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NIEDERBAYERISCHE · 3 Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019 Mehr Mut zu fairem Welthandel A lle...

Date post: 08-Oct-2019
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NIEDERBAYERISCHE Das IHK-Magazin 04 2019 IM SCHOKOPARADIES Brandt: Vom Zwieback zum Schoko-Osterhasen GRÜNDERGEIST Niederbayern gründet und stemmt sich damit gegen den bayernweiten Trend KÜCHENMEISTER Wie kreative Köpfe die Gastronomieszene bereichern Internationale Märkte
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1Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

NIEDERBAYERISCHE

Das IHK-Magazin • 04 2019

IM SCHOKOPARADIES Brandt: Vom Zwieback zum Schoko-Osterhasen

GRÜNDERGEISTNiederbayern gründet und stemmt sich damit gegen den bayernweiten Trend

KÜCHENMEISTERWie kreative Köpfe die Gastronomieszene bereichern

Internationale Märkte

2Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

INHALTSie vertraut auf...

Unternehmen vertrauen auf die BayBG

Eine Studie des Nürnberger Forschungsinstituts GfK

weist beim Thema „Kundenzufriedenheit mit dem

Kapitalgeber“ höchste Werte für die BayBG aus.

Die GfK selbst spricht von Rekordwerten. Die Kunden

der BayBG loben in besonderer Weise Verlässlichkeit,

Kundennähe, Langfristorientierung und das hohe

Mitarbeiterengagement.

weiterempfehlungsbereite Kunden 75%neutrale Kunden

kritische Kunden

keine Angaben

(Quelle GfK) 2% 2% 21%

Sie wollen:

Ihr Unternehmen vergrößern?

Ein bestehendes übernehmen?

Ihr Unternehmen international aufstellen?

Nutzen Sie Ihre Chancen.Mit Beteiligungskapital. Mit der BayBG.

Weitere Informationen:

[email protected]

Tel. 089 12 22 80-100

www.baybg.de

… HAIX-Schuhe! Die legendäre New Yorker Feuerwehr vertraut bei ihren Einsätzen auf die Spezialschuhe von HAIX. Das Unternehmen steht weltweit für Sicherheits- und Outdoorschuhe.

Bei der Finanzierung des erfolg-reichen Wachstums- und Internationalisierungskurses setzt HAIX auf Beteiligungs-kapital der BayBG.

3Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Mehr Mut zu fairem Welthandel

A lle Volkswirtschaften sind auf einen möglichst freien Marktzugang im Aus-land, aber auch auf gute Beschaffungsmöglichkeiten angewiesen. Exportfä-higkeit und Importmöglichkeit bedingen sich und sind Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Unsere niederbayerischen Unterneh-

men sind im Auslandsgeschäft erfolgreich, gut 55 Prozent unserer Produkte werden exportiert. Als weltweite Gefahr zeigt sich aber der zunehmende Trend zum Protekti-onismus und nationaler Abschottung. Wenn die bayerischen Ausfuhren 2018 erstmals seit zehn Jahren nicht gestiegen sind, sondern ein Minus von 0,1 Prozent aufweisen, so ist dies nur ein Aspekt eines komplexen Gefüges von wechselseitigen Abhängigkeiten.

Ein Blick auf die USA zeigt, dass unsere Lieferungen dorthin zwar „nur“ um ei-nen Prozentpunkt zurückgegangen, die bayerischen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten aber sogar um 18 Prozent geringer ausgefallen sind. Die Ursachen für den Rückgang des amerikanischen Exports nach Bayern dürften vielfältig sein. Ein Zu-sammenhang mit der restriktiven Handelspolitik ist jedenfalls nicht auszuschließen.

Außenhandel ist niemals eine Einbahnstraße. Handelsbeschränkungen zu verhin-dern ist Aufgabe der World Trade Organisation (WTO), zu deren Gründungsmitglie-dern auch die Vereinigten Staaten zählen. Sie wurde ins Leben gerufen, um Verstöße von Regeln, die sich die Mitgliedstaaten selbst gegeben haben, zu überwachen. Straf-zölle gegen einzelne Mitgliedstaaten sind mit den Grundsätzen der WTO nicht ver-einbar. Zulässig sind sie nur in besonderen Ausnahmefällen, wie zum Beispiel zum Schutz der nationalen Sicherheit. Diese Sonderregelung nehmen die Vereinigten Staa-ten derzeit für sich in Anspruch. Gemeinsames Anliegen muss es daher sein, die WTO zu stärken. Wenn es nicht gelingt, diese durchsetzungsstärker zu machen, könnte eine Spirale in Gang gesetzt werden, die zu einem weiteren Aufschaukeln von Maßnahmen und Gegenreaktionen führt. Offene Märkte und Reisefreiheit tragen am meisten zum Frieden unter den Ländern bei. Weiterhin muss gelten, dass allein die Leistungsfähig-keit der Unternehmen und die Qualität der Produkte entscheidend dafür sind, wer im internationalen Geschäft erfolgreich ist.

Was es bedeuten kann, den freien Marktzugang zu verlieren, zeigt die aktuelle Entwicklung in Großbritannien. Investitionen werden aufgeschoben und durchaus bedeutende Unternehmen suchen neue Standorte, um den Zugang zum Binnenmarkt abzusichern. Die anhaltende Unsicherheit belastet zudem den Finanzplatz London. Einzelne Unternehmen ziehen die Reißleine bereits jetzt, ohne abzuwarten, ob und auf welches Austrittsszenario sich das britische Unterhaus verständigt. Das zeigt sehr deutlich, wie sehr die Wirtschaft im internationalen Kontext auf Verlässlichkeit und Planungssicherheit angewiesen ist.

STANDPUNKT

»Wenn es nicht gelingt, die WTO

durchsetzungsstärker zu machen, könnte eine Spirale in Gang gesetzt werden, die zu einem weiteren Aufschau-

keln von Maßnahmen und Gegenreaktionen

führt.«

Elisabeth Hintermann, IHK-Vizepräsidentin

Sie vertraut auf...

Unternehmen vertrauen auf die BayBG

Eine Studie des Nürnberger Forschungsinstituts GfK

weist beim Thema „Kundenzufriedenheit mit dem

Kapitalgeber“ höchste Werte für die BayBG aus.

Die GfK selbst spricht von Rekordwerten. Die Kunden

der BayBG loben in besonderer Weise Verlässlichkeit,

Kundennähe, Langfristorientierung und das hohe

Mitarbeiterengagement.

weiterempfehlungsbereite Kunden 75%neutrale Kunden

kritische Kunden

keine Angaben

(Quelle GfK) 2% 2% 21%

Sie wollen:

Ihr Unternehmen vergrößern?

Ein bestehendes übernehmen?

Ihr Unternehmen international aufstellen?

Nutzen Sie Ihre Chancen.Mit Beteiligungskapital. Mit der BayBG.

Weitere Informationen:

[email protected]

Tel. 089 12 22 80-100

www.baybg.de

… HAIX-Schuhe! Die legendäre New Yorker Feuerwehr vertraut bei ihren Einsätzen auf die Spezialschuhe von HAIX. Das Unternehmen steht weltweit für Sicherheits- und Outdoorschuhe.

Bei der Finanzierung des erfolg-reichen Wachstums- und Internationalisierungskurses setzt HAIX auf Beteiligungs-kapital der BayBG.

4Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

INHALT

UNTERNEHMEN

Brandt Schokoladen GmbH + Co. KG 6Wo schon vor Ostern die Weihnachtszeit beginnt

Gerhard Köck 7Seit über 25 Jahren der Kunde im Mittelpunkt

Grote Industries Europe GmbH 8Leuchtendes Beispiel für Innovationen

VON BOGEN GmbH und Leonardo D. Exclusive Brillenmode GmbH 950 Jahre „Lust auf Brille“

Semmer Spedition GmbH 10Vom Frachtvermittler zum Komplettdienstleister

Zimeda GmbH & Co. KG 11 Rühriges Familienunternehmen

Sonja Holzer 12Reisebüro fühlt sich schon wie Urlaub an

Duo-Design GmbH 12Knoblauch pressen mit Designwerkzeug

EMB Baumaschinen GmbH 13Innovatives Forum für die Zukunft

Move on Fitness und Gesundheit 14Aufs Unternehmer-Siegertreppchen mit Fitness

BMW AG Werk Landshut 14Kooperation mit Hochschule

Guide Michelin 15Gourmet-Sterne für Niederbayern

Edmüller, Bock & Hummelsberger Marketing GmbH 1625 Jahre „frische Werbung vom Land“

Johannes Hüttner 17Radl Hüttner hat zum Saisonstart erweitert

TRiooo Building Systems GmbH 18Patentlösungen in ganz Europa gefragt

Kurz & Knapp 19

IB/E optics GmbH 20Hollywood holt sich Bayerwaldkompetenz

Martin Widbiller 21Bewährtes mit Neuem kombiniert und erweitert

MUT Schopf GmbHMetallumformtechnik 22Schwergewicht in Lasern, Schweißen, Drehen

E F M Präzisionstechnik GmbH 22Wirtschaftsjunioren besuchen E F M

Existenzgründer 23Modehaus Maria Beer

38Gründer Erstmals seit einigen Jah-ren wird im IHK-Bezirk wieder mehr gegründet: 7.330 Grün-der wagten im vergange-nen Jahr den Sprung in die Selbstän-digkeit.

5Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Küchenmeister Spitzengastro-nomie braucht innovative Köche, die neue Ideen einbringen, eine komplette Organisation stemmen und ein Küchenteam leiten kön-nen. Diese Kompetenzen vermittelt der Lehrgang zum Küchenmeister.

24Internationale Märkte Ein funk-tionierender Handel rund um die Welt und rund um die Uhr braucht international gültige Abkommen. „Bilateral“ statt „multi- lateral“ heißt das Gebot der Stunde.

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TITELTHEMA

Zollfrei durch die Welt 24Bilaterale Freihandelsabkommen haben Konjunktur

Außenhandel unter Druck 28Auswirkungen der Turbulenzen am Weltmarkt

Von Schaufling in die Welt 32Interview mit DALTON COSMETICS

Ost-West Forum 34Die Fokusländer Ungarn, Russland, Ukraine und Polen kommen zu Wort

STANDORT

Wieder mehr Gründer 38Region stemmt sich gegen Trend

Auszeichnung für die Besten der Besten 40Fortbildungspreis der IHK Niederbayern

Senioren stärken Nachwuchs 42Initiative VerA hilft Auszubildenden

IHK-Gremien Regen und Deggendorf 44Wirtschaft trifft Politik

Verkehrsausschuss geht in nächste Runde 45Jürgen Pfeil als Vorsitzender bestätigt

Zukunft der Mobilität und der Industrie 46Ilka Horstmeier zu Gast bei der IHK

Gemeinsam Europa gestalten 48IHK beteiligt sich am EU-Projekttag

SERVICE

IHK-Weiterbildung zum Küchenmeister 50Interview mit Lehrgangsleiter Alois Wimmer

Bildung 52Recht und Steuern 56Veranstaltungen 60

STANDARD

Standpunkt 3Verlagsveröffentlichungen 62Nachgefragt 66Impressum 66

BEILAGENHINWEIS BAYERNZEIT AGENGELBERT STRAUSS GMBH & CO.KGWORTMANN AG

6Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

UNTERNEHMEN

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Johannes Brindl machte nach seinem Studienabbruch Karriere bei Brandt in Landshut. Gemeinsam mit seiner Mutter Waltraud wirbt er

im Rahmen der „Elternstolz“-Kampagne um die Ausbildung von Nachwuchskräften.

Wo schon vor Ostern die Weihnachtszeit beginnt

Jeder dritte Schoko-Weihnachtsmann in Deutschland stammt aus Niederbayern. Rund 20.000 Tonnen Schokolade verarbeitet die BRANDT SCHOKOLADEN GMBH + CO. KG jährlich in ihrem Werk in Landshut. Die Fabrik gibt es schon seit mehr als 125 Jahren.

W ährend in den Supermärkten Osterhasen und Schoko-Ei-er Hochsaison haben, lau-fen in Niederbayern bereits

die Vorbereitungen für das Weihnachts-fest: Im März haben die rund 500 Mitarbei-ter der Schokoladenfabrik Brandt in Lands-hut wie jedes Jahr mit der Herstellung von Nikoläusen, Adventskalendern und Weih-nachtsmännern begonnen. Allein rund 35 Millionen Schoko-Nikoläuse laufen dort in den kommenden Monaten von den Bän-

dern. Gut gekühlt warten sie dann so lan-ge, bis sie im Handel in die Regale kommen.

Landshut ist ein Schwergewicht in-nerhalb der Brandt-Gruppe, die beson-ders für ihren Zwieback und ihr Knä-ckebrot bekannt ist. Rund 100 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet das nieder-bayerische Werk der Brandt Zwieback und Schokoladen GmbH heute pro Jahr. „Das ist rund die Hälfte des gesamten Unter-nehmensumsatzes“, sagt Geschäftsführer Christopher Ferkinghoff. Seit fast 70 Jah-

ren ist die Fabrik Teil von Brandt mit Stammsitz in Hagen in Westfalen. Carl Brandt kaufte sie im Jahre 1940.

Die Landshuter Schokoladenmanu-faktur selbst ist deutlich älter – und feier-te 2018 ihren 125. Geburtstag: 1893 eröff-net sie als „Anglo-Swiss-Biscuit-Fabrik“, wie der „Kurier von Niederbayern“ in sei-ner Ausgabe vom 29. März desselben Jah-res schreibt. Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich das, was man heute im wei-testen Sinne als Zwieback beschreiben

7Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

GERHARD KÖCK, SIMBACH AM INN

Seit über 25 Jahren der Kunde im MittelpunktDie Allianz Generalvertretung Gerhard Köck konnte vergangenes Jahr auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Im Jahr 1993 gegründet, betreut die Agentur heute mit sechs Mitarbeitern 2.000 Kun-den aus der Region, aber auch deutsch-landweit. Sie bildet das Themenspektrum Versicherung, Vorsorge und Vermögen ab. Zu den Schwerpunkten zählen professio-nelle Rentenberechnung, Betriebsrenten und individuelle Lösungen gegen Alters-armut, kostenlose Policenanalysen, siche-re Geldanlagen und Ansparer. Die indivi-duelle Beratung findet dabei entweder in der Agentur, beim Kunden zu Hause oder online statt. Und dass Köck und sein Team ihren Kunden einen besonders ausge-zeichneten Service bieten, zeigt die Tatsa-che, dass sie bei der jährlich stattfindenden

internen Allianz-Bewertung bereits elfmal unter die „Top 300“ gewählt wurden. An-gesichts der Gesamtanzahl von gut 8.000 Allianzagenturen in Deutschland eine

herausragende Leistung und Eintrittskar-te in den sogenannten exklusiven „Heß Club“, der Elite der erfolgreichsten Allianz- Verkäufer.

Gerhard Köck (2. von links) mit seinem Team und Armin Wührer, Geschäftsstellenleiter der Filialdirektion Passau (links).

könnte. Kurz darauf entsteht ein zusätzli-ches Gebäude zur Herstellung von „Con-fiserie und Zuckerwaren“. Später, Anfang des 20. Jahrhunderts, firmiert das Unter-nehmen als „Landshuter Biscuits- und Keksfabrik“ und warb mit „Waffelproduk-tion im Großbetrieb“, eigene „Kistenfab-rik“ und eigenes Elektrizitätswerk inklu-sive. Schon im Jahre 1910 zählt das Werk rund 300 Beschäftigte und 250 „Pferde-kräfte“. Bis heute nennen die Einheimi-schen das Unternehmen liebevoll den

„Keks“, auch wenn dort schon längst kein Zwieback mehr hergestellt wird. Denn ein ursprünglich nach dem zweiten Welt-krieg geplantes neues Zwiebackwerk wird schließlich nicht umgesetzt. Stattdessen rückt die Schokolade zunehmend in den Fokus – besonders Hohlfiguren.

In den vergangenen Jahrzehnten ha-ben alle Brandt-Generationen kräftig in-vestiert in Niederbayern. In diesem Früh-jahr nimmt das Unternehmen am Stand-ort eine weitere hochmoderne Anlage für Hohlfiguren in Betrieb. Geschäftsfüh-

rer Christopher Ferkinghoff blickt opti-mistisch in die Zukunft, denn „die Men-schen werden immer Schokolade essen“. Vollmilchschokoladen gehen immer noch am besten“, weiß der Fachmann, der zwei Wochen pro Monat in Landshut und zwei Wochen in Hagen verbringt und seit 2017 Mitglied der Unternehmensleitung ist. Der Geschmack der Deutschen habe sich ent-gegen vieler Annahmen in den vergange-nen Jahrzehnten kaum verändert. Der An-teil von zartbitteren oder noch bit-tereren Schokoladen steige nur langsam an. Auch bei den Fül-lungen, also zum Beispiel bei Os-tereiern, setzen die Bundesbürger nach Ferkinghoff auf Bewährtes wie Nougat, Marzipan und Milch-creme. Immer mehr Verbrau-cher würden jedoch darauf ach-ten, dass Schokolade ohne künst-liche Zusatz- und Aromastoffe auskommt. Im Handel sind die Verführungen für Schokola-den-Liebhaber nicht zu erken-

nen, denn Brandt produziert die süßen Spezialitäten im Auftrag anderer Mar-ken sowie für Handelsunternehmen im In- und Ausland. „Namen darf ich leider kei-ne nennen“, sagt Ferkinghoff. Eine eigene

„Brandt-Schokolade“ gebe es im Unter-schied zu Zwieback und Knäckebrot nicht. Da jedoch jeder dritte Schoko-Nikolaus in Deutschland aus dem Werk stammt, ste-hen die Chancen nicht schlecht, in der Ad-ventszeit auf einen Weihnachtsmann aus

Niederbayern zu treffen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, muss aller-

dings den Werksverkauf besuchen. Sorgen bereitet Ferkinghoff derzeit der fehlende Nachwuchs: „Die Su-che nach Fachkräften wird immer

schwieriger.” Selbst neue Auszubil-dende zu finden, sei nicht einfach. Das überrascht: Denn die Lehre zum „Süßwarentechniker“ in dem Lands-

huter Betrieb erinnert doch stark an einen Ausflug in die süße Welt von „Charlie und die Schokola-denfabrik“. obx/red

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8Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Leuchtendes Beispiel für Innovationen

Einträchtig Seite an Seite wehen vor dem Sitz der GROTE INDUSTRIES EUROPE GMBH im Bogener Industriegebiet Furth die bayerische und die amerikanische Fahne.

Sie sind ein im wahrsten Sinne des Wortes leuchtendes Beispiel für eine gelungene Symbiose von Unternehmenssitzen auf zwei Kontinenten.

D as 1901 in den Staaten gegrün-dete und 1.800 Mitarbeiter star-ke US-Familienunternehmen hat

in Niederbayern vor zehn Jahren Fuß ge-fasst und beliefert seitdem vom Landkreis Straubing-Bogen aus den europäischen Markt mit Innovationen aus dem Bereich der LED-Beleuchtungen für Großfahrzeuge.

Die Firma Grote ist laut Geschäftsfüh-rer Klaus Vetterl Spezialist für sogenann-te Heavy Duty-Fahrzeuge. An Lastwagen, Baumaschinen, landwirtschaftlichen Fahr-zeugen, Anhängern und Gabelstaplern sind die Scheinwerfer nach der Produkti-on, Fertigstellung und Qualitätskontrolle reif für den Straßenverkehr oder die Bau-stelle. Vetterl erklärt: „LED-Lichter ha-ben ein helleres weißes Licht, sodass sie sicherer sind. Zudem sind sie er-heblich sparsamer: Sie haben eine Le-bensdauer von rund 30.000 Stunden, die Glühlampe nur zwischen 600 und 800 Stunden.“ Heuer wird der zehnte

Geburtstag von Grote in Deutschland gefei-ert, im Februar gab es ein Fest für alle Mit-arbeiter und das Unternehmen beschenkt sich selbst mit weiteren Innovationen. Neu im Portfolio sind Frontleuchten für Lkws:

„Hier sind wir derzeit in Europa das einzige Unternehmen, das diese Leuchten herstellt.“ Auch eine Neuheit, über die sich die Geld-beutel freuen dürfen: Ein LED-Scheinwer-fer, der nahezu so günstig ist wie ein Ha-logen-Scheinwerfer, wird laut Klaus Vet-terl bald in Serie gehen. Produziert wird alles am über 13.000 Quadratmeter großen Standort Bogen, wo auch ausgebildet wird

und die Mitarbeiter im Stil

einer künftigen LEAN-Akademie weiter-gebildet werden. Um die Lieferkette zu ver-schlanken, soll immer mehr Material in Europa beschafft werden. Die Umsätze sind kontinuierlich gestiegen, betont Vetterl, der die europäische Zweigstelle vor zehn Jahren aufgebaut hat. Den rasanten Aufstieg kann er auch beziffern: Allein von 29 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 36 Millionen Euro in diesem Jahr, was dank bereits fixierter Aufträge schon vorausgesagt werden kann.

„Ausgelegt ist der Standort auf einen Umsatz von 100 Millionen Euro und das ist auch eine realistische Zahl.“ 650.000 LED-Lam-pen pro Jahr werden hergestellt, beliefert wird nicht nur der europäische Markt, son-dern auch von der Ostküste der USA bis hin

zur Westküste Chinas. Von Bogen aus leuchtet die Firma Grote also in die Welt. Melanie Bäumel-Schachtner

Das Team der Grote Industries Europe GmbH.

Scheinwerfer von Grote Industries werden in die ganze Welt verschickt.

9Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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VON BOGEN GMBH UND LEONARDO D. EXCLUSIVE BRILLENMODE GMBH, FÜRSTENZELL

50 Jahre „Lust auf Brille“Jeweils auf ihr 25-jähriges Bestehen kön-nen die Firmen VON BOGEN GmbH und Leonardo D. Exclusive Brillenmode GmbH mit Sitz in Fürstenzell bei Passau zurückblicken. Die VON BOGEN GmbH, von Gerhard und Martina Brickl gegrün-det, hat sich inzwischen zu einem erfolg-reichen Mittelständler entwickelt. Die Fir-ma ist mit einer außergewöhnlichen De-signkollektion bei vielen Optikern in ganz Europa vertreten. „Zudem“, so Benjamin Brickl, der seinen Vater seit 2011 als wei-terer Geschäftsführer unterstützt, „sind wir in Europa Marktführer, was speziel-le Anpassungen und die Reparatur von Brillengestellen betrifft. Die meisten in

Deutschland verkauften Marken nutzen dazu unsere Flexibilität und Know-how“. Die Firma Leonardo D. Exclusive Bril-lenmode GmbH wurde Anfang 1994 von Willi Reiner und dem auch heute noch als Geschäftsführer tätigen Oswald Schmid gegründet. Seit den Anfängen stellt der Betrieb luxuriöse Produkte mit Hoch-preisaussichtung in Deutschland und der EU her. Wie Benjamin Brickl, der zwei-te Geschäftsführer mitteilt, geht hier der Großteil der Produktion in den Export, Hauptabnehmerländer sind arabische und afrikanische Länder sowie Russland. Beide Firmen beschäftigen zusammen rund 50 Mitarbeiter.

IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner (rechts) überreichte eine Ehrenurkunde an Gerhard und Benjamin Brickl (von links).

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Vom Frachtvermittler zum KomplettdienstleisterTransport ist mehr als „nur“ von A nach B zu fahren. Die SEMMER SPEDITION GMBH aus Niederwinkling managte ihn, stellte ihn dann auf eigene Räder und ergänzte das Ganze mit allen benötigten Dienstleistungen „drumherum“.

H ans-Peter Semmer und Manfred Fürst, die zusammen 1989 das Transportunternehmen gründeten,

hatten bis 2004 keinen eigenen Lkw. Fracht-vermittlung war ihr Geschäft. Heute fah-ren 50 Lastwagen für die Spedition. Sie star-ten an deutschlandweit vier Standorten und dem Hauptsitz Niederwinkling. 120 Mitar-beiter werden beschäftigt und der Familien-betrieb läutet pünktlich zum 30. Geburtstag auch den Generationenwechsel ein: Micha-el Semmer stieg zum 1. Januar in die Ge-schäftsleitung ein. Michael Rapke unter-stützt die Geschäftsleitung weiterhin als Prokurist und sie bilden zusammen die Führungsspitze. Vom Organisationsspezia-listen ist die Firma über die Jahre zur Spe-dition geworden und darüber hinaus zum Komplettdienstleister für Transport und Lo-gistik gewachsen. Meilensteine waren eine Niederlassung in Bitterfeld, später in Köln-Bonn und Hamburg, die eigene Flotte, ein permanenter Kompetenzausbau, 2014 die

Auszeichnung unter „Bayerns Best 50“ und 2017 die Gründung der Abteilung Lager-logistik. Was steht hinter Semmers außer-gewöhnlich hohem Wachstumstempo mit teils zweistelligen Umsatzzuwächsen? Die Branche steht ja eher für hohen Wettbe-werbsdruck. Bei Semmer heißt das Mot-to: „Das Plus macht den Unterschied“. Bei den Wegen, weil hier auch Wasser bis Über-see seine Stärken ausspielt und Semmer die ganze begleitende Logistik von Zoll bis Sen-dungsverfolgung beherrscht. Auf der Stra-ße kann Semmer auch Gekühltes, Über-großes, Flüssiges, Gefährliches und sonsti-ges Besonderes transportieren. Oft Chemie aus Bitterfeld und deshalb auch durchge-hend mit deutschen Fahrern, damit die nötige Kommunikation auch reibungslos läuft. Im Umschlagelager Bitterfeld wer-den Langgüter von allen anderen Nieder-lassungen angeliefert, umgeschlagen und per Mitnahmestapler an die Endkunden in den gesamten neuen Bundesländern gelie-fert. Auch Konfektionierung, Verpackung,

neue Zusammenstellung, Lagerlo-gistik von Umpacken, Ver-

einzeln, Ergänzen bis Etikettieren wird auf Kundenwunsch er-

ledigt. Selbst das Outsourcing zeitaufwen-diger und personalintensiver Lohnarbei-ten gehört zum Portfolio. Dabei können Firmen auch die Lagerlogistik-Kompe-tenz von Semmer zur eigenen machen. Ein neues Zentrum entsteht dafür in Kür-ze in Niederwinkling. Logistik 4.0 be-deutet dann, dass Orte, Produktion und Waren so intelligent miteinander kom-munizieren, dass Transportketten effektiv in- einandergreifen, dass zum Beispiel über Multi-User-Lager und kundenspezifische Standorte vor Ort ist, was benötigt wird, und zwar in genau benötigter Menge, ge-fordertem Zustand und zur richtigen Zeit. So erschließt sich über den Chemiestand-ort Bitterfeld und den Transportspezialisten Semmer auch ein weiteres Firmenfeld bei der Tanklogistik zum Enteisen von Flug-zeugen und Rollfeldern.

Semmer ist Mitglied bei TransCoop09, einem Kooperationsnetzwerk von fast 70 ähnlich großen Speditionen, die Kapazitä-ten miteinander effektiver nutzen wollen, um mehr Schlagkraft auch gegenüber Groß-kunden bieten zu können. Zehn Jahre nach Gründung ist sich Hans-Peter Semmer si-cher, dass mit Orientierung auf den Service-gedanken weiterhin ein solides Wachstum möglich sein wird. In den Vorjahren lag der Umsatz bei etwa 17 Millionen Euro, nun soll die 20-Millionen-Marke erreicht werden.

Hans-Peter und Sohn Michael Semmer bieten Transport

mit Mehrwert und führen das Unternehmen nach 30

erfolgreichen Jahren in die nächste Generation.

11Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Rühriges Familienunternehmen Gerhard Zizlsperger startete vor über 40 Jahren mit einer eigenen Apotheke und beschäftigt heute

120 Mitarbeiter in der ZIMEDA GMBH & CO. KG in Passau, in Apotheken und weiteren Geschäftsfeldern. Nun hat er die Übergabe eingeleitet und damit den Fortbestand gesichert.

Am 8. August 1978 sperrte Gerhard Zizlsperger seine Nikola Apotheke in

Passau auf. Aber er erkannte schnell, dass Versorgung mit Medikamenten, Medizin-technik oder auch Dienstleistungen sehr viel mehr Facetten hat als den Griff in den Apothekerschrank. Also steuerte er einem ohnehin schwieriger werdenden Apothe-kenmarkt mit neuen Arbeitsbereichen ent-gegen.

Lang ist seither die Liste seiner weite-ren Erfolgsfelder. 1983 stieg er in die Ver-sorgung von Kliniken und Krankenhäusern ein. Zwei Jahre später gründete er die Firma Zimeda Handels GmbH & Co Ärzteservice KG. Die übernahm wiederum 1995 den da-maligen Marktführer der Region in Sachen Medizintechnik und Ärztebedarf. Seither lautet, zusammen mit der Apotheke, der Slogan der beiden Betriebe „Alles aus ei-ner Hand“. Das Unternehmen firmierte ab

diesem Zeitpunkt als Zimeda Gustav Sten-gelin Medizintechnikvertrieb Ärzteservice e.K. Zum Jahreswechsel 2018/19 wurde die Firma zur Zimeda GmbH & CO. KG mit den beiden Teilhabern Gerhard Zizlsper-ger und Martin Haas umgewandelt. Nach dem Bezug des neuen Firmengebäudes in Passau Kohlbruck konnten sich die neu ge-gründete Apotheke am Messepark und die Firma Zimeda durch Erschließung weiterer Geschäftsfelder schnell vergrößern. Mitt-lerweile sind in den Apotheken in Passau und Hauzenberg zusammen mit Zimeda 120 Mitarbeiter beschäftigt. In den Apothe-ken arbeiten 16 Apotheker. In dieser Zeit erweiterte sich das Aufgabenfeld von der klassischen Versorgung mit Medikamenten bis in sehr spezialisierte Bereiche. In Pas-sau wurde ein Steril Labor gebaut und be-reits schon wieder erweitert. Vor Ort wer-den onkologische Infusions- sowie Ernäh-

rungs- und Schmerzlösungen für schwer erkrankte Patienten, die durch eigene an-gestellte Krankenschwestern zu Hause be-treut werden, gefertigt. 2004 startete die in-dividuelle Medikamentenversorgung von Patienten ambulant oder in Altersheimen. 2012 wurden zwei Verblisterungsmaschi-nen, die für jeden Einnahmezeitpunkt die entsprechenden Tabletten bereitstellen, an-geschafft. Über 1.000 Patienten nehmen in-zwischen diesen Service in Anspruch. In Südbayern und auch im angrenzenden Ös-terreich hat sich Zimeda erfolgreich etab-liert, auch dank Martin Haas, zuvor Pro-kurist und jetzt geschäftsführender Mitei-gentümer. Und nach 40 Jahren und einer entsprechenden Jubelfeier Ende 2018 si-cherte der „Seniorchef “ das Familienun-ternehmen im Fortbestand auch dadurch, dass die Töchter Simone und Julia Mitinha-berinnen wurden.

Gerhard Zizlsperger, seine Töchter Simone und Julia sowie Geschäftsführer Martin Haas.

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12Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Fühlt sich schon wie Urlaub anNach 18 Jahren hat sich das BEST Reisebüro Haas von SONJA HOLZER in Arnstorf neu „eingekleidet“. Ein besonders gelungener Stil wurde ihm mit dem zweiten Platz beim Globus Award in der Kategorie „Beste Reisebüro-Gestaltung“ attestiert.

D en Spitzenplatz in der Wertung für unternehmerischen Erfolg hat sich

Sonja Holzer aber im „Mehrkampf “ um den Kunden erworben. 2001 entschied sie sich, Teil der Kooperation BEST-RMG mit 600 Reisebüros und breiter Angebotspa-lette zu werden. Da war sie selbst ein Ein-Frau-Start-up. Weil sie gut ankam, kamen immer mehr Kunden und im Zuge des-sen auch weitere Betreuer. Auf neun Mit-arbeiter war das Team 2016 angewachsen, weshalb die damaligen Räumlichkeiten zu eng wurden. Ein Neubau musste her und der wurde genau nach den Wünschen von Team und Kunden angefertigt. 2017 war es so weit und das neue Domizil in der Bahnhofstraße konnte bezogen werden. Auf 121 Quadratmetern Fläche mit vier Beratungsplätzen hinter großen Schau-fenstern kommen die Kunden der schönsten Auszeit des Jahres ei-nen großen Schritt näher. Die Farbgestaltung, das Licht, die mit Wärmedämmung und Klimatisierungstechnik angenehme Atmosphä-re und die fast an eine Wohlfühllounge erinnern-de Einrichtung machen die Urlaubsberatung zu einem

„Cocktail der möglichen Er-

holungsvarianten“. Eigene Parkplätze vor der Tür, Kinderspielbereich oder auch ein diskretes abgetrenntes Büro sorgen für relaxte Auswahl und gewünschte Privat-sphäre. Von den „äußeren Werten“ zu den inneren: Sonja Holzer hat sich neben einer reduzierten Katalogwand gegen Pappauf-steller entschieden, um Passanten einen freien Blick in ihre Wohlfühloase zu bie-ten. Die Chefin setzt auf Kompetenz und Freundlichkeit. Ihre Mitarbeiter sollen sich genauso wohlfühlen wie die Kunden. Auf der angeschlossenen Sonnenterras-se können sie es sich in der Mittagspause gut gehen lassen. Das überzeugt auch den Nachwuchs: Mittlerweile bildet Holzer den fünften Azubi seit der Gründung aus. Hierfür gingen bereits einige IHK-Aus-

zeichnungen für Bestno-ten und sogar der Bayeri-sche Staatspreis für eine

Tourismusfachwirtin an Holzer und ihr Team.

Das neue BEST Reisebüro von Sonja Holzer: Wohlfühlambiente pur.

Sonja Holzer (links) erhielt von Susanne D.

Schick, DRV-Vizepräsi-dentin, den Globus-

Award überreicht.

DUO-DESIGN GMBH, LANDAU AN DER ISAR

Knoblauch pressen mit Designwerkzeug Ob nun Säge, Backform, Strohhalm oder Knoblauchpresse – die Duo-De-sign GmbH hat für alles eine schicke Lösung parat. Sie entwirft und entwi-ckelt serienreife Lösungen für die Kon-sum- und Investitionsgüterindustrie. Und das so überzeugend, dass die für die Firma Fackelmann GmbH & Co. KG entworfene Knoblauchpresse kürz-lich vom Rat der Formgebung geehrt wurde. Duo-Design wurde als „Winner“ in der Kategorie Kitchen für die heraus-ragende Designqualität ausgezeichnet. Die Knoblauchpresse ist nicht nur äu-ßerst hübsch anzusehen, sondern auch handlich und funktional. In Landau an der Isar und Cham entstehen unter äs-thetischen, technischen und wirtschaft-lichen Gesichtspunkten Großserien-produkte und Konsumgüter. Schwer-punkte für innovative Produktlösungen finden sich im Bereich Haushaltswa-ren, Werkzeug- und Gartenbereich so-wie Spielzeug für global tätige Unter-nehmen. Wer also eine Gewürzmühle, einen Spielzeugbagger oder eine Bohr-maschine in Betrieb nimmt, hält mit ei-niger Wahrscheinlichkeit ein Stück „de-signed in Ostbayern“ in der Hand.

Dipl. Ind. Designer Thomas Ellerstorfer erhielt den Design Award 2019.

13Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

UNTERNEHMEN

V ier Tage lang feierte EMB Baumaschi-nen Ende Januar mit Kunden, Part-

nern und Mitarbeitern die Einweihung und Inbetriebnahme des neuen Forums. Nach einem Einblick in die Firmenhisto-rie durch Firmengründer Ludwig Ellinger stellte sein ältester Sohn und Geschäftsfüh-rer Michael das neue „Forum by EMB“ vor und präsentierte Einblicke in die Baustelle der Zukunft. Welche Technik den Kunden im neuen Forum erwartet, zeigte sein Bru-der Sebastian im Anschluss. 3,4 Millionen Euro hatte Familie Ellinger investiert. Das

„Forum by EMB“ steht für Innovation, Son-derlösungen, Schulungen, Trainings sowie für Aus- und Weiterbildungen in der Bau-maschinenbranche. Durch neue digitale Systeme, die bei Baggern zukünftig ein-gesetzt werden, wird es immer wichtiger, Bagger- und Baugeräteführer konsequent und intensiv einzuweisen und zu schulen. Im neuen „Forum by EMB“ werden daher unterschiedlichste Schulungen angeboten. Der Praxisteil findet auf dem hauseigenen Vorführgelände nebenan statt. Die Kombi-nation aus Theorie und Praxis ermöglicht den höchsten Grad als zugelassener Ma-schinenführer in der Bauwirtschaft, den zum geprüften Baumaschinenführer.

Neben seiner Funktion als Zentrum für Aus- und Weiterbildung steht das Fo-rum zukünftig auch als Eventhalle zur Verfügung. Knapp 2.200 Kunden konn-ten sich an den vier Eröffnungstagen ei-

nen Eindruck vom neuen Forum machen. Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Alexan-der Schreiner zeigte sich begeistert und gratulierte EMB Baumaschinen zum neu-en Meilenstein.

Neben seiner Funktion als Zentrum für Aus- und Weiterbildung wird das „Forum by EMB“ auch zukünftig als Eventhalle angeboten.

Innovatives Forum für die ZukunftDie EMB BAUMASCHINENHANDELSGESELLSCHAFT MBH hat in Neukirchen vorm Wald mit ihrem „Forum by EMB“ eine neuartige Plattform für die Aus- und Weiterbildung geschaffen. In den neuen Räumen können aber nicht nur Mitarbeiter fit gemacht, sondern auch Feiern ausgerichtet werden.

Sehr geehrte Mandanten und Geschäftsfreunde,

wir dürfen bekanntgeben, dass unser bisher angestellter Steuerberater Tobias Surner ab sofort als weiterer Partner und Geschäftsführer in die bestehende Gesellschaft aufgenommen wird und wir ab sofort unter dem neuen Namen

ASWR Wösner, Asen & Surner Steuerberatungsgesellschaft mbH & Co. KG

firmieren. Durch diesen Schritt wollen wir die Weichen für eine zukunftsorientierte und erfolgreiche weitere Entwicklung unseres Standortes „Am Mollnhof“ in Passau stellen.

ASWR Wösner, Asen & Surner Steuerberatungsgesellschaft mbH & Co. KGVornholzstraße 48 | 94036 Passau | Telefon 08 51 / 37 93 49 - 00 | Fax 08 51 / 37 93 49 - 20

Auf eine weitere gute Zusammenarbeit und spannende Projekte!

Ihr Team der ASWR Wösner, Asen & Surner Steuerberatungsgesellschaft mbH & Co. KG

14Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Aufs Unternehmer- Siegertreppchen mit FitnessVor 25 Jahren war im Bayerischen Wald ein Fitness-Studio eher etwas Exotisches. Aber die Nachfrage war schon da. Jetzt feiert die MOVE ON FITNESS UND GESUNDHEIT OEHME OHG Geburtstag.

C onstanze Oehme machte Menschen Mitte der 1990er Jahre fit an Trai-

ningsgeräten, in Herz-Kreislauf- und Gymnastikkursen. Allerdings als staat-lich geprüfte Sportlehrerin im Hotel Stei-genberger. Der Gedanke, sich nicht nur im Urlaub den Impuls für ein gesünderes und fitteres Leben zu holen, wuchs über VHS-Kurse weiter. Aerobic, Step und Bo-dystyling hießen die Schlagworte. Das In-teresse war groß und die Suche nach ei-genen geeigneten Räumen bald präsent. Diese fanden sich im ehemaligen Mor-sak-Verlag und so war der Schritt in die Selbständigkeit vor 25 Jahren auch schnell getan.

Viel hat sich in den Jahren verändert: Die „Fit&Dance Company“ bot bald schon ein professionelles Kursangebot. Es folgten Fitnessgeräte und die Erweiterung zum Studio „Move on Fitness und Gesundheit“. Da war Florian Macht bereits als Cheftrai-ner mit an Bord und wurde in den Fol-gejahren ebenso zum Geschäftspartner wie Nicole Mathy. Mittlerweile ist auch

Loana K. Oehme, die Tochter der Grün-derin, mit am Start und leitet im Haus die

„Move on Dance Academy“. Weitere ausge-bildete Teammitglieder runden das Spekt-rum ab, das längst über den Attraktivitäts- und Fitnessgedanken in Richtung Gesund-heitsvorsorge hinausgewachsen ist.

Hinzu kamen deshalb mittlerweile ein Sauna- und Wellnessbereich mit verschie-denen Themen sowie Reha-Sportkurse, zertifizierte Präventionsprogramme und weitere gesundheitliche Angebote von Rü-ckenschule und Faszientraining bis hin zu verschiedenen Yoga-Richtungen, Aquafit-ness und Autogenem Training. Jede Men-ge Spaß gibt es bei Zumba, auch für Kids. Im Fitnessgerätebereich kümmert sich eine professionelle Betreuung darum, dass Kraft- und Muskelaufbau nach individuel-lem Plan sicher und effektiv klappt. So ist das „Move on“ auf mittlerweile ca. 1.000 Quadratmeter angewachsen und zum All-rounder für Fitness und Gesundheit in je-dem Alter und mit unterschiedlichsten Trainingszielen geworden.

Das Move on Fitness Team aus Grafenau.

BMW AG WERK LANDSHUT

Kooperation mit Hochschule Im Rahmen einer Projektarbeit haben sieben Master-Studierende der Auto-mobil- und Nutzfahrzeugtechnik der Hochschule Landshut ein neues Kon-zept für einen modularen innovativen Leichtbau-Hinterachsträger entwickelt. Das Projektteam stand vor der Heraus-forderung, die Anzahl bestehender Hin-terachsträger zu reduzieren und statt-dessen ein hybrides Modell aus Alumi-nium und Stahl zu entwickeln, das den technischen Anforderungen genügt. Die Studierenden erstellten ein vollständiges 3D-Konstruktionsmodell zur Durch-führung von Simulationen und Berech-nungen. Unter Anwendung des Ra-pid-Prototyping-Verfahrens entstanden im Forschungs- und Innovationszent-rum der BMW AG in München mehre-re 3D-Druckmodelle dieses Modells, die der BMW AG präsentiert wurden. „Das große Interesse der Studierenden, ihre hohe Motivation und Kompetenz wa-ren wesentliche Erfolgsfaktoren dieses Projekts. Ein weiterer war die Offenheit gegenüber unkonventionellen Lösungs-ansätzen, mit der das Team an die Fra-gestellung heranging. Für uns als Un-ternehmen ist diese Form der Zusam-menarbeit sehr wertvoll“, sagt Dr. Peter Fallböhmer, Standortleiter des BMW Group Werks Landshut.

Das Projektteam der Hochschule Landshut. Foto

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15Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

In der jüngsten Ausgabe des Guide Mi-chelin, der „Gourmet-Bibel“ schlechthin,

werden insgesamt 309 Spitzen-Restaurants aufgeführt. Das sind neun ausgezeichnete Hotel- und Restaurantbetriebe mehr als 2018 und damit so viele wie nie zuvor. Drei von ihnen befinden sich im IHK-Bezirk Niederbayern: Das Buchner in Nieder-winkling-Welchenberg der Familie Achatz mit Küchenchef Mathias Achatz, das Jo-hanns in Waldkirchen um Küchenchef Michael Reis und ein weiterer Betrieb, der namentlich nicht erwähnt werden möch-te, haben jeweils einen Stern. Hier hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert.

Parallel zu den Michelin-Sternen zeichneten die Tester auch 424 Restaurants, und damit 36 weniger als 2018, mit dem

„Bib Gourmand“ aus. Diese Auszeichnung weist auf Restaurants hin, die Mahlzei-ten zu einem besonders guten Preis-Leis-tungs-Verhältnis anbieten. Solche Klein-ode gibt es auch in Niederbayern: das asam in Aldersbach, Anetseder und Land-gasthaus Gidibauer Hof, beide Hauzenberg, die Hoftaferne in Neuburg am Inn, das Weingut in Passau und Feilmeiers Landle-ben in Windorf.

Dass im aktuellen Jahrgang mehr Ster-nebetriebe denn je aufgenommen wurden, erklärt der Direktor des Guide Miche-lin für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, mit einer immer besser wer-denden Qualität in der Küche. „Wir haben unsere Kriterien nicht verändert. Es liegt einfach daran, dass besser gekocht wird.“

Je mehr gute Restaurants es gebe, desto mehr würden junge Leute ausgebildet, die eigene Restaurants eröffnen. „Es gibt im-mer mehr junge Köche, die frische Ideen haben und neuen Schwung in die deutsche Spitzengastronomie bringen“, sagt Flinken-flügel.

Hierzu hat auch die IHK Niederbay-ern mit ihrem Weiterbildungsangebot bei-getragen: Elisabeth Anetzeder, Klaus Egls- eder von der Hoftaferne, Stephan Öller vom Weingut und Hans Feilmeier haben die Küchenmeisterprüfung erfolgreich ab-solviert. Alois Ertl vom Gidibauer Hof ist Geprüfter Hotelmeister. Lehrgangsleiter Alois Wimmer erklärt im Interview auf Seite 50/51, welche Vorteile eine IHK-Wei-terbildung im Gastronomiebereich bringt.

Gourmet-Sterne für NiederbayernImmer mehr Restaurants in Deutschland können sich mit Sternen des GUIDE MICHELIN schmücken. 2019 wurden mehr Restaurants ausgezeichnet als jemals zuvor. Auch einige Häuser aus Niederbayern sind dabei.

Fortschrittist einfach.

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16Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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Elizaveta Fediukova studiert an der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Rotary Club, vertreten durch Prof. Dr. Paul-Georg Knapstein, unter-stützt sie als Förderer. Beide sind Teil eines wachsenden Netzwerkes, das Bund, Hochschulen und private Förderer gemeinsam etabliert haben.

www.deutschlandstipendium.de

Fördern Sie junge Talente.Mit dem Deutschlandstipendium.

Gebrüder Weiss: Experte für Direktverkehre nach ÖsterreichDas internationale Transport- und Lo-gistikunternehmen Gebrüder Weiss setzt am Standort Passau weiter auf den Ausbau der Direktverkehre ins benachbarte Ausland. Vor allem Rich-tung Österreich kann der Logistiker mit täglichen Abfahrten und kurzen Lieferzeiten punkten. Das hat auch die Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG über-zeugt, eine der größten Privatbraue-reien Deutschlands. Für diese wickelt Gebrüder Weiss die Distribution alko-holfreier Erfrischungsgetränke zu rund 150 Getränkegroßhändlern und Le-bensmittelketten in ganz Österreich ab.

Full Service-LogistikUm den Lieferprozess flexibel und effi-zient gestalten zu können, errichtete Ge-brüder Weiss exklusiv für Krombacher ein Blocklager in Passau. Hier werden die täglichen Warenanlieferungen aus den Abfüllbetrieben in Mitteldeutschland ein-gelagert und umgeschlagen. Innerhalb von 24 Stunden nach Bestelleingang erfolgt die Belieferung der österreichi-schen Krombacher-Kunden. Über eine IT-Schnittstelle an die Lagersoftware von Gebrüder Weiss ist die Brauerei jeder-zeit über Produkt- und Lagerdaten so-wie Sendungsstatus auf dem Laufenden. Eine effektive und transparente Lösung.

AN

ZEIG

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EDMÜLLER, BOCK & HUMMELSBERGER MARKETING GMBH, EGGENFELDEN

Ein Vierteljahrhundert „frische Werbung vom Land“Acht Niederbayern, die ebenso kompetent Werbung machen wie ihre „hippen“ Mit-bewerber in den Metropolen, haben mit

„frischer Werbung vom Land“ im vergan-genen Vierteljahrhundert viele Unterneh-men in der Region, aber auch bis Wien und Hannover überzeugt. „Viele unserer Kunden sind mittelständische Marktfüh-rer oder gehören zumindest zur Spitzen-gruppe in ihrer Branche. Die vertrauen auf uns, weil wir uns wirklich für den Kunden und sein Produkt interessieren. Weil wir so gut informiert sein möchten, dass wir the-oretisch beim Kunden im Außendienst ar-beiten könnten“, sagt Geschäftsführer Er-win Hummelsberger. Ganz unterschiedli-che Branchen werden inzwischen bei ebh betreut: vom Ziegel-Hersteller zum Motor-radausstatter, von Spielwaren bis Räucher-lachs, Weißbier und Hunde-Chips. Zum Zeitpunkt der Gründung im Jahr 1993 war das Team zu dritt, das spiegelt der Agen-turname „ebh“ bis heute. Das „e“ stammt von Johannes Edmüller, der nach wie vor Gesellschafter ist, aber nicht mehr in der Agentur mitarbeitet. Das „b“ steht für den

früheren Nachnamen der inzwischen aus-geschiedenen Gesellschafterin Olivia Klug. So führt heute das „h“ Erwin Hummelsber-ger allein die Geschäfte. Die Agentur wur-de rasch größer. Zehn Mitarbeiter waren es Anfang der 2000er-Jahre, weitere Kunden fragten an. Das Wachstum hätte noch wei-ter gehen können – aber ebh zog die Reiß-leine. „Lieber überschaubar bleiben, lieber mit den Kunden intensiven Kontakt hal-

ten, lieber auch als Chef noch im Tagesge-schäft mitarbeiten können“, lautet die Phi-losophie des Geschäftsführers. Bei maximal zehn Mitarbeitern ist es bis heute geblieben, außerdem Freiberufler zur Unterstützung. Im Team sind Marketingkaufleute, Texter, Webdeveloper, Mediengestalter, studierte Grafiker und auch Quereinsteiger. Der Jah-resumsatz beläuft sich durchschnittlich auf rund eine Million Euro.

IHK-Vizepräsident Peter Glas (links) überreichte Erwin Hummelsberger eine Ehrenurkunde.

17Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Elizaveta Fediukova studiert an der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Rotary Club, vertreten durch Prof. Dr. Paul-Georg Knapstein, unter-stützt sie als Förderer. Beide sind Teil eines wachsenden Netzwerkes, das Bund, Hochschulen und private Förderer gemeinsam etabliert haben.

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JOHANNES HÜTTNER, MASSING

Radl Hüttner hat püntklich zum Saisonstart erweitertMehr Platz war dringend nötig und daher hat Radl Hüttner eine 500 Quadratmeter große Lagerhalle direkt am Laden ange-baut. Diese wurde Ende Februar in Betrieb genommen. Zusammen mit der 400 Qua-dratmeter großen Ladenverkaufsfläche ist nun Platz für insgesamt 1.000 Räder und 300 E-Bikes. So sind über die ganze Saison bestmögliche Verfügbarkeit und eine gro-ße Auswahl garantiert. Vor allem das E-Bi-ke wird immer begehrter, das merkt auch Radl Hüttner. Kraftvolle Mittelmotoren und ausdauernde Akkus haben sich nicht nur bei gemütlichen Radtouren durchge-setzt, sondern auch bei Hobby- und Profi-sportlern etabliert. Mit einer riesigen Mo-dellvielfalt, von komfortabel bis sportlich, sind die E-Bike-Angebote inzwischen für alle Altersgruppen. Speziell ausgebildete

Mitarbeiter stimmen das Rad genau auf individuelle Bedürfnisse ab. Und sollte der Drahtesel einmal nicht so rollen, wie es der

Fahrer möchte, werden auf der 200 Quad-ratmeter großen Werkstattfläche Reparatu-ren und Inspektionen durchgeführt.

Über 300 E-Bikes und 1.000 Fahrräder warten

auf stolze Besitzer.

18Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Ihre Werbung im besten Umfeld!Titelthemen in der Juni- und Juli/August- AusgabeAlle Infos zu Ihrer Anzeigenschaltung unter 0 85 41 / 96 88 - 35 [email protected]

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Verlagssonderthemen:Flotte & Fuhrpark

Anzeigenschluss: 4. Juni 2019

Juli/August 2019Handel in Niederbayern

Erscheinungstermin:8. Juli 2019

Verlagssonderthemen:Büro- und Arbeits-platzgestaltung, Lagertechnik

Anzeigenschluss: 3. Mai 2019

Juni 2019Arbeitsmarkt- und Fachkräfte-situation

Erscheinungstermin:3. Juni 2019

Patentlösungen aus Adlkofen in ganz Europa gefragt

Das neu gebaute Verwaltungsgebäude der TRIOOO BUILDING SYSTEMS GMBH in Adlkofen zeigt gleich, womit die Firma ihr Geld verdient: patentierte Steinfassaden. Der Bau ist der weltweit erste,

dessen Hülle komplett aus „Stonecover Thermo“ besteht.

G leich zwei besondere Ereignisse kann die TRiooo Building Systems GmbH

in Adlkofen in diesem Jahr feiern: Zum ei-nen das zehnjährige Firmenjubiläum und zum anderen die Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes mit Zentrallogistik. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit und einem Investitionsvolumen von etwa zwei Millio-nen Euro wurde zudem die Grundstücks-fläche am Standort Adlkofen auf 4.500 Quadratmeter erweitert. Highlight am neuen Gebäude ist die von TRiooo entwi-ckelte und patentierte Steinfassade „Stone-cover Thermo“. Nach mehreren Projekten mit einer Mischfassade steht nun das welt-weit erste Gebäude mit einer gedämmten, fugenlosen und vollflächigen Steinfassade in Adlkofen. Ein Meilenstein in der Fas-sadentechnik. Weitere Projekte in Frank-

reich, Luxemburg und Deutschland sind bereits in Planung.TRiooo Building Sys-tems entwickelt und produziert Produk-te aus Kunststoff und Metall für Haus und Garten mit europaweitem Vertrieb über

den Baustoff-Fachhandel. Das Produkt-portfolio reicht von Anputzleisten, Dehn-fugenprofilen und Motorsportböden über Natusteinmaterialien bis hin zu Gabionen, Hochbeeten und Steinfassaden.

Gestartet haben die zwei Gründer Christian Verschl und Christian Wein-zierl 2009 in Landshut. Ein Jahr später stieg Thomas Beer in die Geschäftslei-tung mit ein. Eine große Jubiläumsfeier wird es am 27. Juli geben. Im Rahmen der 30. Alex von Falkenhausen Classics, Nie-derbayerns größter und ältester Oldtimer-rallye, wird am Betriebsgelände die tech-nische Abnahme der Oldtimer stattfinden. Neben ausgestellten Rennfahrzeugen der DTM und Porsche Carrera Cup wird Mo-torrad Langbahn Weltmeister Martin Smo-linski zu Gast sein.

Weltweit einzigartig: das neue Gebäude in Adlkofen.

Die Geschäftsführer (von links) Christian Verschl, Christian Weinzierl und Thomas Beer.

19Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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KURZ & KNAPP

Die bankenunabhängige und BaFin-lizenzierte Gerhard Friedenberger Vermögensver-waltung und Family Office GmbH in Deggendorf wurde vom Handelsblatt Elite Report ausgezeichnet und in die Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum aufgenommen. Gerhard Friedenberger (2. von links) nahm die Auszeichnung bei einem Festakt in der Bayerischen Staats-kanzlei in München entgegen. Das Unterneh-men bietet unabhängige Vermögensverwal-tung und Family Office Dienstleistungen an.

Zum ersten Mal erhielt die Fünf-Sterne- Anlage VITAL Camping Bayerbach den begehrten Publikumspreis CampsiteAward 2019 in gleich zwei Kategorien: Den ersten Platz in der Kategorie Event-Gastronomie erhielt der Huckenhamer Stadl mit bayeri-schen und italienischen Spezialitäten. Auf der Bühne treten regelmäßig Bands und Künstler auf. Ebenso ist der Stadl Schauplatz vieler

Brauchtumsfeste und Veranstaltungen wie dem Camperfestival. Den zweiten Platz in der Kategorie Feste Unterkünfte Miet-Bungalows wurde für das Feriendorf „Rottal-Höhe“ mit den 14 bayerisch-gemütlichen Ferienhäusern samt eigener Kapelle vergeben.

Am 14. April bringt das Versicherungsbüro Franz Herman, Bezirksdirektion der ERGO Beratung und Vertrieb AG, den Original- DFB-Pokal nach Viechtach. Die Welt der Pokalgeschichte kann im einzigen mobilen DFB-Museum bestaunt werden. Daneben kann man sich mit der Pokal-Trophäe foto-grafieren lassen und sich auch selbst am Leder beweisen. Die DFB-Tour 2019 macht bundesweit in fünf Städten Station.

Die Glashütte Valentin Eisch GmbH aus Frauenau hat kürzlich auf der Messe Ambien-te in Frankfurt gleich drei Auszeichnungen erhalten: den deutschen Tischkulturpreis

DINEUS, den Fachhandelspreis und den Internationalen Tischkulturpreis AWARD OF EXCELLENCE. Bei diesem bedeutenden Preis gab es 274 Einsendungen vom Who is Who der internationalen Tableware Industrie und nur 17 Firmen wurden ausgezeichnet, darunter Eisch mit den Espressotassen COS-MO GOLD. Weitere Preise erhielten auch die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur e.K. und die Zwiesel Kristallglas AG.

Die Schiedel GmbH & Co. in Schöllnach hat sich erneut beim Vergleich der besten Werke im Standard Industries Konzern durchgesetzt und wurde wieder mit „World Class“ aus-gezeichnet. Alessandro Cappellini (rechts) und Dick Nowak überreichten dem Schöll-nach-Werksleiter Gerhard Pfeffer (links) den Award für die exzellente Performance aller Mitarbeiter – evaluiert durch das Factory Ex-cellence Programm. Bei dem neu aufgelegten Produktionsprogramm stehen die drei Säulen Kunde, Mitarbeiter, Kosten im Fokus.

Entwurf: H. Eberherr, Laumer Ingenieurbüro . Ausführung: Laumer Komplettbau . Foto: Sascha Kletzsch

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20Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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Hollywood holt sich BayerwaldkompetenzDer Kameramann Alfonso Cuarón durfte sich für sein Filmdrama „Roma“ den begehrtesten Goldjungen in seinem Fach abholen. Um das oscarprämierte „Bokeh“ zu schaffen, bediente er sich der Objektive der IB/E OPTICS GMBH aus Freyung.

B okeh nennt der Fotograf oder der Filmemacher das, was die tiefe-re Stimmung und die unbewusste-

re Information erzeugt. 30 Prozent schar-fer Akteur und 70 Prozent mehr oder we-niger unscharfe Szene oder Lichtreflexe, die die Kunst des Storytelling mit Licht ausma-chen. In „Roma“ passiert das noch dazu in Schwarz-Weiß. Was es hier unter anderem braucht, das sind starke Objektive. „Die Pin-sel von Regisseur und Kameramann“, sagt Klaus Eckerl, Inhaber und Geschäftsfüh-rer der IB/E optics GmbH. Und selbst wenn die Kreativkräfte am Set die Magie zunächst mit Blickwinkel oder Kamerafahrt erschaf-fen, sie brauchen dafür doch auch perfekte Technik. Und die kommt aus Freyung.

Dem Kenner kribbeln die Fingerspit-zen bei Objektivbezeichnungen wie Prime 65, 65s oder DNA. Der neueste Star Wars-Film, Bohemian Rhapsody, oder auch der 2016 Oscar prämierte The Revenant flos-sen durch diese Objektive auf die Aufnah-mesensoren. Zu kaufen gibt es sie nicht. Bei zwei, drei oder mehr Kamerasets pro Pro-duktion zu jeweils schnell mal einer Milli-on Euro wird gemietet, nicht gekauft. Das macht die Objektive auch exklusiv. IB/E optics entwickelt Objektive für Kameras wie die der begehrten Alexa 65 als Ingeni-eurbüro und baut sie dann für ARRI Ren-tal. Bis auf die Linsen, die vom Glasspezia-listen nach IB/E Zeichnungen gefertigt wer-den, wird alles bis hin zur finalen Montage und Beschriftung in Freyung erledigt. „Ich wollte nicht nur entwickeln, sondern die Technik komplett selbst umsetzen“, erklärt Eckerl. Das bedeute zwar ein deutlich hö-

heres Risiko, aber auch höhere Ertragsantei-le, wenn alles glückt. Was 2001 mit einem kleinen Tüftlerteam begann, zählt heute 35 Mitarbeiter, Tendenz steigend. Über drei Millionen Euro wurden bisher in Gebäude und Maschinenpark investiert. Das nächs-te größere Invest steht bevor. Weil Fachleu-te knapp sind, bildet der Betrieb selbst aus, holt sich der Chef gerne Mechatronik-Ab-solventen, deren Fähigkeiten er als Dozent in Deggendorf kennenlernt und streckt mit Leuten wie Jim Bouchie aus den Staaten als

„Head of Business Development“ auch sei-ne Finger über den Teich. Klaus Eckerl ist klar, Hollywood ist sexy, industrielle Son-derlösungen im Bereich der Abbildungs-optik, Beleuchtungssysteme und Bildverar-

beitungsapplikationen sind es nicht. Also nutzt er „seinen“ Beitrag am Oscar, um da-rauf zu verweisen, dass Optik von IB/E weit mehr ist und kann. Wenn Roboter „Au-gen“ bekommen, Head-up-Displays Infos ins Blickfeld projizieren, wenn Rückfahrka-meras Blechdramen verhindern, dann hat IB/E optics daran einen großen Anteil. Als Dienstleister und Produzent für kunden-spezifische Optik im Bereich Bildaufnahme, Projektion und Beleuchtung sind die Frey-unger Optikspezialisten nah an vielen Be-reich des Lebens und Arbeiten. Das mag vielleicht etwas weniger Glamour haben als die Glitzerwelt in Hollywood, beinhal-tet aber mindestens genauso viel techni-sche Raffinesse.

Inhaber Klaus Eckerl (rechts) und Salesdirector Jim Bouchie freuen sich über jedes Happy End – in Filmdramen und beim Rückwärts-Einparken. Dank IB/E optics geht beides.

21Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Ins aktuelle Jahr startete MARTIN WIDBILLER in Dingolfing mit einer großen Neueröffnung: Die Verkaufsfläche wurde erweitert und neben den bisher bekannten Abteilungen Küchen, Elektro, Kälte, Hausgeräte kam die Abteilung „Wohnen“ hinzu.

E ntsprechend der Ergänzung „Woh-nen“ wurde das bisherige hochwerti-ge Küchensortiment auf 500 neu ge-

schaffenen Quadratmetern durch Tische, Sitzmöbel, Wohnaccessoires, Lampen und Smart Home-Systeme ergänzt. Außerdem erwarten den Kunden im Eingangsbereich auf rund 60 Quadratmetern eine Verkaufs-fläche für Grills und Grillzubehör der Mar-ke Weber. Die Wohnwelt-Ausstellung befin-det sich im Obergeschoss. Dort, wo vorher nur Lagerräume ihren Platz hatten, erstrahlt jetzt eine neue Abteilung in modernem De-sign. Kleine Wohnaccessoires wie Kissen, Teppiche, Vasen oder Geschirr, aber auch ausgewählte Kleinmöbel, Esstische oder Sitzmöbel stehen zum Kauf bereit. Ebenfalls integriert in die neu geschaffene Ausstel-lungsfläche ist die Abteilung Beleuchtung. Erhältlich sind nicht nur einzelne Leuchten, sondern auch ganze Beleuchtungskonzep-te. Auf Wunsch kann dem Kunden schon in der Bauplanungsphase ein persönliches Beleuchtungskonzept erstellt werden. Auch

die fachgerechte Montage kann in die Hän-de erfahrener Elektrotechniker von Widbil-ler gelegt werden. Besonders ins Auge sticht in der neuen Ausstellungsfläche ein kleines

„Haus im Haus“ – ein Smart Home, das die

Besucher gleich selbst testen können. Das kleine „Modellhaus“ zeigt eine Wohnung von innen, also Küche, Wohnzimmer, Ess-bereich und sogar den Außenbereich. In dem „Smart Home Haus“ lassen sich die Geräte und Licht-Installationen nicht nur per Tablet oder Smartphone bedienen – man kann sogar direkt mit ihnen kommu-nizieren.

Auch für den Bereich der Kältetech-nik wurde nun Platz geschaffen, um die ver-schiedenen Geräte und Möglichkeiten zum perfekten Raumklima zu präsentieren. Die Abteilungen Hausgeräte und Küchen über-zeugen weiterhin mit umfassender Beratung und exklusivem Angebot. Von Kaffeevollau-tomaten über Kapselmaschinen bis zu Sieb-trägermaschinen kann sich der Kunde vor Ort beraten lassen und die einzelnen Ma-schinen testen. Zudem bietet Widbiller Kaf-feebohnen mit hauseigener unterschiedli-cher Röstung an. Über das Jahr verteilt erwarten den Kunden zahlreiche interes-sante Koch-Events.

Bewährtes mit Neuem kombiniert und erweitert

Martin Widbiller startete mit einer großen Neueröffnung ins aktuelle Jahr.

Bei Widbiller wurde der Bereich Küchen um eine Wohnwelt erweitert.

22Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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MUT SCHOPF GMBH METALLUMFORMTECHNIK, SPIEGELAU

Schwergewicht in Sachen Lasern, Schweißen, Drehen Zum 1. Januar 2019 wurde die M-U-T Metallumformtechnik zur MUT Schopf GmbH Metallumformtechnik umfirmiert. Geschäftsführer und Gesellschafter des seit gut 30 Jahren bestehenden Unternehmens sind Birgit Schopf-Gaisbauer und Gründer Ludwig Schopf. Los ging es 1988 mit zehn Mitarbeitern und Produkten wie Schall-dämpfern, Ofenrohren, Nachheizregistern und Geländern. 1989 wurde das heutige Firmengelände mit 10.000 Quadratmetern angekauft und 1991 die erste Werkhalle darauf errichtet. Aktuell umfasst das Are-al 18.000 Quadratmeter, davon 7.500 Qua-dratmeter Hallenfläche. Ein zweiter Stand-ort wurde 2008 in Grafenau eröffnet. Mitt-lerweile werden 140 Angestellte beschäftigt. Verarbeitet werden Metalle wie Aluminium, Kupfer und Messing, aber auch Stahl, Edel-stahl, Guss und sogar Kunststoffe. Die Kun-den stammen aus den Bereichen Maschi-

nen- und Fahrzeugbau, Agrartechnik, ja sogar Windanlagen. Diese lassen bei MUT lasern, schweißen, drehen, kanten, fräsen, sandstrahlen und lackieren. Hierfür wurde vor allem in den vergangenen Jahren stän-dig modernisiert. So wurde in zwei Dreh-

fräszentren, zwei Fräsmaschinen, eine Ent-gratungsmaschine, einen Lkw sowie eine Strahl- und Lackieranlage investiert. Hinzu kommen ein Hallenneubau mit Fertigungs-straße, der Umbau des Verwaltungsgebäu-des und die Erweiterung der Sozialräume.

Geschäftsführer Birgit Schopf-Gaisbauer und Ludwig Schopf vor einer CNC-Fräsmaschine.

E F M PRÄZISIONSTECHNIK GMBH, GANGKOFEN

Wirtschaftsjunioren besuchen E F M Christian Pauli, Geschäftsführer der E F M Präzisionstechnik GmbH, stellte den Wirt-schaftsjunioren Rottal-Inn, sein Unterneh-men vor. E F M fertigt Dreh- und Frästei-le in höchster Präzision aus diversen Werk-stoffen wie Edelstahl, Aluminium und Kunststoff und baut diese zusammen. Zu den Kernkompetenzen zählen die Laserbe-schriftung von Bauteilen und das 3D-Mes-sen. Die Kunden stammen aus den unter-schiedlichsten Branchen, wie zum Beispiel der Luftfahrt und dem Filmkamerabau. Zu-dem bietet ein großes Fertigteillager den Kunden höchstmögliche Flexibilität. Arti-kel können mit Rahmenverträgen bestellt und später nach Bedarf abgerufen werden. Angefangen hatte alles mit dem Sprung in die Selbständigkeit im Jahr 2005. Seitdem erfolgte ein kontinuierliches Wachstum:

Aus Platzgründen musste öfter umgezogen und erweitert werden. Heute sind am Stand-ort in Gangkofen 50 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Umsatz von fünf Millionen Euro erwirtschaften. Zur Nachwuchssicherung setzt der Betrieb auf die Ausbildung, al-

lerdings wird die Azubisuche zunehmend schwierig. Beim Betriebsrundgang konnten sich die Wirtschaftsjunioren einen Einblick in die Bereiche Lehrwerkstatt, Fertigung, Lager, Qualitätssicherung, Werkzeugver-waltung und Versand verschaffen.

Das Portfolio der E F M Präzisionstechnik GmbH beeindruckte die WJ-Gruppe.

23Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

EXISTENZGRÜNDER . Nachgefragt

Wir beraten Sie gern zu folgenden Themen Businessplan-Erstellung Firmenname und Rechtsformwahl Beachtung der nötigen Formalitäten Fördermittel zur Existenzgründung Vorbereitung auf das Bankgespräch

Wenn auch Sie Ihr neues Unterneh-men in der Rubrik „Existenzgründer des Monats“ vorstellen wollen, wenden Sie sich an uns.

IHK-ANSPRECHPARTNER Manfred HögenTelefon: 0851 507-291 [email protected] www.ihk-niederbayern.de/ existenzgruendung

IHK-UNTERSTÜTZUNG

M aria Beer war zum Zeitpunkt der Flut als Geschäftsführerin ange-stellt und schätzt sich glücklich,

dass dem Team die Flucht noch möglich war. Aber plötzlich war sie arbeitslos, denn die Besitzer wollten nicht wieder aufbauen. Also nahm sie selbst Kapital, Kompetenz und Mut zusammen und legte los.

Ohne die Fach- und Existenzgründer-beratung der IHK gäbe es das Modehaus Beer heute nicht, sagt sie rückblickend. „Da wurde mir zum einen der Floh ins Ohr gesetzt, dass ich das doch zu meinem Ding machen könnte, wie auch ein Fahr-plan an die Hand gegeben, wie ich zu Ka-pital, Kredit, Förderung und sonstiger Be-gleitung in die Selbständigkeit komme“, er-innert sie sich. Auch ihr Mann stand hinter ihr. Von einer der erfolgreichsten Tup-per-Beraterinnen Deutschlands bis zur Moderatorin für QVC hatte sie ihr Ver-kaufstalent bereits perfektioniert.

Die wahren Herausforderungen als Gründerin hatte sie aber dort zu bewäl-tigen, wo es um den Laden selbst ging. In der Modebranche herrscht bis zu ei-nem dreiviertel Jahr Vorlauf für Bestel-lungen. Hier bewährte sich, dass Maria

Beer gute persönliche Kontakte hatte, um auf zunächst 170 Quadratmetern Fläche in der Maximilianstraße die neu gekauf-ten Schaufensterpuppen bekleiden sowie Regale und Kleiderständer füllen zu kön-nen: mit qualitativ guter Mode im mittle-ren Preissegment. Mittlerweile hat sie die Verkaufsfläche verdoppelt und eine Etage über der Damenmode auch den Männern ein Angebot geschaffen. Die zweite Hürde, sich ein Team zu schmieden, das zum be-stehenden Kundenstamm passt, das kos-tete Zeit und Mühe, und ist mittlerweile rundum geglückt, sagt Maria Beer.

Neben der Absicherung der eigenen Zukunft gab es aber noch einen weiteren Grund für ihr Engagement: „Simbach soll lebendig bleiben“, sagt die sozial engagierte und in der Werbegemeinschaft sowie auch im IHK-Gremium aktive Unternehmerin. Das belegt sie auch mit bereits mehreren Modenschauen.

Von Damengröße 34 bis 52 und Her-rengröße 48 bis 60 bedient sie nahezu alle Altersgruppen. Denn nur persönlich vor Ort ankommen bedeutet mit stationärem Handel auch auf Dauer wirtschaftlich an-zukommen.

Maria Beer hat nach der Flut allen Mut zusammen genommen und das Aus des örtlichen Modehauses verhindert.

Als 2016 in Simbach am Inn eine gewaltige Flut durch den Ort wälzte, ging auch das damalige Modehaus Nebl wortwörtlich unter. MARIA BEER wollte das Aus aber nicht zulassen und eröffnete den Laden neu.

Modische „Auferstehung“

UNTERNEHMENMaria Beer Modehaus

IDEESimbach am Inn mit einem Modehaus zu bereichern

KAPITALca. 120.000 Euro

HERAUSFORDERUNGDauerhafte Etablierung

KONTAKTMaria Beer

Maximilianstraße 1084359 Simbach am InnTelefon: 08571 [email protected]

TITELTHEMA

24Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Zollfrei durch die Welt

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Bilaterale Abkommen zum Freihandel haben Konjunktur. Damit geraten die Voraussetzungen für die Gewährung von Zollvergünstigungen zunehmend ins Blickfeld. Die Tendenz lautet also vermehrt „bilateral statt multilateral“. Davon können auch deutsche Exporteure profitieren.

Zollfrei durch die Welt

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TITELTHEMA

Freihandelsabkommen erleichtern den Zu-gang zu ausländischen Märkten. Die zu-nehmende Globalisierung und Interna-tionalisierung des Wirtschaftslebens der letzten Jahrzehnte geht einher mit einer

höheren Relevanz des Zoll- und Außenwirtschafts-rechts. Zollverfahren sind ordnungsgemäß durchzu-führen, Zollschulden fristgerecht zu entrichten so-wie Aus- und Einfuhrbeschränkungen zu beachten. Auch die Einhaltung technischer und qualitativer Normen und Standards auf dem Exportmarkt bin-det nicht unerhebliche Kapazitäten. Darüber hinaus tragen Handelsschranken regelmäßig zur Verteue-rung der Produkte und Dienstleistungen bei und er-schweren so den Absatz. Umso bedeutsamer ist da-her ihr Abbau.

Auf globaler Ebene sorgt dafür vor allem das „General Agreement on Tariffs and Trade“ (GATT), das von der am 1. Januar 1995 gegründeten „World Trade Organization“ (WTO) administriert wird. Die WTO bildet den institutionellen Rah-men für den Welthandel. Das 1994 refor-mierte GATT trat gemeinsam mit dem WTO-Übereinkommen am 1. Januar 1995 in Kraft. Es strebt den weltwei-ten Abbau von Handelsschranken und die Beseitigung der Diskri-minierung in den internationalen Handelsbeziehungen an. Neben dem GATT verwaltet die WTO zwölf weitere Übereinkommen, die verschiedene Bereiche des Wa-renhandels regeln, sowie das „Gene-ral Agreement on Trade in Services“ (GATS) und das Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums („TRIPS“).

Ein tragender Grundsatz des GATT ist der-jenige der Meistbegünstigung. Er besagt, dass Vor-teile und Befreiungen, die einem bestimmten Land gewährt werden, auch allen anderen WTO-Mitglie-dern zu gewähren sind. Art. XXIV GATT räumt aber ausdrücklich die Möglichkeit ein, durch ent-sprechende völkerrechtliche Vereinbarungen Frei-handelszonen zu schaffen. Soweit die Staaten davon Gebrauch gemacht haben, lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: Zum einen Freihandelszonen zwi-schen mehr als zwei Zollgebieten, wie der MERCO-SUR im lateinamerikanischen Raum, ASEAN oder NAFTA („North American Free Trade Associati-on“), zum anderen diejenigen zwischen zwei Zoll-

gebieten, wie die bilateralen Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (CETA), Japan, Singapur oder Vietnam.

Bilaterale Abkommen sind auf dem Vormarsch

Während die Bemühungen der weiteren Handels-liberalisierung auf globaler (WTO-) oder multila-teraler Ebene stocken, scheinen bilaterale Abkom-men das „Gebot der Stunde“ zu sein. Auffallend ist die hohe Frequenz der seitens der EU abgeschlosse-nen Abkommen mit Singapur, Japan, Vietnam, Ka-nada sowie der Verhandlungen mit Australien und Neuseeland.

Festzuhalten bleibt, dass nicht nur WTO-Run-den und multilaterale Freihandelszonen zum Ab-bau von Handelsschranken beitragen, sondern eben auch bilaterale Abkommen. Für die EU eröffnet dies die Chance, ihre Unternehmen dabei zu unterstüt-zen, neue Märkte zu erschließen. Zu berücksichti-

gen ist dabei, dass – so jedenfalls der Europäische Gerichtshof in einem Gutachten zum Frei-

handelsabkommen mit Singapur – die Re-gelungen zum Schutz von Investitionen,

insbesondere Mechanismen der Streit-beilegung, in die gemischte Zustän-digkeit der EU und ihrer Mitglied-staaten fallen, sodass auch jeder einzelne EU-Mitgliedstaat das Ab-kommen ratifizieren muss. Was die handelspolitischen Regelungen, ins-besondere die Zollvergünstigungen

angeht, so entscheidet über den Ab-schluss eines Freihandelsabkommens

allein die EU. Ist die EU kein Vertrags-partner, kann eine Freihandelszone freilich

auch dazu führen, dass deutsche Unterneh-men gegenüber ihren ausländischen, von einer sol-

chen Freihandelszone profitierenden, Konkurren-ten im Wettbewerbsnachteil stehen. Dies zu wissen und auch die konkreten Handelsvorteile der Kon-kurrenz zu kennen, leistet jedoch auch einen wich-tigen Beitrag dazu, die richtigen unternehmerischen Entscheidungen zu treffen.

Abkommen bauen Zölle stufenweise ab

Charakteristisch für die Freihandelsabkommen ist in zollrechtlicher Hinsicht, dass in sogenannten Zollabbaulisten jede Vertragspartei ihre Zölle auf Ursprungswaren der anderen Vertragspartei nach einem bestimmten Stufenplan abbaut. Ausgangs- Fo

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Damit Handel rund um die Welt und rund um die Uhr funktioniert, braucht

es internationale Abkommen.

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punkt ist dabei in der Regel der sogenannte Meist-begünstigungszollsatz, das heißt der Zollsatz, der gemäß dem Prinzip der Meistbegünstigung grund-sätzlich allen ausländischen Produkten gegenüber zu erheben ist. Solche Zollvorteile werden aber nur für solche Produkte festgelegt, die ihren Ursprung in einem der Vertragsstaaten haben. Wann dies der Fall ist, ist in den einzelnen Abkommen festge-legt. Der Ausgangspunkt hierzu ist immer identisch. Eine Ware hat den Ursprung in einem der Vertrags-staaten, wenn sie dort „vollständig hergestellt oder gewonnen“ oder „ausreichend be- oder verarbei-tet“ wurde. Während das Kriterium der „vollstän-digen Herstellung oder Gewinnung“ in der Regel keine allzu großen Probleme bereitet, ist die „aus-reichende Be- oder Verarbeitung“ Gegenstand teil-weise komplexer Regelungen, die in Form von Lis-ten in den Abkommen aufgeführt sind. Ältere Ab-kommen zielen teilweise darauf ab, ob die bei der Herstellung verwendeten Vormaterialien nach der Behandlung in eine andere Position des Harmoni-sierten Systems einzureihen sind. Das Harmoni-sierte System ist eine systematische Codierung der Waren, das die Grundlage für die Ermittlung des jeweiligen Zollsatzes bildet. Dabei bilden die ers-ten vier Codenummern die sogenannte „Position“. Die neueren Abkommen dagegen verwenden Lis-ten, die für alle Waren Regeln für die erforderliche Be- oder Verarbeitung enthalten. Dies können Posi-tionswechsel sein, aber auch bestimmte Wert- oder Produktionskriterien.

Wertklauseln legen fest, welche Höchstgren-ze des Anteils vom „Ab-Werk-Preis“ die Zollwerte von Vormaterialien ohne Ursprung eines der Ver-tragsstaaten nicht überschreiten dürfen oder wie hoch mindestens der Anteil der Wertschöpfung im Exportland (gemessen am „Free on board“-Preis) sein muss. Diese Klauseln sind häufig fein ausdif-ferenziert und bedürfen genauer Analyse. Rich-tig kompliziert wird es, wenn Produktionsvorgän-ge in bestimmten Staaten solchen in anderen Staa-ten zugerechnet werden. Dann handelt es sich um sogenannte „Kumulierungen“, die zu einem zollbe-günstigten Ursprung führen können. Unter welchen Voraussetzungen solche Kumulierungen stattfin-den können, legen die Abkommen in nicht immer leicht zu durchschauenden Regelungen fest. Ge-meinsam ist den Abkommen, dass bestimmte Mini-malbehandlungen nicht ursprungsbegründend sind. Wann dies allerdings der Fall ist, regeln die Abkom-men unterschiedlich.

Es ist daher für den Unternehmer nicht im-mer einfach festzustellen, ob er von Zollvergünsti-gungen profitiert oder sich auf bestimmten Märk-ten auf ausländische Konkurrenz einzustellen hat, die ihrerseits von Zollvergünstigungen (wegen Frei-handelszonen, die nicht die EU einschließen) pro-fitieren. Die Kenntnis darüber erleichtert es jedoch, die richtigen strategischen Entscheidungen im Aus-landsgeschäft zu treffen.

Die GTAI-Studie „Zollfrei durch die Welt“ fin-den Sie unter www.gtai.de/zollfrei-durch-die-welt

Dr. Achim Kampf, Leiter des Bereichs Zoll der Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH (GTAI)

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Das Jahr 2018 war erneut von internationalen Handelsauseinandersetzungen, einem tendenziell steigenden Protektionismus und von den Vorläufern des

Austritts Großbritanniens geprägt. Das alles hat auch Spuren im bayerischen Außenhandel hinterlassen.

D ie Ausfuhren sind erstmals seit 2009 nicht angestiegen. Insgesamt waren die Rück-gänge bei Ausfuhren mit einem Minus von

0,1 Prozent noch vergleichsweise moderat ange-sichts der anhaltenden Turbulenzen am Weltmarkt. Deutliche Rückgänge, wie zum Beispiel von 7,5 Pro-zent gegenüber dem Vereinigten Königreich, konn-ten durch beachtliche Steigerungen im Austausch mit Polen (+10,7 Prozent), der Tschechischen Re-publik (+5,3 Prozent) oder auch China (+5,4 Pro-zent) nahezu kompensiert werden.

Die wichtigsten Handelspartner Bayerns

Mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 33,2 Mil-liarden Euro ist China zum bedeutendsten Han-delspartner für die bayerische Wirtschaft gewor-den. Dabei ist die Handelsbilanz nahezu ausgegli-chen. Bayerischen Exporten von 16,9 Milliarden Euro stehen Einfuhren aus China von 16,3 Milliar-

den Euro gegenüber, ein leichtes Plus also für unse-re Wirtschaft. Anders die USA. Obwohl die Verei-nigten Staaten mit 21,3 Milliarden Euro (-1 Prozent gegenüber 2017) auch 2018 der wichtigste Einzel-markt für die bayerische Wirtschaft waren, sind die Einfuhren aus den USA auf 9,6 Milliarden und da-mit um 18 Prozent zurückgegangen. Damit sind die USA 2018 auf Rang drei der wichtigsten Handels-partner Bayerns abgerutscht, nach Österreich. Die Wirtschaftsbeziehungen zu unserem Nachbarland sind weiterhin stabil und auf hohem Niveau. Aus Bayern geliefert wurden nach Österreich im ver-gangenen Jahr Waren für knapp 15 Milliarden Euro (+2,2 Prozent), von dort bezogen haben die bayeri-schen Betriebe Produkte im Wert von 16,3 Milliar-den Euro. Österreich war mit diesem Handelsvolu-men erneut wichtigster Lieferant für die bayerische Wirtschaft. Danach folgen China und die Tschechi-sche Republik.

Außenhandel unter Druck

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Die wichtigsten Handelspartner Bayerns 2018

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16 Mrd. €

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6 Mrd. € Das Handelsvolumen wird mit gerundeten Werten dargestellt.

Veränderung zu 2017 in %

0,2 1. Österreich

5,4 2. Volksrepublik China

3,6 3. Tschechische Republik

5,7 4. Italien

10,5 5. Polen

7,7 6. Niederlande

5,9 7. Ungarn

-18,0 8. Vereinigte Staaten

12,9 9. Frankreich

-7,5 10. Vereinigtes Königreich

186 Milliarden Euro

Import

191 Milliarden Euro

Export

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Brexit wirft Schatten voraus

Großbritannien war und ist ein wichtiger Markt für die bayerische Wirtschaft. Die erhebliche Ver-unsicherung auf Seiten der Wirtschaft in Bayern als auch im Vereinigten Königreich hat sich neuerlich und erheblich auf den Austausch von Waren ausge-wirkt. Um jeweils 7,5 Prozent sind bayerische Liefe-rungen, aber auch die Bezüge aus Großbritannien im vergangenen Jahr zurückgegangen. Obwohl die Exporte 2018 um eine Milliarde Euro zurückgegan-gen sind, lag das Land immer noch auf Platz fünf der wichtigsten ausländischen Kunden.

Bedeutung des Binnenmarktes steigt

Einmal mehr zeigt sich aber die Wichtigkeit des Binnenmarktes für unsere Unternehmen. Trotz der erheblichen Einbrüche im Verhältnis zu Großbri-tannien konnte der Rückgang mit anderen Mitglied-staaten kompensiert werden. Insgesamt sind die Lie-ferungen in die EU-Staaten immerhin noch um 0,5 Prozent angestiegen und die Einfuhren sogar um 5,3 Prozent gewachsen. Die Verflechtung Bayerns mit den EU-Staaten nimmt also weiter zu. Rund 56 Pro-zent aller bayerischen Exporte gingen 2018 in ande-re EU-Länder, gut 62 Prozent aller Einfuhren kamen aus den Mitgliedstaaten.

IHK-ANSPRECHPARTNERPeter SonnleitnerTelefon: 0851 [email protected]

Zollunion versus Freihandelszone Eine Zollunion ist Voraussetzung für die Errich-tung eines Binnenmarktes. Sie setzt einen gemein-samen und damit für die gesamte Union gültigen Zolltarif voraus. Bei Eintritt von Waren aus Dritt-ländern gelten gleichmäßige Bedingungen, unab-hängig, über welchen Mitgliedstaat der Zolluni-on Waren eingeführt werden. Anfallende Zölle werden an die Gemeinschaft und nicht etwa an das Einfuhrland abgeführt. Anschließend können Waren – ohne dass weitere Zölle anfallen – im ge-meinsamen Raum frei zirkulieren. Zollkontrol-len innerhalb des Binnenmarktes können entfal-len. Das funktionierende System einer Zollunion zeichnet die Europäische Union aus.

Eine Freihandelszone dagegen hebt Zollgren-zen nicht auf. Zwar gewähren sich die Vertrags-partner von Freihandelsabkommen gegenseitig Vergünstigungen bis hin zur Zollfreiheit. Aller-dings wirkt sich dies lediglich auf Ursprungser-zeugnisse der jeweiligen Vertragsparteien aus. Das Vorliegen der Voraussetzungen muss des-halb beim Grenzübertritt überprüft und durch entsprechende Nachweise belegt sein. Denn für Ursprungswaren, die aus Ländern außerhalb der Freihandelszone stammen, wenden die Vertrags-partner ihren spezifischen Zollsatz gegenüber dem jeweiligen Drittland an.

Diese Gesamtbetrachtung ist auch bei der Be-urteilung der künftigen Beziehungen zum Verei-nigten Königreich von erheblicher Bedeutung (Stand zum Redaktionsschluss am 21. März): Für den Fall, dass eine Zollunion begründet werden soll, würden zwar weiterhin offene Grenzen, wie im EU-Binnenmarkt, möglich sein. Allerdings könnte das Land keine eigenen Freihandelsab-kommen mit Drittländern schließen. Denn die-se würden faktisch zu Lasten der Europäischen Union wirken. Kommt es dagegen zu einem un-geregelten Austritt oder auch einem späteren Frei-handelsabkommen, müssen unmittelbar Grenz-kontrollen errichtet werden, damit Waren aus Drittstaaten nicht ungehindert in die EU durch-geleitet werden können. Nach den aktuell gelten-den Regelungen der Gemeinschaft wäre letztlich auch eine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland kaum vermeidbar. Ill

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13 Mrd. €

7 Mrd. €

6 Mrd. €

Veränderung zu 2017 in %

1. Vereinigte Staaten -1,0

2. Volksrepublik China 5,4

3. Österreich 2,2

4. Frankreich 2,8

5. Vereinigtes Königreich -7,5

6. Italien -0,3

7. Polen 10,7

8. Tschechische Republik 5,3

9. Niederlande 2,9

10. Spanien -1,0

TITELTHEMA

30Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Weltweit macht es den Unternehmen zunehmend zu schaffen, dass Staaten sich mit Zöllen und Sanktio-nen abschotten oder ein Brexit wichtige Handelsin-teressen massiv betreffen könnte. Das jetzt in Kraft getretene Freihandelsabkommen mit Japan setzt dazu einen Kontrapunkt und ist damit ein wichti-ges Signal für freiheitliche Handelspolitik und ver-lässliche Rahmenbedingungen sowie einen frucht-baren Austausch mit globaler Bedeutung.

Immerhin deckt das Abkommen der Europäi-schen Union mit Japan über 30 Prozent des Welt-handels ab und es entsteht eine Freihandelszone mit 635 Millionen Menschen. Japan ist ein hochinnova-tiver Industriestandort und nach China zweitwich-tigster Markt für bayerische Unternehmen in Asi-en. Bayern und Japan begegnen sich als Wirtschafts-standorte durchaus auf Augenhöhe. Das bilaterale Handelsvolumen ist nahezu ausgeglichen: 2018 be-trugen die bayerischen Ausfuhren rund 3,7 Mil-liarden Euro und die Einfuhren beliefen sich auf 3,3 Milliarden Euro. Das Abkommen wird in den nächsten Jahren nahezu alle Zölle und Handelsbe-schränkungen abschaffen. Übergangsfristen gelten beispielsweise für japanische Kraftfahrzeuge, bei de-nen die Zölle über sieben Jahre hinweg abgesenkt werden. Zudem wird der Dienstleistungsaustausch erleichtert. Nach einer Befragung der Deutsch-Japa-nischen Handelskammer erwarten rund 54 Prozent der in Japan ansässigen deutschen Unternehmen weitere positive Impulse für die Zusammenarbeit. Zusätzlich ist das Abkommen ein wichtiges wirt-schaftspolitisches Signal gerade gegen neuen Protek-tionismus. Es wird sich zeigen, ob Staaten und Bür-ger mehr davon profitieren, dass Handelsschranken für beide Seiten fair abgebaut oder mit dem Argu-ment des eigenen Schutzes wieder errichtet werden.

Das Abkommen zwischen der Europäischen Union und Japan über eine Wirtschaftspartner-schaft kann angefordert werden bei Beate Schlitt-meier unter [email protected]

Freihandelsabkommen der EU mit Japan

Pakete aus Drittländern – Zollwert beachten!Unternehmen, die Pakete aus Drittländern erhal-ten, sollten dringend darauf achten, dass die Wert-angaben stimmen. Lieferanten, insbesondere auch aus Asien, versuchen es den Empfängern möglichst einfach zu machen und geben sehr geringe Werte auf den Zollinhaltserklärungen an. Die Gefahr für den Empfänger besteht darin, dass dieser sich ge-gebenenfalls dem Vorwurf der Steuerhinterziehung aussetzt.

Unabhängig von der Person des Versenders oder des Empfängers (gewerblich oder privat) sind alle Sendungen lediglich bis zu einem Gesamtwert von 22 Euro einfuhrabgabenfrei. Dies gilt für Zoll und Einfuhrumsatzsteuer. Sendungen bei einem Gesamtwert zwischen 22 und 150 Euro sind zwar zollfrei, unterliegen aber bereits der Einfuhrumsatz-steuer.

Werden Sendungen mit einem Wert von unter 22 Euro deklariert, werden diese häufig ohne wei-tere Kontrolle an den Empfänger weitergeleitet. Ist der Wert tatsächlich höher, ist der Empfänger ver-pflichtet, die Waren anzumelden. Verstöße dagegen könnten auch im Rahmen einer betrieblichen Zoll-prüfung festgestellt und geahndet werden.

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und Einfuhrbestimmungen immer strenger, sodass Ursprungszeugnisse zukünftig sogar noch wichtiger für eine reibungslose Geschäftsabwicklung werden.

Was sind Besonderheiten, die Ihnen im Zusammenhang mit dem Thema Ursprungs-zeugnisse begegnet sind?Stefanie Simik: Bestes und jüngstes Beispiel war die Abwicklung des Erstauftrags unseres neuen Partners in Saudi Arabien. Hier war unter anderem auch ein Ursprungszeugnis erforderlich. Um die Einfuhr nach Saudi Arabien zu erleichtern, hat unser Partner eine Firma in Deutschland gegründet, über die der Export der Ware aus Deutschland abgewickelt wird. Das Ur-sprungszeugnis musste demnach auf den Namen der deutschen Partnerfirma ausgestellt werden. Hierbei hat uns die IHK sehr gut unterstützt.

Welche Erfahrungen haben Sie auf den verschiedenen Märkten gesammelt? Wo liegen die größten Unterschiede?

DALTON COSMETICS agiert international. Mit wie vielen Ländern werden Geschäftsbezie-hungen unterhalten? Thomas Zoissl: Derzeit haben wir exklusive Vertriebspartner in 46 Ländern, speziell in den Regionen Asien, Australien, Europa und Mittlerer Osten. Allein in den vergangenen zwei Jahren haben wir zwölf Länder hinzugewonnen. 2018 konnten wir unseren Exportumsatz um 17,2 Prozent steigern. Wir wollen zukünftig noch weitere Märkte erschließen, darunter vor allem Nord- und Südamerika sowie Afrika.

Inwieweit spielen Ursprungszeugnisse für Ihr Geschäft eine Rolle?Stefanie Simik: Ursprungszeugnisse sind sehr wich-tig für uns, denn zum einen können die meisten Länder außerhalb Europas, vor allem Asien und der Mittlere Osten, die Produkte ohne ein Ursprungs-zeugnis nicht so einfach oder überhaupt nicht im-portieren. Zum anderen werden die weltweiten Zoll-

In Schaufling geboren, in der Welt zu Hause

Interview Will ein Unternehmen Waren in Drittländer einführen, braucht es oftmals ein Ursprungszeugnis. 2018 wurden von der IHK so viele davon ausgestellt wie noch nie. Auch der Kosmetikhersteller DALTON COSMETICS nutzt diese Dienstleistung.

Export-Leiter THOMAS ZOISSL, STEFANIE SIMIK (Mittlerer Osten, Afrika und Asien) und MAGDALENA HEINZE (Europa, Nord- und Südamerika) erklären, was es

mit den Ursprungsnachweisen auf sich hat.

33Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Thomas Zoissl: Eine gute und wichtige Frage, denn um heute weltweit in den verschiedensten Regio-nen erfolgreich zu sein, muss man sich den jewei-ligen Märkten anpassen. Es fängt schon bei den verschiedenen Verkaufskanälen an. In Asien und Europa verkaufen wir größtenteils über Kosmetik-institute durch professionell ausgebildete Kosme-tikerinnen, im Mittleren Osten jedoch haupt-sächlich über Apotheken, da die Institutskos-metik dort noch nicht so fortgeschritten ist. Große Unterschiede gibt es natürlich auch bei Hauttypen, Hautproblemen und Kli-ma. Um möglichst alle Bedürfnisse abzu-decken, haben wir mehr als 150 Pflege-produkte in unserem Sortiment. Auch Re-gistrierungs- und Importvorschriften sind nicht immer gleich. Für Europa registrie-ren wir die Produkte beispielsweise selbst und dann ist diese für die gesamte EU gültig. Im Mitt-leren Osten und Asien läuft das aber ganz anders. Dort müssen Produkte in jedem Land einzeln regis-triert werden und das mit manchmal ziemlich kom-plexen Vorschriften. Daneben beschäftigen uns na-türlich auch die unterschiedlich hohen Zölle, von zollfrei in der EU bis zu 30 Prozent in Russland und Asien, die es uns erschweren, ein einheitliches Preis-niveau für alle Märkte zu gestalten

Ihr Werbeslogan lautet „Made in Germany – zu Hause in der Welt“. Welchen Stellenwert hat

„Made in Germany“ für DALTON COSMETICS und welche Vorteile ziehen Sie daraus? Magdalena Heinze: „Made in Germany“ steht auf der ganzen Welt für höchste Qualität und das ist na-türlich ein hervorragendes Verkaufsargument. Wir achten auf höchste Standards entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bei uns kommt nicht nur der Inhalt aus Deutschland, sondern auch das „Drum-herum“, also auch Tuben, Dosen und Faltschach-teln. Da setzen wir uns definitiv von unseren Mitbe-werbern ab. Es steht außer Frage, dass die Material-kosten in Deutschland höher sind als beispielsweise in China, aber man merkt einfach einen erhebli-chen Qualitätsunterschied. Unsere Lieferanten in Deutschland sind zudem wesentlich flexibler und die Lieferzeiten sind auch kürzer.

Ein mittelständischer Kosmetikhersteller mit Sitz in Schaufling, der weltweit exportiert, da stellt man sich natürlich die Frage, was an Schaufling so besonders ist.

Magdalena Heinze: Die Firma wurde1976 in Schauf-ling bei Deggendorf gegründet. Bei der Übernah-me im Jahr 2012 durch Albrecht von Alvensleben war es ihm als neuem Inhaber sehr wichtig, den Stand-ort und damit auch die Arbeitsplätze zu erhalten, um auch weiterhin von einem erfahrenen und eingespiel-

ten Team profitieren zu können. Hinzu kommt, dass der Wirtschaftsstandort Niederbayern über eine

sehr gute internationale Anbindung verfügt. Die vorhandene Infrastruktur, die Lage im Dreiländereck und die vergleichsweise nied-rigen Kosten auf dem Land sind vorteilhaft. Die meisten Mitarbeiter sind schon sehr lang bei DALTON, deshalb herrscht bei uns ein sehr familiäres Arbeitsklima.

Thomas Zoissl: Viele Unternehmen haben heutzutage ein enormes Problem, gute und

zuverlässige Mitarbeiter zu finden. Wir bilden bereits seit Jahrzehnten selbst aus und haben dieses

Problem nicht. Die meisten werden dann auch in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen und haben die Chance, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Wie geht es denn Ihren ausländischen Geschäfts partnern aus Metropolen wie Singapur oder Dubai, wenn sie nach Schaufling zu Besuch kommen?Thomas Zoissl: Nach kurzer Verwunderung folgt die Begeisterung! Die meisten kennen so etwas wie den Bayerischen Wald noch überhaupt nicht. Diese Ruhe und die frische Luft, das ist schon fast so etwas wie Erholung für sie.

Nachdem mit 13.679 ausgestellten Ursprungs-zeugnissen im IHK-Bezirk Niederbayern bereits im Jahr 2017 ein Rekord erzielt wurde, konnte diese Zahl 2018 noch übertroffen werden. Mit 14.833 Ursprungsnachweisen für Waren aller Art toppte das vergangene Jahr damit alle bisherigen.

IHK-ANSPRECHPARTNERSusanne WeberschlägerTelefon: 0851 [email protected]

Walter StemplingerTelefon: 0851 [email protected]

URSPRUNGSZEUGNISSE

TITELTHEMA

Nicht nur der wertvolle Inhalt wird in Deutschland gefertigt,

auch das „Drumherum“ wie Tuben, Dosen und

Faltschachteln ist „made in Germany“.

34Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Ungarn hat 2018 das höchste Wirtschaftswachstum seit der Wende erzielt. Die Wirtschaftsleistung stieg um fast fünf Prozent – so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Und auch im europäischen

Vergleich liegt Ungarn mit dieser Wachstumsrate im Spitzenfeld: Nur Irland und ganz wenige Länder in Mittelosteuropa lieferten ein so starkes Wachstum.

Ungarns Wirtschaft in Bestform

G leich mehrere Faktoren haben zu diesem Er-gebnis beigetragen. Zum einen hohe Investitio-

nen, auch dank der umfangreichen Fördermittel der Europäischen Union, zum anderen aber auch eine starke private Nachfrage im Inland und immen-se Ausfuhren. Die Warenexporte erreichten im ver-gangenen Jahr erstmals ein Volumen von mehr als 100 Milliarden Euro, das entspricht 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zum Vergleich: In Deutsch-land waren es 2018 „nur“ 39 Prozent. Ungarn gehört damit sogar zu den wenigen Ländern, die selbst ge-genüber dem „Exportweltmeister“ Deutschland ei-nen Ausfuhrüberschuss ausweisen.

Die gute Konjunktur macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Einen nicht unerhebli-chen Anteil daran haben die vielen deutschen Un-ternehmen im Land. Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken, die Rate liegt inzwischen unter vier Prozent und ist da-mit eine der niedrigsten in Europa. Für die Unter-nehmen bedeutet das allerdings auch einen spürba-ren Mangel an Fachkräften über nahezu alle Wirt-schaftszweige und Qualifikationsniveaus hinweg.

Das trägt mit dazu bei, dass die Löhne in den letz-ten Jahren kräftig gestiegen sind. Allein von 2015 bis 2018 legten die Brutto-Durchschnittsverdienste um ein Drittel zu.

Trotz der Engpässe am Arbeitsmarkt hat Un-garn – gerade auch für deutsche Unternehmen – nichts von seiner Attraktivität als Investitionsstand-ort eingebüßt. Deutsche Firmen, insbesondere in der Automobilindustrie und bei deren Zuliefe-rern, haben in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Kapazitäten im Land aufgebaut. Und 2018 hat auch BMW angekündigt, nach Audi und Mercedes ebenfalls in Ungarn eine Produktion aufzubauen. Deutschland wird daher auch künftig Wirtschafts-partner Nummer 1 für Ungarn bleiben.

Gabriel A. Brennauer Geschäftsführender Vorstand AHK Ungarn Telefon: 0036 1 3457 637 [email protected]

OST-WEST FORUM 24. OKTOBER 2019

Die bayerischen IHKs laden zum Ost-West Forum 2019 nach Passau ein. Der Länderfokus liegt auf den wirtschaftlich dynamischen Ländern Russland, Ukraine, Polen und Ungarn als bayerische Handelspart-ner. Die Geschäftsführer der deut-schen Auslandshandelskammern werden über den aktuellen Stand berichten und in Gesprächsrunden gemeinsam mit den Teilnehmern der Veranstaltung diskutieren. Die Veranstaltung wird vom Außen-wirtschaftszentrum Bayern unter Federführung der IHK Niederbayern organisiert. Vorab haben wir die Vertreter der Fokusländer zu Wort kommen lassen.

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35Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Russland bietet mit mehr als 140 Millionen Einwohnern ein beträchtliches Marktpotenzial. Dazu kommen noch die Mitgliedsländer der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) mit insgesamt

184 Millionen Einwohnern. Der Modernisierungsbedarf in Russland und den anderen EAWU-Ländern ist nach wie vor gewaltig. Und trotz Sanktionen und häufiger Wechselkursschwankungen profitieren

davon nach wie vor auch deutsche Firmen.

Digitalisierung ist ein Schlüsseltrend

D ie rund 850 Mitgliedsunternehmen verdienen im Schnitt gutes Geld. Das zeigt die aktuelle

Geschäftsklimaumfrage. Vor allem aber wachsen sie stärker als der Markt. Denn die Gesamtkonjunk-tur in Russland lahmt und die Sanktionen hemmen die Entwicklung zusätzlich. So belaufen sich die ge-planten Gesamtinvestitionen der Firmen für 2019 auf insgesamt fast 630 Millionen Euro, das ist deut-lich mehr als im Vorjahr und lässt hoffen, dass die Netto-Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Russland auch in 2019 weiter hoch bleiben. Die Bundesbank hat diese für das Jahr 2018 auf knapp zwei Milliarden Euro beziffert.

Der schwache Rubel macht seit einigen Jah-ren Neuinvestitionen in Russland ebenso attraktiv wie den Export aus Russland heraus. Früher wur-den fast ausschließlich Öl, Gas, andere Rohstof-fe, Waffen und Kerntechnologien exportiert. Heu-te werden viele wettbewerbsfähige Produkte von internationalen Herstellern ausgeführt. Volkswa-gen beispielsweise exportiert jedes vierte in Russ-land produzierte Auto. Auch BMW verhandelt ge-rade eine Sonderinvestitionsvereinbarung, um sei-nen Local-Content-Anteil im russischen Markt zu steigern. Auch das freudige Konsumverhalten der Russen und ihre Offenheit für neue Technologien

und Gadgets werden von den Mitgliedern eindeu-tig als Marktvorteil eingeordnet. Als bilaterale AHK stellen wir die Trends im Markt früh fest. Und einer dieser Schlüsseltrends ist die Digitalisierung. Sie ist tief in alle Bereiche der Wirtschaft und des öffent-lichen Lebens vorgedrungen – viel weiter als das in Deutschland der Fall ist.

Das wirkt sich natürlich stark auf die Arbeit der Organisationen und Verbände aus. Die Menschen wollen direkt kommunizieren, ihr Ansprechpartner muss immer erreichbar sein und schnell Lösungen liefern können. Das fordert und fördert gleichzei-tig. Deshalb ist die Deutsch-Russische Auslandshan-delskammer vor Kurzem in ein eigenes hochmoder-nes Büro am neuen Standort Fili Grad in Moskau umgezogen. Das stärkt die Kapazitäten, sodass die Mitglieder auch in Zukunft schnell und kompetent beraten werden.

Matthias Schepp Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer Telefon: 007 495 234 49 50 [email protected]

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36Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Nach der Talfahrt in den Jahren 2014 und 2015 erholte sich die ukrainische Wirtschaft in den vergangenen beiden Jahren deutlich. Dies zeichnete sich auch im deutschen

Außenhandel ab, der in den Jahren 2016 und 2017 zweistellige Wachstumsraten mit der Ukraine verzeichnen konnte.

Ukraine wieder dynamisch

D ie deutschen Exporte in die Ukraine legten 2018 mit 3,3 Prozent nur unterdurchschnitt-

lich auf 4,5 Milliarden Euro zu. Die Importe aus der Ukraine wuchsen dagegen erneut kräftig um 17,4 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. In den vergange-nen Jahren konnte die Basis für einen Aufschwung der Ukraine deutlich verbessert werden.

Wesentliche Chancen und Opportunitäten bie-ten sich deutschen Unternehmen durch die Um-strukturierung der Wirtschaft, die weiter Fahrt auf-nimmt. So entwickelt sich diese von energieinten-siven Schwerindustrien hin zu Leichtindustrien, Weiterveredelung und Zulieferindustrien. Deut-sche Unternehmen berichten beispielsweise über In-vestitionen und positive Veränderungen in der Ag-rar- und Lebensmittelindustrie, Möbel-, Schuh- und Haushaltsgeräteindustrie. Die Umsatzzuwächse er-freuen sich hier oft zweistelliger Wachstumsraten bei deutschen Unternehmen. De

Mehr und mehr ukrainische Hersteller expor-tieren in die EU. Von deutscher Seite erhalten sie unter anderem Unterstützung durch das vom Bun-desministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Projekt Agritrade Ukraine. Die euro-päischen und deutschen Handelsketten haben die Ukraine als Sourcing-Hub inzwischen im Fokus.

In der Automobilzulieferindustrie gewinnt die Westukraine weiter an Bedeutung. Investitionen der internationalen Zulieferindustrie sind geplant. Sig-nifikante Veränderungen sind auch in der lokalen Chemieindustrie zu beobachten. So hat beispiels-weise nach fünfjährigem Stillstand das Petrochemie-

werk KarpatNaftoChim wieder die Produktion auf-genommen und stellt Kunststoffe und weitere Che-mikalien her.

Deutsche Unternehmen berichten, dass die Bauindustrie sich ebenfalls sehr positiv entwickelt und hohe Zuwachsraten erwarten lässt. Zahlreiche Wohnungsbauprojekte sind in Planung und der Inf-rastruktursektor kommt in Bewegung. Straßenbau-projekte im Wert von über vier Milliarden Euro in den nächsten drei bis vier Jahren, Investitionen in Flughäfen und Häfen und mit einem Volumen von knapp zwei Milliarden Dollar auch in die Schienen-netze des Landes bieten exzellente Chancen für alle deutschen Unternehmen, die im Baubereich tätig sind.

Ein weiterer Bereich, den die deutsche Wirt-schaft zunehmend im Blick hat, ist die Energiewirt-schaft, die momentan im Wandel ist. Traditionelle Energieherstellung und Förderung wird entwickelt, indem beispielsweise Gasfelder neu erschlossen werden. Im Bereich erneuerbare Energien finden aufgrund attraktiver Einspeisevergütungen signifi-kante Investitionen statt.

Alexander Markus Vorstandsvorsitzender AHK Ukraine Telefon: 0038 0 44 377 52 44 [email protected]

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37Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Deutschland ist Polens wichtigster Handelspartner, das Handelsvolumen der beiden Länder ist seit Jahren konstant. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte mit 120 Milliarden Euro sogar

ein Rekord verzeichnet werden und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum.

Beständigkeit im Handel mit Deutschland

D ie Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Polen zeichnen sich durch ihre Beständig-

keit und ihren Umfang aus: Das Handelsvolumen der beiden Länder liegt seit 2016 konstant über 100 Milliarden Euro pro Jahr. 2018 wurde mit knapp 120 Milliarden ein neuer Höchststand erreicht. Deutsch-land ist damit der wichtigste Handelspartner Polens. Unter den deutschen Handelspartnern belegt Polen mittlerweile bereits den siebten Platz. Bayern hat in-nerhalb der deutschen Bundesländer mit knapp 20 Milliarden Euro das zweitstärkste Handelsvolumen mit Polen.

Aus Deutschland importierte Polen 2018 vor allem Maschinen, Kraftwagen und Kraftwagentei-le, chemische Erzeugnisse und Datenverarbeitungs-geräte. Das steigende verfügbare Einkommen führt dazu, dass in Zukunft insbesondere Konsumgüter und Haushaltswaren ein noch größeres Absatzpo-tenzial bilden. In den nächsten Jahren wird außer-dem in die Schieneninfrastruktur und das Straßen-netz investiert. Die Branchen der Kunststoffverar-beitung, Automotive und Business Support Services bieten in Polen Beschaffungsmöglichkeiten. Diese Sektoren werden in den nächsten Jahren noch wei-ter wachsen. Vor allem im Bereich Business Process Outsourcing wird großes Potenzial gesehen. Die Regierung unterstützt außerdem die Gründung von Start-ups. Hier eröffnen sich zahlreiche Möglichkei-

ten zur Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Unternehmen.

Das polnische Bruttosozialprodukt wächst 2019 mit 3,6 Prozent etwas langsamer als in den Vorjah-ren und soll im nächsten Jahr etwa auf diesem Ni-veau verharren. Dabei ist die hohe Inlandsnachfrage, besonders der private Konsum, weiterhin der wich-tigste Faktor. Auch der Anstieg in den Investitionen, die im öffentlichen Sektor oft von EU Fonds teil-finanziert werden, trägt zum Wirtschaftswachstum Polens bei.

Dieses Jahr ist mit 3,2 Prozent eine höhere In-flation als in der Vergangenheit zu erwarten. Ins-gesamt bleibt Polen aber trotz kleiner Veränderun-gen ein stabiler Wirtschaftsstandort. Positive Trends sind auf dem Arbeitsmarkt festzustellen: Die Ar-beitslosenquote sank 2018 auf das Rekordtief von 5,9 Prozent, die Löhne steigen stetig. Somit werden auch die Inlandsnachfrage und der private Konsum weiter steigen.

Michael Kern Geschäftsführendes Vorstandsmitglied AHK Polen Telefon: 0048 22 53 10 525 [email protected]

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38Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Mehr Gründer: Region stemmt

sich gegen Trend Im IHK-Bezirk Niederbayern haben vergangenes Jahr 7.330 Gründer den

Sprung in die Selbständigkeit gewagt – das sind 1,4 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Niederbayern stemmt sich damit gegen einen Trend, denn

bayernweit muss bei einem Wert von minus 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem mittlerweile neunten Rückgang der Gründungszahlen in Folge von

einer Flaute im Gründungsgeschehen gesprochen werden. Foto

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Entwicklung der Neugründungen in Niederbayern und Bayern IHK-Bezirk Nie Bayern IHK-Bezirk NieBayern

2008 10582 116189 100 1002009 10401 122981 98,3 105,82010 9728 122834 91,9 105,72011 8939 115538 84,5 99,42012 7687 103739 72,6 89,32013 7465 102591 70,5 88,32014 7322 98298 69,2 84,62015 7269 94773 68,7 81,62016 7163 90479 67,7 77,92017 7229 89300 68,3 76,92018 7330 88958 69,3 76,6

5565758595

105115

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Entwicklung der Neugründungen im IHK-Bezirk Niederbayern und Bayern (Index: 2008=100)

IHK-Bezirk Niederbayern Bayern

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

+ 1,4 %

- 0,4 %

Index: 2008 = 100

39Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

STANDORT

I n Niederbayern haben wir jetzt schon zweimal hintereinander einen Grün-dungszuwachs. Der seit 2008 anhal-tende Abwärtstrend scheint damit ge-

stoppt zu sein“, kommentiert der stell-vertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Frank die Zahlen des Statisti-schen Landesamtes. „Auch in der IHK merken wir das am Anstieg der Existenz-gründungsberatungen und der gestiege-nen Nachfrage nach den unterschiedli-chen Informations- und Serviceangeboten der IHK in diesem Bereich. Diese Auffri-schung bei den Unternehmensgründun-gen ist eine gute Nachricht für den Wirt-schaftsstandort Niederbayern.“

Allerdings müssen sich die Zahlen in den Langfristvergleich einordnen: Im Jahr 2008 gab es noch über 10.500 Unterneh-mensgründungen. „Wenn die Wirtschaft gut läuft, wie es derzeit der Fall ist, werden viele Fachkräfte am Arbeitsmarkt gesucht und weniger Leute gründen aus der Not he-

raus“, erklärt Frank diese Entwicklung. Eine weniger starke Gründungsdynamik sei in Boomphasen durchaus üblich. „Wer un-ter diesen Voraussetzungen den Schritt in die Selbständigkeit geht, meint es also ernst und ist in der Regel sehr gut vorbereitet. Das sind mittel- und langfristig dann auch die erfolgreicheren jungen Unternehmen.“

Innerhalb der einzelnen Teilregionen konnten die Landkreise Passau und Lands-hut die meisten Neugründungen verzeich-nen. Der Landkreis Landshut machte dabei mit einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Satz nach oben. Mit einer zweistelligen Wachstums-rate kann außerdem der Landkreis Dingol-fing-Landau aufwarten. Von den nieder-bayerischen Neugründungen insgesamt fal-len 1.484 – und damit jede fünfte – in die Kategorie der sogenannten „Betriebsgrün-dungen“, das sind neue Unternehmen, die voraussichtlich größere wirtschaftliche Be-deutung erlangen.

Neugründungen 2018 Veränderungen zu 2017 in % Veränderungen zu 2008 in %

Kreisfreie StädteLandshut 426 6,0 -17,0Passau 484 -4,0 -28,7Straubing 385 6,4 -2,3

Landkreise

Deggendorf 770 -7,9 -36,0Dingolfing-Landau 616 10,6 -27,6Freyung-Grafenau 462 9,7 -29,5Landshut 1.141 15,3 -16,3Passau 1.180 -13,4 -32,8Regen 407 3,3 -35,4Rottal-Inn 891 2,4 -38,6Straubing-Bogen 568 7,2 -47,6

IHK-Bezirk 7.330 1,4 -30,7

Bayern 88.958 -0,4 -23,4

Entwicklung der Neugründungen im IHK-Bezirk Niederbayern und Bayern Büro- oderVerwaltungs-

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Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

40Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Auszeichnung für die Besten der Besten

31 junge Fachkräfte erhielten den Fortbildungspreis der Industrie- und Handelskammer. Sie alle hatten im vergangenen Jahr bei der IHK Niederbayern

eine Prüfung in einem Fortbildungsabschluss wie Fachwirt, Meister oder Betriebswirt abgelegt und dabei das beste Ergebnis im gesamten Jahr 2018 erzielt.

IHK-Vizepräsident Fritz Mayer und Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner überreichten den Prüfungsbesten ihre Preise und Urkunden.

D ie besonderen Anstrengungen der Preisträger wurden von IHK- Vizepräsident Fritz Mayer gewür-

digt. Er zeigte sich schwer beeindruckt und sprach von „Spitzenleistungen in der be-ruflichen Fortbildung“. Gerade angesichts der Herausforderungen der Digitalisie-rung, die die Wirtschaft und die Gesell-schaft insgesamt grundlegend verändert, sei es wichtig, mutig neue Wege zu gehen

– die Weiterbildungsabsolventen gäben da-für das beste Beispiel ab. Sein Lob verband Mayer mit einem Dank an die „Väter und Mütter“ dieses Erfolgs: ehrenamtliche Prü-

fer, Dozenten, Familien und Freunde so-wie Arbeitgeber, die die Fortbildung ihrer Mitarbeiter ermöglicht und gefördert hät-ten.

Auch Schreiner gratulierte den Preis-trägern. „Sie werden dringend gebraucht“, sagte der IHK-Hauptgeschäftsführer an die Absolventen gewandt und verwies auf den enormen Fachkräftebedarf in der nie-derbayerischen Wirtschaft, der sich in ers-ter Linie auf beruflich Qualifizierte bezie-he. Die Wirtschaft befinde sich aktuell in einer gewaltigen Transformation hin zu Robotik, KI oder Big Data und Smart Fac-

tory – Themen, mit denen sich Betriebe als strategisch lernende Organisationen be-reits intensiv auseinandersetzten. Die Wei-terbildungsabsolventen würden darin auch zu den praktischen Machern dieses Wan-dels. Oft reiche es in einer dienstleistungs- und serviceorientierten Welt auch nicht mehr aus, „nur“ gut zu sein. Erstklassigkeit erwarte der Kunde in Funktionalität, Be-nutzerfreundlichkeit und Design. Das um-zusetzen, genau dafür stünden die Fortbil-dungspreisträger mit ihrer Top-Qualifi-kation und Top-Motivation. Gleichzeitig appellierte Schreiner an die jungen Fach-

Die 31 Preisträger des IHK-Fortbildungspreises.

41Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

STANDORT

kräfte, sich die notwendige Zeit zu neh-men, um ihre Ziele zu erreichen, denn ne-ben Bildung und Berufserfahrung gehör-ten auch soziale Kompetenz und ein Stück Lebenserfahrung zum Ausfüllen einer Führungsposition. Die Träger des Fortbil-dungspreises sind die Besten der insgesamt 2.415 Prüfungsteilnehmer, die im vergan-genen Jahr bei der IHK Niederbayern an einer Fortbildungs- oder Ausbilderprü-fung teilgenommen haben. Der Fortbil-dungspreis ist mit je 1.000 Euro für den Jahresbesten dotiert, bei Abschlüssen mit sehr vielen Absolventen werden zudem die Zweit- und Drittplatzierten ausgezeichnet, sie erhalten 750 beziehungsweise 500 Euro. So hat es das IHK-Präsidium beschlossen, das den Preis im Jahr 2008 gestiftet hatte. Bis heute wurden 262.750 Euro an Preis-geld ausgeschüttet.

Michel Andritzky Dingolfing Geprüfter Logistikmeister

Timo Bergmeier Nandlstadt Geprüfter Industriemeister Polsterei

Lena Bernhardt Darmstadt Geprüfte Floristmeisterin

Michael Doppler Bergland Geprüfter Industriemeister – Glas

Stefan Drofa Ergoldsbach Geprüfter Industriemeister – Metall

Birgit Eggerdinger Vilsbiburg Geprüfte Technische Fachwirtin

Thomas Fehrer Tiefenbach Geprüfter Technischer Fachwirt

Florian Fleckenstein Landshut Geprüfter Handelsfachwirt

Tanja Giritzer Frontenhausen Geprüfte Industriefachwirtin

Markus Greiler Aholming Geprüfter Wirtschaftsfachwirt

Caroline Haupt Wallersdorf Geprüfte Medienfachwirtin

Florian Hintermeier Plattling Geprüfter Industriemeister – Elektrotechnik

Martin Huber Velden Geprüfter Technischer Betriebswirt

Johanna Hutterer Buch am Erlbach Geprüfte Bankfachwirtin

Karin Kling Ruderting Geprüfte Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation

Claudia Meier Bayerbach Geprüfte Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen

Simon Moser Osterhofen Geprüfter Industriemeister – Metall

Adrian Nuhi Egglkofen Geprüfter Industriemeister – Lack

Maria Obermaier Wartenberg Geprüfte Personalfachkauffrau

Jürgen Preuschoff Aldersbach Geprüfter Industrietechniker

Christian Richter Straubing Geprüfter Fachwirt für Logistiksysteme

Johanna Röckl Hofkirchen Geprüfte Wirtschaftsfachwirtin

Karin Schanzer Passau Geprüfte Bilanzbuchhalterin

Corinna Schuster Ortenburg Geprüfte Betriebswirtin

Barbara Spitzbart Regensburg Geprüfte Wirtschaftsfachwirtin

Markus Stemmer Berglern Geprüfter Betriebswirt

Andrea Wagensoner Rottenburg Geprüfte Industriefachwirtin

Christoph Wanninger Traitsching Geprüfter Industriemeister – Mechatronik

Alexander Weikl Bodenmais Geprüfter Industriemeister – Kunststoff und Kautschuk

Stefan Wiesmeier Frontenhausen Geprüfter Industriemeister – Metall

Christina Wilhelm Waldkirchen Geprüfte Technische Industriemanagerin

PREISTRÄGER

Vizepräsident Fritz Mayer zeichnete auch die IHK-Mitarbeiterin und beste Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation Karin Kling aus. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner und Moderatorin Katrina Jordan gratulierten ebenfalls.

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42Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

STANDORT

Hamid ist schlau, engagiert, weltoffen, freundlich und kommunikativ. Der ideale Auszubildende zum Hotelfachmann. Mit fast 20 steht er kurz vor der Abschlussprüfung. Diese will er gut oder vielleicht sogar sehr gut abschließen.

Sein „Handicap“: Er kam mit 15 Jahren als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland. Damals konnte er weder Deutsch noch Englisch.

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf, sagt ein afrikani-sches Sprichwort. Netzwerk wür-

de es Friedrich Klein nennen. Der Senio-ren Experten Service (SES) hat ihn als Or-ganisator für die Initiative Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VerA) in Nie-derbayern vor zehn Jahren „rekrutiert“. Er ist Ansprechpartner für die Auszubilden-den der IHK, der HWK und diejenigen in freien Berufen, wenn es zu Schwierig-keiten innerhalb der Ausbildung kommt, die den erfolgreichen Abschluss gefähr-den. Gerade in Zeiten des Fachkräfteman-gels lohne es sich, um jeden zu ringen. Er-hält Klein einen „Hilferuf “, nimmt er Kon-takt zu einem seiner 45 VerA-Beratern in Niederbayern auf. Ehrenamtlich engagier-te im Ruhestand, die Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft oder Sozia-lem ausgefüllt hatten und sich weiter ein-bringen wollen. Wie beispielsweise auch Karl-Heinz Wallstein. Er begleitet aktuelle drei junge Menschen durch die Ausbildung. Diese zeigen, wie bunt gemischt die Anlässe

sein können. Zwei Mädchen aus lernschwä-cherem Umfeld hatten Schwierigkeiten mit dem Lernstoff als Automobilkauffrau oder Bäckereifachverkäuferin. „Das sind meist ganz praktisch tüchtige Leute, die kein Pro-blem bei der Arbeit haben“, sagt Wallstein. Aber wenn es das erste Mal um die Bestim-mung des „Break-even-Point“ geht, dann kann das zu Frustration und Scheitern füh-ren und im schlimmsten Fall zum Ausbil-dungsabbruch. Etwas zusätzliches Erklären hätte da schon weiter geholfen.

In den vergangenen Jahren kam dann die Flüchtlingsproblematik massiv hin-zu. Hamid sagt: „Ich bin durch die Beglei-tung mutiger geworden. Ich traue mich jetzt nachzufragen.“ Wo anfänglich Inhal-te und Fachbegriffe an ihm vorbeigingen, weil er sich mit begrenzten Sprachkennt-nissen nicht nachzuhaken traute, da steht ihm Karl-Heinz Wallstein zur Seite. Nicht als Nachhilfelehrer, sondern als Coach in eigener Sache. Da wird auch zu Ämtern begleitet, er erklärt Wirtschaft und poli-tisches System, er schafft Kontakte. Was

eben gerade nötig ist. „Jeder hat doch ir-gendwie Hilfe nötig“, sagt Wallstein. Bei Hamid sieht das Ergebnis so aus: Vor der anstehenden Abschlussprüfung muss ihm nicht bange sein. In der Berufsschu-le bringt er sich jetzt für andere ein, damit Stoff vereinfacht erklärt wird, dass die Sät-ze kürzer und klarer werden. Als eine Mit-schülerin meinte, Merkel würde das Land ruinieren, hielt er freiwillig mit einem Grundsatzreferat dagegen und beleuchtete, wie in der Nachkriegszeit weit massivere Flüchtlingsströme integriert wurden und am Wirtschaftswunder mitwirkten. „Vor-her habe ich viele Jahre als Fremder isoliert gelebt.“ Jetzt ist er im Sportverein organi-siert, hilft als Dolmetscher am Landrats-amt aus und bringt sich ehrenamtlich ein.

Friedrich Klein betont: „Wir haben mit VerA zwar eine Erfolgsquote von etwa 80 Prozent, dass eine Ausbildung eben nicht abgebrochen wird. Aber dazu braucht es nicht nur uns, sondern ein gan-zes Netzwerk.“ Je dichter, desto besser sei ein (Problem-)Fall zu bremsen. Deshalb

Senioren stärken Nachwuchs

Karl-Heinz Wallstein, Friedrich Klein, Veronika Nagler und Hamid Ahmadi (von links) trafen sich zum Erfahrungsaustausch über VerA.

43Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Neuer Kanzler für THD

Seit 15. Februar ist Dr. jur. Roland Mo-litor neuer Kanzler der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Der gebürtige Griesbacher folgt auf Stepha-nie Sigl, die Anfang des Jahres an die Hochschule Freising wechselte. Moli-tor wirkte mehr als 25 Jahre in verschie-denen Thüringer Landesbehörden und fungierte zuletzt als Leiter der Zentral-abteilung des Landesverwaltungsam-tes. „Nach mehr als 25 Jahren in Thü-ringen hatte ich es eigentlich nicht mehr für möglich gehalten, dass es für mich beruflich doch noch mal zurück in die Heimat geht“, sagt Molitor, der an der Universität Passau promoviert hat. Als Kanzler ist er Leiter der Verwaltung und somit Dienstvorgesetzter des nicht-wissenschaftlichen Personals. In sei-ner Funktion wird er außerdem für den Haushalt, die Liegenschaften sowie für Rechts- und sonstige Verwaltungsaufga-ben zuständig sein. Für ihn ist Verwal-tung in erster Linie Dienstleistung, die sicherstellen soll, dass der Lehrbetrieb und die Forschung effektiv arbeiten kön-nen. „Ich möchte als Erstes erfahren, wie wir in der Verwaltung unterstützen kön-nen, Dinge erfolgreich umzusetzen“, sagt Molitor und betont, dass für ihn „Res-pekt und Professionalität ganz oben in der Werteskala angesiedelt sind“.

Dr. jur. Roland Molitor, der neue Kanzler der Technischen Hochschule Deggendorf.

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auch der Aufruf: Wer nach dem Beruf eine neue „Berufung“ sucht, ist als Senior-Ex-perte gefragt. Fälle gäbe es mehr, als sein Niederbayern-Team begleiten könne.

Was steckt hinter VerA?

In Niederbayern wurden in zehn Jahren 175 Begleitungen angefragt. Derzeit werden etwa 30 Personen betreut. Das geschieht kostenlos und verschwiegen. So unter-schiedlich wie die Probleme sind die Beglei-tungen, von mehrmals wöchentlich zu Kri-senzeiten bis nur noch sporadisch, je nach Bedarf. Die meisten Anfragen kommen über Berufsschulen und Ausbildungsbetrieb.Der SES schult und prüft die möglichen Be-gleiter, deren große Berufs- und Lebens-erfahrung dabei helfen soll, soziale Kom-petenzen zu stärken, fachliche Defizite auszugleichen, die Selbstorganisation zu verbessern und so den Abschluss erfolg-

reich zu meistern. Weitere Informationen finden Sie unter www.vera.ses-bonn.de

SES: schlagfertige „Seniorentruppe“

Seit 1983 rekrutierte der SES bereits etwa 12.000 ehrenamtliche Fach- und Füh-rungskräfte in Ruhestand oder Auszeit. Neben der Weitergabe von Wissen und Er-fahrung an Entwicklungsprojekte im Aus-land hat der SES über das VerA-Programm einen Schwerpunkt in Deutschland, an dem derzeit etwa 3.500 Begleiter beteiligt sind. Auch das Bundesministerium für Bil-dung und Forschung unterstützt diese Ak-tion zur Sicherung von Fachkräften und Bewältigung von Lebenskrisen.

IHK-ANSPRECHPARTNERVeronika NaglerTelefon: 0851 [email protected]

… im vergangenen Jahr 163 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Niederbayern Insolvenz angemeldet haben?

Das sind zwar 31 mehr als noch 2017, im langfristigen Vergleich liegt die Region aber weiter auf niedrigem Niveau. In der Folge erhöhten sich auch die von den Konkursen betroffenen Arbeitnehmer zum Vorjahr auf 703 und die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger auf 148 Millio-nen Euro. Im Schnitt waren damit pro In-solvenzantrag eines Unternehmens in Nie-derbayern voraussichtliche Forderungen

von 905.000 Euro im Spiel – ein Wert deut-lich unter dem bayerischen Durchschnitt von 1,4 Millionen Euro. Im Vergleich dazu reduzierte sich die Zahl der Verbraucher-insolvenzen im IHK-Bezirk zum Vorjahr um acht Prozent auf 546. Weitere Daten zum Wirtschaftsstandort Niederbayern finden Sie unterwww.ihk-niederbayern.de/strukturdaten

WUSSTEN SIE SCHON, DASS ...

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

163 Insolvenzen

2018

STANDORT

44Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Austausch und Forderungen – Wirtschaft trifft PolitikDie Frühjahrsrunde der IHK-Gremien 2019 ist gestartet. In Regen diskutierten die Unternehmensvertreter mit der Landrätin. Die Deggendorfer Vertreter der Wirtschaft hatten Besuch aus Berlin und München. Vorgestellt haben sich zudem die neuen Regionalbetreuer, die für einen direkten Draht zwischen Wirtschaft und IHK sorgen.

Gremium Regen: Es braucht mehr „Dafür“

In den Räumen des Hotels St. Gunther in Rinchnach begrüßte Franz-Xaver Birnbeck, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Regen, die Landrätin Rita Röhrl. „Die Diskussion über den Flächen-verbrauch ist für uns extrem schädlich“, sag-te sie zu einem zentralen Thema der Sit-zung. Denn während Zentren sich die Woh-nungsnot ganz oben auf die Agenda setzten, habe ein Flächenlandkreis wie Regen einen guten Teil seiner Wirtschaftsentwicklung noch vor sich. Diese Entwicklung drohe ab-gewürgt zu werden, wenn über kommuna-le Köpfe hinweg entschieden wird, wer noch wo Industrie- und Gewerbeflächen auswei-sen darf. IHK-Hauptgeschäftsführer Ale-xander Schreiner untermauerte diese For-derung mit Zahlen: In Bayern beansprucht die Wirtschaft den Angaben des Statisti-schen Landesamts zufolge nur ein Prozent der Landesfläche, im Bayerischen Wald sogar entsprechend weniger. Bei den Zie-len lagen Wirtschaftsvertreter und Landrä-tin weitgehend auf einer Linie. Röhrl nann-

te als wichtigste Themen ihrer Amtszeit die Infrastruktur und Investitionen in die Be-rufsschulen. Es brauche aber dazu „mehr Pro-Bewegungen“ statt des Trends zum grundsätzlichen Dagegen, was auch Birn-beck unterstrich. Aus dem Gremium kamen als Impulse an die Politik die drohenden Umbrüche bei Groß- und Einzelhandel, ein lahmender Breitbandausbau oder die Kla-ge über überbordende Bürokratie. Breiten Raum nahm die Frage ein, wie in Zukunft noch Fachkräfte und Mitarbeiter gefunden werden können. Der Trend zur Akademi-sierung und persönliche Erwartungshaltun-gen stehen hier oftmals den Bedürfnissen der Wirtschaft entgegen. Einerseits sorgt bereits der demografische Wandel für we-niger ausbildungsbereite Schulabsolventen. Andererseits berichteten die Unternehmer, wie sie entweder leistungsschwächere Aus-zubildende mit viel Aufwand teamfähig ein-binden oder Hochschulabsolventen erst von der Theorie in die Praxis hinein qualifizie-ren müssen. Birnbeck ermutigte die Jugend:

„Studium wird zwar gepredigt. Aber die Un-ternehmen warten auf Euch!“

Zu Gast beim Gremium Deggendorf waren Matthias Wendt, MdB Thomas Erndl, Peter Weindl, Staatsminister Bernd Sibler (von links).

Die Unternehmer im IHK-Gremium Regen diskutierten ihre Themen mit der Landrätin Rita Röhrl.

Gremiumsbezirk Regen Daniel Rother

Telefon: 0851 507-346 [email protected]

Gremiumsbezirk Deggendorf Daniela Hausteiner

Telefon: 0851 507-271 [email protected]

IHK-REGIONALBETREUER

45Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

STANDORT • Neues aus der IHK

IHK-Verkehrsausschuss geht in die nächste RundeZum Thema Verkehr, Logistik und Infra-struktur haben sich 16 von der Vollver-sammlung entsandte Unternehmensvertre-ter getroffen und den neuen Verkehrsaus-schuss für die niederbayerische Wirtschaft gebildet. Mit weiteren Fachleuten und Ex-perten der IHK diskutierten sie auch gleich Trends und Innovationen der Branche.

Der Verkehrsausschuss setzt durch die Neukonstituierung einen langjährigen Aus-tausch fort, an dem ausgewiesene Spezia-listen aus Speditionen und Transportun-ternehmen, Busunternehmen, der Bahn und den Donauhäfen beteiligt sind, genau-so wie Logistiker aus Handel und Industrie, dazu die wissenschaftlich-praktische Kom-petenz vom Technologie-Campus Grafe-nau und andere Partner aus Recht, Versi-cherung, technischer Überwachung und Fi-nanzen. Denn mit Waren, Menschen oder Dienstleistungen effektiv mobil sein zu kön-nen, das sichert auch den Wirtschaftsstand-ort Niederbayern. Der Ausschuss sammelt zudem Informationen, teilt diese und bün-delt Forderungen, die aus dem Ehrenamt selbst oder über die IHK an Medien oder Politik weitergegeben werden.

Schwerpunkt des ersten Ausschuss-termins war zunächst die Wahl des Vorsit-zenden. Jürgen Pfeil, Spediteur in Passau, wurde als bewährter Organisator in die-ser Funktion bestätigt. Ihm zur Seite stell-te der Ausschuss neu als Stellvertreter Ru-dolf Brunnhölzl, Transport- und Busunter-nehmer aus Hohenau/Kirchl. Im fachlichen

Teil sprach Jens Pawlowski vom BGL Berlin über alternative Antriebstechnologien für den Schwerlastverkehr und gab eine realis-tische Einschätzung vieler neuer Ideen und Konzepte angesichts eines weiter steigenden Transportvolumens. Sein Fazit: Gerade im schweren Nutzfahrzeugbereich ergeben sich derzeit kaum realistische Alternativen zum Diesel. Allein ein Batteriesatz eines 40-Ton-ners würde rund acht Tonnen an Nutzlasten kosten. Die Wasserstofftechnologie sei zwar durchaus zukunftsfähig, aber noch kaum marktreif. Dass Digitalisierung viele Chan-cen eröffnet und wie Verkehr und Logistik noch effektiver oder auch jenseits von Stra-ße, Schiene und Wasser Abläufe optimiert werden können, das erläuterte Maximilian Schäfer von der InstaFreight GmbH in Ber-lin den Zuhörern. Ganz neue Geschäftsfel-der würden hier entstehen. Erneut wurde deutlich, dass Daten der Treibstoff für die weitere Entwicklungen auch in der Logistik sind und Algorithmen zunehmend in alle Geschäftsprozesse eingreifen. Anschließend gab es Gelegenheit, für die Ausschussarbeit jeweils eigene Schwerpunktthemen speziell aus niederbayerischer Sicht einzubringen.

Jürgen Pfeil (links) sitzt im Verkehrsaus-schuss der IHK weiterhin als Vorsitzender „am Lenkrad“. Zum Stellvertreter wurde Rudolf Brunnhölzl gewählt.

Gremium Deggendorf: Kompromisse sind nötig

Toni Fink, IHK-Vizepräsident und Vor-sitzender des IHK-Gremiums Deggen-dorf, begrüßte in Deggendorf den bayeri-schen Wissenschaftsminister Bernd Sibler und den Bundestagsabgeordneten Tho-mas Erndl. „Wir können hier an den Mann bringen, was sonst bis München oder Ber-lin nicht immer zu hören ist“, sagte Fink. Hier kamen aus den Unternehmen Dis-kussionsbeiträge zu steigenden Regulari-en in Gastronomie oder Banken- und Ver-sicherungssektor, Entwicklungshemmnis-sen bei der Energiespeicherung, Risiken und Chancen der Digitalisierung sowie Einzelhandelssterben bis in die Zentren hinein. Beim Themenschwerpunkt Fach-

kräftesicherung schloss sich der Kreis zum Gastgeber, der Agentur für Arbeit. Peter Weindl und Matthias Wendt aus der Ge-schäftsführung der Agentur erläuterten ge-setzliche Rahmenbedingungen, Program-me und Potenziale. Die Unternehmen könnten finanzielle Unterstützung durch die Agentur erhalten: für Integration, Qua-lifizierung, Berufsanpassungen oder etwa die Wiedereingliederung nach Langzeit-arbeitslosigkeit. Als Ansprechpartner für Unternehmen stehen die Agentur für Ar-beit wie die IHK zur Verfügung. Auch in Deggendorf betonte Alexander Schreiner zudem, dass es einen neuen gesellschaft-lichen Konsens gegen den Trend der Aka-demisierung brauche: „Wir predigen je-den Tag, die duale Ausbildung und die an-

schließende Weiterbildung wieder als den eigentlichen Königsweg zur erfolgreichen Lebensgestaltung zu sehen und zu schät-zen.“ Flächenausweisung für Industrie und Gewerbe war ebenso ein großes Thema.

„Vor Ort muss es weiterhin einen eigenen Gestaltungsspielraum geben, damit sich die Unternehmen weiterentwickeln kön-nen“, forderte Schreiner. Sibler schilder-te die Sicht der Politik, die immer wieder Kompromisse suchen und finden müsse. Erndl bestätigte diesen Ansatz, versprach aber auch, sich etwa für eine Anpassung der Unternehmenssteuerbelastung und für einen Erhalt des freien internationa-len Handels einzusetzen, der gerade für die niederbayerische Wirtschaft so große Bedeutung hat.

Zukunft der Mobilität, Zukunft der Industrie Die Zukunft der Mobilität und die Zukunft des Produktionsstandortes Niederbayern waren die beherrschenden Themen eines Austauschs zwischen Ilka Horstmeier, seit November vergangenen Jahres neue Leiterin des BMW Group Werks Dingolfing, mit IHK-Präsident Thomas Leebmann und IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner.

W ir können über die Geschwindig-keit diskutieren, aber der Wandel zur Elektromobilität wird kom-

men“, ist Ilka Horstmeier überzeugt. Bereits jetzt sei fast jedes zehnte in Dingolfing pro-duzierte Auto ein Hybridfahrzeug und die nächste Generation der Plug-in-Hybriden und der rein elektrischen Fahrzeuge werde einen zusätzlichen Schub bringen. Vor die-sem Hintergrund werde aktuell die Produk-tion von E-Antriebskomponenten im Din-golfinger Kompetenzzentrum massiv ausge-baut. Die Zahl der Arbeitsplätze in diesem zukunftsträchtigen Bereich werde von ak-tuell 600 auf bis zu 2.000 Mitarbeiter stei-gen. Gleichzeitig stehe BMW aber weiter zum Diesel. Horstmeier kündigte Weiter-entwicklungen für diese Antriebstechnolo-gie an und bekräftigte: „Unsere Diesel sind sauber.“

Spätestens beim Blick auf die Produk-tionsbedingungen der „Mobilität der Zu-kunft“ schloss sich der Kreis zu den The-men der IHK, die die Wirtschaft Niederbay-erns in ihrer Gesamtheit im Blick hat – und diese ist mit einem Bruttowertschöpfungs-anteil der Industrie von 42 Prozent deutlich vom produzierenden Gewerbe geprägt. Di-gitalisierung, schnelle Datennetze, der Fach-kräftemangel – solche Themen beschäftig-ten BMW und IHK, erläuterte IHK-Präsi-dent Leebmann. Die Digitalisierung könne einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der niederbayeri-schen Industrie leisten, meinte Horstmei-er. Sie nannte als ein Beispiel die intelligen-

te Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter. Menschenleere Fabriken seien aber weder möglich noch erwünscht, im Gegen-teil: Das Know-how der Mitarbeiter sei das größte Potenzial, um neue Technologien in die industrielle Produktion überführen zu können. Hier hakte IHK-Hauptgeschäfts-führer Schreiner ein und machte deutlich, dass der ungebrochene Trend zum Hoch-schulstudium die Fachkräftelücke immer weiter auseinanderklaffen lasse. Die nie-derbayerischen Betriebe benötigten in ers-ter Linie beruflich qualifizierte Mitarbeiter mit Aus- und Weiterbildung. Aktuell fehl-ten rund 12.000 solcher Fachkräfte, beson-

ders aus dem technischen Bereich. Auch bei der Rolle einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur war man sich einig. Im Mobil-funk- und Breitbandausbau gehe zwar etwas voran, aus Sicht der IHK wie der Betriebe laufe der Ausbau aber zu langsam, beklag-te Leebmann. Für BMW liege hier ein Fo-kus auf dem autonomen Fahren, für das ein schnelles und vor allem zuverlässiges Mo-bilfunknetz besonders wichtig sei, schilderte Horstmeier, die Anwendungsbereiche reich-ten aber weit darüber hinaus: „Das Thema flächendeckendes Mobilfunknetz wird es-senziell sein für die Weiterentwicklung der Wirtschaft.“

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STANDORT • Neues aus der IHK

BMW Group Werkleiterin Ilka Horstmeier (Mitte) traf in der IHK auf deren Präsidenten Thomas Leebmann und Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner (von links).

47Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Wirtschaftsjunioren Passau mit neuer FührungDaniel Schmidbauer wurde bei der Jahres-hauptversammlung der WJ Passau in der Redoute als neuer Vorstand ins Amt ge-wählt. Er folgt auf Christian Schuller, der sechs Jahre im Amt war. Schmidbauer, Be-triebsleiter Metall bei der Firma Heyco in Tittling, wurde mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden gewählt. Neu im Vorstand sind zudem Bettina Göttl für das Ressort Medien, Mitinhaberin der Mar-kenagentur Göttl & Göttl in Neukirchen, und die Schatzmeisterin Eva Simmeth, Leiterin Controlling und Finanzen bei der Firma Guggemos Elektrotechnik, Pas-sau. Schmidbauers weitere Mitstreiter sind Josef Stemplinger als Stellvertreter und Dr. Olga Kylina als Mitgliederbeauftrag-te und Andreas Schreyer als Schriftführer. Als Beiräte fungieren Dr. Elisabeth Gott-wald, Cornelia Krumesz, Michael Wall-ner und Christian Zuleger. Zu Gast beim

Austausch zwischen Politik und Wirtschaft waren auch Verkehrsminister Andreas Scheuer und IHK-Präsident Thomas Leeb-mann, der sich für die wertvollen Impulse

bedankte. In diesem Jahr feiern die Wirt-schaftsjunioren Passau ihr 50-jähriges Be-stehen. Das Jubiläumsjahr wurde mit der Wahl der Vorstandschaft eingeläutet.

Die neue Führung der WJ Passau: Schriftführer Andreas Schreyer, Vorsitzender Daniel Schmidbauer, Medienbeauftragte Bettina Göttl, Schatzmeisterin Eva Simmeth, Mitgliederbeauftragte Dr. Olga Kylina und IHK-WJ-Betreuer Sven Kranixfeld (von links).

Austausch im Zeichen der WirtschaftsförderungMitte Februar hat Manuela Königbauer die Wirtschaftsförderung bei der Regie-rung von Niederbayern übernommen – eine wichtige Funktion für die niederbay-erische Wirtschaft. Für ein Kennenlern- und Austauschgespräch ist sie nun zur IHK Niederbayern gekommen, begleitet vom ebenfalls noch neuen Leiter des Wirt-schaftsbereichs bei der Regierung, Peter Schmid. Bei der IHK trafen sie auf Präsi-dent Thomas Leebmann, Hauptgeschäfts-führer Alexander Schreiner und seinen Stellvertreter Martin Frank.

Regierungs- und IHK-Vertreter ver-einbarten bei dem Gespräch, sich in Fra-gen der Wirtschaftsförderung noch en-ger abzustimmen und gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, zum Wohl der Be-triebe. Das Interesse der Unternehmen an Fördermitteln sei ungebrochen und mit je-dem ausgeschütteten Euro werde ein Viel-

faches an Investitionen in der Wirtschaft ausgelöst. Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs bildeten die unterschiedlichen Infrastrukturprojekte in Niederbayern, von Stromleitungen über den Straßenver-

kehr bis hin zu schnellem Internet. Auch hier wurde deutlich: Es bleiben weiter gro-ße Aufgaben zu erledigen. Aber, wie Kö-nigbauer betonte: „Wir haben die gleichen Ziele.“

Vertreter der Regierung von Niederbayern und der IHK im Gespräch in Passau.

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STANDORT • Neues aus der IHK

Die Europawahl am 26. Mai rückt immer näher. Und schon im Vorfeld der Wahlen bringt die IHK Niederbayern Europa in die Region. Das Thema ist greifbarer als viele denken. Dies zeigen Unternehmer und Auszubildende an einem bundesweiten EU-Projekttag, an dem sich auch die IHK Niederbayern beteiligt. Im Parlament der Wirtschaft, der IHK-Vollversammlung, ist Europa ebenfalls ein zentrales Thema.

Im Rahmen der bundesweiten Euro-pawoche von 4. bis 12. Mai findet der EU-Projekttag der IHK-Organisation

statt. Dabei organisieren die IHKs an Be-rufsschulen Gespräche von Unternehmern mit Berufsschülern über Europa. Die bun-desweite Europawoche ist rund um den Europatag am 9. Mai veranschlagt worden, der an die Schumann-Erklärung aus dem Jahr 1950 angelehnt ist. Damals präsen-tierte der französische Außenminister Ro-bert Schumann seine Vision einer neuen Art von Zusammenarbeit in Europa. Eine Idee, die Kriege unvorstellbar machte und die Schaffung einer überstaatlichen euro-päischen Institution zum Ziel hatte. Zu der Zeit noch vor dem Hintergrund ei-ner einheitlichen Verwaltung und Zusam-menlegung der Kohle- und Stahlprodukti-on. Diese wurde später Realität und sein Vorschlag gilt bis heute als Grundstein der Europäischen Union. Damit sich auch

kommende Unternehmergenerationen ein Bild von Europa und gerade der wirt-schaftlichen Bedeutung auch für die regio-nale Wirtschaft machen können, beteiligt sich die IHK Niederbayern am EU-Pro-jekttag. In der Staatlichen Berufsschule 2 (kaufmännische Berufsschule) in Passau stellen Unternehmer und Auszubilden-de ihre Eindrücke von Europa und dessen Bedeutung für ihr Unternehmen dar. Der EU-Projekttag in Passau findet am Freitag, den 10. Mai statt.

Botschafter der Kommission zu Gast

Nicht nur für künftige Unternehmergenera-tionen, sondern auch für die aktuelle ist Eu-ropa kurz vor den Wahlen ein heißes The-ma. Denn insbesondere für die Wirtschaft wird die zukünftige Ausrichtung der Euro-päischen Union von zentraler Bedeutung sein. Darüber wird Joachim Menze als Eh-rengast in der IHK-Vollversammlung am 8.

April in Passau berichten. Menze ist Regi-onalvertreter der Europäischen Kommis-sion für Bayern und Baden-Württemberg und damit sozusagen Botschafter der Kom-mission in der Region. Denn obwohl sich die EU für die meisten Menschen weit ent-fernt in Brüssel befindet, hat die Kommissi-on Vertretungen in allen 28 EU-Mitglieds-staaten. Die Vertretung in Deutschland be-steht neben dem Büro in Berlin auch aus den beiden Standorten Bonn und Mün-chen. Denn europäische Entscheidungen kommen nicht nur in den Mitgliedsstaaten wie Deutschland an, sie werden dort auch maßgeblich mitgestaltet. Die Vertretung in Deutschland ist in diesem Sinne Ohr und Sprachrohr für EU-Politik.

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50Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Neue Impulse in der Küche, neues Publikum am TischInterview Spitzengastronomie braucht kreative Köpfe. Ein Bindeglied von gutem Kochen zu innovativem Können ist die Weiterbildung zum IHK-Küchenmeister. Lehrgangsleiter ALOIS WIMMER kennt die Wünsche der Teilnehmer, ist gleichzeitig aber auch ein Kenner der niederbayerischen Gastronomieszene.

BU ergänzen

Warum würden Sie den unterschied- lichen Küchen vom Wirtshaus bis zur Großkantine empfehlen, das Team mit Weiterbildungen fit zu halten?Kochen ist ein sehr kreativer Prozess. Da geht es natürlich erst einmal um ganz prak-tische Aspekte, wie die schonende Zube-reitung oder den idealen Garpunkt. Eine Stufe weiter, nämlich bei der Kombination unterschiedlichster Aromen bis zur perfek-ten Anrichte, scheiden sich aber eben doch noch oft die Künstler von den Könnern. Das heißt zwar nicht, dass jedes Lokal nun unbedingt Sterne bräuchte. Aber sich abhe-ben, gleichbleibend hohe Qualität zu bie-ten, neue Ideen zu präsentieren oder neue Küchentrends zu nutzen, das kann auch ein gewaltiger Standortvorteil sein.

Jetzt könnte man sagen: Ein Koch wird mit seiner Erfahrung ohnehin immer besser. Schneiden, rühren, abschmecken kann er ja schon.Klar, in die IHK-Weiterbildungskurse kom-men ja auch in der Regel diejenigen, die besonders fit und neugierig sind, die auch selbst weiterkommen wollen. Denen wird bei uns nichts geschenkt. Längst nicht jeder schafft die Prüfung. Aber auch deswegen, weil zwar 13 Praxistage mit 90 Unterrichts-stunden extrem auf die spätere Anwend-barkeit fokussiert sind, weil Küchenkompe-tenz aber darüber hinaus noch viele weitere Facetten hat. Da wird Individualität eben-so gefordert wie Teamfähigkeit und Sozial-kompetenz. Wenn der Küchenmeister spä-ter zum Beispiel Personalpläne schreiben soll, dann muss er auch führen können. Er lernt deshalb auch, deutlich mehr Verant-wortung als Zutat für ein erfolgreiches Un-ternehmen beizusteuern.

Aber gerade in kleineren Häusern macht das doch oft der Chef selbst. Warum soll der einen Küchenmeister brauchen?Gegenfrage: Vielleicht, damit der sich mal auf andere wichtige Dinge konzentrieren kann? Damit er jemanden hat, der das ge-nauso gut kann wie er, wenn er selbst ein-mal Urlaub oder Familienzeit in Ruhe ge-nießen will? Natürlich wird nicht überall

51Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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die Struktur so sein, dass es in der Küche einen eigenen Chef zusätzlich gibt. Aber ein guter Start kann auch das Abstecken von einzelnen Kompetenzbereichen sein. Auch so kann es glücken, erst einmal die guten Fachkräfte zu halten.

Das ist aber in der Regel mit höheren Personalkosten verbunden, oder?Ja, besondere Leistung soll auch hier be-lohnt werden. Das muss aber nicht mit

„Draufzahlen“ gleichgesetzt werden. Einer-seits schaffen es die anerkannten Häuser ja ohnehin, dass mehr Genuss auch mit mehr Umsatz und treuen Gästen belohnt wird. Neue Impulse vom Herd holen oft auch ein neues Zielpublikum herein. Hat das Haus zusätzlich Betten, dann finden Gäs-te im Restaurant Gaumenargumente zum Wiederkommen. Der Chef kann sich viel-leicht wieder besser auf wichtige Kernkom-petenzen wie das Marketing konzentrie-ren, wenn der Laden auch ohne ihn rund

läuft. Und sicherlich nicht zu vergessen ist ein ganz wesentlicher Inhalt der Küchen-meisterausbildung: Es geht um Kalkulati-on, es geht um wirtschaftlichen Einsatz von Lebensmitteln und um gesparte Ressour-cen. Da geht es auch um das zielgerichte-te Gespräch mit Lieferanten, Kunden und Gästen. Wenn die Investition sich bei den Bewertungen positiv niederschlägt, ist das auch ein wichtiger Ertrag.

Dennoch wird der Küchenmeister als Sprungbrett verstanden: Zu größeren Küchen in Kliniken oder Großkantinen, in internationale Häuser, auf Kreuz-fahrtschiffe und in Ressorts. Verliert der kleine Betrieb da nicht genau die Leistungsträger, die er ausgebildet hat?Wir müssen da ganz ehrlich sein: Wer sich Ziele setzt, der wird sie auch verfolgen. Man kann jungen Leuten nicht zum Vor-wurf machen, dass sie ihre Chancen er-greifen. Im Gegenteil! Das sollte man zum

eigenen Vorteil nutzen. Wir reden von Fachkräftemangel, könnten sie aber auch selbst an das Haus binden. Wir müssten es als Bereicherung sehen, wenn sie sich ein Mehr an Erfahrung holen und ihnen zu-gleich Argumente zum Bleiben oder Zu-rückkommen anbieten. Das sollte natür-lich finanziell so aussehen, dass sich der Küchenmeister seine eigene Küche selbst leisten können muss. Aber wichtig sind doch auch die Faktoren heimatnahes Ar-beiten mit viel Lebensqualität ringsum, ein eigener Verantwortungsbereich, der zu-frieden macht, ein Team, das gut mitein-ander kann. Wenn das der Gast schmeckt, schmeckt das letztlich auch dem Mitar-beiter und dem Chef. Und wie sehr das schmecken kann, zeigt der ganz frisch he-rausgekommene Guide Michelin, in dem auch einige Gastro-Betriebe in Niederbay-ern verzeichnet sind (Seite 15). Die dort tätigen Küchenchefs haben fast alle den Küchen- oder Hotelmeister absolviert.

52Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

SERVICE • Bildung

IHK AusbildungsScouts um IHK KarriereScouts erweitert

M ehr junge Menschen für eine dua-le Ausbildung gewinnen, das ist das

Hauptziel des bayernweiten Projekts der IHK AusbildungsScouts. Auszubildende besuchen die Vorabgangsklassen der all-gemeinbildenden Schulen in Bayern und stellen dort ihre Berufe vor. Sie berichten auf Augenhöhe über ihren eigenen Weg in die Ausbildung, die Ausbildungsinhal-te, den Tagesablauf im Unternehmen und die Möglichkeiten nach der Ausbildung. 115 IHK AusbildungsScouts sind derzeit in Niederbayern im Einsatz.Bislang war es allerdings ausschließlich Auszubildenden während ihrer Ausbil-dungszeit vorbehalten, ihre Erfahrungen weiterzugeben. Nun können sich auch junge Fachkräfte beteiligen. Unter dem Begriff IHK KarriereScouts besuchen sie nicht nur Schulklassen, sondern kommen auch bei Elterninformationsveranstaltun-gen zu Wort. Über die eigene Ausbildung hinaus können sie authentisch von ihrem

individuellen beruflichen Werdegang be-richten. Schüler, Eltern und Lehrkräfte erfahren so aus erster Hand, welche viel-fältigen Einsatz- und Entwicklungsmög-lichkeiten es in den verschiedenen Beru-fen gibt. IHK AusbildungsScouts und IHK KarriereScouts sind kontaktfreudige, auf-geschlossene junge Menschen, die ihre Er-fahrungen und Tipps in der beruflichen Bildung gerne weitergeben wollen. Inte- ressierte Auszubildende beziehungsweise Fachkräfte und deren Unternehmen, aber auch Schulen erfahren mehr unter www.ihk-niederbayern.de/ausbildungsscouts

IHK-ANSPRECHPARTNERJessica SchlemmerTelefon: 0851 [email protected]

Christine WagnerTelefon: 0851 [email protected]

115 AusbildungsScouts sind derzeit in Niederbayern im Einsatz.

Prüfungstermine Für die Auszubildenden der Abschluss-prüfung Sommer 2019 findet die schrift-liche Abschlussprüfung bundeseinheit-lich an nachstehenden Terminen statt. Die Einladungen dazu werden an die Prüfungsteilnehmer versandt.

Kaufmännische, kaufmännisch- verwandte und Gaststättenberufe, IT-Berufe, Sicherheitsberufe 7. und 8.5.

Gewerbliche Berufe Berufskraftfahrer 14. und 15.5.

Die vorläufigen Ergebnisse dieser Prü-fung können ab dem 6. Juni 2019 unter www.ihk-niederbayern.de/pruefungser-gebnisse abgerufen werden. Die Log-in-Daten befinden sich auf dem Einladungs-schreiben, das dem Ausbildungsbetrieb vorzulegen ist.

Prüfungstermine der praktischen/mündlichen Prüfung: Eine detaillier-te Übersicht finden Sie unter www.ihk-niederbayern.de/pruefungstermine Die Einladung dazu erhalten die Prü-fungsteilnehmer ca. vier Wochen vor dem Prüfungstermin.

INFORMATIONENwww.ihk-niederbayern.de/ ansprechpartner-berufsausbildung

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53Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

IHK-Magazin für Abiturienten

Bereits in sechster Auflage gibt die IHK Niederbayern die dipolo heraus, das Magazin für Ausbildung und duales Studium. Es richtet sich gezielt an Abi- turienten und unterstützt bei der Be-rufsorientierung. Mit Reportagen aus der Praxis werden vielfältige Möglich-keiten in der Region Niederbayern für die berufliche Ausbildung mit Zu-satzqualifikationen, einer Weiterbil-dung oder das duale Studium aufge-zeigt. Online finden Sie die dipolo unter www.ihk-niederbayern.de/Zielgruppen/Ausbildung

34. Regionalwettbewerb Jugend forscht Niederbayern

„Unter dem Motto ,Frag Dich motiviert Ju-gend forscht alle Kinder und Jugendlichen, den Mut zu haben, das Smartphone mal bei-seite zu legen und sich nicht mit den Ergeb-nissen einer schnellen Internetrecherche zufriedenzugeben,“ sagt Roland Biebl, Lei-ter Berufsausbildung der ZF Friedrichsha-fen AG Standort Passau, der den Regional-wettbewerb mit organisierte. Die Firma ZF unterstützt gemeinsam mit der Stadtwerke Passau GmbH und der Micro-Epsilon Mess-technik GmbH & Co. KG aus Ortenburg den Regionalwettbewerb. Die IHK Nieder-bayern stiftete zwei Sonderpreise für beson-ders praxisrelevante Projekte. Beide Prei-se gingen an Schüler der Landgraf-Leuch-

tenberg-Realschule Osterhofen: im Bereich Technik an die Ausarbeitung „Billige Bat-terien – billige Energie?“ und im Themen-gebiet Arbeitswelt an die Arbeit „Multi-funktionales Schneidebrett“. Am 34. nie-derbayerischen Regionalwettbewerb von Jugend forscht haben sich 222 junge For-scher aus Schulen und Ausbildungsbetrie-ben mit 120 Projekten aus den Fachgebie-ten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Infor-matik, Physik und Technik beteiligt. Die niederbayerischen Sieger nehmen Anfang April in ihren jeweiligen Altersklassen an den Landeswettbewerben bei der Firma Dräxlmaier in Vilsbiburg und im BMW-Werk in Dingolfing teil.

Die Sieger des Regionalwettbewerbs Jugend forscht Niederbayern bei der Preisverleihung im Audimax der Universität Passau.

Berufserlebnistag für GeflüchteteEnde Februar fand eine Berufserlebnis-messe für Geflüchtete in der Passauer X-Point-Halle statt, bei der auch die IHK Niederbayern mit einem Stand vertreten war. Initiiert wurde die Veranstaltung von

„sprungbrett into work“, einer Online-Prak-tikumsbörse für Jugendliche mit Flucht- oder Migrationshintergrund in Bayern. Mit insgesamt 17 Ständen von regionalen Initi-ativen und Betrieben wurde den Schülern

ein breites Angebot zu Ausbildungsmög-lichkeiten vorgestellt. So nahmen Betriebe von der Metall- und Elektroindustrie über Hotellerie, Einzelhandel und Logistik bis hin zur Baubrache teil. Die Schüler der Be-rufsintegrationsklassen informierten sich bei IHK-Integrationsberaterin Veronika Nagler über verschiedene Ausbildungsbe-rufe und berufliche Möglichkeiten. Nach-dem das deutsche duale Ausbildungssys-

tem weltweit einmalig ist und damit kei-ne Vergleichbarkeit gegeben ist, haben es gerade junge Menschen aus dem Ausland schwer, dieses System zu greifen. Dass Aus-bildung jedoch der erste Schritt auf dem Weg zu einer „Karriere mit Lehre“ sein kann und über den Weg der Weiterbildung ein Aufstieg bis auf Masterniveau möglich ist, überzeugte die Schüler und motivierte sie einmal mehr, diesen Weg einzuschlagen.

IHK-Integrationsberaterin Veronika Nagler im Gespräch mit Schülern mit Fluchthintergrund.

54Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

SERVICE • Bildung

Vorzeigebetriebe in der Ausbildung besuchtKnapp 3.000 Ausbildungsbetriebe im IHK-Bezirk Niederbayern bilden derzeit junge Nachwuchskräfte aus und setzen damit ein starkes Signal in Zeiten des Fachkräftemangels. Zwei von ihnen, echte Vorzeigebetriebe der Ausbildung aus dem Raum Landshut, haben IHK-Vizepräsident Hans Graf und IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner besucht.

E rste Station war dabei die ebm-papst Landshut GmbH, wo die IHK-Ver-

treter auf die neue Geschäftsführerin Ste-fanie Spanagel trafen. Sie konnte beein-druckende Zahlen vorlegen: Mehr als 50 Azubis werden am Standort ausgebildet, zudem stellt das Unternehmen Mitarbei-ter frei, damit sie als ehrenamtliche Prü-fer in der IHK-Aus- und Weiterbildung ihr berufliches Fachwissen einbringen. ebm-papst stellt mit etwa 1.100 Mitarbei-tern Ventilatoren und Motoren für unter-schiedliche Anwendungsgebiete her – und

das international vernetzt: Die Landshuter Firma ist auch zuständig für einen Stand-ort in Slowenien mit weiteren 450 Mitar-beitern, eine kleine Produktion in Serbi-en, ein Joint-Venture in Taiwan und das ebm-papst-Entwicklungszentrum in Os-nabrück.

Anschließend informierten sich Graf und Schreiner in Essenbach bei Klaus Fritzsche, der zusammen mit seinem Bru-der Markus die MIPA-Unternehmensgrup-pe führt. Über die ganze Gruppe hinweg sind rund 1.100 Beschäftigte tätig – und

aktuell 60 Auszubildende. MIPA setzt da-bei auf mehr Ausbildung statt weniger, denn 29 dieser Auszubildenden hatten erst zum Ausbildungsstart im September ver-gangenen Jahres ihre Ausbildung begon-nen. Das Geschäft von MIPA sind Lacke und Farben für Fahrzeugreparatur, Ma-schinen oder auch Bauten. Sechs weitere Produktionsstandorte neben Essenbach, elf eigene Märkte für den Verkauf und Kundenbeziehungen in 100 Länder sind nur einige Eckdaten des erfolgreichen Un-ternehmens.

IHK-Vizepräsident Hans Graf (rechts) und Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner (links) besuchten ebm-papst und die neue Geschäftsführerin Stefanie Spanagel in Landshut.

Auch die MIPA-Unternehmensgruppe bildet erfolgreich aus. Geschäftsführer Klaus Fritzsche (Mitte) führte Hans Graf und Alexander Schreiner durch den Betrieb.

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55Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Sachverständige gesuchtDie bayerischen IHKs haben einen Film zur öffentlichen Bestellung und Verei-digung auf dem Sachgebiet Heizungs-technik erstellt, um geeignete Exper-ten auf dieses „Mangelgebiet“ auf-merksam zu machen. Anschauen können Sie diesen Film unter www.ihk- niederbayern.de/sachverstaendige Bei In-teresse an einer Bestellung für dieses oder auch andere Sachgebiete wenden Sie sich bitte an die IHK Niederbayern.

IHK-ANSPRECHPARTNEREva MühldorferBereichsleiterin Recht und SteuernTelefon: 0851 [email protected]

Nach den Vorgaben der Sachverständigenordnung der IHK Niederbayern wurden erneut folgende Sachverständige öffentlich bestellt:

Johann Dietl„Inländisches Rund- und Schnittholz“

Dipl.-Ing. (FH) Architekt Berndt Freihöfer „Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken“

Prof. Dr.-Ing. Thomas Fritsche „Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbau“

Georg Harbeck„Bewertung industrieller Anlagen und Betriebseinrichtungen (Maschinenbau/Elektrotechnik)“

Dipl.-Chemiker Dr. Georg Nerl„Erfassung und Beurteilung von chemischen und mineralischen Innenraumschadstoffen“

Dipl.-Ing. (FH) Markus Piendl„Baugrunderkundung und Gründung von Hochbauten“

Dipl.-Ing. (FH) Roland Pregler „Kraftfahrzeugschäden und -bewertung“

Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Schneider„Schäden an Gebäuden“

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56Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Die Arbeitszeitrichtlinie 2003/88/EG und die richtlinienkonforme Auslegung des

Bundesurlaubsgesetzes erfassen grund-sätzlich nur den gesetzlichen Mindest-urlaub, nicht aber einen tariflichen oder arbeitsvertraglichen Mehrurlaub, soweit für diesen eine abweichende Regelung

im Tarif- oder Arbeitsvertrag vorgesehen ist. Gerade im Hinblick auf Verfall oder

Vererbbarkeit ist es sinnvoll, eine unter-schiedliche Regelung vom Mindest- und

Mehrurlaub zu treffen. Wichtig für eine wirksame Regelung ist, dass deutlich

zwischen dem Mindesturlaub und dem übergesetzlichen Mehrurlaub

unterschieden wird.

TIPP

Grundsätzlich verfällt Urlaub, der bis Jahresende nicht gewährt und genommen wird. Eine Verlängerung der Frist bis 31. März ist in Ausnahmefällen möglich.

Doch was passiert eigentlich mit dem Urlaubsanspruch im Todesfall?

W er seinen Urlaub nicht bis zum Jahresende gewährt und ge-nommen hat, schaut oftmals

in die Röhre. Gemäß §7 Abs.3 S.2 BurlG ist eine Übertragung des Urlaubs auf das nächste Kalenderjahr nur möglich, wenn dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe vor-liegen. In diesem Fall muss der Urlaub bis zum 31. März des Folgejahres genommen werden. Danach verfällt er. Der EuGH be-kam vom BAG und dem OVG Berlin die Frage vorgelegt, ob ein Verfall des Urlaubs-anspruchs mangels Antragstellung des Ar-beitnehmers zulässig sei. Der EuGH ent-schied: Ein pauschaler Verfall des Urlaubs-anspruchs bei fehlender Antragstellung des Arbeitnehmers ist mit dem Unions-recht nicht vereinbar. In Folge urteilte das Bundesarbeitsgericht (BAG 9 AZR 541/15), dass ein Urlaubsverfall in der Regel nur dann eintreten kann, wenn der Arbeitge-ber den Arbeitnehmer zuvor über seinen konkreten Urlaubsanspruch und die Ver-fallfristen belehrt und der Arbeitnehmer den Urlaub dennoch aus freien Stücken nicht genommen hat.

Stirbt ein Arbeitnehmer während des laufenden Arbeitsverhältnisses, haben die Erben nach §1922 Abs.1 BGB i.V.m. §7 Abs.4 BUrlG Anspruch auf Abgeltung des von dem Erblasser nicht genommenen Ur-laubs (BAG vom 22.1.2019 9 AZR 45/16). Nach bisheriger Rechtsprechung ging der Urlaubsabgeltungsanspruch nur dann auf die Erben über, wenn das Arbeitsverhält-nis nicht durch den Tod, sondern aus an-deren Gründen, wie zum Beispiel durch Kündigung, endete, zu diesem Zeitpunkt noch Resturlaubstage vorhanden waren und der Arbeitnehmer erst nach der Be-endigung des Arbeitsverhältnisses verstarb. Grund für die Rechtsprechungsände-rung ist die vorangegangene Entschei-dung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH 6. November 2018, Az.: C-569/16 und C-570/16), wonach der durch die Ar-beitszeitrichtlinie 2003/88/EG gewährleis-tete Mindesturlaub eines Arbeitnehmers nicht mit dem Tod im laufenden Arbeits-verhältnis untergehen darf, ohne dass ein Anspruch auf finanzielle Vergütung für diesen Urlaub besteht, der im Wege der Erbfolge auf den Rechtsnachfolger des Ar-

beitnehmers überzugehen hat. In beiden Fällen ging es um die Ansprüche von Ehe-frauen in ihrer Eigenschaft als Alleinerbin-nen, deren Ehemänner während des lau-fenden Arbeitsverhältnisses verstorben waren. Nunmehr können sie eine finanzi-elle Vergütung für den nicht genommenen Urlaub vom Arbeitgeber verlangen.

Fristen und Regeln für die schönste Zeit des Jahres

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57Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

URTEIL DES MONATS

Der Europäische Gerichtshof (Ur-teil vom 7. August 2018 C-485/17) hatte sich mit der Frage zu befas-sen, ob und unter welchen Voraus-setzungen ein Messestand eines Unternehmens als Geschäftsraum gelten kann. Dies hätte recht-lich zur Folge, dass Kunden kein Widerrufsrecht zusteht und das Unternehmen keine entsprechen-de Belehrung erteilen muss. Die Europarichter legen die einschlägige EU-Verordnung dahingehend aus, dass

„ein Messestand eines Unternehmers, an dem der Unternehmer seine Tätigkeiten an wenigen Tagen im Jahr ausübt, unter den Begriff Geschäftsräume im Sinne die-ser Bestimmung fällt, wenn in Anbetracht aller tatsächlichen Umstände rund um

diese Tätigkeiten und insbesondere des Erscheinungsbildes des Messestandes sowie der vor Ort auf der Messe selbst verbreiteten Informationen ein normal informierter, angemessen aufmerksamer und verständiger Verbraucher vernünfti-gerweise damit rechnen konnte, dass der betreffende Unternehmer dort seine Tä-

tigkeiten ausübt und ihn anspricht, um einen Vertrag zu schließen, was vom nationalen Gericht zu prüfen ist“. Sind diese Anforderungen er-füllt, liegt kein Wettbewerbsverstoß vor, wenn der Unternehmer nicht über das Widerrufsrecht informiert.

Was bedeutet das nun kon-kret? Der EuGH verzichtet im Er-gebnis darauf, eine eindeutige Auslegungsregel vorzuschreiben

oder zumindest handfeste Kriterien hier-für zu nennen. Vielmehr überlässt er den Gerichten der Mitgliedsstaaten weiträu-mige Entscheidungsfreiheiten bei der Beurteilung des Einzelfalls. Alles in allem lässt sich damit festhalten, dass sich der EuGH vor einer einwandfreien trenn-scharfen Lösung „gedrückt“ hat.

Widerrufsrecht bei Kauf am Messestand

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Robert MaiwaldGebietsleiter Bayern

58Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

SERVICE • Recht und Steuern

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B isher wurde umsatzsteuerlich zwi-schen Wert- und Sachgutscheinen unterschieden. Wertgutscheine lau-

ten auf einen bestimmten Geldbetrag (brut-to), Sachgutscheine lauten dagegen auf eine hinreichend konkret (nach Art und Menge) bestimmte Ware oder Dienstleistung. Sie können nur hierfür eingelöst werden. Ob daneben der Wert der Ware oder Dienst-leistung angegeben ist, spielt keine Rolle. Seit 1. Januar ist die alte Unterscheidung bei den Gutscheinen hinfällig. Zukünftig wird zwischen „Einzweck-Gutscheine“ und

„Mehrzweck-Gutscheine“ unterschieden. Je nach Art des Gutscheins hat dies Auswir-kungen auf den Zeitpunkt der Steuerentste-hung.

Ein Einzweck-Gutschein ist ein Gut-schein, bei dem bereits bei dessen Ausstel-lung alle Informationen vorliegen, die be-nötigt werden, um die umsatzsteuerliche Behandlung der zugrundeliegenden Um-sätze mit Sicherheit zu bestimmen (§ 3 Abs. 14 Satz 1 UStG). Bei Einzweck-Gutschei-

nen erfolgt die Besteuerung be-reits zum Zeitpunkt der Ausgabe und bei der Übertragung des Gutscheins (§ 3 Abs. 14 Satz 2 UStG). Ähnlich wie bei An-zahlungen wird in diesen Fällen die Leis-tung bereits zu diesem Zeitpunkt gesetzlich fingiert und besteuert. Die spätere Durch-führung der Leistung gilt als abgegolten. In der umsatzsteuerlichen Behandlung ähnelt der Einzweck-Gutschein insoweit dem bis-herigen Warengutschein. Maßgebend für die Qualifizierung als Einzweck-Gutschein ist, dass sowohl der Ort der Lieferung be-ziehungsweise sonstigen Leistung als auch der anzuwendende Steuersatz bekannt sein müssen (§ 3 Abs. 14 Satz 1 UStG).

Demgegenüber liegt ein Mehr-zweck-Gutschein vor, wenn zum Zeitpunkt der Ausstellung nicht alle Informationen für eine zuverlässige Bestimmung der Um-satzsteuer vorliegen (Negativabgrenzung, § 3 Abs. 15 Satz 1 UStG). Die Besteuerung wird erst ausgelöst, wenn die tatsächliche Lieferung beziehungsweise die tatsächliche

Erbringung der sonstigen Leistung erfolgt, für die der leistende Unternehmer den Gut-schein als vollständige oder teilweise Ge-genleistung annimmt, vorausgegangene Übertragungen unterliegen nicht der Um-satzsteuer (§ 3 Abs. 15 Satz 2 UStG). Der Mehrzweck-Gutschein ist damit dem bishe-rigen Wertgutschein vergleichbar.

Auf den ersten Blick sind die künfti-ge und die bisher geltende Rechtslage sehr ähnlich. Wie so oft liegt der Teufel jedoch im Detail. Der Begriff des Einzweck-Gut-scheins ist deutlich weiter als der des Wa-ren-Gutscheins. Es wird also künftig häufi-ger zur Versteuerung direkt bei Ausstellung des Gutscheins kommen. Unklarheiten, wie die Frage, welche Auswirkungen Irr-tümer über den Gutscheintyp haben oder was geschieht, wenn ein Einzweck-Gut-schein verfällt und ob eine Rückforde-rung der Umsatzsteuer möglich ist, müs-sen schnellstmöglich geklärt werden. Mit einem Anwendungsschreiben ist kurzfris-tig aber nicht zu rechnen.

Aufgrund von EU-Vorgaben änderte sich die umsatzsteuerliche Handhabung von Gutscheinen zum 1. Januar auch in Deutschland. Wer regelmäßig Gutscheine „verkauft“, sollte sich daher intensiv mit der Neuregelung auseinandersetzen.

Neue umsatzsteuerliche Regeln für Gutscheine

59Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

IHK-STEUERINFO

Die IHKs geben kostenlos monatliche Steuerinformationen heraus unter www.ihk-niederbayern.de/steuerinfo

• Steuerliche Behandlung von Zuschüssen zu Mahlzeiten

• Zertifizierung von Arbeitgeberleistungen im Bereich der betrieblichen Gesund-heitsförderung

• Umsatzsteuer: Hinweis des BZSt auf Änderungen bei der elektronischen Übermittlung von Zusammenfassenden Meldungen (ZM) per Massendatenschnittstelle

• Umsatzsteuer: BZSt gibt Hinweise zum Vorsteuer-Vergütungsverfahren im Fall eines harten Brexits

• Umsatzsteuer: BMF veröffentlicht Anwendungsschreiben zur Haftung von Plattformbetreibern

•Gewerbesteuerliche Hinzurechnung der Schuldzinsen bei Cash-Pooling•Entwicklung der Steuereinnahmen im Januar 2019•2018: Rekordüberschuss der öffentlichen Haushalte• Next Economy Award sucht

Deutschlands nachhaltigste Gründer• OECD-Arbeiten zur Besteuerung

digitaler Geschäftsmodelle nehmen Fahrt auf

• Brexit: Gefahr eines Austritts ohne Abkommen steigt – nationale und

EU-Vorbereitungen

Wenn Sie die Steuerinfos regelmäßig erhalten möchten, registrieren Sie sich für einen kostenlosen Versand bei Heike JahnTelefon: 0851 [email protected]

Anpassung des Internet- ImpressumsDer offizielle Sitz der Industrie- und Handelskammer für München und Ober-bayern ist nach der Rückkehr ins Stamm-haus wieder die Max-Joseph-Straße 2, 80333 München. Gewerbetreibende, für die die IHK München zuständige Auf-sichtsbehörde ist, müssen daher ihr In-ternet-Impressum entsprechend anpas-sen. Versicherungsvermittler, Versiche-rungsberater, Finanzanlagenvermittler, Honorar-Finanzanlagenberater, Immo-biliardarlehensvermittler oder Wohnim-mobilienverwalter, die ihre Hauptnieder-lassung im Bezirk der IHK Niederbayern haben, sollten ihr Impressum überprüfen und die Adresse der Aufsichtsbehörde ge-gebenenfalls abändern.

RECHT VON A BIS Z

Bei einer D&O-Versicherung han-delt es sich um eine Vermögens-schaden-Haftpflichtversicherung, die ein Unternehmen für seine Organe und Führungskräfte ab-schließt. Die Abkürzung „D&O“ steht für Directors and Officers, im Deutschen auch als „Manager-haftpflichtversicherung“ bekannt. Die D&O-Versicherung ist eine spezielle Haftpflichtversicherung für Manager und Organe, die die finanziellen Folgen aus deren Fehlern ab-fängt. Sie übernimmt die berechtigten Schadenersatzforderungen, die wegen eines Managementfehlers bei Dritten, aber auch beim Unternehmen selbst verur-sacht werden.

Seit gut 30 Jahren gibt es D&O-Poli-cen auf dem deutschen Markt, doch noch immer zählen sie zu den exotischeren Ver-sicherungsprodukten. Dabei handelt es

sich aber keinesfalls um einen Freibrief für verantwortungslose Draufgänger. Die Versicherung ist nämlich nicht dazu da, etwaige Verluste im Unternehmen auszu-gleichen. „Die Grundlage für einen Ver-sicherungsfall ist dabei stets eine Pflicht-verletzung, für die das Unternehmen eine versicherte Person haftbar macht, er-klärt Jörg Pohlücke vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft

(GDV). „Oder anders ausgedrückt: Eine Führungskraft muss durch ihr Handeln ihrem Arbeitgeber einen Schaden zugefügt haben, für den dieser Schadensersatz fordert. Dann greift die Versicherung. Ver-luste wegen schwacher Auftragsla-ge oder gar Folgen von Straftaten deckt sie nicht ab.“

Gleiches gilt für die Haftung für Zahlungen des Geschäftsführers nach Zahlungsunfähigkeit oder

Überschuldung einer GmbH. Auch derarti-ge Fälle deckt der Versicherungsschutz einer D&O-Versicherung nach aktueller Rechtsprechung nicht ab. Unter ande-rem ist diese Entscheidung Gegenstand einer kostenlosen IHK-Informationsveran- staltung „Rechtsichere Unternehmens-führung – Geschäftsführerhaftung“ am 10. April in Passau. Anmeldung und Infor-mation bei [email protected]

D&O-Versicherung

60Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

SERVICE • Veranstaltungen

TEILNEHMER GESUCHT

Bundesweite Woche der IndustrieWir als IHK Niederbayern sind über-zeugt, dass die Industrie eine tragen-de Säule für Wachstum und Wohlstand in Deutschland ist. Aus diesem Grund wollen wir im Rahmen der „Woche der Industrie“, die das Bündnis „Zukunft der Industrie“ vom 9. bis 24. September bundesweit ausgerufen hat, mit Ihnen gemeinsam für die industrielle Zukunft in Deutschland werben. Unternehmen sollen zeigen können, dass wirtschaftli-cher Erfolg und unternehmerische Ver-antwortung zusammengehören und mithilfe von unterschiedlichen Forma-ten auch um den dringend benötigten Nachwuchs werben. Machen Sie mit und nutzen Sie die Möglichkeiten der

„Woche der Industrie“! Denn Deutsch-land ist Industrieland und soll es auch in Zukunft bleiben.

Beispiele für mögliche Veranstal-tungsformate reichen von A wie Azu-bi-Tour über F wie Future Days bis Z wie Zukunftswerkstätten in In-dustriegebieten und Berufsschu-len. Weitere Ideen finden Sie unter www.ihre-industrie.de

Im Bündnis „Zukunft der Industrie“ haben sich Wirtschafts- und Arbeitge-berverbände, Gewerkschaften sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zusammengeschlossen. Auch der Deutsche Industrie- und Han-delskammertag (DIHK) – und damit die IHK Niederbayern – sind dabei.

Woche der Industrie9.9. bis 24.9.

IHK-ANSPRECHPARTNERDaniel RotherTelefon: 0851 [email protected] Fo

to: T

VO

Wie kann eine Region vom Tourismus profitieren? Ostbayern punktet mit zahlreichen attraktiven Destinationen. Wie diese Potenziale optimal und nachhaltig genutzt werden können, zeigt der Ostbayerische Tourismustag im Juni.

O b Bayerischer oder Oberpfälzer Wald, Bayerischer Jura oder Bayerisches

Thermenland: Ostbayern hat Urlaubern viel zu bieten. Tourismus ist heute ein be-deutender Wirtschaftszweig, der eine wich-tige Rolle bei der Entwicklung von Gesell-schaft und Kultur spielt. Tourismusaktivi-täten können – je nach Konzept – Vor- und Nachteile für eine Region und deren Be-wohner haben.

Zu den Bestandteilen dieses komple-xen Systems gehören unter anderem die Natur- und Kulturlandschaft, die Verkehrs-anbindung und Infrastruktur, die Gastro-nomie und Beherbergung sowie die tou-ristische Infrastruktur. Eine wichtige Rolle spielen auch Dienstleistungsunternehmen, der Markt und das Produkt, die Touris-musorganisation sowie das öffentliche Tourismusbewusstsein.

Der Tourismus darf als wichtiger wei-cher Standortfaktor nicht unterschätzt wer-den. Als klassische Querschnittsbranche gibt es kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht profitiert. Deshalb lohnen sich Inves-titionen von Kommunen und Unterneh-

men in die tourismusbezogene Infrastruk-tur, konkrete Produkte und die touristische Vermarktung.

Hier setzt der Ostbayerische Touris-mustag an, der gemeinsam von der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim und der IHK Niederbayern organisiert wird. Neben der Vorstellung von aktuellen Da-ten zum Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Region Ostbayern wird der Fra-ge der regionalen Wertschöpfung anhand von Beispielen nachgegangen und im An-schluss gemeinsam in einer Podiumsdis-kussion beleuchtet. Umrandet wird das Ganze mit einer kabarettistischen Einlage von Josef Brustmann, Mitglied der Grup-pe „Bairisch Diatonischer Jodel-Wahnsinn“.

Ostbayerischer Tourismustag4.6. | MarinaForum Regensburg9:00 bis 14:00 Uhr

INFORMATION UND ANMELDUNGCorinna RottlerTelefon: 0851-507 [email protected]

61Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

UNTERNEHMENSFÖRDERUNG IHK-Sprechtag für Existenzgründer9.4. | Straubing30.4. | Deggendorf14.5. | LandshutBeratung zu persönlichen Voraussetzun- gen, rechtlichen und betriebswirtschaft-liche Grundlagen, Gründungskonzept.

„Ich mache mich selbständig“10.4. | StraubingSeminarinhalt: rechtliche und steuerliche Grundlagen, soziale Absicherung und Versicherungen, Businessplan und Beratungsförderung, Finanzierung und öffentliche Finanzie-rungshilfen, Vorbereitung auf das Bankgespräch etc.

INTERNATIONAL

Internationale Vertriebsverträge optimieren – Handelsvertreter und Vertragshändler9.4. | Passau Handelsvertreter- und Vertrags- händlerverträge sind auf Dauer angelegt und müssen deshalb sorgfältig formuliert und später durchgeführt werden. Worauf muss bei der Gestaltung dieser Verträge geachtet werden?

Internationale Messen erfolgreich nutzen8.5. | Passau Vermeiden Sie Fehler bei Ihrem Messeauftritt im Inn- und Ausland. Besonders für aufstrebende Betriebe und Gründer stellt die Messeaktivität einen essenziellen Faktor für die Entwicklung der eigenen Unternehmungen dar.

Österreich – Dienstleistungs- erbringung und Mitarbeiter- entsendung26.6. | Passau Niederbayerische Unternehmen führen sehr häufig Aufträge in Österreich durch und entsenden eigene Mitarbeiter. Bei der Entsendung gibt es zahlreiche Melde- und Bereit-haltungspflichten zu beachten, da bei Nichtbeachtung erhebliche Verwal-tungsstrafen drohen.

VERKEHR

Risikovermeidung im Transportgewerbe15.5. | Passau Überblick über die rechtlichen Risiken im Transportunternehmen, wie man diese identifiziert und konkrete Tipps und Handlungsempfehlungen.

Palettenmanagement 28.5. | PassauDieses Seminar soll Ihnen helfen, die rechtlichen, administrativen und operativen Faktoren des Palettenkreislaufes zu verstehen, um in Ihrem Unternehmen ein kostenorientiertes Palettenmanagement einzurichten.

WEITERBILDUNG

IT-Sicherheit (und Datenschutz) in der betrieblichen Praxis6.4. | Passau Gefährdungen für die Datensicherheit, strukturierte Bestandsaufnahme und Risikoanalyse, Bestimmung und Planung von Maßnahmen zur Risiko-minimierung, Grundlagen IT-Sicherheit und praktischer Datenschutz, Vorstellung von Tools zur Verbesserung der eigenen IT-Sicherheit inklusive praktischer Übungen.

TERMINTICKER

Weitere Hinweise und Anmeldungsmöglichkeiten zu

diesen und anderen Veranstaltungen finden Sie unter

www.ihk-niederbayern.de/veranstaltungen

INFORMATIONEN

61Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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INFORMATIONEN

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25.05.2019 bis 24.04.2021 mit Teilzeitunterricht25.05.2019 bis 24.04.2021 mit Teilzeitunterricht

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Industriemanager

Infos und Anmeldung: Nadine Andorfer 0851 507-132 [email protected] ihk-niederbayern.de

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62Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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Fragen? Unser Arbeitsschutz-Team berät Sie gerne persönlich: Telefon +49 8505 86990-26 Inkl. Logoservice

Safety first

Arbeitskleidung benötigt jeder Arbeitnehmer. Dennoch unterscheidet sie sich in vielerlei Hinsicht. Während die einen in Freizeitkleidung zur Arbeit gehen, müssen andere Dienstkleidung oder Sicherheitskleidung tragen. Doch worin liegen die Vorteile?

Viele Unternehmen setzen auf eige-ne Arbeitskleidung. Sie ist ein wich-tiger Bestandteil im Arbeitsalltag und kann zur besseren Identifika-tion mit dem Unternehmen, aber auch zum Teambuilding beitragen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist dane-ben das Marketing. Denn einheitli-che Arbeitskleidung mit Firmenlogo ist ein Marketinginstrument, wel-ches das Corporate Design eines Unternehmens unterstreicht.

Doch Arbeitskleidung ist dennoch nicht gleich Arbeitskleidung. Sie kann als Schutz für die Gesundheit der Mitarbeiter dienen und wird in manchen Bereichen sogar in Form von Schutzkleidung vorgeschrieben.

Wann muss Berufskleidung getragen werden?

Dennoch kann Berufskleidung in manchen Branchen auch privat ge-

tragen werden. Dann muss der Ar-beitgeber keine Kosten dafür über-nehmen. Anders wird es meist bei Dienstkleidung gehandhabt. Dazu zählen Uniformen bei der Polizei, Post, Bundeswehr oder bei Flug-gesellschaften, die während der Arbeit getragen werden müssen. Ähnlich verhält es sich in Super-märkten oder manchen Dienstleis-tungsbereichen, wo alle Mitarbeiter einheitliche Kleidung mit Firmenlo-

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63Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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Viele Unternehmen setzen auf eige-ne Arbeitskleidung. Sie ist ein wich-tiger Bestandteil im Arbeitsalltag und kann zur besseren Identifika-tion mit dem Unternehmen, aber auch zum Teambuilding beitragen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist dane-ben das Marketing. Denn einheitli-che Arbeitskleidung mit Firmenlogo ist ein Marketinginstrument, wel-ches das Corporate Design eines Unternehmens unterstreicht.

Doch Arbeitskleidung ist dennoch nicht gleich Arbeitskleidung. Sie kann als Schutz für die Gesundheit der Mitarbeiter dienen und wird in manchen Bereichen sogar in Form von Schutzkleidung vorgeschrieben.

Wann muss Berufskleidung getragen werden?

Dennoch kann Berufskleidung in manchen Branchen auch privat ge-

tragen werden. Dann muss der Ar-beitgeber keine Kosten dafür über-nehmen. Anders wird es meist bei Dienstkleidung gehandhabt. Dazu zählen Uniformen bei der Polizei, Post, Bundeswehr oder bei Flug-gesellschaften, die während der Arbeit getragen werden müssen. Ähnlich verhält es sich in Super-märkten oder manchen Dienstleis-tungsbereichen, wo alle Mitarbeiter einheitliche Kleidung mit Firmenlo-

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VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG BRANDSCHUTZ & ARBEITSKLEIDUNG

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go tragen. Die gleiche „Uniformie-rung“ dient dem Corporate Design des Unternehmens, wodurch die Farbe der Kleidung oft der des Un-ternehmens entspricht. Hier wer-den Kosten meist von den Arbeit-gebern übernommen. Ist dies der Fall, wird es im Arbeitsvertrag gere-gelt. Steht es nicht im Arbeitsver-trag, muss auch vorgeschriebene Dienstkleidung vom Arbeitnehmer bezahlt werden. Anders ist es bei Schutzkleidung, die muss der Arbeitgeber stellen und zudem deren Reinigung über-nehmen. Denn Schutzkleidung ist vorgeschrieben, sie soll vor Ge-sundheitsgefahren schützen und Arbeitsunfälle verhindern. Dazu zählen auch Schutzbrillen oder Si-

cherheitsschuhe. Entstehen an der Schutzkleidung Schäden, muss der Arbeitgeber auch für deren Repa-ratur aufkommen. In Großküchen oder im medizinischen Bereich be-steht zudem die Pflicht, Hygiene-kleidung zu tragen.

Was kann der Arbeitgeber vorschreiben?

Doch was können Arbeitgeber ne-ben der Tragepflicht für Schutz-kleidung vorschreiben? Das Erscheinungsbild. Obwohl der Ar-beitnehmer das Recht hat, sich sei-nem persönlichen Geschmack nach zu kleiden und zu schminken, hat der Arbeitgeber ein Weisungsrecht. Insbesondere wenn Kundenkontakt

vorherrscht, darf er mitbestimmen. Ist die Bluse einer Mitarbeiterin bei-spielsweise zu anstößig und zeigt zu viel Haut, kann der Vorgesetzte ihr verbieten, diese zu tragen. Kei-ne Probleme dieser Art kommen auf, wenn sich alle Mitarbeiter von vornherein an die Corporate Fashi-on halten müssen. Übrigens: Kleidung, die ausschließ-lich im Beruf getragen wird, kann ein Arbeitnehmer als Werbungs-kosten von der Steuer absetzen. Bei typischer Arbeitskleidung kann sogar die Reinigung steuerlich gel-tend gemacht werden. Kann die Arbeitskleidung allerdings auch im privaten Bereich getragen werden, wird vom Finanzamt in der Regel nichts gezahlt.

64Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

SONDERTHEMAVERLAGSVERÖFFENTLICHUNG BRANDSCHUTZ & ARBEITSKLEIDUNG

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IB Wagner GmbH | Lateinschulgasse 17 | 94469 Deggendorf Tel 0991 - 2909 841 | Mail [email protected] | Web www.ibtw.de

IB Wagner

Bayern, des samma mirWir sind ein bayernweit tätiges Ingenieurbüro mit der Spezialisierung auf die Brandschutz- und Tragwerksplanung mit Sitz in Niederbayern. Wir erstellen für unsere Kunden genehmigungsfähige Pläne, Berechnungen und Nachweise.

Brandschutzplanung Tragwerksplanung

Wie für den Ernstfall rüsten?Brandschutz ist für Unternehmen sehr wichtig. Er sollte nicht nur baulich und technisch auf dem neuesten Stand gehalten werden. Auch die Mitarbeiter sollten im Ernstfall schnell und mit Bedacht reagieren können, um einer größeren Katastrophe aus dem Weg zu gehen.

Schon ein fehlerhaftes Gerät kann ei-nen Brand auslösen. Die verursach-ten Schäden gehen laut Deutscher Versicherungswirtschaft jährlich in die Milliarden. Auch wenn man gut abgesichert ist, sollte der Brand-schutz im Betrieb dennoch ein wich-tiges Thema und kein notwendiges Übel sein. Denn viele Firmen geraten nach einem Brand in Schieflage. Mit-arbeiter und Kunden wandern ab und Marktanteile gehen verloren. Firmen haben dafür zu sorgen, dass der Brandschutz in den Ar-beitsstätten eingehalten wird. Die-se vorherrschende Schutzpflicht

gegenüber der Mitarbeiter kann auch an Führungskräfte übertra-gen werden. Die Vereinbarung muss allerdings schriftlich festge-legt werden, um wirksam zu sein. Jeder Mitarbeiter trägt zu einer po-tenziellen Gefahr oder Sicherheit bei. Daher ist es wichtig alle Be-schäftigten einer Brandschutzun-terweisung zu unterziehen. Sinnvoll ist es Brandschutzbeauftragte zu ernennen. Diese Mitarbeiter wer-den dann besonders geschult, um wichtige Kenntnisse im Bereich des Brandschutzes und der Brandsi-cherheit zu erhalten. Sie sind es in

der Regel, die gemeinsam mit ei-nem externen Experten-Büro ein Brandschutzkonzept erarbeiten. Darin sind Brandschutzmaßnah-men, aber auch Fluchtwege und Pläne für den Ernstfall festgelegt. Diese orientieren sich an den gel-tenden Bestimmungen des Arbeits-schutzgesetzes und der Brand-schutzverordnung. Ist das Konzept fertig erarbeitet, wird es den Mit-arbeitern präsentiert, damit sie die Verhaltensregeln einhalten können. Denn ein Brand kann überall ent-stehen. Egal ob im Büro, in der Pro-duktionsstätte oder auf dem Bau.

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65Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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Schon ein fehlerhaftes Gerät kann ei-nen Brand auslösen. Die verursach-ten Schäden gehen laut Deutscher Versicherungswirtschaft jährlich in die Milliarden. Auch wenn man gut abgesichert ist, sollte der Brand-schutz im Betrieb dennoch ein wich-tiges Thema und kein notwendiges Übel sein. Denn viele Firmen geraten nach einem Brand in Schieflage. Mit-arbeiter und Kunden wandern ab und Marktanteile gehen verloren. Firmen haben dafür zu sorgen, dass der Brandschutz in den Ar-beitsstätten eingehalten wird. Die-se vorherrschende Schutzpflicht

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Daher ist die Organisation des Brandschutzes unabdingbar. Dabei gilt es, individuell auf das Unterneh-men zugeschnittene Maßnahmen zu treffen, die vorab festgelegt wer-den können. In dem Rahmen wird zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht, um Schutzziele zu defi-nieren und Brandrisiken aufzude-cken. Im nächsten Schritt werden die Maßnahmen geplant.

Maßnahmen, die Leben und Existenzen retten

Dabei fällt meist auf, dass der bauliche Brandschutz überar-beitet werden muss. Er soll dafür sorgen, ein ausbrechendes Feu-er möglichst gering zu halten und ein Übergreifen der Flammen auf andere Abteilungen oder Gebäu-deteile verhindern. Beim Neubau oder der Brandschutzsanierung

von Betriebsgebäuden gibt es da-her feste Einbauten, die eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit besit-zen. Beispielsweise Brandschutz-tore oder -türen. Ergänzt werden die baulichen Brandschutzmaß-nahmen durch den technischen Brandschutz. Er muss im Ernstfall greifen und die Mitarbeiter warnen, wenn ein Brand ausgebrochen ist. Dazu gehören Brandmeldeanla-gen oder Brandmelder, die manuell oder automatisch bei Rauch oder Hitze reagieren. Außerdem fallen dringend notwendige Löschde-cken und Feuerlöscher unter den technischen Brandschutz. Ebenso Rauchmelder, Rauch- und Wärme-abzugsanlagen oder Löschanlagen und Rettungsleitern. Daneben ist es wichtig, betrieb-lichen Brandschutz zu betreiben. Er sieht vor, Sicherheitsrisiken in technischen und betrieblichen Ab-

läufen zu reduzieren oder sie bes-tenfalls ganz auszuschalten. Dazu gehört zunächst das Aufdecken von Brand- und Explosionsgefahren im Betrieb, aber auch die Installation von Schutzanlagen gegen Blitz und Überspannung. Zudem sollten am gesamten Betriebsgelände Ret-tungszeichen und Rettungspläne gut einsichtlich angebracht wer-den, um Notausgänge und Flucht-wege zu kennzeichnen. Die technischen Brandschutzmaß-nahmen sollten durch eine Schu-lung der Mitarbeiter bezüglich des Verhaltens im Brandfall ergänzt werden. Darunter fallen wichtige Punkte wie das Eindämmen des Brandes, sich selbst nicht in Ge-fahr zu bringen und natürlich Ver-letzten zu helfen. Im Grunde sollte jeder Mitarbeiter wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Das gilt schon bei der Meldung des Brands, eben-so bei der sicheren Benutzung des Fluchtwegs oder einer Fluchtleiter, die einen ins Freie bringt. Bei der Beschäftigung von Fremd-firmen im eigenen Betriebsgebäu-de, wie etwa Reinigungsfirmen, müssen auch diese in die geltenden Sicherheitsvorschriften und Verhal-tensweisen eingewiesen werden. Am Ende der ausgearbeiteten und umgesetzten Maßnahmenpläne steht dann eine Brandschutzübung, bei der noch mögliche Defizite auf-gedeckt werden können.

Feste Einbauten wie Brandschutztüren sorgen dafür, ein ausbrechendes Feuer möglichst gering zu halten und ein Übergreifen der Flammen aufandere Bereiche zu verhindern.

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66Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

Was zeichnet für Sie den „Wirtschaft-Standort“ Niederbayern besonders aus? Gastronomisch ist Niederbayern für mich traumhaft. Niederbayern öffnet für uns Gastronomen viele frische saisonale Möglichkeiten. Wir haben Donaufische, Kartoffeln vom Nachbarn, frischen Spargel, Fleischsorten mit Herkunft und frische Schwammerl.

„Zwitschern“ Sie doch mal: Warum sollte ich als Gast zu Ihnen kommen? Der Chef kocht noch selbst. Wie bei Oma, aber mit modernem Touch. Dazu Süffiges vom Arcobräu, Wohlfühlatmosphäre, Gemütlichkeit und der Preis passt auch!

Bierbratl und Burger, Tradition und Moderne, Starkbier statt Stern. Ist das Ihr Konzept? Genauso ist es. Langsam wachsen, am Boden bleiben und zufriedene Gäste, das ist mein Motto. Das Publikum ist gemischt: Jung und Alt, Arbeiter neben Anzugträger und Stammtische sowieso. Bei uns sind alle willkommen, auch mal nur auf ein Bier. Ansonsten zählen bei uns Qualität, Modernität und Saisonalität.

Sie dürfen sich einen Gast aussuchen: Wem aus Politik, Film, Sport oder sonst woher würden Sie welches Gericht auftischen? Ich würde mir den Erfinder der „Mooser Liesl“, unseren Brauereidirektor Holger Fichtel aus Moos, aussuchen. Auftischen würde ich Wurstsalat mit Bauernbrot und natürlich ein süffiges „Mooser Liesl“, weil des Miteinanda so guad is.

Als Chef vom Plattlinger Preysinghof hat er sich im Kabel 1-TV-Wettbewerb „Mein Lokal, Dein Lokal“ den

Sieg erkocht. Welche Zutaten gibt Markus Schiefeneder in den „Unternehmerkochtopf“, um mit bayerischer

Wirtshaustradition erfolgreich zu sein und zu bleiben?

Herausgeber/Verlag IHK für Niederbayern in Passau Nibelungenstraße 15 94032 Passau Telefon: 0851 507-0 [email protected] www.ihk-niederbayern.de

Redaktion Kirstin Deschler, M. A. Verantwortliche Redakteurin Telefon: 0851 507-235 [email protected]

Hermann Haydn, M. A. Telefon: 0851 507-307 [email protected]

Silvia Schuh Redaktionsbüro Telefon: 0851 507-251 [email protected]

Layout Nicole Huber, IHK Mate Crnković, www.mc-corporateart.de

Druck Donaudruck GmbH Kloster-Mondsee-Straße 14 94474 Vilshofen an der Donau Telefon: 08541 9688-0 [email protected]

Anzeigen/Mediaberatung Michaela Helldobler Telefon: 08541 9688-35 [email protected]

Die „Niederbayerische Wirtschaft“ ist das offizielle Mitteilungsblatt der In dus trie- und Handelskammer (IHK) für Niederbayern in Passau. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt  im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.

Erscheinungsweise: 11 x jährlich. Erscheinungstag dieser Ausgabe: 1. April 2019 Auflagenhöhe: ca. 33.000

Die mit Namen oder Zeichen versehenen Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der IHK wieder.

Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Sämtliche Rollenbezeichnungen gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.

Datenschutzhinweis nach DSGVO Die Pflichtinformationen nach der Datenschutz-grundverordnung für IHK-zugehörige Unterneh-men erhalten Sie unter www.ihk-niederbayern.de/datenschutz-unternehmen

IMPRESSUM

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Moment mal ...

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67Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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68Niederbayerische Wirtschaft • 04/2019

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