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Politik-Newsletter MOBLTÄT · MWLT MOBLTÄT MAN ruck Bus Politik-Newsletter Ausgabe – Mai 209...

Date post: 29-Oct-2019
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UMWELT MOBILITÄT MAN Truck & Bus Politik-Newsletter Ausgabe 1 – Mai 2019 Strategie entwickeln, Beschlüsse fassen Die Klimaziele 2030 im Verkehrssektor seien im Grundsatz erreichbar, bilanziert der Bericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM), der auch die hierzu erforderli- chen Handlungsfelder und Instrumente aufzeigt. Um die geplanten CO 2 -Einsparungen im Verkehrssektor von 40 bis 42 Prozent bis 2030 zu erreichen, sind massive Anstren- gungen und erhebliche Finanzierungsmittel notwendig. Das lässt sich aus dem Bericht „Wege zur Erreichung der Klimaziele 2030 im Verkehrssektor“ herauslesen, den die Arbeitsgruppe „Klimaschutz im Verkehr“ der NPM Ende März vorgestellt hat. Demzufolge klafft ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen im Ver- kehrssektor bis 2030 gemäß den Zielen des Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung eine Lücke von 52 bis 55 Millionen Tonnen CO 2 . Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe konnten mit dem Instrumentenbündel „Innovation, Infrastruktur, Digitalisie- rung“ CO 2 -Einsparungen von 29 bis 39 Millionen Tonnen iden- tifizieren. Um die Lücke von 16 bis 26 Tonnen CO 2 bis 2030 zu schließen, stellt der Bericht weitere Maßnahmen vor, welche von den Teilnehmern der Arbeitsgruppe allerdings strittig diskutiert worden waren. Grundsätzlich steht fest, dass hohe Investitionen beispiels- weise zur Unterstützung der Elektromobilität, der Tank- und Ladeinfrastruktur, für den ÖPNV und die Digitalisierung des Sektors notwendig sind. Außerdem zeigt der Bericht deutlich auf, dass die Rahmenbedingungen sinnvoll auszugestalten sind, etwa durch eine wirksame und verlässliche Förderkulisse. Die Politik muss in diesem Sinne hinsichtlich der notwendigen Inves- titionen und Maßnahmen handeln, zügig eine Strategie entwi- ckeln und Beschlüsse fassen. 1 – Klimaschutzziele 2 – Clean Vehicles Directive | Verkehrssicherheit 3 – Maße und Gewichte | CO 2 -Regulierung 4 – Automatisiertes Fahren Klimaschutzziele
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UMWELTMOBILITÄT

MAN Truck & Bus

Politik-Newsletter

Ausgabe 1 – Mai 2019

Strategie entwickeln, Beschlüsse fassen

Die Klimaziele 2030 im Verkehrssektor seien im Grundsatz erreichbar, bilanziert der Bericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM), der auch die hierzu erforderli-chen Handlungsfelder und Instrumente aufzeigt.

Um die geplanten CO2-Einsparungen im Verkehrssektor von 40 bis 42 Prozent bis 2030 zu erreichen, sind massive Anstren-gungen und erhebliche Finanzierungsmittel notwendig. Das lässt sich aus dem Bericht „Wege zur Erreichung der Klimaziele 2030 im Verkehrssektor“ herauslesen, den die Arbeitsgruppe „Klimaschutz im Verkehr“ der NPM Ende März vorgestellt hat. Demzufolge klafft ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen im Ver-kehrssektor bis 2030 gemäß den Zielen des Klimaschutzplans

2050 der Bundesregierung eine Lücke von 52 bis 55 Millionen Tonnen CO2. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe konnten mit dem Instrumentenbündel „Innovation, Infrastruktur, Digitalisie-rung“ CO2-Einsparungen von 29 bis 39 Millionen Tonnen iden-tifizieren. Um die Lücke von 16 bis 26 Tonnen CO2 bis 2030 zu schließen, stellt der Bericht weitere Maßnahmen vor, welche von den Teilnehmern der Arbeitsgruppe allerdings strittig diskutiert worden waren.

Grundsätzlich steht fest, dass hohe Investitionen beispiels-weise zur Unterstützung der Elektromobilität, der Tank- und La de infrastruktur, für den ÖPNV und die Digitalisierung des Sektors notwendig sind. Außerdem zeigt der Bericht deutlich auf, dass die Rahmenbedingungen sinnvoll auszugestalten sind, etwa durch eine wirksame und verlässliche Förderkulisse. Die Politik muss in diesem Sinne hinsichtlich der notwendigen Inves-titionen und Maßnahmen handeln, zügig eine Strategie entwi-ckeln und Beschlüsse fassen.

1 – Klimaschutzziele2 – Clean Vehicles Directive | Verkehrssicherheit3 – Maße und Gewichte | CO2-Regulierung4 – Automatisiertes Fahren

Klimaschutzziele

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MAN Truck & Bus – Politik-Newsletter – Ausgabe 1 – Mai 2019

„Vision Zero“ nur mit integriertem Ansatz

Die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einem deutlichen Plus an Ver-kehrssicherheit geführt. Weitere politische Vorgaben unter-mauern das Ziel „Vision Zero“. Sie alleine reichen allerdings nicht aus.

Die Verbesserung der Verkehrssicherheit ist neben dem Klima-schutz eine der größten Maximen der europäischen Verkehrs-politik. Das Ziel der „Vision Zero“ – nahezu null Verkehrstote im Jahr 2050 – ist ein ambitioniertes Ziel, das es schrittweise zu rea-lisieren gilt. Mit der politischen Einigung zur Überarbeitung der

„Verordnung über die allgemeine Sicherheit von Fahrzeugen“ hat der Gesetzgeber jetzt zentrale Weichen gestellt, um die Anzahl

Verkehrssicherheit

Noch vor der EU-Wahl Ende Mai soll die überarbeitete Clean Vehicles Directive verabschiedet werden. Mit ihr fordert die EU von Behörden und öffentlichen Unternehmen, bei der Fahr-zeugbeschaffung verbindliche Quoten an emissionsfreien und emissionsarmen Bussen, Lkw, Transportern und Pkw einzu-halten. Ein Teil der Ziele muss mit Nullemissions-Fahrzeugen erreicht werden. Für Fahrzeugbetreiber heißt das, in den nächs-ten Jahren einen bedeutenden Teil ihres Fuhrparks auf Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge umzustellen und ihren Betriebshof mit entsprechender Lade- beziehungsweise Tankstelleninfra-struktur umzurüsten. Unternehmen und Kommunen stehen hierdurch erhebliche finanzielle Herausforderungen bevor. Um diese stemmen zu können, bedarf es einer breiten finanziellen

Fordern und fördern – zwei Seiten einer Medaille

Clean Vehicles Directive

der Verkehrstoten im Straßenverkehr weiter zu reduzieren: Zum Schutz von Fahrgästen, Fußgängern und Radfahrern wird ab 2022 eine Vielzahl neuer Assistenzsysteme verbindlich vor- geschrieben. Gleichzeitig werden die gesonderten Anforderun-gen an Nutzfahrzeuge sowie die erforderliche zeitliche Umset-zung berücksichtigt.

Für die Entwicklung dieser Systeme bedarf es allerdings noch detaillierter technischer Spezifikationen. Sie gilt es, im Sinne der Verkehrssicherheit sowie der Planungssicherheit zeitnah auszuarbeiten. Mit Fahrzeugtechnik alleine wird man die aufgestellten Forderungen jedoch nicht erreichen können: Um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, müssen die politi-schen Entscheidungsträger einen vollständig integrierten Ansatz anstreben. So ist die Kombination von Fahrzeugtechnologie mit einer besseren Straßeninfrastruktur und sicherem Fahrverhalten grundlegend – eine Selbstverständlichkeit für alle, die die „Vision Zero“ ernsthaft verfolgen.

Unterstützung. Ansonsten ist zu befürchten, dass mittelfristig veraltete Flotten die kommunalen Aufgaben meistern müssen.

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MAN Truck & Bus – Politik-Newsletter – Ausgabe 1 – Mai 2019

Die EU hat beschlossen, für Lkw-Kabinen neue Maße und Gewichte zuzulassen, damit diese noch sicherer und dyna-mischer gestaltet werden können. Allerdings liegen hierzu noch keine technischen Spezifikationen vor. Lkw-Herstel-lern ist es deshalb nicht möglich, die entsprechenden Neu-konzeptionen in Angriff zu nehmen.

Die neue Regulierung für Lkw-Maße und -Gewichte wird am 1. September 2020 in Kraft treten. Ab diesem Datum sind Lkw-Hersteller nicht mehr an die momentan geltenden Vorschriften über Abmessungen und Gewichte von Lkw gebunden. Die EU hofft, damit die Aerodynamik, die Energie-Effizienz und die Sicherheit vor allem der Lkw-Kabinen positiv zu beeinflussen.

Die Automobilindustrie unterstützt die Liberalisierung der Ma ße und Gewichte schon lange, um die Lkw hinsichtlich Perfor mance und Sicherheit optimal gestalten zu können. Bevor An passungen in Angriff genommen werden können, muss die EU aber die technischen Anforderungen festlegen, die die zuläs-sigen Parameter für die Design-Veränderungen beschreiben. Diese sollen frühestens zum 1. November 2019 finalisiert werden.

Der steinige Weg zu mehr Aerodynamik

Wie sich die neue Regulierung letztendlich auswirkt, bleibt deshalb schwer vorhersehbar. Gibt es doch keine Anzeichen dafür, dass die technischen Parameter bis zum Stichtag vorlie-gen und diese dann auch für die Hersteller machbar sind, um die angestrebten Verbesserungen tatsächlich zu erbringen.

Eine neue Lkw-Kabine zu entwickeln, ist für den Hersteller grundsätzlich ein komplexer, langwieriger und kostspieliger Pro-zess. Hat er darüber hinaus weder die Sicherheit hinsichtlich der technischen Spezifikationen, noch die angemessene Zeit, sol-che tiefgreifenden Änderungen gründlich bewerten zu können, und muss zudem künftig auch noch andere Vorschriften etwa zur Direkten Sicht beachten, bleiben alle Erwartungen auf schnelle Ergebnisse durch diese Regulierung frommes Wunschdenken.

Maße und Gewichte

Die Details der CO2-Regulierung für schwere Nutzfahrzeuge ste hen fest. Die Industrie erhält dadurch allerdings keine lang fristige Planungssicherheit: Die Überprüfung der Regu-lie rung in 2022 kann manche Überraschung mit sich bringen.

Bis 2025 müssen schwere Lkw ihren CO2-Ausstoß um 15 Pro-zent verringern, im Jahr 2030 um 30 Prozent, verglichen mit 2019. Hierauf hat sich die EU in ihrer ersten CO2-Regulierung für schwere Nutzfahrzeuge geeinigt. Sie hat auch beschlossen, für die Einführung von emissionsfreien Fahrzeugen (Zero Emission Vehicles, ZEV) ein Anreizsystem in Form von „Supercredits“ zu

Notwendiger Rahmen für CO2-arme Lkw

CO2-Regulierung schaffen. Ab 2025 wird dieses System bis 2030 durch einen ZEV-Benchmark von zwei Prozent ersetzt. Auch Strafen sieht die Regulierung vor: Bis 2030 muss der Hersteller für jedes Gramm CO2/tkm über den Reduktionszielen 4.250 Euro pro Fahrzeug Strafe zahlen. Diese und andere Inhalte der Regulierung werden 2022 überprüft.

Die Herausforderungen für Fahrzeughersteller sind immens; schwere Nullemissions-Lkw befinden sich noch in der Testphase, der Markthochlauf wird Anfang der 20er Jahre erfolgen. Eklatant ist der Mangel an Infrastruktur, um batterieelektrische Lkw zu laden beziehungsweise wasserstoffbetriebene Lkw zu betanken. Die in der EU verfügbare Lade- und Wasserstoff-Tankstellen infra-struktur adressiert hauptsächlich die Anforderungen von Pkw.

Da der Gesetzgebungsprozess der CO2-Regulierung unter großem zeitlichen Druck stattfand, wurden viele Punkte wie die Reduktionsziele nach 2030 oder die Gestaltung des künfti-gen Anreizsystems für neue Technologien auf die Review 2022 geschoben. Für die Hersteller ist es ein Überprüfungs-Prozess voller Unwägbarkeiten, sowohl was Inhalte, Bedingungen und Abwicklung betrifft. Unter diesen Rahmenbedingungen wird die Einhaltung der CO2-Ziele zur Herkulesaufgabe, die sich ohne ein Tätigwerden der Politik nicht lösen lässt. Sie muss für entspre-chende Rahmenbedingungen sorgen. Hierzu gehören eine ange-messene Tank- und Ladeinfrastruktur, eine konsistente Förderung von ZEV und die Incentivierungen des Einsatzes dieser Fahrzeuge, beispielsweise durch eine zielführende Mautgestaltung.

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MAN Truck & Bus – Politik-Newsletter – Ausgabe 1 – Mai 2019

Impressum Herausgeber: MAN Truck & Bus SEDr. Kirsten Broecheler, Leiterin Public AffairsE-Mail: [email protected]: Birgit Bauer

KontaktMAN Truck & Bus SE · Corporate Communications Dachauer Str. 667 · 80995 München Telefon: +49 89 1580-2001E-Mail: [email protected]

Wir weisen Sie darauf hin, dass die MAN Truck & Bus als verantwortliche Stelle im Sinne des Bundesdatenschutzgesetzes die von Ihnen angegebenen personenbezogenen Daten erhebt, verarbeitet und speichert. Die MAN Truck & Bus benötigt Ihre personenbezogenen Angaben zur Beauftragung, zur Kontaktaufnahme oder für die Zusendung des MAN Politik Newsletters. Zur Erfüllung dieser Zwecke werden Ihre Daten auch an eingesetzte Dienstleister weitergegeben, mit denen Datenschutzvereinbarungen bestehen. Eine Verarbeitung Ihrer Angaben zu anderen Zwecken erfolgt nicht. Wir erheben und verarbeiten bzgl. der jeweiligen Geschäftsvorgänge unterschiedliche Daten, die auch einen Personenbezug aufweisen. Bitte beachten Sie dazu unsere Hinweise zum Datenschutz gemäß Art. 13 EU-Datenschutz-Grundverordnung (Informationspflicht bei der Datenerhebung), die Sie unter folgendem Link abrufen können: www.man.eu/data-protection-notice Falls Ihnen der MAN Politik Newsletter irrtümlich zugestellt wurde, können Sie diesen abstellen: E-Mail an [email protected]

Nutzfahrzeuge – Vorreiter bei der digitalen Verkehrswende

Die Innovationskraft der Logistikbranche wird oftmals unterschätzt. Dabei sind Nutzfahrzeuge in vielerlei Berei-chen Innovationsführer. Dies haben MAN, DB Schenker und die Hochschule Fresenius in einem einzigartigen For-schungsprojekt unterstrichen.

Automatisiertes und vernetztes Fahren kann wesentlich dazu beitragen, den Güterverkehr sicherer und effizienter zu gestalten. Wie sich Innovationen wie Platooning für den Spediteur sowie den Fahrer auswirken, war Gegenstand eines gemeinsamen Forschungsprojekts von MAN, DB Schenker und der Hoch-schule Fresenius. Als weltweit erstes Projekt wurde Platooning über mehrere Monate von echten Berufskraftfahrern im realen Logistikalltag auf öffentlichen Straßen getestet – mit vielverspre-chenden Ergebnissen: Es ließ sich nachweisen, dass der groß-flächige Einsatz von Platooning im europäischen Transportnetz

von DB Schenker möglich ist. Des Weiteren bekundeten die Fahrer eine hohe Akzeptanz des Systems und großes Vertrauen in dessen Sicherheit. Im Rahmen des Prototypen-Tests konnte außerdem die technische Robustheit sowie die Treibstoff effizienz der Fahrzeuge weiter optimiert werden.

Auf dem Weg vom Prototypen hin zum Serieneinsatz ist aller-dings der Gesetzgeber gefragt. Nur so kann das Potenzial des Nutzfahrzeugs, eine Vorreiterrolle im Bereich des digitalen Ver-kehrs einzunehmen, gänzlich ausgeschöpft werden. Dazu bedarf es jedoch politischen Mutes, nutzfahrzeug-spezifische Rahmen-bedingungen vorrangig und vor allem mit Blick auf grenzüber-schreitende Verkehre zu schaffen – denn nicht zuletzt trägt eine effiziente Logistik zur Erreichung der EU-Klimaziele bei.

Detaillierte Ergebnisse: www.mantruckandbus.com/presse

Automatisiertes Fahren

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