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Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Date post: 13-Jun-2015
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Professional Learning Communities als Keimzellen für die Entwicklung von Qualitätskultur - Keynote auf der 3. Qualitätsnetzwerkkonferenz von ARQA-VET (Austrian Reference Point for Quality Assurance in Vocational Education and Training) an der WKO (Wirtschaftskammer Österreich), Wien, 21.11.2011
26
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Professional Learning Communities als Keimzellen für die Entwicklung von Qualitätskultur Prof. Dr. Karl Wilbers
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Page 1: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Professional Learning Communities als Keimzellen für die

Entwicklung von Qualitätskultur Prof. Dr. Karl Wilbers

Page 2: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Aufbau meines Vortrags

2

Qualitätskultur: Einordnung und Begrifflichkeiten

Professional Learning Communities als Keimzellen aufbauen

Professional Learning Communities in die Breite kriegen

Page 3: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

„Qualitätskultur“: Was bedeutet dieses Wort?

Page 4: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Management ≠ Führung ≠ Administration (Abgrenzung von Prof. Böttcher)

Management

Führung Administration

Entwicklung der Qualitätskultur

Siehe Workshop 2: Führungskultur - Qualitätskultur

Page 5: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Meine Perspektive auf die Organisation Schule

Organisationsperspektiven auf Schule

Einfaches Managementmodell,

‚Maschinen-Metapher‘, triviales Input-Prozess-

Output-System

Schule als Non-Profit-Organisation

Komplexes System Expertenorganisation

‚Pilzorganisation‘

Page 6: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Begriff „Qualitätskultur“ – Variante 1: Die gut klingende Universalentschuldigung

Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung

Prof. Dr. Karl Wilbers 6

„Wir kriegen das (im Qualitätsmanagement) nicht auf die Reihe …“

Was eigentlich gesagt werden soll:

„Wir müssen zunächst eine Qualitätskultur herstellen …“

„Die Qualitätskultur war dafür nicht vorhanden …“

Übersetzt in Q-Sprech:

Page 7: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Begriff „Qualitätskultur“ – Variante 2: Qualitätskultur als Artefakte, Werte und Grundannahmen

Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung

Prof. Dr. Karl Wilbers 7

• Symbole • Verhalten

Artefakte

• Präferenzen • Normen

Werte • Überzeu-

gungen • Einstellungen

Grund-annahmen

Sichtbar, bewusst

Kulturmodell nach Schein (1984)

Siehe Workshop 2: Organisations-

kultur dechriffieren

Page 8: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Grundthesen

Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung

Prof. Dr. Karl Wilbers 8

• Veränderung von Qualitätskultur

verlangt professionelles

Lernen 1

• Professionelles Lernen

vollzieht sich in Professional

Learning Communities

2

Page 9: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Professional Learning Communities als Keimzelle aufbauen

Page 10: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Professional Learning Communities als Keimzelle aufbauen

Page 11: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

PLC: Professional Learning Community

• Geteilte pädagogische Führung Binde Führung als Merkmal der Organisation, nicht als Merkmal einzelner Individuen ein!

• Gemeinsame Werte und Leitbild Stelle sicher, dass sich gemeinsame Werte und das Leitbild in der täglichen Arbeit niederschlagen!

• Gemeinsames Lernen und Anwenden Lerne und arbeite gemeinsam auf neuen Wegen!

• Geteilte individuelle Praxis Arbeite mit anderen zusammen um den Erfolg der Lernenden zu gewährleisten!

• Unterstützende Bedingungen (Beziehungen) Achte auf die Menschen in Deiner Organisation!

• Unterstützende Bedingungen (Strukturen) Pflege unterstützende Strukturen und schaffe bei Bedarf neue!

Vgl. Hall & Hord (2011), Hord & Sommers (2008); Pankake, Abrego & Moller (2010)

Page 12: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Aufgaben von Change Agents bei der Kultivierung von Professional Learning Communities

• Vision entwickeln und kommunizieren • Ressourcen planen und bereitstellen • Personalentwicklung als kern des Change initiieren • Monitoring des Innovationsprozesses

– Bedenken und Begleitemotionen (> Stages of concern) – Nutzungsgrad: Anzahl Nutzende, Tiefe der Nutzung (> Levels of use) – (Veränderung der) Innovationskonfiguration

• Ständige Begleitung (Coaching, Beratung, …) • Unterstützendes Klima

Vgl. Hall & Hord (2011)

Page 13: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Professional Learning Communities in die Breite kriegen

Page 14: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Die S-Kurve des Adaptionsprozesses

Innovatoren Early Adopters

Kritische Masse

Frühe Mehrheit

Späte Mehrheit

Zauderer

% der Adaptoren

Zeit

Aktive Lehrkräfte, häufig gut extern vernetzt.

Innovation um der Innovation willen, als Meinungsführer oft zu verrückt

Vgl. Rogers (2003); Hall & Hord (2011)

Page 15: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Die S-Kurve des Adaptionsprozesses

Innovatoren Early Adopters

Kritische Masse

Frühe Mehrheit

Späte Mehrheit

Zauderer

% der Adaptierer

Zeit

Schnelle Übernahme, aber erst nach sorgfältiger Reflexion.

Gelten als solide Lehrkräfte. Sehr hilfreiche Meinungsführer!

Vgl. Rogers (2003); Hall & Hord (2011)

Page 16: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Die S-Kurve des Adaptionsprozesses

Innovatoren Early Adopters

Kritische Masse

Frühe Mehrheit

Späte Mehrheit

Zauderer

% der Adaptierer

Zeit

Ab hier erfolgt die Kettenreaktion. Adaption wird zum Selbstläufer.

Diffussionstheorie: 16-40 %

Vgl. Rogers (2003); Hall & Hord (2011)

Page 17: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Die S-Kurve des Adaptionsprozesses

Innovatoren Early Adopters

Kritische Masse

Frühe Mehrheit

Späte Mehrheit

Zauderer

% der Adaptierer

Zeit

Vergleichsweise lange Reflexionsprozesse, brauchen Zeit.

Umsichtige bzw. vorsichtige Lehrkräfte. Lernen von early adopters.

Etwa 1/3 der Gruppe

Wegen der eigene

Vgl. Rogers (2003); Hall & Hord (2011)

Page 18: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Die S-Kurve des Adaptionsprozesses

Innovatoren Early Adopters

Kritische Masse

Frühe Mehrheit

Späte Mehrheit

Zauderer

% der Adaptierer

Zeit

Adaption langsam, Tendenz zur Handlung nur bei großem Druck

oder großem Handlungsbedarf. Etwa 1/3 der Gruppe

Vgl. Rogers (2003); Hall & Hord (2011)

Page 19: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Die S-Kurve des Adaptionsprozesses

Innovatoren Early Adopters

Kritische Masse

Frühe Mehrheit

Späte Mehrheit

Zauderer

% der Adaptierer

Zeit

Adaption sehr langsam, oft Widerstand.

Häufig konservativ, schlecht vernetzt, wenig kompetent.

Eingeschränkte Sichtweisen. Wegen der eigenen Eigenschaften

Innovationen besonders riskant (= Innovationsopfer)

Vgl. Rogers (2003); Hall & Hord (2011)

Page 20: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Innovationen in die Breite kriegen

• Auf Meinungsführer konzentrieren, vor allem bei den Early Adopters • Externe Netzwerke unterstützen, vor allem für Innovatoren • Lernen von Innovatoren und Early Adopters unterstützen • Die Wahrnehmung der Innovation unterstützt die Adaption:

– Hoher relativer Vorteil gegenüber der bisherigen Praxis – Hohe Kompatibilität der Innovation gegenüber den Werten von Adaptoren – Nicht zu hohe Komplexität der Innovation – Möglichkeit zum Ausprobieren

• Anschaulichkeit, z.B. Innovation im Gebrauch sehen

Vgl. Hall & Hord (2011), Hord & Sommers (2008)

Page 21: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Partizipation und Umgang mit Widerständen: Möglichkeiten 1 (siehe HAK Steyr, Ergebnisse Workshop 4)

• Klar führen/managen – Klare Führung der Schulleitung (z.B. Beständigkeit, ‚Hartnäckigkeit‘, Konfliktfähigkeit,…) – Schulübergreifende Führung (z.B. Vorgaben, Ressourcen, Fokussierung und nicht 1000

Baustellen) • Strukturieren

– Projektstrukturen (Zusammensetzung Gruppen, Projektgruppen, Steuergruppen, …) – Entscheidungsstrukturen (bottom up, Partizipativ)

• Erfahrungen ermöglichen – Pilotklassen

• Lernen ermöglichen – Feedback(-Runden) – SCHILF – Materialsammlungen, Plattformen (z.B. dropbox) – Pädagogischer Stammtisch – Persönliche Gespräche

• Multiplikator(inn)en • Leistungsträger(innen)

Page 22: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Partizipation und Umgang mit Widerständen: Möglichkeiten 2 (siehe HAK Steyr, Ergebnisse Workshop 4)

• Kommunizieren – Nachhaltigkeit kommunizieren (und natürlich sichern!) – Mehrwerte/Nutzen kommunizieren (und natürlich schaffen!) – Notwendigkeiten betonen – Wertschätzung rüberbringen – QM nicht als Druckmittel/Kontrollinstrumente, sondern als Chance

• Mit der Zeit umgehen – Geduld haben, Zeit geben und eigene ‚Zeitverbräuche‘ beachten – Projektlängen sorgfältig austarieren

• Mit Irrationalitäten umgehen – Verhärtete persönliche Freund-Feindschaften in der Schule – Parteipolitische Irrationalitäten

Page 23: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Partizipation und Umgang mit Widerständen: Möglichkeiten 2 (siehe HAK Steyr, Ergebnisse Workshop 4)

• Freiwilligkeit und Zwang verhandeln – Kontra: Beliebigkeit (> Hartnäckigkeit) – Pro: Sogwirkung positiver Ergebnissen

• Widerstände neu begreifen – Eigene Sichtweise auf Widerstände überlegen – Bedürfnisbedrohung durch Change verstehen – Unvermeidbarkeit und Chance erkennen

Page 24: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Aufbau meines Vortrags

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Qualitätskultur: Was ist das?

Professional Learning Communities als Keimzellen aufbauen

Professional Learning Communities in die Breite kriegen

Page 25: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

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Zusammenfassung

• Qualitätskultur lässt über Artefakte, Werte und grundannahmen verstehen.

• Die Entwicklung von Qualitätskultur ist – im Kern – ein Prozess professionellen Lernens.

• Professionelles Lernen geschieht in Professional Learning Communities. Diese zeichnen sich durch eine Reihe von Merkmalen aus, z.B. durch geteilte pädagogische Führung.

• Der Aufbau von PLC verlangt vom Change Agent Aufgaben wie etwa das Monitoring des Innovationsprozesses.

• Um Innovationsverhalten in die Breite zu kriegen, bedarf es auf einer auf die Adaptoren angepassten Strategie.

Page 26: Professional Learning Communities als Keimzelle von Qualitätskultur

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

• Kontakt: Prof. Dr. Karl Wilbers FAU (Universität Erlangen-Nürnberg) Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung [email protected] http://www.wirtschaftspaedagogik.de

• Download dieser Präsentation:

http://www.facebook.com/karl.wilbers

Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung

Prof. Dr. Karl Wilbers 26


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