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Presse

Date post: 13-Mar-2016
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Seit Jahrtausenden faszinieren Perlen den Menschen. Sagen und Erzählungen ranken sich um das kostbarste Schmuck- stück organischen Ursprungs, das wie Elfenbein und Bernstein einem Lebewesen entspringt. Die Griechen glaubten, Perlen seien Tau vom Mond, und für die Römer waren sie Früchte der Liebesgöttin Venus. Perlen entsprechen dem menschlichen Schönheitsideal. Man verbindet sie mit Reinheit, Glück, Reich- tum und Schönheit. Genauso alt wie der Reiz der Perle auf den Menschen ist ihre Verarbeitung zu Schmuck oder anderen wertvollen Gegen- ständen. Von der Antike bis in unsere Zeit sind Perlen ein un- gebrochenes Statussymbol, lan- ge waren sie den Reichen und Mächtigen vorbehalten. Denn natürlich gewachsene Perlen sind äußerst selten und konnten nur durch die mühsame und ge- fahrvolle Perlenfischerei ans Ta- geslicht befördert werden. Erst die Perlenzucht ermöglich- te einer breiten Schicht den Er - werb und Besitz der Schmuck- stücke. Doch auch heute können Perlen eine sehr kostspielige Angelegenheit werden. In ihren seltensten und edelsten Erschei- nungsformen können sie auf dem Weltmarkt Preise von meh- reren 10.000 Euro erzielen. Die chemischen Bestandteile der Perle hören sich ziemlich unspektakulär an: Eine Per- le besteht aus einer kugeligen Sinnbild für Glück und Schönheit Perlen – ein Wunder der Natur Ansammlung von Perlmutt, das heißt, aus einer Mischung aus Aragonit (kohlensaurer Kalk) und Conchin, einer organischen Hornsubstanz. Den Schimmer des Perlmutts beschreibt der Experte mit zwei Fachbegriffen: Lüster oder Orient. Generell gilt: Je größer, runder, farbenprächtiger, ebener und schimmernder eine Perle ist, desto größer ist ihr Wert. Das Farbspektrum erstreckt sich – je nach Muschelart – von weiß, rosa, rot, orange, gold, bronze, kupfer, silber und silbergrau bis hin zu schwarz. Vor rund 100 Jahren gelang es in Japan, erstmals Perlen zu züch- ten. Mit ausgefeilten Metho- den werden die Wirtsmuscheln gesammelt und unter idealen Bedingungen (Temperatur, Was- serqualität) auf künstlichen Bänken gehalten. Die Perlen- zucht beginnt dabei mit dem Einpflanzen eines Perlenkerns, des sogenannten Nukleus. Er besteht zumeist aus einem ge- drechselten Stück Schale der amerikanischen Süßwassermu- schel (Mississippi-Muschel) und wird mit ein wenig Epithelge- webe in die Zuchtauster einge- setzt. Dabei wird die Perlauster einem chirurgischen Eingriff unterzogen. Diese komplizierte „Operation“ der Muschel (Bild) nehmen hoch qualifizierte und daher nicht selten auch hoch be- zahlte Fachleute vor. Nur rund vier Prozent einer Per - lenernte entsprechen der runden Idealform. Die meisten Perlen haben sogenannte „barocke“ Formen: länglich, flach, knoten- artig, tropfenförmig, manchmal hohl oder warzenförmig an das Gehäuse der Muscheln ange- wachsen. -hje Foto: oto Presseartikel im „Blick“ - das bunte Magazin der Wormser Zeitung - Sommer 2014
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Seit Jahrtausenden faszinieren Perlen den Menschen. Sagen und Erzählungen ranken sich um das kostbarste Schmuck-stück organischen Ursprungs, das wie Elfenbein und Bernstein einem Lebewesen entspringt. Die Griechen glaubten, Perlen seien Tau vom Mond, und für die Römer waren sie Früchte der Liebesgöttin Venus. Perlen entsprechen dem menschlichen Schönheitsideal. Man verbindet sie mit Reinheit, Glück, Reich-tum und Schönheit. Genauso alt wie der Reiz der Perle auf den Menschen ist ihre Verarbeitung zu Schmuck oder anderen wertvollen Gegen-ständen. Von der Antike bis in unsere Zeit sind Perlen ein un-gebrochenes Statussymbol, lan-ge waren sie den Reichen und Mächtigen vorbehalten. Denn natürlich gewachsene Perlen sind äußerst selten und konnten nur durch die mühsame und ge-fahrvolle Perlenfischerei ans Ta-geslicht befördert werden. Erst die Perlenzucht ermöglich-te einer breiten Schicht den Er-werb und Besitz der Schmuck-stücke. Doch auch heute können Perlen eine sehr kostspielige Angelegenheit werden. In ihren seltensten und edelsten Erschei-

nungsformen können sie auf dem Weltmarkt Preise von meh-reren 10.000 Euro erzielen.Die chemischen Bestandteile der Perle hören sich ziemlich unspektakulär an: Eine Per-le besteht aus einer kugeligen

Sinnbild für Glück und Schönheit Perlen – ein Wunder der Natur

Ansammlung von Perlmutt, das heißt, aus einer Mischung aus Aragonit (kohlensaurer Kalk) und Conchin, einer organischen Hornsubstanz. Den Schimmer des Perlmutts beschreibt der Experte mit zwei Fachbegriffen:

Lüster oder Orient. Generell gilt: Je größer, runder, farbenprächtiger, ebener und schimmernder eine Perle ist, desto größer ist ihr Wert. Das Farbspektrum erstreckt sich – je nach Muschelart – von weiß,

rosa, rot, orange, gold, bronze, kupfer, silber und silbergrau bis hin zu schwarz. Vor rund 100 Jahren gelang es in Japan, erstmals Perlen zu züch-ten. Mit ausgefeilten Metho-den werden die Wirtsmuscheln gesammelt und unter idealen Bedingungen (Temperatur, Was-serqualität) auf künstlichen Bänken gehalten. Die Perlen-zucht beginnt dabei mit dem Einpflanzen eines Perlenkerns, des sogenannten Nukleus. Er besteht zumeist aus einem ge-drechselten Stück Schale der amerikanischen Süßwassermu-schel (Mississippi-Muschel) und wird mit ein wenig Epithelge-webe in die Zuchtauster einge-setzt. Dabei wird die Perlauster einem chirurgischen Eingriff unterzogen. Diese komplizierte „Operation“ der Muschel (Bild) nehmen hoch qualifizierte und daher nicht selten auch hoch be-zahlte Fachleute vor. Nur rund vier Prozent einer Per-lenernte entsprechen der runden Idealform. Die meisten Perlen haben sogenannte „barocke“ Formen: länglich, flach, knoten-artig, tropfenförmig, manchmal hohl oder warzenförmig an das Gehäuse der Muscheln ange-wachsen. -hje

Foto: oto

Presseartikel im „Blick“ - das bunte Magazin der Wormser Zeitung - Sommer 2014

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