+ All Categories
Home > Documents > MoMent November / Dezember 2012

MoMent November / Dezember 2012

Date post: 29-Mar-2016
Category:
Upload: karl-hruza
View: 246 times
Download: 21 times
Share this document with a friend
Description:
Zeitschrift f.d. R. Steiner-Schule Wien-Mauer
36
MoMent ZEITSCHRIFT FüR DIE RUDOLF STEINER-SCHULE WIEN-MAUER NOVEMBER/DEZEMBER 2012, € 2,50 11/12.2012
Transcript
Page 1: MoMent November / Dezember 2012

MoMent

Zeitschriftfür die rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer

noveMber/dezeMber 2012, € 2,50

11/12.2012

Page 2: MoMent November / Dezember 2012

2 | MoMent 11/12 2012

Monatsschrift von und für Eltern, FreundInnen, Lehrer Innen und SchülerInnen der R. Steiner-Schule Wien-Mauer, Freie [email protected]

MoMent-Konto LautEnd auF: REdaktIon SchuLzEItungkontonummer: 9681.059 P.S.K. Blz: 60000; BIc oPSK AtWW IBan At26 6000 0000 0968 1059

Leitung deS RedAKtionSteAmS:Roman david-Freihsl [email protected]

Anzeigen/Layout: Renate / karl hruza

mitarbeiterinnen: Renate hruza, t. 01/802 66 03 [email protected] hruza, t. 01/802 66 03 [email protected]örg Schmiedbauer, t. 0676 530 28 29 [email protected]

FReie mitARbeiteRinnen: Matti Melchinger, christa Salcher,karin Schadl, Lothar trierenberg

eigentümeR, VeRLegeR und herausgeber (Medieninhaber):Waldorf-Wirtschafts-gemeinschaft (WWg), dVR nr.: 7864 9742

AbSendeR:[email protected] 1230 WIEn, EndRESStR. 100

HeRSteLLungSoRt:donau-FoRuM-dRuck, 1230 Wienaus umweltfreundlicher Druckproduktion

VeRLAgSPoStAmt:1230 Wien

zulassungsnummer: 02z032325z

MoMentiM 20. Jahr

da hatte es wieder ordentlich gebrummt in unserer Schule und rundherum in vie-len haushalten: da wurden kränze ge-bunden und geschmückt, zwerge gefilzt und gebastelt, kekse gebacken, köst-lichkeiten für die russische teestube und für das kaffeehaus vorbereitet, Mandeln gebrannt, Bücher gesammelt, das ganze haus geschmückt und, und, und.

Für einige war dies vielleicht auch eine Belastung: „auch das noch, wir haben ohnehin schon keine zeit mehr. Ich bin eh schon am Ende.“ Für andere wieder-um mag es hingegen eine Bereicherung gewesen sein: Eine schöne gelegenheit mit netten Menschen, die unsere Schul-gemeinschaft zusammengebracht hat, gemeinsam zu basteln, zu werken, zu plaudern.

genauso, wie wir den Basar selbst so oder so erleben können: Für manche steht der trubel, das gedränge in den gängen im Vordergrund – anderen ge-lingt es, in aller Ruhe von einem Stand zum nächsten zu gehen, sich zeit für Be-gegnungen zu nehmen – kurz: den Basar zu genießen und bereichert wieder nach hause zu gehen.Szenenwechsel in die Einkaufsstraßen von Wien: das große Weihnachts-Busi-ness ist voll angelaufen. Samstag für Samstag werden die Statistiken veröf-fentlicht, wie die kassen klingeln. Men-schen wandern gestresst durch die Stra-ßen, für den brauch ich noch ein ge-schenk, für die fällt mir aber so was von

Liebe Leserinnen und Leser unserer schuLZeitung MoMent,

überhaupt nichts ein … und so viele Men-schen stöhnen, wie stressig doch wieder dieser advent ist, dieser Rambazamba, der doch so überhaupt nichts mehr mit Weih-nachten zu tun hat.hin und wieder zahlt es sich aus, inne zu halten, ein bisschen abstand zu nehmen: Ist es wirklich dieser äußerliche Weihnachts-trubel, der uns so fertig macht – oder sind wir es vielleicht doch auch selbst, die sich da Jahr für Jahr hinein steigern: das muss noch sein und dieses muss noch erledigt werden…Es wird sicher nicht so leicht möglich sein, sich all dem zu entziehen – aber vielleicht gelingen doch zumindest einzelne Momen-te, in denen wir einfach zur Ruhe kommen und Weihnachten eine chance geben. Egal, was von außen auf uns einstürmt. Eine wunderschöne, entspannte und fried-volle Weihnachtszeit wünscht Ihnen im na-men des MoMent-teams

Roman David-Freihsl

P.S.: Die neue Schulhomepage ist online! Ende November hatten wir es geschafft – der neue Internet-Auftritt unserer Schule kann ab sofort im Netz besucht werden:

www.waldorf-mauer.at

Einiges fehlt noch und an den Seiten wird nun weiter gearbeitet; sie werden erweitert und verbessert. Die Homepage-Gruppe freut sich über Reaktionen, Ergänzungs-, Verbesserungs-vorschläge und andere „Rückfütterungen“ unter:[email protected]

Page 3: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 3

Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft

1912-1923 Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft (3)

1919 In der gärenden nachkriegszeit versuchen Steiner und einige Mitarbeiter mit anregungen zur Sozialgestaltung („dreigliederung des sozialen organismus“) darauf hin-zuwirken, dass das konzept des Einheitsstaates zuguns-ten gegliederter Funktionsbereiche (Staat, Wirtschaft, kultur) mit eigenen organisations- und Repräsentations-formen aufgegeben wird. Rudolf Steiners Buch „die kern-punkte der sozialen Frage“ erregt öffentliches aufsehen. Eine Reihe von Einrichtungen versucht im kleinen eine Realisierung dieser ansätze (z.B. Futurum a.g., kom-mender tag a.g.).

1919 Im april 1919 bittet Emil Molt Rudolf Steiner um die gründung einer Schule für die kinder der arbei-ter seiner Waldorf-astoria zigarettenfabrik. Fünf Monate später wird die von den Lehrern selbst verwaltete Schule eröffnet: unabhängig von sozia-ler herkunft, geschlecht, Begabung und späterem Beruf erhalten junge Menschen eine grundlegende Schulbildung. Pädagogische grundlage ist eine an der leiblichen, seelischen und geistigen Entwick-lung des kindes orientierte anthropologie. die neuartige pädagogische konzeption der Schule ist erfolgreich: Rudolf Steiner wird zu kursen in der Schweiz, England und holland eingeladen, auf die später weitere Schulgründungen folgen.

1920/1921 Rudolf Steiner hält auf Bitten von Ärzten Vorträ-ge zur geisteswissenschaftlichen Erweiterung und Vertiefung ihrer medizinischen arbeit. aufgrund dieser und weiterer anregungen zur Ergänzung der Schulmedizin kommt es 1921 zur Eröffnung zweier kliniken und einer pharmazeutischen Fa-brik. (Später Ita-Wegman-klinik in arlesheim/ch, Filderklinik b. Stuttgart/dE; WELEda, WaLa)

Rudolf Steiners Buch „Die Kern-punkte der sozia-len Frage“ wurde „Bestseller“.

Emil Molt (1876-1936) Initiator der ersten

Waldorfschule

http://www.goetheanum.org/31.3.2012, 9:30

Ita Wegman (1876-1943), Ärztin. Mitarbeiterin Rudolf Steiners auf medizinischem und anthroposophischem Feld. Gründerin des klinisch-therapeutischen Institutes in Arlesheim /CH (heu-te Ita Wegman-Klinik)

ein gesundes Verhältnis zwischen Schule und sozi-aler organisation besteht nur, wenn der letzteren

immer die in ungehemmter Entwicklung herangebilde-ten neuen individuellen Menschheitsgrundlagen zu-geführt werden. das kann nur geschehen, wenn die Schule und das Erziehungswesen innerhalb des sozia-len organismus auf den Boden ihrer Selbstverwaltung gestellt werden. das Staats- und Wirtschaftsleben sollen die von dem selbständigen geistesleben he-rangebildeten Menschen empfangen; nicht aber sol-len sie, nach ihren Bedürfnissen, deren Bildungsgang vorschreiben können. Was ein Mensch in einem be-stimmten Lebensalter wissen und können soll, das muss sich aus der Menschennatur heraus ergeben. Staat und Wirtschaft werden sich so gestalten müs-sen, dass sie den Forderungen der Menschennatur entsprechen. nicht der Staat oder das Wirtschaftsle-ben haben zu sagen: So brauchen wir den Menschen für ein bestimmtes amt: also prüft uns die Menschen, die wir brauchen und sorgt zuerst dafür, dass sie wis-sen und können, was wir brauchen, sondern das geis-tige glied des sozialen organismus soll aus seiner Selbstverwaltung heraus die entsprechend begabten Menschen zu einem gewissen grade der ausbildung bringen, und der Staat und die Wirtschaft sollen sich gemäß den Ergebnissen der arbeit im geistigen gliede einrichten.

da das Leben des Staates und der Wirtschaft nichts von der Menschennatur abgesondertes sind, sondern das Ergebnis dieser natur, so ist niemals zu befürch-ten, dass ein wirklich freies, auf sich selbst gestelltes geistesleben wirklichkeitsfremde Menschen ausbil-det. dagegen entstehen solche lebensfremden Men-schen gerade dann, wenn die bestehenden Staats- und Wirtschaftseinrichtungen das Erziehungs- und Schulwesen von sich aus regeln. denn in Staat und Wirtschaft müssen die gesichtspunkte innerhalb des Bestehenden, gewordenen eingenommen werden. zur Entwicklung des werdenden Menschen braucht man ganz andere Richtlinien des denkens und Emp-findens. Man kommt als Erzieher, als unterrichten-der nur zurecht, wenn man in einer freien, individu-ellen Weise dem zu Erziehenden, zu unterrichtenden gegenübersteht.

Rudolf Steiner – „Die Welt der Pädagogik“, Herausgege-ben und kommentiert von Urs Dietler. Aus dem Aufsatz „Freie Schule und Dreigliederung“, 1919

Ausgewählt von Roman David-Freihsl

„nicht der staat oder das WirtschaftsLeben haben Zu sagen: so brauchen Wir den Menschen“

Page 4: MoMent November / Dezember 2012

4 | MoMent 11/12 2012 4 | MoMent 11/12 2012

basar 30.11./ 1.12.2012

Fotos: N. Berke, L. Trierenberg, K. Hruza

Page 5: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 5

schuLfeier 17.11.2012

11/12 2012 MoMent | 5

Fotos: L. Trierenberg, K. Hruza

Page 6: MoMent November / Dezember 2012

6 | MoMent 11/12 2012

„ein drache- ein echter drache!“eine MichaeLische drachen-

begegnung iM Maurer WaLd

eigentlich müsste es ja drachenkampf heißen, aber zum glück hat sich der fauchende, brum-

mende ewig lange drache dann doch sehr rasch ergeben. Ein kräftiger Spruch, ein sehr zu herzen gehendes Lied, und der drache war besiegt.an vorderster Front die mutigsten kinder, die so-bald das ungetüm um die Ecke bog laut riefen: „ein drache, ein echter drache!“an ihrer Seite eine mutige und sehr kluge Lehrerin, die nach getaner tat (der drache lag bereits am Boden) meinte, „so, liebe kinder, jetzt kön-nen wir weiterziehen, der drache ist besiegt.“Ein weiser Satz! Frau dostal wird seither von mir des Öfteren zitiert, handeln und weiterziehen, nicht warten und verharren. gut so, denn sonst hätten die tapferen ErstklässlerInnen auch gesehen, wie sich 30 Viert-klass-kinder aus dem drachenkostüm befreiten.

kaum zu glauben: drei Jahre ist es her, da haben sich einige Eltern der da-maligen ersten klasse in den Wald geschlichen um still heimlich ihre kin-der der zu beobachten wie sie sich singend auf die drachensuche machten.Ich weiß noch, nicht wenige waren es, die sich damals an ihre Lehrerin schmiegten, denn so ganz geheuer war es wohl keinem von ihnen. und jetzt sind es bereits die großen, die in das wunderbare kostüm schlüpfen durften. Vorweg wurde in der klasse der drachengang fleißigst geprobt, denn 30 kinder so dicht hintereinander, das ist keine leichte choreografie. auch das fauchen, brummen, nicht schreien und brüllen wurde zur drachenkunst er-hoben. die „hauptrollen“, der drachen-kopf und drachenschwanz wurden ge-recht verlost, denn so eine chance be-kommt man ja nicht alle tage.

Ich bin immer wieder zutiefst dankbar, dass unsere kinder in unserer Schule sol-che „chancen des Erlebens“ bekommen.

Sabine Trierenberg

noch wartet der drache geduldig in seinem Versteck

der drache zieht los

der drache zieht los

der drache ist besiegt ... wir ziehen weiter

6 | MoMent 11/12 2012

Fotos: S. Trierenberg

Page 7: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 7

ein bericht der 8. KLasse Mit einer einLeitung von christine boLLeter

ein grund, weshalb ich mit der diesjäh-rigen 8. klasse in einen langen und in-

tensiven Vorbereitungsprozess für das Michaelifest eingestiegen bin, liegt darin, dass es mir ein anliegen war, keine äu-ßere tradition zu übernehmen, sondern gemeinsam mit den Jugendlichen nach michaelischen Motiven zu suchen und dadurch zu einer neuen Form zu finden. außerdem war es mir wichtig, dass nicht nur die jüngeren kinder bei den Stationen ihren Mut beweisen, sondern dass sich auch die achtklässlerinnen und acht-klässler an neue, noch nie dagewesene herausforderungen wagen.

MichaeLi – traditioneLL oder einMaL anders?

Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Motivation meiner SchülerInnen eindeutig eine andere war: Vielen von ihnen war be-reits zu Beginn unserer Vorbereitungsarbeit klar, welche Stationen sie aus den Vorjahren aufgreifen wollten. neue Impulse wurden als Ideen des kollegiums erkannt und verworfen. In vielen folgenden diskussionen wurde mir bewusst, dass hinter einem „neugriff“ auch die Sorge um das gelingen steht. Wie sol-len ausgerechnet wir einen Schritt wagen, den die klassen vor uns nicht gewagt haben? Werden die kinder überhaupt mitmachen, wenn es keine Bewertungspunkte gibt? diese Sorgen verstand ich gut und ich schlug vor, den großen Rahmen des Festes beizubehal-ten, ihm jedoch den Wettbewerbsgedanken abzuringen. dies ist uns gelungen!Wettbewerb, Leistung und gewinn fanden dafür in einem anderen Projekt ihre grundle-gende Bedeutung. dank der auseinanderset-zungen rund um das Michaelifest entstand die aktive teilnahme am WoW-daY, von welchem ebenfalls in dieser ausgabe zu le-sen ist. nachfolgend nun einzelne Rückblicke aus der klasse:

W ie jedes Jahr haben auch wir, die 8. Klas-se, die Michaeli-Spiele organisiert. Im

Vorfeld hat uns aber Frau Bolleter dazu aufge-rufen, einiges zu überdenken und auch Neues zu wagen. Wir mussten vor allem überlegen, wie wir eine faire Punktverteilung machen könnten. Dazu haben wir viele Stunden dis-kutiert und sind zu der Lösung mit den Stem-peln gekommen, obwohl nicht alle damit ein-verstanden waren. Auch die Urkunden- und Preisverleihung änderten wir insofern ab, dass jedes Kind am Tag selber mit einer gestempel-ten Urkunde und einem Mund voll Gummi-bärchen hoffentlich freudig nach Hause ging!

Die Kinder sind immer ganz wild auf unsere Station zugelaufen und alle waren super mo-tiviert, bis auf ein paar... Wir haben sie nach Allergien gefragt oder ob sie etwas überhaupt nicht essen wollen. Es haben sich sehr viele ge-traut, mit verbundenen Augen unsere „Misch-variationen“ zu kosten.

Ich betreute die Station „Seilklettern“. Bei die-ser Übung mussten die Schüler mit Hilfe eines Seiles auf einen Baum klettern und sich dann bis zur Mitte eines anderen Seiles hanteln, das zwischen zwei Bäumen gespannt war. Die Kinder haben sich meistens sehr gefreut, weil sie nicht gedacht hatten, dass sie diese Auf-gabe bewältigen würden. Ich habe auch be-merkt, dass die Kinder meistens gut zusam-mengearbeitet haben. Was mich besonders verwundert hat war aber, dass meist die klei-neren Mädchen am weitesten geklettert sind!Bei meiner Station habe ich erlebt, dass es den meisten Kindern viel Spaß gemacht hat. Im Vergleich zum letzten Jahr haben nicht dau-ernd so viele gefragt: „Wie viele Punkte ha-ben wir?“ Oder: „Wodurch bekomme ich Ext-ra-Punkte?“ Ich glaube, dass die Stempel den Kindern eigentlich gut gefallen haben.

Es war immer sehr schwer, die Stempel allen zu verteilen, da jede Gruppe aus 12 bis 15 Kin-dern bestand. Dann musste man noch schau-en, dass die Kinder keinen Blödsinn machten. Das Problem dabei war: Manche Kinder woll-ten einfach nicht mitmachen. Diese Kinder machten die Stimmung kaputt, hörten nicht zu und machten somit den Stationsleitern das Le-ben schwer.Zum Schluss fragten wir, wie es ihnen gefal-len hat. Die Kleinen meinten „gut“, aber die 6. und 7. Klässler sahen etwas gelangweilt aus. Ich bin sehr gespannt, wie sie es nächstes Jahr machen werden...

11/12 2012 MoMent | 7

Fotos: L. Debruyn

Page 8: MoMent November / Dezember 2012

8 | MoMent 11/12 2012

der WoW-day, kurz gefasst: durch verschiedenste aktionen sammeln Schülerinnen und Schüler Spen-den für bessere bildung und Lebensbedingungen von Kindern in aller Welt. Seit 1994 wurden in ganz Europa etwa 2 Millionen Euro gesammelt. In den letzten Jahren war der WoW-day sehr erfolgreich und ist enorm gewach-sen. 2011 sammelten Schülerinnen und Schüler aus 222 Waldorfschulen weltweit durch ihr Engagement über 378.000 €. dieses geld kam 66 Initi-ativen in 30 Ländern zugute. Meine Motivation: Schüler erleben zu lassen, dass ihr Engagement für andere etwas bewirkt, ein zeichen setzt: Wir können helfen – weil wir wollen! und nun der Bericht der 8. klasse:Am 25. Oktober 2012 war es soweit: Wir veranstalteten unseren Sponsoren-lauf im Rahmen des WOW-Day-Projekts. Dazu trafen sich freiwillige Schü-lerinnen und Schüler aus der 6. – 11. Klasse der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer um 10.00 Uhr zum Lauf im Maurer Rathauspark.

Als erstes wurde noch einmal alles erklärt (Regeln, Ablauf, Sinn etc...).

der WoW-day (WaLdorf one WorLd)ein bericht der 8. KLasse und christine boLLeter

Dank der Turnlehrerin Frau Breuer konnten sich alle Läuferinnen und Läu-fer bestens aufwärmen und ihre Muskeln dehnen.

Dann warteten alle auf den Start und waren bereit, endlich loszu-legen: Nicht nur die Läufer, sondern auch die Organisatoren und Sponsoren.

Die Läufer, die beim Start in „Reih’ und Glied“ standen, sprinteten los...

Der Lauf dauerte 12 Minuten. Man sah den Läuferinnen und Läu-fern an, dass sie – trotz der großen Anstrengung – sehr viel Spaß am WOW-Day hatten.

8 | MoMent 11/12 2012

Fotos: Leonhard Fichtner

Page 9: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 911/12 2012 MoMent | 9

Das System des Laufs: Jeder Läufer hat im Vorfeld einen oder meh-rere Sponsoren gesucht, die ihm einen Betrag pro Runde oder ei-nen Pauschalbetrag zugesprochen haben.

Auch aus unserer Klasse, die alles mit Frau Bolleter organisierte, sind ein paar mitgelaufen, andere haben Plakate gezeichnet und Informations-Tafeln zusammengestellt, wieder andere abgesperrt, die Start-Nummern und Gum-miringerln verteilt, und damit schließlich die Runden gezählt. Viele Klassen haben mitgemacht und waren sehr motiviert. Ich finde, dass der WOW-Day eine sehr gute Aktion ist, denn er gibt Schülern die Möglich-keit, sich für andere Schüler einzusetzen. Man hört ja immer, dass man spen-den soll und viele Erwachsene tun das auch, aber als Schüler hat man kaum eine Chance dazu.

Ich finde es gut, dass so viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule mitge-macht haben und ich hoffe, dass wir so mit dem eingenommenen Geld vielen anderen Schülern in fernen Ländern helfen können.

Ich persönlich fand es zwar anstrengend zu laufen, aber es hat auch Spaß gemacht. Wenn ich beim Laufen nicht mehr konnte, weil ich schon so er-schöpft war, dachte ich mir immer: „Ach komm schon, es ist für einen gu-ten Zweck!“ Am Anfang dachte ich, dass sicher alle Schüler „herumwuseln“ würden, dabei war es ganz anders: Jeder ist zum Tisch gegangen, um sich seine Nummer zu holen und nach dem Lauf die Gummiringerl wieder abzu-geben. Außerdem finde ich es cool, dass wir die erste Klasse aus Wien-Mauer sind, welche die Initiative ergriffen hat, sich am WOW-Day zu beteiligen.

Der WOW-Day war für mich eigentlich sehr lustig, ich war zwar ziemlich im Stress, weil ich den Motiven wortwörtlich nachrennen musste, aber ich habe es – glaube ich – ganz gut hingekriegt, dafür dass dieses „Event“ mein erstes war und ich der einzige, der fotografiert hat.

Wir sind sehr stolz auf die erlaufene Summe von € 2.391,61und bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ein ganz besonderer Dank geht aber an die vielen Geschäfte wie z.B. aus gutem grund und berki-Kleinhofer (vormals Jagsch), mit jeweils 50.- Euro und privaten Sponsoren, die unseren Beitrag zum WOW-Day großzügig unterstützten!

Folgende Sponsoren haben uns, einer Gruppe der 10.Klasse, ermöglicht, für das WOW-Projekt zu laufen: Haustierhelden, Friseur Hofstädter, Café da-zwischen, Kosmetik brode, genussreich, Friseur Sisi und Schuhhaus mauer haben uns mit insgesamt € 67,- unterstützt - VIELEN HERZLICHEN DANK!

das geld wird in kürze der organisation „Freunde der erziehungskunst“ überwiesen. Von dort wird die Spende zu 100% an die Förderprojekte weitergeleitet.

Für mehr Information:www.freunde-waldorf.de/wow-day.html

Beim Lauf wurde dann pro gelaufener Runde ein Gummiringerl

ausgegeben, sodass dann am Ende anhand der Gummiringerl die jeweilige Rundenanzahl ermittelt werden konnte. Diese wurde in Listen eingetragen und die Läufer hatten nun die Aufgabe, ihre Sponsorengelder einzusammeln und in der 8. Klasse abzugeben. Zur Zeit des Redaktionsschlusses sind leider noch nicht alle Be-träge eingegangen, wenn wir aber bekommen, was uns verspro-chen wurde, haben wir (als Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer) 2.391,61 Euro erlaufen.

Bericht der 8. klasse bei der Schulfeier

Page 10: MoMent November / Dezember 2012

10 | MoMent 11/12 2012 10 | MoMent 11/12 2012

ein fest für otto feLix KanitZ iM Maurer ParK

e in zwischenraum kann verbinden oder trennen. am 20. Juni war es ersteres: die

pädagogischen Einrichtungen rund um den Maurer Rathauspark kamen erstmals zusam-men, um gemeinsam ein Fest zu feiern – und dabei otto Felix kanitz zu gedenken, nach dem die kanitzgasse benannt worden war, in der die neue karl Schubert-Schule errich-tet wurde. Ein Fest, das gemeinsam von der adolf Lorenz-Schule, der Volkshochschule, der Schubert-Schule und der Rudolf Steiner-Schule gestaltet wurde.

der Sozialist otto Felix kanitz (1894–1940) war Wegbereiter der Reformpädagogik in Österreich, Schriftsteller, Politiker und Ver-treter der Individualpsychologie. 1940 wur-de er im kz Buchenwald von nationalsozia-listen ermordet.

kanitz hatte sich ab 1012 für Jugendgruppen engagiert. die urne mit der mutmaßlichen asche von kanitzens Leichnam wurde vor zehn Jahren, im Jahr 2002, umgebettet und auf dem heiligenstädter Friedhof beigesetzt.

(red)

Ein Fest von SchülerInnen für SchülerInnen und an Erziehungsthemen interessierte Menschen.

Foto: Kinderfreunde

Dr. Otto Felix Kanitz begründete die „Schönbrunner Erzieherschule der Kinderfreunde“, die in den Jahren 1919 bis 1924 zusammen mit ei-

nem Kinderheim in 80 Räumen des Schlosses Schönbrunn untergebracht war. An dieser lehrten u.a. Dr. Jenny

Adler, Dr. Alfred und Dr. Max Ad-ler, Prof. Wilhelm Jerusalem, Ma-

rianne Pollak, Josef Luitpold Stern oder Prof. Anton Tesarek. Kanitz

gilt als Wegbereiter der Reform-pädagogik in Österreich und dem

deutschsprachigen Raum. Er wurde 1940 im KZ Buchenwald ermordet.

Foto: Kinderfreunde

Ex-Bezirksvorsteher Manfred WurmFoto: L. Debruyn

Page 11: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 1111/12 2012 MoMent | 11

ein KLeines „syMPosion“ Mit vieLen fantasien

nein, das würde kein konventionelles konzert werden: das war den Besu-

chern sofort klar, als sie am abend des 23. november den großen Festsaal der Steiner-Schule betraten. da standen nicht, wie gewohnt, nur Stühle; sondern vor den Sesseln und mittendrinnen la-gen Matten. die waren nicht nach dem turnunterricht vergessen worden – die luden zum niederlassen ein. das erinner-te gleich an eines der beeindruckends-ten konzerterlebnisse vor immerhin rund zehn Jahren. die musizierenden Lehrer der Freien Mu-sikschule standen dann auch nicht abge-hoben auf der Bühne – sondern unten, quasi aug in aug mit dem Publikum. aber doch erhöht, wenn man direkt vor ihnen lag. Vier Fantasien, vier fantasti-sche Stücke waren es, die da aufgeführt wurden: die 9. Fantasie in h-Moll von georg Philipp telemann für Solovioline; die c-dur-Fantasie von Franz Schubert für Violine und klavier; Fantasiestücke für

klarinette und klavier von Robert Schumann – aus den Instrumenten gezaubert von Ryan Langer am klavier, Jörg Eixelsberger an der klarinette sowie gregor Reinberg und Stefan albrecht an den geigen. dies allein schon, diese hochqualitativen und erzmusikalischen darbietungen machten den abend zu einem besonderen. In der Pause wanderte das Publikum hinaus, stärkte sich am wieder einmal wunderbaren Büffet der 2.-klass-Eltern. und dann, zum abschluss das größte Wag-nis dieses abends: das Werk tWo4 für Vi-oline und klavier von John cage. Ein Musik-stück, auf das sich das Publikum erst einmal exakt 30 Minuten lang einlassen muss – denn nur wenn man sich ganz zurücknimmt, sich einer anderen, viel langsameren zeitdimensi-on hingibt, eröffnet sich einem die Welt die-ser höchst minimalistischen klangbilder. und spätestens zu diesem zeitpunkt war es wieder voll da, dieses ganz besondere Musik-Erleben – wie damals, vor zehn Jahren: Beim „Symposion“ des Wiener klangforums. auch

voM in Jeder hinsicht fantastischen KaM-MerMusiKabend der freien MusiKschuLe Zugunsten der rudoLf steiner-schuLe

Fotos: K. Hruza

dieses konzert wurde auf Matten liegend genos-sen. Einen halben tag lang wanderte das Publi-kum hin und her, zwischen zeitgenössischer Mu-sik auf der Matte – und kulinarischen genüssen während der Pausen – auf heurigenbänken am anderen Ende des Saales.

Im grunde also genauso, wie hier im kleinen wie-der in der Steiner-Schule. und so gelang es auch, das Wagnis des letzten Stückes – und zwar der-art, dass nach dieser aufführung nicht nur das Publikum den künstlern begeistert applaudierte – sondern auch die Musiker ihrem Publikum.

Roman David-Freihsl

Page 12: MoMent November / Dezember 2012

12 | MoMent 11/12 2012

LandWirtschaftsPraKtiKuM der 9. KLasse

die 9. klasse war im September auf Land-wirtschaftspraktikum im Waldviertel.

unsere ganze klasse wurde auf landwirt-schaftliche Betriebe verteilt, die alle biolo-gisch oder biologisch dynamisch sind. Wir waren immer zu zweit auf einem hof, nur einer war alleine.Ich bin zu einer sehr netten Familie gekom-men. Wir haben in einem großen turm-zimmer geschlafen und hatten sehr viel Spaß. Es war ein hühnerhof. Sie hatten ca. 1000 hühner, nebenbei (für den Eigenbe-darf) zwei Schweine und einfach so noch einen fetten hasen und eine fette ziege. Wir mussten täglich bei den hühnern die Eier aus den nestern tragen, davor Futter einstreuen. nach dem abtragen die Eier in verschiedene gewichtsklassen sortieren (per Maschine) XL, L, M, S, XS. Wir haben sie von dort weggeräumt, teilweise auch für kundschaft verpackt. die hühner waren auf zwei Ställe aufgeteilt. Man durfte auch nicht mit denselben Schuhen in die beiden Ställe hineingehen, sondern musste immer die Schuhe wechseln wegen eventueller krankheitsübertragung bei so vielen tieren. hühner sind da sehr empfindlich. an den nachmittagen hatten wir viele ver-schiedene und umfangreiche arbeiten, wie z. B.: Strohballen vom Feld per hand auf ei-nen Wagen und dann auf den heuboden schlichten. Ich bin auch einmal alleine trak-tor gefahren. dachboden geputzt, karotten geerntet (sie haben einen großen gemüse-garten), einen tag lang Erdäpfel geklaubt, kühl-, Sortier- und garagenraum geputzt, Suppengemüsepackerl für den Winter ge-macht, haferkörner geputzt (durch Luft-maschine die leeren körner rausgeblasen), leere körner in Säcke gefüllt. Es hat aber ei-gentlich immer sehr viel Spaß gemacht.In meiner Freizeit habe ich unter anderem die zwei Schweine auf „sitz“ und „hopp“ dressiert, sie waren immer sehr folgsam und haben sich stets gefreut.die Familie selber geht regelmäßig noch auswärts arbeiten. Sie sind also nicht voll-berufliche Bauern. die großeltern leben auch in dem haus. Sie haben drei kinder, zwei, die älteren (14, 16) sind im Internat.

das dritte kind, ein Bub (13) ist noch in der Volksschule und wir haben auch oft mit ihm gespielt. an den abenden haben wir über-haupt viel miteinander gespielt (die ganze Familie). Isabella und ich hatten nie Streit mit der Familie. Wir hoffen sie bald wieder zu besuchen.Ich glaube, es hat der ganzen klasse viel Spaß gemacht. andere hatten nicht so um-fangreiche arbeit wie wir, sondern mussten tagelang das gleiche machen. So hat jeder ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich bin froh auf Praktikum gewesen zu sein!

Clara

als wir auf dem Bio-obst-Bauernhof an-kamen, wurden wir gleich stürmisch von

einer jungen, ausgelassenen hündin (haika) empfangen, die um uns herum wirbelte. Wir wurden durch den hof geführt und sa-hen den Wohnraum, das zimmer zum Saft abfüllen, den keller, den garten und zuletzt auch den Pferdestall, wo zwei Pferde, amy, eine norikerstute und Prislop, ein ungari-sches gebirgspferd, eingestellt waren. dann wurden wir darauf vorbereitet, was uns in den kommenden tagen erwarten würde.am ersten arbeitstag gab es um acht uhr ein gemütliches Frühstück. dann ließen wir die hühner ins Freie und machten uns fertig zum Äpfel sammeln. nach dem Mittagessen und einer Schlafpause ging es wieder in den obstgarten. als wir alle Äpfel gesammelt und in große Säcke gefüllt hatten, luden wir sie auf den traktor, setzten uns darauf und fuhren wieder zurück zum hof. Ich durfte auch helfen, die Pferde auf die koppel zu bringen. Es war ein schönes gefühl wie die beiden Pferde auf der koppel galoppierten. anschließend fuhren wir noch auf ein an-deres Feld, wo wir noch weitere Äpfel sammelten.Beim abendessen saßen alle „Bauernhof-Mitglieder“, einschließlich uns, am tisch versammelt und aßen gemeinsam. nach dem Essen gingen wir auf unser zimmer und schliefen sehr bald ein. Eines soll gesagt sein: den ganzen tag Äpfel zu sammeln ist anstrengender, als man denkt!

Kim

Meine Freundin und ich staunten sehr, als wir ankamen. Es war eine art Burg mit

einem riesigen Innenhof, und es sah aus wie im Mittelalter. Es gab auch ein Restaurant, ei-nen Weinverkostungsraum und vieles mehr.unsere Familie war sehr nett. Sie bestand aus Vater, Mutter, drei Mädchen und einem Jun-gen. Es stellte sich heraus, dass der Bruder des Vaters das Restaurant leitete und der Va-ter für die Landwirtschaft und den Wein zu-ständig ist. Wir bekamen ein eigenes zimmer mit dusche und Blick auf den riesigen garten.am nächsten Morgen mussten wir früh auf-stehen, dann ging es zu den Weinreben, wo wir bis Mittag die großen Blätter entfernen mussten.In den nächsten tagen hatte ich verschiede-ne aufgaben: Pesto machen, 10 kg nüsse knacken, bei hausaufgaben helfen, Flaschen beschriften, Buchhaltung ordnen, kartons falten, ca. 1000 tomaten ernten, hühner füttern, kühe füttern, Schnaps abfüllen – zu-schrauben – zuschweißen, mit den kindern spielen, kochen usw.Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung, die sich auf jeden Fall gelohnt hat, und es wäre nicht schlimm gewesen, wenn es länger als zwei Wochen gedauert hätte.

Dana

Page 13: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 13

das forstPraKtiKuM der 10. KLasse

unsere Arbeiten waren:bäume fällen• GefällteBäume(durchForstarbeiter)entastenund

schöpsen• GeschälteStämmerückenundstapeln• ZweigeundÄstekleinhackenfürWaldkompost

Jungbäume setzen• Löchergraben,Waldkompostbeifügen• BäumchensetzenundmitEinzelschutzgittern

versehen• EinzelschutzgittergegenVerbissvorherschneidenund

binden• Düngenmitbiologisch-dynamischenDüngemitteln

baumpflege• KontrollederVerbissgitter• AbgefroreneSpitzenderJungbäumezurückschneiden• IndasGitterverwachseneZweigebefreien• BeiabgestorbenenBäumendieGitterundStangen

entfernen• Baumbestandzählen• Düngenmitbiologisch-dynamischenDüngemitteln

Waldkompost anlegen• AushebeneinergroßenGrubeangeeigneterStelle• GehackteÄste,ZweigeundRindeinGrubeverdichten• Alle30cmeineSchichtPferdemistundUrgesteins-

mehl einbringen• Waldkompostbiszu1,5mHöhedichtanhäufenund

mit Steinen beschweren• ImpfendesWaldkompostsmitbiologisch-dynami-

schen Präparatenbrennholz schneiden• AbgestorbenestehendenBäumenfällen,zersägen• MitAxtzuBrennholzspalten• BrennholzzumTrocknenschlichten

Küchen- und Putzdienst• HolzofeninGanghalten,Brennholzholen• Frühstück,MittagessenundAbendessenzubereiten• SanitäreAnlagenreinigen(WCundDusche)Fo

tos:

L. Tr

ieren

ber,

K. H

ruza

Page 14: MoMent November / Dezember 2012

14 | MoMent 11/12 2012

im „Sozialpraktikum“ machen die Schülerinnen und Schüler außerhalb der Schule für etwa drei Wochen in sozialen Einrichtungen einzeln Erfahrungen mit ihren Hilfsmöglichkeiten im Umgang mit alten Menschen, Kindern, geistig und/oder körperlich behinderten Menschen. Es geht darum, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und situationsgerechtes Handeln im sozialen Feld zu erproben.Ungewohnte Situationen müssen bewältigt werden. Die Arbeitshaltung erfordert vor allem die Fähigkeit oder das Bemühen, die eigenen Interessen zurückzustellen, sich auf völlig neue soziale Erfahrungen einzulassen und sich wahrnehmend und helfend den Mitmenschen zu widmen. Das Praktikum im sozialen Erfahrungsfeld bietet dem Jugendlichen die Entfaltungs-möglichkeit eines neuen Bewusstseins. Er nimmt teil an der gemeinsamen Gestaltung des menschlich-gesell-schaftlichen Lebens und erlebt die Bedeutung des individuellen Seins für Leben und Entwicklung anderer Menschen. (aus Lehrplan der Waldorfschulen 2010, S 322)

bLitZLichter aus deM soZiaLPraKtiKuM der 11. KLasse

ich war während meines Sozialpraktikums in einer geriatrischen anstalt der caritas im 9.Bezirk.am ersten tag wurde ich gleich ins kalte Wasser geworfen und am anfang wirkte alles ein wenig befremdlich, denn ich habe zwar mit älteren Menschen gerechnet, doch dass manche von ihnen so hilflos und weg-getreten waren, war schon sehr erschre-ckend. nach dem ersten tag hatte ich, zum ersten Mal in meinem bisherigen Schulle-ben, die Schule vermisst. die erste Woche verging, aus meiner Sicht, sehr langsam und am donnerstag ging mir auch noch der gesprächsstoff aus. aber am anfang der zweiten Woche machte es mir richtig Spaß die alten Leute durchs haus zu „chauffie-ren“ und sie bei ihrem „unterhaltungspro-gramm“ zu begleiten.Es war wirklich schön zu sehen, wie die Menschen (die größtenteils weiblich waren) mir gegenüber immer mehr auftauten.

Felix

hilfe von anderen angewiesen sind.Was für mich schön war, mit den Menschen zu re-den, mit ihnen Sachen zu machen, die ihnen Freude bereiten, ihnen gut tun.Mir ist bewusst geworden, dass jeder dieser Men-schen eine ganz individuelle Persönlichkeit hat, und war froh zu sehen, dass auch von den Pflegern und Betreuern Rücksicht auf diese genommen wird.alles in allem eine bereichernde Erfahrung!

Marilena

ich verbrachte mein Sozialpraktikum im cS kalks-burg, einem altersheim für demenz-kranke. Menschen, die entweder keine Familie haben, die sich um sie kümmert oder deren zustand es un-möglich macht, noch zu hause zu wohnen. Men-schen, die teilweise schon in ihrer ganz eigenen Welt leben, mit denen man täglich die genau glei-chen gespräche führen kann, weil sie sich nicht mehr erinnern, dass man bereits darüber geredet hat. Menschen, die ein langes, erfülltes, erfolgrei-ches Leben hinter sich haben und jetzt ein Le-bensstadium erreicht haben, in dem sie auf die

Foto

s: K.

Hru

za

Page 15: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 15

WirtschaftsPraKtiKuM der 12. KLasse

heute kam ich wie jeden tag um 7:15 uhr. Ich wurde, nachdem ich mir meine ar-

beitskleidung angezogen hatte, bei der Ma-schine, an der ich arbeiten sollte, eingewie-sen. Ich drucke auf nagellackflaschen. Wie auch bei anderen gegenständen muss man auch hier, bevor man den druck auf den ge-genstand bringt, auf Papier drucken, um zu sehen, ob die Farbe des druckes satt genug ist. Es ist am anfang schwierig die Fehler zu sehen, die auftreten können, doch das wird hoffentlich besser. Ich schaffte am tag ca. 500 Stück. die zweite Serie wurde leider nicht so gut. die Falschen, die schlecht be-druckt waren, musste ich säubern. um halb drei, als die arbeit für den heutigen tag ge-tan war, schaute ich zu, wie meine Maschi-ne gesäubert wird, denn morgen soll ich es halbwegs alleine schaffen.

Lara

ich bin froh, dass ich das „Lichterloh“ aus-gewählt habe. Es war jeder tag interessant und abwechslungsreich. Ich glaube, es war nicht nur Spaß, sondern auch arbeit. das Praktikum war eine gute Erfahrung. In zu-kunft würde ich gerne mit den geschäften und tätigkeiten, welche ich während des Praktikums gesehen habe, in Verbindung bleiben. Mich hat die Führung des unter-nehmens beeindruckt und auch die Idee des nachlass-hoppings fand ich eine gute und stimme ihr zu. Mich hätte es nicht gestört noch länger dort zu arbeiten.

Elias

die nummern auf dem Papier schei-nen niemals enden zu wollen. tagein

tagaus verfolgt man sie, doch kaum ist das ziel erreicht, taucht schon ein neu-es auf. die abwechslung ist sehr gering und kaum etwas sticht aus dem alltag hervor. alle arbeitstage gleichen einan-der. aber welcher Beruf besteht schon nur aus Freude und Vergnügen? Jeder Beruf hat seine Vor- und nachteile. als Lagerarbeiter ist der nachteil die geringe abwechslung und der monotone ablauf jedes arbeitstages. auch ich empfand in den drei Wochen meines Praktikums die geringe abwechslung als eine mühsa-me herausforderung. oft musste ich in dieser zeit die Schwelle meines unmuts überwinden, um die arbeit fortsetzen zu können. Es gab tage, an denen ich mich nur schwer für die arbeit motivie-ren konnte. Besonders zeitig in der Früh fiel einem die arbeit sehr schwer.doch rückblickend war das Praktikum bei der Firma Schrack eine interessante Erfahrung. Es war spannend zu sehen, wie die arbeit in einem Lager funktio-niert und wie alles so organisiert werden kann, dass nachher auch wirklich alles an seinem Platz ist. diese zeit hat mir auch gezeigt, dass das Lager ein sehr emp-findlicher teil eines jeden unternehmens ist. denn wenn das Lager eines Betriebs nicht richtig geführt wird, kann das auf die Produktivität und die Leistung erheb-

liche auswirkungen haben. Ein älterer Lagerar-beiter, der nur dreimal in der Woche bei Schrack arbeitet, hat mir einmal gesagt: „Jedes Lager ist eine eigene Wissenschaft“. alles muss logisch, übersichtlich und zugleich für jeden verständlich sein. auch wenn die arbeit im Lager viele inte-ressante aspekte aufweist, so kann ich es mir doch nicht vorstellen mein ganzes Leben damit zu verbringen. Ich bewundere oft die geduld und die ausdauer, welche die Lagerarbeiter für ihren Beruf haben. Sie finden jeden tag aufs neue die kraft ihre arbeit fortzusetzen. doch nicht nur ihre arbeitshaltung ist erwähnenswert, auch ihr freundlicher und kollegialer umgang mitein-ander, war für mich überraschend, weil ich das doch etwas anders erwartet habe. auch uns gegenüber waren sie sehr tolerant und oft auch nachsichtig, wenn wir Fehler gemacht hatten.Ich bin mir sicher, dass ich aus den Erfahrungen in den vergangenen Wochen viel lernen konnte. auch wenn es oft mühsam und anstrengend war, so ist es eine zeit, die ich nicht missen möchte.

Christoph

in der Nähe zum Reden. – Alle wollen, dass ihnen ihre ungewohnte Arbeit gelingt – aber hier ist etwas sehr schwer zu heben, dort macht der Computer Schwierigkeiten und an einem anderen Platz bewundert man die handwerklichen Fähigkeiten der ständi-gen Mitarbeiter und merkt, was man nicht kann, selbst wenn man sich sehr bemüht.Nach und nach erzählen die Kollegen und Kolleginnen etwas über sich, wie sie zu ih-rem Beruf gekommen sind und wie es ihnen mit ihrer Arbeit geht.Es wird besser verstanden, warum die Ar-beitsbedingungen so sind und wie der Be-

Drei Wochen ganz anders... – Für viele läutet der Wecker früher und sie müssen einen ande-ren Weg wählen, meist weiter als der Schulweg. – Pünktlich sein ist sehr wichtig!!!! In manchen Betrieben gibt es eine Kontrolle mit Steckkarte. – Arbeitskleidung anziehen und Anweisungen befolgen: Entweder wird die Arbeit von gestern fortgesetzt oder es gilt etwas Neues rasch zu verstehen und anzuwenden.In manchen Betrieben ist es so laut, dass man sich nicht unterhalten kann während der Arbeit; an einigen Arbeitsplätzen ist es unerwünscht, dass die Mitarbeiter sprechen; einige haben Tä-tigkeiten, die sie alleine ausführen, niemand ist

trieb in einem größeren Zusammenhang steht.Woher kommt das Material? – Wohin werden die Produkte geliefert? – Einige sind begeistert, einige weiter interessiert an dem Arbeitsplatz, an dem sie drei Wochen verbracht haben.Für alle war es eine wichtige Erfahrung, Wirtschaft wurde in Teilbereichen „erlebt“ und es entsteht Dankbarkeit, dass so viele Menschen für die Din-ge, die wir täglich brauchen oder gerne benützen, arbeiten.

Das war das Wirtschafts- praktikum der 12. Klasse.

Wir danken allen Firmen, die diese wichtige Zeit für die Jugendlichen möglich gemacht haben.

Page 16: MoMent November / Dezember 2012

16 | MoMent 11/12 2012

unser WanderProJeKt … Wir haben es fast geschafft

im Herbst 2008 hat die damalige 8.Klasse ihr Projekt „Wanderung ans Meer“ begonnen. Wir

sind von der Schule weggegangen und mit dem ersten Tag bis Perchtoldsdorf gekommen. Später steigerte sich die Wanderzeit auf mehrere Tage, Hin- und Rückfahrt immer mit dem Zug. Fahrt und Übernachtungskosten haben die SchülerIn-nen von Anfang an selbst verdient mit Kuchen-verkauf, Flohmarkt und zuletzt auch mit Teilen der Entlohnung beim Wirtschaftspraktikum.

Wir haben meistens in Turnsälen übernachtet, manchmal auch in Jugendherbergen. Im Herbst dieses Schuljahres sind wir sechs Tage gewandert: von Pontebba bis Sagrado in Ita-lien, in der wunderschönen Landschaft des Friaul.Jetzt fehlen noch 10 km bis ans Meer; wir wer-den am ersten Tag der Kunstreise im Juni 2013 im Fischerdorf bei Monfalcone gemeinsam in das Meer laufen.

Viele Menschen haben geholfen, dass uns dieses Projekt gelingen konnte: Hier ein be-sonderes Danke an die pensionierten Kolle-ginnen Angela Korab und Olga Merth, die uns ab der Steiermark mit dem Auto beglei-tet und das schwere Gepäck von Station zu Station transportiert haben.Es war ein gemeinsamer Traum „Zu Fuß vom Schultor ans Meer“ – wir haben erlebt: Träume können Wirklichkeit werden, wenn wir es wirklich wollen und wenn viele uns dabei unterstützen.Die 600 km sind fast geschafft....Herta Hans (Tutorin der 12. Klasse)

es ist allseits bekannt, dass der „monotone alltag“ über lange zeit nicht immer leicht

zu überstehen ist ohne jeglichen ausgleich, ohne jegliche abwechslung.Man steht jeden Morgen um circa halb sie-ben auf, kommt aufgrund der tatsache, dass es draußen noch nicht einmal dämmert, nicht gerade leicht aus dem Bett und hat manchmal kaum die Motivation überhaupt aufzustehen, um wieder einen tag zu erleben, der den an-deren tagen nahezu völlig gleicht.doch ich kenne da einen guten trick: Sie ste-hen anstatt in ihrem normalen Bett einfach in der unglaublich entzückenden italienischen kleinstadt Venzone auf. Sie wachen um halb sieben nicht alleine auf, sondern mit ungefähr 22 anderen Menschen, welche sie seit vielen Jahren kennen und über die Jahre lieben ge-lernt haben.Sie wachen auf mit jenen Menschen, die teil Ihres Lebens sind, wie sonst kaum etwas, mit denen sie die glücklichsten Stunden und auch traurige erlebt haben, ihren besten Freunden.um etwas zu erleben, um wirklich etwas über sich und seine Freunde und die gemein-

schaft zu lernen, hilft es sehr, wenn man als gruppe durch italienisches hügelland wan-dert und sich dann dort in einem kleinen, natürlich entstandenen Bergteich mit einem blitzblauen Wasserfall abkühlt.Eine Wanderung erfordert viel ausdauer und eine gute Planung, es hilft immer sich unter-wegs gelegentlich der reifen trauben zu be-dienen, welche in der Friaul nicht selten von der goldenen Sonne beschienen, aufzufinden sind; auch hilft es in jedem ort, in den einen der Weg führt, die geschichte und kultur des ortes und des umliegenden gebietes zu er-fahren , denn geschichtlichen hintergründen und kulturellen Spuren geht man am besten selbst auf den grund. doch am meisten hilft es nach mehreren Wochen Wandern durch wortwörtlich Berg und tal fast angekommen zu sein und jenes gefühl, so viel Schönes und so viel Interessantes mit so vielen Menschen teilen zu können. Ich schaue zurück auf den ganzen Weg und bin nichts als dankbar, bei diesem Projekt dabei gewesen zu sein.Leonhard Bauer

Schulfeier 17.11.2012

Herbst 2012

Herbst 2008

Page 17: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 17

herZLiche einLadungZu eineM vortrag Zu unsereM JahrestheMa:

„rhythMus und gesundheit in der schuLe“

von univ. Prof. dr. MaxiMiLian Moser

donnerstag 13.12.2012 18:30 uhr

Maximilian Moser (geb. 1956 in klagenfurt) ist gründer und war von 1999 bis 2010 Leiter des Joanneum Research Instituts für nichtinvasive diagnostik in Weiz. nach dem Studium der Bio-logie und Medizin in graz und mehreren auslandsaufenthalten habilitierte er sich 1991 am Physiologischen Institut an der heuti-gen Medizinischen universität graz und arbeitete an zahlreichen Forschungsprojekten im Bereich akupunktur, homöopathie und anthroposophische Medizin.Mitherausgeber des einzigen deutschsprachige Lehrbuch der „chronobiologie und chronomedizin“

derzeit arbeitet Moser in Projekten der gesundheits- und Rhyth-musforschung an der Medizinischen universität graz und leitet das neugegründete „human Research Institut für gesundheits-technologie und Präventionsforschung“ in Weiz, Österreich.

Institut für Physiologie, Medizinische universität graz human Research Institut für gesundheitstechnologie und Prä-ventionsforschung, Weiz www.humanresearch.at

Die Ernst-Michael-Kranich-Stiftung präsentiert:

Text: C. F. Ramuz Musik: Igor StrawinskyStrawinsky zeigte sich lebenslang fasziniert vom Stoff des Faust. In

der Geschichte vom Soldaten schuf er ein faszinierendes Wander-

bühnenstück, das in der „Ästhetik der Einfachheit" bezaubert. Diese

neue, für die ganze Familie konzipierte Produktion möchte der ursprünglichen Idee

des Komponisten wieder gerecht werden. So gelingt es den Künstlern, eine beson-

dere Prägnanz der Aussage zu vermitteln, in dem die Charaktere innerlich (in uns

selbst) sichtbar und fühlbar werden. Der Zuschauer ist selbst fast Handeln-

der, er ist dabei, als der Soldat dem Teufel geradezu seine Seele

verkauft und seine Geige gegen ein Zauberbuch tauscht, dass ihn

reich, aber nicht glücklich macht. Selbst Heilung und Hochzeit mit einer

Prinzessin verschaffen dem Soldaten kein dauerhaftes Glück: Seine tragische Reise in

die Heimat endet unter dem Triumpfmarsch des Teufels in der Hölle. – Mit raffinierten

musikalischen Mitteln, einer ausgefeilten hochkomplexen Rhythmik und zeitweiliger

Gegenläufigkeit von Rhythmik und Melodik werden die vielen kurzen, musikalisch

höchst anspruchsvollen Nummern von sieben Musikern umgesetzt. So unterstreicht

die Komposition, in der auch das Schlagzeug als vollwertiges Soloinstrument einge-

setzt wird, die phantasiereiche, ironisch heitere Handlung.

Mittwoch,17.4.2013, 20 UhrFestsaal derVHS Meidling, WienLängenfeldgasse 13-15Karten: Rudolf-Steiner-Schule Wien-Mauer Tel. 01 888 1275, an der Abendkasse, www.oeticket.comCall Center 01.96096

DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN

DIMITRIund seine Truppemit Musikern derBERLINER PHILHARMONIKER

Gesta

ltung

: Kar

l Lier

l, www

.lierl.

de

Wien-Soldaten 30.10.12 17:28 Seite 1

MittWoch, 17.4.2013, 20 uhrfestsaaL der vhs MeidLing, 1120 Wien LängenfeLdgasse 13-15

Karten: Rudolf-SteineR-Schule Wien-MaueR | 01 888 12 75 | [email protected] | beiM koMMenden advent-baSaR (gR. feStSaal) | an der abendkaSSe | bei oeticket.coM WWW.oeticKet.coM, caLL center 01.96096

benefiZ-KonZert Zu gunsten der schuLe

20.1.2013 - 19 uhr 30

adaMas-Quartett

grosser festsaaL

haydn, dWoraK, KorngoLd

einLadung Zur

offene KonferenZdonnerstag 17.1.2013u.a. ZuM theMa:Wie soLL das ProfiL unserer schuLe in ZWei und in fünf Jahren aussehen?siehe auch bericht v.d. offenen KonfernZ v. 18.10.2012 (seite 23)

Page 18: MoMent November / Dezember 2012

18 | MoMent 11/12 2012

daMit das christKind KoMMen Kann ...

Zu den sinnbiLdern der feste iM Kindergarten von MichaeLi bis Weihnachten

Wer mit seinen kindern schon einige Feste im kindergarten miterlebt hat, der

weiß auch, wie der kreis der Jahresfeste das gemeinsame Leben durch das Jahr gliedert und ordnet. Im alltag wird voll Erwartung auf ein Fest hingearbeitet, im Fest selbst kommt diese Vorbereitung zur Entfaltung und er-hebt alle, die daran teilhaben, aus ihrem alltagsbewusstsein.

der Rhythmus der Feste schafft eine Verbin-dung mit einer allgemein gültigen menschli-chen ordnung, die auch als eine kraftquelle erlebt werden kann.War diese sinngebende ordnung noch bis in unsere zeit durch religiöse Institutionen, durch Sitten und gebräuche gehalten und für alle vorgegeben, so ist dies heute immer we-niger gemeinschaftlich verankert.heute ist diese Sinngebung mehr und mehr dem Einzelnen anvertraut, der aus Eigenver-antwortung ein Fest mit anderen Menschen gestaltet.

Im herbst eröffnet das Michaelsfest den Jah-resreigen und dieser besondere Impuls beglei-tet auch die weiteren Feste.gerade hier ist der Einzelne gefordert, sich mit dem gedanken des Festes auseinander-zusetzen, da sein Inhalt nicht in einer tradi-tionellen gestaltung festgelegt ist, sondern immer nur in Bildern vermittelt wurde.Im kindergarten ist es das Bild von der Prin-zessin, die sich freiwillig entscheidet, dem drachen entgegen zu gehen, der das Reich ihres Vaters derart verwüstet, dass die Men-schen zu verhungern drohen. Sie hat das Vertrauen, dass ihr eine höhere Macht helfen wird, den drachen zu besiegen und findet sie im Erzengel Michael. Michael steht für die überbewusste und schöpferische kraftquelle des Menschen, die imstande ist, gegen die die „drachenmacht“ des gewordenen, Verfestigten und rein na-turgebundenen anzukämpfen. Er wartet dar-auf, helfend eingreifen zu können, sobald der Mensch von sich aus den ersten Schritt wagt,

um für die gemeinschaft tätig zu werden und seine Fähigkeiten hinzugeben.

Im Bild der Waage, deren eine Schale durch einen schweren Stein nach unten zieht, braucht es auch den Entschluss, hier aus-gleich zu schaffen. die kinder tun dies in der Michaelszeit mit großem Ernst, indem täglich ein kind ein kleines Steinchen in die andere Waagschale legt.

der Erntedank im herbst gilt nicht nur den gaben der natur, sondern auch den Früchten, die uns dank unserer geistigen herkunft als neue Impulse und Ideen zuteil werden.Steht Michael am anfang und wartet auf un-sere Initiative , so führt der Weg weiter zu Sankt Martin, der in mitfühlender herzens-güte seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Er nimmt wahr, was seinem nächsten nottut und schenkt ihm einen teil seiner kräfte. da-durch steht er besonders für das soziale Mit-einander – mehr, als wenn er seinen Mantel ganz verschenken würde. Für das Fest backen wir besondere Brote, die jedes kind mit einem anderen teilen kann. Je-des teilen zündet auch ein inneres Licht an, das uns mit den Sternen verbindet, so wie es in den Liedern beim Laternenumzug anklingt.Ist dann im adventgärtlein jedes kind selbst den Weg zum Weltenlicht gegangen, hat sein apfellicht dort angezündet und einen Platz dafür im Reisiggärtlein gefunden, kann bald darauf Sankt nikolaus kommen. als himmelsbote tut er kund, dass alles, was

in Michaels Waage gelegt wurde - so auch alle taten der kinder - im himmel angekommen ist. Wenn er aus seinem goldenen Buch liest, weist er die kinder darauf hin, was sie aus höherer Sicht ei-gentlich tun wollen und wie ihnen das gelingt. Wird nikolaus von seinem dunklen die-ner begleitet, so zeigt sich, dass die erden-festen kräfte den himmlischen dienstbar geworden sind und ihnen die schweren Lasten abnehmen können.

Wenn die in der Seele wirkenden kräf-te geistesmut, herzensgüte und tatkraft zusammenwirken, dann ist der Weg be-reitet für die christgeburt - die geburt des geisteskindes in der Seele - das im-mer wieder neu erkannt und schöpferisch in der gewählten gemeinschaft wirksam werden will.

das Weihnachtsspiel im kindergarten er-innert besonders daran, wie dieseskind geboren werden möchte und sich erst in der Menschenseele eine herbergesuchen muss.

Je mehr diese Bilder im kindergarten ge-mütvoll tätig durchlebt werden, desto mehr können sie die kinder als kraftquelle mitnehmen und zu taten werdenlassen, die uns Menschen auch in der zukunft zu Festen zusammenführen können.

Ursula Dotzler

Page 19: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 19

Freie Musikschule

Schülerkonzert Rudolf Steiner-Schule Mauer

Freitag, 14. Dezember 2012 um 18:00

‚Weihnachtskonzert‘

Kleiner Festsaal

Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Kommen!

"Verein zur Förderung der Waldorf-Gemeinschaft – Organ zur Förderung der Waldorfpädagogik im Rahmen der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer"

Einladung zur

1. ordentlichen Generalversammlung des

VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER WALDORF-GEMEINSCHAFT am 10. Dezember 2012

um 20:00 Uhr in der Rudolf Steiner-Waldorf Schule Wien-Mauer

Endresstraße 100, Kleiner Festsaal

Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Berichte:

a. Rückblick und Ausblick VFWG b. MoMent und c. Schulküche

3. Vorstellung der Vorstandsmitglieder 4. Wahl des Vorstandes 5. Wahl der Rechnungsprüfer 6. Festsetzung der Mitgliedsbeiträge und Beitrittsgebühren 7. Beratung von eingebrachten Anträgen und Beschlussfassung 8. Besprechung allfälliger weiterer Punkte

Wahlvorschläge, Anträge zu den Statuten und Anträge zur Tagesordnung sind spätestens 8 Tage vor der GV schriftlich an [email protected] bekannt zu geben. Für das Initiativteam des VFWG herzlichst Josef Prüller

Page 20: MoMent November / Dezember 2012

20 | MoMent 11/12 2012

Ich unterstütze und Ich unterstütze und Ich unterstütze und Ich unterstütze und

berate Sie oder berate Sie oder berate Sie oder berate Sie oder begleite begleite begleite begleite

Sie ein Stück des WegesSie ein Stück des WegesSie ein Stück des WegesSie ein Stück des Weges““““

gehen-sitzen-liegen Ein Fördermitglied der

Möbel Ein Fördermitglied der

Möbel Ein Fördermitglied der

Körperpflege- und Heilmittel im Einklang mit Mensch und Natur

Achtung!Neue Öffnungszeiten!

Jetzt auch Spielzeug erhältlich!

B Ü C H E R S T U B Eder Goetheanist i schen Studienstätte

Buch & Spiel

1230 Wien, Speisinger Straße 258Tel u. Fax: 01/ 889 26 93email: [email protected]

Bestellungen werden gerne jederzeit entgegengenommenZustellung durch Postversand

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag 9:00 -­ 18:00

MoMent aus deM schuLaLLtag …

drittKLässLer sind Zu Jung für harry Potter!

in manchen Schulpausen konnte ich verschiedentlich wahrnehmen, dass einige meiner SchülerInnen sich zusammentaten, um zu zaubern; es entstand daraus jedoch nicht, wie gewohnt, ein bewegtes Spiel, sondern die Situation hatte eher konferenzcharakter mit Besprechungen und niederschreiben bestimmter Inhalte.das ließ mich aufhorchen, denn wenn die kinder das, was sie beschäftigt, nicht spielerisch umsetzen können, kann das bedeuten, dass es „zu schwer“ ist.

drittKLässLer sind Zu Jung für harry Potter!Ich konnte schon öfter erleben, was in kinderseelen geschieht, wenn sie zu früh mit Inhalten konfrontiert werden, die sie noch nicht wirklich aufnehmen können. unverdaute Inhalte liegen den kindern schwer im „Magen“ und können große Ängste verursachen.Scheint die geschichte von harry Potter nach außen klar und stringent erzählt, so ist sie doch in ihren mannigfaltigen Bezügen in die Vergangenheit und in die ver-schiedenen Familiengeschichten außerordentlich vielschichtig.um das alles seelisch mitvollziehen zu können, muss man schon einigermaßen sicher auf der Erde stehen - kinder zwischen 8 und 10 Jahren kommen gerade erst auf unserer Erde an! um diesen Prozess zu begleiten, zu vertiefen und in den See-len zu verankern, wird in der Waldorfschule ein haus gebaut, werden handwerker besucht, wird die Schöpfungsgeschichte erzählt...der autorin ist es hervorragend gelungen, sprachlich, inhaltlich und in dem, was die innere Entwicklung der Protagonisten angeht, altersmäßig mitzuwachsen; im ersten Band kommt harry quasi ins gymnasium – dieser Band ist geeignet für 11-Jährige, der zweite im grunde für 12-Jährige usw.Wer diese Bücher aufmerksam liest, kann bemerken, dass hier ein Weg beschrie-ben wird, sich mit dem Bösen auseinanderzusetzen. auf diesem Weg passieren etliche Irrtümer und Missgeschicke, teils aus unwissenheit, teils bedingt durch Vorurteile. teils auch hier altersbedingt, denn der 11-Jährige nimmt seinen Lehrer noch so, wie er ist und fragt eben nicht nach den hintergründen seines handelns! noch nicht in der Lage, hier zu unterscheiden, wird ein neunjähriger einfach Partei ergreifen für „das gute“ und kann ziemlich durcheinanderkommen, wenn sich das Schwarz-Weiß plötzlich auflöst, die taten eines „Bösewichtes“ als Folgen seiner Er-lebnisse in einem anderen Licht dastehen; wenn urteilsvermögen und Intellekt an-gesprochen werden, die in diesem alter noch nicht ausgebildete Fähigkeiten sind. Er verliert die Sicherheit, die in einer altersgemäßen geschichte gegeben ist und Verwirrung oder gar Ängste sind die Folge.Ein ganz anderer aspekt ist die mit dem Warten verbundene Spannung und Vor-freude: Wenn ein kind weiß, mit 11 darf ich den ersten Band lesen, kann es sich eine ganze Weile freuen...In der Schule wollen die kinder auch schon nach Schönau zu den olympischen Spielen – das aber kommt erst in der 5.klasse; das ist vielleicht schade, aber die kinder wissen: Es wird ganz sicher kommen und es wird aufregend und schön sein! und sie werden alt genug sein, wenn es soweit ist, auch durchzuhalten und die entsprechenden Übungen auszuführen, das zeltleben zu genießen etc.Ich möchte Sie daher bitten, die Lektüre Ihrer kinder noch ein wenig kindlicher zu halten und stark zu bleiben, wenn sie betteln - die Bücher laufen ihnen nicht davon!

Mit freundlichen GrüßenElisabeth Platzer

Page 21: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 21

MoMent - Lehrerinnen iM gesPräch :

„das beWegte KLassenZiMMer“barbara PáZMándy, Lehrerin der ZWeiten KLasse

Wer vor acht Uhr morgens einen kur-zen oder längeren Blick in die zwei-

te Klasse wirft (solche Blicke und Besuche sind durchaus gern gesehen), wird vermut-lich erstaunt sein: Hier ist der Raum nicht mit den üblichen Tischen und Sesseln ge-füllt, nein – man sieht hier einen aus Holz-bänken gebauten Parcours, darüber klet-ternde Kinder, die auf „bewegte“ Weise die erste Viertelstunde des Schultags verbrin-gen …

BP: Barbara PázmándycS: christa Salcher

CS: Barbara, du bist nun seit 2011 zum dritten Mal Klassenlehrerin: Was war dein Motiv, diesmal den Unterricht auf neue Art zu gestalten?

BP: Ich hatte schon bald in meinem beruflichen Werdegang das „bewegli-che klassenzimmer“ (als Modell an der Waldorfschule Bochum entwickelt und seit dem Schuljahr 1998/99 praktiziert; Anm. CS) kennengelernt. Es hat mich von anfang an begeistert. Lange zeit jedoch bin ich nicht zu einer umset-zung gekommen. 2011, nach meinem in England verbrachten Freijahr, begann ich den unterricht noch in herkömm-licher Weise, aber dann wurde mein Bedürfnis nach dem beweglichen klas-senzimmer sehr stark, für meine klas-se, für mich, um den unterricht für die kinder passend gestalten zu können. Ich brauchte es unbedingt!

CS: Dieser unbedingte Wunsch oder Wil-le war jetzt in deinem Ausdruck stark spürbar. Kannst du noch genauer sagen, was dein Umdenken bewirkt hat?

BP: Ich räumte auch die „normalen“ tische hin und her, was sehr müh-sam war, meine Beine waren blau ge-schlagen… (lacht). Es war sowohl der Wunsch, im außen, den klassenraum frei zu haben, damit neues entstehen kann und dadurch auch einen Innen-raum zu haben, in dem neue Ideen ent-stehen können, neue Möglichkeiten.

CS: Wo oder wie hast du das bewegte Klas-senzimmer kennengelernt?

BP: zunächst in der Schule in Schönau, be-sonders durch Brigitte Schober, wo tage oder Wochenenden angeboten wurden, an denen das Modell vorgestellt wurde. die Schülerzahl in Schönau ist allerdings beträchtlich geringer. und so konnte ich mir die umsetzung des Modells in klas-sen mit hoher Schülerzahl und relativ klei-nen Räumen vorerst nicht vorstellen. Bei der Fortbildung in Schwäbisch hall konnte ich dann sehen, dass dort auch mit großen klassen das bewegte klassenzimmer auf besonders ausgeprägte Weise umgesetzt wurde. Einen dritten zugang gab es noch durch Innsbruck, durch Frau Pehm, die in den Sommerferien Fortbildungen für öster-reichische WaldorflehrerInnen organisiert. Sie hat mich bei der konkreten umsetzung auch beraten.

CS: Kannst du nun für alle, die das Modell nicht kennen, beschreiben, wie die Möbel aussehen, wie ein Tag, ein Unterricht im be-wegten Klassenzimmer aussieht?

BP: der unterricht orientiert sich nicht in erster Linie an den anderen Möbeln, aber bis zu einem gewissen grad sind sie schon notwendig, um den klassenraum, so wie wir ihn brauchen, zu schaffen: Es gibt Bän-ke, in unserem Fall von herrn Berke gestal-tet, die sich als besonders praktisch erwie-sen haben, und sehr fest gestopfte Pölster, auf denen man wie auf einem Pferdesattel sitzen sollte. das wäre die orthopädisch günstigste Stellung, wobei die Fußsohlen fest am Boden stehen. auf den Bänken wird gesessen oder geschrieben, sie werden für verschiedenste zwecke verwendet. Es wird mit ihnen gebaut, diese Bauten werden be-klettert, auf ihnen wird balanciert usw. die Pölster dienen zum Sitzen und ebenfalls zum Bauen. Springschnüre, eines pro kind, sind auch ein weiteres wichtiges ausstat-tungselement, sowie ein ganz langes Seil für alle. darüber hinaus brauchen wir viel anderes Material, das im Lauf der zeit her-gestellt wird.

CS: Dieses Modell hat also Wirkung auf den Ablauf des Hauptunterrichtes?

BP: Es geht bei mir um zirka dreiviertel acht uhr los, ich sperre das klassenzim-mer auf und da ist, je nach Epoche, ein Bänkchen- und Pölsterparcours aufgebaut. Er wird von jeweils zwei kindern und mir am Vortag nach dem unterricht vorberei-tet. die Schultaschen werden an einem be-stimmten ort abgestellt. und jedes kind kann sich an dem Parcours betätigen, wie es möchte. Beim ersten Läuten allerdings muss dann jedes kind den Parcours in vor-gegebener Weise durchlaufen. Es wird ge-klettert, balanciert, gekrochen, gerobbt, ge-rutscht, was besonders beliebt ist. alter-nativ dazu, je nach art der Epoche, wird im selben zeitraum Schnur gesprungen. das sind die grundzüge, wobei auch eine Men-ge anderer Bewegungsübungen, beispiels-weise auf der turnmatte, möglich sind. danach findet das erste umstellen statt, die Bänke werden in den kreis gestellt – auf einer Bank sitzen drei kinder. der Morgen-kreis beginnt, mit Morgenspruch und ei-nem kleinen rhythmischen teil, rund um die Bänke oder innerhalb des kreises. das Flöten sollte natürlich auch nicht fehlen.

CS: Die Kinder stellen also die Bänke selbst um?BP: Ja. dann kommen wir zum Erarbei-tungsteil des unterrichtes. der findet ent-weder im kreis statt, oder im freigeräumten klassenzimmer, da stehen die Bänke am Rand, was sich besonders gut für Mathe-matik eignet, weil wir hier mit den Spring-seilen, den Pölstern, den kindern selbst das Rechnen gut erarbeiten können. auch für das Formenzeichnen ist der leere Raum von Vorteil, weil die Formen großräumig im ganzen klassenzimmer gelaufen oder auch mit dem vierzig Meter langen Seil gelegt werden können. nach dem Erarbeitungsteil kommt die soge-

Erster Schultag Sommer 2011

weiter Seite 22 >

Page 22: MoMent November / Dezember 2012

22 | MoMent 11/12 2012

nannte „Schreibstube“, das heißt, die Bänke werden in Frontalausrichtung zur tafel ge-stellt. hier sitzen, nun auf den Pölstern, zwei kinder pro Bank, um genügend Platz für hef-te, zeichenblätter etc. zu haben. die kinder sitzen aber nicht in beliebiger ordnung: Es gibt sowohl für den kreis als auch für die Frontalausrichtung einen Sitzplan. Wir brau-chen für diese unterrichtsform sehr viel Plan und Form. Es ist also nicht so, dass man ein-fach tun kann, was man will.der Stoff ist ja zu diesem zeitpunkt bereits erarbeitet. Es wird also nur mehr rein ge-schrieben, zum Beispiel Buchstaben, Rech-nungen, Formen etc.Für den Erzählteil sollte nun nochmals umge-stellt werden – Bänke im kreis mit Pölstern zum gemütlichen, entspannten Lümmeln. Leider geht sich das in unserem hauptunter-richt mit hundert Minuten dauer nicht aus. also rutscht das Erzählen oft in eine andere Stunde oder ich muss in anderen Bereichen kürzen, um zum Erzählen zukommen.CS: Die Bewegung der Raumelemente er-möglicht und bedingt die Bewegung der Menschen – ist das richtig?

BP: die Bewegung erfordert sehr gut ange-legte Formen.

CS: Alle Prinzipien des Waldorfunterrichts sind also erhalten, nur in einer anderen Form?

BP: Ja, in einer erweiterten Form. In jedem anderen Waldorfunterricht ist das Prinzip der Bewegung ja auch enthalten. Mir bietet die gestaltung im bewegten klassenzim-mer allerdings mehr Möglichkeiten.

CS: Wie kommen die Fachlehrer mit diesem Klassenraum zurecht?

BP: Wir haben nicht so viele von ande-ren Lehrern geführte Fachstunden. In den Sprachstunden ist Bänkchenkreis, in den Malstunden Schreibstube. Manche Fach-lehrer freuen sich auf die dritte klasse. da gehen wir ja wieder zur üblichen klassen-gestaltung mit tischen über.

CS: Was ist in dieser Klasse anders, ganz allgemein, oder durch die Unterrichtsform bedingt?

BP: die klasse ist deutlich anders als die in meinem letzten durchgang. Ich weiß

aber nicht, ob das etwas mit dem beweg-ten klassenzimmer zu tun hat – denn ich kenne sie ja nur so. Was ich aber sagen kann, ist, dass diese Form der klasse sehr zugute kommt.

CS: Angenommen ein nachfolgender Kolle-ge, Kollegin fragt dich, ob du das bewegte Klassenzimmer empfehlen würdest - wie lautet deine Antwort?

BP: Ich kann es wärmstens empfehlen, aber nur wenn es jemand wirklich gerne möchte. Man sollte diese Form nieman-dem aufzwingen. denn, wie schon gesagt, man braucht eine sehr konkrete Formvor-stellung und -gebung dafür. und die kann man nur in sich tragen, wenn man davon überzeugt ist. Eine grundsätzliche Ver-besserung des Modells gegenüber unserer derzeitigen Situation wäre, wenn es viel mehr Platz gäbe. dann könnte man ein-fach zu den aufgestellten tischen gehen, müsste nichts umstellen.CS: Wann ist es Zeit, innerhalb einer Re-formpädagogik zu reformieren?BP: ganz provokant gesagt: immer! Es ist der Sinn von Reformpädagogik, nicht ste-hen zu bleiben, zu schauen, was kinder brauchen, gemäß der Entwicklung der zeit. Sich und sein tun kritisch zu hinterfragen, ist immer gut. auf der anderen Seite muss die Pädagogik schon auf einem tiefen hin-tergrund ruhen. Wissen, warum etwas verändert werden soll, ist wichtig. Wahllos ausprobieren ist nicht möglich. Es ist ein ausbalancieren zwischen gleichbleiben-dem im Sinne eines ausgewogenen Rhyth-mus, einer gewohnheit und Erneuerung.

CS: Kommen wir zu meiner unvermeidli-chen Abschlussfrage: Was wünschst du deiner jetzigen Klasse, was wünschst du dir für dich als Klassenlehrerin und was wünschst du der Schule Wien-Mauer?

BP: Für die klasse wünsche ich, dass das, was ich tue, die kinder sich gut weiter entwickeln lässt. Für mich und die klasse wünsche ich hundertzwan-zig Minuten hauptunterricht, um alles in Ruhe unterbringen zu können. als kleines Luftschloss – größere Räume… oder ein zweilehrer-System…und für die Schule – was soll man einer Waldorfschule wünschen? zu den en-gagierten Lehrern und Eltern – viel geld und viel Platz! (lacht) Ich würde mir auch einen tiefgreifenden und umfassenden umsetzungsprozess der im letzten Jahr neu entstandenen Ideen wünschen.

CS: Ich danke für das Gespräch!

Barbara Pázmándy wurde in Wien gebo-ren, wuchs auch hier auf. Nach der Ma-tura absolvierte sie die Ausbildung zur Sonderschullehrerin. In diesem Bereich arbeitete sie etwa zehn Jahre lang. Auf Familiengründung folgte die Geburt von vier Söhnen (mittlerweile alle erwachsen). Durch die Schulwahl für ihre Kinder lern-te Frau Pázmándy die Waldorfpädagogik näher kennen und schätzen. Es folgte die Ausbildung zur Waldorflehrerin. In Wien-Pötzleinsdorf begann Barbara Pázmándy ihre Klassenlehrertätigkeit, um später nach Wien-Mauer zu wechseln, wo sie nun be-reits zum zweiten Mal eine Klasse führt.

barbara PáZMándy iM gesPräch

Foto: http://www.waldorfschule-nienstedten.de/uploads/pics/Bewegliches _ Klassenzimmer _ 1.jpg | 27.11.2012 |14:30

Page 23: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 23

bauMeister der schuLe der ZuKunft

bericht von der offenen KonferenZ aM 18. oKtober – und ein ausbLich auf den Weiteren reforMProZess Gut besucht war sie, diese offene kon-

ferenz am 18. oktober – gleich zwei-mal musste der ohnehin schon große Sesselkreis erweitert werden, bis wirklich alle darin Platz hatten.aber es ging ja auch nicht um irgendein spezielles Problem oder Projekt – son-dern um nichts weniger als die künftige Entwicklung unserer Schule: Wohin soll die Reise gehen? „Quo vadis, Schule“ – so das thema an dem schon seit einiger zeit in den unterschiedlichsten gruppie-rungen und gremien diskutiert und ent-wickelt wird.Ein entscheidender weiterer Schritt konnte bei dieser offenen konferenz ge-setzt werden: Eine Lehrer-konferenz, wie sie jeden donnerstag an unserer Schu-le stattfindet – zu der auch alle Eltern unserer Schulgemeinschaft eingeladen waren, um Bilanz zu ziehen – und die nächsten Schritten in diesem Reform-prozess zu beschließen.

Was bisher geschah: Im vergangenen Schuljahr hatte eine gruppe von Leh-rern sich gefunden und allwöchentlich diskutiert: Was sind die anforderungen unserer zeit? Wie könnte eine zeitge-mäße unter- und Mittelstufe aussehen, die antworten auf die anforderungen und themen unserer gesellschaft bietet? gleichzeitig hatte sich die Schulgemein-schaft – seien es Lehrer oder etwa der Elternrat – schon im verwichenen Schul-jahr mit dem thema Rhythmus ausein-ander gesetzt. und auch in der oberstu-fe war in den vergangenen Jahren neues ausprobiert worden – etwa die Einfüh-rung einer „zweitepoche“: dass also nach dem hauptunterricht auch weitere Fächer über einen längeren zeitraum hin-weg konzentriert bearbeitet werden.

dies alles und noch mehr wurde in der konferenzwoche vor dem Schulbeginn im September berichtet und besprochen. Jetzt gilt es, dies alles in den gremien unserer Schule weiter zu bearbeiten und weiter zu entwickeln. und inzwischen hat sich wieder einiges getan: So wurde beispielsweise im hort probeweise eine eigene hausaufgaben-

betreuung eingeführt, die von einer gruppe von Lehrern betreut wird. Ein angebot, das von vielen gut angenommen wird.oder: Es wurde beispielsweise darauf geach-tet, dass es über die Schulstufen hinweg eine ordentliche Mittagspause gibt – und danach der unterricht in Einheiten von 45-Minu-ten fortgesetzt wird. Mit jeweils 15 Minuten Pause dazwischen. Seitens der oberstufe wurde in diesem zu-sammenhang auch festgestellt: die kogniti-ven Fächer haben es gerade um die Mittags-zeit herum ziemlich schwer. Wer zu dieser zeit als Lehrer den Intellekt der Schüler an-sprechen will, hat es redlich schwer. Erst nach 15 uhr, da geht es wieder leichter – das zeigen auch die ersten Erfahrungen vom neuen orchester der Musikschule, das für die Mittelstufe am nachmittag und für die oberstufe am abend angeboten wird.dies und einiges mehr wurde berichtet – und dann ein ausblick auf weitere Entwick-lungen eröffnet. Was etwa seitens des Elter-rates zusammengetragen wurde:der hauptunterricht erscheint manchmal zu kurz – auch seitens der LehrerInnen wurde angemerkt, dass zusätzliche 20 Minuten sehr angenehm wären. So könnte auch noch stärker Begonnenes zu Ende gebracht und einzelne Persönlichkeiten in der klassenge-meinschaft besser beobachtet werden. Bei einem verlängerten hauptunterricht könnten auch andere Fächer wie Fremdspra-chen oder Musik in kleineren Einheiten inte-griert werden. Erste Versuche in diese Rich-tung waren bereits höchst erfolgreich.gleichzeitig könnte die große Pause um ein paar Minuten verlängert werden – vor allem da die SchülerInnen der unterstufe manch-mal noch ein bisschen länger brauchen, um sich anzuziehen. Vor dem hauptunterricht wiederum ist eine Frühbetreuung thema: Viele kinder sind be-reits ab 7:30 uhr auf dem Schulgelände – hier könnte auch beispielsweise ein gemein-sames Frühstück angeboten werden und seien es auch nur ein paar Brote und obst. denn auch das ist bis in die oberen Schul-

stufen hinein ein thema: Immer wieder heißt es gegen 11 uhr: „Ich habe hunger“ – weil das Mittagessen die erste tatsächliche Mahl-zeit des tages ist. Vieles wurde noch angesprochen. Etwa dass in der 7. und 8. klasse die Möglichkeit der „Fremdepochen“ wieder intensiviert werden könnte – also Epochen, die nicht mehr vom klassenlehrer selbst durchgeführt werden. oder dass in der oberstufe die anzahl der praktisch-, künstlerischen Epochen wieder intensiviert werde könnten. aber auch scheinbar ganz einfache, prakti-sche Fragen wie: Wäre in der obersrufe ein späterer Schulbeginn möglich?

Im anschluss wurde beschlossen, dass die Impulsgruppe unseres „Wege zur Qualität“-Prozesses die weitere arbeit auf der prozes-sualen Ebene weiter begleitet – und auch da-rauf achtet, dass in den einzelnen gremien weitergearbeitet wird. die Ergebnisse dieser offenen konferenz wurden „verdichtet“ und den zuständigen gremien der Schule zur weiteren Bearbeitung übermittelt. Vor allem aber widmen sich die Schulkreise – von den Lehrerkonferenzen bis zum Eltern-rat – in nächster zeit der Frage: Wie soll das Profil unserer Schule in zwei und in fünf Jahren aussehen? diese Frage sollte vollkom-men tabulos angegangen und es sollte er-fragt werden: Was ist unser Ideal?

die nächste offene konferenz soll dann am 17. Jänner stattfinden. auch hier sollen wie-der wichtige themen bearbeitet werden. Vor allem soll dann auch schon beschlossen werden: Welche Reformen sollen bereits für das Schuljahr 1013/14 fixiert und umgesetzt werden?Roman David-Freihsl

Page 24: MoMent November / Dezember 2012

24 | MoMent 11/12 2012

KinderbesPrechungAm 12. Oktober 2012 fand in unserer Schule ein Vortrag von CHRISTOF WIECHERT zum Thema „KINDERBESPRECHUNG - Begegnung mit dem werdenden Menschen“ statt. Am Tag davor leitete Herr Wiechert ein Seminar zum genannten Thema für unsere PädagogInnen.Aus diesem aktuellen Anlass und weil selbstverständlich auch in unserer Schule in den Konferenzen „Kinderbesprechungen“ stattfinden, wollen wir zwei Beiträge - von Anna Sey-del und Christof Wiechert - der Zeitschrift „Erziehungskunst“ (März 2011) zum Thema Kin-derbesprechung wiedergeben.

Karin Schadl

die Kunst, Kinder Zu betrachten Von Christof Wiechert, märz 2011kann man die kunst der kinder- oder Schüler betrachtung lernen? darauf gibt es zwei antworten: Ja und nein. Ja, denn der Mensch kann alles lernen. nein, denn man hat nie ausgelernt. Sobald man meint, man kann es, ist man in einer riskanten Situation, vergleichbar der eines künstlers, der vor dem konzert ganz entspannt meint, er werde es schon können. Entweder es gelingt oder es wird nichts. – So ist es auch bei der kinder-besprechung. Man weiß nie, ob es gelingt, man kommt in eine art Spannung wie beim Lampenfieber. Werden wir dieses kind wirk-lich in seinem Wesen erkennen und ihm da-durch helfen können?

bedingungen für die KinderbesPrechungein wesentliches merkmal dieser Kunst ist, dass sie sich in einer gemeinschaft voll-zieht. Ein kollege hat eine Frage zu einem Schüler. der Schüler reagiert nicht so, wie er-wartet oder leistet nicht, was der Lehrer von ihm erhofft. der Lehrer will den Schüler aber verstehen, denn er spürt, ohne dieses Ver-ständnis wird er den Schüler nicht erreichen und wird das Lernen schwierig. Er weiß: Er-ziehung setzt Beziehung voraus. also wen-det er sich an seine kollegen und bittet um Beratung. die pädagogische konferenz hat eigentlich nichts Wichtigeres zu tun, als die-se gegenseitige Beratung in pädagogischen angelegenheiten zu ermöglichen. Was ist nötig, damit eine solche Beratung gelingt?

1. Es muss eine gemeinschaft vorhanden sein, ein kreis ohne Löcher. Wer sich für die-se arbeit nicht interessiert, bleibt ihr besser fern. Wer dem Schüler keine Sympathie ent-gegenbringen kann, bleibe draußen. denn die Beratung setzt das aktive Interesse aller Be-teiligten voraus, sie ist die hohe Schule des

Interesses. da können Eltern genau so gut teilnehmen wie kollegen, die den Schüler nicht kennen. gerade durch ihr neutrales In-teresse können sie wichtige Fragen aufwer-fen. Es ist hilfreich, wenn der kollege, der den Schüler darstellt, nicht auch die gesprächs-führung innehat.2. Eine kinder- oder Schülerbetrachtung braucht einen atem. Wenn man es ein we-nig geübt hat, braucht man sicher eine Stun-de. Viel hängt davon ab, wie der kreis zu-hört. die wahre aktivität liegt nicht in der darstellung des kollegen, sondern in der Qualität des zuhörens. Wo vernimmt man das, was Licht bringt in das dunkel der Er-scheinung? Wann fangen die geschilderten Situationen an zu sprechen, erhellend für das Verständnis des kindes zu werden?3. Eine wichtige Bedingung ist ein zustand sozialen Friedens. nun sind das alles erhabe-ne Worte, die man eigentlich so nicht mehr gebraucht oder hören mag. Sie sind aber lei-der wahr. Ein kollegium, das sich an Struktur-debatten oder Ähnlichem zerrieben hat, wird sich zu kinderbesprechungen nicht leicht be-reit finden – man braucht dazu eine gewisse Stimmung. Eine konferenz, die nur aus Be-richten und Mitteilungen besteht, wird eine solche Stimmung nicht aufbringen können.4. Man sollte danach streben, am Schluss eine oder mehrere hilfestellungen zu verein-baren. Wenn man nach ungefähr acht Wo-chen kurz auf die kinderbetrachtung zurück-blickt, und die Frage stellt, haben wir getan, was verabredet war und hat es geholfen? dann wird die kinderbesprechung zu einem der stärksten Instrumente zur Sicherung wirklicher Schulqualität. denn das kollegium hat nicht nur dem Schüler geholfen, sondern selbst unendlich viel gelernt. Viele klagen da-rüber, die »allgemeine Menschenkunde« sei doch bloß theorie. In der kinder- oder Schü-lerbetrachtung wird die Menschenkunde

praktisch. Wer an ihr teilnimmt, kann sie als glückserlebnis empfinden.

5. grundsätzlich gibt es für die kinder-betrachtung kein festes Modell, kein Pro-tokoll. Bei dieser arbeit setzt das kind selber, wenn es denn erkannt wird, die akzente. dennoch kann man drei Stufen unterscheiden. Es gibt sie schon seit hip-pokrates: die anamnese, die diagnose und die therapie. Wir können stattdes-sen auch von Schilderung, von Verstehen und von hilfe sprechen, die durch Intuiti-on gefunden wird.

reden und hören – inKLusivder klassenlehrer oder -betreuer (Men-tor) schildert den Schüler so wie er ihn erfährt, wie er sich darlebt. Er versucht seine gestalt, sein Benehmen zu be-schreiben, zeigt seine arbeiten: kurz, man verschafft sich ein Bild. dieses Bild beinhaltet auch die zeitgestalt des Schü-lers. das Bild wird von anderen kollegen ergänzt. der Schularzt trägt möglicher-weise aus der Vorgeschichte des Schülers Relevantes bei. derjenige, der den Schüler schildert, übt sich in der kunst der inklu-siven Rede, die Übrigen in der kunst des inklusiven zuhörens: sie sollten nicht nur mit den ohren, sondern mit dem her-zen hören. der darstellende liefert Bau-steine für die Wahrheitsfindung, er soll sich nicht einen lang angestauten Frust von der Seele reden. naturgemäß dauert dieser teil oft zu lang. Jeder hat ja etwas zu sagen, auch wenn man dasselbe sagt, wie der Vorredner. Es ist die einzige gele-genheit, wo man aus Erfahrung sprechen kann, aber man muss nicht alles wissen.

ein gefühL für evidenZ steLLt sich ein nun wird es auffällig still. Wer kann denn etwas sagen? Wer kann sachgemäß in-terpretieren? hier wird sich zeigen, wie weit ein kollegium sich die Menschen-kunde zu eigen gemacht hat. denn die Interpretation, das Verständnis kommt aus der Menschenkunde. Wer bloß et-was angelesenes zum Besten gibt, wirkt anders, als wer die Menschenkunde ver-innerlicht hat. hier braucht man ein kol-

Page 25: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 25

legiales Empfinden, das imstande ist, das können des anderen kollegen zu würdi-gen. hinhören und zurückhaltung sind gefordert. Ein feines gefühl für Evidenz wird sich einstellen: Was ist stimmig, was nicht? Rudolf Steiner hat viele hin-weise für eine solche Interpretation ge-geben, ein kollegium sollte sich diese in den konferenzen erarbeiten. Meiner auf-fassung nach liegt in Steiners Menschen-kunde alles, was man braucht, um auch die heutigen Phänomene zu verstehen. hier ist auch der richtige Moment, um sich mit Empathie zu fragen, wie würde ich mich fühlen, wenn ich so gestrickt wäre? Wie fühlt sich der drang nach un-gestümer Bewegung von innen her an, wie das Stottern, wie die Legasthenie? Solche Fragen können über unzuläng-lichkeiten in der Erkenntnis der Men-schenkunde hinweg helfen, sollten aber nicht zum Selbstzweck werden. Wer gut zugehört hat, wird bemerken, dass das kind, der Schüler sich offenbart.

entscheidend ist der WiLLe Zu heLfenund wie helfen wir jetzt? zuerst suchen wir die hilfe bei den Lehrern und der Pädagogik. danach entscheidet sich, ob spezialisierte hilfe nötig ist. Welcher Lehrstoff hilft bei wel-chem Problem? Was bewirkt Rechnen? Was zeichnen oder gar Formenzeichnen? Was bewirkt eine Fremdsprache am kind? Was eine stärkere intellektuelle Förderung oder eine mehr bildliche ansprache des kindes? Was eine musikalische oder plastische Betä-tigung? kann dem kind geholfen werden mit aufgaben der Erinnerungsbildung oder durch Sprachübungen? der Möglichkeiten sind vie-le. Erziehen, unterrichten ist ein leises heilen (Rudolf Steiner). hier hilft der Wille zu helfen, weniger der richtige gesichtspunkt. Im We-sentlichen sind wir ja alle hilflos und können uns nur um hilfsbereitschaft bemühen. die Besprechung endet damit, dass festgehalten wird, wer was für den Schüler tut. nach acht oder zehn Wochen blickt man zurück: ha-ben wir getan, was verabredet war und hat es gewirkt?

eLternbeteiLigung – eine taKtfrageEinem elementaren ethischen Empfinden folgend wird man so weit wie möglich im-mer die Eltern um zustimmung für eine sol-che Besprechung bitten und man wird sa-gen, warum man meint, sie sei angebracht. Prinzipiell ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Eltern (wenn sie das wünschen) an der Besprechung teilnehmen. Ein Lehrerkollegi-um sollte sich aber fragen, ob das Verhältnis zwischen Schule und Eltern deren teilnahme zulässt. das ist eine takt- und keine grund-satzfrage. und takt ist ja bekanntlich gesun-der Menschenverstand mit gefühl.die kinder- oder Schülerbetrachtung ist ein Qualitätsinstrument das, vernünftig ange-wandt, seinesgleichen sucht.

zum autor: christof Wiechert ist ehemaliger Leiter der pädagogischen Sektion am goethe-anum. zuletzt ist sein Buch Lust aufs Lehrer-sein im Verlag am goetheanum erschienen.

Come and join our exciting English as a Foreign Language Course specially designed for students aged 13 - 19 and completely re-designed to include experiential learning.

Summer Language School2013

www.canterburysteinerschool.co.ukEducational Sponsor License No: 72V9W4T74

Garlinge Green, Chartham, Nr Canterbury, Kent CT4 5RU

ALL INCLUSIVE 2 WEEK PACKAGE

CONTACTTel: ++44 1227 738285

Email: [email protected]

Airport transfers Accommodation with host families

All meals providedLondon excursions, theatre trips & local outings

Full day programme 9.00am - 5.30pm of lessons & activitiesCertificate of Achievemnet

Sun 21 July - Sat 3rd Aug

LEWIS SCHOOLOF ENGLISH

New Forest CentreJunior Enrolment Form 2013

2013 - NEW FOREST

Photos middle and top by Deep South Media

Page 26: MoMent November / Dezember 2012

26 | MoMent 11/12 2012

Erziehungskunst: Frau Seydel, den wenigsten Lesern der Erziehungskunst wird wahrschein-lich bekannt sein, dass die Praxis der Kinder-besprechungen schon seit langem an Wal-dorfschulen existiert. Was ist eigentlich eine Kinderbesprechung?

anna Seydel: Eine gruppe von Menschen möchte sich dem Wesen eines kindes er-kennend zuwenden. Man geht dabei von den Eindrücken aus, die man von diesem kind hat, und reflektiert sie. Man wendet sich in der Regel kindern zu, die Entwick-lungshemmungen oder -störungen ha-ben, oder die die arbeit in der klasse be-einträchtigen. das sind zunächst äußere anlässe. Man kann aber auch kinder be-sprechen, die keine solchen auffälligkeiten aufweisen. durch das gemeinsame an-schauen gleichen sich persönliche Sicht-weisen, animositäten und Vorbehalte bei den Erziehenden aus. alle möglichen ge-sichtspunkte kommen zusammen und er-geben im gespräch ein gesamtbild.

EK: Im Grunde bemüht sich doch jeder Leh-rer um eine solche Kindererkenntnis und ver-sucht, sein pädagogisches Handeln danach auszurichten. Wozu benötigt man dann noch eine Kinderbesprechung?

aS: zunächst deshalb, weil Entwicklung fast generell nicht mehr problemlos ver-läuft. die äußeren Bedingungen des he-ranwachsens sind teilweise dramatisch komplizierter geworden. komplizierter sind auch die Familienverhältnisse von he-ranwachsenden, die Beziehung des Lehrers zu sich selbst, zu den kindern und die zu-sammenarbeit mit Eltern und kollegen ge-worden. das kann dahin führen, dass ein klassenlehrer zu der Überzeugung kommt, ein kind in seiner klasse nicht mehr tragen zu können, auch wenn es unter umstän-den von anderen Lehrern oder den Eltern ganz anders gesehen wird. Eine kinderbe-sprechung bietet die chance, die Betrach-tung des kindes auf eine neue Ebene zu heben und die Einstellung zu ihm zu bele-ben, aufzuhellen und zu klären.

EK: Wie hat man sich eine Kinderbespre-chung vorzustellen?

aS: Es gibt viele Formen. Ein kind kann beispielsweise vom klassenlehrer der kon-ferenz geschildert werden. Besser ist es aber, man nimmt das kind selber wahr. das kann in der klasse sein: Man hospitiert zum Beispiel im unterricht eines anderen Lehrers oder man beobachtet das kind auf dem Schulhof. als besonders fruchtbar hat sich erwiesen, eine gruppe von kindern in die Besprechungsrunde einzuladen und etwas berichten oder vorführen zu las-sen. da hat jeder gelegenheit, das kind, das besprochen werden soll, wahrzuneh-men und es mit gleichaltrigen zusammen zu sehen. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Lebendigkeit, treffsicherheit und Vielfalt danach Wahrnehmungen zu-sammengetragen werden, die auch einen klassenlehrer überraschen.

EK: Also am Anfang steht die Beobachtung?

aS: Ja. dann folgt der Versuch, sich in das kind zu versetzen, sich in das, was man bei ihm wahrnimmt, einzufühlen. also nicht sofort zu Interpretationen oder ur-teilen zu kommen, sondern sich mit dem kind in Einklang zu versetzen.

EK: Noch einmal zur Beobachtung: Was wird da genau beobachtet?

aS: die einen sehen mehr das Äußere des kindes: das gesicht, den kopf, die hände, die arme, die gestalt und seine körper-haltung, alles, worin sich ein kind leiblich ausdrückt. dann gibt es das mehr habitu-elle, das gewohnheitsmäßige, wie ein kind reagiert, ob es sich an etwas beteiligt, wel-che neigungen es hat, welches tempera-ment. Ein weiteres Feld ist das Seelische: wie es sich denkend, fühlend und wollend in der Welt verhält, wie es sich in kontakt zu anderen Menschen bringt, auch zu an-deren Lebewesen. das drückt sich auch in seinen Bewegungen, in seinem ganzen Verhalten aus. Schließlich gibt es den in-tentionalen, den Willensbereich. Wie geht ein kind zum Beispiel bestimmte aufga-

ben an? Wie werden denkschritte voll-zogen oder arbeitsschritte individuell geplant und ausgeführt? Ein weiterer aspekt ist das Schicksal eines kindes. Es gibt signifikante, das ganze weite-re Leben eines Menschen bestimmen-de biographische Ereignisse, unfälle, krankheiten, todesfälle, Verlust der heimat oder eines Elternteiles. auch Einzelheiten des geburtsvorganges ge-hören dazu. EK: Es geht also nicht nur darum, das zu beschreiben, was man am Kind wahrnimmt, sondern auch andere Kenntnisse mit einzubeziehen?

aS: Ja. da können einem die Berichte der Eltern eine große hilfe sein. aber immer geht es um tatsächliches, nicht um annahmen, Vermutungen, Inter-pretationen oder theorien, sondern um Beobachtungen, um Wahrnehmungen.EK: Worauf zielt dieses Sammeln von Tatsachen ab?

aS: dass man in ihnen und durch sie das zusammenhängliche erfasst: das Wesen eines kindes. denn das geistig-Seelische des kindes selbst ist es, das die äußeren tatsachen hervorbringt. Jede Einzelheit eines Äußeren ist aus-druck des Wesens. goethe spricht von dem »auffinden eines prägnanten Punktes«, von dem aus sich einem das Wesen einer Erscheinung entgegen-trägt, die Idee innerhalb eines sinnlich gegebenen zusammenhangs.

EK: Wenn man diesen Punkt gefunden hat, versucht man dann die Eigenschaf-ten des Kindes, sein Verhalten daraus zu erklären?

aS: nein, es ist eher so, dass man et-was findet, durch das man sich ge-fühlsmäßig in das kind hineinverset-zen kann. Man versucht, mitzuerle-ben, wie es sich anfühlt, wenn man immer mit offenem Mund dasitzt und

Was ist eine KinderbesPrechung?

anna seydeL War Lange Zeit KLassen- und seMinarLehrerin in München und hat vor KurZeM das buch »ich bin du – Kinderer-Kenntnis in Pädagogischer verantWortung« veröffentLicht.

Page 27: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 27

in die gegend träumt. dann bemerkt man, da sinkt einem immer etwas weg. das ist es, was einen mit dem kind in zusammenhang bringt. Man muss es nicht gleich verstehen. der Lehrer oder therapeut muss die Verfassung des kindes in sich erleben, das ist das Entscheidende.EK: Es geht also um Einfühlung, Empathie?

aS: Ja! Es geht darum, zu erleben: das kind kann ich in mir fühlen, weil ich et-was in mir habe, das mir bei mir selbst bekannt ist, und das ich deshalb bei ihm wiedererkenne. Ich kann mir sa-gen: »Ich erkenne dich, denn ich bin du!« dadurch sagt mir das kind, wer es ist. Indem ich es erkenne, bringt es sich selbst in meinem Erkennen, in meinem Blick hervor. Es »wird« derje-nige, den ich in ihm sehe. und in mei-nem Blick schließlich erkennt sich jetzt das kind, empfindet sich wahrgenom-men, kommt zu sich selbst. EK: Nun hat man diese Einfühlung, man empfindet sich wie das Kind. Geht man dann weiter zu einer Maßnahme, zu einer Entscheidung, wie man handeln soll?

aS: nicht gleich. Erst geht der Strom des Interesses zum kind, dann beginnt das kind sich in mir auszusprechen. Jetzt antworte ich wieder, und diese antwort ist eine Seelenantwort, in der ich den ausgleich aufbringe zu dem, was ich beim kind als seine Schwä-che erfahren habe. diese antwort zielt darauf ab, ein gleichgewicht herbei-zuführen, etwas zu heilen. Man fühlt, ein kind braucht stärkere Struktur, ein anderes Ermutigung. das ist zunächst nur eine gefühlte antwort. Im kollegia-len gespräch kann man dann nach und nach versuchen, herauszufinden, was eigentlich vorliegt. Was drückt sich da-rin aus, dass sich ein kind gegen die umwelt abschottet? die Maßnahme ist gar nicht das ausschlaggebende, son-dern dass die Erwachsenen sich dem kind zuwenden und durch ihre auf-merksamkeit, ihr Interesse, ihre Wärme für das kind erwachen. Wer nach einer

kinderbesprechung dem kind begegnet, tritt ihm instinktiv mit einer anderen in-neren haltung gegenüber: Wenn ein kind in seiner haltung schlaff ist und mutlos, vielleicht gar hoffnungslos erscheint, wird der Erwachsene ihm vielleicht mit einer in-neren gebärde der Ermutigung, des Sich-aufrichtens entgegentreten. Er sagt nicht: »nun sei doch etwas mutvoller«, sondern er trägt ihm in seiner haltung das Mutvol-le, hoffnungsvolle entgegen. EK: Unabhängig von therapeutischen Maß-nahmen ist also schon allein die Tatsache, dass man das Bewußtsein auf das Kind lenkt, von Bedeutung?

aS: Ja. das wirksamste therapeutische Mittel, das wir haben, ist die kinderbe-sprechung selbst. Was man dann konkret unternimmt, das geschieht automatisch, man überlegt nicht lange. Man rutscht gleichsam von selbst in eine therapeutisch wirkende gegenbewegung zu einer wahr-genommenen Schwäche. Man entdeckt viele Möglichkeiten, durch den unter-richtsstoff therapeutisch zu wirken. Einem asthmatiker zum Beispiel habe ich damit geholfen, dass ich mit ihm täglich geflötet und ihm damit sein ausatmen erleichtert habe. nach ein paar Jahren hatte er sein asthma überwunden.

EK: Wie wird das Kind weiter begleitet? Gibt es bestimmte Zeiträume, nach denen man sich wieder bespricht und das Kind erneut anschaut?

aS: Es ist natürlich sinnvoll, einem kreis, in dem das kind besprochen wurde, nach einer gewissen zeit zu erzählen, was sich verändert hat. und dann vielleicht nach ei-nem Jahr erneut. aber man kann auch er-leben, wenn man ein kind in der zweiten klasse bespricht, dass man es in den fol-genden Jahren nicht mehr zu besprechen braucht. durch die Besprechung und die art, wie die Lehrer danach mit ihm umge-hen, stellt sich ein einigermaßen harmoni-sches Verhältnis des kindes zu sich selbst ein. und darum geht es eigentlich, dass das Individuelle des kindes, das geistig-Seelische, mit sich selbst ins Reine kommt.EK: Gibt es Bedenken oder Probleme, die mit

Kinderbesprechungen verbunden sind? Im-merhin geht man auf sehr persönliche und in-time Weise mit dem Kind um.

aS: das Problematische liegt darin, dass man oft nicht so spricht, als wäre das kind dabei. Man müsste sich stets bewusst sein, dass jedes negativurteil eine krän-kung des kindes darstellt. Es geht nicht um positive oder negative urteile, sondern darum, dass das kind sich in den anwe-senden auszusprechen beginnt. Manche haben ein Problem mit dem Sich-in-Ein-klang-Versetzen. Sie sagen: »Ich trete dem kind dadurch zu nahe«. Eigentlich fürchten sie sich davor, sich selbst ein Stück weit zu verlassen und in etwas einzutauchen, was ihnen nicht so ganz geheuer ist. Wenn je-mand das Wachstum einer Pflanze mit-macht, dann sagt er ja auch nicht, ich tre-te der Pflanze zu nahe. und so versuchen wir, in der Individualgebärde des kindes sein Wesen zu erkunden.

EK: Nehmen an Kinderbesprechungen auch Eltern teil?

aS: Wenn es geht. Ich befürworte, dass die Eltern beim Sammeln der Wahrneh-mungen dabei sind. Ich habe viele Bespre-chungen im kleineren Rahmen mit Eltern gemacht. In eine konferenz mit 50 Lehrern würde ich die Eltern nicht so gerne einla-den, das würde die meisten überfordern, denn das Verhältnis der Eltern zu ihren kindern ist tiefgründiger, vielschichtiger und sehr intimer natur. aus diesen grün-den ist es leicht störbar. das würde ich nicht wollen. Ich würde das kind immer mit den Eltern allein besprechen.

EK: Sollten die Eltern informiert werden, wenn eine Kinderbesprechung stattfindet?

aS: unbedingt! keine Schülerbesprechung, ohne den Eltern zu sagen, was wir versu-chen wollen und in welcher Form. und kei-ne Schülerbesprechung, ohne danach den Eltern eingehend davon zu berichten.

Anna Seydel war lange Zeit Klassen- und Seminarlehrerin in münchen und hat vor kurzem das buch »ich bin du – Kinderer-kenntnis in pädagogischer Verantwortung« veröffentlicht.das Buch gibt es bei www.waldorfbuch.de

Page 28: MoMent November / Dezember 2012

28 | MoMent 11/12 2012

geschMäcKer sind verschieden – aLso auch das Menü

der biohof adaMah hat unsere schuLKüche übernoMMen – und fred saMec Lernt ZuM vierten MaL Kochen

„n atürlich bin ich immer noch in gewisser Weise in der Startphase“, berichtet Fred

Samec. „Bin am austesten, was für die kin-der gut ist, was ihnen schmeckt, was bei ih-nen ankommt und wie weit ich gehen kann.“ kürzlich etwa, als er Wok-gemüse zubereite-te – „da sind wirklich viele gekommen. und da wusste ich: aha, da geht was.“ dann wie-der leitete er eine indisch inspirierte Phase ein, probierte, beobachtete und variierte.“ das ist mir einfach wichtig, dass eine Vielfalt drinnen ist – und nicht nur immer Polenta auf den tisch kommt.“ nichts gegen Polenta, aber gerade bei Schulkindern ist abwechslung das um und auf.die Schulküche der Rudolf Steiner-Schule in Wien-Mauer ist diesen herbst vom Biohof adamah übernommen worden. gerhard zou-bek, der Pionier in Sachen gemüsekisterl-zu-stelldienst aus dem Marchfeld hatte gerade eine küche für seinen Betrieb gesucht – wäh-rend gleichzeitig unsere Schule den küchen-betrieb auf neue Beine stellen wollte.und mit Fred Samec wählte zoubek schließ-lich einen küchenchef, der wunderbar in die Schulgemeinschaft hineinwachsen könnte. Von seiner Vorgeschichte her ist er breit ge-fächert: das erste Mal kochen gelernt hatte er in einem haubenlokal in der Wiener Innen-stadt. doch dieser 7–24 uhr-Job, „der war mit meiner gesundheit und meinem Famili-enwunsch mit der zeit nicht mehr vereinbar“, erinnert sich Samec.Er wechselte zur makrobiotischen küche – „das war das zweite Mal, als ich kochen lern-te“. In einem makrobiotischen Lokal, kombi-niert mit einem Bioladen, lernte er dann seine Frau kennen. nach der umwidmung des Re-staurants in ein Yogastudio machten sich die beiden selbstständig und eröffneten ihren ei-genen Bioladen. doch schon nach einem Jahr stand wieder eine Entscheidung an: zwischen dem zeit- und kräfte zehrenden ob im Laden – und der Familie. die Entscheidung fiel – und Samec ist nun Vater zweier töchter. In der Biobranche blieb

er aber und wurde schließlich gefragt, ob er denn nicht für „Yum! Enerchifood“ ein cate-ring nach Prinzipien der Fünf-Elemente-küche machen könnte. „Es war ein Sprung in’s kalte Wasser. Ich hatte bis dahin ja nur dieses be-rühmte Poster mit den nach den Elementen geordneten Lebensmitteln gekannt.“ kurz: „Ich lernte ein drittes Mal kochen.“und jetzt? „Jetzt habe ich das gefühl, dass wir nicht mehr mit der vollen Last der Ver-antwortung, sondern mit dem Rückhalt vom Biohof adamah doch noch unseren traum von Lokal und Bioladen verwirklichen können. das Bioladen-Feeling ist wieder da.“Seine Frau, von der er sich im Privaten inzwi-schen getrennt hat, ist beruflich wieder mit von der Partie und kümmert sich um das neu aufgestellte Büffet, sie entwirft immer wie-der neue kuchen und kekse die es in zukunft auch Vegan und glutenfrei geben soll, „Ich bin froh dass sie dabei ist“ sagt er „die Er-fahrungen die wir gemeinsam gemacht haben machen sich jetzt richtig bezahlt“. da wird beispielsweise jetzt auch milchfreie und zu-ckerfreie Schokolade angeboten. den Schü-lern gefällt’s und die umsätze in diesem Sek-tor haben sich inzwischen verfünffacht.Während Fred Samec selbst in der küche wie-der einmal am Lernen ist und sich derzeit in die Ernährungsprinzipien nach Rudolf Steiner einliest. alles kann natürlich nicht eins-zu-eins umgesetzt werden, denn sonst gäbe es beispielsweise Polenta überhaupt nicht mehr, da die Schulküche samstags ja geschlossen ist. aber wenn es mal Reis gibt – dann mög-lichst am Montag. und Roggen eher am don-nerstag. aber das kann dann durchaus auch ein „Waldstaude urroggen“ sein: „Ich hät-te ja nie gedacht, dass das ein Produkt sein könnte, das kinder anspricht“, aber aus seiner Erfahrung die er mit einem befreundeten de-meterbauern auf Biomärkten sammeln konnte weiß er dass kinder diese Roggenform lieben.urgetreide, alte gemüsesorten wie die karot-tenrarität Purple haze und die unterschied-lichsten gewürze – alles kann in der neuen Schulküche ausprobiert und für die verschie-densten geschmäcker kombiniert werden. natürlich könnte man’s sich auch einfach ma-chen: „Bei Lasagne weiß ich, da sind locker 150 kinder dabei.“ aber es soll ja auch neu-

gierde geweckt und neues entdeckt wer-den. „Man kann bei mir auch sehr gerne einfach einmal nur zum kosten kommen – und wenn’s schmeckt, wird dann viel-leicht eine ganze Mahlzeit gekauft“, bietet Samec an.anbieten möchte er künftig auch Vorträ-ge und kochkurse, bei denen man dann noch ins detail und in die tiefe gehen kann. „Für viele ist Bio ja nur ein Wort. da kann noch viel mehr Bewusstsein ge-weckt werden.“die ersten hürden sind jedenfalls genom-men und das angebot wird angenom-men. die täglich verkauften Mahlzeiten wurden seit dem neustart glatt verdop-pelt. „die anforderungen für uns in der küche sind dadurch natürlich auch deut-lich größer geworden. aber das team steht jetzt – und das muss ich schon be-tonen: ohne diesem team wäre das alles einfach nicht möglich.“und der Blick in den Essensraum? „das ist einfach schön anzuschauen, wie voll der jetzt oft ist. und was mich besonders freut ist: dass auch größere Jugendliche da sind, die immer wieder kommen.“ Roman David-Freihsl

nähere Informationen: www.adamah.at www.oh-koch.com

Page 29: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 29

ein „danKe“ … an cLaudia PehaM120 bis 140 warme Mahlzeiten... es soll gesund sein und schmecken vom kindergarten bis in die oberstufe... es muss geplant werden, einkaufen und Preise vergleichen... rechtzeitig liefern, tragen und Vorräte bedenken... für Feste und Praktika geschirr verleihen und beraten, planen... das Buffet für die Pause fertig haben – umstellen auf Elternwunsch... und vieles mehr, was man nur durch Blicke hinter die kü-chentür erfahren konnte... 13 Jahre lang... und beim Martinigansl waren es rund 200 Portionen an ei-nem tag... abrechnen, sparen, unterstützen und helfen... Wer zählt die Marmeladen für den Bazar? ... Wer die gläser mit kräutersalz?

danKe für das aLLes und für vieLes Mehr …sagt iM naMen der schuLgeMeinschaft

herta hans

fast 13 Jahre hat ein hilfsbereiter geist unsere Schulküche geführt, durch leichte und schwere zeiten.

CLAudiA PeHAm, aber auch mARtinA FAbiAn und ihre helfe-rInnen haben jeden Schultag ein Essen für Schüler, Lehrer und kin-dergartenkinder bereitet; sich jeden tag eingesetzt, oft auch nachts und in den Sommerferien, mit vielen extra unbezahlten arbeits-stunden, immer bemüht qualitätsvolle Speisen anzubieten. auch die organisation, den Einkauf und die abrechnung der küche hat Frau Peham geleistet. nachdem sie sich mit der anthroposophi-schen Ernährungslehre beschäftigt hatte, wurde unsere Schulküche sogar auf Biokost umgestellt.Wie viel Energie da der Schule geschenkt wurde, ist von außen wohl gar nicht zu ermessen.Es bleibt allen, die satt geworden sind, die einen treffpunkt fan-den, die ihre kinder gut verköstigt wussten nur, einen ganz großen dank auszusprechen für diesen enormen Einsatz. ohne die hilfe vieler hände, vieler großzügiger herzen könnte das soziale Leben einer Rudolf Steiner-Schule niemals gedeihen.

Wir danKen cLaudia PehaM, Martina fabian und aLLen heLfer/innen für ihren LangJähri-gen einsatZ. Regula hetzel

danK für eine LangJährige arbeit

auch ich möchte mich diesem dank ganz herzlich anschließen und in Bezug auf

die Ernährungslehre bemerken, dass diese neben den täglichen Mahlzeiten und neben der bereits erwähnten umstellung auf Bio-kost auch vielen klassen während ihres kü-chenpraktikums zugute kam. Vom letztjäh-rigen berichte ich kurz und lasse dann einige Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen. Frau Peham sprach mich bereits gegen Ende der 6. klasse auf das bevorstehende 7. klass-küchenpraktikum an und ich erlebte in ih-rem gut durchdachten konzept die reiche Erfahrung der vergangenen Jahre. Was aber vielleicht nicht alle wissen, Frau Peham ver-fügte auch über beträchtliche Erfahrung im unterrichten! ganz überrascht folgten nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch ich ihrer sowohl bildhaft und pädago-gisch gut durchdachten als auch heiter-wit-zigen Schulstunde, in welcher sie uns auf das küchenpraktikum vorbereitete. das ist und bleibt mir in lebendiger Erinnerung. Vie-len dank dafür! alle weiteren Erfahrungen machten dann die Schülerinnen und Schüler, welche jeweils zu zweit eine ganze Woche von 8:00 – 12:00 uhr in der küche mitarbeiteten:

„Es war mal was anderes. Und es war inter-essant, für so viele zu kochen! Wie viele Kar-toffeln, Zwiebeln, Karotten,... man da schälen muss. Manchmal war es auch stressig, aber meistens lustig. Vielen Dank für die schöne Woche!“

„Am ersten Tag war es nicht einfach; wir ha-ben einmal die Maschine zum Verstopfen ge-bracht. Am zweiten Tag war es ziemlich gut und am letzten Tag mussten wir über hundert Kartoffeln schälen.“

„Es war schön, aber auch anstrengend. Jetzt habe ich auch einmal gesehen, wie viel Ar-beit es in so einer Küche gibt, die jeden Tag für über 100 Schüler kocht.“

„Es war manchmal anstrengend, am meisten wie wir Kartoffeln schälen mussten. Manch-mal war es auch sehr lustig, weil wir reden und uns während der Arbeit lustige Sachen erzählen durften. Bevor wir noch angefangen haben, haben wir einen Zettel bekommen. Darauf sind alle Hygienevorschriften gestan-den, die wir auch alle eingehalten haben. Mit jedem Tag durften wir mehr alleine machen. Sehr gut geschmeckt hat mir der gebackene

Fisch mit dem bunten Gemüsereis, aber am besten war die Fleischlasagne. Was mir nicht gefallen hat, war das Haarnetz. Dieses Ding hat mich echt genervt.“

„Ich fand es sehr interessant und schön zu sehen, was alles gemacht werden muss, um eine Schule zu ernähren.“

„Egal, wie schwer die Arbeit in der Küche war, es hat sich ausgezahlt. Wir bekamen nämlich immer etwas Gutes zu essen. Wir mussten z.B. 40 kg Karotten und Kartof-feln schälen oder 20 kg Fisch panieren. Danke, dass wir das Erlebnis in der Küche haben durften.“

„Es war eine schöne Erfahrung in der Kü-che in so großen Mengen zu kochen. Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Zwiebelschälen.“

Mir bleibt nun noch, auch Frau Fabian ganz herzlich für die gute zusammenar-beit und all ihre Bemühungen zu danken!

christine BolleterLehrerin der 8. klasse

Page 30: MoMent November / Dezember 2012

30 | MoMent 11/12 2012

Im Lichte, das aus GeistestiefenIm Raume fruchtbar webendDer Götter Schaffen offenbart:In ihm erscheint der Seele WesenGeweitet zu dem WeltenseinUnd auferstandenAus enger Selbstheit Innenmacht.

Spruch für den 5. - 11. Maiaus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner

es war ein großes, ein reiches Leben, das von agnes kühne. dem gegenüber kann dieser

nachruf nur zu einer Skizze geraten.Was hat agnes kühne nicht alles bewirkt und bewegt - und vor allem wie? da entdeckt man immer wieder zielgerichtetheit, treue ih-ren Vorsätzen gegenüber und die Sicherheit, auf dem rechten Weg zu sein. gerade diese strahlte sie aus und ließ einen nicht nur erle-ben, da ist jemand, der weiß, was er will, son-dern der will, was er weiß. und dabei handelte es sich vielleicht nicht immer um ein vorder-gründiges, einsehbares Wissen, viel eher um eines, das aus den tiefen der Seele aufsteigt und die handlungen, die daraus als notwen-digkeit folgen, die aufgaben, die ergriffen wer-den, überstrahlt. Ja, dieses Strahlen, wie konnte man das bei agnes kühne erleben - auch noch in ihren späten Lebensjahren: jugendlich, frisch, klar, hell. und der, der dieses besondere „klima“ nicht nur als eines des geleitet-Seins erlebte, viel-mehr wie eines des Sich-Erinnerns an einmal gefasste Entschlüsse, der 1946 in ihr Leben tre-tende und sie seit ihrer Verlobung 1950 bis zu ihrem tode begleitende tobias kühne, schrieb

davon als antwort auf die vielen Beileisbekun-dungen: „ … auch ich stehe staunend vor diesem Leben voller tatkraft und zielgerichtet-heit. da wurden offenbar vor dem Eintritt in das Erdenleben ganz feste Entschlüsse gefasst, zu deren Verwirklichung wohl auch ich auser-wählt wurde. So entstand eine unauflösliche gemeinschaft.“am 7. Mai 1928 wurde agnes kühne als drittes kind des Pfarrers Martin Borchart in Stuttgart geboren. der Vater gehörte dem gründerkreis der christengemeinschaft an und die Familie lebte zunächst in einer Wohnung im Priester-seminar und dann bis zur ausbombung 1944 im neu errichteten gemeindehaus der chris-tengemeinschaft. diese besondere Beziehung klingt nochmals bei dem hingang von agnes kühne leise an: am 15. September starb sie – am 16. September vor 90 Jahren war der „ge-burtstag“ der christengemeinschaft. dass sie in die Waldorfschule in Stuttgart, die „Mutterschule“, gehen sollte, war klar – nur beinahe nicht mehr möglich, da die national-sozialisten ein Jahr vor agnes‘ Schuleintritt ei-nen aufnahmestop verfügt hatten – diesen aber ein Jahr später, 1935, pünktlich zum fälli-gen Schulbeginn, wieder aufhoben. So hat sie es also doch geschafft – zumindest bis zum Jahr 1938, dann wurden die Waldorfschulen in deutschland und Österreich endgültig ver-boten – bis auf die Waldorfschule in dresden, die noch bis 1941 weiterarbeitete. um agnes den weiteren Besuch einer Waldorfschule zu ermöglichen, übersiedelte also ihre Mutter mit ihr für ein Jahr dorthin.den Schrecken des 2. Weltkrieges erlebte die Familie zusammen in Stuttgart - und da konn-

ten die Eltern etwas von diesem beson-derem geführt- Sein der jüngsten, doch inzwischen 16 Jahre alten tochter erfah-ren: Es kam einem Wunder gleich, wie sie einen Bombenangriff im Luftschutzkeller überlebte, als eine durch die detonation aus den angeln gerissene schwere Stahl-tür nur deswegen agnes um wenige zen-timeter verfehlte, weil sie gerade den kopf im Schoß der Mutter barg. die schrieb dann in ihr tagebuch, als schließlich das ganze haus zerstört war: „Wir hatten das Bewusstsein, dass uns agnes gerettet ist.“als gleich nach dem kriegsende die Wal-dorfschule in Stuttgart wieder eröffnet wurde, gehörte agnes zu den Schülern, die halfen, das zerstörte Schulgebäude wieder notdürftig herzurichten, um dann mit dem Einstieg in die 11. klasse noch zwei Jahre die Schule zu besuchen. Wie-derum pünktlich, denn dort in der Parallel-klasse begegnete sie 1946 ihrem späteren Mann, tobias kühne… Während dieser zeit erlebte sie etwas, das sich später in Wien nicht nur wiederholte, sondern stei-gerte: Ihre Eltern hatten ein offenes haus für Jugendliche, die nach dem krieg in Stuttgart zur Waldorfschule gehen woll-ten und einen Pensionsplatz brauchten. - ab dem Jahr 1979 öffnete das kühne‘sche haus im Wiener Jesuitensteig 19 seine tore für bis heute gezählte 1600 herberg-suchende aus aller Welt. oft hatten die-se gäste Verbindung mit der Waldorfpä-dagogik und viele waren es, die nach der Wende aus den ostländern kamen. Bevor wir agnes und tobias kühne in Wien finden, absolvierte sie zuerst die Matura und dann ihr Musikstudium – Vi-ola – in Stuttgart, zürich und trossingen. tobias kühne studierte inzwischen cello in Paris. 1956 fand die hochzeit statt, und sie folgten einem Ruf an das konservatori-

Page 31: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 31

… voLLer tatKraft und ZieLgerichtetheit -iM gedenKen an agnes Kühne

tobias richter

um nach cali in kolumbien (Südamerika), wo ihr Sohn Markus zur Welt kam. nach-dem der arbeitsvertrag dort ausgelaufen und die zukunft offen war, wurde tobi-as kühne an die Musikhochschule nach Wien berufen. das war zwar verlockend – nur nicht, dass es dort keine Waldorf-schule gab. doch eine solche würde sich wohl gründen lassen, bis zur Schulreife des dreijährigen Sohnes. das gelang nicht - die Schwierigkeiten waren doch größer als gedacht… allerdings fanden sich eini-ge gleichgesinnte Eltern zusammen und so konnte Markus 1963 in eine als „häus-licher unterricht“ geführte Waldorfklasse eingeschult werden. diese Schulinitiati-ve führte schließlich drei Jahre später zur gründung der ersten Rudolf Steiner-Schule in Österreich nach dem 2. Weltkrieg. 1962 war Johanna geboren, die mit zwei Jahren, wie es damals Vorschrift war, ge-gen Pocken geimpft werden musste – und dadurch einen Impfschaden erlitt. Ihre geistige Entwicklung stockte und sie blieb auf dem Stand eines dreijährigen kindes.In Wien gab es jedoch für seelenpflege-be-dürftige kinder keine anthroposophisch- heilpädagogische Einrichtung. diese galt es als nächstes zu gründen. dazu wurde das haus im Jesuitensteig erworben, wo in der unteren Etage die ersten klassen der „karl Schubert Schule“ durch 7 Jahre hin-durch ihre heimstätte hatten. (karl Schu-bert, den agnes kühne kannte, war der erste Lehrer an der Stuttgarter Waldorf-schule, dem Rudolf Steiner die pädagogi-sche kompetenz zusprach, eine heilpäda-gogische klasse, die sog. „hilfsklasse“, zu führen.) zunächst besuchte Johanna die-se Schule, wurde dann aber in die familiäre obhut übernommen, von der Mutter mit großem Engagement betreut und in kon-takt mit unterschiedlichsten therapeuten

weit über die grenzen Österreichs hinaus ge-bracht - in Sorge, nichts zu versäumen, was dieses besondere Schicksal erforderte. Im Jahr 2000 verstarb Johanna. Inzwischen waren zwei weitere töchter ge-boren – und nicht nur diese, auch die beiden Schulen wuchsen heran. agnes kühnes the-ma der Lebensgemäßheit wurde jetzt auf ei-nem andern Feld energisch fortgeführt: nah-rungsmittel aus biologisch-dynamischem an-bau waren in Wien schwer zu bekommen. also richteten kühnes im keller ihres hau-ses eine demeter-Milch-Verteilung ein; bald kamen gemüse, Brot, Fleisch, Eier und obst – später sogar Südfrüchte hinzu. dieser „ab-hof-Verkauf“ wurde vom Marktamt äußerst aufmerksam und kritisch verfolgt – doch wo-für sich agnes kühne einsetzte, konnte ihrer treue sicher sein. Sie ließ sich in nichts beir-ren, führte zu Beginn selbst alle Bestellungen durch, machte die Buchhaltung – später halfen ihr dabei einige „konsumentinnen“ - und war glücklich über diese demeter-katakombe, die es von 1973 – 1991 gab.Lebensgemäßheit – diese war für agnes küh-ne aufs heftigste bedroht, wenn sie daran dachte, dass in Österreich ein atomkraftwerk errichtet werden sollte. Bei der Volksabstim-mung 1978 gegen zwentendorf („atomkraft - nein danke“) war sie nicht nur eine Frau der ersten Stunde, sondern ein unerschütterlicher Fels in dem heftig wogenden Für und Wider. Bei agnes kühne gab es eine „Widerstands-zelle“, dort trafen einander viele der atom-kraftgegner und bereiteten Flugblätter für den Versand vor. Mehr als 40 000 waren es, die mit dazu beitrugen, dass die abstimmung zu-gunsten der Lebensgemäßheit, zugunsten der Lebenssicherheit ausfiel.Wie schaffte sie das alles? Sie war von Musik umgeben – und unter den künsten ist die Musik diejenige, die den Bei-namen einer Sozialkunst mit Recht verdient:

Sie führt Menschen zusammen, überwindet grenzen und vermag so die Menschen ihrem Menschentum zuzuführen. das, was sich bei agnes kühne als Streben nach Lebensgemäß-heit darstellt, war nicht mehr und nicht we-niger als eine unermüdliche Bemühung um Menschengemäßheit.Ja, agnes kühne hatte sich für die Musik ent-schieden – und auch diesem Entschluss hielt sie die treue – obwohl sie ihre Instrumente wechselte und ganz andere Ensemble schuf…nun spielt sie wieder in einem neuen – viel-leicht gelingt es, dort hineinzulauschen, wie nur sie es konnte. am 15. September 2012 ist agnes kühne verstorben.

Sich selbst erschaffend stetsWird Seelensein sich selbst gewahr;Der Weltengeist, er strebet fortIn Selbsterkenntnis neu belebtUnd schafft aus SeelenfinsternisDes Selbstsinns Willensfrucht.

Spruch für den 15. - 21. Sept. aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner

Page 32: MoMent November / Dezember 2012

32 | MoMent 11/12 2012

MoMent iM gesPräch ernst reePMaKerdas gespräch mit Ernst Reepmaker (R) führte Jörg Schmiedbauer (S)

S: Du warst, mit Deiner Frau Brigitte, vie-le Jahre Eurythmie-Lehrer an unserer Schule. Ihr beide habt den Mut gehabt immer wieder Neues zu versuchen, immer wieder zu fragen, wo Eurythmie mit ihrer Kraft in Kontakt zu treten vermag mit dem, was im heutigen Le-ben passiert!R: Wie kann Eurythmie phantasievoll in Be-ziehung treten mit der Wirklichkeit, womit die Schüler selbst verbunden sind? das war eigentlich immer mein anliegen.S: Jetzt gibt es wieder eine neue Spiraldre-hung in Richtung Neu-Fassen, auch neu organisieren?R: also einmal indem ich Festivals organi-siere, wie das im Februar (siehe anzeige), wo junge und an einem modernen ansatz interessierte EurythmistInnen ihre Produk-tionen zeigen werden. Ich habe gemeinsam mit Wiener Bühnenkünstlern das centrum für dramaturgische Studien, cdS gegrün-det, das ein Forum ist, wo die zeitkünste miteinander in dialog treten. Wir planen ein

kulturhaus, wo eine Infrastruktur entstehen soll für professionelle und interdiszipli näre Bühnenarbeit. auch eine neue, professio-nell arbeitende Eurythmie compagnie wur-de gerade von uns gegründet.S: Was dem Ganzen Spannung gibt ist Dein Nachfragen, wie Eurythmie so mit aktuellen Ausdrucksformen von Kunst in Dialog tre-ten kann, dass sie wahrhaftig wird und nicht formenhaft.

R: da beschäftigt mich das ‚kopieren‘. Wenn man z. B. aktuelle Eurythmie-ab-schlüsse sieht, die genauso aussehen wie meine abschlüsse vor 28 Jahren, und meine abschlüsse damals waren bereits eigentlich schon Wiederholungen von Wiederholun-gen, irritiert mich das richtig. Wenn vie-les in der Eurythmiewelt, natürlich variiert, aber doch formalisiert und auf Wiederho-lung angelegt ist, entsteht weder ein zeit-genössischer noch ein zukunftsbezug. Ich finde, das ist ein drängendes Problem und da will ich ansetzen so gut ich kann. Ich

gehe den Weg, Eurythmisten mit un-terschiedlichen kontexten und kunst-medien in auseinandersetzung zu brin-gen, denn dann können sie aktuelle For-men produzieren, die diesen Situationen entsprechen und werden sich und ihre kunst so ständig wandeln. das interes-siert mich! S: Beim Cherubini Requiem warst du der Fadenhalter verschiedenster künstle-rischer Inputs.R: Mich interessieren diese verschiede-nen cross-over Bezüge: z. B. genera-tions übergreifend – also von Schülern bis Eltern, von Laien bis Profis, eine ganze Bandbreite, die mitgemacht ha-ben, dann die verschiedenen kunst-begegnungen, wie bildende kunst, hörbare kunst, sichtbare tanz-kunst, Licht-kunst. und noch ein wesentlicher aspekt – es gab sieben choreographIn-nen, die jeweils ein bestimmtes Stück des dramaturgischen Verlaufs gestal-tet haben und dadurch konnte der zu-schauer in sieben unterschiedliche Stile hineinschauen. Wir planen wieder eine sol ches community Eurythmie Projekt.S: Dieses kleine Festival im Februar zielt jetzt mal drauf, eurem Zentrum einen Namen zu ma chen.R: Ja, aber vor allem dem Publikum die Möglich keit zu geben, neue Produktio-nen wahrzunehmen: moderne Euryth-mie oder auch klassische Eurythmie, von künstlern, wo ich den Ein druck habe, sie sind wirklich Meister in ihrem Fach. Ich versuche damit u.u. ein neues Publikum zu erreichen und aber auch, dass junge Leute, die Eurythmie in der Schule erlebt haben, sich mal die Mög-lichkeit geben, ganz andere Bilder von dieser kunst zu bekommen.

Die Christengemeinschaft Bewegung für religiöse Erneuerung

WIEN-SÜD Studienstätte - 1230, Speisingerstraße 253

Gottesdienst –Winter-Termine 2012/13:

Sonntag, 9. Dezember und Mittwoch, 26. Dezember 2012 Sonntag, 6. Jänner und 3. Februar 2013 Samstag 19. Jänner 2013

9:45 für die Kinder 10:30 für Erwachsene

(Kinderbetreuung mit Frau Helga Freihsl und Frau Elfriede Graf)

Evangelienkreis „Das Lukasevangelium“: montags um 8 Uhr in der Studienstätte. Lesekreis „Das fünfte Evangelium“: 18.12. , 8.1., 5. und 26.2., 19:30 Uhr bei Frau Erika Bayer, Rudolf Waisenhorngasse 41

Termine im Gemeindezentrum Wien-Mitte: Sonntag, 30.12.: Kammerkonzert W.A. Mozart, S. Rachmaninov Klavier: Wladimir Borodin, Violine: Yaromyr Babsky, Violoncello: Ursula Hielscher Montag, 31.12.: Silvestergespräch mit Abendandacht, gemeinsamer Jahresrückblick, Licht entzünden, Musik Fragen und Anregungen richten Sie bitte an: M. Culda Tel. 01 923 38 36, E-Mail: [email protected]

Page 33: MoMent November / Dezember 2012

11/12 2012 MoMent | 33

CDS Forum präsentiert im Wiener OFF Theater – 08/09/10. Feb. 2013

EURYTHMIE PERFORMANCE FESTIVAL Das OFF THEATER

7. Wien, Kirchengasse 41 Karten: 0699 10074027 Fr. 08.02.13 / 20:00h. [email protected] Ristow & Markgraf BETULA MENTE Fr. 08.02.13 / 21:30h. Elisa Martinuzzi INCOMPLETE THEOREMS © Martinuzzi ©HelmutHergarten.de

Sa. 09.02.13 / 20:00h. Bettina Grube und Co. DIE ROSE VON JERICHO Sa. 09.02.13 / 21.30h. Schulte & Rennhack SEHNEN

©roger rossell ©Burkhard Scheibe

So. 10.02.13 / 10:30h. Eurythmie Theater Orval / DER KLEINE MUCK

Weitere Infos www.cds-wien.at

CDS Forum - 08/09/10.02.13. oFF TheaTer, 7. Wien, KirChengaSSe 41

eurYThmie PerFormanCe FeSTiVaL

Freitag, 8. Feb. 13 / 20:00h. €15,-/€10,- Eine neue Generation!Ristow & Markgraf – BETULA MENTEDer Tod kann gefürchtet oder ersehnt wer-den... Was aber wissen wir vom Übergang zwischen Leben und Tod? Zeitgenössischer Tanz trifft Eurythmie: BETULA MENTE führt auf eine zutiefst nachdenkliche, zart-fühlende Reise zu einer der Urfragen unseres Daseins...Konzept, Choreographie & Tanz: Miranda Markgraf und Rebecca Ristow / Co-Choreo-graphie: Bettina Grube / Dramaturgie: Alex-ander Seeger / Komposition, Klavier: Nicolas Krüger und Philip Mancarella / Kostüm: Kulla Jossifidis / Sound, Licht: Julian Hoff-mann.

Freitag, 8. Feb. 13 / 21:30h. € 10,-/€ 8,- Vielver-sprechendes Talent! Elisa Martinuzzi - INCOMPLETE THEO-REMS……takes its first inspiration from a study on the correspondences between philogenesis (the de-velopment of life on earth) and ontogenesis (the development of a human being). Life is like a theorem, it follows lines and shapes which repeat themselves, which are the same for every natu-ral manifestation, which follow exact, detectable laws. And though, the theorem always meets the unforeseen, the unexpected. And it is this unpre-dictability, this chaos which diversifies nature in its beauty. Konzept & Eurythmie: Elisa Martinuzzi / Licht: Julian Hoffmann.

Samstag, 9. Feb. 13 / 20:00h. €15,-/€10,- Meiste-rin des Handwerks!Bettina Grube - DIE ROSE VON JERICHOFacettenreich, tiefgründig, unterhaltsam und heiter. Wo hast du deine Sprache verloren, Maria? Monolog frei nach Christine Brückner aus: un-gehaltene Reden ungehaltener Frauen mit Auszü-gen aus der Fantasie in fis-Moll von Carl Phillip Emanuel Bach / Adagio aus der Sonate in c-Moll von Franz Schubert / Haddekar Silbenfantasie von Eric Sommerström /Maske: Matthias Winter / Scherzo und Trio a.d. Sonate in A-Dur von Franz Schubert / Die Alte aus: Erinnerungen an einen, der nur einen Tag zu Gast war von Botho Strauß mit musikalischem Fragment aus Dream Images aus Makrokosmos von George Crumb.Eurythmie: Bettina Grube / Sprache: Roswitha Meyer-Wahl / am Flügel: Silke Farenholtz / Re-gie: Rob Barendsma / Licht: J. Hoffmann.

Samstag, 9. Feb. 13 / 21:30h. €14,-/€10,- Faszinie-rende Performance!P.O.M. piece of me - SEHNENLisza Schulte und Isabelle Rennhack sprechen und singen mit Bewegung. Die beiden Frauen begin-nen in ihren Choreographien, in teilweisen schrä-gen und witzigen Episoden zu erzählen:„Da gab es einen Milchbrei um den Mond herum, um diesen alten Mond, einen ganz dünnen Milch-brei, in dem gelebt wurde.Aber in einem dünnen Milchbrei lebt der Mensch auch heute noch, wenn er ungeboren ist.“ (Steiner: GA 354)„Sie erzählen zum Beispiel ohne daß ein hörbares Wort fällt. Sie erzählen in ihrer eigenen und un-verbrauchten Weise von einer Welt, die entzaubert und bezaubert werden will, ohne darin den Schre-cken und die Unvernunft zu verlieren.“ (Hans Wa-gemann)Regie und Choreographie: Lisza Schulte & Isabel-le Rennhack.

So. 10. Feb. 13 / 10:30h. €10,-/€6,- Für die Fami-lie: 1. Preisgewinner!Der kleine Muck oder die Kunst trotzdem groß zu sein. Nach Hauff.Eurythmietheater Orval. Wer klein und schmächtig ist, muss um so ideenreicher und mu-tiger sein – oder über Zauberkräfte verfügen, um sich behaupten zu können. Der kleine Muck aus dem Märchen von Wilhelm Hauff ist so ein Au-ßenseiter. Ausgelacht und verstoßen, weil er klein-wüchsig ist, bekommt er seine große Chance, als er an Pantoffel gerät, die ihn an jeden Ort der Welt fliegen. Ganz zu schweigen von dem Spazierstock, mit dem er Gold aufspüren kann. Vor allem aber guter Charakter, Mut und Pfiffichkeit helfen ihm am Ende, den bösen Sultan auszutricksen.Eurythmie, Gitarrenmusik und Schauspiel ver-schmelzen zu einem phantastischen Zaubermär-chen voller Humor, Wärme und Einfallsreichtum. Farbenfrohe Kostüme, mitreißende Musik und sprechende Bewegung erzeugen zusammen ein Feuerwerk der Phantasie – vor allem aber ein Büh-nenereignis für Groß und Klein.Eurythmie: Angelus Huber, Danuta Swamy von Zastrow / Schauspiel: Marcus Pickering / Mu-sik: Roberto H. Salgado / Kostüm: Katja Nestle / Licht: J. Hoffmann / Ko-Regie: Be. Grube / Regie: Rob Barendsma.

Page 34: MoMent November / Dezember 2012

34 | MoMent 11/12 2012

mÄRCHenbüHne deR APFeLbAummailto:[email protected]://www.maerchenbuehne.at

die Heilige nacht 4+ nach einer erzählung von Selma Lagerlöf Josef, dessen Frau gerade in einer Höhle ein Kind geboren hat, gelangt auf der Suche nach Feuer zu einem Hirten, der böse vom Herzen, ihm dieses nicht geben will. Erst als der Hirte das Kind in der Höhle sieht, übt er Barmherzigkeit und reicht Josef seinen Mantel. In diesem Augenblick werden ihm die Augen geöffnet und er kann die Engeln sehen und ihr Jubilieren hören.Sa/So 22./23.12. um 14:30 und 16, Mo 24.12. um 11, 12:30 und 14

neuinszenierung: Varenka 4+ nach einer russischen Legende, frei nach babette/nordSüd VerlagIn einer Hütte tief in den Weiten russischer Wälder lebt Varenka. Auf der Flucht vor einem großen Krieg ziehen verängstige Menschen an ih-rem Heim vorbei. Drei von ihnen finden Zuflucht in Varenkas Hütte. Sie vernehmen den fernen Kriegsdonner und in ihrer Angst wendet sich Va-renka an Sonne, Mond und Sterne. Ein Wunder geschieht: es beginnt zu schneien, bis Varenkas Haus den Blicken der vorbeiziehenden Soldaten entschwunden ist.Fr 11.1. anschl. tanz, Sa 12.1., Sa /So 19./20., Fr 25.1. anschl. tanz, Sa 26.1. Beginn: 16h

Frau Holle 4+ / gebrüder grimmEine Witwe hat zwei Töchter, davon ist die eine schön und fleißig, die an-dere hässlich und faul. Beide machen sich auf den Weg zur Frau Holle...Fr 1.2. anschl. tanz, /So 2..2., Sa/ So 9./10.2., Sa/So 16./17.2., Sa/So 23./24.2. Beginn: 16:00weitere Spieltermine: http://www.maerchenbuehne.at

Ein neues Kinder- und Jugendbuchgeschäft „Die FABELWELT“

agnes Wenninger (ehemalige Schülerin unserer Schule) und Lona Szep haben am 15. november in der Schleifmühlgas-se 6 – 8, im vierten Bezirk ein neues multilinguales kinder – und Jugendbuchgeschäft eröffnet. neben ausgesuchten deutschsprachigen Büchern findet sich hier gut sortierte kinderliteratur aus allen Ecken der Welt, in der jeweiligen Landessprache. dazu werden Workshops, Lesungen und allerlei handgemachte accessoires und nette kleinigkeiten von Wiener Jungdesignerinnen angeboten. das wunder-schöne geschäftslokal im Wiener Freihausviertel lädt mit seinem gemütlichen Mobiliar vom Möbeldepot zum Ver-weilen ein. Bei selbst gebackenen kuchen, Saft, tee, kaffee und kleinen Leckerbissen gerne auch ein bisschen länger.

[email protected]

tel: 0650 811 71 93 oder 06991 246 51 95

Perone Ruben AlbertoBrigitte Reepmaker

Tango, Valse, MilongaFür alle Niveaus mit Basiskenntnissen10 Montage 20.00 -21.30 Uhrab 7. Januar bis 18. März 2013(4. Februar Semesterferien frei)pro Abend € 15.-

Basiskurs TangoFür alle Altersstufen10 Dienstage 20.00 -21.30 Uhrab 8. Januar bis 19. März 2013(5. Februar Semesterferien frei)pro Abend € 15.-Schnupperabend 8. Januar 2013 gratis!Einzelstunden nach Absprache

Studio Entre SueñosStreitmanngasse 51, 1130 WienT 0699/11 71 31 04, [email protected]

Page 35: MoMent November / Dezember 2012

 

Zivi‐Courage  

bei Lebensart‐Sozialtherapie gesucht ! Wir bieten abwechslungsreiche Zivildienerplätze in den Wohngruppen und Werkstätten  in Wien Mauer und in Wien  Lainz. 

Hier kann man Erfahrungen sammeln, Vorurteile abbauen, Freunde finden, in Berufswelten reinschnuppern… 

Die Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen steht bei uns im Mittelpunkt. Hierfür sind Hilfestellungen zu erbringen, wo die Menschen mit Behinderung Unterstützung, Aufsicht und auch mal ein ´gutes Wort` benötigen. 

Dies erfordert Einfühlungsvermögen, Umsichtigkeit und Courage. 

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie beim Abschied nach neun Monaten Zivildienst einen eigenen Fanclub haben. 

Interesse?  Kontakt:  

Lebensart Sozialtherapie 

Hauptstr. 125‐127, 2391 Kaltenleutgeben 

Tel. 02238/77931, [email protected] 

www.lebensart‐sozialtherapie.at 

 

aus gutem grundNaturkostladen

Endresstraße 113, 1230 WienT 888 10 38 F 888 67 70

ÖffnungszeitenMontag: 8:00 - 13:00Dienstag bis Freitag:

8:00 - - durchgehend - - 18:00Samstag: 8:00 - 13:00

das neue bier im das möbel > das café

Anzeige_MOEB_visit0701 20.05.12 20:09 Seite 1

Familie sucht Wohnung

Wir - demeter Landwirt/gärtner, Waldorf kindergärtnerin - suchenfür unsere bald fünfköpfige Familie eine leistbare Wohnung in erreich-

barer nähe der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer. Wir sind fleissig und handwerklich geschickt und können uns deswe-

gen mehrere konstellationen vorstellen-normale Miete, gegen teilleistung, Pflege, etc.

die Wohnung kann in/um Mauer oder in der ländlichen umgebung sein.

Familie kramer 0680/1449871

Lesung

eintritt frei.spenden zugunsten der Karl schubert schule erbeten.

Am Freitag, den14. Dezember 2012Um 19:30

im freiRaum23 der Karl Schubert SchuleKanitzgasse 1-3; 1230 Wien

Natalia Hartmann

Landemythliest aus ihrem Abenteuerroman

Eine reale Reise in einem fiktiven Land

www.landemyth.at

NataliaHartmann:Landemyth;Edition Nove,Neckenmarkt 2008

ISBN: 97838525112525

Page 36: MoMent November / Dezember 2012

Absender: R. Steiner-Schule Wien-Mauer, 1230 Wien, Endresstr. 100 Verlagspostamt, 1230 Wien, Zulassungsnummer: 02Z032325M Impressum Seite 2

P.b.b.

terMine – deZeMber / Jänner / februar

Diese Ausgabe v. MoMent wurde am 12.12.2012 an die post.at übergeben.

aus gutem grund DANK an Agnes Alle Kundinnen Alle Kunden Monika Max Paul und Josef Böhm Domenik Dax Sandra Fessel den lieben Gott Andrea Gruber Familie Hirsch Christa und Franz Hobiger Maria Holzer Monika Holzer & friends Renate und Karl Hruza Anna Käßmeier Tobias Kühne alle Laufkunden alle Laufkundinnen Jutta Lehner Paul Langfelder Lena Maier Christine Mangelberger Johanna Maierhofer Johanna Marousek Mia Mimica Frau Nemet alle Neukundinnen alle Neukunden Wolfgang Niernsee Marian und Norbert Reininger Gerti und Willi Rosen Rudolf-Steiner-Schule Mauer Hanna Schörghofer alle Äthiopien-Spenderinnen alle Äthiopien-Spendern alle Stammkunden alle Stammkundinnen Susanne Sturm Erich Unmuth Xenia Varga Renate und Walter Zach Esche Schörghofer wünscht fröhliche Feiertage und Glück im Neuen Jahr

Öffnungszeiten rund um den Jahreswechsel 22.12.12 8.00 – 16.00 24.12.12 8.00 – 12.00 27.12.12 geschlossen

28.12.12 8.00 – 18.00 29.12.12 8.00 – 12.00

31.12.12 8.00 – 12.00

von 1.1. – 6.1. 2013 geschlossen

aus gutem grund Naturkostladen Endresstraße 113

Mo 10.12. 20:00 gV des Vereins zur Förderung der Waldorf-gemeinschaft s.S. 19Mi 12.12. 19:00 Finanzelternabenddo 13.12. 18:30 Vortrag Prof.dr. Maximilian Moser s.S.17Fr 14.12. 18:00 Weihnachts-Schülerkonzert der Freien MusikschuleSa 22.12 bis So 6.1. WeihnachtsferienSa 12.1. 10 bis 14 h tag der offenen türSo 13.1. 19:30 ER-Sitzungdi 15.1, 20:00 Infoabend für die neue 1. klasse ab 19:00 gesprächsterminvergabedo 17.1. 18:30 offene konferenzSo 20.1. 19:30 Adamas-Quartett – benefizkonzert s.S. 17di 23.1. 19:30 Ea 11. klassedo 24.1 und Fr 25.1 zauberflöte – aufführung d. 6. klSa 2.2. bis So 10.2. Semesterferien

di 12.2. Ball der 8. klassedo 14.2. Redaktionsschluss für die moment Februar-märz-Ausgabe Fr 15.2. 20:00 Ea 8. klasseSo 17.2. 16:00 ER-klausurSa 23.2. 9:00 Öffentl. SchulfeierSo 24.2. bis Fr 1.3. Skiwoche der 7. klasseMo 25.02. bis 8.03. aufnahmegespräche für die kommende 1.klasseMo 25.02. bis 2.03. kellertheater-Woche der 10.klasse

Vorschau märz:So 10.3. Jubiläumsfest der Freien musikschule im odeon-theater s.S.19do 14.3. - So 17.3. 8.klass-SpielSo 17.03. 19:30 ER-SitzungSa 23.3. bis So 7.4. Osterferien


Recommended