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PEOPLE FOR PROCESS AUTOMATION - de. · PDF filePowered by SPS-MAGAZIN SPS-Focus –...

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Powered by SPS-MAGAZIN SPS-Focus – Ausgabe 003 | März 2015 PEOPLE FOR PROCESS AUTOMATION [ Industrie 4.0 Integrierte Automation verringert Kosten und Fehlerquellen Service & Engineering Intelligente Feldgeräte-Überwachung und weltweiter Zugriff auf Prozessdaten Den Wandel mitgestalten Endress+Hauser: Vom Messtechnik- Hersteller zum Komplettanbieter [
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SPS-Focus – Ausgabe 003 | März 2015

PEOPLE FOR PROCESS AUTOMATION[

Industrie 4.0Integrierte Automation verringertKosten und Fehlerquellen

Service & EngineeringIntelligente Feldgeräte-Überwachungund weltweiter Zugriff auf Prozessdaten

Den Wandel mitgestaltenEndress+Hauser: Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter

[

Titel Automation im Focus 1 2015_Layout 1 09.03.2015 14:13 Seite 1

Energieverlust e� zient stoppen.

Endress+HauserMesstechnik GmbH+Co. KGColmarer Straße 679576 Weil am Rhein

Telefon 0 800 348 37 87Telefax 0 800 343 29 [email protected]

Endress+Hauser ist ein weltweit tätiger Anbieter von Energiemanagement-Lösungen. Um Ihre Energiee� zienz nachhaltig zu sichern, bieten wir:• Optimierung von Prozesswärme, Kälte und Drucklu� • skalierbare Visualisierungen konform zu geltenden Normen• hochgenaue Messgeräte zur Energieerfassung• Begleitung zur Zertifi zierung gemäß DIN EN ISO 50001

www.de.endress.com/ems

AZ_EMS_210x297_DE.indd 1 19.01.2015 14:19:45

Seit mehr als 60 Jahren ist Endress+Hauser ein zuverlässiger Partnerder Prozessautomation in aller Welt. Bekannt geworden ist das Famili-enunternehmen durch innovative, verlässliche Gerätemesstechnik in denBereichen Durchfluss, Füllstand, Analyse, Temperatur und Druck, spe-ziell zugeschnitten auf die jeweiligen Applikationen in den wichtigstenindustriellen Prozessbereichen.

Automation im Focus | 3

| Grußwort

Weit mehr als reine Instrumentierung

Übergreifende Lösungen

In dieser Zeit entwickelten wir gemein-sam mit unseren Kunden bedarfsge-rechte Instrumentierungen und sam-melten eine Fülle an Know-how undAnwendungskenntnissen. Heute darfsich Endress+Hauser als Komplettan-bieter bezeichnen, denn längst schondenken die 'People for Process Auto-mation' weit über die reine Instrumen-tierung hinaus: Übergreifende Lösun-gen zählen. Lösungen, die alles umfas-sen: selbstverständlich Messtechnik mithöchster Performance, dazu ein breitesAngebot von Dienstleistungen, die Pro-grammierung von Steuerungen undLeitsystemen und nicht zuletzt bran-chenspezifisches Fachwissen in der in-dustriellen Verfahrenstechnik. Wir wol-len die Sprache unserer Kunden spre-

chen! Mit innovativen Ideen und intelli-genten mess- und automatisierungs-technischen Komplettlösungen erhöhenunsere qualifizierten Fachleute dauer-haft die Sicherheit und Effizienz IhrerAnlagen. So steigern Sie Ihre Wettbe-werbsfähigkeit und wissen, dass Siewirtschaftlich, umweltfreundlich und mitgleichbleibend hoher Qualität produzie-ren. Dazu gehört ein professionellerund globaler Service. Das ist unser An-spruch an uns selbst. Ein Beleg dafürist die Auszeichnung als einer der bes-ten Servicebetriebe Deutschlands,überall auf der Welt zuhause und jeder-zeit für Sie vor Ort. Dieser SPS-Focusverleiht einen Blick auf viele Facettender Mess- und Automatisierungstech-nik von Endress+Hauser. Lesen Sie,

weshalb so viele Unternehmen den op-timalen Lösungen von Endress+Hauservertrauen. Gerne beantworten wir IhreFragen zu spezifischen Anforderungenund Wünschen bezüglich Prozess- undMesstechnik. Zum Beispiel auf derHannover Messe oder der Achema. Wirfreuen uns auf Ihren Besuch!

Günther Lukassen, GeschäftsführerEndress+Hauser Messtechnik GmbH+Co.KG, Weil am Rhein

www.de.endress.com

95226_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_REDI_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:15 Seite 3

Automation im Focus|

Inhalt |

4

S. 11 | Ein Partner für alles:Endress+Hauser bietet ein sehr brei-tes Leistungsportfolio mit kundenspe-zifischen Automatisierungslösungen.Die Kunden werden während einesProjektes – und darüber hinaus – ver-lässlich begleitet.

S. 18 | Damit aus besten Zutaten köst-liches Bier entsteht, braucht es viel Er-fahrung und Geduld. Das schließtHightech in der Produktion aber nichtaus. Die Zusammenführung von IT undProzessautomatisierung bietet vieleVorteile.

AKTUELL

06 Vertrauen und Sicherheit Sechs Jahrzehnte Erfahrung in der Prozessautomatisierung

08 Den Wandel mitgestalten Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter

11 Komplettes Leistungsspektrum Planen Sie schon Ihr nächstes Automatisierungsprojekt?

14 Weltweit operierend Nationale und internationale Engineering-Standorte

INDUSTRIE 4.0

15 Mehr als die Summe der Teile Integrierte Automation senkt Kosten und vermeidet Fehler

18 Brauerei 4.0 Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei

20 Komplettanbieter für Prozessautomatisierung Von der Instrumentierung bis zur ausgefeilten Lösung

AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN

22 Alles unter einem (Zucker-) Hut Automatisierung einer Produktionsanlage in Marokko

24 Wer möchte Geld verschenken? Hochpräzise Abrechnung von Verlademengen

25 Ein Geschäft voller Energie Lkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien

28 Prozesse sicher beherrschen Lieferantengesteuerte Bestandsführung

29 Zukunftssicher Neues Tanklagermanagement bei Erich Doetsch

30 Kein Draht zur Praline Optimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHART

32 Energiekosten nachhaltig senken Maßgeschneiderte Lösungen für Gas, Dampf und Wasser

33 Kontrollierte Effizienz Energiemanagement nach ISO50001

36 Hightech-Energiewende Automatisierung einer Biomethan-Anlage

Inhalt Automation im Focus 1 2015_Automation im Focus 09.03.2015 14:16 Seite 4

| Inhalt

Automation im Focus | 5

S. 33 | Der Folienhersteller EK-Packtraf eine zukunftsweisende Entschei-dung: Das Energiemanagement-Systemnach ISO50001 mit automatisiertemMonitoring lohnt sich nachhaltig.

S. 25 | Chinas Wirtschaftsmotorbrummt, angetrieben von fossilenBrennstoffen. Doch Transport undDistribution von Öl und Gas im riesigenReich der Mitte sind eine gewaltigeAufgabe. Lösungen von Endress+Hau-ser vereinfachen Güterumschlag und Lagerhaltung.

SERVICE & ENGINEERING

38 Individueller Komplettservice Spezialisten garantieren maßgeschneiderte Unterstützung

39 Schnelle Information vor Ort Zentrale Zustandsüberwachung von Feldgeräten

40 Tausend auf einen Streich Intelligente Feldgeräte-Überwachung bei Lanxess

42 Dokumente immer griffbereit Echtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen

43 Weltweiter Zugriff auf Prozessdaten Mit dem Web-basierten W@M Portal

44 Feldbusspezialisten Kompetenz in digitaler Kommunikation

ANLAGENSICHERHEIT & IT-SECURITY

45 Funktionale Sicherheit Höchste Anforderungen an den Schutz der Anlage

46 Wissen bringt Sicherheit Weltweite Normenkonformität und technisches Know-how

48 Process Security IT-Security gegen Datenangriffe

KNOW-HOW

49 Sie möchten mehr wissen? Schulungen, Seminare, Messen, Videos...

Inhalt Automation im Focus 1 2015_Automation im Focus 09.03.2015 16:24 Seite 5

Bild 1 | Mehr als 12.000 Mitarbeiter arbeitenweltweit als People for Process Automation an

optimalen Lösungen für alle Anforderungen.

Sechs Jahrzehnte Erfahrung in der ProzessautomatisierungVertrauen und Sicherheit

Das unabhängige Familienunternehmensteht für das Gefühl von Sicherheit und Ver-trauen – als Partner in langfristigen Ge-schäftsbeziehungen mit Hunderten Unter-nehmen in aller Welt. Die enge Verzahnung

mit Verbänden und Gremien verleiht demhoch qualifizierten Endress+Hauser-Personalumfangreiches Fachwissen. Mehr als 12.000Mitarbeiter arbeiten weltweit als ‘People forProcess Automation’ an optimalen Lösun-

gen für alle Anforderungen. Die Firmen-gruppe ist der globale Partner mit internatio-nalem Vertriebs- und Servicenetz sowieweltweiten Fertigungsstätten mit höchsterProdukt- und Beratungsqualität. ■

Mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Prozessautomatisierung, Innovationskraft und Technologieführerschaft, hochqualifiziertes Personal, Know-how in den wichtigsten industriellen Branchen: all das ist Endress+Hauser.

Die Geschichte von Endress+HauserEndress+Hauser ist ein weltweit führender Anbieter von Messgeräten, Dienstleis-tungen und Lösungen für die industrielle Verfahrenstechnik. Die Firmengruppebietet Prozesslösungen für die Durchfluss-, Füllstand-, Druck- und Temperatur-messung, für analytische Messungen sowie für die Messwertregistrierung und di-gitale Kommunikation. So werden Prozesse hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Ef-fizienz und Sicherheit sowie auf Auswirkungen auf die Umwelt optimiert. Die Kun-den arbeiten in den unterschiedlichsten Branchen, wie chemische und petroche-mische Industrie, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Öl & Gas, Wasser & Ab-wasser, Strom & Energie sowie Life Sciences. Endress+Hauser hat weltweit über12.000 Mitarbeiter, einen Nettoumsatz von fast 2Mrd. Euro (bei einer Eigenkapi-talquote von ca. 70%) und über 5.700 Patente und Patentanmeldungen.

1953 1955 1956 1957

1953 | Im deutschen Lörrach wirdam 1. Februar die L. Hauser KG ge-gründet. Sie vertreibt die Füllstand-messgeräte Tektor und Telstor derbritischen Firma Fielden Electronics.

1955 | Georg H. Endresslässt beim EidgenössischenAmt für geistiges Eigentumdas erste Patent registrieren.

1956 | Nivotester undSilometer kommen aufden Markt. Produziert

wird in einer ehemaligenSchreinerei in Lörrach.Automation im Focus|6

Aktuell | Sechs Jahrzehnte Erfahrung

95563_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RTUI_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:20 Seite 6

Bild 2 | Holding, Vertrieb Schweiz und weitere Endress+Hauser-Gesellschaften sind im Ster-nenhof in Reinach/Schweiz unter einem Dach.

Bild 3 | Firmengründer GeorgH. Endress (hinten, Mitte) 1955mit Mitarbeiterinnen in Lörrach.

Bild 4 | Der ersteProduktionsstandort

in Lörrach-Stetten.

Bild 5 a/b | Die Produktionsstätten von Endress+Hauser wachsen und wachsen. Fotos

aus der Produktion von 1955 (rechts) und 1964.

1960 1961 1965 1975 1976 1990 1999 2012 2014

1957 | Das Unternehmen firmiertfortan als Endress+Hauser GmbH.Der Umsatz überschreitet dieGrenze von 1Mio. D-Mark.

1960 | Das Unternehmen eröffnetseine erste Auslandsvertretung inden Niederlanden und in derSchweiz, wenig später folgenFrankreich und Belgien.

1961 | Das Unternehmen zieht mit120 Beschäftigten in einen Neubauin Maulburg, Deutschland.

1965 | Endress+Hauser stellt seinerstes Durchflussmessgerät vor.

1976 | Übernahme von Wetzer(Messwertregistrierung) in Nessel-wang, Deutschland. Endress+HauserFlowtec (Durchflussmesstechnik) wirdin Reinach, Schweiz, gegründet.Übernahme der Firma Conducta inGerlingen, Deutschland (Analyse-messtechnik).

1999 | Gründung von Endress+Hauser Process Solutions (Automatisierungslösungen) in Reinach.

2012 | Übernahmedes amerikanischen

UnternehmensSpectraSensors

(Gasanalyse).

2014 | Mit der Übernahme von Analytik Jena (Deutschland) und

Kaiser Optical Systems (USA) wirddas Anwendungsspektrum im Bereich

der Analyse erweitert.

1990 | Das Unternehmen beschäftigt 4.000 Mitar-beitende und überschreitet die Umsatzgrenze von

500Mio. Schweizer Franken. Mit den neuen Ge-schäftsstellen in Kanada und Spanien verfügt dasUnternehmen über insgesamt 20 Vertriebsstätten.

1975 | Ludwig Hauser stirbt80-jährig. Die Familie Endresswird alleiniger Gesellschafter.

Automation im Focus | 7

| AktuellSechs Jahrzehnte Erfahrung

95563_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RTUI_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:24 Seite 7

Automation im Focus|

Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter

8

Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter

Den Wandel mitgestalten

Die meisten Anwender denken beiEndress+Hauser zuerst an Sensorenund Messtechnik für die Prozessauto-mation. Stimmt diese Definition noch?Michael Ziesemer: Endress+Hauser ge-hört zu den drei führenden Firmen in derWelt, was Sensorik für die Prozessindustriebetrifft. Insofern ist dieser Schluss nichtfalsch, aber natürlich nicht mehr hinrei-chend und dies im Grunde genommen seit20 Jahren, da Endress+Hauser in dieserZeit eine Reihe zusätzlicher Kompetenzenentwickelt hat. Diese lassen sich im The-menkreis Lifecycle-Management zusam-menfassen. Wir kümmern uns also nichtnur um den Sensor, sondern auch darum,was mit diesem in den nächsten 25 bis 40

Jahren passiert. Alleine daraus ergibt sichein Kaleidoskop an Aktivitäten wie Geräte-kalibrierung oder -inbetriebnahme, Ersatz-teile zur Verfügung stellen, sich um Datenkümmern etc. Hierfür muss man aber auchdie entsprechenden Service-Ressourcenhaben, um das zu Wege zu bringen, undzwar weltweit. Dies alles ist heute bereitsbei uns ein Geschäft im dreistelligen Millio-nen-Bereich. Der zweite Bereich sind Auto-matisierungslösungen. Zunehmend gibt esKunden, die sagen, „Wunderschön EureDurchflussmessgeräte, Drucktransmitterusw., was ich aber brauche, ist die Auto-matisierung meiner Fruchtsaftabfüllungoder, dass die Sensoren in ein Profibus-Netzwerk integriert werden.“ Der Kunde

möchte z.B. zu seinem Durchflussmessge-rät eine eichfähige Abfüllung bzw. zu denTankstand-Messgeräten ein System zumBestandsmanagement mit Integration inein SAP-System. Die Kunden konzentrie-ren sich zunehmend auf ihre Kernkompe-tenzen, also müssen wir dieses Enginee-ring-Wissen anbieten. Ein anderer Grundsind die digitalen Protokolle und Feldbusse.Dort gibt es keine strenge Trennung zwi-schen Instrumentierung und Automatisie-rung. Wenn Sie z.B. eine Foundation-Field-bus-Architektur haben: Wo fängt dort dasLeitsystem an und wo hört das Feldgerätauf? Der PID-Regler kann genauso gut inder Automatisierungsplattform sitzen wie indem Feldgerät. Automatisierungslösungen

Endress+Hauser war in den Anfangstagen ein reiner Hersteller von Prozesssensoren. Inzwischen ist das Leis-tungsportfolio der Firma aber gewaltig angewachsen und geht über das Anbieten reiner Feldgeräte weit hinaus.Das SPS-MAGAZIN sprach mit Michael Ziesemer, COO und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Endress+Hauser-Gruppe, über neue Betätigungsfelder und die derzeitigen Trends und Möglichkeiten, die sich ausder zunehmenden Vernetzung der Geräte ergeben.

Aktuell |

95800_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RITV_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:25 Seite 8

Automation im Focus | 9

haben aber auch viel zu tun mit dem Ver-ständnis von Integration. Man muss beideEnden des Kabels kennen, Feldgerät wieLeitsystem. Ein dritter Bereich ist dasThema Analytik, also Spektroskopie, opti-sche Verfahren etc. Vieles wird heute in derAutomatisierung indirekt erledigt, das heißtich messe Druck und Temperatur, eigent-lich möchte ich aber ein bestimmtes Mole-kül messen. Wie weit ist z.B. die Fermen-tation eines Bio-Prozesses fortgeschritten?Wenn ich das direkt steuern möchte, brau-che ich Analytik.

Was unterscheidet einen Mess-technikhersteller von einem Kom-plettanbieter im Bereich der Prozess-automation?Ziesemer: Der wesentliche Unterschiedsind die Kompetenzen, also die Anzahlder im Unternehmen qualifizierten Men-schen, die genau diese Themen abde-cken. Das bedeutet, dasswir, auch wenn wir kein An-bieter für Steuerungen oderLeitsysteme sind, sehr vieldavon verstehen müssen.Wir müssen davon sogarmehr verstehen, als dieHersteller von Leitsystemen,weil wir unsere Geräte nichtnur in ein Leitsystem oder eine Steuerungintegrieren, sondern in fünf bis 15 ver-schiedene Systeme. Das Thema Integra-tion ist für den Kunden von überragenderBedeutung. Die größte Sorge unsererKunden ist, dass sowohl Leitsystemher-steller als auch Feldgeräte-Lieferantensagen, es sei alles in Ordnung, aber zu-sammen funktioniert es nicht. Die Bau-stelle einer Anlage ist der ungeeignetsteOrt, um festzustellen, dass irgendetwasnicht anständig funktioniert. Das muss imVorfeld erledigt werden. Heute sagen wirin Projekten bereits vorher: Bitte lasst unsIntegrationstests durchführen, und zwarmit dem Leitsystem und den Feldgerätenin den Software Release Ständen, diespäter verwendet werden sollen.

Wie weit müssen sich die Fach-kenntnisse Ihrer Mitarbeiter ändern,

damit Sie die Anwender zukünftigkompetent in allen Bereichen bera-ten können?Ziesemer: Wenn ich mich um Lifecyclekümmere, muss ich von der Anwendungher kommen. Das heißt, es reicht nicht,seine eigenen Komponenten gut zu ken-nen, sondern ich muss viel stärker die An-forderungen meiner Kunden und derenBranche kennen. Insofern haben wir in denletzten 15 bis 20 Jahren sehr stark in Bran-chen-Know-how investiert. Wir habenheute Braumeister, Chemie-Ingenieure,Biotechnologen oder Kraftwerksfachleutebei uns in der Firma, um dieses Wissen zuhaben. Was in den letzten Jahren nochdazu gekommen ist, ist das Wissen um dieGeschäftsprozesse. Wie stelle ich Bier her,ist das eine, aber der Prozess, wie eine An-lage geplant und eine Instandhaltungdurchgeführt wird, ist ein anderes Thema.Heute erwartet man von unseren Service-

fachleuten, dass sie solche Instandhal-tungsprozesse kennen, einschließlich derentsprechenden IT-Unterstützung miteinem Plant-Maintenance-System von SAPoder einem IBM-System.

Welche Leistungen bieten Sie überdie reine Produktebene hinaus bereitsheute an und welche sollen zukünftigfolgen?Ziesemer: Das sind Dutzende von Leistun-gen. Wesentlich dabei ist, dass diese Leis-tungen nicht unbedingt fix sind. Man musssich das vorstellen wie einen Lego Baukas-ten, wo die Steinchen im Grunde genom-men immer die gleichen sind. Aber das,was ich aus den Steinchen zusammen-setze, ist Kunden-individuell sehr unter-schiedlich. Um ein paar Beispiele zu nen-nen: Ein Wartungsvertrag, bei dem ichmich die nächsten fünf Jahre darum küm-

mere, die eingebauten Geräte in Stand zuhalten, sieht bei jedem Kunden ein biss-chen anders aus. Häufig sind auch nichtnur Produkte von Endress+Hauser dabei.Vielleicht ist der Wartungsvertrag gekoppeltan einen kontinuierlichen Verbesserungs-prozess. Dieser ist eventuell daran gekop-pelt, dass ein Dashboard entsteht, bei demich die Qualität der Leistungserbringungmesse und für den Kunden sichtbarmache. Ein anderes Beispiel ist InstalledBase Audit: Häufig sagt ein Kunde, dass er– bevor es um ein Modernisierungsprojektgeht – wissen möchte, was überhaupt ein-gebaut ist. Wo drückt der Schuh am meis-ten? Wo soll ich anfangen zu modernisie-ren? Dann kommen Mitarbeiter von uns

und schauen sich die Installation an, underst danach werden Vorschläge entwickelt.Die Auslegung von Feldbussen ist heuteein wichtiger Bereich. Das heißt, dass dieSegmente entsprechend ausgelegt wer-den, nach Ex-, elektrischen und Daten-Ge-sichtspunkten, und alles entsprechend do-kumentiert wird. Was ich in den letztenzwei bis drei Jahren sehe, ist Business-Pro-cess-Integration. Ich brauche Informationenaus einem Sensor bis hoch in das SAP-System – Stichwort Enterprice ResourcePlanning. Wir haben einen Kunden in Süd-ostasien, bei dem es um 1.400 Tanks mitPalmöl-Produkten unterschiedlicher Verar-beitungsstufen und Zwischenproduktengeht. Bis heute weiß der Kunde nicht, wieviel Bestände er in welchem Behälter hat.Was der Kunde will, sind Informationenüber die 1.400 Tanks, auf seinen Bildschir-men, aber auch in seinem SAP-System.

| AktuellVom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter

„Man muss beide Endendes Kabels kennen:

Feldgerät wie Leitsystem.”Michael Ziesemer

Endress+Hauser

95800_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RITV_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:26 Seite 9

Automation im Focus|10

Wenn Sie überlegen, was es bedeutet,über eine ganze Topologie einer Anlage einTemperaturprofil zu ermitteln, dann kannman daraus eine Menge machen. Wennwir über datenzentrierte Geschäftsmodellereden, hat Endress+Hauser sehr frühzeitigdas Konzept des Web-Enabled Asset Ma-nagement vorgestellt, bei dem wir Datenaus unseren Feldgeräten dem Kunden zurVerfügung stellen, die dann entsprechendweiterverarbeitet werden können. Ich er-zähle immer vom simplen Beispiel derFeldgerätedokumentation. Da sagt jeder,das wäre kein Problem, da man es ausdem Internet herunterladen könnte. Die ak-tuelle Version schon, aber Ihr Feldgerätwurde vor sechs Jahren gekauft. Diese Do-kumentation brauchen Sie, nicht die, diejetzt gerade gültig ist. Wenn wir über Datenreden, gibt es Firmen wie Google, Amazon

oder Ebay, von denen wir darüber eineMenge lernen können, was man mit Datenalles machen kann. Wenn man sieht, dassGoogle Nest gekauft hat, einen Anbieteraus der Gebäudeautomatisierung, dann istdas so weit gar nicht mehr weg von dem,was wir heute machen. Da wird deutlich,wie schnell die ganze Entwicklung ist. Wirmüssen diesen Wandel mitgehen und mit-gestalten. Ich habe vor einer Woche beiGoogle ‘Hotel’ eingetippt. Jetzt könnteman erwarten, dass auf der ersten Seitedie ganzen Hotel-Ketten kommen. Dem istaber nicht so. Was Sie dort finden ist boo-king.com, trivago.com, hotel.com etc., alsodie ganzen Portale. Was bedeutet das? Daschiebt sich zwischen den Anbietern – alsoden Hotels – und den Kunden einer dazwi-schen. Ich weiß nicht, wie viel Prozent vonHotelbuchungen heute bereits über solchePortale gehen, aber ich nehme an, dass es

bereits zweistellige Prozentwerte sind.Daran sieht man, welches Potenzial das In-ternet hat. Man muss sagen, dass dies inunserer Branche an vielen Ecken genausoist, auch wenn es vielleicht ein bisschenlänger dauert, bis man es erkennt.

Sie stellen die Daten Ihrer Feldge-räte dem Kunden zur Verfügung. Wer-den Sie irgendwann diese Daten fürIhre Kunden auswerten?Ziesemer: Ja, das ist auch ein neuesGeschäftsmodell, bei denen u.U. nichtmehr das Feldgerät verkauft wird, son-dern die Informationen dem Kunden zurVerfügung gestellt werden. Möglicher-weise hinter einer Firewall auf einemServer, auf den der Kunde zugreifenkann. Wir haben erste Geschäftsmo-delle, wo das genau so gemacht wird.

Es sind noch Ausnahmen,aber vor allem im Logistik-bereich kommt das lang-sam. Wir bleiben Eigentü-mer unserer Sensoren,müssen uns also selbstum Wartung und Instand-haltung kümmern, und derKunde zahlt pro Wocheoder Zugriff für diese Infor-mationen einen bestimm-

ten Betrag im Rahmen eines Service-Provider-Vertrages.

Was sind für Endress+Hauser 2015die Top-Themen?Ziesemer: Auf der einen Seite wollen wirunter wieder veränderten Bedingungen dasJahr 2015 erfolgreich bewältigen. Bei ver-änderten Bedingungen denke ich an As-pekte wie den massiv gefallenen Ölpreis.Zudem werden wir unsere großen strategi-schen Themen wie das Dienstleistungs-und Lösungsgeschäft sowie spektroskopi-sche Analyseverfahren weiter voranbringen.Wir werden vertrieblich ausbauen; die letz-ten Ausbauschritte lagen stark im mittlerenOsten, wie die Gründung von Vertriebsor-ganisationen in den VAE, Saudi-Arabienund Indonesien. Im Moment schauen wiruns Lateinamerika näher an. Insofern wirddas Jahr 2015 nicht langweilig. ■

Für uns bedeutet dies nach einer Be-standsaufnahme der Tanks, die teilweisemoderne, veraltete oder überhaupt keineMesstechnik haben, die Mess- und Über-tragungstechnik auf einen einheitlichenStand zu bringen. Das Ganze geht an-schließend über Internet zur Verarbeitungder Informationen in ein ERP-System. Diesist ein Beispiel dafür, was Integration heuteheißt.

Wird Industrie 4.0 Ihre Entwicklungzum Komplettanbieter beschleunigen?Ziesemer: Ja, beschleunigen und auch un-terstützen. Wir sind mitten drin in der Digi-talisierung. Das ist keine Zukunftsmusikmehr. Wenn man auf der Komponenten-

Ebene beginnt, haben wir heute Feldgerätemit Ethernet-Kommunikation sowie Web-server im Feldgerät, WiFi wird kommen.Die eben genannte Applikation ist bereitsein Beispiel für vertikale und horizontale In-tegration. Für Wertschöpfungsnetzwerkekönnte ich genauso Beispiele bringen, z.B.Vendor Managed Inventory, bei denen einLieferant bei seinem Kunden die Beständeverwaltet. Aber die digitalen Schnittstellensind nicht das Herzstück dessen, was In-dustrie 4.0 und Digitalisierung ausmacht,sondern das werden neue datenzentrierteGeschäftsmodelle sein. Unsere Sensorensind heute alle digital. Neben dem, was sieeigentlich messen (Füllstand, Druck, Durch-fluss etc.), messen sie z.B. auch die Tem-peratur und erstellen so ein Profil der Pro-zesstemperatur. Daraus wird abgeleitet, wiees mit der Lebensdauer des Sensors aus-sieht; sie können Messstellen optimieren.

Vom Messtechnik-Hersteller zum KomplettanbieterAktuell |

„Wenn wir über Daten reden, gibt es Firmen wie Google,

Amazon oder Ebay, von denen wir

eine Menge lernen können.”Michael Ziesemer

Endress+Hauser

95800_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RITV_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:26 Seite 10

| AktuellKomplettes Leistungsspektrum

Automation im Focus | 11

Planen Sie schon Ihr nächstes Automatisierungsprojekt?

Komplettes Leistungsspektrum

Beratung

Umfassende Beratung ist die Basis einesreibungslosen Projektverlaufs. Durch ge-naue Analyse der Anforderungen erstel-len die Automatisierungsprofis von En-dress+Hauser zusammen mit dem Kun-

den ein fundiertes Konzept unter Be-rücksichtigung der Vorschriften, Richtli-nien und Standards. Jahrzehntelange Er-fahrung in der Prozessautomatisierung,quer durch alle Industrien und die bran-chenorientierte Ausrichtung der einzel-nen Geschäftsbereiche, ist die Basis für

das notwendige Know-how auf derSuche nach der optimalen Lösung.

Projektmanagement

Eine Projektabwicklung ermöglicht dieeinheitliche Planung und Steuerung der

Bild 1 | Ein Partner für alles:Während eines Projektes – und

darüber hinaus – begleitetEndress+Hauser seine Kunden

als verlässlicher Partner.

Endress+Hauser bietet für die Anwender von Prozessautomatisierung ein umfassendes Leistungsspektrum, dar-gestellt in unten stehendem Leistungskreis. Der Kunde kann das für ihn optimal passende Angebot auswählen.

95664_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:27 Seite 11

Bild 2 | Umfassende Beratung ist die Basis eines reibungslosen Projektverlaufs.

Projektressourcen und Termine sowie dieÜberwachung der Kosten. Durch eineklar definierte, standardisierte Kommuni-kation wird die zuverlässige und effizienteZusammenarbeit zwischen allen am Pro-jekt beteiligten Bereichen gewährleistet.

Systemwahl

Soll die Lösung in ein bestehendes System integriert werden? Sie favorisierenein spezielles Leitsystem? Nicht immerkann ein Automatisierer auf sein ver-trautes Stammsystem zurückgreifen. Endress+Hauser ist völlig ungebundenund bietet Engineering-Kompetenz aufeiner breiten Palette verschiedener Her-steller, wie z.B. Siemens, Rockwell, Wagooder weitere Anbieter. Auch bei derFrage, welches Bussystem im jeweiligenProjekt am besten geeignet ist, wird her-stellerunabhängig beraten; mögliche An-lagenerweiterungen werden berücksich-tigt. Hardware-Engineering ist mehr alsnur das Zeichnen von Schaltplänen.Hierzu gehört im Vorfeld auch die Ausle-gung der kompletten Automatisierungs-hardware und ihrer Schnittstellen – damitzuverlässig eines zum anderen passt.

Feldgeräteauslegung

Endress+Hauser wählt die passendeMesstechnik aus, übernimmt die Ausle-

gung der Feldgeräte und Regelkreisegemäß den Anforderungen der Appli-kation, integriert die Sensoren in dasProzessleitsystem und liefert diese na-türlich auch weltweit aus.

Elektroplanung

Hardware-Projektierung ist mehr alsnur Schaltpläne zeichnen. Hierzu ge-hört im Vorfeld auch die Auslegung derkompletten Automatisierungshardware

Automation im Focus|

Aktuell | Komplettes Leistungsspektrum

12

Bild 3 | Mit der Programmierung der Steuerungen und Leitsysteme wird der Anlage Leben eingehaucht.

und ihrer Schnittstellen - damit eineszum anderen passt.

Programmierung SPS/Leitsystem

Anhand des projektierten R+I Schemasund der Daten aus der Verfahrenstech-nik sowie der Elektroplanung kann derAnlage nun ‘Leben eingehaucht’ wer-den. Die Steuerungssoftware wird zu-nächst auf einer virtuellen Simulations-umgebung entwickelt. So kann der ge-samte Prozess abgebildet und getestetwerden. Vorteil: Eventuelle Software-Fehler können eliminiert werden, nochbevor die reale Anlage in Betrieb ge-nommen wird.

Design und Entwicklung

Endress+Hauser ist auf den gängigenVisualisierungssystemen zu Hause, wieWinCC (flexible) von Siemens, Intouchvon Wonderware, iFIX von GE Fanucoder andere. Ein durchdachtes Usabi-lity-Engineering sorgt für übersichtli-che, nutzerfreundliche Gestaltung derBedienoberflächen. Der Anlagenfahrerhat die wichtigen Informationen sicherim Blick.

95664_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:28 Seite 12

Automation im Focus | 13

| AktuellKomplettes Leistungsspektrum

der Feldgeräte, Schaltschränke undHardware-Komponenten beim Kundenvor Ort.

Inbetriebnahme

Ein kompletter, dokumentierter System-check der Anlage ist die Grundlage für

einen erfolgreichen Factory bzw. SiteAcceptance-Test beim Kunden.

Schulung

Eine gründliche Schulung durch Pro-jektingenieure und Experten gewährleis-tet die optimale Bedienung der Anlagedurch das Personal. Darüber hinauswerden regelmäßig Fachseminare zuprojektspezifischen Themen, beispiels-weise zu Bustechnologien, Ex-Schutzoder SIL, angeboten.

Wartung und Service

Maßgeschneiderte Wartungs- und Ka-librierungspläne sowie das web-ba-sierte Life-Cycle-Management W@Msorgen für reibungslosen Betrieb wäh-rend des gesamten Anlagen-Lebenszy-klus. Zudem ist ein Service-Helpdeskrund um die Uhr erreichbar. Via Fern-wartung der Steuerung über Online-Verbindung oder durch Einsatz einesFeldservice-Experten vor Ort wird eineStörung schnell beseitigt. ■

www.einfach-alles-alles- einfach.de

Schaltschrankbau und Elektromontage

Die „ People for Process Automation“gewährleisten den normgerechten Bausowie die Prüfung der Schaltschränke.Sie überwachen die termingerechteLieferung und fachgerechte Montage

Bild 4 | Ein kompletter, dokumentierter Systemcheck der Anlage ist die Grundlage für einenerfolgreichen Factory- bzw. Site Acceptance-Test beim Kunden.

Manche Automatisierungslösungen werden so häufig durch-geführt, dass Endress+Hauser sie als Paketangebote insStandardrepertoire aufgenommen hat. Die ‘Solution Packa-ges’ sind fertig vorbereitet und müssen nur an spezielle Kun-denbedürfnisse angepasst werden. Im Bereich der Versor-gung bietet Endress+Hauser Pakete zu Energiemonitoringund Energiemanagement an. Sie beinhalten die Analyse derEinsparpotenziale, Aufzeichnung der Energieströme mit exak-ten Messwerten, Erstellung skalierbarer Automatisierungskon-zepte und Umsetzung der festgelegten Maßnahmen. Im Lo-gistikbereich begleitet man den Kunden entlang der gesam-ten Wertschöpfungskette mit kompletten Paketen zur Mate-rialbewirtschaftung und Produktverladung, z.B. mit der Liefe-ranten-gesteuerten Bestandsführung (VMI), der Tanklagerau-tomatisierung zur sicheren Bestandsführung sowie passge-nauen Gesamtlösungen zur eichpflichtigen und nicht-eich-pflichtigen Verladung und Abfüllung. Komplette Lösungspa-kete im Entsorgungsbereich betreffen Überfüllsicherungenvon Tanks, die dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) unterlie-gen. Ebenfalls im Programm steht die Automatisierung kom-pletter Industrieabwasser-Reinigungsanlagen (IARA). Das An-

gebot auch im Bereich der Produktion ist vielfältig: Dosiersys-teme für Abfülllinien, Leckage-Erkennungssysteme, CIP-Steuerungen, Wiederaufbereitung von Lösungsmitteln, Rein-raumüberwachung, Funklösungen, Validierung von Feldbus-sen und vieles mehr.

Solution Packages

95664_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:28 Seite 13

Automation im Focus|14

Aktuell | Nationale und internationale Engineering-Standorte

Sales CenterKompetenzzentren (CoC)Engineering Standorte

Dies erfordert auch eine unternehmens-weite Standardisierung der Prozessab-läufe, um eine reibungslose Abwicklungder Projekte, auch im internationalenUmfeld, und eine kontinuierlich hoheQualität zu gewährleisten. Gleichzeitigwurden weltweit zahlreiche Standortefür das Projektgeschäft aufgebaut. Siewerden durch das Center of Compe-tence (CoC) sinnvoll ergänzt. Dieseübernehmen die Aufgabe, branchen-und applikationsspezifisches Know-how zu bündeln und der Projektorgani-sation von Endress+Hauser zur Verfü-gung zu stellen. Damit Entscheidungen dort fallen, wosie sachkundig getroffen und schnell

umgesetzt werden können, handeln dieTochtergesellschaften für Vertrieb undProduktion – die Sales Center und Pro-duct Center – als rechtlich selbststän-dige Einheiten. Die Sales Center sindLändergesellschaften, zuständig für Ver-trieb, Marketing und Service in ihremGebiet. Ausgewählte Vertriebspartnervervollständigen das dichte Netz. DieProduct Center mit Stammhäusern inDeutschland und der Schweiz bündelndas Know-how auf dem Gebiet vonProduktion, Produktmanagement, For-schung und Entwicklung sowie Logistik.Dort werden auch die Kernkomponen-ten für die weltweite Produktion gefer-tigt. Betriebsstätten in Brasilien, China,

Frankreich, Großbritannien, Indien, Ita-lien, Japan, Südafrika und den USAmontieren, testen und kalibrieren Geräteüberwiegend für die regionalen Märkte.So können die Kunden überall auf derWelt schnell, flexibel und individuell be-dient werden. Koordiniert wird das Netz-werk von der Endress+Hauser Manage-ment AG in Reinach/Schweiz. SupportCenter unterstützen die Arbeit der ein-zelnen Gruppenfirmen. Eine besondereRolle kommt Endress+Hauser InfoServeim deutschen Weil am Rhein zu. Der IT-Spezialist der Firmengruppe verfügt überumfassendes Know-how für Software-und computergestützte Dienstleistungenund Lösungen. ■

Nationale und internationale Engineering-StandorteWeltweit operierend

Bild | Vertriebsgesell-schaften und Vertretun-gen in aller Welt küm-mern sich um die Kun-den. EigenständigeProduktionszentrenbündeln das Know-how auf den jeweiligenArbeitsgebieten.

Um komplexen Kundenanforderungen gerecht zu werden, hat Endress+Hauser einen eigenen Bereich etabliert,der Kundenprojekte von der Angebotsphase bis zur Inbetriebnahme und Abnahme begleitet und durchführt.

95666_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RTUI_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:31 Seite 14

| Industrie 4.0Integrierte Automation

Automation im Focus | 15

Integrierte Automation senkt Kosten und vermeidet FehlerMehr als die Summe der Teile

Entscheidend für die Gesamtfunktionalitäteines Systems sind passende Verbindun-gen zwischen den Teilsystemen: Als ichPaul das vermeintlich reparierte Auto zu-rückgab, fiel ihm sofort auf, dass sich zwardie Lenkachse bewegen und das Lenkraddrehen ließ, aber eben nicht gemeinsam.Obwohl beide Teilsysteme funktionierten,konnte deren Gesamtfunktion, das Len-ken, nicht umgesetzt werden, denn beimZusammenbau hatte ich eine Verbindungübersehen. Ein Schnittstellenproblem,würde der Automatisierungstechnikersagen. Je stabiler und effektiver dieSchnittstellen sind – seien es Hardware,Software oder Aktionen –, desto besser in-teragieren die Komponenten miteinander.Der Zusammenschluss einzelner Kompo-nenten über Schnittstellen zum übergeord-neten Ganzen wird in der Prozessautoma-

tisierung als ‘integrierte Automation’ be-zeichnet. Im Fokus stehen Systemarchi-tektur, Modulbildung und Informations-flüsse über Schnittstellen. Priorität hat dereffektive Datentransfer zur gemeinschaftli-chen Erfüllung der zentralen Aufgabe desGesamtsystems. Integrierte Automationsoll Redundanzen und Doppelarbeiten ver-

meiden, denn die verursachen Kostendurch Mehraufwand und sind durchmenschliche Arbeit – nobody is perfect! –potenzielle zusätzliche Fehlerquellen.Zudem gilt es, verbliebene redundanzfreieRessourcen effizient zu nutzen. Dies be-schränkt sich nicht auf den rein steue-rungstechnischen Bereich.

Bild 1 | Alles im Blick durch intelligente Verknüpfung aller Unternehmens- undAnlagendaten.

„Papa, mir ist da was ganz Blödes passiert...“ Mit diesen Worten hielt mir mein Sohn Paul sein Spielzeugautounter die Nase. Vielmehr seine Einzelteile. Sauber zerlegt. Beim Versuch, alles wieder zusammenzufügen, fiel mireine Analogie zur Prozessautomatisierung auf: Auch die besteht aus einzelnen Komponenten, aber erst durch dasperfekte Zusammenspiel können alle Fähigkeiten voll ausgenutzt und neue Funktionen geschaffen werden. Wieschon Aristoteles erkannte: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Middleware BPI Die Arbeitsweise der Business Process Integration (BPI) am Beispiel eines Kali-briervorgangs: Vom ERP-System (z.B. SAP) wird ein Kalibrierauftrag erstellt. Stattihn nur auszudrucken, wird er an BPI gesendet. Dieses routet auf das Kalibrati-onsmanagementsystem, formatiert die Daten in eine für das Zielsystem lesbareForm und versendet den Auftrag. Nach der Kalibrierung werden die Daten wiederan BPI gesendet. BPI routet auf entsprechende Zielsysteme. Die aufbereitetenDaten sendet es an SAP zur Aktualisierung der Auftragsdaten, an das Asset Ma-nagement zum Eintrag des Ereignisses für den Audit Trail sowie an den Service-Server zum KPI Update. Alles ohne manuelle Eingriffe.

95351_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:32 Seite 15

Automation im Focus|16

reiche der steuerungstechnischen Integra-tion gilt, dass schon bei der Auswahl nichtzählt, welche Systemkomponente ammeisten kann, sondern welche am bestenzur Erfüllung der Gesamtaufgabe beiträgtund mit den anderen Komponenten har-

moniert. Wie bei einem Orchester, bei demdie einzelnen Instrumente nicht möglichstlaut sein sollen, sondern perfekt aufeinan-der abgestimmt sind. Nur so wird das Ge-samtergebnis im wahrsten Sinne ‘stimmig’.Für die integrierte Automatisierung heißtdies, dass alle beteiligten Systeme über

vergleichbare Eigenschaften verfügen, die-selbe Semantik benutzen sollten. En-dress+Hauser setzt das Konzept der ein-heitlichen Struktur und Bedienung für Feld-geräte aller Arbeitsgebiete konsequent um.Egal, ob ein Durchflussmessgerät oder einFüllstand-Messumformer parametriert wer-den, Bedienung und Parameterstruktursind stets dieselbe. Vorteile: optimale Ein-satzmöglichkeiten in der integrierten Auto-mation und geringer Aufwand für das War-tungspersonal, das nicht jedes Mal in ande-ren Handbüchern nachschlagen muss.

Projektschritte integrieren

Bei der Integration einzelner Projektschrittegeht es um nahtlosen Transfer von Infor-mationen zwischen einzelnen Projektakti-vitäten, von der ersten Kundenberatungüber die Systemauswahl, das Engineeringund die Inbetriebnahme bis zu Schulungund Support. Integrierte Automation ver-meidet Doppelarbeit durch Nutzung vonInformationen und Daten, die bereits ineinem der vorangegangenen Schritte ge-wonnen wurden. So kann die Symbolliste,die bei der Schaltplanerstellung erzeugtwird, als Grundlage der Ein-/Ausgangslistebeim Software-Engineering dienen. Erwei-tert um Daten aus der SPS-Programmie-rung, kann sie für das Scada-System ver-wendet werden. Da gerade bei Projektar-

beiten die einzelnen Schritte Hand in Handgehen müssen, ist es sinnvoll, sie voneinem Anbieter durchführen zu lassen, deralle Leistungen bietet und die Gesamtver-antwortung für das Projekt übernimmt.Wer jemals erleben musste, wie bei einemProjekt mit mehreren Lieferanten und Un-

Industrie 4.0 | Integrierte Automation

Steuerungskomponenten

Die integrierte Automation bietet mehrerePerspektiven: Die Integration von Steue-rungskomponenten, die Integration einzel-ner Projektschritte eines Automatisierungs-projektes und die vertikale Integration inGeschäftsabläufe. Bei der steuerungstech-nischen Integration geht es um rein techni-sche Verknüpfungen, das Zusammenspielvon Steuerungsbaugruppen und Enginee-ring-Tools oder die Anbindung einer Teilan-lage an ein übergeordnetes System. Hierkönnen Redundanzen bei Hard- und Soft-ware vermieden werden: Beim Software-Engineering durch den Zugriff auf einen ge-meinsamen Datenpool, wie es z.B. beimTIA-Portal (Totally Integrated Automation)von Siemens oder der ‘Integrated Archi-tecture’ von Rockwell Automation der Fallist. Bei der Hardware können Doppelarbei-ten vermieden werden, indem z.B. die Pa-rametrierung und Diagnose von Feldgerä-ten aus der Schaltwarte heraus mit einemzentralen System realisiert wird. Für alle Be-

„Ziel der integrierten Automation ist es, Redundanzen und Doppelarbeiten zu vermeiden.

Diese verursachen höhere Kosten durch Mehraufwand

und stellen durch manuelle menschliche Arbeitzusätzliche potenzielle Fehlerquellen dar.”

Ralf WillmesProduktmanager Prozessautomatisierung, Endress+Hauser

Bild 2 | Das Ziel der integrierten Automatisierung ist die Vernetzung und der barrierefreie Fluss derDaten durch sämtliche Ebenen der Automatisierungspyramide. Das beginnt (von unten) mit der Feld-

ebene über die Gruppenleit-, die Bedien- und Betriebsleitebene bis zur Businessebene.

95351_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:33 Seite 16

werden, oder die Verwaltung der Feld-geräte einer Anlage mit automatischenDatenbankeinträgen bei Ereignissen wieReparatur oder Kalibrierung. Keine Vi-sion, sondern beim Web-basiertenAsset-Managementsystem W@M be-reits Realität: Es bietet neben einer Ge-räte- und Instandhaltungsdatenbanksowie Statusmeldungen zu den Gerä-ten, auch Funktionen zu Beschaffung,Dokumentation, Anlagenplanung, Engi-neering und Inbetriebnahme – unabhän-gig vom Gerätehersteller. ■

www.de.endress.com/ industrie4null

Karlheinz Lutz, Bereichsleiter Projekte bei Endress+HauserDeutschland, kennt die Anforderungen an individuelle Au-tomatisierungslösungen.

Gibt es Automati-sierungs-Trends?Karlheinz Lutz: Mit demfortschreitenden Einzugder Office ComputerTechnik in die Automati-sierung lässt sich einezunehmende Vernet-zung mit der Informati-ons-Technologie beob-achten. Treiber sind dieVerlagerung von Intelli-

genz in die Feldgeräte und deren erweiterte Kommunikations-fähigkeit sowie der Einzug traditioneller Protokolle aus der ITin die Automation. Mit beiden Mitteln werden sowohl dieMöglichkeit der semantischen M2M-Kommunikation als auchdie direkte Anbindung von Feldgeräten realisiert. Schnittstellenwerden reduziert und die Verfügbarkeit von Informationen ausder Feldebene in den ERP-Systemen wird unterstützt.

Was zeichnet Endress+Hauser als Automatisierer aus?Lutz: Den Anforderungen unserer Kunden folgend und mitdem Fokus auf unsere Kernkompetenzen rund um die Feld-messgeräte gerichtet, erweiterten wir in den vergangenen

15 Jahren unser Portfolio auf Engineeringleistung und dieLieferung kompletter Automatisierungslösungen nach derDevise ‘Einfach alles, alles einfach’. Um als führender Her-steller von Feldgeräten für die Prozessautomation unsere ei-genen Prozesse ständig auf dem Stand der Technik zu hal-ten, verfügt die Firmengruppe seit Jahren über einen eige-nen IT-Bereich, der auch bei Kundenprojekten unterstützt.Uns zeichnen die Tugenden eines familiengeführten Mittel-ständlers aus, der auf die Bedürfnisse seiner Kunden hört,lokale und internationale Präsenz zeigt und der aus demFeld kommt und dennoch mit eigener IT-Unternehmungüber die Kenntnisse beider Welten verfügt. Nicht zuletzt ist

Endress+Hauser an keine bestimmte Steuerung gebunden:Wir entwickeln mit dem Kunden die für ihn und seine An-wendung technologisch und wirtschaftlich sinnvollste Lö-sung. Dies gilt in gleicher Weise für bestehende wie für Neu-anlagen. Wir unterstützen ebenso bei der Optimierung undder Migration vorhandener Automationslösungen. ■

Individuelle Automatisierungslösungen

Automation im Focus | 17

terlieferanten im Problemfall von diesenversucht wird, sich gegenseitig denSchwarzen Peter zuzuschieben, weiß dieVorteile eines MAV (Main Automation Ven-dor) für sein Projekt zu schätzen.

Vertikale Integration

Hier geht es um die Integration einer Auto-matisierungslösung ins betriebliche Umfeld.Ziel ist der durchgängige Datenfluss vonder obersten Business-Ebene mit einerERP-Software (z.B. SAP) zur Ressourcen-planung des Gesamtunternehmens, überdie Bedien- und Steuerungsebene bis indie Feldebene hinein. Oft ist dieser Wegnicht durchgängig. Geschlossene System-inseln und somit viele manuelle Eingriffe (=Fehlerquellen) beim Datentransfer prägendas Bild. Hierfür entwickelte Endress+Hau-

ser das BPI-Konzept, die Business Pro-cess Integration – eine Middleware (sieheS.15). Sie bildet als ‘Vermittler’ zwischenden entkoppelten Teilsystemen eine Platt-form für den Datenaustausch.

Industrie 4.0

Die integrierte Automation ist derSchlüssel zur Industrie 4.0. Die Be-zeichnung weist auf die vierte indus-trielle Revolution und auf den informati-onstechnischen Charakter hin. Voraus-setzung ist eine durchgängige Daten-In-frastruktur bei der Automatisierung,vom Feldgerät bis ins Internet. Ein Bei-spiel ist die genaue Diagnose desMessgeräts, auf dessen Basis automa-tisch vorbeugende Wartungsmaßnah-men oder Kalibrieraufträge angestoßen

| Industrie 4.0Integrierte Automation

Autor | Ralf Willmes, ProduktmanagerAutomatisierung, Endress+Hauser

„Wir entwickeln mit dem Kundendie für ihn und seine Anwendung

technologisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung.”

Karlheinz LutzBereichsleiter Projekte, Endress+Hauser Deutschland

95351_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:33 Seite 17

Automation im Focus|

Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei

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Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei

Brauerei 4.0

Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AGim Hochschwarzwald durchlebte in ihrerüber 200-jährigen Geschichte jede Epo-che der Industrialisierung. Heute ist sieeine der modernsten BrauereienDeutschlands. Wichtigster Erfolgsfaktorwar stets die Qualität ihrer Biere. DerBlick auf die historische Entwicklung die-ser Brauerei vor dem Hintergrund der In-dustrialisierung macht deutlich, dass injeder Epoche maßgebliche Grundlagenfür diesen Qualitätsgedanken geschaffenwurden. Heute ist mit dem installiertenPlant Asset Management (PAM) die IT mitder Prozessautomatisierung im Bereichder Instandhaltung bereits zusammenge-führt worden. Daher eignet sich Rothaus

bestens als Prüfstein für die aktuelle Dis-kussion zum Thema Industrie 4.0.

Erste industrielle Revolution

Das Gründungsjahr 1791 fällt in die An-fangsphase der ersten industriellen Re-volution, geprägt durch die Mechanisie-rung von Prozessen mittels Wasser-und Dampfkraft. Aber erst 1865schaffte Rothaus die erste Dampfma-schine an. Die zweite Revolution abEnde des 19. Jahrhunderts war ge-kennzeichnet durch die Massenferti-gung mit Hilfe elektrischer Energie. Be-sonders die Fülltechnik durchlief bis zurdigitalen (dritten) Revolution in den

1980er-Jahren eine rasante Entwicklungbezüglich der elektrotechnischen Auto-matisierung. Von hier ab wurde die Au-tomatisierung durch Entwicklungen in

Bild 1 | 1865: Die erste Dampfmaschine in der Rothaus Brauerei läutet die Epoche der Industrialisierung ein.

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Damit aus besten Zutaten köstliches Bier entsteht, sind Erfahrung und Geduld notwendig. Das schließt Hightechin der Produktion aber nicht aus. Die Zusammenführung von IT und Prozessautomatisierung bietet viele Vorteile.

Industrie 4.0 |

Die BadischeStaatsbraue-rei Rothaus

AG aus Grafenhausen im Hoch-schwarzwald ist eine der moderns-ten Brauereien Deutschlands. Seit1791 werden Bierspezialitäten aufhöchstem Qualitätsniveau herge-stellt. Das bekannteste Bier ist dasRothaus Pils, sehr beliebt als ‘Tan-nenzäpfle’ in der 0,33l-Flasche.

95271_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:36 Seite 18

Automation im Focus | 19

Bild 2 | Mitte der 1980er Jahre: Tankfüllstände werden per Rackbus-System

am Computer visualisiert.

der Elektronik weitergetrieben. Mitte der1980er visualisierte Endress+Hauserden Gärkeller und das Tanklager beiRothaus und löste damit das Mosaik-schaltbild in der Leitwarte ab. Die Pro-zesse wurden mehr und mehr vomComputer aus gesteuert. Für die Wei-terentwicklung der Prozessautomatisie-rung musste die Kommunikation zwi-schen Feldebene und Leitwarte ausge-baut werden. Das gelang durch denEinsatz intelligenter Hart- und Profibus-Geräte Ende der 1990er. Bis heute sindhunderte Messgeräte über diese Tech-nologie angebunden. Die Grundvoraus-setzung für die ‘vierte Revolution’ ist ge-schaffen. Die PAM-Software FieldCareermöglicht die Zustandsüberwachungund Parametrierung von Sensoren ausder Leitwarte und von dezentralen Ope-rator-Stationen. Damit hielt die Informa-tisierung der Prozesstechnik als Merk-mal der Epoche 4.0 Einzug.

Voraussetzungen

Jede Epoche hatte ihre Technologien,die den Takt vorgaben. Die Rothaus

Brauerei investierte konsequent in denFortschritt. Je schwieriger die Auswahlder richtigen Technik ist, desto wichtigersind verlässliche Partner, die zur Ent-scheidungsfindung beraten. Seit denspäten 1970ern entwickelte sich En-dress+Hauser zum verlässlichen Partnerfür Rothaus rund um die Messtechnikund Prozessautomatisierung. Auf dieser

Vertrauensbasis entstand ein Konzeptmit Weitsicht: die durchgängige IT-Lö-sung auf Basis eines Bussystems. Als1995 das erste Projekt ‘Gär- und Lager-keller’ als autonome Insellösung reali-siert wurde, stand die Vision der Kom-plettlösung für den gesamten Brauerei-betrieb, von der Malzannahme bis zurKläranlage, bereits fest. Das ‘Rothaus-Konzept’ erforderte eine einheitliche Be-dienoberfläche und standardisierte Dar-stellung der Schaltsymbole über die Ge-werke der unterschiedlichen Anlagen-und Maschinenlieferanten hinweg.Zudem wurde 1987 die Stelle einesMSR-Technikers geschaffen, der stän-dig auf die Einhaltung der Vorgaben, dievollständige Umsetzung und die Pflegedes Systems achtet.

Nutzen für die Brauerei 4.0

Die Lösung bei Rothaus zeichnet sichdurch Bedienfreundlichkeit aus. DasPersonal benötigt kein Handbuch oderlange Anlernphasen. Produktionspro-zesse konnten optimiert und vereinheit-licht werden, was das Qualitätsniveau

sichert. Ein Beispiel ist der Aufbau unddie Nutzung eines strukturierten PlantAsset Managements. Das Festhalten ander digitalen Kommunikation hinab bisauf Feldgeräteebene war die Vorausset-zung dafür. Mit FieldCare setzt die Rot-haus Brauerei heute eine anlagennaheSoftwarelösung ein, in der ein Zu-standsüberwachungsmodul die In-

standhaltung der Feldinstrumentierungunterstützt. So lässt sich die Wartungund Ersatzteilhaltung einschließlichMessstellendokumentation deutlich effi-zienter gestalten.

Bremsklötze beseitigt

Ob man die Informatisierung der Pro-zessautomatisierung als vierte Revolutioneinstufen kann oder nicht, wird sich erstim Rückblick zeigen. Kritiker bemängelnfehlende Voraussetzungen wie einheitli-che Standards, den Qualifizierungsbedarfoder offene IT-Sicherheitsfragen. Be-trachtet man aber die Historie der Revo-lutionen eins bis drei, so wird klar, dassimmer Bremsklötze im Weg lagen, die er-folgreich beseitigt wurden. Tatsache ist:der Schulterschluss der IT mit der Pro-zessautomatisierung in der RothausBrauerei hat längst begonnen – und trägtschon heute Früchte. ■

| Industrie 4.0Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei

„Für die erfolgreiche Realisierung des Rothaus-Konzepts spielte Bedächtigkeit

und Beharrlichkeit eine große Rolle. In der über Jahrzehnte gewachsenen

Partnerschaft mit Endress+Hauser entstand ein Vertrauen, das die Entwicklung

zukunftssicherer Technologiekonzepte in der Brauerei ermöglichte.”

Max Sachs, Braumeister Badische Staatsbrauerei Rothaus AG

Autoren | Tim Schrodt, BranchenmanagerLebensmittel / Bernhard Gut, Abteilungs-leiter Projekte, Endress+Hauser

Bild: Badische Staatsbrauerei Rothaus AG

95271_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:36 Seite 19

Automation im Focus|

Industrie 4.0 | Komplettanbieter für Prozessautomatisierung

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Von der Instrumentierung bis zur ausgefeilten Lösung

Komplettanbieter für Prozessautomatisierung

Mit dem umfassenden Geräteportfolio für Messaufgaben in Durchfluss, Füllstand, Druck, Temperatur und Analysesowie optimal auf den Kunden zugeschnittenen Service-Dienstleistungen ist Endress+Hauser der Komplettanbieterfür die Prozessautomatisierung. Stellvertretend für das gesamte Produkt- und Lösungsprogramm einige Highlightsin einer Anlagen-Topografie.

www.einfach-alles- alles-einfach.de

Fieldgate SFG500Das SFG500 ermöglicht einen un-abhängigen Zugang zu einem Profi-bus-Netzwerk. Es kann in verschie-denen Anwendungen benutzt wer-den, so z.B. auch zur schnellen Ein-sicht der Gerätezustände über denWebserver. Seite 40

CommuboxOb für das HART-Protokoll oder dieService-Schnittstelle: Das geeigneteEquipment zur Konfiguration IhrerGeräte stellt Endress+Hauser zurVerfügung. Memograph

Sichere und lückenlose Datenauf-zeichnung und Visualisierung allerProzessabläufe – dafür steht derMemograph M RSG40 mit großemFunktionsumfang, modularem Auf-bau und intuitivem Bedienkonzept.

96672_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_SME_Automation im Focus 09.03.2015 15:05 Seite 20

Automation im Focus | 21

| Industrie 4.0Komplettanbieter für die Prozessautomatisierung

r

Übergreifende AutomatisierungOb Projektmanagement, Elektropla-nung oder die Programmierung vonLeitsystemen: Endress+Hauser istIhr verlässlicher Partner rund umMesstechnik und Automatisierungs-lösungen. Seiten 15 und 22

EnergiemonitoringDurch eine konstante Systemüber-wachung anhand KPIs verfügenSie über wertvolle Informationen,die ein konstruktives Energiemana-gement ermöglichen. Die richtigeMesslösung, kombiniert mit Ener-gierechnern wie dem RMS621sowie unseren Beratungs- undServiceleistungen, ist der Schlüsselzum Erfolg. Seite 32

WirelessHARTHöchste Zuverlässigkeit in der Da-tenübertragung gewährleistet dieWirelessHART-Lösung. Das Nach-rüsten von Messstellen in der An-lage ist ohne aufwendige und teureVerkabelung möglich. Seite 30

FieldXpertFieldXpert ist die mobile Plattform fürAsset-Management-Anwendungen.Messgeräte mit HART- oder FF-Schnittstelle werden drahtlos verbun-den. So ist maximale Bewegungsfrei-heit, sogar in explosionsgefährdetenBereichen, gewährleistet.

Automation im Focus|

Automatisierungslösungen | Automatisierung einer Zuckerhut-Produktion

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Automatisierung einer Produktionsanlage in Marokko

Alles unter einem (Zucker-) Hut

Die Geschichte des Zuckers begannvor tausenden Jahren auf den melane-sischen Inseln. In seiner heutigen Be-schaffenheit aber wurde der Süßstoffseit 600 v. Chr. von den Persern produ-ziert: Sie erhitzten den Rohrsaft undgaben ihn in einen nach unten zulau-fenden kegelförmigen Behälter. Durch

eine kleine Öffnung in der unten liegen-den Spitze floss der nicht zuckerhaltigeSirup ab, der Zucker blieb zurück undkristallisierte aus. So entstand der Zu-ckerhut in der Form, wie er auch heutenoch verwendet wird. Mit den arabi-schen Eroberungen und der traditionel-len Teekultur gelangte der Zuckerhut

auch nach Marokko, wo seit dem 9.Jahrhundert Zuckerhüte in Handpro-duktion hergestellt werden. Die ersteRaffinerie entstand 1929 in Casa-blanca. Heute werden 200Mio. Zucker-hüte pro Jahr in dem nordwestafrikani-schen Land verbraucht. Kein Zucker-schlecken für die Produktion.

Bild 1 | Jede Presse dieser Anlage in Casablanca kann täglich 100t Zuckerhüte produzieren.

Die Kautz Vorrichtungsbau GmbH entwickelte eine moderne Anlage für die Produktion in Casablanca. Endress+Hauser half die Anlage neu zu automatisieren und lieferte Druck-, Temperatur- und Durchflussmesstechnik.

95897_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:40 Seite 22

Automation im Focus | 23

Bild 2 | Tradition in Marokko: Zum Tee gehört der Zuckerhut.

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Händchen für zeitkritische Prozesse

Also wurde ein Weg gesucht, die meh-rere Jahrzehnte alte Produktion in derRaffinerie in der marokkanischen Me-tropole mit einer modernen, produkti-ven Anlage zu ersetzen. Eine echte He-rausforderung – und die Kautz Vorrich-tungsbau GmbH nahm sie an. 1980 alsEin-Mann-Betrieb gegründet, ist dieFirma heute ein bedeutender Anlagen-und Maschinenbauer mit 120 Mitarbei-tern und einer breiten Produktpalette.Dazu zählen Hydraulikzylinder verschie-denster Anwendungen, Anlagen, Ma-schinen und Leistungen rund um dieStahlwerkstechnik oder beispielsweiseMolchschleusen und Isolierstücke fürdie Pipeline-Industrie. Das Projekt zurAutomatisierung der Zuckerhutproduk-tion erforderte vor allem ein Händchenfür zeitkritische Prozesse und kulturelleVielfalt. Aus diesem Grund entschiedman sich für Endress+Hauser: Die‘People for Process Automation’ sindals Automatisierungsdienstleister undExperten für Messtechnik weltweit auf-gestellt. Werte wie Verbindlichkeit,Wertschätzung und Kommunikationsind im familiengeführten Unternehmenfest verankert und sprechen für zu-kunftsorientierte und langfristige Ge-schäftsbeziehungen.

Neben der kompletten Messtechnik, vonTemperatur- über Druck- bis zu Durch-flussmessgeräten, lieferte Endress+Hauserauch die elektrotechnische Automatisie-rung mit allen erforderlichen Dienstleis-

tungen. Das beinhaltet herstellerunab-hängig die kompletten Steuer- und Leis-tungsschaltschränke sowie Bedienfelder,Frequenzumrichter und Schrittmotoren.Die Steuerung besteht aus einer S7, wel-

che die Sensoren über dezentrale Wago-Stationen abfragt. Planung und Program-mierung wurden von qualifizierten Pro-jektingenieuren durchgeführt, die auch inAspekten rund um funktionale Sicherheit

beratend zur Seite standen und auf dielangjährigen Erfahrungen aus der Pro-zessindustrie zurückgreifen konnten.

Inbetriebnahmedauer reduziert

Die Zusammenarbeit zwischen KautzVorrichtungsbau und Endress+Hausererwies sich als erfolgreich: 16 Zuckerhut-pressen wurden inzwischen in Betriebgenommen, die Inbetriebnahmedauerpro Presse reduzierte sich dabei von vierauf zwei Wochen. Jede Presse kann täg-lich 100t Zuckerhüte produzieren. Soentstehen zusammen über 800.000 Zu-ckerhüte pro Tag. Damit wird die hoheNachfrage in Marokko bedient. ■

| AutomatisierungslösungenAutomatisierung einer Zuckerhut-Produktion

„Das Projekt wurde maßgeblich durch die gute Zusammenarbeit

aller beteiligten Parteien zum Erfolg geführt. Zu betonen sind besonders die Flexibilität und

das konstruktive und kooperative Verhalten. Es hat einfach Spaß gemacht.”

Valentin Singer, Prokurist, Kautz Vorrichtungsbau GmbH

Autor | Arne Kröger, ProduktmanagerAutomatisierung, Endress+Hauser

95897_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:40 Seite 23

Bild | Ein bereits für den eichpflichtigen Verkehr zugelassenes Komplettsystem für die Be- und Entla-dung von Tanklastzügen, Kesselwagen und Schiffen bietet Endress+Hauser an.

Automation im Focus|

Automatisierungslösungen | Präzise Abrechnung von Verlademengen

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Hochpräzise Abrechnung von Verlademengen

Wer möchte Geld verschenken?

Genauigkeit hat bei abrechnungsrele-vanten Anwendungen höchste Priorität.Denn nirgendwo sonst kann so schnellGeld verschenkt werden wie bei einerungenauen Messwerterfassung unddaraus resultierender falscher Abrech-nung. Verladeanlagen mit Durchfluss-messungen vom Typ Proline Promasssetzen hier Maßstäbe. Schon bei derKalibrierung der Geräte wird derGrundstein für eine hohe Präzision ge-legt: auf der weltweit genauesten Pro-duktionskalibrieranlage mit einer auf

das Urkilogramm rückgeführten undakkreditierten Gesamtmessunsicherheitvon 0,015%. Dies ermöglicht eine spe-zifizierte Messunsicherheit von 0,05%für die Coriolis-Massedurchflussmes-sung, die auch über den gesamten Le-benszyklus ihre Vorteile ausspielt. DieMesssysteme enthalten keine sich be-wegenden Bauteile und sind somit ver-schleißfrei und unempfindlich gegen-über Verschmutzung. So können War-tungskosten, die etwa durch wieder-kehrende Filterreinigung entstehen, auf

ein Minimum reduziert werden. In Kom-bination mit der von vielen Kunden be-stätigten Prozessstabilität, ist ein stö-rungsfreier Messbetrieb mit höchsterPräzision – auch über eine langjährigeEinsatzzeit – gewährleistet.

Komplexe MID-Richtlinie

Nach MID (Measuring Instruments Di-rective) müssen alle relevanten Kompo-nenten eines Verladesystems gemäßOIML-Richtlinien konform getestet wer-den, sie verfügen aber nicht über eineeichamtliche Zulassung. Vielmehr mussdas gesamte System von einer be-nannten Stelle zugelassen werden. Diesist vom Inverkehrbringer durchzuführen.Wird eine solche Anlage, wie es in derVergangenheit häufig durchgeführtwurde, aus den notwendigen Kompo-nenten vom Anwender zusammenge-stellt, müsste er selbst die notwendigeSystemzulassung erwirken. Dies be-deutet zusätzlichen erheblichen Zeit-und Kostenaufwand. Um Anlagenbe-treiber hierbei entscheidend zu entlas-ten, bietet Endress+Hauser ein bereitsfür den eichpflichtigen Verkehr zugelas-senes Komplettsystem für die Be- undEntladung von Tanklastzügen, Kessel-wagen und Schiffen. ■

www.de.endress.com/fms

Hohe Genauigkeit, Betriebssicherheit, Eichfähigkeit und die Einbindung in einen effizienten Logistikprozess sowieeine schnelle und problemlose Lieferung, Inbetriebnahme und Abwicklung der Eichung... dies sind nur einige An-forderungen an neue, aufgrund der europäischen Messgeräte-Richtlinie zu modernisierende Verladeanlagen.

Autor | Daniel Winter, ProduktmanagerDurchfluss, Endress+Hauser

95889_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:41 Seite 24

| AutomatisierungslösungenLkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien

Automation im Focus | 25

Lkw-Ladeterminals für chinesische RaffinerienEin Geschäft voller Energie

Dichter Dunst hängt über Panjin. Die Indus-triestadt im Nordosten Chinas, in der Pro-vinz Liaoning gelegen, ist ein Zentrum derPetrochemie. Davor, in der Bohai-See,einer weiten Bucht des Gelben Meeres,befinden sich die ergiebigsten Offshore-Vorkommen des Landes. Die Luft istfeucht, die Küste keine 40km entfernt.Dunkle Wolken am Horizont kündendavon, dass es bald regnen wird. In langerReihe stehen wohl an die 50 Tanklastzügevor den Toren der Huajin Tongda ChemicalCompany, säuberlich aufgereiht am Stra-ßenrand. Früh am Morgen haben sich dieFahrer mit ihren Papieren im kaufmänni-schen Büro der Raffinerie eingefunden.

Jetzt warten sie geduldig darauf, dass dasBeladen beginnt. Plötzlich kommt Bewe-gung in die Kolonne. Die ersten Lkw rollenauf den Hof, steuern die Ladebuchten desTerminals an. Die Fahrer erledigen letzteFormalitäten. Oben auf den Arbeitsbühnenmachen sich derweil Mitarbeiter der Raffi-nerie ans Werk. Klappernd öffnen sieLuken, schließen Erdungskabel an, hängenÜberfüllsicherungen in die Öffnungen undziehen Verladearme in Position. Dannkommt der erste Fahrer zurück und er-klimmt die Plattform. Die Chipkarte in seinerHand gibt den Vorgang frei: Ein Ventil gehtauf, der Diesel strömt – knapp eine halbeStunde wird das Füllen des 35t fassenden

Tanks dauern. Song Zhaoming beobachtetdas Treiben zufrieden. Eben hat er noch miteinem Beschäftigten der Raffinerie einDurchflussmessgerät kontrolliert. „Allesfunktioniert bestens”, berichtet der 28-jäh-rige Projektingenieur von Endress+HauserChina. Seit fünf Jahren ist das Lkw-Lade-terminal in Betrieb. „Es ist eine der erstenderartigen Anlagen, die wir installiert haben.Inzwischen ist das fast schon eine Lösungvon der Stange.”

Vielseitiges System

Das Sales Center hat sich in den vergan-genen Jahren gezielt auf Automatisie-

Chinas Wirtschaftsmotor brummt, angetrieben von fossilen Brennstoffen. Doch Transport und Distribution von Ölund Gas im riesigen Reich der Mitte sind eine gewaltige Aufgabe. Lösungen von Endress+Hauser vereinfachenGüterumschlag und Lagerhaltung.

Bild 1 | Fünf Arme zum Be- und Entladen von Schiffen recken sich im Hafen von Shidongkou in die Höhe.Die Shanghai Shidongkou Coal Gas Manufacturing Company betreibt hier einen Umschlagplatz für Treibstoffe.

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plantagen säumen die Straßen. Nichtminder große Schätze liegen tief unterder Erde: Seit über 100 Jahren werden inShaanxi auch Öl und Gas gefördert. Al-lenthalben recken Gestängepumpen ingleichförmigem Auf und Ab ihre Köpfe.Die Shaanxi Yanchang Petroleum Grouperschließt die Vorkommen der Region.Dazu betreibt das staatliche Unterneh-men etliche Standorte – darunter eineAnlage zur Verflüssigung von Erdgasnahe Yan’an, knapp 300km nördlich deralten Kaiserstadt Xi’an. Pipelines bringendas Erdgas aus dem Norden dorthin.Durch Abkühlen auf -162°C wird es fürden weiteren Transport verflüssigt undauf einen Bruchteil seines ursprünglichenVolumens reduziert. Ein Arbeiter befüllt

gerade einen Tanklastwagen. Mit dickenHandschuhen kuppelt er den isoliertenLadearm an. Die Verriegelung rastet kla-ckend ein; wie alle freiliegenden Metall-teile ist sie von einer Eisschicht bedeckt –ein Hinweis, dass man sie tunlichst nichtmit bloßen Händen berühren sollte.

Einfache Bedienung

Zehn Lkw können in Yan’an gleichzeitig mitFlüssigerdgas beladen werden. „Wirhaben unsere Lösung in vielen Details an-gepasst, auch um dem extrem kalten Me-dium gerecht zu werden”, erläutert SongZhaoming. So haben die Ingenieure aufWunsch des Kunden eine Brückenwaageintegriert, deren Messwerte zur Abrech-nung dienen. „Außerdem haben wir un-sere Software an das kaufmännische Sys-tem der Shaanxi Yanchang PetroleumGroup angebunden.” So können Daten di-rekt hin und her fließen. Der Schlüssel zuallem sind auch hier Chipkarten. SämtlicheDetails des Auftrags im System sind mitden Karten verknüpft; beim Wiegen wie

auch beim Befüllen dienen sie der Identifi-kation. „Das schließt Bedienungs- und Ab-rechnungsfehler praktisch aus”, berichtetXie Lan, verantwortlich für die Mess- undRegeltechnik bei der Shaanxi YanchangPetroleum Group in Yan’an. „Die ganzeAnlage ist einfach zu bedienen”, lobt er.

Bild 2 | Bis zu 20 Tanklastwagen können am Terminal in Panjin gleichzeitig mit Diesel befüllt werden.

rungslösungen für das Verladen von Flüs-sigkeiten spezialisiert. „Chinas Wirtschaftwächst und wächst. Schon heute müssenwir etwa die Hälfte unseres Bedarfs an Ölund Gas importieren”, erklärt Lu Jianlin,der als Direktor den regionalen Vertriebverantwortet. „Dieser Anteil wird weiterwachsen, ebenso der Verbrauch. Wir un-terstützen die Branche mit unseren Lösun-gen, die notwendige Infrastruktur aufzu-bauen.” Kernbestandteile der Systemesind Coriolis-Durchflussmessgeräte, dieden Massefluss hochgenau bestimmen.Batch-Controller steuern den Abfüllvor-gang; die Software haben dieEndress+Hauser Ingenieure selbst entwi-ckelt. Dazu kommen Komponenten wieDisplays und Kartenlesegeräte, Ventile undPumpen, ebenso weitere Messtechnik wieDruckmessgeräte oder Grenzstandschal-ter zur Überfüllsicherung. „Durch den mo-dularen Aufbau können wir unsere Lösun-gen flexibel an die Bedürfnisse der Kundenanpassen und einfach erweitern”, betontSong Zhaoming. Das LKW-Terminal derRaffinerie in Panjin etwa umfasste anfangszwölf Ladebuchten; mittlerweile zählt es40. Die Kapazität des Zugterminals wurdegar von ursprünglich 20 auf heute 56 Ladearme ausgebaut. „Das zeigt, wie zu-frieden wir mit dem System von En-dress+Hauser sind”, sagt Liu Ying, Leiterinder Raffinerie der Huajin Tongda ChemicalCompany.Ortswechsel: Die Provinz Shaanxi imNorden Zentralchinas zählt zu den frucht-

barsten Regionen des Landes. Mehrerehundert Meter mächtig ist der Lössbo-den, in den sich Wasserläufe wie derGelbe Fluss oder der Wei über die Jahr-tausende tief eingegraben haben. DieNatur beschenkt die Menschen mit üppi-gem Reichtum. Gemüsefelder und Obst-

Lkw-Ladeterminals für chinesische RaffinerienAutomatisierungslösungen |

„In unseren Automatisierungslösungen steckt viel Wissen über die Anwendungen

unserer Kunden.”Ji JianhuaLeiter Projektgeschäft, Endress+Hauser China

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„Lastwagen lassen sich schnell und sicherbeladen. Das ermöglicht es uns, sehr effi-zient zu arbeiten.” Dutzende Installationengibt es inzwischen übers ganze Land ver-streut; zusammen zählen sie mehr als 400Ladearme. Endress+Hauser China liefertnicht nur sämtliche Komponenten, son-dern begleitet die Projekte von A bis Z. „Esgibt viele Firmen, die Geräte liefern können.Aber nur wenige Unternehmen können

sich auch um das Engineering kümmern.Das ist für unsere Kunden ein echter Vor-teil”, betont Professor Ji Jianhua. Der Inge-nieur, der früher an einer Hochschule un-terrichtete, leitet als Direktor das Projektge-schäft im Sales Center China.

Geballtes Know-how

13 Köpfe zählt das Team der Projektabtei-lung, dem auch Song Zhaoming ange-hört – und Ji ist stolz auf die Leistung sei-ner Truppe. „Viele Anwendungen sind ein-fach zu beherrschen. Wenn es aber umSchweröl oder um Chemikalien geht, dannbraucht man Erfahrung, um die richtigenVentile, Pumpen und anderen Komponen-

ten auszuwählen”, erklärt der Direktor. „ Inunseren Automatisierungslösungen stecktviel Wissen nicht nur über unsere Messge-räte, sondern auch über die Prozesse undAnwendungen unserer Kunden.” Das ge-ballte Know-how von Endress+Hauserkommt nördlich von Shanghai zum Ein-satz; dort, wo der Jangtsekiang ins ostchi-nesische Meer mündet. Die hoch aufra-genden Türme zweier Kohlekraftwerke be-

herrschen die Silhouette des Hafenarealsin Shidongkou. In unmittelbarer Nachbar-schaft betreibt die Shanghai ShidongkouCoal Gas Manufacturing Company einenUmschlagplatz. Das staatliche Unterneh-men lagert Treibstoffe im Kundenauftrag.Schiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu30.000t können an dem weit ins Meer hi-nausragenden Dock anlegen. Fünf Lade-arme, leuchtend rot und riesig groß, dienendem Be- und Entladen – vier für Öl, einerfür Flüssiggas. Die schneeweißen 15 La-gertanks auf dem dahinterliegenden Arealfassen jeweils 10.000m3. Ein Terminal mitsechs Ladebuchten für Tanklaster schließ-lich dient dem Weitertransport der Treib-stoffe auf der Straße. „Wir haben die ge-

samte Anlage automatisiert”, erzählt SongZhaoming. „Endress+Hauser Systemesteuern das Be- und Entladen der Schiffeund Lastwagen und managen das ge-samte Tanklager.” Im Hintergrund arbeitetein Leitsystem von Rockwell Automation;die gesamte Tanklager- und Terminal-Au-tomatisierung ist in die Unternehmenssoft-ware integriert. „Das steigert die Effizienz”,weiß der Ingenieur.

Enge Beziehung

„Für uns als Betreiber steht die Sicherheitim Vordergrund”, erklärt Chen Jihui, Pro-jektleiter bei der Shanghai ShidongkouCoal Gas Manufacturing Company. Derhohe Standard des Systems gewährleisteeinen reibungslosen Betrieb. „ Vor allemstellen die automatisierten Abläufe sicher,dass sämtliche Lieferungen korrekt abge-rechnet werden können.” Das Systemdokumentiert jeden Vorgang, sämtlicheMesswerte sind nachvollziehbar. „ Fehleroder Manipulationen sind dadurch ausge-schlossen – das ist besonders wichtig,denn wir schlagen hier ja Güter um, dieunseren Kunden gehören.” Vertriebsdirek-tor Lu Jianlin ist überzeugt, dass das Ge-schäft mit der Tanklager- und Terminal-Automatisierung doppelten Nutzenschafft. „Unsere Kunden müssen sich umnichts kümmern. Sie erhalten eine umfas-sende Leistung und profitieren von zuver-lässigen und bewährten Lösungen”, er-klärt er. „Und wir können zeigen, dass wirvon Anfang an für unsere Kunden dasind. Das schafft Vertrauen – und stelltunsere Beziehung zum Kunden auf eineganz neue Grundlage.” ■

| AutomatisierungslösungenLkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien

Endress+Hauser ChinaEndress+Hauser ist seit über 30 Jahren in China tätig. 1994 wurde in Shanghaieine eigene Vertriebsgesellschaft gegründet, die heute über 20 Außenbüros imganzen Land verfügt und sich auf ein Netz von Vertretungen stützen kann. Seit2004 fertigt Endress+Hauser in Suzhou Durchfluss-, Füllstand-, Druck- undTemperaturmessgeräte sowie Analysenmesstechnik für den heimischen Markt.Mehr als 600 Menschen arbeiten für Endress+Hauser in China. „ Die Nähe zuunseren Kunden hilft uns, ihre Bedürfnisse zu verstehen”, sagt Dr. Yu Guang-jian, Geschäftsführer von Endress+Hauser China. Gemessen am Umsatz istChina heute der drittgrößte Markt für die Firmengruppe. Bereits die schiereGröße des Landes stellt eine Herausforderung dar; entsprechend aufwändigist die Betreuung der Kunden und ihrer Projekte. „ Das Vermitteln von Know-how hat vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung in China”, unter-streicht Geschäftsführer Yu. Endress+Hauser richtet deshalb in Shanghai einTrainingszentrum für Tanklager- und Terminal-Automatisierung ein.

„Die Anlage ist einfach zu bedienen. Das ermöglicht es uns,

sehr effizient zu arbeiten.”Xie Lan

Leiter Messtechnik, Shaanxi Yanchang Petroleum Group, Yan’an

Autor | Martin Raab, Mediensprecher Endress+Hauser Gruppe

95347_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:42 Seite 27

Automation im Focus|

Lieferantengesteuerte Bestandsführung

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Lieferantengesteuerte Bestandsführung

Prozesse sicher beherrschen

Vendor Managed Inventory (VMI), alsodie lieferantengesteuerte Bestandsfüh-rung, ist ein logistisches Mittel, um dieMaterialbewirtschaftung zu optimieren.Obwohl Kunden und Lieferanten unter-schiedliche Beweggründe haben, ent-steht mit dem VMI-Prozess eine Win-Win-Situation. Der Kunde möchte Be-schaffungszeiten verkürzen, Inventar unddamit gebundenes Kapital reduzieren,den Beschaffungsprozess vereinfachenund Anlagenstillstände durch Out-of-Stock-Situationen minimieren. Der Liefe-rant erhofft sich Vorteile im Bereich Opti-mierung des eigenen Einkaufs oder derProduktion, verbesserte Lieferperfor-mance und erhöhte Kundenbindung. DieSoftware SupplyCare ist eine webba-sierte Lösung für die lieferantengesteu-erte Bestandsführung. Für die unter-schiedlichen Anforderungen an die Tank-oder Silo-Inhaltsmessung versorgen diejeweils am besten geeigneten Instrumen-tierungen das System mit Messdaten.

Auch bestehende Messtechnik kann in-tegriert werden. Die lieferantengesteuerteBestandsführung besteht aus:

SupplyCare zur Optimierung der Mate-•rialbewirtschaftungKomplette Hardware, von der Mess-•technik bis zu TelemetriekomponentenHosting von Internet Applikations-Ser-•vice oder Datenintegration in ERP-Sys-teme wie SAP

Tanklagerautomatisierung

Für zuverlässige Tanklagerautomatisie-rung sorgen vollständige, abgestimmteLösungspakete. Dazu gehören Messge-räte für die Bestandsführung wie Füll-stand-Radarmessgeräte oder Servo-Systeme und Temperaturmesskettensowie Überfüllsicherungen. Darüber hi-naus gibt es viele Möglichkeiten zur Vi-sualisierung entsprechender Mess-werte. Der Kunde hat die Wahl, vomProzessanzeiger über PC-basierte Be-

hältervisualisierung bis zum eichfähigenTank Management System.

Verladelösungen aus einer Hand

Eichpflichtige und nicht eichpflichtigeVerlade- und Abfülllösungen sowiepassgenaue Gesamtlösungen gibt esaus einer Hand. Erfolgsfaktor der Verla-desysteme ist das hochgenaue Coriolis-Messsystem. Es besticht durch vieleVorteile gegenüber herkömmlichenMesseinrichtungen: Wartungsfreiheit,höchste Genauigkeit (0,05%v.M.) undkostengünstiger Einbau ohne Abstüt-zung. Zur Gesamtlösung gehören,neben der Durchflussmesstechnik unddem Batching-Master, das projektspe-zifische Engineering sowie die Bau- undAusführungsüberwachung. ■

Bild | Vendor Managed Inventory ist einlogistisches Mittel, um die Materialbe-wirtschaftung zu optimieren.

Um in verfahrenstechnischen Anlagen optimale Gesamtprozesse zu erreichen, ist feinfühlige Vorarbeit not-wendig. Hier gilt es, Abläufe, die ineinander greifen und sich gegenseitig beeinflussen, so gut wie möglich auf-einander abzustimmen. Dazu gehören die Bereitstellung von Rohstoffen sowie die Energiezuführung. Darausergeben sich zwei wichtige Aufgaben: die Optimierung der Lager- und Lieferprozesse sowie die Überwachungund Reduzierung des Energieverbrauchs.

Automatisierungslösungen |

Autor | Sven Heuer, MarketingmanagerKommunikation, Endress+Hauser

96136_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:43 Seite 28

Automation im Focus | 29

| AutomatisierungslösungenNeues Tanklagermanagement bei Erich Doetsch

Neues Tanklagermanagement bei Erich DoetschZukunftssicher

Das vorhandene Tanklagermanagementbasierte auf einem seit längerem abgekün-digten Betriebssystem. Weder Hardware-Komponenten noch Software-Supportwaren noch erhältlich. Die Gefahr einesSystemausfalls, der nicht mehr behobenwerden könnte, stieg. Die Installation einesTanklager-Managementsystems ist auf-grund Eichpflicht und Genauigkeitsanforde-rungen allerdings aufwendig und ein Sys-temwechsel nur in großen Zeitabständenwirtschaftlich sinnvoll. Von großem Nutzenist daher ein Bestandsmanagement ohnePC-Betriebssystem, unabhängig von denZyklen der IT-Welt. Mit Tankvision verfügtErich Doetsch nun über ein System mitvollständig integrierter Software und Web-browser-Bedienung. Dies ermöglicht den li-zenzfreien, weltweiten Zugriff auf die Be-

standsdaten. Um Risiko und Aufwand zureduzieren, wurde eine Modernisierung inüberschaubaren Teilschritten angestrebt.Die bestehende Messtechnik zur Erfas-sung der Füllstände sollte weiter verwen-det werden. Tankvision unterstützt allegängigen Bussysteme im Bereich desTankstandes. Bei Doetsch wird das Mod-bus-Protokoll verwendet. Gateways er-möglichen nicht nur die Visualisierung derneu installierten 4...20mA Füllstands- undTemperaturmesstechnik von sechs Addi-tivtanks und einem Biodieseltank. Sie un-terstützen auch die komplette Integrationherstellerspezifischer Bussysteme. Solässt sich die bestehende Tankstand-Messtechnik eines Drittherstellers nichtnur visualisieren, sondern auch bedienen.Das Bestandsmanagement im Tanklager

ist elementar für einen reibungslosen Be-trieb. Bei Modernisierung mit Komponen-ten mehrerer Hersteller stellt sich dieFrage nach dem Ansprechpartner nachder Inbetriebnahme. Die Endress+HauserService-Spezialisten verfügen über ein In-standsetzerkennzeichen für die Tank-stand-Messtechnik des Drittlieferanten.Sie können also bei der Nacheichung un-terstützen und Fehlersuche an der instal-lierten Basis durchführen. Eine Fernzu-griffmöglichkeit ermöglicht zudem eineschnelle Reaktion im Servicefall. Zudemstand auch eine Modernisierung für denBefüllvorgang an. Schiffe fördern mit ei-genen Pumpen die Kraftstoffe in dieGroßtanks. Eine Überfüllung ist nicht nuraus Umweltschutzgründen unbedingt zuvermeiden, deshalb fordert das zustän-dige Gewerbeaufsichtsamt eine Überfüll-sicherung. Die soll nicht nur gemäß Was-serhaushaltsgesetz (WHG) ausgeführtwerden, sondern zusätzlich die Klassifi-zierung eines Sicherheits-Integrationsle-vels (SIL) einhalten. Zur Berechnung derAusfallsicherheit nach SIL müssen nebender Messeinrichtung alle Elemente vomSensor über die Steuerung bis zum Aktorbetrachtet werden. Endress+Hauser ver-fügt im Engineering über zertifizierte Ex-perten für Funktionale Sicherheit. Sie er-mittelten in einer PLT-Schutzkreisberech-nung nach VDE 2180 für die gesamte Si-cherheitssteuerung einen Sicherheitsinte-grations-Level von 2. Damit wurden diestrengen Vorgaben erfüllt. ■

www.de.endress.com/ video_doetsch

Bild | Der Tankvision Tank Scanner NXA820 ist ein Webbrowser-basiertes, eichfähiges Bestandsma-nagement-System. Er dient zum Auslesen der Tankstandmesswerte und führt hochgenaue Tank-standberechnungen gemäß internationaler Standards durch.

Nur wenige Anlagen werden noch von Grund auf neu erbaut. Strengere Vorgaben und Auflagen des Gesetzgebersforcieren jedoch Modernisierungsprojekte in allen industriellen Bereichen. Im Fokus steht meist die Erhöhung derSicherheit. So investiert auch der Tanklagerbetreiber Erich Doetsch Mineralöl KG (ED) in neue Automatisierungs-technik, um den Schutz von Mensch und Umwelt sowie die Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Autor | David Wallerius, ProduktmanagerAutomatisierung, Endress+Hauser

95314_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:44 Seite 29

Automation im Fokus|

Optimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHart

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Optimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHartKein Draht zur Praline

So oder so ähnlich sieht manche Proze-dur der Bestandsverwaltung aus. Oft wer-den bei der Planung der Prozessautoma-tisierung logistische Anforderungen nochnicht berücksichtigt. Nachträglich an Pro-zessinformationen zu gelangen, ist oftumständlich. Ein belgischer Schokoladen-hersteller nahm die Herausforderung anund optimierte mit Endress+Hauser seineBestandsverwaltung.

Dezentrale Erfassung

Der Hersteller süßer Träume, bekanntfür kunstvoll geformte Pralinen, verwen-det nur feinste Zutaten: reine Kakaobut-ter, Haselnüsse aus besten Ernten imMittelmeerraum. Selbstverständlich sol-

len die wertvollen Beigaben so genauwie möglich zur Produktherstellung ver-fügbar sein und rezeptabhängig präzisezugewiesen werden. Der Aufwand fürProduktionsplanung und Bestandsver-waltung ist aufgrund manueller Tätigkei-ten hoch. Aber auch eine Nachrüstungschien zunächst sehr aufwendig zusein: Ungefähr 50 Vorratsbehälter fürRohmaterialien und Zwischenprodukte,verteilt auf über 25ha, enthalten bereitsFüllstandmessungen unterschiedlicherHersteller. Die Daten werden in dezen-tralen, voneinander unabhängigenSteuerungssystemen erfasst. Der Zugriffauf diese Informationen für ein mögli-ches Bestandsmanagementsystem istalso schwierig.

Drahtloser Zugriff

Mithilfe der WirelessHart-Lösung kannauf aufwendige Verkabelung verzichtetwerden. Die Lösung besteht aus einemFieldgate als zentraler Zugang zumdrahtlosen Netzwerk und dem Adapter.Feldgeräte mit 4...20mA/Hart-Schnitt-stelle können mit dem Adapter ausge-rüstet und, optional durch eine inte-grierte Batterie, sogar in explosionsge-fährdeten Bereichen der Zone 1 gespeistwerden. An den Messstellen wird einAdapter direkt oder abgesetzt montiert.Abgesetzte Montage ist sinnvoll, wennkein Platz vorhanden ist, oder um einebessere Funkverbindung aufzubauen.Da jeder Adapter als Empfänger und

Bild 1 | Ein belgischer Schokoladenhersteller optimierte mit Endress+Hauser seine Bestandsverwaltung.

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In die Produktion marschieren, Messwert ablesen, notieren. Zur nächsten Messstelle laufen, aufschreiben, dannalles in ein System eintippen. Schließlich einen Bericht ausdrucken und zur Weiterverarbeitung in einem anderenSystem übertragen...

Automatisierungslösungen |

95292_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:44 Seite 30

Automation im Fokus | 31

Bild 2 | Die WirelessHart-Lösung besteht auseinem Fieldgate als zentraler Zugang zum draht-

losen Netzwerk und dem Adapter. Feldgerätekönnen damit sogar in explosionsgefährdeten

Bereichen der Zone 1 gespeist werden.

Sender arbeitet, können auch Signalevon Adaptern weitergeleitet werden, diekeine direkte Funkverbindung zum Wire-lessHart Gateway aufbauen können. DerAdapter kann sowohl den Schleifen-strom messen als auch das überlagerteHart-Signal auslesen, egal, ob es sichum ein Gerät von Endress+Hauser oder

anderer Hersteller handelt. So wird nichtnur der eingegebene Prozentwert derFüllstandhöhe erfasst, sondern die tat-sächliche Füllstandmenge in Kilogrammoder Liter. Das ist alles! Wurden dieAdapter konfiguriert, und kennen sie dieIdentifikation sowie die Schlüssel desGateways, wird automatisch das draht-lose Netzwerk aufgebaut. Kommunikati-onspfade und Zeitfenster werden festge-legt sowie ggf. den Messwerten einModbus-Register zugeordnet.

Optimierte Bestandsverwaltung

Für die Verwaltung der Füllstanddatenwird die Software SupplyCare eingesetzt.Die Daten werden aus dem WirelessHart-Gateway via OPC von SupplyCare abge-fragt. Damit können sämtliche Beständejederzeit und allerorts visualisiert und ein-gesehen werden – dank Zugriff überWebbrowser. Ob Produktions- oderSchichtleiter: Alle nutzen eine gemein-same Datenbasis, auf der neue, effizienteGeschäftsprozesse entstehen können.Über den Bestandsverlauf und die Prog-nose, sowie einen Vergleich der aktuellen

Daten in SupplyCare mit den berechne-ten Werten aus SAP, lassen sich Aussa-gen über die Genauigkeit der Produkti-onsplanung ableiten. Für jedes Produktkann nun bestimmt werden, wie viel vonwelchen Zutaten benötigt wurde. Die be-darfsgerechte Bestellung der Zutaten istviel einfacher zu ermitteln. Basis für denErfolg des Projekts war die gute Zusam-menarbeit zwischen Endress+Hauserund dem Pralinenhersteller. In mehrerenWorkshops wurde gemeinsam ermittelt,wie das eigentliche Ziel aussieht und wel-che Lösung hierfür entwickelt werdenkann. In einem ersten Ansatz entstanddaraus die drahtlose Übertragung undSupplyCare als zentrale Datenbasis. Ineinem weiteren Schritt können künftig dieBestandsdaten und Auswertungen direktin SAP integriert werden. So entfallenweitere Schnittstellen, der Aufwand wirdreduziert. Bestellvorgänge können dannautomatisch, in Abhängigkeit von denBeständen und dem Auftragseingang,ausgelöst werden.

Verwaltung mit Perspektive

Durch die neue Bestandsverwaltungs-software SupplyCare wurde im Falle derPralinenfabrik der manuelle Aufwand,gemessen an einer 100%-Arbeitskraft,um fast die Hälfte reduziert. Genaue In-formationen über die Vorräte liegen nunvor, jeder Mitarbeiter greift auf die glei-chen Informationen zu. So werden feh-lerhafte Entscheidungen vermieden. DieKosten durch optimale Ausnutzung derVorräte wurden bedeutend reduziert.Zusätzlich können durch genaue Zuord-nung von Verbrauchswerten die Preiseoptimiert und somit neue Märkte er-schlossen werden. Alles dank einer ver-hältnismäßig einfachen Erweiterung derbestehenden Infrastruktur. ■

www.de.endress.com/ wirelesshart

| AutomatisierungslösungenOptimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHart

I/O Ebene

WirelessHART Kommunikations-Netzwerk

SupplyCare

Tatsächliche Bestandswerte, Entwicklung, KPI, Reporting

Administration, Produktionsmanagement

Schichtleiter

SAP Produktionsplanung

SAP Bestellmaterial

SAP

Bild 3 | Für die Verwaltung der Füllstanddaten wird die Software SupplyCare eingesetzt. Dank Web-browser können damit sämtliche Bestände jederzeit und allerorts visualisiert und eingesehen werden.

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Autor | Arne Kröger, ProduktmanagerAutomatisierung, Enrdress+Hauser

95292_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:45 Seite 31

Automation im Focus|

Automatisierungslösungen | Maßgeschneiderte Energielösungen für Gas, Dampf und Wasser

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Maßgeschneiderte Lösungen für Gas, Dampf und Wasser

Energiekosten nachhaltig senken

Mithilfe einer konstanten Systemüber-wachung anhand von KPIs (Key Perfor-mance Indicator) verfügen Bediener,Supervisor und Geschäftsleitung überwertvolle Informationen, die ein kon-struktives Energiemanagement ermög-lichen. Die optimale Messlösung, kom-biniert mit kompetenten Beratungs- undServiceleistungen, ist der Schlüssel zumErfolg. Komplette, maßgeschneiderteEnergielösungen decken die gesamteVersorgung von Heiß-/Kaltwasser,Druckluft sowie der anderen Medien ab.

Monitoring: Das Monitoring erfolgt zu-kunftsweisend mit bewährter Messtech-nik. Exakte und verlässliche Messergeb-nisse ermöglichen die lückenlose Analyseder Energieströme und unterstützen beider Nachweisbarkeit der Einsparung.Konzept: Skalierbare und individuelle Au-tomatisierungskonzepte entwickeln die‘People for Process Automation’ gerne.Kundenspezifisches Engineering garan-tiert langfristig effiziente Automatisie-rungslösungen. Umsetzung: Mit kompetenter Beratungund Umsetzungs-Know-how wird einemaßgeschneiderte Lösung umgesetzt.Die herstellerneutrale Beratung ermög-licht die optimale Realisierung von Pro-jekten und sichert das Erreichen derEinsparziele.

Von Analyse bis Zertifizierung

Endress+Hauser bietet individuelle Ener-giemanagement-Lösungen für Prozesse,Strom, Gas, Druckluft, Dampf, Wasser,Kälte oder Wärme. Dank der eingesetz-ten Messtechnik ist eine rückführbareGenauigkeit, eichfähige Messungensowie eine Bilanzierung gegeben. Auchbei der Visualisierung der Ergebnisse wirddem Anwender geholfen, sei es beim En-gineering, Monitoring oder Support.Somit erfolgt eine Unterstützung des ge-samten Energiemanagement-Prozessesvon der Analyse, zur Konzeption bis zurRealisierung und Zertifizierung. ■

www.de.endress.com/ems

Endress+ Hauser

Unifi

ed Instrumentation

Efficiency by

Analyse

MonitoringKonzept

Umsetzung

Energie-management

Messtechnik

Prozess

Visualisierung

Sie sind in allen Branchen zu finden: Gas-, Dampf- oder Wasserkreisläufe, die dem jeweiligen Betriebsprozessspezifische Energiearten liefern. Das Heizen und Kühlen, Druckluft, Erdgas, Elektrizität und Dampf verursachen inProduktion, Verteilung und Verbrauch stetig steigende Energiekosten. Um diese zu reduzieren, müssen Unterneh-men eine effiziente Energienutzung und wirksame Verbrauchsüberwachung anstreben.

Bild | Hilfe in allen Phasen der Implementierung von maßgeschneiderten Energielösungen: von derAnalyse, über Monitoring und der Erstellung von Konzepten bis hin zur Umsetzung

Autor | Carlos Theodoro, Produktmana-ger Automatisierung, Endress+Hauser

Erfüllung der DIN EN ISO50001

Die Anwender werden dabei in allen Pha-sen der Implementierung ihrer maßge-schneiderten Energielösungen von Endress+Hauser unterstützt: Analyse: Zunächst werden die Einspar-potenziale und Erfüllung der DIN ENISO50001 analysiert. Bei den Hilfskreisläu-fen existieren Potenziale zur Reduzierungder Energiekosten von bis zu 33%. Mit be-währten Beratungsleistungen werden dieMöglichkeiten im Betrieb vor Ort ermittelt.

95913_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:45 Seite 32

Automation im Focus | 33

Energiemanagement nach ISO50001Kontrollierte Effizienz

Energieeffizienz zu steigern ist oftmalsmühsam. Insbesondere dann, wenn einnach ISO50001 zertifiziertes Energiema-nagementsystem (EMS) zum Tragenkommt. Zu den vielen Anforderungen ge-hören die Überwachung, Messung undAnalyse energierelevanter ‘Hauptmerk-male’ des Unternehmens. In der Praxisbedeutet das, die Energieströme zu er-fassen und auszuwerten. Die Umsetzungkann der Betrieb großteils selbst definie-ren: Lösungen reichen von der monatli-chen händischen Verbrauchsablesungbis zum vollautomatischen, tiefgründigenDatenerfassungs- und Auswertungssys-tem. Das Monitoring muss nur der Größeund Komplexität des Unternehmens ent-

sprechen. Im Rahmen eines vor kurzemeingeführten Energiemanagement-Sys-tems stand die Allgäuer Firma EK-PackFolien GmbH vor der Definition ihres zu-künftigen Energiemonitorings. Aus gutenGründen entschied sich der Produzentvon Foliensystemen für eine automati-sierte Variante: Vorteile gegenüber einfa-cheren Systemen sind die zeitnahe Er-kennung von Abweichungen und Ein-sparpotenzialen sowie der deutlich gerin-gere Aufwand bei der Kontrolle zahlrei-cher Messpunkte. Eine wichtige Rollespielt die zuverlässige Messung der Ener-giemengen und -ströme durch elektroni-sche, fest installierte Messgeräte. Dennwie können Einsparungen beurteilt wer-

den, wenn die Werte ungenau sind? Mitder Aufstellung des Monitoringsystemsund der Projektabwicklung beauftragteEK-Pack den Komplettanbieter En-dress+Hauser.

Energiedatenerfassung

Der erste Schritt zum Aufbau des Moni-toringsystems war die Betrachtung dernotwendigen, im System abzubildendenGrößen. Gesamtheitlich betrachtet ist Fo-lienproduktion sehr stromintensiv. EinGroßteil der Anlagen und Geräte war be-reits mit analogen Stromzählern bestückt.Nun galt es, sie durch datenbusfähigeZähler zu ersetzen. Hier setzten die Tech-

Der Folienhersteller EK-Pack traf eine zukunftsweisende Entscheidung: Das Energiemanagement-System nachISO50001 mit automatisiertem Monitoring lohnt sich nachhaltig.

Bild 1 | Die EK-Pack Folien GmbH mit Sitz in Ermengerst-Wiggensbach (bei Kempten) beschäftigt 230 Mitarbeiter. Sie entwickeln undproduzieren moderne Foliensysteme für die Lebensmittel-Industrie sowie weitere Branchen.

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bH| AutomatisierungslösungenEnergiemanagement nach ISO50001

95318_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:46 Seite 33

Ein Partner für alles – und Sie bekommen die geballte Automatisierungskompetenz.

Als Komplettanbieter überzeugt Endress+Hauser nicht nur mit dem umfangreichsten und einheitlichsten Feldgeräte-portfolio, sondern realisiert auch komplette Automatisie-rungslösungen. Von Beratung, Planung und Engineering bis hin zu Inbetriebnahme, Schulung, Wartung und Service

bieten wir das gesamte Leistungsspektrum rund um Ihr Projekt. Aktorik und Leittechnik werden herstellerunab-hängig integriert. Wir automatisieren Ihren Prozess mit Ihren bevorzugten Systemen und Komponenten – und mit unserer geballten Automatisierungskompetenz.

Bild 2 | Der elektrische Energiezähler EngyVolt RV12 ersetzte bei EK-Pack analoge

Stromzähler. Damit erfolgt die zentralisierte und automatische Erfassung der Messwerte.

Energiemanagement nach ISO50001Automatisierungslösungen |

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fasst. Die Kontrolle der Außentemperaturermöglicht eine wetterbereinigte Darstel-lung der Kennzahlen. Die gesamte An-zahl an Messstellen lag bei fast 50.

Auswertesoftware

Auf der Verwaltungsebene setzte mandie Energiemonitoring-Software eSightein, um die aufgenommenen Werte dar-stellen zu können. Die webbasierteSoftware bietet eine Auswahl an vorge-fertigten Analysen und Berichten, diemit wenigen Mausklicks zu generierensind. Programmierkenntnisse sind fürdie Bedienung nicht erforderlich: dieSoftware ist so unkompliziert, wie esder Kunde von einem völlig automati-sierten System erwarten darf. Die wich-tigsten Informationen und Analysenwerden vom automatischen Berichts-wesen selbstständig per Email ver-schickt und in einem definierten Ordner

niker elektrische Energiezähler EngyVoltRV12 (Bild 2) sowie ULYS TT 4 M vonChauvin Arnoux ein. Zusätzlich wird nunder Druckluftverbrauch mittels thermi-schem Massemessgerät t-mass 150 er-

abgelegt. eSight ist völlig konform zuden Anforderungen der ISO50001. DasAlarmierungssystem meldet abwei-chende oder fehlende Daten, das Fi-nanz-Modul ermöglicht die genaue Kos-tenermittlung. Klimabedingte Werte kön-nen mit Wetterdaten korrigiert werden.Das Excel-Berichtsmodul verknüpft dieDaten in Echtzeit direkt in Excel.

Vom Feldbus in die IT

Die Installation der Monitoringsoftwarewurde in einem zentralen Server bei EK-Pack durchgeführt. Sämtliche Werteaus der Feldebene müssen ins Systemeinfließen. Dafür wurde eine Zwischen-ebene aufgebaut, um die neuen undzukünftigen Zähler in die Software zu in-tegrieren. Auf der Übertragungsebeneist die lokale Datenspeicherung vonVorteil: Kommt es zu einem Verbin-dungsabbruch, kann die Monitoringsoft-

95318_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:47 Seite 34

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ware nach Wiederherstellung auf dieletzten Daten zugreifen. Produkte unter-schiedlicher Hersteller und weitere Me-dien können integriert werden. Bei EK-Pack wurde eine dezentrale Daten-sammlung mit dem Memograph RSG40(Bild 3) aufgebaut. Das Gerät bietet biszu 20 Eingänge, Relais-Ausgänge,

Modbus-Funktionalität, lokale Visualisie-rung, Zwischenspeicherung und Mathe-matik-Kanäle für die Energie- oderKennzahlberechnung. Mit dem Ether-net-Anschluss werden die gesammeltenDaten an die übergeordnete Softwareübertragen. Das Zusammenspiel derdrei Ebenen Messtechnik, Übertragungund Auswertungssoftware garantiert einstörungsfreies Energiemonitoringsystembei EK-Pack.

Fazit und Zukunftspläne

EK-Pack nutzt sein vollautomatisiertesSystem seit über einem Jahr. Erste Re-sultate sind erkennbar. So wurde nachAnalyse der Auswertungen in der Folien-

herstellung festgestellt, dass die zur Kon-fektionierung dienenden Umroller einensignifikanten Anteil des Druckluftver-brauchs ausmachten. Darüber hinauswurde ein zehnfach größerer Stromver-brauch gegenüber dem Druckluftver-brauch festgestellt. Mit Messintervallenvon fünf Minuten ließen sich einzelne An-lagenkomponenten detailliert betrachten.Anschauliche Energieanalysen helfen,Muster zur Effizienzsteigerung zu erken-nen. EK-Pack plant bereits die Anbin-dung weiterer Anlagen. ■

| AutomatisierungslösungenEnergiemanagement nach ISO50001

Bild 3 | Der Memograph RSG40 speichert, visualisiert, analysiert und kommuniziert. Bei EK-

Pack kommt das Gerät in der dezentralen Datensammlung zum Einsatz.

Autor | Carlos Theodoro, ProduktmanagerAutomatisierung, Endress+Hauser

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95318_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:48 Seite 35

Automation im Focus|

Automatisierung einer Biomethan-Anlage

36

Automatisierung einer Biomethan-Anlage

Hightech-Energiewende

Die Ingenieure des Komplettanbieters fürMesslösungen waren verantwortlich für diePlanung und Lieferung der MSR-Techniksowie für das Steuerungskonzept. Die be-sonderen Betriebsbedingungen von Bio-gasanlagen galt es hier ständig zu berück-sichtigen, beispielsweise Ex-Bereiche sowie

örtliche Vorschriften. Ein Ziel war, dass dieAnlage alle prozessrelevanten Daten an einErfassungssystem übergibt und sowohldie zentrale als auch die dezentrale Bedie-nung gewährleistet ist. Als erfahrenerKomplettanbieter setzte Endress+Hauserdiese Herausforderungen um.

Vollautomatische Steuerung

Die Aufgaben: Ausstattung der Anlagemit Messtechnik, Durchführung derElektro-Hardwareplanung, Lieferung derSchaltschränke, Erstellung der Steue-rungs- und Visualisierungssoftware

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In Uchte, einer niedersächsischen Gemeinde an der Landesgrenze zu Westfalen, betreiben die findigen Köpfe derZEA Green Energy seit 2011 eine hocheffiziente Biomethan-Anlage. Hier werden nachwachsende Rohstoffe, z.B.Mais, Rüben, Gras und Getreide, zur Erzeugung von Biogas genutzt, das aufbereitet in das örtliche Gasnetz ein-gespeist wird. Endress+Hauser lieferte die komplette Automatisierung dieser hochmodernen Anlage.

Automatisierungslösungen |

95344_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:49 Seite 36

Automation im Focus | 37

sowie Inbetriebnahme der Anlage inklu-sive der Messtechnik. Die Anlagen-steuerung erfolgt vollautomatisch. Aus-gestattet ist die Biomethan-Anlage miteiner Siemens-Steuerung mit genügendLeistungsreserven für künftige Erweite-rungen. Ein im Schaltraum eingebauterTouchscreen-PC sowie ein Büro-PC imBetriebsgebäude sind über Ethernet mitder Steuerung verbunden. Sollte einerder PCs ausfallen, kann die Anlage voll-umfänglich über den anderen PC betrie-ben werden.

Fernwartung

Über Profibus DP sind die IO-Baugrup-pen in den Schaltschränken, 23 Fre-quenzumrichter, die dezentralen Ventil-inseln und vier Siemens-Touchpanels inder Anlage angeschlossen. Die Panelswerden für Vor-Ort-Bedienungen von

Teilprozessen eingesetzt. Zwei Großan-zeigen zur Beschickungskontrolle derAnlage und ein Gasanalysegerät sowieeine Schnittstelle zur Gasaufbereitungs-anlage ergänzen das Steuerungssys-tem. Außerdem wurde ein Fernwar-tungsmodem installiert, das bei Bedarfeine dedizierte Verbindung zum Service-Support Center von Endress+Hauseraufbauen kann. Zur Gewährleistung derAnlagenverfügbarkeit sichert eine Ser-vice-Vereinbarung den Support via Tele-fon, Remotezugriff oder Vor-Ort-Prä-senz durch einen Serviceingenieur ab.Die Bedienerführung der Visualisierungermöglicht eine schnelle und fehlersi-chere Bedienung der Anlage. Übersicht-liche Fließbilder erlauben einen umfang-reichen Überblick auf den aktuellen An-lagenstatus. Zwölf Automatikpro-gramme und eine Reihe von Teilauto-matikfunktionen steuern den Anlagen-

| AutomatisierungslösungenAutomatisierung einer Biomethan-Anlage

... die Zusammenarbeit mit Endress+Hauser: „ Für dieKooperation von Green Energy mit Endress+Hauser in die-sem Projekt waren uns vor allem die gemeinsamen Unterneh-mensphilosophien wichtig: Zuverlässigkeit, der Anspruch anTop-Qualität in allen Projektphasen, das Bekenntnis zum

nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und nicht zuletzt einfairer zwischenmenschlicher Umgang unter Vertragspartnern.Endress+Hauser hatte durch Automatisierungsprojekte beianderen Biomethan-Anlagen bereits einiges an Erfahrung mit-gebracht und dadurch tiefgreifendes Verständnis der Verfah-renstechnik. Mit ausschlaggebend für die Projektvergabe warnatürlich auch das gute Image im Markt.”

... Komplexität der Automatisierung in einer Biomethan-Anlage: „Um eine Biomethan-Anlage mit maximaler Effizienzzu betreiben und den angestrebten Wirkungsgrad zu gewähr-leisten, kommt der Automatisierung inzwischen eine tragendeRolle zu. Bei der Fütterung der Fermenter mit Silage (Mais,Rüben, Gras, Getreide) kommt es auf einen kontinuierlichenMaterialfluss an, der einen möglichst geringen Verschleiß derBefüllpumpen gewährleistet. Die intelligente frequenzgesteu-erte Regelung der Pumpen sichert zudem eine jeweils opti-male Abstimmung von richtigem Feuchtegehalt und Mengeder Silage. Auch die Niveauregelung der Fermenter und derBiogas-Aufbereitung erfolgt automatisiert. Für den sicherenBetrieb für Umwelt und Anlagenpersonal kommt zusätzlichder Drucküberwachung in allen kritischen Anlagenteilen einehohe Bedeutung zu.”

Autor | Thomas Kaufmann, Marketing-manager Services, Endress+Hauser

betrieb, wobei durch eine durchdachteVernetzung der sichere Betrieb der An-lage auch im Störungsfall so lange wiemöglich aufrecht erhalten werden kannund genug Zeit zur Störungsbehebungbleibt. Green Energy setzt bei seinerBiomethan-Anlage auf Effizienz undWertigkeit. Erstklassig ausgebildetesPersonal und hochwertige Technik sinddie Faktoren, die in Uchte einen Anla-genbetrieb mit einer deutlich höherenEffizienz als die meisten Anlagen inDeutschland ermöglichen. ■

Ascan Hertz, Geschäftsführer ZEA Green Energy, über...

95344_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:49 Seite 37

Automation im Focus|

Serviceabteilung garantiert maßgeschneiderte Unterstützung

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Spezialisten garantieren maßgeschneiderte Unterstützung

Individueller Komplettservice

Von der Dosiersteuerung bis zum kompletten Bestandsführungssystem: Endress+Hauser bietet verschiedensteAutomatisierungslösungen an. Eines je-doch ist allen gleich: Die Systeme sind in-dividuell auf die Ansprüche eines jeden ein-zelnen Kunden zugeschnitten und ‘engi-neert’. Dies bedeutet Komplexität sowiehohe Verantwortung für die gesamte Lö-sung mit allen gelieferten Komponenten –und selbstverständlich deren einwandfreiesZusammenspiel. Die Spezialisten der Ab-teilung Service Projekte und Automation(SPA) garantieren für Unterstützung bei derdurchgängigen Betreuung der Automati-sierungslösungen, über den gesamten Le-benszyklus einer Anlage hinweg.

Breites Angebot aus einer Hand

Die Anforderungen an die Prozessanlagen-betreuung sind hoch; dementsprechendbreit ist das Angebot. Es reicht vom tech-nischen Telefonsupport für alle Vertrags-

kunden, die entsprechende Software ein-setzen oder deren Daten gehostet werden,bis zur Unterstützung für digitale Bussys-teme oder Wireless-Installationen. Außer-dem übernimmt Endress+Hauser den Ser-vice in ‘Application Based Solutions’ wieVerladelösungen, beispielsweise in Raffine-rien. Hier geht es insbesondere um Inbe-triebnahmen, Wartung und Inspektion, Stö-rungsbehebung, Remote Service undtechnischen Telefonsupport. „Unser Teamunterstützt die Kunden mit dauerhafterSupportvereinbarung auch in der Betriebs-phase“, berichtet SPA-AbteilungsleiterFrank Hobucher über die umfassendenUnterstützungsmaßnahmen. Die individuellfür jeden Kunden entwickelten Lösungensind teilweise hochkomplex. „Wir sind dererste Ansprechpartner für alle Lösungen imBereich Technischer Support. Für kopier-bare Lösungen stellen wir den Vor-Ort-Ser-vice sowie, über den First Level hinaus, dentechnischen Telefonsupport“, versprichtHobucher und ergänzt: „Wir sorgen dafür,

dass unser Kunde immer über einen kom-petenten Ansprechpartner im Service ver-fügt. So schlagen wir eine Brücke zwi-schen Vertrieb, Engineering und Service.“

Der Kunde profitiert

Das durchgängige Service-Konzept hatsich bewährt. In den vergangenen Jahrenerweiterte die SPA-Abteilung ihr Portfoliound die Vorzüge des maßgeschneidertenServices auf Seiten des Kunden sind klar:Er bekommt alles aus einer Hand – ein um-fängliches Konzept, vom Engineering überdie Inbetriebnahme bis zur wiederkehren-den Prüfung, inklusive eichamtlicher Ab-nahmebegleitung. ■

www.de.endress.com/services

Bild | Die Abteilung Ser-vice Projekte und Auto-mation (SPA) stellt sicher,dass jeder Kunde immerüber einen kompetentenAnsprechpartner im Ser-vice verfügt.

Automatisierungslösungen erfordern einen optimalen Service, vom Engineering bis zur wiederkehrenden Prüfungmit eichamtlicher Abnahmebegleitung.

Service & Engineering |

Autor | Sven Heuer, MarketingmanagerKommunikation, Endress+Hauser

95927_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:50 Seite 38

Automation im Focus | 39

| Service & Engineering Zentrale Zustandsüberwachung von Feldgeräten

Zentrale Zustandsüberwachung von Feldgeräten

Schnelle Information vor Ort

Möchte der Betriebsingenieur oderWartungstechniker schnell auf Geräte-zustandsmeldungen zugreifen, so bleibtihm der lange Weg in die Anlage, sprichan das entsprechende Asset, oft nichterspart. Selbst das zentral ansässigePersonal an der Bedien- und Beobach-tungsstation profitiert meist nicht vonden technischen Möglichkeiten, die in-telligente Sensoren oder Aktoren im di-gitalen Zeitalter bieten. Kurzum: Die Zu-standsmeldungen am Display des Feld-gerätes kommen nicht durchgängig anzentraler Stelle an. Das Ethernet Profi-bus Gateway vom Typ SFG500, kombi-

niert mit einer Asset-Health-Funktion,schließt diese Lücke. Bestückt mit einerSD-Karte und der zugehörigen AssetLibrary, kann sich der Anwender alle Di-agnosemeldungen der Feldgeräte aufeiner Website visualisieren lassen. DieVisualisierungsseite auf der Browser-oberfläche (Firefox, Chrome, IE...) istsozusagen der Spiegel des Displays.Die Gerätezustandsinformationen wer-den zentral auf einem separaten Asset-Management-System erfasst und sogarNamur-NE107-konform visualisiert. Völ-lig entkoppelt von einer vorhandenenSteuerung bzw. einem überlagerten

PLS, agiert das Gateway am jeweiligenProfibus-Segment – wie eine autarkeDiagnose-Sammelstation. Durch seineautomatische Adaption an die vorhan-denen Busparameter, die von der SPSvorgegeben werden, bleibt die beste-hende Prozesssteuerung unbeeinflusst.Das Feature ist dann nützlich, wenneine bereits laufende Anlage mit denGateways bestückt werden soll. DasSystem ist der Schlüssel für zentralesAsset Management: Speziell in chemi-schen Anlagen sind Feldgeräte in Zone1 die Regel. Bislang mussten War-tungstechniker zunächst Freigabe-scheine für Tätigkeiten beantragen, diesich im explosionsgefährdeten Bereichabspielten. Für die Vor-Ort-Verbindungmit einem intelligenten Sensor oderAktor im Feld entfällt dieser Aufwand.Denn nun ist es möglich, sich übereinen zentralen Maintenance-Rechnervia Ethernet mit dem selektierten 4 bis20mA Hart-Feldgerät über das Gate-way und Remote I/O zu verbinden.Dem zentralen Feldgerätezugriff undallen damit verknüpften Tätigkeiten –Geräteparameter-Backup, Geräte-tausch, Zustandsbewertung, mit einemAsset-Management-System wie Field-Care PAM und W@M – steht nichtsmehr im Wege. ■

www.de.endress.com/plant-asset-management

Bild | Das Endress+Hauser Plant-Asset-Management-Portfolio bietet neben den beschriebenen An-wendungsfällen weitere hilfreiche Werkzeuge und vorgefertigte Lösungsmöglichkeiten, um Mainten-ance-Szenarien im laufenden Anlagenbetrieb noch effizienter zu gestalten.

Eine Herausforderung für das Betriebspersonal im Bereich der Instandhaltung ist die sinnvolle Bewertung von Asset-Informationen, die für die Wartung relevant sind. Diese Asset-Informationen können Gerätezustandsmeldungen sein,die in Form eines Diagnosecodes vor Ort am Display oder im zentralen Prozessleitsystem visualisiert werden, oderSeriennummern am Gerätetypenschild, die z.B. zur Identifikation der Messstelle vor Ort verwendet werden.

Autor | Arne Kröger, ProduktmanagerAutomatisierung, Endress+Hauser

95902_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:51 Seite 39

Automation im Focus|

Intelligente Feldgeräte-Überwachung bei Lanxess

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Die Anbindung der Feldgeräte erfolgtüber dezentrale Peripherie-Baugruppen,die via Profibus DP an die überlagertenSiemens-Steuerungen PCS 7 ange-schlossen sind. Das gesamte Systemist aufgrund der hohen Verfügbarkeits-und Sicherheitsanforderungen redun-dant ausgeführt. Zwar hat die System-konstellation schon ein paar Jahre aufdem ‘Buckel’, sie ist aber bereits wäh-rend der Projektierung und Inbetrieb-nahme aufgrund der Ausrichtung desLanxess-Betriebes mit den neuestenSystemkomponenten ausgestattet wor-den. Hart-durchgängige und Ex-fähigeRemote-I/O-Baugruppen der BaureiheET200 isp sowie die dafür passendenEingangskarten, die für das intelligente

Hart-Signal der Feldgeräte ebenfallstransparent sind, bilden ideale Voraus-setzungen für modernes Plant AssetManagement.

Zugriff vom PC

Für die beschriebene Applikation ginges ganz pragmatisch um die Möglich-keit, von einer zentralen Arbeitsstation(PC-basierter Rechner) auf sämtlicheHart-Feldgeräte zugreifen zu können.Dies ist für die Mannschaft von AndreasQuick das wichtigste Kriterium, umwährend des laufenden Betriebs direkteEingriffe in die Geräteparametrierungund deren Online-Diagnose einfacherund schneller durchzuführen. In der

Vergangenheit musste der Wartungs-techniker im Vorfeld Freigabescheinefür Tätigkeiten beantragen, die sich imexplosionsgefährdeten Bereich abspiel-ten, so natürlich auch für die Vor-Ort-Verbindung mit einem intelligenten Sen-sor oder Aktor im Feld. Genau bei die-sem Szenario entfällt der Aufwand, daes jetzt möglich ist, sich über einenzentralen Maintenance-Rechner viaEthernet mit dem selektierten Hart-Feldgerät zu verbinden. „ Erstaunlich,wie einfach und unkompliziert dasGanze realisiert wurde. Zumal wir unsin einer bestehenden, laufenden Anla-geninfrastruktur befinden, die sich da-mals während der Inbetriebnahme völ-lig problemlos mit den offerierten

„Eintausend intelligente Feldgeräte während des laufendenAnlagenbetriebs zentral zu bedienen, ist schon eine tolleSache“, so Andreas Quick, verantwortlicher PCS-Engineer fürdie Hexanoxidationsanlage bei Lanxess in Krefeld-Uerdingen.Genau dies war eine der Grundanforderungen der Instandhal-tung vor Ort.

Service & Engineering |

Bild | Das SFG500 fungiert als Gateway-Anschaltung zwischen Profibus DPund Ethernet. Es kann über den integrierten Webserver an eine bestehendeProfibus-Automatisierungstopologie schnell in Betrieb genommen werden.

Tausend auf einen StreichIntelligente Feldgeräte-Überwachung bei Lanxess

95912_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:52 Seite 40

Vor der Modernisierung Nach der Modernisierung

Geräte nur eingeschränkt bedienbar, da kein dedizierter DTM-Treiber vorhanden

Geräte herstellerübergreifend bedien-bar, dank DTM (FDT)/iDTM (EDDL)Support, mit nur einem einheitlichenMaintenance Tool

Parameteränderungen in einem Hart-Feldgerät dauern lange, da nur offline Bedienung möglich

Online-Geräteparameteränderungenmöglich, ohne den gesamten Parame-tersatz hoch- bzw. herunterladen zumüssen; erhebliche Zeitersparnis beiInbetriebnahme und Diagnose

Grafische Funktionalitäten wie Hüllkur-ven bei Radar oder Linearisierungen imalten Bedientool nicht verfügbar

Grafische Darstellungen wie Hüllkurvenbei geführten Radarfeldgeräten unein-geschränkt nutzbar; volle Ausschöp-fung der Messperformance durch Inbetriebnahme-Funktion

Automation im Focus | 41

Tabelle | Infrastruktur vor und nach der Modernisierung bei Lanxess Krefeld-Uerdingen

SFG500-Gateways bestücken ließ“, soQuick weiter.

Gateway als Plant Access Point

Beim SFG500 handelt es sich um eineSystemkomponente, die als Gateway-Anschaltung zwischen dem Profibus DPund dem Ethernet fungiert. Sie kann überden integrierten Webserver an jeglichebestehende Profibus-Automatisierungs-topologie, sogar im laufenden Anlagen-betrieb, schnell in Betrieb genommenwerden. Das Gateway bildet einerseitseinen parallelen Datentransfer zum instal-lierten Leitsystem für Hart-Feldgerätein-formationen ab. Auf der anderen Seitestellt es mit seiner physikalischen Tren-nung zur SPS-Infrastruktur dem betreu-enden Vor-Ort-Personal flexiblere Anwen-dungsszenarien zur Verfügung, die in die-ser einfachen (oder praktischen) Form imbestehenden Leitsystem nicht verfügbarsind. Kurzum: Das Produkt ist ein PAP(Plant Access Point) für zentrales PlantAsset Management. Dreh- und Angel-punkt ist ein Maintenance-PC, auf demdas herstellerübergreifende SoftwaretoolFieldCare eingesetzt wird. Das gesamteInstandhaltungspersonal verfügt über dieBerechtigung, die für den laufenden Be-trieb relevanten Aufgaben mit dieser

Maintenance-Station via FieldCare aus-zuführen. Egal, ob es um die Inbetrieb-nahme eines neuen Radar-Feldgerätes,eines Coriolis-Massemessgeräts odereines Samson-Stellungsreglers geht, einin FieldCare gespeicherter Projekt-Anla-

genbaum enthält sämtliche relevantenGerätedaten. Der Projektbaum kannzudem später auf jegliche Anlagenände-rung angepasst werden.

Uneingeschränkt aufrüstbar

Die Option, die Anlage mit weiteren Gate-ways aufzurüsten, bleibt uneingeschränkterhalten. Jedes SFG500 deckt physika-

lisch die Anschaltung eines komplettenProfibus-DP-Segments ab. Zusammen-gefasst bedeutet dies, dass die Instand-haltungsmannschaft, die mit Wartungund MSR-Aufgaben betraut ist, dafürSorge trägt, dass vorhandene Daten aus

Sensorik und Aktorik durchgängig doku-mentiert sind. Dabei sollen eine konsis-tente Speicherung der Konfigurationsda-ten und eine zeitgestempelte Dokumen-tation zu den Geräten nicht nur garantie-ren, dass Maschinen und Anlagen effek-tiver laufen, sondern es geht auch immermehr um sicherheitsrelevante Aspekte,wie die Minimierung der Wahrscheinlich-keit von Störfällen. „ Bei der Vielzahl anHerstellern und Gerätetypen, die wir ein-setzen“, so PCS-Engineer Quick, „ wares in der Vergangenheit nicht immerleicht, mit Software-Tools eine Verbin-dung mit den Feldgeräten herzustellen.Diese Situation hat sich mit FieldCarePAM und der SFG500-Anschaltung zumPositiven geändert.“ Die Konstellationvon FieldCare, den installierten Gatewayssowie dem Remote-I/O-System (hier Sie-mens ET200isp), verbessert den Bedien-komfort und die Flexibilität bei der Aus-übung typischer Instandhaltungsaufga-ben im Vergleich zu früher drastisch. ■

www.de.endress.com/sfg500

| Service & EngineeringIntelligente Feldgeräte-Überwachung bei Lanxess

Autor | Stefan Gampp, ProduktmanagerAutomatisierung, Endress+Hauser

„Die Entscheidung, für übergeordnete Asset-Management-Aufgaben separate Gateways,gepaart mit einem zentralen Tool wie FieldCare PAM einzusetzen, bietet für unseren Betriebund die damit verbundenen Tätigkeiten in der

Instandhaltung einen erheblichen Gewinn an Geschwindigkeit und Effizienz.”

Andreas Quick Verantwortlicher PCS Engineer, Lanxess

95912_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RAPP_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:52 Seite 41

Automation im Focus|

Service & Engineering | Echtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen

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Echtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen

Dokumente immer griffbereit

Peter Schumann, Mitarbeiter der Abtei-lung M+R-Technik, holt uns am Em-pfang der Cargill Ölmühle und Mälzereiin Salzgitter ab. Einer seiner Verantwor-tungsbereiche ist die Dokumentationvon über 1.200 Messstellen in allen Pro-zessbereichen. Selbst wenn wir Audito-ren wären, die die Dokumentation kriti-scher Messstellen auf den Prüfstandstellen würden: seine gelassene Ge-mütsverfassung wäre die gleiche gewe-sen. Ob Kontrolleure des internen Car-gill-Sicherheitswesens, von Kunden fürLieferantenbewertung oder unabhängi-ger Zertifizierungsstellen – auch unan-gemeldet kann ihnen Peter Schumannalle Dokumentationsnachweise umge-hend auf Knopfdruck erbringen.

Kritische Messstellen

Schon die grafisch ansprechenden Hin-weisplakate im Eingangsbereich unter-streichen, dass Sicherheit im Werk anerster Stelle steht. Einprägsame Merk-sätze sensibilisieren für dieses Thema.Dass es die Unternehmensleitung damiternst meint, unterstreicht die Tatsache,dass für über 40 sogenannte ‘CriticalSafety Devices’ (CSD) einmal wöchent-lich eine Funktionsprüfung erfolgen muss.Da Hexan als Extraktionsmittel für diePresskuchen in der Ölsaatenverarbeitungverwendet wird, ist das maximale Anla-gensicherheitsniveau für diese Ex-Berei-che einzuhalten. Dafür sorgt u.a. Dichte-,Durchfluss- und Füllstandmesstechnik.

Für die CSDs müssen neben dem Funk-tionsprüfbericht die Wartungs- und Kali-brierarbeiten, Ersatzteillisten, technischeSpezifikationen und Bedienungsanleitun-gen, die Messstellenparametrierung in-klusive der Atex-Zertifikate und der Be-schaffungsvorgang, lückenlos dokumen-tiert sein. Dreht sich die Beweisführungum mit Kunden spezifizierte Qualitätsni-veaus, so reichen Laborergebnisse längstnicht mehr aus. Der Lieferantenauditoreiner Brauerei will prüfen, wie sicherge-stellt wird, dass das für ihn produzierteMalz im vereinbarten Temperaturbereichgetrocknet worden ist. Mit Kalibrierzertifi-katen für die eingesetzten Temperatur-sensoren ist dieser Nachweis neben denProzessaufzeichnungen erbracht. Mess-

Bild | Empfängt Auditoren mitGelassenheit: Peter Schumann,Mitarbeiter der Abteilung M+R-Technik bei der Cargill Ölmühleund Mälzerei in Salzgitter.B

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Das Informationsmanagement kritischer Messstellen per Knopfdruck mit dem W@M-Portal weist geforderte Sicherheit,vereinbarte Qualität und korrekte Abrechnung lückenlos nach, z.B. bei der Cargill Ölmühle und Mälzerei in Salzgitter.

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Automation im Focus | 43

stellen für abrechnungsrelevante Verbräu-che müssen auch regelmäßig kalibriertwerden. Für den Handel mit CO2-Emis-sionszertifikaten ist es wichtig, dass derErdgasverbrauch am Standort korrekt er-fasst wird. Durchflussmessgeräte wie derPromass kommen dort zum Einsatz. Undselbst im Rahmen der ISO9001 ist dieDokumentation von Kalibrierarbeiten und-intervallen notwendig.

Internetbasiert informieren

Mit dem Geräte-Informationssystem W@M(Web enabled Asset Management) stehtein leistungsstarkes Werkzeug für den An-lagen-Lebenszyklus von Prozessinstrumen-tierung zur Verfügung. Über die Seriennum-mer des Gerätes zugeordnet, stellt Endress+Hauser alle Informationen zur Ver-fügung – vom Beschaffungsvorgang überdie Installation und Inbetriebnahme bis zuBetrieb und Instandhaltung. Zugang zu die-sen Informationen erhält der Kunde überdas W@M-Portal. Er selber kann weitere

Informationen wie Planungsunterlagen,Prüf- und Wartungsberichte dort abspei-chern. Ähnlich der typischen Windows-Explorer-Baumstruktur kann er Messstel-len gemäß seiner Betriebsstruktur verwal-ten. Per E-Mail erhält er automatisch Hin-weise auf neue Informationen wie Ser-viceberichte oder Ablösungen von Mess-geräten durch neue Modelle. Vor vierJahren hat Peter Schumann das W@M-Portal bei Cargill Salzgitter implementiert.Um weitere zeitsparende Effekte imMRO-Bereich (Maintenance Repair Ope-ration) zu nutzen, soll zukünftig das Portalmit der Instandhaltungssoftware Maximovon IBM verknüpft werden. Ebenso istdiese offene Struktur des W@M-Kon-zepts auch für die Integration von Gerä-ten anderer Hersteller nützlich.

Rundes Konzept

Seit der Errichtung des Werks erfolgteüber die Jahre die Standardisierung aufEndress+Hauser-Messtechnik. Haupt-

gründe dafür waren das komplette Pro-duktportfolio über alle relevanten Pro-zessparameter mit dem damit verbunde-nen einheitlichen Aufbau der Geräte-Be-dienmenüs und dem FieldCare-Software-Tool für die Gerätekonfiguration. PeterSchumann schätzt auch die gemäßISO/IEC17025 zertifizierten Kalibrier-dienstleistungen, die entweder vor Ortvon Kalibriertechnikern oder für dieDurchflussmessgeräte direkt im Kalibrier-center bei Endress+Hauser durchgeführtwerden. Für ihn zählt hier Schnelligkeit:Eingeschickte Geräte erhält er innerhalbeiner Woche zurück. Das W@M-Portal istdie Lösung, dank der Peter Schumannjeden Auditor unbesorgt empfangenkann, ob angemeldet oder nicht. ■

www.de.endress.com/wam_portal

| Service & EngineeringEchtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen

Autor | Tim Schrodt, BranchenmanagerLebensmittel, Endress+Hauser

Mit dem webbasierten W@M-Portal können An-lagenbetreiber jederzeit auf alle relevanten Infor-mationen zugreifen

Ob Engineering, Beschaffung, Installation, Inbetriebnahme oder Betrieb:Mit dem webbasierten W@M-Portal lassen sich Potenziale zur Kostensen-kung erschließen und Anlagenbetreiber können jederzeit auf alle relevan-ten Informationen zugreifen. Eine Zusatzsoftware ist nicht erforderlich, dasPortal braucht nicht installiert zu werden, der Zugang erfolgt über dieWebsite https://Portal.endress.com. Datensicherheit gewährleistet die ver-schlüsselte Internetverbindung und persönliche Anmeldung mit Benutzer-name und Passwort.

Vorteile für den Anlagenbetreiber:• Weltweiter Zugriff• Datenbackups erfolgen automatisch• Auswahl und Auslegung von Messtechnik per Applicator• Datenübergabe in die Beschaffung• Konfigurieren/Bestellen von Produkten und Ersatzteilen im Online-Shop• Erstellung von Produktlisten (Favoriten) mit voll- oder teilkonfigurierten Produkten

Nutzen für die Instandhaltung:• Vollständige Informationen/Dokumentationen zu allen Messgeräten• Integration von herstellerunabhängig Produkten der MSR-Technik• Bewertung von Prozesskritikalität und Instandsetzungsrisiko eingebauter Produkte• Sicherung der Anlagenverfügbarkeit• Integrierter Aktivitätenplaner unterstützt das Anlegen und Verfolgen von Aufgaben

Weltweiter Zugriff auf Prozessdaten

95930_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RTUI_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:53 Seite 43

Automation im Focus|

Service & Engineering | Kompetenz in digitaler Kommunikation

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Kompetenz in digitaler Kommunikation

Feldbusspezialisten

gebnisse der Integrationstests im Feld-buslabor sowie festgelegte Prozedurenlässt sich die Dauer der Inbetriebnahmeenorm verkürzen. Anhand standardisier-ter Vorgehensweisen werden die Kompo-nenten und Installationen visuell auf An-schluss, Beschädigungen, Beschriftun-gen und Dichtigkeit kontrolliert. Danachwerden elektrische Messungen zu Span-nung, Strom und Leitungswiderstanddurchgeführt sowie mit speziellen Mess-geräten das Bussignal analysiert. Seit Be-ginn der digitalen Kommunikation setztEndress+Hauser-Technologien wie Profi-bus oder Foundation Fieldbus ein. Mit-hilfe dieser Erfahrung wird die Einhaltungkunden- und branchenspezifischer Anfor-derungen erfüllt. ■

www.de.endress.com/feldbus-services

Bild | Feldbusspezialist bei der Netzwerk-überprüfung: So wird die sichere und sta-bile Datenübertragung vom Messgerät bisins Leitsystem gewährleistet.

In den Feldebenen, zwischen Steuerung und dezentralen Ein- und Ausgabegeräten oder Feldgeräten, wird heuteüber Feldbus digital kommuniziert. Für die Gewährleistung der stabilen Datenübertragung müssen Planung undInstallation höhere Anforderungen erfüllen als z.B. analoge 4 bis 20mA-Systeme. Durch vertieftes Fachwissen inder Feldbustechnik füllt Endress+Hauser die Lücke zwischen Geräten und Systemen mit individuellen Dienstleis-tungspaketen und betreut seine Kunden vom Projektbeginn bis zur schlüsselfertigen Übergabe.

Autor | Arne Kröger, ProduktmanagerAutomatisierung, Endress+Hauser

Der Komplettanbieter für Prozessautoma-tisierung übernimmt die Verantwortung fürdas Projektmanagement und die Einhal-tung von Standards. Der Projektmanagerkoordiniert bei Zusammenarbeit mit audi-tierten Vertragspartnern oder kundenspe-zifischen Drittunternehmen die Aufgabenund die vertragsgemäße Umsetzung. AufFeldbustechnik spezialisierte Ingenieuremit ausgeprägten Kenntnissen etwa inEplan, AutoCAD oder Pro Engineer, über-nehmen die Planungen und erstellen dieDokumentationen. Dazu gehören R&I-Schemata, Architekturzeichnungen, elek-trische Anschlusspläne, Reports undMessstellenlisten. Basierend auf den Vor-gaben der Profibus Nutzerorganisationoder Fieldbus Foundation sind genau de-finierte Angaben zu Topologie, Zykluszei-ten, Fisco/Atex-Explosionsschutz, Poten-zialausgleich, Spannungsversorgung undmaximale Geräteanzahl zu beachten.Busparameter werden so ausgelegt, dass

unter Berücksichtigung von zukünftigenAnpassungsmöglichkeiten eine optimalezyklische und azyklische Kommunikationerfolgt. Erforderliche Feldbuskomponentenwie geeignete Referenzkabel vom Typ A,Feldbarrieren oder Segmentkoppler, kom-biniert das Unternehmen unter dem As-pekt einer stabilen und flexibel erweiterba-ren Kommunikation. Getestet wird im ei-genen Feldbuslabor. Spezialisten installie-ren die Feldbussysteme und achten aufErdungs- und Schirmungskonzepte, erfor-derliche Leitungslängen zwischen Feldge-räten sowie korrekt ausgeführte An-schlüsse. Störeinflüsse oder fehlerhafteSignale, z.B. durch Frequenzumrichteroder Versorgungsleitungen, sind ausge-schlossen. Bei der Inbetriebnahme doku-mentieren die Experten jeden Schritt undübergeben dem Kunden das schlüsselfer-tige Feldbussystem. Nach Anschluss desFeldes werden die Geräte ins Leitsystemintegriert und konfiguriert. Durch die Er-

95942_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:54 Seite 44

Automation im Focus | 45

| Anlagensicherheit & IT-SecurityFunktionale Sicherheit

Höchste Anforderungen an den Schutz der AnlageFunktionale Sicherheit

Störfälle in verfahrenstechnischen Anla-gen können zu einer Gefährdung vonMensch, Umwelt oder zu Sachschädenführen. Schutzeinrichtungen mit Mittelnder Prozessleittechnik (PLT) reduzierendas Risiko und bringen die Anlage imStörfall in den sicheren Zustand. Derhohe Wartungsaufwand aufgrund derregelmäßigen Überprüfung der PLT-Schutzeinrichtungen ist zeit- und kos-tenintensiv und reduziert die Anlagen-verfügbarkeit. Häufig sind Fehlerursa-chen bei Sicherheitseinrichtungen sys-tematischer Natur. Zertifizierte Qualitäts-managementsysteme und Entwurfsme-thoden nach IEC61508 vermeiden sys-tematische Fehler. Die 'People for Pro-cess Automation' bieten das umfang-reichste Geräteportfolio für SIL-qualifi-zierte und zertifizierte Messinstrumente

in den Arbeitsgebieten Füllstand, Durch-fluss, Druck und Temperatur sowie inder Analyse eine SIL2-zertifizierte pH-Messstelle. Der Einsatz der Geräte istdirekt ab Markteinführung oder nachverkürzter Betriebserprobung nachNE130 möglich. Das kostenlose Engi-neeringtool Applicator unterstützt denPlaner bei der Geräteauswahl und Aus-legung der Messstelle und bietet vielfäl-tige Berechnungsfunktionen. SichereParametrier-Sequenzen prüfen alle rele-vanten Einstellparameter in den Gerätenund übergreifende Bedienkonzepte. Sowerden systematische Fehler von vorn-herein vermieden. Größtmögliche Anla-genverfügbarkeit gewährleistet auch dieneue Heartbeat Technology am Gerät,mit integrierten Funktionen, permanen-ter Selbstüberwachung, oder das Prüf-

tool Fieldcheck. Die Prüfung erfolgt imeingebauten Zustand, ohne Unterbre-chung der Prozesse oder Öffnen vonProduktkreisläufen. ■

www.de.endress.com/sil

Für eine zuverlässige und effiziente Schutzeinrichtung bietet Endress+Hauser das umfangreichste Gerätepro-gramm, Tools für die sichere Auswahl und Auslegung der Messgeräte sowie kompetente Beratung und Dienst-leistung von Experten.

Bild | Die People for Process Automation sorgen für einen sicheren Zustand der Anlage.

VorteileExperten für zertifizierte Entwick-•lungsprozesseUmfangreichstes Geräteportfolio•Vermeidung von systematischen•FehlernKostenreduzierende und zeitspa-•rende Prüfkonzepte

Endress+ Hauser

Safety Integrity Level

SIL

Autor | Sven Heuer, Marketingmanager Kommunikation, Endress+Hauser

96671_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RTUI_DMY_Automation im Focus 09.03.2015 14:54 Seite 45

Automation im Focus|

Anlagensicherheit & IT-Security | Weltweite technische Sicherheit

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Weltweite Normenkonformität und technisches Know-how

Wissen bringt Sicherheit

Sicherheit in den Prozessen, wie auchfür Umwelt und Personal, spielt in denindustriellen Produktionsabläufen eineherausragende Rolle. Gesetze, Verord-nungen und Richtlinien wie WHG, SIL,Druckgeräterichtlinie oder Atex sindkomplex und fordern den Unternehmenvieles ab, um die Einhaltung von Si-cherheitsstandards zu gewährleisten.Hinzu kommen nationale und interna-

tionale Standardisierungen, Regulierun-gen, Zertifizierungen. Kurz: Die Ent-wickler sowie Hersteller der Prozess-messtechnik und Anbieter entspre-chender Dienstleistungen benötigeneine Menge Know-how, um mit ihrenKunden auf Augenhöhe sprechen zu können. Dies gewährleistet bei Endress+Hauser die Abteilung Techni-sche Sicherheit.

Kundengerechte Umsetzung

„Wir schulen und wir multiplizieren unserWissen. Wir schauen auf die internatio-nale Normungsarbeit und erkennen dieTrends, um unsere Mitarbeiter und unsere Kunden rechtzeitig mit Informa-tionen versorgen zu können. Darüber hinaus arbeiten wir in internationalenGremien aktiv mit, um künftige Normen

Bild | Chemie-Anlage bei Nacht: Der sichere Betrieb wird durch die Einhaltung von Verordnungen undRichtlinien gewährleistet. Eine komplexe Thematik, die Fachwissen und Erfahrung erfordert.

Entwickler von Prozessmesstechnik benötigen viel Know-how. Endress+Hauser profitiert von der Verzahnung mitVerbänden und Gremien – und stellt sein Wissen in Seminaren zur Verfügung.

95327_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RTUI_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:56 Seite 46

Automation im Focus | 47

praxisgerecht und ökonomisch zu ge-stalten”, erklärt Dr. Gerold Klotz-Eng-mann. Der promovierte Kernphysikerwirkt seit 1990 bei Endress+Hauser undleitete im Produktionszentrum Maulburgdie Abteilung Forschung, Entwicklungund Sicherheit. Seit 2008 ist er für dieTechnische Sicherheit und die Internatio-nal Product Safety Group (IPS) verant-wortlich. Die IPS kümmert sich um alleSicherheitsthemen der Endress+HauserProdukt- und Vertriebszentren in allerWelt, kontrolliert Normenkonformität,setzt sie kundengerecht um, führt Schu-lungen durch. Als Entwickler und Her-steller der Messtechnik legen die Pro-duktionszentren ihren Fokus primär aufdie Gerätezertifizierung und die Optimie-rung der Messgeräte. „ Unsere Kundenhaben aber oft weiter gehende Anforde-rungen”, so Dr. Klotz-Engmann. „ Sogibt es die Dampfkesselzulassung nachNorm, Kunden und zuständige Überwa-chungsstellen fordern jedoch Prüfbe-scheinigungen nach Richtlinie. Die Sicht-weisen von Produktion und Markt sindalso oft unterschiedlich.” So erfordertbeispielsweise die Zollunion Russlandsmit Kasachstan und Weißrussland neueeinheitliche Regelungen und Zulas-sungsnormen. Die Konformität zu Nor-men ist ein Muss. Aber Normen ändernsich permanent. Gerold Klotz-Engmannnennt ein Beispiel: Ein Levelflex-Gerätmuss allein für den Explosionsschutzmehr als fünf Normen erfüllen. JedeNorm wird etwa alle fünf Jahre verän-dert – das macht durchschnittlich eineVeränderung pro Jahr.” Hier seien dieProduktentwickler und Zertifizierungsin-genieure gefordert, „ und wir sind dieSchnittstelle zum Kunden”.

Aus erster Hand

Eine weitere zentrale Aufgabe sieht derAbteilungsleiter im breiten Schulungsan-gebot. Es gibt Lehrgänge in der deut-schen Endress+Hauser-Zentrale in Weilam Rhein, direkt beim Kunden vor Ort,auf Netzwerktreffen der Branchenmana-ger in aller Welt und bei anderen Veran-

staltungen. „Um dem Kunden schnell dieaktuellsten Informationen bieten zu kön-nen, gehen wir auch direkt in unsere Ver-triebsbüros.” Kundenschulungen für dieBereiche Explosionsschutz oder funktio-nale Sicherheit stehen natürlich auf demProgramm, „wir sind von den Behördenfür Schulungen im Strahlenschutz, in derKernkraft und ionisierten Strahlung zerti-fiziert. Und wir organisieren Strahlen-pässe. Nicht zuletzt bieten wir individuelleBeratung an und stehen den Kunden alsVerhandlungspartner zur Verfügung, etwaum Lösungen für Probleme bei TÜV-Ab-nahmen herbeizuführen.” Das Thema Si-cherheit im Produktionsprozess wirdimmer unüberschaubarer. Gab es frühernur wenige EU-Verordnungen und Richt-linien, so gibt es heute eine Vielzahldavon (Explosionsschutzrichtlinie, Druck-geräterichtlinie, Lebensmittelverordnung,Störfallverordnung). Aber auch die Anfor-derungen innerhalb der Richtlinien undNormen werden immer vielfältiger: früherwaren es im Ex-Schutz nur Zone 0, 1und 2, heute auch die Zonen 20, 21 und22 und die Gerätegruppe III für Staubex-bereiche. In den letzten Jahren hat sichauch die Anzahl der Zündschutzartenfast verdoppelt. „ Die Kunden verlassensich darauf, dass die Zulieferer sich umdiese Themen kümmern”, so Dr. Klotz-Engmann. Ein weiterer Trend: Die Anfra-gen zur Beratung steigen. Beim Kundenselbst ist immer weniger Know-how ge-bunden. Endress+Hauser schult, z.B. inSachen WHG, sogar den TÜV. Und über-nimmt immer mehr Aufgaben, die früherin den Abteilungen beim Kunden erledigtwurden. Nicht zuletzt gehört die Mitarbeitin Prüf- und Regulierungsgremien zurAufgabe der ‘People for Process Safety’von Endress+Hauser. Überhaupt ist dieVerzahnung mit Verbänden, Gremien undanderen Unternehmen von hoher Bedeu-tung für ‘sicheren’ Fortschritt. Beispiel SILRoadshow: Die Messtechnik-Spezialistenaus Weil am Rhein führen alljährlich ge-meinsam mit weiteren Unternehmensowie dem TÜV Süd, die LehrgangsreiheSafety Integrity Level (SIL) in der Praxisdurch. „Von der sehr guten Kooperation

und dem engen Kontakt mit Normungs-gremien, TÜV und vielen weiteren Fach-leuten profitieren alle, auch wir. Es bringtuns enormes Know-how und dieChance, Trends rechtzeitig zu erkennenund uns entsprechend zu entwickeln. Wirsind in Herstellerverbänden wie demZVEI vertreten und an der Erstellung ge-meinsamer Positionspapiere beteiligt.”

Security immer wichtiger

Die sicherheitsrelevanten Branchen ken-nen sich bereits sehr gut aus in derfunktionalen Sicherheit. Aber die konti-nuierlichen Neuerungen von Normenhaben zur Folge, dass diese Thematiknicht irgendwann abgeschlossen ist,sondern ein fließender Prozess bleibt.„ Westeuropa hat zehn Jahre Vor-sprung, was das Safety Know-how an-geht”, meint Dr. Klotz-Engmann. „ In an-deren Ländern, in Russland oder China,setzt man sich erst jetzt langsam mitneuen Themen wie funktionale Sicher-heit auseinander.” Und wie sieht der Ex-perte die moderne Produktionsanlage in20 Jahren, beim Thema Industrie 4.0,Machine-to-Machine-Kommunikation,Selbstüberwachung ...? „ Nicht Safetyist das bestimmende Thema der Zu-kunft, sondern Security. Je mehr allesmiteinander vernetzt wird, desto größerwird die Gefahr durch Angriffe vonaußen. Wir müssen es schaffen, dassGeräte nicht manipuliert werden könnenund auf Daten nicht unbefugt zugegrif-fen wird. Zumal in Schutzanlagen diefunktionale Sicherheit verloren gehenwürde. In diesem Bereich werden dieKunden uns fordern.” ■

www.de.endress.com/ anlagensicherheit

| Anlagensicherheit & IT-SecurityWeltweite technische Sicherheit

Autoren | Thomas Kaufmann, Marketing-manager Services, Endress+Hauser /Sven Heuer, Marketingmanager Kommu-nikation, Endress+Hauser

95327_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RTUI_STE_Automation im Focus 09.03.2015 14:56 Seite 47

Automation im Focus|

Anlagensicherheit & IT-Security | IT-Security gegen Datenangriffe

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Back-up von Einstellungen und Daten•Erstellung von Software-Aktualisierun-•

gen und Sicherheits-Updatessichere Wireless-Verbindungen•

Weitere Anforderungen an sichereFeldmessgeräte sind die sichere Fern-wartung, Überwachung ihrer Kommu-nikation sowie die Datensicherheit beider Speicherung.

Manipulationssicher

Die Zugriffsrechte auf sensible Parame-ter sind klar geregelt. Bei Problemenund spezifischen Maßnahmen müssenExperten, meist über eigene Schnittstel-len, zugreifen können. Der Zugriff durchdas Unternehmenspersonal wird durchelektronische Unterschriften, ID- undPasswort-Zuordnungen, Audit Trails undzuordenbar aufgezeichnete Daten kon-trolliert. Die Geräte müssen, je nach Ein-satzort oder Komplexität, unterschied-lichste Anforderungen zur Informations-sicherheit erfüllen, manipulationssichersein – und sollten den Operator miteiner geführten, unkomplizierten Bedie-nung bei der Arbeit unterstützen, umFehler zu vermeiden. ■

Bild: © istockphoto.com/tihamertorok

Im digitalen Zeitalter wachsen die Herausforderungenan die Anlagensicherheit. Information Security ist zueinem entscheidenden Baustein für die Sicherung in-dustrieller Prozesse geworden.

Autor | Sven Heuer, MarketingmanagerKommunikation, Endress+Hauser

IT-Security gegen Datenangriffe

Process Security

Anlagensicherheit? Schön und gut.Doch ‘Process Security’ ist ein weit rei-chender Begriff. Je mehr automatisiertund miteinander vernetzt wird, destosensibler müssen Daten und Schnittstel-len gegen Gerätemanipulationen undZugriffe auf Daten geschützt werden.„ Die Techniken zur Informationssicher-heit verändern sich. Verwundbarkeit undBedrohungsszenarien, etwa durch ge-

zielte Angriffe von außen, nehmen zu”,weiß Dr. Gerd Wartmann, Director Infor-mation Security der Endress+HauserGruppe. „Deshalb müssen die einzelnenKomponenten Grundregeln gehorchen,die es erlauben, die Schutzziele des Ge-samtsystems zu erfüllen.”

Richtlinien

Die Anforderungen der Information Se-curity an die Feldebene der Prozessau-

tomatisierung werden in Richtlinien undNormen zusammengefasst und definiert.Zum Beispiel in der Normenreihe derIEC62443 (14-teilig), in der VDE2182(Informationssicherheit in der industriel-len Automatisierung), in der FDA21CFR(für die pharmazeutische Industrie) oderin branchenorientierten Anforderungenwie Namur NA115, BDEW... Messtech-nologie-Entwickler müssen nicht nur

deren Einhaltung gewährleisten. DamitFeldmessgeräte IT-sicher das tun kön-nen, was sie sollen – messen, verarbei-ten und Daten zur Verfügung stellen –,müssen grundsätzliche Security-Anfor-derungen bereits bei der Entwicklungder Geräte und bei ihrem Einsatz be-rücksichtigt werden:

Regelung von Zugriffsrechten•Parameterschutz, also Schutz vor•

nicht gewünschten Änderungen derGeräteeinstellungen

„Die IT-Sicherheitsfunktionen sind kein Selbstzweck. Damit garantieren wir, dass

Feldmessgeräte auch beim Einsatz von IT-Techniken ihre messtechnischen Funktionen

zuverlässig erfüllen.”Dr. Gerd Wartmann, Director Information Security, Endress+Hauser-Gruppe

Bild | Je mehr automatisiert und miteinandervernetzt wird, desto sensibler müssen Datenund Schnittstellen gegen Gerätemanipulatio-nen und Zugriffe auf Daten geschützt werden.

95283_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:57 Seite 48

Automation im Focus | 49

| Know-howSchulungen, Seminare, Messen, Videos...,

Schulungen, Seminare, Messen, Videos...Sie möchten mehr wissen?

Zahlreiche Schulungen unterstützen bei derkompetenten Abwicklung von Produktions-prozessen und werden dort durchgeführt,wo es für den Anwender am komfortabels-ten ist: direkt vor Ort, online, im lokalen En-dress+Hauser Sales Center oder in Schu-lungszentren. Im Internet besteht zudemdie Möglichkeit über Filterfunktionen ‘sein’Schulungsthema auswählen. HochwertigeLernprogramme und fachspezifischesKnow-how für die Prozessautomatisierungwerden in Zusammenarbeit mit der Intelli-gent Media Systems AG online angeboten.Mitarbeiter in technischen Betrieben oderStudierende können sich rund um die Uhr,kostenfrei zum Thema Messtechnik undAutomatisierungslösungen qualifizieren. DerGratis-Erwerb von professionellem WissenSpezialisten der Prozessautomatisierung

dient der Sicherheit durch qualifiziertes Per-sonal. Über die Einstiegsseite gelangt derUser direkt in die Online-Lernprogramme.Neben dem erworbenen Wissen erhaltendie Teilnehmer zu jedem Online-Training einBestätigungszertifikat. Zur Auswahl stehenu.a. sicherheitstechnische Trainings zu denThemen Explosionsschutz international,Grundlagen der digitalen Kommunikation,Funktionale Sicherheit in der Prozessindus-trie. Die Nettolernzeit beträgt ca.60 bis 120Minuten je Online-Training.

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Individuelle Seminare und RoadshowsIn Seminaren werden branchenspezifischdie neuesten Produkte, Services und Lö-

sungen vorgestellt. Die Roadshow mitdem großen Showtruck zeigt anhand vollfunktionsfähiger Exponate typische Instal-lationen auf, wie sie in der branchentypi-schen Praxis zu finden sind.

www.de.endress.com/ seminare

Workshops und AustauschIm Gegensatz zu Konferenzen, Messenoder Ausstellungen bieten Branchen-Sum-mits die Möglichkeit, kundenspezifischenProbleme und Herausforderungen detail-liert zu besprechen und zu diskutieren. DieVeranstaltungen bieten interessante Bei-träge, Round Tables, interaktive Work-shops und Möglichkeiten zum Networking.

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Auf allen Gebieten der Automatisierungs- und Messtechnik bietet Endress+Hauser Möglichkeiten, tiefer gehendeInformationen zu sammeln. Dazu gehören ein breites Schulungsprogramm, Seminare & Roadshows, Messen,Homepages, Videos und vieles mehr.

96659_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:57 Seite 49

Know-how | Schulungen, Seminare, Messen, Videos...,

in der Praxis’ oder im Webcast z.B.über sichere Schiffsentladung nachWHG und SIL.

www.de.endress.com/ mediathekBitte wählen Sie unter Medientyp "Videoinformationen" aus.

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Kundenmagazine / SparbuchDie Kundenmagazine ‘kurier’ und‘perspektiven’ als PDF zum Download

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‘Sparbuch’, mit vielen Tipps, wie Sie inIhrem Anlagenbetrieb die Kosten redu-zieren können.

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Kommen Sie zur MesseGelegenheiten zum persönlichen Gespräch, hautnah an individuellenPräsentationen, bieten die großen In-dustriemessen. Hier erleben Sie aktu-elle Produkte in realen Anwendungen,dazu Lösungen und Services und dasalles aus einer Hand. Die ‘People forProcess Automation’ sind persönlichfür Sie da, u.a. auf folgenden Veranstal-tungen:

Hannover Messe•(13.-17. April, Halle 11, Stand C39)SMART Automation Austria in Linz•(19.-21. Mai; Stand 444) Achema in Frankfurt•(15.-19. Juni; Halle 11.1, Stand C27)

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Hinweise: Applikationsberichte, Praxisbeispiele, Schaltungen, Listings undManuskripte werden von der Redaktion gerne angenommen. Sämtliche Ver-öffentlichungen im SPS-MAGAZIN erfolgen ohne Berücksichtigung eineseventuellen Patentschutzes. Warennamen werden ohne Gewährleistung einerfreien Verwendung benutzt. Alle im SPS-MAGAZIN erschienenen Beiträgesind urheberrechtlich geschützt. Reproduktionen, gleich welcher Art, sind nurmit schriftlicher Genehmigung des TeDo-Verlages erlaubt. Für unverlangt ein-gesandte Manuskripte u.ä. übernehmen wir keine Haftung. Namentlich nichtgekennzeichnete Beiträge sind Veröffentlichungen der SPS-Redaktion. Haf-tungsausschluss: Für die Richtigkeit und Brauchbarkeit der veröffentlichtenBeiträge übernimmt der Verlag keine Haftung.

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Impressum

HomepageKostenfreies Informationsmaterial zu vie-len Branchen, Messaufgaben und Auto-matisierungslösungen finden Sie als PDFund E-Paper zum Download oder alsPrintprodukt auf

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AnlagensicherheitSicherheitstechnische Unterlagen zu The-men wie SIL, Explosionsschutz usw. auf

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96659_Endress+Hauser Messtechnik GmbH _ Co. KG_RLUT_PRO_Automation im Focus 09.03.2015 14:58 Seite 50

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