson
Müller sagt. Gelernt hat der Koch sein Handwerk
in Sternerestaurants, u.a. im „Veneto“ auf Sylt und
im renommierten Zweisterne-Haus „Résidence“ in
Essen Kettwig. Und das schmeckt man auch in sei-
nem Restaurant: Neben einer ausgewählten Speise-
karte vervollständigen die Menüs „Roots“ und
„Culture“ den Genuss - ein Genuss von „Gebacke-
ner Seezunge mit Rucola Salsa und Safran“ oder
„Punsch vom Wildgeflügel mit Trüffelnocken“ wie
er auf der Speisekarte steht. Wem läuft da nicht das
Wasser im Mund zusammen?
Seit September 2009 lässt Nelson Müller als
Chefkoch der Schote seine Gäste erleben und ge-
nießen. Sein Restaurant ist voll, wenn ab 18 Uhr
das Gourmetabenteuer im Altstadt-Flair von Rüt-
tenscheid beginnt. Sein Restaurant fügt sich naht-
los in diese Atmosphäre und bietet im Innern ein
edles Ambiente: Warme Töne, von dunklem Braun
bis Cremefarben. Indirekte Lichtquellen, Gold und
Glas, dazu gemütliche Kissen. Nelson Müller hat die
Schote zu der perfekten Mischung gemacht – eine
Erlebniswelt für den Gast, die alle Sinne bedient.
Bevor er sein eigenes Restaurant eröffnete,
kredenzte Müller in seiner Kochschule in der Plan-
bar 4. Eine Vorstellung von ‚seiner‘ Schote hatte er
schnell, obwohl er gesteht: „Wenn es allein nach
mir gegangen wäre, wäre es nicht so schön gewor-
den.“ Deshalb haben alle zusammen gearbeitet:
Innenarchitekten, Designer, Raumpsychologen.
In Ghana geboren und in Deutschland aufgewachsen, spiegelt die Schote Müllers
afrikanische Wurzeln und europäische Lebensart wieder. ‚Roots‘ und ‚Culture‘ zie-
hen sich wie ein roter Faden durch das Leben des Gastronomen.
Wenn Nelson Müller nicht den Kochlöffel schwingt, gibt er sich seiner zwei-
ten Leidenschaft hin, der Musik. Demnächst ist ein Auftritt im Restaurant seines
Kollegen Tim Mälzer geplant. Kochen und Singen – in diesen zwei Welten wan-
dert der Ghanaer. Für ihn bedeutet beides Entertainment. Beim Kochen ist neben
dem Handwerk auch das Drumherum wichtig, denn das Auge isst mit! Aber im
Vordergrund steht die Nahrungsaufnahme: „Schließlich wollen die Menschen satt
werden.“ Und beim Singen? „In erster Linie geht es darum, die Seele zu berühren
und die Menschen zu verzaubern.“
Das Potential des sympathischen Kochs ist noch lange nicht ausgelöffelt. Bei
TV-Shows wie „Lanz kocht“ oder „Küchenschlacht“ lässt er sich nicht nur in die
Töpfe schauen, sondern auch seinen Charme sprühen. Aber richtig zu Hause fühlt
sich der Wanderer zwischen den Welten in seiner Schote, in der von der Musik bis
zum Ambiente alles stimmt. „Man nimmt die Menschen mit auf eine Reise. Das ist
schön.“ In Essen fühlt er sich wohl. Die Auszeichnung als Kulturhauptstadt findet
er toll: „Ich hoffe, dass wir wirklich etwas daraus machen.“
Nelson Müller hat viel von der Welt gesehen. Daraus entwickelte er seinen
ganz eigenen Stil - ohne Grenzen und Berührungsängste. Kochschule, Events,
Restaurant, Fernseh-Auftritte – mit gesundem Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und
Disziplin. „Wenn man diese Dinge beherzigt, kann man schon weit kommen“.
So wie er mit seiner Schote. Gehobene internationale Küche, basierend auf der
klassischen, französischen Küche kann man hier genießen. Doch auch klassische
Elemente der deutschen Küche verarbeitet der Chefkoch gerne. Bei seiner Zuberei-
tung von kreativen Köstlichkeiten bevorzugt er eine Produktpalette von Afrika über
Asien bis Amerika. Nelson Müller betont: „International eben!“ Und das Besondere
an seinem Restaurant? „Ich sag immer: Kommt vorbei und schaut`s euch an!“
Eine Portion Genuss, angerichtet in edlem Ambiente mit einer Prise Charme – das ist das Restaurant „Schote“ in Essen Rüttenscheid.
N
Besuchen Sie die „Schote“ im Netz: www.restaurant-schote.de
28 pulsschlag I 2010
TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN
was steht an? allgemeine termine
22. - 25.04.10FIBO Internationale Leitmesse für Fitness, Wellness & GesundheitMesse Essen
24. + 25.04.10Steeler Gesundheitstage mit Beteilung verschiedener Fachabteilungen der Kliniken Essen-MitteEssen-Steele, Kaiser-Otto-Platz
24.04.10 - 24.10.10Ruhrblicke Fotografieausstellung, Welterbe Zollverein-Zollverein School
26.04.10, 20:00 UhrDr. Eckard von HirschhausenLichtburg
28.04.10, 20:00 UhrDavid Garrett – Recital 2010Philharmonie
01.05.10, 10:00 Uhr3. Oldtimerfrühling Essen-Kettwig
06. + 07.05.10, 20:00 Uhr10. Sinfoniekonzert der Essener PhilharmonikerPhilharmonie
07.05.10, 20:00 UhrEinslive - Eine Nacht in EssenLesungen, Konzerte, Parties,u.a. mit Xavier NaidooDiverse Locations
Ab 06.05.10“Tierisch gut”GOP Varieté-Theater
10.05.10, 20:00 UhrHelène Grimaud & Clemens Hagen, Initiativkreis Ruhr präsentiert Klavier-Festival Ruhr 2010Philharmonie
12.05.10, 19:30 UhrLeonce und Lena (Ballett) Aalto-Theater
15.05.10, 18:00 UhrLange Saunanacht Grugapark-Therme
22. - 30.05.10 täglichMetropole Ruhr, SchachtZeichen Ein Bild für den Wandel in der Metropole Ruhr ca. 400 Orte der Metropole Ruhr
03.06.10, 19:30 UhrOper: Der PerlenfischerAalto-Theater
05.06.10, 10:00, 11:00, 13:00, 15:00 UhrEssen in 100 Minuten - Stadtrundfahrt durch Essen, Abfahrt Touristikzentrale am Hbf.
10.06.10, 19:00 UhrLesung: „Ein Mann gibt Auskunft“ Ein Erich Kästner-Abend mit Georg AdlerChurch Restaurant
12.06.10, 19:00 Uhr“Musicaldinner - Broadwaydiva”Philharmonie
13.06.10, 20:30 Uhr„11 Freunde- Die WM-Arena“, Public Viewing - Deutschland : AustralienMesse Essen
18.06.10, 17:00 UhrKulturpfadfestInnenstadt Essen
23.06.10, 18:00 Uhr21. SommernachtslaufEssen-Überruhr
25.06.10, 19:30 UhrLichtblickeAalto-Theater
30.06.10, 20:00 UhrFriseusen am AbgrundTheater Courage
24. + 25.04.10Steeler Gesundheitstage mit Beteilung verschiedener Fachabteilungen der Kliniken Essen-MitteEssen-Steele, Kaiser-Otto-Platz
29.04.10, 20:00 UhrMusikalische Meditation„Erweckung des Larzarus…“Kapelle, Evang. Huyssens-StiftungEintritt frei
06.05.10, 18:30 UhrKreißsaalführungHebammenzentrum am Knappschafts-Krankenhaus
27.05.10, 20:00 UhrMusikalische Meditation„Der Heiland der Mühseligen und Beladenen“Kapelle, Evang. Huyssens-StiftungEintritt frei
10.06.10, 18:00 UhrArzt-Patienten-Seminar„Wenn die Seele anklopft: Bipolare Störungen erkennen und behandeln“kems Café & RestaurantEvang. Huyssens-StiftungEintritt frei
19.06.10, ab 11:00 UhrSommerfest der Klinik für Gynäkologie/Geburtshilfe und HebammenzentrumKnappschafts-Krankenhaus
24.06.10, 20:00 UhrMusikalische Meditation„Der gute Hirte“Kapelle, Evang. Huyssens-StiftungEintritt frei
Juni
april
kem termine
Präventionskurs Gesundes Walking und JoggingKursbeginn: Donnerstag, 01.07.2010Kursende: Donnerstag, 02.09.20108 x 90 Minuten, einmal in der Woche, 17:00 - 18:30 Uhr,Kursgebühr: 95,- Euro pro Teilnehmer
Der Kurs ist durch die gesetzlichen Kranken-kassen anerkannt und zugelassen, daher haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine anteilige Kostenrückerstattung von bis zu 80 % oder max. 75,- Euro durch ihre Krankenkasse.
Präventionskurs Autogenes TrainingKursbeginn: Dienstag, 07.09.2010Kursende: Dienstag, 26.10.20108 x 90 Minuten, einmal in der Woche, 18:00 - 19:30 Uhr, Kursgebühr: 130,- Euro pro Teilnehmer.
Der Kurs ist durch die gesetzlichen Kranken-kassen anerkannt und zugelassen, daher haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine anteilige Kostenrückerstattung von bis zu 80 % oder max. 75,- Euro durch ihre Krankenkasse.
Anmeldung für Kurse:Kliniken Essen-Mitte GmbH, Knappschafts-Krankenhaus
Am Deimelsberg 34a, 45276 EssenAnsprechpartner: Thorben Berger, Telefon (02 01) 174-20752Email: [email protected]
Vorschau auf im Jul. und Sept.beginnende Kurse:
TERMINKALENDER
april
mai
I 2010 pulsschlag 29
Junimai
Kapstadt
KAPSTADT: Eine Weltmetropole in Südafrika. Für 3 Mio. Menschen ist sie Heimat, für 30 Mio.
Touristen jedes Jahr Reiseziel. Eingebettet in kilometerlange Sandstrände, malerische Berghänge,
endlose Weinfelder, historische Bauwerke, aber auch in eine moderne Strandpromenade mit
Geschäften, Restaurants und unzähligen Freizeitmöglichkeiten, ist Kapstadt der am meisten
bereiste Ort Afrikas. Von seinen Einwohnern und Touristen wird er als „das schönste Ende der
Welt“ bezeichnet. Im Frühling ist Hauptreisezeit. Bei mildem Mittelmeer-Klima lässt sich die
drittgrößte Stadt Südafrikas als eine der sonnenreichsten Regionen genießen.
Mit seinen historischen wie modernen Sehenswürdigkeiten, abwechslungsreichen Freizeit-
angeboten und der Vielfalt an Kulturen und Sprachen ist Kapstadt einzigartig, pulsierend,
kosmopolitisch. Die Metropole hat höchsten Lebensstandart und die am weitesten entwickelte
Infrastruktur des afrikanischen Kontinents.
TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN
30 pulsschlag I 2010
REISEN & ERLEBEN
KAPSTADT ENTDECKEN Wahrzeichen der Stadt ist der Tafelberg. Er
besticht durch seinen flachen, kilometerlangen
Gipfel samt einzigartigem Panorama. Wanderer
erklimmen die 1086 Meter zu Fuß auf verschie-
denen Aufstiegsrouten. Die Auffahrt mit der
Seilbahn ist weniger anstrengend und dauert
nur einige Minuten, dabei dreht sich die Gon-
del für einen weiten Ausblick um 360°. An den
Südhängen liegt der Kirstenbosch National Bo-
tanical Garden. Gerade im Frühling zeigt er sich
als farbenprächtiges Blumenmeer und bietet
Besuchern einen atemberaubenden Blick in die
Flora Südafrikas. Auf unterschiedlichen Höhen-
lagen blühen 200.000 einheimische Pflanzen-
arten. Auch der berühmte „Silver Tree“ ist dort
beheimatet. Auf der unteren Parkanlage finden
regelmäßig klassische Open-Air-Konzerte statt.
Am südwestlichsten Punkt der Stadt, zwischen
Atlantischem und Indischem Ozean, liegt das
Kap der guten Hoffnung. Eine steile Klippe mit
Felsstrand und rauem Charme. Ein Muss für
jeden Kapstadt-Besucher. Der Legende nach
umsegelte ein Kapitän namens Hendrik van der
Decken das Kap bei starkem Sturm, sein Schiff
verschwand und spukt seitdem als Geisterschiff
„The Flying Dutchman“ am so genannten Kap
der Stürme umher.
Für das leibliche Wohl der Reisenden
sorgt die LONG STREET. Mit 300 Jahren ist
sie eine der ältesten Straßen der Stadt und
erstreckt sich über eine Länge von fast vier
Kilometern. Historische viktorianische Häuser
sind heute gemütliche Restaurants mit afrika-
nischer und internationaler Küche. Aus den
Bars und Cafés hallt Jazzmusik. Eine leben-
dige Straße zum Entlangschlendern vorbei
an Antiquitätenläden, modernen Galerien,
Backpacker Hotels und schicken Diskotheken.
Zum bunten Treiben tragen zudem Kunst- und
Handwerk-Märkte in den Nebenstraßen bei.
Sehenswert ist auch die VICTORIA & ALFRED
WATERFRONT. Das einst düstere Hafen-
viertel in der Tafelbucht wurde detailgetreu res-
tauriert und Neubauten an den vorhandenen
Stil angepasst. Heute ist die Waterfront mit Ein-
kaufszentrum, exklusiven Bürohäusern, eigener
Brauerei, Yachthafen und kleinem Amphithea-
ter eine Touristenattraktion.
Das TWO OCEANS AQUARIUM fasziniert
mit seiner Unterwasserwelt. 4.000 Fische, Pin-
guine und Robben tummeln sich im offenen
Ozean-Pool und tropischen Becken.
Wer etwas über die Geschichte Kapstadts er-
fahren möchte, den locken die zahlreichen Mu-
seen. Das GOLD OF AFRICA MUSEUM doku-
mentiert die Geschichte des Goldes. Die SOUTH
AFRICAN NATIONAL GALLERY stellt Werke süd-
afrikanischer und afrikanischer Künstler aus.
Nur zwei von den empfehlenswerten Ausstel-
lungen in der südafrikanischen Metropole.
KAPSTADT GENIESSEN
Neben kulturellen Highlights hat sich Cape
Town als Gourmethauptstadt etabliert und
ist führender Hersteller von Qualitätsweinen.
Besonders bekannt sind die etwa 50 Kilome-
ter von Kapstadt entfernten Regionen STEL-
LENBOSCH und FRANSCHHOEK. Dabei bildet
Stellenbosch mit zahlreichen Weinbergen und
historischen Weingütern nicht nur das Zentrum
von Südafrikas Cape Winelands, sondern hat
zudem eine der renommiertesten Universitäten
des Landes mit eigener Fakultät für Weinbau.
Sonnenreiche Sommer und milde Winter stellen
die gute Qualität der Kap-Weine sicher und
sorgen für eine große Nachfrage bei Wein-
kennern. Lediglich für die Kapstädter hat der
florierende Export einen faden Beigeschmack:
Die edlen Tropfen sind auf den einheimischen
Märkten nur in begrenzten Mengen verfügbar
und schnell ausverkauft.
Großstadtflair am Südatlantik
REISEN & ERLEBEN
KAPSTADT ERLEBEN
Sport wird in Kapstadt groß geschrieben. Ob
Wandern in den Bergen, Bootstouren durch den
Hafen oder Ausflüge mit dem Kanu entlang der
Küsten. Auch im Galopp auf einem Pferderü-
cken oder mit dem Mountainbike lässt sich die
Umgebung erkunden. In diesem Frühling lockt
der TWO OCEANS MARATHON wieder Läufer
aus aller Welt. Seit dem Eröffnungsjahr 1970
erfreut sich der 56 Kilometer lange Lauf über
die Kaphalbinsel am Ostersamstag wachsender
Beliebtheit.
Kapstadts Küstenorte wie Camps Bay, Nord-
hoek und der Bloubergstrand sind bekannt für
Volleyball-Tourniere und Beach-Fußball. Der
Südostwind am Meer ist ideal zum Windsurfen
und Kiteboarden. Hobby-Wassersportler und
Profi-Wellenreiter nutzen jedes Jahr die guten
Bedingungen. Auch Segler und Taucher kommen
hier auf ihre Kosten. In luftige Höhen gelangen
Kapstadt-Urlauber beim Drachenfliegen, Fall-
schirmspringen oder Bungeejumping.
Für Golf-Spieler ist Kapstadt ein Geheimtipp.
Saison ist das ganze Jahr über. Rund um den
Tafelberg liegen die besten Plätze des Landes.
Neben den vielfältigen Sportmöglichkeiten
hat vor allem Fußball einen hohen Stellenwert.
Ein ganz besonderes Highlight in diesem Jahr ist
da die Fußball-WM in Südafrika. Austragungs-
ort wichtiger Spiele ist auch das neu erbaute
GREEN POINT STADION in Kapstadt. Ein Viertel-
und ein Halbfinale finden auf dem Kapstädter
Rasen statt.
Sowohl für Kulturinteressierte als auch für
Sportbegeisterte ist Kapstadt ein lohnenswertes
Reiseziel – besonders im Frühling.
I 2010 pulsschlag 31
MITTEN HINEIN
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Senologie / Brustzentrum
Tel. (02 01) [email protected]
Klinikdirektor PD Dr. med. Sherko Kümmel
Kliniken für Senologie und Naturheilkunde gehen neue Wege und praktizieren Konzept der integrativen Onkologie
Ein neues Konzept ermöglicht an den Kliniken Essen-Mitte
Patientinnen mit Brusterkrankungen eine ganzheitliche Be-
handlung auf höchstem Niveau. Die Klinik für Naturheil-
kunde von Professor Dr. Gustav Dobos und das Brustzentrum
unter der Leitung von PD Dr. med. Sherko Kümmel haben dafür
ein integratives Konzept von Schulmedizin in Kombination
mit naturheilkundlichen Verfahren auf der Basis von neuesten
wissenschaftlichen Standards geschaffen.
Die Patientin wird von den Ärzten des Brustzentrums und der Klinik
für Naturheilkunde betreut. Gemeinsam wird ein individuelles Pati-
entenprofil erstellt, nach dem jeweils ein individuelles Behandlungs-
konzept erarbeitet wird. So können die verschiedenen integrativen
Therapiestrategien individuell auf die verschiedenen Symptome der
Patientin abgestimmt angewendet werden. Dazu gehören beispiels-
weise der Einsatz von Akupunktur zur Linderung von Angst vor der
Operation, bei Übelkeit und Müdigkeit (Fatigue) unter Chemothera-
pie oder bei Narbenschmerzen nach Operationen, aber auch die früh-
zeitige Beratung über den Nutzen naturheilkundlicher Therapien und
eine eventuelle Umstellung des Lebensstils (Ernährung/Bewegung)
bei Vorliegen einer Krebserkrankung.
Hierfür erfolgt eine umfassende Beratung zum Zeitpunkt der Erst-
diagnose bzw. Erstvorstellung, um für jede Patientin die optimale
Behandlung zu ermöglichen. Schon die ersten Wochen dieses ge-
meinsamen Projektes zeigen, dass eine einzelne naturheilkundliche
Sprechstunde für diese umfassende Behandlung nicht ausreicht.
Daher wollen wir mit dem Ausbau einer kontinuierlichen Teamarbeit
die Möglichkeiten der ganzheitlichen Therapie basierend auf aktu-
ellen wissenschaftlichen Daten weiter optimieren.
Das Konzept wurde in Kooperation mit dem Sloan Memorial Kette-
ring Cancer Center in New York im Rahmen der Integrativen Onkolo-
gie bereits etabliert. In Kooperation erarbeiten die Klinik für Senolo-
gie/Brustzentrum und die Klinik für Naturheilkunde im Rahmen von
SenoExpert anhand der aktuellsten wissenschaftlichen Daten eine
individuelle Gesamtanalyse der verschiedenen sinnvollen Therapien.
Für jede Patientin wird dabei eine umfassende Therapieempfehlung
verfasst, die auch den weiterbehandelnden Kollegen zur Verfügung
gestellt wird.
32 pulsschlag I 2010
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin
Tel. (02 01) [email protected]
Klinikdirektor Prof. Dr. med Gustav Dobos
Gemeinsam gegen Brustkrebs
b wir es glauben oder nicht: Wir brauchend dringend neue
Helden: „Denn wo Deine Gaben liegen, da liegen auch Deine
Aufgaben!“ Wir benötigen Helden, die die Probleme unseres
Alltags lösen helfen. Denn kein Volk kann ohne Helden leben.
Sie waren zu allen Zeiten Vorbilder. Heute sind die Helden des
Alltags Menschen wie Du und Ich. Die Helden von heute sind nicht müde, im Ge-
genteil. Sie gehören einem riesigen Heer der Ehrenamtlichen an. Sie opfern Freizeit
und oft auch eigenes Geld, um anderen zu helfen. Ihr Motto: Wer nichts für andere
tut, der tut nichts für sich.
Wir leben in einem Land, in dem der Egoismus vorherrscht. Sagen die einen.
Wir leben in einem Land, das von Ellenbogen beherrscht wird. Klagen andere. Beide
Seiten haben wohl Recht. Und doch nicht ganz: In Deutschland hat sich das Ehren-
amt etabliert, dem zunehmend mit Achtung begegnet wird. Dabei hat es sie immer
gegeben: die unbekannten Helden. Bescheiden und unauffällig in unserer Nach-
barschaft. Die Ehrenamtlichen sind die eigentlichen Helden unseres Alltags. Ihre
Leistung ist nicht hoch genug zu schätzen in einer Gesellschaft, deren Werte ab-
handen gekommen zu sein scheinen.
Suchen die Menschen also wieder nach dem Sinn des Lebens und nach Sicher-
heit? Es sieht so aus. Wer ein Ehrenamt übernimmt, der fühlt sich in die Pflicht
genommen, sich für andere zu engagieren. Die Zahl der Menschen, die nicht weg-
sehen, sondern hinschauen, wird größer. Sie kämpfen gegen eine Gefühlsarmut
an, die große Teile unserer Gesellschaft gerade zu wie eine Epidemie überfallen hat.
Das heißt aber auch: Die Bedeutung der älteren Generation für unsere Gesellschaft
nimmt zu. Und die Erfahrung lehrt: Das Alte wird nie alt, es wird nur alt das Neue.
Besonders deutlich wurden die Zweifel, als der Jugendwahn Anstalten machte, die
Überhand zu gewinnen. Jung war in, alt war out. Ex und hopp in einer Wegwerf-
gesellschaft, die die „Entsorgung“ älter gewordener Mitarbeiter als große soziale
Errungenschaft feierte, in einer Gesellschaft, deren Werteverlust in der aktuellen
globalen Krise erst jetzt so richtig ans Tageslicht kommt.
Doch dann kam eines Tages die Wende. Die Alten wurden immer mehr, immer
lauter. Sie wollten sich nicht mehr in die gesellschaftspolitische Ecke stellen lassen,
nur weil Analysten, Marketing-Kreative und Werbe-Profis das so wollten. Plötzlich
waren Erfahrung, Wissen, Umgang mit Menschen wieder ein bedeutender Aspekt
im kostbaren Humankapital.
Man stelle sich vor, es gäbe die Tausenden von Ehrenamtlichen nicht! Unser
Staat wäre nicht nur pleite, er wäre bankrott. Die ältere Generation hat ihre Zukunft
in die Hand genommen: es gibt eine Fülle von hervorragenden Beispielen, wie das
geht. Die erfolgreich arbeitenden Ehrenamtsagenturen belegen, wie wertvoll die
Arbeit älterer Menschen ist, die bereit sind, ihre Erfahrungen anderen weiter zu
vermitteln.
Helden hat es zu jeder Zeit gegeben. Sie waren das
Sinnbild im ständigen Kampf zwischen Gut und
Böse. Von der Antike bis heute sind sie Gestalten –
oft auch aus der Welt der Fantasy – die vorbildhaft
das Böse um uns herum und in uns bekämpfen.
Herkules, Spartacus, Siegfried, Robin Hood, König
Artus, Tarzan, Zorro, Superman, Batman, Spider-
man – sie alle bekämpften (in unserem Namen)
das Schlechte in der jeweiligen Welt. Es gehörte zu
ihren Pflichten, gut zu sein. Und: Sie hatten viel zu
tun, wie wir wissen. Denn auf die bösen Menschen
ist Verlass, sie ändern sich meist nicht.
Der Mensch braucht offenbar Heldenfiguren,
um sich selbst motivieren zu können. Denn der
Kampf zwischen Gut und Böse ist uns Menschen
nun einmal mit auf den Lebensweg gegeben. Das
Ergebnis rechtfertigt solche Helden und ihre Le-
gendenbildung. Letztendlich hat immer wieder
das Gute das Böse besiegt. Unseren Kindern dieses
noble, soziale Gedankengut zu vermitteln, ist eine
permanente, sich lohnende Aufgabe.
Die Helden von heute aber handeln nach einem
anderen Motto: Das eigene Glücklichsein, liegt im
Glücklichmachen anderer. (Mä)
Wulf Mämpel war über 30 Jahre Lokalchef der Essener WAZ. Heute betreibt er mit „aMMMadeus“ ein Medienbüro und nimmt in „Pulsschlag“ Stellung zu aktuellen gesellschafts- politischen Themen.
Über das Ehrenamt und den Segen der Ehrenamtlichen für unsere Gesellschaft
KLARTEXT
Helden von heute
O
Neue Helden gesucht!Möchten auch Sie ehrenamtlich helfen oder interessieren Sie sich für die Arbeit von Bürgern für Bürger?
Weitere Informationen zur Ehrenamt Agentur Essen erhalten Sie unter:
www.ehrenamtessen.de [email protected] Tel.: 0201/839149-0
I 2010 pulsschlag 33
34 pulsschlag I 2010
Teamarbeit Wenn Mensch und Roboter Leben rettenSeit März 2009 werden in den Kliniken Essen-Mitte minimal-invasive urologische Operationen mit Hilfe des modernen Robotersystems „Da Vinci®“ durchgeführt, das die Vorteile der so genannten Knopflochchirurgie mit der Präzision offener Schnittoperationen verbindet. Unerwünschte Nebenwirkungen werden reduziert.
it über 60.000 Fällen pro Jahr ist Prostatakrebs in Deutschland die häufigste
Krebserkrankung des Mannes. Aufgrund einer immer älter werdenden Gesell-
schaft wird diese Zahl in den nächsten Jahren noch deutlich steigen. Eine erfolg-
reiche Behandlung hängt zum einen vom frühzeitigen Erkennen, zum anderen
aber auch von der Weiterentwicklung operativer Techniken ab. Die Kliniken Essen-Mitte haben
seit März 2009 eine dieser neuen Techniken in ihrem Repertoire: das Da Vinci® System. Dabei
handelt es sich um ein Roboter assistiertes Operationssystem, das die Vorteile der offenen Ope-
ration mit denen der minimal-invasiven Technik verbindet.
Die Robotertechnologie basiert auf Entwicklungen, die das amerikanische Militär gefördert
hat, um eine operative Versorgung über eine große Entfernung am Standort der Verletz-
ung durchführen zu können, wenn keine Ärzte direkt vor Ort zur Verfügung stehen.
Im Gegensatz zur offenen Operation sitzt der Operateur bei der robotergestützten Behandlung hinter einer Konsole, von wo aus er die vier Roboterarme mit den Operationsinstrumenten steuert.
M
TEXT CHRISTIAN SUJATA
MITTEN HINEIN
MITTEN HINEIN
I 2010 pulsschlag 35
Diese Hoffnung der Telemedizin konnte allerdings so nicht verwirk-
licht werden, da die Verzögerung, die bei der Datenüber-
tragung auftritt, zu lang ist. Doch die Roboter fanden anderweitig
Verwendung und wurden 2000 erstmals bei der Durchführung einer
radikalen Prostatektomie in Frankfurt eingesetzt. Diese Technik
wurde daraufhin in den USA fortgeführt und weiterentwickelt.
Mittlerweile werden in den Vereinigten Staaten 75-80% aller Patien-
ten, die einer radikalen Prostatektomie unterzogen werden, mithilfe
des Da Vinci® Systems operiert.
„Das System ist eine der modernsten Entwicklungen auf dem Gebiet
der minimal-invasiven Operationen“, sagt Professor Darko Kröpfl.
Der Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische
Onkologie an den Kliniken Essen-Mitte ist seit 33 Jahren im Ge-
schäft und arbeitet nun seit einem Jahr mit dem Da Vinci® System.
Mit Anschaffung des Systems wurde mit Dr. Yadollah Davoudi ein
erfahrener Roboterchirurg ins Team geholt. „Bei dem Robotersystem
ist es immens wichtig, dass man ständig am Ball bleibt, viel operiert
und damit in Übung bleibt, sonst verlernt man es schnell wieder“,
so Davoudi.
Das Da Vinci® System kommt aber nicht nur bei der radikalen Prosta-
tektomie zum Einsatz. Mittlerweile werden in der Essener Klinik auch
andere Operationen mit diesem System durchgeführt. Vor allem Pati-
enten mit einer Nierenabgangsenge oder einem Harnblasenkarzinom
profitieren davon.
Der Operateur sitzt bei der robotergestützten Behandlung hinter einer
Konsole, von wo aus er die vier Roboterarme mit den Operations-
instrumenten steuert. Für Professor Kröpfl ist die Anlage mehr ein
Hilfsinstrument als ein Roboter. Er stellt klar: „Der Roboter macht
nichts alleine, sondern nur das, was ich an der Konsole mit den
Händen steuere.“
Die Anlage bietet dem Chirurgen eine zehnfache optische Vergröße-
rung des Operationsgebiets. Durch die verbesserte Sicht können Dinge
klarer erkannt und dadurch unbeabsichtigte Beschädigungen leichter
vermieden werden. Die Mediziner erhoffen sich durch das Verfahren
unter anderem, dass die Zahl derer noch weiter steigt, die nach der
Operation die Potenz und die Kontinenz behalten.
Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Uroloie, Kinderurologie und Urologische Onkologie
Tel.: (02 01) [email protected]
Prof. Dr. Darko Kröpfl (r.)Dr. Yadollah Davoudi (l.)
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Der Verlust letzterer war auch die größte Sorge des Psychologie-Professors
Helmut Meyer, der sich in der Essener Klinik einer radikalen Prostatektomie
unterzog: „Ich hatte große Sorge vor einer möglichen dauerhaften Inkonti-
nenz als Folge der Operation.“ Dem 76-Jährigen wurde in der Essener Klinik
nach einer Krebserkrankung die Prostata samt Samenblasen erfolgreich ent-
fernt. „Die radikale Prostatektomie ist eine häufig vorkommende Operation,
die in den allermeisten Fällen optimal verläuft“, so Professor Kröpfl, der die
Operation an Herrn Meyer durchgeführt hat. „So etwas wird hier über 200
Mal im Jahr gemacht, es sind daher standardisierte Schritte.“
Ohne den Menschen funktioniert der Roboter nicht
Das Da Vinci® System ermöglicht eine schnellere Wiedergenesung, gering-
eren Blutverlust, gute Potenz- und Kontinenzergebnisse, geringere post-
operative Schmerzen und eine geringere Infektionsgefahr als die offene
Operation. Trotz dieser Vorteile ist das Entscheidende dennoch nicht die
Robotertechnologie, sondern der Operateur und seine Erfahrung. Für Pro-
fessor Kröpfl gibt es dabei drei entscheidende Punkte: „Erstens ist es die
Technik, also die Benutzung der Maschine, die man bewegen muss. Zwei-
tens ist es die Anwendung der Technik bei bestimmten Operationen. Und
drittens ist es das Operationsgebiet, in dem man sich befindet.“ Um diese
Dinge zu beherrschen, benötigt es einen Lernprozess. Dr. Davoudi er-
gänzt diese Aussage noch: „Die Anzahl der Operationen allein ist nicht
entscheidend. Ein Operateur kann Tausende Eingriffe gemacht haben,
ohne dass er allein deswegen besonders gut ist.“ Laut Davoudi benötigt
ein Arzt erfahrungsgemäß ca. 10-20 Eingriffe unter Aufsicht, um danach
ausgewählte Operationen mit dem Roboter alleine durchzuführen. Nach
ca. 50 Eingriffen ist er in der Lage, auch große und komplizierte Ein-
griffe alleine durchzuführen. Auch Professor Kröpfl führt mittlerweile
selbstständig alle großen Eingriffe mit dem Roboter durch. Insgesamt wird
in den Kliniken Essen-Mitte bereits jetzt bei bis zu zehn Großeingriffen pro
Woche das Da Vinci® System eingesetzt. Tendenz steigend.
Besonders bei lebensverändernden Operationen ist neben der Technologie
auch der Aufbau einer persönlichen Beziehung zwischen Patient und
behandelndem Arzt im Vorfeld sehr wichtig. Das weiß auch Professor
Meyer nach seiner erfolgreich überstandenen radikalen Prostatektomie:
„In meinen Fall war es eine ganz besonders glückliche Sache, dass ich bei Pro-
fessor Kröpfl gelandet bin. Innerhalb kürzester Zeit war mir klar, dass er ein
kompetenter Mann ist.“ Aber auch zur Robotertechnologie fehlen ihm nicht
die Worte: „Ich kann sagen, ich war wahrhaftig Zeuge einer technischen
Innovation.“
Die Arbeit mit dem Da Vinci® System in den Kliniken Essen-Mitte geht weiter.
Interessant wird es, wenn noch mehr Kliniken die Technologie einsetzen und
mit der Zeit erste Langzeitstudien gemacht werden können, die weitere Er-
kenntnisse über die Vorteile des Systems aufzeigen könnten. Der nächste Arzt,
der in Essen in das Da Vinci® System eingeführt wird, hat es dann vermutlich
etwas leichter als die beiden „Pioniere“ Darko Kröpfl und Yadollah Davoudi
es zu Anfang hatten, denn er wird ein exzellent eingespieltes, funktio-
nierendes und mit der Robotertechnologie bestens vertrautes Team vorfinden!
Der Operateur steuert mit seinen
Händen die vier Roboterarme mit
den Operationsinstrumenten (Foto oben)
Weitere Informationen unter:www.kliniken-essen-mitte.de/urologie
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Münster0 25 01 - 922 95 70
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Sade Soldier of Love„Smooth Operator“, ein international be-
kannter Hit der Soul-Sängerin Sade. Heute,
zehn Jahre später, schafft ihr neues Album
„Soldier of Love“ den Sprung in die Charts.
Sades Musik hat sich kaum verändert - eine
solide Mischung aus Jazz, Soul und Pop.
Gefühlvolle Stimmung in ihrer ersten
Single „By Your Side“. Aber auch „Every
Word“ und „Lover‘s Rock“ kommen mit
ganz viel Gefühl daher. (KS)
REINGEHÖRT
Cheryl Cole 3 WordsNach ihren großen Erfolgen mit der Girlband
„Girls Aloud“ ist Cheryl Cole jetzt auf Solo-
pfaden unterwegs. In ihrer Heimat England
schaffte die 26-Jährige bereits den Durch-
bruch mit ihrem Debütalbum „3 Words“.
Auch in Deutschland wird ihre Single „Fight
for this Love“, eine Mischung aus R’n’B und
Pop, schon rauf und runter gespielt. Der Titel-
track „3 Words“ und die dritte Auskopplung
„Parachute“ überzeugen ebenso. (KS)
REINGEHÖRT
ObenEin Haus, das an Tausenden Ballons in die Lüfte
fliegt, ein griesgrämiger alter Rentner und ein
übergewichtiger 8-jähriger Pfadfinder. Das ist
der Animationsfilm „Oben“ von Pixar.
Begleiten Sie die unterschiedlichen Abenteurer
auf ihrer spannenden Reise - mit der DVD
„Oben“.(KS)
REINGESCHAUT
VerblendungDer erste Teil der „Millennium-Trilogie“
von Erfolgsautor Stieg Larsson „Verblendung“
erscheint zum Kinostart des zweiten Teils
„Verdammnis“ auf DVD. Die Story: Ent-
hüllungsjournalist Mikael Blomkvist ist auf
der Suche nach einem verschwundenen
Mädchen. Dabei entdecken er und die
Hackerin Lisbeth Schreckliches. Ein
packender Thriller nach dem meistver-
kauften Buch Europas 2008. (KS)
REINGESCHAUT
REINGEHÖRT / REINGESCHAUT
Was für ein Leben müssen sie geführt haben!
Abenteurer allemal. Männer und auch Frauen aus
einer gutbürgerlichen Umgebung verlassen ihre
Pfade und nehmen sehr viel auf sich: Gefahren
und Strapazen in einer für sie fremden, unbe-
kannten Welt. So entstand der Mythos Archäolo-
gie: Fremde Welten und Kulturen, Zeugen einer
großen, fast vergessenen Vergangenheit werden
wiederentdeckt, ausgegraben, definiert und voller
Stolz als „reiche Beute“ in Museen ausgestellt. Die
Stunde der Spaten-Archäologie hatte geschlagen.
Es finden sich immer noch Themen für Bücher, die neu,
die ungewöhnlich, die sensationell sind. Das gilt auch
für ein Mammut-Werk (Preis 49, 50 Euro), das seit ein
paar Monaten auf dem Markt ist. Der Titel des 670
Seiten umfassenden, reich bebilderten Bandes: „Das
große Spiel – Archäologie und Politik (1860 – 1940)“.
Herausgeberin ist Dr. Charlotte Trümpler, die quirlige
Leiterin des Essener Archäologischen Museums, die
passend zum Buch im Jahr der Kulturhauptstadt 2010
im neuen RuhrMuseum des Weltkulturerbes Zollverein
eine Ausstellung zum gleichen Thema vorbereitet. Sie
geht der pikanten Frage nach: Welche Auswirkungen
hat die Kolonialzeit auf die Archäologie? Nach Essen
soll die interessante Ausstellung im Britischen Museum
in London gezeigt werden. Das große Begleitbuch, mit
vielen noch nie veröffentlichen Bildern, ist im Verlag
Dumont (Köln) erschienen.
Die Geschichte der frühen Archäologie ist faszinierend
und spannend zugleich. Wer ist nicht schon dem Zau-
ber alter Reiseberichte oder früherer Expeditionsfilme
verfallen – mit ihren Erzählungen von Abenteurern, die
in Sandwüsten, Steppen oder gar im Dschungel auf
verborgene alte Skulpturen, verdeckte Säulenreste und
sagenhafte Schätze gestoßen sind und sie oft unter le-
bensbedrohlichen Umständen ausgegraben haben? In
vierzehn spannenden Kapiteln - von Erwerbung über
Rivalität und Spionage bis zum Tourismus - gehen 50
namhafte Autoren der Frage nach, wer die Männer
und Frauen sind, die im 19. und frühen 20. Jahrhun-
dert Expeditionen und Ausgrabungen im Auftrag ih-
rer Regierungen durchführten und warum das Folgen
– eben auch positive - bis heute hat: Über 80 Prozent
der Staatseinahmen in Ägypten basieren auf dem Tou-
rismus, den Reisen zu den Pharaonen. Oder: Wer weiß
Mit dem Spaten in die Vergangenheit
schon, dass „Lawrence von Arabien“ nicht nur ein Abenteurer, sondern ein
bedeutender britischer Archäologe gewesen ist? Was war der Grund für die
Leidenschaft des Heinrich Schliemann (Troja), Carl Humann (Pergamon-Altar),
Ludwig Borchert (Nofretete) oder Howard Carter (Tal der Könige) – aus Aben-
teurern wurden Forschungsreisende. Was waren ihre Beweggründe, ihre Ziele?
War es die Rivalität der Kolonialmächte? Ein reines Beutedenken? Es war das
„große Spiel“ der europäischen Mächte. Die Archäologen waren fast allesamt
von großer Leidenschaft getriebene Laien. Die Pioniere waren sich aber ihrer
nationalen Mission durchaus bewusst. Und damit auch neben ihrem Entdecker-
instinkt politisch motiviert.
Der Begriff „The Great Game“ bezeichnete im 19. Jahrhundert den imperialen
Kampf zwischen Russland und England um Territorien in Zentralasien. Als Titel
dieses spanenden Buches wird er aber sehr viel weiter gefasst. Er steht für den
Wettkampf der Nationen um die besten, prestigeträchtigsten Ausgrabungsplät-
ze, ihre Funde, ihren Gewinn sowie ihre Instrumentalisierung. Fazit: Politische
Beweggründe bestimmten oft weitaus mehr die abenteuerlichen Unternehmen
als Entdeckerfreude und wissenschaftliche Neugierde dieser „suchenden Indi-
vidualisten“. Archäologie und Politik – über diese ungewöhnliche Kooperation
informiert dieses hervorragende Buch. Es ist das große Verdienst von Charlotte
Trümpler, sich dieses spannenden „europäischen“ Themas so akribisch gewid-
met zu haben.
Ihr Buch ist Lesestoff und ein Muss für alle, die Archäologie begeistert, aber auch
für den Touristen von heute ist es eine Fundgrube für eigene „Entdeckungs-
reisen“ in die faszinierende Welt großer ehemaliger Epochen. (Mä)
VORGELESEN
Das große Spiel –
Archäologie und Politik (1860 – 1940)
Dr. Charlotte Trümpler
Tipp: Die Ausstellung „Das große Spiel“
ist vom 12. Februar bis zum 13. Juni im
RuhrMuseum des Weltkulturerbes
Zollverein zu sehen.
Cheryl Cole 3 Words
I 2010 pulsschlag 39
Nachgedacht &mitgemacht
NACHGEDACHT & MITGEMACHT
Impressum
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(Einsendeschluss 31.05.2010)
Sudoku (mittel)
HerausgeberKliniken Essen-Mitte GmbH, Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH (KEM)Henricistr. 92, 45136 Essenwww.kliniken-essen-mitte.deGeschäftsführung: Dipl.-Kfm. Horst DefrenVerantwortlich: Björn Kasper
Auflage: 25.000 ExemplareAbonnement: Jahres-Abo 5,80 EURErscheinung: 4-mal jährlich
RedaktionCornelia Ernst, Petra Gerling, Britta Homann, Wulf Mämpel, Marcel Sekula, Kristina Siebenmorgen, Christian Sujata, Ellen Wittke-MichalsenE-Mail: [email protected]
RedaktionsbeiratWulf Mämpel, aMMMadeus-Medienagentur, Essen
Art DirectionEva Thelen
Konzept und UmsetzungEarly & Bird Agentur für Kommunikation GmbHCentroallee 269, 46047 Oberhausen, www.earlyandbird.deObjektleitung: Marcel Sekula
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NACHGEDACHT & MITGEMACHT
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Baga-telle
Einrich-tung fürBank-kunden
keltischeSprache
Her-kunfts-verzeich-nis
skand.Münze
nord.Herden-tier
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kurzfür:Alpha-bet
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Ab-schieds-gruß
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Insel-staatim Mittel-meer
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Überprü-fung
epischesWerk
Hub-schrau-berdreh-flügel
Stütz-kerbe
histor.span.Flotte
Obst-kern
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Evan-gelist
Gast-stätte
Bart-schur
Amts-tracht
Rüssel-tier
StadtimIrak
orienta-lischerMarkt
Gerade
Besitz-formim MA
Öffent-lichkeits-arbeit(Abk.)
Spion,Spitzel
Luftholen
Jazz-stil
Ge-schäfts-raum
treuerGefolgs-mann
US-Bundes-staat
Nadel-baum
engl.Männer-name
Schiffs-zubehör
Wohl-geruch Gelände
ital.Marmor-stadt
süd-amerik.Hoch-gebirge
AuslesederBesten
ersteMond-lande-fähre
eigenesStaats-gebiet
Söller
Herren-kleidung gefeit durch,
mit
Tropen-baum
Muschel-produkt
Wagen-ladung
Blu-men-göttin
ital.Männer-name
bibli-scherProphet
Laub-baum
Manege
Fleisch-sülze
Halte-vor-richtung
InitialenvonKana
musik.:wild,heftig
US-Raum-fahrt-behörde
GattungderGift-nattern
Firmen-beteili-gung
amerik. Novellist† 1849
Süd-frucht
span.Artikel
Leitungbei Film-aufnah-men
Orien-tale
West-euro-päer
Gewinn,Sieg
Fürsten-haushalt
Aktien-gewinn
Arbeits-hochlei-stung
L A L
M F F O R S
AKTIE DIANA LATZ
MENOTTI
POE G ANDEN I ROMAN E AR
PN PALME I ORDEN G KRI
MI
DATTEL A AGENT S BEERE
MS
LO R ELITE I ROTOR I ABC
I ELIAS
M TALAR X BEINAH
REGIE G TEXAS S LEDIG BU
C ALTAN P STEIN N GAMS
AFGHANE N LINIE
M ADIEU A
IRE Z ANKER R MEILE H UN
EI FUHRE H LUKAS G TRAEG
ERFOLG O BEBOP L LEERE BR
HOF O IMMUN K ATHEN E BEI
ARENA E BASRA S ANKARA
NASA L AREAL M FEIND RF
A P PAOLO S RASUR G GRAS
DIVIDENDE PALADIN ISRAELI
AKKORD CARRARA KONTROLLE
Sie sind Schauspieler aus Leidenschaft und mit viel Herzblut. Warum müssen Sie immer wieder nach anstrengenden Dreharbeiten zur „Erholung“ auf die Bühne zurückkehren?
2009 habe ich tatsächlich „durchgedreht“ – und
eine ganze Reihe von Produktionen vor der Kamera
absolviert. Theaterspielen klappt daher nur im
Winter. Die Bühne ist meine große Liebe geblieben.
Das ist direkter, persönlicher, das berührt. Wenn
eine Figur einen Konflikt – wie in dem großartigen
Stück „Fettes Schwein“, das im Rathaus-Theater
sehr erfolgreich lief – in sich trägt, hat sie bei mir
schon gewonnen. Also Menschen darstellen,
die nicht alles im Griff haben, am wenigsten
sich selbst.
Beim Drehen lerne ich aber auch viele inte-
ressante Menschen oder bei Auslandsaufenthalten
Städte wie Edinburgh kennen, das empfinde ich
als ein Privileg, das mein Beruf mit sich bringt.
Sie leben als gebürtiger Essener mit Ihrer Frau und zwei Kindern in Werden? Warum Essen?
Hier habe ich an der Folkwang Hochschule studiert,
im Ruhrgebiet – am Grillotheater und am Bochumer
Schauspielhaus – habe ich Theater gespielt. Hier
leben meine Freunde. Ich bekenne mich zu dieser
Region, zu den Menschen und der Dynamik, die
diese Region ungebrochen ausstrahlt. Hier gibt es
alles, was der Mensch braucht. Außerdem lebt hier
meine Familie, ich bin ein Familienmensch durch
und durch.
Was muss eine Fernsehrolle beinhalten, die Sie spielen sollen?
Bei der Entscheidung für einen Film zählen für mich
nur das Drehbuch und die zu spielende Figur. Ich
hatte in den vergangenen Jahren Glück, dass mir so
gute Rollen angeboten wurden, beispielsweise wie in
„Mama kommt“ mit Senta Berger als Partnerin. Sie ist
eine wunderbare Kollegin, ich habe sie in mein Herz
geschlossen. Nach dem „Fahnder“ und „Polizeiruf
110“ war das mal wieder eine herrliche Komödie.
MENSCHEN DER REGION
Was macht eigentlich
Martin Lindow?
Was gibt es für neue Pläne?
Nun, neue Fernsehproduktionen und wieder
Bühnenstücke. Doch vielleicht kann ich bald einen
Traum von mir verwirklichen: Ein eigenes kleines
Theater. Die Pläne konkretisieren sich erfreulicherweise.
Zur Person: Der beliebte Fernseh- und Theater-
Schauspieler Martin Lindow wurde 1965 in Essen
geboren und absolvierte eine Schauspielausbildung an
der Folkwang Hochschule. Er war u.a. am Schauspiel
Essen (Ära Heyme), am Bochumer, Düsseldorfer und
Hamburger Schauspielhaus und in Zürich engagiert.
Einem breiten Publikum wurde Martin Lindow durch
Rollen in „Der Fahnder“ und „Polizeiruf 110“ bekannt.
Für die Darstellung des Dorfpolizisten Sigi Möller
erhielt er den Adolf-Grimme-Preis. (Mä)
1 Martin Lindow 2 Szenenbild aus dem The-aterstück „Fettes Schwein“3 Martin Lindow in einer seiner bekanntesten Rollen: der Fahnder
Der Grimme-Preisträger pendelt zwischen Drehort und Bühne.
Pulsschlag im Abo?Ihnen gefällt „pulsschlag“ so gut, dass Sie die kommenden Ausgaben
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42 pulsschlag I 2010
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PD Dr. Peter HoffmannTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Internistische Onkologie und Hämatologie- Tagesklinik Onkologie- Zentrum für Palliativmedizin- Netzwerk Palliativmedizin NPE
Prof. Dr. Hansjochen WilkeTel.: (02 01) 174 24001onkologie@kliniken-essen-mitte
Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- undGesichtschirurgie- Kieferchirurgische Ambulanz- Implantatzentrum
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Christopher MohrTel.: (02 01) 174 28001mkg@ kliniken-essen-mitte.de
Klinik für Chirurgie und Zentrumfür Minimal Invasive Chirurgie- Unfall und Wiederherstellungschirurgie
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin K. WalzTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie
Prof. Dr. Darko KröpflTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie
Prof. Dr. Darko KröpflTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie
Prof. Dr. Darko KröpflTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin- Tagesklinik Psychiatrie- Psychiatrische Institutsambulanzen
PD Dr. Martin SchäferTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Pneumologie und Allergologie - Zentrum für Schlafmedizin
Dr. med. habil. Hans-Joachim Kullmann
Tel.: (02 01) 174 [email protected]
Zentrum für Altersmedizin- Tagesklinik für Geriatrie
Dr. Helmut FrohnhofenTel.: (02 01) 174 23001geriatrie@kliniken-essen-mitte
Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin
- Institutsambulanz für Traditionelle Chinesische Medizin TCM und Traditionelle Indische Medizin TIM
Prof. Dr. med. Gustav DobosTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Diagnostische undInterventionelle Radiologie
Prof. Dr. Jens-Albrecht KochTel.: (02 01) 174 [email protected]
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
- Hebammenzentrum
Dr. Andrea SchmidtTel.: (02 01) 174 27001gynä[email protected]
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-und Schmerztherapie
Prof. Dr. Harald Groeben (l.)Tel.: (02 01) 174 [email protected]
Dr. Helmut Peters (r.)Tel.: (02 01) 174 [email protected]
Ihr Kontakt zu den KEM
Evang. Huyssens-Stiftung Henricistr. 92 | 45136 Essen
Knappschafts-Krankenhaus Am Deimelsberg 34a | 45276 Essen
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Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de
Klinik für Senologie/Brustzentrum
PD Dr. Sherko KümmelTel.: (02 01) 174 [email protected]
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