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Privatbanken Berlin

Date post: 23-Mar-2016
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Privatbanken Berlin
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Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 3 | 13. Juni 2013 http://www.berliner-zeitung.de/privatbanken Nichts ist ohne Risiko Wer sein Geld anlegt, kann es verlieren. Wer es nicht anlegt, verliert auf jeden Fall – klug investieren in Zeiten negativer Realzinsen Boom mit Grenzen Immobilien in Berlin sind gefragt – Münchener Verhältnisse wird es aber nicht geben 06 Freund der Familie Privatbanker begleiten ihre Mandanten in allen finanziellen Lebensentscheidungen 10 SPEZIAL Wirtschaft PRIVATBANKEN
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Page 1: Privatbanken Berlin

Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 3 | 13. Juni 2013

http://www.berliner-zeitung.de/privatbanken

Nichts ist ohne RisikoWer sein Geld anlegt, kann es verlieren. Wer es nicht anlegt,

verliert auf jeden Fall – klug investieren in Zeiten negativer Realzinsen

Boom mit Grenzen Immobilien in Berlin sindgefragt – Münchener Verhältnisse wird es aber nicht geben 06

Freund der FamiliePrivatbanker begleiten ihreMandanten in allen fi nanziellenLebensentscheidungen 10

SPEZIALWirtschaftPRIVATBANKEN

Page 2: Privatbanken Berlin

03Privatbanken /Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

AUS DEM INHALT

Für Vermögende sind die Zeiten nicht lustig. Und das nicht, weil schon der rö-mische Dichter Horaz wusste: „Wächst das Vermögen, wachsen auch die Sorgen“. Meist besitzen die wahrhaft Reichen ja so viel, dass nicht der Zu-wachs im Mittelpunkt steht, sondern der Vermögenserhalt. Und für jene sind Worte wie Vermögenssteuer, fi nanzielle Repression oder Bankenrettung über das Konfi szieren von Einlagen wie in Zy-pern geschehen, ein Tort. Der Erhalt ist in jedem dieser Szenarien nicht mehr

gewährleistet. Das ist bitter, aber uner-lässlich. Denn das Vermögen, zumal das Papiervermögen, ist ja nur die andere Seite der Schulden. Und Schulden, da sind sich alle Ökonomen einig, sind der-zeit im Überfl uss vorhanden. Die Krise existiert, weil es zu viel Schulden gibt. Im Umkehrschluss heißt das, dass es auch zu viel Vermögen gibt. Verschwinden Schulden, verschwindet auch Vermö-gen. Über den Weg lässt sich treffl ich streiten. Sanft ist in jedem Fall der domi-nierende über die Mini-Zinsen unter der

Infl ationsrate. Die Vermögensteuer täte schon mehr weh, wäre aber immer noch besser als Haircuts bei Staatsanleihen, die Krisen auslösen und ganze Volkswirt-schaften in den Abgrund ziehen können. Mit diesen Sorgen sowie guten Ratschlä-gen und Tipps von gewieften Bankern befasst sich die Beilage, die Sie in den Händen halten. Es gibt Strategien gegen das fi nanzielle Unglück. Sollten indes auch diese Strategien versagen, dann möge Horaz helfen: „Bedenke stets, Dir im Unglück Gleichmut zu bewahren!“

EDITORIAL

Die zwei Seiten einer Medaille

04 Die KontrolleureDie Ba� n wacht darüber, dass Kreditin-stitute ordentlich wirtschaften – zum Schutz von Kunden und Staat.

02

05 Geldanlage in mageren ZeitenDie Rennaissance der Aktie als solide, langfristige Geldanlage und Investition in die Realwirtschaft.

06 Berlin ist nicht MünchenImmobilien in der Hauptstadt sind gefragt, doch exorbitante Renditen sind hier nicht realisierbar

08 Banker am Runden TischVertreter der führenden Privatbanken über die Gefahren für Vermögen und Strategien zu ihrer Erhaltung

10 Mehr als GeldanlageEin Vermögen aufzubauen, hat in erster Linie mit kluger Lebensplanung und Geschäftsstrategie, mit Erbschaftsfragen und Nachfolgeregelungen zu tun.

15 Ver� echtung lockernProfessor Jörg Rocholl, Präsident der ESMT Berlin, zum Aufbau eines krisenfes-teren Banksystems und zum Imagepro-blem der Banker in Deutschland.

ImpressumBerliner Verlag GmbH

Geschäftsführer: Michael Braun, Stefan Hilscher

Anzeigenleiter: Mathias ForkelProjektverantwortung: Melanie GartzkeVerlag: Postadresse 10178 Berlin

Anzeigen: Postfach 02 12 84, 10124 Berlin

Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

Redaktion und Konzeption: mdsCreative GmbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln

Klaus Bartels (verantw.), Frauke Wolf

Art Director: Nadine Döpper

Titelbild: Thinkstock.com

Um Kunde zu werden, muss das Vermögen oft

siebenstellig sein

Ein Kundenberater in einer Privatbank betreut

20 bis 50 Anleger 10.000 Millionäre soll es in Berlin geben

Die Philosophie der Privatbanken: das Vermögen ihrer Kunden auf nachhaltige Weise mehren – Zur Betreuung gehört jedoch noch mehr als reine Geldanlage – Berlin ist ein interessantes Pfl aster

Diskret an der Spree

Niedrige Zinsen, die Angst vor Infl ation oder der Schiefl age weiterer Euro-Länder oder Banken ‒ die Verwerfungen der Finanz- und Eurokrise

verunsichern die Anleger in ganz Europa. Während die großen Universalbanken teilweise noch längst nicht alle Probleme bewältigt haben, sind die Privatbanken bis auf wenige Ausnahmen deutlich besser durch die Krise gekommen. Warum? Weil fast alle auf hochspe-kulative Geschäfte verzichtet haben. Riskante Turbo- und Hebelprodukte, die hohe Gewinne versprechen, aber auch große Verluste bringen können, fi nden sich selten in den Portfolios. Zertifi kate, Derivate, struktu-rierte Wertpapiere, geschlossene Immobilien- oder Schiff fonds sowie südeuropäische Staatsanleihen wa-ren für eine Mehrheit der traditionsreichen Privatban-ken kein Thema. Zudem betreiben die Institute in der Regel keinen Eigenhandel, also den Kauf und Verkauf von Aktien auf eigene Rechnung. Privatbanken müs-sen keine Quartalsberichte veröff entlichen und daher bestimmte Risiken auch nicht eingehen, um die Ren-dite kurzfristig nach oben zu treiben.

EHRBARER KAUFMANN. Dass die Geschäftsmodelle der Pri-vatbanken konservativer ausgerichtet sind, liegt zum einen sicherlich darin begründet, dass die meisten Institute auf eine lange, teilweise mehrere Jahrhun-derte umfassende Geschichte zurückblicken und sich vor allem an langfristigen Zielen orientieren. Zum an-deren fühlen sich Privatbankiers in besonderer Weise den Tugenden des „ehrbaren Kaufmanns“ verpfl ich-tet und haften in der Regel persönlich, das heißt, sie müssen für ihre Geschäfte mit dem eigenem Vermö-gen einstehen. Oft gilt dies auch für eine bestimm-te Zeit, nachdem der Gesellschafter die Bank längst verlassen hat. Die großen privaten Geschäftsbanken dagegen sind in der Regel als Aktiengesellschaft auf-gestellt, mit entsprechend beschränkter Haftung des Vorstands. Zudem kassieren Vorstände und Manager

oft noch Boni, selbst wenn das Unternehmen gar kei-ne Gewinne macht.

NEUES DACH. Tradierte Geschäftsprinzipien, die Vermei-dung hoher Risiken und die Orientierung an langfristi-gen Zielen konnte in der Vergangenheit nicht immer den Erfolg eines Geldinstituts garantieren. Einige Pri-vatbanken mussten aufgeben, einige, wie Sal. Oppen-heim, gehören heute zu Großbanken oder Konzer-nen. Dort existieren sie unter eigenen Namen weiter ‒ viele mit Erfolg. Und sie fühlen sich unter dem Dach eines fi nanzstarken Partners durchaus wohl. Andere wiederum sind stolz auf ihre mitunter jahrhunderte-alte Tradition und Unabhängigkeit.

PERSÖNLICH. In Deutschland sind heute mehr als 200 Pri-vatbanken tätig, die sich vorwiegend, aber nicht aus-schließlich auf die Betreuung von privaten Vermögen, Firmenkunden und Kapitalmarktgeschäft konzentrie-ren. Allen gemeinsam ist die intensive und persönlich maßgeschneiderte Beratung ihrer meist vermögen-den Kunden. Zwischen 20 und 50 Anleger betreut ein Betreuer einer Privatbank im Durchschnitt. Bei einer großen Geschäftsbank können es schon mal mehre-re hundert sein. Nicht sehr viele private Geldhäuser akzeptieren allerdings Kunden, die weniger als eine halbe Million Euro an liquidem Vermögen mitbringen. Nicht ungewöhnlich sind Beträge ab zehn Millionen.

UMFASSENDE LEISTUNG. Diese Kunden werden dann von einem Family Offi ce betreut, also Beratern, die sich längst nicht nur um die Mehrung des Vermögens der Kunden kümmern. Diese Art von gehobenem Sekre-tariat bietet nicht nur maßgeschneiderte Anlagelö-sungen, sondern zeigt auch die besten Möglichkeiten, Steuern zu sparen, hilft und berät beim Immobilien-kauf oder der Gründung einer Stiftung aus dem Fami-lienvermögen. Oftmals gehen die Dienste der Berater aber auch deutlich weiter, etwa wenn die Nachfolge an der Unternehmensspitze sinnvoll geregelt werden soll. Bankiers sind meist gut vernetzt und zudem ‒ eine der tragenden Säulen des Privatbankgeschäfts ‒ sehr diskret und verschwiegen. Derzeit stehen die Privatbanken ebenso wie alle anderen Geldinstitute aber vor den selben Herausforderungen: Angesichts historisch niedriger Zinsen ist es kaum noch möglich, mit seinem Vermögen eine Rendite nach Abzug von Steuern und Infl ation zu erreichen, ohne ein allzu ho-hes Risiko einzugehen. Die Kunden sind verunsichert, vorsichtiger und anspruchsvoller in der Beratung ge-worden. Viele suchen mehr denn je Orientierung bei ihrer Bank. Damit sei das Verhältnis und der Kontakt zu den Kunden noch enger geworden, schildern zahlreiche Privatbanker.

ATTRAKTIVES BERLIN. Gerade in Berlin ist der Markt der Pri-vatbanken im Wandel, denn die Hauptstadt gewinnt für immer mehr Vermögende an Attraktivität. Offi ziel-le Zahlen gibt es zwar noch nicht, aber Schätzungen zufolge leben in Berlin 10.000 Millionäre. Das macht die Stadt interessant für Privatbanken. Viele neue Na-mensschilder fi nden sich an feinen Berliner Büroad-ressen. Laut Branchenkennern boomt das Geschäft der diskreten Vermögensverwalter an der Spree re-gelrecht ‒ trotz niedriger Zinsen, gestiegener büro-kratischer Anforderungen, sinkender Margen sowie hohen Wettbewerbsdrucks.

Mit dem Aufschwung der Hauptstadt boomt auch das Geschäft der Privatbanken in Berlin

Corinna Schulz

Liebe Leserinnen und Leser,

Viel Spaß beim Lesen wünscht Robert von Heusingerstv. Chefredakteur

BILDER: THINKSTOCK.DE

Page 3: Privatbanken Berlin

Viel Spaß beim Lesen wünscht Robert von Heusingerstv. Chefredakteur

Von Markus Détrie, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Berlin undverantwortlich für das Privatkundengeschäft in Berlin und Brandenburg

Deutsche Bank AG | Unter den Linden 13–15 | 10117 Berlin | ) (030) 3407-2936 | 8 www.deutsche-bank.de

Berlin im Blick: Die Stadt wächst und verändert sich rasant

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Beratung ist das A und O

Ein Immobilienkauf ist meist eine Entscheidung für das ganze Leben. Er sollte daher mit einem langfristig tragfähigen Finanzie-rungskonzept unterlegt sein. Eine gründliche Analyse der fi nanziellen Verhältnisse und eine umfassende Beratung helfen bei der realis-tischen Ermittlung der eigenen Möglichkeiten: Wieviel Eigenkapital steht zur Verfügung? Wie hoch darf die monatliche Belastung sein? Welche Finanzierungsbausteine sind sinnvoll? Sind Sondertilgun-gen oder Ratenreduzierungen möglich? Solche wichtigen Fragen zeigen: Eine gute Beratung ist die Voraussetzung für eine fundierte Finanzierungsentscheidung. Diese sollte durch eine gute Kondition abgerundet werden.

Um eine auf die persönliche Situation abgestimmte Finanzie-rungslösung entwickeln zu können, bedarf es einiger Angaben. Mit Hilfe des nachfolgend abgedruckten QR-Codes erfahren Sie, welche Informationen Sie zum Beratungs-gespräch bei der Deutschen Bank mitbringen sollten. Mehr Infos gibt es auch unter

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Immobilienkauf

Ein Stück Berlin, ganz eigen

Breite Streuung, schnelle UmschichtungViele Anleger haben nach wie vor großen Orien-

tierungsbedarf bei ihren Entscheidungen. Kein Wunder: Die Finanzmärkte stellen Investoren täglich vor neue Herausforderungen. Enrico Eberlein, verant-wortlich für das Private Banking der Deutschen Bank in Berlin, weist einen Weg auf, wie sich private Anleger in dieser Situation positionieren können.

In Aktien investieren und sich dann schlafen legen ‒ dieser Ratschlag von André Kostolany funktioniert heute leider nicht mehr. Denn die Finanzmärkte ent-wickeln sich dynamisch. Wie passt der Aufschwung am deutschen Aktienmarkt mit den mäßigen Kon-junkturaussichten zusammen? Sind Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie für risikobewusste Anleger inter-essant? Wird der Einbruch des Goldpreises nachhaltig sein? Für einzelne Investoren ist es so gut wie unmög-lich, sich zu jeder Frage eine fundierte Meinung zu bilden und das Vermögen entsprechend zu strukturie-ren. Was ist also zu tun? Als bewährte Methode, Risiken zu dämpfen und Renditechancen zu optimieren, gilt die breite Streuung des Vermögens über verschiedene

Anlageklassen. Die Kombination von Anlageklassen mit möglichst niedriger Korrelation führt dazu, dass sich Kursschwankungen reduzieren und sich das Chance-Risiko-Profi l verbessert. Aktien, Rentenpapiere und an-dere Anlagen werden so gewichtet, dass sich eine mög-lichst hohe risikoadjustierte Rendite im Gesamtportfolio erzielen lässt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Allokation der Anlageklassen wesentlich zum Gesam-

terfolg beiträgt. Doch mit Risikostreuung allein ist es nicht getan. Die Favoriten wechseln laufend: 2010 wa-ren Rohstoff anlagen besonders erfolgreich, gefolgt von Schwellenländeraktien. Im Jahr darauf standen Staats-anleihen und Rohstoff e an der Spitze, Aktien aus den Schwellenländern entwickelten sich dagegen enttäu-schend ‒ eroberten aber 2012 die Top-Position zurück, diesmal gefolgt von Unternehmensanleihen. Dies führt dazu, dass sich die Korrelationen zwischen den Anlage-klassen verändern. Die Rendite-Risiko-Eigenschaften ei-nes statischen Vermögensportfolios können sich daher verschieben: Unter Umständen ist ein vor Jahren zusam-mengestelltes Depot heute viel risikoreicher ‒ oder po-tenziell renditeschwächer ‒ als ursprünglich kalkuliert. Deshalb müssen Anleger bei der Geldanlage auch die zeitliche Dimension berücksichtigen und das Portfolio bei Bedarf dynamisch anpassen. Für private Anleger sind dabei aktive gemanagte Multi-Asset-Fonds eine Überlegung wert. Im Gegensatz zu klassischen Misch-fonds, die sich in der Regel auf den Aktien- und Renten-markt beschränken, berücksichtigen Multi-Asset-Fonds auch andere Anlageklassen wie etwa Rohstoff e.

iEnrico Eberlein (43) ist seit 1991 für die Deut-sche Bank tätig. Nach Führungsaufgaben unter anderem in Halle, Dresden, Frankfurt, Hannover und Berlin ist der Anlageexperte seit Januar 2008 für das Private Banking der Deutschen Bank in Berlin verantwortlich.

Orientierung im Markt

Wertvolle Orientierung im Markt und eine Fülle nütz-licher Informationen bietet Immobilienkäufern daneben das aktuelle Sonderheft „CAPITAL-Immobilienkompass 2013“ des Wirtschaftsmagazins Capital. Das rund 120 Seiten starke Sonder-heft wurde exklusiv für die Deut-sche Bank produziert. Neben Kauf-und Mietpreisen in zwölf deutschen Metropolen sowie drei Ferienregionen enthält der Immobilienkompass viele Infos zu den Themenfeldern Finanzie-rung, Bausparen, Immobilien und Steuern. Die Sonderpublikation ist nicht am Kiosk erhältlich, sondern nur in den Filialen der Deutschen Bank – natürlich auch in Berlin und Brandenburg.

Der Aufschwung der Stadt, gepaart mit historisch niedrigen Bauzinsen, macht Berliner Immobilien

attraktiver denn je ‒ Markus Détrie aus der Geschäfts-leitung der Deutschen Bank in Berlin erklärt, warum sich ein Kauf jetzt sowohl für Selbstnutzer als auch für Kapi-talanleger lohnen kann

Immer mehr Menschen entdecken Berlin für sich. Die häufi g zitierten Neuberliner führen uns mit ih-rer Standortwahl vor Augen, wie sehr unsere Stadt als Ort zum Leben, Lernen und Arbeiten geschätzt wird. Ich selbst lebe seit etwas mehr als einem Jahr hier und bin beeindruckt: Berlin hat ein ganz eigenes Flair, es ist eine quirlige, attraktive und innovative eu-ropäische Metropole. Seit mehreren Jahren weisen die Pfeile bei Einwohnerzahl und Arbeitsplätzen klar nach oben. Damit nehmen die Kaufkraft und auch die Nachfrage nach Immobilien zu, sei es zur Eigen-nutzung oder als Kapitalanlage. Dabei sind es sind bei weitem nicht nur Neuberliner oder auswärtige In-vestoren, die sich in der Hauptstadt „einkaufen“. His-torisch niedrige Bauzinsen machen die Eigentums-wohnung oder das eigene Haus vielmehr auch für eine zunehmende Zahl von Bürgern erschwinglich, die seit Generationen hier zur Miete wohnten. Viele verwirklichen mit dem Wohnungskauf einen sehr in-dividuellen Traum: Ein Stück Berlin, ganz eigen. Auch aus gesellschaftlicher Perspektive ist die langsam, aber stetig zunehmende Wohneigentumsquote eine gute Entwicklung, da sie die private Vermögensbil-dung der Haushalte voranbringt.

Warum sind insbesondere Wohnimmobilien für private Käufer so attraktiv? Immobilien gelten erfahrungsgemäß als „sicherer Hafen“. Ihr Wert entwickelt sich weitgehend unabhängig von den Kapitalmärkten, und als Sachwert bieten sie langfristigen Schutz vor Infl ation. Eigenheimer nutzen aktuell das außerordentlich niedrige Zinsniveau und verabschieden sich von Mietzahlungen, die wohl auch künftig weiter steigen. Zu Recht denken die meisten Eigenheimer dabei auch an die Vorsorge fürs Alter. Kapi-talanleger fi nden ihrerseits in Immobilien eine Alternati-ve zur Anlage in Anleihen, die nach Infl ation und Steuern oft eine Negativrendite erzielen. Die durchschnittlichen Mietrenditen halten sich dagegen über vier Prozent. Gibt es auf dem Berliner Markt bereits eine Preisblase? Wir se-hen die aktuellen Preissteigerungen insgesamt betrachtet eher als Beleg für den Aufschwung in der Stadt denn als Warnzeichen. Eine große Rolle spielt dabei, dass sich der Markt vor der aktuellen Erholung über viele Jahre schwach entwickelt hat. Das gilt im Übrigen auch für viele andere Städte und Regionen: 2011 bewegten sich die Preise von deutschen Wohnimmobilien erstmals wieder über dem Ni-veau von 1995. Was Berlin positiv von anderen Großstädten unterscheidet, ist vor allem das außerordentlich vielgestal-tige Angebot. Nirgendwo sonst gibt es so unterschiedliche Lagen mit entsprechend verschiedenen Kaufpreisniveaus, je nach Stadtbezirk, Art und Ausstattung der Immobilie. Wir leben in einer Metropole, die nach wie vor für nahezu jeden Geschmack und Geldbeutel etwas Passendes bietet.

Ob zur Selbstnutzung oder als Kapitalanlage: Eine Im-mobilienfi nanzierung sollte sehr solide geplant werden.

Ja, dank niedriger Zinsen kann sich ein Käufer heute im Regelfall ein fast doppelt so teures Objekt leisten wie vor zehn Jahren. Das ist prima, aber bei jeder Investition wol-len auch Risiken bedacht sein. Wer etwa weiß heute, wie hoch die Darlehenszinsen bei einer fälligen Anschlussfi -nanzierung, zum Beispiel im Jahr 2023 sein werden? Eine ausführliche Beratung hilft, solche gefährlichen Klippen zu umschiff en. Die Erfahrung zeigt, dass praktisch keine Baufi nanzierung der anderen gleicht. In den meisten Fällen dürfte es jetzt jedoch goldrichtig sein, sich die Mini-Zinsen durch eine möglichst lange Zinsbindung zu sichern und die Zinskostenersparnis für eine höhere Til-gung zu nutzen.

iMarkus Détrie (42) ist seit 1990 für die Deut-sche Bank tätig. Nach Führungsaufgaben unter anderem in Frankfurt, Stuttgart und Berlin ist der Autor seit Mai 2012 als Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Berlin für das Privatkundengeschäft in Berlin und Brandenburg verantwortlich. Der gelernte Bankkaufmann mit MBA der City University, London, ist verheiratet und hat sich bei der Wohnungs suche in Berlin für Mitte entschieden.

gelernte Bankkaufmann mit MBA der City University, London, ist verheiratet und hat sich bei der Wohnungs suche in Berlin für Mitte entschieden.

Page 4: Privatbanken Berlin

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

Bis zu 200 Banken in Europa sollen künftig von der EZB

kontrolliert werden

Neben Banken überwacht sie Versicherungen, Pensions-fonds und Kapitalanlagegesell-

schaften

2.100 Mitarbeiter hat die Bafi n in Bonn und Frankfurt am Main

Die Bafi n überwacht Eigenkapitalausstattung und Liquidität deutscher Banken – Prüfer könnenunangekündigt kommen – Große Institute werden künftig von Europäischer Zentralbank beaufsichtigt

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Ob die Off shore-Beziehungen deutscher Banken in Steueroasen wie den Niederländischen Antil-len, der mögliche Skandal um die Manipulation

des Leitzinssatzes Libor oder ein milliardenschwerer Kredit, der zu platzen droht: Es gibt zahlreiche Anlässe, bei denen die „Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-aufsicht“ (Bafi n) zu Sonderprüfungen in deutschen Ban-ken anrückt. „Grundsätzlich jedoch geht es darum, dass wir die sogenannte Solvenzaufsicht ausüben“, erläutert Bafi n-Sprecher Sven Gebauer: „Dass wir überprüfen und sicher stellen, dass die Institute mit ausreichend Eigenkapital ausgestattet und liquide sind.“

AUFSICHT AUCH ÜBER ANDERE FINANZDIENSTLEISTER. BaFin und Deutsche Bundesbank teilen sich die Aufsicht. Die Zu-sammenarbeit ist in Paragraph 7 Kreditwesengesetz (KWG) geregelt. Danach wertet die Bundesbank unter anderem die Berichte und Meldungen aus, die die rund 1.880 deutschen Institute regelmäßig einreichen müs-sen. „Insbesondere werden die jährlichen Abschlussbe-richte analysiert, in denen unabhängige Wirtschaftsprü-fer auch die Einhaltung der Vorgaben thematisieren“, so Gebauer. Vor allem werde geschaut, ob die Regeln im Bereich des Risikomanagements eingehalten wur-den. „Die Bundesbank bewertet die Informationen und verfasst eine schriftliche Stellungnahme, die sie uns zur Verfügung stellt“, erläutert Gebauer. Ob und welche zusätzlichen Maßnahmen dann ergriff en werden, da-für ist anschließend die Bafi n zuständig. Die rund 2.100 Beschäftigten der Behörde arbeiten in Bonn und Frank-furt am Main, etwa 400 davon sind ausschließlich für die Kontrolle der Geldinstitute zuständig. Die Behörde beaufsichtigt zudem noch 680 Finanzdienstleistungs-institute, etwa 600 Versicherungsunternehmen und 30 Pensionsfonds, sowie etwa 5.900 inländische Fonds und 77 Kapitalanlagegesellschaften.

LETZTES MITTEL. Wenn Zweifel an der Vorgehensweise ei-ner Bank aufkommen, kann die Bafi n örtliche Kontrollen anordnen, die auch kurzfristig und ohne Ankündigung terminiert werden können. „Die Unternehmen sind dann verpfl ichtet, sämtliche von uns geforderten Un-terlagen auszuhändigen“, betont Gebauer. Auch ohne besonderen Anlass könnten ganze Geschäftsbereiche überprüft werden, beispielsweise das Kreditgeschäft oder der Handelsbereich. „Zu Banken, die schlechter dastehen und die für den Markt von großer Relevanz sind, gehen wir dabei sicherlich häufi ger als zu als un-problematisch geltenden Instituten“, so der Bafi n-Spre-cher. Wenn festgestellt wird, dass Vorschriften nicht eingehalten werden oder zu große Risiken bestehen, würden die Betroff enen zu einer Stellungnahme auf-gefordert. Sollte diese die Kritik nicht entkräften, kann die Bafi n konkrete Maßnahmen zur Mängelbeseitigung anordnen. „Meistens wird auch zügig umgesetzt, was wir fordern“, sagt Gebauer. Gelegentlich aber, wenn die Banker gar nicht oder zu langsam reagieren, hätten die Prüfer schon die Absetzung eines Vorstandes gefor-dert. „Dies müssen wir aber nur in den seltensten Fällen

dann selbst durchsetzen, meist gehen die Kritisierten freiwillig oder werden von den Eigentümern der Bank abgesetzt“, so Gebauer.

EUROPÄISCHE LÖSUNG. Einen Teil ihrer Macht soll die Bafi n aber bald schon abgeben. Voreinigen Monaten hatten die EU-Finanzminister den Durchbruch geschaff t: Nach 14 Verhandlungsstunden einigten sie sich auf die Ar-chitektur einer zentralen Bankenaufsicht für die Euro-Zone, die den Geldhäusern im Krisenfall ein direktes Anzapfen des Rettungsfonds im „Europäischen Stabi-litätsmechanismus“ (ESM) ermöglichen wird. Bislang müssen die betroff enen Staaten dafür mit Milliarden-bürgschaften gerade stehen ‒ wodurch sie von ihren Geldhäusern mit in die Schuldenfalle gezogen werden. Die Finanzkrise hat gezeigt, dass die Schiefl age eines

Instituts schnell zu einem grenzüberschreitenden Pro-blem werden und einen Dominoeff ekt auslösen kann. Die europäische „Bankenunion“ soll verhindern, dass eine zu laxe nationale Kontrolle den gesamten euro-päischen Finanzsektor ins Wanken bringen kann. Vom 1. März 2014 an soll die Europäische Zentralbank (EZB) schrittweise die Aufsicht über rund 150 bis 200 wichti-ge Institute übernehmen. Neben den Geldhäusern, die schon öff entlich gestützt werden, müssen nur system-relevante Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Milliarden Euro oder von mehr als 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ihres Heimatlandes den Euro-

Kontrolleuren ihre Bücher öff nen. Frankreich war von seiner Position abgerückt, alle 6.000 europäischen Ban-ken unter die neue Aufsicht zu stellen.

TRENNUNG VON GELDPOLITIK. In Deutschland fallen mindes-tens die Deutsche Bank, die Commerzbank, die DZ Bank sowie die großen Landesbanken darunter. Zudem könnten eine Sparkasse und eine Genossenschaftsbank betroff en sein. Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) konnte durchsetzen, dass statt aller Sparkassen und Volksbanken nur eine gute Handvoll großer Institute automatisch zentral kontrolliert wer-den. Auch eine Trennung der neuen Aufsichtsfunktion und der Geldpolitik bei der EZB konnte Schäuble errei-chen. Die neue Aufgabe übernimmt ein Aufsichtsgre-mium, in dem je ein Vertreter aller beteiligten Staaten sitzt. In das Kontrollsystem wird ein Vermittlungsaus-schuss eingebaut, und der „soll Meinungsverschieden-heiten lösen“, wenn der EZB-Rat die Vorschläge des Aufsichtsgremiums nicht akzeptiert. Jeder betroff ene Mitgliedsstaat soll den Vermittlungsausschuss einschal-ten können, der wiederum „mit einfacher Mehrheit ent-scheiden soll“. So sei „sichergestellt, dass der Rat nicht das Letztentscheidungsrecht hat“, betonte Schäuble.

GERANGEL. In Deutschland indes ist ein Streit darüber entbrannt, wer alles in die EZB-Gremien entsandt wer-den soll. So will die Bundesbank in der neuen europä-ischen Aufsicht nicht weniger zu sagen haben als die Bafi n. „Beide Institutionen sollten vertreten sein und das Stimmrecht gemeinsam ausüben“, fordert Bundes-bank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger. BaFin-Chefi n Elke König hingegen pocht darauf, dass lediglich ihre Behörde vertreten ist. Die Entscheidung indes müs-se die Politik treff en, entgegnet Lautenschläger. Die ge-teilte Bankenaufsicht ist eine deutsche Besonderheit. In vielen Ländern obliegt sie schon jetzt den Notenban-ken, in anderen einer gesonderten Aufsichtsbehörde.

„Bankenunion“ in Europa soll verhindern, dass der gesamte Sektor ins Wanken geraten kann

Susanne Küppers

Was passieren kann, wenn die Bankenkon-trolle nicht funkti oniert, zeigt das Beispiel Islands: Drei Großbanken hatt en einen ag-gressiven Expansionskurs verfolgt, Anleger mit traumhaft en Renditen gelockt. Doch

der Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers brachte das ab-

rupte Ende im Herbst 2008. Die Rett ung der Pleitebanken lehn-ten die isländischen Politi ker ab. Die Insti tute hatt en Verbind-

lichkeiten angehäuft , die dem Zehnfachen der Wirtschaft sleistung des Landes ent-sprachen. Statt dessen wurden ausländische Forderungen und Vermögenswerte in „Bad Banks“ ausgelagert. Die isländische Krone wurde abgewertet, Menschen verloren ihre Ersparnisse, die Arbeitslosigkeit sti eg. Der Staatsbankrott wurde nur durch einen Milliardenkredit des IWF und der skandina-vischen Länder verhindert. Mitt lerweile hat sich das Land erholt.

DAS ISLAND-DESASTER

i

BILDER: THINKSTOCK.DE

„COMPLIANCE“

Der rechtliche Rahmen

„Die Zeit des blinden Vertrauens ist vorbei. Und das ist gut.“ Markus Détrie von der Deutschen Bank in Berlin weiß, dass seine Branche eine tiefe Vertrauenskrise erlebt hat. „Auch wir hatten früher einige Produkte, die ganz schön kom-plex waren.“ Natürlich erwarte der Kunde einer Privatbank besondere Angebote. Und die gibt es auch künftig. Aber das Geldhaus will dabei vier Kriterien einhalten: Produkte müssen Teil der Realwirt-schaft sein, sie dürfen nicht der Allgemeinheit schaden, sie müssen verständlich sein und natürlich sollen sie Werte schaffen. Auf die Exzesse der Vergangenheit hat der Gesetzgeber unter anderem mit der Pflicht zu einem Beratungsproto-koll reagiert. In gewisser Weise sei es Ironie des Schicksals, dass der Hang zur schriftlich fixierten Regel aus dem angelsächsischen Raum stamme, also genau daher, wo die Regeln des Anstandes besonders verletzt worden seien, findet Daniel Bresser, Vorstandsmitglied des Bankhauses Löbbecke. Bis dahin habe es eine Art Konsens gegeben, „was man tut und was man nicht tut.“ Normalerweise sollte der bloße Anstand genügen, um das auszufüllen, was neudeutsch in der

Wirtschafts- und Bankenwelt Com-pliance heißt. Diesem Codex des Wohlverhaltens sind mittlerweile zahlreiche Gesetze gewidmet. Die machen einerseits sehr viel Arbeit. Marc E. Kurtenbach von den Merck Finck & Co. Privatbankiers ist aber der Auffassung, dass es von den Privatbilanzen, die ohnehin für die Mandanten erstellt werden, kein allzu großer Schritt mehr bis zum Beratungsprotokoll sei.

Besonders für kleine Institute mit ihren vielfältigen und hochspezia-lisierten Geschäftsfeldern kann das Korsett der Compliance mitunter unbequem werden. Dominik Stauber, Rechtsanwalt und Compli-ance-Experte der Kanzlei Albrecht in Köln, fasst seine Kritik an der Re-gelflut so zusammen: „Die deutsche Bankenlandschaft besteht nicht nur aus global agierenden Großbanken ‒ auch wenn das dem Gesetzgeber, vor allem in Brüssel, nicht immer bewusst zu sein scheint.“ Für die Banken besteht die Schwierigkeit laut Stauber unter anderem darin, dass vage Vorgaben der EU von der Bafin (Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht) erst einmal konkretisiert werden müssen. „Die Gesetze enthalten teilweise sogar schwammig definierte Straftatbe-stände. Aber die Bankiers müssen natürlich genau wissen, wann die Grenze dazu überschritten ist.“ (js)

BIL

D: B

AFI

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Page 5: Privatbanken Berlin

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05/Privatbanken 04

Abgeltungsteuer Seit 1. Januar 2009 gilt die pauschale Ab-geltungsteuer auf alle Kapitalerträge, wie Zins- und Dividendeneinkünfte oder realisierte Kursgewinne. Sie be-trägt 25 Prozent plus Solidaritätszu-schlag und ggf. Kirchensteuer. Sie wird automatisch von der Bank abgezogen, so-fern der Anleger keinen Freistellungsauftrag hat. Der Freibetrag liegt bei 801/1602 Euro (Ledige/Verheiratete).

Akti e Beteiligungspapier an einer Aktien-gesellschaft (AG). Der Aktionär nimmt wirtschaftlich an der Entwicklung des Unternehmens teil, indem seine Aktie im Wert steigt oder fällt. Eine Dividendenzah-lung spiegelt die Gewinnsituation wider.Wer Stammaktien hält, hat ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung der AG. Diese Rechte üben bei Aktienfonds die Fondsgesellschaf-ten aus.

Akti enfondsSammeln das Geld vieler Anleger und kaufen dafür an der Börse Aktien vieler Unternehmen. So streuen sie das Risiko. Es gibt viele unterschiedliche Aktienfonds, ei-nige kaufen nur Aktien großer Unternehmen, aus bestimmten Ländern oder Branchen.

AnlagehorizontGeplante Dauer einer Geldanlage, die durch das Anlageziel ‒ zum Beispiel Al-tersvorsorge ‒ vorgegeben wird.

AnlageschwerpunktInvestmentfonds lassen sich nach der Art der Wertpapiere, in die sie das Vermögen investieren, einteilen. Bei Aktienfonds reicht die Produktpalette von weltweit anlegenden über regional spezialisierten bis hin zu ein-zelnen Länderfonds. Bei Rentenfonds steckt das Fondsvermögen überwie-gend in verzinslichen Wertpapieren. Rentenfonds lassen sich wiederum nach Anlagewährungen einteilen.

AnleiheAndere Bezeichnung für verzinsliches Wert-papier oder Rentenpapier. Meist mit re-gelmäßigen Zinszahlungen und fester Laufzeit. Nach Ablauf wird das Kapital zurückgezahlt. Die Höhe der Zinszah-lung ist abhängig von Laufzeit und Kreditwürdigkeit des Herausgebers, etwa eines Staates.

DAS A BIS Z DER GELDANLAGE

eit 1. Januar 2009 gilt die pauschale Ab-

schlag und ggf. Kirchensteuer. Sie wird automatisch von der Bank abgezogen, so-

Wer sein Geld gewinnbringend anlegen möchte, muss eine gewisse Risikobereitschaft

mitbringen – Ein gut strukturiertes, gestreutes Portfolio ist der goldene Mittelweg

Aktien als solide,langfristige Investion

Das schnelle Geld, Reichtum in Jahres- oder gar Monatsfrist, schwindelerregende Renditen ‒ spä-testens seit der Finanzkrise haben solche Verspre-

chungen einen schalen Beigeschmack. Dennoch bleibt der Reiz der Finanzmärkte bestehen ‒ die Aussicht darauf, mit dem richtigen Riecher und dem perfekten Timing ei-nen großen Coup zu landen. Doch: „Hohe Renditen müs-sen entsprechend bezahlt werden, und zwar mit hohem Risiko“, sagt Professor Dr. Alexander Kempf, Direktor des Centre for Financial Research (CFR) an der Universität zu Köln. Der Experte ist sich sicher: „Zu verschenken hat niemand etwas.“ Gerade das macht es Anlegern derzeit so schwer. Denn die sichersten Varianten, sein Geld zu vermehren, entpuppen sich bei genauerem Hinsehen in Wirklichkeit als Verlustbringer ‒ wie ein Fahrradreifen, aus dem unbemerkt Luft entweicht. Schuld sind die Infl ations-rate, die im vergangenen Jahr etwa zwei Prozent betrug ‒ und der aktuell immer noch historisch niedrige Leitzins. Für Sparbuch, Bundesanleihe oder Tagesgeld gab es im Durchschnitt weniger als ein Prozent Zinsen. Magere Zei-ten also für Sicherheitsbewusste: Wer das Risiko komplett scheut, wird ärmer ‒ jeden Tag ein bißchen.

NUR MANCHMAL LUKRATIV. Gewinne sind jedoch auch Risikobe-reiten nicht garantiert ‒ das liegt in der Natur der Sache. In der Theorie lässt sich heute selbst mit obskursten An-lageformen an den Märkten Geld verdienen: Von Wetten auf Lebensmittelpreise über den Kauf von Oldtimern bis

zu ‒ Achtung, kein Scherz ‒ dem Erwerb und der Aufzucht edler japanischer Ginkobäume ist alles dabei. Nicht selten führen diese fi nanziellen Husarenstücke jedoch zum To-talverlust des eingesetzten Kapitals.

AKTIEN HOCH IM KURS. Was also bleibt Anlegern, die mit ei-nem gewissen Maß an Risiko leben können, aber nicht grenzenlos zocken wollen? „Eigentlich komme ich um eine Aktienanlage nicht umhin“, sagt Alexander Kempf. Denn der Aktienmarkt habe viele grund-legend gute Eigenschaften: „Erstens beteiligen sich Anle-ger an einem Unternehmen, das produktiv etwas schaff t. Es gibt also einen realen Grund, wenn der Wert steigt. Zweitens haben Aktienanlagen keine begrenzte Laufzeit. Jeder kann entscheiden, wann er verkauft, und muss nicht darauf hoff en, dass die Anlage zu einem bestimmten Zeitpunkt Gewinn abgeworfen hat.“ Außerdem sei ‒ trotz des aktu-ellen Höhenfl ugs des Deutschen Aktienindexes (DAX), der in der Vergangenheit schon einmal auf eine Überbewer-tung der Aktien hingewiesen hat ‒ das sogenannte Kurs-Gewinn-Verhältnis gut und solide. Die Kennziff er beruht auf komplizierten langfristigen Entwicklungen und liegt derzeit bei etwa 11, was im historischen Vergleich nicht

besonders hoch ist. Von einer „Blase“, wie es sie zur Jahr-tausendwende gab und die zu erdrutschartigen Kursein-brüchen führte, als sie schließlich platzte, kann also keine Rede sein. Dennoch warnen Experten, dass die jüngsten Rekordwerte an der Börse nicht zuletzt durch eine Geld-schwemme der Notenbanken ausgelöst worden sei. Die-se hätten damit aufgrund der niedrigen Zinsen ihrerseits Investitionen an der Börse getätigt, die sonst nicht auf der

Tagesordnung gewesen wären. Daher warnt auch Alexander Kempf: „Kursverluste sind immer möglich. Wer damit nicht leben kann, darf keine Aktienanlage wählen.“

LANGFRISTIG ANLEGEN. Generell emp-fi ehlt es sich, ausschließlich das Geld in Aktien zu investieren, auf das die Anleger auf unbestimm-

te Zeit verzichten können, ohne selbst in Schwierigkeiten zu geraten. Denn wer seine Wertpapiere mit Gewinn ver-kaufen möchte, muss mitunter einige Jahre auf den richti-gen Zeitpunkt warten. „Der wichtigste Punkt ist Disziplin. Anleger müssen versuchen, die Emotionen, die hochko-chen, im Griff zu behalten. Also weder in Panik noch in Euphorie verfallen“, sagt Kempf. Dann ist die Wahrschein-lichkeit hoch, dass sich eine Aktienanlage lohnt. Eine gute Möglichkeit ist da die Investition in sogenannte ETFs, Ex-

change Traded Fonds. Das sind börsengehandelte Index-fonds ‒ mit einem Trade lässt sich so beispielsweise „der DAX kaufen“. Derartige Instrumente bieten den großen Vorteil, automatisch eine Diversifi kation, also eine Risi-kostreuung, zu beinhalten, denn es wird nicht eine ein-zelne Aktie gekauft, sondern quasi Anteile an sämtlichen indexnotierten Unternehmen.

AKTIV UND GUT? Eine weitere Möglichkeit, in Aktien zu inves-tieren, sind aktiv gemanagte Fonds. Ob die sich lohnen, hängt stark vom jeweiligen Marktsegment ab. „Ein aktiv gemanagter Fonds im DAX würde sich extrem schwer tun, andere Fonds outzuperformen“, erklärt Kempf, denn der Spielraum der Fondsmanager sei in diesem Fall nun ein-mal auf die Anteile der DAX-Unternehmen beschränkt, die sich in aller Regel ähnlich entwickeln. In den sogenannten „Emerging Markets“, also aufstrebende Märkte beispiels-weise in China, Indien oder Osteuropa, könne das jedoch schon anders aussehen. In jedem Fall sei es wichtig, Risi-ken zu streuen und nicht nur auf ein Pferd zu setzen, und das nicht nur innerhalb der Aktienanlage: „Aktien, Renten-papiere, Rohstoff e, Immobilien ‒ ein gutes Portfolio setzt sich aus vielen Teilstücken zusammen“, sagt Kempf. Und für diejenigen, die doch auf die sicherste Variante setzen möchten und ihr Geld auf ein Sparbuch einzahlen, hat er zumindest eine „gute“ Nachricht: „Der Leitzins hat ja eine natürliche Untergrenze. Viel niedriger geht es nicht mehr.“

Matthias Grönniger

Kurs-Gewinn-Verhältnis deutet derzeit nicht

auf eine „Blase“ am Aktienmarkt hin

Wert steigt oder fällt. Eine Dividendenzah-

üben bei Aktienfonds die Fondsgesellschaf-

Unternehmen. So streuen sie das Risiko.

nvestmentfonds lassen sich nach der Art

über regional spezialisierten bis hin zu ein-

gelmäßigen Zinszahlungen und fester

BILD: THINKSTOCK.DE

Page 6: Privatbanken Berlin

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

Berlin ist angesagt, Wohnraum ist knapp –

Investoren müssenaber ins Kalkül ziehen,

dass die Kaufkraft der Berliner nicht mit

München oder Hamburg vergleichbar ist

Boom mit Grenzen

Der Berliner Immobilienmarkt ist interessant, aber nicht überhitzt

KURZ UND KOMPAKT

Langer Atem zahlt sich aus

Die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zahlt sich auch für Anleger aus: Wer in den vergangenen 30 Jahren regelmäßig jeden Monat 100 Euro in Aktienfonds mit Anlageschwer-punkt Deutschland anlegte, konnte Ende 2012 im Durchschnitt über etwa 109.000 Euro verfügen. Das entspricht einer jährlichen Rendi-te von etwa 6,6 Prozent. Das hat der Bundesverband Deutscher Banken errechnet. Sparpläne in Renten- und Mischfonds sowie in Aktienfonds mit internationalem Anlageschwerpunkt brachten im Durchschnitt eine vergleichsweise niedrigere Rendite ‒ Anleger konn-ten hier am Ende über 75.000 (Of-fene Immobilienfonds) bis 86.000 Euro (Internationale Rentenfonds) verfügen. Doch auch hier zahlten sich Geduld und Durchhaltever-mögen aus. Allerdings können die Ergebnisse im Einzelfall von Fonds zu Fonds beträchtlich voneinander abweichen. Auch sind vergangen-heitsbezogene Renditen keine Garantie für zukünftige Wertent-wicklungen. Steuerliche Aspekte sind ebenfalls nicht berücksichtigt. (fwo)

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Page 7: Privatbanken Berlin

07/

Erfolgsfaktor KundennäheDie traditionsreiche Schweizer Privatbank Julius Bär baut 2013 ihre Präsenz weiter aus und setzt dabei ganz auf Vertrauen und individuelle Beratung ‒ Sven Nykamp, Leiter der Niederlassung Hamburg, im Gespräch

Die Private Banking-Landschaft in Deutsch-land ist im Wandel ‒ ein Wandel, der für viele Privatbanken den Rückzug bedeutet. Auch bei Julius Bär? SVEN NYKAMP: Keineswegs. Überall dort, wo wir in Deutschland vertreten sind, sehen wir aus-gesprochen positiv in die Zukunft. Wir sind sehr nah am Kunden und unsere Berater sind stets schnell erreichbar. Das kommt gut an. In der Konse-quenz bedeutet das für uns, dass wir unsere Standorte weiter ausbauen werden.

Was macht die Privatbank Julius Bär aus? Wer ist ihre Kernklientel?NYKAMP: Wir betreuen ein breites Spektrum an Kunden mit sehr unterschiedlichen Bedürfnis-sen. Dazu gehören deutsche wie internatio-nale Privatkunden, insbesondere erfolgreiche und traditionsreiche Mittelständler. Beiden bieten wir spezifi sche Beratungsleistungen wie Nachfolgeregelungen und Erbschafts-konzepte ‒ für eine langfristige und nachhalti-ge Vermögensanlage. Die aktuelle Integration des International-Wealth-Management Ge-schäfts von Merrill Lynch trägt zu noch mehr Internationalität bei. Davon können auch un-

sere international agierenden Kunden an den einzelnen Standorten profi tieren.

Viele Banken setzen auf Tradition, Vertrauen und Internationalität. Was unterscheidet Sie, wie diff erenzieren Sie sich hier? NYKAMP: Bei uns kann der Kunde sicher sein, dass seine Interessen und Anlageziele ‒ und

nichts anderes ‒ an erster Stel-le stehen. Unsere Kundenbe-treuer sind unabhängig in der Beratung und sind ‒ anders als in vielen anderen Banken ‒ keine Verkäufer hauseigener Produkte. Julius Bär hat keine Investmentbank mit „Produkt-

fabrik“. Folglich kann es auch nicht zu Inter-essenkonfl ikten in der Beratung kommen. Im Vordergrund steht bei Julius Bär das ausgewo-gene Verhältnis zwischen einer konservativen Investmentstrategie auf der einen Seite und immer wieder neuen Anlageideen auf der an-deren. Unser Vorteil ‒ und der des Kunden ‒ ist dabei, dass unsere Berater in der jeweiligen Region unseres Standortes verwurzelt sind. Sie bieten damit nicht nur Kompetenz, sondern auch Kontinuität in der Betreuung. Letztend-lich ist die langfristige Kundenbeziehung die Basis für den erfolgreichen Vermögensaufbau.

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Privatbanken 06

Das historisch niedrige Zinsniveau erfreut Baufi nanzierer. So sind Hypothekendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung für unter drei Prozent zu haben. Doch nicht nur die niedri-ge Monatsrate zählt, so der Bankenverband. Häuslebauer sollten daher ihr Augenmerk auf die Tilgung, also die Rückzahlung des Darlehens, richten. Nur so wird der niedri-ge Zins wirklich zum Vorteil. Die früher oft übliche Anfangsti lgung von einem Prozent im Jahr führt zu recht langen Kreditlaufzei-ten. Wer es sich leisten kann, sollte einen

höheren Tilgungssatz wäh-len. So ist er nicht nur schnel-ler schuldenfrei, sondern spart auch viel Geld. Rechenbeispiel: Wer ein Darlehen von 100.000 Euro zu einem Sollzinssatz von drei Prozent aufnimmt, der hat seine Schulden bei einer anfänglichen Tilgungsrate von einem Prozent erst nach etwa 46 Jahren geti lgt. In dieser Zeit zahlt er an Zinsen rund 85.000 Euro. Tilgt er drei Pro-zent, so ist er bereits nach 23 Jahren schul-denfrei und zahlt nur 39.000 Euro Zinsen.

SCHNELLER TILGEN, WENIGER ZAHLEN

i

Berlin hat sechs landeseigene

Wohnungsbaugesellschaften

Im vorigen Jahr steigen die Quadratmeterpreise für

Mietwohnraum um

14 Prozent

Schon diese zwei Zahlen machen deutlich, warum auf dem Berliner Immobilienmarkt re-gelrechte Goldgräberstimmung herrscht. Im

Jahr 2011 erhöhte sich die Zahl der Einwohner in der Hauptstadt um 41.000 Menschen. Dem standen 4.500 neu errichtete Wohneinheiten entgegen. Der Senat geht davon aus, dass die Zahl der Berliner von derzeit 3,5 Millionen auf 3,75 Millionen steigen wird. Da neuer Wohnraum kaum in diesem Maß neu ge-schaff en wird, dürften auch dessen Preise weiter nach oben gehen. Wer vor fünf Jahren eine Woh-nung in guter Lage gekauft hat und sie nun veräu-ßert, kann gut und gerne 50 Prozent mehr dafür bekommen, als er ausgegeben hat.

INFLATIONSSICHER. Das sind Voraussetzungen, die auch die Kunden der Privatbankiers aufhorchen lassen. Zumal viele Anleger die Infl a-tion fürchten. Da versprechen Immobilien höhere Renditen als fest angelegte Gelder. Ei-nige Lagen der Hauptstadt haben aber schon ein „sehr anspruchsvolles Niveau“ er-reicht, wie Daniel Bresser, Vorstandsmitglied des Bank-hauses Löbbecke, feststellt. Dennoch seien viele Kunden geneigt, in Häuser zu investie-ren. Besonders dort, wo die Preise noch nicht ex-plodiert sind. Auch in diesem Geschäftsfeld neigen die Privatbankiers jedoch nicht zu blindem Vertrau-en in eine allgemein prognostizierte Entwicklung, sondern zu Fingerspitzengefühl und einer genauen Bestandsaufnahme ‒ sowohl des Marktes als auch der Erwartungen ihrer Kunden an das Investment. „Es mangelt nicht an Platz in Berlin“, sagt Bresser. „Die Frage ist jedoch: Wie wird sich der Bedarf ent-wickeln?“ Denn so lebenswert und vital Berlin ist und so positiv das Lebensgefühl: Die Kaufkraft der Menschen liegt deutlich hinter der anderer Städ-te. Für das Luxussegment könnte das die Grenzen des Wachstums markieren. Und für den gesamten Markt die Erwartung, dass eben kein Münchner Ni-veau erreicht wird.

SELBST NUTZEN ODER VERMIETEN. Dennoch verbindet sich mit einem Investment in Immobilien „die Sicher-heit, die an den Finanzmärkten verloren gegangen ist“, wie es bei der Quirin Bank heißt. Die Preisstei-gerungen fallen derzeit aber stärker aus als die Mietzuwächse. „Damit sinkt leider auch die Rendite von Wohn-immobilien“, wie Robert Dietz, Leiter der Berliner Niederlassung der Quirin Bank, sagt. Die Empfehlung seines Hauses laute: „Wenn ein Im-mobilienkauf angedacht ist, dann am besten eine selbstgenutzte Wohnung erwerben, die gefällt und die man sich leisten kann.“ Denn oftmals habe man fest-gestellt, dass die Rendite ver-mieteter Objekte hinter den Erwartungen zurück geblie-ben sei. Die Privatbankiers diskutieren mit ihren Kunden daher alle möglichen Anlage-formen und unterstützen sie bei der Auswahl, der Bewer-tung und vermitteln die ad-äquate Finanzierung.

TEIL EINER ANLAGESTRATEGIE. Laut Dietz können off ene Immobilienfonds zur Anlage in Wohnimmobili-en für Privatanleger eine interessante Alternative zum direkten Erwerb von Häusern darstellen. Denn diese Fonds böten steuerliche Vorteile, eine gute Streuung des Risikos und eine transparente Kos-tenstruktur für den Anleger. Was Robert Dietz für die anspruchsvolle Klientel seiner Bank sagt, gilt sicher auch für die Kundschaft anderer Privatban-kiers: „Grundsätzlich stellen Immobilien für unsere Kunden im Rahmen einer breit diversifi zierten An-lagestrategie einen wichtigen Bestandteil der Ver-

mögensanlage dar.“ Im Private Banking der Deut-schen Bank ist der Trend, sein Geld in Realwerten anzulegen ebenfalls deutlich ausgeprägt. „Immobi-lien sind die Nummer Eins bei den Anlagen“, stellt Stephan Voß fest, Leiter der Spezialberatung für die Baufi nanzierung in Berlin bei der Deutschen Bank. Er sieht auf der Angebotsseite eine deutliche Ver-knappung. Durchschnittliche Renditen bei Miet-häusern gibt er mit rund vier Prozent an.

SEHR GERINGE EIGENHEIMQUOTE. Wer jetzt einsteigen wol-le, dem sei eine langfristige Perspektive von zehn Jahren oder mehr zu empfehlen, da bereits erhebli-che Mietsteigungen stattgefunden hätten und die Preise so anzogen haben, dass die Gewinnspannen bei Wiederverkäufen enger würden. „Berlin ist eine Mieterstadt“, sagt Voß, die Eigenheimquote sei mit

rund 16 Prozent bundesweit ganz weit hinten. Dement-sprechend stark gefragt ist bei Investoren die Errichtung oder der Erwerb bestehender mehrgeschossiger Wohn-häuser. Luxusobjekte wie die Umgestaltung des ehema-ligen Finanzamtes am Kur-fürstendamm sind eher die Ausnahme. Trotz Quadratme-terpreisen von bis zu 8.000

Euro beim Verkauf sind die rund 200 Wohnungen schnell weggegangen. Wohl auch, weil neben deutschen verstärkt ausländische Geldanleger auf den Berliner Immobilienmarkt und seine rasante Aufwärtsentwicklung aufmerksam geworden sind.

BÜROFLÄCHEN NICHT INTERESSANT. Gegenüber der Investi-tion in Wohnhäuser spiele der Büromarkt nur eine untergeordnete Rolle. Neubauten seien in diesem Bereich kaum gefragt, sagt Voß. Die schleppende Entwicklung im Bürosegment untermauert der Spezialist der Deutschen Bank mit einem Zahlen-vergleich. Im Jahr 2008 standen rund 1.148.000 Quadratmeter Bürofl äche leer. In diesem Jahr sei-en es immer noch knapp 1.146.000 Quadratmeter. Da auch die klassische produzierende Industrie in Berlin nicht die Hauptrolle spielt und viele Medie-nunternehmen sich Richtung Potsdam orientieren, gilt der Blick der Privatbankiers und ihrer Kunden vornehmlich dem Geschäft mit Wohnimmobilien. Zumal auch für diese Klientel die historisch günsti-gen Zinsen die Entscheidung leicht machen, in das so genannte Betongold zu investieren.

ZU LASTEN DES UMLANDS. Mittlerweile weitet sich der Fokus über Mitte, Kreuzberg oder Charlottenburg hinaus. Pankow deutet derzeit großes Potenzi-al an, im Durchschnitt ist es dort günstiger als am

Prenzlauer Berg. Wer über die Stadtgrenzen Berlins hinaus geht, wird im Umland eher eine gegenteilige Tendenz feststellen. Der Trend hin zur Großstadt hat kleinere Städte und Gemeinden schrumpfen lassen. Rund 165 Kilometer südlich von Berlin gibt es aber einen sehr attraktiven Immobilienmarkt: In Dresden seien mit Wohn- Geschäfts-

häusern Renditen „mit einer Fünf vor dem Komma“ zu erzielen, sagt Marc E. Kurtenbach, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung der Merck Finck & Co Privatbankiers. Doch die Hauptstadt bleibt natürlich begehrt. „Wir merken, dass Berlin gerade in den ver-gangenen Jahren im Fokus von internationalen An-legern und bei Investoren aus dem Bereich der sehr vermögenden „Family Offi ce“-Mandanten an Bedeu-tung gewonnen hat“, sagt Kurtenbach. Generell gilt für die Berater der Privatbanken, dass es keine Stan-dardlösungen gibt. Die Persönlichkeit des Kunden und seine individuellen Vorstellungen sind auch hier der Maßstab für die Empfehlungen.

Immobilienfonds können für Anleger eine attraktive

Alternative zum konkreten Erwerb sein

Ausbleiben der schlimmsten Krisenfolgen stoppt die Flucht in die „Notwährung“ – Goldpreishat sich auf niedrigerem Niveau stabilisiert

Treu wie Gold?

Wie „Brot“ der Inbegriff der Nahrung ist, steht „Gold“ für Wert und Beständigkeit, nicht nur in der Sprache von Alltag und Literatur, sondern

ganz real in der Finanzwelt. Wer Sorge um sein Vermö-gen hat, kauft traditionell Gold ‒ in Form von Barren, Münzen oder Schmuck, oder als Wertpapier wie Gold-fonds („Papiergold“). Kein Wunder, dass in der jüngsten Finanzkrise und ihren Folgejahren mit negativen Re-alzinsen und Infl ationssorgen die Nachfrage nach Gold wuchs und für einen Höchstpreis von 1928 US-Dollar je Feinunze im September 2011 sorgte. Doch Mitte April dann der Absturz: Binnen zwei Tagen rutschte der Preis um 15 Prozent von 1560 auf 1321 Dollar, der höchste Tagesverlust seit 30 Jahren. Einen konkreten, greifbaren Auslöser dafür haben die Analysten bisher nicht ding-fest machen können.

UNERWARTET. Im Herbst 2012 waren sich die Experten noch weitgehend einig, dass Gold zumindest wertsta-bil bleiben würde, da die Nachfrage gerade in Ländern wie China und Indien hoch war. Dennoch riet nicht je-

der uneingeschränkt zu dieser „Krisenwährung“. Denn anders andere Anlageformen von Aktie bis Immobilie wirft Gold überhaupt keine Rendite ab. Im Gegenteil, es verursacht in der Regel Kosten: Beim Erwerb ist ein Kaufaufschlag zu entrichten, und schließlich fallen lau-fend Tresorgebühren an.

AKTIEN WIEDER INTERESSANT. Der Goldpreis hat sich nun auf niedrigerem Niveau stabilisiert und zeigt wieder eine bescheidene Aufwärtstendenz. Viele Schwellenländer decken sich ein, ebenso Kleinanleger. Experten erwar-ten derzeit jedoch nicht, dass der Preis sein altes Niveau wieder erreichen wird: Für Investoren gewinnt der Ak-tienmarkt gerade wieder deutlich an Attraktivität, die Ankündigung steigender Zinsen gegen Ende des Jah-res, das Ausbleiben erschreckender Infl ationsraten und die sich allmählich erholende Wirtschaft lassen Krisens-zenarien und damit Fluchtrefl exe in den Hintergrund treten. Ein gängiger Rat von Finanzexperten ist, fünf Prozent des Anlagevermögens in Gold zu stecken ‒ als eine Art Versicherung gegen die Infl ation. Frauke Wolf

Der Einwohner-Zuwachs ist zehnmal so hoch

wie die Zahl der neu gebauten Wohnungen

Johannes Schmitz

Page 8: Privatbanken Berlin

09Privatbanken /Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

Früher brachten Vermögende ihr Geld in die Schweiz, wenn sie es in Sicherheit bringen wollten. Doch spätestens seit dort das Bankgeheimnis weggefal-

len ist, gibt es einen neuen Trend: Deutschland hat sich im Zuge der europäischen Staatsschuldenkrise zu einem Hort der Stabilität und Sicherheit in Europa entwickelt. Die Folge: Vermögende aus aller Welt bringen ihr Geld nach Deutschland. „Deutschland könnte als sicherer Hafen von den internationalen Anlegern betrachtet werden und so die neue Schweiz werden. Und davon profi tiert Berlin ganz besonders“, sagt Norbert Kistermann, Vorstandsmit-glied der Gallinat Bank, die ihre Berliner Kunden von Ham-burg aus betreut, als einer der Teilnehmer am zweiten „Runden Tisch Privatbanken“ des Berliner Verlages. Nach dem großen Erfolg der ersten Veranstaltung im vergange-nen November folgten sieben führende Privatbanken, die in Berlin aktiv sind, der Einladung in den exklusiven Berlin Capital Club direkt am Gendarmenmarkt in Berlin. Immer-hin kommen Jahr für Jahr 40.000 bis 50.000 neue Einwoh-ner in die Hauptstadt. Unter den Neuankömmlingen sind viele erfolgreiche Selbstständige oder Angestellte, die einen hoch dotierten Job in Berlin angenommen haben sowie Vermögende, die hier ihren Lebensabend genießen möchten. Sie alle sind potenzielle Kunden für Privatban-ken, die auf die Vermögensberatung für gehobene Kun-den spezialisiert sind.

DIE STAATSSCHULDENKRISE ALS CHANCE. Alle Institute, die an der Runde teilnahmen, haben ihre Aktivitäten in der Haupt-stadt in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Und das zahlt sich für sie aus: Viele von ihnen verzeichnen be-eindruckende Zuwächse, sowohl was die Zahl der Kunden als auch die Summe des verwalteten Vermögens angeht. Alle Teilnehmer der Runde waren sich denn auch einig, dass ihre Geschäftsaussichten in der Hauptstadt immer besser werden ‒ und das trotz oder vielleicht sogar ge-rade wegen der ungelösten Staatsschuldenkrise, die es Anlegern aktuell sehr schwer macht, eine akzeptable Ren-dite für ihr Vermögen zu erzielen. Denn genau in dieser Situation ist die Expertise der Privatbanken besonders ge-fragt. Zwar leiden einige von ihnen noch immer unter der Krise und müssen Stellen streichen, doch anderen geht es blendend ‒ so auch sämtlichen Teilnehmern des Runden

Tisches: Alle sind entweder aktiv auf der Suche nach weite-ren qualifi zierten Mitarbeitern, um sich noch zu verstärken, oder zumindest nicht abgeneigt, weitere gute Leute ein-zustellen, wenn sich die Chance für sie ergibt. Von Krise ist bei ihnen also keine Spur.

ANGST VOR ZYPRISCHEN VERHÄLTNISSEN. So interessant es insbe-sondere für Spanier, Italiener und Griechen ist, einen Teil ihres Geldes in Deutschland zu investieren, so sinnvoll kann es aber auch für vermögende Bundesbürger sein, aus Sicherheitsgründen einen Teil ihres Geldes im Aus-land anzulegen. Denn manche Kunden der Privatban-ken sorgen sich, dass eine extreme Zuspitzung der Krise auch in Deutschland zu zyprischen Verhältnissen führen könnte: Das heißt, sie befürchten, dass sie im Fall von Ban-kenpleiten trotz bestehender Sicherheitseinrichtungen wie den Einlagensicherungsfonds einen Teil ihres Geldes verlieren könnten. So wurden in Zypern an einem Wochenende alle Bankkunden teil-enteignet, die mehr als 100.000 Euro auf dem Konto hatten. Kapitalverkehrs-kontrollen verhinderten, dass sie ihr Geld rechtzeitig abziehen konnten. Diesem politischen Risiko kann man zum Teil ent-kommen, wenn man einen Teil seines Geldes außerhalb der Eurozone anlegt, also beispielsweise in der Schweiz. „Wir raten unseren Kunden durchaus, einen Teil ihres Ver-mögens unter Einhaltung der Steuervorschriften in der Schweiz anzulegen“, sagt Daniel Bresser, Vorstandsmit-glied des Bankhauses Löbbecke, das Kunden ab einem Vermögen von rund 100.000 Euro betreut. Schließlich sei es theoretisch denkbar, dass in Extremsituationen einmal in der gesamten Euro-Zone Kapitalverkehrskontrollen ein-geführt werden. Dann sei es hilfreich, in einem benach-barten, politisch stabilen Rechtsstaat außerhalb unseres Währungsraums über Liquidität verfügen zu können. Dem stimmte Bernhard Stahr, Leiter der Berliner Niederlassung der BHF-Bank, zu: „Größere Vermögen von mehreren Mil-lionen Euro sollten durchaus international gestreut wer-

den. Das ergibt aus Sicherheitsgründen schon einen Sinn.“ Auch Sven Nykamp, Leiter der Niederlassung Hamburg und Schleswig Holstein bei der Bank Julius Bär Europe, die auch Vermögen von Berliner Kunden ab rund einer halben Million Euro betreut, bestätigt, es gebe viele Kunden, die weiterhin in der Schweiz anlegen wollen. „Sie wollen ins-gesamt diversifi zierter sein“, sagt Nykamp. Norbert Kister-mann, Vorstandsmitglied der Gallinat Bank, die zusammen mit ihrem Partner PVV Vermögensverwaltung Klienten ab einer Anlagesumme von rund 100.000 Euro betreut, hält es für sehr vermögende Kunden ebenfalls durchaus für sinnvoll, darüber nachzudenken, einen Teil ihres Gel-des außerhalb der Eurozone anzulegen. „Die Angst der Kunden sitzt tief, weil es in dieser Krise noch immer nicht möglich war, einmal durchzuatmen“, sagt Kistermann. Das

sei die große Herausforderung für die Privatbanken. Aus Sicht von Enrico Eberlein, Mitglied der Geschäftsleitung der Re-gion Berlin bei der Deutschen Bank und verantwortlich für die Betreuung der Private-Ban-king-Kunden, sind die Kunden von den Ereignissen in Zypern weniger stark irritiert als er es befürchtet hatte. „Das hat viel-leicht auch damit zu tun, dass wir als Deutsche Bank eine ge-

wisse Sicherheit ausstrahlen.“ Er könne aber feststellen, dass heute mehr Kunden als früher ihr Geld in Investment-fonds anlegen. Diese werden als Sondervermögen behan-delt: Das heißt, im Fall einer Bankenpleite bleibt dieses Ver-mögen im Eigentum der Kunden. Insgesamt verzeichne die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank deutliche Zuwächse, denn viele vermögende Kunden würden an-gesichts der Staatsschuldenkrise ihre Anlagen zur Verwal-tung in Expertenhände geben. „Die Finanzmärkte stellen Anleger täglich vor neue Herausforderungen“, so Eberlein.

NIEDRIGE ZINSEN. Während eine Enteignung nach dem Mo-dell Zypern für die meisten vermögenden Anleger bislang lediglich eine Sorge ist, erleben sie eine andere Form der Enteignung seit Jahren bereits ganz real: die niedrigen

Zinsen. Der Vorstand der Weberbank, Wolfgang Harth, be-zeichnet die Niedrigzinspolitik der Notenbanken als ein-zigartige Herausforderung. „Durch die niedrigen Zinsen erleben wir im Moment eine schleichende Enteignung“, unterstrich Löbbecke-Vorstand Bresser. Doch des einen Leid, des anderen Freud: In nicht unerheblichem Maße profi tieren die Privatbanken von den niedrigen Zinsen, weil ihre Kunden dadurch für etwas risikoreichere Anlage-produkte off ener geworden sind: „Die niedrigen Zinsen, die wir infolge der Krise jetzt haben, führen dazu, dass viele Kunden ihre Tagesgeldkonten bei anderen Banken aufl ösen und zu uns kommen. Bei uns versprechen sie sich zu Recht höhere Erträge“, sagt der Berliner Nieder-lassungsleiter der auf Honorarberatung spezialisierten Quirin-Bank, Robert Dietz. Das Institut betreut Kunden ab einem Vermögen von 50.000 Euro. Auch der Berliner BHF-Bank-Chef Stahr sieht das enorme Bedürfnis der Kunden nach sicheren Anlagen: „Aber es gibt sie praktisch nicht mehr. Wer heute eine 10-jährige Bundesanleihe mit ei-ner Rendite von 1,3 Prozent kauft, erzielt nach Abzug von Steuern und Infl ation real einen klaren Verlust. Zu-dem gehe er ein hohes Kursrisiko ein. „Sollten die Zinsen während der Laufzeit wieder steigen, verliert eine solche Anleihe temporär enorm an Wert.“ Für die Banken sei das die Chance, die Kunden von den Vorteilen anderer Anla-geformen zu überzeugen.

DROHENDE VERMÖGENSTEUER. Den Kunden indes droht neben der möglichen Blaupause Zypern und den niedrigen Zin-sen noch eine dritte Form der Enteignung, die Vermö-gensteuer: „Eine solche Steuer birgt in Niedrigzinsphasen die Gefahr, eine Substanzsteuer zu werden“, warnte Löb-becke-Vorstand Bresser. „Natürlich zahlt niemand gerne Steuern, obgleich sich die Vermögenden schon ihrer ge-sellschaftlichen Verantwortung bewusst sind“, ergänzte Weberbank-Vorstand Harth. Deutsche-Bank-Geschäftslei-tungsmitglied Eberlein bezeichnete es als „nicht akzep-tabel“, wenn die Anleger angesichts der niedrigen Zinsen nun auch noch mit einer Vermögenssteuer belastet wür-den. Julius-Bär-Manager Nykamp pfl ichtete ihm bei: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Verwaltungsaufwand für eine Vermögenssteuer höher ist als der Ertrag. Und das wäre beim nächsten Mal nicht anders.“ Gallinat-Vorstand

Kistermann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Angst der Anleger vor den verschiedenen For-men der Enteignung, zum Beispiel auch durch Infl ation, zu einem Boom bei knappen exotischen Anlagegütern wie Gemälden oder Oldtimern geführt habe.

OHNE AKTIEN GEHT ES NICHT. Doch solche Anlageformen kön-nen, wenn überhaupt, natürlich nur eine Ergänzung sein. Entscheidend ist, dass die Anleger sich auf die aktuell schwierige Situation neu einstellen. Und hier waren sich alle Teilnehmer des Runden Tisches einig: An der Aktie führt derzeit kein Weg vorbei: „Das größte Risiko geht man als Anleger ein, wenn man nicht in Anlagen mit höherem Risiko investiert, zum Beispiel am Aktienmarkt oder in Unternehmensanleihen“, so Deutsche-Bank-Geschäftslei-tungsmitglied Eberlein. Trotz der jüngsten kräftigen Kurs-steigerungen ‒ der Dax ist seit Mitte April zwischenzeitlich um über 1.000 Punkte gestiegen ‒ seien Aktien noch nicht überbewertet. Er belegt dies mit eindrucksvollen Zahlen: Die Dax-Konzerne seien heute im Schnitt nur mit dem 11,5-Fachen eines Jahresgewinns bewertet. Im Jahr 2000 habe dieser Wert 27 betragen, 2007, als der Dax ebenfalls bei 8.000 Punkten stand, bei 13,5. Daraus folgert Eberlein: „Der Dax könnte im Jahresverlauf noch auf 9.000 Punkte steigen.“ Löbbecke-Vorstand Bresser wagt keine Prog-nose, ist aber ähnlich optimistisch: „Der Dax hat zwar ein neues Rekordhoch erreicht, doch faktisch waren die Kurse im Jahr 2000 sehr viel höher als heute.“ 40 Prozent der Dax-Punkte seien nämlich seitdem ausgeschüttete Dividen-den. Zudem müsste man fairerweise auch die Infl ation aus dem Dax herausrechnen. Sie betrage seit dem Jahr 2000 immerhin rund 30 Prozent. Zudem sei der Dax damals von einigen wenigen Kurstreibern wie der Aktie der Deut-schen Telekom auf 8.000 Punkte gehoben worden. „Heute ist die Spitzengruppe des Dax sehr viel gesünder zusam-mengesetzt“, so Bresser. BHF-Bank-Vertreter Stahr zufolge sei am Verhalten von Stiftungen zu erkennen, dass Aktien allmählich aufgestockt beziehungsweise höher gewichtet würden. Diese hätten nämlich schon erkannt, dass ihnen ohne Aktien der Erhalt ihres Kapitals nicht möglich sei. Doch welche Aktien kaufen? Löbbecke-Vorstand Bresser empfi ehlt bei der Auswahl der Titel genau auf bestimm-te Faktoren wie die Ausschüttungspolitik zu achten. Die

Dividendenrendite alleine könne aber nicht der richtige Maßstab sein. „Wichtiger ist, dass ein Unternehmen über Jahre seine Profi tabilität und seine Ausschüttungen stei-gern kann und dass es die Dividende nicht aus der Sub-stanz zahlt, wie etwa die Deutsche Telekom.“ Julius-Bär-Manager Nykamp weist darauf hin, dass der Dax liquider als andere Aktienmärkte sei: „Zwei Tage nach dem Verkauf einer Aktie hat der Kunde sein Geld auf dem Konto. Das gibt es sonst fast nirgendwo“, sagt Nykamp. Deutsche-Bank-Geschäftsleitungsmitglied Eberlein warnt allerdings vor einem zu einseitigen Engagement im Dax: „In anderen Ländern gibt es in den selben Branchen oft Unternehmen, die besser aufgestellt sind“. Wolfgang Harth, Vorstand der Weberbank, betonte, die Zeiten, als man Aktien kaufte und jahrelang liegen lassen konnte, seien vorbei. Gallinat-Bank-Vorstand Kistermann sieht das ein bisschen anders: „Wenn man sich für die richtigen Papiere entschieden hat, sollte man ruhig daran festhalten“, allerdings komme es auch entscheidend auf eine breite Streuung des Vermö-gens an, damit man nicht von einem Kurssturz am Aktien-markt überrascht werde.

GEMANAGTE FONDS ODER INDEXFONDS. Julius-Bär-Manager Ny-kamp vertritt die Ansicht, dass man sowohl in Einzeltitel, aber auch in gemanagte Fonds und in Indexfonds inves-tieren müsse ‒ je nach Anlageschwerpunkt und Region. Quirin-Bank-Niederlassungsleiter Dietz lehnt gemanagte Fonds dagegen ab: „Wir investieren praktisch nur in In-dexfonds, weil die von den Gebühren deutlich günstiger sind als gemanagte Fonds.“ Den meisten Fondsmana-gern gelinge es auf Dauer ohnehin nicht, den Index zu schlagen, an dem sie sich messen. Dieser Strategie wi-derspricht BHF-Bank-Niederlassungsleiter Stahr: „Wenn Sie beispielsweise einen Indexfonds auf den Dax kaufen, dann investieren Sie automatisch auch in Branchen, die Sie eigentlich gar nicht haben wollen.“ Deutsche-Bank-Geschäftsleitungsmitglied Eberlein pfl ichtet ihm bei: „Wer nur in den Dax investiert, der verzichtet auf enorme Chan-cen.“ So seien die Weltmarktführer in vielen Bereichen in anderen Ländern zu fi nden und deshalb eben nicht im Dax vertreten. Die Komplexität des Themas beweise, dass Anleger bei größeren Summen keinesfalls auf eigene Faust agieren sollten. „Mit einem privaten Depot die Ver-

mögensverwaltung einer Privatbank mit all ihrer Expertise zu schlagen, ist sehr schwer.“

NICHT ALLES AUF EINE KARTE. Es gebe allerdings auch Argumen-te, die derzeit gegen eine Übergewichtung von Aktien sprächen, etwa die fragile konjunkturelle Lage, sagt Löbbe-cke-Vorstand Bresser. Dem stimmt Weberbank-Vorstand Harth zwar grundsätzlich zu. Dennoch seien Aktien in den Depots der Bundesbürger extrem unterrepräsentiert. „Die allermeisten können einen deutlich höheren Aktienanteil vertragen“, zeigte er sich überzeugt. Quirin-Bank-Nieder-lassungsleiter Dietz setzt lieber auf einen geringeren Akti-enanteil und dafür auf ausgewählte Unternehmensanlei-hen. „Das Chancen-Risiko ist bei Corporate-Bonds besser als bei deutschen Staatsanleihen.“ Beim Thema Anleihen favorisiert BHF-Niederlassungsleiter Stahr dagegen als Bei-mischung die aufstrebenden Länder Asiens oder Südame-rikas. „Diese haben kein Verschuldungsproblem, eine gute Bonität und ein starkes Wachstum.“ Dennoch seien dort noch hohe Renditen zu erzielen. „Von südeuropäischen Anleihen lasse ich dagegen die Finger.“ Nicht so eindeutig festlegen wollte sich Gallinat-Vorstand Kistermann. Letzt-lich seien Anleihen aus den Krisenstaaten Südeuropas eine politische Wette auf den Fortgang der Staatsschuldenkri-se. Auch außereuropäische Anleihen hält Kistermann für weiterhin attraktiv, „solange man bewusst die einherge-henden Währungsrisiken berücksichtigt.“

ALTERNATIVE GOLD. In unsicheren Zeiten wie diesen, in de-nen die Notenbank durch ihre Politik des extrem billigen Geldes Refl ation betreiben, ist auch die Krisenwährung Gold ein Thema. Allerdings ist der Goldpreis seit seinem Höhepunkt im Jahr 2011, als er bis auf 1.900 Dollar klet-terte, wieder deutlich zurückgegangen. Aktuell notiert er unter 1.400 Euro. BHF-Bank-Niederlassungsleiter Stahr hält einen Goldanteil von knapp fünf Prozent im Depot dennoch für sinnvoll, um ein Gegengewicht zu Aktien, Anleihen und Immobilien zu schaff en. Auch Gallinat-Bank-Vorstand Kistermann setzt in gewissem Maße auf das gelbe Edelmetall, soweit physisch gehandelt: „Solange der private Goldbesitz nicht verboten wird, wie in der Ge-schichte schon geschehen, wird Gold immer gefragt sein. Sein großer Vorteil ist, dass es mobil ist.“ Das Preisniveau

sei nicht zu hoch. Man müsse die Goldanlage aber lang-fristig sehen. Auch Löbbecke-Vorstand Bresser hält einiges von Gold, warnt jedoch: „Gold ist wertbeständig, aber es ändert seinen Preis“. Deshalb komme es ganz entschei-dend auf den richtigen Kaufzeitpunkt an. Große Gewinne ließen sich damit allerdings nur erzielen, wenn es zu einer extremen Krise komme. Julius-Bär-Manager Nykamp sagt, Gold sei früher gekauft werden, um sich gegen Infl ation abzusichern, heute diene Gold dazu, sich gegen einen Zusammenbruch des Systems zu schützen. Und wer das befürchte, für den sei es durchaus rational Gold zu kaufen. Das sieht auch Gallinat-Vorstand Kistermann so: „Gold ist gewissermaßen ein Geldersatz wie eine Ersatzwährung. Es dient also als Schutz vor einem Zusammenbruch des Wäh-rungssystems.“ Deutlich skeptischer ist die Einstellung von Deutsche-Bank-Geschäftsleitungsmitglied Eberlein: „Es wäre ziemlich irrational, mit großen Teilen des Vermögens auf Gold zu setzen. Ich investiere lieber in Rohstoff e, die von der Industrie gebraucht werden.“ Auch Quirin-Bank-Berlinchef Dietz hält nicht viel vom Gold. „Es bringt keine Zinsen und keine Dividenden. Im Grunde ist es eine Anla-ge für Liebhaber.“

Bei negativen Realzinsen wird Vermögenssteuer

zur SubstanzsteuerDaniel Bresser, Bankhaus Löbbecke

Der Berlin Capital Club bot den sti lvollen Rahmen

Sebastian Wolff

Der „Runde Tisch“ der Berliner Zei-tung soll Spitzenvertreter wichti ger Wirtschaft szweige aus der Region zum informellen Austausch zusammenbrin-gen. Am „Runden Tisch Privatbanken“ im Berlin Capital Club nahmen Ver-treter von sieben der namhaft esten Privatbanken der Republik teil, um ak-tuelle und relevante Aspekte ihres Ge-werbes zu diskuti eren.

DER RUNDE TISCH

i

DIE TEILNEHMER DES RUNDEN TISCHES

Bilder: Gerd Engelsmann

08

Vertreter führender Privatbanken diskutieren über die Sorgen ihrer Kunden um

ihr Vermögen, über Sicherheitsdenken und lohnende Anlageformen

Nichts ist ohne Risiko

„Die Angst der Kunden sitzt tief, weil es in dieser Krise noch immer nicht möglich war, einmal durchzuatmen.“

NORBERT KISTERMANN, VORSTANDSMITGLIED DER GALLINAT BANK

„Wer bei Aktien nur auf den Dax setzt, handelt fahrlässig. Wer weltweit anlegt, nimmt Chancen besser wahr und reduziert die Risiken.“

SVEN NYKAMP, LEITER DER NIEDERLASSUNG HAMBURG UND SCHLESWIG HOLSTEIN DER BANK JULIUS BÄR EUROPE

„Gold bringt keine Zinsen und keine Dividenden. Es ist eine Anlage für Liebhaber.“

ROBERT DIETZ, BERLINER NIEDERLASSUNGSLEITER DER QUIRIN BANK

„Der Kostolany-Spruch, man solle Schlaftabletten nehmen und sich dann auf seinen Aktien ausruhen, gilt heute defi nitiv nicht mehr.“

WOLFGANG HARTH, VORSTAND DER WEBERBANK

„Der Dax ist kein Kurs-Index, sondern ein Performance-Index, in den die Divi-dendenzahlungen einberechnet werden. Dies relativiert das aktuelle Rekordhoch.“

DANIEL BRESSER, VORSTANDSMITGLIED DES BANKHAUSES LÖBBECKE

„Heute muss man global anlegen und schnell reagieren, wenn sich die Dinge ändern.“

BERNHARD STAHR, LEITER DER BERLINER NIEDERLASSUNG DER BHF-BANK

„Das größte Risiko geht im Moment ein Sparer ein, der sein gesamtes Geld im Sparstrumpf lässt.“

ENRICO EBERLEIN, MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG DER DEUTSCHEN BANK, REGION BERLIN

Angeregte Gespräche hoch über dem Gendarmenmarkt

Page 9: Privatbanken Berlin

09Privatbanken /Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

Früher brachten Vermögende ihr Geld in die Schweiz, wenn sie es in Sicherheit bringen wollten. Doch spätestens seit dort das Bankgeheimnis weggefal-

len ist, gibt es einen neuen Trend: Deutschland hat sich im Zuge der europäischen Staatsschuldenkrise zu einem Hort der Stabilität und Sicherheit in Europa entwickelt. Die Folge: Vermögende aus aller Welt bringen ihr Geld nach Deutschland. „Deutschland könnte als sicherer Hafen von den internationalen Anlegern betrachtet werden und so die neue Schweiz werden. Und davon profi tiert Berlin ganz besonders“, sagt Norbert Kistermann, Vorstandsmit-glied der Gallinat Bank, die ihre Berliner Kunden von Ham-burg aus betreut, als einer der Teilnehmer am zweiten „Runden Tisch Privatbanken“ des Berliner Verlages. Nach dem großen Erfolg der ersten Veranstaltung im vergange-nen November folgten sieben führende Privatbanken, die in Berlin aktiv sind, der Einladung in den exklusiven Berlin Capital Club direkt am Gendarmenmarkt in Berlin. Immer-hin kommen Jahr für Jahr 40.000 bis 50.000 neue Einwoh-ner in die Hauptstadt. Unter den Neuankömmlingen sind viele erfolgreiche Selbstständige oder Angestellte, die einen hoch dotierten Job in Berlin angenommen haben sowie Vermögende, die hier ihren Lebensabend genießen möchten. Sie alle sind potenzielle Kunden für Privatban-ken, die auf die Vermögensberatung für gehobene Kun-den spezialisiert sind.

DIE STAATSSCHULDENKRISE ALS CHANCE. Alle Institute, die an der Runde teilnahmen, haben ihre Aktivitäten in der Haupt-stadt in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Und das zahlt sich für sie aus: Viele von ihnen verzeichnen be-eindruckende Zuwächse, sowohl was die Zahl der Kunden als auch die Summe des verwalteten Vermögens angeht. Alle Teilnehmer der Runde waren sich denn auch einig, dass ihre Geschäftsaussichten in der Hauptstadt immer besser werden ‒ und das trotz oder vielleicht sogar ge-rade wegen der ungelösten Staatsschuldenkrise, die es Anlegern aktuell sehr schwer macht, eine akzeptable Ren-dite für ihr Vermögen zu erzielen. Denn genau in dieser Situation ist die Expertise der Privatbanken besonders ge-fragt. Zwar leiden einige von ihnen noch immer unter der Krise und müssen Stellen streichen, doch anderen geht es blendend ‒ so auch sämtlichen Teilnehmern des Runden

Tisches: Alle sind entweder aktiv auf der Suche nach weite-ren qualifi zierten Mitarbeitern, um sich noch zu verstärken, oder zumindest nicht abgeneigt, weitere gute Leute ein-zustellen, wenn sich die Chance für sie ergibt. Von Krise ist bei ihnen also keine Spur.

ANGST VOR ZYPRISCHEN VERHÄLTNISSEN. So interessant es insbe-sondere für Spanier, Italiener und Griechen ist, einen Teil ihres Geldes in Deutschland zu investieren, so sinnvoll kann es aber auch für vermögende Bundesbürger sein, aus Sicherheitsgründen einen Teil ihres Geldes im Aus-land anzulegen. Denn manche Kunden der Privatban-ken sorgen sich, dass eine extreme Zuspitzung der Krise auch in Deutschland zu zyprischen Verhältnissen führen könnte: Das heißt, sie befürchten, dass sie im Fall von Ban-kenpleiten trotz bestehender Sicherheitseinrichtungen wie den Einlagensicherungsfonds einen Teil ihres Geldes verlieren könnten. So wurden in Zypern an einem Wochenende alle Bankkunden teil-enteignet, die mehr als 100.000 Euro auf dem Konto hatten. Kapitalverkehrs-kontrollen verhinderten, dass sie ihr Geld rechtzeitig abziehen konnten. Diesem politischen Risiko kann man zum Teil ent-kommen, wenn man einen Teil seines Geldes außerhalb der Eurozone anlegt, also beispielsweise in der Schweiz. „Wir raten unseren Kunden durchaus, einen Teil ihres Ver-mögens unter Einhaltung der Steuervorschriften in der Schweiz anzulegen“, sagt Daniel Bresser, Vorstandsmit-glied des Bankhauses Löbbecke, das Kunden ab einem Vermögen von rund 100.000 Euro betreut. Schließlich sei es theoretisch denkbar, dass in Extremsituationen einmal in der gesamten Euro-Zone Kapitalverkehrskontrollen ein-geführt werden. Dann sei es hilfreich, in einem benach-barten, politisch stabilen Rechtsstaat außerhalb unseres Währungsraums über Liquidität verfügen zu können. Dem stimmte Bernhard Stahr, Leiter der Berliner Niederlassung der BHF-Bank, zu: „Größere Vermögen von mehreren Mil-lionen Euro sollten durchaus international gestreut wer-

den. Das ergibt aus Sicherheitsgründen schon einen Sinn.“ Auch Sven Nykamp, Leiter der Niederlassung Hamburg und Schleswig Holstein bei der Bank Julius Bär Europe, die auch Vermögen von Berliner Kunden ab rund einer halben Million Euro betreut, bestätigt, es gebe viele Kunden, die weiterhin in der Schweiz anlegen wollen. „Sie wollen ins-gesamt diversifi zierter sein“, sagt Nykamp. Norbert Kister-mann, Vorstandsmitglied der Gallinat Bank, die zusammen mit ihrem Partner PVV Vermögensverwaltung Klienten ab einer Anlagesumme von rund 100.000 Euro betreut, hält es für sehr vermögende Kunden ebenfalls durchaus für sinnvoll, darüber nachzudenken, einen Teil ihres Gel-des außerhalb der Eurozone anzulegen. „Die Angst der Kunden sitzt tief, weil es in dieser Krise noch immer nicht möglich war, einmal durchzuatmen“, sagt Kistermann. Das

sei die große Herausforderung für die Privatbanken. Aus Sicht von Enrico Eberlein, Mitglied der Geschäftsleitung der Re-gion Berlin bei der Deutschen Bank und verantwortlich für die Betreuung der Private-Ban-king-Kunden, sind die Kunden von den Ereignissen in Zypern weniger stark irritiert als er es befürchtet hatte. „Das hat viel-leicht auch damit zu tun, dass wir als Deutsche Bank eine ge-

wisse Sicherheit ausstrahlen.“ Er könne aber feststellen, dass heute mehr Kunden als früher ihr Geld in Investment-fonds anlegen. Diese werden als Sondervermögen behan-delt: Das heißt, im Fall einer Bankenpleite bleibt dieses Ver-mögen im Eigentum der Kunden. Insgesamt verzeichne die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank deutliche Zuwächse, denn viele vermögende Kunden würden an-gesichts der Staatsschuldenkrise ihre Anlagen zur Verwal-tung in Expertenhände geben. „Die Finanzmärkte stellen Anleger täglich vor neue Herausforderungen“, so Eberlein.

NIEDRIGE ZINSEN. Während eine Enteignung nach dem Mo-dell Zypern für die meisten vermögenden Anleger bislang lediglich eine Sorge ist, erleben sie eine andere Form der Enteignung seit Jahren bereits ganz real: die niedrigen

Zinsen. Der Vorstand der Weberbank, Wolfgang Harth, be-zeichnet die Niedrigzinspolitik der Notenbanken als ein-zigartige Herausforderung. „Durch die niedrigen Zinsen erleben wir im Moment eine schleichende Enteignung“, unterstrich Löbbecke-Vorstand Bresser. Doch des einen Leid, des anderen Freud: In nicht unerheblichem Maße profi tieren die Privatbanken von den niedrigen Zinsen, weil ihre Kunden dadurch für etwas risikoreichere Anlage-produkte off ener geworden sind: „Die niedrigen Zinsen, die wir infolge der Krise jetzt haben, führen dazu, dass viele Kunden ihre Tagesgeldkonten bei anderen Banken aufl ösen und zu uns kommen. Bei uns versprechen sie sich zu Recht höhere Erträge“, sagt der Berliner Nieder-lassungsleiter der auf Honorarberatung spezialisierten Quirin-Bank, Robert Dietz. Das Institut betreut Kunden ab einem Vermögen von 50.000 Euro. Auch der Berliner BHF-Bank-Chef Stahr sieht das enorme Bedürfnis der Kunden nach sicheren Anlagen: „Aber es gibt sie praktisch nicht mehr. Wer heute eine 10-jährige Bundesanleihe mit ei-ner Rendite von 1,3 Prozent kauft, erzielt nach Abzug von Steuern und Infl ation real einen klaren Verlust. Zu-dem gehe er ein hohes Kursrisiko ein. „Sollten die Zinsen während der Laufzeit wieder steigen, verliert eine solche Anleihe temporär enorm an Wert.“ Für die Banken sei das die Chance, die Kunden von den Vorteilen anderer Anla-geformen zu überzeugen.

DROHENDE VERMÖGENSTEUER. Den Kunden indes droht neben der möglichen Blaupause Zypern und den niedrigen Zin-sen noch eine dritte Form der Enteignung, die Vermö-gensteuer: „Eine solche Steuer birgt in Niedrigzinsphasen die Gefahr, eine Substanzsteuer zu werden“, warnte Löb-becke-Vorstand Bresser. „Natürlich zahlt niemand gerne Steuern, obgleich sich die Vermögenden schon ihrer ge-sellschaftlichen Verantwortung bewusst sind“, ergänzte Weberbank-Vorstand Harth. Deutsche-Bank-Geschäftslei-tungsmitglied Eberlein bezeichnete es als „nicht akzep-tabel“, wenn die Anleger angesichts der niedrigen Zinsen nun auch noch mit einer Vermögenssteuer belastet wür-den. Julius-Bär-Manager Nykamp pfl ichtete ihm bei: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Verwaltungsaufwand für eine Vermögenssteuer höher ist als der Ertrag. Und das wäre beim nächsten Mal nicht anders.“ Gallinat-Vorstand

Kistermann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Angst der Anleger vor den verschiedenen For-men der Enteignung, zum Beispiel auch durch Infl ation, zu einem Boom bei knappen exotischen Anlagegütern wie Gemälden oder Oldtimern geführt habe.

OHNE AKTIEN GEHT ES NICHT. Doch solche Anlageformen kön-nen, wenn überhaupt, natürlich nur eine Ergänzung sein. Entscheidend ist, dass die Anleger sich auf die aktuell schwierige Situation neu einstellen. Und hier waren sich alle Teilnehmer des Runden Tisches einig: An der Aktie führt derzeit kein Weg vorbei: „Das größte Risiko geht man als Anleger ein, wenn man nicht in Anlagen mit höherem Risiko investiert, zum Beispiel am Aktienmarkt oder in Unternehmensanleihen“, so Deutsche-Bank-Geschäftslei-tungsmitglied Eberlein. Trotz der jüngsten kräftigen Kurs-steigerungen ‒ der Dax ist seit Mitte April zwischenzeitlich um über 1.000 Punkte gestiegen ‒ seien Aktien noch nicht überbewertet. Er belegt dies mit eindrucksvollen Zahlen: Die Dax-Konzerne seien heute im Schnitt nur mit dem 11,5-Fachen eines Jahresgewinns bewertet. Im Jahr 2000 habe dieser Wert 27 betragen, 2007, als der Dax ebenfalls bei 8.000 Punkten stand, bei 13,5. Daraus folgert Eberlein: „Der Dax könnte im Jahresverlauf noch auf 9.000 Punkte steigen.“ Löbbecke-Vorstand Bresser wagt keine Prog-nose, ist aber ähnlich optimistisch: „Der Dax hat zwar ein neues Rekordhoch erreicht, doch faktisch waren die Kurse im Jahr 2000 sehr viel höher als heute.“ 40 Prozent der Dax-Punkte seien nämlich seitdem ausgeschüttete Dividen-den. Zudem müsste man fairerweise auch die Infl ation aus dem Dax herausrechnen. Sie betrage seit dem Jahr 2000 immerhin rund 30 Prozent. Zudem sei der Dax damals von einigen wenigen Kurstreibern wie der Aktie der Deut-schen Telekom auf 8.000 Punkte gehoben worden. „Heute ist die Spitzengruppe des Dax sehr viel gesünder zusam-mengesetzt“, so Bresser. BHF-Bank-Vertreter Stahr zufolge sei am Verhalten von Stiftungen zu erkennen, dass Aktien allmählich aufgestockt beziehungsweise höher gewichtet würden. Diese hätten nämlich schon erkannt, dass ihnen ohne Aktien der Erhalt ihres Kapitals nicht möglich sei. Doch welche Aktien kaufen? Löbbecke-Vorstand Bresser empfi ehlt bei der Auswahl der Titel genau auf bestimm-te Faktoren wie die Ausschüttungspolitik zu achten. Die

Dividendenrendite alleine könne aber nicht der richtige Maßstab sein. „Wichtiger ist, dass ein Unternehmen über Jahre seine Profi tabilität und seine Ausschüttungen stei-gern kann und dass es die Dividende nicht aus der Sub-stanz zahlt, wie etwa die Deutsche Telekom.“ Julius-Bär-Manager Nykamp weist darauf hin, dass der Dax liquider als andere Aktienmärkte sei: „Zwei Tage nach dem Verkauf einer Aktie hat der Kunde sein Geld auf dem Konto. Das gibt es sonst fast nirgendwo“, sagt Nykamp. Deutsche-Bank-Geschäftsleitungsmitglied Eberlein warnt allerdings vor einem zu einseitigen Engagement im Dax: „In anderen Ländern gibt es in den selben Branchen oft Unternehmen, die besser aufgestellt sind“. Wolfgang Harth, Vorstand der Weberbank, betonte, die Zeiten, als man Aktien kaufte und jahrelang liegen lassen konnte, seien vorbei. Gallinat-Bank-Vorstand Kistermann sieht das ein bisschen anders: „Wenn man sich für die richtigen Papiere entschieden hat, sollte man ruhig daran festhalten“, allerdings komme es auch entscheidend auf eine breite Streuung des Vermö-gens an, damit man nicht von einem Kurssturz am Aktien-markt überrascht werde.

GEMANAGTE FONDS ODER INDEXFONDS. Julius-Bär-Manager Ny-kamp vertritt die Ansicht, dass man sowohl in Einzeltitel, aber auch in gemanagte Fonds und in Indexfonds inves-tieren müsse ‒ je nach Anlageschwerpunkt und Region. Quirin-Bank-Niederlassungsleiter Dietz lehnt gemanagte Fonds dagegen ab: „Wir investieren praktisch nur in In-dexfonds, weil die von den Gebühren deutlich günstiger sind als gemanagte Fonds.“ Den meisten Fondsmana-gern gelinge es auf Dauer ohnehin nicht, den Index zu schlagen, an dem sie sich messen. Dieser Strategie wi-derspricht BHF-Bank-Niederlassungsleiter Stahr: „Wenn Sie beispielsweise einen Indexfonds auf den Dax kaufen, dann investieren Sie automatisch auch in Branchen, die Sie eigentlich gar nicht haben wollen.“ Deutsche-Bank-Geschäftsleitungsmitglied Eberlein pfl ichtet ihm bei: „Wer nur in den Dax investiert, der verzichtet auf enorme Chan-cen.“ So seien die Weltmarktführer in vielen Bereichen in anderen Ländern zu fi nden und deshalb eben nicht im Dax vertreten. Die Komplexität des Themas beweise, dass Anleger bei größeren Summen keinesfalls auf eigene Faust agieren sollten. „Mit einem privaten Depot die Ver-

mögensverwaltung einer Privatbank mit all ihrer Expertise zu schlagen, ist sehr schwer.“

NICHT ALLES AUF EINE KARTE. Es gebe allerdings auch Argumen-te, die derzeit gegen eine Übergewichtung von Aktien sprächen, etwa die fragile konjunkturelle Lage, sagt Löbbe-cke-Vorstand Bresser. Dem stimmt Weberbank-Vorstand Harth zwar grundsätzlich zu. Dennoch seien Aktien in den Depots der Bundesbürger extrem unterrepräsentiert. „Die allermeisten können einen deutlich höheren Aktienanteil vertragen“, zeigte er sich überzeugt. Quirin-Bank-Nieder-lassungsleiter Dietz setzt lieber auf einen geringeren Akti-enanteil und dafür auf ausgewählte Unternehmensanlei-hen. „Das Chancen-Risiko ist bei Corporate-Bonds besser als bei deutschen Staatsanleihen.“ Beim Thema Anleihen favorisiert BHF-Niederlassungsleiter Stahr dagegen als Bei-mischung die aufstrebenden Länder Asiens oder Südame-rikas. „Diese haben kein Verschuldungsproblem, eine gute Bonität und ein starkes Wachstum.“ Dennoch seien dort noch hohe Renditen zu erzielen. „Von südeuropäischen Anleihen lasse ich dagegen die Finger.“ Nicht so eindeutig festlegen wollte sich Gallinat-Vorstand Kistermann. Letzt-lich seien Anleihen aus den Krisenstaaten Südeuropas eine politische Wette auf den Fortgang der Staatsschuldenkri-se. Auch außereuropäische Anleihen hält Kistermann für weiterhin attraktiv, „solange man bewusst die einherge-henden Währungsrisiken berücksichtigt.“

ALTERNATIVE GOLD. In unsicheren Zeiten wie diesen, in de-nen die Notenbank durch ihre Politik des extrem billigen Geldes Refl ation betreiben, ist auch die Krisenwährung Gold ein Thema. Allerdings ist der Goldpreis seit seinem Höhepunkt im Jahr 2011, als er bis auf 1.900 Dollar klet-terte, wieder deutlich zurückgegangen. Aktuell notiert er unter 1.400 Euro. BHF-Bank-Niederlassungsleiter Stahr hält einen Goldanteil von knapp fünf Prozent im Depot dennoch für sinnvoll, um ein Gegengewicht zu Aktien, Anleihen und Immobilien zu schaff en. Auch Gallinat-Bank-Vorstand Kistermann setzt in gewissem Maße auf das gelbe Edelmetall, soweit physisch gehandelt: „Solange der private Goldbesitz nicht verboten wird, wie in der Ge-schichte schon geschehen, wird Gold immer gefragt sein. Sein großer Vorteil ist, dass es mobil ist.“ Das Preisniveau

sei nicht zu hoch. Man müsse die Goldanlage aber lang-fristig sehen. Auch Löbbecke-Vorstand Bresser hält einiges von Gold, warnt jedoch: „Gold ist wertbeständig, aber es ändert seinen Preis“. Deshalb komme es ganz entschei-dend auf den richtigen Kaufzeitpunkt an. Große Gewinne ließen sich damit allerdings nur erzielen, wenn es zu einer extremen Krise komme. Julius-Bär-Manager Nykamp sagt, Gold sei früher gekauft werden, um sich gegen Infl ation abzusichern, heute diene Gold dazu, sich gegen einen Zusammenbruch des Systems zu schützen. Und wer das befürchte, für den sei es durchaus rational Gold zu kaufen. Das sieht auch Gallinat-Vorstand Kistermann so: „Gold ist gewissermaßen ein Geldersatz wie eine Ersatzwährung. Es dient also als Schutz vor einem Zusammenbruch des Wäh-rungssystems.“ Deutlich skeptischer ist die Einstellung von Deutsche-Bank-Geschäftsleitungsmitglied Eberlein: „Es wäre ziemlich irrational, mit großen Teilen des Vermögens auf Gold zu setzen. Ich investiere lieber in Rohstoff e, die von der Industrie gebraucht werden.“ Auch Quirin-Bank-Berlinchef Dietz hält nicht viel vom Gold. „Es bringt keine Zinsen und keine Dividenden. Im Grunde ist es eine Anla-ge für Liebhaber.“

Bei negativen Realzinsen wird Vermögenssteuer

zur SubstanzsteuerDaniel Bresser, Bankhaus Löbbecke

Der Berlin Capital Club bot den sti lvollen Rahmen

Sebastian Wolff

Der „Runde Tisch“ der Berliner Zei-tung soll Spitzenvertreter wichti ger Wirtschaft szweige aus der Region zum informellen Austausch zusammenbrin-gen. Am „Runden Tisch Privatbanken“ im Berlin Capital Club nahmen Ver-treter von sieben der namhaft esten Privatbanken der Republik teil, um ak-tuelle und relevante Aspekte ihres Ge-werbes zu diskuti eren.

DER RUNDE TISCH

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DIE TEILNEHMER DES RUNDEN TISCHES

Bilder: Gerd Engelsmann

08

Vertreter führender Privatbanken diskutieren über die Sorgen ihrer Kunden um

ihr Vermögen, über Sicherheitsdenken und lohnende Anlageformen

Nichts ist ohne Risiko

„Die Angst der Kunden sitzt tief, weil es in dieser Krise noch immer nicht möglich war, einmal durchzuatmen.“

NORBERT KISTERMANN, VORSTANDSMITGLIED DER GALLINAT BANK

„Wer bei Aktien nur auf den Dax setzt, handelt fahrlässig. Wer weltweit anlegt, nimmt Chancen besser wahr und reduziert die Risiken.“

SVEN NYKAMP, LEITER DER NIEDERLASSUNG HAMBURG UND SCHLESWIG HOLSTEIN DER BANK JULIUS BÄR EUROPE

„Gold bringt keine Zinsen und keine Dividenden. Es ist eine Anlage für Liebhaber.“

ROBERT DIETZ, BERLINER NIEDERLASSUNGSLEITER DER QUIRIN BANK

„Der Kostolany-Spruch, man solle Schlaftabletten nehmen und sich dann auf seinen Aktien ausruhen, gilt heute defi nitiv nicht mehr.“

WOLFGANG HARTH, VORSTAND DER WEBERBANK

„Der Dax ist kein Kurs-Index, sondern ein Performance-Index, in den die Divi-dendenzahlungen einberechnet werden. Dies relativiert das aktuelle Rekordhoch.“

DANIEL BRESSER, VORSTANDSMITGLIED DES BANKHAUSES LÖBBECKE

„Heute muss man global anlegen und schnell reagieren, wenn sich die Dinge ändern.“

BERNHARD STAHR, LEITER DER BERLINER NIEDERLASSUNG DER BHF-BANK

„Das größte Risiko geht im Moment ein Sparer ein, der sein gesamtes Geld im Sparstrumpf lässt.“

ENRICO EBERLEIN, MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG DER DEUTSCHEN BANK, REGION BERLIN

Angeregte Gespräche hoch über dem Gendarmenmarkt

Page 10: Privatbanken Berlin

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

Anteilschein Auch Investmentanteil genannt, verbrieft er den Anspruch des Anlegers gegenüber der Fondsgesellschaft. Er lautet auf ei-nen bestimmten Wert. Ob ein Anteil-schein 100 Euro oder 1.000 Euro kos-tet, sagt über die Qualität nichts aus.

Altersvorsorge-SondervermögenFondsprodukt, bei dem den Fondsgesell-schaften Mischungsgrenzen für Aktien, Ren-ten und Immobilien gesetzlich vorgeschrie-ben sind, um das Risiko der Fonds zu mindern.

Asset-Allokati onDie Verteilung der Anlagesumme auf ver-schiedene Anlageprodukte, Märkte oder Fondsgruppen, also die Komposition eines Depots. Dasselbe ist gemeint, wenn Fachleu-te von „strategischer Anlageentscheidung“ sprechen.

Blue ChipsAktien großer, wertstabiler Unternehmen, auch Standardwerte genannt. In Deutschland etwa Werte, die im Deutschen Aktienindex vertreten sind.

DachfondsFonds, der nicht direkt in Aktien, Renten oder Immobilien inves-tiert, sondern wiederum in andere Fonds ‒ etwa in mehrere Aktien-fonds oder auch Aktien- und Renten-fonds.

DepotWertpapiere, etwa Aktien, Anleihen und Fonds, bilden in ihrer Gesamtheit ein Depot. Es ist eine Art Konto, auf dem Zu- und Abgän-ge verbucht werden. Die Depotstelle ‒ eine Bank oder Investmentgesellschaft ‒ kümmert sich darum, dass Geld aus Verkäufen oder Ausschüttungen dem Kunden gutgeschrie-ben oder aber gleich wieder angelegt wird; der Anleger erhält regelmäßig Abrechnungen über alle Buchungen sowie einen Depotaus-zug. Dafür fallen Depotgebühren an.

DividendeAktiengesellschaften schütten Teile ihres Ge-winns an die Anteilseigner aus.

Eff ektenInzwischen wenig verwendeter Begriff für Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und Invest-mentanteile.

Festverzinsliches WertpapierDie Investition in festverzinsliche Wertpapiere ist eine besonders risikoarme Form der Geld-anlage. Der Zinssatz wird vorher vereinbart und ist verbindlich ‒ und daher eher niedrig.

FondsAnlageform, welche die Gelder verschiedener Anleger meist in Aktien, Rentenpapiere oder Immobilien investiert. Durch die breite Streu-ung ist das Risiko von Kursschwankungen bei solchen Investmentfonds geringer als bei der einzelnen Anlage in Aktien. Anleger können Anteilscheine an einem Fond erwerben. Freistellungsauft ragWer den Freibetrag gleich nutzen will, beauf-tragt seine Bank, bis zu dieser Grenze keine Abgeltungssteuer zu entrichten. Wer dies ver-säumt, kann sich zuviel gezahlte Steuern mit der Einkommensteuererklärung wieder holen.

Garanti efondsBefristete Fondsanlage, bei der das einge-setzte Kapital komplett (Geld-zurück-Garantie) oder zu einem bestimmten Prozentsatz zurückgezahlt wird. Das mindert das Risiko. Allerdings profi -tieren Anleger hier von Kursansteigen auch nur prozentual.

Geldmarktf ondsWer kurzfristig Geld übrig hat, es aber bald wieder braucht, kann über solche Fonds in kurz laufende Papiere investieren.

Gemischter FondsFonds, der sowohl Aktien als auch Renten so-wie ‒ seltener ‒ Immobilien enthält.

Geschlossener FondsEs wird nur eine begrenzte Zahl von Anteilen herausgegeben. Gängig sind geschlossene Immobilienfonds. Der Anleger hat keinen Anspruch auf Rücknahme seines Anteils. Diese Fonds unterliegen weder der Kontrolle des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwe-sen noch dem Gesetz über Kapitalanlagege-sellschaften.

DAS A BIS Z DER GELDANLAGE

Investmentanteil genannt, verbrieft er den Anspruch des Anlegers gegenüber

tersvorsorge-Sondervermögen

setzte Kapital komplett (Geld-zurück-

Zwischen Mandanten und Beratern einer Privatbank entsteht oft ein

sehr enges Verhältnis – Persönliche Begleitung in allen

wirtschaftlichen Fragen bis hin zur Vorsorge für den Erbfall

Freund der Familie Vorausschauende Weichenstellungen

Ein privates Vermögen aufzubauen, zu mehren und zu bewahren, das ist eine erheblich breite-re Herausforderung als die Frage nach einer si-

cheren oder profi tablen Geldanlage. Es steckt in der Regel ein Lebenswerk dahinter, das sehr eng mit der Persönlichkeit dessen verknüpft ist, der es vollbringt. Zunächst muss klug gewirtschaftet werden, um über-haupt Geld beiseite legen zu können ‒ egal, in welcher Größenordnung. Unternehmer müssen ihren Betrieb verantwortungsvoll und vorausschauend führen, um dauerhaft Gewinne zu erwirtschaften. Das erfordert strategische Entscheidungen, Investitionen zum rich-tigen Zeitpunkt, rechtzeitige personelle Weichen-stellungen. Im Privatleben steht oft die langfristige Planung über aktuellen Wünschen. Mancher hat den Grundstein für ein ansehnliches Vermögen durch die Entscheidung gelegt, vom ersten festen Einkommen nicht ein hübsches Eigenheim, sondern ein rentables Mietshaus zu bauen. Im Lauf des Lebens kommen mit der komfortableren fi nanziellen Situation neue Fra-gen hinzu: Wie können hohe Steuerbelastungen ver-mieden werden, welche strategischen Entscheidun-gen stehen an, welche Konsequenzen haben sie, wie wird die Familie abgesichert, wenn doch etwas schief geht, wer wird Nachfolger im Unternehmen, wie wird der Erbfall klug vorausgeplant? Und mancher fragt sich auch, wie er mit seiner Finanzkraft die Welt ein bisschen besser machen kann.

DEN KUNDEN GANZ VERSTEHEN. Entsprechend vielfältig ist die Aufgabe eines Kundenberaters in einer Privatbank. Über die Anlageberatung hinaus ist er kompetenter Begleiter seines Klienten und manchmal von dessen ganzer Familie in allen fi nanziellen Fragen. Von der Persönlichkeit des Beraters hängt für die Privatbanken der Erfolg ihres Geschäftsmodells ab. „Wir machen von Mensch zu Mensch Geschäfte“, beschreibt Enrico Eberlein, verantwortlich für das Private Banking der Deutschen Bank in Berlin, diese Besonderheit einer Kundenbeziehung, die neben Kompetenz auch Cha-rakter erfordert. Und gerade deshalb besonders span-nend ist. „Es gehört die Fähigkeit zur Empathie dazu, um den Kunden ganz zu verstehen“, formuliert es Marc Kurtenbach, Mitglied der erweiterten Geschäfts-leitung von Merck Finck & Co. Und das erfordert Lebenserfahrung. In seinem Hause etwa seien alle Berater älter als 40 Jahre, berichtet er. Um ihrem eige-nen Anspruch und der berechtigten Erwartung ihrer Kunden gerecht werden zu können, müssen die Bera-ter der Privatbanken sich ständig weiterbilden, auch in Gebieten, die über das übliche Branchenwissen hinausgehen. Stets aktuelle Kenntnisse im Stiftungs-recht oder bei der Planung von Nachfolgeregelungen in Unternehmen gehören für die Privatbankiers zur Grundausstattung.

ERSTE PFLICHT: ZUHÖREN. Um ihre Arbeit im Sinn der Ge-schäftsphilosophie machen zu können, müssen sie vor allem eine Tugend verinnerlicht haben: Sie müs-sen zuhören können. Wirklich zuhören. Die Analyse steht am Anfang der Kundenbeziehung. Es geht da-rum, einen Überblick über das Vermögen zu erhalten. Liquide Mittel gehören dazu, aber auch vermietete Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Kapital

bildende Versicherungen, Autos, Kunstsammlungen und jede weitere Art des Vermögens, über die der Kunde verfügt. Von einem ganzheitlichen Ansatz spricht Marc Kurtenbach. Und der erstreckt sich nicht nur darauf, was der Kunde hat.

UNANGENEHME WAHRHEITEN. Die Privatbankiers möchten auch die Persönlichkeit ihres Gesprächspartners mög-lichst gut kennenlernen, um zu erfahren, was ihren Gegenüber bewegt. Welche Ziele bestehen für die Zukunft? „Entscheidend ist, ob im ersten Gespräch Vertrauen aufgebaut werden kann“, weiß Daniel Bres-ser, Vorstandsmitglied des Bankhauses Löbbecke.

Und das wiederum hängt von den Bankern ab, von deren Ausstrahlung und Glaubwürdigkeit. „Wir ver-mitteln unseren Mandanten relevantes Wissen und versetzen sie in die Lage, informierte Entscheidungen zu treff en“, beschreibt Robert Dietz, Leiter der Berli-ner Niederlassung der Quirin Bank die Philosophie seines Hauses und spricht damit sicher auch für viele Branchenkollegen. „Wenn nötig, sprechen wir dabei auch unangenehme Wahrheiten aus.“ Das Wissen um ökonomische Zusammenhänge würde auch Kurten-bach gerne weiter verbreitet sehen. „In Deutschland gibt es keine gute qualifi zierte Begleitung für junge Menschen beim Thema Geld“, kritisiert er die fehlen-de Vermittlung von Grundlagenwissen für wirtschaft-liche Zusammenhänge.

DAUERHAFTE BEZIEHUNG. Vielleicht auch deswegen spricht man die Deutschland nicht gerne über Geld. Doch genau das müssen die Kunden tun. „Um gut bera-ten zu werden, muss ein Kunde bereit sein, sich zu öff nen“, sagt Bresser. Daher sei ein Vertrauensver-hältnis unerlässlich. Die Privatbanken setzen ohnehin auf eine möglichst dauerhafte Beziehung zwischen Kundenberater und Kunde. Die Mehrzahl der Kunden kommt durch persönliche Empfehlungen zu einer Pri-vatbank. Und natürlich betreiben die Privatbankiers Akquise und treten von sich aus an Persönlichkeiten heran, deren Vermögen sie gern zu beiderseitigem Nutzen mehren möchten. Um Kunde einer Privatbank zu werden, muss man eine gewisse Vermögenshür-de genommen haben. Bei manchen Häusern reichen sechsstellige Beträge, bei anderen wird eine Million Euro liquides Vermögen vorausgesetzt. Das sei eine Größenordnung, auf die Großbanken nicht so indi-viduell reagieren, wie es sein Haus mache, sagt Marc Kurtenbach, Mitglied der erweiterten Geschäftslei-tung von Merck Finck & Co. Natürlich trage es auch zum Renommee bei, Kunde einer Privatbank zu sein, sagt Daniel Bresser.

DAS FAMILY OFFICE. Für Privatbanken ist es an der Tages-ordnung, ganze Familien zu betreuen, häufi g mehrere Generationen gleichzeitig. Deshalb und für große Ver-mögen ab etwa 50 Millionen Euro gibt es bei vielen Instituten das „Family Offi ce“. Das ist eine Einrichtung, die der Arbeit aller Berater und Vermögensverwalter übergeordnet ist, eine Art Kontrollinstanz, um die Ri-sikostreuung der Anlagen so zu gestalten, wie es dem jeweils konkreten Fall angemessen ist. Der Vorteil für die Familien liegt darin, dass sie für alle Fragen rund um das Vermögen eine sehr begrenzte Zahl fester An-sprechpartner haben, die mit allen Belangen vertraut sind, und dass sie diese in einem Haus fi nden. Das er-spart einzelne Gänge zum Steuerberater, Anwalt oder Vermögensverwalter. Im „Family Offi ce“ laufen alle Drähte zusammen, es gibt Ansprechpartner für alle Fragen an einem Ort und alle Antworten aus einer Hand, aus einem Kompetenzzentrum. Der Privatbank fällt im „Family Offi ce“ die Rolle zu, ein eigens für die Kunden zusammengestelltes Expertenteam als über-geordnete Berater zu koordinieren und zu leiten. Die Vielzahl von Experten mit juristischem, steuerlichem und ökonomischen Fachwissen ist notwendig, weil der Erhalt von Vermögen über einen langen Zeit-raum und über mehrere Generationen schwierig sein kann. Die Anforderungen werden komplexer. Infl ati-on, Steuern, Kapitaldienste und auch der Anteil, der für den laufenden Lebensunterhalt entnommen wird, wollen bedacht werden.

ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN DISZIPLINEN. Die Bank selber muss darauf achten, dass sie ihre rechtlich gesteckten Grenzen einhält. Sie darf weder als Steuerberater noch als noch juristischer Ratgeber auftreten. Umso wichti-ger ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Spezialisten dieser Berufsgruppen. Ebenso wenig verstehen sich Privatbanken als Unternehmensbera-ter. Sie konzentrieren sich auf das Vermögen des Kun-den. Ein guter Berater wird dennoch verstehen wollen, womit sein Kunde Geld verdient. Doch Fachmann in den Branchen des Kunden müssen die Privatbankiers nicht sein, um dessen Ziele und Wünsche zu verste-hen oder dessen Leistung würdigen zu können. Dies bildet den Hintergrund für die ganz praktische Unter-stützung über fi nanzielle Dienstleistungen hinaus.

NACHFOLGEFRAGE. Sucht ein Kunde beispielsweise einen Nachfolger für die Leitung des eigenen Unterneh-mens, bieten viele der exklusiven Geldhäuser ihre Hilfe an. Bei der Deutschen Bank plant man für eine erfolgreiche Übergabe der Firmenleitung wenigstens fünf Jahre Vorlaufzeit ein. Denn häufi g müsse der Nachwuchs aus den eigenen Reihen erst noch qua-lifi ziert werden. Wo die eigene Familie keinen Nach-folger hervorbringt, unterstützen die Privatbanken ihre Mandanten bei der Suche nach einer externen Lösung. In Berlin, so Enrico Eberlein, sei der klassische Firmenpatriarch aber seltener vertreten als in anderen Städten. Dafür fi nden an der Spree vermehrt recht junge Menschen, die bereits beachtliche Karrieren hinter sich haben und ihr Unternehmen oder Teile davon schon zu Geld gemacht haben, das sie nun an-legen möchten, den Weg in die Privatbanken. Auch sie möchten ihre Individualität wertgeschätzt wissen.

Im Familiy Of� ce laufen alle Drähte zusammen, hier gibt es Antworten

aus einer Hand

Mehr als

2 Billionen Euro liegen auf Konten, die kaum oder

keine Zinsen einbringen

6 von 10 Verbrauchern haben aber auch Schulden

4,94 Billionen Euro besitzen die Deutschen

als Geldvermögen

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Die quirin bank in Berlin: Willkommen in einem neuen, fairen Banksystem

Wir leben nicht von Provisionen, sondern von zufriedenen Kunden“, fasst Robert Dietz, Lei-

ter der Berliner Niederlassung, das in Deutschland bisher einzigartige Geschäftsmodell der quirin bank zusammen. An bundesweit 14 Standorten bietet das von Verbraucherschützern empfohlene Finanzinstitut Anlegern ein neues Betreuungskonzept, das auf kom-pletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller Provisionen beruht.

Wie Anwälte oder Steuerberater werden die Honorarberater der qui-rin bank ausschließlich vom Kunden für ihre Beratungsleistung vergütet. „Mit der Honorarberatung lösen wir den Interessengegensatz zwischen Kunde und Bank auf. Denn ein Bankberater, der von den Provisionen der Produktanbieter oder Fondsgesellschaften ab-hängig ist, wird stark dazu getrieben, vor allem die Produkte zu verkaufen, die ihm die höchsten Pro-visionen versprechen. Das Interesse des Anlegers tritt so hinter die Gewinninteressen der Bank zurück. Unsere Honorarberater sind dagegen frei von Provi-sionen und Vertriebsvorgaben. Teure Hausproduk-te und als „Beratung“ getarnte Verkaufsgespräche gibt es bei der quirin bank nicht“, so Dietz weiter.

Die unabhängige Vermögensberatung der ersten Honorarberaterbank Deutschlands wurde in einem Bankentest von n-tv und Focus Money bereits zum vierten Mal mit der Bestnote „herausragend“ ausge-zeichnet. Dass auch die Kunden zufrieden sind, zeigt eine repräsentative Umfrage des unabhängigen Marktforschungsinstituts puls. Von rund 80 Prozent der befragten Bankkunden wird die quirin bank AG

als vertrauenswürdigste Bank be-wertet ‒ noch vor den Geschäfts-banken, Direktbanken und Regio-nalinstituten. Das Geschäftsmodell wird außerdem vom Bundesminis-terium für Verbraucherschutz als zukunftsweisend betrachtet.

Die quirin bank AG ist 1998 gegründet worden, hat ih-ren Sitz in Berlin und betreut gegenwärtig knapp 9.000 Kunden mit einem Anlagevolumen von rund 2,5 Mrd. Euro. Neben dem Anlagegeschäft für Privatkunden ist die quirin bank als Unternehmerbank in der Finanzie-rungsberatung auf Eigenkapitalbasis für mittelständi-sche Unternehmen aktiv. Anleger sind herzlich einge-laden, sich persönlich in der Berliner quirin bank am Kurfürstendamm über das Konzept der Honorarbera-tung zu informieren.

quirin bank AG | Kurfürstendamm 119 | 10711 Berlin | ) (030) 89021-4878 www.quirinbank.de | * [email protected]

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Wir leben nicht von Provisionen, sondern von

zufriedenen Kunden

Gute Beratung kostet einHonorar, schlechte ein Vermögen

Robert Dietz leitet die Berliner Niederlassung der quirin bank

Privatbanken 10

HedgefondsInvestieren in Derivate und können so ge-nannte Leerverkäufe machen: Sie ver-kaufen Aktien, die sie gar nicht haben, um so auf fallende Kurse zu speku-lieren. Hedgefonds können auch in schlechten Börsenzeiten Gewinne einstreichen.

Hedgegeschäft Hedging ist ein Finanzgeschäft zur Absiche-rung einer Transaktion gegen Risiken wie Preisschwankungen. Long Hedge ist der Kauf eines Futurekontrakts, um sich den Preis einer Ware, die man später kaufen möchte, zu si-chern. Sinnvoll ist dies für Rohstoff käufer, um langfristig mit festen Einkaufspreisen kalku-lieren zu können. Short Hedge ist der Verkauf eines Futures, um sich einen bestimmten Ver-kaufspreis für eine Ware zu sichern, sinnvoll für Produzenten, um sich einen festen Preis für ihre Erzeugnisse zu sichern.

High-Yield-FondsFonds, die Anleihen von Emitten-ten mit geringer Bonität kaufen. Das ist riskant, wird aber gut ver-zinst. Der Gefahr, dass das Geld nicht zurückgezahlt wird, stehen mögliche Kursgewinne gegenüber.

DAS A BIS Z DER GELDANLAGE

mögliche Kursgewinne gegenüber.

nvestieren in Derivate und können so ge-nannte Leerverkäufe machen: Sie ver-kaufen Aktien, die sie gar nicht haben,

schlechten Börsenzeiten Gewinne einstreichen.

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Vorsorge für Generati onen

Nachfolge langfristi g regeln

Trotz historisch niedriger Zinsen schichten die Deutschen nicht in renditeträchti gere Anlagen um. Im Gegenteil: Mit 2.015 Milliarden Euro halten die privaten Haushalte in Deutschland inzwischen gut 40 Prozent des Geldvermö-gens – und damit mehr denn je – in niedrig verzinsten bzw. unverzinslichen Sicht-, Ter-min- und Spareinlagen sowie Bargeld. Das teilt der Deutsche Bankenverband mit.

Akti en hingegen bleiben – obwohl sie ge-rade jetzt von Finanzexperten als att rakti v eingestuft werden – wenig gefragt. Nur 259 Milliarden Euro, etwa fünf Prozent des Geldvermögens, sind in Akti en investi ert. Anfang der 1960er-Jahre betrug der Akti -enanteil noch rund 20 Prozent. Dabei hat sich beispielsweise der Deutsche Akti enin-dex (Dax 30), seit er Ende 1987 mit 1.000 Punkten startete, trotz mehrfacher kräft iger Kursrückschläge bis heute etwa veracht-

facht. Akti en sind einerseits Risikopapiere, brachten andererseits aber langfristi g auch die höchsten Renditen. Doch die Deutschen sind mit steigendem Wohlstand nicht ri-sikobereiter, sondern sicherheitsbetonter geworden, erklärt der Verband weiter. Das zeigt auch der hohe Anteil der Geldanlagen bei (Lebens-)Versicherungen einschließlich Pensionskassen, Pensionsfonds und berufs-ständischen Versorgungswerken, der inzwi-schen auf 1,5 Billionen Euro gesti egen ist. Hier spiegelt sich die private Altersvorsorge wider. Insgesamt verfü-gen die Bundesbürger (Stand Ende 2012) über 4,94 Billio-nen Euro Geld-vermögen. Das sind fünf Pro-zent mehr als ein Jahr zuvor.

GELDVERMÖGEN DER DEUTSCHEN: FAST FÜNF BILLIONEN EURO

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Gerade einmal

fünf Prozent stecken in Aktien, 1960 waren es

noch 20 Prozent

In Versicherungen und ähnlichem

sind 1,5 Billionen Euro angelegt

Doch die Wünsche dieser Unternehmergeneration sind mehr auf die Sicherung und Vergrößerung des Vermögens gerichtet. Nachfolgersorgen bringen sie meist nicht mit. Im Gegensatz zu manchem älte-ren Firmeninhaber, der seine Verantwortung gerne vertrauensvoll in kompetente Hände geben würde.

KNIFFLIGES ERBRECHT. Und wer ein großes Vermögen gebildet hat, möchte in der Regel wissen, was damit in Zukunft, über die eigenen Lebzeiten hinaus, pas-siert. Privatbanken können dabei helfen, Regelun-gen zu fi nden, die den Wünschen der Vererbenden gerecht werden und die Klippen des Steuer- und Erbrechts mit einkalkulie-ren. Enrico Eberlein von der Deutschen Bank nennt ein modellhaftes Beispiel aus der Praxis für Schwierigkeiten, die beim Vererben entstehen können. Ein Unternehmer hat sein Vermögen zu gleichen Teilen im Unternehmen und in privaten Geldanlagen. Er hat zwei Söhne und möch-te beiden je die Hälfte seines Vermögens vererben. Der eine Sohn interessiert sich für die Firma, der andere gar nicht. Wäre es da nicht gerecht, dem einen die Firma, dem anderen die privaten Vermögenswerte zu vermachen? Eber-lein nennt einen Haken, den eine solche Entschei-dung haben könnte: Wenn die Erbschaftssteuer fällig wird, muss der Erbe des Unternehmens das Geld dafür möglicherweise aus dem Unternehmen

herausziehen, was diesem schaden könnte. Kons-truktiver wäre es daher, beiden Söhnen Anteile zu vererben, so dass die Steuer aus dem Geldvermö-gen gezahlt werden könnte. Das wiederum setzt gute vertragliche Regelungen zwischen den beiden Erben voraus, um das Unternehmen wunschgemäß in Gang zu halten. Und: In Zeiten, da viele Ehen ge-schieden werden, Patchworkfamilien an der Tages-ordnung sind und uneheliche Kinder keine Selten-heit darstellen, gilt es genau darauf zu achten, dass Pfl ichteile des zu vererbenden Vermögens nicht dessen ganzen Bestand gefährden.

FÜR KLARHEIT SORGEN. Die Auf-gabe des verantwortungs-bewussten Privatbankiers ist hier, den Vermögensinhaber auf das Risiko hinzuweisen, dass eine ungeklärte Situation mit sich bringen kann. Robert Dietz von der Quirin Bank hat schon erlebt, „dass auch ver-mögende Privatkunden Erb-schaftsfragen mitunter nicht bis zu Ende denken. Das The-

ma wird gerne verdrängt. Daniel Bresser hält es in diesem Zusammenhang für wichtig, die künftigen Vermögensbesitzer gut darauf vorzubereiten, dass die Verantwortung für die geschaff enen Werte auf sie übergeht. „Wir raten dazu, den künftigen Erben in einem gewissen Rahmen schon vor dem Erbfall Geld für Vermögensanlagen zu übertragen, so dass sie erste eigene Erfahrungen machen kön- ���

Der Berater macht aufRisiken aufmerksam, die

sich aus ungeklärten Lebensfragen ergeben

Page 12: Privatbanken Berlin

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

ImmobilienfondsFonds, die in Immobilien anlegen. Es gibt off ene und geschlossene Immobilien-fonds. Bei off enen Fonds können die Anteile täglich verkauft werden.

IndexfondsFonds, deren Vermögen sich nur aus Pa-pieren zusammensetzt, die auch im Börsen-index enthalten sind. Indexfonds entwickeln sich wie der zugrunde gelegte Index, abzüg-lich der internen Kosten.

Indexzerti fi katPapier, dass die Wertentwicklung eines In-dexes nachzeichnet. Im Allgemeinen bezieht sich ein Indexzertifi kat auf einen Aktienindex. Der Anleger hat die Gewinnchancen und trägt das Risiko des Aktienmarktes. Rechtlich handelt es sich bei Indexzertifi katen aller-dings um Anleihen. Geht die ausgebende Bank Pleite, haftet der Anleger.

Kapitalanlagegesellschaft Rechtliche Defi nition für deutsche Fondsgesellschaften.

Nett oinventarwertSumme aller Vermögenswerte ei-nes Fonds, reduziert um die laufen-den Kosten.

DAS A BIS Z DER GELDANLAGE

onds, die in Immobilien anlegen. Es gibt off ene und geschlossene Immobilien-

onds, deren Vermögen sich nur aus Pa-pieren zusammensetzt, die auch im Börsen-

Die private Bank des MittelstandsDie Gallinat-Bank AG ‒ seit fünf Jahrzehnten zuverlässiger Finanzpartner für private Anleger und Unternehmenskunden

Wir schreiben das Jahr 1962, als die Kaufl eute Hans Gallinat und Hans Eggeling die „Galli-

nat & Co. KG, Bank für Waren- und Kundenkredi-te“ in Essen gründen und damit den Grundstein für seither mehr als fünf Jahrzehnte unterneh-merisches Bankwesen im Ruhrgebiet legen. Zunächst ausschließlich angelegt als Ratenfi -nanzierer für Textilien, Fahrzeuge und Möbel entwickelt sich das Bankhaus schnell zu einem Kreditinstitut, das Privatkunden und mittel-ständische Unternehmen mit einem breiten Produktportfolio von Essen und Hamburg aus zur Seite steht. Seit dieser Zeit hat sich die Gallinat-Bank als starker Finanzpart-ner einen Namen gemacht, der aufgrund seiner Flexibilität maßgeschneiderte Einzelfalllösun-gen anbieten kann.

Individualität, Professionalität und Transparenz ‒ dies sind nicht nur die hohen Ansprüche der Privatkunden, sondern seit jeher die Vorausset-zung und Grundlage für eine erfolgreiche Zu-sammenarbeit zwischen der Gallinat-Bank und ihren Klienten. Ganz gleich ob klassische Einla-geangebote, persönliche Vermögensverwaltung oder immer aktueller werdende Nachfolge- und Erbschaftsthematiken: Einzelpersonen und Fa-milien sind bei dem Kreditinstitut mit Essener Wurzeln an der richtigen Adresse. Insbesondere durch die Partnerschaft mit der PVV Vermögens-

verwaltung hat es die Bank möglich gemacht, höchsten Fokus auf die individuelle Betreuung des privaten Kundenstamms zu legen und da-durch auch nachhaltige Stetigkeit zu garantieren.

Allerdings ermöglicht die Gallinat-Bank Unter-nehmern durch die Verzahnung von Privat- und Firmenkundengeschäft nicht nur ihr privates

Geld, sondern insbesondere das ihrer Gesellschaften durch das Institut verwalten zu lassen. Dieser Unternehmer-Ansatz hat die Gallinat-Bank bis heute geprägt und ermöglichte den Aufbau einer starken Kompe-

tenz in Refi nanzierungsthemen. So gehören heute neben der traditionellen Kreditvergabe und der Abwicklung von Zahlungsverkehr ins-besondere Leasing- und Factoringrefi nanzie-rungen, Syndizierungen und strukturierte Fi-nanzprodukte zum Produktportfolio der Bank. „Dem Unternehmer als Person von der privaten Geldanlage bis zur Kapitalmarkttransaktion alles bieten zu können und dabei auf die individuel-len Bedürfnisse einzugehen ist die große Stärke unseres Hauses“, sagt Vorstand Norbert Kis-termann. „Wir glauben fest an den Mittelstand und sind stolz darauf, als zuverlässiger Finanz-partner das Rückgrat der deutschen Industrie auch über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus zu betreuen“, so Kistermanns Vorstandskollege Dr. Stefan Heddergott abschließend.

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Sicherheit für private Entscheidungen

Vertrauen ist das Fundament der Beratung

Johannes Schmitz

nen. Schließlich sei es für Vererbende beru-higend zu wissen, dass ihr Vermögen in gute Hände übergeben wird. GERADLINIG. Vertrauen ‒ es ist dieser scheinbar weiche Faktor, der die Privatbankiers in die Rolle versetzt, das Kapital ihrer Kundschaft als deren Vermögen zu betrachten, als Ergebnis einer Lebensleistung, die es zu würdigen gilt. Aus dem Vertrauen wächst daher im Idealfall gegenseitiger Respekt. Viele Pri-vatbankiers möchten das gute Verhältnis zu ihren Kunden schon dadurch auf ein sicheres Fundament stellen, dass sie eine glasklare Kostenstruktur vor-schlagen: ein im Voraus festgelegtes Honorar. In der Regel können die Kunden wählen, ob sie die Dienst-leistung pauschal vergüten möchten oder lieber für einzelne Transaktionen bezahlen. Marc Kurtenbach von Merck Finck & Co hält die erste Alternative, die „All-in-Fee“-Variante, für geeigneter. Der Kunde dürfe nicht den Eindruck haben, dass die Bank an Veränderungen im Portfolio interessiert sei, nur um Kosten zu erzeugen. Robert Dietz, von der Quirin Bank erläutert die Geschäftsstrate-gie seines Hauses: „Wir lösen den Inte-ressenkonfl ikt der herkömmlichen Großbanken auf“, sagt er. Denn deren Be-rater seien in aller Regel moti-viert, Kunden jene Finanzpro-dukte zu verkaufen, die die höchste Provision ergeben. Die Lösung der Quirin Bank und anderer Privatban-ken: Sie berät ihre Kunden auf Honorarbasis. Daher spricht man bei den Privatbanken auch gerne von Mandanten, statt von Kunden. Die Berater arbeiten laut Dietz „wie Rechtsanwälte oder Steuerberater“ und haben kein Interesse daran, bestimmte Dinge zu verkaufen.

DIE GRENZE ZUR FREUNDSCHAFT. Das gute Vertrauensver-hältnis zwischen Privatbankier und Kunde kann sich über die Jahre und Jahrzehnte bis zu einer persönli-chen Freundschaft entwickeln. Kurtenbach hat das selber erlebt. Genau dort aber seien klare Grenzen zu setzen, sagt er. „In dem Moment, wo eine Kun-denbeziehung zu einer Freundschaft wird, muss der Berater wechseln.“ Jeder Interessenkonfl ikt soll von vornherein ausgeschlossen werden. Natürlich kann man auch als Freunde noch über Geldangelegen-heiten miteinander reden. Aber das Tagesgeschäft muss auf einer neutralen Ebene angesiedelt sein. Für die Berater der Privatbanken gibt es zwangs-läufi g viele Berührungspunkte zum Privatleben der Kunden. Wer das Vermögen einer ganzen Familie betreut, der wird oft auch zum runden Geburtstag

eingeladen. Diskretion ist Voraussetzung für die Mitarbeiter der Privatbanken. Und Zuverlässigkeit. Das Denken und Handeln der Privatbanken ist in aller Regel auf Langfristigkeit angelegt. Denn die Bewahrung und Entwicklung von Werten verlangt Weitsicht. Dass am Ende des Tages dabei auch die Zahlen stimmen müssen, ist klar. Zurzeit ist das eine besondere Herausforderung. Im aktuellen Markt-kompass, den Merck Finck & Co für seine Kund-schaft erstellt, ist vom „Spannungsfeld zwischen reichlich vorhandener Liquidität und einem nur mäßigem wirtschaftlichen Umfeld“ die Rede.

INDIVIDUELL BETREUT. Um diese intensive Betreuung in allen Lebenslagen durchführen zu können, brau-chen die Berater der Privatbanken Zeit. Die haben sie, weil jeder Mitarbeiter in der Regel nur einige Dutzend Familien begleitet, bei ganz großen Ver-mögen sogar nur eine Handvoll. Von einem „Erfah-rungsschatz“, den die Mitarbeiter dadurch über die Jahre ansammeln, spricht Daniel Bresser vom Bank-

haus Löbbecke. Dement-sprechend wertvoll sind gute Berater für die Privatbanken. Nachwuchs wird in der Re-gel durch die persönliche Ansprache generiert, etwa am Rand von Branchentref-fen. Und natürlich sind auch Headhunter mit im Spiel.

GESCHÄTZTE EXPERTEN. Ziel der Institute ist es demgegenüber, Fluktuation in den eigenen Reihen zu vermeiden. Denn für das Ver-trauensverhältnis zwischen Bank und Mandant ist die Person des Beraters die entscheidende Instanz. Diese tiefe emotionale Verbindung sei am ehesten bei einer Privatbank zu fi nden, sagt Daniel Bresser vom Bankhaus Löbbecke. Der Kopf spielt dabei eine wichtige Rolle. Aber er ist nicht allein entschei-dend. Denn auch hier gilt: Das Bauchgefühl muss stimmen. Und dafür tun die Geldhäuser mit dem ausgesuchten Kundenstamm sehr viel. Die Atmo-sphäre muss stimmen, das Ambiente muss passen. Vom ersten äußeren Eindruck über die intensiven Beratungsgespräche bis hin zum kurzen Telefonat zwischendurch. Über die Honorarberater in seinem Haus sagt Robert Dietz: „Sie sind froh, das tun zu können, was sie ursprünglich einmal gelernt haben, nämlich anständig und fair zu beraten.“ Das kann Marc Kurtenbach für Merck Finck & Co bestätigen: „Unsere Berater sind stolz, für diese exponierten Kunden arbeiten zu dürfen. Die Kunden schätzen an uns vor allem die unabhängige Beratung des Privatbankiers!“

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Durchschnitt pro Erbfall

2,6 Billionen Euro werden in den kommenden

zehn Jahren vererbt

Wenn aus dem Mandantenverhältnis eine Freundschaft wird, muss

der Berater wechseln

Page 13: Privatbanken Berlin

13/Privatbanken 12

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Stiftungen sind eine interessante

Möglichkeit, Verantwortung zu

übernehmen und persönliche

Anliegen zu verwirklichen

Lebenswerkmit Bestand

Eigentum verpfl ichtet ‒ diesen Satz aus dem Grundgesetz nehmen viele vermö-gende Menschen sehr ernst. Einhundert

Milliarden Euro aus privaten Vermögen sind in Deutschland in Stiftungen angelegt. Der Ertrag, den diese Summe Jahr für Jahr abwirft, kommt den unterschiedlichsten gemeinnützigen Ein-satzzwecken zugute. Die Motivation, einen Teil seines Vermögens zugunsten der Allgemein-heit für immer aus der Hand zu geben, kennt Dr. Markus Heuel, Mitglied der Geschäftsleitung des Deutschen Stiftungszentrums in Essen, das hunderte von kleinen und großen Stiftungen betreut: „Der Betreff ende möcht sein Lebens-werk langfristig geregelt wissen und Verant-wortung übernehmen für das, was nach ihm kommt.“ Manchmal wählt er diesen Weg auch, um eine Vererbung zu umgehen. Auch hier empfi ehlt sich die Beratung durch eine Bank.

KRITISCHE GRÖSSE. Zumeist spiegelt der Stiftungs-zweck das Leben des Stifters wider: „Da gibt es den Unternehmer aus kleinen Verhältnissen, der sich kein Studium leisten konnte und jetzt Stipendien ver-gibt, oder das Ehe-paar, das ein Kind durch eine kaum erforschte, seltene Krankheit verlo-ren hat und nun genau dafür Forschungsmittel zur Ver-fügung stellt“, so Heuel. Und: Die Stifter

werden immer jünger, die Zwecke immer bunter, hat der Jurist beobachtet. Alle Arten

von gemeinnützigen Projekten und Initiativen von Umweltschutz über Bildung und Kultur bis zu Entwicklungshilfe werden unterstützt. Un-tergrenze für die Gründung einer Stiftung sind 50.000 Euro, wobei das Kapital in jeder Form zur Verfügung gestellt werden kann, die Ertrag abwirft, also etwa Geld, Wertpapiere oder Im-mobilien. Eine sehr kleine Einrichtung ist dann auf die Einwerbung von Spenden angewiesen, wobei Stifter sich hier einen Vertrauensvorteil gegenüber Vereinen ausrechnen. Heuel sieht

das nicht unkritisch: „Meist haben sie es sehr schwer, die Rechnung geht nicht unbedingt auf.“ Oft passe der Zweck auch nicht zur Fi-nanzausstattung. Viele sehr kleine Stiftungen seien über kurz oder lang ohne Perspektive. Je größer das Stiftungsvermögen und je allgemei-ner der Zweck, desto erfolgreicher sind Heuels Beobachtung zufolge Stiftungen langfristig. Denn: Nur dann hat der Vorstand ausreichend Bewegungsfreiheit und Gestaltungsspielraum auch unter sich ändernden Bedingungen, nur so ist der Posten für leistungsfähige und ambi-tionierte Menschen interessant.

HOHER MEHRWERT. Stiftungen sind eine rechtliche Sonderform, „eigentümerlose Körperschaften“. Sie gehören quasi sich selbst. Über ihre Geschi-cke entscheidet treuhänderisch der Vorstand. Darüber, ob er in Einklang mit dem Stiftungs-zweck und gemeinnützig handelt, wacht die staatliche Stiftungsaufsicht sowie das Finanz-amt. Das gestiftete Kapital darf nicht angetas-

tet werden, lediglich dessen Ertrag in Form von Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen kann zweckgebunden verteilt werden. Der Er-trag von hundert Milli-arden Euro ‒ das ist eine kleine Summe gegen-über dem, was der Staat verteilen kann. Den-

noch sieht Heuel einen „Mehrwert“ in der Stif-terkultur: „Hier haben sich über die Jahrzehnte verlässliche Akteure im kleinen Rahmen etab-liert. Die handelnden Personen bieten hohe Ex-pertise, hier ist viel Überzeugung am Werk und nicht nur Administration. Und letztlich haben Stiftungen Signalwirkung, sie regen zum Mit-machen an.“ Und sind ein Stück gelebte Ver-antwortung. Der Staat honoriert den privaten Einsatz, indem er in gestiftetes Vermögen wie Spenden behandelt. Dennoch kann ein Steuer-vorteil Heuel zufolge kein alleiniges Motiv sein: „Stiften bereichert zwar das eigene Leben, rein wirtschaftlich betrachtet wird ein Stifter aber in jedem Fall erst einmal ärmer.“ Frauke Wolf

Je größer das Kapital und je allgemeiner der

Zweck, desto mehr Erfolg hat die Stiftung

BILDER

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No-load-FondsVerlangen keinen Ausgabeaufschlag oder

Rücknahmeabschlag. Stattdessen stel-len sie oft höhere laufende Kosten in Rechnung. Diese Fonds lohnen bei kurzen bis mittleren Laufzeiten.

ÖkofondsInvestieren das Geld der Anleger nach ethisch-ökologischen Kriterien, nach Ge-sichtspunkten der Nachhaltigkeit oder in Umwelttechnologien. Sie gelten derzeit als Branchenfonds.

Off ene FondsHier ist die Anzahl der Fondsanteile im Gegen-satz zu geschlossenen Fonds nicht begrenzt. Sie sind meist börsentäglich zu verkaufen.

PfandbriefeSchuldverschreibungen, die stets Immobilien als Sicherheit im Hin-tergrund haben. Die Investition in Pfandbriefe gilt als risikoarm, dem-entsprechend ist die Verzinsung auch nicht besonders attraktiv.

PublikumsfondsFonds, die für den privaten Anleger bestimmt sind. Im Gegensatz zu den Spezialfonds kön-nen Anteile an dieser häufi gsten Fondsart von jeder Person erworben werden.

Quotenakti eAktie ohne Nennwert. Sie bezieht sich auf

einen bestimmten Anteil des Unterneh-mens, ohne dabei einen festen Geld-betrag zu nennen.

RegionenfondsSie investieren nur in Aktien einer beestimmten Weltregion, etwa Nordamerika, Asien oder Europa.

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erlangen keinen Ausgabeaufschlag oder Rücknahmeabschlag. Stattdessen stel-len sie oft höhere laufende Kosten in

ÖInvestieren das Geld der Anleger nach

Page 14: Privatbanken Berlin

7 FRAGEN ANProfessor Jörg Rocholl, Präsident der European School of Management and Technology, Berlin

Herr Professor Rocholl, kann die Marktwirt-schaft ohne Privatbanken funktionieren?

PROFESSOR JÖRG ROCHOLL: Banken sind von zen-traler Bedeutung für das Funktionieren von Markt-wirtschaft, ganz ohne sie würde es jedenfalls nicht gehen. Private Institute sind vor allem deshalb be-sonders wichtig, weil sie häu� g international ope-rieren und damit auch den exportierenden deut-schen Mittelstand begleiten können. Die Geschäfte werden � nanziert und durch zahlreiche Auslands-niederlassungen können die Kunden die Dienste der Banken auch vor Ort in Anspruch nehmen.

In der Vergangenheit sorgten beispiels-weise die für den Steuerzahler immens kostspieligen Debakel bei der Landes-

bank Berlin oder der WestLB in Nordrhein-West-falen für Schlagzeilen. Sollte der Staat sich aus dem Finanzgeschäft heraushalten?

ROCHOLL: Die Finanzkrise hat schon 2007/2008 ge-zeigt, welche großen Probleme bei den Landesban-ken entstanden sind. Da wurden massive Verluste eingefahren, alleine bei der WestLB etwa 20 Milliar-den Euro. Der Staat sollte also sehr intensiv darüber nachdenken, in welchem Rahmen er Bankdienst-leistungen noch zur Verfügung stellen möchte.

Welchen Rahmen halten Sie denn für angebracht?

ROCHOLL: Es gibt sicherlich Gründe dafür, dass Staaten in Banken aktiv sind. Man denke zum Bei-spiel an Förderbanken, die Kreditmittel für politische Vorhaben wie zum Beispiel die Energiewende zur Verfügung stellen. Staatliche Eingri� e im Bereich der Kredite, die ohnehin von anderen Banken angeboten werden können, halte ich hingegen nicht für sinnvoll, weil es dadurch letztlich nur zu Verzerrungen kommt.

Durch die Finanzkrise gibt es ein erhebli-ches Imageproblem für Banker: Zu Recht?

ROCHOLL: Banker haben sicherlich dazu beigetra-gen, dass sie so ein schlechtes Image haben. Aller-dings muss man auch dazu sagen, dass die Finanz-krise nicht nur durch das Verhalten von Bankern hervorgerufen wurde. Gerade in Deutschland hat eine ganze Reihe von Faktoren dazu beige-tragen, dass die Krise so zugeschlagen hat. Etwa im Zusammenhang mit den Landesbanken hat es ein hochgradiges politisches Kontrollversagen gegeben. Man denke aber auch an die Politik der US-Zentralbanken, die die Zinssätze viel zu lange zu niedrig gehalten und den Markt dadurch mit Liquidität ge� utet haben. Dadurch kam es unter anderem zu einer letztlich verhängnisvollen Im-mobilienblase.

Dennoch haben Banker derzeit ein Imageproblem. Wie kommt die Branche wieder aus der Vertrauenslücke?

ROCHOLL: Der Wiederaufbau von Vertrauen wird lange dauern. Die Institute müssen deut-lich machen, dass sie aus der Krise gelernt ha-ben. Und sich auf das konzentrieren, was sie auszeichnet und den größten Nutzen bringt: Das Herausbilden von langfristigen Kunden-beziehungen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies auch geschehen wird. Unter anderem auch deshalb, weil ja diverse Regulierungsan-strengungen unternommen wurden, um eine Krise zukünftig zu verhindern oder zumindest ihr Ausmaß zu reduzieren. Darüber hinaus hat auch in den Banken ein Umdenken stattgefun-den, weil man festgestellt hat, dass erfolgrei-ches Agieren in einem sozialen Umfeld, in dem die Skepsis und das Misstrauen überwiegen, kaum möglich ist.

Was sollte denn passieren, damit die Staa-ten und damit der Steuerzahler nie wie-der für die Banken einspringen müssen?

ROCHOLL: Die Regulierungen im Rahmen von Basel III und hierbei insbesondere die Forderung nach einer Erhöhung des Eigenkapitals haben meines Erachtens eine ganz zentrale Bedeutung und sind ein wichtiger erster Schritt. Damit wer-den höhere Pu� er eingebaut, die die einzelnen Institute im Krisenfall stabiler machen – wodurch natürlich dann auch das gesamte Bankensystem resistenter wird. Zudem muss die Aufsicht verbes-sert werden. Gerade in Deutschland hat es bei der Überwachung der Landesbanken erhebliche Ver-säumnisse gegeben. Jedenfalls hat man den Ein-druck, dass in einigen der Institute wissentlich viel zu große Risiken eingegangen wurden. Die Aufse-her aber haben sich zu sehr auf Ratings verlassen anstatt das eigene Kreditrisiko-Management vor Ort prüfen zu lassen.

Ist denn die Aufteilung großer Institute in eine Geschäftsbank, die Spareinlagen entgegennimmt und Kredite vergibt,

sowie eine Investmentbank, die alle riskanteren Geschäfte erledigt, ein probates Mittel gegen eine Finanzkrise?

PROCHOLL: Das ist sicher kein Allheilmittel. Zwar würde dies vermutlich dazu führen, dass Banken transparenter werden und deshalb auch leichter aufgelöst werden könnten. Aber das Kernproblem bleibt bestehen: die enorm hohe Vernetzung im Finanzsystem. Die Banken sind untereinander so stark verbunden, dass Probleme in einem Institut sehr schnell auch zu Schwierigkeiten in anderen Instituten führen können. Diese Ver� echtungen müssen langfris-tig gelockert werden.

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Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 13. Juni 2013Wirtschaft

Arbeit der Bankberater ist anspruchsvoller

geworden – Viele Institute investieren in die

Fortbildung von Profi s und Kunden

Orientierung im Dreieck

Die Kunden sind verunsichert. Bankenkrise, Eu-rokrise und ein generelles Misstrauen gegen den Finanzmarkt und seine Akteure erschwe-

ren ihnen Entscheidungen, was sie mit ihrem Geld an-fangen wollen. Auf der anderen Seite ist „Nichtstun“ auch keine Option, denn negative Realzinsen lassen Geld, das auf dem Sparbuch geparkt ist, Tag für Tag dahinschmelzen. Bankberater haben es heute also erheblich schwerer als noch vor einigen Jahren. Die Kunden erwarten mehr und detailliertere Informa-tionen, tun sich schwerer mit Entschlüssen. Auf der anderen Seite macht der Gesetzgeber schärfere Vor-gaben: Vor drei Jahren wurde das Beratungsprotokoll eingeführt, um Kunden vor den Folgen von Falschbe-ratung zu schützen.

AKTUELL INFORMIERT. Die Banken haben auf die Heraus-forderungen reagiert und stellen das Thema Beratung viel stärker in den Mittelpunkt. Sie schulen ihr Perso-nal, regelmäßige Informationsveranstaltungen brin-gen alle Kundenberater auf den aktuellen Stand was Marktentwicklungen, politische Tendenzen und ihre Folgen für die Wirtschaft sowie Prognosen für regio-nale und branchenbezogene Zins- und Aktienmärkte

angeht. Einige Häuser investieren auch in die fi nanz-strategische „Fortbildung“ ihrer Kunden: Magazine und Infoveranstaltungen im kleinen Rahmen gehören vielerorts zum Service. In der konkreten Beratungssi-tuation sind dann im Idealfall schon ein paar „Basics“ geklärt ‒ Begriff e wie „Realzinsfalle und „Magisches Dreieck“, jene widersprüchliche Beziehung zwischen Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite, sollten dann keine Unbekannten mehr sein.

PERSÖNLICHES BILD. Gerade das „Magische Dreieck“ ist Dreh- und Angelpunkt jeder Beratung. Ein guter Be-rater klopft bei jedem Kunden, egal welche Summe er anlegen will, erst einmal die persönlichen Verhältnisse ab und versucht sich ein Bild zu machen von den Zie-len, die der Betreff ende mit der Geldanlage verfolgt.

Wer das Geld für die Ausbildung seiner Kinder oder Investitionen in sein Unternehmen eingeplant hat, agiert anders als jemand, der eine hübsche Summe übrig hat und damit „spielen“ will. Der eine will sein Geld am Tag X auf jeden Fall wiedersehen, der andere ist vielleicht bereit, für höhere Erträge auch ein höhe-res Risiko einzugehen und kann länger auf die Sum-me verzichten. Ein guter Berater wird dem ersten klar erklären, dass eine hohe Rendite für ihn nicht drin ist, und dem zweiten die Folgen, wenn etwas schiefgeht, konkret erläutern. Dazwischen gibt es eine Vielzahl weiterer Kombinationen ‒ jeder Kunde bringt seine individuellen Voraussetzungen mit. Sie zu erkennen und ein maßgeschneidertes Angebot zu machen, ist die Leistung einer guten Bank.

BANKENVERBAND WARNT. Dass diese Angebot dann realis-tischerweise aktuell eher bescheiden ausfallen, damit mag sich off enbar nicht jeder anfreunden. Der Deut-sche Bankenverband sieht sich jedenfalls genötigt, vor dubiosen Angeboten zu warnen. Zwar konnte die Polizei im Jahr 2012 fast alle erfassten Anlagebetrugs-delikte aufklären (96,6 Prozent). Doch die Geschädig-ten sahen ihr Geld meist nicht wieder. Der Verband

Liste von Warnsignalen, die auf ein unseriöses Angebot hindeuten

RentenfondsLegen überwiegend in verzinslichen Wert-papieren an, wie Anleihen und Pfand-briefe. Mischen Papiere unterschied-licher Laufzeiten und Schuldner. Ein Großteil der Erträge besteht aus steu-erpfl ichtigen Zinseinnahmen.

SchatzanweisungenKurz- und mittelfristige Schuldverschrei-bungen (verbrieftes Leistungsversprechen des Ausstellers, eine bestimmte Geldsum-me nebst laufenden Zinsen zu zahlen), die von Bund und Ländern emittiert werden. Sie schütten entweder jährlich einen festgeleg-ten Zins aus (verzinsliche Schatzanweisun-gen) oder bieten keine laufende Verzinsung (unverzinsliche Schatzanweisungen, auch U-Schätze genannt).

SondervermögenDas in Investmentfonds angelegte Geld ist rechtlich vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt und dürfte, falls diese pleite ginge, nicht angetastet werden.

SparbriefSparbriefe sind eine Anlagevariante zwischen Sparbuch und Festverzinsli-chen Wertpapieren. Ihre Verzinsung ist für die gesamte Laufzeit festgelegt und damit im Voraus überschaubar. Die Laufzeitenskala reicht bis zu zehn Jahre. Normale Sparbriefe werden zum vollen Nennwert gekauft. Die Zinsen werden zum Jahresende vergütet und stehen frei zur Verfügung. Beim abgezinsten Sparbrief werden die Zinsen für die gesamte Laufzeit von vornherein auf den Kaufpreis an-gerechnet, so dass der Erwerbspreis deutlich unter dem Nennwert liegt. Der Sparbrief mit jährlich steigendem Zins ist eine kurzfristig verfügbare Anlage, ähnlich dem Bundes-schatzbrief. Er kann nach einer kurzen War-tezeit zum Nennwert zuzüglich Zinsen einge-löst werden.

SparplanHier zahlen Anleger regelmäßig Raten in ei-nen Fonds. Der Ratenzahler profi tiert vom Cost-average-Eff ekt, also einem niedrigen Durchschnittspreis der Anteile.

Stammakti eAktionäre mit Stammaktien haben bei den Hauptversammlungen eines Unternehmens volles Stimmrecht. Gegenteil: Vorzugsaktie.

Thesaurierender FondsHier werden alle Erträge ‒ anders als bei aus-schüttenden Fonds ‒ sofort wieder in neue Fondsanteile angelegt. Der Anleger profi tiert auf diese Weise vom Zinseszinseff ekt, ohne dass ihm zusätzliche Kosten für die Wiederan-lage der Erträge entstehen.

Umbrella FondsNicht zu verwechseln mit Dachfonds. Umbrel-la Fonds bilden einen Schirm, unter dem sich mehrere Unterfonds (Subfonds) befi nden. Alle werden von einer Investmentgesellschaft verwaltet, weisen aber unterschiedliche An-lageschwerpunkte auf und agieren rechtlich und wirtschaftlich eigenständig. Gegenüber Dachfonds liegt der Vorteil von Umbrella Fonds darin, dass der Anleger kosten-günstig zwischen den Subfonds wech-seln kann.

Vorzugsakti eAktie, die gegenüber der Stammaktie bestimmte Vorrechte gewährt. Die Vor-rechte können das Stimmrecht (Mehrstimm-rechtsaktie), die Dividende oder den Anteil am Liquidationserlös betreff en. Inhaber von Dividendenvorzugsaktien haben kein Stimm-recht, erhalten dafür aber eine höhere Divi-dende als Aktionäre mit Stammaktien.

Wandel- und Opti onsanleihenSchuldtitel von Aktiengesellschaften, die über den Anspruch auf Verzinsung und Rückzah-lung hinaus zum Aktienerwerb berechtigen. Sie nehmen damit eine Stellung zwischen Anleihe (festverzinsliche Wertpapiere) und Aktie ein. Der Zins ist geringer, da ein gewisser Schutz gegen Kursrisiken besteht.

Zerti fi kateFinanzprodukte, die in großer Zahl und in unterschiedlichster Ausführung von Banken angeboten werden. Rechtlich gesehen han-delt es sich um Schuldverschreibungen. Die Rückzahlung der meist zeitlich befristeten Zertifi kate hängt von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten ab. Der Käufer hat bei diesen Produkten also ein Pleiterisiko.

DAS A BIS Z DER GELDANLAGE

gen überwiegend in verzinslichen Wert-papieren an, wie Anleihen und Pfand-

Fonds darin, dass der Anleger kosten-

ktie, die gegenüber der Stammaktie bestimmte Vorrechte gewährt. Die Vor-

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RISIKORENDITE

Page 15: Privatbanken Berlin

Deutsche Bank

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15/Privatbanken 14

KURZ UND KOMPAKT

Begriffsverwirrung

Privatbank, private Banken, Private Banking ‒ der Gleichklang stiftet Verwirrung, denn gemeint sind höchst unterschiedliche Dinge. Im deutschen Bankensystem gibt es öffentlich-rechtliche Institu-te (Bundesbank, Landesbanken, Sparkassen) sowie genossenschaft-lich organisierte Kreditinstitute. Im Unterschied dazu stehen die „privaten Banken“, also jene, die sich in Privatbesitz, in der Regel von Aktionären, befinden. Davon unterscheiden sich wiederum „Pri-vatbanken“, kleinere Häuser, oft mit langer Tradition und vor allem mit persönlich haftendem Eigentümer-kreis, manchmal im Familienbesitz. „Private Banking“ kann jede Bank unabhängig von der Eigentümer-schaft anbieten. Hinter dem Begriff verbirgt sich nicht das normale Privatkundengeschäft mit Girokon-to, Immobilienkredit und Tages-geldkonto, sondern die Verwaltung größerer Vermögen ‒ eine Million gilt hier schnell als Untergrenze.

Universalsystem wankt

In Deutschland galt traditionell das Universalbankensystem ‒ im Ge-gensatz zum Trennbankensystem, das in anderen Ländern, vor allem den angelsächsischen, gesetz-lich vorgeschrieben ist. Universal bedeutet: Kreditinstitute betreiben Investment Banking und normales Kundengeschäft kaufmännisch unter einem Dach. Damit ist nun in der bisherigen Form Schluss: Der Bundestag hat im Mai ein Gesetz beschlossen, nach dem vor allem größere Institute zum Schutz der Kundeneinlagen riskante Handels-geschäfte vom klassischen Bankge-schäft abtrennen müssen.

Kritik vom Bankenverband

Zum neuen Trennbankengesetz erklärte Michael Kemmer, Haupt-geschäftsführer des Bundesver-bandes deutscher Banken: „Es soll den Finanzmarkt stabiler machen, schadet aber letztlich der deut-schen Wirtschaft, denn es stellt das bewährte Universalbankensystem vollkommen unnötigerweise in Frage. Die deutsche Wirtschaft bezieht ihre Stärke seit jeher auch aus der Finanzierungskraft der deutschen Universalbanken.“ Viel sinnvoller seien die regulatorischen Maßnahmen, die die Politik schon ergriffen habe, um die Risiken an den Finanzmärkten zu minimie-ren. Das deutsche Vorpreschen im Alleingang sei fragwürdig, zumal gesamteuropäische Regelungen bereits angekündigt seien. (fwo)

listet Warnsignale für Anleger auf: Obwohl gesetzlich verboten, knüpfen viele unseriöse Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon. Astronomische Rendi-teversprechen sollten nüchtern betrachtet werden. Orientierungshilfe: Sichere Anlagen bringen derzeit allerhöchstens zwei Prozent Zinsen. Der Verband: „Deutlich höhere Renditegarantien sind unseriös.“

ALARMGLOCKEN. Überzogene Provisionsforderungen sprächen dafür, dass der „Anlagespezialist“ eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn habe. Würde der Kunde dann noch unter Zeitdruck gesetzt, sollten alle Alarmglocken schrillen. Haben Vertrags-partner oder Vermittler ihren Geschäftssitz im Aus-land, können geschädigte Kunden rechtliche Ansprü-che nur schwer durchsetzen. Um potenzielle Anleger zu ködern, schütten die Anbieter aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz manchmal statt-liche Gewinne aus, berichtet der Verband. Meist wird dem Kunden gleichzeitig ein neues Angebot unter-breitet, unter Einsatz einer erheblich größeren Anla-gesumme. Spätestens hier werde es nun gefährlich. Wer auf einen Anlagebetrüger hereingefallen ist, soll-te sofort Anzeige bei der Polizei erstatten.

STRATEGIE

SICHERHEIT

ERFOLG

BIL

DE

R: T

HIN

KS

TOC

K.D

E

Zur Person: Professor Jörg Rocholl, Ph.D. ist Präsi-dent der ESMT European School of Ma-nagement and Technology in Berlin und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesfi nanzministerium. Er ist darüber hinaus Forschungsprofessor am ifo-Institut in München und Duisenberg Fellow der Europäischen Zentralbank (EZB). Rocholl absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke, das er als Diplom-Ökonom (mit Auszeichnung) abschloss. Er promovierte danach an der Columbia University in New York und erhielt einen ersten Ruf als Assistant Pro-fessor an die University of North Carolina in Chapel Hill. Seit dem Jahr 2007 lehrt und forscht Rocholl an der ESMT, deren Präsident er im Jahr 2011 wurde.

Frauke Wolf

Page 16: Privatbanken Berlin

Der Berlin Capital Club wurde 2001 gegrün-det und ist der erste private und exklusivste

Business Club der Bundeshauptstadt unter Prä-sident Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr (Ex-Bahn-Chef). Seit dem 1. Juni ist Jörg Woltmann, Vorstand und Alleinaktionär der Allgemeinen Beam-ten Kasse Kreditbank AG, neben Hans-Jürgen Bartsch, Consultant bei der Commerzbank AG, zweiter Vizepräsident des Berlin Capital Club. Mit seiner zentralen Lage im Zentrum Berlins gehört der Berlin Capital Club zu den besten Adressen der Hauptstadt. Im 7. Stock des Hil-ton Hotels gelegen und über einen separaten Eingang erreichbar, gelangt man von hier aus bequem zu allen Regierungsgebäuden, Ministe-rien und Botschaften sowie zu den wichtigsten Geschäftsvierteln. Der Business Club besticht vor allem durch seine hochkarätigen Events. In den Lounges und Salons fi nden zahlreiche Konferenzen, Vorträge und Empfänge mit in-teressanten und prominenten Gastsprechern, wie Top-Entscheidern aus Wirtschaft und Politik sowie schillernden Persönlichkeiten der Gesell-schaft, statt. In jüngster Zeit standen Unterneh-merin Regine Sixt, Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Bündnis 90/Die Grünen, den Mitgliedern Rede und Antwort. In diesem Monat war der Berlin Capital Club Veranstaltungsort für den „Runden Tisch Privatbanken“. (Nähere Informationen fi n-den Sie auf den Seiten 8 und 9.)

Seinen rund 1.500 Mitgliedern, die sich zu 38 Prozent aus Frauen zusammensetzen, bietet der Berlin Capital Club neben Meetingräumen für jeden Anlass so vor allem exzellente regionale, bundesweite und internationale Geschäftskon-takte. Innerhalb des auserwählten Mitglieder-kreises werden der unkomplizierte Aufbau und die Pfl ege von Geschäftskontakten in elegan-tem diskretem Ambiente ermöglicht, denn die Vernetzung und Förderung seiner Partner steht

im Vordergrund der Geschäftsphilosophie des Clubs. Bekannt für seine exzellente Küche auf Sterne-Niveau sowie seinen umfangreichen Weinkeller lädt der Berlin Capital Club auch zum Genießen ein ‒ und das mit einem einzigarti-

gen Blick über den Gendarmenmarkt. Der stets zuvorkommende Concierge-Service off eriert zudem mannigfaltige Dienstleistungen. Vom Shuttleservice zum Flughafen über spezielle Konditionen bei großen Hotelketten bis zu Ti-ckets für ausverkaufte Events ‒ den Mitgliedern wird fast jeder Wunsch erfüllt.

Die CCA Group: Führender Betreiber privater Clubs in Europa und Asien

Betreiber des Berlin Capital Club ist die interna-tional agierende CCA Group. Die CCA Group ist

führender Entwickler und Betreiber von priva-ten Business, Golf und Country Clubs in der Re-gion Asien/Pazifi k und seit 1994 auch in Europa. Der erste CCA Club „The Bankers Club“ wurde von Dieter R. Klostermann, dem heutigen Chair-man der Gesellschaft, 1983 in Taipeh eröff net. Seitdem begann eine Periode stetiger Expansi-on. Heute operiert die CCA Group in 16 Ländern. Ein wichtiger Knotenpunkt befi ndet sich in Eng-land, wo sie den renommierten „London Capital Club“ in der Londoner City und „Brocket Hall“, den ehemaligen Landsitz des Premierministers Lord Palmerston im Londoner Umland betreibt. In der Region Berlin-Brandenburg wird der Berlin Capital Club ergänzt durch den zu „The Leading Golf Courses of Germany“ zählenden Berliner Golf- & Country Club Motzener See e. V., der dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum und die Eröff nung neun weiterer Spielbahnen feiert, sowie den Golfpark Schloss Wilkendorf, der re-gelmäßig unter die Top 10 der besten Golfplätze Deutschlands gewählt wird.

Das IAC-Netzwerk: Home away from home

Die Mitglieder der CCA-Clubs, wie des Berlin Capital Club, genießen das Privileg, sich überall auf der Welt zuhause fühlen zu können. Dank der Zugehörigkeit zum weltweiten Netzwerk der International Associate Clubs, das fast 250 Business, Golf und Country Clubs miteinander verbindet, stehen den Mitgliedern die Türen zu exklusiven Clubs in Metropolen wie New York, Paris, London, Berlin, Peking, Hong Kong und Sydney off en. So kann man Geschäfts-partner und Freunde überall auf der Welt in gewohnt hochwertigem Ambiente und bei außergewöhnlichem Service treff en ‒ ob bei Meetings, Veranstaltungen, Sportaktivitäten oder um die zahlreichen Übernachtungsmög-lichkeiten zu nutzen.

Im Berlin Capital Club ‒ hoch über den Dächern von Berlin ‒ treff en sichPersönlichkeiten aus dem Wirtschaftsleben, um Kontakte zu knüpfen

Berlin Capital Club | Mohrenstraße 30 | 10117 Berlin | ) (030) 206 297-6 | 8 www.berlincapitalclub.de

Blick über den Gendarmenmarkt

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Drei Fragen an:

Treffpunkt der Entscheider

Im Jahr 2001 hat die CCA Group die Marke Palmerston Hotels & Resorts am Markt positi oniert. Unter diesem Mar-kennamen entwickelt und betreibt die Gruppe weltweit erstklassige Hotels und Resorts mit den unterschiedlichs-ten Einrichtungen, wie u. a. Wellness-, Golf- und Sportanlagen.

Das neue Konzept Palmerston Club & Residences ist eine Verbindung von exquisiten, modernen Apartments und einem einzigarti gen Bouti que Hotel & Club, welche den Gästen Fünf-Sterne-Service auf höchstem Niveau bietet. Die Etablierung eines Palmerston Club & Residence bedeutet nicht nur eine Innovati on in Design, Konzepti on und Angebot, sondern garanti ert auch schnelle überdurchschnitt liche Kapi-talrendite für Eigentümer/Entwickler. Diese Projekti erung erlaubt – vergli-chen mit normalen Hotelentwicklun-gen – eine schnellere Amorti sati on auf Grund des konti nuierlichen Verkaufs der Apartments.

Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr, Präsident des Berlin Capital Club:

Herr Dr. Dürr, Sie haben den Club 2001 als ersten Business Club in Berlin gegründet. Haben Sie von Anfang an an den Erfolg geglaubt?

HEINZ DÜRR: Schon als Dieter R.Klostermann zum ersten Mal seine Visi-on eines Business Clubs für die Haupt-stadt erläuterte und mich bat, dessen Präsident zu werden, habe ich an den Erfolg geglaubt. Dass sich der Berlin Capital Club nun nach über zehn Jahren mit fast 1.500 Mitgliedern zur ersten Adresse in Sachen Business in Berlin entwickelt hat, darauf bin ich stolz.

Warum ist der Berlin Capital Club so interessant für Unternehmer?

DÜRR: Der Berlin Capital Club ist ein herausragender Ort, um interessante Menschen zu treff en und Networking zu betreiben. In den Zeiten der Globa-lisierung wird der persönliche Kontakt immer wichti ger, denn Geschäft sbezie-hungen über internati onale Grenzen hinweg beruhen überwiegend auf per-sönlichen Beziehungen und Vertrauen. Für Berliner Neuankömmlinge ist der Berlin Capital Club außerdem ein aus-gezeichneter Anlaufpunkt, um schnell gute Kontakte zu knüpfen.

Wie oft sind Sie selbstim Berlin Capital Club anzutreff en?

DÜRR: Ich bin natürlich regelmäßig im Club, treff e dort Geschäft spartner oder Freunde zum Lunch oder Abendes-sen. Interessant fi nde ich immer die Gastsprecherfrühstücke, aber auch die hochkaräti gen Veranstaltungen in privater Atmosphäre.

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Etwa 1.500 Mitglieder ‒ davon 38 Prozent Frauen

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Mitglieder der IAC-Clubs können sich überall auf der

Welt zu Hause fühlen

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Mitglieder der IAC-Clubs Palmerston Club & Residences


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