MIKH-Umfrage
Einsatz von Medien im Handwerk
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 2 von 26
Inhaltsverzeichnis 1. Gründe für die Untersuchung.................................................. 3
2. Die Befragung zum Einsatz neuer Medien im Handwerk ............... 4
Kennzahlen der Handwerksbetriebe ............................................. 6
Einsatz der Medien nach Geschäftsbereichen................................10
Einschätzung der Wichtigkeit der Medien Heute (2005) vs. in Zukunft
(2010) ...................................................................................22
3. Fazit und Ausblick...............................................................24
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 3 von 26
Umfrage zum Einsatz von Medien im Handwerk
1. Gründe für die Untersuchung
In seiner Schrift „ Zukunft des Handwerks – Handwerksorganisation mit Zukunft“1
stellt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Entwicklungen, Strate-
gien und Maßnahmen vor, mit denen das Handwerk und insbesondere die Hand-
werksorganisationen den großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends
begegnen können.
Er definiert in diesem Zusammenhang fünf Aktionsfelder, auf denen das Hand-
werk und die Handwerksorganisationen Maßnahmen ergreifen sollten, um den
notwendigen Strukturwandel im Handwerk zu fördern. Diese sind:
1. Wirtschaft
2. Staat/Politik
3. Gesellschaft
4. Technologie
5. Umwelt
Die interaktiven Medien nehmen in diesen Aktionsfeldern, die vom Zentralver-
band des Deutschen Handwerks genannt worden sind, eine Schlüsselfunktion ein.
Die Handwerksorganisationen haben das schon seit einigen Jahren erkannt und
ein entsprechendes Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot bereitgestellt. So
bietet die Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk eine Vielzahl von Kursen
zu aktuellen Themen und im Speziellen zu Themen der IuK-Technologie auf der
Basis moderner E-Learning-Technologien an. Allerdings zeigt die Nutzungsstatis-
tik, dass die Bereitschaft zur Nutzung dieser Angebote nicht allzu groß ist. Im Jahr
2005 haben alle Handwerksorganisationen, die Zugriff auf die zentralen Server
der ZWH besitzen, zusammen weniger als 20.000 Stunden auf der synchronen E-
Learning-Plattform genutzt.
Über den Stand der Nutzung Neuer Medien in den Handwerksbetrieben selbst la-
gen dagegen nur Schätzungen vor. Informationen über die Verbreitung Neuer In-
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 4 von 26
formations- und Kommunikationstechnologien in den Handwerksbetrieben selbst
sind bisher nicht systematisch erhoben worden. Dementsprechend war auch nicht
bekannt, inwieweit Neue Medien zur Unterstützung der Geschäftsprozesse einge-
setzt werden.
Wenn die vom MIKH skizzierte Entwicklung von den Handwerksorganisationen2
zielgerichtet gefördert werden soll, ist nicht nur das Angebot der Weiterbildung
und der Information notwendig, sondern auch eine realistische Einschätzung der
Umsetzung des technologischen Strukturwandels vor Ort. Vor allem die neuen Me-
dien bergen ein enormes Potenzial für das Handwerk: es kann durch die stärke
Nutzung neuer Medien (z. B. Internetdienste oder Internet-Konferenzen) wesent-
lich wettbewerbsfähiger werden.
Die einschlägigen Untersuchungen, wie auch die Untersuchung der Initiative D213,
die vom Emnid-Institut durchgeführt worden ist, oder die regelmäßig vom Bun-
desministerium für Wirtschaft und Technologie aufgelegte Studie „Monitoring In-
formationswirtschaft“ geben keine Auskunft über den Einsatz Neuer Medien im
Handwerk. Um hier die Datenlage zu verbessern und eine verlässliche Grundlage
für eine gezielte Förderung des Strukturwandels im Handwerk zu geben, wurde
daher von der Fachhochschule des Mittelstand (FHM) bzw. dem MIKH angeregt, ei-
ne Erhebung zum Einsatz Neuer Medien im Handwerk durchzuführen. Diese Initia-
tive ist von der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland und der Handwerkskam-
mer OWL zu Bielefeld begrüßt worden. Der in der Anlage abgelegte Erhebungsbo-
gen ist das Ergebnis einer Abstimmung zwischen dem MIKH sowie der Kreishand-
werkerschaft Wittekindsland und der Handwerkskammer Ostwestfalen Lippe zu
Bielefeld.
2. Die Befragung zum Einsatz neuer Medien im Hand-
werk
Im Oktober 2005 führte das MIKH eine Befragung bei 2032 Handwerksbetrieben im
Wittekindsland (Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke) zum Einsatz elektroni-
scher Medien im Handwerk durch. Es handelte sich dabei um Betriebe, die in der
Handswerksrolle verzeichnet sind. Dabei wurden nicht nur Daten über den Ein-
satz unterschiedlicher Medien in verschiedenen Geschäftsbereichen erhoben,
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 5 von 26
sondern auch die Einschätzung der Wichtigkeit der Medien. Es wurde eine Rück-
laufquote von 17,3% verzeichnet.
Die Befragung gliedert sich in drei Bereiche: Im ersten Teil wurden die Kennzah-
len der Unternehmen erhoben (z. B. Branchenzugehörigkeit, Anzahl der Mitarbei-
ter oder die Anzahl der Geschäftsreisen). Im zweiten Teil wurde abgefragt, wel-
che Medien in den verschiedenen Geschäftsbereichen (u. a. in der Projektsteue-
rung/Auftragsabwicklung, Kundengewinnung/Marketing oder Kooperation mit an-
deren Gewerken) zum Einsatz kommen. Im letzten Teil wurden die teilnehmen-
den Handwerksbetriebe gebeten, die Wichtigkeit der Medien (u. a. Telefon, Brief,
E-Mail, Internet-Konferenzen) heute (2005) und in Zukunft (2010) einzuschät-
zen.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 6 von 26
Welcher Handwerksbranche gehört Ihr Unternehmen an?
(N = 350)
Gesundheit und
Körperpflege
5%
Textil
1%Nahrung
4%
Sonstige
6%
Bau und Ausbau
42%
Elektro und Metall
42%
Kennzahlen der Handwerksbetriebe
Frage 1: Welcher Handwerksbranche gehört Ihr Unternehmen an?
Die Handwerksbetriebe ordneten sich selbst den vorgegebenen Branchen zu. Bei
der Auswertung wurde auf Anregung der Handwerkskammer und Kreishandwer-
kerschaft einige Betriebe neu zugeordnet, da sie als anderen Branchengruppen
zugehörig angesehen wurden. So wurde die kleine Gruppe der 20 Holzbetriebe der
Branche „Bau und Ausbau“ zugeordnet. Die 15 Betriebe, die sich unter Sonstiges
als KFZ-Betrieb eingetragen hatten, wurden der Branche „Elektro- und Metall“
zugeschlagen.
Von den 350 Betrieben, die auf diese Frage antworteten, ordneten sich 148 Be-
triebe (42%) dem Bereich „Bau und Ausbau“ zu und 129 Betriebe zu Elektro und Me-
tall. Im Bereich Gesundheit und Körperpflege arbeiteten 18 Betriebe, 13 im Be-
reich Nahrung, 2 im Bereich Textil und 20 Unternehmen in sonstigen Bereichen (u.
a. Land.- und Gartentechnik, Raumausstattung).
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 7 von 26
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Ihrem
Unternehmen beschäftigt? (N = 350)
6 - 10
23%
1 - 5
47%
101 - 200
1%
21 - 50
12%11 - 20
15%
51 - 100
2%
Frage 2: Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Ihrem Unternehmen
beschäftigt?
Die Stichprobe besteht vor allem aus kleineren Betriebe: 69 % der Betriebe haben
1-10 Mitarbeitende, 84% haben bis 20 Mitarbeitende und 96% (337 Betriebe) haben
weniger als 51 Mitarbeiter. Nur jeweils ein Unternehmen hatte 201 – 300 bzw.
mehr als 300 Mitarbeiter (jeweils 0%). Dies spiegelt sich auch dem der Statistik
der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld wieder. Zwar gab es im
vergangenen Jahr 2,5% mehr Handwerksbetriebe (2005: 21.051 Betriebe) in Ost-
westfalen-Lippe4, jedoch wurde ein Rückgang von 2,5-3% bei den Beschäftigten
verzeichnet. Handwerksbetriebe haben heute durchschnittlich 6 Mitarbeitend
(vor 2 Jahren noch 7,5 Mitarbeitende).
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 8 von 26
Wie viel Geld geben Sie im Unternehmen durchschnittlich im Jahr für
Reisekosten inklusive Spesen aus?
(N = 329)
bis 50.000 !
2%
über 50.000 !
2%
bis 10.000 !
93%
bis 20.000 !
3%
Wie viele Arbeitstage investiert Ihr Unternehmen durchschnittlich pro Jahr
in Geschäftsreisen? (N = 333)
bis 50
13%
bis 10
83%
bis 500
1%
bis 100
2%
über 500
1%
Frage 3: Wie viel Geld geben Sie im Unternehmen durchschnittlich im Jahr für
Reisekosten inklusive Spesen aus?
Die Frage nach den Reisekosten pro Jahr (inkl. Spesen) beantworteten 93% der
antwortenden Unternehmen in der Kategorie „bis 10.000 Euro“. In folgenden Un-
tersuchungen sollten die Kategorien differenzierter angelegt werden, um weitere
Aussagen treffen zu können.
Frage 4: Wie viele Arbeitstage investiert Ihr Unternehmen durchschnittlich pro
Jahr in Geschäftsreisen?
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 9 von 26
Wie viel Prozent der Geschäftsreisen dienen der Planung und Abwicklung
von Aufträgen? (N = 318)
bis 30 %
5%
über 50 %
22%
bis 10 %
65%
bis 20 %
8%
Auf die Frage, wie viele Arbeitstage ihr Unternehmen durchschnittlich pro Jahr in
Geschäftsreisen unternimmt, antworteten 83 % der Betriebe mit „bis 10 Tage“. Zu
diskutieren ist, was bei der Beantwortung unter „Geschäftsreisen“ verstanden
worden ist. Bei Handwerkern finden viele externe Termine (z. B. Akquisegesprä-
che, Controlling, Arbeiten vor Ort) in einem Umkreis von 20 km statt. Abends sind
sie wieder zu Hause. Auch für diese Art der Arbeiten außer Haus bergen Neue Me-
dien ein hohes Potenzial.
In Anbetracht der Antworten ist zu vermuten, dass diese Termine nicht als Ge-
schäftsreisen in die Beantwortung des Fragebogens eingegangen sind. Mutmaß-
lich wurde vorwiegend die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen mit dieser
Frage erfasst.
Frage 5: Wie viel Prozent der Geschäftsreisen dienen der Planung und Abwicklung
von Aufträgen?
Bei der Betrachtung der Antworten auf die Frage, wie viel Prozent der Geschäfts-
reisen der Planung und Abwicklung von Aufträgen dienen, fällt auf, dass über 20
Prozent der Unternehmen mehr als die Hälfte der Geschäftsreisen hierzu nutzen.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 10 von 26
Wie viel Geld geben Sie durchschnittlich für
Telekommunikation aus? (N = 348)
bis 10.000 !
16%
bis 5.000 !
79%
über 10.000 !
5%
Frage 6: Wie viel Geld geben Sie durchschnittlich für Telekommunikation aus?
Auch bei der Frage nach den Kommunikationskosten antworten immerhin 75 Un-
ternehmen, dass sie mehr als 10.000 Euro dafür ausgeben. Dies deutet darauf hin,
dass einige auch kleinere Unternehmen durchaus viel Geld für die Telekommuni-
kation ausgeben.
Einsatz der Medien nach Geschäftsbereichen
Bei den Antworten nach dem Einsatz der unterschiedlichen Medien in den ver-
schiedenen Geschäftsbereichen sind keine nennenswerten Unterschiede zwischen
den Branchen festzustellen. Auf einzelne Ausnahmen wird im Folgenden einge-
gangen. Aufgrund des Aufbaus des Fragebogens wurden alle Medien für alle Ge-
schäftsbereiche abgefragt, auch wenn einige Fragen bereits einen geringen Ein-
satz eines Mediums erwarten lassen (z. B. Einsatz des Radios beim Zahlungsver-
kehr).
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 11 von 26
Kundengewinn/Marketing (N = 348)
57
48
19
0
26
22
44
4
26
2
5
0
10
20
30
40
50
60
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Kundengewinnung/Marketing:
Es dominieren im Marketing und in der Kundengewinnung die traditionellen Me-
dien (Platz 1 das Telefon mit
57 % (Platz 4. Mobilfunk 26%), Platz 2 der Brief mit 48%, Platz 5 die Printmedien
mit 26% und Platz 6 das Fax mit 22%. Bemerkenswert ist, dass die eigene Internet-
seite schon auf dem 3. Platz liegt: 154 Betriebe (44 %) der befragten Unternehmen
gaben an, dass diese zum Zweck der Kundengewinnung eingesetzt wird. Dieser
Grad der Nutzung spiegelt sich auch im Bereich Werbung/Vertrieb wieder. (s.u.: 2.
Platz, 38% der Betriebe)
Kundengewinnungsmaßnahmen per E-Mail (z. B. Newsletter) scheinen mit 19%
noch ausbaufähig zu sein.
Radio und TV werden kaum, jedoch immerhin von 5 bzw. 2% der befragten Unter-
nehmen eingesetzt.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 12 von 26
Teilnahme an Ausschreibungen (N = 348)
20
9
52
19
2 0 0 0
35
4 5
0
10
20
30
40
50
60
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Teilnahme an Ausschre ibungen:
Die Teilnahme an Ausschreibungen erfolgt für 76% der Unternehmen über den
traditionellen Medienverkehr (Brief 52%, Fax: 35%, Telefon 20%, E-Mail 19%). Da-
bei ist die Reihenfolge in den verschiednen Branchen ähnlich, wenn sich auch die
Antworten etwas unterscheiden:
Bau und Ausbau: Brief 74%, Fax 52%, Telefon 31%, E-Mail 25%
Elektro und Metall: Brief 41%, Fax 26%, E-Mail 17%, Telefon: 14%
Nur 4 % nutzen das Internet zur Teilnahme an Ausschreibungen. Das lässt vermu-
ten, dass die europaweit ausgeschriebenen Aufträge nicht in großem Maße in Be-
tracht gezogen werden. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Teilnahme an die-
sen Ausschreibungen mit sehr viel bürokratischem Aufwand verbunden ist. Diesem
Bereich der öffentlichen Ausschreibungen steht jedoch eine Neuerung des Aus-
schreibungsverfahrens bevor. Im Zuge des Bürokratieabbaus soll das Verfahren
für elektronisch registrierte Unternehmen vereinfacht werden. Um dieses nutzen
zu können, müssen die Ausschreibungstools und die technischen Vorraussetzungen
bei den Betrieben jedoch bekannt und das Wissen um die Anwendung vorhanden
sein.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 13 von 26
Einkauf (N = 348)
4 1130
20
3929
37
72
89
01020
3040506070
8090
100
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Einkauf
Einkauf ist eine sehr kommunikative Angelegenheit: Bei den Antworten dominiert
das Telefon mit 89%, gefolgt vom Fax mit 72%. Hier zeigt sich auch, dass die E-
Mail (Platz 3, 39%) den Brief (Platz 5, 29%) bereits in der Nutzungsbreite überholt
hat. 37% der befragten Unternehmen nutzen das Mobiltelefon, um von außerhalb
des Betriebs Bestellungen zu initiieren. Das Internet wird von 20 % der Unterneh-
men für den Einkauf genutzt.
Dies ist jedoch durchaus branchenabhängig: nur 12% der Betriebe im Bau und Aus-
bau nutzen es, 6% der Betriebe im Bereich Gesundheit- und Körperpflege und nicht
ein Unternehmen im Bereich Nahrung. Im Elektro- und Metall-Bereich sieht das
anders aus: Hier nutzen 28% der Unternehmen Internetdienste zum Einkauf von z.
B. (Ersatz-)Teilen. Das ist zurückzuführen auf die Technisierung der Branche u.a.
aufgrund des Drucks der Hersteller.
Internet-Konferenzen (0%) können im Einkauf in Zukunft eine stärkere Rolle spie-
len (z.B. Steuerung oder Hilfe mittels Plänen am Rechner, Auswahl von Teilen an-
hand von gemeinsam betrachteten CAD-Zeichnungen etc.) Die Bedeutung der
Wichtigkeit von Internet-Konferenzen ist von den Handwerksbetrieben schon er-
kannt worden (s. u.). So schätzen momentan (2005) 12% der Betriebe Internet-
Konferenzen als sehr wichtig oder wichtig ein, während für die Zukunft (2010) 51
% dieser Einschätzung zustimmen.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 14 von 26
Auch der Einsatz von Internet-Telefonie (sonstige Internetdienste) birgt für die
Zukunft noch enormes Potenzial, welches die Handwerksbetriebe nutzen können.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 15 von 26
Projektsteuerung/Auftragsabwicklung
(N = 348)
68
47
5 4 0 1 0 1
51
32 31
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Projektsteuerung/Auftragsabwicklung
In der Projektsteuerung und Abwicklung dominiert bei 68% der Unternehmen das
Telefon. Der Mobilfunk spielt ebenfalls eine große Rolle (51%), so dass hier ver-
mutlich keine allzu klare Differenzierung vorgenommen werden kann. Auch die E-
Mail nimmt bei 31% der Betriebe eine wichtige Funktion im Bereich der Auftrags-
abwicklung ein.
Das Internet mit seinen neuen und leistungsfähigen Kommunikationsinstrumen-
ten wie sonstige Internet-Dienste oder Internet-Konferenzen nimmt nur bei 4
bzw. 0% der Unternehmen eine wichtige Rolle ein. Das bedeutet, dass leistungs-
fähige Instrumente, wie zum Beispiel Bauportale zur Ablage von Plänen und Do-
kumenten, Checklisten für die Qualitätskontrolle und Baudokumentation, Doku-
mentenmanagement oder Schnittstellen zwischen mobilen Kommunikationsgerä-
ten und datenbankbasierten Ressourcen kaum eingesetzt werden. Ein weiteres
mögliches Einsatzfeld ist die kostensenkende Absprache zwischen Planer und
Bauherren. Ehrliche Unternehmen haben zudem möglicherweise. größere Chan-
cen, wenn dieses transparente und seriöse Arbeiten angewandt wird.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 16 von 26
Werbung/Vertrieb (N = 348)
26
11
45
21 23
38
9
0
34
26
05
10152025
303540
4550
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Werbung/Vertr ieb
Im Bereich Werbung/Vertrieb zeigt sich, dass sowohl die traditionellen Medien als
auch die neuen Medien als Vertriebsmedium genutzt werden. 45% der Unterneh-
men werben über die schriftliche Mitteilung in Briefform (Formen des Direktmar-
keting), 34% nutzen Printmedien wie Zeitschriften, Zeitungen, Broschüren und
Flyer. 38% der Unternehmen setzten die eigene Internetseite für Wer-
bung/Vertrieb ein. Damit handelt es sich um das am zweit häufigsten genutzte
Medium in diesen Geschäftsbereich. Bei sonstigen Internetdienste (9%) kann es
sich z. B. Banner-Werbung auf Webseiten handeln. Auch im Radio werben 6% (22
Betriebe) der befragten Handwerksbetriebe für Ihre Leistungen. (TV: 2 % = 6 Be-
triebe)
Bermerkenswert ist auch hier der hohe Einsatz der eigenen Internetseite: Bei der
Gesamtstichprobe liebt er an zweiter Stelle (38%). Bei den Unternehmen der E-
lektro- und Metall-Branche liegt dieses Medium ebenfalls auf Platz 2 (43%); 1.
Platz: Brief mit 49%, dann: Mail 33%, Telefon 32%, Printmedien 30%.
Jedoch lassen sich auch branchenabhängige Ausnahmen von diesem Trend fest-
stellen: der Bereich Gesundheit und Körperpflege (der in der vorliegenden Befra-
gung jedoch nur 18 Betriebe umfasste) setzt am häufigsten Printmedien ein (31%),
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 17 von 26
gefolgt von Telefon und Brief (jew. 19%), Fax 13% sowie E-Mail, eigene Internet-
seite und TV (jeweils 6%)
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 18 von 26
Service (N = 348)
71
53
26 27
80 0 1
30
11 5
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Service
Serviceleistungen erfolgen in allen Branchen vor allem per Telefon (71%) und Mo-
bilfunk (53%).
Fax (30%), E-Mail (27%), und Briefe (26%)bilden das Mittelfeld. 11 % nutzen die ei-
gene Internet-Seite und 8% sonstige Internetdienste.
Um auch die Antworten der einzelnen Branchen zu betrachten, werden im folgen-
den die Antworten der Bau-Branche näher vorgestellt: Service und Wartung am
Bau erfolgen vor Ort. Als Kommunikationsmittel wird hier von 67% der befragten
Unternehmen das Telefon und von 61% der Mobilfunk genutzt. Es setzen 27% der
Unternehmen auch E-Mail im Service-Bereich ein. 10% der Betriebe geben an, dass
auch die eigene Internetseite zu Servicezwecken genutzt wird. Das lässt darauf
schließen, dass der persönliche Kontakt vor Ort im Vordergrund steht und die
Präsenz vor Ort auch gegeben ist.
Das Bild würde sich vermutlich ändern, wenn international gestreute Baustellen
einen Schwerpunkt bildeten. In diesem Fall würden vermutlich die Instrumente
des Internet stärker zum Einsatz kommen (z. B. Mängelverwaltungssysteme, Onli-
ne-Beschwerdemanagement, Facility Management, Gebäudemanagement, Doku-
mentation)
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 19 von 26
Zahlungsverkehr (N = 348)
18
28
10 11
1 0 1 0 1
31
6
0
5
10
15
20
25
30
35
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Kooperation mit anderen Gewerken
(N = 348)
59
44
24
38
29
62 1 1 1
5
0
10
20
30
40
50
60
70
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
Zahlungsverkehr
Im Bereich des Zahlungsverkehrs hat sich das Online-Banking bei 31% der befrag-
ten Unternehmen neben dem traditionellen Briefverkehr (28%) (vermutlich zur
Rechnungsstellung) durchgesetzt. 18% der Betriebe nutzen das Telefon (z. B. für
Nachfragen), 11 % nutzen die E-Mail (z. B. zur Rechnungsstellung). In allen Bran-
chen findet sich auch hier ein ähnliches Bild.
Kooperation mit anderen Gewerken
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 20 von 26
Kundenbindung (N = 348)
52
26
45
18 1916
0
11
1 33
0
10
20
30
40
50
60
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
In der Steuerung der Kooperation mit anderen Gewerken wird bei 59% der befrag-
ten Unternehmen das Telefon benutzt, der Mobilfunk von 44%. Das Fax spielt hier
bei 38% der Unternehmen eine Rolle und 29% der Betriebe setzten zur Abstimmung
der Arbeit mit anderen Gewerken die E-Mail ein.
2% der Betriebe geben an, dass sie auch Internet Konferenzen zur Abstimmung der
Kooperation einsetzen. Sonstige Internetdienste nutzen 6% Hier ist sicherlich noch
ein weites Entwicklungsfeld zu erwarten.
Das lassen auch die Antworten nach dem Stellenwert der einzelnen Medien in den
nächsten Jahren vermuten (s. u.): Sonstige Internetdienste werden für 2005 von
62 % der Handwerksbetriebe als sehr wichtig und eher wichtig eingeschätzt. Für
die Zukunft ( 2010) sind es schon 86% der Betriebe. Dieses Einschätzungen sindin
allen Branchen sehr ähnlich.
Kundenbindung
Die Unternehmen setzen im Bereich der Kundenbindung primär auf die gleichen
Kommunikationsmedien wie im Bereich Kundengewinnung/Marketing: Telefon
(52%), Brief (45%), Mobilfunk (26%).
Die Kundenbindung erfolgt im persönlichen Kontakt. Entsprechend tritt die Nut-
zung der eigenen Internetseite gegenüber dem Einsatz zur Kundengewinnung et-
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 21 von 26
Weiterbildung (N = 348)
12
4
14
12 12
3
17
2
11
5
2
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Telefon
Mob
ilfun
kBrie
fFax
E-M
ail
Eigen
e In
tern
et-S
eite
sons
t. In
tern
etdien
ste
Intern
et-K
onfere
nzen
Prin
tmed
ien TV
Rad
io
Pro
ze
nt
was zurück (mit 16% nur noch auf Platz 6 gegenüber Platz 3 bei der Kundengewin-
nung (44%)). Die Rolle der E-Mail gewinnt dementsprechend an Gewicht (bei der
Kundenbindung belegt sie Platz 4 mit 19% während sie bei der Kundengewinnung
Platz 7 einnimmt).
Eine andere Mediennutzung findet sich im Bereich der Gesundheit und Körper-
pflege: Hier findet sich die Reihenfolge wie folgt: Brief 31%, Telefon 25%, Print-
medien und Radio jew. 19%, E-Mail: 0%
Weiterbildung
Für die Weiterbildung werden sowohl die traditionellen als auch neue Medien wie
das Internet genutzt. Der Begriff der Weiterbildung wurde nicht spezifisch er-
fasst, so dass hier eine große Bandbreite der Bedeutung von Weiterbildung anzu-
nehmen ist. Diese Annahme erklärt, dass Telefon, Brief und Fax als Medien der
Weiterbildung angeben werden.
Fazit Mediennutzung
Zusammenfassend lassen sich folgende Schlussfolgerungen aus den Antworten der
Handwerksbetriebe zum Einsatz der Medien in den verschiedenen Geschäftsbe-
reichen festhalten:
• Klassische Medien (Telefon, Brief, Fax) werden nach wie vor stark genutzt
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 22 von 26
Wichtigkeit der Medien I
(Gesamtstichprobe, N = 352)
92
86
76
83
42
35
58
41
8
11
18
15
47
32
37
35
0
2
5
2
9
26
5
20
0
1
2
1
2
6
1
4
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Telefon 2005
Telefon 2010
Mobilfunk 2005
Mobilfunk 2010
Brief 2005
Brief 2010
Fax 2005
Fax 2010
sehr wichtig
eher wichtig
eher unwichtig
unwichtig
• E-Mail holt stark auf/schon weit verbreitet
• Möglichkeiten der neuen Medien (Internet-Dienste, Internet-Konferenzen)
werden auch in Bereichen, in denen sie mit vielen Vorteilen eingesetzt
werden könnten (z. B. im Bereich Projektsteuerung/ Auftragsabwicklung)
kaum genutzt
– Ausnahme: Branche(-ndruck) gibt dies vor (z. B. im Bereich Einkauf:
Elektro und Metall inkl. KFZ)
Einschätzung der Wichtigkeit der Medien Heute (2005) vs. in Zu-
kunft (2010)
Im Folgenden werden die Antworten auf die Einschätzung der Wichtigkeit der Me-
dien Heute und in Zukunft jeweils pro Medium untereinander dargestellt. Zur bes-
seren Lesbarkeit sind die Ergebnisse in drei Tabellen dargestellt:
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 23 von 26
Wichtigkeit der Medien III
(Gesamtstichprobe, N = 352)
13
14
8
7
9
9
39
38
12
19
16
18
28
28
23
22
25
26
20
19
57
52
51
47
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Printmedien 2005
Printmedien 2010
TV 2005
TV 2010
Radio 2005
Radio 2010
sehr w ichtig
eher w ichtig
eher unw ichtig
unw ichtig
Wichtigkeit der Medien II
(Gesamtstichprobe, N = 352)
46
74
29
60
20
50
2
14
31
22
38
29
42
36
10
37
19
4
24
10
22
7
36
24
4
1
9
1
16
7
52
25
0% 20% 40% 60% 80% 100%E-M
ail 2
00
5
Eig
en
e
Inte
rne
t-S
eite
20
10
Inte
rne
t-
Ko
nfe
ren
ze
n
20
05
sehr wichtig
eher wichtig
eher unwichtig
unwichtig
Zusammenfassend lassen sich folgende Aussagen aus den Antworten der Hand-
werksbetriebe zur Einschätzung der Wichtigkeit der Medien festhalten:
• Als wichtig eingeschätzte Medien:
• 2005 und 2010: Telefon, Mobilfunk, Fax, E-Mail
• 2005: Brief
• 2010: Eigene Internetseite, Sonstige Internetdienste
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 24 von 26
• Als von mittlerer Wichtigkeit eingeschätzte Medien:
• 2005: Eigene Internetseite, Sonstige Internetdienste
• 2010: Brief, Internetkonferenzen
• 2005 und 2010: Printmedien
• Als eher unwichtig eingeschätzte Medien:
• 2005: Internetkonferenzen
• 2005 und 2010: TV und Radio
• An Wichtigkeit (weiter) gewinnen werden
• Internet-Konferenzen
• Sonstige Internetdienste
• Eigene Internetseite
• An Wichtigkeit verlieren werden
• Fax
• Brief
• Keine Änderung der Wichtigkeit
• Telefon, Mobilfunk, Printmedien, TV und Radio
3. Fazit und Ausblick
Die Wettbewerbsfähigkeit im Handwerk wird durch den Einsatz moderner Medien
nachhaltig beeinflusst. Das Fortbestehen vieler Firmen wird in Zukunft davon
abhängen, inwieweit sie in der Lage sind, ihre Geschäftsprozesse im Sinne wis-
sensbasierter Kommunikationsprozesse aufzufassen und gegebenenfalls umzuges-
talten.
Investitionen in Technologie, Organisationsentwicklung und Personalentwicklung
sind vor diesem Hintergrund zur Sicherung der Arbeitsplätze und Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit auch gerade für mittelständische Unternehmen unerläss-
lich. Die Nutzung neuer Medien und ein systematisches Wissens- und Informati-
onsmanagement trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei.
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 25 von 26
Aufgrund der gestiegenen Leistungsfähigkeit elektronischer und internetbasier-
ter Medien können diese in immer mehr Bereichen für die Unternehmens-
Kommunikation eingesetzt und somit eine Vielzahl von wissensbasierten Ge-
schäftsprozessen unterstützt werden. Die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich
über viele Geschäftsbereiche wie zum Beispiel:
Teilnahme an Ausschreibungen /Auftragsakquisition
Einkauf
Kundengewinnung/Kundenbindung
Projektplanung / -management und –controlling
Die zunehmende Wichtigkeit und der Bedarf an neuen Medien im Handwerk sind
erkannt, jedoch werden sie in den verschiedenen Geschäftsprozessen erst wenig
eingesetzt. Hier steckt ein großes Potenzial, um Kosten zu senken und die Wett-
bewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Lösungsansätze:
Wissen von und sicheren Umgang mit den neuen Medien und deren Einsatz ver-
mitteln („Unternehmen fit machen“)
Vorhandene Weiterbildungsaktivitäten im Handwerk (ZWH, Kammern,
KH) bekannter machen
Potenzialberatung (Vorschlag vom MIKH zum Konzept der Potenzialbera-
tungen: Medienkompetenz und Begleitung bei der Umsetzung)
Schulungen/Weiterbildungsangebote (auch Online)
1 Zentralverband des Deutschen Handwerks – Beirat 2Unternehmensführung im
Handwerk », Zukunft des Handwerks – Handwerksorganisation mit Zukunft –
Entwicklungen – Strategien – Maßnahmen; Sonderdruck-Reihe des Zentralver-
bandes des Deutschen Handwerks Heft 25, Berlin , März 2000 2 vgl. Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld (FHM) gGmbH (Hrsg.), Mit-
telstands-Institut im Kreis Herford (MIKH), Studie zur Lage des Handwerks im
Kreis Herford, 1. Auflage, Vlotho, November 2004 3 vgl. www.initiatived21.de
FHM/Mittelstands-Institut im Kreis Herford (MIKH)
Seite 26 von 26
4 vgl. Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, Pressemitteilung vom
01.02.2006.