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Praktischer Ratgeber zur - BSJ · 2019. 10. 22. · Praktischer Ratgeber zur im Kleinkind- und...

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Praktischer Ratgeber zur im Kleinkind- und Vorschulalter B E W E G U N G SERZIEHUNG
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Praktischer Ratgeber zur

im Kleinkind- und VorschulalterBEWEGUNGSERZIEHUNG

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Impressum

HerausgeberSportjugend NRW im LandesSportBund Nordrhein-WestfalenFriedrich-Alfred-Str. 2547055 Duisburg

InhaltDr. Klaus BalsterUlrich BeckmannIsolde Helmrich-FreudeMichael MeurerIngrid StählerUschi Zimmermann

RedaktionUlrich BeckmannUschi Zimmermann

LayoutDuisburg

DruckRhiem Druck, Voerde

4. überarbeitete Auflage8.001 – 11.000Duisburg, Februar 2005

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorwort.......................................................................................................................................2

1. Bewegung ist unverzichtbar!.................................................................................................3

1.1 Bewegung und Wahrnehmung ......................................................................................9

2. Bewegung findet überall statt! ............................................................................................11

3. Wie wird man vielen Kindern gerecht? ..............................................................................15

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden ......................................................................21

4.1 Beispielhafte Stundenbilder für die verschiedenen Lernbereiche der Bewegungserziehung...................................................................................................22

4.2 Praktische Beispiele für Bewegungsstunden zum Ausprobieren ................................35

5. Wie lassen sich Bewegungsanlässe für Stundenbeispiele finden? ...................................123

6. Eine Lobby für Kinder!Was Sportvereine, Kindergärten und andere Institutionen für Kinder tun können .........125

7. Weitere Hilfen ...................................................................................................................139

7.1 Praxishilfen der Sportjugend NRW für die Kinder- und Jugendarbeit im Sport ......139

7.2 Literaturhinweise .......................................................................................................142

7.3 Grundsatzpapier der Sportjugend NRW zur Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter ...............................................................................143

7.4 Nähere Informationen bei der Sportjugend NRW.....................................................147

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort zur 4. AuflageDas Bemühen um eine praxisnahe Umsetzung der Bewegungserziehung im Kleinkind- undVorschulalter in der Vereins- und Verbandsarbeit ist seit Jahren ein besonderer Schwerpunktder Sportjugend NRW. Darüber hinaus hat dieses Handlungsfeld in den Sportvereinen undKindergärten sowie den Fachschulen für Sozialpädagogik immer mehr an Bedeutung gewon-nen.

Übungsleiter/innen, Erzieher/innen und Eltern wissen, dass unsere Kinder für ihr Leben aus-reichende Bewegung benötigen. Die Bewegung, einschließlich der Wahrnehmung, ist der Mo-tor für eine ganzheitliche Entwicklung und für die Aneignung bedeutsamer Lebenskompeten-zen und Lebenserfahrungen: Bewegung ist die Grammatik des Lebens!

Darum versucht die Sportjugend NRW als starke Lobbyistin und Bewegungsanwältin für Jun-gen und Mädchen viele Erziehende zu erreichen, um bei ihnen eine neue Aufmerksamkeit undVerantwortung für eine „Kinderwelt als Bewegungswelt“ auszulösen!

Als größte Kinder- und Jugendorganisation Nordrhein-Westfalens informieren, beraten undqualifizieren wir alle Interessierten, um Bewegung, Spiel und Sport für Kinder und Jugendli-che auch in Kooperation mit anderen Institutionen und Organisationen zu fördern. Darüber hi-naus entwickeln wir u.a. praktische Arbeitsmaterialien und Handlungskonzepte als alltagsun-terstützende Hilfen.

Weil jeder Mensch selbst Konstrukteur seiner Entwicklung und seines Handelns ist, brauchenErziehende im Umgang mit Kindern ein umfangreiches erzieherisches Handlungsrepertoire,damit sie die Entwicklung von Kindern unterstützen können. Zum erzieherischen Handlungs-repertoire gehört u.a. die individuelle Förderung und die Planung und Durchführung von Be-wegungsstunden.

Besonders hierzu bietet der vorliegende Ratgeber Orientierungs- und Unterstützungshinweise.

Vorwort

Dirk Mays

1. Vorsitzender der Sportjugend NRW

Dr. Klaus Balster

Ehrenamtlicher Ressortleiter„Bewegung, Spiel und Sportfür Kinder und Jugendliche“

der Sportjugend NRW

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ist unverzichtbar!

Ohne gibt es

❍ „keinen Aufbau einer sensorischen Intelligenz in den frühen Entwicklungsstufen;

❍ keine Entwicklung von Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit;

❍ keinerlei Ausdruck von Gedanken oder Empfindungen und damit weder eine mimischenoch eine gestische Verständigung;

❍ keine Möglichkeit zur Kommunikation und Interaktion;

❍ keinen Erwerb von Sprach- und Sprechfähigkeit;

❍ keine Möglichkeit der Erkenntnisgewinnung;

❍ kein Spiel, keinen Sport und keinen Erwerb von Kulturtechniken; oder sehr viel später auch

• keine Arbeitstätigkeit und keine Handlungsmöglichkeiten,

• keine musisch-künstlerischen Tätigkeiten,

• keine aktive Erregungszufuhr; im Gegenteil: Bewegung steigert das Wohlbefinden unddas Selbstwertgefühl.“ ★

1. Bewegung ist unverzichtbar!

hat für den ganzheitlichen Entwicklungsprozessdes Kindes, für seine individuelle, harmonische Persönlichkeitsent-faltung, eine fundamentale Bedeutung.

ist die erste und wichtigste Komunikationsformdes Kindes und das entscheidende Mittel, um im vorsprachlichen Al-ter einen Dialog zwischen Kind und Umwelt in Gang zu setzen.

ist das grundlegende Mittel zum emotionalen Erle-ben, zur Verständigung, Einordnung des Einzelnen in die Gemein-schaft und Erkenntnisgewinnung.

★ vgl.: GRAICHEN, J.: Neuropsychologische Aspekte von Bewegung und Sprache.in: IRMISCHER, T./IRMISCHER, E.: Bewegung und Sprache, Schorndorf 1993, S. 23 - 44.

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1. Bewegung ist unverzichtbar!

ermöglicht dem Kind erst eine ...

Auseinandersetzung

mit sich selbst Ausein

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Mit-

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Ausein

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Auseinandersetzung

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Mit-/Umwelt

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1. Bewegung ist unverzichtbar!

erhält das Kind eine ...

DURCH

Erkenntnisse

Eindrücke

Erlebnisse Erken

ntniss

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Erken

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Erkenntnisse

Eindrücke

Erlebnisse

Zunahme von

Erfahrungen

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1. Bewegung ist unverzichtbar!

Dadurch gelingt dem Kind eine ...

Zunahme von

Erfahrungen

Zunahme von ❍ Sicherheit❍ Selbständigkeit❍ Selbstvertrauen

Weitere Auseinander-setzung❍ mit sich selbst❍ mit den Dingen seiner

Mit-/Umwelt❍ mit den es umgeben-

den Personen

Erwerb vielfältiger Kompetenzen❍ Selbstkompetenz❍ Sachkompetenz❍ Sozialkompetenz

Entfaltung der gesamten Persönlichkeit

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Dieses Ziel ist durch vielfältige Angebote aus verschiedenen Lernbereichen zu erreichen, dieuntrennbar zusammengehören!

sichert die Erweiterung vielfältiger senso-motorischer ★ Erfahrungendurch

• Erfahren und Erleben des Körpers

• Entdecken, Erfahren und Erleben verschiedener Wahrnehmungs-, Bewegungs- und Spielräume

• Handhaben vielfältiger Materialien und Geräte

• ...

ermöglicht emotionales Erleben durch

• Steigerung des Selbstvertrauens und der Selbstbestätigung durch Erfolgserlebnisse

• Erhalt der Bewegungsfreude durch Bereitstellen kindgerechterHandlungsmöglichkeiten

• Bewältigung von Angst und Niederlagen

• ...

fördert soziales Verhalten durch

• Erfahren von Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme im gemein-samen Tun

• Auf- und Annehmen von Kontakten

• Wahrnehmen und Respektieren eigener und fremder Grenzen

• ...

1. Bewegung ist unverzichtbar!

Das primäre Ziel einer Bewegungserziehung ist die harmonische, in-dividuell-ganzheitliche Entwicklung des Kindes und die Entfaltungseiner gesamten Persönlichkeit. Die Ganzheitlichkeit der menschli-chen Persönlichkeit wird gefördert, indem vielfältige Wahrneh-mungs- und Bewegungserfahrungen in Handlungssituationen ver-mittelt werden. Bewegung und Wahrnehmung sind als untrennbare Einheit zu ver-stehen.

★ Sensomotorik bezeichnet die Zusammenhänge von Wahrnehmung und Bewegung.

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Bewegung fördert/unterstützt geistige Prozesse durch

• Ausbau des Vorstellungsvermögens und Entwicklung des Bewe-gungsgedächtnisses durch Speichern sensorisch-motorischer Erfah-rungen und Muster

• Intensivieren der Informationsverarbeitung und der Entscheidungs-fähigkeit durch selbständiges Lösen von Bewegungshandlungen im Gestalten und Spielen

• Entwicklung eines Verständnisses von Realität durch Erfahren unterschiedlicher Materialien und durch grundlegende Tätigkeiten

• ...

Bewegung ermöglicht ökologische Erfahrungen durch

• Erfahrungen wichtiger klimatischer Reize bei Aktivitäten im Freien

• Steigern von Erlebniswerten durch naturnahe Bewegungsaktivitäten

• ...

1. Bewegung ist unverzichtbar!

Eine Vernachlässigung der Bewegungserziehung führt zu einer Un-terdrückung der kindlichen Bedürfnisse und hat negative Folgen fürdie Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes!

Eine eingeschränkte Bewegungserfahrung behindert körperlichesWohlbefinden und Gesundheit, soziale Integration, Selbstsicherheit,Selbstvertrauen und geistige Erkenntnisgewinnung. ★

★ vgl. Positionspapier der Sportjugend NRW: „Kinder und Jugendliche mit mangelnden Bewegungserfahrungen“,Duisburg 1993.

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1.1 Bewegung und WahrnehmungDie Entwicklung von Wahrnehmung und Bewegung bilden eine untrennbare Einheit, denn je-de eingehende Information wird über die Sinne aufgenommen und fast jede Reaktion ist mo-torischer Art. Wahrnehmung ist dem zufolge Voraussetzung für Reaktionen, Kommunikation,Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt. Unter Wahrnehmung versteht man den Prozessder Aufnahme (durch die verschiedenen Sinnessysteme), Koordination und Verarbeitung (imGehirn) von Reizen und Informationen aus der Außenwelt oder dem eigenen Körper. Um sichin der Umwelt orientieren zu können, braucht das Kind die Fähigkeit, Sinnesreize zu differen-zieren, d.h. wichtige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden. Ein Kind sollte z.B. inder Lage sein, sich trotz eines höheren Lärmpegels in der Halle auf die Stimme der Übungs-leiterin/desÜbungsleiters zu konzentrieren.

Mithilfe der Sinnesorgane muss ein Kind neue Situationen erfassen und an das Zentralnerven-system (ZNS) im Gehirn weiterleiten, bevor es eine sinnvolle motorische Handlung vorneh-men kann. Eine selbständige Bewegung ist ohne Wahrnehmung nicht denkbar, deshalb geht je-der Bewegung eine Wahrnehmung voraus.

Folgende Wahrnehmungsbereiche werden unterschieden:

1. Bewegung ist unverzichtbar!

System

Taktiles System

Vestibuläres System

KinästhetischesSystem(Bewegungsempfin-den)

Visuelles System

Auditives System

Geruchssystem

Geschmackssystem

Sinnesorgan

Haut

Gleichgewichtsorganim Innenohr

Propriozeptoren inMuskeln, Sehnen undGelenken

Augen

Ohren

Nase

Zunge

Gewonnene Informationen

Die Haut ist das größte Wahrnehmungsorgan,darüber wird Druck, Berührung, Temperaturund Schmerz wahrgenommen.

Über Rezeptoren im Innenohr werden Lageund Orientierung im Raum, Beschleunigungdes eigenen Körpers und das Gleichgewichts-empfinden wahrgenommen.

Die Bewegungen des eigenen Körpers, dieStellung der Körperteile zueinander, Muskel-spannung. Kraft des eigenen Körpers undGewicht von Objekten wird wahrgenommen.

Der Sehsinn nimmt die meisten Informationenauf, er unterscheidet Helligkeit, Farbe, Formund Lage von Objekten und Lebewesen.

Durch die akustische Wahrnehmung wird dieTonhöhe, Lautstärke, Geräusche, Sprache,Art und Ort von Schallquellen aufgenommen

Reizstoffe und Reizintensität werden unter-schieden.

Unterschieden werden kann süß, sauer, salzigund bitter.

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Werden die unterschiedlichen Wahrnehmungsreize sinnvoll miteinander verknüpft, befähigensie das Kind zu einer angemessenen Reaktion.

Durch vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungshandlungen in unterschiedlichen Situatio-nen erlangt das Kind wichtige Körper- und Umwelterfahrungen. Erst auf der Grundlage sinn-licher Wahrnehmungen erwirbt das Kind die Fähigkeit, willkürliche, zielgerichtete Bewegun-gen ausführen zu können, z.B. auf einer Bank balancieren oder einen Ball zum Partner zu rol-len.

Hierbei kommt den so genannten „Basissinnen“ (taktile, kinästhetische. vestibuläre Wahrneh-mung) eine besondere Bedeutung zu, da sie die Grundlage der kindlichen Entwicklung darstel-len. Ihre Förderung steht im Vordergrund, auch um einer visuellen und akustischen Reizüber-flutung entgegen zu wirken.

1. Bewegung ist unverzichtbar!

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findet überall statt!

Beachten wir die oben genannte Bedeutung der Bewegung für den ganzheitlichen Entwick-lungsprozess eines Kindes, so heißt dies für die Planung und Durchführung der Bewegungser-ziehung im Kleinkind- und Vorschulalter, dass Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote viel-fältig und abwechslungsreich an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder sowie derenVorerfahrungen orientiert sein müssen.

Denn Kinder wollen:

✰ laufen, springen, hüpfen, tanzen, singen, ...

✰ klettern, balancieren, schaukeln, werfen, rollen, ...

✰ kleine und große Spiele kennen lernen, ...

✰ Sportgeräte ausprobieren, ...

✰ mit allen Dingen spielen, die ihnen imAlltag begegnen: Dosen, Zeitungen,Teppichfliesen, Tüchern, Decken, ...

✰ basteln, malen, feiern, sich ver-stecken, Geschichten hören underzählen, miteinander spielen, ...

✰ planschen, blubbern, spritzen, springen, tauchen, ...

✰ wahrnehmen, fühlen, riechen, schmecken, hören, sehen, ihren Körper und seine Bewegun-gen spüren, ihr Gleichgewicht testen, ...

Alle Aktivitäten sollen möglichst oft und überall stattfinden:

❍ drinnen, draußen, im Wasser

❍ mit verschiedenen Materialien und Geräten

❍ alleine, mit Partnerinnen und Partnern, mit der Gruppe

2. Bewegung findet überall statt!

Grundsätzliche Überlegungen zu altersangemessenen Be-

wegungs-, Spiel- und Sportangeboten

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Erst ein vielfältiges, jederzeit zu variierendes und kombinierbares, umfangreiches Bewegungs-,Spiel- und Sportangebot, das sich nicht nur an einer Sportart orientiert, ermöglicht:

2. Bewegung findet überall statt!

Improvisieren Variie

ren

Wah

rneh

men

Gestalten

Lösen von

Problemen

Planen

Auspro

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n

Kon

stru

iere

n

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Die praktische Arbeit sollte sich an den folgenden sieben didaktischen Handlungsprinzipienorientieren, die den Rahmen für offene Lernsituationen bilden★:

① KindgemäßGrundsätzlich sollten Angebote die Interessen und Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen,ihrem Bewegungsdrang Raum geben, Neugierde zulassen und einen Wechsel von Span-nung und Entspannung (körperlich und emotional) beinhalten. Durch Rituale, Regeln (diedem Schutz von Personen und Material dienen) und Grenzen erfahren die Kinder Sicher-heit und Vertrauen.

② OffenheitDie Angebote sollten offen sein, d.h. trotz Planung bleibt Raum für situative Interessen,spontane Einfälle und neue Anregungen seitens der Kinder. Der Aufforderungscharakter er-gibt sich aus anregungsreicher Umwelt und Geräteauswahl, motivierenden Medien und Ma-terialien sowie aktivierenden Impulsen, passenden Bewegungsaufgaben und flexiblem Um-gang mit aktuellen Ereignissen.

③ FreiwilligkeitDas Kind bestimmt über die Teilnahme und Beteiligung an Angeboten, aber auch über ein-zelne Aktivitäten je nach Neigung und Interesse. Dabei ist ein hohes Maß an individuellenBewegungsfreiheiten eingeschlossen. Jede/r bestimmt selbst über seine/ihre eigenen Tätig-keiten und über seine/ihre Beteiligung und kann über Dauer, Tempo, Intensität und Unter-brechung frei verfügen.

④ ZwanglosigkeitZwanglosigkeit meint, sich ungezwungen zu fühlen und geben zu können. Die Atmosphä-re sollte frei von Reglementierung, Erfolgszwang, Leistungsdruck und Konkurrenzdrucksein und von Achtung und Wertschätzung geprägt sein. Freiwillige Leistungsbereitschaft,persönlich geprägte Bewegungserlebnisse und variable, veränderbare Regelvereinbarungenbestimmen die Angebote. Im Vordergrund steht das Erfinden, Ausprobieren und Ideenent-wickeln.

⑤ EntscheidungsfreiheitUm sich entscheiden zu können brauchen Kinder Wahlmöglichkeiten zwischen Alternati-ven. Gemeint sind hier verschiedene Geräte, Aufbauten oder Materialien, unterschiedlicheSpiele, aber auch Rollen innerhalb der Bewegungsspiele oder Aktivitäten. Das Abwählen ist eingeschlossen und damit auch die Möglichkeit, sich nicht nur für, son-dern auch gegen ein Angebot zu entscheiden, gemeinsam mit anderen tätig zu sein, sichselbst zu beschäftigen, zuzuschauen oder auch nichts zu tun.Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, selbstbestimmt aus eigenem Entschluss heraus zuhandeln und damit die Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen, d.h. Konse-quenzen erfahren und tragen. Damit wird angestrebt, aus eigenem Antrieb und nach eige-nem Ermessen Entscheidungen nachgehen zu können. Insbesondere im Umgang mit jünge-ren Kindern ist dabei zu berücksichtigen, dass ihre Entscheidungsfreiheit noch ausgebildetund erweitert werden muss. Der Spielraum muss daher kindgemäß sein.

2. Bewegung findet überall statt!

★ vgl. Lorenz/Stein: Eltern-Kind-Turnen, Celle 1994, S. 25 ff, Zimmer, Renate: Handbuch der Bewegungserziehung, Freiburg 2004, S. 154 ff

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⑥ ErlebnisorientiertBei diesem Handlungsprinzip geht es um die Orientierung an der Lebens- und Erlebnisweltder Kinder. Das Spiel bietet die Basis für Symbol- und Rollenspiele, die in Bewegungsge-schichten umgesetzt werden können. Hier haben Kinder Frei-Räume, ihre Fantasie auszu-leben, Abenteuer und Erlebnisse zu erfahren. Sie versetzen sich in unterschiedliche Rollen,Bewegungssituationen werden in komplexe Spielhandlungen eingebunden, so dass die Kin-der unterschiedliche Rollen und Ereignisse durchleben. So kann der Kasten zum „Felsen“werden und die Weichbodenmatte zum „See“, in den die Kinder nach einer „Gebirgstour“springen.Uneingeschränktes Erleben des Kindes vollzieht sich im Jetzt. Daher brauchen Kinder Zeitund Raum, um in ihren Aktionen Sinnhaftigkeit finden zu können.

⑦ InitiativmöglichkeitHier ist die Möglichkeit gemeint, selbst und/oder gemeinsam mit anderen Gruppenmitglie-dern initiativ werden zu können. Kinder müssen Eigenaktivitäten entwickeln können, umden eigenen Interessen nachgehen zu können und um sich den eigenen Bedürfnissen, Nei-gungen und der eigenen Fantasie entsprechend verhalten zu können. Wenn Kinder sichselbst erproben, selbst Initiative ergreifen können, wächst das Vertrauen in die eigenen Fä-higkeiten. Kinder erfahren, selbst etwas bewirken zu können und eigenständig Probleme lö-sen zu können, sie nehmen eine aktive Haltung ein und bauen die passiv-konsumierende ab.

2. Bewegung findet überall statt!

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3. Wie wird man vielen Kindern gerecht? ★

Selbst bei einer ganzheitlichen Betrachtung dürfen Einzelteile nicht außer Acht gelassen wer-den, denn die beste Mahlzeit schmeckt nicht, wenn einzelne Zutaten fehlen, wenngleich dasGanze immer mehr als die Summe der Einzelteile ist.Denn die Gesamtpersönlichkeit lässt sich nicht in einzelne unabhängige Bereiche zergliedern,die mit überzeugender Berechtigung theoretisch isoliert und unabhängig voneinander betrach-tet werden können.Für die Planung konkreter Fördersituationen ist es zweckmäßig, analytische Einzelschritte inabhängigen Bereichen vorzunehmen, wobei die ganzheitliche Gesamtsicht in der Kenntnis derAbhängigkeiten gesehen werden muss.„Ganzheitliche Sichtweise und das Vorgehen in planbaren, analytischen Einheiten schließensich nicht aus, sondern müssen als dialektische (gegensätzliche) Schrittfolge eines Gesamtpro-zesses verstanden werden“ (vgl. EGGERT 1994, S. 28). Und „um möglichst vielseitige undumfangreiche Erfahrungen und Einsichten zu erreichen, sollte das Bewegungsangebot sowohlfreie als auch strukturierte Situationen umfassen“ (ZIMMER 1994, S. 48).

Um den Kindern „ganzheitlich“ gerecht zu werden, ist es darum erforderlich, dass sich die Be-treuerinnen und Betreuer bei der Auswahl von Förderbeispielen an dem jeweiligen Alter, demErfahrungsniveau, dem Leistungsstand, der Motivation und den Bedürfnissen und Interessender Kinder orientieren. Für die Vorbereitung vielseitiger Lerngelegenheiten und differenzierter Erfahrungssituationensind beispielsweise verschiedene Entscheidungshilfen nützlich.

Die Entscheidungshilfen sollen bei Beachtung der Verschiedenartigkeit der Kinder diejeweilige Einmaligkeit der Förderung unterstützen!

Lern- und Entwicklungsregeln ➠ motorisch-körperlich

• Entwicklung vom Kopf über die Arme zu den Beinenz.B. vom Rumpf- zum Arm- zum Handkreisen

• Vom Körperzentrum zur Körperperipheriez.B. vom Körperrumpf zu den Händen

• Vom Krafteinsatz des ganzen Körpers zu gezielten Einzelbewegungenz.B. beidarmiges Werfen mit ganzem Köpereinsatz, zu beidarmigem Werfen, zum geziel-ten Werfen mit einem Arm/einer Hand

• Von der Grob- zur Feinmotorikz.B. weiträumige zu kleinräumigen Bewegungen, z.B. Arme zu Fingern

➠ koordinativ• Von der Grob- zur Fein- und Feinstkoordination

z.B. Eierkartons hoch und weit werfen zum Balancieren auf der Hand bis zum Bauen ei-nes Turms

• Von einfachen Bewegungsfolgen zu Folgekopplungenz.B. von Laufen zu Laufen und Transportieren erst eines, dann mehrerer Geräte

• Von Synchronbewegungen zu Simultanbewegungenz.B. Nebeneinander einer gleichzeitigen Bewegung (auf dem Rollbrett liegend mit beiden

3. Wie wird man vielen Kindern gerecht?

★ vgl.: BALSTER, K.: Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen – Teil 2, Sportjugend NRW (Hrsg.), 3. Aufl., Duisburg 2000.

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Armen vorwärts bewegen) zu Nebeneinander zweier gleichzeitiger Bewegungen (auf demRollbrett liegend auf der Stelle im Kreis drehen, dabei wechselseitig mit den Armen ab-stoßen)

• Von Komplexbewegungen mit geringer Zahl von Bewegungsfolgen zu Komplexbewe-gungen mit höherer Folgenzahlz.B. Anlauf und Sprung zu Anlauf – Sprung – Ziellandung

➠ sensomotorisch-perzeptiv*• Von modalen (Reizaufnahme in nur einem Sinnesgebiet, wie nur Tasten) über intermoda-

le (zwei Sinnesgebiete, wie Tasten und Riechen) zu serialen Wahrnehmungen (aufeinan-der folgende Reize in Raum und Zeit, wie tastend und riechend einem Bewegungspfadfolgen; nach AFFOLTER in MERTENS 1991)

• Bei der Entwicklung der Wahrnehmung von der Differenzierung (Geräusche unterschei-den) über die Lokalisation (zeitlich-räumliche Veränderungen der Geräusche) zur Ent-wicklungsstufe der Strukturierung (Gestaltung der zeitlich-räumlichen Geräusche; nachEGGERT/PETER 1992)

• Von den „Basissinnen“ (Tastsinn, Gleichgewichtssinn, Körper- und Bewegungssinn) zuden „Fernsinnen“ (riechen, schmecken, hören, sehen); Grundlage der Wahrnehmungsent-wicklung bilden die Basissinne

Methoden und methodische Grundsätze (Sie sind die Grundlage für jede Differenzierung und Individualisierung der Angebote.)

➠ Allgemeine• Vom Leichten zum Schweren

z.B. erst eine Zeitung auf dem Kopf balancieren, dann mehrere Zeitungen auf mehrerenKörperteilen

• Vom Bekannten zum Unbekanntenz.B. erst mit geöffneten Augen über einen großen Kasten steigen, dann mit geschlossenenAugen

• Vom Einfachen zum Komplexenz.B. erst auf den Linien frei in der Halle gehen, dann einen festgelegten Weg auf den Li-nien gehen/laufen

• Vom Langsamen zum Schnellenz.B. erst durch den Raum gehen, dann laufen

• von der Einzelarbeit zur Gruppenarbeitz.B. erst alleine mit Bierdeckeln beschäftigen, dann mit einem/r Partner/in, dann legen al-le Kinder (Kleingruppe – Großgruppe) zusammen eine „Bierdeckelstraße“

• von der Aktivität ohne Gerät/Material zur Geräte-Materialkombinationz.B. erst durch die Halle laufen, dann laufen und verschiedene Dosen einsammeln, dannunterschiedliche Materialien (Dosen, Kartons, Schachteln, Kästen…) sammeln, sortieren,etwas daraus bauen (Burg, Schiff…)

• von der Körpererfahrung über die Sacherfahrung zur Sozialerfahrungz.B. erst Erfahrung mit dem eigenen Körper sammeln (ihn kennen lernen, mit ihm umge-hen können, sich einschätzen können), dann mit dem Raum, der Zeit und Material (Um-welterfahrungen, physikalische Erfahrungen wie Größe, Gewicht, Schwerkraft, Beschleu-nigung) bis zur Gruppe (Kontaktaufnahme, Kooperation, Konfliktbereitschaft)

3. Wie wird man vielen Kindern gerecht?

★ Perzeption = Wahrnehmung

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Differenzierungsmöglichkeiten

➠ Variation der Methoden• Bewegungsaufgaben

- räumen dem Kind verschiedene Lösungsmöglichkeiten ein, es gibt kein „Falsch“ oder„Richtig“. Die Aufgaben sind so gestellt, dass jedes Kind seinen individuellen Lösungs-weg finden kann.

• Bewegungsimpuls/Anregung/Anreiz- zur Verfügung stellen von Material, Geräten oder Gerätekombinationen- selbst aktiv mitspielen- kurzer verbaler Anstoß für eine Spiel- oder Bewegungsidee

• Bewegungslandschaft- aufgebaute Gerätearrangements mit unterschiedlichen Spiel- und Bewegungsschwer-

punkten, die an Landschaften erinnern (Berg, Sumpf, Felsen, Brücke)• Bewegungsbaustelle

- keine vorgefertigte Gerätekombination, Material (Kleingeräte, Alltagsmaterial, Kisten,Bretter, Reifen) wird zur Verfügung gestellt, das die Kinder eigenständig und selbstver-antwortlich nutzen und handhaben

• Bewegungsgeschichten- motivieren Kinder zum Mitmachen, sie entdecken über leicht nachvollziehbare Ge-

schichten die Sinnhaftigkeit von Bewegungen bzw. Bewegungsspielen- entstammen der Vorstellungs- und Erlebniswelt der Kinder- regen kreatives, fantasievolles Mitgestalten an

➠ Variation der Bewegungsmöglichkeiten/-formen/Verwendungsmöglichkeiten• Bewegungsmöglichkeiten

- Entspannungs- und Stilleübungen, Lauf- und Fangspiele, Ballspiele, Kreisspiele, Tän-ze/Bewegung nach Musik, Singspiele, Geräteparcours, Sinnesparcours etc.

• Bewegungsformen- Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen, Klettern, Ziehen, Rollen etc.- Bewegungskombinationen wie Gehen und Tragen, Werfen und Fangen

• Verwendungsmöglichkeiten von Sport-/Spielgeräten und Alltags- und Verpackungsmate-rialien- Sortieren und Ordnen- Werfen und Rollen- Kombination von Groß- und Kleingeräten

➠ Variation verschiedener Materialien, Hilfsmittel, Spiel- und Sportgeräte; möglichstaus der Lebenswelt der Kinder• Sport-/Spielgeräte

- herkömmliche Sportgeräte, z.B. Kasten, Barren, Bänke, Matten, Reck, Taue, Sprossenwand- Balanciergeräte, z.B. Wackelbrett, Kreisel, Stelzen, Therapieband, Schaukel- Fahrgeräte, z.B. Rollschuhe, Pedalo, Skateboard, Fahrrad, Roller, Inline-Skates, Rollbrett- Bälle, z.B. Schaumstoff-, Papier-, Jonglierball, Luftballon, Wasserball, Pezziball- Hantiergeräte, z.B. Seil, Tuch, Gymnastikreifen, Stäbe- Gruppenspielgeräte, z.B. Ziehtau, Schwungtuch, Fallschirm- Sprunggeräte, z.B. Sprungseil, Gummitwist, Sprungball, Trampolin

• Freizeitgeräte, z.B. Weichfrisbee, Wurfring, Beach-Ball, Indiaca, Hängematten, Kriech-tunnel, Murmeln

3. Wie wird man vielen Kindern gerecht?

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3. Wie wird man vielen Kindern gerecht?

• Alltagsmaterialien, z.B. Bierdeckel, Teppichfliese, Handtuch, Decke, Schaumstoffteil,Zeitung, Heulrohre

• Verpackungsmaterialien, z.B. Joghurtbecher, Küchenrolle, Getränkekisten, Waschpulver-eimer, Kartons

• Naturmaterialien, z.B. Äste, Steine, Muscheln, Tannenzapfen, Kastanien, Blätter

➠ Variation der koordinativen Anforderungen • Veränderte Ausgangs- und Endstellungen, z.B. einen Ring im Sitz werfen, vom Kasten, aus

der Hängematte• Veränderte Aufgabenausführung, z.B. ein Bohnensäckchen auf einem Körperteil balan-

cieren, sich dabei durch den Raum bewegen• Schwierigkeitssteigerung während der Aufgabe, z.B. über die Bank balancieren und dabei

über unterschiedliche Hindernisse steigen• Kombination von Aufgaben, z.B. Luftballon hochwerfen und vor dem Fangen in die Hän-

de klatschen• Beidseitiges Probieren, z.B. einen Joghurtbecher mit dem rechten und linken Fuß trans-

portieren• Bei geschlossenen Augen probieren, z.B. mit geschlossenen Augen über verschieden Mat-

ten gehen• Probieren unter ungewohnten Bedingungen, z.B. Werfen mit ungewohnten Objekten, wie

Schwämme, Bierdeckel, Korken• Probieren bei nicht vorhersehbaren Situationsänderungen, z.B. auf ein Zeichen hin auf

Matten springen, in eine Höhle kriechen, auf einem Bein stehen, plötzlich kommt ein „Lö-we“ und will die Kinder fangen (weglaufen/verstecken)

➠ Variation von Spielideen• Anzahl der mitspielenden Kinder• Spieldauer, z.B. unbestimmte Spielzeit, bis alle Reifen eingesammelt sind• Spielgeräte/Gerätemaße/Spielanlagen, z.B. leichte/schwere/große/kleine/weiche/harte Bälle• Spielziel, z.B. niedrige/hohe/kleine/große/breite/schmale Tore/Ziele, gemeinsam aus allen

Matten einen „Riesen“ bauen• Spielregeln, z.B. ein Fänger, mehrere Fänger

➪ Unbedingt das ständige Ausscheiden von Kindern vermeiden!• Aufgaben/Schwierigkeitsgrad, z.B. Aufgabenstellung im Stand, in der Bewegung • Lauf-/Ballweg, z.B. die Papprolle darf nur nach hinten geworfen werden• Tempo, z.B. Frisbee muss schnell abgegeben werden, weil sie „giftig“ ist• Aufgaben durch Hinzunahme zusätzlicher Spielgeräte, Materialien, Hindernisse und Son-

deraufgaben, z.B. mehrere/unterschiedliche Kartons• Aufstellungsformen/Ausgangsstellungen, z.B. Fangen: nur auf den Matten bewegen• Fortbewegungsarten, z.B. durch die Halle laufen, krabbeln, hüpfen• Grundstrukturen der Spiele, z.B. Reise nach Jerusalem: Kinder scheiden nicht aus, wie

viele Kinder passen auf einen Stuhl

➠ Variation der Bewegungsorte• Nicht nur in der zugewiesenen Sporthalle bleiben, sondern auch umliegende Spielplätze,

Wälder, Grünanlagen, Wasserflächen, Asphaltflächen (Skates) etc. nutzen• Veränderung der äußeren Bedingungen, z.B. Balancieren auf Bänken in der Halle und

dann auf Baumstämmen im Wald

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Integrationshilfen(um Kinder mit Bewegungs- und Verhaltensauffälligkeiten in Gruppen zu integrieren)

Eine Integration kann durch die Erziehenden u.a. unterstützt werden durch

➠ Entgegenbringen einer „gleich bleibenden“ Zuneigung durch Ermutigung und Lob, dienicht von der Leistung abhängig ist

➠ Bereitstellung einer lustbetonten und vertrauensvollen Atmosphäre, Echtheit und Aufrichtig-keit

➠ Entgegenbringen von Verständnis und Geduld auch bei unangemessenem sozialen Verhal-ten; keine Bloßstellung

➠ Einfühlendes, nicht wertendes Verhalten

➠ Keine Über-/Unterforderung; druckfreie Situationen anbieten

➠ Förderung der Erlebnisse, die wichtiger sind als Ergebnisse

➠ Förderung des Vertrauens in die eigene Leistungsfähigkeit

➠ Vermeidung zu frühen Eingreifens in den Lernprozess; Impulse sollen vom Kind ausgehen

➠ Förderung der Selbständigkeit und Eigeninitiative

➠ Schutz vor Außenseiterstellung (kein Auslachen, keine Abwertung)

➠ Möglichst umfassendes Wissen vom Kind, um es besser zu verstehen

➠ Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen der Kinder

Weitere methodisch-didaktische Hinweise

➠ Zielgemäßheit, d.h. Spiel, kein Training! Auch keine „Programme“!

➠ Ritualstabilisierung, d.h. feste, wiederholende Inhalte am Anfang/Ende der Bewegungszeitzum Orientieren berücksichtigen

➠ Angebots-Rhythmisierung, d.h. Wechsel von bewegungsintensiven Phasen, kreativem Rol-lenspiel und Pause oder angeleitete Situationen und freies Spiel

➠ Erlebnisorientiert, d.h. Spiele, die den Bedürfnissen der Kinder entsprechen und zur Fanta-sie anregen; aber auch Einbettung von Spielen und Aktivitäten in Bewegungsgeschichten

➠ Wiederholung, d.h. häufige Wiederholungen ermöglichen erst das Bewusst machen desLernvorganges und damit die Stärkung des Selbstkonzeptes

➠ Ganzheitlichkeit, d.h. neben sensomotorisch-körperlichen, auch geistige und emotional-so-ziale Reize berücksichtigen

➠ Entwicklungsorientiertheit, d.h. unterschiedliches Können der Kinder ansprechen

3. Wie wird man vielen Kindern gerecht?

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Verhaltenshinweise für Erziehende

Kompetenzen bei Kindern aufzubauen, fängt zunächst bei unseren Kompetenzen an! D.h. je-der von uns sollte sich zunächst selbst unter die Lupe nehmen, um stets eigene Kompetenzenzu überprüfen. Erst, wenn wir uns unserer Möglichkeiten und Grenzen innerhalb und außer-halb der Bewegungszeiten genau und realistisch bewusst sind, werden wir Jungen und Mäd-chen eher beim Aufbau stabiler Kompetenzen helfen können.

Beispielsweise könnten wir uns beim Umgang mit unbeherrschten Kindern folgende Fragenstellen:

➠ Bin ich mir meiner eigenen Gefühle, z.B. Aggression bewusst?

➠ Versuche ich, möglichst unbewertet wahrzunehmen und zu reagieren, wenn mich ein Kindprovozierend anredet?

➠ Lässt sich mein Gefühlszustand selbst durch unvorhergesehene Ereignisse stabil halten?

➠ Schätze ich die funktionale Bedeutung meines Verhaltens richtig ein, z.B. als Mittel zur Er-reichung bestimmter Ziele?

➠ Drücke ich meinen Ärger konstruktiv aus? Erwäge ich die Nachwirkungen unüberlegterÄußerungen?

➠ Akzeptiere ich z.B. aus eigener Ängstlichkeit unangemessenes Verhalten älterer Kinder?

➠ Entwickle ich ausreichende Empathie für die Kinder (Einfühlen in Kinder)?

➠ Konzentriere ich mich trotz aggressiven Verhaltens der Kinder auf ihre Stärken?

➠ Setze ich die Gewichtung von Werten angemessen; ist mein Leistungsanspruch kindgemäß?

➠ Wähle ich stets eine kindgerechte Körpersprache (z.B. auf Augenhöhe gehen) und Sprache?

➠ Berücksichtige ich ihre Lebenshintergründe, soweit ich sie kenne?

➠ Beziehe ich Jungen und Mädchen in Lösungs- und Entscheidungsprozesse mit ein?

➠ Entwickele ich Regeln „mit“ den Kindern oder „für“ die Kinder?

➠ Wie hoch ist meine Bereitschaft, gemeinsam mit Kindern zu spielen?

➠ Lasse ich den Kindern ausreichend Freiraum zum Experimentieren und Ausprobieren?

➠ Akzeptiere ich die individuellen Neigungen, Bedürfnisse und Erfahrungen der Kinder?

➠ Sind meine Aussagen klar und eindeutig, setze ich angemessene Grenzen?

➠ Gelingt es mir bei inakzeptablem Verhalten des Kindes, angemessene Konsequenzen (kei-ne sinnlosen Strafen) anzukündigen und erfolgen zu lassen?

3. Wie wird man vielen Kindern gerecht?

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4. Praktische Beispiele für BewegungsstundenDie Umsetzung der „theoretischen“ Gedanken der ersten drei Kapitel bedeutet für das prakti-sche Angebot an Jungen und Mädchen, ihnen altersangemessen Reizvolles aus den verschie-denen Lernbereichen zu bieten.

Was das sein kann und in welcher Form dies möglich ist, wird in ausgesuchten Stundenbei-spielen vorgestellt.

Zur Sicherung einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung der Jungen und Mädchen solltendie Stundeninhalte immer alle Lernbereiche berücksichtigen!

Für die eigene Planung, als „Eselsbrücke“, und hier zur Verdeutlichung, sind die Lernbereichesymbolisch anhand eines Kuchens dargestellt, wobei bis auf den ökologischen Lernbereich,der den Kuchenboden bildet, alle anderen Bereiche jeweils durch ein Kuchenviertel dargestelltsind.

In den Praxisbeispielen verdeutlichen die herausgeschnittenen Kuchenteile die in dieser Stundevornehmlich angesprochenen Lernbereiche, d.h. die Schwerpunktsetzung.

Weitere Praxisbeispiele zur Bewegungserziehung finden sich im Anschluss an die Beispieleaus den verschiedenen Lernbereichen im Kapitel 4.2. Zum Teil werden auch dort die vor-nehmlich angesprochenen Lernbereiche im Text genannt.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

emotionaler Bereich

geistiger Bereich

sozialer Bereichsenso-motorischer Bereich

ökologischer Bereich

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4.1 Beispielhafte Stundenbilder für die verschiedenen Lernbereiche der Bewegungserziehung

Am Ende sind die FüßeSpielformen zur Fußwahrnehmung

Zeit: Ca. 60 Minuten.

Teilnehmer/innen: Ca. 15 Vorschulkinder im Alter von 3-6 Jahren, barfüßig.

Materialien: Die Geschichte des Papalagi, Klebepunkte, 1 ausgeschnittener Fußumriss,kleine Handtücher, Öle oder Fettcreme, Waschschüsseln, evtl. kleinePlanschbecken, gefüllte Kartons. Die Materialien (für die Kartons) solltenmöglichst natürlich sein und unterschiedliche Eigenschaften haben, wie hart-weich, eckig-rund, warm-kalt, klebrig-flauschig usw. (z.B. Sand, Moos,Gras, Kiesel, Blätter, Tannenzapfen, Samt, Wolle, Metall, Holz, Ton, flüssi-ge Schmierseife, Korken, zerrissenes Papier, Seife, gefüllte Wärmflasche).

Lernbereich: Vornehmlich geistigeund emotionale Kompe-tenzen sollen erworbenwerden.

Zielsetzung: Im Rahmen dieser Stunde geht es um die intensive Wahrnehmung über dieFüße und die Förderung ihrer Fähigkeiten. Eingezwängt in Socken undSchuhe werden die Füße häufig „am Ende des Körpers“ vergessen, obwohlsie einiges leisten: So sind sie z.B. an unserer Aufrichtung und Fortbewe-gung beteiligt, tragen unser Körpergewicht und können uns über die hoch-sensiblen Sohlen verschiedenste Informationen melden.

Durch das zu frühe und häufige Tragen von oftmals schlechtem Schuhwerksind die Füße unterfordert bzw. einseitig beansprucht und verlieren an Wahr-nehmungsfähigkeit, Beweglichkeit und Muskelkraft, wodurch Haltungs-schwächen und -schäden entstehen können. Um dem entgegenzuwirken soll-ten die Füße so oft wie möglich nackt sein und dadurch gefordert werden.

Eine Möglichkeit zur spielerischen Wahrnehmung unserer Füße und ihrerFähigkeiten zeigt die folgende Stunde.

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

geistigemotional

sozial senso-motorisch

ökologisch

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H = Hinweis

● Thematische Einstimmung,Geschichte in Anlehnung an „Papalagi“.

● Bewusstmachung der Bewegungsmög-lichkeiten der Füße, Erwärmung.

H Falls Kinder noch Schuhe undStrümpfe anhaben, diese gemeinsamausziehen.

● Fortschreitende Erwärmung der Füße,gemeinsames Aufnehmen des Reimes,Bewegung der Füße und Zehen wie esder Text vorgibt.

● Differenzierte Wahrnehmung der Auf-lagefläche der Fußsohle.

● Begriffserklärung durch sachgemäßeBenennung der Fußteile.

H Alle von den Kindern benanntenPunkte müssen aufgeklebt werden,auch wenn sie untypisch sind.

● Verschiedene Fortbewegungsarten fin-den lassen, Vorschläge/Ideen der Kin-der herausgreifen, ggf. anregen, z.B.stampfend, stelzend, schleichend,schlendernd, laut–leise ...

H „Achtet auf einander, stoßt nicht zu-sammen!“

Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● Begrüßung, frei erzählte Geschichte zu den Füßen.

O Gesprächskreis.

● Die Füße wachen auf, räkeln, strecken und drehen sich, sie sehen den 2. Fuß, begrüßen sich, spielen miteinanderund zeigen sich, was sie können.

O Sitzkreis.

● Viele kleine Zappelfüße zappeln hin und her,vielen kleinen Zappelfüßen fällt das gar nicht schwer.Viele kleine Zappelfüße zappeln auf und nieder,viele kleine Zappelfüße tun es immer wieder.Viele kleine Zappelfüße zappeln rund herum,viele kleine Zappelfüße, die sind gar nicht dumm.Viele kleine Zappelfüße suchen ein Versteck,viele kleine Zappelfüße sind auf einmal weg.Viele kleine Zappelfüße rufen laut „Hurra“!Viele kleine Zappelfüße, die sind wieder da.(angelehnt an „Die Zappelmänner“ aus „Sing mit mir ...“,S. 12).

O Sitzkreis.

● Langsam und behutsam berühren die Füße den Boden,der Körper richtet sich auf.

O Freie Aufstellung.

● Gespräch zu folgender Frage: „An welchen Stellen derFußsohle spürt Ihr Euer Gewicht?“

O Ergebnissicherung mit Klebepunkten auf ausgeschnittenemFußumriss.

● Aufgabenstellung:„Mit unseren Füßen können wir uns ganz verschiedendurch die Halle bewegen.“

O Freies Bewegen durch die Halle.

● Bewusstmachung der unterschiedlichen Bewegungsansätzeund Fußeinsätze zur Verdeutlichung von Bewegungsquali-täten (z.B. leicht–schwer, schnell–langsam, weit–eng, laut–leise, schleichen, stampfen).

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

O Gesprächsform („Wie bin ich am leisesten gelaufen? Wel-che Teile des Fußes haben dabei den Boden berührt?“) imWechsel mit freiem Ausprobieren in der Halle.

● Gespräch über verschiedene Untergründe in unterschiedli-chen Umgebungen.

O Gesprächskreis.

● Bau eines Barfußweges.

O Kinder legen die vorbereiteten Kartons zu einem Weg aus.

● Den Weg mit geöffneten Augen, später nach Wunsch auchmit geschlossenen Augen einzeln oder zu zweit begehen.

O Alleine, evtl. paarweise Wechsel von Führen und Geführt-werden.

● Gespräch über das Erlebte; mögliche Fragestellungen: Wasist angenehm, unangenehm? Wie fühlt sich was an?

● Nochmaliges Ausprobieren.

● Gemeinsames Fußbad.

O Planschbecken oder Plastikwannen mit lauwarmen Wasser,Handtücher, Kinder sitzen in Kreisform um die Wasserbe-cken herum, Füße baumeln im Wasser.

● Paarweise oder einzeln die Füße mit Öl oder Creme einrei-ben und massieren.

● Gemeinsamer Ausklang wie in jeder Stunde.

H = Hinweis

● Benennung der Fußteile, Vertiefen derBegriffsbildung.

● Erfahrungen der Kinder als Hinfüh-rung zum Barfußweg nutzen.

H Plastikwannen oder Kartons jeweilsmit Material gefüllt.

● Verschiedene Materialien mit denFußsohlen wahrnehmen (Sensibilisie-rung der Fußsohle); evtl. Vertrauen zuPartner/innen entwickeln.

H Möglichkeit offen lassen, unangeneh-me Materialien auszulassen.

● Benennung der jeweiligen Eindrücke,Ausdrücken von Gefühlen.

● Intensivierung der taktilen Wahrneh-mung.

● Reinigung der Füße.

H Danach Füße gründlich abtrocknen.

● Füße verwöhnen, Entspannung, Kör-perkontakt herstellen.

H Überschüssiges Fett mit Handtüchernentfernen.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

Quellen und weiterführende Literatur:Schürmann: Der Papalagi, Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii, Zürich 1981Hugo Kükelhaus: Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne, Frankfurt 1982Ulrich Jansen: Barfuß unterwegs, in: Motorik 3/89Bildungswerk des LandesSportBundes NRW: Sing mit mir ..., spiel mit mir ..., tanz mit mir! Liederbuch, 6. Aufl., Duisburg 1995Helga Raschke: Die Füße entdecken, in: Sportpädagogik 5/89Sportjugend NRW: Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter, Grundsatzpapier, Duisburg 1993

AUTORIN: ISOLDE HELMRICH-FREUDE

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Knall, Knall, Knall, wir fliegen jetzt ins AllEine phantastische (Bewegungsbaustellen-)Geschichte

Zeit: Ca. 1 Stunde.

Teilnehmer/innen: 15-20 Vorschulkinder (3-6 Jahre).

Materialien: Alle Gegenstände einer Hallenausstattung, die sich zum Balancieren undBrückenbauen eignen, Bordcomputer (Briefumschlag DIN A4 oder Karton).

Lernbereich: Senso-motorischer, sozialer, kognitiver und emotionaler Bereich sind gleich-rangig.

Zielsetzung: Oberstes Ziel der Bewegungserziehung im Elementarbereich (Vorschulalter)ist die Förderung der gesamten Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, d.hdie Förderung der geistigen, emotionalen, sozialen und senso-motorischenEntwicklungen. Das nachfolgend vorgestellte Stundenbeispiel zeigt, dass esmöglich ist, alle vier Entwicklungsbereiche gleichrangig anzusprechen.

Im Rahmen dieser Bewegungsbaustelle sollen die Kinder ihre eigenen Be-wegungsvorstellungen umsetzen und durch den Umgang mit ihrem Körper,den Geräten und Materialien gemeinsam mit anderen Kindern entdeckendlernen.

Darüber hinaus trägt die Bewegungsgeschichte dazu bei, das Gemeinschafts-gefühl der Kinder zu stärken, Phantasie und Kreativität anzuregen und dieBewegungsbaustelle thematisch einzugrenzen (hier: Schwerpunkt Balancie-ren).

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

geistigemotional

sozial senso-motorisch

ökologisch

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Einladung zu einem Flug ins All; Reiseziel ist ein Spiel-platzplanet.

O Gesprächskreis.

DAS FLUGRITUAL

● Im Rhythmus des folgenden Sprechreimes mit den Händenauf den Boden klatschen, bei Null steigen die Raketen indie Höhe (Strecksprung) und fliegen ins All:„Knall, knall, knall,wir fliegen jetzt ins All.Der Countdown läuft:10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1!“ (Verfasserin: Heidi Lindner)Sanfte Landung in Bauchlage auf dem Boden zur Beendi-gung des Fluges.

O Mittelkreis der Turnhalle als Startrampe, freies Laufendurch die gesamte Halle im Flug.

● Alle üben Start, Flug und Landung mehrmals.

O Jeweils gemeinsamer Start im Mittelkreis, freies Laufenund Landen.

● Zwischenlandungen auf dem Weg zum Spielplatzplaneten.

● Landungen z.B. auf dem Hüpfplanet, Rollplanet, Kriech-planet, Kitzelplanet, ...

● Nach kurzem Aufenthalt wird wieder gestartet, um einenneuen Planeten anzufliegen (Grund: eintöniger Planet, lädtnicht zum längeren Verweilen ein).

O Nach der Landung jeweils freies Hüpfen, Rollen, ... in derHalle entsprechend dem Namen des Planeten:• jedes Kind wie es kann,• nach 2-3 vorgegebenen Beispielen sollen die Kinder Pla-

netennamen und ihre Bewegungen selbst erfinden.

O Entsprechend dem Namen des Planeten Bewegungsformenausführen.

● Weiterflug zum Spielplatzplaneten ...Direkt nach der Landung wirft der Bordcomputer eineZeichnung aus.

O Gesprächskreis: Langsam wird eine Skizze zum Geräteauf-bau aus dem großen, als Bordcomputer bemalten Briefum-schlag (o.ä.) herausgezogen.

H = Hinweis

● Thematische Einstimmung.

● Psychische und physische Einstim-mung.

● Einstimmung, Erwärmung.

● Aneignung und Vervollkommnungelementarer Bewegungsformen.

● Erneute Motivation, Einbezug der Ide-en und Interessen der Kinder.

H Die Höhe der eingesetzten Gerätemuss auf den jeweiligen Entwick-lungsstand der Kinder abgestimmtsein.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● ... und Bebauung:Im Gespräch mit den Kindern wird der Aufbau des Spiel-platzes gemäß der Skizze erklärt und anschließend durch-geführt.

O Gesprächskreis und gemeinsamer Geräteaufbau.

● Bewegungsaufgaben zum Erforschen von Geräten, z.B.:• Überwinden der Geräte,• Berühren der Geräte mit verschiedenen Körperteilen,• Beriechen, Beklopfen der Geräte,• Verstecken neben, hinter, unter, ... den Geräten.

O Alle bewegen sich frei um, über, durch Geräte.

● Ereignisse auf dem Spielplatzplaneten:Plötzlich wird das Wetter schlecht, es fängt an zu regnen.

O Alle Kinder suchen Schutz unter den Geräten.

● Das Wasser steigt bis zum Hochwasser an.

O Alle Kinder retten sich auf die Geräte.

● Es hört auf zu regnen, der Spielplatz steht unter Wasser. Al-le entstandenen Kleingruppen sind voneinander getrennt –was nun? Es werden verschiedene Lösungsmöglichkeiten ausprobiertund verworfen (Haie, Nichtschwimmen/innen, kaltes Was-ser). Die Idee des Brückenbaus setzt sich durch, da in derNähe des Spielplatzes Treibgut schwimmt.

O In einer Ecke oder an einer Hallenseite lagert Treibgut, z.B.Bänke, Bretter, kleine Kästen, Kastenteile, Eimer, Leitern,Reckpfosten, Teppichfliesen, Lüneburger Stegel, Kriech-tunnel.

● Alle bauen Brücken, probieren aus, besuchen sich gegen-seitig, bauen ggf. entstandene Objekte um.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

H Organisation des Geräteaufbaus mitBeteiligung der Kinder,Begriffsbildung durch sachgemäßeBenennung der Geräte.

● Raumerfahrung, Gerätegewöhnung,Wahrnehmungsschulung, Begriffsbil-dung.

● Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.

● Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.

● Einstimmung auf Problemlösung, die Geschichte wird jetzt in die Handder Kinder übergeben.Die Gruppenleitung steht lediglichhelfend und beratend zur Seite.

● Förderung von problemlösendem Han-deln und kooperativem Verhalten, För-derung elementarer Bewegungsformenwie Schieben, Heben, Tragen, Klet-tern.Gruppenleitung übernimmt die Rolledes Planetenbauamtes, das die Sicher-heit überprüft und ggf. Umbaumaß-nahmen vorschreibt.Wichtig ist, dass zu den Grundgerätenjeweils verschiedene schwierige Brü-cken gebaut werden, damit alle Kinderjedes Bauobjekt erreichen können.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

O Freies Bauen und Bewegen auf dem Parcours in alle Rich-tungen.

● Je nach Bedarf werden entstandene Spielideen einzelnerKinder für die ganze Gruppe aufgegriffen:• alle werden nacheinander in verschiedene Tiere verzau-

bert und bewegen sich entsprechend über den Parcours(Kriechen, Krabbeln, Schlängeln ...),

• verschiedene Möglichkeiten des Transports von Lebens-mitteln (mit Sandsäcken) finden,

• verschiedene Möglichkeiten des Transports von verletz-ten oder blinden Personen finden.

RÜCKFLUG ZUR ERDE

● Der bevorstehende Rückflug wird angekündigt. Vorhermuss der Spielplatzplanet allerdings für die nächsten Besu-cher aufgeräumt werden.Rückflug zur Erde findet nach bekanntem Ritual statt.

● Gemeinsamer Ausklang wie in der ersten Stunde.

O Gemeinsamer Geräteabbau.

H = Hinweis

● Üben elementarer Bewegungsformenunter erschwerten Bedingungen, För-derung des Sozialverhaltens.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

Quelle:Lindner, H.: Hier bewegt sich was – Praxisreihe zum Eltern-Kind-Turnen und Kinderturnen in Kindergarten,Schule und Verein, Pipo-Verlag, Hainbuchenweg 16a, 24536 Neumünster, 1989

AUTORIN: HEIDE MUSEBRINK

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Eine runde SacheSpielen mit verschiedenen Bällen

Zeit: Ca. 60 Minuten.

Teilnehmer/innen: 15-20 Vorschulkinder (3-6 Jahre).

Materialien: Eine Auswahl von Bällen mit unterschiedlichem Gewicht, aus verschiedenenMaterialien und Größen, z.B.: Gymnastik-, Volley-, Basket-, Tennis-, Fuß-,Schaumstoff-, Medizin-, Hand-, Tischtennis-, Wasserbälle, Luftballons,„Wackelballons“, zwei Gymnastikkeulen, Korf- oder Basketballständer,Ballwagen oder Ballsäcke, Zeichnung zum Geräteaufbau.

Wackelballons

Material: ein kleiner und ein großer Luftballon

Den Mini-Ballon (Ø 3-5 cm) in den großen Ballon steckenund mit etwas Wasser füllen. Die „Wasserbombe“ zukno-ten. Den großen Luftballon anschließend aufblasen und zu-knoten.

Lernbereich: Schwerpunktmäßig werden der geistige und der soziale Bereich angespro-chen, der emotionale und der senso-motorische Bereich sind nachrangig.

Zielsetzung: Einen Schwerpunkt der Bewegungserziehung der Vorschulkinder bildet dieWahrnehmungsförderung. Im handelnden Umgang durch Begreifen und Be-tasten etc. sollen die Kinder in dieser Stunde die unterschiedlichen Eigen-schaften verschiedener Bälle bewusst wahrnehmen und Bewegungserfahrun-gen mit Bällen sammeln.

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

geistig

emotional

sozial senso-motorisch

ökologisch

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

EINSTIMMUNG/EINLEITUNG (20 MIN.)

● Begrüßung und Bekanntgabe des Themas.

O Gesprächskreis.

● Die Kinder packen die mitgebrachten Bälle aus Ballwagenoder Säcken aus und verteilen sie gleichmäßig in der Halle.

O Freies Spielen mit Bällen.

SPIEL „HALTET DAS FELD FREI!“

O Zwei Gruppen in jeder Hallenhälfte versuchen, ihr eigenesFeld von Bällen freizuhalten.

● Verschiedene Bewegungs- und Wahrnehmungsaufgaben:Berühren der Bälle mit genannter Farbe bzw. Material miteinem Körperteil, z.B.: „Berührt rote Bälle mit einem Fuß“oder „Berührt Lederbälle mit dem Bauch“ etc.

O Die Bälle liegen auf dem Boden in der Halle verteilt. DieKinder laufen jeweils zwischen den Aufgaben um die Bälleherum, laufen rückwärts, springen über die Bälle ...

● Sortieren der Bälle nach ihrer Größe auf einer Grundlinieder Halle; es soll nur jeweils ein Ball mit den Füßen be-wegt oder transportiert werden.

O Die Bälle sollen so sortiert werden, dass auf der einen Seiteder Reihe die kleinsten, auf der anderen Seite die größtenBälle liegen.

● Benennen und Zeigen der Bälle im Gespräch.

H = Hinweis

● Kontakt zu den Kindern aufnehmen,thematische Einstimmung.

● Erster Kontakt zu den Bällen, das Ma-terial wird „gesichtet“.

H Ausprobieren und erste Erfahrungensammeln lassen.

● Balltypische Bewegungsformen wieWerfen, Rollen, Schießen werden ini-tiiert; hohe Belastungsintensität.

H Auf das abschließende Auszählen ei-ner Siegermannschaft sollte verzichtetwerden, da die Frustrationstoleranzvon Vorschulkindern so niedrig ist,dass u.U. zukünftige Situationen(Ballspiele) gemieden werden.

● Förderung der Farb- und Material-wahrnehmung, der Raumorientierung,Kennen lernen des Körperschemas.

H Je nach Gruppe ist es angebracht, dievorkommenden Farben und Materiali-en vorher zu zeigen und zu benennen.

H Für die Kinder ist es zusätzlich moti-vierend, selbst die Anweisungen zugeben.

● Wahrnehmung verschiedener Größe,Förderung des Ballgefühls und derGeschicklichkeit mit den Füßen; För-derung der Geduld, nur einen Ball zunehmen und eine Aufgabe zu beenden.

● Dynamikwechsel.

● Begriffsbildung.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● Sortieren der Bälle nach ihrem Gewicht auf der gegenüber-liegenden Grundlinie der Halle. Jeweils ein Ball soll diesmalmit den Händen bewegt werden. Die Kinder sollen werfen,prellen, rollen und evtl. Kombinationen davon anwenden.

O Die Bälle sollen wieder so sortiert werden, dass auf der ei-nen Seite der Reihe die leichtesten, auf der anderen Seitedie schwersten liegen.

● Gespräch über besondere Beobachtungen.

HAUPTTEIL (CA. 30 MIN.)

● Gemeinsamer Aufbau folgender Stationen:• Gymnastikreifen in unterschiedlicher Höhe an Ringen

oder zwischen Tauen mit Seilchen befestigen,• Bänke an den Stirnseiten eines großen Kastens einhängen• Mattentunnel: Matten biegen und zwischen Wand und

kleinen Kästen eingeklemmt zu einem Tunnel hinterei-nander stellen,

• Gymnastikkeulen zum Kegeln aufstellen,• Korf- oder Basketballständer aufstellen,• kleine Kästen als Tore auf die Seite legen.

O Zeichnung zum Geräteaufbau vorlegen, einfache Stationenvon den Kindern selbständig aufbauen lassen.

● Ausprobieren verschiedener Bewegungsmöglichkeiten mitunterschiedlichen Bällen an den Stationen.

O Freies Bewegen in beliebiger Sozialform (alleine, zu zweitoder in Kleingruppen).

● Erfahrungsaustausch: „Was könnt Ihr mit bestimmten Bäl-len besonders gut oder gar nicht machen?“

O Gesprächskreis, anschließend gemeinsamer Geräteabbau.

AUSKLANG (10 MIN.)

● Mit geschlossenen Augen jeweils einen Ball abtasten, be-schreiben, Material und evtl. Namen nennen.

O Partner/innen-Aufgabe, jede/r wählt 2-3 Bälle aus, die vomPartner/von der Partnerin ertastet werden, (anschließendWegräumen der Bälle).

● Gemeinsamer Ausklang wie in jeder Stunde.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Wahrnehmung verschiedener Gewich-te, Förderung des Ballgefühls und derGeschicklichkeit mit den Händen; För-derung der Geduld, nur einen Ball zunehmen und eine Aufgabe zu beenden.

● Den Kindern soll bewusst werden,dass die größeren Bälle nicht unbe-dingt die schwersten sind

● Kinder am Geräteaufbau beteiligen,zur Begriffsbildung sollten die benutz-ten Geräte jeweils benannt werden.Die Kinder erhalten so einen erstenÜberblick über die Stationen und bau-en gemeinsam auf.

● Die Stationen sind so ausgewählt, dasssie Balltypische Bewegungsformenwie Werfen, Rollen, Schießen etc. ini-tiieren, wobei die Kinder Flug- undRolleigenschaften der verschiedenenBälle erfahren können.

● Verschiedene Qualitäten der Bälle(Zweckhaftigkeit) bewusst machen.

● Förderung der taktilen Wahrneh-mungsfähigkeit, des Erinnerungsver-mögens und der Begriffsbildung.

● Förderung sozialer Kontakte, ruhigerAusklang.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: HEIDE MUSEBRINK

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Geschichten aus dem MattenlandEs war einmal ein Mattenberg ...

Zeit: Ca. 60 Minuten.

Teilnehmer/innen: 15-20 Vorschulkinder (3-6 Jahre).

Materialien: 1 Stapel möglichst leichter Turnmatten, kleine Kästen, Bänke, Kastendeckelund -teile, Reutherbretter, (selbstgemaltes) Landschaftsbild mit Bergen undTälern, Höhle, Haus, Bach, Brücke, ...

Hinweis: Der/die Übungsleiter/in sollte vor der Stunde mit dem Spielgerät„Matte“ experimentiert haben, um alle Eigenschaften zu kennen, die überden bekannten Verwendungszweck hinausgehen (z.B. Verformbarkeit,Transportierbarkeit).

Lernbereich: Der soziale und der senso-motorische Bereich werden schwerpunktmäßigangesprochen, der geistige und der emotionale Bereich nachrangig.

Zielsetzung: In dieser Stunde soll den Kindern das Gerät „Matte“, das in der Regel nurzur Sicherheit an Großgeräten oder als weiche Unterlage genutzt wird, be-greifbar gemacht werden. Im handelnden Umgang lernen die Kinder Eigen-schaften und Handhabung der Matten sowie ihre Nutzungsmöglichkeitenkennen.Darüber hinaus erleben die Kinder beim Spielen mit den unhandlichen Mat-ten, dass sie gemeinsam stark sind und die Matten bewegen können.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

geistigemotional

sozial

senso-motorisch

ökologisch

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O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung und Einladung zu einer Spiel- und Bewegungs-stunde mit Matten/Gespräch über die bekannte Nutzung derMatten.

O Gesprächskreis.

● Der Mattenwagen wird geholt.

O Die Gruppe arbeitet zusammen.

● Die Matten werden in einer Hälfte der Turnhalle verteilt.

O Siehe oben.

● Die Kinder werden aufgefordert, Spiele mit den ausgebrei-teten Matten zu erfinden.

O Freies Spiel mit den Matten.

● Die von den Kindern erfundenen Spiel- und Bewegungs-möglichkeiten werden aufgegriffen und ggf. um weitereAufgabenstellungen ergänzt, z.B. „Tragt Euch gegenseitigauf Matten.“

O In der Großgruppe oder in Kleingruppen gemeinsam bewe-gen.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Einstimmung der Kinder, Bewusstma-chung bekannter Nutzungsmöglichkei-ten und Eigenschaften.

● Gemeinschaftserlebnisse, Umgang mitdem Mattenwagen kennen lernen undüben.

H Die Kinder auf die Gefahr hinweisen,dass die Füße unter die Rollen geratenkönnen.

● Erste Handhabung der Matten; derMattenstapel auf dem Wagen soll alsFläche erfahrbar werden.

● Experimentieren und Erfinden.

H Falls die Kinder nicht ins Spiel kom-men, können verschiedene Impulsegegeben werden, z.B.:• Spielt, ohne die Matten zu berühren.• Bewegt Euch nur auf den Matten.• ...

● Kennen lernen weiterer Nutzungsmög-lichkeiten und Eigenschaften, Förde-rung des sozialen Verhaltens, gemein-sames Erleben in der Klein- undGroßgruppe.

H Bei der Spielauswahl auf wechselndeSozial- und Belastungsformen achten.

● Förderung des sozialen Verhaltens, ge-meinsames Erleben in der Klein- undGroßgruppe.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

HAUPTTEIL

● Die Kinder beschreiben das Bild und benennen seine verschie-denen Elemente (Berge, Täler, Höhle, Haus, Bach, Brücken).

O Gesprächskreis.

● Aufforderung, eine ähnliche Landschaft mit den Mattenund Kleingeräten zu bauen.

O Freies Bauen in einer Hallenhälfte.

● Freies Bewegen und Spielen in der gebauten Landschaft. Je nach Bedarf werden entstehende Spielideen einzelnerKinder für die ganze Gruppe aufgegriffen, z.B.:• bewegen sich verschiedene Tiere durch die Landschaft,• besuchen sich verschiedene Familien gegenseitig in ihren

Häusern und Höhlen,• wechselt das Wetter und die Kinder suchen Schutz bei Regen

und Schnee, gehen schwimmen im See bei Sonnenschein ...

O Freies Spielen in der Landschaft.

● Vorlesen einer kurzen entspannenden Geschichte in einerHöhle, einem Haus, der Landschaft.

O Gemütliche Gesprächsrunde.

● Alternative: Gespräch über die (positiven und negativen)Erlebnisse beim Landschaftsbau.

O Gesprächskreis.

● Gemeinsamer Geräteabbau.

AUSKLANG

● Gemeinsamer Ausklang wie in jeder Stunde (übliches Ritual).

H = Hinweis

● Hinführung/Motivation zum „Bauen“mit Matten, Anregung der Phantasiezur Gestaltung der Gerätelandschaft,Belastungswechsel.

H Für Kinder, die diese Form des Bau-ens mit Kleingeräten nicht kennen,sollten konkretere Bauvorschläge inder Gruppe gesammelt werden.

● Gemeinsames Bauen fördert den Ge-meinsinn der Kinder untereinander,Förderung problemlösenden Handelnsund elementarer Bewegungsformenwie Schieben, Heben, Tragen, Ziehen,Kennen lernen weiterer Nutzungsmög-lichkeiten der Matten.

H Der/die Übungsleiter/in steht den Kin-dern beratend und ggf. helfend zurSeite.

● Üben elementarer Bewegungsformen,wie Kriechen, Krabbeln, Schlängeln,Hüpfen ... unter veränderten Bedin-gungen, Förderung des Gemein-schaftsgefühls.

H Der/die Übungsleiter/in sollte sich nurso viel wie nötig einbringen, die Kin-der sollen soweit wie möglich ihre Be-wegungsanlässe selbst wählen.

● Entspannung und Ausklang desHauptteils.

H Ruhige Atmosphäre schaffen.

● Auswertung der Stunde durch Rück-meldung von den Kindern.

● Ein fester sich wiederholender Rahmenschafft für Kinder Sicherheit und erleich-tert die Orientierung im Tagesablauf.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: HEIDE MUSEBRINK

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4.2 Praktische Beispiele für Bewegungsstunden zum Ausprobieren

Rot, Gelb, Grün –Spielerische FarbwahrnehmungZeit: Ca. 45 Minuten.

Teilnehmer/innen: 15-20 Vorschulkinder.

Materialien: • Je 1 rotes, gelbes und grünes Tuch,• evtl. 1 Tennisring pro Kind,• je 1 rote, gelbe oder grüne Pylone (oder Papphüte),• je Kind ein rotes, gelbes oder grünes Parteiband bzw. Farbpunkt etc.,• 3 Farbwürfel,• 1 großes Spielfeld auf Tapetenbahnen (s. Abbildung),• möglichst viele Sandsäcke in Rot, Gelb oder Grün,• 4 kleine Kästen,• 3 x Plakatpapier und Wachsmalstifte,• pro Kind ein Luftballon in Rot, Gelb oder Grün,• Kassettenrecorder, Musikkassette.

Zielsetzung: Wahrnehmungsförderung hat in der Bewegungserziehung der Vorschulkin-der einen besonders hohen Stellenwert. Die Farbwahrnehmung stellt einenTeilbereich dar. In dieser Stunde sollen die Kinder spielerisch Farben erken-nen, benennen, auseinander halten und zuordnen lernen. Im Hinblick auf dieVerkehrserziehung wurde der Schwerpunkt auf die Rot-Gelb-Grün-Unter-scheidung gesetzt.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung und Bekanntgabe des Stundenthemas.

O Kreisgespräch.

● Gemeinsames Lied „Grün, grün, grün sind alle meine Klei-der ...“. Die im Liedtext angesprochenen Farben könnenvon den Kindern im Raum erkannt und gezeigt werden.

O Singkreis.

● Spiel „Straßenverkehr“: Die Übungsleiter zeigen ein farbi-ges Tuch und die Kinder reagieren wie folgt:• „Grün“ bedeutet schnelles Laufen,• „Gelb“ bedeutet langsames Laufen,• „Rot“ bedeutet Stehen bleiben.

O Alle kreuz und quer durch die Halle.

● Mögliche Variationen:Wird die Farbe „grün“ oder „gelb“ nach oben gehalten,fahren die Autos vorwärts; wird die Farbe nach unten ge-zeigt, legen alle den Rückwärtsgang ein.

HAUPTTEILERKLÄREN DES SPIELVERLAUFS ZUM „FARBEN-MALEFIZ-SPIEL“

● Jede Gruppe würfelt mit ihrem Würfel und setzt nach er-würfelter Farbe die Pylone um einen Punkt weiter. An denZwischenstationen (eckige Felder) hat jede Gruppe eineAufgabe zu erfüllen, die erst dann bekannt gegeben wird.

O Alle vor dem Spielplan.

● Aufteilen der Kinder in 3 gleich große Gruppen. Jedes Kind erhält entsprechend der Gruppenfarbe ein Par-teiband oder einen Farbpunkt.

O Drei Gruppen vor dem Spielplan.

● Spielen des Farben-Malefiz mit Erfüllen der Aufgaben:1. Aufgabe: In einem umgedrehten kleinen Kasten liegenrote, gelbe und grüne Sandsäckchen bereit. Jede Gruppemuss entsprechend ihrer Farbe die jeweiligen Säckchen inden markierten Kasten auf der gegenüberliegenden Hallen-seite transportieren.

O Hin und her zwischen den Stirnseiten der Halle.

H = Hinweis

● Informierender Stundeneinstieg.

● Einstimmung auf das Thema der Stun-de, Farbwahrnehmung, musikalischeSchulung.

H Vor jeder Strophe wird der Text mitden Kindern besprochen.

● Dem Bewegungsdrang der Kinderstattgeben, Farben erkennen und denjeweiligen Bewegungen zuordnen.

H Nach einigen Wiederholungen zeigtjeweils ein Kind die Farben. Tennis-ringe können den Kindern als Lenkraddienen.

● Farben erkennen, vergleichen und zu-ordnen.

H Das Erklären durch deutliches Vorma-chen ergänzen.

● Deutliche Zuordnung eines jeden Kin-des zu einer Gruppe

H Auf altersgemischte Gruppenzusam-mensetzung achten.

● Farbwahrnehmung verbunden mit Be-wegung und Materialtransport.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● 2. Aufgabe: Malt alle gemeinsam eine bunte Blumenwiese(auf ein für Eure Gruppe vorbereitetes Plakat).

O Alle Kinder einer Gruppe an ihrem auf dem Boden liegen-den Plakat.

● 3. Aufgabe: Jeder nimmt sich entsprechend der Gruppen-farbe einen Luftballon und spielt damit frei im Raum.

O Freies Spiel im Raum.

AUSKLANG

● Abschließendes Spiel:Alle Luftballons werden in der Luft gehalten solange dieMusik spielt. Bei Musikstopp fängt jeder einen Ballon auf.Entspricht der gefangene Ballon nicht der eigenen Grup-penfarbe, wird er an ein Kind mit gleicher Farbe überge-ben.

O Frei im Raum.

● Abschlussgespräch mit Präsentation der Gruppenbilder.

O Gesprächskreis.

● Gemeinsames Abschlussritual wie in jeder Stunde oder:Wiederholung des Liedes „Grün, grün, grün ...“.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Kreativität und Phantasie anregen,selbst mit Farben malen.

H Zum Ausnutzen des gesamten Plakatesermuntern.

● Farbzuordnung, Materialerfahrungund Austoben.

● Gemeinsame Aufgabenbewältigung inder Gesamtgruppe, Gruppenerlebnis,Festigung der Farbkenntnisse.

H Die Kinder dürfen nicht zu weit ausei-nander stehen.

● Rückmeldung über den Stundenver-lauf und Würdigung der Ergebnisseder Kinder.

● Festigung durch Wiederholung.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

FARBENMALEFIZ

gelb grün rot

gelb grün rot

AUTORINNEN: INGRID MARKWITZ-ROTTHÄUSER/DORIS KRUG

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Pitsch-Patsch-WasserquatschOder: Wassergewöhnung beginnt unter der Dusche

Zeit: Ca. 1 Stunde.

Teilnehmer/innen: Eltern-Kind-Gruppe oder ca. 15 Vorschulkinder.

Materialien: Malseife oder Rasierschaum aus der Dose, große Abdeckplane. Wasserbehälter wie Eimer, Plastikschüsseln und Joghurtbecher, Schwämme,Waschlappen, Wasserspielzeug, Tennisbälle, Klötze, Steine, Legosteine.

Raum: Duschraum ohne Trennwände.

Zielsetzung: Im Sommer ist es oft viel zu heiß für Bewegungsangebote in der Sporthalle.Der Besuch des Schwimmbades oder die ausgiebige Nutzung des Duschrau-mes in der Sporthalle können hier mehr als eine willkommene Erfrischungbieten.Wassergewöhnung – auch im Hinblick auf das spätere Schwimmenlernen –beginnt am Waschbecken, in der Badewanne und unter der Dusche. Der Schwerpunkt des Praxisbeispiels liegt darin, durch das spielerische Tunim Duschraum Angst vor der Berührung mit Wasser abzubauen, Spaß amBaden und Planschen zu vermitteln und die Bewegungsumwelt der Kinderund jungen Familien zu erweitern. Dabei sollen die Kinder behutsam und oh-ne ihr Vertrauen zu enttäuschen, im gemeinsamen Spiel mit dem ElementWasser vertraut gemacht werden.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung im Umkleideraum, kurzes Gespräch über Du-schen, Waschen, Baden etc. und Einladung zur Spielstundeim Duschraum.

O Kreisgespräch.

● Alle bemalen sich selbst und/oder andere mit bunter Mal-seife. Auch lustige Punkfrisuren sind möglich.

Alternative:Einschäumen des ganzen Körpers mit viel Rasierschaum.

O Einzeln oder paarweise im Umkleide- und Duschraum.

HAUPTTEILWIR WOLLEN NICHT NASS WERDEN

● Um die bunte Bemalung noch nicht abzuwaschen, versu-chen alle, trotz laufender Duschen, nicht nass zu werden,indem sie sich zwischen Duschstrahl und Wand herschlän-geln.

O Alle hintereinander

● Unter den Eltern herkrabbeln, die als schützende Dächer imhohen Liegestütz das Wasser fern halten.

O Eltern dicht nebeneinander. Große Kinder hintereinander.

● Große Eimer und Schüsseln als Dächer benutzen.

O Jede/r für sich.

● Unter einer großen Abdeckfolie Schutz suchen.

O Alle unter der Folie.

WIR FANGEN DAS WASSER EIN

● Einfangen des Duschwassers in der Abdeckfolie durchHochhalten der Ränder.

O Alle um die Folie verteilt.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Orientierung,Einstimmung.

● Taktile Ganzkörpererfahrung, Spaß,spielerisches Einseifen.

H Malseife malt am besten auf trockenerHaut.

H Vor dem Anstellen der Duschen mitder Gruppe ein Signal vereinbaren, beidem keine Dusche mehr angestelltwird und alle zuhören.

● Spielerisches Ausleben möglicherÄngste vor dem Wasser.

● Gruppenerlebnis..

● Spielerischer Umgang mit dem Was-ser.

H Ränder der Folie etwas einrollen, da-mit sie nicht reißt und besser gehaltenwerden kann.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Aktivitäten mit dem Duschwassersee in der Folie:• Sturm im See mit hohen Wellen durch Rütteln an der Folie.• „Können wir den See hochheben“?• Der See kann in der Folie kreisen (Durch entsprechendes

Heben und Senken der Folie fließt Wasser im Kreis).• Manche wollen im See baden.

O Alle an der Folie.

● Ausgießen des Wassers in mitgebrachte Behälter.

O Alle helfen mit.

WIR WASCHEN UNS DOCH

● Mit dem aufgefangenen Wasser, Schwämmen und Wasch-lappen waschen und duschen sich alle gegenseitig ab. Dieabwaschende Person fragt jeweils: „Wo darf ich Dich wa-schen?“ und wäscht und spült nur dieses Körperteil ab.

O Paarweise/Partnerwechsel.

● Nun sind alle so nass, dass sie ein Körperteil nach dem an-deren direkt unter die Dusche halten, bis sie vielleicht ganzdarunter stehen.

UND SPIELEN NOCH EIN BISSCHEN

● Die großen Behälter voll Wasser laufen lassen und testen, wel-che der mitgebrachten Materialien schwimmen oder untergehen.

O Freie Aufstellung um die Behälter.

● Mit den Füßen nach den Materialien angeln und sie nachFarbe, Form oder Schwimmfähigkeit sortieren.

O Im Sitzen um die Behälter.

AUSKLANG

● Singen und Spielen des nachfolgenden Liedes.

● Singkreis um die Wasserbehälter.

H = Hinweis

● Erlebnis der Schwere von Wasser.

● Gruppenerlebnis.

● Behutsamer Umgang mit Waschen,vertrauensvolles Heranführen an Ab-duschen.

H Darauf achten, dass niemand Vertrau-en missbraucht und wild herumputzt.

● Schrittweises Heranführen an das Du-schen.

H Freiwilligkeit der Kinder beachten.

● Materialerfahrung.

● Förderung des Fußgeschickes sowieder Materialerfahrung.

● Gruppenerlebnis und fröhlicher Aus-klang.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: HEIDE MUSEBRINK

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Der 7. SinnEin Parcours zur Sensibilisierung der Sinne

Zeit: 90 Minuten.

Teilnehmer/innen: 20 Kinder, 5-6 Jahre.

Materialien: Kartons, Bürsten, Blätter, Äste, Stäbe, Filz, Nägel, Watte, Linsen, Gummi,Gardinenbleischnur, Bierdeckel und und ... eben alles, was wir so findenkönnen. Die eingesetzten Materialien sollten nach folgenden Eigenschaftenausgesucht werden: klein, groß, kalt, warm, feucht, weich, hart, schmal,kompakt, filigran, wenig, viel, eng, fein, grob, bekannt, unbekannt ...Möglichst viele Gegenstände aus der Natur einsetzen.

Zielsetzung: In dieser Einheit geht es um das Fühlen, Schmecken, Tasten, Riechen, Hö-ren und Sehen – kurz, um das bewusste Erleben unserer Wahrnehmungs-möglichkeiten.Die heutige Zeit spricht fast ausschließlich das Auge und das Ohr an, alle an-deren Sinne werden nur am Rande eingesetzt. Das Auge wird ständig über-fordert (z.B. Reizüberflutung in Einkaufszentren) und gleichzeitig in seinerVielfalt und seinen Möglichkeiten eingeschränkt. Das Ohr ist konstant einergroßen Palette von Geräuschen ausgesetzt, oftmals in nicht vertretbarerLautstärke (Verkehrslärm). Diese Entwicklung führt langfristig dazu, dassunsere Sinne nur noch mit schriller Aufmerksamkeit erreicht werden können(Signalfarben, große Plakatflächen). Um dieser „Verarmung“ zu begegnen,sollte man gezielt alle Sinne ansprechen. Der Sport kann diesen Raum anbie-ten, wie es bereits im Erlebnissport, bei Tanz und Yoga geschieht.

Erfahrungen aus der Praxis:

Noch kurz ein paar Anmerkungen und Tips für dieDurchführung: Es gibt keine Grenzen bei der Material-auswahl. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf und be-vorzugen Sie naturbelassene Gegenstände und Qualitä-ten. Ein allmählicher Einstieg in die Thematik ist sinnvoll.Die Ansprache der Gruppe sollte dem Thema bezüglichder Lautstärke und der Wortwahl angepasst sein. Insge-samt sollte eine ruhige Atmosphäre erzeugt werden. Die Zeit für die Durchführung der einzelnen Aufgabensollte großzügig bemessen sein. Lassen Sie Raum zum Erfahren und Probieren. Verfahren Sie nach der Regel „Geht mit anderen so um,wie Ihr es wünscht, dass sie mit Euch umgehen“.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Begrüßung und Bekanntgabe des Stundenthemas.

O Organisationsrahmen beliebig.

KÖRPERLICHE UND SINNLICHE EINSTIMMUNG

● Kreuz und quer durch den Raum gehen mit offenem Blick.

O Freier Ordnungsrahmen.

● Gehen durch den Raum, mit einzelnen Körperteilen (Knie,Fuß, Arm, Bein) Kontakt mit anderen aufnehmen.

O Freier Ordnungsrahmen.

● Durch den Raum laufen, Berührungspunkte mit anderenTeilnehmenden finden und diese im Laufen eine Zeit langbeibehalten und dann wieder lösen.

O Freier Ordnungsrahmen.

● Gespräch über das Erlebte.

O Kreisgespräch.

● Die Gruppe wird halbiert.

O Z.B. alle, die gerne Klöße essen, oder kurze Haare haben,oder ... gehen in einen vorher bestimmten Teil des Raumes.

● Die erste Gruppe geht in den Raum und jede/r sucht sicheinen Platz, die Teilnehmenden der zweiten Gruppe laufenum die Stehenden herum und tippen einzelne Körperteilean, die dann sofort in der Bewegung „einfrieren“ (es entste-hen kuriose Standfiguren).

O Mehrmaliger Gruppenwechsel, wobei der erste Wechselfrühzeitig erfolgen sollte, um sich in die jeweilige Rolleeinfügen zu können.

H = Hinweis

● Einstimmung.

● Wach werden, ankommen.

H Schaut Euch gegenseitig an, schautEuch im Raum um!

● Körperkontakt aufnehmen, vertraut wer-den, Spüren einzelner Körperpartien.

H Leitungsperson nennt anfangs die jewei-ligen Berührungspunkte (Knie, Arm, ...).

● Intensivierung der körperlichen Belas-tung.

H Achtet aufeinander, um Zusammenstö-ße zu vermeiden!

● Bewusstmachung der einzelnen Erfah-rungen: bezüglich sich selbst, desKörpers, des/der Partner/in, der Mate-rialien etc.; Verbindung zum Alltagherstellen (Reizüberflutung).

● Gruppenbildung mal anders.

● Körperwahrnehmung ohne Materialsowohl des eigenen als auch des ande-ren Körpers.

H Deutlich hervorheben, dass nicht nur„grobe“ Körperregionen (Bein, Fuß),sondern auch die kleinen Partien (Fin-ger, Ohr) angetippt und bewegt wer-den; die Körperteile nur antippen undnicht führen.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

HAUPTTEIL/SENSIBILISIERUNGSPARCOURS

● Gemeinsamer Aufbau der Stationen, Verteilung der entspre-chenden Materialien, Demonstration der jeweiligen Aufgabe.

O Die einzelnen Stationen sind auf Karteikarten aufgezeichnet.

● Die Teilnehmenden erleben zu zweit oder zu dritt die ein-zelnen Stationen.

O Die Reihenfolge der Stationen ist beliebig.

BESCHREIBUNG DER STATIONEN

● Silhouette legen; eine/r liegt mit geschlossenen Augen amBoden, der/die andere zeichnet den Körperumriss mit Hilfeeiner Gardinenbleischnur nach; anschließend versucht sichder andere, in die entstandene Silhouette hineinzulegen.

● Mit verschiedenstem Material über die Hand, Armbeuge,Rücken, Bauch der liegenden Person streichen (liegendePerson hat Augen geschlossen); jede/r Liegende legt max.zwei bis drei Körperstellen frei, an denen sie/er die Mate-rialien spüren möchte; der/die Partner/in wählt die Materia-lien und die Art der Berührung (streichen, tippen, drücken);Blätter, Watte, Fell, Bürsten, Schmirgelpapier, Steine, Fe-dern, ... liegen bereit.

● Deckeldecke I: mit Bierdeckeln den ganzen Körper abde-cken; der/die Partner/in liegt auf dem Bauch und wird mitBierdeckeln zugedeckt.

● Deckeldecke II: Bierdeckel nur auf einzelne Körperteile legen.

● Fußerfahrungsparcours: Barfuß über verschiedene Materia-lien gehen, zuerst mit geöffneten dann mit geschlossenenAugen, mit oder ohne Führung über Filzfliesen, Sand, Blät-ter, Eisen, Ketten, Stäbe (mit Krepp am Boden befestigt).

● Ballmassage: mit einem Tennisball, Flummi, Igelball ...über den Körper rollen; durch die Kleidung erfährt der/diePartner/in eine Massage.

● Fühlkästen/-kartons: Pappkartons o.ä. mit einem Loch ver-sehen, durch welches eine Hand passt; mit Stoff die Öff-nung als Sichtschutz abdecken; die Kartons können mit lo-sem Material gefüllt werden: Luftballons, Nägel, feuchtesLeder, Linsen, Schwamm, Mehl etc.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Vorbereitung auf das selbständige Ar-beiten an den Stationen.

● Förderung der Auge-Hand-Koordinati-on durch das möglichst exakte Anle-gen der Schnur; Wahrnehmung vonKörperproportionen, Abbau vonScheu.

● Verschiedene Materialien und Qualitä-ten auf der Haut spüren.

● Ganzkörperwahrnehmung, das Bauen/das Auflegen bewusst erleben lassen.Welche Wirkung hat die Deckeldecke(Wärme, Gewicht)?

● Wahrnehmung von Körperteilen.

● Sensibilisierung der Fußsohle, verschie-dene Materialbeschaffenheiten erfahrenlassen, Verbesserung der Fußkoordinati-on und des Gleichgewichtsvermögens.

● Entspannung.

● Es geht dabei nicht darum, die Gegen-stände zu erraten, sondern die jeweiligenQualitäten zu fühlen und zu erleben.

H Die Verwendung von Gemeinheiten(tote Mäuse, Mausefallen) bewirkt dasGegenteil und zerstört das Vertrauen.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: GUDRUN NEUMANN

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Katzen können Mäuse fangenZeit: 45 Minuten.

Teilnehmer/innen: Kinder im Vorschulalter (4-6 Jahre).

Zielsetzung: Das Spiel kann nicht als gesonderter Lernbereich aufgefasst werden. Es istGrundlage und Voraussetzung für die Verwirklichung aller Bildungsaufga-ben am Kleinkind. In gleichem Maße wird die kognitive, emotionale und diemotorische Entwicklung gefördert.

Hierbei ist zu berücksichtigen:• Erfahrungen vor die Unterweisung stellen,

• Leistungsdruck vermeiden,

• Interessen und Konflikte der Gruppe aufgreifen,

• Interessen und Bedürfnisse des einzelnen Kindes beobachten und berück-sichtigen,

• nach Schwerpunkten vorgehen, nicht lückenlose Systematik anstreben,

• kindliche Erfahrungskreise in verschiedenen Lernbereichen deutlich wer-den lassen (sehen, hören, probieren lassen, anleiten, selbständig durch-führen lassen).

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

● Einführung des Fingerspiels:„Katzen können Mäuse fangen,haben Krallen wie die Zangen.Mäuslein mit dem Ringelschwänzchen,machen auf dem Dach ein Tänzchen,schlüpfen durch die Bodenlöcherund zuweilen auf die Dächer.Leise, leise kommt die Katz,hat sie all auf einen Satz.“

● Gemeinsam werden die unterschiedlichen Bewegungen derKatze erläutert, z.B. „Katze läuft auf Samtpfoten“ – weich,leise – schleicht – schnell, langsam – läuft majestätisch,Katze geht auf Mäusefang, verharrt, setzt zum Sprung an:springt.

● Um der spielerischen Darstellungsfreude der Kinder entge-gen zu kommen, setzen wir Tücher als „Mäuse“ ein.„Mäuse“ werden nun von den „Katzen“ z.B. geworfen, ge-zogen, geschüttelt.

● Bei allen Bewegungsabläufen soll darauf geachtet werden,dass die gesamte Halle bespielt wird.(Als Hilfe: Mäuse verstecken sich häufig in Ecken undWinkeln.)

● Katze und Kater suchen sich eine/n Partner/in. Sie zeigenZuneigung durch laute Katzenmusik. Haben sich Paare ge-funden, schnurren sie, reiben und streicheln sich.

● Paare laufen durch die Halle.Im Wechsel „Führen“ und „Folgen“.Jedes Kind hat nun die Möglichkeit, die schon erprobtenBewegungsabläufe zu wiederholen. Der Partner/die Partne-rin übernimmt die vorgegebene Bewegung. Dies geschiehtim selbst gewählten zeitlichen Wechsel.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Konzentrationsvermögen;Gedächtnistraining;Feinmotorik;Erweiterung des Sprach- und Rhyth-musgefühls.

● Unterschiedliche Bewegungsabläufekommen dem Bewegungsdrang undder Bewegungsfreude der Kinder ent-gegen, Sprache in Körpersprache um-setzen.

● Hilfsmittel: Tücher.

● Raumerfassung.

● Partnerschaftliche Übungen;Eingehen auf emotionale Bedürfnisse(Zärtlichkeit).

● Sozialverhalten.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Haben sich alle Katzen auf dem Hallenboden ausreichendbewegt, unternehmen sie einen nächtlichen Ausflug in dieStadt (Wechsel zum Geräteaufbau).In einer Bewegungsgeschichte (ÜL) erleben die Katzenverschiedene Abenteuer, z.B. verstecken sie sich vor einemHund oder flüchten vor dem Regen oder sie singen auf denDächern der Stadt den Mond an.

● Nach ausgiebiger Wanderung über die Dächer geht dieSonne auf.Langsam schleichen die Katze und der Kater nach Hause.Sie schlecken Milch, putzen sich, rollen sich zusammenund schlafen zufrieden ein (lächelnd, freundlich).

● So träumen sie den Traum, der Katze und Maus in der Mu-sik vereint.Bei Einsatz der Musik tanzen die Katzen zunächst nochverschlafen, dann immer freudiger und zu guter Letzt tan-zen sie mit den Mäusen.Ist die Musik zu Ende, erwachen unsere Katzen aus ihrenTräumen. Das alte Spiel zwischen Katz und Maus beginntvon vorn.

● Katzen können Mäuse fangen ...

H = Hinweis

● Mimik.

● Einsatz von Musik.

● Zum Abschluss die Wiederholung deseingeführten Fingerspiels.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORINNEN: MONIKA KAPLIK/GABRIELE SCHAUEN

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Eine Reise in das Land der GefühleZeit: Ca.1 1⁄2 Stunden.

Teilnehmer/innen: 15-20 Vorschulkinder.

Materialien: Skizzen der Geräteaufbauten und die entsprechenden Geräte; z.B. 1 Bank, 3 Kästen (vier-, drei- und zweiteilig), 1 Weichboden und 2 Matten für denMattenberg; 3-5 Gymnastikreifen und 1 Matte für die Reifenschaukel; 3 lose Kastenteile, 2 kleine Kästen und Weichboden für das Labyrinth; 2-3 Matten und eine Langbank für den Mattentunnel; 1 Langbank, 5-8 Gym-nastikstäbe und 2 Matten für die Wackelbank; 1 Fallschirm und ein umge-kipptes Tor für die Höhle.

Zielsetzung: Über Bewegung, Singen und Spiel wird in dieser Stunde der Gefühlsaus-druck der Kinder gefördert. Darüber hinaus lernen die Kinder, dass es ver-schiedene Gefühle gibt, die von verschiedenen Menschen unterschiedlichausgedrückt werden. Während die eine vor Freude in die Hände klatscht,tanzt der andere vielleicht herum.Die Kinder sollen erfahren, dass alle Gefühle ihre Berechtigung haben undausgelebt werden können, ohne anderen Personen oder Gegenständen zuschaden. Deshalb sollte kein Gefühl von den Erwachsenen als schlecht, gutoder böse gewertet werden.Gefühle auszudrücken erleichtert Kinder und lässt sie das Empfundene auchschneller und besser verarbeiten. Ständig geforderte Kontrolle des Gefühls-ausdruckes führt dazu, im Erwachsenenalter verlernt zu haben, den Gefüh-len Ausdruck zu geben.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung und Einladung zu einer Reise in das Land derGefühle.

O Gesprächskreis.

● Gespräch über Gefühle wie Angst, Freude, Wut, Trauer, Är-ger, ...

O Gesprächskreis.

● Lied: „Wenn ich fröhlich bin, dann klatsch ich in dieHänd!“ (siehe Literaturangabe).

O Kreisaufstellung.

● Erfinden eigener oder veränderter Strophen durch die Kin-der.

O Kreisaufstellung und ggf. freies Bewegen in der Halle.

HAUPTTEIL

● Gespräch über das Land der Gefühle: Die Kinder betrach-ten und beschreiben die Geräteskizzen.

O Gesprächskreis.

● Gemeinsamer Geräteaufbau.

● Kurzes Gespräch über den weiteren Ablauf der Stunde undHinweis auf „Gefahrenpunkte“.

H = Hinweis

● Einstimmung der Kinder.

● Begriffserklärung.H Bei Vorschulkindern können die Na-

men für verschiedene Gefühle nichtvorausgesetzt werden.

● Gemeinschaftserlebnis, spielerischeHinführung zu bewusstem Gefühlaus-druck.

H Kinder ggf. zu deutlicher Mimik undKörperhaltung entsprechend der Ge-fühle auffordern. Der/die ÜL mussmitspielen.

● Weitere Auseinandersetzung mit ver-schiedenen Gefühlen und den entspre-chenden Ausdrucksmöglichkeiten.

H Den Kindern Zeit zum Überlegen las-sen, Ideen evtl. durch Impulse heraus-locken, bei der Textgestaltung für eineneue Strophe helfen.

● Hinführung/Motivation zum Gerä-teaufbau, Begriffsbildung durch Be-nennen der abgebildeten Geräte.

H Geräteaufbau in der Gruppe und aufdie jeweilige Situation abstimmen,Kinder beteiligen.

● Orientierungshilfe für die Kinder, Hin-führung zur Verantwortung für die ei-gene Person, „Sicherheitstraining“.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

Mattenberg Reifenschaukel Labyrinth Mattentunnel

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O = Organisation

O Gesprächskreisbzw. Aufstellungum die „Gefah-renpunkte“ (siehe Bild).

● Freies Ausprobieren und Spielen an den Geräten.

● Versammeln der Kinder in der Höhle und Wiederaufgreifendes Liedes „Wenn ich fröhlich bin, ...“

O Gesprächsrunde.

● Erfinden einer neuen Strophe unter der Fragestellung: „Wogehst du hin, wenn Du fröhlich bist?“

O Beim Singen der neuen Strophe den Ort entsprechendwechseln, z.B.: „Wenn ich fröhlich bin, dann lauf ich aufden Berg ...“

● Erfinden weiterer Strophen, Singen und Ausleben.

O Jeweils Ortswechsel mit der gesamten Gruppe.

● Gemeinsamer Geräteabbau.

AUSKLANG

● Ratespiel aus dem Land der Gefühle: Ein Kind stellt wort-los ein Gefühl dar, ein anderes rät, um welches Gefühl essich handelt.

O Partneraufgabe.

● Abschließender Ausklang wie in jeder Stunde.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

H An der Rollbank besteht die Gefahr,sich die Zehen zu klemmen. Die Kin-der darauf hinweisen, dass sie auf an-dere achten und niemand auch nur ausVersehen von einem Gerät geschubstwerden darf.

● Erprobungsphase, jedes Kind bewegtsich entsprechend seines Könnensstan-des und seiner Bedürfnisse.

● Wiederaufgreifen des Stundenthemas,Dynamikwechsel von lebhaften Spielzur „aktiven“ Pause.

● Auch das Aufsuchen bestimmter Orteist Teil des Gefühlsausdruckes.

● Weitere Erfahrungen zum Gefühlsaus-druck.

H Neben Ortswechsel können die Stro-phen auch Aktionen beinhalten wie:„Wenn ich wütend bin, dann hau ichauf die Matte.“

● Die Gruppe verlässt das Land der Ge-fühle wieder.

● Förderung des Gefühlsausdruckes;Wahrnehmung des Gefühlsausdruckeseiner anderen Person.

● Ein fester sich wiederholender Rah-men schafft für Kinder Sicherheit underleichtert die Orientierung im Tages-ablauf.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: HEIDE MUSEBRINK

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Entspannen gegen VerspannenZeit: 30-45 Minuten.

Teilnehmer/innen: Ca. 20 Jungen und Mädchen (4-6 Jahre alt).

Materialien: Für jedes Kind 15 Bierdeckel und eine Wolldecke (Turnmatten als Alternati-ve).

Ort: Ruhige, etwas verdunkelbare Ecke einer Sporthalle oder andere Räume.

Zielsetzung: Jungen und Mädchen fallen uns im Sportverein auf, denen es kaum gelingt,mit ihren Spannungen bewusst umzugehen. Sie können meist nicht Span-nungen auf- und abbauen und keinen harmonischen Spannungs- und Ent-spannungsrhythmus entwickeln. Dieses Wechselspiel beeinflusst nachhaltigu.a. die Konzentrationsfähigkeit, die emotionale Befindlichkeit, die eigeneLeistungsfähigkeit, den Umgang mit dem Alltagsstress, das Sozialverhaltenund die Ausdauerfähigkeit.Diesen Kindern kann mit Entspannungstechniken geholfen werden, die be-wirken, dass sie die Fähigkeit üben, die Muskeln des Körpers wie auch diegeistig-seelische Aktivität willkürlich-konzentrativ zur Lösung und Ruhe zubringen. Dabei geht es nicht um das Erreichen einer völligen Entschlaffung,sondern um einen wohltuenden Entspannungszustand, bei dem die Nerven-und Muskelhochspannung gelöst wird.Nachfolgend wird die Eutonie als eine bewährte Entspannungstechnik für 4- bis 6-jährige Kinder vorgestellt. Das Gelingen von Entspannungsübungenhängt von der Bereitschaft und Fähigkeit der Kinder ab, u.a. ruhig zu liegen,den gesprochenen Worten des/der ÜL/in zuzuhören. Anfangs sollten kürzereEntspannungszeiten berücksichtigt werden. Eine wiederholende Reihenfolgeder Entspannungssequenzen, verpackt in kindgerechte Geschichten, ist beijüngeren Kindern ratsam. Geschlossene Augen unterstützen die Konzentra-tionsfähigkeit und erleichtern, die Aufmerksamkeit auf sich selbst und nachinnen zu richten.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

„BASISENTSPANNUNG“

● „Autospiel“Kinder spielen Autofahren:1. Gang = Gehen,2. Gang = Traben,3. Gang = schnelles Laufen,4. Gang = Sprint.

O Sie bewegen sich entsprechend dem eingelegten Gang freiim Raum.

● „Atomspiel“Der/Die ÜL/in signalisiert eine Zahl verbal (Ruf) oder visu-ell (Handzeichen). Die Kinder sollen entsprechend des Sig-nals zusammenfinden z.B. 3-4-5.

O Alle Kinder gehen im Raum umher.

● „Haltet die Sache frei“Zwei gleichstarke Gruppen versuchen, ihre Spielfeldhälftevon Bierdeckeln (pro Kind 15 Bierdeckel) frei zu halten.Nur werfen ist erlaubt!

„RUHETÖNUNG“

● ÜL/in lässt die Bierdeckel von den Kindern sehr langsameinsammeln.

O Es werden für alle Kinder Matten oder Wolldecken imRaum verteilt. Die Kinder gehen zu zweit zusammen.Sportschuhe ausziehen.

● „Mit Bierdeckeln etwas bauen“Die Kinder bauen mit den Bierdeckeln nach ihren Wün-schen etwas auf einer Matte oder Wolldecke.

● „Bierdeckelstraße“Ein Kind legt sich hin und schließt die Augen. Das andereKind legt eine Bierdeckelstraße auf den Körper des liegen-den Kindes. Anschließend ist Platztausch.

● „Spürst Du etwas?“Die Deckel, auch mehrere, werden auf verschiedene Kör-perteile gelegt. Das auflegende Kind fragt: „Wo liegen dieDeckel? Wo spürst Du die Deckel?“ Anschließend Aufgabentausch.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Abbau körperlicher und seelischerSpannungen.

H Der/Die Übungsleiter/in signalisiertdie Gänge verbal (Zahlen zurufen)oder visuell (Zahlen zeigen).

H Unterhaltsamer wird das Spiel da-durch, dass mit den genannten Zahlennoch bestimmte Aufgaben verbundenwerden, z.B. nur 3 Beine sind am Bo-den; als Gruppe möglichst schnell dieEcken des Raumes berühren; einhakenund als Gruppe kreuz und quer durchdie Halle laufen.

● Entwicklung eines Ruhebedürfnissesdurch bewegungsintensive Spiele oderÜbungen.

● Einleitung der Phase „Ruhetönung“.

H Ist die Raumtemperatur zu kalt, soll-ten die Kinder warme Kleidung anzie-hen, um sich wohlfühlen zu können.

● Übergang von der aktiven Phase in ei-nen ruhigeren Abschnitt. Die Konzent-ration wird jetzt auf die eigene Persongelenkt.

● Wahrnehmung des eigenen Körpers.

H Die Deckel wieder in der umgedrehtenRichtung abnehmen.

H Alternativ: Deckel hinlegen und wie-der wegnehmen und dann erst die Fra-ge stellen „Wo lagen sie?“

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

„ENTSPANNUNG“

● „Reise durch den Körper“

O Jedes Kind liegt auf einerWolldecke oder Turnmat-te. Es ist günstig, wennsich der Raum verdun-keln lässt. Die Kinder-gruppe sollte in einemRaumteil zusammenlie-gen.

● Der/Die ÜL/in beginntdie „Reise“ auf der rech-ten Körpervorderseiteund sagt mit ruhigerStimme: „Du spürst denDaumen deiner rechtenHand (1), den Ringfinger...“; er/sie reist weiter ...über den rechten Arm zurrechten Schulter (2-5);rechten Brustkorb undzur rechten Hüfte (6); ...über das rechte Bein (7)bis zum rechten kleinen Zeh (8). Es folgt die linke Körper-seite. Dann die Körpervorderseite vom Scheitel bis zumUnterleib (9). Schließlich die Rückseite vom Hinterkopf biszum Po.

● Am Schluss der „Reise“ wieder „Zurücknehmen“: „Du hastdich entspannt und fühlst dich wohl. Atme tiefer und tiefer,rekel und Streck dich, bewege die Arme und Beine, öffnedeine Augen, stehe langsam auf und gehe durch denRaum!“

● Am Schluss der „Entspannungszeit“ ist ein Sitzkreisge-spräch sinnvoll, bei dem Kinder über ihre „Reise“ sprechenkönnen.

H = Hinweis

● Ziel ist das Hineinspüren in einzelneKörperteile, das letztlich die Entspan-nung bewirkt. Die Voraussetzung fürdie Durchführung der „Reise“ ist, dassdie Kinder die Körperteile mit Namenkennen. Ist das nicht der Fall, mussnoch einmal in der Stufe „Ruhetö-nung“ das Körperwissen geübt wer-den.

H Genügend Zeit zum Erspüren lassen.

H Zum besseren Erspüren einzelner Kör-perteile eignen sich verbale Hilfen wie„Du spürst den Arm, wie er den Ärmelberührt.“

● Zurückfinden in das „normale“ Aktivi-tätsniveau.

● Phase der Besinnung und des Nach-wirkens.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: KLAUS BALSTER

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Erste Schritte in der TurnhalleKlettern und Steigen an der Kastenpyramide

Zeit: 60 Minuten.

Teilnehmer/innen: Eltern mit ihren Kleinkindern im Alter von 2-4 Jahren.

Materialien: 1 Sandsäckchen pro Teilnehmer/in, 6 kleine Kästen, 6 Bodenmatten.

Ort: Sporthalle.

Zielsetzung: Das Eltern-Kind-Turnen schafft in unserer heutigen Zeit einen Ausgleich zuden einengenden Umweltbedingungen unserer Kleinkinder. Es bietet einenRaum, in dem Kleinkinder ungefährdet die so wichtigen physischen, psychi-schen und sozialen Erfahrungen während dieser prägenden Entwicklungspe-riode sammeln können.Diese 1. Stufe regt zur freien Bewegung mit einfachen Geräten, die unter-schiedlich variiert werden, an. Werfen und Fangen werden mit bunten, hand-lichen Sandsäcken geübt. An kleinen Kästen werden erste Erfahrungen beimSteigen und Klettern, sowie mit Rollbewegungen gesammelt. Der Aufforde-rungscharakter der geschaffenen Situation ist hoch, reizt Eltern und Kinderzu Eigeninitiative und bildet so die Grundlage für das wichtigste Element imKinderturnen: den Spaß an der Bewegung!

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Laufen nach Musik, bei Musikstopp auf der Stelle hinset-zen. Bei Musikstopp wird jeweils eine neue Bewegungsauf-gabe gestellt:• Hüpfen,• Hopserlaufen,• Laufen mit Pferdchensprüngen.

O Freie Aufstellung.

● Eltern und Kinder werfen sich das Sandsäckchen in unter-schiedlicher Form zu, z.B. frontal zueinander; rückwärtsdurch die Beine; beidhändig über den Kopf; etc.

O Freie Aufstellung, Eltern üben mit ihrem Kind, jeder hatein Sandsäckchen.

● Das Säckchen über den Boden hin und her schlittern; zu-werfen; mit einer bzw. beiden Händen übergeben; Säck-chen mit den Füßen halten und übergeben.

O Eltern und Kinder sitzen sich mit weit gegrätschten Beinengegenüber, im 2. Durchgang: Bauchlage gegenüber.

● Das Kind geht in Bankstellung, das Säckchen liegt auf derLendenwirbelsäule,Wechsel zwischen „Katzenbuckel“ und „Pferderücken“.

● Langsames Gehen durch die Halle; aus dem Stand in dieHocke gehen; dann zum Sitz; Bauchlage und jeweils wie-der aufstehen.

O Stand; das Säckchen liegt auf dem Kopf.

H = Hinweis

H Z.B.: Detlef Jöker, MenschenkinderVerlag: „Seine schönsten Lieder“.

● Anregung der Herz-Kreislauftätigkeit,Orientierung im Raum,Gewöhnung an die Hallensituation.

● Die Sandsäckchen sind leicht undhandlich und somit für Kinderhändegut zu greifen und zu werfen. Ihreleuchtenden Farben regen zum Spielan. Darüber hinaus kann das Farben-lernen ganz nebenbei in den Unter-richtsverlauf eingebaut werden.

H Das Gewicht des Säckchens hilft beider Bewegungsausführung.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

HAUPTTEIL

● Überwinden der Kästen auf beliebige Weise (nach einerWeile die Übungen der Kinder aufgreifen und dann von al-len ausführen lassen), z.B.Übersteigen;Aufsteigen – Strecksprung;Aufhocken – Strecksprung;Seitwärts Aufknien – Abhocken;Bauchlage auf dem Kasten – ganze Drehung;Bauchlage – auf die Matte abrollen.

O Die Kästen mit je einer Matte hintereinander in einer Reiheaufstellen. Eltern versammeln sich mit ihren Kindern hinterdem ersten Kasten und bilden eine Reihe, es wird nachei-nander geturnt.

● Beliebiges Überlaufen der Mattengräben: Schlusssprüngeüber die Mattengräben.

O Matten bleiben liegen; Lasten zur Seite schieben.

● Ersteigen der Pyramide vorwärts herauf, rückwärts herun-ter, nach einiger Übung auch vorwärts herunter; dann vonder 2. Kastentreppe auf die Matten springen; nach einigerÜbung von der Spitze herunterspringen.

O Die kleinen Kästen werden zu einer Pyramide aufgestellt: 3 Kästen bilden die Basis, dann 2 und zuletzt einen alsSpitze; die Pyramide mit Matten sichern.

AUSKLANG

● Fingerspiel: „10 kleine Zappelmänner“Spiellied: „Was tun wir denn so gerne hier im Kreis?“Schlusslied: „Das Turnen ist aus!“

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

H Die kleinen Kästen eignen sich beson-ders gut, um Kinder an Geräteland-schaften zu gewöhnen. Der Geräteauf-bau fordert von alleine die Bewe-gungsabläufe des Steigens und Sprin-gens heraus. Die Anforderungen kön-nen dem jeweiligen Stand der einzel-nen Kinder problemlos angepasst wer-den.

● Eltern turnen grundsätzlich gemein-sam mit ihrem Kind, begleiten es undgeben Hilfestellungen.

H Der veränderte Geräteaufbau fördertdie Motivation und vertieft die Bewe-gungsabläufe.

H Kinder lernen ihre eigene Leistungsfä-higkeit selbst einzuschätzen und zu er-proben.

● Der gemeinsame Schlusskreis bildetmit dem Stundeneinstieg einen festenimmer wiederkehrenden Rahmen, derden Kindern in der neuen Situationder Turnstunde das Gefühl von Ver-trautheit und Sicherheit vermittelt.Das immer gleiche Schlusslied ent-lässt die Kinder in der Gewissheit,sich in der nächsten Woche wieder zuversammeln.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: ULRIKE BANSE

Literatur.: Cornelia Nitsch, Zehn kleine Fingerchen..., Mosaik-Verlag. München 1994.

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Die BärenkinderFörderung des Gleichgewichts

Zeit: Ca. 45-60 Minuten.

Teilnehmer/innen: Ca. 15 Kinder im Alter von 4-6 Jahren.

Materialien: Für jede Station wird ein Bild angefertigt, wonach die Kinder die Station ent-sprechend aufbauen können.Materialien siehe einzelne Stationsbeschreibungen.

Zielsetzung: Das Gleichgewicht ist an der Steuerung aller Bewegungen beteiligt undwichtige Grundlage für Bewegung, Spiel und Sport. Das zeigt sich z.B.durch die aufrechte Körperhaltung eines Kindes oder eine sichere Raumori-entierung. Kinder mit einem gut entwickelten Gleichgewichtsgefühl könnensich schnell auf Richtungsänderungen einstellen oder reagieren sicherer beiDrehbewegungen. Erst mit 8-12 Jahren erreicht das Gleichgewicht ein Opti-mum. Die Entwicklung des Gleichgewichts ist altersabhängig, daher müssenin der Bewegungsgeschichte („Die Bärenkinder“) – je nach Alter der Kinderund persönlicher Leistungsfähigkeit – die Anforderungen entsprechend ge-steigert bzw. vereinfacht werden. Die Kinder sollen die sich aus der Ge-schichte ergebenden Aufgaben möglichst selbstständig lösen und dabei spie-lerisch eine Förderung des Gleichgewichts erfahren. Unterschieden wird bei der Förderung des Gleichgewichts zwischen:• Förderung des statischen Gleichgewichts,• Förderung des dynamischen Gleichgewichts,• Förderung des Objektgleichgewichts.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Lied „Was hört der Bär?“(Impulse Musikverlag Drensteinfurt 1997).

● Die Geschichte der Bärenkinder erzählen:Die Bärenkinder treffen sich morgens auf der Wiese undwollen einen Ausflug in die Traumhöhle machen. Dazumüssen sie durch einen Bach, eine Schlucht, auf einenBerg, durch den Wald und über eine Brücke klettern, bissie sich alle in der Traumhöhle wiedertreffen und dort aus-ruhen können. Je nach Alter der Gruppe wird die Geschich-te entsprechend erzählt und gestaltet.

O Sitzkreis.

SCHWERPUNKT

● Aufbau der Stationen, Erläuterungen zu den Stationen undBewegungsaufgaben.

Bach: „Klettert mit den drei Steinen (Bierdeckel)durch den Bach, ohne nass zu werden (ohne aufden Boden zu treten).“

Schlucht: „Schleicht leise auf Zehenspitzen durch dieSchlucht, ohne euch zu verletzen (die Seile zuberühren).“

Wald: „Schleicht durch den Wald, ohne die Bäume zuberühren... Wenn ihr den Zauberbaum seht, rührteuch nicht vom Fleck, bis ihr von einem anderenKind erlöst werdet.“

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Phantasievoller Einstieg.H Bewegen wie ein Bär.

● Alle Stationen dienen der Förderungdes Gleichgewichts, der Körperkoordi-nation und Konzentration. Die phanta-sievolle Ausschmückung der Aufgabenerzeugt bei den Kindern Motivation.

● Organisation des Aufbaus mit denKindern.

● Förderung des dynamischen Gleichge-wichts, indem die Kinder auf denBierdeckeln balancieren.

H Material: Tesafilm und Bierdeckel.

● Förderung des dynamischen Gleichge-wichts, indem die Kinder sich an dendurch die Seile vorgegebenen Raum„Schlucht“ anpassen.

H Barfuß üben;Kinder können die Intensität undSchwere der Übung selbst bestimmen.

H Material: Seilchen.

● Förderung des statischen Gleichge-wichts, indem die Kinder sich beimAnblick des Zauberbaums (markierterKorken) ruhig verhalten.

H Material: Korken.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

Berg: „Steigt auf den hohen Berg. Bleibt oben stehenund schaut bis zu eurer Traumhöhle.“

Brücke: „Balanciert über die Brücke, ohne ins Wasser zufallen. Haltet euren Rucksack hoch über demKopf, damit er nicht nass wird.“

O Bärengruppen von 3-4 Kindern bilden. Die Gruppe erhältjeweils vom Bärenvater/Bärenmutter ein Bild, zu welcherStation sie als nächstes gehen muss.

AUSKLANG

● Zum Abschluss treffen sich alle Bären in der Höhle und ru-hen sich aus.Die Bären legen sich auf Matten und schließen die Augen.Der Bärenvater/die Bärenmutter erzählt eine Traumge-schichte.

O Gemeinsames Aufräumen.

H = Hinweis

● Förderung des dynamischen Gleichge-wichts beim Klettern. Förderung desstatischen Gleichgewichts beim Blicküber das Land vom Gipfel des Bergs.

H Material: Dicke Matten oder Spros-senwand oder Kästen.

● Förderung des Objektgleichgewichts,indem die Kinder ihren Rucksack(Bohnensäckchen) über dem Kopf hal-ten.

H Material: Bank oder Schwebebalken.

H Der/die Spielleiter/in (Bärenvater/ Bä-renmutter) kann durch die gezielte Ab-gabe von Bildkarten mit den Stations-motiven die Gruppen alle Stationendurchlaufen lassen.

● Zur Ruhe finden, entspannen.

H Material: Fallschirm, Ringe, Matten.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: BEATE LEHMANN

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Erlebnisorientierter AufgabenspaziergangIn der Natur als Alternative zur Turnhalle

Zeit: 60-120 Minuten.

Teilnehmer/innen: 15 Vorschulkinder im Alter von 4-6 Jahren, 2-3 Erwachsene als Betreuung(Eltern ansprechen!).

Materialien: 15 Augenbinden, 1 langes Seil (ca. 30 m), Tragetasche zum Sammeln, Pfei-le und Punkte als Markierungs- und Orientierungshilfen, bemalte und be-schriftete Aufgabenkarten (gelocht), Wollfäden, 1 Tuch (ca. 40x40 cm), Kle-ber, 15 Fotokartons oder Knete.

Zielsetzung und organisatorische Hinweise:Im Gegensatz zu unseren weitestgehend sterilen Parks und zubetonierten In-nenstädten kann Wald als ein natürlicher Lebensraum noch direkte Naturer-lebnisse für Kinder ermöglichen. Im Wald haben die Kinder die Möglichkeit,Natur ursprünglich zu begreifen, zu erfahren und mit allen ihren Sinnen insich aufzunehmen. Vielfältige Sinneserfahrungen sind sowohl wesentlich fürdie gesamte Persönlichkeitsentwicklung von Kindern (vgl. „Sport im Ele-mentarbereich“ Grundsatzpapier der Sportjugend NRW) als auch Vorausset-zung für eine positive Beziehung zur Natur und damit Grundlage für ein spä-teres verantwortungsvolles Umweltbewusstsein.Im Rahmen dieses erlebnisorientierten Spazierganges erkundet die Gesamt-gruppe den Wald mit Hilfe von Aufgabenkarten. Die Strecke sollte sich anden vorgegebenen Waldwegen orientieren. Zwischen den einzelnen Kartenhelfen ausgeschnittene Punkte oder Pfeile, den richtigen Weg zu finden. Al-les Material ist mit Wollfäden an Ästen und/oder Bäumen befestigt und kannsofort wieder mitgenommen werden. Die Aufgabenkarten sind entwederkindgemäß bemalt oder beschriftet, wobei Erwachsene die Aufgabenstellun-gen vorlesen müssen.Während des gesamten Spazierganges werden von den Kindern typische„Schätze“ des Waldes in Tüten oder Körben gesammelt (ohne etwas abzu-brechen oder herauszureißen), so dass als Abschluss oder während einesmöglicherweise zusätzlichen Nachmittags eine „Waldplastik“ erstellt wer-den kann. Wichtig ist, dass die Strecke nicht zu lang gewählt wird, da derSchwerpunkt der Stunde auf der Lösung der Aufgaben liegen soll. Die be-schriebene „Stunde“ wird abhängig vom gewählten Abschluss und von derAnzahl der Aufgabenkarten zwischen 60 und 120 Minuten Zeit in Anspruchnehmen. Es ist also möglich, Aufgaben weg zu lassen, wobei allerdings da-rauf zu achten ist, dass trotzdem durch die verbleibenden Aufgaben alle Sin-ne angesprochen werden.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Begrüßung zur Walderkundung.

O Kreisgespräch.

● Finden der 1. Aufgabenkarte.

O Die Karten erst abnehmen und vorlesen/beschreiben lassen,wenn alle aus der Gruppe da sind. Die Gruppe geht erst zurnächsten Karte, wenn alle Kinder die Aufgabe gelöst haben.

AUFGABE 1

● „Seid ganz leise und horcht! Welche Geräusche hört Ihr?“

O Kreisgespräch, evtl. wiederholtes Hören und Benennen.

AUFGABE 2

● „Bleibt stehen und schaut Euch um. Welche Farben könntIhr sehen? Gibt es unterschiedliche Farbtöne, helle unddunkle?“

O Kreisgespräch.

● „Nehmt etwas Loses vom Boden mit, das für Euch eine ty-pische Waldfarbe hat! Sammelt es in den Körben/Tüten!“

AUFGABE 3

● „Sucht in der nahen Umgebung folgende Gegenstände undbringt sie mit, ohne etwas ab- oder auszureißen:• etwas Weiches,• etwas Hartes,• etwas Rundes,• etwas Gerades,• etwas, das ein Geräusch macht!“

AUFGABE 4

● „Unter diesem Tuch liegen 5 Gegenstände, die Ihr hier inder Nähe auch finden könnt. Ich hebe das Tuch kurz hoch,schaut genau hin und versucht, Euch alle Teile zu merkenund sucht gleiche Gegenstände!“

O Nach 5 Minuten alle Kinder zusammenholen, Gegenständeeinzeln unter dem Tuch hervorholen und fragen, ob glei-ches gefunden wurde. Über jedes Teil kurze Informatio-nen/Geschichte erzählen.

H = Hinweis

● Orientierung, Einstimmung.

● Wegmarkierungen zur Orientierung undzur Motivation, den Weg zu finden.

H Evtl. natürliche Gegebenheiten wieumgefallene Baumstämme, Gräben,Baumstümpfe usw. zum Klettern,Springen und Balancieren nutzen.

● Akustische Wahrnehmung der Geräu-sche, evtl. auch der Stille der Natur.

● Benennen der Geräusche und Ge-räuschsquellen.

H Bei Trockenheit auf den Boden setzenoder legen, und die Augen schließenzur Erleichterung der akustischenWahrnehmung.

● Optische Einstimmung, Wahrnehmungund Bewusstmachung der vielfältigenNaturfarben; Begriffsbildung.

● Zuordnen von Farben;Scheu überwinden, etwas Unbekann-tes (Natürliches) anzufassen.

H Wichtig ist, dass die Beobachtungenbeschrieben und gesammelt werden.

● Natürliche Gegenstände sehen, erken-nen, anfassen und zuordnen können;Materialerfahrung;taktile Wahrnehmung.

H Diese Gegenstände können auch inKörben/Tüten gesammelt werden.

H Neugierde wecken, Konzentration, Er-innerungsfähigkeit und Zuordnungsfä-higkeit schulen.

● 5 natürliche Gegenstände (z.B. Tan-nenzapfen, Eicheln, Moos, Blätter, Fe-dern) sammeln, ohne dass die Kinderes merken.

● Erfahren, welche Funktion diese Ge-genstände im Wand haben.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

AUFGABE 5

● „Messt die Bäume, indem Ihr sie umarmt! Könnt Ihr sie al-lein in den Arm nehmen oder wie viel andere Kinderarmebraucht Ihr noch?“

AUFGABE 6

● Geht zu zweit zusammen. Der/die erste schießt die Augenund verbindet sie. Der/die zweite führt den/die Blinde/nvorsichtig zu einem Baum. Der/die Blinde soll den Baumkennen lernen ohne Worte. Wie riecht er? Wie fühlt sich dieRinde an? Sind Zweige oder Moos am Baum?Der/die Sehende führt den/die Blinde/n zurück zur Aus-gangsposition. Der/die Blinde öffnet die Augen und ver-sucht, „den“ Baum wiederzufinden.

O Augenbinden.

AUFGABE 7

● „Schnüffelt an unterschiedlichen Pflanzen: – Gräsern –Tannennadeln – Moosen! Wie riechen Sie?“

AUFGABE 8

● „Nehmt eine Handvoll loser Erde und riecht daran. Wieriecht sie, und was findet Ihr alles in der Erde?“

O Kreisgespräch, bei Trockenheit sitzen.

AUFGABE 9

● „Tastet Euch mit geschlossenen oder verbundenen Augenan einem Seil entlang durch den Wald.“

O Seil (ca. 30 Meter) vorher verspannen (hüfthoch, hoch undherunterführend);• Erwachsene begleiten die Kinder zum Anfang des Seiles

und nehmen sie am Ende in Empfang;• Kinder nicht zu dicht hintereinander herlaufen lassen;• Erwachsene nehmen Tüten/Körbe der Kinder, so dass

diese beide Hände zum Tasten frei haben;• 1-2 Erwachsene beobachten den Seilweg.

● Gespräch über die Erlebnisse und Erfahrungen bei demBlindenweg.

O Kreisgespräch; im Anschluss Abgehen und Nachvollziehendes Weges mit geöffneten Augen.

● Gemeinsamer Ausklang wie in jeder Stunde.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Größe und Dicke der Bäume einschät-zen lernen, Bezug zu eigener Körper-größe herstellen.

● Vertrauen zum Partner entwickeln,Verantwortung übernehmen, Sensibili-sierung der Geruchs- und Tastorgane,Orientierung, sich einfühlen.

H Auf Ruhe und aufmerksames, verant-wortungsbewusstes Führen achten!

● Wahrnehmen und Benennen von Ge-rüchen.

● Verdeutlichen wie viel Lebewesenauch „unsichtbar“ in der Erde sind,Funktion der Vermoderung verdeutli-chen (Humus etc.).

H Wichtig ist die Sammlung und Erklä-rung dessen, was in der Erde ist (Blät-ter, Ästchen, Früchte, Kleinstinsektenusw.) und was passiert im Herbst,wenn Blätter usw. auf die Erde fallen/den Boden bedecken.

● Vertrauen schulen, verschiedene Sin-neswahrnehmungen anregen, Angstüberwinden, Spannung ertragen kön-nen, Konzentration fördern.

H Wichtig ist Ruhe bei dem Spiel (keineUnterhaltung).Verschiedene, ungefährliche Tast- undGeruchserfahrungen ermöglichen.

● Verarbeiten des Erlebten, Ausdrückenvon Gefühlen.

● Be- und Verarbeiten der gesammeltenTeile;Reflexion.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: ISOLDE HELMRICH-FREUDE

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Wie fühlen sich Muskeln an?Zeit: Die einzuplanende Zeit richtet sich nach dem Alter der Kinder und ihrem

Konzentrationsvermögen; die Entspannungszeit sollte im zweiten Teil einerSportvereinsstunde berücksichtigt werden.

Teilnehmer/innen: 5- bis 6-jährige Mädchen und Jungen.

Materialien: Pro Kind eine Turnmatte oder Wolldecke, die evtl. jedes Kind mitbringt.

Ort: Beliebiger Ort; in der Sporthalle eine „ruhige Ecke“.

Zielsetzung: In dem Beitrag „Entspannen gegen Verspannen“ wurde über den Sinn vonEntspannungstechniken berichtet und die Methode „Eutonie“ vorgestellt. Ei-ne gute Alternative dazu ist die „Progressive Muskelentspannung“. Bei die-ser Methode werden unterschiedliche Muskelgruppen nacheinander mit stei-gender Intensität angespannt und wieder losgelassen, wobei die Muskelnnach und nach von selbst entspannen. Bei der Arbeit mit Kindern hat sichfolgender Ablauf bewährt:• Konzentration auf eine Muskelgruppe;• Auf ein vereinbartes Zeichen, z.B. „Jetzt“ wird angespannt;• Zeit der Maximalanspannung ca. 5-7 Sek.;• Auf ein vereinbartes Zeichen, z.B. „Loslassen“, wird die Anspannung in

der Muskelgruppe gelockert.• Während des Anspannens und Entspannens werden verbale Hilfen (kind-

gerechte Sprache!) gegeben, die die Wahrnehmung der jeweiligen Tonus-qualität sichern, z.B. „Mach deine Beine so hat wie einen Besenstiel und spür, wie sich das anfühlt, so harte Beine zu haben“. „Spür was nun pas-siert, wenn deine Beine von alleine locker und weich werden ... vielleicht fühlt es sich an, als wenn die Spannung in den Boden abfließt“.

Die Reihung des Ablaufs ist nicht vorgeschrieben. Dennoch sollten anfangsbei jüngeren Kindern immer dieselben Anweisungen in derselben Reihenfol-ge gegeben werden. Bewährt hat sich, zunächst mit einer oder zwei Muskel-gruppen zu beginnen, die dann in den nächsten Entspannungszeiten jeweilsimmer um zwei Muskelgruppen ergänzt werden. Ebenfalls ist es ratsam, mitKörperteilen mit großer Muskelmasse zu beginnen, weil sie von allen Kin-dern als gut spürbar und als schnell entspannt erlebbar sind.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

ENTSPANNUNGSZEIT/INHALTE

● „Lege dich entspannt (locker) mit dem Rücken auf eineMatte oder auf deine mitgebrachte Wolldecke. Atme tief einund aus. Deine Beine liegen nebeneinander und deine Armeliegen neben deinem Körper. Schließe deine Augen.“„Du sollst gleich probieren, wie sich die Muskeln anfühlen– fest (angespannt) und locker (entspannt).“

O Kinder liegen einzeln auf einer Turnmatte/Wolldecke.

SCHWERPUNKT

● „Einen nassen Schwamm ausdrücken“„Fang mit der rechten Hand an. Stell dir vor, du hast einenfeuchten Schwamm in deiner Hand.“ „Drücke jetzt denSchwamm fest zusammen, immer fester – noch fester – bisder letzte Wassertropfen herauskommt.“ „Prima so!“ „Lassjetzt schnell los. Strecke schnell deine Finger. Schüttel dei-ne Hand aus und lege sie wieder locker (entspannt) auf denBoden. Spüre, wie etwas Warmes durch deinen Arm strömtund aus der Hand heraus. Der Arm fühlt sich nun schwerund locker (entspannt) an.“ „Atme ruhig normal weiter.“„Probiere dasselbe noch einmal.“„Drücke jetzt wieder den Schwamm fest zusammen. Drü-cke noch fester als eben.“ „Prima so!“ „Lass jetzt wiederschnell los. Strecke schnell deine Finger. Schüttel deineHand aus und lege sie wieder locker (entspannt) auf denBoden. Spüre, wie etwas Warmes durch deinen Arm strömt.Durch deine Hand fließt das Warme ab. Der Arm fühlt sichnun schwer und locker (entspannt) an“.

„Atme ruhig und gleichmäßig.“

„Spürst du den Unterschied zwischen Spannung (fest) undEntspannung (locker)?“

„Und nun mit der linken Hand ...“

„Und jetzt hast du in beiden Händen einen Schwamm ...“

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Vorbereitung auf die „ProgressiveMuskelentspannung“.

● Anspannung der rechten Hand und desrechten Unterarmes; die anderen Mus-kelgruppen sind entspannt.

H Texte können individuell gestaltet undvariiert werden. Die jeweiligenSchwerpunkte können sich nach demEntspannungsbedürfnis der Kinderrichten.

H Keine Pressatmung.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Weitere kindgerechte Möglichkeiten, die jeweils nach derangegebenen Systematik ablaufen können:• starken Mann, starke Frau spielen – Bizeps zeigen;• böse gucken – Grimassen ziehen;• angestrengt über etwas nachdenken – Stirn runzeln;• enges Hemd anhaben – Knöpfe abspringen lassen;• einen Kuss geben – Mund spitzen;• Gipsbein haben – Bein anspannen;• zu enge Schuhe tragen – Zehen krumm machen;• zu einem Brett erstarren – gesamter Körper ist starr.

AUSKLINGEN DER ENTSPANNUNG

● „Du hast doch entspannt und fühlst sich wohl. Atme tief,tiefer, rekel und Streck dich, bewege die Arme und Beine,öffne deine Augen, stehe langsam auf und gehe durch denRaum.“

● Am Schluss der „Entspannungszeit“ ist ein Sitzkreisge-spräch sinnvoll, bei dem die Kinder über ihre Erfahrungensprechen.

H = Hinweis

● Zurückfinden in das normale Aktivi-tätsniveau.

● Phase der Besinnung und des Nach-wirkens.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: KLAUS BALSTER Literatur: BALSTER, K.: Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen – Teil 1. Sportjugend NRW (Hrsg.), 4. Auflage Duisburg 1998.OHM, D.: Progressive Relaxation, Stuttgart 1992.

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Sich Kraft im Dschungel holenZeit: Mit Auf- und Abbau der Dschungellandschaft 90-120 Minuten.

Teilnehmer/innen: 5- bis 10-jährige Jungen und Mädchen.

Materialien: vorhandene Geräte der Sporthalle nutzen u.a. Bänke, Sprossenwand/Gitter-leiter, Barren, Deckentaue, Ziehtaue, kleine und große Kästen, großeSprungmatten, große Medizinbälle, Gymnastikstäbe, (alte) Turnmatten.

Ort: Einfach-Sporthalle.

Zielsetzung: In unseren Sportvereinsgruppen beobachten wir u.a. Kinder, die nicht anTauen klettern bzw. in Reifen springen können oder die sich oft schwerfäl-lig, plump und träge bewegen. Die Kinder haben zu wenig Kraft!Weil sich aber konditionelle Eigenschaften (wie die Kraft), Beweglichkeitund koordinative Fähigkeiten gegenseitig bedingen und die Voraussetzungsind für das Gelingen von Bewegungen, sollten häufiger gezielte Bewe-gungsanlässe zur „Kräftigung“ berücksichtigt werden. Jede koordinativeHandlung ist u.a. abhängig vom rechten Kraftmaß, welches Bewegungsum-fang und -geschwindigkeit bestimmt. Der zunehmende Bewegungsmangelführt bei vielen Jungen und Mädchen zu beängstigenden Muskelschwächenund Haltungsauffälligkeiten. Immer mehr Kinder zeigen vor allem eineschwache Rumpf- und Fußmuskulatur. Im frühen Schulkindalter ist die viel-seitige Kräftigung des Halte- und Bewegungsapparats in den Mittelpunkt zurücken, d.h. die umfassende Ausbildung der körperlichen Leistungsfähigkeit.Ein reines „Krafttraining“ ist fehl am Platz!Für jüngere Kinder ist die dynamisch-positive Arbeitsform zu wählen, weilsie u.a. besonders für den allgemeinen Muskelaufbau geeignet ist. Sie stelltfür Jungen und Mädchen keine allzu hohe physische und psychische Belas-tung dar, weil sie u.a. mit geringen bis mittleren Widerstandsgrößen und mä-ßigem Tempo durchgeführt wird. Die Kinder üben mit dem eigenen Körper-gewicht. Bewegungsanlässe zur „Kräftigung“ sind immer in Verbindung mitder Entwicklung des Haltungsbewusstseins zu planen. Die Förderung derHaltungskoordination geht meist einher mit der Verbesserung der Muskel-kraft.Besonders geeignet sind Bewegungsanlässe, die in ein Bewegungsthemaverpackt sind, wie „eine Reise in den Dschungel“. Dieses Thema soll zurFörderung der Kräftigung der Rumpf- und Fußmuskeln beitragen.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

VORBEREITUNG

O Kinder und Übungsleiter/in bauen in einer Sporthallenhälf-te eine Dschungellandschaft nach eigenen Vorstellungenauf, z.B.:

● Höhle• zwischen Bank und einer Sporthallenwand Matten als

Tunnel klemmen.

● Abhang • Bank in die Sprossenwand einhängen,• große Sprungmatte über einem Barrenholm befestigen.

● Brücke • Bank zwischen Gitterleiter und Barren,• Bank auf zwei kleine Kästen legen.

● „Handbrücke“• Taue zwischen Sprossenwand und Barren befestigen,• Taue zum Schwingen und Schaukeln benutzen.

● Wackeliger Baumstamm• große Sprungmatte auf Medizinbälle legen,• umgedrehte Bank auf Gymnastikstäbe legen.

O Kleine und große Kästen als Ab- und Aufsteighilfen nutzen.

DURCHFÜHRUNG

● Flugreise in den Dschungel (in der gerätefreien Sporthal-lenhälfte).

O Kinder spielen Flugzeug.

● Flugzeug erreicht den Dschungel, die Kinder erkennen ausdem Flugzeugfenster verschiedene Tiere und spielen diesenach.

H = Hinweis

● Die Dschungelsituationen werden mitden Kindern gemeinsam gesammeltund von ihnen arbeitsteilig aufgebaut.

H Bei der Planung von Bewegungsanläs-sen sind die jeweiligen Nutzungsord-nungen der Sportstätten zu beachten.

H Bei Unsicherheiten über eine „siche-re“ Nutzung bieten die zuständigenUnfallversicherungsverbände gezielteInformationen.

H Grobschrittfolge

H Verschiedene Bewegungsarten; gym-nastische Übungen

H Nachahmung der Tiere (Mimik, Ges-tik, Fortbewegungsart);Die Auswahl orientiert sich an denFörderschwerpunkten zur Kräftigungvon:• Bauch-/Gesäßmuskulatur,• Schultergürtel-/Rückenmuskulatur,• Fuß-/Beinmuskulatur.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● Das Flugzeug ist im Dschungel gelandet.

● Die Dschungeldurchquerung beginnt:• durch eine Höhle kriechen,• über einen Abhang rutschen,• über eine Brücke gehen,• über einen Fluss hangeln,• über einen wackeligen Baumstamm balancieren,• einen Baum hochklettern.

● RückflugKinder versammeln sich wieder in dem gerätefreien Hal-lenteil und spielen noch ein bis zwei kleine Spiele bzw. sin-gen ein Lied.

ABBAU

O Kinder und Übungsleiter/in bauen die Dschungellandschaftab.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

H Kinder wechseln in den anderen Hal-lenteil.

● Kinder zu verschiedenen Nutzungsar-ten mit unterschiedlichen Aufgaben-stellungen animieren, z.B. kriechen,rutschen mit/ohne geschlossene(n) Au-gen. Die Anlässe sollten die o.g. Förder-schwerpunkte berücksichtigen.

● Freudvoller Ausklang.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: KLAUS BALSTER

Literatur: BALSTER, K.: Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen – Teil 1. Sportjugend NRW (Hrsg.), 4. Auflage Duisburg 1998.

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Was soll der Müll in der Halle?Zeit: 90 Minuten.

Teilnehmer/innen: 20-30 Jungen/Mädchen; 5-6 Jahre.

Materialien: Die Kinder sollen Verpackungsmaterialien zu Hause sammeln, säubern und„gefährliche“ Materialien aussortieren.

Ort: Sporthalle; jeder andere Ort ist denkbar.

Warum mit Materialien umgehen:Kinder benötigen für eine harmonische Persönlichkeitsentwicklung einenbreit angelegten, vielfältigen Handlungsspielraum, der ihnen einen selbstän-digen Umgang mit sich selbst, ihrer materialen und sozialen Umwelt ermög-licht und in dem die Interessen und Bedürfnisse des Kindes den Bewegungs-rahmen bestimmen. Weil aber in einer zunehmend bewegungsarmen Welt den Jungen und Mäd-chen immer mehr lebensbedeutsame Reize vorenthalten werden, wird dieSchaffung und Erhaltung von künstlichen Erfahrungsräumen, wie die Sport-halle, und die Bereitstellung vielfältiger, sinnvermittelnder Materialien zu ei-ner lebensbedeutsamen Aufgabe. Die Bedeutung der handlungsgebundenen materialen Erfahrungen liegt be-sonders darin, dass sie die Grundlage der kognitiven Entwicklung darstellen.Mädchen und Jungen lernen mit Materialien umzugehen, sie wahrzunehmen,zu bewegen, zu beherrschen, zu verändern und zu gestalten.

Warum Verpackungsmaterialien:Für Bewegungsanlässe lassen sich eine Vielzahl von Materialien und Gerä-ten nutzen. Weil aber im Sportvereinsalltag leider immer noch sehr häufig Basismateria-lien fehlen und sich diese Lücken auch auf dem Hintergrund der geringen Fi-nanzdecke der Vereine nicht so schnell schließen lassen, bieten sich kosten-lose Verpackungsmaterialien als sinnvolle Alternative an. Sie sind leicht zubeschaffen, üben einen großen Reiz auf die Kinder aus, lassen vielfältigeSinneserfahrungen zu, sind variationsreich, vielerorts unkompliziert undschnell einsetzbar und erlauben eine kritische Auseinandersetzung mit demThema „Müll“. Darüber hinaus bieten Verpackungsmaterialien in Verbindung mit anderenAlltagsgegenständen oder mit Spiel-, Sportgeräten und psychomotorischenGeräten vielfältige Bewegungsanlässe.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

● Kinder legen ihre mitgebrachten Verpackungsmaterialien indie Hallenmitte und begutachten die mitgebrachten Gegen-stände. Jungen und Mädchen tragen u.a. zusammen: Deckel von Waschpulvereimern, Waschpulvereimer, Kar-tons, Plastikmilchflaschen, Eierkartons, Postverpackungs-rollen, Küchenrollen, Schaumstoffteile, Erdbeerschalen,Käseschachteln, Zeitungen, Dosen, Styroporteile, Joghurt-becher, Margarinetöpfe, Tennisballdosen.

● Jungen und Mädchen ermuntern, mit den Materialien allei-ne zu experimentieren, z.B. sie zu bewegen, sich mit ihnenzu bewegen, sie als Spielgeräte und Hilfsmittel zu nutzen.

● Kinder stellen ihre Erfahrungen und Entdeckungen vor,u.a.:• Kartons, Schaumstoffe überspringen,• Dosen, Joghurtbecher jonglieren,• Deckel von Waschpulvereimern, Papierbälle aus Zeitun-

gen hochwerfen und fangen bzw. mit dem Fuß schießen,• Küchenrollen, Tennisdosen rollen,• Eierkartons, Käseschachteln balancieren,

● Jungen und Mädchen animieren, die gesehenen und nochnicht erfahrenen Einsatzmöglichkeiten auszuprobieren.

● Kinder ermutigen, Bewegungsformen zu entdecken, wiemit den Verpackungsmaterialien zu zweit gespielt werdenkann.

● Jungen und Mädchen stellen ihre Erfahrungen und Entde-ckungen vor, wie u.a.:• Deckel von Waschpulvereimern als Wurfgerät (Frisbee)• Joghurtbecher als Fanggerät (Scoop)• Plastikmilchflaschen als Hantiergerät (Jonglieren)• Tennisballdosen als Schlaggerät (Hockey)• Käseschachteln als Schussgerät (Fußball)

● Kinder animieren, die gesehenen und noch nicht erfahrenenEinsatzmöglichkeiten auszuprobieren.

● Jungen und Mädchen ermuntern, in Gruppen Staffelmög-lichkeiten mit Alltagsmaterialien zu erfinden.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Prüfung der Sauberkeit. Eine Vielzahlvon Materialien kennen lernen.

● Materialeigenschaften erfahren; Pro-bieren und Entdecken, wie mit denObjekten umzugehen ist.

● Erlebnisdarstellung.

● Erweiterung der Materialerfahrungund des Handlungsspielraumes.

● Erweiterung der Gestaltungs- und Va-riationsmöglichkeiten.

● Erlebnisdarstellung.

● Erweiterung der Materialerfahrungenund des Handlungsspielraumes.

● Erweiterung der Gestaltungs- und Va-riationsmöglichkei-ten.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Die Gruppen (4-6 Kinder) stellen ihre Erfahrungen vor, wieu.a.:

• Karton-Staffel: Das erste Kind der Gruppe stellt sich inden Karton und läuft um einen Schaumstoffwendepunktin 10 m Entfernung, springt aus dem Karton und daszweite Kind übernimmt den Karton.

• Balancier-Pendelstaffel: Das erste Kind der Gruppe ba-lanciert vier Joghurtbecher übereinander und übergibt dieBecher möglichst schnell einem in 10 m Entfernung ste-hendem Mannschaftsmitglied.

• Müll-Aufräum-Staffel: 12 verschiedene Verpackungsma-terialien sind im Raum für jede Gruppe verteilt. Nachei-nander holen die Gruppenmitglieder einzeln die Müllge-genstände.

• Hindernisstaffel: Im Raum sind Hindernisbahnen ausVerpackungsmaterialien aufgebaut. Die Gruppenmitglie-der haben die Aufgabe, einzeln ihre Hindernisbahn zudurchlaufen und dabei keinen Gegenstand zu berühren,z.B. durch eine enge Joghurtgasse hüpfen oder eineSchaumstoffmauer überspringen.

• Transportstaffel: Alle Kinder einer Gruppe packen um ei-nen großen Karton herumliegende Müllgegenstände inihren Karton und tragen ihn gemeinsam zu einem in20 m Entfernung befindlichen Mal.

● Jungen und Mädchen animieren, die vorgestellten Staffel-möglichkeiten als Wettbewerb zu erproben.

● Beim Abschlussgespräch kommen Übertragungsmöglich-keiten für zu Hause zur Sprache. Der Müll wird von denKindern zur weiteren Nutzung mit nach Hause genommen.

H = Hinweis

● Erlebnisdarstellung.

● Erweiterung der Materialerfahrungenund des Handlungsspielraumes. Varia-tion der Staffelaufgabe nach Interesseund Bedürfnis der Kinder.

● Nutzungssicherung für verschiedeneOrte.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: HEIDE MUSEBRINK

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Alle Besen spielen gut!Spielen mit Verpackungsmaterialien und Alltagsgegenständen

Zeit: 90 Minuten.

Teilnehmer/innen: 20 Jungen/Mädchen; 5-6 Jahre.

Materialien: Die Kinder sollen ungefährlich handhabbare und saubere Verpackungsmate-rialien und Alltagsgegenstände mitbringen.

Ort: Sporthalle; jeder andere Ort ist denkbar.

Warum mit Materialien umgehen:Auch in dieser Stunde gilt, dass aufgrund einer zunehmend bewegungsarmenWelt unsere Jungen und Mädchen auf lebensbedeutsame Reize, die durchvielfältige, sinnvermittelnde Materialien vermittelt werden, angewiesensind.

Warum Verpackungsmaterialien und Alltagsgegenstände:Weil im Sportvereinsalltag immer noch sehr häufig Basismaterialien fehlenund sich diese Lücken vor dem Hintergrund der geringen Finanzdecke derVereine nicht so schnell schließen lassen, bieten sich Verpackungsmateriali-en und Alltagsgegenstände als sinnvolle Alternative an. Sie sind leicht zu be-schaffen, üben einen großen Reiz aus, lassen vielfältige Sinneserfahrungenzu, sind variationsreich und vielerorts schnell einsetzbar.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Kinder legen ihre mitgebrachten Verpackungsmaterialienund Alltagsgegenstände in die Hallenmitte und begutachtendiese. Jungen und Mädchen tragen u.a. zusammen:Deckel von Waschpulvereimern, Waschpulvereimer, Kar-tons, Plastikmilchflaschen, Eierkartons, Postverpackungs-rollen, Küchenrollen, Schaumstoffteile, Erdbeerschalen,Käseschachteln, Zeitungen, Dosen, Styroporteile, Joghurt-becher, Margarinetöpfe, Tennisballdosen, Teppichfliesen,Wolle, Besen, Handfeger, Stoffstreifen, Staubtücher, Eimer,Wolldecken, Handtücher, Wäscheleine, Wäscheklammern,Aufnehmer.

● Jungen und Mädchen ermuntern, mit den mitgebrachtenMaterialien alleine zu experimentieren, z.B. sie zu bewe-gen, sich mit ihnen zu bewegen, sie als Spielgeräte zu nut-zen. Aufgabe: Mit mindestens einem Verpackungs- und ei-nem Alltagsgegenstand gleichzeitig spielen.

● Kinder stellen ihre Erfahrungen und Entdeckungen vor, u.a.• mit Teppichfliesen rutschen und gleichzeitig mehrere Kü-

chenrollen balancieren,• mit einem Besen verschiedene Kartons über Hallenbo-

denlinien schieben,• Kartons als Handschuhe benutzen und mit einem Handfe-

ger Bälle aus Wolle durch die Halle treiben.

● Jungen und Mädchen animieren, die gesehenen und nochnicht erfahrenen Einsatzmöglichkeiten auszuprobieren.

● Kinder ermuntern, Bewegungsmöglichkeiten zu entdecken,wie mit den Materialien zu zweit gespielt werden kann.

● Jungen und Mädchen stellen ihre Erfahrungen und Entde-ckungen vor, wie u.a.:• Ein Kind sitzt auf einer Decke und balanciert zwei Dosen

übereinander. Das andere Kind versucht, so an der Deckezu ziehen, dass das Kind aus der Balance gerät.

• Jedes Kind hat einen Deckel eines Waschpulvereimers alsSchlaggerät. Sie spielen mit einem Ball aus Wolle.

• Jedes Kind hat ein Handtuch als Wurfgerät, mit dem Kä-seschachteln bzw. Eierkartons geworfen werden sollen.

● Kinder animieren, die gesehenen und noch nicht erfahrenenEinsatzmöglichkeiten auszuprobieren.

● Jungen und Mädchen ermuntern, in Gruppen Staffelmög-lichkeiten mit Alltagsmaterialien zu erfinden.

H = Hinweis

● Prüfung der Sicherheit und Sauber-keit. Eine Vielzahl von Materialienkennen lernen.

● Materialeigenschaften erfahren; pro-bieren und entdecken, wie mit denObjekten umzugehen ist.

● Erlebnisdarstellung.

● Erweiterung der Materialerfahrungund des Handlungsspielraumes.

● Erweiterung der Gestaltungs- und Va-riationsmöglichkeiten.

● Erlebnisdarstellung.

● Erweiterung der Materialerfahrungund des Handlungsspielraumes.

● Erweiterung der Gestaltungs- und Va-riationsmöglichkeiten.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● Die Gruppen (4-6 Kinder) stellen ihre Erfindungen vor, wieu.a.• Decken-Staffel: Das erste Kind der Gruppe sitzt auf einer

Decke und balanciert auf dem umgedrehten Eimer vierJoghurtbecher. Alle anderen Kinder ziehen die Decke zueinem Schaumstoffwendepunkt in 10 m Entfernung.Dann übernimmt das zweite Kind Eimer und Joghurtbe-cher und setzt sich auf die Decke.

• Transportstaffel: Jede Gruppe packt für jedes Kind einenVerpackungs- und einen Alltagsgegenstand in einem Ei-mer. Mit einem zweiten Eimer werden die Gegenständeeinzeln zu einem in 20 m entfernten dritten Eimer ge-bracht; dabei gleitet man auf Staubtüchern.

• Aufhängestaffel: Jede Gruppe hat für jedes Kind zweiVerpackungs- und Alltagsgegenstände und ausreichendWäscheklammern hinter einer Linie liegen. In 15 m Ent-fernung wird eine Wäscheleine gespannt. Die Gegenstän-de werden einzeln auf- und abgehängt.

● Jungen und Mädchen animieren, die vorgestellten Staffel-möglichkeiten als Wettbewerb zu erproben.

● Kinder animieren, die Halle für verschiedene Mannschafts-spiele in zwei Felder aufzuteilen. Als Grenzen dienen Turn-bänke und Kastenteile. In jedem Feld spielen bis zu zehnKinder in zwei Mannschaften nach Zeit. Jedes Kind lerntalle Spiele kennen.• Feld 1, Handfeger-Hockey: Jedes Kind hat einen Handfe-

ger. Als Tore dienen umgedrehte Kartons. Gespielt wirdmit einem Wollband. Zur Mannschaftsunterscheidungwerden Absperrstreifen verwendet.

• Feld 2, Karton-Fußball: Als Schuh wird von jedem Kindein Karton genutzt. Gespielt wird mit einem aus Stoffres-ten zusammengeknoteten Ball. Mannschaftsunterschei-dung und Tore wie in Feld 1.

• Feld 3, Handtuch-Ball: Immer zwei Kinder tragen einHandtuch. Ein aus Papier zusammengeklebter Ball sollso über eine in 2 m Höhe gespannte Wäscheleine mitdem Handtuch geworfen werden, dass er auf den Bodender gegnerischen Mannschaft fällt.

● Beim Abschlussgespräch kommen Übertragungsmöglich-keiten für zu Hause, für Vereinsfeste und -fahrten zur Spra-che.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Erlebnisdarstellung.

● Erweiterung der Materialerfahrungenund des Handlungsspielraumes. Varia-tionen der Staffelaufgabe nach Interes-se und Bedürfnis der Kinder.

● Erweiterung der Materialerfahrungund des Handlungsspielraumes.

● Nutzungssicherung für verschiedeneOrte.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: KLAUS BALSTER

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Tanz’ nicht aus der Reihe, hör’ mal hin!Zeit: 45 Minuten.

Teilnehmer/innen: 20 Kinder, 5-6 Jahre.

Materialien: Kassettenrecorder oder Plattenspieler.

Musik: „Break-Mixer“ (erschienen auf Fidula-Ton 1197).

Zielsetzung: Ziel ist das Erlernen eines einfachen Tanzes, der es allen ermöglicht, sichmehr auf das Miteinander zu konzentrieren, als auf das „Wie war das geradenoch einmal?“ Die Teilnehmenden sollen musikalische Strukturen „erhören“ und „erfah-ren“ können, um Musik ohne abgezählte Schritte in einen gestalteten Tanzumsetzen zu können. Der hier vorgestellte Tanz wird Freiräume zur eigenenGestaltung bieten, die je nach Wunsch der Teilnehmenden genutzt werdenkönnen.

Anmerkungen zum Stundenverlauf:Die Vermittlung des Tanzes ist methodisch vom Einfachen zum Komplexen,vom Leichten zum Schweren, vom Freien zum Festgelegten aufgebaut.Beim Tanz muss es Aufwärmung geben, neben der körperlichen (physiolo-gischen) Aufwärmung ist die geistige (psychologische) Einstimmung genau-so wichtig.Das Auszählen von Schritten zerstört jedes Tanzerlebnis, wenn die Beteilig-ten es nicht gelernt haben, die wesentlichen Elemente der Musik herauszu-hören. Aus diesem Grunde sollte man bei jüngeren Kindern vorrangig dasHören üben und auf das Schrittezählen verzichten.Der Tanz muss nicht in der vorgestellten Form/Gestaltung en-den, er kann auch aus den gefundenen Improvisations-elementen der Anfangsphase zusammengesetztwerden (z.B. welche Formen des Miteinanderspa-zierengehens haben sich entwickelt, welcheRaumwege sind entstanden, wie wurde umein-ander herumgetanzt, etc.).

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

● Die eigenen Hände reiben, wärmen, schütteln.

O Alle verteilen sich frei im Raum.

● Sich selbst die Unter-, Oberarme, Schultern, Unter-, Ober-schenkel und Po ausklopfen.

O Alle verteilen sich frei im Raum.

● Aktion „Schwester und Bruder Leichtfuß“: Mit dem Fuß-ballen, der Ferse oder dem ganzen Fuß tippeln, trampeln,huschen ...

O Alle verteilen sich frei im Raum.

● Sich paarweise – vorsichtig! – den Rücken wachklopfen.

O Zu zweit frei im Raum verteilt.

● Sich zur Musik frei bewegen, dabei alles schütteln und lo-ckern.

O Jede/r für sich am Ort.Musik: z.B. Gibsy Kings, „Bamboleo“ oder eine anderetemperamentvolle Musik.

● Wie oben mit deutlicher Vorwärtsbewegung.

O Kreuz und quer durch den Raum.

● Sich in die neue Musik einhören und darauf bewegen.

O Kreuz und quer durch den Raum.Musik: „Break-Mixer“.

● Aktion „Statur“: während der akustischen Pausen in derMusik, erstarrt stehen bleiben.

O Kreuz und quer durch den Raum.Musik: „Break-Mixer“.

● Wie oben, nach jeder Pause auf jemanden zugehen, begrü-ßen und umtanzen.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Wach und locker werden, handlungs-bereit sein.

● Erste Kontaktaufnahme untereinander.

H Lockere Handgelenke.

● Freies Bewegen zur Musik.

● Aufmerksamkeit auf den freien Raumrichten, Lösen des Blickkontaktesvom Boden, aufrechte Haltung.

H Es darf niemand zusammenstoßen.

● Reagieren auf die Pausen in der Mu-sik.

● Eigene Formen finden lassen, Hervor-heben von witzigen, interessanten,einfachen und herzlichen Formen.

H Hier gefundene Formen können in dienachfolgende Tanzbeschreibung integ-riert oder zu einem eigenen Tanz zu-sammengestellt werden.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Die Pause erahnen, in die Stille ein erstauntes „oh“(laut/leise) rufen, sonst wie oben.

● Wie oben, statt Erstaunen, eine andere Stimmung ausdrü-cken (z.B. ein schadenfrohes „Ätsch“).

● Wie oben, statt der Stimmungslaute wird die Pause mitKlatschen (ein „Ja-ta-ta“) (Kurz, kurz, lang) gefüllt.

● Wie oben, Kombination von Stampfen („Ja-ta-ta“ mit denFüßen) und Klatschen („Ja-ta-ta“ mit den Händen).

O Ohne Musik frei im Raum.

● Wie oben, Stampfen „Ja-ta-ta“ und Klatschen „Ja-ta-ta“ inder Pause.

O Mit Musik frei im Raum.

H = Hinweis

● Vorwegnahme des Pausenbeginns(Antizipation), weg vom Reagierenhin zum Agieren.

H Der ganze Körper drückt das Erstau-nen aus.

● Festigung der Antizipationsfähigkeit,Förderung von individuellen Aus-drucksmöglichkeiten.

● Rhythmusschulung, Anpassung anei-nander.

● Koordination von Füßen und Händenunter erleichterten Bedingungen.

● Erstes erarbeitetes Element des Tan-zes.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: MICHAEL MEURER

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Ein praktisches AbenteuerZeit: Ca. 2 1⁄2 Stunden.

Teilnehmer/innen: Kinder im Alter von 6 Jahren.

Ort: Doppelturnhalle.

Vorbemerkung: Die im folgenden dargestellte Vereinsaktion wurde als Auftaktveranstaltungder Breitensport-Projektarbeit einer Badminton-Abteilung für Kinder undEltern geplant und durchgeführt. Die Zielsetzung der Veranstaltung bestand darin, breitensportliche Inhaltekennen zu lernen und erleben. Als Thema der praktischen Aktion wurde gewählt:„Eine abenteuerliche Expedition zu dem letzten noch unerforschten Gebietauf unserer Erde!“ Ferner kamen einige kleinere Geschwisterkinder hinzu.Mit Eltern waren wir 30 Personen. Dazu wurde ein Erlebnisparcours aufge-baut, der in eine Geschichte eingebunden wurde.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

ZUR GESCHICHTE

● Sie fängt etwa so an:Wir stellen uns vor, wir befinden uns in einem der letzten un-erforschten Gebiete auf unserer Erde. Auf uns lauern viele Ge-fahren, die wir zu meistern haben. Doch dazu brauchen wir ei-nige Sachen, wie z.B. Rucksack mit Proviant, Fernglas, Land-karte (vorher malen und zerknüddeln wegen der Echtheit), ei-ne Lampe u.a. Ferner braucht jeder eine Sauerstoff-Flasche.Diese ist ein Luftballon. Darauf wird der Name geschriebenund er wird mit Luft aufgeblasen, aber noch nicht zugeknotet.Auf „LOS“ lassen alle ihre Luftballons los, so dass sie wiewild durch die Gegen fliegen. Jeder sollte versuchen, seinenLuftballon zu fangen, bevor er zu Boden fällt. Wenn man denfalschen erwischt hat, kann man ihn tauschen, bis man seineneigenen wieder hat. Dann wird er wiederum mit Luft aufge-blasen und zugeknotet. Die Flaschen werden vorerst am Weg-rand in ein Kastenoberteil gelegt.

HAUPTTEIL

O Hindernis 1: Dazu benötigen wir: Markierungshütchen, Roll-bretter, 2 dicke Matten und was zum Abstützen der Matten,darüber ein Tuch, z.B. Fallschirm, legen, Geräuschekassettemit Radiorecorder (Geister-Gespenstergeräusch).

● Die Reise geht los auf den Rollbrettern = Rollwoods.Markierungshütchen sind in der Geschichte die Fleisch fres-senden Schlingpflanzen, Matten mit großem Tuch = eineSchlucht, die sich nur auf ein bestimmtes Klopfzeichen hinöffnet. Mit den Rollwoods darf die Schlucht nicht berührt wer-den, da sonst der Geist kommt.

O Hindernis 2: Dazu benötigen wir: 2 Bänke, in gewissem Ab-stand auseinander gestellt, mit Matten oben abgedeckt! Kassettenrecorder mit Löwengebrüll, einen Löwenstempel.

● Dieses Hindernis ist ursprünglich eine alte Löwenhöhle, dieunbewohnt sein soll, doch dem ist nicht so, auf einmal Löwen-gebrüll. Nach erfolgreicher Überwindung des Hindernisses be-kommt jeder einen Löwenstempel auf die Hand!

O Hindernis 3: Dazu benötigen wir: Mattenwagen mit 2 Mattendrauf, Markierungshütchen zum Abmessen! Man bildet kleineGruppen.

● Der Mattenwagen wird als altes Steinzeitmobil deklariert. Werkann mit den Mattenwagen am weitesten vorwärts kommen?

O Hindernis 4: Dazu benötigen wir: 2 Kästen, verbunden mit ei-ner Bank, Stufenbarren als Hindernis = Holmen evtl. schrägabgestuft! Matten zur Absicherung, kl. Kästen vor den Barrenstellen, ein Gebirgsflußalligator (evtl. Basteln).

● Die Matten sind der Fluss, in denen es nur von Gebirgsflußal-ligatoren wimmelt. Sie warten auf Beute, daher nehmen wirdie Seilchen und knoten uns familienmäßig zusammen. Nur sokönnen wir sicher den Fluss überqueren. Ebenfalls wird derStufenbarren überklettert!

● Pause: Im Rucksack sind kleine Leckereien für alle!

H = Hinweis

● Einstimmung.

● Erleben der Situation durch Vorstel-lungskraft.

● Kennen lernen der Geräte (Rollbretter).Erfahren des Umgangs mit ihnen.

H Die Rollbretter = Rollwoods müssennun da gelassen werden, da die Wegefür uns unbefahrbar werden, nämlichsumpfig, schlammig usw.

● Förderung der Phantasie,Umgang mit plötzlicher Veränderungerproben.

H Zur Abmessung sind die Markierungs-hütchen gedacht.

● Erfahren des Fahr- und Rollverhaltensdes Mattenwagens, Wetteifer wird ge-weckt.

● Vielseitige motorische Beanspruchung.

● Sicherheitsgefühl durch Zusammenge-hörigkeit.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

O Hindernis 5: Wir benötigen dazu: Kassette mit Gewitterge-räusch, großes Sprungtuch.

● Auf einmal kommt ein Wind auf. Alle Teilnehmer umfassen dasvor ihnen liegende Sprungtuch und spielen einen fürchterlichkalten Wind, durch entsprechende Bewegungen des Tuches.Dann fängt es zu blitzen und zu donnern an (Gewittergeräusch-kassette). Alle können sich in eine Höhle retten. Unter demhochgewölbten Sprungtuch finden alle Platz, indem sie sich dasSprungtuch hinter den Rücken ziehen und sich daraufsetzen.

O Hindernis 6: Dazu benötigen wir: Sprossenwand, dicke Matten.● Die Sprossenwand ist ein hoher, fast unüberwindbarer Berg,

die Schwierigkeit ist jedoch der Abhang, den kann man nurmit einem Supersprung ins weiche Moos machen. Doch, ohSchreck, ein Teilnehmer stürzt ab!Pantomimisch wird der Verletzte an einem langen Seil hoch-gezogen. Alle helfen mit und freuen sich über geglückte Ret-tung!

O Hindernis 7: Dazu benötigen wir: Taue, Bänke, kleine Kästenmit Früchten = Softbälle, Badmintonbälle, kl. Gummibälle,evtl. einen Plüsch-Affen, der an einem Seil befestigt wird u.a.

● Unterwegs macht ein Teilnehmer schlapp, die Sauerstoff-Fla-sche muss her. Dann sieht man die Bäume mit herrlichenFrüchten. Die Früchte liegen in einem kl. umgedrehten Kas-ten. Doch man muss diese Früchte über einen Fluss transpor-tieren. Die Taue sind die Lianen, mit ihnen muss man sich mitden Früchten über den Fluss schwingen. Jeder nimmt soviel erkann und versucht, die Früchte in einen auf der anderen Seiteumgedrehten kleinen Kasten zu werfen.

O Hindernis 8: Dazu benötigen wir: Augenbinden-Tücher, auf-gebautes Badmintonfeld mit Netz, auf diesem Feld sind vieleDinge verteilt, wie Badmintonschläger, Bälle und vieles ande-re, ferner eine Kassette mit ruhiger Musik.

● Die Kinder bekommen die Augen verbunden oder schließensie, denn es ist langsam Nacht geworden. Die Eltern führen ih-re Kinder jetzt. Die Leiterin geht vor, also braucht man keineAngst zu haben. Es spielt eine Musikkassette. Es geht überholprige Wege, durch enge Höhlen usw., schließlich endet al-les auf dem Badmintonfeld. Die Kinder dürfen die Spielgeräteertasten und sagen, worum es sich dabei handelt. Dann neh-men sie die Augenbinden ab und es wird bekannt gegeben,dass man nun am Ziel der Reise angelangt ist. Das Badmin-tonfeld mit vielen Schlaggeräten.

ABSCHLUSS

O Haltet mein Feld frei! Eltern gegen Kinder! Die Kinder stellensich in das Badmintonfeld, die Eltern stehen ihnen gegenüber.

● Da ja im Feld viele Sachen verstreut liegen, muss man nun ir-gendwie versuchen, sein Feld davon frei zu bekommen, durchrüberwerfen mit der Hand oder mit dem Schläger. Auf losgeht’s los!

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Einsatz der Phantasie wird gefördert.Vorstellungskraft soll verbessert wer-den.

● Mut und Bereitschaft zum Sprung sol-len entwickelt und gefördert werden.

● Förderung von Zusammenarbeit.

● Veränderte motorische Beanspruchung:Koordination und Kraft.

● Sinneswahrnehmung verändert sich.

● Zusammenarbeit wird gefördert, Ver-trauen verbessert.

● Abschlussspiel mit leichtem Wett-kampfcharakter schafft Verbindung zurSportart.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: INGEBORG BAUMEISTER

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Ideen – Beweglichkeit zu fördernZeit: Förderungssequenzen sind je nach Alter der Kinder bis 30 Minuten sinnvoll.

Teilnehmer/innen: 5-bis 10-jährige Jungen und Mädchen.

Materialien: Für eine Bewegungssequenz „Förderung der Beweglichkeit der Wirbelsäulein Bewegungsparcours“ sollten Geräte der Sporthalle wie Bänder, Gitterlei-ter, Stufenbarren, Kastenteile genutzt werden. Für eine Bewegungssequenz„Förderung der Beweglichkeit mit Alltagsmaterialien“ bieten sich u.a. Bälle,Zeitungen und Seile an.

Ort: Einfach-Sporthalle.Für Bewegungssequenzen, die keine Geräte verlangen, sollten häufiger dieAußenflächen neben den Sporthallen genutzt werden.

Zielsetzung: In unseren Sportvereinsgruppen beobachten wir Kinder, die z.B. unelastischgehen und springen, sich hölzern und eckig bewegen oder sich weder durcheine Gitterleiter schlängeln noch durch eine Bank kriechen können. Die Kin-der sind unbeweglich!Weit verbreitet ist die Auffassung, dass „Gelenkigkeit“ (der Gelenke) und„Dehnfähigkeit“ hauptsächlich der Muskeln die Beweglichkeit (optimaleSchwingungsweite bei Bewegungen) ausmachen.Handlungen können bei einer guten Beweglichkeit kräftiger, schneller, leich-ter, fließender und ausdrucksvoller ausgeführt werden. Eine gute Beweglich-keit schützt vor Verletzungen.Eine Schulung der Beweglichkeit muss auch im Rahmen eines vielseitigenBewegungsangebotes berücksichtigt werden. Übungen zur Beweglichkeitund zur Kräftigung gehören immer zusammen. Im Alter von etwa 5-10 Jah-ren verlangt der in unserer Gesellschaft zunehmende Bewegungsmangelnach Angeboten zur Förderung der Beweglichkeit. Kindgemäße Bewe-gungsanlässe zur Beweglichmachung verschiedener Wirbelsäulenabschnittesind u. a. Kriechen, Auf-, Um-, Durchwinden, Schlängeln, u.a. an Bewe-gungsstationen, in Bewegungslandschaften oder Bewegungsparcours. Ange-bote zur Beweglichkeitsförderung der Wirbelsäule sollten mit Übungen zurBeweglichmachung der Füße kombiniert werden, weil eine mangelnde Wir-belsäulenelastizität, die eine Belastung der Zwischenwirbelscheiben bedingtund zu Stauchungen bei Sprüngen führt, durch eine Förderung der Fußbewe-glichkeit ausgeglichen werden kann. Kindgerechte Bewegungsanlässe zurBeweglichmachung des Fußes sind u.a. das Hantieren mit beliebten Alltags-und Verpackungsmaterialien wie Zeitungspapier, Korken, Tücher. Weil An-lässe zur Förderung der Beweglichkeit nicht unmittelbar nach anstrengendenAusdauerbelastungen geplant werden sollten, empfiehlt sich eine Berück-sichtigung im ersten Teil einer Sportvereinsstunde.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

BEWEGUNGSSEQUENZ „BEWEGUNGSPARCOURS“

O Kinder und Übungsleiter/in bauen einen Bewegungspar-cours u.a. in folgender Reihenfolge zum:

● • kriechenden Überwinden (Bank);

• Durchwinden (waagerecht gestellte Kasteneinsätze);

• Umwinden (senkrecht gestellte Kasteneinsätze);

• Aufwinden (Stufenbarren);

• Überwinden (Robben um/über/durch niedrige Hindernis-se wie Bänke, Kastenteile);

• Unterkriechen (Brücke – 2 kleine Kästen und eine Bank);

• Durchschlängeln (Gitterleiter).

● Alternativ: einfache Handgeräte oder auch Kinder bzw.Übungsleiter/in können für Anlässe im Freien viele der o.g.Parcoursteile ersetzen, z.B.:

• Kinder als Bänke oder Slalomstangen zum Durchkrie-chen, Überwinden, Um- und Durchwinden;

• Gymnastikseile als Slalombegrenzung, Brücken, Hinder-nisse zum Um-, Überwinden und Unterkriechen.

BEWEGUNGSSEQUENZ „ALLTAGSMATERIAL“

● Kinder und Übungsleiter/in legen in Zirkelform Bewe-gungsstationen fest, z.B.

• auf einem Zeitungsblatt (Zb) einzelne Zehen beugen,strecken, spreizen;

• Zb mit den Zehen zerkleinern;

• kleine Zb-Streifen mit den Zehen eines Fußes aufneh-men, zwei Meter transportieren und ablegen;

• mit kleinen Zb-Streifen Formen oder Bilder nachlegen;

• über schmale Zb-Linien balancieren;

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Förderung der Beweglichkeit der Wir-belsäule.

H Bei der Förderung der Beweglichkeitsollten Bewegungsanlässe für ver-schiedene Bewegungsrichtungen und -ebenen (u.a. Vor-, Rück-, Seitbeugen)bereitgestellt werden.

H Die Abstände zwischen den Parcours-teilen sind so eng zu wählen, dass eineBankstellung des Körpers nicht mög-lich wird.

H Den Kindern deutlich machen, dassnicht die Schnelligkeit im Vordergrundsteht!

● Förderung der Beweglichkeit des Fu-ßes.

H Barfuß üben!

● Förderung der Zehenbeweglichkeit.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

• Zb zusammenknüllen und wegschieben;

• Sitz mit gebeugten Beinen vor einer Zb-Linie; im Wech-sel Fußspitzen hinter der Linie/Ferse vor der Linie aufset-zen;

• Sitz mit gebeugten Beinen, Zb-Ball zwischen den Fuß-sohlen „rollen“;

• Sitz mit gebeugten Beinen, Zb-Ball zwischen den Fußrü-cken „rollen“ (Füße überkreuzen);

• Sitz mit gebeugten Beinen, Zb-Ball um die/den Fußsohle/-rücken „wandern“ lassen, ohne Bodenberührung.

● Alle Beispiele erfahren auch einen Erlebniswert, wenn siepartner- oder gruppenweise (z.B. Staffelform) angebotenwerden.

H = Hinweis

● Förderung der Beweglichkeit derSprunggelenke.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: KLAUS BALSTER

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Winterspiele in der Natur!Dem YETI auf den Fersen – geheimnisvolle Spuren im Schnee

Zeit: Ca. 60-90 Minuten.

Teilnehmer/innen: Ca. 15 Kinder im Alter von 6 Jahren, 3-4 Erwachsene als Betreuung oderauch nur einfach Familien o.ä. Gruppierungen.

Materialien: Wetterfeste Kleidung – vor allem Ersatzwäsche, Handschuhe, Mütze o.ä.,Bestimmungsbücher, weiße Laken, Nüsse, Kartoffeln, Kastanien, Feuer-zeug, Reisigäste, trockenes Holz, Messbecher, Tee-/Friedhoflichter.Unbedingt mitzuführen sind eine gute Karte, Erste-Hilfe-Päckchen undwenn vorhanden, Kompass und Taschenmesser.

Zielsetzung: Hitze, Kälte, Wind, Hunger, Durst, Sehnsüchte nach einem warmen Bett, tro-ckener Kleidung, ein warmes Bad als etwas Besonderes zu genießen, vomWind aufgepeitschte Schneekristalle oder Regentropfen zu fühlen, Wärme inden Körper (zurück-)kriechen zu spüren usw. sind Dinge, die uns in unsererhochtechnisierten Umgebung immer mehr verloren gehen. Es sind die „ein-fachen Dinge“, die uns wieder reizen.Der Winter ist für viele eine Zeit der Ruhe und Besinnung. Viele Tiere (Zug-vögel) sind im Herbst in den Süden „gezogen“ und einige halten bei uns ih-ren Winterschlaf. Durch die herrschende Kälte entsteht bei Mensch und Tierein erhöhter Energieverbrauch und aufgrund des kargen Nahrungsangebotssollte ein Aufscheuchen der Tiere im Winter unbedingt vermieden werden.Sollte ein ausgedehnter Winterspaziergang auf dem Programm stehen, dannist darauf zu achten, ausgeruht und gestärkt die Schneewanderung zu begin-nen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist hierbei die richtige Kleidung. Bewährt hat sichdas „Zwiebelsystem“, d.h. mehrere Lagen aufeinander abgestimmte Wäscheübereinander. Empfehlenswert ist Fleecebekleidung, darüber hinaus istwind- und regendichte Kleidung ebenso ein Muss, wie auch die notwendigmitzuführende Wechselwäsche. Nicht zu vernachlässigenist, dass Kinder unterwegshäufig und in ausreichen-der Menge trinken und es-sen müssen, da sie weni-ger Flüssigkeit und Kalo-rien speichern können alsErwachsene.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung und Einstimmung zu einem Winterabenteuer+im Schnee.

● Beginne die Schneewanderung mit der Frage an die Kinder,wie sie sich fühlen und ob sie den „YETI“ kennen. Zahlrei-che geheimnisvolle Erzählungen umranken den „YETI“und mit etwas Phantasie können sehr leicht interessanteAufgaben und Spiele im Schnee erarbeitet werden.

HAUPTTEIL

● Figuren oder Namen in den Schnee stapfen Auf einer Schneefläche lassen sich zahlreiche Figuren, Zei-chen, Namen oder ganze Sätze in den Schnee stapfen.

● YETI – oder, wer hat Angst vorm weißen MannEs werden zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe tarntsich mit weißen Laken als Yetis und die zweite Gruppespielt Wissenschaftler/innen auf einer Expedition. In einemabgegrenzten Wald-/Wiesengelände verstecken sich mitHilfe von Ästen, Laub und Schnee die Yetis. Die Wissen-schaftler/innen müssen nun versuchen, unbemerkt durchdieses Gebiet zu schleichen. Sollten sie von einem Yeti auf-geschreckt werden, müssen sie sich mit Nüssen, Kastanieno.ä. (Wegezoll) wieder freikaufen. „Gewonnen“ hat dieMannschaft, die am Ende über die meisten Nüsse, Kastani-en o.ä. verfügt.

● Schneeball-ZielwerfenZiele gibt es reichlich in der Natur. Zusätzlich können derZylinder eines zuvor gebauten Schneemanns, Kugeln ausSchnee, die irgendwo (Ast, Zaun, Stein, ...) aufgelegt wer-den oder aber eine in den Schnee gestapfte Zielscheibeweitere Ziele sein.

● Feuer im Schnee?Im Winter Feuer zu machen ist nicht ganz so gefährlich wiein anderen Jahreszeiten. Leicht lassen sich in einer Schnee-kuhle Kastanien braten, Kartoffeln garen oder Stockbrotbacken.

● Welcher Baum bin ich?Der Winter ist die beste Zeit für ein Baumsuchspiel, weildurch das fehlende Laub ein Baum besonders gut zu erken-nen ist. Anhand des Rindenmusters und der Silhouette desBaums lassen sich typische Eigenheiten und somit die Artdes Baums feststellen.

H = Hinweis

H Der Beginn der Winterwanderungsollte gemütlich und in gleichmäßigenSchritten erfolgen. Sehr schnell wer-den die Kinder von sich aus, ihre Spu-ren im Schnee hinterlassen und verän-dern.

H Wärmeisolierende Kleidung muss beiBedarf abgelegt bzw. gelüftet werdenkönnen.

● Variation: Alle Teilnehmende sindWissenschaftler, bis auf ein oder zweiMitspieler, die den Yeti spielen. DenYetis wird ein Vorsprung von 5-10Minuten gegeben. Die Yetis haben dieMöglichkeit den Wissenschaftlern da-von zu rennen, hinterlassen aber vieleSpuren. Sie versuchen daher, durchdas Verwischen der eigenen Spurenbzw. durch das Legen von Finten, dieWissenschaftler zu täuschen. Zusätz-lich sammeln die Yetis Schneebälleund sobald sie einen guten Unter-schlupf gefunden haben, warten sieauf ihre Verfolger. Wird die Lage fürsie zu brenzlig, eröffnen sie unter lau-tem Johlen die Schneeballschlacht.

H Zweckmäßig ist es, wenn kindgerech-te Bestimmungsbücher mitgeführtwerden. Kinder haben somit die Mög-lichkeit, mit diesen umgehen zu lernenund sich unabhängig von Erwachse-nen zu machen.

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O = Organisation

● Wie viel Wasser ergibt ein kleiner Schneemann?Dieses Schätzspiel ist auch für Erwachsene immer wiederinteressant. Durch die Einzigartigkeit der einzelnen Schnee-kristalle ergeben sich bei diesem Schätzspiel immer neueErgebnisse. Die Teilnehmenden schätzen: Wie viel LiterWasser ergeben geschmolzene kleine Schneemänner?

● Spurensuche im SchneeSpuren und Fährten der Tiere zu suchen, macht gerade ineinem schneereichen Winter sehr viel Spaß, weil die Spu-ren dann besonders deutlich zu erkennen sind.Aber auch der Kot der Tiere, der in der Fachsprache „Lo-sung“ heißt, hinterlässt zusätzliche Merkmale für die Be-stimmung der Tiere. Manchmal lassen sich ganze Ge-schichten aus den vorhandenen, sich evtl. kreuzenden Fähr-ten lesen.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: UWE BIERMANN

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(Keine) Angst vor DunkelheitZeit: 90 Minuten.

Teilnehmerinnen: 10-16 Mädchen, die sich bereits kennen.

Materialien: Kuscheltiere, Tücher zum Augen verbinden.

Ort: Turnhalle oder ein größerer Bewegungsraum, vorteilhaft ist die Möglichkeitder Nutzung von Fluren, Außenräumen etc.

Zielsetzung: Dunkelheit, Schritte im Dunkeln, Geräusche im dunklen Haus – all dies löstAngst aus. Über diese Erfahrung verfügen die meisten Mädchen bereits imGrundschulalter. Warum dies so ist, lässt sich an dieser Stelle nicht ausrei-chend analysieren. Tatsache ist jedoch, dass Mädchen in dieser Angst alltäg-lich bestätigt werden: „Geh’ nicht allein im Dunkeln“; „Vermeide dunkleWege“. Das nach wie vor übermächtige Bild des Fremdtäters (im Dunkeln)führen zu einer intensiven Verunsicherung, die ein situationsangemessenesVerhalten verhindert. Angst ist zunächst als ein positiv zu wertendes Warn-signal zu verstehen. Um es als Auslöser für ein in der Folge selbstbewusstesÜberprüfen und Umgehen mit der akuten Situation zu begreifen, ist es not-wendig, sich der eigenen Wahrnehmung und körperlichen (Stress-) Reaktio-nen bewusst zu sein. Ziel der nun vorgestellten Stunde ist eben diese Be-wusstmachung der eigenen Fähigkeiten als Grundlage für selbstbewusstesund – wenn nötig – abwehrbereites Verhalten.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung und Frage nach der allgemeinen Befindlichkeit.

O Sitzen im Kreis; ein Kuscheltier wird an die jeweils Spre-chende gereicht, jede ist einmal dran.

● UrwaldfangenZwei Gruppen (A und B)Die Mädchen der Gruppe A verteilen sich im Raum undbilden mit Armen und Beinen (tiefhängende) Äste undWurzeln. Gruppe B läuft im Joggingtempo zwischen denBäumen herum, klettert über Äste und kriecht zwischenden Wurzeln durch. Wechsel nach einer Minute.Die Bäume fallen durch einen Sturm alle um: Die Mädchender Gruppe A legen sich im Raum verteilt mit abgespreiz-ten Armen und Beinen auf den Rücken. Gruppe B läuftdurch den zerstörten Wald, indem sie über Äste, Wurzelnund Baumstämme springt.

● Angst in der DunkelheitWelche Situationen kennt ihr? Wie reagiert ihr? Herzklop-fen, Luft anhalten, weggucken ...? Was mach ihr dann? Er-klärung über die Wahrnehmung von Menschen und Umge-bung mit Hilfe der Sinne – Hören, Riechen, Fühlen.

O Gesprächskreis. Jede redet so lange, wie sie das Kuscheltierhält.

HAUPTTEIL

● Blind führenDie Sehende führt die Blinde durch die vorhandenen Räu-me und auch nach draußen. Damit die Blinde nicht von ih-ren Empfindungen abgelenkt wird, darf nicht gesprochenwerden. Einzige Ausnahme: Die Geführte wünscht ein an-deres Tempo. Hindernisse werden durch Berühren des Kör-perteils signalisiert, welches sonst anstoßen würde, z.B. an-tippen des Fußes vor einer Stufe. Nach 10 Minuten bittetdie Übungsleiterin alle in den zentralen Raum zurück. JedeBlinde wird an einen freien Platz geleitet. Dort überlegt sie,wo sie mit welcher Blickrichtung steht. Anschließend er-folgt der Rollenwechsel.

O Die Mädchen finden sich paarweise zusammen. Eine ver-bindet ihre Augen und legt eine Hand auf die Schulter ihrerPartnerin.

● Austausch über die Empfindungen und verschiedenenWahrnehmungen und Gefühle.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Ankommen in der Gruppe, Wahrneh-mung jeder einzelnen Teilnehmerin.

● Das Kuscheltier verhilft einigen zu ei-nem ruhigeren Sprechen. Auch garan-tiert es, dass die Sprechende nicht un-terbrochen wird.

● Warmwerden, in Bewegung kommen,Vertrauen aufbauen, andere nicht ge-fährden.

H Es ist absolut erforderlich, dass die Füh-rende sich ihrer Verantwortung für dieSicherheit ihrer Partnerin bewusst ist.Sie muss ihre ganze Konzentration sehrgenau darauf richten, wie und wo sie dieandere hinleitet. Dies gilt insbesonderefür Hindernisse wie z.B. Türrahmen undStufen. Nur so ist es der Blinden mög-lich, sich ganz auf das eigene Empfin-den und Wahrnehmen einzulassen. Fürdie Übungen mit verbundenen Augengilt zu berücksichtigen: Manchmal gibtes Mädchen, die einen Blickspalt imTuch offen lassen. Die Übungsleiterinsollte sich bewusst sein, dass Mädchenganz reale Gründe haben können, dieDunkelheit zu fürchten, v.a. wenn sie se-xuelle Gewalterfahrungen zur Nachtzeiterleben/erlebt haben.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Blinde OrientierungAlle bewegen sich frei im Raum. Zusammenstöße sollenvermieden werden. Kommt es dennoch dazu, so sollen dieBetroffenen nicht erstarren, sondern bewusst einmal ausat-men, dann tief einatmen und entspannt weitergehen. Auchdiese Übung wird ohne Sprechen durchgeführt. Nach etwa5 Minuten sucht sich jede einen Platz, wo sie gut stehenkann, überlegt, wo sie sich befindet und zeigt in die Rich-tung, wo sie die Nächststehende vermutet. Nach Öffnen derAugen wird im Gesprächskreis wiederum ein Austauschüber Wahrnehmungen und Gefühle durchgeführt.

O Jede hat die Augen verbunden.

● Annäherung einer Person im DunkelnDer Reihe nach steht jeweils ein Mädchen (A) in der Mitteund schließt ihre Augen. Alle schweigen. Auf Zeichen einervorher zu bestimmenden Person geht eine (B) vorsichtig indirekter Linie auf A zu. Wenn diese glaubt zu wissen, vonwo die Annäherung erfolgt, zeigt sie in die entsprechendeRichtung. Stimmt ihre Anzeige, so sagt B „ja“ und geht zu-rück. Stimmt es nicht, so geht sie weiter, bis sie A erreichthat und leicht (!) mit der Hand berührt. Dies wird jeweils5mal durchgeführt.

O Je nach Größe der Gruppe werden ein oder zwei großeKreise gebildet.

● Annäherung stoppenA hat diesmal die Augen offen und fixiert B mit ihremBlick. Kommt ihr diese zu nah, so stoppt sie B mit lauter,klarer Stimme (hau ab, bleib stehen, ...) Ist die Zurückwei-sung nicht überzeigend, darf B weitergehen.

O Je nach Größe der Gruppe werden ein oder zwei großeKreise gebildet.

ABSCHLUSS

● Ein Schrei läuft durch den RaumDie Übungsleiterin gibt die Aufforderung vom langsamenbis hin zum schnellen Laufen auf der Stelle. Dabei wirdauch die Stimme vom leisen Summen bis zum Schreien im-mer lauter. Bei „Los“ rennen schließlich alle schreiend biszur anderen Seite. Ein- bis zweimal wiederholen.

O Alle stellen sich nebeneinander an einer Schmalseite desRaums auf.

H = Hinweis

● Das Hinschauen kann insofern ein ab-solut verständlicher und zu respektie-render Schutzmechanismus sein, umnicht in Panik und Hilflosigkeit zuverfallen. Es empfiehlt sich ein still-schweigendes Respektieren.

H Im Gesprächskreis wird der Unter-schied im Vor-Angst-/Vor-Schreck-Er-starren und dem Einmal-Tief-Luft-Ho-len herausgearbeitet.

● Die Mädchen können ihre Wahrneh-mung überprüfen und ihr Selbstver-trauen stärken. Ist jede einmal drangewesen, wird ein Gesprächskreis ge-bildet und auf die Übertragbarkeit imAlltag eingegangen. Stichworte dazu:In der Realität kann ich durch Hingu-cken meine Wahrnehmung und die u.U. daraus resultierende Verunsiche-rung überprüfen bzw. mindern.

● Bei unerwünschter Annäherung ver-harrt A nicht passiv/erstarrt, sondernbenutzt ihre Stimme als eine möglicheAbwehrstrategie. Die Mädchen erfah-ren zudem den Unterschied, zwischenunsicherem Weggucken und aktivemAbwehrverhalten.

H Der Einsatz von Stimme als Strategieder Abwehr kann nur in einer eigenenStunde ausreichend bearbeitet werden.

● Eventuell vorhandene Spannungenloswerden; entspannt die Stunde been-den.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: C. WORTBERG

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„Im Dunkeln ist gut munkeln ?“Aktionen und Spiele bei Nacht (1. Folge)

Zeit: 60-120 Minuten.

Teilnehmer/innen: Ab ca. 6 Jahre; ab ca. 10 Personen (jede Gruppengröße ist möglich, die dieBildung von Kleingruppen zulässt).

Materialien: • Erste Hilfe-Kasten• Wanderkarte• Taschenlampe und ggf. Ersatzbatterien• eine Trillerpfeife• die Telefonnummer der Unterkunft und das nötige Kleingeld/Telefonkarte• Verpflegung

Ort: Jugendherbergs-/Schullandheimgelände, Wald-/Wiesengelände. Bei den Ge-ländespielen (s. nächste Folge) den Spielbereich nicht zu groß wählen, damitauch etwas „passiert“.

Zielsetzung: Spiele im Halbdunkel und Dunkeln üben eine besondere Faszination auf al-le Beteiligten aus, egal ob es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sind. BeiFreizeiten, Wochenendfahrten oder Schullandheimaufenthalten wird immerwieder die Forderung nach nächtlichen Aktionen gestellt: aufgeregte Span-nung, wohliges Schauern, ungewohnte Sinneseindrücke, Gruselgeschichtenetc. werden mit nächtlichen Aktionen assoziiert. Und wer selbst interessanteNachtspiele erlebt hat, wird sich bei diesen Stichworten sofort erinnern.Dieses „Sich-Erinnern“ wird häufig durch die intensivere Wahrnehmungsonst alltäglicher Situationen hervorgerufen: Stille, Dunkelheit, Wasserrau-schen, frische Luft werden anders wahrgenommen. Dem Gefühl von Ein-samkeit und Gemeinsamkeit, dem Träumen, Abschalten, und Phantasierenwird Raum gewährt. Weil nicht alles sichtbar ist, bleibt vieles ungewiss.Allerdings ist es notwendig, vom typischen „Standardprogramm“ einer„Nachtwanderung“ abzuweichen, um hierin erfahrene Teilnehmer/innen fürAktionen und Spiele im Dunkeln neu zu motivieren. Hierbei ist es nicht nö-tig, das Nachterlebnis durch erschreckende Aktionen „aufzuwerten“.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Die geplante Nachtwanderung kann schon im Vorfeld, d.h.mit einigen Tagen Vorlauf angekündigt werden. So lässtsich bis zum entsprechenden Termin bei den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern eine Grundspannung aufbauen, die si-cherlich durch die unterschiedlichen Erfahrungen mitnächtlichen Aktionen zusätzlich gesteigert wird. Am Abendvor der Nachtwanderung sollten bereits bestimmte Verhal-tensweisen und Regularien angesprochen werden.

DURCHFÜHRUNG DER „NACHTRALLYE“

● Mit dem Wecken zur vereinbarten Zeit beginnt die nächtli-che Aktion. Anhand der stark reduzierten Karte sollen dieTeilnehmerinnen und Teilnehmer den Weg vom Start zumZiel finden; Treffen der gesamten Gruppe am Startort; Aus-teilen der Wanderkarte; Zusammenstellen der Kleingrup-pen; Losschicken der Gruppen in geringen zeitlichen Ab-ständen.

H = Hinweis

● Einstimmung auf die Nachtwande-rung; emotionale Beteiligung der Teil-nehmer/innen.Das frühzeitige Ansprechen von Ver-haltensregeln dient zum einen der In-formation der Teilnehmerinnen undTeilnehmer, räumt darüber hinaus al-len Beteiligten die Möglichkeit ein,sich mit diesen Regeln auseinander zusetzen.

H Der Versuch, unmittelbar vor Beginnder Nachtaktion noch Absprachen zutreffen, schlägt meistens fehl. Hierkann nur noch auf wesentliche Punkteerneut aufmerksam gemacht werden.

H Bereits im Vorfeld sollte daher schondie Kleingruppenbildung vorgenom-men werden, und es sollte klar abge-sprochen werden, welche/r Teamersich vorn bzw. am Ende der Gruppebefindet. Ausgangs- und ggf. End-punkt sowie die ungefähre Dauer derWanderung werden bekannt gegeben.Für das benötigte Material packt sichjede Kleingruppe einen Rucksack, undauf die entsprechende Kleidung sollteauch hingewiesen werden.

● Die Nachtrallye-Aktion verfolgt meh-rere Ziele: Zum einen wird die oftmalsbekannte Form der „Nachtwanderung“variiert, die Beschäftigung mit derKarte lenkt vom eigentlichen „Wan-dern“ ab und lässt Freiraum für Erleb-nisse anderer Art (vgl. Vorbemerkun-gen). Des weiteren werden die Teil-nehmer/innen und Teilnehmer in derHandhabung der Karte geschult undmüssen in den Kleingruppen gut zu-sammenarbeiten.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● Tips zur SicherheitFür die Organisatoren bedeutet die-se nächtliche Aktion einen nicht un-erheblichen Mehraufwand an Zeitund Energie bei der Vorbereitungund Durchführung, da durch dieDunkelheit Probleme und Gefahren-quellen entstehen können. Dies be-ginnt bei der mangelnden Ausrüs-tung der Teilnehmer/innen (Beklei-dung, Taschenlampen), einer mögli-chen Fehleinschätzung der körperli-chen Anforderungen, unvorherseh-baren Angstreaktionen (Alleinsein,Schatten, Verlaufen), möglichenVerletzungsgefahren bei Stürzenund die nicht immer eindeutig zuanalysierenden Geländegegebenhei-ten bei Nacht (Zäune, Gewässer,Sandkuhlen etc.) Deshalb ist eineintensive Vorbereitung unerlässlich,um bei auftretenden Problemen an-gemessen reagieren zu können. Da-zu gehören die genaue Kenntnis desWeges oder des Geländes, das Ein-richten eventueller Kontrollposten,das Festlegen von erster und letzterPerson und das Kontrollieren vonSchuhwerk und Kleidung.Angesprochen werden sollten auchallgemeine Verhaltensweisen in dernächtlichen Natur, aber auch dasUmgehen mit und das Zulassen vonAngst in bestimmten Situationen.

AUSKLANG

● Am Ende der Rallye treffen sich alle Teilnehmerinnen undTeilnehmer am Lager- oder Kaminfeuer bei einer Tasse Teeoder einer heißen Suppe.

O Für den „Empfang“ am Zielort sollte ein Teamer bereit ste-hen; die ersten Gruppen bereiten für die später ankommen-den alles vor.

● Die Strecke evtl. noch einmal bei Tag abgehen!

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

H Für jeweils zwei TN sollte eine Kartezur Verfügung stehen, auf eine wech-selseitige Führung in den Kleingrup-pen sollte geachtet werden.

H Für das vorliegende Beispiel ist eineVorbesprechung der benutzten Karten-symbole am Vortag hilfreich.

H Den Schwierigkeitsgrad der Streckedem Alter der TN anpassen.

● Das Zusammenholen der Gesamtgrup-pe bietet noch einmal die Gelegenheit,die Kleidung und die Ausrüstung zukontrollieren, darüber hinaus noch-mals die wichtigsten Regeln anzuspre-chen.

H Vor allem auf Sicht- und Rufweite inden Kleingruppen zusammenbleiben,besondere Ereignisse an die Teamerweitergeben etc.

● Eine Einweisung in die Karte und diedamit verbundene Aufgabe sollte er-folgen.

H Die Teilnehmerzahl in den Kleingrup-pen wird abgezählt, evtl. werden dieNamen aufgeschrieben.

H Ggf. von den Kleingruppen beim Startden Beginn des Weges beschreibenlassen, bei einer ausreichenden Zahlvon Teamern können einzelne Grup-pen begleitet werden.

H Hinweis, dass die Strecke nicht aufZeit abgelaufen werden soll.

● Mit der gemeinschaftlichen Beendi-gung der Nachtaktion wird noch ein-mal Raum fürs Erzählen, Berichten,Phantasieren gegeben das „Zu-Bett-Gehen“ erfolgt dann „gleitend“.

H Die Verpflegung muss im Vorfeld si-chergestellt sein, auch für die Letztenmuss ausreichend vorhanden sein.

● Das Abwandern derselben Strecke beiTag macht die unterschiedliche Wahr-nehmung bei Tag und bei Nacht deut-lich.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: KLAUS PRUNSCHE

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Erste Schritte in der SporthalleRhythmusschulung; Balancieren, Springen und Klettern (2. Folge)

Zeit: 60 Minuten.

Teilnehmer/innen: Eltern mit ihren Kleinkindern im Alter von 2-4 Jahren.

Materialien: Tambourin, 2 Kästen (120 cm), 4 Bänke, 2 kleine Kästen, Weichboden, Matten.

Ort: Sporthalle.

Zielsetzung: Bei der Gestaltung der Eltern-Kind-Turnstunden gilt zu beachten, dass diealtersspezifische Bewegungsausführung nicht nur durch ein langsameresTempo gekennzeichnet ist, sondern auch der Bewegungsrhythmus und dieBewegungskopplung noch mangelhaft ausgebildet sind. Motorische Lernprozesse führen zur Beherrschung der Grobkoordinationund -motorik, d.h. die verschiedenen Bewegungsformen werden mit der Zeiterlernt und Schritt für Schritt verfeinert. In dieser Turnstunde wird währendder Einstimmung das Rhythmusgefühl angesprochen. Die vielfältigen Bewegungsformen zum Überwinden der Gerätelandschaftim Hauptteil setzen bei den Kindern bereits Erfahrungen im Balancieren,Steigen und Klettern voraus.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Lockeres Bewegen in der Halle, dabei das Schlagtempo desTambourins übernehmen.Die verschiedenen Schlagrhythmen:

1.Gehen,

2.Laufen,

3.Hüpfen,

4.Stop,

5.Lautes Schlagen = Trampeln (Aufsetzen des ganzen Fu-ßes), Leises Schlagen = Schleichen (Zehengang).

O Freie Aufstellung; der/die Übungsleiter/in steht mit demTambourin in der Hallenmitte und gibt mit dem Schlag-rhythmus des Tambourins die Gangarten vor.

● Zuerst werden die verschiedenen Gangarten einzeln geübt.

● Beherrschen die Kinder die Umsetzung des Gehörten inBewegung, werden die verschiedenen Gangarten in unter-schiedlichen Tempi frei variiert.

HAUPTTEIL: KLETTERN, RUTSCHEN UND BALANCIEREN

● Mit Hilfe der kleinen Kästen auf den Kasten klettern; denSteg im Sitz „überrutschen“; dann die „Rutsche“ ebenfallsim Sitz abwärts rutschen.

O Die 2 Kästen stehen einander gegenüber mit dem Weichbo-den dazwischen; 2 Bänke werden als Rutschen an einen derKästen gehängt; die anderen 2 Bänke als Stege nebeneinan-der zwischen die beiden Kästen gehängt. Die kleinen Käs-ten stehen vor dem freien Kasten und dienen als Aufstiegs-hilfe; die ganze Anlage mit Matten sichern. Es können 2Gruppen gleichzeitig üben, begonnen wird an den kleinenKästen. Die Eltern begleiten ihre Kinder neben dem Gerätund geben Hilfestellung.

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

H = Hinweis

● Das Aufwärmen wird in den Kontextder gezielten Wahrnehmungs- undRhythmusschulung einbezogen. DieMusik wird durch das Tambourin er-setzt, um die Konzentration gezielt aufden Rhythmus zu lenken. Anfangsgibt der/die Übungsleiter/in noch ver-bale und optische Hilfen (Mitmachen),die nach und nach weggelassen wer-den. Die Kinder lernen die direkteUmsetzung des gehörten Rhythmus inBewegung.Die Konzentrationsfähigkeit und dieReaktionsschnelligkeit werden inten-siv geschult.

H Die körperliche Belastung kann gutvariiert werden, liegt aber meist rechthoch.

H Diese Gerätezusammenstellung stelltschon eine anspruchsvolle Geräteland-schaft dar. Sie fordert zu vielfältigenBewegungsformen heraus. Der beson-dere Reiz dieser Zusammenstellungliegt in der Höhe der zu überwinden-den Balancierfläche. Aus diesemGrund sollten die Kinder in vorange-gangenen Stunden bereits Erfahrungengesammelt haben.

H Nicht mehr als 3 Kinder gleichzeitigauf einem Steg.Die Kinder bewegen sich in einer war-men Halle am besten barfuß; ist dieHalle kühler sollten die Kinder So-cken mit Noppen oder Turnschlappentragen.

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

O = Organisation

● Variation:• den Steg und die „Rutsche“ in Bauchlage überwinden,• das Gleiche, aber im Vierfüßlergang,• das Gleiche, aber rückwärts im Sitzen,• das Gleiche, aber im Gehen vorwärts/rückwärts.

●Die Kinder gehen jetzt mit je einem Fuß auf einem Steg,die „Rutsche“ wird abwärts gelaufen.

O Die beiden Stege werden auf ca. 10 cm in der Mitte zusam-mengeschoben.

● In Bauchlage die „Rutsche“ hochziehen, dann vom Kastenin die Weichbodenmatte springen.

● Variation:• im Sitzen hochziehen,• im Gehen vorwärts/rückwärts hochkommen.

O Die beiden Stege werden ganz entfernt.

O Gemeinsamer Geräteabbau.

AUSKLANG

● Kreisspiel: „Auf der grünen Wiese steht ein Karussell“,Spiellied: „Die fleißigen Handwerker“,Schlusslied: „Das Turnen ist aus“.

O Alle versammeln sich im Mittelkreis.

H = Hinweis

H Die meisten Kinder lieben Nieder-sprünge aus der Höhe. Ängstliche An-fänger an der Hand der Eltern testenlassen, bzw. eine Bank als „Rutsche“alternativ anbieten.

H Beim gemeinsamen Singen und Spre-chen, das durch einfache Finger- undHandbewegungen begleitet wird, er-fahren die Kinder Rhythmus undReim der gesprochenen Sprache in di-rekter Weise. Ihre Konzentrationsfä-higkeit wird beim Lernen der Textegeschult, ebenso wie die Koordinati-onsfähigkeit der Hände. Hier habenauch Kinder Erfolgserlebnisse, die Be-wegungsprobleme beim Sport haben.

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AUTORIN: ULRIKE BANSE

Literatur: KNITTEL, I.: Der fröhliche Kreis, Don Bosco Verlag, 1987.

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: KLAUS KRUSKA

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: ULRIKE KRETSCHMER

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: BIRGITT ALEFELDER

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: ULRIKE KRETSCHMER

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: THERESA TALBOT

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: BIRGIT OLSOK

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: INGEBORG BAUMEISTER

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: ULRIKE KRETSCHMER

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: NILS NEUBER

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: NILS NEUBER

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTOR: NILS NEUBER

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: KERSTIN SCHLEGEL

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: BEATE LEHMANN

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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4. Praktische Beispiele für Bewegungsstunden

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

AUTORIN: ANGELA BUCHWALD

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5. Wie lassen sich Bewegungsanlässe für Stundenbeispiele finden?

Der Umgang mit dem „Ideen-Findungsraster“ ★

Von den Nutzungsmöglichkeiten wird ein Beispiel angedacht; der Bewegungsanlass – das Thema – wird durch Einbeziehen der Aspekte (Punkte A – M des Rasters) variiert bzw.verändert.

Bewegungsanlass (Beispiel)

Förderung der dynamischen Haltungsregulation (Gleichgewichtsfähigkeit) auf einer Bank.

5. Wie lassen sich Bewegungsanlässe für Stundenbeispiele finden?

ABCDEFGHIJKL

M

alleinim Raumbreite Seiteauf der BankBalancieren (Gehen)aufrechtvorwärtslangsamAugen geöffnet

Selbsterprobung

rückwärts seitwärts mit Drehungen

Grundvariation Variation I Variation II Variation III

ABCDEFGHIJKL

M

Kombination rückwärts

A. geschlossen

seitwärts

A. geschlossen

mit Drehung

A. geschlossen

Variation IV Variation V Variation VIIVariation VI Variation VIII

vorwärts

Augen geschlossen

Selbstverständlich können und sollten auch nicht immer alle Entscheidungshilfen bei jedemBewegungsanlass berücksichtigt werden.

★ vgl. BALSTER, K.: Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen – Teil 2, Sportjugend NRW (Hrsg.), Duisburg 1998

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5. Wie lassen sich Bewegungsanlässe für Stundenbeispiele finden?

Ein „Ideen-Findungsraster“

Bewegungs-anlass

A Sozialformallein/Partnerweise/gruppen-weise/...

M Möglichkeiten zur Veränderung von (Ball)SpielenSpielerzahl/Gruppenzusam-mensetzung/Spieldauer/Spiel-geräte/Spielziel/Wertung/Regeln/Schwierigkeitsgrad/Tempo/Wurf-, Stoß-, Schlag-art/...

F KörperlageStehen/Sitzen/Knien/Liegen/...

G Bewegungsrichtungvorwärts/rückwärts/seitwärts/...

H Bewegungsgeschwindigkeitin Zeitlupe/langsam/schnell/...

I AugenkontrolleAugen geöffnet/geschlossen/...

B Bewegungsort/RaumgrößeBewegungen an einem Ort/ Be-wegungen im Raum/...

C Untergrundbreit/schmal/stabil/rund/...

D Bewegungshöheauf dem Boden/auf einer Bank/...

E BewegungsformenGehen/Laufen/Hüpfen/Sprin-gen/Klettern/Balancieren/Zie-hen/Schieben/Tragen/Werfen/Fangen/Kriechen/Rutschen/Rollen/Prellen/...• Bewegungskombinationen:

Laufen und Springen/...

J Geräte/MaterialienSport-/Spielgeräte• Tücher: Schwungtuch/Ballontuch/...• Balanciergeräte: Wackelbrett/Sportkreisel/...• Fahrgeräte: Rollschuhe/Pedalos/Gleitrollbrett/

Skateboard/...• Bälle: Schaumstoffball/Papierball/Luftballons/

Wasserball/...• Hantiergeräte: Schwungband/Seile/Tücher/

Jonglierbälle/...• Gruppenspielgeräte: Ziehtau/Kriechtunnel/ Ho-

ckeyspielgerät/...• Sprunggeräte: Sprungseile/Sprungbälle/Hüpfsä-

cke/...• Freizeitgeräte: Weich-/Stofffrisbee/Mini-Play-

Spiele/...Alltagsmaterialien• Bierdeckel/Teppichfliesen/Handtuch/Decke/

Schaumstoffteile/...Verpackungsmaterialien• Joghurtbecher/Küchenrolle/Zeitung/Schaum-

stoffteile/...

K Verwendungsmöglichkeiten von Geräten/MaterialienWerfen/Fangen/Schlagen/Hochschlagen/Tragen/Balan-cieren/Weitergeben/Rollen/Durchreichen/...

L Bewegungsmöglichkeiten, -anlässeSelbsterprobung/Spiele/Staf-feln/Tänze/Bewegen nach Mu-sik/...

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6. Eine Lobby für Kinder

Was Sportvereine, Kindergärten und andere Institutionen für Kinder tun könnenFür die Persönlichkeitsentwicklung jedes Kindes sind Wahrnehmung und Bewegung von he-rausragender Bedeutung: Eine entsprechend wichtige Rolle fällt daher auch der Bewegungser-ziehung zu.Obwohl vielen bereits die Notwendigkeit und die Bedeutung von Bewegung klar ist, führt diekindgerechte Bewegungserziehung immer noch ein Schattendasein bei den meisten Institutio-nen, die für die Erziehung von Kindern zuständig sind. Darüber hinaus schränken auch gesell-schaftliche Veränderungen sowie veränderte Umweltbedingungen die Bewegungsmöglichkei-ten der Jungen und Mädchen weiter ein und beeinflussen so nachhaltig deren persönliche Ent-wicklung.Seit 1995 hat die Sportjugend den Schwerpunkt ihrer Arbeit unter das Motto gestellt: „Kinderbrauchen eine starke Lobby“. Gemeinsam mit den Jugenden der Fachverbände sowie derStadt- und Kreissportbünde sollen möglichst viele Maßnahmen unter dieses Thema gestelltwerden.Die Sportjugend NRW hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht „Bewegungsgarantien“ für un-sere Kinder zu sichern, indem sie praktische sowie theoretische Grundlagen für ein entspre-chende Aus- und Fortbildungsangebot im Bereich „Bewegungserziehung im Kleinkind- undVorschulalter“ und für den Schwerpunkt „Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen“geschaffen hat, sowie Hilfen für das Handlungsfeld „Kinderpolitik“.

Ziele für das Handlungsfeld Kinderpolitik❍ Hauptziel ist es, eine Lobby für Kinder zu schaffen, die sich für die Interessen der Kinder

einsetzt und sie „politisch“ vertritt.

❍ Bewegungsräume für Kinder bereitstellen und ausstatten (materiell, ggf. auch personell).

❍ Finanzielle, personelle und materielle Mittel/Hilfen für Kinderprojekte einfordern und auseiner übergreifenden Sichtweise sinnvoll koordinieren und einsetzen.

Bewertung kinderpolitischer Maßnahmen❍ Bei allen Maßnahmen der verschiedenen Handlungsfelder sollte immer der Bezug zur kin-

derpolitischen Ebene/Nutzung beachtet werden; nur dann vereinigen sich alle Maßnahmenzu einem überzeugenden Konzept, das kinderpolitisch und langfristig wirksam werdenkann.

❍ SSB/KSB/Sportjugend sollten sich als Koordinierungsebene zwischen verschiedenen Insti-tutionen, Gremien und Vereinen verstehen.

❍ In dieser Funktion und mit den dadurch verbundenen Einblicken auf verschiedene Ebenen,sollten langfristige Ansatzpunkte und Regelungen zum Vorteil der Kinder aufgezeigt undgenutzt werden.

❍ Die „politisch“ geleistete Arbeit muss den Vereinen transparent gemacht werden, Bezü-ge/Vorteile für die Vereine sollten dargestellt werden.

❍ Die Vereine sollten, wenn nötig, dazu aufgefordert werden, evtl. „erkämpfte“ Vereinbarun-gen auch in Anspruch zu nehmen.

6. Eine Lobby für Kinder

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Wen können Sportvereine gezielt ansprechen?Sportvereine, die über den Rahmen ihrer jetzigen Möglichkeiten noch mehr für Kinder imKleinkind- und Vorschulalter tun möchten, finden detaillierte Informationen und Anregungenbei verschiedenen lokalen und regionalen/zentralen Partnern, Gremien und Gruppen:

➠ Ausschüsse für den Schulsport, besonders die Beauftragten für den Schulsport

➠ Gesundheitsämter, besonders Schulärzte, Kinderärzte

➠ Krankenkassen

➠ Elternverbände/Fördervereine

➠ ...

Die Sportjugenden der Stadt- und Kreissportbünde und Fachverbände bieten ggf. folgende Un-terstützungsleistungen:

➠ Beratung/Kontakte/Adressen

➠ Bewegungs-, Spiel- und Sportgeräte

➠ Versicherungsauskünfte

➠ finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten

➠ Literatur/Initiativmaterialien

➠ Informationsveranstaltungen

➠ Aus- und Fortbildungen

➠ ...

Was können Sportvereine leisten?❍ Vorhandene personelle, räumliche und organisatorische Ressourcen schaffen!

❍ Auf kontinuierliche Aus- und Fortbildung von Vereinsmitarbeiterinnen und -mitarbeiternWert legen!

❍ Einrichtung spezieller Gruppen für das Kleinkind- und Vorschulalter oder von Eltern-Kind-Gruppen!

❍ Kooperationsmaßnahmen mit örtlichen Tageseinrichtungen für Kinder (Kindergärten usw.)durchführen!

❍ Junge Menschen als Mitarbeiter/innen einbeziehen!

❍ Bewegungskindergärten einrichten!

❍ Elternabende durchführen (s. folgende Seiten)

❍ Besondere Veranstaltungen

6. Eine Lobby für Kinder

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Elternarbeit im VereinEinrichtung von Gruppen für Kleinkind- und Vorschulkinder

Zeit: Ca. 120 Minuten.

Teilnehmer/innen: Eltern von Kindern im Alter von 3-6 Jahren.

Materialien: • Klebeband, Klebe-Stifte, dicke Filzstifte,• drei Gegenstände, die man zuwerfen kann (z.B. Softball, Igelball, Flummi),• Kreide, Tafel (ggf. Wandzeitung, Stifte), Lappen,• 4 Plakate (z.B. Packpapier), Papierabschnitte (1⁄4 DIN A4) für die

4 Entwicklungsbereiche; dazu vorbereitete Stichpunktkarten,• vorbereitetes Schaubild „Übergeordnete Ziele“ (Tafel oder Plakat),• vorbereitete Stichpunktzettel „Forderungen zum Elternverhalten“,• Kaffee und Kuchen oder Getränke und „Knabberzeug“.

Material zur Vorbereitung der Veranstaltung:Flugblätter, Plakate, Zeitungsnotizen, Hinweise im Lokalfunk.

Vorbemerkung/Ziele:Eltern, die zuvor durch eine gezielte Werbeaktion (Mund-zu-Mund-Infos,Faltblatt, Plakate etc.) auf den Elternabend aufmerksam gemacht wordensind, sollen während einer ca. zweistündigen Veranstaltung konkrete Infor-mationen zu der geplanten Einrichtung einer Kindergruppe erhalten. Die einladenden Übungsleiter/innen (ÜL) werden ihre Ziele und ihr metho-disches Grundkonzept zur Bewegungserziehung mit Kindern sowie einigenotwendige organisatorische Rahmenbedingungen verdeutlichen.

6. Eine Lobby für Kinder

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6. Eine Lobby für Kinder

O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung, Vorstellung der ÜL; Verlauf des Abends skizzieren.

O Eltern sitzen am Tisch.

● Kennenlernspiele z.B.:Die Eltern sitzen im Kreis und werfen sich gegenseitig ersteinen, später mehrere Gegenstände zu, wobei zunächst dereigene Name und danach der Name der fangenden Persongerufen wird.

O Freies Laufen durch die Halle.

● Erläuterungen zur ganzheitlichen Entwicklung des Kindes:• motorische Entwicklung,• emotional-psychische Entwicklung,• kognitive Entwicklung,• soziale Entwicklung.

O Kurzvortrag der ÜL mit Veranschaulichung an einer Wand-zeitung (s. Zeichnung).

● Erarbeitung und Konkretisierung der vier Entwicklungsbe-reiche (s. „Stichpunktliste“ als Beispiel auf der nächstenSeite)

O Eltern bilden Kleingruppen, erarbeiten die Konkretisierun-gen zunächst selbständig und halten ihre Ergebnisse aufvorbereiteten Karteikarten fest; danach Gespräch und wei-tere Konkretisierungen durch ÜL.

● Herausstellen des übergeordneten Ziels der „Förderung derGesamtpersönlichkeit des Kindes“.

● Luftballon und Bewegung:Bewegungsanweisungen (= genaue Vorgaben), z.B. denLuftballon mit beiden Händen zum Partner werfen; mit derrechten Hand, mit der linken, Kopfball ...Bewegungsaufgabe stellen (teiloffen), z.B. den Luftballonmit verschiedenen Körperteilen aus beliebigen Ausgangs-positionen zum Partner stoßen, hinüberbringen.

O Zu zweit, frei im Raum.

H = Hinweis

● Einstimmung, Transparenz.

H Sie oder Du?

● Auflockerung der i.d.R. verkrampftenAnfangssituation durch Spielaktionen.

H Ggf. diese Phase durch ein zweitesSpiel verlängern.

● ÜL geben „Grobdefinitionen“ der Ent-wicklungsbereiche.

● Intensive und eigenständige Auseinan-dersetzung mit der Persönlichkeitsent-wicklung von Kindern.

H Die ÜL kleben die von den Eltern aus-gefüllten Karten auf die bereits vorge-stellte Wandzeitung (Zeichnung oben)und ergänzen ggf. durch eigene Kar-teikarten.

● Eltern erhalten anschließend einenÜberblick über die Ziele der kindli-chen Entwicklungsförderung.

● Verdeutlichung des methodischenGrundrezeptes an einem Beispiel.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

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O = Organisation

● Gespräch über das methodische Grundkonzept der Bewe-gungserziehung.

● „Organisatorisches“ zu der geplanten Kindergruppe.

● Zettelumlauf zu folgenden Themen:• „Eltern und Bewegung“,• „Ist das Sofa nur zum Sitzen da?“,• „Spielzeug: Viel fördert viel?“,• „Verbote“.

O Auf jedem Zettel steht ein/e Thema/Frage (siehe oben); El-tern formulieren ihre Aussagen auf den Zetteln reihum.

● Beginn des offenen Ausklangs bei Kaffee und Kuchen bzw.Getränken und „Knabberzeug“.

6. Eine Lobby für Kinder

H = Hinweis

● Anknüpfend an das Spiel „Luftballonund Bewegung“ werden die Vorteileder Bewegungsaufgabe und offenerSituationen erläutert:Bewegungsaufgabe: offener, mehr Ide-en, Kreativität wird angesprochen, je-der findet Lösungen, nichts ist falsch,niemand versagt, macht mehr Spaß.

● Klare Angaben zu: Zeiten, Altersgrup-pen, Bekleidung, Abholen der Kinder,möglichst keine Süßigkeiten, Nameund Tel.-Nr. der ÜL.

● Alltägliche Bewegungsmöglichkeitenerkennen und gewähren. Reflexion des elterlichen Verhaltens(„Unterdrücke ich die Bewegung mei-ner Kinder zuhause?“).

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

Motorische Entwicklung➟ Bewegungsgrundformen üben

(krabbeln, laufen, hüpfen, werfen ...)➟ Bewegungslösungen mit dem Körper ausprobieren

und umsetzen➟ mit dem eigenen Körper umgehen➟ Haltungsschwächen vorbeugen➟ Raumorientierung➟ Hand-Auge-Koordination➟ Ausdauer➟ Flexibilität, Dehnfähigkeit➟ Rhythmikschulung➟ ...

Kognitive Entwicklung➟ überlegen und Lösungen finden➟ Phantasie erhalten/entwickeln➟ sich in Geschichten einfinden➟ Regeln, Spiele, „Techniken“ und „Taktiken“ ken-

nen lernen➟ eigene Grenzen erkennen➟ realistische Selbsteinschätzung➟ sprechen, reden, sich ausdrücken➟ ...

Emotional-psychische Entwicklung➟ den eigenen Könnensstand akzeptieren➟ Aggressionen gelenkt loswerden können➟ Gefühle anderer erkennen und ernst nehmen➟ Gefühle, Wünsche ausdrücken➟ Misserfolge verkraften können und „richtige“

Aufgaben finden➟ Erfolge richtig deuten, damit umgehen➟ Ängste abbauen, bzw. damit umgehen➟ ...

Soziale Entwicklung➟ miteinander umgehen, spielen➟ gemeinsam Lösungen finden und umsetzen➟ miteinander reden, „streiten“➟ Hilfe annehmen können➟ Hilfe anbieten➟ sich behaupten können➟ persönliche Bedürfnisse in der Gruppe äußern

können➟ ...

ENTWICKLUNGSBEREICHE– Stichpunktliste –

AUTORIN: ANDREA HILGERT

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Nikolausfeier mit HindernissenZeit: Ca. 1 1⁄2 Stunden.

Teilnehmer/innen: Eltern-Kind-Gruppe.

Materialien: Für den vorgeschlagenen Geräteaufbau: Große Kästen, kleine Kästen, Bän-ke, Weichboden, Matten, Ringe, Seilchen, Medizinbälle.Für die gemütliche Ecke: Schwungtuch, Seilchen, Bänke, Äpfel, Nüsse, Ge-bäck, ..., Weihnachtsteller, Dekorationsmaterial wie Tannenzweige, Serviet-ten, Teelichter.Für den Schneesturm: Wattebäusche oder Tennisbälle.Außerdem: 1 Nikolaus und 1 Geschenk für die Eltern-Kind-Gruppe.

Vorbereitung der Stunde:Einladung den Familien ein bis zwei Wochen vor dem geplanten Termin mit-geben. Hinweis, dass alle in Sportkleidung kommen sollen und eventuellauch etwas zu essen mitbringen.

Vorbemerkungen: Nikolaus und Weihnachten bieten im Jahresverlauf Anlass für eine attrakti-ve Aktion in der Eltern-Kind-Gruppe. Durch besondere Veranstaltungen läs-st sich das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe fördern, besondere Erlebnis-se binden Eltern und Kinder fester an die Gruppe und regen dazu an, sichauch außerhalb der Übungsstunden zu treffen. Da gerade in der Weihnachts-zeit Eltern und Kind schon traditionell ausgerichtete Feiern in anderen Insti-tutionen besuchten, wurde hier über eine „bewegende“ Alternative nachge-dacht.

6. Eine Lobby für Kinder

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O = Organisation

EINSTIMMUNG

● Begrüßung und Gespräch über Nikolaus und Nikolausfei-ern.

O Kreisgespräch.

● Laufen durch die Halle und so viele Hände wie möglichschütteln.

O Freies Laufen durch die Halle.

● Laufen auf den Linien der Turnhalle und Begrüßen mit ei-nem frei gewählten Körperteil bei Bewegung mit einer an-deren Person. Namen nennen, verabschieden, weiterlaufen.

HAUPTTEIL

● Rufen des Nikolaus mit dem Lied: „Nikolaus komm in un-ser Haus, ...“

O Singkreis.

● Nichts rührt sich. – Der Nikolaus kommt noch nicht. Über-legen, was passiert sein kann. Wie sieht der weite Weg desNikolaus aus und welche Hindernisse muss er überwinden?

O Gesprächskreis.

● Mögliche Hindernisse:• Hügellandschaft,• hoher Berg,• Hängebrücke,• Fluss,• wackeliger Steg,• Tunnel,• ...

● Geräteaufbau nach Skizzen.

O Gruppenarbeit.

● Ausprobieren der Hindernisse.

O Freies Bewegen an den Geräten.

O = Organisation

6. Eine Lobby für Kinder

H = Hinweis

● Einstimmung.

● Kontakt zu möglichst vielen Mitglie-dern der Gruppe herstellen.

H Linien der Turnhalle könnten schmaleTrampelpfade im Schnee sein.

● Belastungswechsel, Einstimmung inden Hauptteil der Stunde.

● Anregung der Phantasie.

● Geräteauswahl zur Förderung elemen-tarer Bewegungsmöglichkeiten.

H Entsprechend der genannten Hinder-nisse die vorbereiteten Skizzen zeigen.

● Gemeinsam etwas schaffen.

H Kinder am Geräteaufbau frühzeitig be-teiligen.

● Üben elementarer Bewegungsformen.

H Die Eltern zum Mitmachen und aus-probieren mit ihren Kindern ermuti-gen.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

Flußübergang

Wackelsteg

Hoher Berg

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6. Eine Lobby für Kinder

● Überlegen, warum es für den Nikolaus schwerer ist, dieHindernisse zu überwinden. – (Na, weil er den schwerenSack mit den Geschenken tragen muss.).

O Gesprächskreis.

● Statt des großen Sackes transportieren alle die Utensilien füreine gemütliche Ecke über die Hindernisse (Äpfel, Nüsse,Gebäck, Weihnachtsteller, Servietten, Tannenzweige, ...).

● Einrichten der gemütlichen Ecke z.B. unter einem aufge-hängten, gespannten Schwungtuch.

O Alle helfen mit.

● Erzählen, ausruhen, ein wenig stärken in der gemütlichenEcke.

● Lied: „Nikolaus, komm’ in unser Haus, ...“

● Endlich kommt der Nikolaus (oder ein Bote des Nikolaus)und bringt ein Geschenk für die gesamte Gruppe.

● Die Kinder zeigen dem Nikolaus ihren Hindernisparcours.Dann muss der Nikolaus weiterziehen.

● Gemeinsamer Geräteabbau und Aufräumen.

AUSKLANG

● Schwingen mit dem Schwungtuch in kleinen und großenWellen.

● Alle verteilen sich gleichmäßig um das Schwungtuch undfassen es mit beiden Händen.

● Wattebäusche oder Tischtennisbälle auf das Schwungtuchgeben, Tuch in unterschiedlicher Intensität schwingen.

● „Schneeflocken“ einsammeln und auf das Tuch bringen.

● Abschlusslied: „Lasst uns froh und munter sein ...“.

O Sitzkreis „im Schnee“ auf dem Schwungtuch.

H = Hinweis

● Neue Problemstellung.

● Erhöhung des Schwierigkeitsgrades,Gemeinschaftserlebnis.

H Die Kinder Gegenstände transportie-ren lassen, die ruhig mal hinfallen dür-fen. Die Eltern tragen den Rest.

● Bezug zum Beginn der Stunde herstel-len.

H Statt Süßigkeiten für jedes Kind Spiel-material für die Gruppe anschaffen,z.B.: Bohnensäckchen, Schwungtuch,Rollbretter, Pedalos, Softbälle ...

H Das Schwungtuch zuletzt abhängen.

● Gerätegewöhnung.

● Förderung der Ausdauer, Materialer-fahrung.

H Assoziation zu Schneetreiben herstel-len: leichtes Schneetreiben, Schneeflo-cken wirbeln, Schneesturm, alles istwieder ruhig.

● Entspannender, fröhlicher Ausklang.

Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken

Hügellandschaft

Tunnel

Hängebrücke

AUTORIN: HEIDE MUSEBRINK

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Was können Eltern, Politik und Öffentlichkeit leisten? ★

Eltern beeinflussen von Geburt an und damit am nachhaltigsten das Bewegungsleben der Kin-der. Darum kommt ihnen eine besondere Verantwortung zu. Da Eltern aber meist zu wenigüber die Bedeutung der Bewegung für das Kind wissen und oft nicht über eigene positive Be-wegungserfahrungen verfügen oder eigene Erfahrungen nicht für ihre Kinder „übersetzen“können, ist eine fundierte und kontinuierliche Elternarbeit erforderlich. Elternarbeit aber kannnicht nur alleine von Tageseinrichtungen geleistet werden, sondern auch Vereine, Kinderärzteusw. sollten gerade hier ihren Schwerpunkt setzen.

Neben den Tageseinrichtungen für Kinder, den Vereinen und den Eltern sollten alle, die fürKinder verantwortlich sind, für den Anspruch unserer Kinder auf Bewegung durch politischesHandeln einstehen und mithelfen, kindgerechte Möglichkeiten zu schaffen, beispielsweise:

➠ Kindgerechte Wohnungen und eine kindgerechte Gestaltung des Wohnumfeldes!

➠ Verkehrspolitische Konzeptionen zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens in Wohnge-bieten!

Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Bild vom „Kindersport“ vor allem in den visuellenMassenmedien, das hauptsächlich sportliche Höchstleistungen zeigt, zugunsten unserer allge-meinen Arbeit mit Kindern verändert wird.

Der Verein braucht Eltern!Die Arbeit mit Kindern im Sportverein ist eine gemeinschaftliche Aufgabe von Verein und El-tern.Sie ist eine vielschichtige und umfassende Aufgabe, die positiv nur mit gegenseitigem Ver-ständnis und gegenseitiger Unterstützung erfüllt werden kann.

Der Verein sollte daher ein großes Interesse haben, Eltern anzusprechen, weil

➠ Eltern Interesse an der Entwicklung und Förderung ihrer Kinder haben,

➠ die Kinder im Verein sozialen Rückhalt durch die Eltern brauchen,

➠ eine enge Kommunikation mit Eltern Reibungsverluste mindert,

➠ Elternhilfe die Arbeit im Verein auf mehrere Schultern verteilen kann,

➠ Eltern mögliche Mitarbeiter/innen von Morgen sein können.

6. Eine Lobby für Kinder

★ vgl. auch: Grundsatzpapier der Sportjugend NRW: Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter,Duisburg 1991.

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Was können Tageseinrichtungen für Kinder leisten?Tageseinrichtungen wie Kindergärten oder Tagesstätten sind die ersten Institutionen, die Kin-der über einen längeren Zeitraum am Tag außerhalb des Elternhauses betreuen und fördern.

Somit muss der Bewegungserziehung in Tageseinrichtungen für Kinder ein hoher Stellenwertbeigemessen werden, da hier, wie im Elternhaus, das Bewegungsverhalten der Kinder in sehrfrühem Alter beeinflusst werden kann und die Möglichkeiten der Familie in nachhaltiger Wei-se ergänzt sowie ausgeglichen und erweitert werden können.

Bewegungserziehung im Kindergarten stellen wir uns folgendermaßen vor: ★

❍ Dem aufgestauten natürlichen Bewegungsdrang 3-6jähriger Kinder mit täglichen Gelegen-heiten zur Bewegung begegnen!

❍ Dabei angrenzende Bewegungsräume und Außenanlagen nutzen!

❍ Freie, kreative Auseinandersetzung mit natürlichem Gelände, verschiedenen Materialienund mit Spielgefährten muss im Vordergrund stehen!

❍ Die Umwelt sollte durch Spiel- und Sportgeräte mit hohem Aufforderungscharakter undvielfältigen Bewegungsmöglichkeiten, die zum Experimentieren anregen, bereichert wer-den!

❍ Die Ausstattung der Räume und die Spiel- und Beschäftigungsmaterialien auf Spiel- undBewegungsfreundlichkeit überprüfen!

❍ Auf unbebaute Außenflächen achten und sie nutzen!

❍ Die Wege zu Bewegungsorten wir Turnhalle, Schwimmbad oder Wald auf Kinderfreund-lichkeit überprüfen!

❍ Die Aus- und Fortbildung der Erzieher/innen im Bereich Bewegung, Spiel und Sport unter-stützen und fördern!

BewegungskindergärtenIn den z.Zt. 54 anerkannten Bewegungskindergärten des LandesSportBundes NRW (Trägersind Stadt- bzw. Kreissportbünde sowie Sportvereine, Anschriften s. S. 135) ist die Bewe-gungsförderung ein durchgängiges Prinzip der frühkindlichen Erziehung. Mit der Übernahmeals Träger eines Bewegungskindergartens oder als Kooperationspartner von anerkannten Be-wegungskindergärten stellen Sportorganisationen die Bewegungserziehung in den Mittelpunktihrer pädagogischen Arbeit.

FachschulenDie Fachschulen für Sozialpädagogik in NRW haben im Rahmen ihrer Ausbildung die Mög-lichkeit, angehende Erzieher/innen weiterzuqualifizieren und die Sonderausbildung „Bewe-gungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter“ in die Ausbildung zu integrieren.

6. Eine Lobby für Kinder

★ vgl. Sportjugend NRW (Hrsg.): Kindergärten kommen in Bewegung – Handlungsrahmen für einenbewegungsfreudigen Kindergarten, Duisburg 2003

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6. Eine Lobby für Kinder

Name

Bewegungskindergar-ten der SJ Bielefeld

Bewegungskindergar-ten „Grashüpfer“

DRK-InKita Kaldenkirchen

Ev. Tageseinrichtungfür Kinder

Integrative Kita„Simsalabim“

Kindergarten Kunter-bunt

Kindertagesstätte„Flic Flac“

Kita „Kreisel“

Städt. Kita Euskirchen

Städt. Kindertagesein-richtung „Mullewapp“

SVB – Kindergarten„Waldschlößchen“

Kindergarten „Ratze-köpper“

Kindergarten „DieEichhörnchen“

Anschrift

Schillerstr. 2933609 Bielefeld

Kappellenstr. 8446119 Oberhausen

Severusstr. 141334 Nettetal

Lutherstr. 2a41466 Neuss

Im Grund 28 a41372 Niederkrüchten

Leonhard-Jansen-Str.36, 41379 Brüggen

Langemarckweg 2451465 Bergisch-Gladbach

Gildenstr. 1346325 Borken

Kölner Str. 12553879 Euskirchen

Feldstr. 2a47918 Tönisvorst

Zum Waldschlößchen36, 46395 Bocholt

Lowicker Str. 19 f46395 Bocholt

Berck-sur-Mer-Str. 1453604 Bad Honnef

Ansprechtpartner/Leitung

Carola Scholz0521/8752678

Susanne Jeß0208/6090380

Dagmar Karwarth02157/132858

Ulrike Müller-Rütz02131/745770

Ute Brauckhage02163/898370

Frau Schröder02163/7913

Beate Lange02202/43935

Andrea Strehlau02861/62779

Sylvia Dreßen-The-len 02251/781412

Anne Snellen02151/994804

Birgit Tebroke02871/225626

Gabriele Lucka02871/48582

Margaret Schnuch-Staszko02224/969818

Träger/Kooperations-Verein

Sportjugend Bielefeld

Turnerbund Osterfeld

TSV Kaldenkirchen

Verein für Gesund-heitssport und Sport-therapie Neuss

SV Schwarz-WeißElmpt

Tura Brüggen

Turnerschaft Bergisch Gladbache.V.

KSB Borken

LGO Euskirchen/Erftstadt

Turnerschaft St. Tönis

SV Biemenhorst

TuB Bocholt 1907e.V.

TV Eiche Bad Honnef 02 e.V.

„Anerkannte Bewegungskindergärten des LandesSportBundes NRW“ (Stand 01/05)

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6. Eine Lobby für Kinder

Name

Bewegungskindergar-ten „Mobile“

Kindergarten„Springmäuse“

Städt. Tageseinrich-tung für Kinder

Kindergarten St. Niko-laus

Kindergarten St. Bar-bara

AWO Kindertagesstät-te Villa Lach & Krach

Städt. TFK Kindervil-la Gänseblümchen

Elterninitiative Kin-dergarten „Purzel-baum“

Kita „Hampelmann“

Städt. Kita „Holters-höfchen“

KindertagesstätteZentrum Kind e.V.

Tageseinrichtung fürKinder „Steppkes-haus“

DRK Tageseinrich-tung „Am Schloss“

Anschrift

Germanenallee 448429 Rheine

Stadionring 540878 Ratingen

Hartmannweg41515 Grevenbroich

Langenkamp 5848683 Ahaus

Pothsberg 545257 Essen

Bergstr. 959174 Kamen

Ingerstr. 947918 Tönisvorst

Rathenaustr. 1747533 Kleve

Hendrick-Goltzius-Str. 1-341379 Brüggen

Am Holtershöfchen18, 40724 Hilden

Itterstr. 18040589 Düsseldorf

Ludgerusstr. 142579 Heiligenhaus

Hiddingseler Str. 2948308 Senden

Ansprechtpartner/Leitung

Cornelia Schleck-Hoffmann05971/9749-84

Helga Osterkamp02102/209624

Herr Vittinghof02181/9551

Frau Rosing02561/41299

Frau Reinecke0201/483378

Frau Siegrist02307/490278

Frau Rulands02151/994803

Frau Willemsen-Schoofs02821/47635

Frau Karg02157/123730

Frau Fischer02103/21249

Frau Schiefer0211/757834

Sabine Eidner02056/921700

Eugen Scholle02597/6455

Träger/Kooperations-Verein

TV Jahn Rheine

TV Ratingen 1895e.V.

TK Grevenbroich

VFL Ahaus

TV Eintracht Kupferdreh

TG Heeren

Turnerschaft St. Tönis

VfL Merkur Klevee.V.

TSF Bracht

TUS Hilden

Sport und Freizeit 75Düsseldorf

Sport- und Spielver-einigung 09/12

ASV Senden Turn-und Hallensport1972

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6. Eine Lobby für Kinder

Name

KindertagesstätteStoppelhopser

Städt. Kindertages-einrichtung

Kindergarten Klein &Groß e.V.

Städt. Kita Am Papenbusch

Städt. Kita Schönau

Kita Villa Purzelbaum

Ev. Kita „Regenbo-gen“

Kita „Villa Kunter-bunt“

Städt. Kita Albert-Schweitzer-Straße

Kindertagesstätte„Flummi“

Kolping-Kita Bartels-kamp

Kindergarten Bären-stark

Kita „Kleine Strol-che“

AWO-Kita „Raben-nest“

Anschrift

Jahnstr. 148324 Sendenhorst

Honnenpfad 1047249 Duisburg

Kölner Str. 40347807 Krefeld

Hermann-Bauer-Str. 558708 Menden

Wiesentalstr. 2053902 Bad Münster-eifel

Bahnhofstr. 2141472 Neuss

Lessingstr. 1032312 Lübbecke

Trills 4940699 Erkrath

Albert-Schweitzer-Str.64, 47259 Duisburg

Dohler Str. 18341238 Mönchenglad-bach

Am Bartelskamp 5842549 Velbert

In der Bärenkämpen40a, 32425 Minden

Universitätsstr. 1A40225 Düsseldorf

Am Südhang 959192 Bergkamen

Ansprechtpartner/Leitung

Dieter Lohmann02526/4280

Angelica Krechel0203/702068

Kareen Houben02151/396141

Frau Germowitz02373/62504

Frau Baum02253/6522

Frau Althoff02131/203168

Frau Holste

Frau Brodka02104/36724

Frau Szabadi0203/780898

Frau Peters02166/21426

Herr Weber-Engels02597/6455

Christiane Kruse0571-649255

Birgitta Wacke0221/3368250

Petra Freund02307/61449

Träger/Kooperations-Verein

SG Sendenhorst

SV Wanheim 1900

Fischelner Turn-verein 1905

VFL Menden PlatteHeide

TV Mahlberg

Holzheimer SG

TV Grüne EicheStockhausen 1912

TSV Hochdahl

TUSPO Huckingen

Rheydter Turnverein

Radsportverein Velbert

TUS Minderheide

Sport und Freizeit 75Düsseldorf

TuS Weddinghofen

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6. Eine Lobby für Kinder

Name

Kita Greste

Kindertagesstätte„Gänseblümchen“

Matthäus-Kita

Kath. KitaSt. Hildegard

Städt. Tageseinrich-tung für Kinder „Bullerbü“

Städt. Kindergarten„Spatzennest“

AWO-Kita„Nottbäumchen“

DRK Bewegungskin-dergarten Haltern

Kindergarten an derLinde

Bewegungskindergar-ten „Wirbelwind“

Städt. Tageseinrich-tung für Kinder

DRK-Kindertagesstät-te „Monopoli“

Ev. Tageseinrichtungf. Kinder „Am Hahn“

Kita „Am Wiemhof“

Anschrift

Dorfstraße 65 B33818 Leopoldshöhe

Berliner Str. 1447669 Wachtendonk

Matthäusstr 144795 Bochum

Flurstr. 5740235 Düsseldorf

Hülsdonkstr. 20647877 Willich

Êibenweg 5a47906 Kempen

Lüttelforster Weg 4041366 Schwalmtal

Burgstraße 1345721 Haltern

An der Linde 240629 Düsseldorf

Am Rosenplätzchen30, 44267 Dortmund

Feldgartenstr. 3353881 Euskirchen

Gertrud-Bäumer-Stra-ße 13a59174 Kamen

Am Hahn 242555 Velbert

Am Wiemhof 1142555 Velbert

Ansprechtpartner/Leitung

Frau Rubart-Wend05202/3534

Monika Marschner02836/1470

Sylvia Sprung0234/431996

Dagmar Massion-Szy0211/674640

Frau Manske02154/484217

Frau Hüskes02152/3113

Frau Lamers-Jilg02163/320055

Frau Hamann02360/105132

Frau Brackelmann0211/286252

Frau Ries0231/162719

Ingo Bings02251/51914

Antje Schnepper02307/22131

Gerlinde Knaup02052/962172

Christa Meßelken02052/84484

Träger/Kooperations-Verein

TuS Leopoldshöhe

TSV Wachtendonk

SV Rot-Weiß 04 Bochum-Stiepel

Düsseldorfer Sport-verein 04

DJK-VfL 1919 Willich

Vereinigte Turner-schaft Kempen 1859

TUS Waldniel

SV Lippramsdorf

SV Knittkuhl

Dortmunder TG

SF Wüschheim-Büllesheim

VFL Kamen

Langenberger SG

Langenberger SG

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7. Weitere Hilfen

Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen, Teil 1 – Praktische Hilfen für den Umgangmit Bewegungsmängeln und Verhaltensauffälligkeiten *

Der Ratgeber (6. Aufl. 2002) bietet umfassende praktische Hilfen für den Um-gang mit den elf häufigsten Bewegungsmängeln, z.B. Wahrnehmungsmän-geln, Ungeschicklichkeit und sechs meistgenannten Verhaltensauffäligkeiten,wie Aggressivität, Überaktivität. Die über 400 übersichtlich dargestellten För-derhinweise und -beispiele sind für Sportvereine, Kindergärten, Schulen, El-tern und sonstige Interessierte nutzbar.

Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen, Teil 2 – Praktische Hilfen zur Förderung derWahrnehmung und Bewegungsentwicklung *

Der Ratgeber (3. Aufl. 2000) bietet umfassende praktische Hilfen zur Förde-rung der Wahrnehmung und Bewegungsentwicklung.Die aktuellen motorischen und sensomotorischen Entwicklungsübersichten,die 22 wichtigsten detailliert beschriebenen Entwicklungsbausteine und dieübersichtlich dargestellten Förderschwerpunkte und -beispiele sind für Sport-vereine, Kindergärten, Schulen, Eltern und sonstige Interessierte nutzbar.

Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen, Teil 3 – Praktische Beobachtungshilfen zurEinschätzung und Förderung kindlichen Bewegungsverhaltens *

Der Ratgeber (2. Aufl. 2000) ist eine umfassende praktische Beobachtungshil-fe zur Einschätzung und Förderung kindlichen Bewegungsverhaltens. DasBuch ermutigt alle Erziehenden im Sportverein, Kindergarten, in der Schuleoder Eltern zur Beobachtung und gibt altagsnahe Beobachtungs- und Förder-hinweise. Es bietet umfassende altersvergleichende Entwicklungsübersichtenzu den wichtigsten Wahrnehmungsfähigkeiten und grundlegenden motori-schen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Daneben werden 20 praktisch erprobteBeobachtungshilfen/-bögen, auch als Kopiervorlagen, geboten.

Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen, Teil 4 – Praktische Erfahrungsrezepte fürden Umgang mit den häufigsten alltäglichen Verhaltensproblemen bei Bewegungs-, Spiel- undSportangeboten *

In diesem Buch (2. Aufl. 2000) werden Entlastungshilfen im Umgang mit Ver-haltensproblemen beschrieben. Diese stützen sich auf praktische Erfahrungswerte von Erziehenden und bie-ten für die 34 häufigsten alltagstypischen Verhaltensprobleme, wie z.B. „Kin-der sind rücksichtslos“ oder „Kinder haben Angst vor Misserfolgen“, praxis-bewährte Bewegungs-Handlungsentwürfe.

* Autor: Dr. Klaus Balster

7. Weitere Hilfen7.1 Praxishilfen der Sportjugend NRW für die Bewegungserziehung

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Kinderwelt ist Bewegungswelt – Das VideoImmer mehr Kinder zeigen bereits im Vorschulalter Bewegungs- und Haltungs-mängel. Häufig werden Auffälligkeiten nicht rechtzeitig entdeckt.Dieser Film möchte Mut zum frühzeitigen Beobachten machen und eine unter-stützende Orientierungshilfe sein.

Was Kinder bewegt, muss auch Erwachsene bewegen!In dieser kleinen, aber feinen Broschüre von Dr. Klaus Balster sind Aphorismen,Gedichte und Geschichten zusammengestellt, die sich hervorragend als Ergän-zung zu den zahlreichen Arbeitshilfen der Sportjugend NRW zum Thema „Kin-der mit mangelnden Bewegungserfahrungen“ eignen. Sie bietet in lockerer Formzahlreiche Anregungen und Erkenntnisse, damit Erwachsene bewegt, was Kin-der bewegt!

Kinderwelt = Bewegungswelt – oder nicht?Die Broschüre (2. Aufl. 2000) von Dr. Klaus Balster zur Ausstellung „Kinderwelt= Bewegungswelt – oder nicht?“ bietet eine Vielzahl zusätzlicher Erklärungen,Erläuterungen und Informationen. In ihr sind die einzelnen Ausstellungstafelnbeschrieben. Daran schließt sich ein Erklärungs- und Informationsteil mit denneuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen an, der Interessierten einen intensive-ren Zugang erlaubt. Die Broschüre begleitet und kommentiert also einerseits dieAusstellung und bietet andererseits die Möglichkeit, sich von ihr unabhängig ein-zelnen Schwerpunkten thematisch zu nähern und diese gesondert zu beleuchten.

Kompetenzen von Kindern erkennenDie Autoren Dr. Klaus Balster und Frank Schilf stellen in dieser Broschüre (2. Aufl. 2000) ein Instrumentarium vor, mit dem jedes Kind individuell und sei-ner Entwicklung angemessen begleitet und beim Fähigkeits-, Fertigkeits- undKenntniserwerb unterstützt werden kann. Übungsleiter/innen, Lehrkräfte anSchulen und anderen Erziehende können sich so über Entwicklungsstände ein-zelner Kinder im Bereich der Sensomotorik, der Graphomotorik, der Schrift-sprache und der Mathematik ein Bild machen, sich darüber austauschen und ei-gene Förderwege anlegen oder gemeinsame Förderverabredungen treffen.

Übergewichtige Kinder in Bewegung, Spiel und SportPraktische Hilfestellungen für Übungsleiter/innen und Sportvereine – enthältverschiedene Bausteine (z.B. Entstehung von Übergewicht, ausgewogene Er-nährung, Praxisbeispiele, Kooperationspartner etc.), mit denen Engagierte vonder Sofortmaßnahme bis zum Aufbau einer speziellen Gruppe unterstützt wer-den.

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7. Weitere Hilfen

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7. Weitere Hilfen

Kindergärten kommen in BewegungDieser Handlungsrahmen (2. Auflage 2002) eines bewegungspädagogischenKonzeptes für Kindertagesstätten ist ein unterstützender Baustein auf dem Wegzu einem bewegungsfreudigen Kindergarten, und liefert die Grundlage zur Erar-beitung eigenständig geprägter Konzepte interessierter Einrichtungen. Es wirdbeschrieben, was die Sportjugend NRW unter einer bewegungsfreudigen Kin-dertagesstätte versteht und wie sie Kindertagesstätten auf dem Weg dorthinunterstützen kann.

Kooperation Sportverein und Tageseinrichtung für KinderDieser Leitfaden (3. Auflage 2001) wendet sich an alle, die in Sportvereinenund Kindergärten konkrete Lösungen für die Einrichtung von Kooperations-maßnahmen suchen und will dazu anregen, dass Sportvereine und Kindergär-ten aufeinander zugehen und miteinander gemeinsam Ideen und Projekte inSachen Bewegung, Spiel und Sport verwirklichen. Darüber hinaus enthält derLeitfaden den Antrag zum „Anerkannten Bewegungskindergarten“ des Lan-desSportBundes NRW und eine Kooperationsvereinbarung.

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Kostenlose Materialien

x Leitbild Sportjugend NRW

x Motorische/sensomotorische Entwicklungsübersichten

x Altersvergleichende sensomotorische Entwicklungsübersichten 4-, 6- und 8-jähriger Kinder

x Flyer zur Ausstellung „Kinderwelt = Bewegungswelt – oder nicht?“ (Heft)

x Sportimpulse Eltern / Erziehungsberechtigte

x Sportimpulse Bewegungserziehung

x Sportimpulse KmmB

x KmmB – kommentierte Literatur- und Medienliste

x Leitfaden Kooperation Schule – Sportverein

x Orientierungsrahmen Schulsport

x Aktionsprogramm zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen inNRW

x Sport im Ganztag 2, Arbeitshilfen für die Umsetzung

x Konzeption ÜL-B Ausbildung „Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter“

x Konzeption ÜL-B Ausbildung „Bewegung, Spiel und Sport für 6- bis 12jährige Kinder

x Konzeption zur ÜL-Ausbildung P, „Gesundheitstraining für Kinder“

x Arbeitshilfe Einrichtung von Förder- und Fitnessgruppen

x Arbeitshilfe Eltern/Erziehungsberechtigte

x Vereinspraxis – Angebote zur Aus- und Fortbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterin-nen im Sport (2005)

Alle Materialien sind über die SPURT GmbH – Sportshop zu beziehen: Friedrich-Alfred-Str. 25, 47055 Duisburg, Tel. 0203/7381-795, Fax. 0203/7381-794,e-mail: [email protected]

7. Weitere Hilfen

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7.2 LiteraturhinweiseBei den folgenden Literaturangaben wurde eine kleine Auswahl grundlegender Werte für Prak-tikerinnen und Praktiker zusammengestellt. Ein Gesamtüberblick über das derzeitige Marktan-gebot erscheint im Rahmen dieses Ratgebers nicht sinnvoll.

Fachbücher/Broschüren

Zimmer, R.: Bewegung, Sport und Spiel mit KindernLehr- und Lernmaterialien, Meyer u. Meyer Verlag Die Lehrbriefe geben einen aktuellen Überblick über die didaktisch-methodischen Grundlagenund die Bedeutung von Bewegungserziehung. In einigen Lehrbriefen werden praktische Bei-spiele frühkindlicher Bewegungserziehung aufgezeigt. Die Materialien sind für Ausbilderin-nen und Ausbilder geeignet.

Zimmer, R.: Handbuch der Bewegungserziehung – Didaktisch-methodische Grundlagenund Ideen für die PraxisHerder Verlag Dieses Buch gibt einen Überblick über die theoretischen Inhalte der Bewegungserziehung undbeinhaltet auch etliche praktische Beispiele.

Zimmer, R.: Kreative BewegungsspieleHerder Verlag Dieses „Praxisbuch Kindergarten“ gibt grundlegende Informationen zur Bedeutung der Bewe-gung für die Persönlichkeitsentwicklung und eine Vielzahl von praktischen Anregungen fürkreative Bewegungsspiele.

Zimmer/Cicurs (Red.): Kinder brauchen Bewegung – Brauchen Kinder Sport?Meyer u. Meyer VerlagDieses Buch enthält eine Zusammenfassung aller Vorträge und praktischer Arbeitskreise desbundesweiten Kongresses in Osnabrück.

Zimmer/Cicurs: PsychomotorikBand 190 der Schriftenreihe zur Praxis der Leibeserziehung und des Sports, Hofmann Verlag,Schorndorf Dieses Buch begründet die neuen Bewegungsansätze im Sport- und Bewegungsunterricht undgibt sehr gute und viele praktische Ideen zur Umsetzung.

7. Weitere Hilfen

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7.3 Grundsatzpapier der Sportjugend NRW zur Bewegungserziehung im Kleinkind- undVorschulalter

1. Problemstand

Wir leben heute in einer Gesellschaft, die als bewegungsfeindlich und -hemmend eingeschätztwerden kann. Grundbedürfnisse von Kindern werden nicht ernst genommen. Die räumlicheMitwelt, die von Erwachsenen für Erwachsene gestaltet ist, wird immer mehr zugemauert,zubetoniert, eingezäunt und asphaltiert. Bewegungsmöglichkeiten der Kinder werden oft aufeigens dafür eingerichtete „Spielplatzghettos“ reduziert.

Diese sind dann überwiegend unter zweckorientierten und ökonomischen Aspekten von Er-wachsenen entworfen worden. Veränderte Essgewohnheiten wie „Fast Food“ und Süßigkeiten,sowie übermäßiger Fernseh- und Videokonsum zeigen ebenfalls Wirkung. Als Folge diesereingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten ist eine Besorgnis erregende Zunahme des defizi-tären Gesundheitszustandes unserer Kinder bereits im Vorschulalter festzustellen. In den letz-ten Jahren sind psychosomatische und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sprunghaft gestiegen.Diese negativen gesellschaftlichen Entwicklungen gilt es mit allen Mitteln zu stoppen und un-verzüglich eine „Bewegungsgarantie“ für unsere Kinder zu schaffen!

Die Bewegung ist ein notwendiger, unaustauschbarer und nicht nachholbarer Entwicklungs-faktor. Sie hat eine besondere Bedeutung in der Entwicklung des Kindes, denn der gesamtemenschliche Lern- und Aneignungsprozess verläuft über das Handeln. Das Zusehen bei einerBewegung kann eigenes Handeln niemals ersetzen. Die Unterdrückung der kindlichen Bewe-gungsbedürfnisse hat nachhaltige Folgen für die gesamte Entwicklung, nicht nur bezüglich dermotorischen Fähigkeiten sondern im sozialen, kognitiven und psychischen Bereich.

Vor diesem Hintergrund ist das vorliegende Grundsatzpapier der Sportjugend NRW für denBereich Kleinkind- und Vorschulalter zu sehen. Es soll als vorwärts weisende Orientierungs-hilfe für Fachverbände, Stadt- und Kreissportbünde, Sportvereine, Kindergärten und ihre Trä-ger, Erzieher/innen, Übungsleiter/innen gelten und entsprechende Aktivitäten initiieren undunterstützen.

Die aufgeführten Konsequenzen zeigen für verschiedene Handlungsbereiche Steuerungsmög-lichkeiten und Perspektiven auf, um angemessen für die ureigenen Persönlichkeitsrechte derKinder einzutreten.

Der Erfolg aller Bemühungen und Aktionen wird primär davon abhängen, wie ernsthaft alleVerantwortlichen dieses Grundsatzpapier bewerten und wie intensiv und umfassend sie aktivwerden!

7. Weitere Hilfen

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2. Konsequenzen

2.1 Sportvereine

Die Sportvereine müssen sich verstärkt der Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschul-alter annehmen.

Das bedeutet:

➠ ein vielseitiges, kindgemäßes nicht sportartspezifisches Bewegungs-, Spiel- und Sportan-gebot,

➠ die Qualifikation der Mitarbeiter/innen durch Ausbildungen und qualifizierte Weiterbil-dung,

➠ ausreichender Platz und Hallenkapazitäten,

➠ gutes und vielfältiges Bewegungsmaterial,

➠ kleine Gruppen (10-15 Kinder), um differenzierter zu arbeiten,

➠ gleiche Honorierung wie für Trainer/innen, die ältere Kinder und Jugendliche trainieren,

➠ Eltern beraten,

➠ Eltern zur Mitarbeit gewinnen,

➠ Einflussnahme auf Stadt(teil)entwicklungspläne, welche die Bewegungsumwelt der Kinderbetreffen,

➠ Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Bewegung im Kleinkind- und Vorschulalter“,

➠ Kooperation mit Partnern (z.B. Kindergärten, Ärzte),

➠ Aufnahme von Kontakten.

2.2 Sportfachverbände und Sportbünde

In den Sportverbänden und den Bünden muss der Stellenwert der Bewegungserziehung imKleinkind- und Vorschulalter verdeutlicht werden.

Das bedeutet:

➠ Angebote zur Aus- und Fortbildung,

➠ Bewusstmachung des Stellenwertes qualifizierter Mitarbeiter/innen,

➠ Bereitstellen von Praxismaterialien (z.B. in ÜL-Praxisbeilagen),

➠ Ausbilder/innen aus- und fortbilden,

➠ verstärkte, politische Einflussnahme,

➠ umfassende Öffentlichkeitsarbeit,

➠ Beratung der Vereine und anderer Partner.

7. Weitere Hilfen

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2.3 Eltern

Die Eltern müssen intensiv die Interessen ihrer Kinder vertreten.

Das bedeutet:

➠ Kenntnis über die Notwendigkeit der Bewegung im Kleinkind- und Vorschulalter,

➠ Vorbildfunktion, direkter Einfluss auf Bewegungsangebote von Kindergärten, Vereinen,

➠ kommunalpolitische Interessenvertretung kinderrelevanter Themen,

➠ Unterstützung von gemeinsamen Aktivitäten und Initiativen.

2.4 Kindertagesstätten

Einrichtungen für Kinder im Vorschulalter müssen den Stellenwert der Bewegungserziehungangemessen berücksichtigen.

Das bedeutet:

➠ tägliche Berücksichtigung vielfältiger Bewegungsanreize und Bewegungsanforderungen,

➠ Abbau bestehender Unsicherheiten, Vorurteile und Ängste beim Personal und dem Trägerder Einrichtungen,

➠ Bewegungsfreundliche Ausstattung der Kindertagesstätten,

➠ Vermitteln des entsprechenden Bewegungsverständnisses an die Eltern,

➠ aktive Mitarbeit der Eltern.

2.5 Aus- und Fortbildungseinrichtungen für Erzieher/innen

Die Aus- und Fortbildungseinrichtungen für Erzieher/innen müssen den Stellenwert desSchwerpunktes „Bewegungserziehung“ umfassender berücksichtigen.

Das bedeutet:

➠ Berücksichtigung der „Bewegungserziehung“ in den Ausbildungsrichtlinien,

➠ grundlegende Überarbeitung von Lehrgängen für die Erzieher/innen-Ausbildung,

➠ vermehrte Angebote zur Fortbildungen im Bereich „Bewegungserziehung“,

➠ Kooperation mit anderen Fortbildungsträgern,

➠ Einrichtung örtlicher Arbeitskreise zum Erfahrungsaustausch,

➠ kontinuierliche Weiterqualifizierung.

2.6 Träger von Kindertageseinrichtungen/Kindertagesstätten

Träger der verschiedenen Einrichtungen müssen den Stellenwert der Bewegungserziehung an-gemessen und umfassend berücksichtigen.

Das bedeutet:

➠ Verpflichtung zur qualifizierten Aus-, Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter/innen,

➠ Bereitstellung personeller, finanzieller, räumlicher und materieller Mittel,

➠ verstärkte politische Einflussnahme.

7. Weitere Hilfen

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2.7 Politische Entscheidungsgremien

Politische Entscheidungsgremien müssen Bewegungsgarantien für Kinder geben.

Das bedeutet:

➠ Bereitstellung ausreichender, personeller, finanzieller, materieller, räumlicher Mittel,

➠ ausreichende und kindgemäße Bewegungsräume im Wohnumfeld (Spielstraßen und ver-kehrsberuhigte Zonen),

➠ kindgemäße Ausstattung von Sportstätten.

2.8 Ärzte/Ärztinnen

Ärzte/Ärztinnen müssen sich stärker für die Bewegungserziehung der Kinder einsetzen.

Das bedeutet:

➠ aktive Beratung der Eltern,

➠ verstärkte politische Einflussnahme und die Sicherung der Bewegungserziehung im Ver-bund mit anderen.

2.9 Medien

Die Medien müssen verstärkt über die Bedeutung der Bewegungserziehung berichten.

3. Ansprechpartner/Information

• Sportjugend NRW• Sportfachverbände• SSB/KSB• Vereine• Träger der freien Wohlfahrtshilfe/Öffentliche Träger von Jugendhilfe• Landschaftsverbände• Elternverbände• Sozialeinrichtungen der Kommunen• Gewerkschaften• Kinderverbände• Ärztinnen und Ärzte• Kommunale Jugendhilfeausschüsse• Kinderbeauftragte der Kommunen und des Landes

7. Weitere Hilfen

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7.4 Nähere Informationen bei der Sportjugend NRWSportjugend NRW, Referat „Jugendbildung/Schule“Friedrich-Alfred-Str. 25, 47055 Duisburg

• Allgemeine Informationen• Bewegungskindergärten• Fachschulen für Sozialpädagogik• Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen• Aus- und Fortbildungen

➠ Ulrich Beckmann: � 0203 /7381 -876, [email protected]➠ Birgitt Alefelder: � 0203 /7381 -953, [email protected]

7. Weitere Hilfen

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