Date post: | 12-Mar-2016 |
Category: |
Documents |
Upload: | united-nations-brussels-office |
View: | 214 times |
Download: | 1 times |
9. – 20. JULI 2001VEREINTE NATIONEN, NEW YORK
John
Spa
ull:
ICRC
, 1996,
Sier
re L
eone
Klein-
Weitere Informationen
Weitere Angaben und Informationen über
Kleinwaffen und Abrüstungsbemühungen im
Rahmen der Vereinten Nationen finden Sie
auf der Web-Site der UNO-Hauptabteilung
für Abrüstung unter
wwwwww..uunn..oorrgg//DDeeppttss//ddddaa//iinnddeexx..hhttmmll..
Allgemeine Anfragen richten Sie an die Unterabteilung Öffentliche Dienste,
UNO-Hauptabteilung Presse und Information, New York 10017, USA.
Tel.: (+1-212) 963-1072
Fax: (+1-212) 963-0071
E-mail: [email protected]
WWeebb--SSiittee:: wwwwww..uunn..oorrgg
Videomaterial der Vereinten Nationen: Videodokumentation "Bis an die
Zähne bewaffnet", erhältlich in Arabisch, Englisch, Französisch und Spanisch bei der
Multimedia-Abteilung der Vereinten Nationen:
Tel.: (+1-212) 963-6982
Fax: (+1-212) 963-6869
E-mail: [email protected]
WWeebb--SSiittee:: wwwwww..uunn..oorrgg//aavv
Herausgegeben von der Hauptabteilung Presse und Information, Vereinte Nationen, New York.
Deutsche Fassung: Informationszentrum der Vereinten Nationen (UNIC), Bonn.
Martin-Luther-King-Str. 8, D-53175 Bonn.
Juni 2001
Graphik:F. Moini, MB Verlag GmbH Bonn, www.mb-publishing.de
TTaagguunnggeenn ddeess VVoorrbbeerreeiittuunnggssaauusssscchhuusssseess ffüürr
ddiiee KKoonnffeerreennzz ddeerr VVeerreeiinntteenn NNaattiioonneenn üübbeerr
ddeenn uunneerrllaauubbtteenn HHaannddeell mmiitt KKlleeiinnwwaaffffeenn uunndd
lleeiicchhtteenn WWaaffffeenn uunntteerr aalllleenn AAssppeekktteenn
EErrssttee TTaagguunngg
28. Februar bis 3. März 2000, New York
ZZwweeiittee TTaagguunngg
8. Januar bis 19. Januar 2001, New York
DDrriittttee TTaagguunngg
19. März bis 30. März 2001, New York
Kinder sind die Opfer
Hunderttausende Kinder zählen zu denOpfern von Kleinwaffen und leichtenWaffen. Viele wurden als Kämpfermissbraucht und zur Teilnahme anbewaffneten Auseinandersetzungengezwungen.
Niemand ist vorden verheerendenFolgen sicherKeine Region und kein Land ist vor denverheerenden Folgen der Verbreitungvon Kleinwaffen und leichten Waffensicher. Die Ansammlung solcher Waffenallein verursacht zwar noch keinenKonflikt, aber der leichte Zugangzu den Waffen fördert die Gewaltals Mittel der Konfliktlösung undträgt dazu bei, Konflikte zu ver-schärfen und ihre Austragung nochtödlicher zu gestalten. Der leichteZugang zu Waffen führt zu Kon-frontationen mit den Entwicklungs-und Nothilfebemühungen undgefährdet das Leben von huma-nitären Helfern, von Partnern aus denNichtregierungsorganisationen und vonFriedenssoldaten der Vereinten Natio-nen.
Eine weltweiteBedrohung für dieSicherheit der MenschenDie Sicherheit der Menschen wird durchdie Verbreitung von Kleinwaffen undleichten Waffen und den unerlaubtenHandel mit diesen Waffen zunehmendgefährdet. Kleinwaffen und leichte Waf-fen kamen in 46 der 49 größeren Kon-flikte seit 1990 zum Einsatz. Sie habenzahlreiche Gemeinschaften zerstört undunzähliges Leid unter die Menschengebracht. Sie stellen auch weiterhin eineenorme humanitäre Herausforderungdar, besonders in innerstaatlichen Kon-flikten, wo aufständische Milizen gegenRegierungstruppen kämpfen. Ein hoherAnteil der Opfer dieser Konflikte ist unterder Zivilbevölkerung zu finden, die
bewusst zur Zielscheibe derGewalt gemacht wird – eineschwerwiegende Verletzung
des internationalenhumanitären Rechts.Diese Konflikte habenzu Millionen Toten undVerletzten, zur Vertrei-bung ganzer Bevöl-kerungsgruppen ausihrer Heimat und zuLeid und Unsicherheitauf der ganzen Weltgeführt.
Mehr als 500 Millionen
Kleinwaffen und leichte
Waffen sind auf der
ganzen Welt im Umlauf –
das bedeutet eine Waffe
kommt auf ungefähr 12
Menschen. Eingesetzt wur-
den sie in 46 der 49
größeren Konflikte seit
1990, die vier
Millionen Men-
schenleben
gefordert
haben: zu 90
Prozent Zivilis-
ten und zu 80
Prozent Frauen
und Kinder.
DIE VEREINTEN NATIONEN ARBEITEN FÜR FRIEDEN UND SICHERHEIT
Zwei Millionen Kinder wur-
den in den letzten zehn Jah-
ren in Konflikten getötet,
die mit Kleinwaffen ausge-
tragen wurden; fünf Millio-
nen Kinder erlitten bleiben-
de Verletzungen und zwölf
Millionen Kinder verloren
ihr Obdach.
Mar
cel B
oisa
rd:
ICRC
, 19
65,
Jem
en
Hin
terg
rund
foto
:M
. G
rant
: U
N F
oto,
199
3, E
ritre
a
Thom
as T
olst
rup:
199
9, A
lban
ien
waffen
Tomas Mascionico: 1996, Myanmar
KKOONNFFEERREENNZZ DDEERR VVEERREEIINNTTEENN NNAATTIIOONNEENN ÜÜBBEERR DDEENNUUNNEERRLLAAUUBBTTEENN HHAANNDDEELLMMIITT KKLLEEIINNWWAAFFFFEENN UUNNDDLLEEIICCHHTTEENN WWAAFFFFEENNUUNNTTEERR AALLLLEENN AASSPPEEKKTTEENN
Boris Heger : ICRC, 1999, Kosovo
Unerlaubte Waffen verschärfenKonflikteRund 50-60 Prozent des Welthandels mit Kleinwaffen laufen legal ab– aber auch legal exportierte Waffen gelangen oft auf illegale Märk-te. Dazu zählen nicht zuletzt auch Restbestände des Kalten Krieges,insbesondere in den Entwicklungsländern. Allein in Afghanistan gibtes ungefähr 10 Millionen Kleinwaffen, in Westafrika sind es schät-zungsweise sieben Millionen und in Mittelamerika rund zwei Millio-nen. Waffen, die aus den Depots staatlicher Sicherheitskräfte gestoh-len oder von diesen erbeutet wurden, bilden eine weitere wichtigeNachschubquelle für die Schwarzmärkte in aller Welt. In Gesell-schaften, in denen unerlaubte Waffen im Überfluss vorhanden sind,führt die Zuflucht zur Gewalt zu einem Teufelskreis einer immergrößeren Nachfrage nach Waffen. Das Problem wird durch dasunverantwortliche Verhalten mancher Staaten oder mangelndeKapazitäten anderer Länder zur Entdeckung und Beschlagnahmeunerlaubter Waffen noch verschärft.
Billige Waffen sind einlohnendes GeschäftDer unerlaubte Handel mit Kleinwaffen ist ein lohnendes Geschäftfür die Händler – es werden keine Steuern oder Zollabgaben ent-richtet und die Gewinnspanne ist enorm. Erhöht wird die Gefahrnoch durch das riesige Angebot, durch das die Waffen zunehmendbilliger werden. In einigen Teilen der Welt kann man ein AK-47Sturmgewehr schon für einen Sack Mais oder für 20-30 US-Dollarkaufen. Auch gibt es einen unbestreitbaren Zusammenhang zwi-schen Kleinwaffen und Drogenhandel, der zu einer ähnlichen Bedro-hung für die Sicherheit führt. Diese Aktivität wird von kriminellenOrganisationen gestützt, die mit beidem handeln – Waffen und Dro-gen.
Was sind Kleinwaffenund leichte Waffen?Kleinwaffen sind Waffen, die auf indivi-duellen Gebrauch ausgerichtet sind,während leichte Waffen von mehrerenPersonen im Team benutzt werden. Zuden Kleinwaffen zählen beispielsweiseRevolver und Selbstladepistolen, Ge-wehre, Maschinenpistolen, Sturmgeweh-re und leichte Maschinengewehre. Unterleichten Waffen versteht man unter ande-rem schwere Maschinengewehre, Mör-ser, Handgranaten, Granatwerfer, trag-bare Flug- und Panzerabwehrgeschützeund tragbare Raketenwerfer.
Obwohl Kleinwaffen und leichte Waffenzur Verwendung durch Streitkräfte ent-wickelt wurden, besitzen sie bestimmteEigenschaften, die in Guerillakriegen undbei terroristischen oder kriminellen Akti-vitäten besondere Vorteile bieten. Soermöglichen Mörser und motorisierte Flug-abwehrgeschütze beispielsweise äußerstbewegliche Operationen, die häufig zahl-reiche Opfer unter der Zivilbevölkerungfordern, wenn sie wahllos eingesetzt wer-den. Aufgrund der geringen Kosten kön-nen sich auch andere Akteure als StaatenKleinwaffen leisten. Kleinwaffen erfor-dern kaum Wartung, so dass sie im Grun-de zeitlich unbeschränkt einsetzbar sind.Sie sind gut zu verstecken und sogar klei-ne Kinder können sie nach kürzesterUnterweisung bedienen. Kleinwaffen undleichte Waffen wären aber nicht tödlichohne ihre Munition. Munition, Spreng-stoff und Sprengkörper gehören daherganz entscheidend zu den in Konflikteneingesetzten Kleinwaffen und leichtenWaffen. Anti-Personen-Landminen wer-den ebenfalls zu den Kleinwaffengezählt, aber bei der Konferenz der Ver-einten Nationen über Kleinwaffen nichtbehandelt, da sich bereits andere inter-nationale Foren mit dieser Waffenformgesondert befassen.
"Kleinwaffen undleichte Waffen sind
leicht erhältlich undeinfach zu bedienen.Sie zählten daher in
nahezu jedem derjüngsten Konflikte,mit denen sich die
Vereinten Nationenbefasst haben, zu denbevorzugten oder ein-
zigen Instrumentender Gewalt. In der
Hand von Rebellen,die ohne Rücksichtauf internationales
und humanitäresRecht vorgehen,
haben diese Waffeneinen schweren Blut-
zoll an Menschen-leben gefordert."
UNO-Generalsekretär Kofi Annan
Thom
as T
olst
rup:
199
9, A
lban
ien
Zalm
ai A
had:
ICRC
, 19
96,
Afg
hani
stan
Eric Kanalstein: UN/DPI, 1997, Kroatien
Tom
as M
asci
onic
o: 1
996,
Mya
nmar
Die Millenniumserklärung der Vereinten NationenIn der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen, die vom Mil-lenniumsgipfel (6. – 8. September 2000) in New York verabschiedetwurde, beschlossen die Mitgliedstaaten, "konzertierte Maßnahmenzu ergreifen, um dem unerlaubten Handel mit Kleinwaffen und leich-ten Waffen ein Ende zu setzen, insbesondere dadurch, dass wir denWaffentransfer transparenter machen und regionale Abrüstungsmaß-nahmen unterstützen, unter Berücksichtigung aller Empfehlungen derbevorstehenden Konferenz der Vereinten Nationen über den uner-laubten Handel mit Kleinwaffen und leichten Waffen".
Rechtlicher Rahmen gegenunerlaubte WaffenWährend sich die Konferenz 2001 und ihr Vorbereitungsausschussmit der destabilisierenden Anhäufung und Verbreitung von militäri-schen Kleinwaffen und leichten Waffen im Kontext der internationa-len Sicherheit und Abrüstung befasst, fand in Wien ein anderer Ver-handlungsprozess statt.
Am 2. März 2001 einigten sich die Delegationen dort auf ein rechts-verbindliches Protokoll gegen die unerlaubte Herstellung und denunerlaubten Handel mit Schusswaffen, Ersatzteilen, Zubehör undMunition, zur Ergänzung des Übereinkommens der Vereinten Natio-nen gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität, das imDezember 2000 in Palermo unterzeichnet wurde. Mit seinem Inkraft-treten wird das Protokoll ein internationales Rechtsvollzugsverfahrenzur Gewaltprävention und zur Verfolgung illegaler Waffenhändlerermöglichen. Unter anderem enthält das Protokoll internationalanerkannte Normen und Bestimmungen über Kennzeichnung, Doku-mentation und Import/Export-Kontrolle von Schusswaffen.
"Ich ersuche die Mit-gliedstaaten ein-dringlich, diese Kon-ferenz zum Anlass zunehmen, um mit derErgreifung ernstgemeinter Maßnah-men zur Eindämmungdes unerlaubten Han-dels mit Kleinwaffenzu beginnen … EinDialog ist wichtig,aber wir müssen dervon uns bekundetenBesorgnis auch prak-tische Taten folgenlassen."
UNO-Generalsekretär
Kofi Annan, Millenniumsbericht
Steen Johnson, UN Foto, 1990, Honduras
UN
/DPI
Fot
o: 1
975,
Ang
ola
Die Konferenz der Vereinten Nationen überKleinwaffen 2001UNO-Generalsekretär Kofi Annan bezeichnet die Kleinwaffen aufgrund des Blutbades, das sie anrich-ten, als "Massenvernichtungswaffen". Und doch gibt es noch immer kein weltweites Nichtverbreitungs-system, das ihrer Ausbreitung Grenzen setzen würde, so wie dies bei chemischen, biologischen undnuklearen Waffen der Fall ist. Vor dem Sicherheitsrat sagte Generalsekretär Annan im September1999, die Bemühungen zur Eindämmung der Proliferation von Kleinwaffen seien für ihn "eine dergrößten Herausforderungen der Konfliktvorbeugung im nächsten Jahrhundert".
Seit Mitte der 90er Jahre hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Thema Kleinwaf-fen und leichte Waffen auf die internationale Agenda gesetzt, um das durch den unerlaubten Handelmit Kleinwaffen hervorgerufene Elend zu beenden. Die Vereinten Nationen befassen sich mit der Frage
der Kleinwaffen unter folgenden Gesichtspunkten:Schutz von Zivilpersonen in bewaffneten Konflikten;Rolle des Sicherheitsrats zur Verhinderung bewaff-neter Konflikte; Kinder und bewaffnete Konflikte;Abrüstung, Demobilisierung und Wiedereingliede-rung ehemaliger Kombattanten in eine friedens-sichernde Umwelt; und Friedenskonsolidierung in derKonfliktfolgezeit. Vor Ort wurden die Vereinten Natio-nen bei vielen Friedenssicherungseinsätzen damitbeauftragt, die Waffen ehemaliger Kämpfer einzu-sammeln und zu vernichten. Den geheimen Zufluss
von Kleinwaffen aber wirksam einzudämmen, ist nach wie vor eine enorme Herausforderung für dieinternationale Gemeinschaft.
Im Dezember 1998 beschloss die Generalversammlung, eine Konferenz der Vereinten Nationen überden unerlaubten Handel mit Kleinwaffen und leichten Waffen unter allen Aspekten einzuberufen. DieKonferenz wird vom 9.- 20. Juli 2001 am Sitz der Vereinten Nationen in New York stattfinden.
Die Zielsetzungen der Konferenz wurden von einem Vorbereitungsausschuss diskutiert, der von derGeneralversammlung im Dezember 1999 mit dem Auftrag eingesetzt wurde, der Konferenz den Ent-wurf eines Schlussdokumentes mit einem Aktionsprogramm vorzulegen.
DDiiee KKoonnffeerreennzz ddeerr VVeerreeiinntteenn NNaattiioonneenn üübbeerrKKlleeiinnwwaaffffeenn ffiinnddeett vvoomm 99.. –– 2200.. JJuullii 22000011 aammSSiittzz ddeerr VVeerreeiinntteenn NNaattiioonneenniinn NNeeww YYoorrkk ssttaatttt..
1996, Mali
Thom
as T
olst
rup:
199
9, A
lban
ien