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PSYCHOONKOLOGIE - ukr.de · Universitätsklinikum Regensburg. Psychoonkologie hat Geschichte egriff...

Date post: 22-Apr-2019
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Universitätsklinikum Regensburg PSYCHOONKOLOGIE „Krebs und Psyche – wie kann psychoonkologische Unterstützung helfen?“ Manja Girbig, Dipl.-Psych.
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Universitätsklinikum Regensburg

PSYCHOONKOLOGIE

„Krebs und Psyche – wie kann psychoonkologische

Unterstützung helfen?“

Manja Girbig, Dipl.-Psych.

Universitätsklinikum Regensburg

Psycho - Onkologie Psychoonkologie ist ein Teilgebiet der Onkologie in der

Behandlung von Patienten/innen mit einer Krebserkrankung Psychologische Begleitung von Krebspatienten/innen (und

Angehörigen) Forschung über psychische Variablen bei der Entstehung, dem

Verlauf und der Verarbeitung einer Krebserkrankung Welche Hilfen sind zu welchen Zeitpunkt für Patienten/innen und

das Familiensystem wichtig?

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Das Psychoonkologische Team

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Psychoonkologie hat Geschichte Begriff ‚Krebs‘ von Galenos von Pergamon (129 bis ~206) zum ersten Mal geprägt als Metapher des Tieres Krebs – er wollte beobachtet haben, dass Frauen ein krebsartiges Gebilde auf der Brust entwickelten ab 1970 Entstehung der Psychoonkologie (als fachliche Disziplin

und Wissenschaft) J. Holland als Pionierin der Psychoonkologie 1974 Gründung der deutschen Krebshilfe Internationale Konferenzen zur psychosozialen Forschung Stress- und Coping-Forschung (Krankheitsbewältigung, Einflüsse auf Krankheitsverlauf, Lebensqualität)

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Psychoonkologie heute Es gibt keine Krebspersönlichkeit. Scheinbare Persönlichkeitsmerkmale erweisen sich als psychische Reaktionen auf die Belastung durch die Krebsdiagnose. Kampfgeist ist eine Strategie, die zur Bewältigung hilft. Depressive Episoden, Ängstlichkeit und Tränen gehören dazu. Man muss nicht ständig positiv denken und ‚stark‘ sein. Kinder können trotz Erkrankung eines Elternteils unter bestimmten Voraussetzungen „gesund“ heranwachsen. Ein stabiles soziales Umfeld ist auf Dauer die wichtigste Ressource.

Niemand ist „schuld“ an seiner Krebserkrankung!

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Zugänge zum Psychoonkologischen Dienst Fragebogen über das eigene körperliche und psychische Befinden Wunsch des/der Patienten/in Wunsch eines Angehörigen Einschätzung der Ärzte und/oder des Behandlerteams

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Warum Psychoonkologie? Prävalenzdaten im stationären Akutbereich: 20 bis 35% der

Patienten/innen haben psychische Beeinträchtigungen 20 bis 30% der Tumorpatienten/innen entwickeln im Verlauf der

Erkrankung eine psychische Störung unter dem Bild von Angst und/oder Depression

Frühzeitige psychoonkologische Behandlung verhindert

Chronifizierung und anhaltende psychische Beeinträchtigung, demzufolge bedarf es der schnellen und sicheren Ermittlung von Patienten mit Betreuungsbedarf.

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Diagnose Krebs – Einbruch ins Lebensgefüge

„… ein Sturz aus der normalen Wirklichkeit.“

„Plötzlich ist alles anders.“

„Es hat mir komplett den Boden unter den Füssen weggezogen.“

„Muss ich jetzt (schon) sterben?“

„Wie sage ich es den Kindern?“

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Besondere Belastungen Ereignis trifft unerwartet und unvorbereitet ein Körperliche, seelische und soziale Existenz ist bedroht Serie von belastenden Ereignissen, Behandlungsentscheidungen, aversiv erlebte Therapien Latente Angst vor Behandlungen, vor (weiteren) Rezidiven Autonomie-/Kontrollverlust Lebenspläne verändern sich Familiensystem gerät durcheinander Berufliche Veränderungen Finanzielle Sorgen

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Der Prozess der Krankheitsverarbeitung ist ganz individuell und

braucht Zeit!

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Psychoonkologische Unterstützung kann helfen: Ordnung ins Chaos zu bringen und den nächsten Schritt zu planen über die Erkrankung und deren Behandlung zusätzlich zu informieren Symptome von Angst und Depression zu vermindern mit der Angst vor Kontrolluntersuchungen umzugehen ressourcenortientiert die aktive Teilnahme am Behandlungsprozess zu fördern das Kontrollgefühl des/der Patienten/in über sein Leben zu stärken

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Psychoonkologische Unterstützung kann helfen: die Familie zu unterstützen und ggf. zu vermitteln die Kommunikation zwischen Patient/in, Familie und Behandler zu verbessern die „Sinnsuche“ zu begleiten; Krankheit in das Leben integrieren zu können Raum zu schaffen für das Unaussprechliche an Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, niedergelassene Psychotherapeuten zu vermitteln zur langfristigen Unterstützung

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„Hoffnung ist nicht Optimismus.

Es ist nicht die Überzeugung, dass

etwas gut ausgeht, sondern die

Gewissheit, dass etwas Sinn hat, ohne

Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“

(Václav Havel)

Universitätsklinikum Regensburg

VIELEN DANK

FÜR IHRE

AUFMERKSAMKEIT


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