+ All Categories

NYT 586

Date post: 22-Mar-2016
Category:
Upload: louis-poulsen
View: 214 times
Download: 1 times
Share this document with a friend
Description:
Schauspielhaus und Tietgenkollegiet; 3 Performing Arts Center; Museum Louisiana wird 50 Jahre alt; Die Tivoli - Leuchte dreht sich wieder
52
1 586 DAS LOUIS POULSEN LIGHTING MAGAZIN FÜR BELEUCHTUNG UND ARCHITEKTUR 2008 Schauspielhaus und Tietgenkollegiet 3 Performing Arts Center Museum Louisiana wird 50 Jahre alt Die Tivoli-Leuchte dreht sich wieder
Transcript
Page 1: NYT 586

1

586DAS LOUIS POULSEN L IGHTING MAGA ZIN FÜR BELEUCHTUNG UND ARCHITEKTUR 2008

Schauspielhaus und Tietgenkollegiet 3 Performing Arts Center

Museum Louisiana wird 50 Jahre alt

Die Tivoli-Leuchte dreht sich wieder

Page 2: NYT 586

2

M a l e r i s c h e M o d e r n e

Tietgenkollegiet und Schauspielhaus in Kopenhagen

Page 3: NYT 586

3

Zwei neue Gebäude des Architektenbüros Lundgaard & Tranberg in Kopenhagen zeugen davon, dass Kompositionsprinzipien der Malerei, die wir in den Gärten der Romantik wieder fi nden, auch in der neuen Architektur Spuren hinterlassen haben.

Das dänische Architektenbüro Lundgaard & Tranberg hat innerhalb kurzer Zeit zwei signifi kante Fingerabdrücke in Kopenha-gen hinterlassen: das Studentenwohn-heim Tietgenkollegiet im neuen Stadtteil Örestaden und das Schauspielhaus an der Hafenfront in einem der alten Stadt-teile Kopenhagens.Sowohl Tietgenkollegiet als auch das Schauspielhaus werden von Bewohnern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit ge-schätzt. Vielleicht weil sie einen unmit-telbar verständlichen, klaren Grundriss, der einer Reihe funktioneller Anforde-

rungen gerecht wird, mit einer maleri-schen Variation verbinden, die an die Fantasie appelliert.

Das TietgenkollegietDas Tietgenkollegiet erscheint als klarer Rundbau, dessen strenge Geometrie durch eine Reihe von Kästen unterbro-chen wird, die in unregelmäßigen Mus-tern die Fassade aufbrechen. Als klarer Baukörper zeigt sich auch das Schau-spielhaus – fast quadratisch, in Schichten unterteilt, der durch kleine Verschiebun-gen und Asymmetrien an Schärfe ver-liert. In beiden Fällen scheinen die Un-regelmäßigkeiten nicht einer rigiden funktionellen oder ortsbedingten Not-wendigkeit zu entspringen, sondern eher dem Wunsch nach einer malerischen Komposition. Auch der Einsatz von Kunst-

licht trägt dazu bei, die architektonische Erzählung zu untermauern.Das Malerische ist ein bekannter Begriff der Architekturgeschichte, der insbeson-dere mit den englischen Landschaftsgär-ten des 18. und 19. Jahrhunderts verbun-den ist. Diese Landschaftsgärten wurden als eine Abfolge von Tableaus geplant, die die Neugier des Besuchers wecken, weil sie teilweise verbergen, was es um die nächste Ecke zu entdecken gibt. Der Besucher soll seine Wanderung fortset-zen – angeregt durch den Variations-reichtum, der ständig kleine Überra-schungen und Kontraste birgt, trotzdem aber ”natürlich” und ungekünstelt wirkt. Die scheinbar fehlende Komposition, die in Wirklichkeit genau geplant ist, soll dem Besucher die Freiheit vermitteln, seine auf der Wanderung gesammelten

Das neue Schauspielhaus des Königlichen Theaters wurde im Februar 2008 eingeweiht. Es liegt mit unübertroffenem Blick auf den Hafen.

Das Studentenwohnheim Tietgenkollegiet, ein Rundhaus, konnte im Mai 2007 bezogen werden. Es ist für den Mies van der Rohe-Preis 2008 nominiert.

VON PETER THULE KRISTENSEN

Foto

: Jen

s Li

ndhe

Page 4: NYT 586

4

Eindrücke in der eigenen Fantasie zu ver-arbeiten. Gemäß dem malerischen Ideal sollte das Objekt nicht allzu perfekt oder abgeschlossen sein. Das Ideal ist eine ungezwungene Form und eine natürli-che Stoffl ichkeit, so wie ein umgefalle-ner Baum auf dem Waldboden. Dieses Ideal taucht nicht selten in der Ar-chitektur des 20. Jahrhunderts auf, bei-spielsweise bei dem Architekten Le Cor-busier (1887 – 1965), dessen Häuser sich oft um eine akribisch geplante Promena-de mit arrangierten Kontrasten und foto-genen Motiven gruppieren. Wie nachste-hend gezeigt werden soll, ist die malerische Komposition nicht mit der Generation Le Corbusiers zu Grabe getragen worden, sondern lebt und gedeiht in einem Archi-tektenbüro wie Lundgaard & Tranberg.

Das Studentenwohnheim TietgenkollegietTietgenkollegiet wurde 2006 eingeweiht. Es liegt an einem langen, künstlich ange-legten Kanal im neuen Stadtteil Örestad Nord. Bei den benachbarten Gebäuden handelt es sich typisch um Häuserzeilen, die mehr oder weniger parallel zum Ka-nal angelegt wurden. Im ursprünglic hen Flächennutzungsplan war das neue Wohn-

heim ganz ähnlich geplant. Lundgaard & Tranberg entschieden sich als einziges der Architektenbüros, die an dem be-schränkten Wettbewerb teilnahmen, für einen Rundbau, und brachen damit die vorherrschende Struktur der Umgebung auf. Sie entwarfen ein Gebäude, das die umgebende Landschaft nicht aussperrt, sondern sie in den Stadtteil hineinzieht. Der Kreis ist unterteilt in ein hohes Erd-geschoss mit Gemeinschaftsräumen und sechs Stockwerken, die sich wiederum in fünf Abschnitte gliedern. Jeder Abschnitt enthält einen gekrümmten Korridor, von dem aus man zwölf Wohneinheiten auf der äußeren Seite des Kreises erreicht, und einen Gemeinschaftsraum, die ge-meinsame Küche und eine Grobküche an der Innenseite des Kreises. Die genann-ten Räumen markieren sich an der Fassa-de individuell als Kästen unterschiedli-cher Größe, die den Kreisausschnitt in unregelmäßigen Abständen aufbrechen. Die Fassade wirkt uneinheitlich, wie eine organisch gewachsene Struktur, die in-nere Unterschiede andeutet. Die einzel-nen Abschnitte und Stockwerke enthal-ten jedoch identische Räume. Variation entsteht damit nicht aus funktionellen Unterschieden, sondern aus dem Wunsch,

ein verschiedenartiges Bild zu schaffen. Die Fassade wurde – nach fast den glei-chen Grundsätzen wie ein traditioneller romantischer Garten – malerisch gestal-tet.

Stoffl iche WirkungenDie Materialwahl des Hauses zeugt eben-falls von Präferenzen für das ”Natürli-che”, den Rohzustand, ein Kennzeichen des malerischen Ideals. Anders ausge-drückt: Die Materialien erscheinen als das, was sie sind, häufi g mit inhärenter Variation. Beispielsweise wurden die Fassaden mit dunkelbraunem Tombak verkleidet, eine Art Kupfer, dessen Ober-fl äche von grünen Kupferspuren durchzo-gen ist. Für Fensterrahmen und Fenster-läden wurde Eiche natur, für die Brüstung der Balkone Edelstahl gewählt. Innen stehen die meisten Wände aus rohem Beton mit unregelmäßiger Struktur, der vor Ort gegossen wurde. Gleiches gilt für die Magnesitböden der Flure, die eben-falls an Beton erinnern, und für eine Rei-he von Trennwänden aus ungestriche-nem Furnier, die für Eingangsnischen zu den Zimmern verwendet wurden und in den Zimmern als eine Art Einbaumöbel auftauchen.

Das Tietgenkollegiet liegt an einem künstlichen Kanal im neuen Stadtteil Örestad Süd auf der Kopenhagen vorgelagerten Insel Amager.

Page 5: NYT 586

5

Die Örestadsleuchte, ein rechteckiger, unaufdringlich-eleganter Stahlmast – entstand als Gemeinschaftsprojekt von Louis Poulsen und dem Architektenbüro ARKKI, dem Gewinner des Wettbewerbs über die übergeordnete Planung des neuen Stadtteils.

Die Pollerleuchte Starke Louis spendet ein blendfreies, nach unten gerichtetes Licht. Sie fl ankiert den Haupteingang des Studentenwohnheims.

Tietgenkollegiet

Page 6: NYT 586

6

Die Rückseite des runden Studentenwohnheims bildet einen überschaubaren, harmonischen Außenraum. Die LED-Leuchte WeeBee von Louis Poulsen wurde in den runden Sockel eingelassen.

Bäume im Innenhof, beleuchtet durch WeeBee LED-Bodeneinbauleuchten.

Page 7: NYT 586

7

Ein ästhetisch ansprechendes Detail ist das intime, aufgedruckte Muster, das sich über die Sperrholzwände an der In-nenseite aller Gänge verteilt. Steht man im runden Hof, spürt man, wie das Mu-ster in den Fluren von unten nach oben zunehmend heller wird. In den Fluren wirkt das Muster wie ein Ausschnitt ei-ner größeren Figur, vielleicht ein Frag-ment eines Pfl anzenmotivs, dessen Ur-sprung nicht mehr nachvollziehbar ist. Japanische Faltmuster dienten als Vor-bild; aber auch die Kunst der Romantik klingt an, die häufi g Fragmente und et-was rätselhafte, arabeskenartige Pfl an-zenmotive verwen dete, um die Vorstel-lungsgabe des Betrachters anzuspornen.

Ein künstlerischer Ansatz, der einem malerischen Ideal entgegenkommt. Das Muster ist ein Werk von Julie Henriksen und Mathilde Aggebo, die für das Design im Hause verantwortlich zeichnen. Auch hier gilt das Prinzip der Variation inner-halb des vorge gebenen Rahmens. Ein Beispiel: Die Farben der Briefkästen und Küchenstühle, in verschiedenen Signal-farben ausgeführt und in scheinbar zu-fälliger Reihenfolge platziert.

Licht im StudentenwohnheimRelativ wenige Leuchtentypen sorgen für Kunstlicht, das den unterschiedlichen Funktionen der Räume angepasst wurde. Viele Bauherren wünschen heute eine

energieeffi ziente Beleuchtung, die leider häufi g ein hartes, kaltes Licht spendet. Die Architekten kamen diesem Wunsch entgegen, indem sie das Licht weitest-möglich dämpften und die Zahl der Leuchtmittel reduzierten, so dass sie nur dort eingesetzt worden sind, wo es zwin-gend erforderlich ist. In den Fluren erhalten die gemusterten Sperrholzwände Licht von einer in ei-nem schmalen Lichtspalt platzierten Leuchte. Diese Leuchte, die von den Ar-chitekten zusammen mit Louis Poulsen entwickelt wurde, erwies sich als eine nicht alltägliche Herausforderung für die Designer, da der Spalt dicht an der Sperr-holzwand platziert ist und gleichzeitig

Das Architektenbüro Lundgaard & Tranberg stellte eine Reihe von Anforderungen an die Flurbeleuchtung im Studentenwohnheim Tiet-genkollegiet: Die Leuchte sollte unauffällig wir-ken und an die Geometrie der Decke und deren Modellierung angepasst werden können. Die Wände sollten gleichmäßig beleuchtet werden und die Leuchten gedimmt werden können. Außerdem sollte in den Korridoren die Norm DS 700 eingehalten werden. Es gelang nicht, eine Standardleuchte zu fi n-den, die diesen Anforderungen gerecht wurde, und die Architekten entwickelten stattdessen zusammen mit Louis Poulsen eine Custom-De-sign-Leuchte. Das Ergebnis: Leuchten, bestückt mit T5 Leuchtstoffl ampen, die ganz oben an der Wand in einem kleinen Spalt montiert wur-den. Durch die besondere Form der Refl ektoren werden nur die Wände beleuchtet.

F l u r b e l e u c h t u n g i m T i e t g e n k o l l e g i e t

Plan, 4. Obergeschoss Schnitt

Page 8: NYT 586

8

Das Schauspielhaus

die gesamte Wandfl äche beleuchten soll. Kleinere Halogenspots sorgen am Ein-gang zur Küche und zu den Zimmern für direkteres Licht. Der gleiche Spot fi ndet sich in den übrigen Fluren und Gängen des Hauses und wird in den Gemein-schaftsräumen in den Stockwerken und im Erdgeschoss durch ein stärkeres Licht großer Pendelleuchten ergänzt. Die Licht-ausstattung der Außenanlagen ist eben-falls sparsam. Das Licht wurde auf we-nige ausgewählte Stellen begrenzt, bei spielsweise in Form von LED-Leuchten von Louis Poulsen, die in einer niedrigen, runden Betoneingrenzung in der Mitte des runden Innenhofes eingegossen wurden, oder als kleinere Deckenspots über den Passagen, die in den Hof füh-ren. Abends wird das Haus daher vor al-

lem durch die vielen Räume beleuchtet, die aus der Fassade hervortreten. Es ent-steht eine spontane Variation, die den malerischen Ausdruck und das Bild eines Hauses mit zahlreichen inhärenten Un-terschieden unterstreicht. Louis Poulsens Örestadsleuchte dient vor dem Gebäude als Straßenbeleuchtung. Diese Leuchte wurde im gesamten Stadtteil Örestaden installiert. Den Eingang zum Haus fl an-kiert die Pollerleuchte Starke Louis.

Das SchauspielhausDas kürzlich (2008) eingeweihte Schau-spielhaus ist, wie Tietgenkollegiet, Er-gebnis eines Architektenwettbewerbs, den das Architektenbüro Lundgaard & Tranberg gewann. Das quadratische Ge-bäude liegt direkt am Hafen in einem der

älteren Stadtteile Kopenhagens, der durch rechtwinklige Gebäudeblöcke mit identischer Geschosshöhe gekennzeich-net ist. Nur der hohe Bühnenturm, im Zentrum des Hauses angesiedelt, geht über die bestehenden Geschosshöhen hinaus, während das Gebäude sich sonst dem umgebenden Stadtviertel anpasst, weil es Höhe und Fassadenverlauf der umgebenden Straßen übernommen hat. Ein Drittel des Schauspielhauses schiebt sich weit über das Wasser ins Hafenbek-ken, wo eine breite, skulpturelle Holz-brücke als Zugang zum großfl ächigen, gläsernen Foyer mit spektakulärer Aus-sicht über den Hafen angelegt wurde. Die übrigen Räume des Theaters grup-pieren sich um den Bühnenturm. An drei Seiten wurden enorme Hinterbühnen

Page 9: NYT 586

9

WeeBee Spot von Louis Poulsen unter dem Promenadendeck. Orangefarbenes Licht der LED-Leuchten lenkt die Aufmerk-samkeit auf die Brückenpfeiler.

Das Licht im Schauspielhaus spielt eine entscheidende szenographische Rolle. Der Glasfries in Höhe des dritten Obergeschosses sollte als leuch-tendes Band erscheinen. Die künstlerische und technische Ausführung der Aufgabe lag in Händen von Beleuchtungsdesig-ner Jesper Kongshaug in Zusammenarbeit mit Louis Poulsen. Eine zusätzliche Wirkung wird durch die Spotbeleuchtung zur Akzentuie-rung des kupferverkleideten Bühnenturms erzielt.

Page 10: NYT 586

10

Vom Foyer aus tritt man auf ein Plateau für Fußgänger, einen ausladenden, eichenen Bürgersteig, der auf Säulen über dem Wasser schwebt. Leuchtstoffl ampen unter den Stegkante zeigen dem Publikum durch ihre Leuchtspur den Weg zum Eingang des Theaters. Die Leuchten lieferte Louis Poulsen.

Page 11: NYT 586

11

Die Gebäudestruktur enthält Brüche und Asymmetrien, die nicht unbedingt funktionell begründet sind, die logisch organisierte Theatermaschine aber als einen organisch gewachsenen Organismus erscheinen lassen. Dies wird auch durch die Einbuchtungen der Eichenbrücke illustriert.

vorgesehen, davor erstreckt sich auf der vierten Seite ein grottenartiger Zuschau-erraum. Das Gebäude verfügt über zwei kleinere Bühnen und eine ganzes Stock-werk für die Mitarbeiter des Theaters. Dieses Stockwerk markiert sich von au-ßen durch eine durchgängige Glasfassa-de. Es kragt auf der Hafenseite über das Erdgeschoss des Hauses hinaus, ähnlich einem gläsernen Halbdach. Das Unterge-schoss erscheint durch seine Verkleidung aus dunkel gebrannten Ziegeln in sich geschlossen und grottenartig, ein Motiv, das die Architekten in allen Publikums-bereichen konsequent durchspielen, auch bei der Inneneinrichtung. Die Gebäudestruktur enthält jedoch auch eine Anzahl Brüche und Asymmetrien, die nicht unbedingt funktionell begrün-det sind, die logisch organisierte Thea-termaschine aber ein wenig als einen organisch gewachsenen Organismus er-scheinen lassen. Die breite Holzbrücke auf der Hafenseite zeigt einige Einbuch-tungen, wie auch einige der Balkons des hohen Foyers. Die inneren Korridore ver-laufen nicht ganz symmetrisch zu den Hauptrichtungen des Gebäudes. Auf der funktionellen Ebene führt dies jedoch nicht zu einem fundamentalen Bruch der klaren Organisation des Hauses. Entspre-chend wurden die schmalen Fensteröff-nungen des Untergeschosses und die Sprossen der Glasfassade des Oberge-

schosses scheinbar mit ”leichter Hand” platziert; genau wie die anderen kleinen Unregelmäßigkeiten stellen sie die Orga-nisation des Hauses aber nicht in Frage. In diesem Punkt gleicht das Schauspiel-haus dem Tietgenkollegiet: eine variati-onsreiche Fassade ist nicht Ausdruck or-ganisatorischer Unregelmäßigkeiten. Die vielen kleinen Asymmetrien vermitteln eher einen Eindruck von Variation und sind in ihrer Form konventionell male-risch. Weit unkonventioneller präsentiert sich das den Mitarbeitern vorbehaltene Obergeschoss. Hier wurden unterschied-lichste Funktionen wie Verwaltung, Ko-stümschneiderei und Garderoben unmit-telbar nebeneinander platziert, wie die Streifen eines Strichcodes. Ein Rundgang hier öffnet fantastische Perspektiven. Das Tageslicht dringt bis in die Mitte des Geschosses vor und bietet dem Besucher ein räumliches Erlebnis, das in der tradi-tionellen Architektur nicht möglich ist. Hier fühlt man sich weit weniger in das architektonische Bühnenbild eingebun-den, das in den Publikumsbereichen un-ten auf dem Spielplan steht.

Licht im SchauspielhausIn einem Theater wie dem Schauspiel-haus ist das Kunstlicht ein entscheiden-des architektonisches Gestaltungsmittel. Im Publikumsbereich wird durch Licht eine fast rätselhaft anmutende Stim-

mung geschaffen: Die Aufmerksamkeit der Besucher wird geschärft, sie stim-men sich auf die Vorstellung ein. Im Foyer besteht die primäre Beleuch-tung aus Hunderten von Lichtfaserka-beln, die von der Decke herabhängen wie ein Dickicht dünner Lianen. Die Fa-sern wurden mit Stoff bezogen und en-den in einem braunen Messingrohr mit dem Leuchtmittel. Das Licht der Lianen ist so raffi niert gedämpft, dass die hohe Glaswand das Kunstlicht abends nicht mit spiegelähnlichen Refl exen einfängt. Die Glaswand erscheint weniger sicht-bar, der halbdunkle Hafenraum draußen und der Foyerraum drinnen wirken nicht ganz getrennt. Diese Verbindung wird durch den identischen Holzboden drau-ßen und drinnen noch unterstrichen. Das gedämpfte Licht von den Lianen im Foyer wird ergänzt durch einzelne, strahlerähn-liche Spots, die gezielt auf ausgewählte Teile des Raume gerichtet sind. Die übri-gen Publikumsbereiche wurden mit ent-sprechend gedämpfter Beleuchtung in Form von einzelnen Fassungen an der Decke mit sichtbaren Leuchtmitteln ohne Abschirmung ausgestattet sowie einer niedrigen, eingebauten Wandbeleuch-tung, die unter anderem in den Korrido-ren den Boden beleuchtet. Die Lichtin-tensität in den Publikumsbereichen ist konsequent gedämpft gehalten. Das Pu-blikum gewöhnt sich durch diesen Kunst-

Page 12: NYT 586

12

Das Obergeschoss des Theaterkomplexes: ein quadratischer Großraum zwischen riesigen Stahlgitterträgern. Hier befi nden sich unter anderem die Künstlergardero-ben, die Verwaltung und die Kantine.

Die Lichtintensität in den Publikumsberei-chen ist konsequent gedämpft gehalten. Im Foyer besteht die primäre Beleuch-tung aus Hunderten von Lichtfaserkabeln, die von der Decke herabhängen wie ein Dickicht dünner Lianen. Das Licht der Lianen ist so raffi niert gedämpft, dass die hohe Glaswand das Kunstlicht abends nicht mit spiegelähnlichen Refl exen einfängt.

Page 13: NYT 586

13

Das SchauspielhausDie Theatergäste erleben das neun Meter hohe Foyer als Teil der Promenade, die dem Hafen zugewandt ist. Vorgeschobene Bühnensäle und Balkonebenen dominieren den Raum.

griff schnell an den fast dunklen Saal, und die Nuancen der künstlichen Be-leuchtung auf der Bühne wirken umso stärker. Im Obergeschoss, das den Mitar-beitern vorbehalten ist, wird stärkeres Licht gebraucht, das von den durchgän-gig aufgehängten Pendelleuchten ge-spendet wird. Um das Haus herum spielt das künstliche Licht, das in Zusammenar-beit mit Louis Poulsen entwickelt wurde, eine entscheidende szenographische Rolle. Die große Holzbrücke wird von un-ten und entlang den Seiten beleuchtet. Eine niedrige Kante verdeckt die Leucht-stoffl ampen. Abends erscheint die Brük-

ke wie ein leuchtendes Zeichen, eine krumme Lichtspur, die dem Publikum den Weg von der Stadt ins Foyer zeigt. Das Licht unter der Brücke ist dahinge-gen schwächer und deutet das Dickicht der Pfähle nur leicht an. Eine ähnliche Akzentbeleuchtung fi ndet sich am Büh-nenturm in Form von unsichtbaren Spots, die den Turm von Dach aus erleuchten und seine kupferne Fassadenstruktur hervorheben. Eine weitere wichtige Lichtwirkung, die von den Architekten geplant und vom Licht-designer Jesper Kongshaug künstlerisch bearbeitet wurde, ist in der Glasfassade

des Obergeschosses integriert. Abends werden das zurückgezogene Deck und die Decken hinter dem Glas durch Custom-De-sign-Spots beleuchtet, die an der Innen-seite der Fenstersprossen angebracht sind. Diese Spots wurden von Louis Poulsen ge-liefert. Es schwebt abends wie eine leuch-tende Scheibe, die der Umwelt mitteilt, dass das Theater mit Leben erfüllt ist.

ErzählungenLundgaard & Tranberg haben sich mit Projekten wie Tietgenkollegiet und dem Schauspielhaus den Ruf eines Architek-

Page 14: NYT 586

14

Die große Bühne: eine intime, gemauerte Grotte in expressivem Verbandmauerwerk, das zur Anpassung der Akustik im Saal beiträgt. Der Raum wird von den Schauspie-lern als geradezu maßgeschneidert für das gesprochene Wort gepriesen.

tenbüros erworben, das zutiefst damit befasst ist, wie Architektur Bilder vor dem inneren Auge erscheinen lässt. Tiet-genkollegiet mit seiner runden Form und den unregelmäßigen Ausbuchtungen be-richtet von Individualismus in der Ge-meinschaft; das Schauspielhaus lockt be-reits von weitem die Zuschauer in den grottenähnlichen Publikumsbereich. In beiden Fällen werden diese Erzählungen durch Kunstlicht verstärkt: Im Tietgenkol-legiet durch den sparsamen Einsatz künstlicher Beleuchtung, die abends die Zimmer als leuchtende oder dunkle Kä-sten in den Mittelpunkt stellen, und im Schauspielhaus durch eine gedämpfte,

jedoch wirkungs- und stimmungsvolle Beleuchtung. Die Bilder spiegeln aber nicht immer eine entsprechende Erzählung in der Or-ganisation der Häuser wieder. Sie erlan-gen dadurch den Charakter einer Collage, einem Sampling verschiedener Motive, einem Bühnenbild ähnlich. Wenn ein derartiges Bühnenbild malerisch wird, also komponiert wurde, um ungeplant oder ”organisch gewachsen” zu erschei-nen, kann beim Betrachter das Gefühl von etwas Unwirklichem entstehen. Nichts destoweniger handelt es sich um zwei durchgeplante Projekte, deren De-tails in allen Einzelheiten, auch bei der

Beleuchtung, aufeinander abgestimmt sind. Außer Zweifel steht, dass die Bewohner des Tietgenkollegiet und die Mitarbeiter wie auch das Publikum des Schauspiel-hauses mit ihren Häusern zufrieden sind.

Peter Thule Kristensen, wiss. Assistent, Ph.D. Architekt, maa

Foto: Jens Lindhe

Page 15: NYT 586

15

Die Beleuchtung wurde beim Bau des Schau-spielhauses innen wie außen hoch prioritiert und bildete bereits in der Projektphase ein in-tegrierter Teil des Entwicklungsprozesses. Dies gilt auch für den Glasfries, der das gesam-te Haus in Höhe des dritten Obergeschosses umspannt. Mit dem Fries wurde ein prägnantes Fassadenmotiv geschaffen, das Dynamik, Funktion und Aufbau des Hauses widerspie-gelt.Die Architekten Lundgaard & Tranberg wünsch-ten, dass der Fries abends warm und einladend leuchten sollte. Von innen war entscheidend, jegliche Blendung zu vermeiden, so dass die Aussicht auch bei Dunkelheit nicht gestört wer-den würde. Die Architekten entwarfen ein Be-leuchtungskonzept, das von Beleuchtungsdesig-ner Jesper Kongshaug zusammen mit Louis Poulsen künstlerisch und technisch bearbeitet wurde. Die Beleuchtung des Frieses ist ein

Geschenk des dänischen Kulturministeriums.Die Spezialbeleuchtung passt sich farblich dem Material und der Farbe der Sprossen an. Die Leuchten wurden paarweise montiert, etwa 50 cm über dem Boden und unter der Decke. Ent-scheidend war die gleichmäßige Beleuchtung des Frieses. Der unterschiedliche Abstand zu beleuchteten Flächen bedeutete, dass zwei Ausführungen der Leuchte mit unterschiedli-cher Abschirmung erforderlich waren.De insgesamt 458 Leuchten werden abends und nachts auf eine Intensität von 20 % bzw. 15 % gedämpft, um die gewünschte Farbtem-peratur zu erreichen. 25 % der Leuchten wur-den mit dem neuen 20 Watt Ministar Refl ektor-Spotleuchtmittel bestückt, die übrigen mit Halostar, ebenfalls 20 Watt. Die Leuchtmittel haben eine Lebensdauer von über 20.000 Stun-den, und die gesamte Anlage somit einen ge-ringen Energieverbrauch.

F a s s a d e n b e l e u c h t u n g d e s S c h a u s p i e l h a u s e s

TIETGENKOLLEGIET

BAUHERR: FONDEN TIETGENKOLLEGIET

ARCHITEKTEN/GESAMTBERATUNG:

LUNDGAARD & TRANBERG

ARKITEKTFIRMA A/S

BAUHERRENBERATUNG: NIRAS FREJA

EJENDOMME, HASLØV & KJÆRSGAARD

INGENIEUR: COWI

EL-INSTALLATIONEN: KEMP & LAURITZEN A/S

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN:

MARIANNE LEVINSEN

ZUSAMMEN MIT HENRIK JØRGENSEN

GRAFIK, TEXTILIEN: AGGEBO & HENRIKSEN

BAUFIRMA: E. PIHL & SØN A/S

ERDARBEITEN, ROHBAU:

GRØNBECH CONSTRUCTION A/S

SCHAUSPIELHAUS DES KÖNIGLICHEN THEATERS

BAUHERR: MINISTERIUM FÜR KULTUR,

DÄNEMARK

NUTZUNG: DAS KÖNIGLICHE THEATER

BAUHERRENBERATUNG: MOE & BRØDSGAARD

UND ERIK MØLLERS TEGNESTUE

ARCHITEKTEN: LUNDGAARD & TRANBERG

ARKITEKTFIRMA A/S, HASLØV & KJÆRSGAARD

INGENIEUR: COWI

EL-INSTALLATIONEN: KEMP & LAURITZEN A/S

AKUSTIK: GADE & MORTENSEN AKUSTIK A/S

THEATERTECHNIK: RAMBÖLL AB SCHWEDEN

TECHNISCHE UND KÜNSTLERISCHE

BEARBEITUNG DER GLASFASSADE UND DER

ÜBRIGEN BELEUCHTUNG: JESPER KONGSHAUG

EL-INSTALLATION, KUNSTBELEUCHTUNG,

GLASFRIES: SIF GRUPPEN

Plan

Schnitt

Page 16: NYT 586

16

Drei klassische PH-Leuchten werden 50 Jahre alt

Vor 50 Jahren, 1958, entstanden drei der bekanntesten Leuchten von Louis Poulsen. Die drei Leuchten - PH Zapfen, PH 5 und PH Kugel Lamell – wurden von Poul Henningsen entwickelt, der als Ar-chitekt, Verfasser und Gesellschaftskri-tiker wirkte und zu einem der wichtig-sten Beleuchtungsdesigner weltweit aufstieg.

Poul Henningsens Leuchten sind noch heute der Inbegriff moderner Beleuch-tung und dänischen Designs, und die Leuchten sind weit über die Grenzen Dä-nemarks hinaus bekannt. Louis Poulsen vermarktet die klassischen Leuchten wei-terhin in vielen Ländern der Erde und hat mit großem Erfolg mehrere der frühen Designs relanciert, die Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre hergestellt wur-

den. Der Klassiker-Status der Leuchten wird häufi g in Artikeln internationaler Einrichtungs- und Lifestyle-Magazine her-vorgehoben.

Der PH Zapfen wurde ursprünglich 1958 als Beleuchtung des bekannten Kopenha-gener Restaurants Langelinie Pavillonen entworfen, das neben der kleinen Meer-jungfrau den Hafen Kopenhagens über-

Poul Henningsen arbeitete bis zu seinem Tode im Jahre 1967

unablässig daran, seine Leuchtenkonstruktionen zu

verbessern.

VON IDA PRÆSTEGAARD

Page 17: NYT 586

17

50blickt. Vor 50 Jahren erhielt Poul Henning-sen den Auftrag, Beleuch tungslösungen für das Restaurant zu entwickeln. Das Ergeb-nis: unter anderem der PH Zapfen, der mit seinen 72 kupfernen Schuppen jedem gros-sen Raum ein besonders stimmungsvolles Ambiente verleiht. Der PH Zapfen wurde später um drei kleinere Ausführungen er-gänzt. Die Leuchte wird in weiß und ge-bürstetem Stahl hergestellt. Louis Poulsen

markiert das Jubiläum des PH Zapfens mit einem neuen Modell, dem PH Zapfen Glas.

PH 5 wurde 1958 als ”Klassische Neuheit” auf der Ausstellung ”Glas, Licht und Far-ben” im Kopenhagener Museum für Kunst-gewerbe vorgestellt. Poul Henningsen hat-te zusammen mit Louis Poulsen eine Leuchte entwickelt, die ungeachtet der

Platzierung und Wahl des Leuchtmittels 100 % blendfrei ist. Mit der PH 5 hatte PH eine Leuchte konstruiert, die man, wie er es 1958 ausdrückte, mit ”allem bestücken kann – Glühwürmchen, Weihnachtskerzen und 100-Watt-Metallfadenlampen. Eine Leuchtstoffl ampe ist in ihrer heutigen Form allerdings zu lang.” Anfang der 90 Jahre sah Louis Poulsen, dass eine energieeffi ziente Beleuchtung

Oben: Auf der Ausstellung ”Glas, Licht und Farben” im Kopenhagener Museum für Kunstgewerbe präsentierte PH 1958 eine Reihe neuer Leuchten, unter anderem die späteren Klassiker PH Kugel Lamell und PH 5. Die PH Kugel, die sich durch den Raum zieht, wurde bereits 1957 entwickelt.

Poul Henningsen fertigte Scherenschnitte mehrerer Leuchten an, die seine Konstruktionen wunderbar illustrieren.

PH 5 wurde von Poul Henningsen im Frühjahr 1958 in LP NYT vorgestellt – über einem Tisch mit einem Wiener Stuhl und mit einem Bild des dänischen Malers Vilhelm Lundstrøm im Hintergrund.

Page 18: NYT 586

18

Obwohl die Leuchten heute Sammlerobjekte sind und Status und Prestige signalisieren, handelt es sich auch weiterhin um genuine Konstruktionen. Für die Prinzipien wurde an allen Fronten gekämpft. Es gilt, das bestmögliche Licht zu entwerfen, einfach und ästhetisch. Und das beeinfl usst die Umgebungen. Die Leuchten erlangten Klassikerstatus aufgrund der nie versiegenden Energie von Poul Henningsen und seiner Auffassung vom Leben, von Natur, Kultur und Material. Kompromisse gab es nicht, weder bezüglich der Integrität noch der Aufgabe in ihrer Gesamtheit. Daher ist die Natur des PH Zapfens kein ”billiger Mist”. Und Zeitlosigkeit in diesem Fall keine abgedroschene Phrase. Der Zapfen ist ein wunderbares Beispiel für zeitloses Design.

Zitat von Erik Steffensen aus: ”Poul Henningsen”, Verlag Aschehoug, 2006, in dänischer Sprache.

erforderlich geworden war. 1994 brachte man daher PH 5 Plus auf den Markt. Durch wenige, geringfügige Änderungen des De-signs verdoppelte PH 5 Plus den Wirkungs-grad der ursprünglichen PH 5 und konnte mit den damals relativ großen Energiespar-lampen bestückt werden.

Auch PH Kugel Lamell hatte 1958 auf der Ausstellung ”Glas, Licht und Farben” im Ko-penhagener Museum für Kunstgewerbe Premiere. Die Leuchte besteht aus acht Aluminiumschirmen: wie der Name andeu-tet, sind diese Schirme krumm wie die La-mellen eines Kugelschirms. Die Innenseite der acht Aluminiumschirme ist mattweiß, ihre Außenseite blank poliert. Nach der Ausstellung verschwand die Leuchte mit der einzigartigen Lichtstreuung vom Markt und geriet in Vergessenheit, unter ande-rem, weil Poul Henningsen sich der Ent-wicklung von PH5 widmete. Die Produktion des heute viel bewunderten Klassikers im Sortiment wurde erst 1983 wieder aufge-nommen.

Der PH Zapfen wurde für den 1958 eröffneten Langelinie Pavillon geschaf-fen, der schnell zu einem beliebten Treffpunkt in Kopenhagen wurde. Die Tellerleuchte an den Fenstern ist ebenfalls ein Design für das Restaurant.

Der Langelinie Pavillon hat sich seit seiner Eröffnung nicht nennenswert verändert. Prägendes Gestaltungsele-ment sind immer noch die PH Zapfen.

Foto: Planet Foto

Page 19: NYT 586

19

50

Die Ursprünge des gläsernen PH Zapfens gehen zu-rück auf die Jahre 1927 bis 1931. Poul Henningsen entwickelte damals die Glasleuchte PH Septima, eine Pendelleuchte mit sieben Glasschirmen, die bis 1940 von Louis Poulsen hergestellt wurde. Während des Krieges wurde sie aufgrund von Materialman-gel aus der Produktion genommen. Als Poul Hen-ningsen 1958 damit beauftragt wurde, eine Leuchte für das Restaurant Langelinie Pavillonen zu entwer-fen, brauchte er nur drei Monate, da der PH Zapfen auf den Grundsätzen von PH Septima basiert. PH Septima bestand aus sieben klaren Glasschirmen mit sechs mattierten Feldern. Beim PH Zapfen wur-den die Schirme in ”Latten” aufgeteilt, wie Poul Henningsen sie nannte, und die Leuchte wurde aus Kupfer gefertigt. Der PH Zapfen Glas wird – in Anlehnung an PH Sep-tima - aus handgefertigtem, mattiertem Glas her-gestellt. Die gläsernen Schuppen streuen das wei-che Licht und sichern eine angenehme, harmonische Raumbeleuchtung. Sie bestechen durch ihren ”Eislook”, der den Raum elegant und leicht wirken lässt, ganz gleich, ob die Leuchte ein- oder ausge-schaltet ist.Der PH Zapfen Glas ist nur auf Bestellung bei ausge-wählten Fachhändlern erhältlich. Die Größen ent-sprechen den der übrigen PH Zapfen, die in Ausfüh-rungen mit Durchmessern von 480, 600, 720 und 840 mm geliefert werden.Die Montage des PH Zapfens Glas wird von Fach-monteuren von Louis Poulsen am Bestimmungsort vorgenommen.

Der PH Zapfen wird 50 Jahre alt. Louis Poulsen markiert das Jubiläum mit einem neuen Modell, dem PH Zapfen Glas. Bisher wurden nur Einzelexemplare als Custom-Design-Leuchten in Glas herge-stellt. Jetzt wird die exklusive Leuchte in das Standardsortiment aufgenommen.

PH Zapfen Glas

PH beabsichtigte nie, etwas zu verbergen [...]. Seine Konstruktionen sind nicht geeignet, sie in Dekorationen zu

ersticken. Das wird umso deutlicher beim Betrachten seiner Häuser und Leuchten. Seine Haltung ist von Gradli-

nigkeit geprägt. Design soll ehrlich sein, obwohl sich ein Objekt durchaus facettenreich präsentieren kann. Man

denke nur an den PH Zapfen aus dem Jahre 1958, der ursprünglich für den Langelinie Pavillon entworfen wurde.

Hier wurde kein überfl üssiger Schirm verwendet, das beherrschende Prinzip des Zapfens gilt, und der Natur

sollte man sich nicht widersetzen, weder als Mensch, Leuchte oder Drachen.

Zitat von Erik Steffensen aus: ”Poul Henningsen”, Verlag Aschehoug, 2006, in dänischer Sprache.

Der siebenschirmige Kronleuchter Septima entstand in den Jahren 1927 bis 1931. Die Glasschirme setzten sich aus sandgestrahlten und klaren Glasfeldern zusammen. Dieses Prinzip bildet die Grundlage für den PH Zapfen.

Während der Entwicklung von Septima zeichnete PH eine Metallausführung der Leuchte, die jedoch nie hergestellt wurde. Diese Zeichnung liegt dem Zapfen zu Grunde.

Page 20: NYT 586

20

Poul Henningsen wirkte ab Anfang der 1940er Jahre als Architekt des Vergnü-gungsparks und entwarf zahlreiche der originellen Installationen, unter anderem eine Reihe von Leuchten, die das Publi-kum begeisterten.

Die Tivolileuchte aus dem Jahre 1949 ist eine Weiterentwicklung der Spi-ralleuchte von Poul Henningsen 1943 für die Universität Århus. Die Tivolileuchte besteht aus einem Innenrohr aus Acryl

mit einer roten Spirale und einem äuße-ren weiß-grünen Spiralschirm, der sich entgegengesetzt dreht. Der Motor der Leuchte befi ndet sich oben im Leuchten-kopf. 1950 wurde die Leuchte um den Ti-volisee installiert, zur großen Freude aller Gäste. Die kleinen Hoover-Motoren, die die Schirme drehen sollten, waren zwar stark genug, um die Schirme zu drehen, aber zu schwach, um mit Sicherheit für eine Rotation zu sorgen. Man versuchte, die Technik zu verbessern, jedoch ohne

Erfolg. Die Leuchten blieben, aber mit ausgeschalteten Motoren.

Die von Louis Poulsen hergestellten neuen Tivolileuchten produziert sind mit den alten identisch, wurden jedoch durch einen stärkeren Schweizerischen Motor technisch aufgerüstet. So können sich die Gäste des traditionsreichen Tivo-lis im Jahre 2008 an einer echten, dekora-tiven PH-Erfi ndung erfreuen.

Die Gäste des Kopenhagener Tivolis werden in diesem Jahr mit Genugtuung feststellen können, dass eine der alten Ku-riositäten des Parks wieder funktioniert. Denn es gibt sie wieder, die lustigen Spiralleuchten, ein Design von Poul Henningsen für den Vergnügungspark aus dem Jahre 1949. Im Frühjahr 2008 wurden 101 neue, der heutigen Technik angepassten Tivolileuchten im alten Vergnügungspark in-stalliert. Sie wurden von Louis Poulsen geliefert.

Prinzipskizze der Tivolileuchte.

PH-Leuchten im Tivoli drehen sich wieder

Im Jahre 1949 schrieb Poul Henningsen in NYT über die Grundlage der Leuchte:

”Als ich die Aufgabe erhielt, eine neue Beleuchtung für den Tivolisee zu entwerfen, kam mir der Gedanke, dass durch eine langsam rotierende Spiralleuchte eine raffi niert-diskrete Wirkung erzielt werden könnte. Die diskrete Wirkung ist von Bedeutung, weil eine heftige Rotation ein Gefühl von Trunkenheit hervorrufen würde. Eine Spirale hat auch die Eigenschaft, die Form des Spiegelbildes zu verstärken oder ihr vorzugreifen, weil sie sich in so einer Zick-Zack-Linie schlängelt.Nun galt es aber, eine Lösung mit der geringsten Materialverschwendung und den möglichst niedrigen Formkosten zu fi nden. Nicht nur die Wirkung sollte vermuten lassen, dass die Spirale aus einem einzigen Strich be-stand, sie sollte wirklich so entstanden sein. Die Bedingung für eine solche Konstruktion ist, kurz gesagt, dass die Spirale sich in zusammengeklapp-tem Zustand nicht deckt, sondern das in einem Umdrehungskörper Kante an Kante stößt, die leicht in einer Drehbank aufgedruckt werden kann.”

VON IDA PRÆSTEGAARD

Page 21: NYT 586

21

Poul Henningsen begutachtet im Mai 1949 eine seiner neuen, rotierenden Leuchten im Kopenhagener Tivoli.

Die 101 neuen, rotierenden Leuchten waren bei Redaktionsschluss noch nicht montiert und konnten deshalb nicht fotografi ert werden. Ein Besuch im traditionsreichen Vergnügungspark in der kommenden Saison ist zu empfehlen – nicht nur aufgrund der Leuchten.

Tivolileuchten vor dem chinesischen Turm.

Spiralkonstruktion der Tivoli-Leuchte

Page 22: NYT 586

22

Dynamische Rahmen um Theater, Musik und Tanz

R ive rCente r fo r the Per fo rming A r t s i n Geo rg ia , Pe r fo rming A r t s Cente r i n Ka l i fo rn ien und The Pea r l a t the Pa lms in L as Vegas

Amerikanische Gebäude, die ei-gens für die darstellenden Künste geschaffen wurden – Theater, Mu-sik und Tanz – sind nicht nur Orte der Unterhaltung. Sie sind heute eine dynamische Antriebskraft für eine Stadt und ihr Einzugsgebiet. Pfeiffer Partners Architects wurde mit dem Bau einer Reihe sehr un-terschiedlicher Gebäude in den USA beauftragt.

Rahmen und Inhalt müssen ein dynami-sches Gleichgewicht halten, wenn sich darstellende Kunstarten entfalten sollen. Der Ort an sich ist entscheidend für das gesamte Theatererlebnis, sagt William Murray, der für diese Aufgaben zuständig ist. Durch die Umgebung werden Erwar-tungen geschürt und eine Stimmung ge-schaffen. Sie ist die ”Vorstellung vor der Vorstellung”. Entscheidend ist, dass den Gästen im ganzen Haus positive Erlebnis-se geboten werden. Dieser Eindruck be-ginnt bereits am Eingang.Verschiedene Kunstarten erfordern jedoch unterschiedliche architektonische Wirk-

mittel. In einem Konzertsaal sind es die Größe des Saals, Beleuchtung, Farben und Stoffl ichkeit, die Erwartungen entstehen lassen, bevor das Licht ausgeht. Ein ”Black-Box”-Theater experimentiert mit dem Raum. Es handelt sich buchstäblich um ei-nen Kasten mit fl exiblen Sitzplätzen, der die Fantasie befl ügelt.Ein intimer Konzertsaal ist für musikalische Darbietungen kleinerer Ensembles gedacht – Kammermusik, Chöre, Jazzensembles – und sollte sich durch eine klare, deutliche Klangwiedergabe auszeichnen. Ein Multi-saal für viele verschiedene Zwecke muss ebenfalls verschiedene Darbietungsformen

unterstützen, zum Beispiel durch eine va-riable Akustik und bewegliche architekto-nische Elemente wie Bühnen, die erwei-tert werden können.

RiverCenter for the Performing Arts, Columbus, Georgia Das RiverCenter for the Performing Arts in Columbus im amerikanischen Bundesstaat Georgia kommt den Anforderungen des breiten wie auch des eher elitären Ge-schmacks entgegen. Die Bühne wird vom Columbus Symphony Orchestra, Columbus Ballet, Columbus Youth Orchestra und Broadway-Erfolgen auf Tournee genutzt.

VON PAMELA MOSHER

Page 23: NYT 586

23

Rivercenter , Georgia

Für die Fassade des RiverCenters wurden Materialien gewählt, die sicher der

Architektur in den benachbarten Stadteilen anpassen. Das Foyer aus Glas und Stahl ist

der Mainstreet zugewandt.

RIVERCENTER FOR THE PERFORMING ARTS

BAUHERR: DOWNTOWN DEVELOPMENT

AUTHORITY OF COLUMBUS, GEORGIA

ARCHITEKTEN: PFEIFFER PARTNERS ARCHITECTS

ASSOZIIERTE ARCHITEKTEN: HECHT, BURDESAW,

JOHNSON, KIDD AND CLARK

BERATUNG THEATERTECHNIK:

THETRE PROJECTS INC.

BERATUNG AKUSTIK: JAFFE HOLDEN

INGENIEUR: HERRAINGTON ENGINEERS, INC.

EL-INSTALLATIONEN: NEWCOMB & BOYD

BELEUCHTUNGSDESIGN: CLINE BETTRIDGE

BERNSTINE LIGHTING DESIGN, INC.

Page 24: NYT 586

24

Rivercenter , Georgia

Außerdem wurden im Theater Unterrichts- und Übungsräume vorgesehen, die von der Columbus State University, Schwob School of Music, genutzt werden. Das Ri-verCenter liegt in der Nähe des Flusses Chattahoochee, an der Grenze zwischen dem Stadtzentrum und dem historischen Stadtteil. Die Architektur spiegelt einen Teil des Stadtgeschichte wider. Für die Fas-sade zum historischen Stadtkern hin wur-den Ziegel gewählt, eine Hommage an das benachbarte Springer Opera House, mit Säulen aus Gusseisen und kunstvoll verzierten Geländern. In der Main Street, die von moderner Architektur geprägt ist, liegt die mehrgeschossige Lobby des Thea-ters. Diese Insel aus Stahl und Glas ver-bindet Stadt und Theater. Die Räume des RiverCenters sind nicht be-sonders groß, und alle Bühnen des Thea-ters erhielten durch Form, Farbe und Ma-terialien ihr charakteristisches Gepräge. Historische und moderne Interpretationen von Ziegel sowie Gusseisen und Glas wer-den eigenwillig kombiniert.

Die größte Bühne, das Herd Theatre mit 200 Sitzplätzen, wird für viele verschie-dene Veranstaltungen verwendet. Meh-rere Balkone mindern den Abstand zwi-schen den Künstlern auf der Bühne und dem Publikum. Der große akustische

Raum, gedacht für symphonische Darbie-tungen, wirkt trotz seiner Größe über-schaubar. Die Decke des Saales besteht aus gefl ochtenen Stahldrahtnetzen. Bal-kone und Leuchten sorgen für Farbe, Stoff-lichkeit und Wärme. Das Orchester ist von einer Schale umgeben, und das Baldachin-system des Theaters ermöglicht es, die Bühne zu erweitern, so dass die Solisten dem Publikum noch näher kommen kön-nen. Die Legacy Hall mit ihren 450 Sitzen wur-de ebenfalls so eingerichtet, dass der Ein-druck eines intimen Forums entsteht. Die-ser Saal bildet den wichtigsten Rahmen für das Musikangebot der Universität: Chor-aufführungen, Jazzkonzerte und Kammer-musik. Die Bühne wird von einem Balkon umkränzt, so dass auch Konzerte mit gro-ßem Chor möglich sind. Eine große Kon-zertorgel mit 3.600 Orgelpfeifen und 57 Registerzügen vervollständigt das Bild. Die Wände wurden mit Keramikkacheln verkleidet, während für die Vorderseite der Balkone Kirschholz gewählt wurde. Von der Decke abgehängt sind akustische Refl ektoren aus hellem Holz, die 40 große PH Zapfen von Louis Poulsen tragen – die größte Anzahl PH Zapfen an einem Ort in den USA. Der Saal bietet einem Orchester mit 55 Musikern und einem 80-köpfi gen Chor Platz.

Die Einrichtung des Studio-Theaters mit 150 Sitzplätzen orientiert sich am Cottes-loe Theatre in London, einem fl exiblen Hoftheater mit teleskopischen Sitzreihen auf einer ebenen Bodenfl äche. Hier wer-den dem Publikum Schauspiel, Experimen-taltheater, Kindertheater, Jazz, Kammer-musik und Tanz. Außerdem wird der Saal für Vorträge verwendet. Zum Theater gehören ein Studio, das rund um die Uhr geöffnet ist, Personalbüros, 40 Übungsräume verschiedener Größe sowie sechs Unterrichts- und Seminarräume für Kurse und Gruppenarbeit. Die Vorhalle mit hellblauer Decke wird durch Säulen architektonisch akzentuiert. Albertslund und Oslo Wandleuchten sind gemeinsamer Nenner der durchgehenden Wandbeleuchtung.

Performing Arts Center der Fullerton University, KalifornienMit dem Performing Arts Center sollte ein künstlerischer Schwerpunkt geschaffen werden, wo die Elite der bildenden Kunst und der Musik und die besten Tänzer und Schauspieler von einem fachlichen und kreativen Umfeld profi tieren können. Die Fachrichtung Theater und Tanz des College of Art gehört zu den 14 besten BA-Pro-grammen. Öffentliche Aufführungen sind ein wichtiger Teil der Ausbildung. Das be-

Schnitt

Lageplan

Page 25: NYT 586

25

Das Hearst Theater mit seinen 2000 Plätzen und zahlreichen Balkonen, die den Abstand zwischen Publikum und Künstlern mindern.

Eine Kombination von Alberts-lund- und Oslo-Wandleuchten als gemeinsamer Nenner in Foyer und Treppenräumen.

Page 26: NYT 586

26

Rivercenter , Georgia

Die Legacy Hall bietet 450 Zuschauern Platz. Die Wände sind mit goldfarbenen, kerami-schen Fliesen verkleidet, für die Balkonbrü-stungen wurde Kirschholz gewählt. 40 PH Zapfen unterstreichen die warmen Farbnuan-cen des Raumes.

liebte Studium musste sich bisher mit Räumlichkeiten begnügen, die dem Bedarf der Ausbildung bei weitem nicht gerecht wurden. Pfeiffer Partners schuf mit einem Anbau von 11.600 m2 neue, maßgeschnei-derte Rahmen für Dozenten und Schüler. Dazu gehören ein Konzertsaal mit 800 Sitzplätzen, ein Theater mit vorgeschobe-ner Bühne mit 250 Sitzen und ein ”Black-

Box”-Theater mit 150 Sitzen. Die Säle grup-pieren sich um ein zentrales Foyer, dass ebenfalls als Bühne für informelle Auffüh-rungen genutzt wird. Das neue Performing Arts Center liegt im Zentrum des Campus. Es ist umgeben von einem Buchhandel, einem Restaurant und einer Bibliothek und bildet den Eingang zu einem dynamischen Studentenstadtteil.

Eine neue Parkanlage und ein Treffpunkt, der Marktplatz, vervollständigen das Per-forming Arts Center. Für den Neubau wurden haltbare, aber preiswerte Materialien gewählt: raue und polierte Betonblöcke, glatt verputzte Ober-fl ächen in klaren Farben, Kirschholz, Rhein-zink sowie klares und mattiertes Glas. Boh-len aus Douglastanne aus einem nahe

Page 27: NYT 586

27

Oben: Das Studio Theatre ist fl exibel eingerichtet. Es eignet sich für Kindertheater und Jazzkonzerte ebenso wie für Kammermusik und Tanzvorstel-lungen.

Vom Foyer des RiverCenter gelangt das Publikum über eine pompöse Treppe in das Theater.

Foto: Mark Ballogg/Steinkamp/Ballogg

Page 28: NYT 586

28

P E R F O R M I N G A R T S

CALIFORNIA STATE UNIVERSITY – FULLERTON,

PERFORMING ARTS CENTER

BAUHERR: CALIFORNIA STATE UNIVERSITY – FULLERTON

ARCHITEKTEN: PFEIFFER PARTNERS ARCHITECTS

BERATUNG THEATERTECHNIK: LANDRY AND BOGAN.

BERATUNG STRUKTUR: NAHIB YOUSSEF & ASSOCIATES

MEP-BERATUNG: AYERS EZER VARADI, INC.

EL-INGENIEURE: KANWAR & ASSOCIATES

BERATUNG AKUSTIK: MCKAY CONANT BROOK, INC./

MARK ROTHERMEL

BELEUCHTUNGSBERATUNG:

HORTON LEES BROGDEN LIGHTING DESIGN

The Meng Concerthall, ein Teil des Perfor-ming Arts Center. Für dieses Konzerthaus wurden preiswerte, haltbare Materialien gewählt, unter anderem Betonmauern und Rheinzink für das Dach.

Erdgeschoss

Schnitt

Page 29: NYT 586

29

Der Konzertsaal des Performing Arts Center. PH 6 ½-6 Pendelleuchten in einem Custom-Design-Goldton, in Gruppen aufgehängt, beleuchten den Saal.

C E N T E R , C A L I F O R N I A

gelegenen Speicher wurden für die Be-tonverschalungen verwendet; der Beton des zentralen Foyers erinnert an einen Plankenboden. Die Oberfl äche des Bodens kontrastiert wirkungsvoll mit den glatten, durchgefärbten, verputzten Wänden auf beiden Seiten der imposanten Eingangs-partien mit ihren gläsernen Türen. Das Rheinzink-Dach wird im Laufe der Zeit stär-ker patinieren. Die einzelnen Zinkteile sind mit Stehfalzen in verschiedenen Mustern zusammengeschweißt und unterstreichen wirkungsvoll die Dachform über den Büh-

nenbereichen. Die Kombination tiefer Vor-dächer, markanter Lichtungen und Bänder aus farbigem Ziegel nuancieren das Wech-selspiel von Licht und Farben. Die 800 Sitzplätze des supermodernen Konzertsaals gruppieren sich rund um die Bühne, obwohl der Saal als traditioneller Guckkasten gebaut wurde. 100 Sitzplätze befi nden sich daher hinter der Bühne. Für symphonische Musik steht ein Balkon zur Verfügung, und der Saal wurde mit wei-teren akustischen Elementen ausgestattet, die für Musikveranstaltungen und Vorträ-

Page 30: NYT 586

30

P E R F O R M I N G A R T S C E N T E R

Schwebende runde Elemente unter der Decke ermöglichen eine präzise Einstellung der Akustik im großen Konzertsaal.

The Black Box Theater, ein Saal für Experimentaltheater, der mit technisch ausgereiften Beleuchtungs- und audiovisuellen Systemen ausgestattet wurde.

ge erforderlich sind. Die Dachkonstruktion blieb sichtbar und ist nur gestrichen wor-den. Die tragenden Balken innerhalb je-des Fachs sind unterschiedlich lang, um die Dachschräge aufnehmen zu können. Der Konzertsaal wird von Louis Poulsens Pendelleuchte PH6½-6 beleuchtet, die in Gruppen angeordnet wurde. Die PH6½-6 Pendelleuchten erhielten eine Custom-Design-Farbe, einem kräftigen Kupfer, das den Leuchten einen neuen Ausdruck ver-leiht. Das Thrust Stage Theatre verfügt über eine vorgezogene Bühne mit einigen recht markanten architektonischen Merk-malen. Außer der supermodernen Kon-trollräume für Licht und Ton wurde das Theater mit 250 Sitzplätzen auch mit ei-nen Balkon ausgestattet, was für ein Thea-ter mit vorgezogener Bühne in dieser Grö-ße ungewöhnlich ist. Der Raum wirkt jedoch dadurch weit intimer. Es wurde für zwei Ein- und Ausgänge gesorgt, ein klei-

nes Foyer und leicht zugängliche Treppen zum Balkon und zum Bühnensteg. Die Schauspieler können sich so frei umher-bewegen und von fast überall her in Er-scheinung treten. Ein weiteres Design- element ist die Beleuchtung der Balkonbrüstungen, die daran erinnert, wie Theater früher überall in der Welt ausge-stattet waren.

Das ”Black-Box”-Theater bietet 150 Zu-schauern Platz und wurde für kleinere Aufführungen und Experimentaltheater-vorstellungen vorgesehen. Die Sitze dieses Saales können völlig fl exibel angeordnet werden. Der Raum ist relativ klein, verfügt aber über hochtechnische Beleuchtungs- und audiovisuelle Systeme, die keinen Wunsch offen lassen, ein komplettes Steg-System und schallabsorbierende Wände mit Kirschholz-Einfassung.Hinzu kommen ein Übungssaal des Mu-

siktheaters, ein Tanzsaal, der für Vorstel-lungen geeignet ist, sowie Übungsräume, zwei weitere Tanzsäle und ein zeitgemäs-ses Tonstudio. Zu den weiteren Einrichtun-gen zählen ein Ankleideraum, ein Ruhe-raum, eine über 550 m2 große Werkstatt, ein Kostümlager und eine Kostümschnei-derei und ein Schminkraum. Die mehrge-schossige zentrale Vorhalle verbindet alle Funktionen des Hauses und kann für in-formelle Vorstellungen und Empfänge mit einbezogen werden.

The Pearl at the PalmsThe Pearl ist eine Bühne für Rockkonzerte, die im Zuge der 600 Mio. Dollar aufwen-

Page 31: NYT 586

31

C A L I F O R N I A

Page 32: NYT 586

32

Schnitt

Situationsplan

Page 33: NYT 586

33

The Pearl at the Palms

The Pearl, der Saal für große Rockkonzerte. Das Konzept zielte mit Erfolg darauf ab, das intime Theatererlebnis zu bewahren. Keiner der 2500 Plätze befi ndet sich mehr als 36 m von der Bühne entfernt.

Das Foyer von The Pearl. Bronze und Dunkelblau Farbnuancen und scheinbar schwerelose Enigma 825 Leuchten in Gruppen.

digen Erweiterung des Palms Resort & Ca-sino in Las Vegas gebaut wurde. The Pearl erfüllt eine ganze Reihe von Anforderun-gen: Der Bau sollte unterirdisch sein, es stand nur eine sehr begrenzte Grundfl äche zur Verfügung, es sollte eine Bühne für Rockkonzerte werden, die aber auch für Modeschauen, Konferenzen, Sportveran-staltungen und anderes mehr genutzt wer-den konnte. Über dem Konzertsaal, so der Plan, sollte ein 1100 m2 großer Ballsaal gebaut werden. The Pearl sollte - ein ganz

zentraler Punkt – als Magnet in einer Stadt wirken, die für ihre fantastische Unterhal-tungsindustrie bekannt ist. Die beiden zentralen Säle des Theaters, der Kon-zertsaal und der Ballsaal, sind für Vorstel-lungen und Konferenzen geplant. William Murrays Vision bestand darin, mehrere der traditionellen Formelemente des Theaters wie lyrische Architektur, Vorbühne, Logen, mehrere Foyers, in das Konzept der Rock-bühne zu integrieren, wo die Integration hypermoderner Technologie zu den zen-

tralen Aufgaben gehört. Hier basierte das Konzept darauf, das intime Theatererleb-nis zu bewahren. Das Ergebnis ist ein Thea-ter mit 2.500 Sitzplätzen in unmittelbarer Bühnennähe. Kein Sitzplatz befi ndet sich mehr als 36 Meter vom zentralen Ort des Geschehens entfernt. Die Einrichtung mixt Tradition und Avant-garde. Die zahlreichen Nuancen von Rot, Bronze und Kirschholz verleihen dem Ort ein warmes, fröhliches Ambiente. Louis Poulsens Pendelleuchte Enigma wurde in

Foto: © Tim Griffi th

Page 34: NYT 586

34

The Pearl at the Palms

Enigma – eine Illusion schweben-der ”Lichtfl ügel”. Minimalistisches Design, raffi nierte Lichttechnik und eine angenehme Raumbe-leuchtung. Enigma strahlt ein indirektes Licht ab, da das Licht von den Schirmen refl ektiert wird, aber auch direktes Licht, weil das Licht diffus durch die Schirme in den Raum geleitet wird.

Die erste Leuchte in der Enigma-Serie kam im Jahre 2003 auf den Markt. Enigma ist ein Entwurf von Shoichi Uchiyama, der die Serie durch zwei weitere Leuchten vervollständigte. Enigma 825 wurde für große Räume wie das Foyer von The Pearl entwickelt.

Gruppen unterschiedlicher Größe montiert. Es war die erste und umfangreichste In-stallation dieser Leuchte in den USA. Wie-derkehrendes Designmotiv: eine abstrak-te Tätowierungsgrafik, die an den berühmten Tätowierer des Kasinos erin-nert. Das Motiv kehrt auf dem luxuriösen Bezug der Sitze wieder und auch auf den Tapeten und dem Boden des Theaters und des Ballsaals. Ein weiteres Motiv, ein auf Notenbildern basiertes Strichmuster, wur-de in die Holzpaneele der Vorbühne ein-graviert und kehrt auf den Wänden des Kasinoetage wieder, auf der Balkonbrü-stung und den Sitzen und an der Decke des Zwischengeschosses. Die Tapete an den Wänden des Ballsaals wurde eigens für den Raum entworfen,

und im Teppichboden wird das Tätowie-rungsmuster des Theaters wiederholt. Auch hier wurde durch die Installation von Enig-ma Pendelleuchten im ganzen Raum eine dramatische Wirkung erzielt.Die Beleuchtung ist ein zentraler Faktor beim Bau und bei der Einrichtung eines Theaters. Die Beleuchtung formt den Raum, ist entscheidend für das Ambiente und lenkt die Aufmerksamkeit der Besucher. Louis Poulsens Leuchten, so William Mur-ray, erfüllen seine Anforderungen an eine Beleuchtung: Das Licht wird refl ektiert, das Leuchtmittel bleibt nicht unsichtbar. Man erlebt nur ein warmes, gleichmäßiges Licht, und das ist eine Qualität, die bei ei-nem Besuch im Theater die Vorfreude auf das Erlebnis steigert.

Pamela Mosher ist Kommunikationsbera-terin der Pfeiffer Partners Architects.

THE PEARSL AT THE PALMS

BAUHERR: MALOOF CASINO RESORT

ARCHITEKTEN: PFEIFFER PARTNERS ARCHITECTS

ASSOZIIERTE ARCHITEKTEN:

KGA ARCHITECTURE STUDIOS

BERATUNG THEATERTECHNIK:

AUERBACK POLLOCK FRIEDLANDR

BERATUNG AKUSTIK: SIA ACOUSTICS

INGENIEURE: LOCHSA ENGINEERING

AND SURVEYING

EL-INGENIEURE: JBA CONSULTING ENGINEER

BELEUCHTUNGSBERATUNG: KAPLAN GEHRING

MCCARROLL ARCHITECTURAL LIGHTNING

Foto: © Tim Griffi th

Page 35: NYT 586

35

Beleuchtung formt Räume, unterstreicht ihr Ambiente und lenkt die Aufmerksamkeit der Gäste. Für Bill Murray ist Licht ein wichtiger Faktor beim Bau und bei der Einrichtung eines Theaters.

Foto: © Tim Griffi th

Page 36: NYT 586

36

Page 37: NYT 586

37

An einem Januartag vor 20 Jahren fi el ei-nes der Kleinode des niederländischen Klassizismus einer Katastrophe anheim. Schloss Heemstede bei Houten in den Nie-derlanden brannte, und die Zerstörung kam einem Desaster gleich. Nur die Außenmau-ern und vier Zimmer im Erdgeschoss konn-ten gerettet werden. Der Verlust war enorm. Schloss Heemstede, die Innenein-richtung und der Schlosspark bildeten ein einmaliges Ensemble, das Ende des 15. Jahrhunderts von Diderick van Velthuysen nach den Plänen eines unbekannten Ar-chitekten angelegt worden war. Der Park mit seiner zwei Kilometer langen Achse wurde zu den schönsten Beispielen nie-derländischer Gartenkunst gerechnet.

Fast zehn Jahre lang lag das Schloss als Ruine da. Dann übernahm die Investment-

gesellschaft Phanos b.v. die umfassenden Restaurierungsarbeiten, um anschließend das Schloss zu übernehmen und ihrem Ge-schäftssitz dort einzurichten. Das Architek-tenbüro Van Hoogevest Architecten stand dem Wiederaufbau vor, der vom Hoch- und Tiefbauunternehmen Bouwmij Woerden ausgeführt wurde.

Der äußerst schwierige Bauprozess konn-te im Jahre 2001 abgeschlossen werden. Schloss Heemstede war – soweit irgend möglich – in seinen ursprünglichen Zustand zurückgeführt worden. Für Phanos bestand während des Auf- und Umbaus nie Zweifel daran, dass die Anforderungen eines mo-dernen Unternehmens der ursprünglichen Struktur und Raumaufteilung des Schlos-ses untergeordnet werden mussten. Das Schloss präsentiert sich heute als harmo-

nische, funktionelle Einrichtung und als hervorragendes Beispiel dafür, dass gute Architektur multifunktionell ist, auch nach 350 Jahren.

Zur Beleuchtung des Parks wünschte Phanos klassische, unauffällige Leuchten, die Architektur und Natur nicht übertönen würden. Die Sondergaard Mastleuchte ist mit ihrem zurückhaltend-diskreten Design eine gute Wahl. Der kupferne Leuchten-schirm setzt im Laufe der Zeit zunehmend Grünspan an und passt sich dadurch der grünen Umgebung des Parks an. Der opa-le Schirm spendet ein weiches, diffuses und symmetrisches Licht. Das Licht wird gegen den Unterschirm gerichtet, refl ek-tiert und streut ein gleichmäßiges Licht auf den Boden.

M o d e r n e s U n t e r n e h m e n i n k l a s s i s c h e r U m g e b u n g

VON IDA PRÆSTEGAARD

In Verbindung mit dem Wiederaufbau von Schloss Heemstede hatten die Bauherrn auch eine neue Beleuchtung im Schlosspark mit eingeplant. Man entschied sich für die Sondergaard Mastleuchte, sie sich durch ein unaufdringliches Design aus-zeichnet und ein weiches, symmetrisches Licht spendet.

Schloss Heemstede

Foto: Paul Koslowski

Page 38: NYT 586

38

Schloss HeemstedeDer kupferne Leuchtenschirm setzt im Laufe der Zeit zuneh-mend Grünspan an und passt sich dadurch der grünen Um-gebung des Parks an.

Gedämpftes Licht im Park. Die Sondergaard Mastleuchte beleuchtet die Wege. Das Schloss wird durch Akzentbe-leuchtung hervorgehoben.

Schloss Heemstede – nach umfassendem Wiederaufbau und gelungener Restaurierung ein kleines Juwel. Heemstede wird zu den schönsten Beispie-len des Klassizismus in den Niederlanden gerechnet; ein wahres Märchenschloss. Ein PH Zapfen in der Nähe des Haupteingangs.

Page 39: NYT 586

39

Ida Præstegaard er redaktør og arkitekt.

Die Eigentümer von Schloss Heemstede wünschten eine unaufdringliche Leuchte im Park und entschieden sich für die Sondergaard Mastleuchte mit dunkelgrünen Masten.

Der Schlosspark von Heemstede um 1697 in all seiner Pracht. Aquarell von Isaac de Mouncheron, Teylers Museum, Haarlem.

Page 40: NYT 586

40

Seit 50 Jahren begrüßt Louisiana seine Gäste mit Feuer im Kamin und frisch ge-brautem Kaffee. Im Laufe eines halben Jahrhunderts konnte sich das Museum in Nordseeland als einer der bedeutendsten Vermittler moderner Kunst profi lieren, hochkarätig wie das Tate Modern in Lon-don, das Centre Pompidou in Paris, das MoMa in New York und das Guggenheim Museum in Bilbao. Louisiana – globale In-stitution und gemütliches Wohnzimmer seiner Region, ein ganz besonderes Mu-seum, in dem man sich zu Hause fühlt.

Louisiana öffnete seine Pforten 1958, nach einer überaus gelungenen Zusam-menarbeit zwischen dem Gründer, Knud

W. Jensen, und den beiden jungen Archi-tekten Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert. In Nordseeland, zehn Gehminuten vom S-Bahnhof Humlebæk entfernt, fanden sie einen idyllischen Landsitz direkt am Öre-sund. Die alte Villa mit dem Namen Loui-siana wurde als Eingang zum Museum er-halten, während Garten und Landschaft die Architektur der Neubauten bestimm-ten – ein spielerisches Ensemble leichter Pavillons aus Glas und Holz.Knud W. Jensen wirkte unermüdlich als Initiator und Förderer des Projekts. Er steuerte nicht nur sein Familienvermö-gen bei, sondern auch seine Begeiste-rung für moderne Kunst und sein sicheres Gespür dafür, wie die Kunst einem brei-

ten Publikum unmittelbar und ohne er-hobenen Zeigefi nger zugänglich gemacht werden könnte. Louisiana sollte neben der eigenen ständigen Ausstellung auch wechselnde Ausstellungen moderner Kunst aus aller Welt zeigen. Inspiriert durch Museen wie das Museum of Mo-dern Art eröffnete er als Erster ein Café, organisierte Konzerte, gründete den Mu-seumsklub, den Museumsshop und führ-te die späten Öffnungszeiten ein. Knud W. Jensen begriff, wie bedeutungsvoll die Architektur für die Vermittlung von Kunst ist. Er engagierte sich so passio-niert in Einrichtung und Design des Mu-seums, das man ihn den dritten Architek-ten Louisianas nannte.

Louisiana ist kraft seiner Architektur ein einzigartiges Museum. Das wunderbare Gleichgewicht zwischen Drinnen und Draußen, zwischen Haus und Garten, Einsicht und Aussicht verleihen dem Licht einen ganz besonderen Ton. Louis Poulsen lieferte die ur-sprüngliche Beleuchtung für das Museum, das vor 50 Jahren erst-mals seine Türen öffnete.

Das Licht in LouisianaE i n m o d e r n e s M u s e u m w i r d 5 0 J a h r e a l t

VON MORTEN LUND

Page 41: NYT 586

41

Die alte Villa mit dem Namen Louisiana wurde als Eingang zum Museum erhalten, während Garten und Landschaft die Architektur der Neubauten bestimmten – ein spielerisches Ensemble leichter Pavillons aus Glas und Holz. Die Gartenseite der Villa ist dem Skulpturpark zugewandt.

Louisiana wurde 1958 eröffnet. Neu war damals, dass hochkarätige Kunst in den Ausstellungsräumen und im Park zu sehen war, Konzerte veranstaltet wurden und es ein Kaminzimmer und ein Café gab. Diese Museumsform wurde Vorbild für viele andere Kunsteinrichtungen in aller Welt.

Fotos: Jens Frederiksen und Poul Buchard/Strüwing. Mit freundlicher Genehmigung des Louisiana Museums für moderne Kunst

Page 42: NYT 586

42

Für alle Gebäude wurden außen und innen weiß gestrichene Ziegel verwendet. In den Sälen werden die Flachdächer mit denn Dachlaternen von Leimholzbalken getragen.

Die eleganten Anbauten mit ihren Glasgängen sind dem Park angepasst und sorgen für eine unmittelbare Verbindung zwischen Ausstellungssälen und Umgebung.

Die Architekten platzierten 1958 den ersten Anbau zwischen die hohen Bäume an der Grenze zum Humlebæk See. Seitdem wurde Louisiana mehrmals durch Anbauten erweitert.

Page 43: NYT 586

43

Seine Vision war ein Museum, das den Besuchern in einer angenehmen, harmo-nischen Umgebung vielfältige Erlebnisse bieten sollte. Die etablierte Kunstwelt reagierte damals skeptisch auf diese Hal-tung, die noch heute manchmal als Ge-gensatz zum Wesen der Kunst aufgefasst wird.

Poul Erik Tøjner, seit 8 Jahren Muse-umsdirektor von Louisiana, sieht dahin-gegen die angenehme, harmonische Umgebung als Voraussetzung für die Be-reitschaft der Besucher, sich der oft bru-talen Sprache moderner Kunst auszuset-

zen. Kunst soll schockieren und entsetzen. Man sollte ihr mit offenen Sinnen begeg-nen. Die harmonische Umgebung ist also nicht als Selbstzweck aufzufassen, son-dern für viele Menschen eine Vorausset-zung, um der Kunst in all ihrer Brutalität vorbehaltlos entgegentreten zu können.Von Anfang an bestand Einigkeit darüber, dass Louisiana ein Tageslichtmuseum mit Fensteröffnungen in verschiedenen Rich-tungen sein sollte, damit das Licht in all seinen Nuancen und Intensitäten den Räumen ein immer wechselndes, organi-sches Gepräge verleihen konnte. Wetter-wechsel, Tages- und Jahreszeiten sollten

in den Räumen spürbar sein. Bauherr und Architekten legten Wert darauf, die Räu-me durch senkrechte Fensteröffnungen dem tiefen Licht zu öffnen, genau so, wie wir das Tageslicht bei uns zu Hause erle-ben.Bei Dunkelheit sollte Kunstlicht das Ta-geslicht durch eine gleichmäßige Aus-leuchtung der weißen Wandfl ächen des Museums ergänzen. Die Kunst wurde be-leuchtet, aber die Wände wirkten dar-über hinaus wie Lampenschirme, die das Licht im Raum verteilten. In der Fachspra-che nennt man diese Art Beleuchtung ”Wall-Wash”. Zusätzlich wurden fl exible

Page 44: NYT 586

44

Spots zur Punktbeleuchtung wechselnder Ausstellungen und auch als Ergänzung der festen Wall-Wash-Beleuchtung einge-setzt.

Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert suchten beide ihre Vorbilder in der amerikani-schen Westküstenarchitektur der 1950er Jahre – große Glasfl ächen und leichte Holzkonstruktionen, die dem Tageslicht Form geben und den Übergang von Innen und Außen verwischen. Diese Architektur passte zu den Vorstellungen von Knud W. Jensen, dem eine architektonische Form mit dem eher privaten Charakter der Wohnhäuser des Architektenduos vor-schwebte.Das Bauvorhaben wurde aus privaten Mitteln fi nanziert, das Budget war also keineswegs opulent; es ging darum, die Quadratmeter optimal zu nutzen und die landschaftlich einmalige Lage weitestge-

hend mit einzubeziehen. Um den Garten nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, plat-zierten die Architekten den Neubau zwi-schen hohen Bäumen an der Grenze zum Humlebæk See. Von diesem Punkt aus streckten sie – in einer abwechslungsrei-chen und eng integrierten Raumfolge von Glasgängen und Ausstellungssälen – den Neubau bis an die Küste.

Ausgehend von der ursprünglichen Vil-la beginnt der Anbau aus dem Jahre 1958 mit einem Galeriegang, der sich zum Garten hin öffnet und sich um eine imposante mehrstämmige Buche schlän-gelt, bevor er Anlauf in Richtung Küste nimmt. Das Laub des Baumes lässt ein wunderbar abwechslungsreiches Licht in den Gang strömen, das sich je nach Ta-ges- und Jahreszeit ändert. Von hier aus folgt das Gebäude dem Seeufer, jetzt als Gang mit beidseitigen Glaspaneelen vom

Boden bis zur Decke. Der Boden folgt der Landschaft, die einen Abhang zur Küste hin bildet. Als Bodenbelag wurden rot ge-fl ammte Ziegelsteine gewählt, ein Fehl-brand der Ziegelei Hasle, den die Archi-tekten spottbillig erstehen konnten. Der Steinboden setzt sich außerhalb des Gla-ses einige Reihen lang fort und bildet so einen gleitenden Übergang zwischen Draußen und Drinnen. Millionen von Fü-ßen und fünfzig Jahre Pfl ege mit Seifen-lauge haben den Ziegeln ihre heutige weiche Stoffl ichkeit und ihren tiefroten Farbton verliehen. Die Fensterrahmen sind schwarz gebeizt, um sich den dunk-len Baumstämmen draußen anzupassen, während die Decken aus hellen, gehobel-ten Brettern bestehen, die den leichten Charakter des Daches betonen. Der Gang verschiebt sich improvisiert zwischen den Bäumen, bildet aktive Ecken und Wände für Bilder und Skulpturen. Steht die nied-

Die Louisiana Pendelleuchte, ein Entwurf von Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert für das Museum. Der Schirm, eine Halbkugel aus mattem Kupfer mit einem Durchmesser von 40 cm, ist unten mit einem Gitter versehen, um das Licht gleichmäßiger streuen zu können. Die Louisiana-Pen-delleuchte wurde ursprünglich als Wallwasher asymmetrisch aufgehängt, so dass Licht gegen die Wand gerichtet wurde. Die Pendelleuchte gehört heute nicht mehr zum Standardsortiment von Louis Poulsen.

Page 45: NYT 586

45

rige Wintersonne wie ein Strahler im Süd-osten, so scheint es, als könnten wir auf beiden Seiten der Glasfl ächen nach den Bäumen greifen. Abends wird der Gang durch eine Reihe munterer Kupferleuch-ten beleuchtet, die von den Architekten speziell für das Museum entworfen wur-den – ein simpler Zylinder und ein schie-fer Kegelstumpf, verbunden in einem dy-namischen Winkel. Von außen betrachtet mischen sich die Silhouetten der Gäste mit den Kunstwerken im gläsernen Gang und den Konturen der Bäume auf beiden Seiten.

Etwas weiter unten beginnt der Nord-fl ügel mit dem großen Ausstellungssaal, der heute als Giacometti-Raum bezeich-net wird. Die Architekten nutzten den Ab-hang zum See, um einen doppelhohen Raum mit Flachdach zu bauen, mit weiß gestrichenen Ziegelwänden und einem

dem See zugewandten Nordfenster in voller Höhe des Gebäudes. Der Gang ver-läuft am entgegengesetzten Ende oben am Balkon und lässt einen Streifen Sonne aus Südost eindringen. Ein wirkungsvol-les Oberlicht hebt die Gruppe kleiner Gia-cometti-Skulpturen hervor, die ihren stän-digen Platz auf dem Balkon gefunden haben. Im nächsten Ausstellungssaal, der heute die Asger Jorn-Sammlung des Mu-seums beherbergt, wird das Tageslicht durch markante Dachlaternen in den Raum gezogen, die auf den Leimholzbal-ken der Dachkonstruktion ruhen, und durch die kleineren Fenster in den Zwi-schenräumen zwischen den Balken. Die Wege durch das Museum kreuzen den Saal, und von beiden Enden strömt das Tageslicht durch die großen Glasscheiben des Ganges in den Raum. Die roten Ziegel des Bodens verleihen den weiß gestri-chenen Wänden Wärme und harmonie-

ren mit den Farben der Bilder. Im Ver-gleich zu den schmalen Glasgängen öffnen sich die Ausstellungsräume. Sie sind jedoch immer noch relativ klein und tragen mit dazu bei, den Eindruck des Pri-vaten und Überschaulichen von Louisiana zu bewahren.

Das Café befi ndet sich im dritten und letzten Saal des mittlerweile fünfzig Jah-re alten Neubaus. Ein paar Stufen weiter unten liegt das Kaminzimmer. Die Aus-sicht über den Öresund mit der Küste Schonens bildet den Hintergrund, die In-sel Hven den Mittelgrund des überwälti-genden Panoramas. Im Vordergrund be-fi ndet sich die ausladende Terrasse, die durch Calders Skulpturen Charakter und Tiefe erhält. Hier ist ständig Hochbetrieb. Menschen, die sich von der immer wech-selnden Aussicht über den Sund einfan-gen lassen, Menschen, die im kalten

Die kupferne Wandleuchte im Glasgang wurde nur in der Anzahl hergestellt, die für das Museum erforderlich war. Sie ist eines der Beleuchtungs-Wahrzeichen von Louisiana.

Page 46: NYT 586

46

Eine Gruppe Giacometti-Skulpturen unter dem charakteristischen Oberlicht.

Die Architekten nutzen das kupierte Grundstück wurde genutzt, um in verschachtelten Geschossen zu bauen. Durch unterschiedliche Lichtverhältnisse entsteht eine außergewöhnliche Dynamik zwischen Natur und Architektur.

Der Konzertsaal aus dem Jahre 1975 mit Stühlen des Architekten Poul Kjærholm ist ebenfalls dem Grund-stück angepasst. Die großen, nach Osten gerichteten Glasfenster lassen Licht in den Saal strömen.

Page 47: NYT 586

47

Frühlingssonnenlicht auf der Terrasse dö-sen, und Museumsbesucher, die am lo-dernden Kaminfeuer in guter Gesellschaft ihren Lunch genießen. Knud W. Jensen wollte seine Räume mit Menschen bevöl-kert sehen, und dieser Wunsch ging in Er-füllung, nicht zuletzt im Café.Louis Poulsen lieferte seinerzeit die Be-leuchtung für Louisiana. Die kleine Kup-ferleuchte im Glasgang wurde nur in der Anzahl hergestellt, die für das Museum erforderlich war. Sie wurde zum beson-deren Beleuchtungs-Kennzeichen von Louisiana. Louis Poulsens Skalaspot, eine Standardleuchte, diente als fl exible, er-gänzende Punkbeleuchtung. 1958 erfreu-te sich der vielseitige Spot großer Beliebt-heit und wurde in vielen verschiedenen Umgebungen installiert.

Bei der Louisiana-Pendelleuchte, die später in den Katalog von Louis Poulsen aufgenommen wurde, handelte es sich dahingegen um einen Entwurf von Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert für das Museum. Der Schirm, eine Halbkugel aus mattem Kupfer mit einem Durchmesser von 40 cm, ist unten mit einem Gitter versehen, damit das Licht gleichmäßiger verteilt wird. Die Louisiana-Pendelleuchte wurde ursprünglich als Wallwasher in den Aus-stellungssälen eingesetzt und asymme-trisch aufgehängt, so dass Licht gegen die Wand gerichtet wurde. Im Café hing die Leuchte über den Tischen und spendete ein warmes, intimes Licht. Im Laufe der Zeit wurde die Pendelleuchte durch ande-re Leuchten ersetzt, beispielsweise die Stelling-Pendelleuchte aus Glas, ein Ent-

wurf von Arne Jacobsen, die von Louis Poulsen hergestellt wird. Gleichzeitig ver-schwanden die kleinen Shaker-Tische und die leichten Holzstühle, die genau wie die Pendelleuchte von den Architekten ei-gens für das Museum entworfen worden waren. Nur um den Kamin blieb die ur-sprüngliche Einrichtung erhalten.Seit 1958 wurde Louisiana mehrmals durch Anbauten erweitert. Ein bemer-kenswerter Prozess, da stets die ursprüng-lichen Architekten den kontinuierlichen Umbauten vorstanden. Die neue Archi-tektur baut auf der alten. Es gab genü-gend Zeit, alle Ecken der früheren Räume auszuloten, bevor neue hinzukamen. Nur wenige Einrichtungen können sich einer derart organischen Entwicklung rühmen: Übergeordnete Visionen bestanden un-eingeschränkt weiter, Erfahrungen ka-men baulichen Erweiterungen zu Gute.

Die erste Erweiterung, der Westfl ügel, wurde in zwei Phasen gebaut, 1966 und 1971. Der Flügel besteht aus zwei Ausstellungssälen für Bilder und Installa-tionen, für die sich in Louisiana zuvor keinen Raum gefunden hatte. Das Tages-licht strömt ausschließlich von oben in die Räume, in kontrollierten Mengen, während das niedrige, waagerechte Licht ausgesperrt wird.Ein Museum, das auf wechselnden Aus-stellungen von Leihwerken baut, muss natürlich einen sicheren Rahmen für die Werke bieten können. Sie müssen gegen Diebstahl und Feuer gesichert sein und erfordern eine Umgebung mit optimaler Temperatur und Leuchtfeuchtigkeit. Auch

darf das Licht nicht zu stark sein. Die An-forderungen werden zunehmend stren-ger. Als Faustregel gilt heute, das Ölbilder bei max. 200 Lux, grafi sche Werke und Aquarelle nur bei max. 50 Lux ausgestellt werden dürfen. Auf einen Schreibtisch in einem normalen Büro fallen etwa 200 Lux, während die Beleuchtung in einem durchschnittlichen Wohnzimmer bei etwa 50 Lux liegt.Als Wallwasher entschied man sich für Louis Poulsens Kugelspot. Die Leuchten mit der drehbaren Aufhängung, bestückt mit einer 150W Glühlampe, streuen eine ebenmäßige Lichtfl äche an die Wände, wenn sie dicht aufgehängt und mit Präzi-sion gedreht worden sind. Der Kugelspot ist noch heute die häufi gste Wandbe-leuchtung im Museum.

Der Südfl ügel aus dem Jahre 1982 ist ähnlich ausgelegt. Vier große Säle mit Oberlicht, in rhythmischer Abfolge mit-einander verzahnt. Die Säle sind durch ei-nen Galeriegang nach Südosten mit der Villa verbunden. Enorme Fenster gestat-ten den Blick auf Garten und Sund. Vom Gang aus durchquert man auf seinem Rundgang durch das Haus die Säle und endet im Aussichtsraum des Südfl ügels oder – durch den unterirdischen Ostfl ügel aus dem Jahre 1991 – im Café. Der Ostfl ü-gel wurde versenkt, um die Aussicht auf Garten und Meer nicht zu beeinträchti-gen. Da der Raum fensterlos ist, kann die Beleuchtung zu 100 % kontrolliert wer-den, und der Raum eignete sich hervorra-gend für Ausstellungen von Graphiken und Aquarellen, die nur max. 50 Lux aus-

In den ältesten Ausstellungsräumen aus dem Jahre 1958 wird wechselndes Tageslicht erst durch die Dachlater-nen, dann durch die Öffnungen zwischen den Balken und schließlich durch die Fenster an den beiden Eingängen in den Raum geleitet.

Page 48: NYT 586

48

gesetzt werden dürfen. Neben den Aus-stellungsräumen erhielt Louisiana 1975 einen akustisch hervorragenden Kon-zertsaal. Die hellen Stühle von Poul Kjær-holm mit Sitzen aus gefl ochtenem Eschen-furnier waren geborene Möbelklassiker.Mit dem Bau des Ostfl ügels begann ein leiser Generationenwechsel der Architek-ten. Claus Wohlert wirkte mit und erhielt 1993 mit dem Bau des Kinderhauses sei-nen ersten selbständigen Auftrag – ein Anbau, der sich um und unter Glasgang und Giacometti-Raum im Nordfl ügel win-det. Claus Wohlert und sein Partner Thor-ben Schmidt sind weiterhin als Architek-ten eng mit Louisiana verbunden – neben ihren zahlreichen anderen Projekten im In- und Ausland. Das kulturhistorische Museum in Bahrain gehört zu ihren aktu-ellen Aufgaben.

Man kann nicht zur Elite der Kunstmu-seen in aller Welt zählen, ohne sein eige-nes Haus bestellt zu haben. Kurz nach der Jahrtausendwende, und kurz nachdem Poul Erik Tøjner die Verantwortung für Louisiana übernommen hatte war klar, dass die Gebäude des Museums den heu-tigen Anforderungen nicht mehr entspra-chen. Licht und Innenklima der Ausstel-lungsräume wurden den Ansprüchen der großen Institutionen nicht mehr gerecht.

Als im Dach Schimmelpilz festgestellt wurde, verschwand die Grundlage für die Museumstätigkeit von Louisiana. Durch uneigennützige Hilfe von Stiftungen und Unternehmen gelang es, die erforderli-chen 218 Mio. DKK zu sammeln, um Loui-siana zeitgemäß renovieren zu können. 2003 begann die vier Jahre andauernde Renovierung des Museums. Sie war so umfassend, dass sie fast einem Neubau gleich kam. Die Architektur von Louisiana ist jedoch die Seele des Museums, und das Ziel war es, eine Renovierung für eine Viertelmilliarde dänische Kronen durch-zuführen, die unsichtbar blieb. Das Archi-tektenbüro Wohlert Arkitekter wurde mit der Aufgabe betraut und arbeitete eng mit Poul Hasbeck vom Museum zusam-men. Besucht man die diesjährigen Jubi-läumsausstellungen von Louisiana, kann man nur ahnen, wie umfassend das Pro-jekt eigentlich war. Das Museum ist top-modern und besser als je zuvor gerüstet, seine Rolle als eines der Schwergewichte unter den Kunstmuseen der Welt auszu-füllen.

Wäre Louisiana im Jahre 2008 gebaut worden, so ist zu bezweifeln, ob das Mu-seum mit seiner besonderen Mischung aus Tages- und Kunstlicht gebaut worden wäre. Heute berücksichtigt man in weit

höherem Maße die Anforderungen an die Bewahrung eines Kunstwerks. Daher ist es eine einmalige Möglichkeit, Tageslicht wählen zu können, wenn es die Werke erlauben, und das Tageslicht gegen ge-steuertes Kunstlicht auszutauschen, falls dies erforderlich sein sollte. Tageslicht ist eigenwillig – das Museum verliert einen Teil der Kontrolle und muss stattdessen die Kunst dem Augenblick und dem Zufall öffnen.

Poul Erik Tøjners Refl exionen über Ta-geslicht und das Wesen der Kunst:”Für mich ist es bezeichnend, dass Licht-stärke und fehlende Kontrolle als Argu-mente gegen das Tageslicht angeführt werden. Ich sehe es als lebensbejahen-den Umstand, dass man in einer Zeit, wo die museale Praxis sich der Kontrolle ver-schrieben hat, nicht Herr des Tageslichts ist.” Über die Kontrolle der Aussage: ”Es ist doch klar, dass diese im Gegensatz zum Wesen der Kunst steht, bis in ihren philosophischen Kern. Kunst ist keine Fra-ge der Kontrolle einer Aussage, in der Kunst geht es um Interpretation, um Vi-sionen, Traumata, Träume, Systeme.”

Morten Lund ist Architekt.

Der Ostfl ügel des Museums endet hoch oben an der Steilküste des Öresunds. Eine beeindruckende Kulisse für die Skulpturen und das Mobile von Calder.

Page 49: NYT 586

49

Georg Baselitz nahm aktiv an der Aufhängung für die Ausstel-lung im Jahre 206 teil. Er schleppte Bilder und kümmerte sich wenig um die Anforderungen der Konservatoren an die Lux-Werte im Raum. Baselitz zeigte sich begeistert vom Tageslicht

und ließ das Licht ungehindert durch die Oberlichtfenster strö-men. Die Farben lebten und die harten Schatten um die Rah-men verschwanden.

A u s s t e l l u n g s l i c h t i n L o u i s i a n a

Die Lucian Freud-Ausstellung im Jahre 2007 genügte den strengen Anforderungen der Museumswelt an maximale Luxwerte. Das Oberlicht wurde abgedeckt und die Ausstellung durch gedämpfte Wallwasher und Spots beleuchtet. Die harte Schattenwirkung ließ die Bilder vor dem Hintergrund er dunklen Wände fast selbstleuchtend wirken.

Der Kugelspot von Louis Poulsen gehört auch heute noch zu den am häufi gsten benutzten Wandleuch-ten im Louisiana. Mit einer 150 W-Glühlampe und durch eine präzise Einstellung, die eine Drehung in zwei Richtungen ermöglicht, sind die Wände gleichmäßig ausgeleuchtet.

Page 50: NYT 586

50

Das Licht wird nach unten gerichtet, genau dorthin, wo man es braucht, wenn man einen Tunnel durchquert.

Ein Prototyp der T-Leuchte wurde in zwei Tunnels in der dänischen Gemeinde Albertslund installiert. Es wurde mit der Montage experimentiert. In einem Tunnel sind die Leuchten diagonal platziert, im anderen in Wandnähe.

Foto: Anders Sune Berg

Page 51: NYT 586

51

-LeuchteLouis Poulsen hat zusammen mit dem dänischen Designer Mads Odgård eine LED-Leuchte entwickelt, die als Prototyp für die Beleuchtung von Tunnels konzi-piert ist. Die so genannte T-Leuchte wur-de bisher in zwei Tunnels im Kopenhage-ner Vorort Albertslund installiert.

Das Projekt geht auf eine Initiative der Kommune Albertslund zurück, die seit län-gerer Zeit an einem visionären Beleuch-tungsplan arbeitet. Die Kommune be-schloss, energieeffi zienter Beleuchtung und der CO2-Reduktion einen höheren Stel-lenwert einzuräumen. Die langfristige Pla-nung umfasst auch die Entwicklung von Leuchten, die für die Leuchtmittel der Zu-kunft geeignet sind. Für LED-Leuchten sprechen eine Lebensdauer von 40.000 Stunden und entsprechend minimale War-tungsanforderungen. Vorläufi g gilt es, das Verhältnis zwischen Lumen und Watt zu verbessern. Intensive Forschung in diesem Bereich lässt erwarten, dass LED in kurzer

Zeit auch in diesem Punkt wettbewerbs-fähig sein wird.

Für die Kommune Albertslund lag die Wahl der Kooperationspartner auf der Hand. Mads Odgård entwickelte bereits zusammen mit Louis Poulsen die Icon-Leuchte, die vielerorts in der Kommune als Straßenbeleuchtung eingesetzt ist. Die Zusammenarbeit mit Louis Poulsen geht auf das Jahr 1963 zurück, als die er-sten Albertslund-Leuchten – entworfen von Jens Møller-Jensen – in einer neuen Wohnsiedlung installiert wurden. Diese Leuchte hat sich seitdem in zahllosen Projekten in aller Welt bewährt. Eine Be-

leuchtung für Wege und Tunnels darf nicht zu Vandalismus einladen. Die T-Leuchte zeichnet sich durch ein schlich-tes, diskretes Design aus. Die lineare Leuchte misst 600 x 100 x 70 mm. Sechs Leuchtdioden in einer Reihe werden un-tereinander durch Lamellen abgeschirmt, die als Refl ektor dienen. Die Lamellen verhindern eine Blendung in Längsrich-tung, und in Querrichtung wird das Licht von einer linearen optischen Linse ge-bündelt. Das Licht wird nach unten ge-richtet, genau dorthin, wo man es braucht, wenn man einen Tunnel durch-quert.

Sechs Leuchtdioden in einer Reihe werden untereinander durch Lamellen abgeschirmt, die als Refl ektor dienen. Die Lamellen verhindern eine Blendung in Längsrichtung, und in Querrichtung wird das Licht von einer linearen optischen Linse gebündelt.

VON IDA PRÆSTEGAARD

Foto: Kaslow Studio

DieTunnelbeleuchtung mit LED

Page 52: NYT 586

52

AsiaTargetti Poulsen AsiaNo. 1 Science Center Road The Enterprise# 08-12 Singapore 609077Tel. +65 96654627Fax +65 [email protected]

AustriaTargetti Poulsen Austria GMBHStadlauerstrasse 39A1220 WienTel. +43 1 91401020Fax +43 1 [email protected]

CroatiaTargetti Poulsen CroatiaKaptol, 2110000 Zagreb HrvatskaTel. +385 16593860Fax +385 [email protected]

DenmarkLouis Poulsen Lighting A/SGammel Strand 28DK-1202 Copenhagen KTlf. +45 70 33 14 14Fax +45 33 29 86 [email protected]

FinlandTargetti Poulsen Finland OyHämeentie 135 AFIN-00560 HelsinkiTel. +358 9 6226 760Fax +358 9 6226 7650info.fi @louis-poulsen.fi www.louispoulsen.com

FranceTargetti Poulsen France SA16 Rue des Marronniers94240 L’hay les RosesParisTel. +33 1 45 12 23 23Fax +33 1 45 60 93 [email protected]

GermanyTargetti Poulsen Germany GmbHKaistraße 20D-40221 DüsseldorfTel. +49 211-73279 0Fax +49 211-73279 [email protected]

GreeceTargetti Poulsen GreeceKafkasou 158-16011363 AthensTel. +30 210 8626049Fax +30 306 [email protected]

ItalyTargetti Sankey S.p.A.Via Pratese, 16450145 FlorenceTel. +39 055 37911Fax +39 [email protected]

International Louis Poulsen Lighting A/SGammel Strand 28DK-1202 Copenhagen KTel. +45 70 33 14 14Fax +45 33 29 86 [email protected]

JapanTargetti Poulsen Japan Ltd.3F AXIS Bldg. 5-17-1 RoppongiMinato-ku, Tokyo 106-0032Tel. +81 3 3586 5341

Fax +81 3 3586 [email protected]

Middle EastTargetti Poulsen Middle EastBldg. No. 5 East, Offi ce No. G03 - Block AP.O. Box 54744 DUBAITel. +971 4 6091033Fax +971 4 [email protected]

NetherlandsTargetti Poulsen Netherlands b.v.Parellaan 26NL-2132 WS HoofddorpTel. +31 23 56 50 030Fax +31 23 56 52 [email protected]

NorwayTargetti Poulsen Norway ASLilleakerveien 2, Bygn. EN-0283 OsloTel. +47 22 50 20 20Fax +47 22 52 47 [email protected]

PolandTargetti Poulsen PolandUl. B. Chrobrego 38/4002-479 WarszawaTel. +48 22 8632530Fax +48 22 [email protected]

RussiaTargetti Poulsen RussiaLuzhnetskaya Nab.2/4 blg.16119270 MoscowTel. +7 495 1010743Fax +7 495 [email protected]

SpainTargetti Poulsen Spain S.A.C/Progreso 135/137 Poligono Almeda08940 Cornella de LlobregatTel. (0034) 93 4746171Fax (0034) 93 [email protected]

SwitzerlandTargetti Poulsen SwitzerlandHaldenstrasse 5CH-6340 BaarTel. +41 41 768 52 52Fax +41 41 768 52 [email protected]

SwedenTargetti Poulsen Sweden ABGävlegatan 12 A, 7trBox 23013S-104 35 StockholmTel. 08-446 48 00Fax. 08-446 48 [email protected]

United KingdomTargetti Poulsen UK Ltd.Unit 44Barwell Business ParkLeatherhead RoadChessingtonSurrey KT9 2NYTel. +44 208 397 4400Fax +44 208 397 [email protected]

USATargetti Poulsen USA Inc.3260 Meridian ParkwayFort Lauderdale, FL 33331Tel. +1 954 349 2525Fax +1 954 349 [email protected]

GEBIETSVERKAUFSLEITER:Andreas Kuhnhardt Sachsen, Sachsen-AnhaltTelefon 0341 / 4429400, Telefax 0341 / 4429401Mobil 0172 / 2007746, E-Mail [email protected]

Heiner Brand Ost-Niedersachsen, Ost-WestfalenTelefon 05102 / 915497, Telefax 05102 / 915498Mobil 0172 / 2100875, E-Mail [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Bodo Czesienski Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-VorpommernTelefon 033976 / 70904, Telefax 033976 / 70652Mobil 0172 / 2006642, E-Mail [email protected]

Jürgen Ernst Nord-Württemberg, Großraum Stuttgart, UnterfrankenTelefon 07033 / 544870, Telefax 07033 / 544872Mobil 0172 / 2100872, E-Mail [email protected]

Edith Mikuska Nordrhein-WestfalenTelefon 02151-3601034 / Telefax 02151-3601571Mobil 0172/2504108, E-Mail [email protected]

Martin Schwarzkopf Nordrhein-WestfalenTelefon 02378-866180 / Telefax 02378-866182Mobil 0160/94658261, E-Mail [email protected]

Martina Leonhardy-Maul Mittel- und Ostbayern, Mittel- und Oberfranken, ThüringenTelefon: 09569 / 1886726, Telefax: 09569 / 1886727Mobil 0172 / 2133605, E-Mail [email protected]

Günther Lehnert Baden, Süd-WürttembergTelefon 07221 / 53951, Telefax 07221 / 53948Mobil 0172 / 2128730, E-Mail [email protected]

Detlev Weinheimer Hamburg, Schleswig-Holstein, Lüneburger Heide Telefon 040 / 31814610, Telefax 040 / 31814611Mobil 0172 / 2666124, E-Mail [email protected]

Christoph Piontek Hessen, SpessartTelefon 06123 / 900562, Telefax 06123 / 900564Mobil 0172 / 2104032, E-Mail [email protected]

Eduard Scholz Großraum München, Süd-BayernTelefon 0821 / 6080500, Telefax 0821 / 6080501Mobil 0172 / 2006488, E-Mail [email protected]

Dipl.-Ing. Innenarchitekt Rüdiger Straube-Enders Bremen, Nord- und WestniedersachsenTelefon 04488 / 78844, Telefax 04488 / 78845Mobil 0172 / 5622003, E-Mail [email protected]

Gunnar KrügerRheinland-Pfalz, SaarlandTelefon 06359 / 891031, Telefax 06359/ 891032Mobil 0172 / 6830518, E-Mail [email protected]

Steffen KolbeShopbeleuchtungTelefon 07223-2818693 / Telefax 07223-2818694Mobil 0172/7591649, E-Mail [email protected]

Der dänische Architekt Finn Juhl (1912-1989) gehört zu den bedeutendsten Möbelarchitekten des 20. Jahrhunderts. Privat wohnte Finn Juhl im Kratvæn-get in Charlottenlund, unmittelbar am Museum Ordrupgaard. Sein Haus hatte er 1942 selbst entworfen und gebaut (siehe dazu NYT 580). Das Haus ist ein einzigartiges Beispiel des dänischen Modernismus in Architektur, Möbelde-sign und Malerei. Seit dem Tode von Finn Juhl im Jahre 1989 wurden kaum Veränderungen vorgenommen. Die originale Möblierung ist erhalten, wie auch eine Reihe von Leuchten, die von Louis Poulsen in den 30er und 40er Jahren hergestellt wurden, unter anderem die Stelling Pendelleuchte. Ab April 2008 gehört das Haus zum Museum Ordrupgaard und ist damit der Öf-fentlichkeit zugänglich. Ordrupgaard zeigt bis zum 31. August eine Ausstel-lung über das Privatdomizil von Finn Juhl.

Z u B e s u c h b e i F i n n J u h l

Louis Poulsen Lighting A/S

Gammel Strand 28

DK-1202 Kopenhagen K

Tel.: +45 70 33 14 14 · Fax: +45 33 29 86 19

E-Mail: [email protected] · Homepage: www.louispoulsen.com

Verantwortlicher Redakteur: Hans Lindeberg

Redaktion: Ida Præstegaard

Layout: Mette Andreasen

Übersetzung: ad hoc Translatørservice

Repro und Druck: Garn Grafi sk ApS & Zeuner Grafi sk A/S

Bestell-Nr.: 5701024869

Eine vollständige oder teilweise Wiedergabe der in NYT veröffentlichten Artikel bedarf

des vorhergehenden und schriftlichen Einverständnisses von Louis Poulsen Lighting A/S.

ISSN 0907-7227


Recommended