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NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Date post: 05-Jan-2017
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AKTUELLE MODELLVORSTELLUNGEN DEUTSCHLAND ERFAHREN Das winterliche Weserbergland im Hobby Optima T65 HFL CONCORDE CRUISER A 791 RL BUROW OMAN CHAUSSON KORUS 637GA SOUND & NAVIGATION FORSTER I 738 EB Vollintegrierter mit Einzelbetten zum attraktiven Preis CARAVELAIR ALLEGRA 475 Tourer mit tollem Raumgefühl & hoher Praxistauglichkeit ZUBEHÖR-SPEZIAL: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL Sound of Earth: Wale, Gletscher, Bergseen & Traumstrände 04.2016 PROFI- CHECK PREMIERE PROFI- CHECK PREMIERE Im Netz: www.camp24.com www.camp24magazin.com Städte-Trip MÜNCHEN 59 Tipps in 48 h 4 1 9 0 2 3 1 6 0 2 9 0 9 0 4 Österreich: 3,30 € · Schweiz: 5,20 SFr · Frankreich: 3,95 € · Italien: 3,95 € Spanien: 3,95 € · Benelux: 3,50 € · Finnland: 4,50 € · Dänemark: 30 DKR APRIL · AUSGABE 118 · 2,90 EURO NUR 2,90 €
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Page 1: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

AKTUELLE MODELLVORSTELLUNGEN DEUTSCHLAND ERFAHRENDas winterliche Weserbergland im Hobby Optima T65 HFLCONCORDE CRUISER A 791 RL BUROW OMANCHAUSSON KORUS 637GA

SOUND & NAVIGATION

Österreich 4,60 € · Schweiz 8,00 CHF · Frankreich 5,40 € · Benelux 4,70 € Spanien 5,40 € · Italien 5,40 € · Finnland 5,95 € · Schweden 57,00 SEK

Norwegen 57,00 NOK · England 3,60 £ · Dänemark 44,00 DKK

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CARAVELAIR ALLEGRA 475Tourer mit tollem Raumgefühl & hoher Praxistauglichkeit

4 1 9 7 2 3 4 7 0 4 0 0 5

1 0

ZUBEHÖR-SPEZIAL:

NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL Sound of Earth: Wale, Gletscher, Bergseen & Traumstrände

04.2016

PROFI-

CHECK

PREMIERE

PROFI-

CHECK

PREMIERE

Im Netz: www.camp24.com www.camp24magazin.com

Städte-TripMÜNCHEN59 Tipps in 48 h

4 1 9 0 2 3 1 6 0 2 9 0 9

0 4

Österreich: 3,30 € · Schweiz: 5,20 SFr · Frankreich: 3,95 € · Italien: 3,95 €Spanien: 3,95 € · Benelux: 3,50 € · Finnland: 4,50 € · Dänemark: 30 DKR

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NEUSEELAND TEIL 1 . DIE SÜDINSEL

Schon der alte Goethe wusste: »Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen.« Und genauso empfanden wir unsere Welt-Umrundung, die uns in sieben Wochen von Frankfurt über Singapur und Sydney zu Neuseelands Nord- und Südinsel und nach einem Abstecher auf Hawaii und Sightseeing in Los Angeles wieder zurück nach Hause brachte. Neuseeland liegt schließlich am anderen Ende der Welt, da sollte der Weg dorthin unbedingt mit zum Ziel gehören.

Text & Fotos: Kathrin Kern

REISEN & ERLEBEN

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Page 5: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Tour-GuideNEUSEELANDab Seite 44

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NEUSEELAND | SÜDINSEL

Page 6: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Fast 19.000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Frank-furt und Christchurch, dem Startpunkt unserer Neu-seeland-Rundreise. Um die langen Flugstrecken abwechslungsreicher zu gestalten und die Zeitverschie-

bung von 12 Stunden langsam auf unseren Körper wirken zu lassen, machen wir einen Zwischenstopp und besichtigen den Stadtstaat Singapur. Mit elf Millionen ausländischen Touristen zählt die Tropen-Metropole zu den zehn meist besuchten Städ-ten der Welt. Am nächsten Tag besteigen wir wieder den Flieger und lassen uns von den anmutigen Flugbegleiterinnen der Sin-gapur Airlines mit asiatischen Speisen verwöhnen. Nächste Sta-tion des Inselhoppings: Australien! Sehr große Insel – 22 Mal so groß wie Deutschland.

Wir landen im Südosten, in der Millionenstadt Sydney, und ha-ben bereits Konzertkarten für das legendäre Opernhaus in der Ta-sche. Wie gesagt, der Weg ist das Ziel und das wollen wir mit allen Sinnen genießen. Doch bereits hier in Australien heißt es: Auf-passen! Linksverkehr! Damit die vielen ausländischen Besucher nicht gleich als Fußgänger überfahren werden, steht an jedem Zebrastreifen deutlich sichtbar geschrieben „look right“ – also beim Überqueren der Straße nicht links-rechts-links schauen, wie auf dem europäischen Festland, sondern immer zuerst nach rechts, denn von da kommt der Verkehr auf der linken Fahrspur.

TÜRKIS IST DIE ALLES ÜBERSTRAHLENDE FARBE So langsam wächst dann aber die Sehnsucht, das Hotelbett ge-gen einen gemütlichen Schlafplatz im Reisemobil einzutau-schen. Wir machen einen letzten kleinen Hopser von Australien nach Neuseeland und landen auf der Südinsel, die zwar größer ist als die Schwesterinsel im Norden aber lediglich von etwa ei-ner Million Menschen bewohnt wird. Eine ideale Vorausset-zung, um sich auf einsamen Straßen in traumhafter Landschaft an den Linksverkehr zu gewöhnen. In Christchurch klappt die Übernahme des Mietmobils reibungslos. Die größte Stadt der Südinsel war im Februar 2011 von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Noch immer sind die Schäden mitten im Zentrum deutlich sichtbar und wir sind froh, schnell raus aus der Stadt und rein in die Natur zu steuern. Den ersten Abend ver-bringen wir auf einem idyllischen Campingplatz am türkisgrü-nen Lake Tekapo. An seinem Ufer steht die kleine Steinkirche „Zum guten Hirten“, über deren bescheidenem Altar ein weites Fenster den Blick auf den Gletschersee freigibt.

Unsere weltgereiste CAMP24-Autorin,

Dr. Kathrin Kern

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REISEN & ERLEBEN

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Links oben: Das 1973 von Queen Elisa-

beth II. eröffnete Sydney Opera House ist

UNESCO Weltkulturerbe und das Wahr-

zeichen der mit 4,63 Millionen Einwoh-

nern größten Stadt Australiens

Darunter: Zebrastreifengebrauchsanwei-

sung: Nicht für die Einheimischen, son-

dern für die jährlich rund 2,5 Millionen

ausländischen Touristen

Rechts oben: Eingerahmt von goldfarbe-

nem Tussockgras, die 1935 aus Feldstei-

nen errichtete Kirche des guten Hirten

mit malerischem Blick über den See

Unten: Die Anfahrt zum schneebedeck-

ten Aoraki/Mount Cook bietet spektaku-

läre Ausblicke

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NEUSEELAND | SÜDINSEL

Page 8: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Oben: Der 83 Quadratkilometer

große Lake Tekapo speist zwei

kleine Wasserkraftwerke;

sein Name leitet sich aus der

Sprache der Maori von »taka«

für Schlafmatte und »po«

für Nacht ab

Unten links: Nur bei Ebbe

sichtbar: Der Maori-Legende

nach sind die etwa 5 Millionen

Jahre alten und bis zu 2,2 Meter

messenden Boulder versteinerte

Lebensmittelkörbe

Mitte rechts: Königsalbatrosse

leben meist monogam und

werden bis zu 60 Jahre alt;

leider sind sie durch die

Langleinenfischerei bedroht

Unten rechts: Unterhalb des

1869 erbauten Leuchtturms

lebt neben zahlreichen

Seevögeln eine große Kolonie

von Neuseeländischen Seebären

rund um die vorgelagerten

Felsen, den Nuggets

REISEN & ERLEBEN

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Page 9: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Türkis ist auch die bestimmende Farbe des nächsten Fahr-tages. Die wilde, einsame, abgeschiedene Landschaft der Süd-insel ist geprägt von den Southern Alps, dem parallel zur West-küste verlaufenden Gebirgszug mit dem 3.724 Meter hohen Aoraki/Mount Cook. Der höchste Berg Neuseelands grüßt uns mit schneebedeckten Gipfeln und seinem intensiv blaugrün ge-färbten Gletschersee. Die Parkplätze am Ufer bieten sich natür-lich für idyllische Picknick-Pausen im Reisemobil an.

Egal, wo man sich in Neuseeland befindet, man ist nie wei-ter als 128 Kilometer vom Meer entfernt. So machen wir auf dem Weg nach Süden einen kurzen Abstecher zum Strand, wo die Moeraki Boulders dekorativ im Sand liegen. Die riesigen nahezu perfekt runden Steinkugeln wurden durch Erosion geformt und sind teilweise durch Calcit-Einlagerungen auffällig gelb gefärbt.

Unser nächstes Ziel ist die Halbinsel Otago, wo wir die einzige Königsalbatros-Kolonie weltweit auf Festland besuchen wollen. Die Vögel haben eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern und tun uns den Gefallen, über unserem Ausflugsboot ein paar Runden zu drehen. Es weht eine steife Brise und das ist auch gut so. Der Kapitän berichtet, dass am Vortag bei windstillem Wetter den Albatrossen die Thermik zum Fliegen fehlte und sich kein einziger in die Lüfte erhob. Glück gehabt!

Weiter geht unsere Reise entlang der Küste zur Südspitze der Insel. Wir passieren die Studentenstadt Dunedin, deren Zent-rum von vielen ehrwürdigen Häusern geprägt wird. Der 1906

eröffnete Bahnhof soll das am meisten fotografierte histori-sche Gebäude Neuseelands sein. Keine Frage, auch wir lassen die Kamera klicken und nehmen das hübsche Bild als Erinne-rung mit nach Hause.

Eine Fahrstunde später zeigen die Catlins ihre schroffe Schön-heit. Diese zerklüftete Küstenlandschaft lockt uns mit dem Nug-get Point, an dem ein ausgesetzter Leuchtturm hoch über der to-senden Brandung seinen Dienst tut. Auch der südlichste Punkt unserer Reise liegt an diesem Küstenabschnitt. Von hier aus sind Äquator und Südpol fast gleich weit entfernt. Allerdings lassen die Temperaturen und das wechselhaft raue Klima eher vermu-ten, dass wir der Antarktis schon recht nahe sind. So drehen wir bei und rollen ab jetzt dem 5.140 Kilometer entfernten Äquator entgegen. Hier ist also der Wendepunkt!

Wir haben auf dieser Tour noch nicht viele Neuseeländer kennen gelernt, einfach deshalb, weil das Land so dünn besie-delt ist und fast kein Verkehr auf den Straßen herrscht. Die Men-schen, mit denen wir Kontakt hatten, waren sehr hilfsbereit,

„Hier ist also der Wendepunkt!“

NEUSEELAND | SÜDINSEL

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liebenswürdig, very british und unkompliziert. Hauptsächlich treffen wir Schafe, denn auf jeden Einwohner kommen etwa zehn dieser Wollknäuel. Das bedeutet 40 Millionen Schafe! Meist haben sie grandiose Weideplätze, oft mit unverbauba-rem Wasserblick.

Auch die olivgrünen Papageien, die uns auf dem Weg zum Milford Sound bei jeder kleinen Pause aufs Autodach hüpfen, machen uns Freude. Diese frechen Keas leben in den alpinen Re-gionen der Südinsel Neuseelands und können auch im Schnee überwintern, während fast alle ihrer Artgenossen in den war-men Tropen zu Hause sind. Keas gelten als besonders neugierig und technisch versiert. Daher ist kein geschlossener Rucksack und kein Dichtungsgummi vor ihnen sicher.

ROBBEN, DELFINE UND EXTREMSPORTIn Milford besteigen wir ein Schiff, mit dem wir den 15 Kilome-ter langen Fjord bis hinaus zur Tasmansee befahren. Rings um uns herum ragen die Felswände bis zu 1.200 Meter in die Höhe. Der Fjord liegt in einer der regenreichsten Gegenden der Erde. Deshalb nehmen wir die aufziehenden Wolken gern in Kauf und sind einfach nur dankbar, dass es trocken bleibt.

Als wenn die spektakuläre Landschaft nicht schon Fotomo-tiv genug gewesen wäre, aalen sich zwischendurch Robben auf Felsen am Ufer und immer wieder ruft der Kapitän: „Delphine in Sicht!“ Rings um uns herum stürzen Wasserfälle von den senk-rechten Wänden des Fjords herab. Die Landschaft an der West-küste der Südinsel erinnert wirklich sehr an Norwegen – wenn man sich die Robben und Delphine wegdenkt!

Neuseelandurlaub ist Aktivurlaub. Man kann wandern, vom Wasserflugzeug aus die Landschaft bestaunen, Bungee jumpen, Speedboat fahren, Gleitschirm fliegen und vieles mehr. Auf un-serem Weg zur Abenteuerhauptstadt des Landes fahren wir wieder einmal begeistert durch eine landschaftlich unfassbar

schöne Gegend. Ohne Verkehr in sanftem Auf und Ab rollen wir tiefenentspannt entlang des Lake Wakatipu bis nach Queens-town. Hier wurde das Bungee-Springen 1988 erfunden, von ei-ner Hängebrücke über den Shotover-River. Wagemutige Zeitge-nossen können sich am Knöchel an ein elastisches Gummiband binden lassen und stürzen sich dann kopfüber hinunter in den Canyon. Die Profis der Firma AJ Hackett sind in der Lage, das Seil so exakt einzustellen, dass die Springer vorher entscheiden kön-nen, ob sie ins Wasser eintauchen wollen und wenn ja, wie weit.

„Rings um uns herumstürzen Wasserfälle von

den senkrechten Wändendes Fjords herab.“

REISEN & ERLEBEN

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Page 11: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Links oben: Viele Gelege der

verbliebenen 15.000 Keas

werden von Possums gefres-

sen – noch bis 1970 wurden

die intelligenten Bergpapa-

geien wegen ihrer Übergriffe

auf Schafe verfolgt

Darunter: Entlang dem kur-

vigen Auf und Ab am Lake

Wakapitu lassen wir in der

grandiosen Natur die Seele

baumeln und genießen die

Fahrt in vollen Zügen

Oben rechts: Das salzige

Meerwasser des Milford Fjor-

des wird von einer Schicht

Süßwasser überdeckt und

bietet aufgrund der daraus

resultierenden Lichtverhält-

nisse Lebensraum für Flora

und Fauna der Tiefsee

Unten: Das Gebiet um den

380 Meter tiefen Lake Waka-

pitu ist Zentrum des Extrem-

sports wie Bungee-Jumping,

Jetbootfahren, Klettern oder

Fallschirmspringen

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NEUSEELAND | SÜDINSEL

Page 12: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Oben: Mit einer Länge von etwa 80 Kilometern ist

der Lake Wakatipu der längste See Neuseelands

und schenkt uns traumhafte Aussichten beim

gemütlichen Cruisen

Mitte links: Nicht nur theoretisch kann man

sich nach dem Brunch vom Bob’s Peak mit dem

Gleitschirm wieder nach unten fliegen lassen

Unten rechts: Gutes Schuhwerk, geeignete Kleidung

und etwas Kondition sollte man mitbringen, wenn

man an einer Führung über den Franz-Josef-

Gletscher teilnimmt

REISEN & ERLEBEN

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Page 13: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Wer keine dieser adrenalintreibenden Aktivitäten braucht, um seinem Tag einen Kick zu geben, der kann auch ganz gelas-sen mit der Seilbahn auf den Hausberg Bob‘s Peak gondeln und im Panorama-Restaurant beim Brunch die Aussicht genießen.

Am nächsten Tag fällt es wieder schwer, Abschied zu nehmen, doch wir wollen ein gutes Stück weiter gen Norden. Es gibt prak-tisch nur eine einzige Straße, die vom Landesinneren hinaus an die Westküste führt, dazwischen sind Berge und Seen und gran-diose neuseeländische Landschaft.

Unser erster kleiner Zwischenstopp heißt Arrowtown, eine alte Goldgräberstadt, die zu einem bekannten Touristenort umgestaltet wurde. 1862 war hier das erste Gold gefunden wor-den, heute wird mit goldenen Kreditkarten bezahlt. Die his-torischen Gebäude sind erhalten, aber im Inneren findet man nun Shops mit hochwertigen neuseeländischen Produkten und Souvenirläden.

Und dann kommen wir ihnen immer näher, den weltbe-rühmten Gletschern der Westküste. Fox Gletscher und Franz Jo-sef Gletscher ziehen jedes Jahr Tausende von Urlaubern in ihren Bann, die sich bei einem Hubschrauber-Rundflug ins ewige Eis bringen lassen. Leider ist die Westküste der Südinsel auch das mit Abstand regenreichste Gebiet Neuseelands, und so sehen wir die blauen Eismassen zunächst vor lauter Nebel gar nicht. Doch wozu sind wir mit einem Reisemobil unterwegs? Auf ei-nem Parkplatz sitzen wir gemütlich das schlechte Wetter aus.

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Page 14: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Als der Berg sich endlich zu enthüllen beginnt, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Gletscher, bis wir der hunderttausend Jahre alten bläulich gefärbten Gletscherzunge ganz nah sind.

Der nächste Übernachtungsplatz heißt nicht umsonst „West-port“ – von dort aus führt noch ein kleines Stichsträßchen gen Norden an der Küste entlang aber eigentlich ist hier Schluss! Wir müssen uns nun wieder ostwärts über die Berge schlagen und das ist vielleicht auch ganz gut so.

Nach Westen fallen die zum Teil 3.000 Meter hohen Süd-alpen innerhalb von nur 50 Kilometern auf Meeresniveau ab. Durch dieses starke Gefälle regnet sich ein Großteil der Wol-ken auf dieser Seite des Gebirges ab, was zu der typischen Re-genwald-Vegetation führt – und zu unserem zweiten heftigen Regentag in Folge. Wie gut, dass wir auf praktisch allen Cam-pingplätzen funktionell eingerichtete Großküchen mit Aufent-haltsräumen vorfinden.

Ein extra schöner Zwischenstopp der nächsten Tagesetappe sind die „Pancake Rocks“. Vom Parkplatz aus kann man entlang der Steilküste wandern, mit phänomenaler Aussicht auf die pfannkuchenartig aufgeschichteten Sandsteinformationen. In Neuseeland wartet hinter jeder Kurve ein anderes spektakulä-res Naturphänomen oder Nervenkitzel auf teilweise in den Fels gehauener Fahrbahn. Viel Platz bleibt da nicht für den Gegen-verkehr. Manchmal fragen wir uns, wieviel unsere „Festplatte“ im Kopf eigentlich noch aufnehmen kann.

So langsam haben wir nun die Südinsel umrundet und sind in Kaiteriteri angekommen, Der Ort ist bekannt für seine aus-

gedehnten Sandstrände und geht auf eine Maori-Siedlung zu-rück. Geschützt von drei Seiten bot die Bucht einen idealen Ort, um sich gegen Feinde zu verteidigen. Für uns ist es einfach ein idealer Ort, um so richtig Urlaubsfeeling aufkommen zu lassen. Wieder haben wir eine andere Klimazone erreicht. Hier, an der Nordspitze der Südinsel, scheint die Sonne das ganze Jahr über und zaubert ein wahrhaft tropisches Klima.

Weite Teile dieses Küstenabschnitts sind nicht durch Straßen erschlossen, und so kann man nur auf dem Seeweg in die klei-nen Buchten des Abel Tasman Nationalparks gelangen. Mit ei-nem Katamaran lassen wir uns mitten hineinbringen in die ur-waldartige Vegetation. Der Kapitän setzt uns aus und verspricht, uns in ein paar Stunden aus einer anderen Bucht wieder abzuho-len. Dazwischen liegt der „coastal track“, ein Küstenwanderweg mit traumhaften Aussichten. Hier gibt es kein Handy-Netz, keine Imbissbuden, nur goldgelbe Strände und karibisch grünes Meer.

Am nächsten Tag wollen wir unsere Rundreise über die Südin-sel Neuseelands mit einem Bootsausflug zum „whale watching“

„Wieder haben wir eine andere Klimazone

erreicht.“

REISEN & ERLEBEN

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Page 15: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Oben links: Die 200 Regentage ver-

dankt der Regenwald vor allem den Roa-

ring Forties – starken westlichen Win-

den, die auf dem 40. Grad südlicher

Breite nur dreimal auf Land treffen

Oben rechts: Seismischer Druck hob

Kalksedimente und Tonmineralien einst

aus dem Meer; die bizarre pfannkuchen-

stapelartige Form der Pancake Rocks

entstand durch Schichtverwitterung

Mitte links: In der Golden Bay bei Kai-

teriteri schlugen die Maori 1642 die ers-

ten Europäer, den niederländischen

Entdecker Abel Tasman und seine Be-

satzung blutig in die Flucht

Darunter: Jetzt bloß kein entgegenkom-

mendes Fahrzeug! Ausweich- oder Ran-

gier-Manöver sind auf der in den Felsen

verlaufenden Straße schier unmöglich –

es bliebe nur der Rückwärtsgang

Rechts unten: Granitklippen, kleine

Buchten mit Sandstränden und türkis-

farbenes Wasser bei 2.200 Sonnenstun-

den eingebettet in ursprünglichen Wald:

Das ist der Abel-Tasman-Nationalpark

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NEUSEELAND | SÜDINSEL

Page 16: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Oben links: Die modernen

Katamarane der Anbieter

wurden speziell für

Walbeobachtungen gebaut

und sind mit besonders

leisen Motoren und wie

Reisemobile mit Toiletten-

Tank ausgestattet

Mitte links: Die Krönung

dieses emotionalen

Ausflugs: Die Fluke eines

ausgewachsenen Pottwals

beim Abtauchen für immer

per Foto verewigt

Unten rechts: Die Einfahrt

auf die Fähre meistern wir

mit gemischten Gefühlen;

aber wie immer bedeutet ein

Abschied auch Freude auf

das Neue – auf zur Nordinsel!

REISEN & ERLEBEN

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Page 17: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

krönen. Kaikoura ist einer der besten Plätze der Welt, um Pottwale zu sehen. Ganz selten fällt der Festlandsockel so steil ab wie hier. Schon nahe des Ufers bildet eine 1.000 Meter tiefe senkrechte Fels-wand einen Unterwassercanyon, der ideale Lebensbedingungen für die Wale schafft. Mit einem Schnellboot geht es hinaus in die Bucht. Ein professioneller Späher sucht den Horizont nach Walen ab und ortet mit einem speziellen Hörrohr ihre Geräusche. Wir hal-ten den Atem an und starren auf die spiegelglatte See. Irgendwo da draußen soll ein 20 Meter langer und 60 Tonnen schwerer Mee-ressäuger sein … unser Späher kann bereits seine typischen Klick-laute vernehmen. Und dann ist es so weit! Die Fontäne schießt in die Höhe, der Koloss taucht auf! Ein unvergeßliches Erlebnis!

DIE MUSIK UNSERES PLANETENAuf den T-Shirts, die wir hinterher als Andenken kaufen, steht geschrieben: „The earth has music for those who listen.“ Die Erde hat Musik für die, die genau hinhören.

Wir hören nun wahrscheinlich die Musik der Erde, und das Ausatmen der Wale und all diese Eindrücke kann uns keiner mehr nehmen.

Von hier aus geht unsere Reise mit der Fähre über die „Cook Strait“, eine der windigsten Wasserstraßen der Welt, hinüber zur Nordinsel. Aber das ist ein neues Kapitel, in dem die Erde brodelt, Maori tanzen und wir den Gott des Waldes treffen – in Teil 2 unserer Neuseeland-Reportage. |

NEUSEELAND

Nins Bin Die neuseeländische Antwort auf unsere gute alte Pommesbude. Mit dem Unter-schied, dass hier keine frittierten Kartoffeln, sondern fangfrische Langusten mit Zitro-nenspalten serviert werden. Der Kult-Imbiss direkt an der Küstenstraße etwa 15 Autominuten nördlich von Kaikoura besteht aus einem Wohnwagen, ein paar Picknickti-schen und schier endlosem Strand. Die orangefar-benen Krusten-tiere sind das einzige, was auf der Speise-karte steht. Je nach Größe zu einem Preis von 60 – 90 NZ$ zu ha-ben. Wenn man das Kartenlesegerät weit genug zur Tür hinaus-hält, kann man sogar mit Kreditkarte bezahlen.

Lost Gypsy Gallery Ein kleines verstecktes Juwel im rauen Küstengebiet der Catlins ist die „Lost Gypsy Gallery“. Das Künstlercafé mit seinem Garten voller Dinge, die man noch nie gebraucht hat und auch nie brauchen wird, liegt direkt an der Straße bei Papatowai. Ein alter grüner Bus wurde zu dem Café umgebaut und erlaubt nur artigen Kindern den Zutritt. Kein Wunder! Es sind so viele bewegliche und bewegte Fundstü-cke ausgestellt, dass auch Erwachsene wieder zu Kindern werden. Eine schöne Einkehrmöglich-keit! Spaß und Unterhaltung garantiert!

Seeohr Die Paua Muschel aus den klaren Gewässern rund um Neuseeland ist genau genommen gar keine Mu-schel, sondern eine Meeres-schnecke. Aus den Schnecken-schalen von intensiv blauer und grüner Far-be wird zauber-hafter Schmuck hergestellt, der je nach Lichteinfall in vielen Schattierungen schimmert.

TIPPS

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NEUSEELAND | SÜDINSEL

Page 18: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

DEUTSCHE BOTSCHAFT NEUSEELANDWellington 90 – 92 Hob-son Street, Thorndon, 6011 Wellington Tel.: +64 4 473 60 63 E-Mail: [email protected] Botschaft ist telefonisch er-reichbar: Montag bis Donners-tag von 7:30 bis 16:30 Uhr; Frei-tag von 7:30 bis 15:00 Uhr. In dringenden Notfällen außer-halb der Dienstzeiten über den Bereitschaftsdienst (Tel.: +64 21 651 987), auch per SMS möglich.

Honorarkonsul der Bundes­republik Deutschland SüdinselTheodor Kurt Giesen Honorarkonsul Christchurch 5 Wairarapa Terrace, Christchurch Tel.: +64 3 344 62 70 E-Mail: [email protected]

ANREISEEs sind mehr als 18.300 Kilometer Luftlinie von Deutschland nach Neuseeland. Entsprechend lange dauert der Flug, 25 bis 30 Stunden

im Durchschnitt. Es gibt viele Rei-sevarianten mit Stopps im Wes-ten der USA oder Kanada, am Per-sischen Golf oder in Australien. Am bekanntesten sind wohl die Zwischenaufenthalte in Hong-kong oder Singapur, die man für ein oder zwei Übernachtungen nutzen kann. Die meisten Eu-ropäer betreten in Auckland im Norden das erste Mal neuseelän-dischen Boden und reisen mit In-landsflügen weiter. In Auckland muss man dafür den Shuttle-Bus für das Inlandsterminal nehmen.Wer gleich auf die Südinsel möchte, kann zum Beispiel mit Emirates fliegen. Ab Ham-burg, Düsseldorf, Frankfurt oder München geht es zwei- bis dreimal täglich in das Emi-rat am Golf und von dort ein-mal täglich nach Christchurch. Hin- und Rückflüge pro Per-son gibt es schon ab 1.500 Euro, beispielsweise unter www.airnewzealand.de.Egal wo man letztlich landet, von zu Hause aus lässt sich problem-los ein Reisemobil buchen, das dann am Flughafen bereitsteht.

Achtung: Ab zehn bis zwölf Stun-den Zeitunterschied reagiert der Körper mit Jetlag. Für die Einreise bis zu einer Aufenthaltsdauer von drei Monaten reicht ein Reisepass.

ZOLLEs gelten außerordentlich strenge Einfuhrbestimmungen für Le-bensmittel und andere pflanzli-che und tierische Produkte, die ein Risiko für die indigene Flora und Fauna des Landes darstellen könnten. Achtung: Neuseeland führt eine Biokontrolle durch: Ob Obst oder auch nur Bordverpfle-gung, selbst verschmutze Wan-derschuhe bringen Ärger (www.biosecurity.govt.nz/enter). Rei-sende sind verpflichtet, bei der Einreise alle als Risiko in Frage kommenden Produkte bezie-hungsweise Gegenstände zu de-klarieren. Neben Dingen des per-sönlichen Bedarfs sind Waren im Wert von bis zu 700 NZD (rund 420 Euro) erlaubt. Bei der Ausreise gibt es ebenfalls strenge Ausfuhr-beschränkungen für einheimi-sche Tiere, Pflanzen und Gegen-stände, die älter als 50 Jahre sind.

Und unbedingt daran denken, auch die Bestimmungen zu be-achten, die für die Länder gel-ten, in denen man Zwischen-stopps macht.

BESONDERE VERKEHRS­BESTIMMUNGEN, DER STRASSENZUSTAND …Offiziell benötigt wird ein inter-nationaler Führerschein oder ein heimischer mit englischer Übersetzung. Dann kann es im gemieteten Reisemobil losgehen – natürlich im Linksverkehr. Die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen beträgt 100 km/h, innerorts 50 km/h. Zu schnel-les Fahren wird rigoros geahn-det. Autobahnen sind nur in Großstadtregionen zu finden, ansonsten gibt es Haupt- und Landstraßen. Die Südinsel hat zahlreiche Berg- und Passstraßen, diese sind oft einspurig und haben häufig Bo-denwellen. Und es gibt häufiger als in unseren Gefilden Tiere – Schafherden, aber auch Possums und Vögel – auf der Fahrbahn. Tanken sollte man im Süden mit

Auf dem Highway 1 entlang der Küste nach Kaikoura ergibt die herrliche Brandung mit dem schwarzen Lavastrand einen tollen optischen Kontrast

GUIDE NEUSEELAND TEIL 1 . DIE SÜDINSEL

Text: Eckhard Wittulski

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REISEN & ERLEBEN

Page 19: NEUSEELAND: DIE SÜDINSEL

Augenmaß – denn an Sonn- und Feiertagen steht man vor ver-schlossenen Zapfsäulen.… und wichtigPannenhilfe leistet landesweit der Automobilclub AA (Tel.: 0800/500 222, Mobil *222), für Mietfahrzeuge gibt es Ser-viceverträge, Mitglieder aus-ländischer Clubs erhalten eine kostenlose zeitweilige Mitglied-schaft. Dringend zu empfeh-len ist eine Unfallversicherung, da die neuseeländische Unfall-kasse nur beschränkt haftet.

FREEDOM CAMPING ACTAuch auf der Südinsel gibt es viele schön gelegene Camping- und Stellplätze (motor camps), oftmals mit voll ausgestatte-ten Küchen und guten sanitären Einrichtungen.Da die Neuseeländer schlechte Erfahrungen mit freiem Cam-pen (freedom camping) ge-macht haben, gibt es seit 2011 strenge Regeln hierfür. Wer da-gegen verstößt, zahlt schnell mehrere hundert Euro. Unbe-dingt zu beachten ist die Zer-tifizierung des Reisemobils als „self contained“ mit entspre-chender Plakette. Diese Mobile besitzen dann eine Toilette und

einen Schmutzwassertank, ausgelegt für drei Tage.

ÖFFNUNGSZEITEN Die Ladenschlussbestimmun-gen sind liberal, Kernzeiten sind Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 17.30 Uhr, Freitag bis 20.00 Uhr und Samstag bis 13.00 Uhr. Supermärkte haben oft die ganze Woche bis 20.00 Uhr, Banken Montag bis Freitag von 9.00 bis 16.30 Uhr geöffnet.

GESUNDHEIT Die medizinische Versorgung entspricht dem hiesigen Stan-dard, erste Anlaufstelle sind Allgemeinärzte (kurz GP). Selbstverständlich sollte eine Auslandskrankenversicherung vorhanden sein. Besondere Imp-fungen sind nicht notwendig. Je-doch kommen in einem Viertel aller Wasserläufe „unsichtbare“ Parasiten vor, die anhaltenden Durchfall verursachen können.

NOTRUF UND AUSKÜNFTELandesweite Notrufnummer für Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen: 111Sperr­Notruf für Bank­, Kredit­ und Mobilfunkkarten: +49 116 116

Auskünfte jeglicher Art gibt es zentral bei der Touristinforma-tion in Wellington unter Tel.: +64 4 462 8000 und in den i-si-tes, den Besucherzentren, die es in nahezu allen größeren Orten gibt. Dort ist auch kostenloses Kartenmaterial erhältlich.

TELEFON/INTERNETSinnvoll ist es, für die Aufent-haltsdauer eine Prepaid-Karte zu kaufen; dann laufen die Kosten nicht aus dem Ruder (Roaming). Derzeit günstigster Anbieter ist Skinny Mobile, der mit einfachen Volumenpaketen zwischen 0,25 und 1,39 NZD pro Minute telefo-nieren nach Deutschland wirbt.Generell sind, ausgenommen in den Städten, die Internetverbin-dungen im Süden schlechter als im Norden. In Schluchten, Tä-lern und langen Überlandstre-cken geht oft nichts. In Cafés oder ähnlichem gibt es oft Hot-spots, die aber meist schwach ausgelegt sind. Terminals auf Campingplätzen sind häufig vor-handen, aber kostenpflichtig.

EINKAUFENWie hierzulande gibt es große Supermarktketten, z. B. „Pack and Save“ oder „New World“.

Unbedingt auf Rabatte und Tankgutscheine achten. Dane-ben existieren sehr viele „Tante-Emma-Läden“ („Dairies“) mit al-len wichtigen Lebensmitteln und langen Öffnungszeiten – aber na-türlich wie bei uns: etwas teurer.

WÄHRUNG UND PREISEDie Währung ist der NZ-Dollar, Untereinheit Cent. Für einen Euro bekommt man etwa 1,65 NZD, der Kurs schwankt. Kreditkarten wer-den nahezu überall akzeptiert. Die Preise nähern sich immer weiter unserem Niveau an. Für 30–40 NZD kann man schon recht gut essen gehen, der dazu-gehörige Wein kostet noch ein-mal dasselbe. Ein Bier liegt bei 6–14 NZD, der Kaffee bei 4–6 NZD. Nachfolgend weitere Beispiele:

Nudeln, 500 g 1,15 Euro

Reis, 1 kg 1,75 Euro

Käse, 500 g 5,75 Euro

1 l Milch (im Tetra Pack) 1,27 Euro

Brot, 750 g 2,40 Euro

Nutella, 400 g 4,00 Euro

Marmelade, 375 g 2,05 Euro

Schinken (Ham) 2 x 50 g 1,80 Euro

Margarine, 500 g 0,95 Euro

Salz, 300 g 0,95 Euro

Saft, 1 l 1,20 Euro

Kiwis, 1 kg 2,40 Euro

Die Neuseeländer haben einfach Platz, überall liegen Parkplätze direkt am Wasser; Wege zu Aussichtspunkten ermöglichen die Sicht auf die unbeschreiblich schöne Landschaft

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NEUSEELAND | SÜDINSEL

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SOUVENIRSNicht lachen: Aber T-Shirts mit Neuseeland-Motiven oder den eigenen Sportaktivitäten gel-ten als DIE Souvenirs vom an-deren Ende unserer Welt. Popu-lär sind aber auch Schnitzereien aus heimischen Hölzern, als Klassiker gelten verschlungene Topfuntersetzer. Und Heitiki, Amulette mit Figuren aus der Maori-Mythologie. Besonders auf der Südinsel wird viel mit der hier ursprünglich vorkom-menden Jade gearbeitet, diese ist an der West Coast zu finden.Hinzu kommen natürlich Woll-sachen aus Merino-Wolle, ein Beitrag zum Naturschutz sind Produkte aus einem Merino-Possum-Seide-Mix.

KUNST & KULTURNeuseeland war eine der letz-ten Gegenden der Erde, die von Menschen besiedelt wurde. Die Māori waren die ersten – ver-mutlich im 13. Jahrhundert –, bevor im 18. Jahrhundert die Engländer kamen. Die Schnitz-, Tätowier- und Jadekunst der Maori wird noch heute gepflegt, ebenso deren Kultur. Aber auch alle anderen Einwanderer wie Chinesen oder Inder feiern ihre

Feste. Der Südteil der Südinsel zum Beispiel ist vornehmlich schottisch geprägt. So soll es in Neuseeland mehr Dudelsäcke geben als in Schottland.

WIRTSCHAFTBis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Neusee-land ein Agrarstaat, in dem ein Großteil der Einwohner in die-sem Segment arbeitete. Mit Ab-stand wichtigster Handels-partner war Großbritannien. Inzwischen ist Neuseeland eine Industrienation mit ei-nem freien Markt, die mit ande-ren westlichen Nationen kon-kurrieren kann und zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaf-ten der Welt zählt. Neuseeland ist relativ arm an Bodenschät-zen, an Metallen werden ledig-lich Eisensand, Gold und Sil-ber abgebaut. Seit Beginn der europäischen Besiedlung ist die Landwirtschaft in Form der Schafzucht ein wichtiges Standbein. Neben der Tierzucht spielen auch Obst- und Gemü-seanbau eine große Rolle, wo-bei die Kiwifrucht zweifellos am erfolgreichsten ist. Von be-sonderer Bedeutung für die

neuseeländische Wirtschaft ist auch der Tourismus. Di-rekt oder indirekt hängt nach Schätzungen der neuseeländi-schen Regierung jede zehnte Arbeitsstelle im Land vom Tou-rismus ab. Neuseeland zählt mehr als zwei Millionen tou-ristische Besucher pro Jahr und gilt als sauberer und grüner Abenteuerspielplatz. War doch der durchschnittliche Neusee-land-Urlauber bis vor einigen Jahren Rucksacktourist oder Bungeejumper.

FLORA & FAUNASeit etwa 70 Millionen Jahren ist Neuseeland isoliert und hat deshalb eine außergewöhnli-che Natur- und Tierwelt mit Ar-ten, die nur hier vorkommen. So hat sich lediglich hier der letzte direkte Nachfahre der Dinosaurier, die Brückenechse Tuatara, in ihrer Urform erhal-ten. Es gibt über 200 heimische Vogelarten, darunter der Nati-onalvogel, der Kiwi. Die kleins-ten Pinguine der Welt, die nur 25 Zentimeter hohen Blue Pen-guins, sind eine Augenweide und Menschen gewöhnt. Be-sonders einzigartig auf der Südinsel ist die Alpenflora; 85

Prozent der Pflanzen sind auch hier endemisch. Sicherlich tra-gen dazu auch die sehr hohen Niederschläge an den Neusee-ländischen Alpen bei, deren 17 Gipfel jeweils eine Höhe von über 3.000 Metern aufweisen. Die Wälder der Südinsel sind „immergrüne“ Südbuchenar-ten. In den neun Nationalparks auf der Südinsel wird die Natur gehegt und gepflegt.

KULINARISCHESDie neuseeländische Küche ist so international wie die Völ-kermischung. Es gibt viel Ge-müse, Fisch und Fleisch, wie im Hangi – das Maori-Mahl mit Fleisch und Gemüse, in der Erde drei bis vier Stunden gegart, für Touristen begleitet von ei-ner Kulturshow; oder die klei-nen Fische im Süden, Whitebit genannt. Eingebettet werden sie in Pfannkuchen oder Ome-lettes. Als Nachtisch vielleicht eine Pavlova? Die Baisertorte mit Sahne und frischen Früch-ten hat es in sich. Besonders be-liebt ist auch alles, was sich auf die Hand nehmen lässt – ob Fish and Chips, Sushi oder indisches Curry. Dazu gibt es unzählige einheimische Biersorten oder

Auch die kristallklaren Bachläufe im Abel-Tasman-Nationalpark werden von den

extrem hohen Jahresniederschlägen in den Neuseeländischen Alpen gespeist

Crayfish fangfrisch vom Langusten-Imbiss, direkt zwischen dem Meer und der Straße

gelegen auf einfachen Holzbänken und -tischen serviert: Gibt es etwas Leckereres?

REISEN & ERLEBEN

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einen der mittlerweile sehr be-kannten und geschätzten neu-seeländischen Weine. Auf mehr als 20.000 Hektar werden, auch im Süden, Reben geerntet.

SPEZIELLES FÜR KINDERGeschützte Strände, spezielle Barbecue Areas und die Holiday Parks mit kinderfreundlichen Einrichtungen: Es gibt eine große Auswahl. Gerade in den vielen Regional- und National-parks stehen wahre Schmuck-stücke von Besucherzentren, die äußerst kindgerecht sind – mit Spiel- und Kuschelecken und speziellen Ausstellungen. Das Zentrum am Aoraki/Mount Cook ist hierfür beispielhaft. Besonders zu achten ist auf das extrem strömungsreiche Meer: Also mit Kindern nur an be-wachte Strände gehen. Der Son-nenschutzfaktor sollte 30 oder höher sein, die UV-Strahlung ist erheblich.

BARRIEREFREIHEITStandard und Gesetzgebung entsprechen unseren Verhält-nissen. So sind die Wanderwege entsprechend kategorisiert, ob sie für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Weitere Auskünfte gibt es in den Tourismusbüros vor Ort.

GUT ZU WISSENDie Südinsel ist knapp 1.000 Ki-lometer lang, die Westküste un-terscheidet sich markant von der Ostküste, da der Gebirgsrie-gel der südlichen Alpen als Hin-dernis für die vorherrschenden Westwinde wirkt. So treffen die Tiefdruckgebiete praktisch un-gehindert auf die steilen Hänge der Westküste und regnen sich dort aus. Mit 1.500 Sonnenstun-den gibt es im Fjordland im Mit-tel etwa so viele Sonnenstunden wie in Großbritannien. Die Tem-peraturen sind ausgeglichen. Die Ostseite der südlichen Al-pen einschließlich der Binnen-täler ist kontinentaler geprägt. Mit um die 2.100 Sonnenstun-den, geringeren Niederschlä-gen und extremeren Tempera-turunterschieden kann es dank

Föhnwinden im Sommer häu-fig 30, im Extremfall 40 Grad heiß werden. Und das Wetter kann schnell umschlagen. Dar-auf sollte man sich bei längeren Wandertouren einstellen.

WETTER CHRISTCHURCH

TAGE

S M

AX. I

N °C

NACH

T M

IN. I

N °C

SONN

ENST

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TAG

REGE

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E

WAS

SER

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Jan 23 12 7 14 10

Feb 21 11 7 15 8

Mrz 20 10 5 14 9

Apr 17 7 5 14 10

Mai 14 3 4 13 12

Jun 11 2 4 12 13

Jul 10 1 4 11 13

Aug 12 2 5 10 11

Sept 13 4 6 11 10

Okt 17 7 6 11 10

Nov 19 9 7 12 7

Dez 22 10 7 13 8

CAMPING­ UND STELLPLÄTZEKalkoura 69 Beach RoadGPS 42.23373092, 173.40438276Tel.: 03 – 3196275www.alpine-pacific.co.nz [email protected]

Oamaru Chelmer Street 30Oamaru 9400GPS: 45.5491568, 170.57233172WTel: 0800-280202Fax: 03 434 7662 www.oamarutop10.co.nz [email protected]

Invercargill 77 McIvor Road RD 6 InvercargillGPS: 46.36433708, 168.356293466°1’9,6” N/ 17°17’2,1”WTel.: 64 3 215 9032Fax: +64 3 215 [email protected]

IM INTERNETwww.newzealand.com/de/motorhomes/www.neuseelandfurdeutsche.comwww.in-neuseeland.de/sued-insel.php

APPSCampermateNZ DOC Campsite

BUCHDuMont Reise-Handbuch Rei-seführer Neuseeland: mit Ex-tra-Reisekarte; 504 Seiten; DU-MONT REISEVERLAG; 24,99 Euro; ISBN: 9783770177707

PROGRAMMTIPPIn der ZDF Mediathek gibt es drei aktuelle TerraX-Dokumen-tationen, jeweils knapp 45 Mi-nuten lang: „Neuseeland – Phö-nix aus der Asche“ vom 7.2. sowie „Abenteuer Neuseeland“, Folge 1 und 2 vom 13.2.2016. |

Christchurch

Kaikoura

Kaiteriteri

Dunedin

Queenstown

Nugget Point

Westport Pancake Rocks

Milford

Lake Tekapo 79

6

7

73

8

6

63

1

6

1

94 90

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