+ All Categories
Home > Documents > Panorama

Panorama

Date post: 07-Feb-2017
Category:
Upload: nguyendan
View: 213 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
2
602 Magazin PillReminder-App▶ „Denk▶an▶mich“▶ Ab sofort ist ein Update der PillRe- minder App „Denk an mich“ kosten- los im App Store und im Google Play Store erhältlich. Die App erinnert an die regelmäßige Pilleneinnahme und hält Informationen rund um die Themen Schwangerschaft und Schwangerschaftsverhütung bereit. Beachtet werden nun auch drei unterschiedliche Einnahmeschema- ta von Pillen. Ein Blister-Slide ermög- licht einen optimalen Überblick der bisherigen Pilleneinnahme und eine Uhr mit Ampelfunktion erinnert an diese. Sollte die Anwenderin die Pille vergessen, erklingt eine individuelle Alarmmeldung. Zudem können die Userinnen in dem neuen gecluster- ten Tagebuch ihren Zyklusverlauf, Regelbeschwerden, Tagesstimmung und Intimtage übersichtlich vermer- ken. Die Userinnen können die Pill- Reminder-App auch mit einen Pass- wort schützen und die Kontaktdaten des Gynäkologen hinterlegen. Das Vergessen der Pille soll somit vermie- den werden. Ist es doch mal passiert, gibt die App hilfreiche Informatio- nen zum weitere Vorgehen. www.frau-und-pille.de Mammographie- Screening Eine halbe Million Frauen in Branden- burg haben seit Beginn des Mammo- graphie-Screenings im Jahr 2008 an einer solchen Untersuchung teilge- nommen. Sie ist eine zusätzliche, frei- willige Brustkrebs-Früherkennungs- untersuchung für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Mit dem Programm soll Brustkrebs bei Frauen möglichst früh erkannt werden. Insgesamt ha- ben jetzt 58,3% der eingeladenen 856 291 Brandenburger Frauen ein Mammographie-Screening machen lassen. Damit liegt das Land zwar knapp über dem Bundesdurchschnitt von 56%. Der empfohlene europäi- sche Zielwert liegt aber bei 70% www.aerzteblatt.de | Der▶Gynäkologe▶9▶·▶2013 Ticker © senai aksoy Gynäkologe 2013 · 46:602–603 DOI 10.1007/s00129-013-3253-4 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 Frühe▶Hilfen Familienhebammen▶werden▶dringend▶ benötigt Jede Woche sterben in Deutsch- land im Schnitt drei Kinder, weil sie misshandelt oder vernachläs- sigt werden. Familienhebammen unterstützen sozial-belastete Fa- milien vor und nach der Geburt. So kann die Entwicklung des Kindes verbessert werden. Rund 29 Millionen Euro hat der Bund 2012 den Ländern für den Aufbau von Netzwerken für Frü- he Hilfen bereitgestellt. Bisher werden diese Mittel aber noch nicht vollständig abgerufen. Ein Grund dafür ist, dass es derzeit noch zu wenige Familienhebam- men gibt. Dem Deutschen Heb- ammenverband zufolge waren es im Mai dieses Jahres rund 1600, 150 sind noch in der Fortbildung. Laut der Regierung sind daher „noch erhebliche Anstrengun- gen“ zu unternehmen, um die Zahl zu steigern. Unter anderem prüft das neu gegründete Natio- nale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), welche anderen Ge- sundheitsberufe für die Tätigkeit als Familienhebamme infrage kommen. Für 2013 ist laut Gesetz vorgesehen, die Fördermittel auf insgesamt 45 Millionen Euro auf- zustocken. Dies soll dazu beitra- gen, dass die Netzwerke flächen- deckend ausgebaut werden. www.aerztezeitung.de Endokrinologie Plädoyer▶für▶Jodtabletten▶▶ in▶der▶Schwangerschaft Jodmangel▶ in▶ der▶ Schwanger- schaft▶schadet▶der▶geistigen▶Ent- wicklung▶des▶Kindes.▶Endokrino- logen▶raten▶daher▶Frauen,▶in▶der▶ Schwangerschaft▶Jodtabletten▶ einzunehmen. Anlässlich einer aktuellen briti- schen Studie empfiehlt die Deut- sche Gesellschaft für Endokrino- logie (DGE) schwangeren Frauen die Einnahme von Jodtabletten. Im Zuge der Studie wurden 1000 Kinder von der Schwangerschaft ihrer Mütter bis zum Grund- schulalter begleitet. Bei zwei Drittel der Schwangeren war in einem Harntest ein Jodmangel festgestellt worden. Ihre Kinder zeigten im Alter von 8 bis 9 Jah- ren statistisch signifikante Defi- zite in Bezug auf ihre kognitive Entwicklung. Eine Folge könnten schlechtere Schulnoten sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachte Jodmangel während der Schwangerschaft als die wichtigste vermeidbare Ursa- che für einen Hirnschaden des Kindes, so die DGE in ihrer Mit- teilung. Am meisten betroffen sind Entwicklungsländer. Doch auch die entwickelten Länder sind keineswegs immun, wie die aktuelle Studie aus Großbritan- nien zeigt. Mit Jod angereichertes Speisesalz allein ist für Schwan- gere nicht ausreichend, um das Joddefizit zu senken. Die DGE empfiehlt, dass Schwangere und auch stillende Mütter nach Rück- sprache mit ihrem Arzt Jodtab- letten einnehmen. www.endokrinologie.net 8 Jodtabletten werden bisher noch zu wenig verschrieben © dpa
Transcript
Page 1: Panorama

602

Magazin

▶▶ PillReminder-App▶„Denk▶an▶mich“▶

Ab sofort ist ein Update der PillRe-minder App „Denk an mich“ kosten-los im App Store und im Google Play Store erhältlich. Die App erinnert an die regelmäßige Pilleneinnahme und hält Informationen rund um die Themen Schwangerschaft und Schwangerschaftsverhütung bereit. Beachtet werden nun auch drei unterschiedliche Einnahmeschema-ta von Pillen. Ein Blister-Slide ermög-licht einen optimalen Überblick der bisherigen Pilleneinnahme und eine Uhr mit Ampelfunktion erinnert an diese. Sollte die Anwenderin die Pille vergessen, erklingt eine individuelle Alarmmeldung. Zudem können die Userinnen in dem neuen gecluster-ten Tagebuch ihren Zyklusverlauf, Regelbeschwerden, Tagesstimmung und Intimtage übersichtlich vermer-ken. Die Userinnen können die Pill-Reminder-App auch mit einen Pass-wort schützen und die Kontaktdaten des Gynäkologen hinterlegen. Das Vergessen der Pille soll somit vermie-den werden. Ist es doch mal passiert, gibt die App hilfreiche Informatio-nen zum weitere Vorgehen.

www.frau-und-pille.de

▶▶ Mammographie-Screening

Eine halbe Million Frauen in Branden-burg haben seit Beginn des Mammo-graphie-Screenings im Jahr 2008 an einer solchen Untersuchung teilge-nommen. Sie ist eine zusätzliche, frei-willige Brustkrebs-Früherkennungs-untersuchung für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Mit dem Programm soll Brustkrebs bei Frauen möglichst früh erkannt werden. Insgesamt ha-ben jetzt 58,3% der eingeladenen 856 291 Brandenburger Frauen ein Mammographie-Screening machen lassen. Damit liegt das Land zwar knapp über dem Bundesdurchschnitt von 56%. Der empfohlene europäi-sche Zielwert liegt aber bei 70%

www.aerzteblatt.de

|▶ Der▶Gynäkologe▶9▶·▶2013

Ticker

© s

enai

aks

oy

Gynäkologe 2013 · 46:602–603 DOI 10.1007/s00129-013-3253-4 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

Frühe▶HilfenFamilienhebammen▶werden▶dringend▶benötigt

Jede Woche sterben in Deutsch­land im Schnitt drei Kinder, weil sie misshandelt oder vernachläs­sigt werden. Familienhebammen unter stützen sozial­belastete Fa­milien vor und nach der Geburt. So kann die Entwicklung des Kindes verbessert werden.Rund 29 Millionen Euro hat der Bund 2012 den Ländern für den Aufbau von Netzwerken für Frü­he Hilfen bereitgestellt. Bisher werden diese Mittel aber noch

nicht vollständig abgerufen. Ein Grund dafür ist, dass es derzeit noch zu wenige Familienhebam­men gibt. Dem Deutschen Heb­ammenverband zufolge waren es im Mai dieses Jahres rund 1600, 150 sind noch in der Fortbildung. Laut der Regierung sind daher „noch erhebliche Anstrengun­gen“ zu unternehmen, um die Zahl zu steigern. Unter anderem prüft das neu gegründete Natio­nale Zentrum Frühe Hilfen

(NZFH), welche anderen Ge­sundheitsberufe für die Tätigkeit als Familienhebamme infrage kommen. Für 2013 ist laut Gesetz vorgesehen, die Fördermittel auf insgesamt 45 Millionen Euro auf­zustocken. Dies soll dazu beitra­gen, dass die Netzwerke flächen­deckend ausgebaut werden.

www.aerztezeitung.de

Endokrinologie

Plädoyer▶für▶Jodtabletten▶▶in▶der▶SchwangerschaftJodmangel▶ in▶ der▶ Schwanger-schaft▶schadet▶der▶geistigen▶Ent-wicklung▶des▶Kindes.▶Endokrino-logen▶raten▶daher▶Frauen,▶in▶der▶Schwangerschaft▶ Jodtabletten▶einzunehmen.

Anlässlich einer aktuellen briti­schen Studie empfiehlt die Deut­sche Gesellschaft für Endokrino­logie (DGE) schwangeren Frauen die Einnahme von Jodtabletten. Im Zuge der Studie wurden 1000 Kinder von der Schwangerschaft ihrer Mütter bis zum Grund­schulalter begleitet. Bei zwei Drittel der Schwangeren war in einem Harntest ein Jodmangel festgestellt worden. Ihre Kinder zeigten im Alter von 8 bis 9 Jah­ren statistisch signifikante Defi­zite in Bezug auf ihre kognitive Entwicklung. Eine Folge könnten schlechtere Schulnoten sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachte Jodmangel während der Schwangerschaft als die wichtigste vermeidbare Ursa­

che für einen Hirnschaden des Kindes, so die DGE in ihrer Mit­teilung. Am meisten betroffen sind Entwicklungsländer. Doch auch die entwickelten Länder sind keineswegs immun, wie die aktuelle Studie aus Großbritan­nien zeigt. Mit Jod angereichertes Speisesalz allein ist für Schwan­

gere nicht ausreichend, um das Joddefizit zu senken. Die DGE empfiehlt, dass Schwangere und auch stillende Mütter nach Rück­sprache mit ihrem Arzt Jodtab­letten einnehmen.

www.endokrinologie.net

8 Jodtabletten werden bisher noch zu wenig verschrieben

© d

pa

Page 2: Panorama

Ticker

603Der▶Gynäkologe▶9▶·▶2013▶ |▶

© A

ndy

/ fot

olia

.com

▶▶ Welt▶Fistula▶TagDie UNO hat in diesem Jahr zum ers-ten Mal den Welt Fistula Tag ausgeru-fen. Damit würdigten sie die 10-jähri-ge Kampagne gegen Geburtsfisteln von über 80 internationalen Organi-sationen. Darunter der Verein Fistula e. V. Deutschland. Mit seiner weltwei-ten Kampagne möchte der UN-Bevöl-kerungsfonds (UNFPA) das Thema Geburtsfisteln in der Öffentlichkeit bekannter machen. In den Industrie-ländern ist es ein fast vergessenes Problem. Trotzdem sind weltweit über zwei Millionen Frauen betroffen. In Äthiopien gibt es jährlich 9000 Neuerkrankungen. Durch lange und schwere Geburten wird die Blutver-sorgung des mütterlichen Gewebes unterbrochen. Dabei entstehen Fis-teln zwischen Blase und Scheide be-ziehungsweise Rektum. Die betroffe-nen Frauen leiden für den Rest ihres Lebens an schwerer Inkontinenz und leben oft isoliert am Rande der Dorf-gemeinschaft.

www.aerztezeitung.de

▶▶ Impfung▶gegenRotaviren

In den diesjährigen Impfempfehlun-gen spricht sich die STIKO für eine allgemeine Impfung gegen Rotavi-ren bei Säuglingen aus. Krankenkas-sen wie die TK in Hessen begrüßen die Entscheidung. Die TK übernimmt die Kosten für die Impfung gegen Rotaviren bereits seit 2008 im Rah-men einer Satzungsleistung. In die-sem Jahr registriere das Robert-Koch-Institut schon knapp 1350 Fälle allein in Hessen. Die Rotavirus-Sai-son beginnt meist im Herbst und dauert bis in den März hinein. Es ist also damit zu rechnen, dass im Herbst die Fallzahlen noch einmal deutlich ansteigen. Studien haben gezeigt, dass die Impfung bis 98% vor schweren Verläufen einer Infek-tion mit Rotaviren schützt. Damit lassen sich über 90% aller Kranken-hausbehandlungen wegen Rotaviru-sinfektionen verhindern.

www.rki.de

Frauen▶mit▶AIDS▶oft▶in▶FinanznotImmer▶ mehr▶ HIV-positive▶ oder▶an▶AIDS▶erkrankte▶Frauen▶wen-den▶sich▶mit▶Problemen▶an▶die▶Deutsche▶Aids-Stiftung.

Im vergangenen Jahr kamen 45,2% aller Hilfsanfragen bei der Deutschen AIDS­Stiftung von Frauen, obwohl ihr Anteil an den von HIV oder AIDS Betroffenen

nach Angaben des Robert Koch­Instituts lediglich 19,2% aus­macht. Viele der Patientinnen sind alleinerziehende Mütter, die keinen Beruf ausüben können und dadurch besonders von Ar­mut betroffen sind. Durch die Ge­sundheitsreformen und die Hartz­IV­Gesetze hat sich die Einkommenssituation vieler Be­

InkontinenzRisikofaktor▶Schwangerschaft▶

Harninkontinenz▶ist▶ein▶häufiges▶Problem▶während▶der▶Schwan-gerschaft.▶Damit▶steigt▶auch▶die▶Gefahr▶ späterer▶ Inkontinenz.▶Das▶Risiko▶lässt▶sich▶jedoch▶ver-ringern.

Anhand der Daten einer Meta­analyse stellten norwegische For­scher nun die gängigen Vorbeu­gemaßnamen auf den Prüfstand. Wichtige Risikofaktoren sind demnach der BMI während der Schwangerschaft und das Alter der Frau. Da pro Jahr 1% der quergestreiften Muskulatur an der Urethra verloren geht, sollte mit dem Kinderkriegen nicht zu

lange gewartet werden. Obstipa­tion während der Schwanger­schaft wirkt sich ebenfalls nega­tiv auf das Inkontinenzrisiko aus und sollte frühzeitig entspre­chend behandelt werden.

Dass Schwangere nicht rau­chen sollten, leuchtet schon aus anderen Gründen ein, senkt aber auch die Inkontinenzge­fahr. Nützlich ist es, sich einige Male pro Woche mit leichter Intensität körperlich zu betäti­gen. Empfohlen wird auch ein Beckenbodentraining. Als ein­zige Maßnahme, die während des Geburtsvorgangs helfen kann, späterer Inkontinenz vor­

zubeugen, haben sich perineale Wärmepackungen erwiesen. Alle anderen Vorschläge, etwa zum Pressen, zum Einsatz oder Nichteinsatz epiduraler An­algesie, zum Thema „Damm­schnitt oder nicht“, werden als nicht verlässlich eingestuft. Eine Sectio kann zur Prophylaxe der Harninkontinenz nicht empfoh­len werden. Postpartal sollte die Mutter ein Beckenbodentraining betreiben.

Wesnes SL et al (2013) Int Urogynecol J. 24:889-899

troffener verschlechtert. Bei Men­schen mit HIV und AIDS reicht die staatliche Grundversorgung zum Leben oft nicht aus. Viele Pa­tienten sind daher auf die Deut­sche AIDS­Stiftung angewiesen, die bedürftige Menschen mit HIV oder AIDS über Einzelhilfen oder die Förderung von Projekten unterstützt. Im Bereich der Ein­zelhilfen muss die Stiftung immer häufiger Notwendiges und Alltäg­liches wie Hörgeräte, Zahnersatz, Sehhilfen oder den Ersatz von Haushaltsgeräten finanzieren. Auf die Unterstützung bei der me­dizinischen Versorgung entfielen im vergangenen Jahr 13,9% der Mittel bei den Einzelhilfen. Die Deutsche Aids­Stiftung gab 2012 insgesamt 2,27 Millionen Euro für Hilfeleistungen sowie die Auf­klärungs­ und Anti­Diskriminie­rungsarbeit aus

www.aids-stiftung.de

8 AIDS bedeutet für Frauen oft auch eine finanzielle Notlage

© O

liver

Ber

g / d

pa


Recommended