Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
PsychoonkologischeBetreuung
Unser Wissen für Ihre Gesundheit
Wann kommt ein Psychoonkologe zu mir?
Mit diesem Schreiben erhalten Sie zwei Fragebogen zur Belastung und Lebensqualität ausgehändigt. Diese Untersuchung werden wir auch nach der Operation wiederholen, da sich dann die Situation verändern kann. Wenn Sie es wünschen, erhalten Sie einen Gesprächstermin, der in der Regel auf der Station stattfi nden wird.
Auch zu einem späteren Zeitpunkt vor oder nach der Entlassung können wir Kontakt zu einem Psychoonkologen herstellen, bitte teilen Sie uns Ihren Wunsch nach Beratung mit.
Woher kommen die Psychoonkologen in der Uniklinik Mainz?
Die Sektion Psychoonkologie (SPO) unter der Leitung von Dr. med. Andreas Werner gehört zu der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Prof. Dr. med. Beutel) und ist ein Teil der Universitätsmedizin Mainz. Psychoonkologen der SPO betreuen alle Patienten mit Tumorerkrankungen, die dies wünschen.
Ansprechpartner:
Monika Kunz
Universitätsmedizin MainzKlinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizinund Psychotherapie
Untere Zahlbacherstraße 855131 Mainz
Sektion: PsychoonkologieTelefon: 0 61 31 17 42 08
EMail: sekretariatept@unimedizinmainz.de
www.unimedizin-mainz.de
Psychoonkologische Betreuung in der Neurochirurgischen Klinik –
Zusammenarbeit des universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz und der Sektion Psychoonkologie (SPO) der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und dem TUZ Rheinland-Pfalz
Warum psychoonkologische Unterstützung?
Wenn eine Tumorerkrankung bei einem Menschen diagnostiziert wird, ändert sich das Leben grundlegend. Um dies verarbeiten zu können, benötigen wir Zeit und Ruhe – was in der Situation meist nicht gegeben ist, da Untersuchungen, Operationen und evtl. andere Therapien anstehen. Ein psychoonkologisches Gespräch kann in dieser Situation Raum zum Nachdenken und vielleicht auch zum Kraft schöpfen geben. Viele Patientinnen und Patienten schrecken trotzdem davor zurück. Dafür gibt es gute Gründe: die vielen Untersuchungen, immer neue Nachrichten, ständig andere Ärzte und Pflegepersonal kennenlernen müssen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter, immer wieder muss man seine Geschichte neu erzählen – warum soll man dann noch mit einem Psychoonkologen sprechen?
In unserer Klinik gehört das psychoonkologische Unterstützungsangebot zur Gesamttherapie dazu, da man in den letzten Jahren festgestellt hat, dass Patienten mit Tumorerkrankungen, die eine solche Unterstützung erhalten, besser mit der Situation zurechtkommen können. Ängste, Stimmungsschwankungen wie Verzweiflung, Wut oder Hoffnung und Zuversicht sind manchmal alleine nur schwer zu verkraften und machen eine psychoonkologische Begleitung bei vielen Patientinnen und Patienten gerade in der akuten Situation im Krankenhaus sinnvoll.
Was bietet Ihnen die Psychoonkologie?
• Psychoonkologen sind speziell für die Behandlung von Tumorpatienten ausgebildete Ärzte und Psychologen – sie unterliegen der Schweigepflicht.
• In einem ersten Gespräch geht es häufig um die Krankheitsgeschichte und darum, wie es Ihnen und Ihrer Familie damit geht. Danach überlegen Sie gemeinsam mit dem Psychoonkologen, ob Sie oder einer Ihrer Angehörigen noch weitere Gespräche führen möchten. Dabei kann es um die unterschiedlichsten Themen gehen: wie erleben Sie Ihre Erkrankung, was hat sich verändert – vielleicht auch in der Familie. Es kann darum gehen,wie man über die Krankheit mit Familie und Freunden sprechen kann, wie man mit der Krankheit leben kann oder auch, wie man sich im Krankenhaus in schweren Situationen gefühlt hat.
• Sie können alle Themen, die Sie beschäftigen, benennen und haben dadurch die Möglichkeit, sich anzuvertrauen, laut nachzudenken auch über Themen oder Gefühle, die Sie z.B. Ihren Angehörigen nicht zumuten möchten.
• Ein Psychoonkologe wird nicht Ihr bisheriges Leben mit Ihnen aufarbeiten oder es in Frage stellen.
• Ein Psychoonkologe verordnet Ihnen bei Bedarf nicht nur ein Psychopharmakon, sondern zeigt Ihnen auch Möglichkeiten auf, wie Sie mit Ihrer Tumorerkrankung umgehen können, was eine breite Palette von Entspannungstechnik bis hin zu medikamentöser Unterstützung sein kann.
• Ein Psychoonkologe kommt nicht, weil Sie depressiv oder anderweitig psychisch krank sind, sondern weil eine Tumorerkrankung eine Belastung darstellt, die beinahe alle Menschen zutiefst berührt und eine psychoonkologische Unterstützung rechtfertigt.
• Ein Psychoonkologe steht zur Verfügung um Gedanken und Gefühle wie Angst, Trauer, Wut, Scham und Hoffnung aufzufangen und verständlich zu machen
• Klinikpsychoonkologen können Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie auch nach der Entlassung Kontakt zu weiterer Unterstützung finden.
„Nein, nicht Sie sind verrückt – sondern die Situation!“