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Mitteilungen aus der deutschsprachigen Afrikaforschung

Date post: 20-Jan-2017
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Mitteilungen aus der deutschsprachigen Afrikaforschung Source: Africa Spectrum, Vol. 38, No. 1 (2003), pp. 131-134 Published by: Institute of African Affairs at GIGA, Hamburg/Germany Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40174968 . Accessed: 15/06/2014 05:29 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Institute of African Affairs at GIGA, Hamburg/Germany is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Africa Spectrum. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.73.34 on Sun, 15 Jun 2014 05:29:16 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Mitteilungen aus der deutschsprachigen AfrikaforschungSource: Africa Spectrum, Vol. 38, No. 1 (2003), pp. 131-134Published by: Institute of African Affairs at GIGA, Hamburg/GermanyStable URL: http://www.jstor.org/stable/40174968 .

Accessed: 15/06/2014 05:29

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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Institute of African Affairs at GIGA, Hamburg/Germany is collaborating with JSTOR to digitize, preserve andextend access to Africa Spectrum.

http://www.jstor.org

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Mitteilungen aus der deutschsprachigen Afrikaforschung

afrika spectrum 38 (2003) 1: 131-134

In dieser Rubrik sollen in loser Reihenfolge Informationen zu umfangreichen Forschungsvorhaben der deutschen Afrikaforschung (SFB, internationale Kooperationen) oder neuen afrikabezogenen Studiengängen sowie Mitteilungen über wichtige Personalia (Neubesetzungen von Leitungsfunktionen oder Professuren) veröffentlicht werden. Interessierte Institutionen sind herzlich aufgefordert, entsprechende Informationen bei der Redaktion einzureichen.

Bodenrechtskonferenz der westafrikanischen Staaten

Im Spätherbst dieses Jahres, vom 17.-21. 11. 2003 und in Bamako/Mali, wird das Comite Permanent Inter-Etats de Lutte contre la Secheresse au Sahel (CILSS) eine

Regionalkonferenz zu Fragen der Bodenpolitik in Westafrika abhalten, die eine Bestandsaufnahme der Entwicklung der letzten 10 Jahre fapres-Praia'), eine Bewertung der aktuellen Problematik und die Ausarbeitung bodenpolitischer Empfehlungen zum Gegenstand hat. Letztere sollen dem Gipfeltreffen der Staatschefs der CILSS-Mitgliedsländer vorgelegt werden, das unmittelbar nach der Konferenz stattfindet.

Von deutscher Seite wird dabei die Vorbereitung des Themenbereiches 'Foncier et Decentralisation' unterstützt. Dabei sind Beiträge der praxisbezogenen Afrikaforschung erwünscht.

Afrikanisch-Europäisches Forum zur Buchmesse

Das Afrikanisch-Europäische Forum in Frankfurt will mit einem besonderen Forum bei der Buchmesse vom 8. bis 12. Oktober dem Thema Afrika und unseren Beziehungen zu Afrika mehr Gewicht verleihen. Eine Reihe von Autoren werden ihre Bücher vorstellen. Es kann sich dabei um Neuerscheinungen handeln oder auch um die Information über die Wirkung, die Bücher erzielt haben, die schon vor einiger Zeit veröffentlich worden sind.

Themen werden sein die europäische Expansion und ihre Folgen für Europa und Afrika, aktuelle Fragen wie Aids in Afrika oder die Hintergründe kriegerischer Auseinandersetzungen, die Chancen und Grenzen nachkolonialer Emanzipation, die Aufgaben internationaler Solidarität und die ethischen Grundlagen neuer Beziehungen zu Afrika. Auch die afrikanische Diaspora soll thematisiert werden.

Einige namhafte Wissenschaftler haben bereits zugesagt. Das Programm wird in den nächsten Wochen abgestimmt und dann veröffentlicht. Ob das Forum während der

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Buchmesse nur abends stattfindet oder auch den ganzen Tag über, kann noch nicht entschieden werden. Es hängt vom Interesse vor allem auch der Autoren ab.

Das Afrikanisch-Europäische Forum findet im Ökumenischen Zentrum Christuskirche auf dem Beethovenplatz in der Nähe von Messe und Universität statt. Das Forum wird bisher

getragen vom Arbeitskreis Afrika der Ev. Kirchengemeinde Christus-Immanuel und von Black&White e.V., Verein für afrikanisch-europäisch-amerikanische Verständigung. Black&White wird vor allem von Flüchtlingen aus Afrika getragen, geht mit einer afrikanischen

Musikgruppe bundesweit in Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden auf

Verständigungstour und will in Nordhessen ein Afrika-Zentrum aufbauen. Andere Organisationen sind angesprochen worden oder werden angesprochen, um

zu sehen, dass das Forum nicht noch von mehr Gruppen gemeinsam getragen werden kann. Pro Afrika hat bereits ein Rundschreiben versandt. Richten soll sich das Forum nicht nur an das Messepublikum. Es soll vor allem Menschen, die sich für Afrika und/oder gerechte Nord-Süd-Beziehungen engagieren, die Möglichkeit geben, neue Bücher kennen zu lernen und mit den Autoren zu diskutieren. Das Forum soll zu einer stärkeren Vernetzung von Wissenschaft und für gerechte Nord-Süd-Beziehungen engagierten Menschen in Initiativen, Kirchen, Schulen und Hochschulen, u.a. beitragen.

An Vorträgen oder den Veranstaltungen Interessierte möchten sich bitte melden. Im

August und September werden Vorbereitungstreffen zu dem Forum veranstaltet. Sie können sich bisher über den Fortgang des Projektes im Internet erkundigen. (Homepage: www.blackandwhite-schwarzundweiss.de) Adresse: Black & White, z.Hd. Lieberknecht, Lönsstr. 24, 63486 Bruchköbel. Das Forum ist zu erreichen über Email:

[email protected] Tel: 06 1 8 1 -9669036 oder 0 1 7 1 -9 1 32 1 49 Fax: 06181- 9669037

Zum Gedenken an Albert Wirz (1 3.1 .1 944-7.5.2003)

Als Albert Wirz im Mai diesen Jahres nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb, hinterließ er eine schmerzhafte Lücke in der kleinen Schar afrikahistorischer Professuren an deutschen Universitäten. Sein vorzeitiger Tod bedeutete auch einen intellektuellen und menschlichen Verlust, der weit über das Fach hinausreicht. Wie nur wenige Afrikawissenschaftler

verkörperte Albert Wirz die Bereitschaft, geradezu das Vergnügen, anstelle der Suche nach der einen historischen Wahrheit die Vielfalt der Perspektiven aufzuspüren und miteinander in einen kritischen Dialog zu bringen. Zugleich hat er immer darauf gedrängt, die Geschichte Afrikas in einen Staats- und kontinentübergreifenden Rahmen zu stellen, um so zu spezifisch afrikanischen Antworten auf wahrlich weltbewegende Fragen wie Unfreiheit, Krieg und Kolonialismus in ihrem Verhältnis zur Moderne zu gelangen. Sein Anliegen war es, die mit

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diesen Prozessen verbundenen, höchst unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen herauszuarbeiten - der kolonialen Akteure ebenso wie der Kolonisierten - , sie aber dabei in einen gemeinsamen analytischen Rahmen zu stellen.

Diese Vielstimmigkeit spiegelt sich auch in Albert Wirz* eigenen Lebenslauf.

Abgesehen von einigen Auslandszeiten studierte, promovierte (bei Rudolf von Albertini) und habilitierte er an der Universität Zürich ab, wo er auch selbst bis 1985 lehrte. In dieser Zeit wurde die Missions- und Kolonialgeschichte mit Schwerpunkt auf den deutschen Kolonien,

speziell Kamerun, zu seinem eigentlichen Forschungsgebiet, wobei er aber auch vor- und nachkoloniale Prozesse einbezog. Seine Monographien zur kolonialen Wirtschaft Kameruns bis 1914 (1972), über „Krieg in Afrika" (1982) und vor allem über „Sklaverei und

kapitalistisches Weltsystem" (1984) haben ihn vor allem im deutschsprachigen Raum weithin bekannt gemacht. Angesichts mangelnder Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten im eigenen Fach wechselte er 1985 für insgesamt sieben Jahre in den Journalismus, zuletzt als Chefredakteur des „Magazins" beim Zürcher „Tages-Anzeiger". In dieser Zeit entwickelte er durch eine Fülle kleinerer Texte nicht nur einen charakteristischen essayistischen Stil, sondern auch neue alltags- und kulturgeschichtliche Fragestellungen, mit denen er sich nur scheinbar von Afrika abwandte („Die Moral auf dem Teller", 1993). Nach seinem glänzenden Comeback in die akademische Welt - als Erstinhaber des neugeschaffenen Lehrstuhls für Geschichte Afrikas an der Humboldt-Universität zu Berlin - konnte er seine zuvor entwickelten Ansätze für die Afrikawissenschaften in ganzer Breite fruchtbar machen.

Zwar war das Engagement in Berlin seiner eigenen Forschung nicht immer förderlich; so konnte er seine durch etliche kleinere Publikationen vorbereitete Monographie über „Die

Erfindung des Urwalds", in der er koloniale Diskurse zum Wilden und Nichtzivilisierten

erkundete, nicht mehr vor seinem Tod abschließen. Dafür erschienen jedoch eine Reihe von

Beiträgen und Sammelbänden, in denen er seine Anliegen vor allem auf konzeptioneller und

methodologischer Ebene vorantrieb. Er positionierte sich dabei zunehmend in der Nähe einer historischen Anthropologie Afrikas. Die Palette der Themen, die er in diesen Jahren

bearbeitete, erstreckte sich von der Ambivalenz der Bilder und Imaginationen über die

Untersuchung kognitiver Interaktionen und symbolischer Praxis, die Alltagsseite kolonialer Staatlichkeit bis hin zur Frage einer afrikanischen Moderne und zum Programm einer

transnationalen Gesellschaftsgeschichte. Diese Themen vertrat er vor allem auch in seiner

engagierten Lehrtätigkeit und in der Betreuung von Abschluß- und Forschungsvorhaben von

Nachwuchswissenschaftler/innen, die er heranzog und förderte, deren Früchte er aber leider

nur noch teilweise selbst erleben konnte. Zugleich pflegte er das Gespräch in einem

weitgespannten Kreis befreundeter Kolleginnen und Kollegen, zu dem insbesondere auch solche afrikanischer Herkunft gehörten.

Lehre und Debatte lagen ihm zweifellos mehr als die organisatorischen Herausforderungen des Wiederaufbaus der Asien- und Afrikawissenschaften an der

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Humboldt-Universität, trotz der beträchtlichen Verdienste, die er sich dabei erwarb, Er litt erheblich unter den strukturellen und finanziellen Grenzen dieses Aufbaus, die in den letzten Jahren immer deutlicher wurden. Was ihn vor allem motivierte waren erfrischende Einsichten und neue Ideen, die er selbst in großer Fülle produzierte und freigiebig verteilte. Hier entfaltete er eine besondere persönliche Wirkungskraft, von der allerdings vieles nicht verschriftlicht wurde. Sein Ideenreichtum, seine große fachliche Erfahrung, seine brillante

Formulierungskunst und die Fähigkeit zu unbestechlicher Kritik machten ihn zu einem gern berufenen Gutachter, Beirat und Kommentator in verschiedenen Zusammenhängen, weit über sein Fach hinaus. Seine vielfältigen Anregungen für eine afrikanische Geschichtswissenschaft, die aktuell, anregend und selbstreflexiv ist, den Dialog mit Nachbar- und Mutterfächern sucht und auch ein breiteres Publikum anspricht, sind noch längst nicht ausgeschöpft. Auch deshalb wird uns Albert Wirz unvergessen bleiben.

Personalia

Vertretungsprofessur: Am Lehrstuhl Geschichte Afrikas an der HU Berlin (bisher: Albert Wirz) wurde für das Wintersemester 2003/04 eine (halbe)Vertretungsprofessur eingerichtet, die Achim von Oppen übernehmen wird, der am Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin parallel weiter tätig sein wird.

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