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Mitteilungen der DOG

Date post: 07-Feb-2017
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Mitteilungen der DOG 1097 Der Ophthalmologe 11 · 2013 | Ophthalmologe 2013 · 110:1097–1115 DOI 10.1007/s00347-013-2980-1 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 DOG-Kongress 2013 Einleitung Mit über 4.500 Teilnehmern ging am 22. September 2013 die DOG 2013 in Berlin zu Ende. Unter dem Motto „Exzellent sehen – Exzellenz fördern“ diskutierten Augenärztinnen und Augen- ärzte aus 76 Ländern neue Er- kenntnisse aus Diagnostik und Therapie, aber auch über Fragen der Nachwuchsförderung. Dem Motto des Kongresses folgend, hatte DOG-Präsident Professor Dr. med. Berthold Seitz eine Rei- he innovativer Sitzungsformate zur Förderung des wissenschaft- lichen Nachwuchses eingeführt. „Wir müssen uns mit geeigneten und zeitgemäßen Maßnahmen um die besten Köpfe bemühen“, betonte der DOG-Präsident. So startete die DOG in diesem Jahr mit „Skill Building“ erstmals ein Kursprogramm, das Kenntnis- se des wissenschaftlichen Arbei- tens vermittelt und sich an Ärz- te in der Weiterbildung rich- tet. Ebenfalls neu war das Sym- posium „Excellence needs Edu- cation and Examination“, das auf die verschiedenen nationa- len und internationalen Ausbil- dungs-und Examinierungs-Mo- zu „Pseudoexfoliationssyndrom/ glaukom: Molekulare Grundla- gen und klinische Perspektiven“. Professor Donald Tan aus Singa- pur und Professor Andrew Dick aus Bristol in Großbritannien er- gänzten das Programm mit hoch- karätiger Expertise. Insgesamt 1034 wissenschaftliche Beiträge – verteilt auf 67 Symposien, 12 Up- dates, 19 freie Vortragssitzungen, 30 Kurse, 31 Postersitzungen und drei Keynote Lectures – konkur- rierten um die Aufmerksamkeit der Augenärzte. In der Indust- rieausstellung präsentierten 94 Aussteller auf 1904 Quadratme- tern Fläche ihre Produkte, zu- dem fanden vierzehn Industrie- symposien und vier Workshops statt. Schließlich bot das Rah- menprogramm mit gesellschaft- lichen, kulturellen und sportli- chen Glanzpunkten – seien es das „DOG-Clubbing“ im legendären Berliner Kino Kosmos, „DOG in Concert“ oder der traditionel- le Benefizlauf „Eye-Run“ – einen gelungenen Ausgleich zum fach- lichen Angebot. delle für Jungmediziner hinwies. Ein Symposium zur Grundla- genforschung informierte zudem über die „DFG-Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch- ses“. Auch für leitende Mitarbei- ter gab es spezielle Angebote, dar- unter Kurse zu Management und Mitarbeiterführung. Die Kur- se waren ausgezeichnet besucht und die Resonanz auf die neuen Angebote sehr gut. Neu war zu- dem das kompakte Fortbildungs- programm „DOG-Update – State of the Art 2013“, das die Kongress- organisatoren speziell für Nieder- gelassene und Kliniker konzipiert hatten. In zwölf jeweils 45-minü- tigen Sitzungen stellten Exper- ten am Samstag und Sonntag die wichtigsten Veröffentlichun- gen der vergangenen zwölf Mo- nate vor, inklusive anwendungs- orientierter Einordnung der Er- gebnisse und Empfehlungen. Zu den wissenschaftlichen High- lights zählten in diesem Jahr die Keynote Lectures. Frau Profes- sor Gabriele Lang aus Ulm hielt den Eröffnungsvortrag zum The- ma „Perspektiven in der Therapie der diabetischen Retinopathie“, Frau Professor Ursula Schlötzer- Schrehardt aus Erlangen sprach Besonders erfreulich für die Organisatoren ist, dass in diesem Jahr noch einmal gut zehn Pro- zent mehr Teilnehmer nach Ber- lin kamen als noch im Jahr davor. Der nächste DOG-Kongress findet unter der Präsidentschaft von Professor Dr. med. Johann Roider, Direktor der Universi- täts-Augenklinik Kiel, mit dem Motto „Qualifikation verpflich- tet!“ vom 25. bis 28. September 2014 in Leipzig statt. Mitteilungen der DOG Keynote Lecture Prof. Gabriele Lang Keynote Lecture Prof. Ursula Schlötzer-Schrehardt Keynote Lecture Prof. Donald Tan Alter und neuer Kongresspräsident: Prof. Berthold Seitz/Prof. Johann Roider
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Mitteilungen der DOG

1097Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

Ophthalmologe 2013 · 110:1097–1115DOI 10.1007/s00347-013-2980-1© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

DOG­Kongress 2013

Einleitung

Mit über 4.500 Teilnehmern ging am 22. September 2013 die DOG 2013 in Berlin zu Ende. Unter dem Motto „Exzellent sehen – Exzellenz fördern“ diskutierten Augenärztinnen und Augen-ärzte aus 76 Ländern neue Er-kenntnisse aus Diagnostik und Therapie, aber auch über Fragen der Nachwuchsförderung. Dem Motto des Kongresses folgend, hatte DOG-Präsident Professor Dr. med. Berthold Seitz eine Rei-he innovativer Sitzungsformate zur Förderung des wissenschaft-lichen Nachwuchses eingeführt. „Wir müssen uns mit geeigneten und zeitgemäßen Maßnahmen

um die besten Köpfe bemühen“, betonte der DOG-Präsident. So startete die DOG in diesem Jahr mit „Skill Building“ erstmals ein Kursprogramm, das Kenntnis-se des wissenschaftlichen Arbei-tens vermittelt und sich an Ärz-te in der Weiterbildung rich-tet. Ebenfalls neu war das Sym-posium „Excellence needs Edu-cation and Examination“, das auf die verschiedenen nationa-len und internationalen Ausbil-dungs-und Examinierungs-Mo-

zu „Pseudoexfoliationssyndrom/glaukom: Molekulare Grundla-gen und klinische Perspektiven“. Professor Donald Tan aus Singa-pur und Professor Andrew Dick aus Bristol in Großbritannien er-gänzten das Programm mit hoch-karätiger Expertise. Insgesamt 1034 wissenschaftliche Beiträge – verteilt auf 67 Symposien, 12 Up-dates, 19 freie Vortragssitzungen, 30 Kurse, 31 Postersitzungen und drei Keynote Lectures – konkur-rierten um die Aufmerksamkeit der Augenärzte. In der Indust-rieausstellung präsentierten 94 Aussteller auf 1904 Quadratme-tern Fläche ihre Produkte, zu-dem fanden vierzehn Industrie-symposien und vier Workshops statt. Schließlich bot das Rah-menprogramm mit gesellschaft-lichen, kulturellen und sportli-chen Glanzpunkten – seien es das „DOG-Clubbing“ im legendären Berliner Kino Kosmos, „DOG in Concert“ oder der traditionel-le Benefizlauf „Eye-Run“ – einen gelungenen Ausgleich zum fach-lichen Angebot.

delle für Jungmediziner hinwies. Ein Symposium zur Grundla-genforschung informierte zudem über die „DFG-Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch-ses“. Auch für leitende Mitarbei-ter gab es spezielle Angebote, dar-unter Kurse zu Management und Mitarbeiterführung. Die Kur-se waren ausgezeichnet besucht und die Resonanz auf die neuen Angebote sehr gut. Neu war zu-dem das kompakte Fortbildungs-programm „DOG-Update – State of the Art 2013“, das die Kongress-organisatoren speziell für Nieder-gelassene und Kliniker konzipiert hatten. In zwölf jeweils 45-minü-tigen Sitzungen stellten Exper-ten am Samstag und Sonntag die wichtigsten Veröffentlichun-gen der vergangenen zwölf Mo-nate vor, inklusive anwendungs-orientierter Einordnung der Er-gebnisse und Empfehlungen. Zu den wissenschaftlichen High-lights zählten in diesem Jahr die Keynote Lectures. Frau Profes-sor Gabriele Lang aus Ulm hielt den Eröffnungsvortrag zum The-ma „Perspektiven in der Therapie der diabetischen Retinopathie“, Frau Professor Ursula Schlötzer-Schrehardt aus Erlangen sprach

Besonders erfreulich für die Organisatoren ist, dass in diesem Jahr noch einmal gut zehn Pro-zent mehr Teilnehmer nach Ber-lin kamen als noch im Jahr davor.

Der nächste DOG-Kongress findet unter der Präsidentschaft von Professor Dr. med. Johann Roider, Direktor der Universi-täts-Augenklinik Kiel, mit dem Motto „Qualifikation verpflich-tet!“ vom 25. bis 28. September 2014 in Leipzig statt.

Mitteilungen der DOG

Keynote Lecture Prof. Gabriele Lang

Keynote Lecture Prof. Ursula Schlötzer-Schrehardt

Keynote Lecture Prof. Donald Tan

Alter und neuer Kongresspräsident: Prof. Berthold Seitz/Prof. Johann Roider

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1098 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131098 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

Eröffnungsrede

Prof. Dr. Berthold Seitz   ML, Präsident der DOG

Liebe Kolleginnen und Kollegen,Liebe Assistenzärztinnen und Assistenzärzte,Liebe Doktorandinnen und Doktoranden,Meine sehr verehrten Damen und Herren,

die Augenheilkunde findet sich heute mehr denn je im Wettbe-werb mit allen anderen medizi-nischen Disziplinen. Während Lehrstuhlinhaber in den USA pro freier Assistenzarztstelle aus 50 Bewerbern auswählen kön-nen, ist es heute in Deutschland - zumindest an nicht besonders privilegierten Standorten - nicht mehr so leicht, die besten Köp-fe für die Augenheilkunde zu ge-winnen. Wer dagegen einmal Au-genheilkunde geschnuppert hat, bleibt diesem schönsten aller Fä-cher dann meist lebenslang treu.

Zunächst einmal gilt es zu definieren, was „die besten Köp-fe“ überhaupt sind. Meines Er-achtens handelt es sich hierbei um intelligente Menschen, wo-bei nicht nur der IQ, sondern auch der EQ, der „Emotiona-le Quotient“ im Sinne der sozia-len Intelligenz eine entscheiden-de Rolle spielt. Non-kommuni-kative Autisten oder Asperger-Syndromiker – zumal in Füh-rungspositionen - können für das Team tödlich sein. Daneben sollten die Kolleginnen und Kol-legen hochleistungsfähig, flexi-bel und verlässlich sein. Wichtig ist es nicht nur, viele Ideen zu ha-ben, sondern möglichst viele da-von auch erfolgreich zu Ende zu bringen („die Kreise müssen sich schließen“). Darüber hinaus ist die Loyalität nach innen (i.S. von gegenseitigem Respekt) und nach außen (nennen wir es „Corpo-rate Identity“), ebenso entschei-dend wie die Fähigkeit als Team-player stets auch das Gesamt-wohl der Institution im Blick zu haben. Ich persönlich arbeite am liebsten mit Menschen, die mir in bestimmten Teilbereichen hoch

überlegen sind. Allerdings halte ich es zunehmend für schwierig, einen Genius in das Team dauer-haft und geschmeidig zu integrie-ren. Insgesamt scheint „Normali-tät auf hohem Niveau“ besonders erstrebenswert: „Teamwork is the fuel that allows common people to attain uncommon results“.

Der erste Schritt im Bemü-hen um die „besten Köpfe“ be-steht darin, Interessierten zu vermitteln, was die Augenheil-kunde vom „Rest der Medizin“ (ein Zitat meines Lehrers Nau-mann) unterscheidet. Während die Neurologen bekanntlich ver-muten, das Auge sei ein Appen-dix cerebri, wissen wir Augenärz-te, dass das Gehirn ein Appen-dix oculi ist. Die Augenheilkun-de ist ein hochästhetisches Fach. Wir können alle Befunde entwe-der mit unseren eigenen Augen oder zumindest mittels hochent-wickelter bildgebender Verfah-ren „sehen“. Wir können Krank-heiten wirklich heilen. Unse-re Ergebnisse sind nie fragwür-dig, sie sind - wenn Sie so wol-len - stets sichtbar, nämlich von innen durch den Patient selbst und von außen durch einen an-deren Augenarzt. Folgende ge-wichtige Einflüsse hatte die Au-genheilkunde auf den „Rest der Medizin“: 1851 wurde durch von Helmholtz und von Graefe der Augenspiegel eingeführt, der ohne Frage als „die Mutter der Endoskopie“ bezeichnet wer-den darf. 1905 erfolgte die ers-te durchgreifende Hornhautver-pflanzung durch Eduard Zirm in Olmütz, die erste Transplan-tation am Menschen überhaupt. 1949 wurde die Lichtkoagulation von Meyer-Schwickerath einge-führt, die als Grundlage der La-sermedizin gelten kann. Außer-dem kann die erste Implantation einer Kunstlinse durch Harold Ridley in England - ebenso im Jahr 1949 - mit Fug und Recht als der Ausgangspunkt der Entwick-lung von sogenannten Biomate-rialien beim Menschen interpre-tiert werden.

Diese Meilensteine der Au-genheilkunde spiegeln sich im Motto unseres diesjährigen

DOG-Kongresses wider: Un-ser primäres und vornehmstes Streben ist es, unsere Patienten wieder „exzellent sehen“ zu las-sen. Um aber dieses Ziel zu er-reichen, müssen wir eine Vi-sion dessen haben, was Exzel-lenz ist und diese gerade bei den Nachwuchs-Akteuren fördern. Sie kennen alle unsere speziel-len Kongress-Angebote wie z.B. das „Young-Investigator-Net-work“, das „Basic Science Sym-posium“, die Kurse „Medizin und Management“ sowie das Sympo-sium „Excellence needs Educa-tion and Examination“, wo neben unserem deutschen Facharztexa-men insbesondere weiterführen-den Ausbildungs- und Examens-optionen des European Board of Ophthalmology und des Interna-tional Council of Ophthalmolo-gy vermittelt werden. Vielleicht darf ich hier auch auf die Grati-fikation von 5.000 € hinweisen, die die DOG seit 2 Jahren allen Forschern für einen eingereich-ten (nicht einen genehmigten!) Forschungsantrag bei der DFG zur Steigerung der Antrags-Mo-tivation schenkt.

Neben der DOG sind aber für die Werbung der „besten Köpfe“ vor allem die Universitätsklini-ken gefordert. Bereits eine empa-thische Lehre der Studierenden ist wichtig für die Begeisterung von Studenten, Doktoranden und zukünftigen Assistenzärztin-nen und Assistenz ärzten. „Kein

Effekt ohne Affekt!“ Selbstver-ständlich ist es unerlässlich, dass wir die Evaluation durch die Stu-dierenden einfordern und dann auch sichtbar machen, dass die-se Evaluation zu positiven Ver-änderungen der studentischen Lehre geführt hat. Entscheidend für die Assistenzarztausbildung ist ein strukturiertes Curricu-lum, das in realiter auch wirklich praktiziert wird. Um junge Leute zu motivieren, sollen wir täglich unsere Faszination für die Au-genheilkunde leben. Es ist Kom-petenz und Leidenschaft für das Fach, die ansteckt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen!Es bleibt uns nichts anderes üb-rig als zu realisieren, dass die jun-gen Doktoren von heute anders ticken als wir selbst vor 25 Jah-ren: „Der Wurm am Angelhaken muss auch dem Fisch schmecken, nicht nur dem Angler!“

Die Augenheilkunde war und ist eine „weibliche Disziplin“. Des-halb spielt die Vereinbarkeit von Wissenschaft, Klinik und Fami-lie eine ganz entscheidende Rol-le. Auf Dauer wird heute nur ein in der Praxis gelebter – nicht nur auf der Webseite proklamierter – „familienfreundlicher Betrieb“ in der Lage sein, die besten Köp-fe nicht nur für die Augenheil-kunde zu gewinnen, sondern sie in dieser Institution auch zu hal-ten. Ganz entscheidend sind auch Teilzeitmodelle für Kolleginnen

Prof. Dr. Berthold Seitz

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mit Familie und Kindern. Ne-ben fachlichen Aspekten kommt heute bei der sogenannten Gene-ration Y („generation why – wa-rum“), dem Aspekt Führung und Motivation eine entscheidende Bedeutung zu. Meines Erachtens sind drei Schlüsseleigenschaften maßgeblich: nämlich die Inte-grität, wir dürfen niemanden täu-schen oder hinters Licht führen, die Verlässlichkeit, wir dürfen nichts versprechen, was wir nicht halten können, und die Authen-tizität, wir sollen nicht versuchen etwas zu sein, das wir – zumin-dest noch - nicht sind. Ziel soll-te sein, dass unsere Schüler/-in-nen dereinst proklamieren kön-nen: „Du hast mir nichts verspro-chen und doch alles gehalten!“.

Bezüglich der Forschung soll-te heute Einigkeit darin bestehen, dass nur die Symbiose von Arzt und Grundlagenforscher transla-tional relevante Ergebnisse gene-rieren kann. In diesem Sinne soll-te es das Ziel jeder Universitäts-augenklinik sein, einen Lehrstuhl für Experimentelle Ophthalmo-logie auf Augenhöhe mit dem Kliniker (also W3) einzurich-ten, um einen möglichst erfolg-reichen und nachhaltigen wis-senschaftlichen Dialog zu füh-ren, der sich nicht zuletzt auch in der Leistungsorientierten Mit-telvergabe der Fakultäten abbil-den wird. Ich persönlich habe aber auch gelernt, dass nicht je-der junge Kollege ein brillanter Forscher sein muss! Das Haus braucht auch exzellente Klini-ker und insbesondere Mikrochi-rurgen: „Research alone does not fill your cashboxes“.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wie Sie im Programm gesehen haben, ändert sich der Fortbil-dungslehrplan unserer Jahres-tagung. Kooperation, Führung und Management rücken immer mehr in den Vordergrund unse-res professionellen Anforde-rungsprofils: In erster Linie sind und bleiben wir Ärzte, denen das Wohl unserer Patienten nicht zu-letzt auch in psychosozialer Hin-sicht am Herzen liegt. In zweiter

Linie sind wir Mediziner, die so-wohl konservativ diagnostisch und medikamentös therapeu-tisch tätig werden oder speziell ausgebildete Mikrochirurgen. Besonders an den Universitä-ten sind wir darüber hinaus Leh-rer, primär für interessierte Stu-dierende, die wir stets als poten-tielle zukünftige Assistenzärz-te interpretieren, darüber hinaus sind wir Lehrer für die Weiter-bildung der Assistenzärztinnen und –ärzte sowie für die Fortbil-dung der niedergelassenen Kolle-ginnen und Kollegen, aber auch der interessierten Bevölkerung. Am loyalsten sind auch heute immer noch gut behandelte Pa-tienten! Wir sind aber auch pas-sionierte Forscher, wie Sie nicht zuletzt auch dem Büchlein Spit-zenforschung in der Ophthalmo-logie entnehmen können. Aber wir können alle diese wichti-gen Standbeine unserer berufli-chen Eigendefinition nur dann auf Dauer zufrieden verkörpern, wenn wir ökonomisch unabhän-gig und im Management versiert sind. Unser Bestreben sollte es sein, die größtmögliche Schnitt-menge aus all den vorgenannten Kompetenzen täglich mit Leben zu erfüllen.

Lassen Sie mich im Hinblick auf unseren Festvortrag zum Ende kommen: Scheinheilig-keit und Pseudoharmonie haben noch keiner Institution den rich-tigen Weg in die Zukunft gewie-sen. Für mich steht außer Fra-ge, dass nur das Zulassen bzw. geradezu Einfordern von sach-licher Kritik aller kompetenten Mitarbeiter mit Verbesserungs-vorschlag (ich nenne das „loya-le Opposition“) im Bemühen um einen konstruktiven Dialog mit-tel- und langfristig zielführend sein wird. Kritik ins Gesicht, Lob gerne auch hinter dem Rücken. Was letztendlich zählt, sind Leis-tung und Loyalität.

Besten DANK für Ihre Aufmerk-samkeit!

Grußwort Prof. Dr. Bernd Bertram

Vorsitzender des BVASehr geehrter Herr Seitz, Liebe Kolleginnen und Kollegen,das Leitthema der diesjährigen DOG-Tagung „Exzellent sehen – Exzellenz fördern“ beleuchtet zwei wichtige Aspekte. Ein exzel-lentes Sehen trägt entscheidend zur Lebensqualität eines Men-schen bei. Glücklicherweise kön-nen viele Menschen ohne Proble-me exzellent sehen, so dass vielen ein schlechteres Sehen erst mit der ersten Brille bewusst wird. Die guten Korrekturmöglichkei-ten von Refraktionsfehlern ver-leiten dann aber viele zum Trug-schluss, dass man alle Probleme eines schlechten Sehens mit einer richtigen Brille lösen könne. Lei-der ist dies nicht so. Die Zahl der Augenkranken, die trotz optima-ler Brillenkorrektur nicht exzel-lent sehen können, steigt durch den demographischen Wandel mit immer mehr Deutschen in hohem Alter drastisch an. Durch den erheblichen medizinischen Fortschritt in der Augenheilkun-de in den letzten Jahren sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie können wir vielen Au-genkranken einen exzellenten Visus erhalten oder z.B. mit mo-dernen IOL wiedergeben oder zumindest den Visus wie durch die IVOM stabilisieren. Wir Au-genärzte leisten mit unserer tägli-chen Arbeit einen wichtigen Bei-trag für ein exzellentes Sehen der Bevölkerung.

Der BVA versucht, mit sei-ner berufspolitischen Arbeit da-für die passenden Rahmenbedin-gungen zu schaffen. Dazu gehört natürlich, dass uns Augenärzten von den Krankenkassen genü-gend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden und diese sinn-voll eingesetzt werden, aber auch dass wir nicht durch Bürokratie und andere unsinnige Auflagen behindert werden, sondern uns durch ein passendes Umfeld und sinnvolle Regelungen auf die me-dizinische Versorgung unserer Patienten konzentrieren können. Nicht vergessen werden darf da-

bei die Förderung der Forschung in der Augenheilkunde durch entsprechende Rahmenbedin-gungen.

Ich bin mir sicher, dass der diesjährige DOG-Kongress die Versprechung des zweiten Teils des Leitthemas „Exzellenz för-dern“ durch sein vielfältiges und hochkarätig besetztes Programm erfüllen wird. Herrn Prof. Seitz und der Programmkommission sei für die Zusammenstellung gedankt.

Bedanken möchte ich mich als BVA-Vorsitzender auch für die erneut sehr gute Zusammen-arbeit mit dem DOG-Präsidium im vergangenen Jahr. Wir haben wieder viele gemeinsame Projek-te vorangebracht. Dabei hat sich die Aufgabenteilung BVA/Be-rufspolitik und DOG/Wissen-schaft weiterhin sehr bewährt, wobei wir bei den vielen über-lappenden Themen gemeinsam arbeiten, aber bei einigen The-men auch den Vorteil nutzen können, dass entweder BVA oder DOG alleine agieren, weil wir da-mit dann mehr für die Augenärz-te erreichen können.

Ich wünsche der DOG viel Erfolg bei diesem Kongress und möchte entsprechend dem Leit-thema der Tagung schließen mit der Aufforderung an alle Augen-ärzte, überall der Bevölkerung den hohen Stellenwert eines ex-zellenten Sehens bewusst zu ma-chen nach dem Motto „Tue Gutes und rede davon“.

Prof. Dr. Bernd Bertram

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1100 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131100 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

( COECSA). Um die gute Zusam-menarbeit auch weiterhin fortzu-führen, wurde anlässlich der Er-öffnungssitzung ein Memoran-

dum of Understanding zwischen DOG und COECSA unterzeich-net.

Grußwort Prof. Dr. Gerhard K. Lang

Herausgeber Klinische Monats­blätter für Augen heilkunde 

Herr Präsident,meine Damen und Herren,mit einem Heft der Klinischen Monatsblätter - einem der Publi-kationsorgane der DOG - halten Sie die weltweit älteste, kontinu-ierlich publizierte augenärztliche Zeitschrift in Händen.

Die Klinischen Monatsblätter werden dieses Jahr 150 Jahre alt. Für die junge und schnell wach-sende Heidelberger Augenärzte-gesellschaft stieß Albrecht von Graefe bereits 1862 die Notwen-digkeit einer Zeitschrift an und beauftragte Karl Willhelm von Zehender mit der Ausführung. 1863 erschien der erste Band und die Vorträge der Tagung wurden einem großen Leserkreis zugäng-lich gemacht

Wie damals so auch heute werden in den Klinischen Mo-natsblätter die neuesten Erkennt-nisse publiziert, um alles Neue mittzuteilen, was der in Klinik und Praxis tätige Augenarzt für seine Arbeit wissen muss.

An dieser Stelle möchte ich al-len Herausgebern, Schwerpunkt-herausgebern sowie den Re-viewern und Autoren für ihre Tä-tigkeit herzlich danken. Den Thie-me Verlag und seine Mitarbeite-rinnen möchte ich ganz besonders erwähnen. Mein Dank gilt auch Herrn Kollegen Rohrbach, der im Jubiläumsjahr die Zeitschrift mit der Rubrik „Highlights gestern – Highlights heute“ begleitet.

Abschließend darf ich noch zum Jubiläums-Symposium der Klini-schen Monatsblätter am Samstag um 14.30 h einladen, bei dem auch die diesjährigen Theodor Axenfeld-Preisträger vortragen werden. Der Theodor-Axenfeld-Preis, der alle 2 Jahre eine herausragende Arbeit in den Klimos würdigt, hat auch ein Jubiläum und feiert dieses Jahr sein 75 jähriges Bestehen.

Die Klinischen Monatsblätter versuchen, angemessen und wür-dig gemeinsam mit ihren Lesern das 150 jährige Jubiläum zu bege-hen und verstehen diesen Mei-lenstein als Verpflichtung für die Zukunft, weiterhin an der Qua-lität der Zeitschrift zu arbeiten.

Herzlichen Dank für ihre Auf-merksamkeit.

Prof. Dr. Gerhard Lang

Unterzeichnung des Memorandum of Unders-tanding zwischen DOG und COECSA

Im Jahr 2009 unterzeichnete die DOG zusammen mit der Oph-thalmological Society of East Af-rica (OSEA) ein Memorandum of Understanding. Ziel dieser Ver-einbarung war es, die Zusam-menarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Ausbildung im Bereich der Augenheilkunde wei-terzuentwickeln und zu stärken. Aus dieser Kooperation ist über die letzten Jahre eine fruchtba-re Zusammenarbeit entstanden.

In 2012 firmierte OSEA mit wei-teren Gesellschaften zum Col-lege of Ophthalmology of East, Central and Southern Africa

Unterzeichnung des Memorandum of Understanding zwischen DOG und COECSA

Grußwort Prof. Dr. Dan Kiage

Präsident des College of Oph­thalmology of Eastern Central and Southern Africa (COECSA)Thank you Mr. President for your kind invitation. I bring you gree-tings from Africa, from OSEA which has now become COECSA. Four years ago, we stood in Leip-zig with Prof. Wiedemann, who was President then, and we signed this Memorandum of Understan-ding. Since then a lot has happe-ned, there has been a lot of enthu-siasm and we appreciate the peo-ple from DOG who have really played a role in making this hap-pen. I’d like to mention a few na-mes like Prof. Volker Klauß, Prof. Martin Kollmann, Dr. Sebastian Briesen, Prof. Rudolf Guthoff, Prof. Manfred Zierhut, Prof. Uwe Pleyer and a few others who have really been very instrumental; they have taken time and visited us and communicated and shared very useful information and knowledge up to now. A lot of progress has happened in OSEA, we now changed to COECSA. The change really meant that the-re was a new spirit which came in, more countries were involved, we now have nine countries - Kenya, Uganda, Tanzania, Ethiopia, Southern Sudan, Rwanda, Burun-

di, Malawi and Zambia – and they have all joined together to form a larger body of ophthalmologists. This year we had a very success-ful conference in Kigali and some of the people here were present. I must say that we have raised our standards to very high levels and this is thanks to the encourage-ment that we are getting from he-re. Next year we are going to Zam-bia which again is a very small country, a new country, they have just formed their society, so the whole of East Africa and Central Africa, South Africa will go there to encourage them further. I would like to encourage more of you to come to the annual confe-rence which will take place either in Livingstone or Lusaka. So we are quite grateful and we are en-thusiastic to have this cooperati-on going on. We enjoy the possi-bility to discuss with you what we can do to make this collaboration an even bigger success.

Prof. Dr. Dan Kiage

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft

Prof. Dr. Veit­Peter Gabel Nach seiner Facharztausbildung 1968 an der LMU München bei Professor Lund befasste sich Herr Professor Dr. Veit-Peter Gabel schwerpunktmäßig mit der Zu-sammensetzung von Silikon ölen in der vitreoretinalen Chirurgie. Zusammen mit Professor Birn-gruber steht er zudem für die Er-forschung der Laseranwendung in der Augenheilkunde. 1991 wechsel-

te Herr Professor Gabel nach Re-gensburg und übernahm dort als Ordinarius die neugegründete Au-genklinik. Regelmäßige Highlights

Prof. Seitz dankt Prof. Gabel für seine Verdienste um die DOG

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des Jahres waren die von ihm orga-nisierten Jahrestagungen der Baye-rischen Augenärzte als auch die al-ternierend in Regensburg und Lü-beck abgehaltenen Laser- und Vi-trektomiekurse. Basierend auf sei-ner Kompetenz im Bereich der sub retinalen Chirurgie avancierte Herr Professor Gabel zusammen mit Herrn Professor Zrenner zu einem der Pioniere der subretina-len Netzhautprothesen.

Seit seiner Emeritierung 2006 hat sich Professor Gabel als Di-

rektor des ICO-Fellowship-Pro-gramms, das in die ganze Welt hinausstrahlt, bis heute in un-schätzbarer Weise für die DOG verdient gemacht. Mit Hilfe die-ses Programms ist es mittlerwei-le gelungen, mehr als 700 Fellows zu vermitteln und ihnen so eine qualifizierte ophthalmologische Ausbildung zu ermöglichen.

Die DOG freut sich, Professor Gabel als Ehrenmitglied will-kommen heißen zu dürfen.

Ehrung der VerstorbenenAnlässlich der Mitgliederversammlung der DOG wurde der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder gedacht.

F  Dr. Karl­Anton Büning, BochumF  Dr. med. Erdogan Cayiroglu, 

HamburgF  Dr. Franz Graf, BruchsalF  Dr. Christoph Hallermann, 

FreiburgF  Dr. Milena Ilic, HannoverF  Dr. med. Manfred Langenfeld, 

BernhardswaldF  Dr. Thomas Langhammer, UlmF  Dr. Erik Larsen, BremenF  Dr. H. D. Nanninga, 

 Monnickendam

F  Dr. Michael Pasco, BitburgF  Dr. Veronika Rossa-Knoll, 

 VelbertF  Prof. M.D. Stephen J. Ryan, 

Los AngelesF  Dr. Elena Sarafiant, KirnF  Dr. Karlheinz Schmidt, KölnF  Dr. Klaus Schott, MünchenF  Dr. Zoltan Simon, StuttgartF  Dr. Jürgen Vogel,  LudwigshafenF  Prof. Dr. Lorenz E. Zimmer-

man, Washington 

and Mabel Beckman Centers der Akademien.

Sein wissenschaftliches Inter-esse war fokussiert auf die Maku-ladegeneration, seit über 30 Jahren mit kontinuierlicher Un-terstützung durch das NIH. Er hat in verschiedenen NIH-Sektionen mitgearbeitet und war Mit-glied des NIH National Adviso-ry Eye Council (NAEC) und an-schließend Vorsitzender des Re- tinaausschusses. Dr. Ryan war Au- tor von neun Büchern, darunter „Retina“ (4. Auflage) sowie Au-tor von über 270 Artikeln in der wissenschaftlichen peer-reviewed Literatur. Er hat über 30 eingela-dene Vorlesungen gehalten und hat zahlreiche Auszeichnun-gen, darunter zwei Ehrendok-torwürden (von der Universität Leipzig und von Providence Col-lege). Professor Ryan war weiter-hin in zahlreichen Aufsichtsräten und Beiräten tätig, darunter der Arnold and Mabel Beckman Foundation, im International Council of Ophthalmology, der Johns Hopkins Universität, der National Alliance for Eye and Vi-sion Research (NAEVR) und der W. M. Keck Foundation. 2009 wurde er zum Ehrenmitglied der DOG gewählt. Sein früher Tod ist ein großer Verlust für die Augen-heilkunde!

Prof. Dr. Lorenz E. Zimmerman, Washington DC (1920­2013)Herr Professor Zimmerman wurde am 15.11.1920 in Washing-ton geboren. Er studierte Medi-zin an der George Washington Universität. mit dem Bachelor Abschluss 1943 und dem M. D. Abschluss 1945. Seine Facharzt-ausbildung (Internship) absol-vierte er am D.C. General Hos-pital und am Walter Reed Army Medical Center (Residency in Pa-thologie). Nach dem Abschluss seiner Facharztausbildung diente er als Feldarzt (Leiter des Patho-logie-Labors) bis 1952 im Korea-krieg, wofür er mit dem Bron-ze Star und der Legion of Merit ausgezeichnet wurde. 1952 erhielt er sein Diplom in Pathologie. In Washington D.C. war er nach

seiner Rückkehr am Armed For-ces Medical Institute des Walter Reed Army Medical Center, wo er den Rest seiner Karriere blieb und ab 1954 Leiter der ophthal-mischen Pathologie war. Ab 1954 war er außerdem Associate Pro-fessor und seit 1963 Professor für ophthalmologische Pathologie an der George Washington Uni-versity. Seit 1983 war er Professor für Ophthalmologie und Patho-logie an der Georgetown Uni-versity. Im Ruhestand lebte er in Baltimore. Professor Zimmer-man gilt in den USA als Begrün-der der modernen ophthalmolo-gischen Pathologie. Er ist Grün-dungsmitglied der Verhoeff So-ciety of Ophthalmic Pathology. Neben einem Standard-Lehr-buch publizierte er über 300 wis-senschaftliche Veröffentlichun-gen. 1976 erhielt er den Ernst Jung-Preis. Er erhielt den Helen Keller Prize for Vision Research, den Pisart Award, die niederlän-dische Donders Medaille und die Lucien Howe Medal der Ameri-can Ophthalmologic Society. Er war Ehrendoktor der University of Illinois. Ihm zu Ehren stiftete die American Society for Oph-thalmic Pathology die Lorenz E. Zimmerman Lecture. 1996 wur-de er zum Ehrenmitglied der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft ernannt. Profes-sor Zimmerman verstarb am 18. März diesen Jahres.

Stellvertretend für alle verstorbe-nen Mitglieder wurden die ver-storbenen Ehrenmitglieder Prof. Stephen Ryan und Prof. Lorenz E. Zimmerman geehrt.

Prof. Dr. Stephen J. Ryan,  Los Angeles (1940­2013)

Am 1. Mai diesen Jahres verstarb unser Ehrenmitglied, Professor

Stephen J. Ryan an einer Krebs-erkrankung. Professor Stephen J. Ryan, M.D. war Präsident des Doheny Eye Institutes und Grace and Emery Beardsley Professor für Augenheilkunde. Von 1974 bis 1995 war er Lehrstuhlinhaber am Department für Augenheilkunde der University of Southern Cali-fornia (USC), von 1991 bis 2004 Dekan der Keck School of Medi-cine (USC) und er wirkte außer-dem als Prorektor (Senior Vice President) der USC von 1993 bis 2004. Professor Ryan war Home Secretary des Institute of Medi-cine (IOM) der National Aca-demy of Sciences. Zuvor war er Vorsitzender des IOMMitglied-schaftsausschusses.

Professor Ryan war Mitglied des National Academies Corpo-ration Board (TNAC), sowie Vor-sitzender des Beirats des Arnold

Prof. Dr. Stephen J. Ryan

Prof. Dr. Lorenz E. Zimmerman

Page 6: Mitteilungen der DOG

1102 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131102 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

Die Langversion des Proto-kolls der Mitgliederversamm-lung wird mit der Einladung zur Mitgliederversammlung im Jahr 2014 verschickt und liegt in der Zwischenzeit in der Geschäfts-stelle der DOG, Platenstr. 1, 80336 München für Mitglieder zur Ein-sichtnahme aus.

Versammlungsleiter: Prof. Dr. Berthold SeitzProtokollführer: Prof. Dr. Dr. h.c. Franz GrehnAnwesende Mitglieder: 72

1.  Feststellung der satzungs­gemäßen Einberufung und Genehmigung der Tages­ordnung 

Der Präsident stellt fest, dass zu der Mitgliederversammlung sat-zungs- und fristgemäß vom Vor-stand eingeladen wurde. Die den Mitgliedern mit der Einberu-fung zugesandte Tagesordnung wird genehmigt. Die Teilnehmer stimmen der Aufzeichnung der Sitzung zur Vereinfachung der Protokollerstellung zu.

2.  Genehmigung des Proto­kolls der Mitgliederver­sammlung vom 22.09.2012

Zu dem Protokoll der Mitglieder-sammlung vom 22.09.2012, wie mit der Einladung zur Mitglie-derversammlung versandt, wer-den keine Anmerkungen oder Änderungswünsche vorgebracht.

3.  Bericht des PräsidentenProf. Dr. Seitz berichtet über den Kongress 2013.

4.  Bericht des Schatz meisters Der Schatzmeister, Prof. Dr. Reinhard, trägt den Be-richt zu dem von den bei-den Rechnungsprüfern Prof. Dr. Knorr und Prof. Dr. Lieb geprüften und abgezeichne-ten Rechnungsbericht für das Jahr 2012 sowie den Haushalts-

plan für die Jahre 2013 und 2014 vor.

5.  Bericht des SchriftführersProf. Dr. Grehn berichtet zum Stand der Mitgliedschaft und aus seinem Zuständigkeitsbereich.

Der Mitgliederstand stellt sich zum Tagungszeitpunkt wie folgt dar: Mitglieder am 18.09.2012 6.254 Verstorben 18 Ausgeschieden 99 Neuaufnahmen 320 Mitglieder am 13.09.2013 6.457Die Anzahl der Mitglieder hat sich damit gegenüber dem Vor-jahr um 203 erhöht.

6.  Bericht des GeneralsekretärsProf. Dr. Kampik berichtet über aktuelle strukturelle Entwicklun-gen in der DOG.

7.  Entlastung des Vorstan­des und Genehmigung des Haushaltsplans

Prof. Lieb, Rechnungsprüfer, be-antragt im Anschluss an die Be-richte von Schatzmeister, Schrift-führer und Generalsekretär die Entlastung des Vorstandes. Die Mitgliederversammlung entlas-tet daraufhin den Vorstand und genehmigt den vorgestellten Haushaltsplan für die Jahre 2013 und 2014.

8.  Neuwahlen1. Vertretungsberechtigter Vor-

stand – ausgeschieden aus dem Amt

als Vizepräsident und laut Satzung nun Präsident: Prof. Dr. Johann Roider (Kiel)

– zum Ersten Vizepräsidenten wurde gewählt: Prof. Dr. Karl-Ulrich Bartz-Schmidt (Tübingen)

– ausgeschieden aus dem Amt als Präsident und laut Satzung nun 2. Vizepräsident:

Prof. Dr. Berthold Seitz (Homburg/Saar)

– ausgeschieden aus dem Amt als Schriftführer: Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Grehn (Würzburg)

– zum Schriftführer wurde gewählt: Prof. Dr. Frank Holz (Bonn)

2. Gesamtpräsidium (§ 6, 10 der Satzung)

– Vertreter der Hochschulleh-rer, die augenärztliche Leiter von Kliniken oder selbständi-gen Abteilungen an Universi-täten oder Hochschulen sind ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Frank Holz (Bonn) Prof. Dr. Klaus-Peter Steuhl (Essen) Gewählt wurden: Prof. Dr. Horst Helbig (Regensburg) Prof. Dr. Thomas Kohnen (Frankfurt)

– Vertreter habilitierter oph-thalmologischer Hochschul-lehrer ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Karin Löffler (Bonn) Gewählt wurde: Prof. Dr. Jost Hillenkamp (Kiel)

– Vertreter hauptamtlich tätiger ophthalmologischer Chef-ärzte ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Karl-Heinz Emme-rich (Darmstadt) Gewählt wurde: Prof Dr. Lutz Hesse (Heilbronn)

– in freier Praxis niedergelasse-ne Augenärzte ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff (Münster) Dr. Elmar Wille (Berlin) Gewählt wurden: Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff (Münster) (Wiederwahl) Dr. Ulrich Oeverhaus (Rietberg)

– Vertreter der Sektionen Sektion DOG-Gewebetrans-plantation und Biotechno-logie: ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Thomas Reinhard

(Freiburg) Gewählt wurde: Dr. Helga Reinshagen (Olten) Sektion DOG-Ophthalmo-plastische und rekonstruktive Chirurgie: ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Rudolf Guthoff (Rostock) Gewählt wurde: Prof. Dr. Christoph Hintschich (München) Sektion DOG-Internationale Ophthalmologie: ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Volker Klauß (München) Gewählt wurde: Prof. Dr. Rudolf Gutfhoff (Rostock

– stellvertretende Rechnungs-prüfer ausgeschieden aus dem Amt: Prof. Dr. Ekkehart Königs-dörffer (Jena) Prof. Dr. Ursula Schmidt-Erfurth (Wien) Gewählt wurden: Prof. Dr. Jochen Kammann (Davos) PD Dr. Ulrich Schaudig (Hamburg)

3. Jury des von Graefe PreisesProf. Dr. Rudolf Guthoff (Rostock) mit 45 Stimmen Prof. Dr. Christian Ohrloff (Bonn) mit 32 Stimmen Prof. Dr. Peter Wiedemann (Leipzig) mit 39 Stimmen

Die gewählten Personen neh-men ihre Wahl an oder haben dies vorher schriftlich für den Fall ihrer Wahl erklärt.

Prof. Dr. Berthold SeitzPräsident der DOG

Prof. Dr. Dr. Franz Grehn Schriftführer der DOG

Kurzprotokoll zur  Mitgliederversammlung der DOG vom 21.9.2013

Page 7: Mitteilungen der DOG

1103Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

Best Paper Award. Dotierung: 500 € gestiftet von der DOGDie Festlegung der Preisträ-ger erfolgte auf dem Kongress.

F PFr03­08The role of VEGF during axonal regeneration of retinal ganglion cells in monkeys

Vera Hofmann, Sonja Mertsch, Michael R. R. Böhm, Solon Tha-nos (Münster)

F PSa06­01Characterization of reticular pseudodrusen in multi-wave-length confocal scanning laser ophthalmoscopy

Florian Alten, Christoph Cle-mens, Peter Heiduschka, Nicole Eter (Münster)

Chibret Goldmedaille. Dotierung: Goldmedaille  gestiftet von der Théa Phar­ma GmbH Preisträger: Prof. Dr. Thomas Reinhard (Freiburg)

F JurymitgliederProf. Dr. Anselm Kampik (München/Vorsitzender), Prof. Dr. Herbert Baurmann (Königswinter) Dr. Rolf Grewe (Münster)

F Laudatio Prof. Dr. Anselm Kampik, Juryvorsitzender

Seit 1974 wird die Medaille d’Or Paul Chibret für besondere Ver-dienste in der Ophthalmologie und speziell in der Kooperation zwischen der deutschen und der französischen Augenheilkunde vergeben, wobei sich diese Ko-operation auf europäische Be-lange der Augenheilkunde aus-gedehnt hat. Der Preis wird ab-wechselnd auf der Tagung der

SFO in Paris und auf der Ta-gung der DOG verliehen. Ver-bunden mit der Medaille ist ein Stipendium in Höhe von 3.000 € für den Aufenthalt eines/r vom Preisträger zu bestimmenden Mitarbeiters/in an einer franzö-sischen Gastklinik.

Für das Jahr 2013 wurde von dem Gremium, bestehend aus

Dr. H. Baurmann, Dr. R. Grewe und Prof. Dr. A. Kampik, als Preisträger ausgewählt:

Herr Universitätsprofessor  Dr. med. Thomas Reinhard (Freiburg)Herr Professor Reinhard hat an der RWTH zu Aachen und in Basel sein Medizinstudium ab-

solviert und seine medizinische Promotion im Jahre 1989 an der RWTH in Aachen abgelegt. Seine augenärztliche Weiterbildung er-folgte 1989 - 1992 an der Univer-sitäts-Augenklinik der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf unter der Leitung von Prof. R. Sundmacher, wo er ab 1993 als Oberarzt tätig war.

1996 folgte die Habilitation für das Fach Augenheilkunde an der Heinrich-Heine-Univer-sität Düsseldorf. Sein klinischer Schwerpunkt liegt bei den Er-krankungen des vorderen Au-genabschnittes.

2003 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Augenheil-kunde als Direktor der Univer-

sitäts-Augenklinik Freiburg an, wo er seither als Ärztlicher Di-rektor tätig ist.

Mit seinen wissenschaftli-chen Hauptarbeitsgebieten Er-krankungen der Hornhaut und Hornhauteingriffe (insbesondere alle Formen der Hornhauttrans-plantation, perforierende und la-mellierende Varianten, Limbus-stammzell- und Amniontrans-plantation), hat sich Herr Prof. Reinhard einen international ho-hen wissenschaftlichen und kli-nischen Ruf erworben, weswe-gen er in vielerlei Kommissionen und Institutionen berufen wur-de. Herauszuheben ist Aufbau und Leitung der LIONS Horn-hautbank NRW, sowie Aufbau und Leitung der LIONS Horn-hautbank Baden-Württemberg.

In der EUCornea ist er im Vor-stand tätig, ist Vorstandsmitglied von Bio Implant Services (BIS, Leiden/Niederlande) und Mit-glied des Stiftungsrats der Stiftung Europäischer Gewebebanken.

Seit 2007 ist er im Präsidium der DOG tätig und war in der Amtszeit 2010/2011 Präsident der DOG.

In dieser Amtszeit hat er die Tagung der DOG unter dem Motto „Herausforderungen in der Augenheilkunde“ in Berlin ausgerichtet.

Seit 2012 ist er als Schatzmeis-ter der DOG im geschäftsführen-den Präsidium der DOG weiter tätig.

Gerade in dieser Eigenschaft als Amtsträger im geschäftsfüh-renden Präsidium der DOG, aber auch in den Gruppierungen der EUCornea sowie der Europäi-schen Gewebebanken hat sich Prof. Reinhard intensiv dem ge-meinsamen Anliegen von deut-scher und französischer, darü-ber hinaus aber gerade auch der europäischen Augenheilkunde angenommen.

All dies hat die deutsch-fran-zösische Kooperation, aber ins-besondere auch die Beziehungen zu anderen europäischen wissen-schaftlichen Fachgesellschaften erweitert. Hierdurch ist die euro-päische Kooperation in der Au-genheilkunde gestärkt worden.

Herr Prof. Reinhard wird aus all diesen Gründen mit der Me-daille d’Or Paul Chibret, verge-ben im Jahre 2013, ausgezeichnet.

Grußwort

Jean­Frédéric Chibret,  Präsident der Théa Gruppe   Théa Pharma GmbH Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr Prof. Kampik, sehr geehrte Damen und Herren der DOG, es ist eine besondere Ehre für die Firma Théa und mich, Jean-Fré-déric Chibret, Präsident dieses fa-miliengeführten ophthalmologi-schen Unternehmens, an dieser Zeremonie zur Vergabe von be-sonderen Anerkennungen der DOG teilzunehmen.

Seit mehr als 130 Jahren hat sich meine Familie, die Chibrets, für die gute Zusammenarbeit zwischen deutschen und franzö-sischen Ophthalmologen enga-giert und diese gefördert.

Mein Urgroßonkel gründe-te die SFO in 1883 und vom ers-ten Moment an wurden deut-sche Ophthalmologen zu diesem Kongress eingeladen, ebenso wie französische Ophthalmologen an den DOG-Tagungen teilnahmen.

Heute freue ich mich beson-ders, selbst bei der Übergabe der Paul Chibret-Medaille an Herrn Prof. Reinhard, Freiburg, anwe-send sein zu können.

Seit etwa 40 Jahren wird die-se Medaille und der dazugehöri-ge Förderbetrag von 3.000 € für einen jungen deutschen oder französischen Ophthalmologen vergeben, um die Zusammen-arbeit und den Austausch zu för-dern.

Mit Prof. Reinhard wur-de vom Board ein mehr als he-rausragender forschender Oph-thalmologe gewählt, dem diese Deutsch-Französische Zusam-menarbeit am Herzen liegt.

Nicht nur, dass er eine führen-de Universität leitet, er ist ja weg-weisend in der Hornhauttrans-plantation und Biotechnologie von humanem Augengewebe.

Preisverleihung  111. DOG­Kongress

19.9. – 22.9.2013, Estrel Berlin Samstag, 21.9.2013, 09:45 – 11:15 Uhr, Raum Paris 

Prof. Dr. Thomas Reinhard (Freiburg)

Page 8: Mitteilungen der DOG

1104 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131104 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

Es ist die Absicht der Paul Chi-bret-Medaille, die besten Forscher der Augenheilkunde zu ehren, die sich um diese internationale Auf-gabe bemühen wollen und kön-nen. Da Théa ein Hauptsponsor der EBO ist, sind wir stolz, diese europäische Zusammenarbeit in der Augenheilkunde mit Leben zu erfüllen und zu unterstützen.

Sehr geehrter Herr Prof. Rein-hard, es freut uns und besonders mich, dass das Board Sie aus-gewählt hat und dass Sie einem jungen Ophthalmologen helfen wollen, die deutsch-französische Ophthalmologie zu fördern.

FEBO ExaminaAuszeichnung der drei besten deutschen Absolventen.

Preisträger: Dr. Tillmann Peter Eckert (Frankfurt) Dr. Ramin Khoramnia (Heidelberg) Dr. Jan Darius Unterlauft (Leipzig)

Am 10. und 11. Mai 2013 fand in Paris die Prüfung zum Europäi-schen Facharzt statt. Das FEBO-Examen wird in Paris abgelegt und ist eine zur nationalen Fach-arztprüfung zusätzlich abzule-gende europäische Prüfung. In diesem Jahr nahmen 99 Teilneh-merinnen und Teilnehmer aus Deutschland an der Prüfung teil.

Das European Board of Oph-thalmologists ist eine ständige Arbeitsgruppe des ophthalmo-logischen Fachbereichs der Ver-einigung europäischer Fachärz-te (UEMS).

Die besten deutschen Teilnehmer 2013 waren:

Forschungsförderung  „Dysfunktion der Meibom­drüsen und Augenoberfläche“. Dotierung gesamt: 10.000 € gestiftet von der Optima  Pharmazeutische GmbH Preisträgerin: Dr. Ulrike Hampel (Erlangen)

F JurymitgliederProf. Dr. Gerd Geerling (Düsseldorf/Vorsitzender)Prof. Dr. Uwe Pleyer (Berlin)Prof. Dr. Thomas Reinhard (Freiburg)PD Dr. Ulrich Schaudig (Hamburg)Prof. Dr. Berthold Seitz (Homburg/Saar)

F LaudatioProf. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender

Die Jury für die Vergabe der „For-schungsförderung Dysfunktion der Meibomdrüsen und Augen-oberfläche“ erkennt

Frau Dr. Ulrike Hampel (Erlangen) 

die Forschungsförderung des Jahres 2013 für ihr Projekt über den „Impact of Meibomian gland derived resolvin D1 on the treat-ment of dry eye disease“ zu.

Dr. Hampel beabsichtigt in ihrem Projekt sowohl in vivo den direkten therapeutischen Nutzen

von Resolvin auf den klinischen Verlauf des trockenen Auges im Modell der Maus zu untersuchen als auch indirekt die Stimulation der Meibomdrüsen-intrinischen Resolvin-Sekretion durch Do-cosahexaenoinat mit Hilfe einer Zelllinie von Meibomdrüsenepi-thel zu evaluieren.

Der Antrag ist klar struk-turiert, formuliert eindeutige Hypothesen und stellt einen defi-nierten Zeitplan vor, der im Um-feld des etablierten Forschungsla-bors und auf der Basis ausführli-cher Vorarbeiten von Dr. Hampel mit großer Sicherheit verwertba-re Ergebnisse zeigen wird.

Alle eingegangenen Arbeiten waren von hervorragender Qua-lität und im Prinzip förderwür-dig. Das Projekt von Dr. Ham-pel zeichnete sich jedoch da-durch aus, dass es nicht nur kon-zeptionell einem originellen For-schungsziel in besonderer Weise gerecht wird, sondern auch ein hohes Potential für die Verbes-serung der Therapie der Volks-krankheit Meibomdrüsendys-funktion / Trockenes Auge bietet.

Grußwort

Stefan Kroll, Geschäftsführer  Optima Pharmazeutische GmbH Sehr geehrte Damen und Her-ren, liebe Ophthalmologinnen und Ophthalmologen,laut dem Report des Interna-tional Workshop on Meibomi-an Gland Dysfunction der tfos (Tear Film and Ocular Surface Society) kann die Dysfunktion der Meibomdrüsen (MGD) als weltweit vermutlich häufigs-

te Ursache des trockenen Auges angesehen werden.

Intensive Forschung und Ent-wicklung sind die Grundvoraus-setzung für die erfolgreiche Dia-gnostik und Therapie auch auf diesem Gebiet.

Wir freuen uns deshalb be-sonders, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Ophthalmologi-schen Gesellschaft e.V. (DOG) bei der ersten Verleihung der For-schungsförderung „Dysfunktion der Meibomdrüsen und Augen-oberfläche“ dabei sein zu kön-nen und wir gratulieren ebenfalls Frau Dr. Hampel ganz herzlich zur Prämierung Ihres Projekts.

Die Thematik der hypere-vaporativen Keratokonjunktivi-tis sicca und der damit eng ver-bundenen Meibom Drüsen Dys-funktion begleitet Sie in Ihrer täg-lichen Arbeit bei vielen Ihrer Pa-tienten.

Die Firma Optima Pharma-zeutische GmbH hat schon früh-zeitig das Thema Trockene Au-gen und speziell die Therapie der hyperevaporativen Kerato-konjunktivitis sicca und der da-mit eng in Verbindung stehen-den MDD aufgegriffen und Ih-nen verschiedene Produkte zur Versorgung Ihrer Patienten an die Seite gestellt.

Wir freuen uns Ihnen heu-te mitteilen zu können, dass wir auch wieder im Jahr 2014 die For-schungsförderung „Dysfunktion der Meibomdrüsen und Augen-oberfläche“ zur Verfügung stel-len werden.

Forschungsförderung Tropen­ophthalmologie.  Dotierung gesamt: 8.000 €  gestiftet von der DOGF Leiter der geförderten Projekte: PD Dr. Robert P. Finger (Bonn/Melbourne),

F Jurymitglieder Prof. Dr. Volker Klauß (München/Vorsitzender)Prof. Dr. Rudolf Guthoff (Rostock) Prof. Dr. Guido Kluxen (Wermelskirchen)Dr. Tillmann P. Eckert

(Frankfurt)

Dr. Ramin Khoramnia (Heidelberg)

Dr. Jan Darius Unterlauft (Leipzig)

Dr. Ulrike Hampel ( Erlangen)

Page 9: Mitteilungen der DOG

1105Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

F LaudatioProf. Dr. Volker Klauß, Juryvorsitzender

Titel des Projektes: Bangladesh  Diabetes Risk in a rural community (BDRIRC) StudyPriv.-Doz. Dr. med. Robert P. Finger (Bonn/Melbourne) und Dr. Amirul Islam (Bangladesh/Melbourne)

Im Rahmen einer Prävalenz-Untersuchung in Bangladesch zu nicht diagnostiziertem Blut-

hochdruck und Diabetes wird in einem Arm der Studie Sehbehin-derung und Blindheit untersucht, insbesondere Daten zu diabeti-schen Augenerkrankungen bei bereits identifizierten Diabeti-kern untersucht. Die Untersu-chung findet in einer margina-lisierten ländlichen Bevölkerung mit minimaler medizinischer Versorgung statt. Bluthochdruck und Diabetes mellitus zeigen in der Bevölkerung der Länder der Dritten Welt eine rasch steigen-de Inzidenz, ein Großteil der Er-krankungen bleiben undiagnos-tiziert.

Somit kommt dieser Langzeit-untersuchung einer großen Be-völkerungsgruppe eine große Be-deutung zu, auch für andere Re-gionen der Erde.

Die DOG, Sektion Internatio-nale Ophthalmologie, fördert die-se Studie mit 5.000.- €.

Titel des Projektes: Objektivierung der Glaukom­Profession in KamerunThomas Hannen (Mainz)

Das Glaukom stellt die zweithäu-figste Erblindungsursache welt-weit dar. Die Erkrankung tritt in Subsahara / Afrika früher im Le-ben auf als in anderen Regionen und hat eine schnellere und vi-susmindernde Progression als in anderen Regionen.

Thomas Hannen und das Team der Augenklinik der Uni-versität Mainz haben es sich zur Aufgabe gesetzt, die Veränderun-gen durch ein chronisches Glau-kom bei Patienten in Kamerun so-weit wie möglich durch verschie-dene Untersuchungen zu objekti-vieren und im Zeitverlauf zu do-kumentieren, gleichzeitig eine Schulung des lokalen Personals und eine Therapie bei den Patien-ten einzuleiten.

Die DOG, Sektion Internatio-nale Ophthalmologie, fördert die Untersuchung mit 3.000,- €.

Die zu erwartenden Ergebnis-se können für die Afrikanische Bevölkerung insgesamt von Be-deutung sein, auch vor dem Hin-tergrund, reduzierte diagnosti-sche Möglichkeiten und Mangel an Fachpersonal.

Glaukomforschungspreis der  DOG. Dotierung: 5.000 €  gestiftet von der Santen GmbHPreisträger: Dr. Thomas Wecker (Freiburg)

F JurymitgliederProf. Dr. Hagen Thieme (Magdeburg/Vorsitzender)Prof. Dr. Thomas Dietlein (Köln)Prof. Dr. Gerhard K. Lang (Ulm)

F LaudatioProf. Dr. Hagen Thieme, Juryvorsitzender

Der hochdotierte Glaukomfor-schungspreis der DOG wird von der Firma Santen gestiftet und dient der Anerkennung für her-ausragende Arbeiten auf dem Ge-biet der experimentellen und kli-nischen Glaukomatologie.

Für die diesjährige Ausschrei-bung sind insgesamt sechs sehr hochwertige Arbeiten und Be-werbungen eingegangen. Die Preis-Jury hat in einer vonei-nander unabhängigen Bewer-tung unter Zuhilfenahme eines einheitlichen Bewertungsrasters die Arbeiten gesichtet und ge-würdigt. Bei der Auswertung fiel auf, dass alle Arbeiten in Bezug auf das Ranking relativ nah bei-einander lagen. Trotzdem konn-te sich eine Arbeit als herausra-gend positionieren. Daher wird der Glaukom-Forschungspreis der DOG dieses Jahr an

Herrn Dr. Thomas Wecker (Freiburg)

vergeben. Die von ihm einge-reichte Arbeit trägt den Titel „Effects if TGF-ß 2 on cadher-ins and ß-catenin in human trabecular meshwork cells“. Herr Wecker hat diese Arbeit als Erstautor verfasst, die Ko-Auto-ren sind Han, Börner, Grehn und Schlunck.

Herr Wecker untersuchte in sei-ner Arbeit die biomechanischen Aspekte in der Pathogenese des Glaukoms. Anders als bisheri-ge Forschungen, die sich primär auf die Lamina cribrosa des Seh-nervenkopfes spezialisiert ha-

ben, beschäftigt sich Herr We-cker in der Arbeitsgruppe von Herrn Schlunck, die durch die Deutsche Forschungsgemein-schaft gefördert ist, mit dem Tra-bekelmaschenwerk uns seiner aktiven Rolle bei der Regulation des Augeninnendrucks. Das Zy-tokin TGF-ß 2 kommt in Kam-merwasserproben von Patien-ten mit primärem Offenwinkel-glaukom in höherer Konzentra-tion vor als bei Normalproban-den. Es lag daher nahe, die Wir-kung dieses Zytokins in Primär-kulturen humaner Trabekelma-schenwerks-Zellen zu untersu-chen und die Zunahme zytoske-letaler Zellbestandteile und kon-traktiler Elemente einerseits so-wie eine Erniedrigung der Zell-Zell-Haftung andererseits in vi-tro zu erforschen.

Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass im Rah-men dieser Arbeiten auch Mo-dulatoren des Rho Kinase-Signal-Transduktionsweges untersucht worden sind. Der eben genannte Signal-Transduktionsweg könn-te möglicherweise in Zukunft zu einer neuen Klasse von Antiglau-komatosa führen. TGF-ß 2 führte in der von Herrn Wecker einge-reichten Arbeit zu einer vermehr-ten Zell-Zell-Adhäsion und auch die cadherin-vermittelten Zell-kontakte wurden durch TGF-ß verstärkt.

Zusammenfassend bietet die Grundlagenarbeit neue Einbli-cke in die Physiologie und Funk-tion des Trabekelmaschenwerks als von Zytokinen beeinflusstes Zielgewerbe und wird in Zukunft unser Verständnis für die Regula-tion des Kammerwasser-Abflus-ses durch dieses wichtige Gewe-be weiter erhöhen.

Alle Gutachter haben die sauber ausgeführten Experimen-te und Konklusionen, die daraus abgeleitet worden sind, gewür-digt. Die Forschungsarbeit hat ein hohes Potential, auch in Zukunft interessante und wichtige Aspek-te zutage zu fördern.

PD Dr. Robert P. Finger (Bonn/Melbourne)

Thomas Hannen (Mainz)

Dr. Thomas Wecker (Freiburg)

Page 10: Mitteilungen der DOG

1106 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131106 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

Grußwort

Dieter Kraft, Executive Sales & Marketing Director Santen GmbH Es ist dem traditionsreichen, for-schungsintensiven Konzern San-ten mit seiner Spezialisierung in der Augenheilkunde seit über 120 Jahren ein sehr wichtiges persön-liches Anliegen, junge und krea-tive Glaukomforscher auch in Deutschland zu ermuntern und auch finanziell zu unterstützen wichtige Forschungsarbeit an den renommierten Universitäts-augenkliniken zu leisten, um im-mer wieder neue und damit wei-terführende Erkenntnisse zum Nutzen der Patienten zu erlan-gen.

In den ethischen Grundsät-zen des auf die Augenheilkunde spezialisierten forschenden Kon-zerns Santen ist schon seit jeher verankert, dass es Ziel ist, die Le-bensqualität der Menschen zu verbessern. Ein vorherrschen-der Slogan von Santen mit den Worten

„A clear vision for Life“ soll dies weltweit zum Ausdruck bringen.

Somit ist es uns eine Freu-de den jährlichen Glaukomfor-schungspreis der DOG finanziell mit einem Preisgeld von € 5.000.- zu unterstützen und wir gratulie-ren dem Preisträger für seine he-rausragende Forschungsarbeit auch im Namen unseres welt-weiten Präsidenten (CEO) Aki-ra Kurokawa.

Glaukomforschungspreis.  Dotierung: 2.000 € gestiftet vom Bundesverband Auge e.V. Preisträgerin: Dr. Stephanie C. Joachim (Bochum)

F JurymitgliederProf. Dr. Jost B. Jonas (Mannheim-Heidelberg)Prof. Dr. Anselm Jünemann (Erlangen-Nürnberg)Dr. Franz Romstöck (Altdorf b. Nürnberg)

F Laudatio Dieter W. Staubitzer, Bundesverband Auge e.V.

Der Glaukomforschungspreis 2013 für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der experimen-tellen und klinischen Glaukoma-tologie wird vergeben an

Frau Dr. Stephanie C. Joachim  (Bochum)

Zuerkannt wurde folgende Pub-likation: Retinal ganglion cell loss is accom­panied by antibody depositions and increased levels of microglia after immunization with retinal antigensStephanie C. Joachim, Oliver W. Gram-lich, Panagiotis Laspas, Heiko Schmid, Sabine Beck, Harald D. von Pein, H. Burkhard Dick, Norbert Pfeiffer, Franz H. Grus. PLoS One 2012;7(7): e40616.

Derzeit wird das Glaukom symp-tomatisch, über eine medikamen-töse oder chirurgische Senkung des Augeninnendrucks, behan-delt. Dies kann ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern, sie aber nicht heilen. Um das Glau-kom in Zukunft gezielter behan-deln zu können, ist eine bessere Kenntnis des Pathomechanismus notwendig. Bisher ist die genaue Ursache der Krankheitsentste-hung noch nicht geklärt. In den letzten Jahren wurde zunehmend auch eine immunologische Kom-ponente in der Pathogenese dis-kutiert. Bei Glaukom-Patienten konnten veränderte Antikörper-muster gegen Retina und Seh-nerv nachgewiesen werden.

Um eine mögliche direkte Beteiligung der Antikörper am Prozess der Ganglienzelldege-neration nachzuweisen, wurden in der vorliegenden Arbeit im-munologische Veränderungen im Tiermodell untersucht. Die Arbeitsgruppe von

Fr. Dr. Joachim konnte zeigen, dass es im Modell nach Immuni-sierung mit okulären Antigenen zum Untergang retinaler Gang-lienzellen kommt. Im Studien-verlauf bildeten sich autoreakti-ve Antikörper gegen Retina und

Sehnerv. Auch zeigten sich im-munhistologisch Antikörperab-lagerungen in der Retina. Neben einer reaktiven Gliose war auch ein vermehrtes Auftreten von Mikrogliazellen in der Retina zu beobachten, vermutlich zur Be-seitigung von Zellresten.

Die Autoren gehen davon aus, dass die nachgewiesenen Anti-körper am Untergang retinaler Ganglienzellen beteiligt sind. Es wäre möglich, dass die gebilde-ten Autoantikörper direkt eine Apoptose auslösen, darauf deu-ten die Antikörperablagerungen in der Nähe apoptotischer Zel-len. Es wäre auch denkbar, dass die Antikörper weitere Kaskaden aktivieren, die dann letztendlich zum Untergang der Ganglienzel-len führen.

Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit können zu einen besse-ren Verständnis des Pathome-chanismus beitragen und so den Grundstein für die Entwicklung neuer Glaukom-Therapien legen.

Zur Person:

Frau Dr. med. Stephanie Chris-tine Joachim ist am 19.07.1976 in München geboren und hat 2006 an der Universität Mainz mit „summa cum laude“ promo-viert. Sie war dann bis 2010 als Post-Doc in der Experimentel-len Ophthalmologie der Univer-sitäts-Augenklinik Mainz mit der Leitung der Sektion Tiermodel-le betraut. Seit 2010 leitet sie das DFG-Projekt „Rolle der Antikör-perbeteiligung am Untergang re-tinaler Ganglienzellen im Expe-rimentellen Autoimmun Glau-kom Tiermodell“. Fr. Dr. Joachim ist seit Oktober 2012 an der Uni-

versitäts-Augenklinik der Ruhr-Universität Bochum beschäftigt und ist mit der Leitung des Ex-perimental Eye Research Institu-te an der Universitäts-Augenkli-nik betraut.

Frau Dr. Joachim hat in der Vergangenheit mit einer Viel-zahl von Veröffentlichungen auf sich aufmerksam gemacht und ist Preisträgerin von verschiede-nen renommierten Forschungs-preisen.

Grußwort

Dieter W. Staubitzer,  Bundesverband Auge e.V. Der Bundesverband Auge (vor-mals Initiative Auge e.V.) ist eine gemeinnützige und bundesweit agierende Selbsthilfeorganisa-tion. Sie steht Betroffenen zur Seite, die unter chronischen Au-generkrankungen wie Glaukom und AMD leiden. Der gemein-nützige Verein wurde 1999 von Betroffenen, Ärzten und Wis-senschaftlern gegründet und hat mehr als 1.000 Mitglieder. Der Bundesverband kooperiert mit dem Deutscher Diabetiker Bund (DDB).

Ziele sind, die Bevölkerung über die Krankheitsbilder chro-nischer Augenerkrankungen zu informieren und zur Früherken-nung aufzurufen. Darüber hin-aus gibt der Bundesverband Au-ge Tipps und Hilfestellung zum richtigen Umgang mit der chro-nischen Erkrankung und unter-stützt Betroffene und Angehöri-ge bei der Gründung und Fort-führung von lokalen und regio-nalen Selbsthilfegruppen in den Bundesländern.

Im Rahmen von kostenlosen Beratungen kümmert sich der Bundesverband um die Fragen, Ängste und Sorgen von Betrof-fenen. In Mitglieder-Informatio-nen berichtet der Verein regelmä-ßig über neue Erkenntnisse zur Vorsorge und Therapie von Au-generkrankungen, über Neues aus Wissenschaft und Forschung und alternative Heilmethoden. Augenärzte und Wissenschaftler

Dr. Stephanie C. Joachim (Bochum)

Page 11: Mitteilungen der DOG

1107Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

unterstützen sie hierbei in einem medizinisch-wissenschaftlichen Beirat.

Mit einer jährlichen Vergabe des Glaukom-Forschungsprei-ses will der Bundesverband jun-ge Wissenschaftler unterstützen, die herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Glaukomatologie oder Arbeiten zur Erforschung und Entwicklung von „kind-gerechten Medikamenten“ und „naturheilkundliche Ansätzen“ in der Glaukom-Therapie nach-weisen können.

Der Glaukom-Forschungs-preis 2013 ist mit einer Summe von insgesamt 2.000 € dotiert.

Wir gratulieren Frau Dr. med. Stephanie C. Joachim zum dies-jährigen Glaukom-Forschungs-preis 2013.

Julius­Springer­Preis für  Ophthalmologie. Dotierung: 2.500 € gestiftet von Springer MedizinPreisträgerin: Dr. Corinne Huss (Luxemburg)

F JurymitgliederProf. Dr. Frank Holz (Bonn/Vorsitzender)Prof. Dr. Stefan Dithmar (Heidelberg)Prof. Dr. Salvatore Grisanti (Lübeck)Prof. Dr. Horst Helbig (Regensburg)

F LaudatioProf. Dr. Frank Holz, Herausgeber Der Ophthalmologe

Der Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie 2013 wird ver-geben an

Frau Dr. Corinne Huss (Luxemburg)

Für die Arbeit:Experimentelle Hornhautbild-gebung und Hornhautchirur-gie mit nicht verstärkten Fem-tosekundenlaserpulsen. Huss C, Krause M, Löw U et al. (2012) Der Ophthalmologe 109:995–1000

In ihrer Originalarbeit unter-suchten Frau Huss und Mit-arbeiter mittels Femtosekunden-laser Multiphotoneneffekte so-wohl für die Bildgebung als auch für chirurgischen Gewebeabtrag der Hornhaut. Dabei wurde ein unverstärkter Femtosekunden-laser mit sehr niedrigen Puls-energien im nJ-Bereich verwen-det mit dem Ziel eines präzise-ren Gewebeabtrags mit weni-ger unerwünschten Effekten im umgebenden Gewebe. Die Au-toren führten ihre Experimen-te sowohl an Schweinehornhäu-ten, menschlichen pathologi-schen Hornhautfragmenten so-wie Spenderhornhäuten durch, welche nicht für eine Transplan-tation genutzt werden konnten. Hochauflösende Aufnahmen unter Nutzung des Autofluores-zenzeffekts wurden im Bereich des Hornhautepithels und des Hornhautstromas in horizonta-len Ebenen durchgeführt in einer speziellen Zellkammer auf einem Mikropositionierungstisch. Hornhautepithelzellen stellten sich bei Anregung mit 740 nm gut abgrenzbar dar mit klarer Zellbe-grenzung und dunklem Nukleus. Dabei wurde ein deutliches Auto-fluoreszenzsignal vom NAD(P)H der Mitochondrien detektiert. Es gelang weiterhin die Identifizie-rung verschiedener Zellschichten aus Apik 1-, Flügel- und Basalzel-len. Das Stroma zeigte stark fluo-reszierende Zellen in netzförmi-ger Konfiguration. Bei den horn-hautchirurgischen Experimen-ten mit dem Femtosekundenla-ser entstand nach intrastroma-ler linearer Laserabtragung ein lumineszentes Plasma, wobei die Läsionsbreite mit zunehmender Gewebetiefe abnahm.

Mit ihrem innovativen Bild-gebungs- und Behandlungs-ansatz zeigen die Autoren ein-drucksvoll, dass mit niederener-

getischen Femtosekundenlaser-pulsen sowohl hochauflösen-de Schichtaufnahmen als auch präzise Gewebsabtragungen der Hornhaut möglich sind. Dabei kann einfach zwischen Bildge-bung und Gewebeabtragung mit identischem Setting gewechselt werden. Die sehr niedrigen Puls-energien von unter 2 nJ hätten in der klinischen Anwendung Vor-teile gegenüber im Moment zum Einsatz kommenden Verfah-ren, da weniger unerwünsch-te Nebeneffekte im Nachbarge-webe entstehen. Darüber hinaus kommt die neue Form der Bild-gebung ohne jegliche vorheri-ge Alteration wie beispielsweise Färbungen aus.

Die Übertragung in die klini-sche Praxis böte die Möglichkeit der Erkennung feinster Gewebs-veränderungen wie beispielswei-se bei langsam progredientem Keratokonus, bei entzündlichen Hornhauterkrankungen oder nach refraktiven Eingriffen. Die aufwendigen Experimente wur-den äußerst sorgfältig durchge-führt und die Analyse der um-fänglichen Daten ist in der pub-lizierten Arbeit vorbildlich dar-gestellt.

Den Autoren ist für ihre her-vorragende, wegweisende Arbeit zu gratulieren. Ihrem Verfah-ren ist eine baldige Anwendung in der klinischen Praxis zu wün-schen.

Grußwort

Dr. Esther Wieland, Geschäfts­führerin Springer MedizinIn diesem Jahr wird der Julius-Springer-Preis für Ophthalmolo-gie zum sechsten Mal von Sprin-ger Medizin verliehen. Prämiert wird eine herausragende wissen-schaftliche Arbeit, die in der Ru-brik „Originalien“ in der Zeit-schrift Der Ophthalmologe inner-halb der letzten 12 Monate pub-liziert wurde. Der Preis ist mit 2.500 EUR dotiert.

Was veranlasst Springer Medi-zin einen solchen Preis zu stiften?

Springer Science + Business Media ist weltweit der zweitgröß-

te Wissenschaftsverlag. Unter der Dachmarke Springer Medi-zin wurden 2009 alle deutsch-sprachigen Publikationen im Gesundheitssektor zusammen-gefasst. Mit über 120 Zeitschrif-ten, darunter auch die Ärztezei-tung als einzige Tageszeitung für Ärzte, 200 Buch-Neuerscheinun-gen pro Jahr, einer umfassenden E-Book-Kollektion, sowie zahl-reichen fachspezifischen Inter-net-Angeboten ist Springer Me-dizin Marktführer im Gesund-heitssektor. Als Teil von Sprin-ger Science + Business Media ist auch Springer Medizin der Wis-senschaft verpflichtet.

Im Bereich Ophthalmologie will Springer Medizin einen be-sonderen Beitrag zur Förderung der Wissenschaft leisten und ver-gibt daher jährlich den nach dem Gründer des Springer-Verlags benannten Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie. Auch Julius Springer, der im Jahre 1842 eine Verlagsbuchhandlung in Ber-lin gründete, hatte von Anfang an die Forschung im Blick und wandelte die Verlagsbuchhand-lung zu einem wissenschaftli-chen Fachverlag, der heute zu den weltweit führenden wissenschaft-lichen Verlagen gehört.

Für den Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie wurde in diesem Jahr aus vielen ausge-zeichneten Artikeln eine wissen-schaftliche Originalarbeit ausge-wählt, die sich mit der Hornhaut-bildgebung und Hornhautchirur-gie mit nicht verstärkten Femto-sekundenlaserpulsen beschäftigt.

Ergebnis der prämierten Arbeit ist, dass mit niederener-getischen Femtosekundenlaser-pulsen hochauflösende Bilder sowie präzise Gewebeabtragun-gen in der Kornea erzeugt wer-den können. Zudem ist ein leich-ter Wechsel zwischen Bildge-bung und Gewebeabtrag mög-lich. Im Vergleich zu herkömm-lichen Verfahren treten mit dem innovativen Verfahren weniger unerwünschte Nebenwirkun-gen auf.

Wir freuen uns sehr, den Preis im Rahmen des 111. DOG-Kon-gresses an Frau Doktor Huss,

Dr. Corinne Huss (Luxemburg)

Page 12: Mitteilungen der DOG

1108 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131108 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

stellvertretend für alle Autoren, verleihen zu dürfen und gratulie-ren den Preisträgern recht herz-lich!

Kurzzeitdozenturen  Tropenophthalmologie.  Dotierung gesamt: 9.000 €  gestiftet von der DOG

F Leiter der geförderten Projekte: PD Dr. Robert P. Finger (Bonn/Melbourne)Dr. Ralph-Laurent Merté (Münster)Prof. Dr. Dr. Paul-Rolf Preußner (Mainz)Dr. Mathias Roth (Düsseldorf)Dr. Iris Winter (Halle/Saale)

F Jurymitglieder Prof. Dr. Volker Klauß (München /Vorsitzender)Prof. Dr. Rudolf Guthoff (Rostock)Prof. Dr. Guido Kluxen (Wermelskirchen)

Die folgenden Kurzzeitdozentu­ren werden 2013 von der DOG ge­fördert:

Leonhard­Klein­Preis.  Dotierung: 15.000 € gestiftet von der Leonhard­Klein­ StiftungPreisträger: PD Dr. Michael Koss (Frankfurt/Los Angeles)

F Kuratorium: Prof. Dr. Peter Wiedemann (Leipzig/Vorsitzender)Prof. Dr. Burkhard Dick (Bochum)Prof. Dr. Gerd Geerling (Düsseldorf)Doris Zirkler (Stifterverband)F LaudatioProf. Dr. Peter Wiedemann, Juryvorsitzender

Die Jury des Leonhard-Klein-Preises hat

Herrn PD Dr. Michael Koss  (Frankfurt/Los Angeles) 

aufgrund der vorgelegten Arbeit zur „Evaluierung eines portablen minimal invasiven pars plana Vitrektoms zur Diagnostik und Therapie von retinalen Erkran-kungen“

den Leonhard-Klein-Preis 2013 zuerkannt.

Herr Koss hat dieses portable minimal invasive Vitrektom, den sog. Intrector®, an über 4.500 Pa-tienten evaluiert. Mit diesem Ge-rät ist ein minimal invasiver Ein-griff, eine Kernvitrektomie ohne Nahtverschluss und ggf. eine Me-dikamentenapplikation in den Glaskörperraum möglich. Die wichtigsten Augenkrankheiten in Industrieländern (AMD, dia-betische Retinopathie, Venenver-schlüsse) werden heute oft mit Injektion von Medikamenten in den Glaskörperraum behandelt. Herr Koss konnte zeigen, dass die Patienten nach 10 Monaten ver-gleichbare Visusentwicklungen bei weniger Behandlungen (In-jektionen) erreichten, wenn eine kombinierte Medikamentenga-be mit dem Vitrektor erfolgte. Bei diesen Patienten, bei denen normalerweise keine Vitrekto-mie durchgeführt wird, konn-te ebenfalls Glaskörpermaterial untersucht werden, das Hinwei-se auf die Pathophysiologie der Erkrankung ermöglichte.

Die Jury ist sich bewusst, dass der Behandlungsansatz einer multiblen Medikamentenga-be mit Vitrektor nicht von allen Mitgliedern der Deutschen Oph-thalmologischen Gesellschaft be-fürwortet wird. Die Erarbeitung schrittweiser Verbesserungen des therapeutischen Procedere ist je-doch nur dadurch möglich, dass derartige Verfahren peer-revie-wed publiziert werden, so wie es hier in vorbildlicher Weise ge-schehen ist.

Makula­Forschungspreis.  Dotierung: 2.000 € + Finanzie­rung e. Kongressaufenthalts in Übersee im Wert von 1.500 € gestiftet von der PRO RETINA Deutschland e.V. Preisträger: Dr. Dominic Eberle (Dresden)

F Kuratorium: Wissenschaftlich-Medizinischer Beirat der PRO RETINA Deutschland e.V.: Prof. Eberhart Zrenner (Tübingen/Vorsitzender)Franz Badura (Amberg)Prof. Andreas Gal (Hamburg)Dr. Claus Gehrig (Friesenheim)Prof. Christian Grimm (Zürich)Prof. Frank Holz (Bonn)Prof. Ulrich Kellner (Siegburg)Prof. Birgit Lorenz (Gießen)Prof. Klaus Rüther (Berlin)Prof. Dr. Olaf Strauss (Berlin)Prof. Marius Ueffing (Tübingen)Prof. Bernhard Weber (Regensburg)

F LaudatioProf. Dr. Eberhart Zrenner, Forschungs-institut für Augenheilkunde der Uni-versität Tübingen, Vorsitzender des Wissenschaftlich-Medizinischen Beira-tes der PRO RETINA Deutschland e.V.

Der wissenschaftlich-medizini-sche Beirat der PRO RETINA Deutschland e.V. hat

Herrn Dr. Dominic Eberle (Dresden) 

den Makula-Forschungspreis 2013 zur Verhütung von Blind-heit zuerkannt für seine Publi-kationen:

PD Dr. Robert P. Finger (Bonn/Melbourne), Kurz-zeitdozentur in Coimba-tore, Indien

Dr. Ralph-Laurent Merté (Münster), Kurzzeitdozentur in Dar es Salaam, Tansania

Prof. Dr. Dr. Paul-Rolf Preuß-ner (Mainz) , Kurzzeitdozen-tur in Bafoussam, Kamerun

Dr. Mathias Roth (Düssel-dorf ), Kurzzeitdozentur in Asunción, Paraguay

Dr. Iris Winter (Halle/Saale), Kurzzeitdozentur in Yangon, Birma

PD Dr. Michael Koss (Frankfurt/Los Angeles)

Page 13: Mitteilungen der DOG

1109Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

1. Eberle D, Schubert S, Pos-tel K, Corbeil D, Ader M (2011) Increased integrati-on of transplanted CD73-po-sitive photoreceptor precur-sors into adult mouse retina. IOVS, 52(9):6462-71.

2. Eberle D, Kurth T, Santos-Fer-reira T, Corbeil D, Ader M (2012) Outer segment formati-on of transplanted photo-receptor precursor cells. PLoS One, 7(9): e46305.

Beide Arbeiten hat Herr Dr. Do-minic Eberle im Rahmen seiner Promotionsschrift zu experimen-tellen Ansätzen für die Entwick-lung einer regenerativen Thera-pie zur Behandlung von degene-rativen Netzhauterkrankungen erarbeitet.

In seinen Arbeiten zeigen Herr Dr. Eberle und seine Kol-legen, dass junge postmitotische Photorezeptorvorläuferzellen nach einer subretinalen Trans-plantation in erwachsenen Mäu-sen in die Empfängernetzhäute integrieren und dort in morpho-logisch normale und funktionale Photorezeptoren differenzieren. Dabei konnte gezeigt werden, dass die integrierten Spender-photorezeptoren in den Empfän-gernetzhäuten normale Außen-segmente ausbilden. Diese An-sätze sind in besonderer Weise geeignet für die Behandlung von Photorezeptorzellverlusten des hinteren Augenpols und haben deshalb eine besondere Bedeu-tung für die Entwicklung neu-artiger therapeutischer Ansätze bei Makuladystrophien.

Zur Person:Herr Dr. Eberle hat in Dresden Biologie studiert, dann im Ex-zellenz-Cluster der TU Dresden als Doktorand in der Interna-tional Graduate School for Bio-medicine and Bioengineering im DFG Zentrum für Regene-rative Therapien. Insgesamt vier Publikationen sind aus der Pro-motionsarbeit entstanden. 2009 hat er den Publikums-preis „Sci-ence Interactive“ des Stifterver-bands für die deutsche Wissen-schaft erhalten und anschließend ein zweijähriges Stipendium der PRO RETINA Stiftung. Seit der Promotion (Dr. rer. nat.) arbei-tet er als Postdoc im DFG-Zen-trum für Regenerative Therapie der TU Dresden im Labor von Dr. Marius Ader.

Die Deutsche Ophthalmolo-gische Gesellschaft, die PRO RE-TINA Deutschland e.V. und ihr Wissenschaftlicher Beirat wün-schen Herrn Dr. Dominic Eberle bei seiner Arbeit eine sehr erfolg-reiche weitere Tätigkeit und gra-tulieren ihm herzlich zu dieser Ehrung, die mit einer Barsumme von 2000 €, sowie der Finanzie-rung eines Kongressaufenthaltes in Übersee (im Wert von weite-ren 1500 €) verbunden ist.

Grußwort

Kurt Schorn/Franz Badura, PRO RETINA Deutschland e.V.Die PRO RETINA Deutschland e.V. ist die Selbsthilfeorganisation von Menschen mit Netzhautde-generationen. Die 1977 als Deut-sche Retinitis Pigmentosa Ver-einigung gegründete Organisa-tion vertritt heute die Interessen von mehr als 6.200 sehbehinder-ten Menschen, die an Netzhaut-degenerationen wie Retinitis Pig-mentosa, Altersabhängige Maku-ladegeneration, Usher-Syndrom oder anderen sehr seltenen Netz-hautdystrophien erkrankt sind.

Da die genannten Netzhaut-erkrankungen bisher nicht the-rapierbar sind, hat sich die PRO RETINA Deutschland aktive Forschungsförderung zum Ziel

gesetzt. Eine unserer Forschungs-fördermaßnahmen ist die jährli-che Vergabe eines Makula För-derpreises an junge Nachwuchs-wissenschaftler, die auf dem Ge-biet der RP-Forschung

Hervorragendes geleistet ha-ben. So vergibt die PRO RETI-NA Deutschland seit 1985, also dieses Jahr zum 25. Mal, diesen Förderpreis. Der Förderpreis ist mit einer Bar Summe von 2.000 € und der Übernahme der Reise-kosten zur ARVO bis zu einer Höhe von 1.500 € dotiert.

Mit der Vergabe des Makula-Forschungsförderpreises verbin-den wir die Hoffnung, dass jun-ge von uns geehrte Wissenschaft-ler ihrem Forschungsgebiet auch nach ihrer beruflichen Etablie-rung treu bleiben und mit dazu beitragen, dass eines Tages nie-mand mehr an Netzhautdegene-rationen erblinden muss.

Wir gratulieren Herrn Dr. Dominic Eberle recht herzlich zum diesjährigen Makula-For-schungspreis.

Posterpreise.  Dotierung: 9 x 300 €  gestiftet von der DOG

F JurymitgliederProf. Dr. Karl Ulrich Bartz-Schmidt (Tübingen/Vorsitzender Donnerstag)Prof. Dr. Nicole Eter (Münster/Vorsitzende Freitag)Prof. Dr. Carsten Framme (Hannover/Vorsitzender Samstag)Prof. Dr. Karin Löffler (Bonn)PD Dr. Christian Meltendorf (Halle/Saale)PD Dr. Elisabeth Messmer (München)Prof. Dr. Dr. Peter Rieck (Potsdam)Prof. Dr. Helmut Wilhelm (Tübingen)

Donnerstag, 19.9.2013 

PDo01­10Gewebe- und Mikroskopietech-niken zur Kartographie der Auto-fluoreszenz (AF) humaner retina-ler Pigmentepithel (RPE)-Zellen Dr. Thomas Ach (Birmingham)

PDo03­3Intraocular graft unfolding tech-niques in Descemet membrane endothelial keratoplasty (DMEK) Dr. Lamis Baydoun (Rotterdam)

PDo05­6Evaluation of TGF-beta indu-ced fibrotic response in different ocular fibroblast-subpopulations Dr. rer. nat. Thomas Stahnke (Ros-tock)

Freitag, 20.9.2013 

PFr05­5Evaluation einer neuen mu-rinen Hautmelanomzelllinie als potentielles Mausmodell für das intraokuläre Melanom Marta Kilian (Bonn)

PFr06­10Lassen sich individuelle En-dothelzellen im postoperati-ven Verlauf nach Implanta-tion einer phaken Intraoku-larlinse wiederauff inden? Moritz Claudius Daniel (Frei-burg)

PFr08­6A new class of nanoparticles as potential drug carriers for the treatment of anterior eye segment diseasesDr. Sven Schnichels (Tübingen)

PFr08­7Enhanced antibiotic delivery through DNA-based nanopar-ticles Dipl.-Chem. Jan Willem de Vries (Groningen)

Die beiden Poster wurden zusammengehörend bewertet und ausgezeichnet.

Samstag, 21.9.2013 

PSa06­4Vergleich zweier verschiede-ner Applikationsregime von to-pischem Neomycin 0.3% in Kombination mit Povidon-Jod vor Kataraktoperationen Dr. Martin Nentwich (München)Dr. Dominic Eberle

(Dresden)

Page 14: Mitteilungen der DOG

1110 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131110 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

PSa07­11Inactivation of Hif1a or Vegfa in myeloid cells reduces retinal and choroidal neovascularization Dr. Clemens Lange (Freiburg)

PSa08­11Preoperative treatment with azi-thromycin is sufficient to im-prove corneal graft survival Sophy Denker (Freiburg)

Retina­Förderpreis.  Dotierung: 5.000 €  gestiftet von der Novartis Pharma GmbHPreisträger: Dr. Michael Böhm (Münster)

F JurymitgliederProf. Dr. Hans Hoerauf (Göttingen/Vorsitzender)Prof. Dr. Karl Ulrich Bartz-Schmidt (Tübingen)Prof. Dr. Norbert Bornfeld (Essen)Prof. Dr. Ulrich Kellner (Siegburg)

F LaudatioProf. Dr. Hans Hoerauf, Juryvorsitzender

Von der Firma Novartis Pharma GmbH, Geschäftsbereich Oph-thalmologie mit Sitz in Nürnberg wird auch in 2013 der Retina-För-derpreis in Höhe von 5.000,- € vergeben. Zweck des Preises ist die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Netzhauterkran-kungen; der Preis richtet sich an Nachwuchswissenschaftler/-in-nen an Universitätskliniken oder –instituten sowie wissenschaft-lich orientierte praktizierende Augenärzte mit besonderem In-teresse an Netzhauterkrankun-gen, welche das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten ha-ben. Die eingereichte Arbeit soll-te dabei bereits in deutscher oder englischer Sprache veröffentlicht bzw. angenommen worden sein.

Es wurden insgesamt 8 Arbei-ten eingereicht, darunter drei von Biologen-/innen und fünf von Ophthalmologen. Sieben Bewerber/innen sind an Uni-versitäten beschäftigt, eine/r im niedergelassenen Bereich. Jede Arbeit wurde durch 4 unabhän-gige vom geschäfts-führenden

Präsidium der DOG vorgeschla-gene Gutachter in einer vonein-ander unabhängigen Wertung in einem einheitlichen Bewertungs-raster bewertet.

Bei allen eingereichten acht Publikationen handelte es sich um sehr hochwertige und auf-wändige Arbeiten, die in inter-nationalen Zeitschriften erschie-nen sind, darunter die meisten in renommierten Zeitschriften wie IOVS, Experimental Eye Re-search, Neurobiology of Aging, FEBS und PLOSone. Sechs der eingereichten Arbeiten waren experimentell, zwei klinisch aus-gerichtet. Bei diesem Spektrum an sehr hochrangigen Arbeiten fiel der Jury daher die Auswahl nicht leicht. Der „Noten“ Durch-schnitt aller bewerteten Arbeiten lag sehr hoch, dennoch hat sich nach Sichtung und Würdigung der Manuskripte durch die Gut-achter eine Arbeit klar durchge-setzt.

Wir freuen uns, in diesem Jahr den Retina-Förderpreis der Firma Novartis an

Dr. Michael Böhm aus der  Universitäts­Augenklinik Münster 

zu vergeben für die Publikation „Macula-less rat and macula-bearing monkey retinas exhi-bit common lifelong proteomic changes“ die aus dem Institut für Experimentelle Ophthalmo-logie an der Universität Müns-ter stammt, erschienen 2013 in der Zeitschrift „Neurobiology of Aging“ mit den Autoren: „M. Böhm, S. Mertsch, S. König, T. Spieker und S. Thanos“.

Die grundlagenwissenschaft-liche Publikation befasst sich mit morphologischen und funktio-nellen Eigenschaften der altern-den Netzhaut vor dem Hinter-grund damit verbundener Ver-änderungen des proteomischen Profils. Herrn Dr. Böhm und seiner Arbeitsgruppe gelingt es erstmals nachzuweisen, dass ver-schiedene Proteine wie Peroxire-doxin, Synuclein, Stathmin etc. mit dem Alterungsprozess der

humanen Retina im Zusammen-hang stehen.

Die erarbeiteten Grundlagen ermöglichen neue Einblicke in den Alterungsprozess neurona-ler Gewebe. Sie stellen die Ba-sis dar für weitere Untersuchun-gen der beschriebenen Proteine im Hinblick auf ihre für den reti-nalen Alterungsprozess relevan-ten zellulären Funktionen und lassen ein besseres Verständnis dieser Vorgänge und damit neue Therapieansätze erwarten.

Herr Dr. Michael Böhm ist 36 Jahre alt, ausgebildeter Augenop-tiker und hat nach einem Semes-ter Biochemie an der Universität Regensburg zwischen 2001 und 2007 sein Humanmedizin-Stu-dium an der Westfälischen-Wil-helms-Universität Münster er-folgreich absolviert. 2008 hat er unter der Leitung von Prof. Bus-se zum Thema „Funktionsverlust und morphologische Verände-rungen bei subfoveolaren CNV und differentem Beginn photo-dynamischer Therapien“ promo-viert. Seit 2007 war er als Assis-tenzarzt, seit Oktober 2012 ist er als Facharzt an der Universitäts-Augenklinik in Münster unter der Leitung von Frau Prof. Eter tätig. Die Arbeiten für die mit dem diesjährigen Retina-Förder-preis gewürdigte Publikation hat er im Rahmen eines Forschungs-jahres 2011 am Institut für Expe-rimentelle Ophthalmologie der Universität Münster unter der Leitung von

Prof. Dr. Dr. S. Thanos durch-geführt. Aus dieser Zeit stammen zwei weitere hochrangig publi-zierte experimentelle Arbeiten mit Dr. Böhm als Erstautor.

Wir beglückwünschen den Preisträger, sind überzeugt eine gute Wahl getroffen zu haben und wünschen für die weiteren geplanten Projekte zu diesem Thema Herrn

Dr. Böhm und der Arbeits-gruppe einen positiven Verlauf. Aber auch bei allen anderen An-tragstellern möchten wir uns ausdrücklich für die Einsendung ihrer durchweg qualitativ äußerst hochwertigen Publikationen be-danken und sie ermutigen, ihre wissenschaft-liche Tätigkeit und Forschung in der Ophthalmolo-gie auf diesem Niveau fortzuset-zen.

Grußwort

Susanne Kohout, Leiterin der Geschäftseinheit Augen­heilkunde Novartis Pharma GmbH,  Nürnberg Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, vor mehr als einem Jahrzehnt wurde der gemeinsame Förder-preis der Deutschen Ophthal-mologischen Gesellschaft und Novartis Pharma, Nürnberg, zum ersten Mal vergeben. Wir sind in der glücklichen Lage, dass sich über die Jahre die Be-handlung der Retinaerkrankun-gen sehr stark weiter entwickelt hat. Die Altersbedingte Makula-degeneration spielte dabei von je-her eine besondere Rolle.

Denn es handelt sich um eine Erkrankung, die auch mehr als 130 Jahre nachdem sie erstmals beschrieben wurde, die häufigs-te Ursache der sogenannten Al-tersblindheit ist. Zumindest für den Teil der Patienten, die an der feuchten Form erkrankt sind, haben sich die Aussichten aber deutlich verbessert – mit regel-mäßigen Kontrollen und einer bedarfsorientierten Therapie las-sen sich gute Ergebnisse erzielen.

Die Ursachen der AMD sind noch nicht vollständig entschlüs-selt und viele Forschungsarbeiten stehen ganz im Zeichen der Auf-

Dr. Michael Böhm (Münster)

Page 15: Mitteilungen der DOG

1111Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

klärung pathophysiologischer Mechanismen.

So auch die Arbeit von Dr. Michael Böhm (Institut für Ex-perimentelle Ophthalmologie der Universität Münster).

Dr. Böhm untersucht die morphologischen und funktio-nellen Eigenschaften der altern-den Netzhaut. Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe deckt er den Zusammenhang zwischen verschiedenen Proteinen, wie bspw. Peroxiredoxin sowie Stath-min, und dem Alterungs-prozess auf. Die grundlagenwissenschaft-liche Untersuchung gibt weite-re Details des Alterungsprozes-ses der Netzhaut preis und gibt vor allem Anlass für weitere For-schung, in der die Rolle der be-schriebenen Proteine eingehend untersucht wird.

Wir von Novartis sind schon sehr auf weitere Ergebnisse im Rahmen dieses Ansatzes ge-spannt! Denn nur über das tie-fe Verständnis der Alterung der Netzhaut kann auch die Therapie der AMD zum Wohl der Patient weiterentwickelt werden.

Wir wünschen Ihnen, Herr Dr. Böhm, weiterhin viel Erfolg auf Ihrem eingeschlagenen (For-schungs)-Weg und persönlich alles Gute. Wir gratulieren Ihnen herzlich zur Verleihung des Reti-na-Förderpreises 2013!

IhreSusanne Kohout Leiterin der Geschäftseinheit AugenheilkundeNovartis Pharma GmbH, Nürnberg

Retinitis­Pigmentosa­Preis. Dotierung: 2.000 € + Finanzie­rung e. Kongressaufenthalts in Übersee im Wert von 1.500 € gestiftet von der PRO RETINA Deutschland e.V. und der Reti­na Suisse Preisträgerin: PD Dr. rer. nat. Heidi Stöhr (Regensburg)

F Kuratorium: Wissenschaftlich-Medizinischer Beirat der PRO RETINA Deutschland e.V.:

Prof. Eberhart Zrenner (Tübingen/Vorsitzender)Franz Badura (Amberg) Prof. Andreas Gal (Hamburg)Dr. Claus Gehrig (Friesenheim)Prof. Christian Grimm (Zürich)Prof. Frank Holz (Bonn)Prof. Ulrich Kellner (Siegburg)Prof. Birgit Lorenz (Gießen)Prof. Klaus Rüther (Berlin)Prof. Dr. Olaf Strauss (Berlin)Prof. Marius Ueffing (Tübingen)Prof. Bernhard Weber (Regensburg)

F LaudatioProf. Dr. Eberhart Zrenner, Forschungs-institut für Augenheilkunde der Universität Tübingen, Vorsitzender des Wissenschaftlich-Medizinischen Beirates der PRO RETINA Deutsch-land e.V.

Der wissenschaftlich-medizini-sche Beirat der PRO RETINA Deutschland e.V. hat

Frau PD Dr. rer. nat. Heidi Barbara Stöhr (Regensburg) 

den Retinitis Pigmentosa For-schungspreis 2013 zur Verhütung von Blindheit zuerkannt für zwei inhaltlich zusammenhängende Arbeiten: 1. Zach F, Grassmann F, Lang-

mann T, Sorusch N, Wol-frum U, Stöhr H. The retini-tis pigmentosa 28 protein FA-M161A is a novel ciliary pro-tein involved in intermolec-ular protein interaction and microtubule association. Hum Mol Genet. 21:4573-86 (2012); IF2011 = 7.636

2. Langmann T, Di Gioia SA, Rau I, Stöhr H, Maksimovic NS, Corbo JC, Renner AB, Zrenner E, Kumaramanickavel G, Karl-stetter M, Arsenijevic Y, Weber BH, Gal A. Rivolta C. Non-sense mutations in FAM161A cause RP28-associated re-cessive retinitis pigmentosa. Am J Hum Genet. 87:376-81 (2010); IF2011 = 10.603

Im Rahmen eines Mutations-screenings im FAM161A-Gen hat Frau Privatdozentin Dr. Stöhr in einer umfangreichen Kohor-te von Retinitis Pigmentosa Be-

troffenen dazu beigetragen, den Nachweis für eine pathogene Stopp-Mutation in diesem Gen zu erbringen und damit den all-gemeinen Nachweis geliefert, dass dieses Gen eine ursächliche Rolle bei etwa 1- 2 % der Patienten mit den verschiedenen Formen der Retinitis pigmentosa spielt. In der zweiten Arbeit hat sie sich intensiv mit der Funktion die-ses Gens auseinandergesetzt und zusammen mit ihren Ko-Auto-ren herausgefunden, dass das Gen vor allem in den Innenseg-menten von den Photorezeptoren der Maus exponiert wird sowie in synaptischen Verbindungen der Ganglienzellen. Durch subzel-luläre Immunelektronenmikro-skopie ließ sich nachweisen, dass FAM161A ein neues ziläres Prote-in darstellt, welches eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Transportprozesse in Photo-rezeptoren spielt. Augrund die-ser Arbeiten hat Fr. PD Dr. Stöhr einen wichtigen Beitrag zur wei-teren Aufklärung der extrem he-terogenen Formen der Retinitis pigmentosa geleistet und das Ver-ständnis der Pathomechanismen bei diesem wichtigen Krankheits-bild wesentlich vertieft.

Zur Person:

Frau PD Dr. rer. nat. Heidi Stöhr ist Dipl.-Biologin und hat am In-stitut für Humangenetik der Uni-versität Würzburg über die mo-lekulargenetischen Untersuchun-gen zur Best´schen Makuladys-trophie mit summa cum lau-de promoviert. Mit Hilfe eines Theodor-Lynen-Forschungssti-pendiums der Alexander von Humboldt Stiftung hat sie in Ka-

nada bei Prof. Molday eine Post-doc-Zeit absolviert, gefolgt von einer Ausbildung zur Fachhu-mangenetikerin. Sie hat zahlrei-che Drittmittelprojekte einge-worben und Wissenschaftsprei-se erhalten. Ihr wissenschaftli-ches Oeuvre umfasst insgesamt vierzig Arbeiten in hochrangi-gen Journalen.

Die Deutsche Ophthalmolo-gische Gesellschaft und die PRO RETINA Deutschland e.V. wün-schen Frau PD Dr. rer. nat. Heidi Stöhr eine sehr erfolgreiche wei-tere Tätigkeit und gratulieren ihr herzlich zu dieser Ehrung, die mit einer Barsumme von 2.000 €, so-wie der Finanzierung eines Kon-gressaufenthaltes in Übersee (im Wert von weiteren 1.500 €) ver-bunden ist.

Grußwort

Kurt Schorn/Franz Badura, PRO RETINA Deutschland e.V. Die PRO RETINA Deutschland e. V. ist die Selbsthilfeorganisa-tion von Menschen mit Netz-hautdegenerationen. Die 1977 als Deutsche Retinitis Pigmentosa Vereinigung gegründete Orga-nisation vertritt heute die Inte-ressen von mehr als 6.200 seh-behinderten Menschen, die an Netzhautdegenerationen wie Re-tinitis Pigmentosa, Altersabhän-gige Makuladegeneration, Usher-Syndrom oder anderen sehr sel-tenen Netzhautdystrophien er-krankt sind.

Da die genannten Netzhaut-erkrankungen bisher nicht the-rapierbar sind, hat sich die PRO RETINA Deutschland aktive Forschungsförderung zum Ziel gesetzt. Eine unserer Forschungs-fördermaßnahmen ist die jährli-che Vergabe eines Retinitis-Pig-mentosa- Förderpreises an jun-ge Nachwuchswissenschaftler, die auf dem Gebiet der RP-For-schung Hervorragendes geleistet haben. So vergibt die PRO RE-TINA Deutschland gemeinsam mit der Retina Swiss seit 1985, al-so dieses Jahr zum 25. Mal, diesen Förderpreis.

PD Dr. rer. nat. Heidi Stöhr (Regensburg)

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Mitteilungen der DOG

Der Förderpreis ist mit einer Bar Summe von 2.000 € und der Übernahme der Reisekosten zur ARVO bis zu einer Höhe von 1.500 € dotiert.

Mit der Vergabe des RP-For-schungsförderpreises verbin-den wir die Hoffnung, dass jun-ge von uns geehrte Wissenschaft-ler ihrem Forschungsgebiet auch nach ihrer beruflichen Etablie-rung treu bleiben und mit dazu beitragen, dass eines Tages nie-mand mehr an Netzhautdegene-rationen erblinden muss.

Wir gratulieren Frau Pri-vatdozentin Stöhr recht herz-lich zum diesjährigen RP-For-schungspreis.

Theodor­Axenfeld­Preis der  Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde.  Dotierung: 1.500 € gestiftet vom Georg Thieme VerlagPreisträger: Sarah ThielePD Dr. Marcus Kernt (München)

F JurymitgliederProf. Dr. Berthold Seitz (Präsident der DOG), Prof. Dr. Herbert A. Reitsamer (ständiger wissenschaftlicher Sekretär der Österreichischen Ophthalmo-logischen Gesellschaft), Prof. Dr. Klara Landau (Präsidentin der Schweizer Ophthalmo-logischen Gesellschaft), Prof. Dr. Gabriele E. Lang (Schriftleiterin der Klinischen Monatsblätter), Prof. Dr. Gerhard K. Lang (Schriftleiter der Klinischen Monatsblätter)

F LaudatioProf. Dr. G. K. Lang, Schriftleitung

Die Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde feiern im Jahr 2013 ihr 150-jähriges Bestehen.

Damit ist dieses offizielle Pu-blikationsorgan der Deutschen Ophthalmologischen Gesell-schaft die älteste, kontinuierlich publizierte Ophthalmologische Fachzeitschrift der Welt.

Der Ferdinand Enke Verlag in Stuttgart hat im Jahr 1938, also vor

75 Jahren, in dankbarem Geden-ken an Theodor Axenfeld, dem früheren Herausgeber und un-vergessenen Förderer der Klini-schen Monatsblätter für Augen-heilkunde, den Theodor-Axen-feld-Preis gestiftet.

Seit dem Jahr 1964 wird die-ser Preis regelmäßig verliehen, gestiftet jetzt vom Verleger der Klinischen Monatsblätter für Au-genheilkunde, dem Georg Thie-me Verlag.

Der Preis wird für eine her-ausragende Veröffentlichung in den Klinischen Monatsblättern vergeben, die wesentliche Fort-schritte auf dem Gebiet der Au-genheilkunde für den in Klinik und Praxis tätigen Augenarzt er-bracht hat und deren Inhalt an anderer Stelle nicht veröffent-licht worden ist.

Der Preis wurde entsprechend den Statuten und den Richtlinien der DOG in einer unabhängigen Bewertung der 113 in Frage kom-menden Arbeiten vergeben.

Der Preis wird vergeben an die Autoren S. Thiele, R.G. Liegl, S. König, J. Sied­lecki, J. Langer, K. Eibl, C. Haritoglou, A. Kampik, M. Kernt 

für die Arbeit „Multikinase-In-hibitoren als therapeutischer

Ansatz bei neovaskulärer AMD: In-vitro-Evaluation der Sicher-heit von Axitinib, Pazopanib und Sorafenib zur intraokula-ren Anwendung“.

Multikinase-Inhibitoren grei-fen an verschiedenen Stellen die Neovaskularisation wirkungs-voll an. Erste klinische und ex-perimentelle Daten deuten dar-auf hin, dass Multikinase-Inhibi-toren einen vielversprechenden neuartigen Ansatz in der The-rapie der neovaskulären alters-bedingten Makuladegeneration darstellen.

Die vorliegende Arbeit be-schäftigt sich mit der Biokom-patibilität von Multikinase-Inhi-bitoren.

3 Testsubstanzen wurden an Astrozyten aus dem Sehnerven-kopf, Zellen aus dem Trabekel-maschenwerk sowie retinalen Pigmentepithelzellen, wie auch kornealen Endothel- und Lin-senepithelzellen getestet. Die Au-toren konnten experimentell be-legen, dass bis zu einer Konzen-tration von 7,5 µg/mL keine der untersuchten Substanzen an kei-nem der untersuchten Zelltypen toxische Effekte aufwies. Auch nach 10 Tagen Inkubation ergab sich kein Hinweis auf eine en-dotheliale Toxizität von organ-kultivierten Spenderhornhäuten. Das Fazit ist, dass die untersuch-ten Substanzen Axitinib, Pazopa-nib und Sorafenib eine gute Bio-kompatibilität an den untersuch-ten okulären Zellen aufweisen.

Die Arbeit liefert einen Bei-trag, die Therapie schwerwie-gender Augenerkrankungen, die unbehandelt bis zur Erblindung führen können, weiter zu ver-bessern, und dass die Wirkstoff-gruppe der Multikinase-Inhibito-ren zukünftig das Spektrum der wirksamen Therapeutika erwei-tern kann.

Grußwort

Dr. h.c. Albrecht Hauff, Verle­ger Georg Thieme VerlagZu Ehren von Theodor Axenfeld verleiht die Deutsche Ophthal-

mologische Gesellschaft (DOG) seit nun genau 75 Jahren den vom Georg Thieme Verlag gestifteten Theodor-Axenfeld-Preis der Kli-nischen Monatsblätter für Au-genheilkunde.

2013 feiern die Klinischen Monatsblätter für Augenheilkun-de damit gleich ein doppeltes Ju-biläum – denn die Klinischen Monatsblätter selbst werden be-reits 150 Jahre alt.

Dieser Preis wird – in Fort-führung der vom Ferdinand En-ke Verlag begonnenen Tradition – alle zwei Jahre im Rahmen der Jahrestagung der DOG verliehen.

Der Theodor-Axenfeld-Preis ehrt die beste Veröffentlichung der Klinischen Monatsblätter in den vergangenen zwei Jahren. Die Jury, bestehend aus einem Vertreter der DOG, SOG, ÖOG und der Schriftleitung der Klini-schen Monatsblätter, wählt dieje-nige Arbeit aus, die wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Augenheilkunde für den in der Klinik und Praxis tätigen Au-genarzt erbracht hat. Der Theo-dor-Axenfeld-Preis ist mit 1.500 € dotiert.

Theodor Paul Polykarpos Axenfeld wurde am 24. Juni 1867 als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren und wuchs in Bad Godesberg auf. Er studier-te in Marburg und Bonn Medi-zin und machte 1890 im Alter von 23 Jahren in Bonn sein Staatsex-amen. Fünf Jahre später – 1895 – habilitierte er in Marburg mit der Arbeit „Über die eitrige metasta-tische Ophthalmie“. Von 1897–1901 lehrte er am Lehrstuhl für Augenheilkunde in Rostock und übernahm anschließend einen Lehrstuhl in Freiburg, dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1930 treu blieb. Theodor Axenfeld war außerdem Vorsitzender der DOG und über die deutschen Grenzen hinaus ein anerkannter und ge-schätzter Ophthalmologe. Er trat bei ausländischen Kongressen als Ehrengast auf. Seine Bücher wur-den unter anderem in Englisch, Französisch, Spanisch und Rus-sisch übersetzt.

Seine Karriere bei den Kli-nischen Monatsblättern für Au-

Sarah Thiele

PD Dr. Marcus Kernt (München)

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1113Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

genheilkunde begann Axen-feld im Jahre 1898 mit dem Re-digieren von wissenschaftlichen Arbeiten. 30 Jahre, bis zu seinem Tod 1930, war er Herausgeber der Zeitschrift, prägte deren In-halte und Ausrichtung und bau-te sie zu einem wichtigen Publi-kationsorgan in der Augenheil-kunde aus.

Seine wissenschaftliche Arbeit widmete er vor allem bakteriellen Augenerkrankungen, aber auch allgemeinen Fragestellungen operativer Techniken, des Glau-koms, des Trachoms, der Neuro-ophthalmologie und Orbitaer-krankungen. Zeitgleich mit dem französischen Ophthalmologen Victor Morax isolierte und be-schrieb Axenfeld das Diplobak-terium Morax-Axenfeld, das die nach den Entdeckern benannte Konjunktivitis verur sacht. Eben-falls nach ihm benannt ist die Axenfeldschleife.

Auch heute entwickeln Wis-senschaftler mit ihrem Engage-ment und ihren Entdeckungen die Augenheilkunde kontinuier-lich weiter. Sie sorgen damit da-für, dass die in einer alternden Gesellschaft wachsende Zahl an Augenleiden besser behandelt werden können.

Wir freuen uns, als Verlag mit dem Theodor-Axenfeld-Preis wichtige und wegweisende For-schung in der Augenheilkunde unterstützen zu können - ganz nach dem Jubiläumsmotto der Klinischen Monatsblätter: „Im-mer einen Blick voraus“.

Dr. h.c. Albrecht Hauff, VerlegerGeorg Thieme Verlag

Zur Thieme Verlagsgruppe:Die Thieme Verlagsgruppe blickt auf eine lange Tradition zurück - sie hat im Jahr 2011 ihr 125-jäh-riges Jubiläum gefeiert. Seit 1886 bietet sie mit ihrem breiten An-gebotsportfolio Informationen, Kommunikation und Services für sämtliche Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Jedes Jahr erscheinen fast 500 Neuerschei-nungen und Neuauflagen, 150 Fach-Zeitschriften werden aktu-ell zum wissenschaftlichen Aus-

tausch und zur Fortbildung ge-pflegt. Nahezu sämtliche Buch- und Zeitschrifteninhalte von Thieme sind heute auch digital zu nutzen. Darüber hinaus bietet der Verlag umfangreich entwi-ckelte Online-Produkte, die In-formation, Kommunikation und Services miteinander verschrän-ken. Die inhabergeführte Ver-lagsgruppe ist heute in der Me-dizin Markt führender Anbie-ter von deutschsprachigen Fach-informationen. Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stehen die Er-wartungen des Kunden: Ihr An-liegen ist es, ihm Mehrwert und Nutzen für den beruflichen All-tag zu stiften. Grundlage dafür ist ein hoher Qualitätsanspruch, den die Angebote von Thieme seit Jahrzehnten prägen.

Tropenophthalmologie­Preis. Dotierung gesamt: 5.000 €  gestiftet von der AMO Ger­many GmbH, der Bausch + Lomb GmbH, der Christoffel­Blindenmission, dem Deut­schen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Ursapharm  Arzneimittel GmbH und der 1stQ Deutschland GmbH & Co. KG Preisträgerin: Dr. Irmela Erdmann (Lomé, Togo)

FJurymitgliederProf. Dr. Rudolf Guthoff (Rostock/Vorsitzender)Dr. Raimund Balmes (Ahlen)Prof. Dr. Matthias Sachsenweger (Landshut)

F LaudatioProf. Dr. Rudolf Guthoff, Juryvorsitzender

Frau Dr. Irmela Erdmann er-hielt ihre Ausbildung als Augen-ärztin an der Augenklinik des Heidbergkrankenhauses Ham-burg, jetzt Klinikum Nord, und qualifizierte sich dort als Ober-ärztin in der Ophthalmochirur-gie in ihrer ganzen Breite.

Seit 1998 ist sie für die Christ-offel-Blindenmission tätig. Viele Jahre gehörte sie zum Team der

Augenklinik am Mengo-Kran-kenhaus in der ugandischen Hauptstadt Kampala, in der sie sich nicht nur als leitende Oph-thalmologin sondern auch als überregional agierende und inte-grierend tätige Kollegin auszeich-nete. Sie organisierte die örtliche Aus- und Weiterbildung und baute die bereits in Ansätzen vor-handene Vorderabschnittschir-urgie mit Schwerpunkt Kinder-ophthalmologie aus. Sie führ-te darüber hinaus eine für ein großes Einzugsgebiet zuständige netzhautchirurgische Abteilung.

Zu ihrem Aufgabenbereich gehörten Supervisionsbesuche, nicht nur an CBM-geförderten Krankenhäusern. Ihr Organisa-tionstalent konnten sie an vielen Kliniken in Äquatorialafrika ein-bringen.

Für dieses außergewöhnliche Engagement wurde sie im Sep-tember 2011 mit dem Bundesver-dienstkreuz ausgezeichnet, das ihr der deutsche Botschafter in Lomé/ Togo, am Ort ihrer dama-ligen Tätigkeit überreichte.

Inzwischen hat sie neben ihrer klinischen Tätigkeit wichtige Or-ganisationsaufgaben im CBM-Netzwerk übernommen und ist wesentlich an aktualisierten Analysen zur Ein-schätzung der Blindheitsursachen im Sub-Saha-ra Afrikagebiet zuständig.

Für ihr unermüdliches Wir-ken und ihr stetes Engagement für blinde und benachteilig-te Menschen in Afrika gebührt Frau Dr. Irmela Erdmann der diesjährige Tropenophthalmolo-gie-Preis.

Videopreis. Dotierung: 2.500 €, 1.500 €, 1.000 € gestiftet von Leica Microsystems Preisträger:Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Grehn (Würzburg) Dr. Raid Darawsha (Essen) Prof. Dr. Burkhard Dick, Dr. Tim Schultz (Bochum)

F JurymitgliederProf. Dr. Johann Roider (Kiel/Vorsitzender)Prof. Dr. Horst Helbig (Regensburg)Prof. Dr. Thomas Klink (Würzburg)*Prof. Dr. Hans Mittelviefhaus (Freiburg)Prof. Dr. Klaus-Peter Steuhl (Essen)**) Stimmenthaltung bei eingereichten

Arbeiten aus der jeweiligen Klinik (Würzburg, Essen)

F LaudatioProf. Dr. Johann Roider, Juryvorsitzender

1. Der erste Videopreis 2013 wird vergeben an

Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Grehn  (Würzburg) 

Der 1. Videopreis, gestiftet von der Fa. Leica Microsystems, geht an Herrn Prof. Grehn. Herr Prof. Grehn zeigt in seinem Video „Ein neues Verfahren der Fil-trationschirurgie“, welches Ele-mente der penetrierenden tiefen Sklerektomie, der Trabekulek-tomie und der Trabekulotomie einschließt. Vorteil dieses neuen Verfahrens ist ein langsamerer Kammerwasserabfluss und eine diffuse Ausdehnung des Sicker-kissens. Da zusätzlich keine Iri-dektomie notwendig ist, kann es auch zu keinem Irisprolaps kom-

Dr. Irmela Erdmann (Lomé, Togo), Foto: CBM

Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Grehn (Würzburg)

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1114 |  Der Ophthalmologe 11 · 20131114 |  Der Ophthalmologe 11 · 2013

Mitteilungen der DOG

men. Möglicherweise ist dieses operative Verfahren auch weni-ger kataraktogen. In einem di-daktisch gut aufbereiteten Vi-deo wird die Operationstech-nik in allen Schritten und Ein-zelheiten dargelegt und die ent-sprechenden operativen Schrit-te werden klar dargestellt. Die Video darstellung selber ist von hoher Qualität, klar strukturiert und sachlich kommentiert. Für den interessierten Beobachter besteht damit die Möglichkeit, ein neues operatives Verfahren durchzuführen.

2. Der zweite Videopreis 2013 wird vergeben an

Dr. Raid Darawsha (Essen) 

Herr Dr. med Darawsha erhält den zweiten Preis für seinen Vi-deobeitrag zur „Therapie eines ausgedehnten konjunktivalen Plattenepithel-Karzinoms mit-tels interdisziplinärer Opera-tion zur radikalen Tumorresek-tion und Bindehautrekonstruk-tion mit Mundschleimhaut und Amnionmembran“.

Herr Dr. med. Raid Darawsha zeigt ein ausgeprägtes Plattenepi-thelkarzinom, welches in toto re-seziert und mittels Amnionmem-bran und Mundschleimhaut re-konstruiert wird. In sehr kla-rer Weise demonstriert das Vi-deo alle Einzelheiten und Vorge-hensweisen, so dass es für den Be-trachter möglich ist, auch ähnlich kompliziert gelagerte Fälle anzu-gehen. Das Video ist klar struktu-riert, sprachlich nüchtern gestal-tet und spiegelt einen wichtigen Beitrag in der Tumorresektion

von komplizierten Ausgangssi-tuationen wieder. Verschiede-ne Techniken wie Amniontrans-plantation oder Mundschleim-hautrekonstruktion werden dar-gestellt und kritische Punkte bei der Verankerung der Transplan-tate aufgezeigt. Das Video stellt einen wichtigen Lehrbeitrag zur chirurgischen Rekonstruktion bei Lidtumorenentfernung dar.

3. Der dritte Videopreis 2013 wird vergeben an

Prof. Dr. Burkhard Dick (Bochum) und Dr. Tim Schultz (Bochum) 

Bei einem viermonatigen Kind mit kongenitaler Katarakt wer-den die technischen Möglich-keiten der femtosekundenlase-rassistierten Kataraktchirur-gie demonstriert. Die einzelnen Schritte werden in dem profes-sionell aufgearbeiteten Video gut dargestellt, insbesondere ist klar ersichtlich, dass mit der femtose-kundenassistierte Laserchirurgie eine kreisrunde hintere und vor-dere Rhexis auch bei Kindern in Vollnarkose erzielt werden kann. Der Preis dafür sind aber mehre-re intraokuläre Schritte mit An-docken an das Auge unter steri-len Bedingungen. Möglichkeiten und Grenzen dieser Chirurgie, insbesondere bei Kleinkindern, werden hier aufgezeigt. Auf-grund der Neuartigkeit der The-matik wird der Videobeitrag mit dem 3. Preis bewertet.

Grußwort

Thomas Heiler, Sales Manager Central Europe  Leica MicrosystemsSehr geehrte Preisträger, sehr geehrte Damen und Herren,das Medium Film vermittelt Wis-sen besser als jede schriftliche Er-klärung oder jedes beschriftete Bild. Die schriftliche Erklärung und das beschriftete Bild vermit-teln jeweils nur Facetten – die Kombination aus bewegten Bil-dern und Ton jedoch sorgt dafür, dass Wissen im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich wird.

Die drei prämierten Filme er-lauben dem Betrachter, die dar-in gezeigten komplexen Opera-tionen genau nachzuvollziehen. Für die Aus- und Fortbildung von Ärzten sind solche Videos wert-voll und wichtig, denn sie ermög-lichen zeitlich und räumlich un-abhängig der Operation die Teil-habe an der Fachkenntnis erfahre-ner Ophthalmologen. Diese Form des Wissenstransfers lässt sich be-liebig oft wiederholen: Die Filme lassen sich auf der Festplatte spei-chern, immer wieder abspielen, an interessanten Sequenzen an-halten und mit Kollegen diskutie-ren. Sie ermöglichen, von Exper-ten zu lernen.

Bei Leica Microsystems hat das Lernen und die ständige Wei-terentwicklung einen hohen Stel-lenwert. Wir entwickeln unsere Mikroskope und wissenschaftli-chen Instrumente mit dem An-wender für den Anwender, denn als Handwerkszeug sollen sie den Anforderungen ihrer Nutzer ent-sprechen. Daher bieten unsere Operationsmikroskope die Mög-lichkeit, 2D- oder 3D-Videos während einer Operation unkom-pliziert aufzunehmen.

Wir beobachten, dass Filme gerade in der Lehre immer wich-tiger werden. Mit der Stiftung des Videopreises möchten wir die Wichtigkeit gut gemachter Lehr-filme unterstreichen. Den Preis-trägern gratulieren wir zu ihren gelungenen Produktionen. Wir danken für ihr Engagement und hoffen auf weitere lehrreiche Bei-träge.

Wissenschaftspreis.  Dotierung: 5.000 € gestiftet von der Stiftung Auge Preisträger: Dr. Mario Matthaei (Köln)

F JurymitgliederProf. Dr. Frank G. Holz (Bonn/Vorsitzender)Prof. Dr. Nicole Eter (Münster)Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Grehn (Würzburg)Prof. Dr. Rudolf Guthoff (Rostock)Prof. Dr. Berthold Seitz (Homburg/Saar)Prof. Dr. Klaus-Peter Steuhl (Essen)Prof. Dr. Peter Wiedemann (Leipzig)

F Laudatio Prof. Dr. Frank G. Holz, Juryvorsitzender

Der Wissenschaftspreis der Stif-tung Auge 2013 wird vergeben an

Herrn Dr. Mario Matthaei (Köln) 

Für die Arbeiten: Matthaei M, HU J, Meng H, Lackner EM, Eberhart CG, Qian J, Hao H, Jun AS

Endothelial cell whole ge-nome expression analysis in a mouse model of early-onset fuchs’endothelial corneal dys-trophy.

Invest Ophthalmol Vis Sci. 2013 Mar 15;54(3):1931-40

Matthaei M, Meg H, Meeker AK, Eberhart CG, Jun AS

Endothelial Cdkn1a (p21) overexpression and accelerat-ed senescence in a mouse mod-el of Fuchs endothelial corneal dystrophy.

Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012 sep 28;53(10):6718-27

Dr. Raid Darawsha (Essen)

Prof. Dr. Burkhard Dick (Bochum)

Dr. Mario Matthaei (Köln)

Page 19: Mitteilungen der DOG

1115Der Ophthalmologe 11 · 2013  | 

Meng H, Matthaei M, Rama-nan N, Grebe R, Chakravarti S, Speck CL, Kimos M, Vij N, Ebe-rhart CG, Jun AS

L450W and Q455 K CoI8a2 Knock-In Mouse Models of Fuchs Endothelial Corneal Dys-trophy Show Distinct Pheno-types and Evidence for Altered Autophagy.

Invest Ophthalmol Vis Sci. 2013 Mar 28;54(3):1887-97

Jun AS, Meng H, Ramanan N, Matthaei M, Chakravarti S, Bon-shek R, Black GC, Grebe R, Ki-mos M

An alpha 2 collagen VIII transgenic knock-in mouse model of Fuchs endothelial cor-neal dystrophy shows early en-dothelial cell unfolded protein response and apoptosis.

Hum Mol Genet. 2012 Jan 15;21(2):384-93. Epub 2011 Oct 14

Die Fuchs’sche Hornhautdystro-phie ist eine häufige Erkrankung

mit zunehmender Prävalenz und Inzidenz auch aufgrund der de-mographischen Entwicklung. Sie zählt außerdem zu den häufigs-ten Indikationen für Hornhaut-transplantationen in der westli-chen Welt, da bislang noch kei-ne konservativen, kurativen The-rapieoptionen zur Verfügung ste-hen. Die äußerst limitierte Ver-fügbarkeit von Fuchs-Dystro-phie-Endothelproben frühe-rer Erkrankungsstadien und das Fehlen geeigneter Zellkultur- im Tiermodell haben bisher die ein-gehende Untersuchung der Pa-thogenese und Prüfung pharma-kologischer Therapieansätze er-schwert.

Die von Herrn Dr. Mario Mat-thaei und Mitarbeitern vorgeleg-ten, hochrangigen Publikationen belegen eindrucksvoll die Ent-wicklung und Charakterisier-ung der ersten Mausmodelle zur Fuchs-Dystrophie durch gezielten knock-in von missense Mutationen im alpha 2 Collagen

VIII (CoI8a2)-Gen. Es wird de-tailliert der Phänotyp der so gen-erierten endothelialen Zellen be-schrieben sowohl mit morphol-ogischer und funktioneller Cha-rak terisierung.

Dabei fanden die Autoren u.a. Hinweise auf eine verän-derten Autophagie durch die al-terierten Endothelzellen. Einge-hende Genexpressionsanalysen zeigten u.a. eine Hochregulation des endothelialen COX2. Weitere Befunde inklusive einer endothe-lialen Cdkn 1 a (p21) Hochregu-lation bei Fuchs-Dystrophie mit frühem Auftreten und die Hy-perexpression von p21 bei später Manifestation lassen die Rolle einer frühen Alterung bei dieser Erkrankung nahelegen.

Identifizierte und detail-liert beschriebene kompensato-rische Mechanismen nach un-terschiedlichen subzytotoxischen Faktoren weisen darauf hin, dass diese unzureichend sind, um die

Gewebsfunktion aufrecht zu er-halten.

Schließlich zeigen die Auto-ren in ihrer in Human Molecular Genetics veröffentlichten Arbeit, dass eine Punktmutation in alpha 2 Kollagen VIII (CoI8a2)- Gen den Phänotyp der Fuchs’schen Dystrophie im Tiermodell induz-ieren kann. Damit konnte ein-drucksvoll die Rolle der „unfold-ed protein response (UPR)“-Ak-tivierung in der Pathogenese der Fuchs’schen Dystrophie gezeigt werden.

Den Autoren ist zu den vier hochrangigen Publikationen mit grundlegenden und wegweisen-den Beiträgen zu ersten Maus-modellen der Fuchs’schen Dys-trophie zu gratulieren. Damit ist eine wesentliche Grundlage gege-ben, um nicht nur pathophysiolo-gische Mechanismen besser zu verstehen, sondern auch neue, innovativ nichtchirurgische Behand lungsmethoden zu ent-wickeln.

Richtigstellung                                  Hinweise zur gedruckten Version der Empfehlungen der DOG zur Fahreignungsbegutachtung für den Straßenverkehr, Anleitung für die augenärztliche Untersu-chung und Beurteilung der Eig-nung zum Führen von Kraftfahr-zeugen, 6. Auflage vom März 2013:

Auf den hinteren Umschlag-seiten wurden versehentlich die Daten von 2012 zitiert. Die Über-sicht mit den aktuellen Daten wurde als Einleger neu gedruckt und ist über die Geschäftsstelle zu beziehen. Weiterhin lautet der Wert für Sehschärfe für Einäugig-keit Seite 46 korrekt 0,5.  


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