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NATUR NABU Saarland, Antoniusstr. 18, 66822 Lebach SCHUTZ · Unten: Lydia Güdelhöfer, Gudrun Rau...

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Magazin des NABU Saarland e.V. Ausgabe 3/2013 NABU Saarland, Antoniusstr. 18, 66822 Lebach SCHUTZ NATUR im im NATUR Euro 3,50 SCHUTZ Saarland Saarland Schutz von Schutzgebieten: Werden die Orchideen wieder blühen? Unser Wald: Waldzustand und Waldkalkung Verbandsarbeit im NABU: Schaffen und feiern
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Magazin des NABU Saarland e.V.

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Redaktionsschluss für die 30-Jahre-Jubiläums-NiS

ist der 1. September 2013.

Falls Sie Geschichten um die NiS kennen, lassenSie es uns wissen.

Die NiS-Redaktion freut sich auf Ihre BeiträgeKontakt: Ute-Maria Meiser,

Tel. 0 68 25 / 94 03 00

2/2013 NiS

NiS-Sommer-Themen3 Inhalt und plötzlich

4 Open-Air-Desaster am BostalseeMassenhaft Müll und Fäkalien im Naturschutzgebiet

5 Naturschutznachrichten25 Jahre NABU Weiskirchen-LosheimNeues „Wohngebiet” in Orscholz

6 NaturschutznachrichtenSaarland tritt Netzwerk gentechnikfreier Regionen beiWandertag biologische Vielfalt

7 Zweite „Urwaldkids-Gruppe des NABU Riegels-bergMitmach-Aktion: 1 x 1 für die Bienen

8 Stunde der Gartenvögel 2013 im Saarland

9 Vogelzug im Frühjahr 2013Zugstau durch widrige Wetterlage

10 Ausgebremste Frühlingsgefühle bei den AmphibienZukunft in unseren Händen, Artenhilfsprojekt Steinkauz

11 Natur im Nutzungsstress

12 Waldzustandsbericht 2012Von Entspannung keine Rede

14 NaturschutznachrichtenUnterwegs in Sachen WaldOffizieller Startschuss für das Alt- und Totholz-Projekt des NABU Saarland

15 Projektstudie:Förderung von auentypischen Vogel- und Amphibienarten im Hochwaldvorland

16 Umweltverschmutzung und Waldkalkung

19 Eine alarmierende Bestandsaufnahme des „Patienten Wald”

20 Zehn Jahre „Schmetterlings-NETZ” im Saarland

22 „Quo Vadis” StreuobstEin Bericht aus der Zukunft

24 Veranstaltungen im Saarland

3

Das Saarland zeichnet sich – noch – durcheine, verglichen mit zahlreichen anderen Bun-desländern, relativ günstige Situation für vieleArten und Biotoptypen aus. Dies ist demUmstand naturräumlicher Gegebenheiten,einer an den Grundsätzen der naturgemäßenWaldwirtschaft ausgerichteten Bewirtschaf-tung der Wälder und den wenig fruchtbarenBöden, die eine intensivere landwirtschaftli-che Bewirtschaftung kaum ermöglichen,geschuldet.

Dennoch, die Zeichen eines Trendwechselssind auch hier unverkennbar: Die Lebensge-meinschaften der Fließgewässer erfüllen fastnirgends den gesetzlich verlangten guten öko-logischen Zustand. Zu hoch sind punktuelleund diffuse Nährstoffeinträge aus Abwasseranlagen und der Land-wirtschaft – zu schlecht die strukturelle Güte der meisten Bäche. DieAmphibien des Offenlandes finden fast nur noch in Rohstoffabb-auflächen eine Bleibe. Bei den Tagfaltern gehen zunehmend mehrFlächen im Grünlandbereich verloren.

Wer nun glaubt, dass unser Schutzgebietsnetz diesen Trend auchnur annähernd aufzuhalten vermag, irrt: Immer mehr Flächen ver-abschieden sich, und dies leider fast unbemerkt, aus ihrer ehemali-gen naturschutzfachlichen Wertigkeit. Kaum Personal zur Eva-luierung, kaum Geld, dem aktiv und wirkungsvoll entgegenzuwir-ken, so die immer wieder benutzte Begründung.

Überhaupt, die Landesregierung steht unter dem Zwang, Perso-nal und Mittel stetig zu reduzieren, also scheint man sich mit demVerwalten gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen zubegnügen?! Dabei gibt es nach wie vor Möglichkeiten, auch unterdiesen Rahmenbedingungen Akzente für die saarländische Arten-vielfalt zu setzen.

Da wären, zum Beispiel, die in Aussicht stehenden EU-Mittel dernächsten Förderperiode. Diese gilt es nicht nach dem Gießkannen-prinzip zu verteilen, sondern gezielt zur Unterstützung gesetzlicherVerpflichtungen im Bereich des Erhaltes der Biodiversität und desErreichen-Müssens eines guten ökologischen Zustandes unsererGewässer einzusetzen.

Bei der anstehenden Ausweisung der Verordnungen für dasSchutzgebietsnetz Natura 2000 muss als Richtschnur nicht ein mög-lichst großer Konsens mit konterkarierenden Nutzungsinteressengesucht werden, sondern das Optimum für die Arten, derentwegendas Gebiet unter Schutz gestellt werden soll. Also auch keine Angel-fischerei und Jagd in Vogelschutzgebieten zu sensiblen Zeiten! Dieskostet kein Geld, sondern "nur " Mut und wird unser Prüfstein fürdie Ernsthaftigkeit, mit der hier im Land Naturschutz betrieben wird,sein.

Ein kostenloses Bekenntnis wird auch bei der zwingend erfor-derlichen Änderung des Jagdgesetzes und der -Ausbildungsinhaltebenötigt. Das Verbot von giftiger Bleimunition, des Abschusses vonHaustieren und weiterer tier- und waldfreundlicher Regelungensind Verbände übergreifende Forderungen, die schon zu lange aufihre Umsetzung warten.

Was wir im saarländischen Natur- und Artenschutz end-lich benötigen, sind Akzente!

Ihr Ulrich Heintz, Landesvorsitzender

plötzlich

NiS 3/20134

Der Naturschutzbund (NABU) Saarland zeigt sich schockiertüber die katastrophalen Auswirkungen des Open-Air-Wochen-endes, Ende Juni, auf Natur und Landschaft am Bostalsee, vorallem jedoch auf das dortige Natur- und Vogelschutzgebiet,das sogar dem europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000angehört. Scharen von Fans hatten es mangels ausreichendersanitärer Anlagen und wegen der ausgerechnet in diesemsensiblen Bereich fehlenden Besucherlenkung vorgezogen,ihre Notdurft in den benachbarten Naturschutzflächen zu ver-richten.

„Wir befürchten nachhaltige negative Auswirkungen aufdie wertgebenden Arten und Lebensraumtypen, zumal wiruns gerade in der sensibelsten Jahreszeit sowohl hinsichtlichder Tier- als auch Pflanzenwelt befinden“, so der NABU-Lan-desvorsitzende Ulrich Heintz. Die Unmengen an menschlichenExkrementen stellten zudem ein hygienisches Risiko für dieQualität des Bostalsees als Badegewässer dar. Besonders ärger-lich sei der Umstand, dass es bereits im Rahmen vergangenerGroßveranstaltungen zu erheblichen Beeinträchtigungen,aber auch Lösungsvorschlägen, gekommen sei, die allerdingstrotz behördlicher Anordnung vom Veranstalter weitestge-hend ignoriert worden seien.

„Ein 20 000 Euro teures Veranstaltungskonzept, das zusolch desaströsen Auswirkungen in einem EU-Schutzgebietführt, ist dem Steuerzahler nicht zu vermitteln“, so Heintzweiter. Eine im Hinblick auf derartige Großveranstaltungenunverzichtbare und auch gesetzlich vorgeschriebene früh-zeitige Abstimmung mit den Naturschutzbehörden habe, auswelchen Gründen auch immer, nicht stattgefunden. Der Ver-anstaltungskalender in diesem Jahr lasse zudem weitere Über-griffe in die Schutzgebietsflächen befürchten, sofern nichtendlich ein Umdenken erfolge.

NABU fordert Konsequenzen aus Open-Air-Desaster am Bostalsee

Massenhaft Müll und Fäkalien imNaturschutzgebiet

Was hat gelitten?Konkret wurden auf der Roten Liste stehende Orchi-

deen in erheblichem Umfang niedergetreten oder abge-rissen und die nährstoffarmen, unter Schutz stehendenWiesenstandorte zumindest punktuell massiv mit mensch-lichen Ausscheidungen aufgedüngt - von Mikroben, hor-monell wirksamen Substanzen und Arzneimittelrückstän-den, die auf diese Art nahe am Badegewässer in die Umweltgelangt sind, einmal ganz abgesehen.

Bei den Orchideen handelt es sich um die GrünlicheWaldhyazinthe (Platanthera chlorantha), Rote Liste Saar-land 3 = gefährdet, und das Breitblättrige Knabenkraut(Dactylorhiza majalis), Rote Liste Saarland 2 = stark gefähr-det.

In europaweit geschützte Lebensraumtypen wurden zuempfindlicher Jahreszeit breite Pfade getrampelt, die imVogelschutzgebiet (!) brütenden Vögel sowohl durch denBühnenlärm selbst als auch durch ihre Notdurft verrich-tende Festivalbesucher beunruhigt, aufgescheucht odersogar von ihren Nestern vertrieben.

Da ein solches Umdenken, wie die vergangenen Jahre zei-gen, offensichtlich nicht durch Einsicht bei den Verantwort-lichen erreicht werden könne, fordere der NABU jetzt diezuständigen Behörden auf, über einen konsequenten Voll-zug des Ordnungs- und gegebenenfalls auch Strafrechts aufeine zügige Behebung der Missstände hinzuwirken.

Wendelin Schmitt, Landesgeschäftsstelle

Breite Trampelpfade - wo früher wertvolle Wiesen waren. Fotos: NABU Saarland

Wertvolle, seltene Arten wie die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha), Rote Liste Saarland 3 = gefährdet, und dasBreitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Rote Liste Saarland 2 = stark gefährdet, haben arg gelitten.

3/2013 NiS 5

Deine Umwelt. Dein Saarland. Dein EVS.

Zählen Sie auf uns!Alle 52 saarländischen Kommunen gehören zu un-

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die Abfälle von rund 1.000.000 Menschen. In

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Abwässer und erreichen so eine stete Verbesse-

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beim EVS, z. B. in Abfallanlagen und Kläranlagen,

in der Qualitätskontrolle, im Kundendienst und in

der Nachsorge stillgelegter Anlagen – für 1 Ziel:

Die Umwelt zu schützen und lebenswert zu erhalten.

Mehr Infos gibt’s unter: www.evs.de

Neues „Wohngebiet” in Orscholz

Eine Spende des Naturschutzbeauftragten von Beschund NABU-Mitglied Günter Leuck ermöglichte ein kleinesWohngebiet für den „NABU Dreiländereck“, das der Tier-und Vogelwelt zugutekommt.

Walter Freis und Fabian Leuck unterstützten Bau undMontage der insgesamt sieben Nistkästen für das kleineWohngebiet im idyllisch gelegenen Straußengehege ander Cloef in Orscholz. Die im Gehege lebenden Straußebeobachteten die Montage der kleinen Wohnlandschaftfür Bilche, Meisen, Finken und Fledermäuse mit Begeiste-rung. Die weitere Betreuung und Pflege übernimmt derNABU Dreiländereck gemeinsam mit Michaela und And-reas Büchel, die auch das Straußengehege betreiben.

Ein besonderer Dank gilt allen Beteiligten im Sinne desNatur-und Artenschutzes.

Günter Leuck, Perl-Besch

25 Jahre NABUWeiskirchen-LosheimAm 2. Juni feierte die NABU-Gruppe Weiskirchen-Losheim

ihr 25-jähriges Bestehen und konnte bei strahlendem Son-nenschein im Wildpark Weiskirchen viele Gäste und Gratu-lanten zu diesem besonderen Jubiläum begrüßen, unter ande-rem die saarländische Umweltministerin und Schirmherrin derFeier Anke Rehlinger, den Bürgermeister der Gemeinde Weis-kirchen Werner Hero, den NABU-Landesvorsitzenden UliHeintz und die Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Huns-rück Gudrun Rau. In seiner Festrede bedankte sich Franz-JosefSchudell (Vorsitzender des NABU Weiskirchen-Losheim) fürdas ehrenamtliche Engagement der aktiven Gruppenmitglie-der, ohne das viele Aktionen nicht möglich wären. Dazu zählendie Betreuung des NABU-Naturgartens und der Biberreviere,die Pflege von Streuobstwiesen, der Einsatz für den Arten-schutz oder die Organisation von Fachexkursionen.

Eingebettet war die Feier in den Bauernmarkt, der zeit-gleich im Wildpark stattfand. In einem Ausstellungspavillonund an Infoständen der Ortsgruppe konnten sich die Besu-cher rund um das Thema Naturschutz informieren. Zudembestand die Möglichkeit an einer Vogelstimmenwanderungmit Rudi Reiter (Stellvertretender NABU-Landesvorsitzender)teilzunehmen, sich bei Rolf Klein über Vogelberingung zuinformieren oder sich bei der Ortsgruppe Tipps für den Nist-kastenbau zu holen. Für die kleinen Gäste bot die NAJU eineBastelaktion an und für das leibliche Wohl sorgte der NABUWeiskirchen-Losheim. Die Kolpingkappelle Steinberg rundetemit Musikeinlagen die Feier ab.

Monika Heinze & Helmut Harth

Oben: Anke Rehlinger und Franz-Josef SchudellUnten: Lydia Güdelhöfer, Gudrun Rau und Franz-Josef Schudell

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NiS 3/20136

Saarland tritt Netzwerk gentechnikfreier Regionen bei

Am 22. Mai wird alljährlich der Internationale Tag der Bio-logischen Vielfalt begangen. Dieses Datum wurde somit vonden Umweltministerinnen Anke Rehlinger (Saarland) undUlrike Höfken (Rheinland-Pfalz) sicher nicht zufällig gewählt,um den Beitritt der beiden benachbarten Bundesländer zumEuropäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen mit derUnterzeichnung der entsprechenden Erklärung zu besiegeln.Im Rahmen eines Besuchs der Bliesgaumolkerei in Ommers-heim sprachen die Ministerinnen von einem wichtigen Signalum Landwirtschaft, Lebensmittel und Wildpflanzen vor gen-technischen Verunreinigungen zu schützen. Frau Rehlingerkündigte zudem weiterführende Diskussionen über eine gen-technikfreie Großregion an, Frau Höfken forderte eine bes-sere Information der Verbraucher/-innen über Gentechnik imLebensmittelbereich durch eine EU-weite Produktkennzeich-nung.

Das 2003 gegründete Europäische Netzwerk gentechnik-freier Regionen hat sich neben der Ablehnung des Anbausgentechnisch veränderter Pflanzen zum Ziel gesetzt, für eineentsprechende Entscheidungsbefugnis der einzelnen Regio-nen gemäß dem Subsidiaritätsprinzip (Selbstbestimmung,Selbstverantwortung und Entfaltung individueller Fähigkei-ten) zu kämpfen, sowie für Maßnahmen gegen die Verun-reinigung konventionellen bzw. ökologischen Saatguts undauf dem Verursacherprinzip basierende Haftungsregeln. Mitden beiden Neuzugängen umfasst der Mitgliederkreis desNetzwerks nun 58 Länder und Regionen.

Sascha Heib, Spiesen-Elversberg

Am 19. Mai fand die bundesweite Zentralveranstaltungdes Wandertags zur biologischen Vielfalt in Losheim am Seestatt. Veranstalter war das Bundesamt für Naturschutz (BfN),dessen Präsidentin Professor Beate Jessel ebenfalls zu Gastwar. Trotz des wenig frühlingshaften Wetters ließen es sichinteressierte Besucher und bekannte Gäste, wie der Bundes-umweltminister Peter Altmaier, die Ministerpräsidentin desSaarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer, die saarländischeUmweltministerin Anke Rehlinger und der Bürgermeister derGemeinde Losheim Lothar Christ als Mitveranstalter nicht neh-men an dem vielseitigen Programm und Informationsange-bot teilzunehmen, das von regionaler Kulinarik über Info-stände zu Naturschutzthemen und Nordic Walking mit RosiMittermaier und Christian Neureuther bis hin zu einem Büh-nenprogramm mit Diskussionen und Live-Musik alles bot.

Der NABU-Naturgarten öffnete für interessierte Wande-rer seine Pforten und hatte auch einige Neuerungen vorzu-weisen, wie beispielsweise neu angelegte Hochbeete und eineneue Skulptur des saarländischen Künstlers Roland Hoffman.Die NABU-Gruppe Weiskirchen-Losheim informierte über ver-schiedene Bereiche des Naturgartens sowie über die Aktion„Wir gärtnern torffrei“ und bot eine warme Suppe, Kuchenund selbst gebackenes Brot aus dem Lehmbackofen des Gar-tens an. Die beiden BBV-Projekte des NABU „Alt- und Totholz-biozönosen“ und „Breitblättriges Knabenkraut“ waren eben-falls mit Infoständen vertreten, die BundesumweltministerAltmaier und BFN-Präsidentin Jessel auf ihrem von HelmutHarth (NABU Saarland) geführten Spaziergang durch denNaturgarten besuchten. Bundesumweltminister Altmaiernahm an diesem Tag auch seine Patenschaftsurkunde für dasBreitblättrige Knabenkraut, eine heimische und bedrohteOrchideenart, entgegen.

Auf Initiative des NABU präsentierten sich auch die Zweck-verbände Illrenaturierung, Wolferskopf und Bliesgau auf derLohe sowie die Bildungsinitiative für nachhaltige Entwicklungund die FÖJ’ler jeweils mit attraktiven Infoständen.

Monika Heinze, Team Alt- und Totholz

Bundesumweltminister Altmaier und BfN-Präsidentin Jessel amInfostand des BBV-Projektes „Alt- und Totholzbiozönosen“

Foto: Monika Heinze

Wandertag biologische VielfaltPolitprominenz wandert am Losheimer Stausee und

im NABU-Naturgarten

3/2013 NiS 7

Naturschutz-Nachrichten

Nachdem nun schon seit vier Jahren die RiegelsbergerUrwaldkids unter Leitung von Nicole Fournier das Gebiet umdas Forsthaus Neuhaus erkundet hatten und begeistert vonihren Erlebnissen im Wald zu Hause berichteten, war es ander Zeit eine weitere Gruppe für die nächste Generation zugründen - die Geschwisterkinder drängelten schon seit zweiJahren ...

Die Kinder für die neue Gruppe waren schnell beisammen,die Suche nach einer Leitung gestaltete sich etwas schwieri-ger. Schlussendlich konnte mit Esther Kunert jedoch einegeeignete und engagierte Fachkraft gefunden werden. DerNABU Riegelsberg freut sich sehr auf die Zusammenarbeit.Am 01.06.2013 war es dann endlich soweit, das erste Treffender „Neuen“ wurde mit einer kleinen Gründungsfeier began-gen. Zuerst ging es gemeinsam mit den „Großen“ und eini-gen Eltern zum Urwaldcamp. Bereits auf dem Weg dorthingab es von den „Erfahrenen“ viele Tipps für die „Kleinen“.

Zweite „Urwaldkids-Gruppe“ des NABU Riegelsberg

Der Naturschützer Karlheinz Richter aus Weiskirchen fin-det, dass jeder von uns etwas zum Überleben von Wild- undHonigbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten undsomit für mehr Natur in der Stadt- und Dorflandschaft tunkann und soll. Er ruft dazu auf, mindestens einen Quadrat-meter Fläche (gerne natürlich auch mehr) im eigenen Garten,der Wiese, auf Brachflächen, aber auch in Schulhöfen und auföffentlichen Grünflächen mit heimischen Blütenpflanzen ein-zusäen. Ob es sich um selbst gesammelte Wildsamen oder einegünstige Blumenwiesenmischung aus dem Gartengeschäfthandelt, ist egal. Hauptsache heimische Blumen, die den hei-mischen Insekten als Nahrung dienen. Außer der Aussaat unddem Angießen, bis die Pflanzen kräftig genug sind, um auchTrockenphasen zu überstehen, macht so ein Blumenbeet keineArbeit. Aber viel Freude: Die Blumen sind eine Augenweide,und die Insekten, die vom Nektarangebot profitieren, sindbesonders für Kinder interessant zu beobachten.

Ich habe es schon im vorigen Jahr ausprobiert und warüberrascht, welch seltene und farbenfrohe Gäste in meinerMini-Blumenwiese vorbei schauten: eine große blauschwarzeHolzbiene war dabei, eine violett-türkis schimmernde Gold-wespe, Hummeln in allen Größen und Streifenmustern und

Schön und pflegeleicht – das „Bienen-Beet“ (hier: Pfefferminze,Kornblume, Cosmea, Mohn und Ringelblumen)

Nach der ersten Kennenlern-Runde, in der die Leiterinnendie Regeln mit den „Neuen” besprochen hatten, starteten siein die nähere Umgebung.

Derweil arbeiteten die „Großen” an einer Vorführung, beider die „Kleinen” zeigen konnten, wie weit sie sich bereitsim Reich der Tiere auskennen. Danach wurden noch ver-schiedene Aktionsspiele gespielt, bei denen nicht alle Klei-dungsstücke sauber blieben. Während dieser Zeit hätten dieKinder sich auch mit Kuchen und Getränken versorgen kön-nen, die durch den Vorstand des NABU Riegelsberg bereit-gestellt wurden, sie waren aber zu sehr mit Rumtoben undRennen beschäftigt, so dass mehr für die Erwachsenen übrigblieb. In Zukunft werden sich beide Gruppen zeitgleich tref-fen, dann aber getrennte Wege durch den Wald gehen, umihre eigenen Erfahrungen zu sammeln.

Thomas Hinsberger, Riegelsberg

Machen Sie mit!

Aktion 1 x 1 für die Bienen

natürlich auch die ganz normalen, allen bekannten Honig-bienen, die in unseren meist standardisierten Agrar-Nutz-flächen immer weniger Nahrung finden.

Und das Schöne: die Blumen säen sich selbst aus, so dassnach einer Mahd im Spätherbst die Pflanzen im nächsten Früh-jahr erneut sprießen.

Elisabeth Frank-Schneider, Saarlouis

Foto

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NiS 3/2013

RangRangVor-jahr

VogelartGesamt-

zahl

Anzahl pro

Garten

1 (2) Haussperling 1485 5,48

2 (1) Amsel 1154 4,26

3 (4) Kohlmeise 1079 3,98

4 (6) Blaumeise 864 3,19

5 (7) Elster 714 2,63

6 (5) Star 679 2,51

7 (12) Rabenkrähe 629 2,32

8 (8) Buchfink 535 1,97

9 (3) Mauersegler 510 1,88

10 (10)Hausrot-schwanz

371 1,37

Der Lebensraum der Elster hat sich in den letztenJahrzehnten von der Feldflur in die Siedlungsbereicheverlagert, weshalb sie wesentlich mehr als früher vomMenschen wahrgenommen wird.Foto: NABU/Steffen Ziebolsky

Stunde der Gartenvögel 2013 im Saarland

Haussperling erobert Spitzenplatz zurück

Vom 9. bis 12. Mai dieses Jahres riefen bereits zum nun-mehr neunten Mal der NABU-Bundesverband und der Lan-desbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern zur großen deutsch-landweiten Gartenvogelzählung auf. Trotz – oder vielleichtgerade wegen – des verlängerten Brückentag-Wochenendes,sicherlich aber aufgrund einer eher zurückhaltenden Medien-resonanz, war die Beteiligung im Saarland jedoch nicht sohoch wie im vergangenen Jahr. Dennoch wurden in 271 saar-ländischen Gärten von über 400 Vogelfreunden mehr als11 000 Vögel gezählt. Im Bundesdurchschnitt hingegen wareine deutliche Steigerung gegenüber 2012 zu verzeichnen.Die Millionengrenze bei den gemeldeten Vogelzahlen wurdein diesem Jahr bundesweit erfreulicherweise deutlich über-schritten.

Im Saarland konnte der Haussperling erneut seinen Spit-zenplatz von der Amsel (Platz 2) zurückerobern, auf Bundes-ebene hingegen weiterhin behaupten. Die saarländischenRänge 3 bis 5 belegen Kohl- und Blaumeise sowie die Elster.Der Mauersegler indes taucht, unter anderem infolge derschlechten Witterung im Mai, erst auf Platz 9 auf, währender im letzten Jahr im Saarland noch auf Platz 3 zu finden war.Analog fiel die Mehlschwalbe, eine charakteristische Art unse-rer saarländischen Dörfer, von Platz 11 auf Platz 13 zurück,die auf Tierstallungen angewiesene Rauchschwalbe rutschtevon Platz 17 sogar noch tiefer auf Platz 23. Auf Bundesebeneist dieser Trend bei den beiden genannten Schwalbenartenjedoch nicht so deutlich feststellbar, sehr wohl aber beim Mau-ersegler.

Zurück in die saarländische Top Ten schaffte es in diesemJahr wieder die Rabenkrähe (Platz 7), während das Rotkehl-chen (Platz 12) nicht mehr unter den zehn im Saarland amhäufigsten beobachteten Arten vertreten ist. Damit findensich mit Elster und Rabenkrähe wieder zwei Rabenvogelartenauf den vorderen Rängen, die aufgrund ihrer Anatomie eben-falls selbst zu den Singvögeln zählen, jedoch immer wiederAnfeindungen ausgesetzt sind. Ein ungünstiger Einfluss die-ser Arten auf die Bestände unserer heimischen Gartenvögelist jedoch nicht gegeben, wie zahlreiche wissenschaftlicheUntersuchungen belegen. Jungvögel machen nur einen klei-nen Teil der Nahrung dieser intelligenten Tiere aus.

Analog zum Bundestrend hat auch im Saarland der Kern-beißer, ein großer Fink mit dickem Schnabel, deutlich zuge-legt. 2012 noch auf Platz 52 war diese Art in der jüngsten Zäh-lung deutlich stärker vertreten (Platz 33). Offensichtlich seiwegen der strengen Witterung ein größerer Teil dieser Vögelnoch bis in den Mai hinein in unseren milderen Gefilden geblie-ben, anstatt nach Norden zu ziehen, so der Vogelexperte desNABU-Bundesverbandes Lars Lachmann.

Die kompletten Ergebnisse der Frühjahrszählung 2013einschließlich der Vorjahre sind detailliert aufschlüsselbar nachBundesländern, Landkreisen und Vogelarten auf der Home-page der Aktion abrufbar: www.stunde-der-gartenvoegel.de.

Wendelin Schmitt, Landesgeschäftsstelle

Stunde der Wintervögel

Die nächste große Zählaktion des NABU am winterli-chen Futterhaus findet vom 3. bis 6. Januar 2014 statt. Am besten den Termin gleich vormerken.

8

3/2013 NiS9

Ab Mitte Februar kamen die ersten Kurzstreckenzieherzurück und wurden durch die lang andauernde Kältewellegestoppt. Kiebitze, Drosseln, Feldlerchen und Finken musstenwochenlange Zwangspausen einlegen und rasteten in großenTrupps im etwas milderen Südwesten Deutschlands. DieserVorgang wird allgemein als Zugstau bezeichnet.

Solche großen Ansammlungen von Zugvögeln waren mirseit über drei Jahrzehnten nicht bekannt geworden. Auf-merksame Naturfreunde konnten die Vogelschwärme in denmilderen Lagen des Saarlandes, insbesondere in den Auen,an vielen Stellen antreffen. Besondere Bedeutung bekamendabei grüne Wiesen oder mit Mist bestreute frisch gepflügteAckerflächen, da dort leicht Regenwürmer und Engerlinge zufinden waren.

Anfang März setzte infolge sonniger und milder Tage derHeimzug der Kurz- und Mittelstreckenzieher wie Kranich, Kie-bitz, Goldregenpfeifer, Bachstelze, Wacholderdrossel oderSingdrossel massiv ein. Doch ab dem 9. März geriet Deutsch-land am Südrand eines ausgedehnten, kräftigen Hochs überNordeuropa in den Zustrom teilweise sehr kalter, arktischerLuftmassen. Infolge der Kaltfront konnten bis Anfang Aprilgroße Vogelschwärme auf Wiesen und Feldern gesichtet wer-den. Im Internet konnte man die Beobachtungen beiOrnitho.de wochenlang verfolgen. Buchfinkenschwärmegemischt mit Bergfinken von über tausend Vögeln warenkeine Seltenheit. Bei Düppenweiler waren auf einem frischeingesäten Acker über 1 200 Buchfinken zu sehen. Besondersungewöhnlich für das Saarland waren die großen Kiebitz-schwärme mit bis zu über 500 Kiebitzen, oft mit einigen Gold-regenpfeifern dazwischen. Besonders beeindruckend warenauch große Vogelschwärme aus Wacholderdrosseln, Sing-drosseln, Rotdrosseln und Misteldrosseln. In Viehweiden beiDüppenweiler war etwa drei Wochen lang ein großer TruppWacholderdrosseln, zeitweise mit bis zu 50 Rotdrosseln undSingdrosseln gemischt, anwesend. Im gesamten Saartal bis

Schwemlingen rasteten in den Wiesenlandschaften solchegroßen Vogelschwärme.

Bachstelzen und Hausrotschwänze suchten häufig auf Mist-haufen und auf mit Mist eingestreuten Ackerflächen nachNahrung. Bei Schmelz waren auf einem frisch mit Güllegedüngten Acker über 50 Bachstelzen bei der Nahrungssu-che und stocherten im schwarzen Schlamm. Beeindruckendwaren auch Ansammlungen von 50 bis 100 Hausrotschwän-zen in Pferdekoppeln. Die Hausrotschwänze suchten wochen-lang zwischen den Pferdeäpfeln Nahrung. Auch von den weni-ger häufigen, in vielen Wiesenlandschaften ausgestorbenenSchafstelzen wurden regelmäßig Trupps gesichtet.

Die Langstreckenzieher waren von dem Zugstau übrigensnicht betroffen, da diese erst ab Mitte April bis Mitte Mai beiuns ankommen.

Besonders deutlich wurde während des Zugstaus die Bedeu-tung von Grünland für die Nahrungssuche und als Rastplatzder Vögel. Der weiter andauernde Grünlandumbruch hat somitauch für das Überleben von Zugvögeln in Krisensituationenkatastrophale Folgen.

Rudi Reiter, Beckingen

Vogelzug im Frühjahr 2013

Zugstau durch widrige WetterlageWir erinnern uns: Nach einem milden Winter kam im März ein Kälteeinbruch, der bis in den April anhielt.Während wir im Saarland noch glimpflich davon kamen, herrschten in weiten Teilen Mitteleuropas eisigeTemperaturen mit viel Schnee. Nicht planmäßig verlief dadurch der Vogelzug.

Selbst Rudi Reiter war erstaunt: Große Trupps von Kiebitzen konnte er in den mil-deren Auen im Saarland beobachten Fotos: Rudi Reiter

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Ausgebremste Frühlingsgefühlebei den Amphibien

Einen Stau gab es auch bei der Frühjahrswanderung derAmphibien. Um den Siebten, Achten März wurden die Tem-peraturen zweistellig, blieben nachts weit über dem Gefrier-punkt und Hunderte von Amphibien zogen los Richtung Laich-gewässer. Doch kurz darauf wurden ihre Frühlingsgefühleund der gefühlte Frühling bei den Amphibienschützern voneinem kräftigen Temperatursturz jäh unterbrochen. Frösche,Kröten und Molche verkrochen sich wieder, hier und da gefro-ren die frühen Laichballen. Gesperrte Straßenabschnitte wur-den wieder für den Verkehr freigegeben und es sah lange soaus, als würde diese Laichsaison komplett ausfallen. Ganzevier Wochen sollte es dauern bis Anfang April die Tempera-turen endlich passten, Regen fiel und die Sicherung der Nach-kommen bei Frosch & Co. weitergehen konnte. Eine nichtganz einfache Saison für die Zaunbauer, Zaunbetreuer undStraßenmeister. Da ist es gut, wenn die Zusammenarbeitklappt.

Wega Kling, Friedrichsthal

Steinkauzprojekt erhält UN Auszeichnung

Zukunft in unseren Händen,Artenhilfsprojekt Steinkauz

Um die Wiederansiedlung und weitere Verbreitung derkleinen Eule kümmert sich seit vielen Jahren der NABU Fechin-gen Kleinblittersdorf. 80 % des saarländischen Bestandes fin-det sich im Bliesgau. Aber auch dort muss gegen den Verlustund für die Schaffung natürlicher Lebensräume Überzeu-gungsarbeit geleistet und müssen verloren gegangene Brut-höhlen durch künstliche Nisthilfen ersetzt werden. Sicherungdes Lebensraumes Streuobstwiese durch Pflege, Nutzung undNeupflanzungen ist die Basis für stabilere Bestände des Stein-kauzes. Gleichzeitig gehören Streuobstwiesen zu den arten-reichsten Lebensräumen in unserer Landschaft. Eine breitePalette seiner Maßnahmen hat der NABU Fechingen-Klein-blittersdorf im Antrag an die Vereinten Nationen dargestellt.Diese zeichnen im Rahmen der seit 2011 bis zum Jahr 2020ausgerufenen UN-Dekade Biologische Vielfalt Projekte derMenschen aus, die sich für die biologische Vielfalt starkmachen. In einer kleinen Feierstunde konnte nun Umwelt-ministerin Rehlinger die begehrte Auszeichnung an Axel Hage-dorn überreichen.

Mehr Informationen zur UN-Dekade und zumSteinkauzprojekt: www.un-dekade-biologische-vielfalt.de, Ausgezeichnete Projekte.

Fasziniert von Amphibien: Dominik Weber mit Schülerinnenund Schülern der Saarbrücker Marienschule.

Foto: Wega Kling

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NiS 3/2013

3/2013 NiS 11

Im Hintergrund ein riesiges Spargelfeld, das zur Ernte derSpargelstangen zwischen den Hügelreihen freigepumpt wer-den muss. Vom Lehm verschmierte Saisonarbeiter stochernnach den spärlichen Spargelspitzen.

Hinter mir brummen in großen Fabrikhallen Maschinen.Die bereits üppig mit Industrie gesegnete Stadt Dillingen hattedort ihre letzten großen Saaraueflächen zu einem großenGewerbegebiet umgewandelt. Daneben die riesigen Indu-striehallen der Aluminiumfabrik. Vor der Alufabrik lärmen ineinem Pappelwäldchen Saatkrähen in einer Brutkolonie. Öst-lich zerschneidet die Trasse der B51 das Saartal und westlichder Saarkanal.

An so einem trüben Tag in gebeutelter Natur können leichtauch trübe Gedanken aufkommen. Dieser Zustand in der Land-schaft wird auch Kulturlandschaft genannt. Zwischen Gewer-beflächen, Maisäckern, der Kläranlage und der Staustufe:„Restnatur" in Form von Schilf im vernässten Bereich nebeneiner Auffüllung (außerhalb der Gewerbegebiete, wahr-scheinlich illegal), Weidenbüschen, Brennnesseln auf Schutthü-geln.

Als Naturfreund freut man sich, wenn dann mal ein Sumpf-rohrsänger oder ein Feldschwirl singt. Nördlich der Spargel-felder befindet sich eine Nasswiesenfläche als Viehweide, dienur deshalb nicht in einen Maisacker umgewandelt werdenkonnte, weil dort viel Wasser bei Regenfällen stehen bleibt,was in einer natürlichen Flussaue ein Normalzustand seinsollte. Überschwemmungen sind nur bei einem hundert-jährigen Hochwasser zu erwarten, da besteht aber noch Hoff-nung, da diese jetzt öfters auftreten.

Ehemalige Wiesen zwischen dem Beckinger Saaraltarm undDillingen sind fast alle zu Maisäckern umgewandelt. Der Saar-altarm (aktuell im Ausweisungsverfahren Natura 2000) hatdirekt neben dem Uferschilf einen Maisacker. Nördlich davonkonnte ein Grünlandstreifen durch die Naturlandstiftung gesi-chert werden. Am Altarm werden regelmäßig Angelplätze imSchilfufer freigeschnitten und geschottert. Zwei Drittel desAltarmes sind verlandet, da der Kondeler Bach hindurchfließtund bei jedem Starkregen große Sandmengen einträgt. Alt-arme verlanden irgendwann, das ist ihr natürlicher Werde-gang, aber nicht so schnell wie hier. Beim Altarm im EU-Schutz-gebiet wird eine illegale Angelbude betrieben. Am Ende desAltarmes befindet sich dann zur Abrundung der Kulturland-

schaft das nächste Gewerbegebiet, quer über den Altarmbrummt der Autoverkehr der B51 und auf der anderen Kanal-seite der ständige Lärm der A8.

Zahlreiche Spaziergänger und Jogger rennen oder mar-schieren über die Betonfeldwege dieser „idyllischen Kultur-landschaft“ zwischen Fabriken, Mais und Saarkanal, wahr-scheinlich, weil dieser Zustand im Saartal bereits als Norma-lität wahrgenommen wird. Der nächste Regen kommtbestimmt, denke ich beim Verlassen dieser Landschaft, undeines fernen Tages wird auch wieder die Saar frei fließen kön-nen!

Rudi Reiter, Beckingen

Natur im NutzungsstressMittwoch, 29.Mai, 16 Uhr; ich stehe im Regen an der Zufahrtsstraße zur Saarstaustufe Rehlingen. Dernasse Mai mit seinen üppigen Niederschlägen hat auch hier seine Spuren hinterlassen. Vor mir ein über-schwemmter oder besser formuliert, ein abgesoffener Maisacker. Ein Graureiher zieht 10 Meter vor mirRegenwürmer aus dem Schlamm; ein Flußregenpfeifer sucht daneben Nahrung. In der großen Wasserla-che schwimmen fünf Stockenten über absterbenden Maiskeimlingen.

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Graureiher sucht im „abgesoffenen” Maisacker Nahrung.Foto: Rudi Reiter

NiS 3/2013

Waldzustandsbericht 2012

Von Entspannung keine Rede!1986 geschah der bis dahin folgenschwerste bekannte Unfall im Rahmen der friedlichen Nutzung derAtomenergie. Seit Tschernobyl wissen wir es ganz offiziell, dass Umweltprobleme nicht vor nationalenGrenzen Halt machen.

In den 80er Jahren waren nicht nur die Risiken im Umgang mit Kernenergie ein Thema. Plötzlich war vom„Waldsterben“ die Rede, welches unsere Aufmerksamkeit einforderte. Nicht wenige waren davon über-zeugt, dass demnächst ganze Landstriche waldfrei seien würden.

Die bundesweite Waldzustandserhebung1985 wurde auf europäischer Ebene das “ICP Forests” (Inter-

national Co-operative Programme on Assessment and Moni-toring of Air Pollution Effects on Forests) implementiert. Inzwi-schen erheben 41 europäische Staaten die Stoffeinträge indie Wälder, den Kronenzustand und weitere Parameter DieWaldzustandserhebung ist Bestandteil dieses forstlichenUmwelt-Monitorings.

Gut ein Drittel der Landesfläche Deutschlands ist bewal-det, das sind rund 11,1 Mio. Hektar Wald. Die häufigstenBaumarten im deutschen Wald sind Fichte (28%) Kiefer (24%),Buche (15%) und Eiche (10%). Diese vier Baumarten reprä-sentieren rund drei Viertel der Waldfläche in Deutschland(Quelle: Bundeswald-Inventur, 2002).

Die jährliche Waldzustandserhebung ist eine Stichproben-erhebung und wird seit 1984 in der Zeit von Ende Juli bis MitteAugust durchgeführt. Über die bundesweite Waldfläche wirdein 16 km x 16 km weites Rasternetz gelegt. Im Saarland wurdedas Rasternetz auf 4 km x 4 km verdichtet. An den festge-legten Netzpunkten werden jeweils 24 Probebäume nach ein-heitlichen äußeren Merkmalen wie Nadel- und Blattverlustesowie Vergilbung eingeschätzt.

Die Einschätzung der Nadel- und Blattverluste erfolgt in5%-Schritten im Vergleich zu einem voll benadelten bzw. vollbelaubten gesunden Baum der jeweiligen Art. Diese werdenin 5 Schadstufen von 0 – 4 zusammengefasst. Die Schadstu-fen 2, 3 und 4 werden der Kategorie „deutliche Kronenver-lichtungen“ oder auch „deutliche Schäden“ zugeordnet.

Waldzustandserhebung – Grundlage politischerEntscheidungen

Durch die systematischen Stichprobenerhebungen des Kro-nenzustandes können Veränderungen frühzeitig erkannt undRisiken bewertet werden. Sie bilden eine wichtige Grundlagefür forstpolitische Entscheidungen.

Stichwort Klimawandel: Auf der gesamten bundesdeut-schen Waldfläche (11,1 Mio. ha) werden etwa 1,2 MilliardenTonnen Kohlendioxid in Holz, Laub/Nadeln und Wurzelngespeichert. In 1m3 Holz wird der Kohlenstoff (C) von bis zu

1,3 Tonnen CO2 gespeichert. Bezieht man die Waldböden mitein, erhöht sich der Kohlenstoffspeicher um eine weitere Mil-liarde Tonnen. (Quelle: A.Frühwald, Universität Hamburg)

Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2012 - Bund Der Zustand des Waldes in Deutschland hat sich 2012 im

Vergleich zum Vorjahr verbessert. Dies geht aus den Ergeb-nissen der jüngsten Waldzustandserhebung hervor, die dasBundeslandwirtschaftsministerium in Berlin veröffentlicht hat.Für die häufigsten Baumarten Fichte, Kiefer, Buche und Eichekonnten 2012 folgende Entwicklungen verzeichnet werden:

Fichte: In der Schadstufe 0 sind 38 % der Bäume, gegenü-ber 40 % in 2011. Der Anteil der Bäume mit deutlichen Kro-nenverlichtungen bewegt sich unverändert bei 27 %.

Kiefer: In der Schadstufe 0 sind 50 % der Bäume. Die zusam-mengefasste Schadstufe 2-4 hat einen Anteil von 11 %.

Buche: In der Schadstufe 0 sind 22 % der Bäume, gegenü-ber 12 % in 2011. Der Anteil der Bäume mit deutlichen Kro-nenverlichtungen ist von 57 % (2011) auf 38 % gesunken.

Eiche: Die Eiche ist der Sorgen-Baum. Nur 17 % der Bäumeweisen keine Schäden auf. Der Anteil der deutlichen Kro-nenverlichtungen ist von 41 % auf 50 % angestiegen. Derschlechte Zustand der Eichen wird in einen ursächlichen Kon-text sogenannter Eichenfraßgesellschaften gebracht (unteranderem Eichenwickler, Frostspanner, ferner Eichenpracht-käfer und Eichenprozessionsspinner).

Fazit - Bund: 2012 zeigen circa 39 % aller Bäume keine Kro-nenschäden - in 2011 waren es 37 %. In der Kategorie derdeutlichen Kronenverlichtungen liegt der Anteil der betrof-fenen Bäume bei 25 %. Die Schäden im Wald bewegen sichnoch immer auf einem inakzeptabel hohen Niveau. Von Ent-warnung kann keine Rede sein.

Waldzustandsbericht 2012 Saarland -Kronenzustand

Die Ergebnisse der saarländischen Waldzustandserhebung2012 bieten uns ein weiterhin alarmierendes Bild, denn jederdritte Baum im Saarland (Bund: jeder vierte) zeigt deutlicheSchäden. Im Mittel nehmen die deutlichen Schäden um 7 Pro-zentpunkte auf 34 % zu (Bund: 25 %).

Fichte: In der Schadstufe 0 sind 36 % (Bund 38 %) derBäume, gegenüber 42 % in 2011. Der Anteil der Bäume mitdeutlichen Kronenverlichtungen bewegt sich bei 19 % (Bund27%).

Kiefer: In der Schadstufe 0 sind 22 % (Bund 50 %) derBäume. Die zusammengefasste Schadstufe 2-4 hat einen Anteilvon 27 % (Bund 11 %).

Buche: In der Schadstufe 0 sind 26 % (Bund 22 %) derBäume, gegenüber 15 % in 2011. Der Anteil der Bäume mitdeutlichen Kronenverlichtungen ist von 51 % (2011) auf 35% (Bund 38 %) gesunken.

Schad-stufe

Nadel- bzw.Blattverlaus

Bezeichnung

0 0 bis 10 %ohne sichtbare

Kronenverlichtung

1 11 bis 25 %Warnstufe

schwache Kronenverlichtung

2 26 bis 60 %mittelstarke

Kronenverlichtung

3 61 bis 99 %starke

Kronenverlichtung

4 100 % abgestorben

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3/2013 NiS 13

Eiche: Die Eiche ist auch im Saarland der Sorgen-Baum. Nur16 % (Bund 17 %) der Bäume weisen keine Schäden auf. DerAnteil der deutlichen Kronenverlichtungen ist sprunghaft von18 % (2011) auf 51 % (Bund 50 %) angestiegen! Der schlechteZustand der Eichen wird wie im Bund in einen ursächlichenZusammenhang mit den Eichenfraßgesellschaften gebracht.

Im Bericht 2012 werden weiterhin die Baumarten Escheund Douglasie behandelt. Die Mischbaumart Esche leidet seitgeraumer Zeit unter der seit 2007 erstmalig aufgetretenenKrankheit Eschentriebsterben. Im Zuge der Inventur 2012wurde bei der Hälfte aller begutachteten Eschen Infektions-merkmale festgestellt. Erreger ist, so weiß man seit diesemFrühjahr, ein aus Asien stammender Pilz (Chalara fraxinea),der als invasive Art gilt. Bei der Douglasie sind 2012 Nadel-schäden in Jungbeständen durch Pilzbefall (Douglasienschütte)zu verzeichnen. Der Befall führt, anders als beim Eschen-triebsterben, im Normalfall nicht zum Absterben des Baumes,aber zur Verringerung der Vitalität und zu Zuwachsverlusten.

WaldbodenzustandDie langfristige Beobachtung der Bäume zeigt, dass Schad-

stoffe aus der Luft in Kombination mit Witterungsbedingun-gen sowie biotische Faktoren, erheblichen Einfluss auf dasGesundheitsbild haben.

Der nach wie vor hohe Säureeintrag aus der Luft, insbe-sondere Stickstoffverbindungen aus Verbrennungsvorgän-gen, führt zu ernüchternden Ergebnissen. Bei den Diluvial-sanden, den diluvialen Feinlehmen, den Tonlehmen, Quarz-sanden, sowie den Böden aus Quarziten und Porphyr (Rhyo-lith) ist die Bodenversauerung so weit fortgeschritten, dassmit Beeinträchtigungen im Baumwachstum zu rechnen ist.Insgesamt ist festzustellen, dass die Böden durch fortge-schrittene Bodenversauerung in hohem Maße degradiert sind.

Angesichts dieser Tatsachen startet das Land ein Kal-kungsprogramm für die zunächst vordringlichsten circa 2.000ha Wald. Dies ist unerlässlich, um bei den betroffenen Waldö-kosystemen die spätere Regeneration einzuleiten.

Stoffflüsse der Level-II FlächenAuf neun Dauerbeobachtungsflächen werden seit 1990 im

Saarland die Stoffflüsse (Ein-/Austräge) in Waldökosystemenerfasst. Die Messungen belegen, dass der Eintrag von Schwe-feldioxid, der in den 1980er und 1990er Jahren maßgeblicherVerursacher der Waldschäden war, sich nahezu halbiert hatund für 2011 im Mittel bei 5 kg/ha lag. Das ist durchaus einErfolg der bundesweiten Luftreinhaltepolitik.

Anders bei den Stickstoffeinträgen. Diese sind im Beob-achtungszeitraum kontinuierlich angestiegen und bewegtensich 2011 zwischen 10-20 kg N/ha/a. Critical loads für Nadel-wälder liegen bei 10 kg N/ha/a, für Laubwälder bei etwa <15kg N/ha/a. Die Anreicherung an Stickstoff führt zunächst zuhöheren Zuwächsen. Begrenzt wird dieser Zuwachs jedochdurch einsetzenden Phosphor-Mangel. Die steigenden N-Gehalte führen offensichtlich zu einer Attraktivitätssteige-rung als Futter, insbesondere bei Insekten. Es deutet viel dar-auf hin, dass dies eine Erklärung für die starke Zunahme spe-zieller Insekten (siehe Eichenfraßgesellschaften) sein könnte.

Weitere Aspekte sind die Stoffausträge. Es kann auf denLevel-II-Flächen nachgewiesen werden, dass die Elemente K,Ca, Mg, Mn und Al in erhöhten Konzentrationen ausgetra-gen werden. Dies sind Folgen der über Jahrzehnte andau-ernden Versauerung durch Schwefeldioxideintrag. Die Bödenrutschten aus dem Austauscherpufferbereich (pH 4,2–5,0) inden Al-Pufferbereich (pH 3,0–4,2) ab.

Wald und WildBei der Beurteilung des Jungwaldes verzeichnet der Bericht

2012 eine teilweise dramatische Entwicklung. Auf 23 reprä-sentativen Kontrollflächen (je 30-60ha) im Staatswald konnteeine regionale Beurteilung der Verbiss-Belastung ermöglichtwerden. Ergebnis: örtlich überhöhte Bestände von Reh-, Rot-und Damwild gefährden waldbauliche Ziele. Starker Wild-verbiss verhindert Waldverjüngung und kann zu Verände-rungen der Baumartenzusammensetzung (Entmischung)führen. Die Verbiss Situation ist besonders am Peterberg, beiWadrill und im südlichen Bliesgau („Baumbusch“) kritisch.

ZusammenfassungDie Ergebnisse der saarländischen Waldzustandserhebung

2012 geben wenig Anlass zur Freude, sie liegen mit 34% deut-licher Schäden über denen des Bundes mit 25%. LangjährigeMessreihen belegen, dass die Bodenversauerung weiter fort-geschritten ist. Mit Beeinträchtigungen im Baumwachstumist zu rechnen. Die Einträge an Stickstoff bewegen sich imBereich der Critical loads. Die Versauerung führt zu Nährele-mentausträgen. Als Sofortmaßnahme ist eine Kalkung vonetwa 2.000 ha Wald geplant. Die Wildverbiss-Situation ist vie-lerorts im Lande als kritisch anzusehen und gefährdet diewaldbaulichen Ziele.

Fazit: Im saarländischen Wald besteht reichlich Hand-lungsbedarf.

Winfried Lappel, MUV, Referat D/4

Waldzustanserhebung 1984 bis 2012 - alle Baumarten und Altersstufen

ohne Schadensmerkmale

Schadensstufe 1

Schadensstufe 2

Schadensstufe 3+4

80 %

40 %

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Am 27. und 28. Mai 2013 waren der Waldreferent des NABUBundesverbandes, Stefan Adler, und sein baden-württem-bergischer Kollege Johannes Enssle zu Gast im Saarland, umsich über Naturschutz im Wald und nachhaltige Waldbewirt-schaftung zu informieren. Der NABU Saarland hatte in Zusam-menarbeit mit dem SaarForst Landesbetrieb ein vielfältigesProgramm mit Fachexkursionen und Vorträgen für die Besu-cher zusammengestellt. Am ersten Tag fand eine Exkursionin das Forstrevier Eisen im nördlichen Saarland statt, bei derRoland Wirtz (SaarForst Landesbetrieb) die Beteiligten überMoorrenaturierung und das Waldgewässer-Renaturierungs-programm informierte. Im Anschluss begrüßte SaarForst-Betriebsleiter Hans-Albert Letter die NABU-Vertreter in derSaarForst-Zentrale in Von-der-Heydt, wo bei Vorträgen undDiskussionen zur ökologischen Waldbewirtschaftung und demLeistungsbericht Informationen ausgetauscht wurden. Nebenden NABU-Vertretern beteiligt waren hierbei Joachim Stel-zer, Erich Fritz und Urban Backes vom SaarForst Landesbe-trieb sowie Hubertus Lehnhausen vom Umweltministerium.Danach führten der Landesvorsitzende Uli Heintz und Pro-jektleiter Helmut Harth die Besucher durch den „Urwald vorden Toren der Stadt“ und informierten sie vor Ort über Aktio-nen und Kooperationen des NABU Saarland. In geselligerRunde klang im Büro des Projektteams „Alt- und Totholz-biozönosen“ im nahegelegenen Forsthaus Wolfsgarten mitVorstellung des BBV-Projektes der ereignisreiche Tag aus.

Am Vormittag des Folgetages gab Roland Wirtz den NABU-Waldreferenten einen Einblick in das Waldbewirtschaftungs-konzept des SaarForst Landesbetriebes in dem von ihm betreu-ten Ausbildungsforstrevier Eppelborn und stand erneut Redeund Antwort. Stefan Adler und Johannes Enssle bedanktensich für die Einladung und das interessante und vielseitigeProgramm, das von Sonnenschein und frühlingshaften Tem-peraturen abgerundet worden war. Bei diesem Termin wurdeaußerdem vereinbart, dass im Oktober NABU-Präsident OlafTschimpke das Saarland besuchen wird. Zentrale Themen wer-den dann die Bedeutung dieses vorgestellten Waldbewirt-schaftungskonzeptes im bundesweiten Vergleich sowie dieAusweisung des grenzübergreifenden Nationalparks sein.

Monika Heinze & Helmut Harth

Unterwegs in Sachen WaldNABU-Waldreferenten Stefan Adler (Bundesver-band) und Johannes Enssle (Landesverband Baden-Württemberg) informieren sich über Naturschutzund nachhaltige Waldbewirtschaftung des Saar-Forst Landesbetriebes

Moorrenaturierung in Eisen (Foto: Helmut Harth

Offizieller Startschuss für das Alt-und Totholzprojekt des NABU

SaarlandBfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel und Umweltmi-nisterin Anke Rehlinger zu Gast bei der Auftakt-veranstaltung des BBV-Projektes „Alt- undTotholzbiozönosen“ in der SaarForst-Zentrale

Am 26. April fand die offizielle Auftaktveranstaltung desBBV-Projektes „Alt- und Totholzbiozönosen“ in der Zentraledes SaarForst Landesbetriebes in Saarbrücken-Von der Heydtstatt. Als besondere Gäste waren unter anderem Frau Pro-fessor Dr. Beate Jessel, die Präsidentin des Bundesamtes fürNaturschutz, und Frau Anke Rehlinger, die saarländische Mini-sterin für Umwelt und Verbraucherschutz, anwesend undinformierten über die Bedeutung des Projektes im Rahmendes Bundesprogramms biologische Vielfalt und in der Umset-zung der Nachhaltigkeitsstrategie.

Besondere Grußworte richteten der SaarForst-Betriebslei-ter Hans-Albert Letter und der NABU-Landesvorsitzende UlrichHeintz an die rund 60 Gäste, unter denen neben Vertreterndes NABU und SaarForst Landesbetriebes auch der Bürger-meister der Projektgemeinde Tholey, Hermann-Josef Schmidt,sowie weitere Kooperationspartner waren.

Helmut Harth, NABU-Projektleiter BBV-Projekt, und RolandWirtz, SaarForst Landesbetrieb, stellten anschließend die Pro-jektziele und -inhalte in informativen und unterhaltsamenPräsentationen vor und machten deutlich, dass tatsächlichsehr viel Leben in dem Thema „Totholz“ steckt. Nach demoffiziellen Teil nahmen einige Interessierte an einer Kurz-Exkursion in das angrenzende Forstrevier unter Leitung vonUrban Backes, SaarForst Landesbetrieb, teil, um sich vor Ortweiter über das Totholzprojekt zu informieren.

Die Homepage des Projektes www.totholz.nabu-saar.desteht seit diesem Tag ebenfalls offiziell zur Informationswei-tergabe bereit.

Monika Heinze & Helmut Harth

NiS 3/2013

3/2013 NiS 15

Hand aufs Herz: wer hat in den letzten 10 Jahren denmeckernden Balzflug („Himmelsziege“) des diesjährigenNABU-Jahresvogels, der Bekassine, im Saarland erlebt? Manmuss sich schon sehr gut in der hiesigen Vogelwelt ausken-nen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und trotzdemnoch jede Menge Glück haben, so selten ist sie als Brutvogelgeworden. Wenn die letzten Überwinterer und durchzie-henden Bekassinen nach Nordosten abgezogen sind, bliebeneigentlich nur noch zwei Gebiete übrig, an denen man diekleine Schnepfenart im Frühjahr und Sommer beobachtenkann: der Beeder Bruch bei Homburg und vor allem das Natur-schutz- und FFH-Gebiet „Noswendeler Bruch“, dem letztenverbliebenen, regelmäßig besetzten Brutplatz im Saarlandmit nur noch wenigen Paaren.

Damit dies so bleibt, hat der NABU eine von der Saarland-Sporttoto geförderte Projektstudie in Auftrag gegeben, diedie Möglichkeit untersuchen soll, die letzten Brutvorkommender Bekassine, aber auch anderer „Wiesenbrüter“ wie demBraunkehlchen oder dem Wiesenpieper, beide ebenfalls sehrselten geworden, mittelfristig zu helfen und Flächen im Hoch-waldvorland anzubieten. Hier im Raum Losheim-Wadern fin-den sich noch Restbestände dieser Arten auf ausgedehntenKomplexen aus Bachauen und feuchtem Grünland, wie siediese, aber auch zahlreiche andere Arten, zum Überlebenbenötigen.

Ziel ist dabei, die vorhandenen Schutzgebiete entlang desLosheimer Bachs und dem Oberlauf der Prims mit ihren Zuflüs-sen einerseits optimal zu entwickeln und zu pflegen, ande-rerseits die Räume zwischen den Schutzgebieten möglichst sozu vernetzen, dass eine Kette aus geeigneten Biotopen imgesamten Naturraum entstehen kann: ein ehrgeiziges Ziel!

Das Beweidungsprojekt im Beeder Bruch an der Blies mitHeckrindern, Wasserbüffeln und Konik-Pferden zeigt, wie esgehen kann: die Tiere drängen aufkommende Hochstaudenund Gehölze zurück und erhalten so auf schonende Weiseden Offenland-Charakter von Bachauen und den dazu gehöri-gen Feucht- und Nasswiesen. Wo dies nicht möglich ist, sollteeine angepasste Bewirtschaftung durch Mähen, welche z.B.die Brutzeiten der Vögel berücksichtigt, den gleichen Effekthaben. Eine Vielzahl von kleineren Maßnahmen, wie demAnlegen von Tümpeln oder flachen Teichen, erhöht dabei dieStrukturvielfalt und nützt neben den Amphibien auch demSchwarzstorch, seit wenigen Jahren als „Neusaarländer“ miteinem Brutpaar im Nordsaarland vertreten, als Raum für dieNahrungssuche.

Die Studie untersucht die in Frage kommenden Räume, dis-kutiert, welche Vogel- und Amphibienarten sich als sogenannte „Zielarten“ eignen und schlägt Maßnahmenpaketevor, wie in „Defiziträumen“ Biotopverbesserungen vor allemmit Hilfe der Landwirtschaft durchgeführt werden können.Hier ist sicherlich noch viel Überzeugungsarbeit in der Zukunftzu leisten.

Das Hochwaldvorland wurde im Projektantrag ausgesucht,weil hier die letzten Brutvorkommen von Bekassine, Braun-kehlchen und Wiesenpieper zu finden sind. Die Pilotstudiesoll zeigen, wie auch in anderen Teilen des Saarlands auen-typische Tierarten gefördert und erhalten werden können. Eswird versucht in einer ganzen Region dezentral über einkohärentes Netzwerk „Trittsteine“ zu bauen, über die sichhoffentlich einige der angesprochenen Auebewohner nachund nach ausbreiten können.

Am 26. April fand hierzu eine Veranstaltung in Noswen-del statt, bei der der NABU-Noswendel seine Projektideen zurRettung der Bekassine durch Aktivierung des NSG vorstellte.In diesem Rahmen überreichte der NABU-LandesvorsitzendeUlrich Heintz der Umweltministerin Anke Rehlinger die Pro-jektstudie.

Martin Buchheit

Die Bekassine ist NABU Jahresvogel 2013 und zugleich eineZielart für Artenhilfsmaßnahmen innerhalb des Hochwaldvor-landes, zum Beispiel im Noswendeler Bruch.

Foto: J. Dohnt-Glander

Projektstudie

Förderung von auentypischen Vogel- undAmphibienarten im Hochwaldvorland

NiS 3/201316

Umweltverschmutzung und WaldkalkungAnfang der 80er Jahre waren „Saurer Regen“ und „Waldsterben“ in aller Munde. Berichte von flächen-haft abgestorbenen Waldbeständen, besonders der Hochlagen von Harz und Schwarzwald, erreichtenuns nahezu tagtäglich. Wie steht es um unsere Wälder in 2013. Was wird getan? Was sollte getan wer-den?

Was ist denn nun Saurer Regen? Durch den natürlichen Kohlendioxidgehalt der Luft hat

Regen einen pH-Wert von etwa 5,5. Liegt der pH-Wert nied-riger als pH 5,5, so spricht man von saurem Regen. Wie kommtes nun zu solch niedrigen pH-Werten? Hauptursache sind dieanthropogenen Luftverschmutzungen aus Verbrennungs-prozessen. In der ersten Zeit waren es die Schwefeldioxide(SOX), die mit Wasser und teilweise Sauerstoff in der Atmo-sphäre zu Schwefelsäure (H2SO4) reagierten. Nach nunmehr30 Jahren ist das Thema immer noch aktuell, die pH-Werteder Waldböden sind besorgniserregend niedrig. Dank einerinternational erfolgreich abgestimmten Umweltpolitik konn-ten die SOX–Immissionen deutlich gesenkt werden. Aber eineandere Verbindung, die Stickstoffverbindungen (NOX), emit-tieren in viel zu hohen Dosen in die Atmosphäre und reagie-ren, ähnlich der SOX, zu Salpetersäure (HNO3). Mit dem Nie-derschlag gelangen diese Säuren (Kohlensäure bleibt bei derBetrachtung unberücksichtigt) in den Boden.

Die natürlichen pH-Werte der Böden sind je nach Aus-gangsgestein unterschiedlich:

• Kohlensäure-Carbonat-Pufferbereich hat einen pH-Wertzwischen 6,2 bis 8,6 und gilt als neutral.

• Kohlensäure-Silikat-Pufferbereich hat einen pH-Wertzwischen 5,0 bis 6,2 - schwach sauer.

• Austauscher-Pufferbereich hat einen pH-Wert zwischen4,2 bis 5,0 - mäßig sauer, abhängig von der Kationen-Austausch-Kapazität

• Aluminium-Pufferbereich hat einen pH-Wert zwischen3,0 bis 4,2 - stark sauer.

• Eisen-Pufferbereich hat einen ph-Wert kleiner als 3,0 -extrem sauer.

Unsere Waldböden wären ohne Schädigung durch saurenRegen überwiegend im schwach sauren bis mäßig saurenBereich angesiedelt. Tatsächlich liegen die pH-Werte heute

vielfach in den Bereichen mäßig sauer bis stark sauer. Der pH-Wert übt direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nähr-salzen aus (siehe Tabelle).

Durch die Versauerung wird die natürliche Zusammenset-zung des Bodens erheblich gestört. Ab pH 4,2 bis 3,0 („starksauer“) tritt das Element Aluminium, was zuvor chemisch imBoden gebunden war, als „Al3+“-Kation in die Bodenlösung.Al3+ ist toxisch, es greift die Feinwurzeln der Bäume an undschädigt diese in erheblichem Maße. In Fließgewässern wirktAl3+ ebenfalls toxisch, wie Untersuchungen des Makrozoo-benthos (am Gewässerboden lebende tierische Organismen,die mit dem Auge noch erkennbar sind) am Oberlauf der Primsund der Nebenbäche über den Zeitraum 2000-2011 eindeu-tig belegen (LUA 2012).

Dieser kleine bodenkundliche Exkurs zeigt, dass wir es beider Bodenversauerung mit komplexen Ursache-Wirkung-Mechanismen zu tun haben.

Irrungen und WirrungenDies kann zu Irrungen und Wirrungen führen, die das

Thema Waldkalkung in den vergangenen zwei Jahrzehntenim Saarland genommen hat. Sie wurden in der NiS 2/ 2010(Seite 16 und 17) beschrieben. Die (vielleicht) provozierendeÜberschrift habe ich gewählt, weil nach meinem Eindruck inder Diskussion zu häufig ausgeblendet wird, dass der Aus-gangspunkt für Waldkalkung die Tatsache ist, dass der Waldseit mehr als einem Jahrhundert als Sammler menschenver-ursachter Abfälle benutzt wird. Ob als Feinstaub, gasförmigoder im Regenwasser gelöst, nimmt der Wald seit Beginn derIndustrialisierung und verstärkt seit den 1960er Jahren„Unmengen“ von überwiegend giftig wirkenden Stoffen auf.Diese sind zuvor von Menschen per Schornstein, Auto-Aus-puff oder sonst wie in die Luft abgegeben worden („ent-sorgt“) und werden vom Wald ausgefiltert und im Waldbo-den zunächst gespeichert. Diese Stoffe bewirken im Wald-boden verschiedene bodenphysikalische und bodenchemische

Bereiche hoher Verfügbarkeit verschiedener Nährsalze in Abhängigkeit vom pH-WertQuelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Boden-pH

3/2013 NiS 17

Prozesse und geben, je nach Stoffgruppe mit unterschiedli-cher Zeitverzögerung an nachfolgende Systeme (tiefereBodenschichten, Grundwasser oder Fließgewässer) diese oderauch andere, nicht aus dem Stoffeintrag stammende Stoff-gruppen wieder ab. Typische und für die nachfolgenden Öko-systeme giftig wirkende Stoffgruppen, die durch Säureein-wirkung aus dem Waldboden herausgetragen werden, sinddie Aluminiumverbindungen. Aluminium ist ein Element, dasin einer sehr festen Bindungsform im Waldboden enthaltenist und ökosystemwirksam in unseren Breiten nicht natürlichvorkommt. Es ist aber hochtoxisch für Baumwurzeln ebensowie für Fischkiemen.

Inzwischen hat sich die Entscheidungslage für qualifizierteGegenmaßnahmen geändert und für das laufende Jahr istvorgesehen, die im Jahr 2009 gestoppte Waldkalkung imBereich des Saarkohlenwaldes, also dem Staatswald um Saar-brücken herum, wieder aufzunehmen. Der Kommunalwaldin diesem Bereich, der überwiegend der LandeshauptstadtSaarbrücken gehört, wurde bereits früher gekalkt.

Eine Rechtfertigung oder Begründung für diese Kal-kungsmaßnahmen, die ja immer eine Beeinflussung desWaldökosystems darstellen, ist in jedem Fall notwendig.Umstritten bleibt dieses Thema weiterhin, genauso, wie es jaauch Leute gibt, die bedauern, dass die Gesellschaft beschlos-sen hat, auf die „saubere“ Energieerzeugung Atomkraft zuverzichtet.

Im März dieses Jahres fand das erste bundesweite Sympo-sium zur Waldkalkung in Dresden statt und die dort zusam-mengetragenen Erfahrungen aus allen BundesländernDeutschlands waren sehr hilfreich bei der Planung und Beur-teilung der weiteren Maßnahmen für den Wald im Saarland.Die „Highlights“ dieses Symposiums waren für mich:

• Es gibt keine bundesweit einheitliche Handhabung desThemas „Waldkalkung“. Einige Bundesländer kalkenintensiv, andere eher zurückhaltend. Das Saarland kannseit Ende letzten Jahres wieder bei den Zurückhaltendeneingestuft werden, vorher war es im Bereich des Staats-waldes als Außenseiter anzusehen.

Es gibt eine Reihe von guten Gründen, differenziertvorzugehen:

• Die Schadstoffeinträge variieren stark - zum Beispiel,Höhenlagen mehr als Tieflagen, Luv-Lagen mehr als Lee-Lagen. Bestimmte Regionen wie Harz oder Sachsenwaldmehr als bestimmte Mittelgebirge.

• Die geologischen Ausgangssituationen bewirken sehrunterschiedliche Auswirkungen der Schadstoffeinträgeauf das Ökosystem Wald. Wobei, zum Beispiel, auf nähr-stoffreichen Ausgangssubstraten der Einfluss auf dasÖkosystem gravierender sein kann als auf Standorten,wo Nährstoffarmut ins System integriert ist.

• Die vorhandenen Wälder sind sehr unterschiedlich. DiePalette reicht von Beständen mit gleichaltrigen Bäumennur einer Baumart, zum Beispiel einer Fichtenmonokul-tur, gegenüber alters- und baumartengemischten natur-nahen Dauerwäldern.

• In sächsischen Wäldern gab es Maßnahmen gegen Wald-bodenversauerung bereits in den 1980er Jahren, weil imErzgebirge, im Lausitzer Gebirge und im Elbsandstein-gebirge unglaubliche Säuremengen aus Industrieemissio-nen eingetragen wurden und dort auf großen FlächenWaldsterben mit Totalverlust von Waldflächen bewirkthaben. Damit liegen dort natürlich auch sehr viele Erfah-rungen mit den Auswirkungen der Bodenversauerungund dazu gehörigen Gegenmaßnahmen vor.

Intensiv diskutiert wurde darüber, welche „Nebenwirkun-gen“ das „Medikament“ Waldkalkung bei der Anwendunghat und wie diese minimiert werden können.

Symptome lindern bis die Ursache bekämpft wurde Denn jedem im Forstsektor ist klar, dass die Antwort auf

Schadstoffeinträge aus der Luft und dem Regen nicht dieWaldkalkung sein kann, da diese ja nur ein Symptombekämpft, sondern dass vor allem auch dafür Sorge getragenwerden muss, dass in die Luft gar keine Schadstoffe gelan-gen. Die Energiewende mit der vollständigen Umstellung aufregenerative Energieträger ist hier ein ganz wesentlicher Bei-trag. Aber wenn das nicht so schnell geht, was muss man inder Zwischenzeit tun? Wie bei jeder Medikamentierung mussman soviel Medikament geben, wie gerade noch mit geringst-möglichen Nebenwirkungen verträglich ist, aber dennoch eineWirkung eintreten lässt. Diese Art der Medikamentierung istnach dem Stand der Technik und des Wissens die Ausbrin-gung von drei Tonnen dolomitischem Kalk je Hektar, mög-lichst in der laubfreien Zeit, aber außerhalb von Schneelagen.

Vermieden werden so Nebenwirkungen, die in der Ver-gangenheit Kritik hervorgerufen haben, wie zum Beispiel:

• ungleichmäßige Ausbringung des Kalks, sodass an man-chen Stellen nur 0,5 to/ha, dafür an anderen 10 to/ha zurWirkung kommen;

• Einbringung von zusätzlichen künstlichen Stoffen insÖkosystem, die die „Natürlichkeit“ stören;

• schlagartiges (weil zu schnell lösliches) Umstellen derchemischen Bedingungen im Oberboden mit Auswirkun-gen auf Kleinlebewelt und Bodenflora.

In den vergangenen 30 Jahren des Erfahrungssammelnswurden erhebliche Fortschritte gemacht, wie man die Aus-wirkungen von Kalkung misst und beurteilt. Es gibt verschie-dene „Schlüsselstellungen“ in Ökosystemen, die als Indikato-ren geeignet sind und für die Ökosystemwirkungen heran-gezogen werden können.

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NiS 3/201318

Ein Beispiel aus der PraxisEin gutes Beispiel dazu möchte ich exemplarisch im Fol-

genden aufzeigen. Von der staatlichen sächsischen Gesell-schaft für Umwelt wird seit 20 Jahren an dem Fluss „GroßePyra“ im Erzgebirge untersucht, welchen Einfluss die „anthro-pogene Langzeitversauerung auf die Nahrungsbeziehungenin einem Bergbach“ hat. An einer zentralen Stelle des Berg-baches wird jedes Jahr regelmäßig iterativ das Makrozoo-bentos untersucht und das Vorkommen von Leitarten für säu-resensitive Arten (in der Abbildung schwarz dargestellt) sowiesäuretolerante Arten (in der Abbildung rot dargestellt), ermit-telt. Die Darstellung der Untersuchung beginnt 1992. In die-sem Jahr fand eine erste Waldkalkung (dargestellt durch einHelikoptersymbol) statt. In der Abbildung erkennt man, dassauch nach der dritten Kalkung im Jahr 2003 noch keine sen-sitiven Arten ermittelt wurden.

Erst nach der 4. Wiederholungskalkung in 2005 tauchenerstmalig Arten im Makrozoobentos auf, die natürlicherweise(wie vor den Säureeinträgen im vorigen Jahrhundert) dortvorkommen sollten, die aber erst jetzt allmählich wieder Teildes regenerierten Ökosystems werden.

Inzwischen gibt es wieder nennenswerte Mengen von säu-resensitiven Arten in diesem Bergbach. Was hatte sich dagegenüber den vorangegangenen Jahrzehnten verändert?Zum einen ist, durch technische Maßnahmen im naheliegen-den tschechischen Industriegebiet, der Eintrag von Schwefel-säure erheblich verringert worden, zum anderen hat die Wald-bodensanierung mit Waldkalkung angefangen zu greifen.

Übrigens hat man auch im Hochwald des Saarlandes ineiner Untersuchung der Bergbäche (1995) festgestellt, dassdie starke Versauerung dazu geführt hat, dass das natürlicheMakrozoobentos nicht mehr vorkommt (Prims Oberlauf, LUA2012). Auch für das Saarland gelten hier die WRRL und diedamit verbundene Verpflichtung der Sanierung des Gewäs-sers. Der ohne Gegenmaßnahmen zunehmende Aluminium-

austrag aus dem Waldboden in die Fließgewässer in FolgeEintrag von Säuren aus der Atmosphäre kann durch Wald-kalkung verlangsamt werden.

Man weiß heute, dass unter dem Einfluss von 150 Jahrendauerhaften Schadstoffeintrag unsere Waldböden sehr gelit-ten haben und man mit der Waldkalkung erreichen kann, dassder Verlauf der Degradation der Böden (Zerstörung der Ton-minerale) abgebremst wird. Damit besteht eine Chance, diederzeit in Gang befindliche Umstellung des Ökosystems aufeine azidophile (saures Milieu bevorzugend) Umgebung sozu verlangsamen, dass das natürliche Ökosystem mit seinerBiodiversität, die sich in der heutigen Form über Jahrtausendeentwickelte, erhalten werden könnte. Wenn wir tatenlos blei-ben, verschwinden die uns bekannten Lebensgemeinschaften(Biozönosen) über kurz oder lang.

Kalkung und NaturschutzVor diesem wissenschaftlichen Hintergrund muss gefragt

werden, warum Waldkalkungen im Saarland überhaupt nurfür bewirtschaftete Waldflächen in Frage kommen und Natur-schutzgebiete pauschal und bislang immer ausgeschlossensind? Ist nicht dort der Erhalt der Biodiversität ein prioritäresZiel? Führt die Absicht, natürlicherweise kleinstflächig vor-kommende säuretolerante Arten zu schützen nicht dazu, dassder Schutz der Natur unterbleibt? Wir haben es, wie gesagt,mit Versauerungsprozessen zu tun, die nicht natürlichenUrsprungs sind sondern die der Mensch verursacht hat.

Für die Festlegung der Waldkalkungs-Bereiche in den näch-sten Jahren im Saarland wird uns der Diskussionsstoff nichtausgehen.

Dr. Hubertus Lehnhausen, Vorsitzender ANW-Saarund Mitglied im NABU Landesvorstand

Quelle: Staatliche Gesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft des Landes Sachsen,eine Präsentation von Martina Keitel im Rahmen des ersten bundesweitenSymposiums zur Waldkalkung in Dresden im Februar 2013

3/2013 NiS 19

Alle Jahre wieder erfolgt die Berichterstattung der Länderüber den Gesundheitszustand unserer Wälder. Seit 28 Jahrenläuft nun dieses wichtige Umweltmonitoring kontinuierlichund man sollte meinen, dass es zu einer Art Routineberichtverkümmern könnte. Weit gefehlt: die Vorstellung des Berich-tes zum letzten Untersuchungszeitraum erfolgte diesmal erst-mals in einer offenen, eindeutigen und nichts beschönigen-den Sprache durch das Umweltministerium. Dies ist aus derSicht des NABU lobenswert aber auch notwendig, denn esgibt nichts mehr zu beschönigen und die Ergebnisse sinderschreckend. Unser bedeutendstes und faszinierendes Öko-system Wald ist in seiner Substanz bedroht, wenn nicht zügigund massiv gegengesteuert wird.

Die Gesamtschäden sind inzwischen bei ¾ der Waldbäumefeststellbar, wobei die deutlichen Schäden auf 34% ange-stiegen sind, bei der wichtigen Lebensraumbaumart Eiche sinddies sogar schon 51%. Neben dem Ulmen- und Eschensterbensteht somit der nächste bedrohte Kandidat auf der Liste. Daaufgrund der langen Untersuchungsreihe jährliche Schwan-kungen und Ausreißer durch Witterung und Kalamitäten inter-pretiert werden können, ist besonders der deutliche Trendeiner weiteren Verschlechterung um 7% der Zunahme derdeutlichen Schäden trotz optimaler Wuchs- und Witterungs-bedingungen in den letzten Jahren kritisch zu bewerten. Dasheißt, es sind nur noch 26 % unserer Waldbäume als gesundeinzustufen.

Noch dramatischer und hochkritisch ist das nicht sichtbareBild im Wurzelbereich der Waldbäume. Die Waldböden lei-den unter den massiven Schadstoffeinträgen und sind weitentfernt von einem natürlichen Zustand. Das heißt, selbstwenn es der Politik gelingen sollte diese Einträge, vor allemStickstoffverbindungen aus der Verbrennung fossiler Stoffeund der Landwirtschaft, komplett zu stoppen, würden diebegonnenen bodenschädigende Prozesse noch lange weiterlaufen. Durch die Austragung dieser Nähr- und Schadstoffetickt hier auch eine Zeitbombe hinsichtlich des Gütezustan-des unserer Gewässer und des Grundwassers.

Begrüßenswert ist daher die Entscheidung der Landesre-gierung die Kompensationskalkung in den von der Boden-versauerung besonders stark betroffenen Bereichen wiederdurchzuführen, wohlwissend, dass dabei lediglich die Symp-tome gepuffert und nicht die Ursachen der Schadstoffein-träge angegangen werden, ähnlich, wie wenn man einenKrebspatienten mit Aspirin behandelt, um die Kopfschmer-zen zu mildern. Dem NABU ist das Versäumnis der beiden Vor-gänger der Umweltministerin Anke Rehlinger, Herr Mörsdorfund Frau Peter, die Waldkalkung als wichtigstes Pufferin-strument seit 2009 auszusetzen, daher vollkommen unver-ständlich. Neben unerlässlichen waldbaulichen Maßnahmen,wie dem Verbleib von Ästen unter 10 cm Durchmesser in derFläche und Erhöhung des Totholzanteils sowie stärkerenDurchmischung der Baumarten, ist die Kalkung notwendig,um eine spätere mögliche Bodenregeneration überhaupt zuermöglichen. Es ist aus der Sicht des NABU dabei zwingenderforderlich diese Maßnahme durch die Fachbehörde hin-sichtlich der ökologischen und bodenchemischen Belange zubegleiten und in den nächsten Jahren fortzusetzen.

Der Waldzustandsbericht dokumentiert ebenso deutlich,dass der massive Verbiss durch Reh-, Rot- und Damwild in vie-len Teilen des Saarlandes das Auflaufen einer natürlichenWaldverjüngung verhindert und somit das erklärte Biodiver-sitätsziel unseres Verantwortungslebensraumes Buchenwaldboykottiert. Dieses Problem kann daher nicht mehr alleineder organisierten Jägerschaft überlassen bleiben.

Fazit: Unser Wald ist schwer krank und der Waldboden istnoch kränker. Es ist offensichtlich, dass die Waldschäden durchSchadstoffeinträge und Wilddichte nicht mehr das Problemder Förster oder eines Politikressorts sein kann, sondern unsvor gesamtgesellschaftliche Herausforderungen stellt.

Helmut Harth, Projektleiter „Alt- und Totholz”

Eine alarmierende Bestandsaufnahme des „Patienten Wald“

Kommentar zum Waldzustandsbericht 2012 des Umweltministeriums

NiS 3/201320

Die Internet-Zeitschrift „Saarländisches Schmetterlings-NETZ“, kurz NETZ versteht sich als Medium, das den Freun-den saarländischer Tagfalter ein schnelles Übermitteln vonNeuigkeiten und Beobachtungen bietet. Es werden Erfah-rungen ausgetauscht, Diskussionen kommen in Gang undgemeinsame Aktionen wie Exkursionen, Kartierungen, Fal-termarkierungsprojekte oder Synchronzählungen werden hierbekannt gegeben beziehungsweise abgestimmt. Das NETZbegann im Frühjahr 2004 bescheiden mit einigen Mitteilun-gen und Erlebnissen per E-Mail an gut ein Dutzend Schmet-terlingsfreunde. Es wurde ständig erweitert und verbessertund durch die Gestaltung mit Fotos immer attraktiver.

Mittlerweile kann ein kleines Jubiläum gefeiert werden:Das NETZ geht nun nämlich bereits ins zehnte Jahr! Beim Erst-Beo-Wettbewerb – entstanden im Frühjahr 2006 aus dem NETZund seit 2011 mit diesem verschmolzen – geht es darum, vonjeder der über 100 Tagfalterarten im Saarland den ersten Fal-ter zu beobachten und zu melden. Also die Erst-Beobachtungeiner Art im Jahr. Neudeutsch würde man sagen, eine „Phä-nologieliste der saarländischen Tagfalter“. Jeder, der zuersteine Tagfalterart im Saarland gemeldet hat, bekommt dafüreinen Punkt. Noch im Laufe des ersten Jahres wurde ein Wan-derpokal gekauft und am Ende des Jahres eine Rangliste derPunktbesten erstellt. Der ErstBeo-Wettbewerb war von Anfangan ein richtiger Renner! Täglich kamen per E-Mail, SMS undTelefon neue Meldungen an. Der Spielleiter hat von Anfangan darauf geachtet, den Wettbewerb weiter zu entwickelnund dadurch attraktiv zu halten. So gab es als Anreiz, Falterzu melden, die bisher überhaupt noch nicht beziehungsweisenicht im letzten Jahr beobachtet werden konnten, zusätzli-che Punkte. Das erhöhte die Attraktivität, speziell nach die-sen Arten zu suchen. Und erbrachte somit den gewolltenEffekt, zu überprüfen ob bestimmte Arten im Saarland wirk-

Internet-Zeitschrift „Das Saarländische Schmetterlings-NETZ“ („NETZ“)Seit Frühjahr 2004, 114 Ausgaben, etwa 13 Ausgaben/Jahr.Das NETZ wendet sich ausschließlich an fortgeschritteneSchmetterlingskenner.Probenummer bei [email protected]

Zehn Jahre „Schmetterlings-NETZ“im Saarland

lich fehlen oder bisher nur übersehen worden sind. Oder objahrweise fehlende Arten stark zurück gehen beziehungs-weise vielleicht sogar aus dem Saarland verschwinden. BeideAktionen, der Newsletter und der Wettbewerb, sind mit einerPerson verbunden: Rainer Ulrich. Der saarländische Tagfalter-Spezialist ist gleichzeitig Leiter des „Arbeitskreises Tagfalter“in der „Naturforschenden Gesellschaft des Saarlandes“(DELATTINIA).

Baumschule - Obstbau - BeratungDipl.-Ing. Josef Jacoby

Franz-Altmeyerstraße 2766693 Tünsdorf

Tel. 0 68 68 / 13 43Mobil 0 17 75 80 68 57

Fax. 0 68 68 / 5 75

E-Mail: [email protected]

www.obst-jacoby.de

Fotos: Rainer Ulirch

3/2013 NiS 21

Tierversuche und Tierschutz im Saarland

Die Zahl der im Saarland bei Tierversuchen verwendetenund anschließend getöteten Wirbeltiere ist von 4.862 im Jahr2002 bis zum bisherigen Höchststand von 26.951 Tieren imJahre 2011 um mehr als das fünfeinhalbfache angestiegen!

Für 2012 ist diese Zahl wieder leicht auf 22.121 Tiere unddamit in etwa auf den Stand von 2010 gesunken, wobei diesim Wesentlichen nur Mäuse und Kaninchen betrifft, bei ande-ren Arten stiegen die Zahlen erneut. Mit einem Anteil vonrund 75% werden die Tierversuche ganz überwiegend fürZwecke der Grundlagenforschung an der medizinischen Fakul-tät der Saar-Uni in Homburg durchgeführt. Dies hat die Ant-wort auf unsere parlamentarische Anfrage* (Drucksache15/506, http://www.landtag-saar.de/Dokumente/Drucksachen/Aw15_0506.pdf) ergeben.

Vor dieser Entwicklung ist es befremdlich, dass jetzt nachdem Entwurf eines Tierschutzverbandsklagegesetzes für dasSaarland ausgerechnet bei Tierversuchen nur eine Feststel-lungsklage möglich sein soll.

Wir fordern, dass auch hier entsprechend der Systematikdes Verwaltungsprozesses die Anfechtungs- und Verpflich-tungsklage zugelassen werden. Die Rechtsschutzmöglichkei-

ten für die verbandsklageberechtigten Institutionen dürfennicht ohne sachlichen Grund verkürzt werden. Dass jetzt imSaarland ein Verbandsklagerecht für anerkannte Institutio-nen des Tierschutzes geschaffen wird, ist zu begrüßen, aberder vorliegende Entwurf muss auch an weiteren Stellen nochnachgebessert werden, wofür wir einen eigenen Abände-rungsantrag in das Verfahren eingebracht haben.

Das Verbandsklagerecht hat in erster Linie die Funktion,Verstöße gegen den Tierschutz präventiv zu vermeiden. Dieanerkannten Institutionen werden die Möglichkeit bekom-men, als Anwalt der Tiere aufzutreten und die Einhaltung derTierschutzvorschriften in einem gerichtlichen Verfahren über-prüfen zu lassen, um so der wachsenden Sensibilisierung derGesellschaft beim Tierschutz Rechnung zu tragen.

Wir freuen uns auf Fragen und Anregungen unter [email protected] oder unter 06 81 / 50 02 513.

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NiS 3/201322

„Quo vadis“ StreuobstEin Bericht aus der Zukunft

Zu Jahrhundertfeierlichkeiten der Sektion Saarland (ehemaliges Bundesland) des EUV (EuropäischerUmweltverband) im Jahre 2100 wurde ein Naturhistoriker beauftragt, zu der Entwicklung regionalerNaturlandschaften einen Vortrag auszuarbeiten.

Bereits im Jahre 2059 hatten sich alle großen europäischenUmweltverbände unter dem Eindruck eines katastrophalenKlimawandels zu einem Großverband zusammen geschlos-sen. Die Zahl der Menschen war nach einem Höchststand vonelf Milliarden im Jahre 2055 bis 2100 auf unter sieben Milli-arden gesunken. Ausgelöst durch gewaltige Klimaverände-rungen waren Hungerkatastrophen, Seuchen, Wetterkata-strophen (Stürme, Überflutungen, Wüstenbildung) sowieKriegshandlungen (Kämpfe um Wasser und Lebensmittel) alswesentliche Ursache zu nennen. Das Grönlandeis war zu über90% abgeschmolzen und der Meeresspiegel um zwei Meterangestiegen, wodurch riesige Küstenregionen überflutet wur-den. Viele Millionen Menschen kamen um oder mussten sichneuen Lebensraum suchen. Nur durch glückliche Umständekonnte ein atomarer Schlagabtausch verhindert werden. DieErnährung der Menschen konnte durch Produktion von Retor-tennahrung gesichert werden, da die Landwirtschaftsflächendurch den Klimawandel im großen Ausmaß unbrauchbar wur-den. Auch die Energieversorgung konnte durch große Solar-anlagen in Wüstenregionen gesichert werden, während Wind-räder und Biomasse erheblich an Bedeutung verloren, da sieimmer häufiger durch die schweren Stürme und Trockenheitzerstört wurden. Auf Biomasse musste seit 2040 vollständigverzichtet werden, da durch den Verlust von Landwirt-schaftsflächen die Ernährung nicht mehr sichergestellt wer-den konnte. Seit 2090 begann sich auch als Energiequelle diekontrollierte Kernfusion durchzusetzen.

Für den Naturhistoriker begann eine schwierige Suche, daes viele ursprüngliche Naturlandschaften nicht mehr gab. Ineiner linguistischen Promotion aus dem Jahr 2061 entdeckteer das Wort „Streuobstwiese“. Eine Nachfrage bei naturkun-digen Kollegen erbrachte kein Ergebnis, da der Begriff nichtmehr bekannt war. Bei Nachforschungen in alten Archivenfand er schließlich einen weiteren Hinweis in einer Publika-tion des damaligen Naturschutzbundes aus dem Jahre 2049,dass die ehemaligen Streuobstwiesen verschwunden wären.Druckerzeugnisse werden 2100 nicht mehr als Informations-quelle benutzt. Über neuronale Netzwerke werden Informa-tionen über „Denkhauben“ direkt ins Gehirn übertragen,sodass bereits im Jahre 2085 die Papierherstellung komplettzum Erliegen kam!

Der Naturhistoriker fand dann bei weiteren Recherchenheraus dass tatsächlich um die Jahrtausendwende der Land-schaftstyp Streuobstwiese existiert hatte und zahlreiche Pflan-zen und Tierarten dort gelebt hatten. Außerdem wurden ausden Früchten der Obstwiesen leckere Getränke hergestellt.Diese Form der Obsterzeugung ist auf Grund des Klimawan-dels hundert Jahre später nicht mehr möglich. Früchte sindein teureres Luxusgut und werden durch genmanipulierteneue Obstformen in zweijährigen Umtriebsplantagen erzeugt.

Bei weiteren Nachforschungen stellte sich heraus dass zwi-schen dem Jahr 2000 und 2030 eine parasitische Pflanze mitdem wissenschaftlichem Namen „Viscum album“ die Bäume

Die letzten ihrer Art in 2030. Deutlich erkennt man den Parasit „Weißbeerige Mistel”, wissenschaftlich „Viscum album“. Foto: Wolfgang Dietz

3/2013 NiS 23

Mit alten Handys zum Schutz

der „tierischen“ Juwelen

Südostasiens beitragen

Unsere Handy-Sammelaktion trägtauch zum Erhalt der Lebensräume der wilden Verwandten von Rani

und Buria, den Asiatischen Elefantenim Neunkircher Zoo, bei.

Foto copyright by Dirk Backes

der Streuobstwiesen vernichtet hatte. Mangelnde Pflege durchEigentümer und die nicht vorhandene Bereitschaft der öffent-lichen Hand, Finanzmittel dafür einzusetzen, ermöglichtendas Desaster.

In einem Bericht des saarländischen Fernsehens aus demJahre 2047 entdeckte der Historiker den Hinweis dass die letz-ten Streuobstbäume(sieben Birnbäume) durch einen heftigenWintersturm vernichtet wurden. Schließlich fand der Histori-ker in Archiven zahlreiche Berichte aus den Jahren 1960 bis2020 über die Bedeutung der Streuobstwiesen. Auch dass esdamals im Naturschutzbund eine BundesarbeitsgemeinschaftStreuobst gegeben hatte, die sich 2029 auflöste.

In Publikationen und Presseberichten des damaligen Land-kreises Merzig-Wadern fand er zahlreiche Berichte über dieSchönheit blühender Streuobstwiesen und die gesunden Pro-dukte aus den Früchten, wie etwa Säfte und den alkoholhal-tigen Viez, der damals durch Vergärung aus dem Fruchtsaftvon Äpfeln gewonnen wurde. Besonderes Erstaunen wurdebei ihm ausgelöst als er feststellte dass in jener Zeit die StadtMerzig jedes Jahr ein großes Viezfest feierte. Das Wort Viezist 2100 absolut unbekannt, ebenso die Wörter Most undÄppelwein, die er in Archiven anderer Bundesländer ent-deckte. Er entdeckte auch, dass in der Region Saarland damalsein sehr schmackhafter Sekt aus Birnenmost hergestellt wurde.

Als der Historiker bei der Jahrhundertfeier des EUV dieseErgebnisse vor etwa 300 Zuhörern in traditioneller Sprach-form vortrug, waren diese sehr erstaunt. Um die historischeBedeutung zu untermauern trugen die Zuhörer auch nichtdie üblichen Denkhauben!

Rudi Reiter, Beckingen

Um die Jahrtausend-Wende noch haufig anzutreffen: DieObstbäume wurden in Reihen um die Dörfer gepflanzt; dasObst, hier Klaräpfel, wurde zu Getränken verarbeitet.

Foto: Ute-Maria Meiser

NiS 3/201324

Bitte weitere Details wie Veranstaltungsort, notwendigeAusrüstung, Mitfahrgelegenheiten und eventuelle Kosten beiden Kontaktleuten erfragen. Wir können aus Platzgründendie Termine nur in kompakter Form vorstellen.

Neue Termine bitte der Landesgeschäftsstelle melden. DieVeranstaltungen werden ausführlich in unserem NABU-Ver-anstaltungskalender auf www.NABU.de veröffentlicht undwie immer in Kurzform hier.

Weitere Termine unter www.NABU.de.

NABU Eschringen-EnsheimKontakt: Theo Elberskirsch, Tel. 0 68 93 / 23 60Sa. 14.09.13: Nistkastenkontrolle- und Säuberung im Über-wald und SittersSa. 14.09.13: Naturerlebnistag für KinderSa. 16.11.13: Nistkastenkontrolle -und Säuberung imEnsheimer TalSa. 07.12.13: Verkauf von Winterstreufutter, Futterhäuserund Nistkästen

NABU Fechingen-KleinblittersdorfKontakt: Axel Hagedorn, Tel. 0 68 93 / 37 01So. 08.09.2013: Wanderung am Fechinger Bach, für KindergeeignetSo. 22.09.2013: Naturkundliche WanderungSo. 13.10.2013: Pilzwanderung

NABU OberwürzbachKontakt: Josef Rebmann, Tel. 0 68 94 / 8 82 23Sa. im Nov.2013: Kranichbeobachtung, Lac du DerSa. 16.11.13: Nistkastenkontrolle

NABU OttweilerKontakt: Elmar Becker, Tel. 0 68 58 / 64 46Fr. 23.08.2013: FledermauswanderungSa. 21.09.2013: PflanzentauschbörseSo. 06.10.2012: Pilzwanderung

NABU St. IngbertKontakt: NABU St. Ingbert, Tel. 0 68 94 / 5 71 97 www.nabu-st-ingbert.deSa. 24.08.2013: FledermausexkursionSo. 08.09.2013: Besuch Ökosee und BeringungsstationSa. 14.09.2013: Wald-RadtourSa. 05.10.2013: Wald erlebenSo. 06.10.2013: Pilzwald und Waldpilze

NABU SaarbrückenKontakt: Dr. Ralf Kohl, Tel. 0 68 1 / 79 20 03 oder 0 68 1 / 41 52, www.NABU-Saarbruecken.deSa. 07.09.13: Landschaft, Natur und Geschichte auf derBliesgau Tafeltour

Veranstaltungen im Saarland

So. 29.09.13: Einheimische PilzeSa. 05.10.13: Einheimische PilzeSo. 06.10.13: Einheimische PilzeSo. 27.10.13: Kraniche ziehen gen Süden. Die LothringerWeiher im HerbstSa. 16.11.13: Pflegemaßnahmen der Schachtelhalmbeständeim GrumbachtalDo. 21.11.13: Wandern mit offenen Augen - Beobachtun-gen am Wegesrand

NABU SchiffweilerKontakt: Christa Karmann, Tel. 0 68 21 / 69 05 99, www.nabu-schiffweiler.deFr. - So. 30.08 – 01.09.13: Wildniscamp im Urwald Fr. 06.09.13: FledermauswanderungFr. 20.09.13: ''Nacht des Weihers'' am Itzenplitzer Weiher

NABU NaturgartenKontakt: Tourist-Info Losheim, Tel. 0 68 72 /9 01 81 00Fr. 06.09.13: FledermauswanderungSa. 07.09.13: Praxiskurs: Pflanzen und Samenernte imNaturgartenSa. 07.09.13: Praxiskurs: Brot backenFr. 13.09.13: PilzwanderungSa. 14.09.13: Praxiskurs: Pflanzen und Samenernte imNaturgartenSa. 21.09.13: Pilzexkursion

Arbeitsgemeinschaft NaturgemäßeWaldwirtschaft (ANW) Landesgruppe Saarland

Kontakt: http://www.anw-saar.de/Do. 10.10.2013: Der Nährstoffhaushalt inWaldökosystemen unter dem Einfluss des sauren Regens- Vortrag von Dr. Fetzer mit Besuch Messstelle StationVon der Heydt

NABU-Saarland-Exkursion ins Grubenfeld Mayen Foto: Ute-Maria Meiser

Wir müssen eben

der Natur etwas nachgeben:

sie versteht das Geschäft

besser als wir.

Michel de Montaigne

3/2013 NiS 25

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Recyclingdämmstoff Zellulose dient dem sommerlichen Wärmeschutz

Ökologisch orientiertes Bauen leistet einen Beitrag zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.„Insbesondere Zellulosedämmung ist hier ein viel zu wenig beachteter Dämmstoff“, findet ReinhardSchneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes. Hinter der Bezeich-nung Zellulose verbirgt sich nichts anderes als Altpapier von Tageszeitungen als Hauptbestandteil desDämmstoffes. Zusätze wie Borax oder ähnliches schützen das Material gegen Schimmel und Brand.

Dieser Dämmstoff wird meist in Flockenform angebotenund dann in die Hohlräume der Baukonstruktion eingebla-sen. „Doch inzwischen werden auch Matten wie bei den kon-ventionellen Dämmstoffen angeboten“, weiß Schneeweiß.Die Dämmwerte sind vergleichbar, doch die Speicherfähig-keit und das Gewicht sind deutlich höher. Der Energiebera-ter der Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass sich dasbesonders positiv auf den sommerlichen Wärmeschutz imDachbereich auswirkt. Das Material kann mehr Energie spei-chern und der Dachraum heizt sich nicht so schnell auf.

Als reines Recyclingmaterial ist der Energieeinsatz zur Her-stellung von Zellulosedämmung am geringsten, im Vergleichzu allen anderen Dämmstoffen. Lediglich 55 bis 70 kWh/m³Dämmung werden benötigt. Damit amortisiert sich der ener-getische Aufwand zur Herstellung von Zellulose bereits nachcirca zwei Monaten. „Das ist ein absoluter Spitzenwert“, begei-stert sich Energieberater Schneeweiß. Daneben sind auch dieVorteile beim sommerlichen Wärmeschutz erheblich. GeradeDächer sind in der Regel leichte Holzkonstruktionen. Damitsteht dem Energieeintrag im Sommer durch Fenster etc. keine

Masse entgegen, die die Erhitzung des Raumes abpuffernkann. In einer solchen Situation ist es besonders wichtig, dassdie Konstruktion möglichst schwer ist und der Dämmstoff einebesonders hohe Fähigkeit hat, Energie aufzunehmen. Zellu-lose ist ein solcher Dämmstoff. Deswegen erhitzen sich Dach-ausbauten mit dem Dämmstoff Zellulose deutlich geringer alszum Beispiel solche mit Mineralwolle.

Die Fachleute von der Verbraucherzentrale geben den Rat-suchenden gern weitergehende Informationen über die zuerwartenden Kosten für eine energetische Gebäudesanierung.

Für eine persönliche Beratung in einer der 15 Energiebe-ratungsstellen ist eine Anmeldung erforderlich. In Saarbrückenfinden die Beratungen bei der Verbraucherzentrale im Hausder Beratung, Trierer Straße 22, statt.

Anmeldung unter 06 81 / 500 89 - 15 oder (-0)

NiS 3/201326

So. 22.09.13: Kräuterspaziergang „Die wilden Hecken amSee“Fr. 27.09.13: Praxiskurs: Brot backenSa. 16.11.13: Praxiskurs: „Stauden vermehren“

Urwald vor den Toren der StadtKontakt: Scheunenbüro, Tel. 0 68 06 / 10 24 19,www.saar-urwald.deMo.-Do. 29.07. - 01.08.13: Wald-Erlebns-CampMo.-Do. 05.-08.08.13: Kinder-Ferien-ProgrammMi. 07.08.13: Seniorenwanderung mit dem UrwaldförsterSa. + Sa. 10.08.13 + 28.09.13: Integriertes Selbstbe- wältigungsprogrammSa. 10.08.13 + 28.09.13: Leder-WorkshopMo. - Do. 12. - 15.08.13: Kinder-Ferien-ProgrammMo.-Fr. 12.-16.08.13: Wald-Erlebnis-CampSa. 17.08.13: FledermauswanderungSo. 18.08.13: Wildkräuterexkursion ''Himmlischer Genuss''Do. 22.08.13: LandART-WorkshopDo. 22.08.13: Nachhaltigkeit im Umgang mitBergbauflächen im Saarland Fr. 23.08.13: Auf dem Jakobsweg durch den UrwaldDo. 29.08.13: Gewässeruntersuchung für kleine ForscherDo. 29.08.13: Schleimpilze Myxomyzeten – VortragDo./Fr. 29./30.08.13: Wald-Lese-Nacht für GruppenMi. 04.09.13: Seniorenwanderung mit dem UrwaldförsterDo. 05.09.13: landART-WorkshopDo. 05.09.13: Brot-WerkstattSa. 07.09.13: FledermauswanderungDo. 12.09.13: Waldbodenzustand im SaarlandSo. 15.09.13: Kinder-Urwaldfest der Naturschutzjugend SaarDo. 19.09.13: 60 Jahre forstliche Nachhaltigkeit auf Berg-bauflächen – VortragSa. 21.09.13: Erlebniswelt – Wald im HerbstSo. 22.09.13: Nachhaltiges Handeln im oberen BurbachtalSo. 22.09.13: Themenwanderung ''Erlebbarer Klimawandel''So. 22.09.13: Herbstfest Scheune NeuhausDi. 24.09.13: 60 Jahre forstliche Nachhaltigkeit auf Berg-bauflächen – ExkursionDo. 26.09.13: Forstkundliche WanderungDo. 26.09.13: Wild-Kochkurs (Teil 1)Sa. 28.09.13: Leder-WorkshopMi. 02.10.13: Seniorenwanderung mit dem UrwaldförsterSa. 05.10.13: Heimische Pilze im UrwaldSa. 05.10.13: FledermauswanderungFr./Sa. 05.06.10.13: landART-Workshop für 6 bis 10-JährigeSo. 06.10.13: Wanderung ''Fabelhafter Herbst''Do. 10.10.13: Wild-Kochkurs (Teil 2)

Fr.-So. 11.-13.10.13: Naturpädagogik AufbauseminarFr./Sa. 12./13.10.13: landART-Workshop für 6 bis 10-JährigeDo. 17.10.13: LandART-WorkshopDo. 17.10.13: Wild-Kochkurs (Teil 3)Fr. 18.10.13: Yakomoz-Nachtwanderung zur Halde LydiaMo.-Do. 21.-24.10.13: Kinder-Ferien-ProgrammDo. 24.10.13: Vorstellung: UNESCO-BiosphärenreservatBliesgauSa. 26.10.13: Leder-WorkshopSo. 27.10.13: Morgenwanderung durchs Netzbachtal mitJägerfrühstückSo. 27.10.13: Tafeltour-Wanderung durch den UrwaldMo.-Do. 28.-31.10.13: Kinder-Ferien-ProgrammMi. 06.11.13: Seniorenwanderung mit dem UrwaldförsterSa. 09.11.13: Naturpädagogik Themenkurs „Wildnis leben“So. 10.11.13: Wanderung ''Sagenhaftes Saarland''Mo. 11.11.13: Sankt Martin im UrwaldDo. 14.11.13: Brot-WerkstattDo. 21.11.13: Vortrag „Entwicklung von Alt -und Totholzle-bensgemeinschaften“Fr. 22.11.13: FackelwanderungFr. 28.11.13: Praxiskurs ''Dörren''Mi. 04.12.13: Seniorenwanderung mit dem UrwaldförsterDo. 05.12.13: NikolausfestSa. 07.12.13: Holzwerkstatt – VogelfutterhäuserDo. 12.12.13: Der Apfel – Liebesfrucht oder HausapothekeSo. 15.12.13: Winterfest – Jahreszeitenfest an der ScheuneNeuhausSa. 21.12.13: Erlebniswelt – Wald im Winter

Naturschutz im Saarland ist das Mitgliedermagazin des NABU Saarland e.V.

Verantwortlich für den Inhalt: Die Redaktion für den Gesamtinhalt, der/die jeweils unterzeichnende Verfasser/-in für seinen/ihren Text.Nachdrucke und Vervielfältigungen von Artikeln sind ausdrücklich erwünscht, aber nur mit Quellen angabe gestattet. Aus-nahmen siehe Vermerk beim jeweiligen Artikel. Die Redaktion behält sich Kürzungen und journalistische Bearbeitung allerBeiträge vor. Das Titelbild zeigt Breitblättriges Knabenkraut im Naturschutzgebiet Bostalsee, das am Open-Air-Wochenendevom 22./23.06.2013 stark unter den Hinterlassenschaften der Festivalbesucher zu leiden hatte. Auflage dieser Ausgabe: 10 500 Exemplare

Chefredaktion: Ute-Maria Meiser

Redaktion: Elisabeth Frank-Schneider, Wega Kling, Karl-Rudi Reiter, Sascha Heib, Wendelin Schmitt, Günther von Bünau,Wolfgang Dietz, Monika Heinze

Satz und Druck: Werbedruck Klischat, Offsetdruckerei GmbH, 66538 Neunkirchen, Untere Bliesstraße 11, Tel. (0 68 21) 29 04 - 0, Fax. (0 68 21) 29 04 - 31

Anzeigenleitung: Gabi Jank, NABU Saarland, Tel. 0 68 81 / 9 36 19 - 0, Fax 0 68 81 / 9 36 19 - 11, E-Mail: [email protected]

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Internet: www.NABU-Saar.de, E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM43. Jahrgang, Heft 3/2013ISSN 0275-6958

Die Urwaldkids in gemütlicher RundeFoto:Doris Diehl-Strempel

3/2013 NiS 27

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Charakteristisch für den vom Deutschen Wanderinstitutzertifizierten Spitzenwanderweg sind auch die unter Natur-schutz stehenden Talauen mit ihren ursprünglichen Bachläu-fen, idyllischen Auwäldern und Fischweihern. Offene Feld-und Wiesenflure, vielgestaltige Laub- und Fichtenwälder sowieein märchenhaft anmutendes Kerbtal verstärken das Natur-und Wandererlebnis.

Gleich zu Beginn passiert der Wanderer die „BiberBurg“,ein Schullandheim & Naturerlebniszentrum. Der Biber siedeltzurzeit am Rohrbach, direkt neben dem „Biberpfad“. Dortkann man sehen, wie sich das größte Nagetier Europas durchdas Bauen von Dämmen und Stauen von Bächen seinen Lebens-raum schafft. Mit Geduld, Ruhe und etwas Glück gelingt esmitunter, die scheuen, meist nachtaktiven Nager zu beobach-ten. Wanderer sollten daher im Reich des Bibers ganz beson-ders auf einen respektvollen Umgang mit der Natur und ihrenBewohnern achten.

Neben der „BiberBurg“ gehören auch der Segelflugplatzund die Marienverehrungsstätte „Härtelwald“ zu den touris-tischen Aushängeschildern der Gemeinde Marpingen. Das Lan-desleistungszentrum der Segelflieger fungierte mehrfach alsAustragungsort von Landes- und Europameisterschaften. Tou-ristisch bedeutsam ist die Stätte auch als Anbieterin vonSchnupperflügen für alle, die sich das waldreiche, hügelige

„Biberpfad“ in BerschweilerDer „Biberpfad“ rund um Berschweiler beeindruckt durch eine ebenso anspruchsvolle wie abwechslungs-reiche Routenführung. Der Premiumwanderweg der Gemeinde Marpingen führt über geschwungenePfade und naturbelassene Wege durch einen Ausläufer des Saar-Nahe-Berglandes. Mehrere steileAnstiege prägen daher die Route; auf knapp 19 Kilometern sind rund 650 Höhenmeter zu bewältigen.Sechs Anhöhen öffnen herrliche Ausblicke, teils mit einem beeindruckenden 360°-Panorama.

und vor allem schöne Saarland aus der Vogelperspektiveanschauen wollen.

Der „Härtelwald“ war im 19. Jahrhundert Schauplatz vonbesonderen Ereignissen: 1876 soll dort die Muttergottes dreiKindern erschienen sein. Gleichsam über Nacht wurde Mar-pingen zum „deutschen Lourdes“ und wird bis heute Jahr fürJahr von vielen tausend Pilgern besucht. Zu Einkehr, Besin-nung und Gebet laden im „Härtelwald“ die Marienkapellemit Grotte und Besucherzentrum, der Kreuzweg mit Kreuzi-gungsgruppe und die Quelle mit Andachtsstätte und Kneipp-Anlage ein.

Auch direkt am „Biberpfad“ gibt es geschichtlich interes-sante Stellen: Reste keltischer Hügelgräber als stumme Zeu-gen einer frühen Besiedlung, historische Grenzsteine, die dasSchaumberger Land jahrhundertelang von Nassau Saarbrückenabgrenzten, Steinbrüche, die den Dorfbewohnern bis ins 20.Jahrhundert Material für den Hausbau lieferten, und soge-nannte „Schachenwälder“, mit deren Verkauf Napoleon einstseine Kriegskasse aufbesserte.

Die ganzjährig begehbare Tageswanderung gehört zu denmittelschweren Touren, die eine gute Kondition vorausset-zen. Einkehrmöglichkeiten findet der Wanderer in Marpin-gen und in Berschweiler.

NiS 3/201328 NiS 3/201228

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Der Wendelinushof ist ein ehemaliges landwirtschaftlichesHofgut der Steyler Missionare und in heutigem Besitz der WZBgGmbH - Werkstattzentrum für behinderte Menschen derLebenshilfe gGmbH -, mit einem hofeigenen Schlachtbetrieb,die Wendelinushof St. Wendeler Landfleisch gGmbH.

Im Mittelpunkt der Werkstatt im "grünen Bereich" stehenArbeiten in der Produktion, Verarbeitung und Vermarktungvon gesunden und hochwertigen Lebensmitteln in "kleinenKreisläufen". Die Landwirtschaft produziert auf Acker-, Weide-und Wiesenflächen die Futtergrundlagen für die Tierhaltungund die Rohstoffe für die Biogasanlage. Angebaut werdenhauptsächlich Mais, Weizen und Triticale (Weizen- und Rog-genkreuzung). Die Tierhaltung besteht aus Legehennen sowieJungbullen-, Schweine-, Hähnchen- und Putenmast.

Auf kürzestem Weg gelangen die Tiere zur hofeigenenSchlacht- und Verarbeitungsstätte der St. Wendeler Land-fleisch gGmbH. So ist ein stressfreier Ablauf für die Schlacht-tiere und ein Höchstmaß an Transparenz für die Kundengewährleistet. Ausgewählte Rassen, konventionelle, artge-rechte Haltung und Einsatz von Qualitätsfutter sind Garantfür eine hochwertige Fleisch- und Wurstproduktion.

Das Wendelinushof Omega 3 Markenei, welches aus kon-trollierter Bodenhaltung mit Omega 3 Fettsäuren angerei-chert ist, ist nur eines der vielen gesunden Wendelinushof-Produkte. Die Fettsäuren werden dem Futter beigemischt,wobei ausschließlich Qualitätsfutter ohne synthetisch erzeugteDotterfärbemittel verfüttert wird.

Das Freigelände und die Gewächshäuser der Gärtnereiermöglichen eine große Auswahl an Beet- und Balkonpflan-

zen, Frühlings- und Herbstblühern, Stauden, Kräutern, Schnitt-blumen wie auch knackfrisches Obst und Gemüse. Die Wen-delinushof-Produkte werden durch die Facharbeiter und diebehinderten Mitarbeiter der Gärtnerei angebaut, gepflegtund geerntet.

Alle Wendelinushof-Produkte werden im Hofladen ver-marktet. So bleiben durch die kurzen Transportwege wert-volle Vitamine und der volle Geschmack erhalten. Das reich-haltige Angebot wird durch den Zukauf von Lebensmittelnbei Partnerbetrieben und Bioprodukten zusätzlich ergänzt.Die Hofküche bietet für die morgendliche Gaumenfreude einabwechslungsreiches Frühstücksbuffet mit hofeigenen Pro-dukten wie Wendelinushof Omega 3 Eier und eine große Aus-wahl an Wurst wie Jagdwurst, Bierschinken, Frühstücksfleisch,Salami, Schinken und Hausmacher Wurst vom hofeigenenSchlachthof. Wechselnde Tagesgerichte und eine Speisekartemit einer kulinarischen Vielfalt an regionalen Gerichten, lecke-rer Hausmannskost und Feinschmeckergerichten machen denBesuch in der Hofküche zu einem köstlichen Erlebnis. Zusätz-lich wird jeden Dienstag Gefüllte mit Sauerkraut undSpecksoße, jeden Mittwoch eine Sonderkarte mit Schnitzel-gerichten, jeden Donnerstag Schlachtfest und für Freitag einwechselndes Themenbuffet angeboten.

Der Wendelinushof organisiert über das Jahr vielfältigeVeranstaltungen, die in Presse, Newsletter, Flyern und Plaka-ten öffentlich bekannt gegeben werden. Ihr Erlebnisbauern-hof bietet Ihnen Freizeitaktivitäten, Rad- und Wanderwegevor Ort, sowie lebendige Geschichte und Tradition. Auf denInternet-Seiten erfahren Sie alle aktuellen Neuigkeiten desWendelinushofes.

Das Wendelinushof-Team freut sich auf IhrenBesuch.

WZBgGmbH, Wendelinushof66606 St.Wendel, Tel. 0 68 51 / 9 39 87 - 0www.wendelinushof.de

Wendelinushof St. Wendel

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• mit lebendiger Geschichte und Tradition

• für vielfältige Freizeitaktivitäten

• für die aktive Familie

• als integrierte Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung


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