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Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

Date post: 25-Mar-2016
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Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)
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Page 1: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)
Page 2: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

4 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

Inhalt HEFT 30

6 URSULA NUBER Wovor haben wir eigentlich Angst?

16 EGON FABIAN Vor lauter Angst vor der Angst

22 BERND SCHUMACHER „Woher wissen Sie, dass Sie Angst haben?“

28 GISELA GRÜNEWALD-ZEMSCH Jede Angst braucht ein Behältnis

32 MARGARET WEHRENBERG Wie das Gehirn Angst erzeugt

34 GINA KÄSTELE Woher kommt die Angst?

38 THOMAS SAUM-ALDEHOFF Im Tiefgeschoss der Angst

3 Editorial

5 Impressum

44 News compact

96 Markt

98 Cartoon

6

Page 3: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

REDAKTIONWerderstraße 10, 69469 WeinheimPostfach 100154, 69441 WeinheimTelefon: 06201/6007-0Telefax: 06201/6007-382 (Redaktion),6007-310 (Verlag)HERAUSGEBER UND VERLAGJulius Beltz GmbH & Co. KG, WeinheimGeschäftsführerin der Beltz GmbH:Marianne RübelmannCHEFREDAKTEURHeiko ErnstREDAKTIONUrsula Nuber (stellvertr. Chefredakteurin)Redaktionsassistenz: Olive Müller, Doris MüllerLAYOUT, HERSTELLUNG Johannes KranzANZEIGENClaudia Klingerc/o Psychologie HeutePostfach 100154, 69441 WeinheimTelefon: 06201/6007-386Telefax: 06201/6007-9331DRUCK Druckhaus Kaufmann, 77933 LahrVERTRIEB ZEITSCHRIFTENHANDELASV Vertriebs GmbH, Süderstraße 7720097 Hamburg, Telefon 040/34729287

EINZELHEFTBESTELLUNGENBeltz Medien-Service bei Rhenus86895 Landsberg, Telefon: 08191/97000-622,Fax: 08191/97000-405, E-Mail: [email protected] www.shop-psychologie-heute.de

Copyright: Alle Rechte vorbehalten. © Beltz Verlag, Wein-heim. Alle Rechte für den deutschsprachigen Raum bei Psychologie Heute. Nachdruck, auch aus zugsweise, nur mit schriftlicher Genehmi gung der Redaktion.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in je-dem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Für unver-langt eingesandtes Material übernimmt die Redaktion keine Gewähr.„Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheber recht lich geschützt. Übersetzung, Nachdruck – auch von Abbildun gen –, Vervielfältigungen auf fotome-chanischem oder ähnlichem Wege oder im Magnet ton-verfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendung so wie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen – auch aus-zugsweise – bleiben vorbehalten. Von einzelnen Beiträgen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Kopien für den persönlichen und sonstigen Gebrauch hergestellt wer-den.“ Gerichtsstand: Weinheim a. d. B.

Bei einigen Texten in diesem Heft handelt es sich um zum Teil überarbeitete Beiträge aus der monatlich erscheinen-den Psychologie Heute.

BILDQUELLEN Titel, S. 4 rechts, S. 6, 7, 9, 10, 13: Gaby Gerster Photography. S. 3: Monika Werneke. S. 4 links, S. 33, 90, 94: Corbis. S. 5, 54, 17, 18, 20, 28, 29, 30, 31, 35, 36, 44, 46, 47, 48, 52, 53, 54, 55, 56, 58, 63, 64, 66, 68, 70, 72, 74, 76, 78, 79, 80, 82, 84, 85, 86, 88, 89, 92: Getty Images. S. 22, 23, 25, 26: Magda Karczewska. S. 38, 39. 40, 42: Magda Pieczonko. S. 45: Ullstein Bild. S. 98: Peter Thulke

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ISBN 978-3-407-47217-5

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5

6 URSULA NUBER Wovor haben wir eigentlich Angst?

16 EGON FABIAN Vor lauter Angst vor der Angst

22 BERND SCHUMACHER „Woher wissen Sie, dass Sie Angst haben?“

28 GISELA GRÜNEWALD-ZEMSCH Jede Angst braucht ein Behältnis

32 MARGARET WEHRENBERG Wie das Gehirn Angst erzeugt

34 GINA KÄSTELE Woher kommt die Angst?

38 THOMAS SAUM-ALDEHOFF Im Tiefgeschoss der Angst

54 URSULA NUBER Die Angst vor den anderen

62 INGRID GLOMP „Hoffentlich versage ich nicht!“

66 „Ich brauche meinen Freiraum“ EIN GESPRÄCH MIT STEFANIE STAHL

70 DORETTE GÜHLICH Paranoia: Die fixe Idee, dass andere einem Böses wollen

74 ANKE RÖMER Wenn Schule Angst macht

78 Flugangst: „Auf keinen Fall den Flug vermeiden“ EIN GESPRÄCH MIT KARIN SZUDROWICZ

80 GEORG W. ALPERS

Was hilft gegen die Fahrphobie?

82 Hypochondrie: Was, wenn ich krank bin!? EIN GESPRÄCH MIT FLORIAN WECK

84 URSULA RICHTER Die Furcht vor dem Ungewissen

88 FRANK BIESS German Angst

90 ULRICH MEES German Angst – ein kulturelles Missverständnis

94 ANNE-EV USTORF Kreativität: Der Lohn der Angst

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Jedes Zeitalter hat seine Ängste. Früher bedrohten Krankheiten, Seuchen, Kriege und Armut die Men-schen. Heute hängen unsere Ängste stark mit den Be-

drohungen unserer Zeit, mit der Schwächung oder dem Untergang traditioneller Strukturen, den rapiden Verände-rungen der Technologie und ihren Gefahren, mit der Ver-unsicherung unserer Identität zusammen. Der Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker Raymond Battegay schreibt dazu: „Die Angst hat die Menschen zu allen Zeiten beschäftigt. Sie scheint aber noch nie so dominant wie heu-te gewesen zu sein. Der moderne Mensch, obschon er kaum einen Ort findet, an dem er für sich selbst sein kann, fühlt sich zutiefst vereinsamt. Allein steht er oft seinen Lebens-aufgaben gegenüber. Angst bemächtigt sich deshalb seiner.“

Neu ist auch: Wir sind zum ersten Mal in der Geschich-te für unsere Ängste selbst verantwortlich, wir haben sie größtenteils selbst heraufbeschworen. Es sind Bedrohun-gen von Menschenhand, die unsere existenziellen Ängste schüren. Der frühere Mensch fürchtete sich vor Blitz und Donner, vor der Pest; er brachte diese „Strafen“ in Verbin-dung mit seinen Sünden und suchte Gnade und Vergebung bei den Göttern, die es zu beschwichtigen galt. Jeder konn-te sein Leben tugendhafter gestalten, seinen Glauben stär-ken. In unserem Zeitalter sind dieser Glaube und die damit verbundene Hoffnung nicht mehr Teil unserer Welt. Und

damit fehlen uns die Mechanismen, die früher die Angst linderten und Hoffnung schafften: die Religion, der Glau-be, die menschliche Gemeinschaft, das Leben in großen Gruppen. Der moderne Mensch bleibt angesichts seiner Ängste allein.

Die Populärwissenschaft, unterstützt von manchen Fachleuten, hat eine wahre Flut von Ratgebern hervorge-bracht, welche die Angst als ein fast überflüssiges Übel ba-gatellisieren und „wirksame“ Wege für ihre Bekämpfung versprechen, um die „Ängste besiegen“ und „Endlich frei von Angst und Panik“ oder „Frei von Angst – ein Leben lang“ sein zu können. Im Internet wird geworben: „Man braucht im Leben nichts zu fürchten“, „Angstfrei leben“. Es ist nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch nicht unge-fährlich, wenn vor allem Fachleute die Angst und ihre Zu-nahme zum „besiegbaren“ Symptom verharmlosen und diesen Sieg mit verschiedenen Trainings und dergleichen erreichen wollen; sie verheißen ein Leben ohne Angst, so wie sie die Hoffnung und Illusion nähren, der Mensch könnte eines Tages ohne Schmerz und ohne zu altern exis-tieren.

Angst ist als existenzielle Angst ein Urgefühl menschli-chen Daseins. Es wird nie ein Leben ohne Angst geben. Die Menschen unterscheiden sich weniger dadurch, ob sie Angst haben; sie unterscheiden sich in der Art, wie sie ge-

Egon Fabian

Vor lauter Angst vor der AngstAngst. Wir alle kennen dieses Gefühl. Auch wenn es uns oftmals nicht bewusst ist.

Denn nicht immer zeigt es sich offen, sondern verbirgt sich hinter psychosomatischen

Symptomen, Aggressionen, depressiven Verstimmungen oder Arbeitswut. Wir entwickeln

Abwehrstrategien gegen die Angst – weil wir Angst vor ihr haben

16 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

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Page 6: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

Gisela Grünewald-Zemsch

Jede Angst braucht ein BehältnisWir sind unseren Ängsten täglich ausgesetzt und

begegnen ihnen mit vielerlei Bewältigungsstrate-

gien. Aber eines ist dabei unerlässlich: dass wir

der Angst ein Behältnis – einen Namen und

eine „Ursache“ – geben

Angst ist ein Gefühl, das jeden von uns ergreift und ein lebens-langer Begleiter ist, auch wenn man nicht gleich an einer Angst-störung erkrankt sein muss. Das Gefühl „Angst“ wird im Grun-

de immer von einem Signal ausgelöst, einem Signal, das wir als ängsti-gend interpretieren. Eigentlich soll das Signal uns helfen, Schutz zu finden vor Gefahren und Katastrophen, und diesen Schutz suchen wir zum Beispiel bei Menschen, Gedanken, Orten. Aber die Signale, die uns heute mit Angst in Berührung bringen, sind meist nicht per se und akut lebensbedrohlich, sondern beruhen meist auf unserer subjektiven Be-urteilung und Interpretation, die sich aus den bisherigen Lebenserfah-rungen und wiederum deren Interpretation speist.

Ein Beispiel: Sie haben vor, mit Ihrem Mann in den Zoo zu gehen. Da gibt es, das wissen Sie, gefährliche Krokodile. Vor Krokodilen haben Sie Angst. Sie haben also ein mulmiges Gefühl; schließlich könnten Sie oder gar Ihr Mann von einem Krokodil angegriffen oder gefressen werden.

28 PSYCHOLOGIE HEUTE compac t

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Der Grund Ih-rer Angst mag al-

so sein, dass Sie befürchten, einen ge-

liebten Menschen zu verlieren. Das aber ist

Ihnen nicht bewusst. Ein-facher und naheliegender

ist es, sich mit den realen Gefahren von Krokodilen zu

beschäftigen und zu versu-chen, sie in den Griff zu be-

kommen. Sie bauen um das ei-gentlich Ängstigende, das in Ih-

nen ruht und sich dort ziemlich unangenehm anfühlt, verschiede-

ne Behältnisse herum, die einerseits auf Ängste verweisen, andererseits

den Ursprung der Ängste aber im Außen verorten. So spüren Sie nicht die Angst,

Ihren Mann zu verlieren, sondern sind nun bemüht, sich und Ihren Mann von Krokodilen

fernzuhalten. Sie überprüfen, ob alle Sicherheits-standards für Krokodilbesuche eingehalten werden,

oder unterhalten sich mit dem Tierpfleger darüber, wie man den Krokodilen Futter geben muss. Am Ende haben Sie viele „Behältnisse“ um Ihre eigentliche Angst gebaut;

Sie sind sie so zwar nicht wirklich los, aber sie ist unkennt-lich geworden.

Nebenbei: Nun kann es ja sein, dass Sie manchmal – fast ganz geheimgehalten vor sich selbst – Ihren Mann den Kro-kodilen vorwerfen möchten. Sie sind ja nicht immer nett! Indem Sie sich besonders für die Sicherheitsstandards in-teressieren, damit Ihrem Mann wirklich nichts passieren kann, gestalten Sie eine heimliche Wiedergutmachung ge-gen den Impuls, Ihren Mann den Krokodilen zum Fraße vorzuwerfen. Angst ist also eine Reaktion auf eine Gefahr. Diese kommt manchmal von außen, immer aber von innen; manchmal ist sie bewusst, häufiger ist sie das nicht. Immer verbindet sich die Realität der Angst mit dem Innenleben, entwickelt sich von dort ursächlich. Eigentlich sind alle Ängste Reproduktionen früher Ängste, die sich aus der Er-kenntnis und Erfahrung totaler Hilflosigkeit und Ohn-macht speisen und je nach Häufigkeit, Bewältigungserfolg und Lebenserfahrung einen sehr hohen oder nicht ganz so hohen Stellenwert einnehmen.

Die Psychoanalytikerin Melanie Klein hat sich in den 1920er Jahren mit den unaussprechlichen Ängsten kleiner Kinder befasst und beschrieben, wie sehr Ängste und an-dere Emotionen am Beginn des Lebens den Säugling schüt-teln. Er ist extrem hilflos allen Gefahren, denen von innen und von außen, ausgeliefert. Eine realitätsorientierte Zu-ordnung der Erlebnisse in diesen frühen Monaten bis Jah-ren ist noch nicht möglich. Wenn das Licht zu grell und der

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Thomas Saum-Aldehoff

Im Tiefgeschoss der Angst

38 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

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Das Unbewusste ist die Brutstätte der Ge-

fühle – zum Beispiel der Angst. Ein Jahr-

hundert nach Freud entdecken nun auch

Hirnforscher und experimentelle Psycho-

logen das emotionale Untergeschoss der

Furcht, das bei vielen psychischen Störun-

gen wie etwa Phobien und posttraumati-

schem Stress eine Schlüsselrolle zu spielen

scheint

Neonlicht, Betonwände, am Ende des unterirdi-schen Korridors führt eine Treppe aufwärts: ein unscheinbarer Ausgang einer nicht sonderlich

stark frequentierten U-Bahn-Station irgendwo in einer Großstadt. Für den Mann aber, der jetzt den kahlen, grau-en Gang entlangschreitet, hat es eine besondere Bewandtnis mit diesem Ort. Jedesmal, wenn er diesen Weg nimmt, be-schleicht ihn ein klammes Gefühl in der Magengegend. Der ansonsten selbstbewusst wirkende Mann fühlt sich plötz-lich klein und unsicher. Seine Schritte werden zaghafter. Vor vielen Jahren wurde er hier in diesem Korridor von einer Horde Halbstarker gehänselt und bedrängt. Er ent-kam unverletzt. Doch das Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins hat sich tief eingegraben. Es wurde „kon-ditioniert“, verknüpft mit diesem düsteren Ort wie der Speichelreflex von Pawlows Hunden mit der Glocke. Hier, im Neonlicht der Passage, wird das Empfinden von damals reaktiviert. Ein Hauch von Furcht schleicht dann herauf von einem Gedächtnisspeicher jenseits des Erinnerns.

Gedächtnis, so lehrt uns die jüngste Forschung, ist näm-lich nicht gleich Gedächtnis. Unsere gezielt abrufbaren Erinnerungen, sauber verknüpfte, autobiografisch gefärb-te und zuweilen der Einfachheit und der Selbstwertschät-zung halber verfälschte oder geschönte Vergangenheitsmo-delle, sind nur das Obergeschoss einer verzweigten Ge-dächtnisfabrik. Die meisten Montagehallen liegen unter der Oberfläche. Seit einiger Zeit schon interessieren sich nicht allein Tiefenpsychologen, sondern auch experimentell ar-beitende Wissenschaftler für diese unterbewussten, „impli-ziten“ Gedächtniskomponenten.

Das „kognitive Unbewusste“, das die Forscher dabei zu-nächst im Visier hatten, machte am Anfang noch einen ziemlich nüchternen Eindruck und wirkte beileibe nicht so schlüpfrig wie Freuds sexuell aufgeladenes Schattenreich der verdrängten Triebe und Wünsche. Die neuen Tiefen-forscher experimenteller Couleur interessierten sich weni-ger für Abwehr und Verdrängung als für „unterschwellige“ Reize und für unbewusste Verhaltensreaktionen. Diese Wissenschaftler beschäftigte vor allem die Frage, wie smart, also wie klug und intelligent das ungesteuerte Unbewusste im Vergleich zum aufmerksamkeits- und bewusstseinsge-lenkten Wahrnehmen, Denken, Lernen und Behalten wohl abschneiden mochte. Inzwischen aber – Freud wäre erfreut

– wiederentdecken die Forscher auch die emotionale, schwüle und dynamische Seite des Unbewussten.

Aus Experimenten weiß man mittlerweile, dass wir dar-gebotene Wörter und Szenen auch dann auf ihren emoti-onalen Gehalt abklopfen, wenn wir sie nicht einmal be-wusst wahrnehmen. Offensichtlich existiert eine verborge-

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Page 12: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

Ursula Nuber

Die Angst vor den anderenSchüchterne Menschen gab es zu allen Zeiten. Neuerdings jedoch scheint die Angst

vor den anderen zuzunehmen. Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten, soziale

Situationen im Alltag selbstsicher zu meistern. Die meisten „Menschenängstlichen“

leben unerkannt unter uns – und bleiben mit ihrem Leid allein

54 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

Page 13: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

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Man kennt sie, die Lobeshymnen, die mit schöner Regelmäßigkeit auf die angenehmen, sozial auf-geschlossenen US-Amerikaner gesungen wer-

den: Sie seien so unkompliziert, so freundlich, so einfach im zwischenmenschlichen Umgang, berichten begeisterte Amerikaurlauber. Ganz anders dagegen die Deutschen: verklemmt, zurückhaltend, misstrauisch, nur langsam auf-tauend.

Wer derartige Klischees schon immer infrage gestellt hat, bekommt nun die wissenschaftliche Bestätigung: Ameri-kaner und Deutsche unterscheiden sich in ihrem Sozial-verhalten wohl doch nicht so stark, wie es bisher schien. Auf beiden Seiten des großen Teiches hat ein nicht uner-heblicher Teil der Bevölkerung große Probleme im Umgang mit den Mitmenschen. So dringt aus dem angeblichen Kontaktschlaraffenland USA die Kunde zu uns, dass fast die Hälfte der Bevölkerung (genau 48 Prozent, Tendenz steigend) soziale Kontakte am liebsten vermeidet und froh ist, möglichst wenig mit anderen Menschen zu tun haben zu müssen. Nicht sehr viel anders die Situation in Deutsch-

land: Auch hier ist die Angst vor den anderen kein seltenes Phänomen: Sie gilt – nach der Agoraphobie (der Angst vor weiten Plätzen und negativ besetzten Orten) – als die zweit-häufigste Angststörung.

Menschen, die von dieser Angst vor den anderen betroffen sind, leiden, sobald sie ihre vier Wände verlassen müssen: – Sie haben Angst, in Gegenwart anderer das Wort zu er-

greifen.– Sie haben Angst, wenn sie vor den Augen anderer essen

müssen.– Sie haben Angst vor gesellschaftlichen Anlässen. Partys,

Einladungen ins Restaurant oder Kollegentreffen sind ihnen ein Graus.

– Sie haben Angst, wenn sie fremde Menschen treffen müssen.

– Sie haben Angst vor dem anderen Geschlecht.Kurz: Sie haben Angst, von anderen wahrgenommen

und beachtet zu werden. Sie fürchten, Fehler zu machen und sich zu blamieren, sie erwarten Ablehnung und Miss-erfolg.

Page 14: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

60 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

AN DEN GEDANKEN ARBEITENSchon wieder eine Party. Ich sehe mich bereits, wie ich – verkrampft das Weinglas umklammernd – von Grüppchen zu Grüppchen irre, schweigend und von keinem beachtet am Rande der Gesprächszirkel stehe, um dann schließlich doch eine einsilbige Bemerkung in den Raum zu werfen, die aber so allgemein und unverbindlich dahergehaspelt kommt, dass keinem der Umstehenden einfällt, was er da-rauf antworten könnte. Dann folgt das übliche peinliche Schweigen, alle schauen mich an, und ich schleiche mit glühenden Ohren weiter. – Soziale Angst spielt sich im Kopf ab. Sie wird ausgelöst und hochgepeitscht von angstma-chenden Gedanken, von Katastrophenerwartungen und herunterziehenden Selbsteinschätzungen. „Die Forschung hat immer wieder gezeigt, dass viele sozial ängstliche Men-schen nach ihrer eigenen Einschätzung einen viel schlim-meren Eindruck bei anderen hinterlassen, als dies tatsäch-lich der Fall ist“, schreiben die Angstspezialisten Martin Antony und Richard Swinson von der McMaster University im kanadischen Hamilton. Sie empfehlen, die furchteinflö-ßenden Gedanken, Erwartungen und Bewertungen zu-nächst minutiös zu dokumentieren: Was genau, fürchte ich, wird passieren? Was exakt denken in meinen Horrorvisio-nen die anderen Leute von mir?

Als Nächstes gilt es, nüchtern zu analysieren, wie realis-tisch wohl diese Katastrophenbefürchtungen sind. Dabei hilft es, sich versuchsweise einmal aus der Perspektive der anderen zu betrachten: Wird eine unbekannte Person mei-ner Schüchternheit oder Ungeschicklichkeit wirklich so viel Bedeutung beimessen, wie ich mir dies immer ausmale? Wohl kaum. Und selbst wenn alles so kommt, wie ich be-fürchte, wenn also einige Leute im Auditorium meine Prä-sentation lausig und langweilig finden: Muss ich mich des-halb gleich am Boden zerstört fühlen und jegliches Selbst-vertrauen fahrenlassen? Wie realistisch ist es, stets perfekt zu sein? Am Ende solcher Gedankenspiele steht idealerwei-se eine angemessenere und weniger furchteinflößende Be-wertung.

ANGSTAUSLÖSENDE SITUATIONEN GEZIELT AUFSUCHENAm glaubhaftesten und wirkungsvollsten sind derlei kog-nitive Selbstüberzeugungsversuche, wenn man sie nicht im stillen Kämmerlein vornimmt, sondern in einer der typi-schen Situationen, die einem Angst einjagen. Sehr effektiv ist, sich gezielt und immer wieder solchen Situationen aus-zusetzen und sich dabei von leichteren Übungen zu immer couragierterem Handeln emporzuarbeiten. Zum Beispiel:– Sprechen Sie Leute im Fahrstuhl oder an der Bushalte-

stelle an, fragen Sie nach der Uhrzeit, dem Weg oder ei-nem Bundesligaergebnis

– Fragen Sie die Verkäuferin im Kaufhaus, ob denn wohl dieses Hemd farblich zur Hose passt, ob dieselbe even-tuell zu eng und der Bauch tatsächlich ein paar winzige Zentimeter zu dick geworden sei

– Eine beliebte Couragelektion für Fortgeschrittene besteht darin, im Laden ein erstandenes Stück umzutauschen – möglichst ohne Originalverpackung – oder im Restau-rant ein Gericht zurückgehen zu lassen

KOMMUNIZIEREN ÜBENObwohl sie sich nach Kontakt sehnen, signalisieren sozial ängstliche Menschen ihrer Mitwelt mit ihrer Körperspra-che: „Bleibt weg von mir.“ Um diesen Eindruck zu vermei-den, empfehlen Antony und Swinson:– beim Sitzen etwas nach vorn beugen– beim Reden dem anderen ein wenig näher rücken– Blickkontakt halten– laut genug reden– die Arme nicht verschränken– die Hände öffnen, nicht ballen– immer wieder mal freundlich lächeln (aber nicht pene-

trant grinsen)Es gilt, Situationen aufzusuchen, in denen sich leicht ein ungezwungenes Gespräch anknüpfen lässt – zum Beispiel indem man als Student gezielt schon zehn Minuten vor Vorlesungsbeginn im Hörsaal erscheint. Als Einstieg in ei-nen kleinen Schwatz eignet sich eine mäßig persönliche, möglichst offene Frage: Wie war das Wochenende? Neuer Haarschnitt? Auch gestern Abend die Talkshow geguckt?

Thomas Saum-Aldehoff

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Page 15: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

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Page 16: Psychologie Heute COMPACT 30 Leseprobe (Mai 2012)

70 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

Dorette Gühlich

Paranoia: Die fixe Idee, dass andere einem Böses wollenHaben Sie immer öfter das Gefühl, niemandem mehr trauen zu können? Fühlen Sie

sich verfolgt, beobachtet, überwacht? Haben Sie Angst vor Terroristen und Kriminel-

len? Sie sind mit Ihren Ängsten nicht allein: Offenbar leiden immer mehr Menschen

unter paranoiden Alltagsängsten

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Es war der Morgen des ersten Oktobertages 2007, als in London erneut Terroralarm gegeben wurde: Über einigen Straßen des Stadtteils Soho waberte eine

Rauchwolke, mehrere Passanten und Anwohner waren in Panik geraten. Der Bombenanschlag auf die Londoner U-Bahn lag gut zwei Jahre zurück, und so zögerte die Po-lizei nicht lange, riegelte mehrere Straßen ab und evaku-ierte anliegende Häuser und Geschäfte. Feuerwehrleute mit Gasmasken machten sich auf die Suche nach der Ursache, schließlich konnte ein Giftgasangriff nicht ausgeschlossen werden.

Die Suche hatte Erfolg: Die Rauchwolke stieg vor einem Thai-Restaurant in den Himmel, in dem Küchenchef Cha-lemchai Tangjariyapoon ein scharfes Sößchen, bekannt unter dem Namen „Nam Prik Pao“, zubereitete. Kein Gift-gas – eine vor sich hinsimmernde, höllenscharfe Würzpas-te hatte die Luft geschwängert und die Bewohner der bri-tischen Hauptstadt in Angst und Schrecken versetzt. Für den Psychiater und Klinischen Psychologen Daniel Free-man vom Institute of Psychiatry am King’s College in London ist das nur eines von mehreren Beispielen für den Verfol-gungswahn seiner Landsleute: „Das 21. Jahrhundert wird das Zeitalter der Paranoia“, schreibt er in dem zusammen mit seinem Bruder Jason veröffentlichten Buch Paranoia: The 21st-century fear (Oxford University Press) und be-hauptet weiter, dass knapp ein Viertel der Briten wieder-kehrend paranoide Gedanken habe.

Mit Paranoia meint Psychologe Freeman nicht eines der Symptome einer schizophrenen Psychose. Von einer ernst-haften paranoiden Störung, zu der wahnhafte Ideen gehö-ren (wie Verfolgungs-, Eifersuchts- oder Beziehungswahn), sind etwa ein Prozent aller Patienten in der Psychiatrie betroffen, von einer wahnhaften Schizophrenie mit Denk-störungen etwa ein Prozent der Bevölkerung. Von einer paranoiden Persönlichkeitsstörung, so der Klinische Psy-chologe Peter Fiedler, Professor am Psychologischen Insti-tut der Universität Heidelberg, könne erst dann gesprochen werden, wenn die Betroffenen unter ihrer Wahrnehmung und ihrem Verhalten litten oder mit Ethik oder Recht in Konflikt kämen: „Solange sie anderen oder sich selbst nicht schaden, pflegen die Betroffenen schlicht einen Persönlich-keitsstil, den ich als akzentuiert bezeichnen würde.“

Und dieser Persönlichkeitsstil, so glaubt auch Fiedler, nimmt in Zeiten, die politisch oder wirtschaftlich schwierig sind, leicht zu. „Die Idee, dass andere einem Böses wollen, entsteht ja vor allem dann, wenn persönliche Überzeugun-gen und Lebenskonstrukte in Gefahr sind zusammenzu-brechen, zum Beispiel nach einer Scheidung, bei drohen-dem Jobververlust, durch Arbeitslosigkeit, Isolation, Mig-

ration oder Ausgrenzung. Indem die Betroffenen beharrlich kämpfen, prozessieren, nicht verzeihen und jede Mitver-antwortung leugnen, versuchen sie ihr Ego zu stabilisieren; sie behalten ihren Sündenbock und brauchen ihre Glau-benssätze nicht infrage zu stellen.“

Für manchen mag das nicht sonderlich sympathisch klingen, aber Fiedler kann diesen Einzelkämpfern durchaus Positives abgewinnen: „Sie sind ehrgeizig, scharfsinnig, energisch und engagiert. Sie legen den Finger in die Wun-de, liefern Anregungen, haben oft ein ausgeprägtes Rechts-bewusstsein und lassen sich nicht so leicht einschüchtern. Solange sie sich und anderen dabei nicht weh tun, finde ich das durchaus bereichernd.“

Auch für Freeman sind paranoide Gedanken nichts Krankhaftes, sondern ein diffuses Gefühl, die unbegründe-te Annahme, dass andere Menschen einem Böses wollen – „eine besondere Art, zu denken und die Welt zu betrachten“, wie er schreibt. Die häufigste Sorge dabei sei, ausgeschlos-sen oder lächerlich gemacht zu werden. Freeman unter-mauert seine Hypothese mit einem Berg von wissenschaft-lichen Erhebungen. So führt er auf, dass – 40 Prozent aller Eltern in Großbritannien sagen, Kinder sollten frühestens mit 14 Jahren unbeaufsichtigt rausgehen;– zwei Drittel der Zehnjährigen noch nie allein in einem Geschäft oder Park waren;– gerade mal eines von zehn acht Jahre alten Kindern allein zur Schule geht. Und das, obwohl das Risiko, überfahren, überfallen oder ermordet zu werden, seit Jahren konstant oder rückläufig sei. „Wir haben mehr Angst vor Dingen, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geschehen werden, als vor denen, die relativ wahrscheinlich sind“, schreibt Freeman.

Als Indiz für die zunehmende Paranoia verstehen die Freeman-Brüder aber nicht nur übertriebene elterliche Sor-ge, sondern auch die Vorliebe für Verschwörungstheorien:– 26 Prozent der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA glauben, dass das Aidsvirus in den Laboratorien der Regierung gezüchtet wurde; 12 Prozent, dass der CIA das Virus geschaffen und verbreitet hat.– Fast die Hälfte der Bewohner von New York geht davon aus, dass die Regierung vom Angriff auf die Zwillingstürme in Manhatten am 11. September 2001 wusste und nichts unternommen habe. 12 Prozent sind davon überzeugt, dass das Pentagon von einer Cruise Missile getroffen wurde.

Auch ganz alltägliche Verfolgungs- und Verschwörungs-ideen belegt Freeman mit einer Reihe von Befragungen unter (nicht an Paranoia erkrankten) Erwachsenen: – Von 8580 Briten gaben 21 Prozent an, dass sie im Verlauf des zurückliegenden Jahres das Gefühl gehabt hatten, an-

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Anke Römer

Wenn Schule Angst machtIst es morgens Zeit für die Schule, wird es vielen

Kindern mulmig. Doch während die einen nur

befürchten, nicht rechtzeitig mit dem Abschreiben der

Hausaufgaben fertig zu werden, haben andere regelrecht

Angst vor der Schule. Für sie bedeutet jede Stunde Un-

terricht eine Überwindung, und am liebsten würden sie

gar nicht mehr hingehen. Wie entsteht Schulangst – und

wie kann man betroffenen Kindern helfen?

74 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

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Montag ist Bauchwehtag. Beim Aufstehen ist noch alles gut, doch spätestens

beim Frühstück beginnt der Kampf zwischen Mutter und Tochter. Erst durch einfühlsames Beharren lässt sich die kleine Klara dazu bewegen, in die Schule zu gehen. Sie hat Angst davor und würde am liebsten gar nicht mehr dorthin. So wie ihr geht es auch ande-ren Kindern, denn der Alltag in der Schule ist für viele schwieriger gewor-den. Sie haben Probleme mit ihren Lehrern oder Mitschülern, sind vom Stoffpensum überfordert oder setzen sich selbst zu stark unter Druck.

Experten sprechen aufgrund der steigenden Zahlen von Kindern, die unter Schulangst leiden, schon von ei-ner regelrechten Epidemie. Schätzun-gen reichen von fünf bis zu zwanzig Prozent. Dem LBS-Kinderbarometer zufolge, einer bundesweiten Studie aus dem Jahr 2007, hat ein Drittel aller Kin-der Angst davor, in der Schule zu ver-sagen. Genaue aktuelle Zahlen gibt es allerdings nicht. Laut Gerd Lehmkuhl, Direktor der Kinder- und Jugendpsy-chiatrie der Uni Köln, liegt das auch daran, dass Schulangst und die oft da-mit einhergehende Schulvermeidung unterschiedlich definiert werden kön-nen. Denn die Schulangst ist im inter-nationalen Diagnosesystem ICD-10, das auch in Deutschland angewandt wird, nicht als eigene Diagnose aufge-führt. Somit gibt es auch keine offiziell definierten Symptome, anhand derer Schulangst eindeutig diagnostiziert werden könnte. Und es bleibt Raum für Interpretationen: Gehören bereits Kin-der dazu, die ständig um ihre Noten besorgt sind und Angst haben zu ver-sagen? Oder nur solche, die vor lauter Angst einen Schulbesuch verweigern? Und was ist mit denen, die zwar große Angst haben, aber trotzdem in die Schule gehen?

Klar ist, dass die Belastung extrem sein muss, um als Schulangst zu gelten. Übereinstimmung herrscht auch dar-über, dass die Ursachen der Schulangst in der Schule selbst liegen. Im Allge-meinen spricht man von Schulangst, wenn die gesamte Schulsituation für ein Kind so furchtbesetzt ist, dass es diese Angst selbst nicht mehr überwin-den kann und beim Zwang, weiter die Schule besuchen zu müssen, mit psy-chischen oder psychosomatischen Re-aktionen antwortet. Dabei muss die Schulangst von der Schulphobie unter-schieden werden: Die Schulphobie ist nicht durch Situationen innerhalb der Schule bedingt, sondern durch die Trennung von den engsten Bezugsper-sonen. Sie ist im Wesentlichen also eine Trennungsangst.

Doch wie können Eltern erkennen, ob ihr Kind unter Schulangst leidet? Schließlich sagen die Kinder ja nicht:

„Ich habe Schulangst“, sondern drücken ihre Not anders aus. Manche bekom-men Bauchweh, andere reagieren mit Schlafstörungen oder Albträumen. Es können aber auch andere Beschwerden auftreten, etwa Kopfschmerzen, Übel-keit und Erbrechen bis hin zu Essstö-rungen. Ebenso kann eine gesteigerte körperliche Unruhe vorkommen, die sich zum Beispiel durch Nägelkauen, Hektik oder ziellose Ersatzhandlungen wie Essen oder Aufsässigkeit äußert.

Manchmal sind die Kinder so mit ihrer Angst beschäftigt, dass sie sich nicht mehr richtig konzentrieren kön-nen und ihre Leistungen schlechter werden. Andere werden depressiv, an-triebslos und ziehen sich zurück. Man-che wiederum geben sich besonders cool und tragen offen Desinteresse zur Schau, trödeln oder sind aggressiv. Na-türlich zeigen viele Kinder die ein oder andere dieser Verhaltensweisen, bei einer Schulangst sind die Symptome allerdings extrem ausgeprägt.

Eltern sollten aufmerksam werden, wenn ein Kind starke Angst vor Leis-tungsanforderungen hat, zum Beispiel wenn es vor Klassenarbeiten mehr als üblich besorgt und aufgeregt ist. Auch eine übergroße Verlegenheit oder Schüchternheit kann auf Schulangst hinweisen; außerdem wenn das Kind sehr besorgt darüber ist, ob es bei Mit-schülern und Lehrern gut ankommt. Mädchen scheinen häufiger unter Schulangst zu leiden als Jungen, zumin-dest erzielen sie in Tests höhere Angst-werte. Ob sie allerdings wirklich mehr Angst haben, ist fraglich. Es könnte auch sein, dass die Mädchen dies eher zugeben, während die Jungen sich wie Männer benehmen wollen und keine Angst erkennen lassen.

Aber wie kommt es dazu? Was macht Kindern an der Schule so große Angst, dass sie davon Bauchweh bekommen? Im Wesentlichen liegen die Ursachen für Schulangst in zwei Bereichen: den Leistungsanforderungen und den sozi-alen Situationen. Die Angst davor, Leis-tung zeigen zu müssen, ist meist durch Überforderung im Unterricht bedingt oder durch die Sorge, die Erwartungen der Eltern nicht zu erfüllen. Dies kann zu ständigen Befürchtungen führen, zum Beispiel bloßgestellt zu werden oder sitzenzubleiben.

Die Ursachen für Überforderung wiederum sind vielfältig. Bei manchen Kindern liegen unerkannte Teilleis-tungsstörungen vor wie etwa Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche. Schätzungen zufolge haben zwischen fünf und zwanzig Prozent aller Kinder eines Jahrgangs Lese-Rechtschreib-Probleme. Auch eine Schwerhörigkeit oder Fehlsichtigkeit kann Ursache der Überforderung sein, ebenso wie eine mangelnde Fähigkeit zur Konzentrati-on und Aufmerksamkeit sowie Proble-me im sprachlichen Ausdruck. Häufig sind diese Störungen gut behandelbar,

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82 PSYCHOLOGIE HEUTE compact

Hypochondrie: Was, wenn ich krank bin!? Wenn die Gedanken ständig und grundlos um die Befürchtung kreisen, man könnte

schwer erkrankt sein, ist das eine große Last für die Betroffenen. Ausgeprägte Krank-

heitsängste galten lange Zeit als schwer behandelbar. Psychologen der Universität

Frankfurt am Main haben zwei erfolgversprechende Therapiekonzepte auf den Prüf-

stand gestellt. Florian Weck leitet in der Frankfurter Verhaltenstherapieambulanz die

Studie „Dysfunktionale krankheitsbezogene Bewertungen bei Hypochondrie und deren

Veränderbarkeit“

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PSYCHOLOGIE HEUTE Angst vor Krankheit kennt jeder, und sie ist ja auch berechtigt. Was macht Krankheitsängs-te zum Problem?FLORIAN WECK Das Ausmaß und die Häufigkeit, mit der die Ängste auftreten, unterscheiden sie von den gewöhnli-chen Sorgen um die Gesundheit. Krankheitsangst – oder Hypochondrie, der Begriff für ihre besonders ausgeprägte Form – beruht auf einer Fehlinterpretation von körperli-chen Symptomen. Krankheitsängstliche Menschen leben in ständiger Unsicherheit, dass mit ihrem Körper etwas

„nicht stimmen“ könnte. Da ist das Kratzen im Hals der Vorbote von Kehlkopfkrebs. Oder Kopfschmerzen werden nicht mit einem Wetterumschwung erklärt, sondern mit einem Hirntumor. Zur Krankheitsangst gehört auch die ständige Selbstbeobachtung, das regelmäßige Abtasten, al-so das sogenannte Bodychecking. Ein weiteres Zeichen von Krankheitsangst kann das Vermeiden bestimmter Situati-onen sein, die mit Krankheit und Tod zu tun haben, von Krankenhausbesuchen, Beerdigungen, auch das Ausblen-den von Medienberichten über Krankheiten. Betroffene brauchen immer wieder die Rückversicherung von Ärzten, aber auch von Angehörigen und Freunden, dass „alles in Ordnung“ ist. Von einer hypochondrischen Störung spre-chen wir allerdings erst, wenn Krankheitsängste oder

-überzeugungen über mindestens sechs Monate bestehen. PH Wie sehen moderne hypochondrische Ängste konkret aus?WECK Am stärksten richtet sich die Angst auf Krebser-krankungen, es folgt die Angst vor Herzkrankheiten, und an dritter Stelle stehen Ängste vor neurologischen Erkran-kungen wie multipler Sklerose. Gemeinsam ist diesen Krankheiten, dass sie sehr ernsthaft und oft wenig kontrol-lierbar sind. Gerade dieser Aspekt macht Angst. So richten sich Ängste vor Tumorerkrankungen häufiger auf die nicht oder noch nicht gut behandelbaren als auf die mittlerwei-le gut behandelbaren Krankheitsformen.PH Was weiß man über die Ursachen und Gründe der Krankheitsangst?WECK Negative Erfahrungen mit Krankheit im Familien- und Freundeskreis oder im eigenen Leben spielen eine Rolle, auch die Frage, wie in der Kindheit, in der Familie des Betroffenen mit Krankheiten und Beschwerden umge-gangen wurde. Allerdings sind die Ursachen insgesamt noch nicht gut erforscht. PH Welche Rolle spielen Arztbesuche und medizinische Informationen?WECK Arztbesuche sind die wichtigste Quelle der Rück-versicherung für krankheitsängstliche Menschen. Doch der ärztliche Bescheid, dass nichts vorliegt, besänftigt die Angst

oft nur vorübergehend. Auch Untersuchungen, die Ärzte möglicherweise eher zur Beruhigung des Patienten als auf-grund eines ernsthaften Krankheitsverdachts veranlassen, können langfristig seine Unsicherheit vergrößern. Und die Zeitspannen zwischen medizinischer Entwarnung und neuer Angst der Betroffenen sind sehr unterschiedlich. Ich kenne Patienten, die schon viele Jahre an hypochondri-schen Ängsten leiden und berichten, dass der Arztbesuch ihnen anfangs für eine Weile, vielleicht ein halbes Jahr Be-ruhigung verschafft hat, dass mittlerweile aber mit dem Verlassen der Praxis die Rückversicherung praktisch wir-kungslos wird. Häufig wandert auch die Krankheitsangst, wenn ein Symptom abgeklärt, ein Körperbereich oder ein Organ durchgecheckt ist, einfach zum nächsten. Eine zu-nehmend wichtige und manchmal auch problematische Rolle spielt da das Internet. Für eine sehr große Zahl der von Krankheitsangst Betroffenen hat es die Rolle medizi-nischer Fach- und Laienbücher übernommen. So lässt sich beispielsweise, teilweise mit der Hilfe spezieller Suchma-schinen, ein Symptom eingeben wie „Zucken in den Bei-nen“, und schon stoßen Sie etwa auf „multiple Sklerose“ und von dort auf weitere Symptome. Ob die Informationen medizinisch wirklich seriös sind, lässt sich häufig kaum einschätzen. PH Worauf kommt es bei der Behandlung von Krankheits-ängsten besonders an?WECK Wir arbeiten mit zwei Behandlungsansätzen. Der eine ist der sogenannte kognitive Ansatz, es geht dabei vor allem um die Bewertung körperlicher Empfindungen – wie den allzu kurzen Schluss vom Kratzen im Hals auf den Kehlkopfkrebs – und um die Veränderung dieser Bewer-tung. Der andere Ansatz zielt vor allem auf die Konfronta-tion, auf die Auseinandersetzung mit Ängsten ab. Da kann es um die Angst vor Krankenhäusern ebenso gehen wie um die Konfrontation mit Krankheit als unvermeidbarem The-ma. Die Behandlung erstreckt sich über drei Monate. PH Was ist das Ziel der Therapie?WECK Wichtigstes Ziel ist, zu erreichen, dass Krankheits-ängste und Sorgen um die eigene Gesundheit das Leben des Betroffenen weniger beeinträchtigen, weniger Kraft und Energie absorbieren. Natürlich geht es nicht darum, Krankheitsängste komplett abzuschaffen – auch das Fehlen jeglicher Angst, das Vernachlässigen der eigenen Gesund-heit kann ja Krankheitswert haben. Uns geht es bei den Behandlungszielen um ein angemessenes Maß von Sorge um den eigenen Körper und die eigene Gesundheit. PH C

Mit Florian Weck sprach Ulla Gosmann

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