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paul.Dezember 2011 & Januar 2012

Date post: 08-Mar-2016
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Seit Mai 2011 erscheint paul. monatlich als Kooperation der Redaktion der paul.Hochschulgruppe an der Universität Passau und des paul.Verlags. Zum 15. jedes Monats ist Paul über 8000 Mal an mehr als 300 Auslagestellen auf dem Campus und dem Stadtgebiet Passau zu finden. Natürlich kostenlos und immer unbezahlbar.
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kostenlos . nr 07 . dezember 2011/januar 2012 . paul-lesen.de
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Ausgabe 7.2011.Dezember/Januar.3

paul.EDITORIAL

IMPRESSUM

paul.Verlag Thundorfer Str. 10 93047 Regensburg eMail: [email protected] web: www.paul-verlag.de

Herausgeber Thomas Raab, Martin Schwenke Chefredaktion & Anzeigen Thomas Raab (V.i.S.d.P.) [email protected] [email protected] Redaktion Hochschulgruppe Birgit Ankerl, Max Philipp Brüchmann Autoren & Fotografen Aigner Heike, Ankerl Birgit, Bertram Ka-tharina, Braun Verena, Brüchmann Max Philipp, Carstens Christina, Endrös Julia, Götz Sebastian, Gulder Lena, Hiermeier Lena, Hurmer Sarah, Kohn Lisa, Lubi-anski Leonie, Österreich Miriam, Raab Thomas, Riedl Ann-Kathrin, Smentek Stella, Stone Thomas, Theil Ramona, Trinkl Laura, Wernick Fridolin

Titelbild Max Philipp Brüchmann Satz & Layout Thomas Raab

Lektorat: Gerd Groh

Erscheinung 10 mal pro Jahr Druckauflage mind. 8.000 Exemplare

Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der 3. des Erscheinungsmonats. Es gelten die Preise der Mediadaten 2011 vom Juni. Gerichtsstand Regensburg

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir verabschieden uns dieses Jahr mit einem Weih-nachtsgedicht von „Ingrid Höft“.

O du scheene Weihnachtszeit Bin i im Weihnachtsstress moi drin, ham guadn Vorsätz wenig Sinn. Do kon de Sach i drahn und wendn, ‚s werd wia oi Jahr im Chaos endn. Und is da heilig Omd erst do, dann fangt de Gaudi richtig o! Da Baam is bucklat wia oiwei und d‘ Gschenka passn ned – ja mei... De Kinda, dene is sauschlecht, de Weißwiarscht mog hoit koana recht. Da Fernseh lafft seit in da Friah, da Opa is beim drittn Bier... Da Onkl Hans beschwert se grod, weil er jetzt no koan Punsch ned hod. Und d‘ Schwiegamuadda is am schrein: Mecht wissn wo de Platzal bleim. De Oma jammad, kon nix essn, sie hod ihr Biß dahoam vagessn. Und unsa Hund, is ned zum glaam, der macht sei Gschäft, grod hintan Baam. Im Fernseh singans Weihnachtsliada... A gscheida Schnaps der waar ma liaba. Und draußn foit da erste Schnee auf Weihnachtn, is des ned schee? Und plötzlich hör i, von da Weitn, no irgendwo a Handy leitn... Do muaß i zwengs der Hetzerei im Sitzn scho am Schlaffa sei! Do denk i mia, schlafdamisch no, wia greislig oft a Draam sei ko

Wir wünschen Frohe Weihnach-ten, ein Gutes Neues Jahr und viel Gesundheit!

Dein paul. Team

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4.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Inhalt

paul.‘s Weihnachtsumfrage 6 An Weichnachten...

Stetig steigende Besucherzahlen 10 Die Bahnhofsmission in Passau.

Ein Tag im Theater 12 paul. besucht die Vorbereitungen zur letzten Vorstellung von „My Fair Lady“.

Von der Dreiflüssestadt... 16 ... in die Metropole London. Hare Krishna 20 Eine Verbindung zu Gott herstellen.

Rock your life e. V. 22 Irgendwo zwischen Coach und Kumpel.

Angeberwissen zum Weihnachtsfest 26 9 Weihnachtsbräuche und Ihre Geschichten.

Pippo Pollina in concerto 28 Über die Grenzen trägt uns ein Lied.

The Blues Brothers 29 Zwei Männer in schwarzen Anzügen.

Helden unserer Kindheit 30 Anime-Stars: Sailor Moon, Die Kickers, Mila.

Sportmomente (2) 32 Nowitzki versenkte Spanien im Mittelmeer. Das ist ganz schön cool 34 Dem Profi-Streetboarder Gotthard Pilsner ein-mal auf die Füße schauen.

REGIONAL

REPORTAGE

VEREIN

SPORT

KULTUR

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.5

Tipps für die Geschenkefrage 38 Weihnachten steht vor der Tür.

Alle Jahre wieder... 42 paul.‘s last minute Weihnachtsgeschenke.

paul. zu Gast im Bahnhof Neustift 44 paul. Gastrokritik

Die paul.Sneakpreviews 46 Wir berichten über die Filme „Kein Sex ist auch keine Lösung“ und „The Help“.

Der paul.CDtipp 48 Das neue Nickelback-Album „HERE AND NOW“ im paul.Test.

Eine neues Wohnzimmer für Studenten 50 Ein halbes Jahr Kulturcafete Nikolakloster.

Hartnäckig, Ausdauer und eine... 59 10 + 1 Fragen an den ehemaligen Kanzler der Universität Passau Ludwig Bloch.

Spende Dein Pfand 54 Studentenorganisation SIFE beweist in Passau soziales Engagement.

Kalender 60 Eine Vorschau auf die kommenden Veranstal-tungen in Passau.

TIPP

CAMPUS

KALENDER

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6.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.regional

...stehe ich ein bisschen später auf wie gewohnt. Danach ma-che ich eine kleine Tour durch Behörden und Einrichtungen,

die an Weihnachten Dienst haben, wie zum Beispiel Po-lizei, Gefängnis und Krankenhaus und bringe ein paar „Leckerl“ und einen Kalender mit. Wenn ich nach Hau-se komme, wird zusammen gekocht: es gibt wie jedes Jahr Würstel mit Sauerkraut. Das Schöne an Weih-nachten ist, dass alle meine fünf Kinder heim kommen und wir zusammen essen und Weihnachten feiern.

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war eine Carrera Bahn, als ich noch ein Kind war. (Jürgen Dupper, Oberbür-

germeister der Stadt Passau, 50)

paul.‘s Weihnachtsumfrage 2011An Weihnachten...

...stehe ich früh auf, da ich nochmal kurz ins Geschäft muss. Gegen 15.00 Uhr fahre ich zu meinen Eltern und verbrin-ge den Nachmittag bei ihnen. Heilig Abend feiere ich mit meiner Freundin. Zum Essen gibt’s bei uns wie jedes Jahr, Sauerkraut mit Bratwürsten.

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war ein Laptop von meinem Vater und viel Freude konnte ich meiner Freundin mit einer Musicalkarte für König der Löwen in Hamburg bereiten.

(Markus Schumann, Besitzer des Clubs Vio´s, 34)

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.7

…stelle ich morgens den Weihnachtsbaum auf, den dann meine Frau und meine Kinder schmücken. Während meine Familie

in die Kirche geht, bereite ich das Essen vor und gehe noch eine Runde laufen, was für mich alljährlich ei-

nen kleinen Höhepunkt darstellt, da alles wie aus-gestorben wirkt. Nach der Kirche wartet die ganze Familie darauf, dass das Glöckchen ertönt und ich sehe „gerade noch das Christkind aus dem Fens-ter verschwinden“. Anschließend gibt es Besche-rung und unser traditionelles Festmahl Pute mit

Rotkohl und Klöße, oder wie man in Bayern sagt „Blaukraut und Knödel“.

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war ein Indianer Fort, das ich mit acht Jahren bekommen habe. (Prof. Dr. Ralf

Hohlfeld, 45)

…habe ich kaum Stress, da die meisten Erledigungen schon am Vortag ge-macht wurden. Der Baum wurde mit den Kindern auch schon geschmückt und so verbringen wir den Tag damit, mit dem Hund spazieren zu gehen und meine Mutter zu besuchen. Nach dem Essen, unser traditionelles Raclette und nach der Bescherung besuchen wir die Christmette um 22.00 Uhr.

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war als Kind ein ferngesteuertes Auto. Heute freue ich mich besonders über jegliche Jagdartikel.

(Dr. Helmut Ring, Vorstand der Löwenbrauerei,46)

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8.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

...gehe ich traditionellerweise mit meiner kleinen Toch-ter zur Kirche. Im Anschluss feiern wir mit der Fami-lie meines Mannes Heilig Abend, wo es Gans und Knödel gibt.

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war etwas verfrüht (schaut lächelnd auf ihre kleine Tochter im Kinderwagen). Ansonsten habe ich mich ein-mal sehr über einen Ring gefreut. Persönlich kann ich mit Wellness-Gutscheinen immer punkten.

(Karin Pauli, Mitarbeiterin im Amtsgericht, 25)

...verbringe ich den ganzen Tag mit meiner Familie. Abends gibt es Raclette und anschließend Besche-rung. Am meisten habe ich mich bis jetzt über ei-nen Puppenwagen mit einer Puppe gefreut, als ich noch kleiner war. Mit einer sehr persönlichen Bilderleinwand gelang mir bis jetzt die schönste Weihnachtsüberraschung.

(Tabea Epp, Auszubildende in der Fachakademie Deggendorf, 16)

paul.REGIONAL

Text & Fotos: Christina Carstens, Ramona Theil

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.9

...werden wie jedes Jahr alle Verwandten abgeklap-pert. Da ich dieses Jahr bei meiner Mutter feiern werde, muss ich nicht zur Kirche gehen, bei mei-nem Vater wäre das anders. Dieses Jahr gibt es Ente, doch das ist eine Ausnahme, denn norma-lerweise gibt es bei uns immer Wild.

Zu Weihnachten bekomme ich jedes Jahr viel Geld, worüber ich mich immer sehr freue. Mir selbst gelang mit einem Ring eine tolle Weihnachtsüberraschung.

(Julian Müller, Jurastudent, 22)

...verbringe ich den ersten Teil des Tages am Christkindlmarkt, um den Stand abzubauen. Anschließend feiere ich mit meiner Familie. Wie je-

des Jahr gibt es bei uns Rotbarschfilet, was eine erfreuliche Abwechslung zur wochenlangen Ernährung am Weih-

nachtsmarkt mit Bratwürsten ist. In die Kirche gehen wir jedoch erst am ersten Weihnachtsfeiertag.

Als ich als Kind ein Fahrrad geschenkt bekam, habe ich mich riesig gefreut. Ich persönlich konn-te meinen Mann sehr mit einem selbstgestrickten Pullover überraschen.

(Gabi Gottschalk, Besitzerin eines Glühweinbon-bon-Standes am Christkindlmarkt, 50)

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paul.regional

Draußen wird es kalt. Schon lange hat es wieder regelmäßig unter null Grad. Die Menschen lau-fen frierend von Geschäft zu Geschäft und freu-en sich, in ihr warmes Zuhause zurückzukehren. Doch manche auf Passaus Straßen können dies nicht. Diese Menschen haben kein warmes Heim, in dem sie sich in der kalten Winterzeit verkriechen und vor der Kälte fliehen können.

Zwar kein warmes Heim, aber einen kurzfristi-gen Unterschlupf für hilfebedürftige Menschen bietet seit 1894 die Bahnhofsmission - heute betrieben von der Caritas. Auch in Passau ist sie vertreten. Neben der Unterstützung von Reisenden auf unterschiedliche Weisen, zum Beispiel in Form von Ein- und Ausstiegshilfen oder einem Betreuungsangebot, hat die Bahn-hofsmission alleine im Jahr 2010 fast 900 Men-schen einen Unterschlupf geboten. „Und man

sieht es kaum noch auf den ersten Blick, dass jemand obdachlos ist“, erzählt Heidi Mayrhuber. Die gelernte Krankenschwester ist eine von zwei Leiterinnen der Bahnhofsmission Passau. Jeder Hilfesuchende kann, sofern er nicht alkoholisiert ist, sich in der Bahnhofsmission zu einer kleinen Stärkung einfinden.

Auffallend ist besonders in der letzten Zeit hier-bei der rapide Anstieg von jungen, wohnungs-losen Menschen, die regelmäßig in die Mission kommen. Der Anteil der 18 – 25-jährigen liegt in der Zwischenzeit bei fast 25 Prozent. Für viele junge Arbeitslose ist hier die Bahnhofsmission immer wieder ein Ort, neue Menschen kennen zu lernen und sich zu treffen. „Armut ist meist nicht nur materielle Armut, sondern viel mehr auch verbunden mit einer Armut an Kontakten und Einsamkeit durch Ausgrenzung“, so Mayr-

Stetig steigende Besucherzahlen Die Bahnhofsmission in Passau

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huber. Wirft man einen Blick auf die Bedürftigen-hilfe im Winter, so verändert sich die wohltätige Arbeit der Mitarbeiter der Bahnhofsmission im Vergleich zu den wärmeren Jahreszeiten eher weniger. Überwiegend werden zum Beispiel mehr warme Getränke ausgeschenkt und die Gäste bleiben in der Regel auch länger, jedoch kommt es zu keinem vermehrten Anstieg von Besucherzahlen im Winter. Höher sei die Anzahl der bedürftigen Besucher generell, die im letzten Jahr in der Rückschau um etwa 200 Menschen gestiegen sind. Und doch: „Auch wenn sich die Betreuung von Bedürftigen im Winter nicht sonderlich verändert, achten wir doch ab und zu verstärkt darauf, ob unsere ‚Stammgäste’ re-gelmäßig kommen“, sagt Mayrhuber. Denn über längere Zeit bauen sich schon so etwas wie persönliche Bindungen auf, die bis zu einer festen Grenze auch ganz normal zum Berufs-alltag dazugehören.

Mit elf Mitarbeitern ist die Einrichtung am Pas-sauer Bahnhof eine kleine Anlaufstelle. Um auch stadtübergreifende Projekte zu realisieren, arbei-tet sie über das Jahr immer wieder mit anderen Bahnhofsmissionen in Deutschland zusammen. Im Stadtgebiet suchen die Mitarbeiter aktiv nach Hilfebedürftigen an den verschiedenen Brenn-punkten und sprechen Ungerechtigkeiten und neue Schwerpunkte beim Caritasverband für die Diözese Passau und auch der Stadt selber an. Solch aktuelle Brennpunkte sind beispiels-weise die steigende Anzahl an Ausländern, die die Bahnhofsmission aufsuchen und der sich stetig erhöhende Anteil der Frauen, die auf der Straße leben und mittlerweile ein Fünftel aller Wohnungslosen ausmachen.

Die Bahnhofsmission Passau ist in Trägerschaft des Caritasverbandes der Diözese Passau e.V. und finanziert sich auch durch Zuschüsse der Kirche und durch Spenden. Doch die Woh-

nungslosenhilfe ist trotz vieler Spenden immer noch ein defizitärer Bereich, der weiterer Unter-stützung bedarf. Mit unterschiedlichen Aktionen wird regelmäßig versucht, der Wohnungslosen-hilfe und damit auch der Bahnhofsmission finan-ziell unter die Arme zu greifen. So lud Mitte No-vember die Caritas die Passauer Bevölkerung ein, in der Nähe der Stadtgalerie in Richtung Bahnhofstraße ein Zeichen ihrer Solidarität mit Menschen in Not zu setzen und die wohltätige Aktion zu unterstützen. Weitere Veranstaltungen folgen!

Informationen zu Hilfseinrichtungen der Bahn-hofsmission in Passau und Deutschland gibt es unter: http://www.bahnhofsmission.de. Alles weitere zu Terminen und Projekten der Caritas ist unter http://www.caritasverband-passau.de zu finden.

Text: Miriam ÖsterreichFotos: Max Philipp Brüchmann

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Ein Tag im ThEaTEr!.paul. besucht die Vorbereitungen zur letzten

Vorstellung von „My Fair Lady“

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Ausgabe 6.2011.November.13

paul.reportage

Die Stimme von Eliza Doolittle – dem Blumen-mädchen, dem ein sehr von sich überzeugter Sprachwissenschaftler Manieren antrainiert – er-klingt auf der Bühne und alles ist so, wie es sein soll. Jede Requisite, die für „My Fair Lady“ be-nötigt wird, ist genau dort, wohin sie gehört. Den Sessel mit seiner antik geschwungenen Lehne haben kurz vor Beginn der Szene fleißige Hände bei geschlossener Leinwand ins Blickfeld des Publikums geschoben. Er stand nur zwei Me-ter weiter links, sofort griffbereit gleich außerhalb der Bühne, wie so viele der anderen Requisiten: der glänzende, grüne Bademantel, der kleine Vogelkäfig, das Grammophon.

Dass die Vorstellung so reibungslos ablaufen kann und dass alles seinen festen Platz hat, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern grenzt je-des Mal eher an ein kleines Wunder, da mehrere Dutzend Menschen vor und auch während der Vorstellung, für das Publikum unsichtbar, ihre Hände im Spiel haben.

Konrad Krukowski, Referent für Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Landes-theater Niederbayern (und in einer Nebenrolle als Professor Karpathy sogar Schauspieler im Musical „My Fair Lady“) gewährt paul. kurz vor der letzten Aufführung einer der erfolgreichs-ten Inszenierungen des Landestheaters einen einzigartigen Einblick hinter die Kulissen des Theaterbetriebes. Noch zehn Minuten vor der Aufführung stehen wir hinter dem Vorhang und staunen über die ausgeklügelte Bühnentechnik, bei der viele Kulissenelemente platzsparend über der Bühne hängen und bei Szenenwech-seln von oben herabgelassen werden. Wer hätte gedacht, dass es so leicht sein kann, einen Blu-menmarkt in ein Wohnzimmer zu verwandeln?

Unsere Führung beginnt in einem Vorraum zum Orchestergraben. Produktive Theater-Kreativität

finden wir hier noch nicht, sondern eher einen Abstellraum – Notenblätter lagern in abgegriffe-nen Kisten mit der Aufschrift „Lady“, Notenstän-der und Instrumente stehen eng beieinander. An der hölzernen Decke sind Scharniere erkennbar. Auf eine entsprechende Frage hin erklärt Kon-rad Krukowski: „Ja, wir sind hier schon unter der Bühne.“ Die Scharniere gehören zu Luken, die Schauspielern einen Durchstieg nach oben er-möglichen. Sie werden jedoch nicht genutzt, da sie sich zu weit hinten auf der eher ungewöhn-lich langen Bühne befinden – eine der vielen Besonderheiten im Stadttheater, das in Passaus ehemaligem Fürstbischöflichen Opernhaus un-tergebracht ist.

Nun beherbergt der Spielstandort der Dreiflüsse-stadt den Sitz der Musikabteilung des Verbunds der drei Landestheater Niederbayerns Passau, Landshut und Straubing. Opern, Operetten und Musicals werden also in Passau arrangiert, während man sich in Landshut auf Schau- spiel konzentriert.

Wir gehen nur ein paar Schritte weiter und be-finden uns im Orchestergraben, der noch einmal um einiges schmaler ist, als der Raum dahinter. Aus Gründen der Akustik ist der Orchestergra-ben an Decke und Rückwand gut isoliert und

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paul.reportage

außerdem mit mehreren Monitoren ausgestat-tet, die in der Enge auch dem Musiker ohne Sicht auf den Dirigenten noch Blickkontakt zu diesem ermöglichen. Im Übrigen sind auch am Bühnenrand Monitore angebracht, damit auch die Sänger in jeder Position den Dirigenten se-hen können – wenn ein Sänger also scheinbar verträumt in die Ferne schaut, wartet er vielleicht nur auf sein Signal.

Während unseres Besuchs ist der musikalische Leiter des Landestheaters Niederbayern, Basil Coleman, gerade dabei, Maria Magdalena Rabl, die Hauptdarstellerin in „My Fair Lady“, beim Einsingen zu unterstützen. Diese begegnet uns ein wenig später noch einmal, inzwischen voll kostümiert, am Treppenaufgang vor den Gar-deroben. Neben Frau Rabl stehen große, höl-zerne Kästen, die unsere Eliza schon beinahe überragen. Der Lack blättert bereits ab und die Ecken sind leicht abgerundet von der jahrelan-gen Nutzung. In ihnen werden die Kostüme, Pe-rücken und alles, was ein mehr als 100-köpfiges Ensemble eben braucht zwischen den drei Theatern hin und her transportiert. Im Moment sind sie leer, schließlich spielt „My Fair Lady“ heute in Passau.

„Wenn wir heute außerhalb Passaus spielen würden, wären wir wahrscheinlich schon um vier mit dem Bus losgefahren.“, schätzt Konrad Krukowski, um gleich darauf einen bestimmten Zwischenruf zu ernten: „Um drei!“, ergänzt Ma-ria Magdalena Rabl lächelnd. Sie wirkt ein biss-chen surreal, wie sie da in ihrem altmodischen Blumenmädchenkostüm inmitten eines schlich-ten, modernen Treppenhauses steht. Aber an so einen Anblick muss man sich hier wohl ge-wöhnen. Ähnlich sieht es nämlich in der Maske aus, in der ein weiterer Schauspieler gerade den letzten Schliff für seine Rolle verpasst bekommt. „Viele schminken sich auch selbst“, erzählt uns

die Maskenbildnerin. „Zu uns kommen vor al-lem die Hauptdarsteller. Außerdem sind wir für aufwändigere Angelegenheiten zuständig, wie z.B. Nasen und Bärte ankleben.“ Und für die Perücken - ein Thema für sich. Bis zu hundert Stunden sitzt man, bis die – übrigens echten – Haarsträhnen alle in das Haarnetz geflochten sind, später hat eine Haartracht von etwa 30cm Länge einen Wert von etwa 2500€. Oft werden für ein Stück extra neue Perücken angefertigt, ebenso wie die Kostüme.

Diese werden den Schauspielern nur wenige Treppenstufen von Maske und Garderoben ent-fernt auf den Leib geschneidert. Hier, im obers-ten Stockwerk des Gebäudes, befindet sich die Schneiderei, wo an mehreren Arbeitsplätzen die imposantesten Bühnenoutfits entstehen. Die Entwürfe werden vom Kostümbildner erstellt, der zuvor in Zusammenarbeit mit Regisseur und Bühnenbildner das ästhetische Konzept für eine Produktion entwirft.

Der eigentliche Kostümfundus und die Werk-stätten sind aufgrund ihrer immensen Größe nach Meierhof ausgelagert worden; Accessoires wie Schuhe, Hüte oder Gürtel lagern aber noch immer direkt im Stadttheater – der Traum einer jeden Frau, dort einen Tag verbringen zu dürfen.

Auch während einer Vorstellung sind Garde-robieren präsent, die den Schauspielern beim Kostümwechsel behilflich sind. Es kann vorkom-men, dass je nach Inszenierung nur wenige Se-kunden Zeit für einen Kostümwechsel bleiben, daher sind auch diese Abläufe choreografiert. Gerade bei komplizierteren Kleidungsstücken wird dann auch mit kleinen Tricks gearbeitet, wie zum Beispiel versteckten Klettverschlüssen, damit alles schnell geht.

Nicht nur die Garderobieren sind wichtige Mit-

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glieder der „unsichtbaren“ Theatercrew. Da wäre zum Beispiel auch der Ausstatter, der für jede Inszenierung ein eigenes Kostüm bekommt - dadurch wirkt er wie ein Statist, wenn er beim Requisitenwechsel nicht schnell genug war und noch mitten auf der Bühne steht, wenn der Vorhang aufgeht. Auch Beleuchter und Licht-techniker haben natürlich ihre Hände im Spiel, sowie der sogenannte Inspizient, der für die Koordination der Aufführung zuständig ist. Weil neben der Bühne wenig Platz für Wartende ist und da die Schauspielerei für die professionel-len Akteure eben manchmal auch „nur ein Job“ ist, ziehen diese sich in ihre Garderobe zurück, wenn sie auf der Bühne für längere Zeit nicht gebraucht werden, und lernen z.B. ihren Text für die nächste Rolle. Der Inspizient ist dann dafür verantwortlich, dass alle wieder rechtzeitig auf der Bühne stehen.

Das Stück ist ganz bewusst eng an den Met-ro-Goldwyn-Mayer-Film von 1964 mit Audrey Hepburn angelehnt, was schon der MGM-Löwe beweist, der am Anfang des Musicals von ei-ner Leinwand brüllt. Und wir wissen bei jedem neuen Kulissenwechsel ganz genau, wohin die Bühnenbilder verschwinden. Bei jedem neuen, glitzernden Kleid erinnern wir uns, dass es zu-vor griffbereit über einem Stuhl drapiert war, die Schuhe feinsäuberlich aufgereiht auf ihren Ein-satz wartend. Wir entdecken den Sessel wieder, der vor der Vorstellung am Bühnenrand den Weg blockiert hat - aber sobald er Möbelstück in einem Studierzimmer voller Bücherregale ist, sobald ein altkluger Sprachwissenschaftler sich in ihm fläzt und Eliza Doolittle über seine Polster tanzt – dann ist alles so, wie es sein soll.

Text: Verena Braun & Katharina SchäbelFotos: Landestheater Niederbayern/Oberpfalz

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16.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.reportage

Vom kleinen und beschaulichen Passau mitten in die größte Stadt Englands – London. Diesen Schritt hat die 20-jährige Katharina im Som-mer gewagt, als sie vom Passauer Campus an eine Londoner Universität gewechselt hat. Von der Sprache, über das Wohnen bis hin zur Uni, ihr neues Leben weist fast keine Ähnlich-keiten mehr mit ihrer Zeit in Passau auf. Doch trotzdem gibt es natürlich einige Dinge, die ihr an Passau fehlen.

„Die Ruhe, die Leute und das Frizz vermisse ich

am meisten“, erzählt die 20-jährige Katharina. Vor allem das mit der Ruhe ist in der Metropo-le so ein Thema, denn dort ist immer was los. Das merkt man schnell, sobald man nur kurz in ihrem WG-Haus mitten in Camden ist. Ihre fünf Mitbewohner lassen sie nie zur Ruhe kommen. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, alle brüllen sich gegenseitig durch das ganze Haus etwas zu, oder veranstalten spontan eine Party mit Dutzenden Gästen. Ein krasser Gegensatz zu Passau, denn dort hat sie alleine gewohnt. Außerdem ist in der Weltmetropole London

Von der Dreiflüssestadt in die metropole London

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.17

nichts so übersichtlich wie in Passau. Dort ver-mischen sich alle Kulturen, es ist immer hektisch und stressig.

Nur bezüglich des typischen Studentenlebens gibt es Ähnlichkeiten mit Passau. Denn egal ob in einer kleinen Stadt oder in einer Metropole, überall gehen die Studenten gerne feiern. In bei-den Städten kann es dann natürlich auch mal passieren, dass man einen kompletten Tag an der Uni ohne Schlaf überstehen muss.

Die Universität unterscheidet sich allerdings sehr stark vom Passauer Campus. Mitten in London, genau gegenüber von Madame Tussauds liegt die „University of Westminster“. Im Vorbeilaufen erwartet man in dem Gebäude keine Universi-tät, sondern eher ein Hotel. Durch die riesigen Glasfronten erblickt man einen edel eingerichte-ten Vorraum, der an eine Lobby erinnert. Gelehrt wird an der Uni in kleinen Gruppen mit maximal 30 Leuten. Katharina hat nur eine einzige Vor-lesung, ansonsten Seminare. „Die Uni ist viel multikultureller und internationaler“, sagt sie, es gäbe dort keine Nation, die nicht vertreten sei. Hier müssen alle Studenten viel offener sein und auch Vorurteile gegenüber anderen Nationali-täten ablegen. Gerade für den Wirtschaftstudi-engang „Business Management – International Business“, den sie an der „University of West-minster“ studiert, ist die Großstadt London ge-nau das Richtige. „Die Arbeitgeber hören gern, dass du auch mit dem Stress einer Großstadt zurechtkommst“, so haben es ihr die Profes-soren an der Londoner Universität gesagt. Au-ßerdem finde sie hier das System viel besser, als das Deutsche. Prüfungen werden hier auch während des Semesters geschrieben. Zudem müsse man viele Gruppenpräsentationen vor-bereiten, was für sie eine perfekte Vorbereitung auf das spätere Berufsleben darstelle. Insge-samt studieren an ihrer Universität ca. 20.000

Studenten, die an vier Campusteilen in ganz London verteilt sind. Drei davon lägen zentral in der Stadt, der eine etwas außerhalb. Zu ihrem Wirtschaftscampus kann Katharina, jeden Tag bequem zu Fuß hinlaufen, dank ihrer zentralen Wohnlage. Von ihrer WG braucht sie etwa 15 Minuten zu Fuß – ein fast so kurzer Weg wie ein halbes Jahr zuvor noch in Passau.

Noch ein Grund, warum Katharina nach London gezogen ist, ist die Sprache. „Auf Englisch stu-dieren, das war schon immer mein Traum“, er-zählt sie. Vor allem, nachdem sie im Jahr 2009/ 2010 schon ein Jahr in Amerika verbracht hat und dort ihre Sprachkenntnisse nahezu perfek-

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18.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.reportage

tioniert hat. Die ersten Gedanken bezüglich ei-nes Studiums in London habe sie sich bereits während ihres zweiten Semesters im Sommer diesen Jahres in Passau gemacht. Beworben hat die Studentin sich dann im August und die Zusage kam dann erst im September, nur weni-ge Wochen bevor sie schließlich nach London gezogen ist. Von da an musste der Wechsel schnell gehen. Ihre jetzige WG fand sie durch eine Gruppe auf Facebook, die die Universi-tät für neue Studenten gegründet hat. So kam es, dass sie nun mit fünf Engländern und ei-nem Deutschen in einem zweistöckigen Haus im Herzen Londons wohnt. Noch mehr Leute lernte sie dann in der Woche vor Studienbe-ginn kennen. Denn ähnlich wie in Passau gibt es dort ebenfalls eine Art „Orientierungswoche“. Diese ist zum Kennenlernen des Campus und der Stadt gedacht. Es gab beispielsweise eine

Schatzsuche durch London oder Barabende mit anderen Studenten.

Nach dieser Woche begann das Studium schon Ende September. Bereits einige Wochen später wusste Katharina, dass sie nun das Richtige studiert. Denn zuvor in Passau hatte sie „Medi-en und Kommunikation“ studiert, was nicht 100- prozentig ihren Wünschen entsprach. Doch jetzt in London und mit ihrem neuen Wirtschaftsstu-diengang fühlt sie sich richtig wohl und ange-kommen. „Ich liebe einfach das Großstadtleben, den offenen Umgang der Leute hier unterein-ander und die Sprache“, erzählt sie. „Passau war auch eine super Erfahrung, aber nun habe ich mit London einfach meine Traumstudien-stadt gefunden“.

Text & Foto: Laura Trinkl

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20.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare.

So lautet das Mantra, das Krishna Bewusste 1728 mal pro Tag beten sollen. Die Devotees, also Diener Gottes, geben dieses Versprechen bei ihrer Einweihung.

In Jandelsbrunn, etwa 30 km von Passau ent-fernt, gibt es einen besonderen Krishna Tempel. Er ist seit seiner Gründung Ende der 70er Jahre eine Pilgerstätte für viele Anhänger und Zuhause für acht bis zehn Familien, Mönche und Nonnen.

Das Hare Krishna Bewusstsein ist eine Glau-bensrichtung und beruft sich auf alte, vedische Schriften, die dem indischen Hinduismus ent-stammen. Dabei gilt es sich von der Last seines materiellen Körpers zu befreien und seine spiri-tuelle Seele zu erkennen. So soll dann die alles

entscheidende Verbindung zu Gott hergestellt werden.

Die Bewegung gelang 1965 in die westliche Welt. Damals reiste der Gelehrte A.C. Bhak-tivedanta Swami Prabhupāda nach Amerika und seither verbreitet sich das Hare Krishna Bewusstsein auch im Westen. Zu Beginn traten besonders junge Menschen der Bewegung bei. Der Religionswissenschaftliche Medien- und In-formationsdienst (REMID) schätzt die Anzahl der deutschen Mitglieder 2004 auf etwa 3000. Doch genaue Zahlen gäbe es nicht.

Der jahrelange Anhänger und Priester Nikilan-da umschreibt die Hare Krishna Bewegung mit den Worten: „Wir sind auch bekannt als die-jenigen, die die fröhliche Seite der Spiritualität rüberbringen.“

Während der drei Zeremonien, die es am Tag mindestens gibt, wird gesungen, auch mal ge-

hare Krishna Eine Verbindung zu Gott herstellen:

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.21

tanzt und vor allem gebetet. Der Tempel in Jan-delsbrunn ist dabei besonders, weil hier eine seltene Gestalt, die Löwengestalt, des Gottes Krishna angebetet wird. Damit ist er der einzige in Europa. Viele Gläubige kommen von Nah und Fern und übernachten auf der weitläufigen Hof-anlage. Dabei bringen Viele auch ihre Kinder mit. Diese legen eine erstaunliche Geduld an den Tag, wenn es an das bis zu vier Stunden lange Meditieren und Beten geht. Selbst die Kleinsten beteiligen sich an den verschiedenen Ritualen. Dabei werden dem Betenden beispielsweise Blumen an Stirn und Nase gehalten und die ganze Zeit gechantet, also im Singsang gebetet.

Finanziert wird der Hof durch die Zahlungen der Gäste, Spenden und partieller Selbstversor-gung. Das Ziel ist es jedoch, den Hof zu einem sich weitestgehend selbstversorgenden Öko-Bauernhof zu machen. Das Problem dabei: Die Mönche, die den Tempel bewirtschaften, sind weder professionelle Bauern, noch sind sie ge-nügend Personen, um die rund 16 Hektar Land zu bewirtschaften.

Die Anhänger der in Deutschland anerkannten Glaubensbewegung können entweder durch ihre Eltern von Geburt an Hare Krishna bewusst sein oder „gejoined“, also später übergetreten sein.

Die 13-jährige Yogamaya ist durch ihre Eltern von klein auf Hare Krishna bewusst. Sie trägt ei-nen bunten Sari und steht voll hinter dem Glau-ben. „Es ist jetzt nicht so, dass ich irgendwie eingegrenzt bin und meine Eltern jetzt sagen: Das musst du machen. Aber mir macht das auch einfach sehr viel Spaß.“

Bei der 35-jährigen Susanne war es etwas an-ders. Die katholisch erzogene Österreicherin kam erst vor ein paar Jahren zum Hare Krish-

na Bewusstsein. Skepsis von Verwandten oder Freunden habe sie dabei nie erfahren. So ist auch sie begeistert und mit Leidenschaft Kris-hna bewusst.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob und welchen Weg zu Gott er sucht. Wichtig ist nur, dass man sich selbst nicht zu etwas zwin-gen sollte und bei alternativen Religionen Vor-sicht walten lässt.

Der Hare Krishna Tempel in Jandelsbrunn scheint jedoch einen liebenswürdigen Verbund von Menschen widerzuspiegeln, die ihren per-sönlichen Weg zu Gott gefunden haben.

Text & Foto: Katharina Bertram

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rOCK YOUr LiFE! E.V. irgendwo zwischen Coach und Kumpel.

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.23

paul.VEREIN

„Fördern und Fordern auf Augenhöhe“, dieses Motto hat sich der Verein „ROCK YOUR LIFE! e.V.“ auf seine Fahnen geschrieben.

Seit über einem Jahr bieten Studenten der Uni-versität Passau unter diesem Namen ein Coa-chingprogramm für Hauptschüler der achten und neunten Klassen an, um sie zielgerichtet zu einem guten Hauptschulabschluss zu führen.

Die über 100 aktiven Coaches werden natürlich nicht unvorbereitet an die Schüler vermittelt, die sich vorher für eine längerfristige Unterstützung entscheiden. „Zu allererst erhalten die Studenten in einem Einführungskurs ein Wochenende lang selbst ein Coaching, das sie mit den Grundlagen und Erfordernissen der Arbeit mit den Schülern vorbereitet“, erklärt Lukas Hauser, Mitglied des fünfköpfigen Vorstandes der Hochschulgruppe. Erst dann geht es für die Coaches zu Vorstel-lungsrunden in die Klassen der Einsatzschule – momentan die Mittelschule St. Nikola in Passau. Erst wenn nach Möglichkeit jeder Schüler, der Hilfe von den Studenten in Anspruch nehmen will, auch an einen passenden Coach vermittelt wurde, kann die Arbeit beginnen. Die individu-elle Unterstützung der Acht- bis Neuntklässler gestaltet sich anschließend aber keinesfalls bei jedem gleich.

Dies beginnt schon bei der notwendigen Inten-sität der Betreuung. Einige Schülerinnen und Schüler des aktuellen Einsatzortes von ROCK YOUR LIFE!, der Volksschule St. Nikola in Pas-sau, treffen ihren Coach nur einmal im Monat, andere finden sich bis zu vier Mal wöchentlich zu Treffen zusammen – ganz abhängig von den Bedürfnissen der Schüler. Doch was machen die Studenten dann mit den Schülern in der Be-treuungszeit?

Einige Schüler bekommen einerseits sowohl

grundlegende Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit und Disziplin vermittelt, werden andererseits aber auch im schulischen Umfeld bei den Hausaufgaben oder der Vorbereitung zu Schulaufgaben unterstützt. Anderen Kindern hilft das ROCK YOUR LIFE!-Team beim Schrei-ben von Bewerbungen für Praktikumsstellen oder spätere Ausbildungsplätze. „Es geht auch darum, Stärken und Schwächen und ganz besonders die Interessen und Neigungen der Schüler kennenzulernen und hervorzuheben“, sagt Lena Eßer, die Mitgründerin des ROCK YOUR LIFE!-Vereins in Passau. „Ständige Mo-tivation und die Anregung zu Selbständigkeit ist da unerlässlich“, so die 24 jährige Kuwi-Master-studentin weiter.

Bei einer konstanten Unterstützung über Mo-nate hinweg, entwickeln sich die unterschied-lichsten Student-Schüler-Verhältnisse. „Von der professionellen Betreuung bei schulischer und alltäglicher Lebensgestaltung bis hin zu Freund-schaften ist alles dabei. Und so findet sich der eine oder andere ROCK YOUR LIFE!-Coach mit

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24.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.verein

seinem Schützling auf einmal auf einem Fußball-platz wieder oder plaudert bei einer Tasse Kaf-fee über alltägliche Dinge abseits von Schule, Job und Zukunft. Auch das gehört dazu. Denn am Ende soll den Jungs und Mädchen mit die-sen vielfältigen Hilfestellungen der erfolgreiche Hauptschulabschluss gelingen und in diesem Zusammenhang sei eben nicht nur die direkte schulische Förderung von nöten.

Eine Aufgabe, welche auch für die Coaches nicht immer ohne Hürden zu meistern ist. In solchen Fällen gibt es für die freiwilligen Betreuungsper-sonen Hilfe – und dies nicht nur von Lehrerseite. „Schulpsychologen und Sozialarbeiter, die uns bei Bedarf mit Rat und Tat zu Seite stehen, sind eine ideale Unterstützung zu unserer ehrenamt-lichen Arbeit“, so Lukas Hauser auf die Frage nach Kooperationspartnern des ROCK YOUR LIFE!-Vereins. Weiter bekomme der Verein Zu-spruch vom Schulamt und der Stadt Passau.

Ein Teil der Finanzierung des Vereins ist durch die Unterstützung einiger Passauer Unterneh-men möglich.

„Es ist nicht immer ein einfaches Projekt, das wir hier ins Leben gerufen haben“, sagt Lena ab-schließend, „jedoch ist es jede Minute wert, die man Woche für Woche darin investiert.“

Nicht selten kommen da schon mal 25 bis 30 Stunden zusammen.

Wer sich für eine Mitarbeit in der Hochschul-gruppe als Coach oder in der Organisation des Vereins interessiert, findet weiterführende In-formationen rund um ROCK YOUR LIFE! unter www.passau.rockyourlife.de und bei Facebook auf www.facebook.com/rockyourlife.passau. Klickt einfach mal rein!

Text & Foto: Max Philipp Brüchmann

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Wir unterstützen die Mutigen in Haiti, die ihr Land wieder aufbauen wollen.

Ihre Spende hilft! www.misereor.de

Spendenkonto 10 10 10 Pax-Bank BLZ 370 601 93

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WEihnaChTSBaUm

Schon im Mittelalter schmückten die Menschen ihre Wände mit immergrünen Tannenzweigen. Diese symbolisierten Fruchtbarkeit und Lebens-kraft und sollten die Bewohner beschützen. Auch in den Kirchen wurden am 24. Dezem-ber, dem Gedenktag von Adam und Eva, so-genannte Paradiesbäume aufgestellt. Nach und nach entstand die Weihnachtsbaum-Tradition , welche allerdings aus Kostengründen zunächst nur in wohlhabenderen Bevölkerungsschichten Einzug fand. Nachdem man im 19. Jahrhundert verstärkt Tannen- und Fichtenwälder anlegte, wurde der Christbaum schließlich für jedermann erschwinglich.

WEihnaChTSgESChEnKE

Früher fand die Bescherung am 6. Dezember, dem Gedenktag des heiligen Nikolaus, statt. Im Zuge der Reformation wurde der Brauch auf den 24. Dezember gelegt und Luther wies die Bescherung dem hl. Christ zu. Hieraus entwi-ckelten die Katholiken schließlich die heutige Christkind-Vorstellung von einem engelsglei-chen Wesen.

aDVEnTSKaLEnDEr

Um die Wartezeit auf Weihnachten zu über-brücken hingen die Menschen früher 24 Bilder auf, malten 24 Kreidestiche an die Wände oder legten 24 Strohhalme in die Krippe. Schließlich verbreitete sich ab 1920 der gedruckte Kalen-der mit zu öffnenden Fenstern. Erst in den 50er Jahren entdeckte die Schokoladenindustrie das große Verkaufspotential der Kalender. Der Ad-ventskalender wurde zum Massenartikel.

aDVEnTSKranz

Im Jahre 1839 baute der Erzieher und Theologe Johann Hinrich Wichern einen Holzkranz mit 19 kleinen roten und 4 großen weißen Kerzen. Die-ser sollte den Kindern in seiner diakonischen Er-ziehungsanstalt zur Überbrückung der Wartezeit auf Weihnachten dienen. Nach und nach fand dieser Brauch Einzug in protestantischen Haus-halten. In den 1920er Jahren verbreitete sich der jetzt auf die 4 „Sonntagskerzen“ reduzierte Ad-ventskranz dann deutschlandweit.

WEihnaChTSgEBäCK

Nach den Messefeiern verteilte die Kirche ge-

angeberwissen zum Weihnachtsfest9 Weihnachtsbräuche und Ihre Geschichten

26.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.KULTUR

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segnetes Brot an ihre Gläubigen um an die Geburt Jesu zu erinnern. Im Laufe der Zeit ver-edelten Mönche und Nonnen das Brot mit ver-schiedenen Gewürzen, woraus sich dann im 19. Jahrhundert die heutige Weihnachtsbäckerei entwickelte.

gLühWEin

Der Glühwein findet seinen Ursprung in der römi-schen Kultur. Damals versetzten die Menschen den Wein mit Gewürzen um seinen Geschmack zu verbessern und die Haltbarkeit zu verlängern.

Das erste glühweinartige Rezept geht auf das 2000 Jahre alte Rezept „conditium paradoxum“ des Römers Apicius zurück. Wir sind ihm noch heute dankbar dafür!

WEihnaChTSganS

Im Mittelalter war es Brauch eine Gans am St. Martinstag, dem Anfang der adventlichen Fas-tenzeit, zu verspeisen. Traditionell wurde diese Fastenzeit am 25. Dezember mit dem Verzehr eines Schweins gebrochen. Dieses Mettenmahl konnte sich allerdings nur die wohlhabendere Gesellschaft leisten. Erst als durch die Indust-rialisierung der Wohlstand stieg, beschlossen die Menschen den althergebrachten Schweine-braten durch eine festlichere Weihnachtsgans abzulösen.

WEihnaChTSmarKT

Im 13. Jahrhundert dienten die Weihnachtmärk-te dazu , die Menschen mit allen wichtigen Vor-räten für den kommenden Winter zu versorgen. Verschiedene Handwerker boten dort ihre Wa-ren an. Die ersten Märkte wurden damals um Kirchen herum aufgebaut, um die Gläubigen nach der Messe zum Kauf anzuregen. Zu den ersten Weihnachtsmärkten gehören der Nürn-berger- und Münchner-Christkindlmarkt, wel-che man heute noch besuchen kann. Schließ-lich entwickelten sich Weihnachtsmärkte zum festen Bestandteil größerer Städte und stellen alljährlich zur Adventszeit eine willkommene At-traktion dar.

KrippE

Im Jahre 1223 stellte Franz von Assisi zum ers-ten Mal das Weihnachtsgeschehen mit Men-schen und lebendigen Tieren in Italien nach. Erst 1562 präsentierten Jesuiten in Prag die früheste Krippendarstellung moderner Art. Fortan wurde die Krippe zum festen Bestandteil des christli-chen Weihnachtsfestes.

Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.27

Text: Lena Gulder & Lena Hiermeier Fotos: Lena Hiermeier & Thomas Raab

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28.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Kultur

Musik & Lesung. Eine Reise im Duett durch die letzten 30 Jahre des Künstlers. Special Guest: Roberto Petroli (Saxophone/Klarinette). Sams-tag 14. Jan 2012, 20.00 Uhr, in der Scheune in Passau, Einlass 19.00 Uhr.

In seinem neuen Programm begleitet sich Pippo Pollina stimmgewaltig und virtuos an Gitarre und Klavier, gewährt am Bistrotisch Einblicke in sehr persönliche Momente und Begegnungen seines Lebens aus dem Buch „Über die Grenzen trägt uns ein Lied“ von Franco Vassia und präsentiert zwischen Lesung und Liedern überraschende Filmclips – private und öffentliche Aufnahmen, Sequenzen seiner künstlerischen Stationen, Momente seines Lebens in Europa, die diesen Abend zu einem einmaligen, konzertanten und visuellen Erlebnis werden lassen.

Pippo Pollina gilt zweifelsohne als einer der besten und wichtigsten zeitgenössischen italienischen Liedermacher. Der charismati-sche Sizilianer aus Palermo steht seit Jahren

mit seinen politischen und gesellschaftskriti-schen Liedern beherzt für Frieden, Freiheit und Menschenrechte ein und ist ebenso ein Meister poetischer Balladen wie auch rockiger Arrange-ments.

Der vielseitige Musiker überzeugt mit den un-terschiedlichsten Besetzungen, sei dies in Be-gleitung eines Symphonieorchesters, eines akustischen Jazz-Trios, unterstützt durch ein Streichquartett oder zusammen mit einer Rock-band. Pollinas abenteuerliches, musikalisches und politisches Leben findet sicher keine Ent-sprechung bei einem anderen italienischen Mu-siker der letzten Jahrzehnte.

Anlass genug für den italienischen Schriftsteller Franco Vassia dem mutigen Sizilianer eine Bio-graphie „Über die Grenzen trägt uns ein Lied“ über sein Leben und seine Musik zu widmen, welche erst kürzlich sowohl in italienischer als auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurde.

pippo pollina in concerto – über. die grenzen trägt uns ein Lied.

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.29

Am Dienstag, 10. Januar 2012, ab 20 Uhr in der Dreiländerhalle Passau.

Die Blues Brothers sind Kult. Zwei Männer in schwarzen Anzügen, schwarzen Hüten und Sonnenbrillen haben mit ihrer Band und der Neuerfindung der Soul- und Rhythm&Blues-Musik einen Neuanfang gewagt. Auf ihre eigene Weise waren Dan Aykroyd und John Belushi das Coolste, was in den späten 70ern über den Bild-schirm geflimmert ist. Dieses komische und ver-rückte Musik-Duo hat eine Legende geschaffen.

Die Show „THE BLUES BROTHERS“ mit allen Hits wie „Everybyody Needs Somebody“, „Jail-house Rock“ und „Sweet Home Chicago“ lief auch mit großem Erfolg lange Zeit am Londoner West End.

2012 wird die Hommage an die beiden legen-dären Musikkomiker John Belushi und Dan Ayk-royd endlich wieder auf große Tour gehen – und am Dienstag, 10. Januar 2012 ist sie endlich

auch zu Gast in der Passauer Dreiländerhalle! Diese Show wird beweisen: Jake und Elwood Blues sind unsterblich!

In der „Saturday Night Live Show“ des ameri-kanischen Fernsehsenders NBC begann 1976 die Geschichte der Blues Brothers. John Belushi und Dan Aykroyd traten in einem Live-Sketch singend in Bienenkostümen auf. Der Gag entwi-ckelte schnell ein Eigenleben, aus dem Sketch wurde eine Liveband. Die neu gegründete Band trat bald auch außerhalb der „Saturday Night Live Show“ auf und wurde mehr und mehr er-folgreich. Der weltweite Durchbruch gelang den Blues Brothers 1980 mit dem gleichnamigen Ki-nofilm (Regie: John Landis). Ein Kult entstand, der bis heute ungebrochen ist und der einige unsterbliche Filmzitate hervorbrachte: „Wir sind im Namen des Herrn unterwegs!“

„ThE BLUES BrOThErS“

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30.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Kultur

Riesige Augen, meterlange Beine und einen Hang zu expressionistischen Gefühlsausbrü-chen. Wir erinnern uns an die Anime-Helden. Anime steht für Animation und umschreibt die Verarbeitung von den japanischen Comics, den Mangas, in Fernsehserien.

Zu den bekanntesten unter ihnen gehören zwei-felsohne: Sailor Moon, Kickers-Held Gregor und natürlich Mila Superstar.

SaiLOr mOOn

Auch wenn das öffentliche Zugeben der ehe-maligen Begeisterung für diese Serie oftmals mit Scham und Hohn verbunden ist, so soll sie hier doch nicht fehlen. Sailor Moon, oder auch Bunny, ist wohl eine der bekanntesten Anime-Heldinnen und feiert nächstes Jahr ihren 20. Geburtstag. Kurz zusammengefasst geht es da-

rum, dass ein junges Mädchen ihre magischen Kräfte entdeckt und fortan für Liebe und Ge-rechtigkeit kämpft. Der Mix aus privaten Proble-men eines Teenagers, gepaart mit den phantas-tischen Kräften einer Superheldin machte Sailor Moon zu einer Heldin mit Alltagsproblemen. Damit konnte und wollte sich jeder gerne iden-tifizieren. So hat man am Ende nahezu gehofft, eines Tages mit ähnlich wasserfallartigen Tränen seinen Unmut ausdrücken zu können.

Und wer kennt ihn nicht: Den verwegenen Ret-ter, der immer in letzter Sekunde zu Hilfe eilt. Im-mer gut gestyled und hinter einer Maske verbor-gen sorgte Tuxedo Mask für die Portion Erotik in der Mädchenclique von Superheldinnen. Ja, als später die weiteren Heldinnen Sailor Moon zur Seite standen, fand wirklich jeder einen Cha-rakter, der er im heimischen Rollenspiel „sein“ wollte.

Was heute bleibt, ist die Gewissheit, dass Men-schen mit so langen Beinen und so kurzen Röcken im echten Leben nicht einmal gehen könnten und dass ein Mann mit einer Maske bestenfalls nur Hautunreinheiten verstecken würde. Trotzdem: Schön war´s!

DiE KiCKErS

Selbst der letzte Balllegastheniker und Fußball-hasser hat hier die Liebe zum Sport entdeckt. Die permanente Passion, mit der Protagonist

anime-Stars: Sailor moon, Die Kickers und mila Superstar

Helden unserer Kindheit

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.31

Gregor seinen Fußball in jegliche Alltagshand-lung einbezieht, fasziniert. Die Beziehung zwi-schen Ball und Mensch erinnert fast ein wenig an einen berühmten Volleyball namens Wilson und seinen bärtigen Gefährten auf einer einsa-men Insel.

Der kleine Junge Gregor zieht in eine neue Stadt und schließt sich dort dem Fußballteam der Kickers an. Diese haben bisher allerdings nur haushoch verloren. Als dann aber Gregor hoch-motiviert die anderen Spieler bestärkt, beginnen sie sich zu verbessern und auch ihre ehemalig weit überlegenen Gegner ziehen den Kürzeren.

Bei den Kickers geht es vor allem um den Team-geist. Sich gegen egoistische Einzelspieler mit Freunden gemeinsam durchsetzen. Hach, da-nach rennt man direkt nach draußen, um einen Ball einfach irgendwie über ein Feld zu kicken. Schon hatte man das Gefühl Teil einer Gemein-schaft zu sein.

Mit der Erstausstrahlung 1986 sind die Kickers übrigens ein bisschen älter als Sailor Moon. Sieht man ihnen aber gar nicht an.

miLa SUpErSTar

„Mila ist zwölf Jahre alt und lebt im fernen Ja-pan. Kulleraugen, Pferdeschwanz, der Kopf voll Phantasie. Früher war sie krank und blass, doch das ist vorbei. Heut´ ist sie ein Volleyass und ein kleines Wunder.“ Wer erinnert sich nicht an die

wunderbaren Intros, mit dessen Singen noch heute Wettbewerbe ausgetragen werden. Wie schon erklärt, kämpft das kleine Mädchen Mila nach einer Lungenkrankheit darum die beste Volleyballspielerin der Welt zu werden und hat dabei oft mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Den-noch schafft sie es immer wieder den Gegner auf dem Feld zu besiegen. Dabei hat man den Eindruck, sie würde mit einer derartigen Kraft auf die Bälle eindreschen, dass kaum einer ihre Angabe überleben würde. Nichts desto trotz hat auch diese Serie geschafft, dass man sich in den nächsten Gymnastikanzug schwingen woll-te, um mit zehn Meter hohen Sprüngen seinen Sportlehrer zu beeindrucken.

Mila Superstar wurde das erste Mal 1969 aus-gestrahlt und lief dann 104 Episoden. Damit ist sie die Älteste unserer drei Anime-Helden.

Da diese Stars die Fernseh-Kindheit bereichert haben und es trotzdem geschafft haben, das „Draußen-Sein“ anzupreisen, sind sie immer eine Erinnerung wert. Gerade auch, weil es sie heute nicht mehr gibt.

Text: Katharina Bertram Fotos: RTL2 Fernsehen GmbH & Co. KG

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32.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Sport

Er habe zwei große Ziele in seiner sportlichen Laufbahn, wurde Dirk Nowitzki in der Vergan-genheit oft zitiert: Der NBA-Titel mit seinen Dal-las Mavericks und die Teilnahme an den Olym-pischen Spielen. Jetzt, mit 33 Jahren, ist er am Ende seines langen Weges angelangt. 2008 durfte „Dirkules“ die Deutsche Mannschaft als Fahnenträger in Peking anführen, im vergange-nen Sommer besiegte Dallas im NBA-Finale den Egomanen-Basketball der Miami Heat. Deren Teamfähigkeit bewegte sich irgendwo zwischen Marko Arnautovic und Carlos Tévez. Als wäre dies noch nicht Triumph genug, wurde Nowitzki zusätzlich als „Wertvollster Spieler“ des Finales ausgezeichnet. Doch es war nicht der bes-te Dirk, der in der American Airlines Arena die Trophäe entgegennahm. Sechs Jahre vorher, im Jahre 2005, war Dirk Nowitzki in der Form seines Lebens. Das bekamen die Gegner der Europameisterschaft reihenweise zu spüren.

Dabei war die Stimmung im Deutschen Team schon vor dem ersten Spiel der EM gedrückt: Zwei Spieler aus der Startaufstellung, Spielma-cher Steffen Hamann und Flügelspieler Ademola Okulaja fielen verletzt aus. Der Kader von Coach Dirk Bauermann bestand hauptsächlich aus passablen Bundesligaspielern. Und Dirk No-witzki. Und dieser Nowitzki schaltete im Turnier sofort in den „Gott-Modus“, erzielte im Schnitt 26 Punkte, holte 10 Rebounds und blockte zwei Würfe pro Spiel. Er rettete die Mannschaft mehr-fach vor dem Ausscheiden: Gegen Russland, als seine Würfe den knappen 51:50 Erfolg ge-

gen den Favoriten sicherten. Gegen die Türkei in der „Elimination Round“, als der Rückstand zur Halbzeit fast aussichtslos schien. Und im Vier-telfinale, wo Nowitzki, wie im gesamten Turnier, seine Mitspieler zu herausragenden Leistungen inspirierte und Slowenien an die Wand gespielt wurde.

Im Halbfinale warteten die Spanier. Selbstbe-wusst, selbstsicher, etwas überheblich. Im Vier-telfinale hatte man die mitfavorisierten Kroaten mit 101 Punkten aus der Halle geschossen. Jetzt kamen diese Deutschen, in den Augen der Spanier fast eine Amateurmannschaft mit diesem einen großen Blonden. Eine Zwischen-station auf dem vorgezeichneten Weg zum EM-Titel, mehr nicht. Ihr ästhetischer Show-Basket-ball würde den systemischen Holzfällerstil der Deutschen um Längen schlagen. Doch etwas stimmte nicht, das merkten die Spanier bereits im ersten Viertel: Diese Deutschen, diese Holz-fäller, erkannten die spanischen Überlegenheit nicht an. Im Gegenteil, sie wurden aufmüpfig. Und je länger das Spiel andauerte, desto ner-vöser wurden die Iberer. 19 Sekunden vor dem Ende war das Unfassbare eingetreten: Deutsch-land führte, 72:71. Doch dann übernimmt der nach Nowitzki zweitbeste Punktesammler des Turniers Verantwortung: Juan Carlos Navarro wird wegen seines unaufhaltbaren einhändigen Wurfes aus dem Lauf auch „La Bomba“ genannt und lässt eben diesen Wurf fliegen: 73:72 für Spanien und noch 15 Sekunden zu spielen.

nowitzki versenkte Spanien im mittelmeer

Sportmomente (2)

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.33

Der Kommentator Frank Buschmann hat zu die-sem Zeitpunkt schon längst jede journalistische Zurückhaltung über Bord geworfen und feuert die Deutschen live im TV an. Für die entschei-dende Angriffssequenz weist er Spielmacher Pascal Roller von der Pressetribüne aus an: „Der Ball muss zu Nowitzki!“ Roller spielt den einzig logischen Pass, Dirk Nowitzki bekommt neun Sekunden vor der Schlussirene den Ball, meh-rere Meter von der Dreierlinie entfernt. Er drib-belt mit der linken Hand fast bis zur Grundlinie, befindet sich jetzt in seiner besten Wurfzone, der Mitteldistanz. Sein Gegenspieler Jorge Garbajo-sa deckt ihn sehr eng und es soll zu seinem Ver-hängnis werden: Dirk täuscht kurz einen Wurf an, Garbajosa steigt vergeblich zum Block in die Luft. Navarro kommt sofort zur Hilfe, doch es ist zu spät: Im Zurückfallen wirft Nowitzki über

beide hinweg, der Ball fliegt durch den Ring und küsst das Netz: Die Führung für Deutsch-land, drei Sekunden vor dem Ende. Buschmann brüllt in das Mikrofon: „Jaa! Jaa!! Und jetzt verteidigen!“

Als José Calderón den letzten Wurf für Spanien verfehlt ist die Sensation perfekt. Buschmann weiß gar nicht, wie ihm geschieht: „Deutschland ist im Finale! Wahnsinn! Irre! Unfassbar! Das ist ein Basketball-Märchen! Das ist ein Traum! Das ist eine, sorry, geile Basketballmannschaft!“ Dirk Nowitzki reckt beide Fäuste in die Luft, jubelt aber nur ein bisschen. Er schien zu ahnen, dass er noch einen langen Weg zu gehen hatte.

Text: Fridolin Wernick Fotos: DBB/Camera 4

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34.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

Sie sehen schon ein bisschen wunderlich aus, diese Jungs da vorne. Sie nennen sich Street-boarder. Ihre Füße sind festgeschnallt auf eine Art Skateboard nur mit beweglichen Achsen. Um vorwärts zu kommen, müssen die Fußge-lenke und Beine in den Bindungen bewegt wer-

den. Der Schwung kommt aus wiegenden und schlängelnden Bewegungen des Oberkörpers. Es ist nicht einfach, sich vorzustellen, damit auf diese Weise auch nur einen Meter vorwärts zu kommen – geschweige denn, dabei Spaß zu haben. Dass man zusätzlich, festgeschnallt auf

paul.SPORT

„Das ist schon ganz schön cool“.

dem Profi-Streetboarder Gotthard Pilsner einmal auf die Füße geschaut.

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.35

so ein Brett, noch meterhohe Rampen hinunter-fahren kann, um auf der anderen Seite dann ein Vielfaches höher raus katapultiert zu werden, als wäre es das Leichteste auf der Welt, zeigt eine Gruppe von etwa 50 jungen Boardern aus aller Welt auf den Rampen der Skatehalle im öster-reichischen Linz.

Dort finden die diesjährigen World Streetboard Championships statt – die Weltmeisterschaften im Streetboarden. Aus den unterschiedlichs-ten Ländern sind sie angereist, um die Chance wahrzunehmen, Weltmeister zu werden. Orga-

nisiert wird das Event vom 29-jährigen Lehr-amtsstudenten Gotthard Pilsner aus Passau, selbst seit über einem Jahrzehnt erfolgreich in der Streetskater - Szene vertreten. Auch sei-ne Füße stehen auf einem Board, grad legt er letzte Hand an die Verschlüsse. Aus den Laut-sprechern donnert Metallicas „Enter Sandman“. Um ihn herum wirbeln andere Skater durch die Halle.

Streetboarden entdeckte Gotthard vor mehr als 15 Jahren. Mittlerweile hat der Passauer an zahlreichen nationalen und internationalen Wett-

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36.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

kämpfen teilgenommen. „Es hat alles mit einem Deutschland-Cup 2001 begonnen“, erzählt der gebürtige Vilshofener, „ auf dem ich als absoluter no-name-Fahrer auf Anhieb den dritten Platz be-legen konnte.“ Noch im selben Jahr nahm er an seiner ersten Weltmeisterschaft in Buenos Aires, Argentinien teil und wurde auch dort Dritter. Der Durchbruch in der noch immer vergleichsweise unbekannten Funsportart „Streetboard“ kam für Gotthard dann 2007, als er zum ersten Mal Weltmeister wurde. Im darauffolgenden Jahr legte er dann noch einmal nach und wurde auch

2008 Erster auf den World Streetboard Cham-pionships in England. „Damals drehte sich alles bei mir eigentlich um das Skaten“, so Gotthard.

Es war um diese Zeit herum, als er für verschie-dene Videoproduktionen ohne Rückflugticket in die USA ging und dort dann gleich für zwei Jah-re blieb. Für ihn eine sehr prägende Zeit. „Alle Profiskater waren zusammen“, erzählt er. „Wir wohnten alle gemeinsam in einem Haus, haben Tricks ausprobiert und sind regelmäßig für die Videoproduktionen gefahren.“

Mittlerweile wird er von mehreren Firmen ge-sponsert, unter anderem von BK-Shoes und Addicted. Auch hat er bereits zwei extra für ihn hergestellte Streetboards, sogenannte Pro-Models, die man auch frei im Handel erwerben kann. „Das ist schon ganz cool“, grinst der Ska-ter, „gerade bei der Finanzierung von Flügen zu Events in verschiedenen Ländern oder zum Beispiel der Versorgung mit Equipment sind die Sponsoren eine tolle Unterstützung.“

Gotthard rollt los. Nach einigen Metern fährt er in eine sogenannte Miniramp, welche mit ihren über vier Metern alles andere als „mini“ aussieht. Für eine Sekunde verschwindet sein Körper auf dem Grund der Rampe und taucht plötzlich wieder auf. Er springt auf die mit einem einge-lassenen Eisenrohr verstärkte Kante der Rampe und rutscht mit dem Board einige Meter weiter – er slidet.

Mittlerweile hat sein tägliches Skatepensum etwas nachgelassen. „Das Studium schluckt schon einiges an Zeit“, erzählt er. Trotzdem ver-sucht er noch mindestens dreimal die Woche auf dem Board zu stehen, um in Form zu blei-ben. „Man wird ja auch nicht jünger“, grinst er und fügt hinzu „ich bin immer wieder unglaub-lich überrascht mit was für einer Leichtigkeit die

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jungen Kids sich die Ramps runterstürzen, ohne wirklich große Bedenken zu haben. Die haben einfach keine Angst vor Verletzungen – aber das kommt noch.“ Ein letztes Mal nimmt Gotthard Schwung. Wieder verschwindet er in der Senke der Rampe und schießt Bruchteile von Sekun-den später auf der gegenüberliegenden Seite hinauf. Sein Körper steigt über den Rampen-rand hinaus. Den einen Arm balanciert Gotthard seitlich ausgestreckt. Mit dem anderen greift er rücklings das Board an seinen leicht angewin-kelten Beinen.

Und irgendwie scheint sein Körper wie in Zeitlu-pe für eine Sekunde etwas unwirklich in der Luft still zu stehen.

Text & Fotos: Max Philipp Brüchmann

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Weihnachten steht vor der Tür und jedes Mal stellt sich er-neut die Frage nach den passenden Geschenken für seine Liebsten. Um euch eine kleine Orientierungshilfe zu geben, hat sich paul. in verschiedenen Geschäften umgehört, was dieses Jahr unter dem Christbaum liegen könnte.

Text: Leonie Lubianski Fotos: Sarah Hurmer

TippS Für DiEgESChEnKEFragE

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Rosmarie Eichinger vom Spielwarengeschäft Haus des Kindes empfiehlt, die Geschenke individuell auf die Interessen des Kindes ab-zustimmen. „Bei den Mädchen sind Puppen, diverse Bastelspiele sowie Hello Kitty, Lillifee und Co. sehr gefragt“, erklärt die Beraterin. Besonders beliebt seien die Artikel aus der Fil-lyreihe, welche die Herzen aller Pferdeliebha-berinnen höher schlagen lassen würden

Foto: Filly Dream Carriage für 29,99 Euro; Fil-ly Dream Stable für 27,99 Euro und Stoffku-schelpferd für 19,99 Euro.

Die Jungs würden sich hingegen über eine rie-sige Auswahl an Playmobil, Siku oder Lego-spielzeug freuen. Aber auch das Maskottchen Cäpt’n Sharky auf allerlei Schulmaterialien oder Kleidung sei sehr beliebt.

HaUS deS kindeS

Bianca Petresc aus der Douglasfiliale empfiehlt den sinnlichen Frauenduft Miyabi Woman von Annayake. „Dieses Parfüm erhält man in einer sehr elegant gestal-teten Geschenkbox und wer sich für das angebotene Set entscheidet, erhält das Duschgel gratis dazu.“

Foto: Miyabi Woman von Annayake ab 84,90 Euro, Charm Kiss von Thomas Sabo ab 49,95 Euro und Couture by Juicy Couture ab 54,90 Euro.

Für die modernen, modebewussten Männer gibt es ein Pendant der japanischen Marke Annayake, Miyabi Man: Dieses erhält man in einem sehr schönen Flakon, welcher an ein Tintenfässchen erinnert. „Mit einem frischen, sportlichen Duft ist man bestens für den Alltag gewappnet“, findet Bianca Petresc.

Das Designerduo DSGUARED² präsentiere mit Potion ein weihnachtlich-würziges Eau de Parfum. „Thymian, Enzian und Pfefferminz sind die Hauptkomponenten des Wässerchens.“ Diese würden vor allem in der Weihnachtszeit für anregende Momente sorgen.

Foto: Miyabi Man ab 54, 90 Euro und Potion ab 39,90 Euro.

dOUGLaS

Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.39

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bUCHHandLUnGrUppreCHTNeil MacGregor: Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten, 39,95 Euro, 816 Seiten, Beck Verlag

Bei diesem Erzählband handelt es sich laut Filialleiterin Michaela Hoßfeld um das perfekte Geschenk für alle Studenten, die nicht wissen, was sie ihren Eltern schenken sollen. Das 816-seitige Werk versucht, die Welt-geschichte anhand von 100 Museumsobjekten zu erklären. „Neil MacGregor, Leiter des British Museum, be-schäftigt sich auf sehr unterhaltsame und spannende Weise mit der Frage, wie unsere Welt eigentlich funktio-niert“, schildert die Filialleiterin. Erstaunliche Erkenntnisse und das Erkunden neuer Kulturen und Zeitepochen würden beim Schmökern für viele Überraschungen sorgen. „Das Buch eignet sich auch bestens als gemein-same Familienlektüre“, empfiehlt Hoßfeld. Eine Karte über die Fundorte der Objekte könne zur vertiefenden Auseinandersetzung genutzt werden.

Thomas Willmann: Das finstere Tal, 9,99 Euro, 314 Seiten, Liebeskind Verlag

„Dieser Roman vereint die Genres Heimatroman, Krimi, Western und Sozialstudie in einem“, erklärt die Buchhänd-lerin. Ein abgeschiedenes Tal in den Alpen am Ende des 19. Jahrhunderts: In einer engstirnigen Gemeinde bittet ein zugezogener Künstler namens Greider um ein Winterquartier. Die Dorfbewohner reagieren zunächst mit Ableh-nung und Skepsis und weisen ihm erst nach langem Zögern eine Unterkunft zu. Bald nach Greiders Ankunft folgt

OrO viTO

40.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

Neu im Sortiment von Oro Vivo ist Keramikschmuck. Oro Vivo-Filialleiterin Gabriele Schlapps kann die Alter-native zu üblichem Goldschmuck nur empfehlen: „Keramikschmuck ist allergiefrei, kratzfest sowie leicht und angenehm zu tragen.“ Dieser werde besonders gerne in Verbindung mit Edelstahl oder Weißgold getragen. Zeitlos chic werde das Schmuckstück in Kombination mit einem Brillianten. „Hierzu gibt es verschiedene Kol-lektionen, bestehend aus Ohrringen, Armbändern, Ketten und Ringen“, erklärt Gabriele Schlapps.

Der Designer Michael Kors setzt Maßstäbe, findet Gabriele Schlapps. „Neben Kleidung und Taschen sind vor allem seine modernen Uhren sehr gefragt.“ Diese präsentieren sich diese Saison in den gegenwärtigen Modefarben Rosé und Schokolade – einfarbig oder in Kombination. Das große Ziffernblatt für eine einfache Handhabung, die etwas breiter gehaltenen Edelstahlarmbänder und eine aufregende Farbwahl machen die Uhren laut Schlapps zu sehr exquisiten Exemplaren für die Frauenwelt.

Die Junkers Herrenuhren sind unverwechselbar: Das typische Wellblechdesign ist laut Gabriele Schlapps Kult. „Die Uhren präsentieren sich im Retrostil, verfügen über ein deutliches Ziffernblatt und sorgen mit geschmei-digen Lederbändern für einen angenehmen Tragekomfort“, be-schreibt sie ihren Geschenketipp für Männer.

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Frostbeulen aufgepasst: Das „Schuh-Wärmer-Set“ verspricht nie mehr kalte Füße. Die Sohle ist mit Heizele-menten ausgestattet und wird über Batterien betrieben. Die drei Wärmestufen passen sich den persönlichen Bedürfnissen an. Laut Filialleiter Oliver Heßberger dürften lange Winterspaziergänge oder Besuche am Glüh-weinstand kein Problem mehr darstellen. Preis: 49, 95 Euro.

Bestens gerüstet ist man für die kommende Skisaison mit dem Skihelm Alpina Punto Junta Eco für 69,95 Euro. „Sicherheit auf der Piste ist besonders wichtig“, erklärt der Sportexperte. Ausgestattet mit einem auf-wändigen Lüftungssystem, der individuellen Größenanpassung und dem leichten Gewicht sei die nächste Abfahrt ein Kinderspiel.

„Die Adidas Trikots für Sie und Ihn könnten Vorfreude auf die Fußball EM 2012 machen“, findet Heßberger. Mit dem Logo auf der linken Brust zeigt man stolz, für wen das Fußballherz schlägt. Während des Sports garantiere ein besonderes Belüftungssystem ein erfolgreiches Training und der Jerseystoff hinterlasse ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Gerade nach den Weihnachtstagen könne dies eine passende Gelegenheit sein, um sich schon mal fit für den Ernstfall zu machen. Deutschland olé! Herren: 79,95 Euro Frauen: 59,95 Euro

inTerSpOrT SiebzeHnrübeL

ein g r o ß e r

Schneeeinbruch, wodurch sein Rückweg vorerst abgeschnitten ist. Zunächst

kehrt wieder etwas Ruhe im Dorf ein, bis eine grausame Todesserie die Leute wieder aufschreckt. Der jüngste Sohn vom Brenner Bauern, das heimliche

Oberhaupt der Gemeinde, verunglückt beim Holzmachen und zieht noch weitere Tote nach sich. Tho-mas Willmann hätte in einer sehr eindringlichen, bildhaften Sprache einen atmosphärisch dichten und sehr spannen-den Roman geschrieben, beschreibt Hoßfeld das Werk. Dieses sei nicht nur für Krimi-Liebhaber geeignet.

Astrid Lindgren: Die schönsten Abenteuer, 18,95 Euro, Ab 6 Jahren

Drei zeitlose Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren in einer einem: Mio, mein Mio (2 CDs), Ronja Räubertochter (2 CDs) und die Brüder Löwenherz (2 CDs). Diese dürften laut Hoßfeld in keinem Kinderzimmer fehlen und gerade in der Sonderausgabe besonders interessant.

Christopher Paolini: Eragon und das Ende der Macht, 24,99, cbj Verlag

Eragon-Fans können aufatmen: Das spannungsvolle Warten auf das lang ersehnte Finale der Fantasy-Saga hat ein Ende. Pünktlich zum Weihnachtsfest darf neues Lesefutter unter dem Christbaum liegen.

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42.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

alle Jahre wieder...paul.‘s last minute Weihnachtsgeschenke

Es gibt organisierte Menschen. Schon mit dem Einzug der ersten Lebkuchen in die Supermärkte - mittlerweile ist das ja Anfang August – machen sie sich darüber Gedanken, was sie an Heilig Abend unter den Baum legen. Und es gibt Menschen wie mich, die eine Woche vor Weihnachten immer noch nicht alles besorgt haben. Der 24. Dezember rückt immer näher - viele werden das aufstei-gende Gefühl von Panik kennen. Panik, an Heilig Abend mit blanken Händen vor seinen Liebsten zu stehen. Irgendetwas kaufen, womit ich dann selbst nicht zufrieden bin, möchte ich aber auch nicht. Im Zweifel liegt man zwar mit einem Gutschein immer richtig, so ganz alleine kommt der allerdings etwas nackt daher. Man kann dazu jetzt eine Kleinigkeit kaufen - Pralinen oder so. Viel persönlicher ist es jedoch, etwas Selbstgemachtes dazu zu schenken. Zum Beispiel Pralinen.

LAST MINUTE LEBKUCHEN-PRALINEN

Einfach und schnell zu machen, benötigen nur eine Handvoll Zutaten und schmecken dabei auch noch sehr lecker. Ein paar Ab-striche muss man dafür beim Aussehen machen - man sieht den Pralinen an, dass sie eben nicht aus der Konditorei kom-men, sondern selbstgemacht sind.

Man braucht:

100g Schlagsahne

150g Vollmilchschokolade

50g Zartbitterschokolade

50g gemahlene Mandeln

1 1/2 TL Lebkuchengewürz

200g Vollmilchkuvertüre

1 EL Kokosfett

Zunächst die Schokolade hacken und die Sahne in einem Topf zum Kochen bringen. Die Sahne in eine Schüssel umfüllen und die gehackte Schokolade zugeben, unter Rühren schmelzen lassen. Die Mandeln mit dem Lebkuchengewürz mischen und unterrühren. Nun muss die Masse kalt ge-

paul.TIPP

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.43

stellt werden, damit sie fest wird. Aus der erkalteten Masse kleine Kugeln formen und auf ein Backpapier setzen. Noch-mals kalt stellen. In der Zwischenzeit die Kuvertüre mit dem Kokosfett im Wasser-bad schmelzen. Die Kugeln dann nachei-nander mit Hilfe eines Zahnstochers oder Ähnlichem in die Kuvertüre eintauchen und auf Backpapier setzen. Noch wäh-rend die Kuvertüre flüssig ist zur Dekora-tion eine Prise Mandeln über jede Praline streuen. Trocknen lassen.

Die fertigen Pralinen in kleine Zellophan-tütchen packen und mit einer Schleife ver-schließen.

LAST MINUTE SCHOKOSTICKS

Seit ein paar Jahren liegen Schokospie-ße, die man in heiße Milch rührt, total im Trend. Vor allem in der Weihnachtszeit findet man sie in vielen Geschäften. Auch solche Schokospieße kann man ganz leicht selber machen und sich dabei noch ein bisschen an den schokoladigen Vorlie-ben des Beschenkten orientieren.

Man braucht: 400g Schokolade (Weiß, Vollmilch oder Zartbitter - je nach Vorlieben) Verschiedene Füllungen (Mini Marshmallows, Nüsse, M&Ms...) Dekoration, z.B. bunten Streuzucker, der vom Plätzchenbacken übrig geblieben ist Plastik-Schnapsgläser Holzspieße

Die Schokolade im Wasserbad schmelzen lassen. Währenddessen Marshmallows oder andere Füllungen in die Schnapsglä-ser geben, bis sie etwa zur Hälfte voll sind.

Mit einem Löffel die Gläser mit der Scho-kolade auffüllen. Dabei muss man darauf achten, dass die Füllung von der Schoko-lade umhüllt wird.

Wenn die Schokolade ein bisschen fest ge-worden ist, steckt man je einen Holzspieß in ein Schnapsglas. Die Schokosticks am besten über Nacht im Kühlschrank gut durchhärten lassen. Am nächsten Tag bricht man die Schnapsgläser vorsichtig ab. Die fertigen Schokospieße kann man nun in Geschenkpapierfolie einpacken.

Text & Foto: Birgit Ankerl

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44.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Tipp

An diesem sonnigen ersten Advent mache ich mich in Sachen Gastronomie-Kritik auf den Weg. Von Passau-Neustift, Höhe Hiendl und real geht’s vorbei an der Steffelmühle durch den Wald. Nach nur 15 Minuten habe ich mein Ziel erreicht: Bahnhof Neustift.

Natürlich könnte man den Bahnhof Neustift auch mit Auto, Bus und Bahn erreichen, aber das schöne Wetter lädt einfach zu diesem Spa-ziergang ein.

Ich bin nicht zum ersten Mal in diesem Lokal der besonderen Art zu Gast, aber sehr wohl zum

ersten Mal auf „Mission Gastronomie-Kritik“.

Dass man im Bahnhof Neustift gut essen kann ist kein Geheimnis. Viele Gerichte der Speise-karte haben meinen Gaumen schon entzückt. Da ich das heutige Mahl bewerten möchte, wer-de ich etwas essen, das ich noch nicht kenne.

Obwohl ich eigentlich gar nicht auf Currywurst stehe, stürze ich mich auf das vieldiskutierte Highlight „Hot-Currywurst“. Vom Spaziergang durch den Wald durchgefroren möchte ich mich zunächst mit einer Pfannkuchensuppe wieder aufwärmen. Der grinsende Koch meinte dazu,

paul. zu gast im Bahnhof neustift.

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.45

die bräuchte ich nicht. Je nach Schärfegrad der Currywurst würde mir ohnehin anderweitig heiß werden.

„HOT Currywurst“ gibt es in nicht weniger als fünf Schärfegraden:

1. „Die Milde“: wie niedlich 2. „Der Rachenkitzler“: na ja, gut 3. „Der Chiliburner“: das klingt gefährlicher 4. „Der Feuerhammer“: oh, oh… 5. „Der Atemblocker“: *…räusper…*

Nach kurzer, unentschlossener Pause lasse ich mich von Günni, dem Wirt, beraten.

Currywurst Stufe fünf erhält ohnehin nur, wer zu-vor Stufe drei gemeistert hat und per rechtsver-bindlicher Unterschrift seine Eigenverantwort-lichkeit an diesem Wahnsinn erklärt. Schließlich wäre dieses Gericht etwa 140 Mal schärfer als Tabasco.

Für den Anfang empfahl er mir Stufe 3, den „Chi-liburner“. Ich möchte mich lieber langsam an die Sache herantasten und kurze Zeit später steht ein appetitlich angerichtetes Currywurstgericht der Stufe 2 vor mir. Unter dem mitleidigen Grin-sen von Wirt und Koch erhalte ich auch das Glas Milch, das ich mir sicherheitshalber noch dazu bestellt habe.

Nach den ersten Bissen macht sich eine ange-nehme Schärfe in meinem Mund breit. So lang-sam komme sogar ich auf den Geschmack von Currywurst und freue mich schon jetzt darauf, mich beim nächsten Mal an Schärfegrad drei probieren zu wollen.

Ich bin sehr überrascht, dass Currywurst so le-cker sein kann und bestelle mir zur Abrundung meines Mahls einen mit Eis gefüllten Pfannku-

chen. Während diesen Genusses bin ich ge-danklich bereits bei meinem nächsten Besuch hier im Bahnhof Neustift.

Ich könnte einen Probanden mitnehmen, der die Schärfegrade vier und fünf statt meiner ver-kostet. Ich würde mich dann darauf beschrän-ken, meine Beobachtungen für die Nachwelt niederzuschreiben. Und vielleicht - aber auch nur vielleicht und abhängig von den Reaktionen meines Probanden - würde ich mich dazu hin-reißen lassen, selbst eine Fingerspitze voll davon zu probieren...

Fazit: Sehr satt, sehr zufrieden. Eine tolle Atmo-sphäre im urigen Lokal mit knisterndem Holz-ofen. Und für kalte Abende gibt es sogar einen beheizten Indoor-Biergarten.

Ambiente (5/5): p p p p p

Service (5/5): p p p p p

Essen (5/5): p p p p p

Sauberkeit (5/5): p p p p p

pauls.fazit (5/5): p p p p p

Text & Foto: Heike Aigner

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Liebe auf den ersten Blick hält Tom (Stephan Luca) für tota-

len Schwachsinn. In puncto Frauen gibt es für ihn nur „ha-

ben wollen oder nicht haben wollen“. Doch auch Frauen,

die wie seine neue Kollegin Elisa (Marleen Lohse) zu erster

Kategorie gehören, will er nach dem dritten Mal wieder los-

werden - „alles andere ist eine Beziehung. Und die braucht

kein Mensch.“ Elisa scheint jedoch nach ihren eigenen Re-

geln zu spielen und bringt Toms Welt völlig durcheinander.

„Kein Sex ist auch keine Lösung“ ist eine amüsante Komö-

die, die sowohl Männer als auch Frauen anspricht. Die Sto-

ry ahnt man jedoch schnell voraus, der Film ist nach dem

typischen Muster „Badboy wird zu Happy-End-Traumprinz“

gestrickt.

Unterhaltsam sind auch die starken und vor allem sehr le-

bendig inszenierten Nebenrollen.

Werbeargent Tom Moreno hat alles, was Männer wollen:

Erfolg im Beruf, ein teures Auto und Frauen. Letztere jedoch

nie länger als drei Nächte - bis er Art-Directorin Elisa trifft.

Die Handlung des Films ist daher relativ vorhersehbar, das

Happy End ahnt man früh voraus. Trotz dessen ist „Kein

Sex ist auch keine Lösung“ ein lustiger Film. Die Liebesge-

schichte ist sehr gewitzt erzählt. Der Film fällt nicht in die

Kategorie „langweiliger Liebesfilm“, sondern gefällt auch

Männern.

Vor allem die Nebengeschichten machen „Kein Sex ist auch

keine Lösung“ so unterhaltsam. Die Personen sind teilwei-

se leicht übertrieben dargestellt, doch das ist es, was den

Film ausmacht. In den Nebenrollen spielen unter anderem

Felicitas Woll, Stefan Kretzschmar, Hannelore Elsner und

Corinna Harfouch.

Sneakpreview vom 28.11.2011

paul.TIPP

46.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

Humor: p p p p p . Action: p p p p p . Erotik: p p p p p

Gefühl: p p p p p . Spannung: p p p p p

Rezension: Thomas Stone

Humor: p p p p p . Action: p p p p p . Erotik: p p p p p

Gefühl: p p p p p . Spannung: p p p p p Rezension: Birgit Ankerl

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Humor: p p p p p . Action: p p p p p . Erotik: p p p p p

Gefühl: p p p p p . Spannung: p p p p p Rezension: Sebastian Götz

Humor: p p p p p . Action: p p p p p . Erotik: p p p p p

Gefühl: p p p p p . Spannung: p p p p p Rezension: Lisa Kohn

„Eat my shit!“ Mit diesen Worten und einem „selfmade“

Schokoladen-Pie bündelt Hausmädchen Minnie Jackson in

„The Help“ ihre Wut gegen ihre weiße Arbeitgeberin.

Regisseur Tate Taylor erzählt die Geschichten schwarzer

Dienstmädchen in den 1960er Jahren in Jackson, Missis-

sippi. Ihre oftmals tragischen Erfahrungen gelangen endlich

an die Öffentlichkeit und zwar mit Hilfe der jungen Journalis-

tin Skeeter (Emma Stone).

Taylor gelingt es, die vielen Einzelschicksale harmonisch

in ein großes Ganzes einzubetten. Die Charaktere führt er

schnell und authentisch ein. So schafft es der Film dank

seiner großartigen Darsteller, nie zu langweilen und immer

glaubwürdig zu bleiben. Und ist es nicht die höchste Aus-

zeichnung für einen Film, wenn er den Zuschauer emotional

fesselt? „The Help“ macht betroffen, lässt hoffen und leiden

zugleich. Und selbst wenn Taylor am Ende auf die Tränen-

drüse drückt, wirkt der Film nie kitschig, billig oder abgedro-

schen, sondern einfach nur menschlich.

Sneakpreview vom 05.12.2011 Gut, dass das vorbei ist: Im Mississippi der 60er Jahre durf-

te ein Schwarzer nicht am selben Tisch sitzen wie ein wei-

ßer, nicht vom selben Löffel essen, nicht dieselbe Toilette

benutzen. Am allerwenigsten durften schwarze Dienstmäd-

chen einer weißen Schriftstellerin ihre Geschichten erzählen.

Tun sie aber.

„The Help“ erzählt diese Geschichte in schönen Bildern.

Gewalt und Tod deutet er an, zeigt sie aber nie. Die Ras-

sisten werden zu Witzfiguren, die Dienstmädchen zu be-

wundernswerten Charakteren – überzeugend gespielt von

Viola Davis und Octavia Spencer. Manche Szenen sind so

traurig, dass der Zuschauer fast weinen muss – doch es

gibt immer wieder viel zu lachen. „The Help“ ist anrührend

und schön, kaum belastend. Denn seine Botschaft ist nicht

„Sei mutig, verändere die Welt!“, sondern „Gut, dass andere

mutig waren!“.

Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.47

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48.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Tipp

„Altbewährtes hält am längsten“, heißt es im Volksmund und genau dieses Sprichwort schei-nen sich Nickelback bei ihrem neuesten Werk zu Herzen genommen zu haben. Nach dreijäh-riger kreativer Schaffenspause melden sich die kanadischen Rocker nun mit ihrem siebten Stu-dioalbum „Here and Now“, das am 18.11.2011 exklusiv in Deutschland erschien, zurück – mit elf teils gewohnt radiotauglichen, teils typisch grungig-rockigen Nummern.

Mit der Single „How You Remind Me“ gelang der 1995 gegründeten Band um Frontsänger Chad Kroeger 2001 der internationale Durch-bruch; spätestens seit dem 2005 erschienenen Album „All the Right Reasons“ , mit Singleaus-kopplungen wie „Photograph“ und „If Everyone Cared“, gehören sie zu den etablierten Größen ihres Genres.

Zwei Alben später liefern die vier Jungs noch immer soliden Rock. Kroeger singt vertraut rau-chig-rau, Balladen wie „Don’t Ever Let It End“ und „Trying Not To Love You“ laden Romanti-kerseelen zuverlässig zum Träumen ein - die Single „Bottoms Up“ und Lieder wie „Midnight Queen“ zeigen wieder einmal, dass die Grup-pe auch wesentlich härter, aber unverändert mitreißend spielen kann. Abermals schwanken die Texte zwischen Sex, Love and social criti-cism, abermals liefern die Vier eingängige, runde Melodien, technisch perfektioniert, ohne Ecken und Kanten. Kurz und gut: es hat sich nicht viel getan seit „All the Right Reasons“ und dessen

Nachfolger „Dark Horse“.

Viele der Songs von „Here and Now“ könnte man genauso gut auf einem seiner beiden ge-rade genannten Vorgänger finden oder sie er-innern in Inhalt und Melodie ein wenig an frü-here Hits. Lediglich „Lullaby“ bricht dank seiner schmerzlich-schönen Klavierbegleitung aus den nickelbackschen Konventionen aus. Und auch die zweite Single „When We Stand Together“ fällt durch überzeugenden Bass und angenehm präsenten Drumbeat positiv auf.

Dennoch: wer Nickelback mag - ob nun als ein-gefleischter Fan oder beiläufiger Radiohörer, der kann auch ihrem neuesten Werk mit viel Genuss lauschen. Nur in puncto Experimentierfreudig-keit darf man nicht zu viel erwarten. Nickelback liefern eben Nickelback; nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Der paul.CDtipp

niCkeLbaCk

Text: Verena Braun Foto: Nickelback

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Sie wissen nicht, was sie Ihren Lieben, Freunden, Kollegen oder Mitarbeitern unter den. Christbaum geben sollen? - dann besorgen Sie sich.einfach und schnell übers Internet. oder bei den Verkaufsstellen den Passauer City Gutschein.

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Ein nEUES WOhnzimmEr. Für paSSaUS STUDEnTEn.

Ein halbes Jahr Kulturcafete Nikolakloster.

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Ausgabe 7.2011.Dezember/Januar.51

paul.CAMPUS

Die weißen Tische in der Kulturcafete sind gut gefüllt, die Stimmung ist ausgelassen. An einer Tischgruppe feiern einige Studentinnen einen Geburtstag mit bunten Partyhütchen und Ku-chen, am Nachbartisch wird dagegen fleißig ge-lernt und ein Referatsthema diskutiert. Am Kaf-feeautomaten herrscht reger Betrieb, es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Im Hintergrund ist leise Musik zu hören.

Mit der Eröffnung der Kulturcafete im Nikolaklos-ter vor einem halben Jahr wurde den Studenten nach monatelang andauernden Planungen und Umbauarbeiten wieder ein Raum für kulturelle Aufführungen und gemütliches Beisammen-sitzen gegeben. Unter dem Motto „Dem Inn entlang“ entstand direkt neben der Bibliothek im Nikolakloster die Cafeteria, die nach dem Umbau der Mensa nun auch die Studiobühne beinhaltet und so studentischen Gruppen einen Raum für ihre Projekte und Aufführungen zur Verfügung stellt. Zuvor befand sich die besag-te Studiobühne in der Mensa, doch mithilfe von Geldern aus dem Konjunkturpaket II der Bun-desregierung konnte die Bühne nach einigen Überlegungen in den Umbau der NK-Cafeteria

integriert werden. „Das hat uns vor einige Prob-leme gestellt“ erklärt Maria Pohl, die Diplompä-dagogin des Kulturbüros des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz, „alleine wegen der niedrigeren Deckenhöhe und der angrenzenden Bibliothek mussten wir auf die neueste Tech-nik für Scheinwerferanlagen und Lautsprecher zurückgreifen.“ Die Studiobühne, die tagsüber hinter einer Glaswand verschwindet, ist so mit

neuen LED-Scheinwerfern, und integrierten, steuerbaren Lautsprechern, die sich direkt über den Sitzgruppen befinden, ausgestattet, um die Lernenden in der Bibliothek nicht zu stören. Die Bühne verfügt zudem über eigene Instrumente, um den Studenten ihre Aufführungen so einfach wie möglich zu gestalten. „Wir haben auch wäh-rend des ganzen Umbaus mit den Studierenden über die richtige Umsetzung und die nötigen An-schaffungen gesprochen“, betont Frau Pohl, die unter anderem für die Kulturförderung in Passau verantwortlich ist.

Tagsüber bietet die Cafete in einer appetitlichen Theke Backwaren, Sandwiches und Joghurts an. Ebenso wird täglich ein warmes Mittagsge-

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52.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Campus

richt angeboten, sowie Kaffee und andere Ge-tränke. „ Ich find das Essen da echt gut! Das ist billig und warmes Essen gibt es ja auch immer“, findet die Studentin Aniko, „und ich finde gut, dass man da sogar Äpfel und gesunde Sachen kaufen kann“. Und auch Anja, die Medien und Kommunikation studiert, ist begeistert: „Ich fin-de sie haben eine riesen Auswahl!“ Im Hinter-grund ist seit einiger Zeit nun das Programm des Uniradios Campus Crew zu hören um die Be-sucher auch tagsüber mit Musik zu versorgen.

Die Gestaltung der Cafete im Nikolakloster ist nach dem Motto des Architekturbüros Denk „Dem Inn entlang“ sehr modern gehalten. Gra-phische Aufarbeitungen der Innufer füllen die Glaswand vor der Studiobühne, sonst wirkt alles äußerst klar, die weißen Sitzgruppen und die Glasfronten wirken freundlich und hell. „Ich finde, sie wirkt sympathisch“, meint die Studen-tin Verena, während ihre Freundin Simone aller-dings etwas skeptischer ist: „So wirklich gemüt-lich ist es nicht, aber es soll ja auch praktisch zum Essen sein.“

An fünf Tagen in der Woche, jeweils von Mitt-

woch bis Sonntag, öffnet die Cafeteria ab 17 Uhr den Abendbetrieb. Neben einer an-deren Beleuchtung und Getränkeangeboten wie Wein und Bier können die Besucher und Studenten dann entweder den wechselnden Darbietungen der kulturellen Gruppen lau-schen oder sich seit Kurzem auch selbst mit den neu angeschafften Brett- und Kartenspie-len beschäftigen. „Dass wir jetzt Spiele ange-schafft haben, ist den Studierenden selbst zu verdanken“, erklärt Frau Pohl, „sie haben es sich gewünscht!“

„Ich finde es auch cool, dass die Cafete von Hochschulgruppen für gewisse Veranstaltun-gen gemietet werden kann“, findet die Studentin Marion. Denn das Abendangebot, das von The-ateraufführungen, über Kurzfilmfestivals, Spie-leabende und Livemusik bis hin zum gemein-samen Tatort schauen reicht, wird von vielen studentischen, kulturellen Gruppen in Absprache mit dem Kulturbüro realisiert. Um diese Gruppen bei ihren Projekten weiter zu unterstützen, helfen zusätzlich drei studentische Hilfskräfte mit und greifen den Studierenden bei ihren Vorhaben unter die Arme. Neben der Studiobühne stehen

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.53

paul.CAMPUS

den Gruppen auch noch Übungsräume zur Ver-fügung, die je nach Bedarf verteilt werden. „Ge-nerell haben wir schon ein großes Angebot an Projekten und Aufführungen, aber wir möchten es natürlich immer vergrößern“, erklärt Frau Pohl. So soll es auch für einzelne Studenten wieder möglich sein, eigene Texte oder auch einfach das persönliche Lieblingsbuch vorzustellen.

Das Resümee fällt nach einem halben Jahr durchweg positiv aus. So sind nicht nur die Stu-denten äußerst zufrieden mit der Cafeteria, auch das Kulturbüro ist „glücklich und zufrieden, auch mit der positiven studentischen Resonanz“, wie Frau Pohl erleichtert betont und hofft, dass das Angebot in den nächsten Monaten noch weiter ausgebaut werden wird.

Text: Julia Endrös Fotos: Max Philipp Brüchmann

Freitag 16.12.2011 20:00 Uhr portugiesischer abend mit Theater und Livemusik

Sonntag 18.12.2011 ab 19:30 Uhr Tatort-Fernsehübertragung. gemeinsam statt ein- sam fernsehen!

Sonntag 8.1.2012 ab 19:30 Uhr Tatort-Fernsehübertragung. gemeinsam statt ein- sam fernsehen!

Freitag 13.1.2012 20:00 Uhr Live musik abend mit b-side-musik. noch weitere mitwirkende gesucht!

Sonntag 15.1.2012 ab 19:30 Uhr Tatort-Fernsehübertragung. gemeinsam statt ein- sam fernsehen!

Donnerstag 19.1.2012 20:00 Uhr Theateraufführung: „Les Diablogues“ von roland Dubillard in französischer Sprache. Theatergrup pe: Les Bavards rois. Eintritt: 4 €

Freitag 20.12.2012 20:00 Uhr Theateraufführung: „Les Diablogues“ von roland Dubillard in französischer Sprache. Theatergrup pe: Les Bavards rois. Eintritt: 4 €

Sonntag 22.1.2012 ab 19:30 Uhr Tatort-Fernsehübertragung. gemeinsam statt ein- sam fernsehen!

Sonntag 29.1.2012 ab 19:30 Uhr Tatort-Fernsehübertragung. gemeinsam statt ein- sam fernsehen!

Sonntag 5.2.2012 ab 19:30 Uhr Tatort-Fernsehübertragung. gemeinsam statt ein- sam fernsehen!

Sonntag 12.2.2012 ab 19:30 Uhr Tatort-Fernsehübertragung. gemeinsam statt ein- sam fernsehen!

programm der Kulturcafete nikolakloster im Wintersemester 2011/2012

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54.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Campus

hartnäckigkeit, ausdauer und eine gewisse Sturheit –

10 + 1 Fragen an den ehemaligen Kanzler der Universität Passau Ludwig Bloch

Ludwig Bloch wurde 1946 in Kumreut (heute Freyung) geboren. Nach seinem Abitur in Passau und anschließendem Wehrdienst studierte er von 1969 bis 1974 Jura an der LMU. Seit September 1978 arbeitete er an der damals neu gegründeten Universität Passau als Leiter von u.a. der Personalabtei-lung und verschiedenen Verwaltungsreferaten, sowie der Abteilung für Akademische Angelegenhei-ten und Rechtsangelegenheiten. 1986 wurde er zum Vizekanzler ernannt. Seit April 2001 besetzte er den Posten des Kanzlers der Uni. Im November 2011 wurde er in den Ruhestand verabschiedet.

1) Herr Bloch, zehn Jahre Amtszeit waren sicher kein Kinderspiel. Was gönnen Sie sich jetzt?

Die Pläne sind noch sehr vage. Ich werde 2013 mit einer Zille zum Schwarzen Meer fahren – das ist bisher der einzig konkrete Freizeitplan.

2) Es liegt zwar einige Zeit zurück, trotzdem die Frage: Was haben Sie an Ihrem Studium genossen?

Das war der Wechsel von der Kleinstadt Pas-sau in die Großstadt München und die Befrei-ung vom Wehrdienst. Außerdem gewinnt man als Student einiges an Selbstständigkeit und Urteilskraft dazu.

3) Sie kennen die Universität Passau seit ihrer Gründung. Was unterscheidet die Uni von 1978 von der heutigen und wie beschreiben Sie die Entwicklung seitdem?

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.55

Da ist natürlich schlicht die Größe. Die Diffe-renz vom „Nichts“ bis zur Universität von heute ist schon erheblich. Beeindruckend war auch der Generationswechsel im Professorenkollegi-um. Ich habe die Berufung der ersten Profes-soren mitbekommen und den nahezu komplet-ten Wechsel zu den jungen Professorinnen und Professoren.

4) Welche Erinnerungen bleiben nach 33 Jahren an der Universität Passau, positive wie negative?

Wenn man die Entwicklung einer Universität in der Heimatstadt von nicht vorhanden bis jetzt miterlebt und daran mitgewirkt hat, ist es ein Leichtes, eine positive Bilanz zu ziehen. Ich kann nicht punktuell auf negative Erlebnisse zu-rückblicken. Außerdem erlebt man die meisten Probleme nur als solche, bevor man sie ange-gangen ist.

5) Sie selbst haben in der Zeit der 68er-Bewe-gung studiert. Woran liegt es, dass die Studen-tenproteste heute nicht so radikal sind wie da-mals und wie haben Sie die Aufstände erlebt?

Ich habe kurz nach der Spitze der Proteste mit dem Studium begonnen und kann mich an die Polizeipräsenz in der Universität erinnern. Der Wandel im Denken und Bewusstsein, der zu dieser Zeit stattfand, hat mich geprägt. Aber vieles von dem, was damals neu war, ist heute

in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das Lebensgefühl hat sich verändert. Vermutlich gibt es deshalb heute weniger heftige Bewegungen.

6) In Ihrer Zeit als Kanzler der Universität Pas-sau sind Sie vielen bekannten Persönlichkeiten begegnet. Welche Treffen haben Sie dabei am meisten beeindruckt?

Aus beruflicher Sicht war die Verbindung zu Dr. Walter Schweitzer am engsten und zeichnete sich durch gegenseitiges Vertrauen aus. Au-ßerdem erinnere ich mich noch gerne an den Besuch des damaligen bayerischen Minister-präsidenten Franz-Josef Strauß. Das war schon ein beeindruckendes Erlebnis, zumal er uns weitere Unterstützung für die Universität zuge-sichert hatte.

7) Rückblickend: Was sind für Sie die drei Mei-lensteine Ihrer Amtszeit?

Auf jeden Fall das ITZ bzw. International House und auch das Institutsgebäude. Außerdem freut es mich, dass es gelungen ist, die Innstegaula als Baudenkmal zu erhalten und zu nutzen. Der Dritte ist das Multimedia-Zentrum.

8) Welche Eigenschaften braucht man, um zehn Jahre lang Teil der Universitätsleitung zu sein?

Eine einschlägige Berufsausbildung. Das muss

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56.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Campus

nicht zwingend Jurist sein, schadet aber nicht. Ansonsten Hartnäckigkeit in der Verfolgung von Zielen und Ausdauer, die durch eine gewisse Sturheit unterstützt wird.

9) Passau vs. München: Sie haben sich nach Ihrem Studium für Passau entschieden. Ihre Nachfolgerin ist gebürtige Münchnerin. Was hat Niederbayern, was Oberbayern nicht hat?

Meine Frau und ich kommen aus Passau, woll-ten nach dem Studium in München aber nicht unbedingt zurück nach Niederbayern. Das war Zufall. Natürlich habe ich trotzdem kein Prob-lem mit der Ausbreitung aller Vorurteile gegen die Oberbayern.

10) Was wünschen Sie der Universität Passau für die Zukunft?

Dass sie die Chancen, die sich durch den Rück-gang der Studierenden ergeben, nutzt. Das hört sich seltsam an, aber 2014 fehlen in unserem Einzugsgebiet 25% der Altersgruppe, die uns interessiert. Weniger muss aber nicht immer schlechter sein. Geringere Belastungen und ein vernünftiges Betreuungsverhältnis bringen ein besseres Lehrangebot.

10+1) Zum Schluss: Welche Ratschläge geben Sie Ihrer Nachfolgerin Dr. Andrea Bör mit auf den Weg?

Ganz einfach: Ihre Arbeit machen und darauf vertrauen, dass die Kolleginnen und Kollegen motiviert arbeiten und man sich auf sie verlas-sen kann.

Vielen Dank für das Interview!

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Ausgabe 7.2011.DEZEMBER/JANUAR.59

Text: Julia Keller Fotos: SIFE Passau

Am 9. Dezember 2011 ist der Startschuss für das Projekt „Spende dein Pfand“ gefallen. Damit zeigt die Studentenorganisation SIFE Passau, in Kooperation mit SIFE Regensburg, soziales En-gagement und Umweltbewusstsein. Mit der Auf-stellung von Sammelbehältern für Pfandflaschen auf dem Campus der Universität Passau geht das Projekt neue Wege. Das Prinzip ist denkbar einfach: Pfandflaschen können in eigens dafür vorgesehene Sammelbehälter eingeworfen und damit gespendet werden. Der erzielte Erlös wiederum kommt verschiedenen sozialen Ein-richtungen der Region zu Gute. Informationen über das Projekt sowie die jeweils zu unterstüt-zende Einrichtung befinden sich an den einzel-nen Behältern.

Das innovative Projekt wirkt auf mehreren Ebe-nen. Neben der finanziellen Unterstützung ver-stärkt es das allgemeine Bewusstsein für sozia-les Engagement. Gleichzeitig trägt das Konzept durch das Recyceln des Wertstoffs Plastik zur Schonung der Umwelt bei. Pfandflaschen wer-den nicht achtlos liegen gelassen, da eine „Ab-gabe“ rund um die Uhr möglich ist. Im Falle einer erfolgreichen ersten Umsetzung plant SIFE Pas-sau langfristig eine Ausdehnung des Projekts.

Weiterführende Informationen zu SIFE:

SIFE steht für Students in Free Enterprise und ist die weltweit größte studentische Non-Profit-Organisation. Gegründet wurde sie 1973 in den USA; seit 2003 gibt es SIFE Germany (www.sife.de). Derzeit existieren mittlerweile 27 SIFE

Teams an deutschen Universitäten. Die ca. 700 involvierten Studierenden entwickeln und reali-sieren in diesem Zusammenhang eigenständig Wirtschaftsprojekte nach dem Leitgedanken von SIFE: „To Create Economic Opportunities for Others“. SIFE Passau (www.sife-passau.org) wurde 2006 gegründet und umfasst aktuell ein Team von 35 Studierenden verschiedener Fach-richtungen.

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60.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Kalender

26.11. - 05.02. „Angelika Fi-scher Menschen & Orte“ MMK

10.12. - 04.03. „Robert Sterzl“ MMK

05.01. „Passau - New York James Rizzi“ Livingart Passau

06.01. „Mythos & Geschichte“ im OberhausMuseum

06.01. „Paula Deppe“ im OberhausMuseum

02.02. „Giuliano Gaigher“ MMK

25.12. - 03.01. „10. Passauer Weihnachtscircus“ Messepark Kohlbruck

15.01. „Verkaufsoffener Sonn-tag für Möbelbranche mit Win-termarkt“ Stadtgebiet Passau

21.01. - 22.01. „Fertighaus- & Energiemesse“ DLH / Messe-gelände

10.02. - 11.02. „Ausbildungs-messe“ Passauer Dreiländer-halle

22.12., 26.12. & 28.12. „La Cenerentola“ Opera buffa v. G. Rossini, Passauer Redoute

29.12., 30.12. „Der Nusskna-cker“ Ballett v. P. I. Tschaikow-ski, Passauer Redoute

31.12. „Die Csárdásfürs-tin“ Operette von Emmerich Kálmán - Opernhaus

01.01. „Neujahrskonzert des Passauer Konzertvereins“ Gro-ßer Rathaussaal

05.01. „Falsche Schlange“ Thriller von Alan Ayckbourn - Passauer Redoute

06.01., 13.01. & 14.01. „LUCI MIE TRADITRICI“ Oper von Salvatore Sciarrino - Passauer Redoute

07.01., 08.01. & 27.01. „Don Carlos“ Drama. Gedicht v. F. Schiller, Passauer Redoute

15.01., 21.01. & 22.01. „Spa-malot - Die Ritter der Kokos-nuss“ Musical v. E. Idel & J. Du Prez, Passauer Redoute

15.01. „Der Räuber Hotzen-plotz“ Kinderstück v. O. Preuß-ler, Passauer Redoute

21.12. „Die Schöne und das Biest“ Passauer Dreiländer-halle

25.12. „The very best of Black Gospel“ Passauer Dreiländer-halle

30.12. „Duo Dorsch Öttl“ im CafeMuseum

06.01. „Peter Knoll Trio“ Avant-garde & Experimental im Cafe-Museum

10.01. „The Blues Brothers“ Passauer Dreiländerhalle

aUSSTELLUngEn

BiS zUm:

FESTE & mESSEn

KUnST & KULTUr

mUSiK

Page 61: paul.Dezember 2011 & Januar 2012

20.01. „Gudrun Bielmeier“ Kla-vierabend im Piano Mora

21.01. „Benefizkonzert des Rotaract Clubs Passau“ mit Tobias Jackel im Piano Mora

21.01. „Hadu Brand & Band“ im CafeMuseum

27.01. „Master Hang Drum-mer“ im CafeMuseum

28.01. „The Ronnie Burrage Group“ im CafeMuseum

31.01. „Peter Massink, Nico-las Bourel Quartet“ Intensität & feinf. Lyrik im CafeMuseum

04.02. „Alexej Wagner & Lancy Falta“ Gypsy-Gitarre im Cafe-Museum

10.02. „Philipp Harnisch Quar-tett“ CD Präsentation im Cafe-Museum

21.12. „Sigi Zimmerschmied“ Reisswolf im Scharfrichterhaus

22.12. „Josef Brustmann“ Still, still, still, im Scharfrichterhaus

26.12. „Passau Open Klassik“

im Scharfrichterhaus

31.12. „Silversterfest mit Man-fred Kempinger und den Pas-sauer SAudiandln“ im Scharf-richterhaus

13.01. „Roland Beisch“ Der Graue Star im Scharfrichter-haus

14.01. „Andreas Rebers“ Pas-sauer Redoute

19.01. & 20.01. „Caveman“ Passauer Redoute

„Faltsch Wagoni“ im Scharf-richterhaus

COmEDY &

KaBarETT

The ShamrockIrish Pub Passau

Rosstränke 5-7 94032 Passau

Every Monday Karaoke

Every Thursday Pub Quiz

March 17 St. Patricks Day Party

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62.DEZEMBER/JANUAR.paul-lesen.de

paul.Kalender

mOnTag

SamSTag

Funky Buddha - Happy Hour

zeche 14 - Drivers Day

Café alibi - No Limit

nixnutz - Das Kwizz

Café Kowalski - Tex Mex

Cantina Ensenada - Fajitas

Venti Tre - Pizza Happy Hour

DiEnSTag

Colors - Compete

FunkyBuddha - Happy Hour

Frizz - Gib2!

zeche14 - MacZeche

Café alibi - 5er Tag

Café Kowalski - Stu‘s Day

Venti Tre - Pizza Happy Hour

miTTWOCh

Bienenkorb - Single Party

sky - 3...2...1...

gO - Wallstreet

zeche 14 - HardTimes

Café alibi - Ladies Day

Café roses - Schnitzeltag

Sensasion - Curry me

Café Kowalski - Happy W

va bene - va bene@night

Venti Tre - Pizza Happy Hour

DOnnErSTag

Bienenkorb - Schlagerparty

Shamrock - Leg. Pub Quiz

Café alibi - Get more für 10

Café roses - Caip Abend

Venti tre - Pizza Happy Hour

FrEiTag

sky - FrauenSache

gO - Go for Friday

zeche 14 - Gewinnerziehung

noa Club - Nachtspielplatz

Frizz - Housebesetzung

gO - Go 4GoGos

Café Kowalski - SA-Nudel

Shamrock - Fussball live!

Sellys - Dykes & Dandies

noa Club - Hemmungslos

Camera - Camera Classics

Lemon Lounge - Salsa

SOnnTag

Café Kowalski - Sunday Brunch

Café roses - Pasta Abend

Colors - Tatort

altes Bräuhaus - Frühschoppen

zeche 14 - Chill out

Wir freuen uns, Euch unseren

neuen Veranstaltungskalender,

powered by passau-live, vorstellen

zu dürfen und bedanken uns herz-

lichst für die tolle Zusammenarbeit.

Der Kalender ist nach Rubriken

aufgebaut und soll Euch möglichst

schnell einen Überblick zu den an-

stehenden Veranstaltungen und

Ereignissen geben. Ihr seid der

Meinung Ihr habt einen Termin für

eine Rubrik? Dann schreibt uns

eine eMail an termine@paul-verlag.

de. Der Herausgeber haftet nicht

für die Inhalte der Veranstaltungen

oder evtl. Druckfehler und über-

nimmt keinerlei Gewähr für Voll-

ständigkeit, Aktualität und Richtig-

keit der Angaben.

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Neu: CreolisChe speiseNDoNNerstag: Cuba libre Night

tägliCh: CoCktail happy hour ab 23.00 uhr

hemiNgway‘sbratfisChwiNkel 6 . 94032 passau . 0851/2961


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