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Memorandum - ANKOMankom.dzhw.eu/material/dokumente/memorandum.pdf · Das Projekt „Anrechnung...

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EUROPÄISCHE UNION Europäischer Sozialfonds Memorandum „Zur Stärkung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung – Perspektiven für die Fachkräfteentwicklung“
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EUROPÄISCHE UNIONEuropäischer Sozialfonds

Memorandum

„Zur Stärkung der Durchlässigkeit zwischenberuflicher und hochschulischer Bildung –Perspektiven für die Fachkräfteentwicklung“

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Das Projekt „Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge (ANKOM)“ wird vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. DasBundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist Projektträger. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Hoch-schul-Informations-System GmbH (HIS) und die VDI/VDE Innovation und Technik GmbH (VDI/VDE-IT) in Koopera-tion mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Herausgeber:Wissenschaftliche Begleitung des Projekts Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge – ANKOM

HIS Hochschul-Informations-System GmbHGoseriede 930159 Hannover

VDI/VDE Innovation + Technik GmbHSteinplatz 110623 Berlin

Weitere Informationen:http://ankom.his.de

Redaktion:Dr. Regina Buhr, Simone Ehrenberg-Silies, VDI/VDE-IT

Mai 2009

Projektträger: W issenschaftliche Begleitung

Memorandum „Zur Stärkung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung – Perspektiven für die Fachkräfteentwicklung“

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Vorbemerkung

Im September und Oktober 2008 fanden die„Berliner ANKOM Gespräche zu Durchlässigkeitund Fachkräfteentwicklung“ statt, an denen Ent-scheidungsträger und -trägerinnen aus Wirt-schaft und Hochschulen teilnahmen. Ziel dieserGespräche war es, die Situation der Fachkräf-teentwicklung in Deutschland zu analysierenund nach gemeinsamen Lösungsansätzen, insbe-sondere im Bereich der hochschulischen Bildung,zu suchen.

Der folgende Text stellt die in der Diskussion ent-wickelte Sicht der Problemlage und der vordring-lichen Handlungsbedarfe im Zusammenspiel vonHochschulen und Wirtschaft dar.

Die Problemlage

Die deutsche Wirtschaft ist von der Verfügbarkeitqualifizierter Fachkräfte abhängig. Diese Verfüg-barkeit ist in quantitativer wie qualitativer Hin-sicht durch die demografische Entwicklung inFrage gestellt; bereits heute sind die Auswirkun-gen in den Neuen Ländern spürbar.

Zugleich bewirken kürzer werdende Innovations-zyklen eine dynamischere Veränderung von Qua-lifikationsanforderungen. Es wird daher zuneh-mend wichtiger werden, Potenziale des vorhan-denen Personals auszuschöpfen und weiterzu-entwickeln. Zugleich müssen die Unternehmenin der Lage sein, für aussichtsreiche Nachwuchs-kräfte Entwicklungsperspektiven aufzeigen zukönnen, um damit attraktiv für Berufseinsteigerund -einsteigerinnen zu sein.

Eine bessere Durchlässigkeit zwischen berufli-cher und hochschulischer Bildung bietet in mehr-facher Hinsicht Chancen für die Bewältigungdieser Herausforderungen:

• Die hochschulische Weiterbildung des vor-handenen, beruflich gebildeten Personals eröffnet einen zusätzlichen Zugang zu Fach-kräften auf akademischem Niveau.

• Als Komponenten betrieblicher Personalent-wicklung stellen solche Weiterbildungsmög-lichkeiten eine entscheidende Voraussetzungfür die Gewinnung von Nachwuchskräften dar.Dies gilt für Bewerber und Bewerberinnen umAusbildungsplätze ebenso wie für Hochschul-absolventen und -absolventinnen.

• Hochschulische Weiterbildung jenseits tradi-tioneller Vollzeit-Studiengänge ermöglicht –im Rahmen des Lebenslangen Lernens – einefortlaufende Kompetenzentwicklung aller dieser Fachkräfte zur Bewältigung des tech-nisch-organisatorischen Wandels.

Damit eine solche Durchlässigkeit in das Hoch-schulsystem für Absolventen der beruflichen Bil-dung praktisch möglich wird, sind drei Voraus-setzungen zu erfüllen:

• Der Hochschulzugang für beruflich qualifi-zierte Personen muss in einer fairen, den Leis-tungspotenzialen dieser Personen gerechtwerdenden Weise gewährt werden. In einigenBundesländern bestehen bereits weitgehendeRegelungen, andere Länder haben Neurege-lungsbedarfe erkannt.

• Bereits vorhandenes Wissen, Fähigkeiten undKompetenzen müssen auf ein Hochschulstu-dium in einem transparenten und qualitätsge-rechten Verfahren angerechnet werden.Dadurch werden Ineffizienzen in den Bildungs-prozessen vermieden und Zugangshürden zurakademischen Weiterbildung gesenkt. Die Pro-jekte der ANKOM -Initiative des Bundesministe-riums für Bildung und Forschung (BMBF) habenden Nachweis der Machbarkeit von Anrech-

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nung erbracht. Eine zügige und nachhaltigeVerbreiterung von Modellen der Anrechnungberuflicher Kompetenzen auf hochschulischeStudienangebote ist jetzt notwendig.

• Die hier angesprochenen Personen und die siebeschäftigenden Betriebe benötigen neue Mo-delle und Organisationsformen der hochschu-lischen Weiterbildung, die ihren besonderenAnforderungen gerecht werden.

Der hochschulischen Weiterbildung wird einewachsende Bedeutung zukommen. Dies ergibtsich zunächst aus der Einführung von Bachelor-und Masterstudiengängen im Zuge des Bologna-Prozesses. Die Unternehmen stellen zunehmendAbsolventen und Absolventinnen aus Bachelor-Studiengängen ein. Für viele dieser Nachwuchs-kräfte wird – nach einer ersten betrieblichenPraxisphase – eine Weiterbildung auf Master-Niveau aus betrieblichen wie persönlichen Grün-den wünschenswert oder sogar erforderlich sein.Eine solche Weiterbildung wird im Regelfall berufsbegleitend oder –integriert durchgeführtwerden müssen.

In diesem Kontext bietet sich die Chance, solche Weiterbildungsangebote auch für Perso-nen ohne ersten akademischen Abschluss zu öff-nen, beziehungsweise spezifische Angebote fürdiese Personen in das Portfolio der hochschuli-schen Weiterbildung aufzunehmen. Berufsbe-gleitenden Bachelor-Studiengängen kommt hiereine entscheidende Bedeutung zu.

Für die Ausgestaltung solcher Angebote ist eswichtig, dass sie den betrieblichen und lebens-weltlichen Bedingungen der Zielgruppe Rech-nung tragen. Diese Zielgruppe umfasst Personen,die beruflich und in der Regel auch familiär ein-gebunden sind, andererseits bereits – im Gegen-satz zu traditionellen Studierenden – über erheb-liches Wissen und Erfahrungen verfügen.

Dies legt es nahe, innovative Verknüpfungen zwi-schen praktischer Tätigkeit (‚Lernort Unterneh-men’) und wissenschaftlicher Reflexion, Analyseund Synthese (‚Lernort Hochschule’) zum Aus-gangspunkt der Entwicklung solcher neuenhochschulischen Weiterbildungsangebote zumachen. Es gibt bereits in Deutschland – und innoch stärkerem Maße im Ausland – Beispiele pro-jektbasierter, weiterbildender Studiengänge, diesolche Merkmale aufweisen. Dennoch bestehtweiterhin eine erhebliche Angebotslücke, insbe-sondere in den technischen und naturwissen-schaftlichen Fachrichtungen.

Handlungsnotwendigkeiten

Die Entwicklung neuer Weiterbildungsangebote– einschließlich Anrechnungsmodellen – für be-rufstätige Personen mit und ohne ersten akade-mischen Abschluss stellt eine große Heraus-forderung für die Hochschulen dar. Die Bewälti-gung dieser Herausforderung wird letztlich nurin Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen undanderen arbeitgebenden Organisationen gelin-gen können. Unternehmen sind zu dieser Koope-ration bereit. Sie wünschen sich dabei instärkerem Maße als bisher ein aktives Herantre-ten der Hochschulen an die Unternehmen; diesgilt insbesondere, aber nicht nur, für kleinere undmittlere Unternehmen. Die Hochschulen wün-schen sich ihrerseits von den Unternehmen dieBereitschaft zur Entwicklung nachhaltiger undstabiler Kooperationsbeziehungen in der Ent-wicklung und Umsetzung solcher Bildungspro-gramme. Die Bildungsangebote selbst werdenklare inhaltlich-fachliche Profile benötigen, die anschlussfähig sind zu betrieblichen Problemstel-lungen. Hierin liegt auch eine Chance der Weiter-entwicklung von Hochschulprofilen.

Günstige Entwicklungsumgebungen für solcheneuen Bildungsdienstleitungen sind regional,

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sektoral oder technologisch strukturierte Cluster,Netzwerke von Unternehmen und Hochschulen.Unternehmen und Hochschulen, die bereits insolchen Clustern vernetzt sind, werden ermun-tert, diese förderlichen Bedingungen in weitausstärkerem Maße als bisher in diesem Sinne zurEntwicklung und Implementierung von innovati-ven Studienmodellen zu nutzen.

Diese Anstrengungen liegen im eigenen Inte-resse der jeweiligen Partner und Partnerinnen:

Die Unternehmen gewinnen neue Möglichkeitender Rekrutierung, Entwicklung und Bindung vonFachkräften, die Hochschulen können ihre Kooperationsbeziehungen zur Wirtschaft undzur Praxis ausbauen. Nicht zu unterschätzen istder Beitrag zur Steigerung der Innovationsfähig-keit von Unternehmen und Hochschulen.

Trotz der kongruenten Interessenlagen aufNachfrager- wie Anbieterseite bestehen noch erhebliche Hürden hinsichtlich einer forciertenEntwicklung durchlässiger Bildungsangebote:

• Sowohl auf Seiten der Hochschulen wie auchder Unternehmen sind deutliche Informations-defizite vorhanden. Diese Defizite beziehensich auf Möglichkeiten und Erfahrungen hin-sichtlich der Gestaltung von Anrechnungsre-gelungen ebenso wie auf die Gestaltung vonberufsbegleitenden bzw. – integrierten Studi-enmodellen und deren Integration in betrieb-liche Personalentwicklungs- und Weiterbil-dungsstrategien.

• Die Unternehmen sind durchaus bereit, fürqualitativ hochwertige Bildungsdienstleistun-gen im Rahmen der betrieblichen Weiterbil-dung angemessene Preise zu bezahlen. Es ist allerdings nicht möglich, die Entwick-lungskosten für solche Bildungsangebote aufdiesem Wege vorzufinanzieren. Die Hoch-

schulen andererseits können die zusätzlichenKosten für diese Entwicklungsleistungen nichtaufbringen. Weiterhin fehlen oftmals auchstrukturelle, organisationale und personelleVoraussetzungen für die Entwicklung und Ver-marktung dieser Bildungsangebote.

Die Unterzeichnenden des Memorandums schla-gen daher vor:

1. zur Senkung dieser Hürden ein Beratungssys-tem für Unternehmen und Hochschulen auf-zubauen.

2. Modellprojekte auf Länderebene zu fördern,die die Entwicklung neuer Formen der Hoch-schulweiterbildung in Netzwerken aus Unter-nehmen und Hochschulen anstoßen, ein-schließlich der Entwicklung der internen Voraussetzungen bei den Hochschulen.

Öffentliche und gemeinnützige Institutionen,sowie Unternehmen können durch Initiativen indiesen Bereichen erhebliche Beiträge zur Ent-wicklung der deutschen Bildungslandschaft imSinne der Durchlässigkeit zwischen beruflicherund hochschulischer Bildung und zur Stärkungder Innovationsfähigkeit der deutschen Gesell-schaft und Wirtschaft insgesamt leisten.

Mai 2009

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Dr. Werner AltmannGeschäftsführerKölsch & Altmann Software & Management Consulting GmbH

Dr. Dieter DohmenDirektorFiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie

Dr. Lutz GrohProcess Technology – Innovation ManagementBayer Technology Services GmbH

Dr. Christine HauptMitglied der Geschäftsleitung – Prokuristin IT Solutions & OutsourcingComputacenter AG & Co. oHG

Dr. Wolf-Joachim HummelTechnischer LeiterIL Metronic Sensortechnik GmbH

Prof. Dr. Dr. h.c. sc. Christine Keitel-KreidtVizepräsidentin der Freien Universität Berlin

Rolf Denkewitz-EckleZentrale Informatik Koordination – ziko-Generali Versicherungen

Jürgen DolleBereichsleiter PersonalSMA Solar Technology AG

Prof. Dr. Anke HanftInstitut für PädagogikCarl von Ossietzky Universität Oldenburg

Prof. Dr.-Ing. Martin HeilmaierFachgebiet Physikalische MetallkundeFachbereich MaterialwissenschaftTechnische Universität Darmstadt

Dr. Stephan JordanGeschäftsfeldsegment BildungCurrenta GmbH & Co. OHG

Eike LandsbergGeschäftsführerDelbrouck GmbH

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Karl-Heinz LustGeschäftsführerLTi DRiVES GmbH

Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen PetzoldtProrektor für BildungTechnische Universität Ilmenau

Ingolf PrüferDirector Human ResourcesDeere & Company European Office

Gerhard TschentscherVice President Human ResourcesPfizer Pharma GmbH

Prof. Dr. phil. habil. Andrä WolterInstitut für Allgemeine ErziehungswissenschaftTechnische Universität Dresden

Elke NiemannZentrale AusbildungskoordinatorinLufthansa Technik AG

Christian PlattnerLeiter Personal und Ausbildung (Bfe CP)Kühne + Nagel (AG & Co.) KG

Prof. Dr. Sabine RemdischVizepräsidentin für Lebenslanges LernenInstitut für Evaluation und QualitätsentwicklungLeuphana Universität Lüneburg

Prof. Dr.-Ing. Burghilde Wieneke-ToutaouiVizepräsidentin für Studium und LehreFachbereich Maschinenbau, Verfahrens- und UmwelttechnikBeuth Hochschule für Technik Berlin


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