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Panorama Dermatologische Praxis

Date post: 07-Feb-2017
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Der Hautarzt 8 · 2013 | 549 Aufklärungsprojekt erreicht über 100.000 Schüler Kinderhaut vor Sonne schützen Vielen Eltern fehlt die Einsicht Eltern, die über wirksamen UV- Schutz aufgeklärt wurden ach- ten besser auf die Haut ihrer Kinder. So die Theorie. Eine ak- tuelle Studie aus Sachsen bringt ein ernüchterndes Ergebnis. Aufklärung über UV-Schutz bei Kindern sorgt kaum für eine Ver- haltensänderung bei den Eltern. Im Auftrag des Sächsischen So- zialministeriums wurden, von 2009 und 2012, in einer randomi- sierten Studie 395 Kinder zwi- schen 3 und 6 Jahren untersucht. Mit einem alarmierenden Ergeb- nis. Kinder sind der UV-Strah- lung ohne ausreichende Sonnen- schutzmaßnahmen ausgesetzt, obwohl ihre Eltern über gesund- heitliche Risiken unterrichtet worden sind. In der Kontroll- gruppe fanden nur klinische und digitale dermatoskopische Unter- Die Universität München feiert mit ihrem bundesweit einzig- artigen Aufklärungsprojekt zu HIV und sexuell Übertragbaren Krankheiten 10 jähriges Jubilä- um. Gleichzeitig ist die Zahl von 100.000 Jugendlichen erreicht, die im Rahmen der Veranstal- tung über HIV-Infektionen und sexuell übertragbare Krankhei- ten informiert wurden. Das Projekt der LMU-Mün- chen wurde zum Welt-Aids-Tag 2003 als Präventionsprojekt ge- startet und klärt seither Schü- lerinnen und Schüler der 10. bis 13. Klassen an weiterführenden Schulen über sexuell übertragba- re Krankheiten auf. Pro Jahr gibt es in Deutschland etwa 2.900 HIV-Neuinfektionen, schät- zungsweise 90.000 Menschen tragen das Virus in sich und etwa 14.000 wissen nichts von ihrer Infektion.Das Bewusstsein bei jungen Menschen für AIDS zu schaffen, ist von größter gesund- heitspolitischer Bedeutung. Da AIDS nach wie vor nicht heilbar ist, ist die wirksamste Maßnah- me gegen die Verbreitung von AIDS die Prävention. © Aamon / fotolia.com © Goodluz / shutterstock.com Panorama Hautarzt 2013 · 64:549–551 DOI 10.1007/s00105-013-2624-z © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 schiede festgestellt werden, heißt es in der Studie. Im Gegenteil: Die Anzahl der Pigmente habe bei den Kindern der Interven- tionsgruppe sogar leicht höher gelegen als bei jenen, deren Eltern keine zusätzliche Aufklärung be- kamen. Auch bei der Größe der Pig- mente hat es keine Unterschiede gegeben. Künftige Interventio- nen sollten daher verstärkt auf Verhaltensänderung abzielen. Hier sind dann auch Erzieher in Kitas Ansprechpartner. Zudem sollten mehr Informationsma- terialien bereitgestellt werden. Diese stünden „für den Einsatz bei Vorschulkindern in Deutsch- land noch nicht in wünschens- wertem Maße zur Verfügung“, so die Studienautoren. www.aerztezeitung.de 8 Beim richtigen Sonnenschutz sind die Eltern gefragt. suchungen statt, in der „Inter- ventionsgruppe“ gab es zusätz- lich jährliche Aufklärungen über richtigen UV-Schutz. Alle Kinder wurden im Jahresabstand auf Pigmentmale untersucht. Insge- samt 7000 Pigmente wurden da- bei hinsichtlich Geometrie, Farb- verteilung und -dichte analysiert. In keiner Kategorie konnten zwi- schen den beiden untersuchten Gruppen nennenswerte Unter- Schutz durch Wissen „Daher setzen wir auf zielgerich- tete Informationsangebote, die junge Menschen ansprechen und sie motivieren, sich mit den The- men zu befassen. Denn nur durch aktives Interesse können wichti- ge Botschaften auch ankommen. Sex ist unter Jugendlichen ein großes Thema.“ betont Projekt- gründer Stefan Zippel. „Dass man sich dabei mit verheerenden Krankheiten anstecken kann – dieses Wissen jedoch ist ver- schwindend gering. Wer will schon über AIDS und HIV-In- fektionen reden, über Filzläuse und andere hochpeinliche Prob- leme?“ Das Münchener Projekt schließt diese Wissenslücke seit 10 Jahren erfolgreich. www.klinikum.uni-muenchen.de
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Der Hautarzt 8 · 2013 | 549

Aufklärungsprojekt erreicht über 100.000 Schüler

Kinderhaut vor Sonne schützenVielen Eltern fehlt die Einsicht

Eltern, die über wirksamen UV-Schutz aufgeklärt wurden ach-ten besser auf die Haut ihrer Kinder. So die Theorie. Eine ak-tuelle Studie aus Sachsen bringt ein ernüchterndes Ergebnis.

Aufklärung über UV-Schutz bei Kindern sorgt kaum für eine Ver-haltensänderung bei den Eltern. Im Auftrag des Sächsischen So-zialministeriums wurden, von 2009 und 2012, in einer randomi-sierten Studie 395 Kinder zwi-schen 3 und 6 Jahren untersucht. Mit einem alarmierenden Ergeb-nis. Kinder sind der UV-Strah-lung ohne ausreichende Sonnen-schutzmaßnahmen ausgesetzt, obwohl ihre Eltern über gesund-heitliche Risiken unterrichtet worden sind. In der Kontroll-gruppe fanden nur klinische und digitale dermatoskopische Unter-

Die Universität München feiert mit ihrem bundesweit einzig-artigen Aufklärungsprojekt zu HIV und sexuell Übertragbaren Krankheiten 10 jähriges Jubilä-um.

Gleichzeitig ist die Zahl von 100.000 Jugendlichen erreicht, die im Rahmen der Veranstal-tung über HIV-Infektionen und sexuell übertragbare Krankhei-ten informiert wurden.

Das Projekt der LMU-Mün-chen wurde zum Welt-Aids-Tag 2003 als Präventionsprojekt ge-startet und klärt seither Schü-

lerinnen und Schüler der 10. bis 13. Klassen an weiterführenden Schulen über sexuell übertragba-re Krankheiten auf. Pro Jahr gibt es in Deutschland etwa 2.900 HIV-Neuinfektionen, schät-zungsweise 90.000 Menschen tragen das Virus in sich und etwa 14.000 wissen nichts von ihrer Infektion.Das Bewusstsein bei jungen Menschen für AIDS zu schaffen, ist von größter gesund-heitspolitischer Bedeutung. Da AIDS nach wie vor nicht heilbar ist, ist die wirksamste Maßnah-me gegen die Verbreitung von AIDS die Prävention. ©

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Hautarzt 2013 · 64:549–551DOI 10.1007/s00105-013-2624-z © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

schiede festgestellt werden, heißt es in der Studie. Im Gegenteil: Die Anzahl der Pigmente habe bei den Kindern der Interven-tionsgruppe sogar leicht höher gelegen als bei jenen, deren Eltern keine zusätzliche Aufklärung be-kamen.

Auch bei der Größe der Pig-mente hat es keine Unterschiede gegeben. Künftige Interventio-nen sollten daher verstärkt auf Verhaltensänderung abzielen. Hier sind dann auch Erzieher in Kitas Ansprechpartner. Zudem sollten mehr Informationsma-terialien bereitgestellt werden. Diese stünden „für den Einsatz bei Vorschulkindern in Deutsch-land noch nicht in wünschens-wertem Maße zur Verfügung“, so die Studienautoren.

www.aerztezeitung.de8 Beim richtigen Sonnenschutz sind die Eltern gefragt.

suchungen statt, in der „Inter-ventionsgruppe“ gab es zusätz-lich jährliche Aufklärungen über richtigen UV-Schutz. Alle Kinder wurden im Jahresabstand auf Pigmentmale untersucht. Insge-

samt 7000 Pigmente wurden da-bei hinsichtlich Geometrie, Farb-verteilung und -dichte analysiert. In keiner Kategorie konnten zwi-schen den beiden untersuchten Gruppen nennenswerte Unter-

Schutz durch Wissen„Daher setzen wir auf zielgerich-tete Informationsangebote, die junge Menschen ansprechen und sie motivieren, sich mit den The-men zu befassen. Denn nur durch aktives Interesse können wichti-ge Botschaften auch ankommen. Sex ist unter Jugendlichen ein großes Thema.“ betont Projekt-gründer Stefan Zippel. „Dass man sich dabei mit verheerenden Krankheiten anstecken kann – dieses Wissen jedoch ist ver-schwindend gering. Wer will schon über AIDS und HIV-In-fektionen reden, über Filzläuse

und andere hochpeinliche Prob-leme?“ Das Münchener Projekt schließt diese Wissenslücke seit 10 Jahren erfolgreich.

www.klinikum.uni-muenchen.de

550 | Der Hautarzt 8 · 2013

Glucocorticoide in Rezepturen

Manche Individualrezepturen erfreuen sich eines langen Le-bens, auch wenn sie galenisch nicht stabil sind. Die Rezeptur 2 ist über 16 Jahre alt, wird aber in einer leicht abgewandelten Form auch heute noch verordnet (Rezeptur 1).

Ein Glucocorticoid der Klasse III, also gemäß der Einteilung nach Niedner [1] ein stark wirksames Glucocorticoid, Diflorasondiace-tat wurde in der Florone®-Creme und Betamethason-17-valerat in der Linolacort® Beta Creme ein-gesetzt.

Die Florone®-Creme wurde laut Rezepturkarte des Herstel-lers empfohlen zur Anwendung bei einer akuten bis subakuten Dermatitis, besonders im inter-triginösen oder behaarten Haut-areal. Sie wurde vor einiger Zeit aus dem Handel genommen, so dass die Verordner sich für eine andere Kortikoidcreme wie die Linolacort® beta Creme entschei-den mussten. Die Linolacort® Be-ta Creme ist bei der Behandlung entzündlicher Hauterkrankun-gen angezeigt, bei denen stark wirksame, topisch anzuwenden-de Glukokortikoide erforderlich sind.

Tween® 80Tween® 80 ist die geschützte Be-zeichnung für Polysorbat 80 bzw. für Polyethylenglycol-sorbitan-oleat [2]. Es besitzt einen HLB-Wert von 15,0 und wird als nicht-ionischer O/W-Emulgator, zu-weilen auch in Kombination mit W/O-Emulgatoren als Komplex-emulgatoren für O/W-Systeme eingesetzt. Daneben dient es als Lösungsvermittler (Solubilisator) für wenig oder nicht wasserlösli-che Substanzen (u.a. Aromen, ätherische Öle, Vitaminöle, Har-ze, wasserunlösliche Substanzen)

Es stellt sich hier die Sinn-frage, warum zusätzlich ein nichtionischer O/W-Emulgator in Form des Polysorbat 80 ver-ordnet wurde, obwohl in der Li-nolacort® Beta Creme eine stabile nichtionische, hydrophile Creme bzw. eine O/W-Creme vorliegt (Rezeptur 3).

Zusatz des 40%igen IsopropanolGrundsätzlich kann eine halbfes-te, hydrophile Creme bzw. eine O/W-Creme auf einfache und schnelle Art und Weise mit einem Bestandteil der äußeren, homogenen, wässrigen Phase verdünnt werden. Führt man weitere Wassermengen hinzu, entsteht entweder eine Softcreme oder eine hydrophile Lotion bzw. eine O/W-Lotion.

Setzt man einer O/W-Creme statt Wasser Alkohole zu, so wird dies nur in sehr begrenzter Weise vertragen. Die Zufuhr von 15% bis 20% Ethanol oder Isopropa-nol bezogen auf die Crememenge gilt dabei als unproblematisch. Bei einer größeren Menge wird die O/W-Emulsion, wie in die-sem Beispiel, jedoch instabil.

Um diese entstehende In-stabilität abzumildern oder zu kompensieren, wurde der Emul-gator Tween® 80 zugesetzt. Of-fensichtlich soll hierdurch der, in der Linolacort® Beta Creme vorhandene, jedoch nun über-forderte O/W-Emulgator unter-stützt oder ersetzt werden.

Dennoch reicht diese Maß-nahme nicht aus um eine stabile O/W-Lotion zu erhalten. Dies erkennt man auch an den sich trennenden Phasen.

Der Isopropanolzusatz wirft noch ein weiteres Problem auf, welches die Verteilung des Wirk-stoffs in der Zubereitung betrifft.

Betamethason-17-valerat ist in Wasser praktisch unlöslich, in Isopropanol 2 Teile in 100 Teile. Durch die starke Verdün-nung des Isopropanol mit Was-ser wird die Lipophilie des Iso-propanol stark herabgesetzt. Die Lösungseigenschaften für lipo-phile Wirkstoffe verschlechtern sich dadurch erheblich. Es wäre daher durchaus vorstellbar, dass Betamethasonvalerat durch den Isopropanol aus der Linolacort® Beta Creme zum Teil heraus-gelöst wird, sodass ein Gleich-gewicht zwischen nicht gelösten und gelösten Anteilen des Gluco-corticoids entsteht. Gleichzeitig könnte es zu einer übersättigten Lösung kommen, aus der Beta-methason-17-valerat in größeren Kristallen auskristallisiert als es zuvor eingesetzt wurde. Dadurch wird die Resorption erschwert oder sogar verhindert.

Zielführende Überlegungen zur OptimierungDie Auswahl eines adäquaten Ve-hikel-Systems in einer Indivi-dualrezeptur sollte sich stets zum einen nach der jeweils herrschen-den Akuität und zum anderen nach der Hautbeschaffenheit des Applikationsortes richten.

Wenn die Rezeptur auf der behaarten Kopfhaut angewen-det wird, kommt als Grundlage eine f lüssige oder halbf lüssige Zubereitung in Frage. Aus der vorliegenden Rezeptur lässt sich als Konzept ablesen, dass der Verordner eine fettarme, nicht austrocknende Grundlage ge-wollt hat.

Hier kommen O/W-Lotionen in Frage, die wenig Fett enthalten und sich auf Grund des O/W-Emulgators darin auch wieder leicht aus den Haaren auswa-schen lassen. Als eine standardi-sierte Grundlage bietet sich die

7 Rezeptur 1Linolacort® Beta Creme 13,5 Tween® 80 2,0Isopropylalkohol 40 % ad 200,0

7 Rezeptur 2(Originalrezeptur)Rp. Florone® Creme 30,0 Tween® 80 3,0 Isopropylalkohol 40 % ad 150,0

7 Rezeptur 3 Linolacort® Beta – CremeBetamethasonvalerat 1,22 mg / 1 g CremePropylenglycol; Triglyceride, mittelkettige;Cetylstearylalkohol; Vaselin, weißes;Benzylalkohol; Citronensäure, wasserfreie;Dimeticon 350; Glycerolmonostearat;Natriumcitrat-2-Wasser; Dinatrium edetat-2-Wasser; Macrogol-20-glycerolmonostearat;Wasser, gereinigtes

Vehikel-Typ: nichtionische, hydrophile Creme bzw. O/W - Creme

7 Rezeptur 4Hydrophile Basisemulsion DAC (NRF S.25.)Sorbitanmonostearat 2,0 gMacrogol-8-stearat 2,0 gMittelkettige Triglyceride 5,0 gGlycerol 85 % 5,0 gKaliumsorbat 0,14 gWasserfreie Citronensäure 0.07 gGereinigtes Wasser ad 100,0 g

Vehikel-Typ: nichtionische, hydrophile Emulsion bzw. O/W -Lotion

7 Rezeptur 5Hydrophile Betamethasonvalerat-Emulsion 0,025% / 0,05% / 0,1% (NRF 11.47.) Betamethasonvalerat (mikrofein gepulvert)0,025 g 0,05 g 0,1 gHydrophile Basisemulsion DAC (NRF S.25.)99,975 g 99,95 g 99,9 g

Aufbrauchfrist: 6 Monate (Kunststoffflasche)

Rezeptur-Tipp

Der Hautarzt 8 · 2013 | 551

Hydrophile Basisemulsion aus dem NRF an (Rezeptur 4).

In diese Basisemulsion kön-nen verschiedene Wirkstoffe eingearbeitet werden, u.a. auch Glucocorticoide. Eine derartige, standardisierte Vorschrift mit Betamethason-17-valerat befin-det sich im NRF (Rezeptur 5).

Eine weitere Optimierung bietet sich an, wenn man ge-danklich von dem großen Über-schuss des 40%igen Isopropanol in der Rezeptur ausgeht. Durch den Zusatz der O/W-Creme in Form der Linolacort® Beta Creme wird der Isopropanol etwas „auf-gefettet“. Wenn dies das Konzept des Verordners sein sollte, könn-te Betamethason-17-valerat di-rekt in Isopropanol 70% gelöst und dann noch ein Rückfetter in Form des Octyldodecanol hinzugefügt werden. Vorbild für eine solche Formulierung stellt eine standardisierte Rezeptur im NRF dar (Rezeptur 6). Den „auf-gefetteten“ Isopropanol kann man sich auch separat ohne Sa-licylsäure auf Vorrat herstellen (Rezeptur 7). Betamethason-17-valerat wird zunächst in Isopropanol 100% gelöst und danach werden die anderen Bestandteile hinzu gemischt (Rezeptur 8).

Wird weniger Rückfettung gewünscht, so tauscht man einen Teil des Octyldodecanol gegen Isopropanol 70% aus.

Eine andere Überlegung zur Optimierung wäre der Einsatz eines Kopföls, in dem Betametha son-17-valerat nicht suspendiert wird, sondern in ge-löster Form vorliegt. Hierdurch wird eine höhere Dosiergenauig-keit bei der Applikation gewähr-leistet. Diese Voraussetzungen f indet man in einer leicht abgewandelten Formulierung einer österreichischen Vorschrift (Rezeptur 9).

Die Herstellung erfordert eine bestimmte Vorgehensweise: Das Betamethason-17-Valerat

wird zunächst in Ethanol 96% gelöst und zugedeckt beiseite ge-stellt.

Macrogol-8-stearat, Isopro-pylmyristat und Erdnussöl wer-den zusammen auf dem Wasser-bad geschmolzen. Man nimmt die Schmelze vom Wasserbad und lässt ein wenig abkühlen. Dann fügt man die ethanoli-sche Lösung hinzu. Tritt dabei eine Trübung auf, erwärmt man vorsichtig noch einmal auf dem Wasserbad, bis die Trübung ver-schwunden ist. Anschießend wird die Mischung kalt gerührt. Nach Erreichen von Zimmer-temperatur ergänzt man den verdunsteten Ethanol. Als Pack-mittel dient eine Quetschflasche mit einem Spritzeinsatz, dessen Öffnung möglichst klein sein sollte um eine gezielte Applika-tion zu ermöglichen. Aufgrund der Gegenwart des O/W-Emul-gators Macrogol-8-stearat kann das Kopföl lediglich mit war-mem Wasser, notfalls mit wenig Shampoo, aus den Haaren gewa-schen werden.

Die Wirkung kann intensi-viert werden, indem man abends das Kopföl aufträgt und es über Nacht unter einer Kopf hau-

be einwirken lässt und erst am nächsten Morgen auswäscht.

Korrespondenzadresse

Dr. rer. nat. Gerd WolfApotheker für Offizin-PharmazieRobert-Koch-Apotheke Fauviller Ring 1 53501 Grafschaft – Ringen Fax: 02641 / 75 76 20 [email protected]

Literatur:

1. Niedner, R., Glucocorticosteroide, in: Niedner, R., Ziegenmeyer, J. (Hrsg.), Der-matika, Wiss. Verlagsgesellschaft Stutt-gart (1992), Tab. 4.4, S. 82/83

2. Ammon P. T. (Hrsg.), Hunnius, Pharma-zeutisches Wörterbuch, Walter de Gruy-ter GmbH & Co KG, Berlin/New York (2010), 10. Aufl., Polysorbate, Polysor-bat 80, S. 1354

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8 Manche Individualrezepturen entwickeln sich mit der Zeit zu Klassikern, die auch Jahre nach ihrer Entwicklung noch oft verschrieben werden.

Ticker

7 Rezeptur 6Fettender Salicylsäure-Hautspiritus 1% bis 5% (NRF 11.45.)Salicylsäure1,0 g 2,0 g 3,0 g 5,0 gOctyldodecanol18,81 g 18,62 g 18,43 g 18,05 g2-Propanol 69,3 g 68,6 g 67,9 g 66,5 gGereinigtes Wasser ad100,0 g 100,0 g 100,0 g 100,0 g

Aufbrauchfrist: 6 Monate (Kunststoffflasche)

7 Rezeptur 7Octyldodecanol 19,0 TeileGereinigtes Wasser 11,0 TeileIsopropanol 100% 70,0 Teile

Aufbrauchfrist: 5 Jahre

7 Rezeptur 8 (optimiert) Betamethason-17-valerat 0,1%Octyldodecanol 38,0 gGereinigtes Wasser 22,0 gIsopropanol 100% ad 200,0 g

Aufbrauchfrist: 6 Monate (Kunststoffflasche)

7 Rezeptur 9(optimiert) Betamethason-17-valerat 0,025 gEthanol 96% 10,0 gMacrogol-8-stearat 10,0 gIsopropylmyristat 35,0 gErdnussöl ad 100,0 g

Aufbrauchfrist: 6 Monate (Quetschflasche mit Spritzeinsatz)


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