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Date post: 30-Mar-2016
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medianet financenet - jede Woche neu!
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EURO: EXPERTENZUVERSICHT Prof. Erich Streissler und Christian Helmen- stein, IV, zum Verbleib des Euro Seite 37 BOOM: TRADING-PLATTFORMEN Plattformen wie CMC Markets erleben derzeit regen Zulauf Seite 38 VICTOR AWARDS FÜR EXZELLENZ © IV/Markus Prantl © CMC Markets Unterschiedliche Entwicklung Trendfolgende Managed Futures Fonds können als Beimischung nach wie vor das Risiko-Rendite-Profil in einem Depot ver- bessern. Jedoch zeigt sich in der Krise: Markt und Strategien sind inhomogen; während einige sich auch im August gut hielten, sind andere im Minus. Seite 36 © FTC; dpa/Frank Rumpenhorst; Dexia; Foto Weinwurm ATX medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 16. SEPTEMBER 2011 – 35 Managed Futures Fonds als Depot-Stabilisator Wochentop Lenzing 5,02% Wochenflop Warimpex -15,61% Top 5 ATX Prime Lenzing 5,02% Mayr-Melnhof 3,59% Kapsch TrafficCom 0,77% Andritz 0,60% AMAG 0,00% Flop 5 ATX Prime Warimpex -15,61% Verbund -15,10% Erste Group -14,86% Raiffeisen Bank Int. -13,82% Palfinger -13,15% 7. - 14. September 2011 ATX (Schluss 14.9.) 1.984,61 -7,42% DAX Wochentop Infineon 11,20% Wochenflop Commerzbank -12,76% Top 5 DAX Infineon 11,20% Dt. Börse 6,50% adidas 3,34% BMW 2,53% E.ON 2,40% Flop 5 DAX Commerzbank -12,76% Merck -7,60% MAN -5,79% Allianz -5,52% Metro -4,44% 7. - 14. September 2011 DAX (Schluss 14.9.) 5.340.19 -1,21% INHALT Capital:Markets > FMA-Bericht zur den hei- mischen Pensionskassen 36 Fonds:Park > C-Quadrat erhält Millionen- schwere neue Mandate 37 Insurance:Watch > ÖWD macht jetzt in Versicherungen 39 > Pflegekostendebatte – Wr. Städtische mit Zusätzen 39 Banking > easybank erhöht die Konditionen 40 > Bank Austria bietet Renminbi-Konten an 40 finance net Wien. Bis 31.12.2011 erhalten alle Neukunden der Bank Austria die Kontoführung für die Bank Austria ErfolgsKonten ein Jahr gratis. Da- zu gibt‘s eine Motiv-Bankomatkar- te mit Riesenrad, Schloss Schön- brunn, Stephansdom oder auch zahlreichen anderen Sujets kosten- los dazu. Die Bank setzt auch ver- stärkt auf SmartBanking oder Apps für alle gängigen Smartphones – je- derzeit per OnlineB@nking, SMS, E-Mail und Telefon. Dies sei auch die ideale Alternative für jene, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen keine Filiale besuchen können. Al- le Nutzer von SmartBanking haben zudem persönliche Betreuer. (lk) Bank Austria Kostenlose Kontoführung im ersten Jahr Mobile Bank-Applikationen Die Bank Austria setzt nun voll auf SmartBanking jeglicher Art. © Günter Havlena/pixelio.de © emotion banking Zürich. Die Probleme bei der ange- schlagenen Schweizer Großbank UBS reißen nicht ab. Nach zuletzt bereits einbrechendem Geschäft und einem erneuten Stellenab- bau kommt jetzt noch ein Milliar- denverlust aus nach Angaben der Bank nicht autorisierten Handels- geschäften. Die nicht genehmi- gten Transaktionen – der Händler steht unter Betrugsverdacht und wurde verhaftet – führten nach aktuellen Schätzungen der Bank zu einem Verlust von zwei Mrd. USD (1,46 Mrd. €). Es sei daher möglich, dass die Bank deshalb im dritten Quartal wieder rote Zahlen schreibt. (ag) Unautorisierter Handel 3. Quartal: Eventuell rote Zahlen UBS mit Milliardenschaden UBS-Aktien sackten zeitweilig im Han- del sogar unter die 10-Franken-Marke. © Keystone File/Alessandro Della Bella Anbieter von Managed Futures Fonds: Thomas Scharitzer, Sharpe Investments, Eduard Pomeranz, FTC, Achim Gilbert, Dexia. R R Z E PT E MB ER R R R R R R R R R R R R 2011
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Page 1: medianet financenet

EURO: EXPERTENZUVERSICHT

Prof. Erich Streissler und Christian Helmen-stein, IV, zum Verbleib des Euro Seite 37

BOOM: TRADING-PLATTFORMEN

Plattformen wie CMC Markets erleben derzeit regen Zulauf Seite 38

VICTOR AWARDS FÜR

EXZELLENZ © IV

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Unterschiedliche Entwicklung Trendfolgende Managed Futures Fonds können als Beimischung nach wie vor das Risiko-Rendite-Profil in einem Depot ver-bessern. Jedoch zeigt sich in der Krise: Markt und Strategien sind inhomogen; während einige sich auch im August gut hielten, sind andere im Minus. Seite 36

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medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 16. SEPTEMBER 2011 – 35

Managed Futures Fonds als Depot-Stabilisator

Wochentop Lenzing 5,02%

Wochenflop Warimpex -15,61%

Top 5 ATX Prime

Lenzing 5,02%

Mayr-Melnhof 3,59%

Kapsch TrafficCom 0,77%

Andritz 0,60%

AMAG 0,00%

Flop 5 ATX Prime

Warimpex -15,61%

Verbund -15,10%

Erste Group -14,86%

Raiffeisen Bank Int. -13,82%

Palfinger -13,15%

7. - 14. September 2011

ATX (Schluss 14.9.) 1.984,61 -7,42%

DAX

Wochentop Infineon 11,20%

Wochenflop Commerzbank -12,76%

Top 5 DAX

Infineon 11,20%

Dt. Börse 6,50%

adidas 3,34%

BMW 2,53%

E.ON 2,40%

Flop 5 DAX

Commerzbank -12,76%

Merck -7,60%

MAN -5,79%

Allianz -5,52%

Metro -4,44%

7. - 14. September 2011

DAX (Schluss 14.9.) 5.340.19 -1,21%

INHALT

Capital:Markets

> FMA-Bericht zur den hei-mischen Pensionskassen 36

Fonds:Park

> C-Quadrat erhält Millionen-schwere neue Mandate 37

Insurance:Watch

> ÖWD macht jetzt in Versicherungen 39

> Pflegekostendebatte – Wr. Städtische mit Zusätzen 39

Banking

> easybank erhöht die Konditionen 40

> Bank Austria bietet Renminbi-Konten an 40

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Wien. Bis 31.12.2011 erhalten alle Neukunden der Bank Austria die Kontoführung für die Bank Austria ErfolgsKonten ein Jahr gratis. Da-zu gibt‘s eine Motiv-Bankomatkar-te mit Riesenrad, Schloss Schön-brunn, Stephansdom oder auch zahlreichen anderen Sujets kosten-los dazu. Die Bank setzt auch ver-stärkt auf SmartBanking oder Apps für alle gängigen Smartphones – je-derzeit per OnlineB@nking, SMS, E-Mail und Telefon. Dies sei auch die ideale Alternative für jene, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen keine Filiale besuchen können. Al-le Nutzer von SmartBanking haben zudem persönliche Betreuer. (lk)

Bank Austria Kostenlose Kontoführung im ersten Jahr

Mobile Bank-Applikationen

Die Bank Austria setzt nun voll auf SmartBanking jeglicher Art.

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Zürich. Die Probleme bei der ange-schlagenen Schweizer Großbank UBS reißen nicht ab. Nach zuletzt bereits einbrechendem Geschäft und einem erneuten Stellenab-bau kommt jetzt noch ein Milliar-denverlust aus nach Angaben der Bank nicht autorisierten Handels-geschäften. Die nicht genehmi-gten Transaktionen – der Händler steht unter Betrugsverdacht und wurde verhaftet – führten nach aktuellen Schätzungen der Bank zu einem Verlust von zwei Mrd. USD (1,46 Mrd. €). Es sei daher möglich, dass die Bank deshalb im dritten Quartal wieder rote Zahlen schreibt. (ag)

Unautorisierter Handel 3. Quartal: Eventuell rote Zahlen

UBS mit Milliardenschaden

UBS-Aktien sackten zeitweilig im Han-del sogar unter die 10-Franken-Marke.

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Anbieter von Managed Futures Fonds: Thomas Scharitzer, Sharpe Investments, Eduard Pomeranz, FTC, Achim Gilbert, Dexia.

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Managed Futures Bei diesen Fonds „wird die Performanceerwartung in wenigen hochpositiven Perioden eingelöst“

Nicht ohne Sachverstand

Wien. Managed Futures Fonds wur-den früher als Airbag für die Märk-te gepriesen, können sie doch von fallenden und steigenden Märkten gleichermaßen profitieren. Ein Ver-gleich zeigt jedoch, dass die Rendi-ten stark unterschiedlich ausfallen. „Die meisten Trends entstehen in Zeiten der Unsicherheit“, diagnosti-ziert Thomas Scharitzer, Managing Partner von Sharpe Investments. Wegen zahlreicher ungelöster Fra-gen auf den Finanzmärkten sei die Zeit für Trendfolgeprodukte wie Managed Futures Fonds derzeit besonders gut.

Diese Anlageklasse zeichnet sich durch systematisch quantitative Handelsansätze mit börsengehan-delten Derivaten wie Futures oder Optionen aus. Die Kauf- und Ver-kaufsignale werden von ausgefeil-ten Computerprogrammen mithilfe statistisch abgeleiteter Algorith-men automatisch generiert. Doch während anhaltende Trends und starke Marktdynamik die Chance auf überproportionale Gewinne bieten und die jährlichen Perfor-manceerwartungen im zweistel-ligen Bereich liegen, sind Trend- abrisse und Seitwärtsbewegungen des Marktes problematisch.

Anleihenmonat August

So haben die Managed Futures Fonds des Anbieters FTC Capital zuletzt unter dem Trendabriss auf den Aktien- und Rohstoffmärk-ten gelitten. „Im August war mit Trendfolgern nur bei Anleihen et-was zu verdienen“, sagt FTC-Spre-cher Wolfgang Schimmel. Ende des Monats lagen die FTC-Produkte FTC Futures Classic (Klasse Euro B) und der FTC Futures Dynamic Year-to-date im Minus (-6,09% resp. -8,23%). Auf Fünf-Jahres-Sicht dagegen machte der mit 5.000 € Mindestinvestment kleinanle-gerfreundlichere Futures Classic 9,33% p.a.

Das Produkt des Mitbewerbers SMN, der SMN Diversified Futures Fund, ritt im August eine gute Wel-le und legte vor allem mit Zinsen und synthetischen Märkten 7,89% zu. Aber auch er verzeichnet seit Jahresbeginn ein leichtes Minus (-0,25%). Bei diesem Luxemburger SICAV-Fonds liegt die Einstiegs-hürde bei 12.500 €, Anlagestrate-gie ist ein mittel- bis langfristiger Trendfolgeansatz. Seit Fondsbeginn hat der SMN Diversified Futures im Schnitt 9,90% p.a. abgeworfen.

Seit Jahresbeginn im Plus (9,14%) liegt dagegen der Cayman Island Fonds Sharpe Futures. Nach star-ker Juli-Performance verzeichnete er allerdings im August ein leichtes Minus von 0,72%. Seit Handelsbe-ginn im Mai 2005 hat der Sharp Futures jährlich um knapp 16% zugelegt; Mindesteinlagensumme sind hier 100.000 €.

Die Luxemburger Dexia Asset Management bietet den Dexia Di-versified Futures an. „Der franzö-sische Fonds ist steuerlich ‚blü-

tenweiß’ und UCITS III-konform“, erklärt Achim Gilbert, Chef der deutschen Dexia-Niederlassung. Seit Jahresbeginn liegt der im No-vember 2009 gestartete Fonds mit 4,9% im Plus. Die französische Auf-sichtsbehörde gibt eine Mindest-einlage von 125.000 € vor.

Ein Blick auf die Charts zeigt, dass Managed Futures Fonds risikofreudige Anleger mit starken Nerven verlangen. Verbuchten manche Fonds etwa im Rekord-jahr 2008 Zuwächse jenseits der 50%-Marke, so sind zwischenzeit-lich auch Drawdowns von 30% und mehr möglich. „Managed Future Fonds sind ein Produkt, an das man mit gehörigem Sachverstand herangehen muss“, rät deshalb Gilbert.

Schimmel pflichtet dem bei: „Managed Futures Fonds sind kein Allwetterinvestment, sondern die Performanceerwartung wird in wenigen, hochpositiven Perioden eingelöst.“ Anlagehorizonte von fünf Jahren oder mehr werden

deshalb empfohlen. Scharitzer betont, dass es „weltweit nur ei-ne einzige Asset-Klasse gibt, die ähnliche Erträge erwirtschaftet: Aktien.“ Deshalb müsse man das Risiko eines Trendfolgeprodukts mit jenem von Aktien vergleichen. Aufgrund des kontrollierten Ri-sikos sei man bei Managed Fu-tures Fonds besser aufgehoben. „Wir haben sehr erfolgreiche Zeiten vor uns. Es sei denn, es kommt – nach Schweizer Vorbild – zu ver-stärkten politischen Interventionen auf den Märkten“, so Scharitzer.

Fazit: Die Beimischung von trend-folgenden Managed Futures Fonds kann das Risiko-Ertrags-Profil in einem Portfolio verbessern. „Trendfolgeprodukte als ,Hedge‘ für den Aktienanteil in einem Port-folio zu ,verkaufen‘, ist jedoch eine Themaverfehlung“, meint Scharit-zer. „Die Erwartung, dass ich mir mit so einem Produkt das Aktien-risiko absichere, ist eine falsche“; dies sei eher mit Put-Optionen und Short-Positionen zu erreichen.

Fondsmanager sieht gute Zeiten kommen – vorausgesetzt, Politinterventionen halten sich in Grenzen.

Scharitzer: „Risiko eines Trendfolgeprodukts mit dem von Aktien vergleichen“; Gilbert: „Fonds können Depotausgleich schaffen“.

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THOMAS HOHENBERGER

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Wien. Der seit Anfang August an den Börsen beschleunigte Kurs-rutsch dürfte den heimischen Pen-sionskassen ein tiefrotes zweites Halbjahr bescheren und die Veran-lagungsperformance noch stärker unter Druck bringen. Dies lässt sich aus dem am Dienstag veröf-fentlichten Halbjahresbericht der Finanzmarktaufsicht (FMA) zu den Pensionskassen herauslesen.

30,5% des verwalteten Vermö-

gens der Pensionskassen steckten Ende Juni in Aktien, Ende März waren es 30,8% gewesen. An erster Stelle liegen Staatsanleihen und Anleihen mit Haftung von Staaten oder Teilstaaten mit zusammen 33,6% gegenüber 29,8% Ende März. An dritter Stelle folgen Corporate Bonds mit 17,5%, danach Bankein-lagen mit 7,3 (9,6). Das Vermögen der Pensionskassen wurde zum Stichtag zu 94,6% indirekt über

Investmentfonds gehalten.Im 2. Quartal lag die Perfor-

mance der Kassen im Schnitt bei -0,5%, nach -0,7% im 1. Quartal. Veranlagungs- und Risikogemein-schaften (VRG) mit geringeren Aktienquoten wiesen im Halbjahr tendenziell bessere Renditen auf: VRG mit einer „defensiven“ und „konservativen“ Veranlagung (im Schnitt 10,3 bzw. 24,2% Aktienan-teil) erzielten laut FMA zumindest einen Werterhalt des Vermögens.

Vermögen gleich geblieben

Das verwaltete Vermögen der Kassen lag Ende Juni bei 14,9 Mrd. €, etwa gleich wie im Vorquartal. Die Zahl der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten erhöhte sich im Quartalsabstand um 0,52%.

Ende Juni wurden 780.607 Men-schen im Pensionskassensystem geführt, 68.296 Personen (8,8%) davon beziehen schon eine Pensi-onsleistung daraus. Zuletzt hatte die Valida Pension AG bekannt ge-geben, die TU Wien (mit ca. 2.000 betroffenen Personen) als Neukun-de gewonnen zu haben. (lk/ag)

Pensionskassen FMA-Bericht zum 1. Halbjahr, tiefrotes 2. Semester zu erwarten

„Defensive“ schlugen sich besser

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Ergebnisse sind für Fachverbandsobman Andreas Zakostelsky „marktadäquat“.

Zukauf Rund 88,5%

VIG erschließt 25. MarktWien. Die Vienna Insurance Group (VIG) hat den Vertrag für die Über-nahme eines Mehrheitsanteils an der Assekuranz Jahorina Osigu-ranje AD Pale (Jahorina) in der Republik Bosnien-Herzegowina unterzeichnet. Damit wäre die VIG in 25 Märkten der Region präsent. Erworben werden ca. 88,5% des Kapitals bzw. rund 92% der stimm-berechtigten Aktien. (lk)

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Jahorina (ca. 215 Mitarbeiter) wurde 1992 als Sachversicherer gegründet.

Lizenz für Bankgeschäft

Generali mit China-OffensiveRom. Der Versicherer Generali expandiert in China. Die Finanz- gruppe mit Sitz in Triest hat in Hongkong eine Lizenz beantragt, um im Bankengeschäft zu star-ten, geht aus Medienberichten hervor. Generali hat in Hong-kong bereits ein Joint Venture mit der chinesischen Finanz-gruppe Guotai abgeschlossen, an der die Assekurranz seit 2009 30% hält.

Hongkong soll zu Generalis Brückenkopf für die Entwicklung des Bankengeschäfts auf dem asiatischen Markt werden. 50 Mitarbeiter wurden bereits für den Start des Bankengeschäfts angestellt. Generali hofft vom Wirtschaftswachstum in Asien stark zu profitieren.

Der Generali-Konzern will am stark wachsenden chinesischen Versicherungsmarkt zur Num-mer eins unter den dort vertre-tenen ausländischen Asseku-ranzen werden. Schon 2002 hat Generali ein Joint Venture für die Sparte Leben und Sachge-schäft gegründet. (lk/ag)

36 – financenet CAPITAL:MARKETS Freitag, 16. September 2011

KOLUMNE

Vom Wind und vom Sturm

LINDA KAPPEL

Während für die einen 9/11 – der 10-Jahres-tag ging Gott sei Dank

ohne Nachahmungstaten über die Bühne – die Mitursache oder zumindest ein mitbe-stimmender Faktor (wie vom kalifornischen Ökonomen Bar-ry Eichengreen vertreten) für die jetzige Wirtschaftskrise ist, und die anderen überhaupt gleich davon ausgehen, dass US-Regierung und -Geheim-dienste dahintersteckten, um u.a. die Massen besser lenken zu können, sind einige Pro-bleme durchaus hausgemacht: Wie kann es heute – im Jahr drei nach dem offiziellen Ausbruchsdatum der gegen-wärtigen Krise – sein, dass angesichts immer strengerer Regulierungen und Risikoma-nagement-Vorschriften (s. S. 45), ein Händler einer Großbank unautorisierte Trades betreibt und so einen Schaden von ge-schätzten zwei Mrd. US-Dollar verursacht? Das fällt nieman-dem früher auf? Zugegeben, ge-gen Betrugsabsichten Einzelner ist kein Kraut gewachsen.

Ob gegen das „Spekulan-tentum“ am Ende doch das Plakatieren von Bibelsprüchen („Denn sie säen Wind und wer-den Sturm ernten“), zuletzt durch das BZÖ, hilft?

Die erforderlichen Eigenmit-tel für Schweizer Banken sind recht hoch. Der Fall ist Wasser auf die Mühlen des Schweizer Parlaments, das nun über die Anhebung auf 19% für Groß-banken berät.

Page 3: medianet financenet

CAPITAL:MARKETS/FONDS:PARK financenet – 37Freitag, 16. September 2011

Talanx vergibt Mandate an die C-Quadrat KAG

Wien/Frankfurt. Die C-Quadrat Kapitalanlage AG – eine 100% Tochter der C-Quadrat In-vestment AG – erhält von der Talanx Asset Management GmbH Managementmandate in Höhe von rd. 300 Mio. €. Ak-tuell verwaltet die C-Quadrat KAG Assets in der Höhe von rd. 2,8 Mrd. €. Die Talanx Asset Management GmbH, die an der C-Quadrat Investment AG mit 25,1% beteiligt ist, gehört zu Deutschlands drittgrößter Ver-sicherungsgruppe, dem Talanx-Konzern. Weiters wurde ein Grundsatzbeschluss gefasst, ein gemeinsames Unternehmen (je 50% Kapitalbeteiligung) mit Sitz in Frankfurt und dem Ge-schäftszweck der Akquisition institutioneller Investoren zu gründen. (red)

SMN forciert Vertrieb von Fonds der UBP

Wien. Der Chartered Alternati-ve Investment Analyst (CAIA) Alexander Jenner verstärkt das Kundenbetreuungs-Team für Institutionelle des AI-Anbieters SMN. Er fungiert als erster An-sprechpartner im Bereich der Long-only-Produkte der Union Bancaire Privée (UBAM-Fonds).

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Talanx gründet mit C-Quadrat eine Tochter zur Akquise Institutioneller.

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A. Jenner nun bei SMN, Anbieter von Managed Futures, Dachhedgefonds.

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Euro-Zukunft Einzige realistische Alternative wäre der „Nord-Euro“ – allerdings mit ganz eigenen Problemen

„Der Euro bleibt uns – mit 90% Wahrscheinlichkeit“

Wien. Wird der Euro die Verschul-dungskrise überleben? Bis vor Kurzem wagten nur Außensei-ter-Ökonomen daran zu zweifeln. Zuletzt gab es erste ernstzuneh-mende Stimmen, die Alternativ-sze-narien andachten – Grund genug, bei zwei bekannten heimischen Ökonomen nachzufragen.

Erich Streissler, Doyen der öster-reichischen Volkswirtschaft, und Christian Helmenstein, Cheföko-nom der Industriellenvereinigung (IV), beruhigen zunächst. „Zu 90 Prozent werden wir kein gröberes Problem haben“, meint Streissler; „treten allerdings die restlichen zehn Prozent ein, erleben wir ein Chaos, das heute schwer zu pro-gnostizieren ist.“ Ähnlich sieht es Helmenstein: Den Euro werde es weiter geben, allerdings sei es nicht auszuschließen, „dass die Eurozone bis zu einer Handvoll Staaten weniger umfasst“.

„Nord-Euro“ als Lösung?

Griechenland könnte also austre-ten oder werde austreten müssen. Dann gibt es das Restrisiko eines Dominoeffekts, das allerdings we-der Streissler noch Helmenstein überbewerten wollen.

Wenn aber doch der Austritt Griechenlands das Vertrauen in den Rettungsplan für andere Län-der zerstört? Die einzige realisti-sche Möglichkeit wäre wohl ein „Nord-Euro“, der auch zustande kommen könnte, wenn die stärke-ren Länder wie Deutschland aus der alten Eurozone austreten. Auch Österreich müsste dann angesichts der starken wirtschaftlichen Ver-flechtung mitmachen. Der Nord-Euro wäre dann aber „eine sichere Sache“, meint Streissler.

Allerdings brächte er eine Auf-wertung auf etwa 1,8 zum US-Dol-lar, warnt Helmenstein. Das würde

einen wirtschaftspolitischen An-passungsprozess von bis zu sieben Jahren mit sich bringen, der kei-neswegs einfach wäre, inklusive massivem Exporteinbruch. Es wä-ren ähnlich schwierige Zeiten zu meistern, wie sie die Exportnation Deutschland in den letzten Jahr-zehnten geschafft hat.

Dieses Problem sieht Streissler nicht so ernst: Ein Euro ohne Ita-lien und auch ohne Frankreich würde demnach den nördlichen Ländern durchaus guttun.

Aber was wird aus dem Rest? Ein „Süd-Euro” macht in den Augen von Helmenstein überhaupt keinen Sinn, die Länder hätten zu wenig gemeinsam.

„Haircut“ war schon

Die Sache hängt also zunächst einmal an Griechenland. Wobei Helmenstein darauf hinweist, dass

es einen „Haircut” (gemeint ist der Teilverzicht von Gläubigern bei einer Umschuldung) bei den grie-chischen Staatsanleihen schon

gegeben habe: Die EZB hat an die 50 Mrd. der insgesamt 350 Mrd. € Anleihen des Staats zu einem

Preis von 75 aufgekauft. Das heißt, die Banken haben bereits einen beträchtlichen Verlust verdaut – „und zwar ziemlich geräuschlos“, immerhin ein gutes Zeichen.

Dass die EZB jetzt auf einem Berg von Griechenland-Anleihen sitzt, hält Streissler freilich für ein wei-teres Problem: „Die hätten jetzt eige-nen Abschreibungsbedarf, das wirft aber technische Probleme auf.“

Amerikanische Probleme

Streissler hält aber die gegen-wärtigen Ängste für völlig übertrie-ben: Alle Probleme der letzten Jah-re seien eigentlich amerikanische Schwierigkeiten; das Defizit dort sei mit 9% höher als in Griechen-land, die Verschuldung werde über 100% steigen und das Leistungs-bilanzdefizit werde schon lange ignoriert. Vergleichsweise ginge es da der Eurozone gut.

KURT SATTLEGGER

Griechenland: „Den Haircut gab es schon, das Problem ist jetzt einzig das Vertrauen der Märkte.“

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Erich Streissler und Christian Helmenstein geben dem Euro gute Chancen, zu überleben – tut er es nicht, wird‘s sehr kompliziert.

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„Ein ,Nord-Euro‘

brächte eine Auf-

wertung zum US-Dollar

auf einen Kurs

von um die 1,80.“

CHRISTIAN HELMENSTEIN CHEFÖKONOM DER IV

Page 4: medianet financenet

38 – financenet FINANZDIENSTLEISTER Freitag, 16. September 2011

Trading Unruhige Börsenzeiten locken immer mehr Normalverdiener in die Welt des Tradens – die Risiken sind allerdings nicht zu unterschätzen

Boom der Privat-Trader hält an

Wien. An den Börsen geht es Rich-tung Süden, die Erträge aus Fonds und anderen klassischen Bankpro-dukten lassen zu wünschen übrig. Immer mehr „Normalsterbliche” nehmen daher ihr Geld selbst in die Hand und werden zu „Tradern“.

Anbieter von Handelsplattformen mit Sitz in Österreich verzeichnen steile Anstiege bei den Kunden-zahlen. Die neuen Trader kommen dabei aus allen Alters- und Berufs-schichten. Entscheidend zum Boom trägt auch die technische Entwick-lung bei: Zugänge zu einer Finanz-welt, die vor wenigen Jahren nur

Experten gegeben waren, sind heu-te für jedermann leicht via Internet möglich. Zudem sind die „Spreads“ (Anm.: Differenz zwischen dem An-kaufs- und dem Verkaufspreis) er-staunlich tief geworden. Allerdings: Man handelt dabei auch mit Risken, denen sich vor wenigen Jahren nur Experten stellten.

Angst und Gier treiben an

Das britische Unternehmen CMC Markets verzeichnet nach eigenen Angaben in Österreich einen Kun-denanstieg von 10 bis 15% pro Jahr. Etwa 70% Umsatz werden über die Handelsplattform mit CFDs (Anm.:

Contracts for Difference) gemacht, der Rest im Forex-Handel. „Die Leu-te haben erkannt, dass sie mit CFDs relativ simpel short gehen können“, so Robert Helm, Niederlassungs-leiter in Wien. Es sei auch mög-lich, zu geringen Kosten und mit relativ wenig Kapital auf diese Weise ein Aktiendepot zu spiegeln.

Und dann gibt es natürlich die echten Zocker: Mit Hebeln bis zu 100 lässt sich der Nervenkitzel der Finanzwelt auf die Spitze trei-ben. Das erfordert aber nicht nur charttechnisches und wirtschaft-liches Wissen, sondern eine stabi-le Psyche. Angst und Gier spielen eine große Rolle: „Wir versuchen in Form von Schulungen zu helfen und haben einen Mental Coach en-gagiert, der sich sonst mit Spitzen-sportlern beschäftigt – dieser tradet auch selbst“, erzählt Helm.

In diversen Internetforen kur-siert die Faustregel, wonach nur 5% der Trader gewinnen, der Rest verliert. Das kann Helm nicht be-stätigen: Ihm zufolge sind es im-merhin 30%, deren Einlagen sich längerfristig vermehren, wobei diese sich um die 5.000 bis zu 50.000 € bewegen, fallweise sind es auch schon Mal 100.000 €.

Von Juristen bis Schlosser

Auch Brokerjet, eine Tochter der Erste Bank Gruppe, bietet für „wirklich aktive Kunden“ das Tra-dinggeschäft an. Man verzeichnet ein stetes Kundenwachstum von 10 bis 20% pro Jahr, so Vorstand Wolfgang Siegl-Cachedenier. Unter den „aktiven Kunden“ findet sich die ganze Bandbreite: vom Schlos-ser bis zum Juristen. Wie der Mit-bewerb bietet Brokerjet Weiterbil-dungen an und weist die Kunden auf die Risken hin: „Immer wieder lehnen wir auch jemanden ab.“

Auch beim dritten Anbieter mit Niederlassung in Wien steigt die Kundenzahl: Flatex kommt insge-samt auf 100.000. Im Schnitt fin-den sich an die 25.000 € auf den Konten der Kunden, von denen viele so um die 40 sind – aber auch über 80-Jährige seien dabei.

Margin Call kann kommen

Das Risiko beim „Traden“ ist aber beträchtlich. Selbst wenn man einen vertretbaren Stop-Loss ge-setzt hat, kann er – etwa bei einem Kurssprung über Nacht – u.U. nicht greifen. Kommt es zum berühmten „Margin Call“, muss der Trader Geld nachschießen. „Das ist in Ös-terreich aber ganz, ganz selten“, weiß Helm. Allerdings neigten jene Kunden zu erheblichen Verlusten, die ganz auf Stop-Loss-Marken verzichteten oder es nicht für nötig hielten, ein Buch zu lesen oder ein Seminar zu besuchen.

KURT SATTLEGGER

[email protected]

An die 30% gewinnen, die Kundenzahlen nehmen kontinuierlich zu.

Robert Helm von CMC Markets verzeichnet steten Zuwachs heimischer Trader.

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Wolfgang Siegl-Cachedenier, Brokerjet: „Lehnen immer wieder Trader ab“.

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Page 5: medianet financenet

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BANKING/INSURANCE:WATCH financenet – 39Freitag, 16. September 2011

Wiener Städtische Versicherung Pflegekosten für ältere Menschen werden sich laut einer Studie bis zum Jahr 2030 vervierfachen

Pflegekosten sind ein PulverfassWien. In Zukunft könnten die Pfle-ge von älteren Personen in Öster-reich und die damit verbundenen Pflegekosten für viele Österreicher ein Problem werden; darauf wiesen Experten der Wiener Städtische Versicherung bei einem Round Table zum Thema hin.

Derzeit gebe es in Österreich 440.000 Pflegegeldbezieher, das sind 5,2% der Bevölkerung. Der Pflegegeldaufwand beträgt nach dem letzten Vorsorgebericht des Sozialministeriums (BMASK, 2009) rund 2,2 Mrd. €. In den vergan-genen zehn Jahren ist aber der Aufwand um fast 43% gestiegen und dieser Trend soll sich laut Studie des Ministeriums auch in Zukunft sogar drastisch fortset-zen: Für 2030 prognostiziert das Österreichische Institut für Wirt-schaftsforschung in dieser Studie Pflegekosten (Mittelszenario) von rund 8,45 Mrd. € und somit eine unglaubliche Vervierfachung der heutigen Kosten. Gründe dafür seien die Altersstruktur der Bevöl-kerung: Sind heute 23% der Bevöl-kerung über 60, sollen es laut Sta-tistik Austria 2030 mehr als 30% sein. Ein weiterer Punkt, der in Zu-kunft die Kosten für die Pflege stei-gen lassen soll, sei die steigende Zahl der Singles und der Rückgang der familiären Pflege.

Problem sei unterschätzt

In der Bevölkerung sei das Be-wusstsein zum Thema Pflegevor-sorge grundsätzlich vorhanden, konkret mit dem Thema auseinan-dergesetzt habe sich jedoch noch nicht einmal jeder zweite Öster-reicher, erklärt Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städ-tischen Versicherung: „Die mo-mentane Anzahl von zu Pflegenden wird unterschätzt und viele sehen den Staat in der Pflicht, wenn die Pflegekosten die Pension über-schreiten“, so Lasshofer. Die Um-frage zeigt auch, dass ein großer Teil der Bevölkerung in einem

staatlichen Anreizsystem groß-en Nutzen sehen würde. Deshalb plädiert die Wiener Städtische dafür, das im Pensionsbereich gut funktionierende Anreizsystem der ‚geförderten Zukunftsvorsorge’ auch auf den Pflegebereich auszu-dehnen, so Lasshofer.

Innovative Zusatzleistung

Die Wiener Städtische setzt in der Innovation der Pflegeprodukte auf neue Parameter: Der neue Zu-satztarif „Pflege-Bonus“ sichert bei Leistungsfreiheit regelmäßige Rückzahlungen, sodass man auf jeden Fall von der Versicherung

profitiert: Ab dem 65. Geburtstag erhält der Kunde je nach gewählter Produktstufe alle fünf Jahre Geld zurück.

Ende 2010 waren in Österreich rund 60.000 Menschen privat pfle-geversichert. „Die Wiener Städ-tische hat 2004 die erste Pflege-versicherung vorgestellt und ist heute Marktführer. Das ist per se zwar erfreulich, aber noch kein Grund zum Jubeln. Mit dem Vor-schlag eines Anreizsystems und gut durchdachten Produktlösungen wollen wir zur Bewusstseinsstei-gerung für mehr private Vorsorge beitragen“, so Lasshofer abschlie-ßend. (ast)

Wiener Städtische plädiert für staatliche Anreize wie bei Pensionsvorsorge.

Lasshofer: „Zahl der Pflegenden wird von den meisten Menschen unterschätzt.“

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ÖWD Firmengründung

VersicherungWien. Die Unternehmensgruppe rund um den Österreichischen Wachdienst (ÖWD) erweitert ihr Dienstleistungsangebot um den Geschäftsbereich Versicherungen. Die Brüder und ÖWD-Eigentümer Clemens und Hans Georg Chwoy-ka sowie Albert Hollweger haben mit Thomas Berger-Wiegele das Unternehmen ÖWD Versicherungs-service GmbH gegründet. Neben Kunden sollen auch die eigenen rund 2.500 Mitarbeiter vom neuen Makler-Service profitieren. (red)

A. Hollweger, H. G. Chwoyka, Th. Berger-Wiegele, C. Chwoyka.

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40 – financenet BANKING/INSURANCE:WATCH Freitag, 16. September 2011

emotion banking Bankenberatungshaus prämiert zum 8. Mal innovativste Institute im deutschsprachigen Raum

victor awards: Zertifizierte „Banking-Exzellenz“Kundenvertrauen kehrt langsam zurück. Mitarbeiter sind weiterhin die größten Kritiker der Banken.

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Gesamtvorstand der Sparda Bank Hes-sen: gute Noten für „Kultur”, „Führung”.

Vst.Vors. Reiner Grimm, SPK Chemnitz, führend in der Kategorie „Innovation“.

Vorstand Herbert Blauensteiner, VB Tullnerfeld, überzeugt die Kunden.

Vorstand Hans Jürgen Kulartz, LB Ber-lin, bei Firmenkunden an erster Stelle.

Christian Frick, Raiffeisenbank Reutte, Sieger in „Strategie“, „Mitarbeiter“.

Klaus Saffenreuther, Vst.Vors. der Volks-bank eG Mosbach – „Bank des Jahres“.

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Rauscher: „Im Bereich ‚Kunde‘ wurden die Durchschnittsergebnisse verbessert.“

VICTOR

Jährlicher Wettbewerb Banken, die das

360°-Analysetool victor zur Steuerung

einsetzen, nehmen automatisch teil. Eine

7-köpfige, international besetzte Expertenjury

entscheidet über die Sieger.

Preisträger 2011 Bank des Jahres ist die

Volksbank eG Mosbach (D), einen victor er-

hielten in folgenden Kategorien: Innovation

– Sparkasse Chemnitz (D), Dynamik – Volks-

bank eG Mosbach (D), Strategie & Mitarbeiter

– Raiffeisenbank Reutte (A), Führung & Un-

ternehmenskultur – Sparda-Bank Hessen eG

(D), Kunde – Volksbank Tullnerfeld eG (A),

Firmenkunde – Landesbank Berlin AG (D).

easybank erhöht die Sparkonditionen

Wien. Die easybank erhöht per 1. Oktober den Zinssatz bei ih-rem Sparkonto „easy zinsmax“ von 1,65% auf 1,85% p.a. Das Konto easy zinsmax beinhaltet u.a. eine kostenlose Kontofüh-rung und das in Österreich bis dato einzigartige Service „On-line-Zinsertrag”; damit können Kunden täglich ihren anwach-senden Zinsertrag verfolgen, der ihnen am Ende des Jahres gutgeschrieben wird.

Die easybank serviciert der-zeit rund 350.000 Konten. (red)

Bank Austria bietet Renminbi-Konten

Wien. Die Bank Austria bie-tet Firmenkunden als erstes Institut in Österreich Fremd-währungskonten in der chine-sischen Währung Renminbi für den Zahlungsverkehr mit China an. Vorteile für Unternehmen, die mit China Geschäfte ma-chen, sind Kostenersparnisse und Risikominimierung, denn es fallen Kursrisiko und Kon-vertierungskosten weg. (red)

Valida begrüßt TU Wien als Neukunden

Wien. Die Valida Pension AG begrüßt mit der Technischen Universität Wien (TU) einen weiteren namhaften Neukun-den. Rund 2.000 Professoren sowie Mitarbeiter sollen in die betriebliche Vorsorge einge-bunden werden. WU Wien, die Universität Wien, die Medizi-nische Universität Wien sowie die Universität für Bodenkultur zählen bereits zu den Kunden der Valida Pension AG bzw. ihrer Tochtergesellschaft. (red)

Mercer erweitert Austro-Führungsteam

Wien. Das internationale Consul-tingunternehmen Mercer, Bera-ter bei betrieblicher Altersvor-sorge, erweitert die Geschäfts-führung in Österreich: Neben Josef Papousek, Country Head, und Michaela Plank, Prokuri-stin, wurde Gerald Moritz als zweiter Geschäftsführer geholt. Er leitete die letzten neun Jahre die österreichische Zweigstelle von Towers Watson und wird ab 1. Oktober für den Ausbau der Cross Business-Aktivitäten sowie für das Regional Market Development verantwortlich zeichnen. (red)

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Dieter Hengl, Vorstand Corporate & Investment Banking der Bank Austria.

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Gerald Moritz, neuer zweiter Ge-schäftsführer bei Mercer Österreich.

Wien. Vor fast genau 100 Jahren wurde die „Mona Lisa“ aus dem Louvre gestohlen – sie ist glück-licherweise wieder aufgetaucht. Aber auch heute ist Kunstdiebstahl einer der einträglichsten Krimina-litätsbereiche. Obwohl gerade in Krisenzeiten Kunst vermehrt als sichere Anlageform geschätzt wird, so fehle es in Sachen Versiche-rungsschutz vielfach an Gefahren- bewusstsein, so die Allianz Versi-

cherung: „Wenn ein Kunstliebhaber nur eine Haushaltsversicherung hat, ist er vermutlich unterversi-chert“, erklärt Xaver Wölfl, Leiter Market Management der Allianz.

Einerseits werde übersehen, dass eine übliche Haushaltsver-sicherung nicht den notwendigen individuellen Versicherungsschutz für Kunstwerke biete, und anderer-seits gehe es vor allem um die Ent-schädigung im Versicherungsfall

für einzelne Kunstgegenstände, die dem aktuellen Marktwert entspre-chen sollte, so Wölfl. Neben dem Versicherungskonzept zähle auch Beratung rund um Sicherheitsvor-kehrungen, Aufbewahrung, Konser-vierung und Transport von Kunst-werken zu den Serviceleistungen der Allianz. Kunstsachverständige entscheiden direkt vor Ort, ob und welche Kunstgegenstände versi-chert werden können. Diese werden vor Versicherungsabschluss inven-tarisiert, fotografiert und bewertet. Der Eintrag im „Art Loss Register“ erleichtert im Worst Case das Wie-derfinden gestohlener Objekte.

Individuell zugeschnitten

Die Allianz bietet eine indivi-duell zugeschnittene Lösung: Für Kunstsammler, die Werte von über 100.000 € besitzen, kann „Art Privat“ als Zusatz zu einer beste-henden Haushaltsversicherung abgeschlossen werden, für Kunst-sammlungen mit einem Wert von über 400.000 € wird die Kunstver-sicherung mit der Haushaltsversi-cherung kombiniert. (ast)Xaver Wölfl: „Normale Haushaltsversicherung bietet nicht den nötigen Schutz.“

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Kids Vorsorgeprodukt

Generali: Kinder unterversichertWien. Familien geben viel Geld für ihre Kinder aus, die Absicherung gravierender Risiken wie Unfall oder Krankheit werde jedoch oft vernachlässigt, meint Vertriebsvor-stand Harald Steirer von der Gene-rali Versicherung. „Mit dem neuen Vorsorgepaket ‚Kids Care‘ bieten wir Top-Sicherheiten zu einem attraktiven Preis“, so Steirer.

Dreifacher Schutz

„Kids Care” besteht aus Gesund-heitsvorsorge, Unfallschutz und finanzielle Vorsorge und kann für Kinder bis zum 15. Geburts-tag abgeschlossen werden. Die fi-nanzielle Vorsorge startet bei 15 € Monatsprämie. Der Unfallschutz beinhaltet neben Unfallkapital und Unfallrente u.a. auch finanzielle So-forthilfe nach Spitalsaufenthalt.

Bei der Gesundheitsvorsorge steht zur Auswahl: Sonderklasse nach Unfall mit Option auf Erwei-terung für Sonderklasse auch bei Krankheit, MedReise (Reisekran-kenversicherung) sowie Privatarzt & Alternative Vorsorge. (red)

Kriminalität Haushaltsversicherung allein nicht ausreichend bei Kunstdiebstahl

Allianz: Kunst richtig schützen

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Baden bei Wien. Am Donnerstag prä-mierte das österreichische Banken-beratungsunternehmen emotion banking zum mittlerweile achten Mal die Banken im deutschspra-chigen Raum, die sich besonders durch Innovation und die Bereit-schaft, tradierte Geschäftsmodel-le infrage zu stellen, auszeichnen. Die Preisverleihung erfolgte in dem gediegenen Ambiente des Stadt-theaters in Baden bei Wien.

emotion banking-Geschäftsfüh-rer Christian Rauscher: „Alle Ban-ken möchten wachsen, doch der Markt ist gesättigt. Bleiben zwei Optionen: besser sein oder anders sein.“ Erfahrungsgemäß entschei-den sich 99,5% der Institute für den direkten Wettstreit um den Kunden.

Beratung und Konditionen werden zur ‚Hauptwaffe‘. Für Retailbanken gilt: „Sie müssen mindestens um so vieles besser und emotionaler sein, wie sie teurer sind.“

Banking-Exzellenz, sprich, das Streben nach herausragendem Banking, sei eine Frage ertrag-reicher Zukunft, so Rauscher; Tatsache sei jedoch, dass sich die meisten Kreditinstitute in der Mitte bewegen. Das sollen die vic-tor-Ergebnisse zeigen: 1.726 von 2.500 erreichbaren Punkten sei der durchschnittliche Wert, den heuer die Mehrzahl der Banken erreiche, analysiert Rauscher – ein leichter Rückgang gegenüber 2011. In einem globalen und sektorüber-geifenden Benchmark wurden die

teilnehmenden Banken verglichen und einem Ranking unterzogen.

Zur „Bank des Jahres“ wurde die Volksbank eG Mosbach gekürt: „Mit ihrer klaren Strategie, der überzeugenden und konsequenten Vorwärtsorientierung sowie ge-lebter Führungskräfte- und Mit-arbeiterbegeisterung hat sie den höchsten Score insgesamt erzielt“, so Barbara Aigner, Geschäftsführe-rin von emotion banking. Die Spar-kasse Chemnitz überzeugte die Jury mit einer neuen Technologie im Internetvertrieb. Die Raiffeisen-bank Reutte „lebt eine klare stra-tegische Ausrichtung, die bei 100% der Mitarbeiter und Führungskräf-ten angekommen ist“. Der NPS ( die Nettoweiterempfehlungsquote)

liegt bei exzellenten +48 und bei Führungskräften beim Spitzen-wert +100. Der Sparda Bank Hes-sen ist das Kunststück gelungen, nach einer Fusion rasch eine kla-re gemeinsame Kultur zu finden. Ein ‚Wiederholungstäter‘ in der Kategorie „Kunde“ ist die Volks-bank Tullnerfeld eG (Liste der Sie-ger s. Textkasten).

Insgesamt blieb die Gesamtzu-friedenheit stabil, der NPS der Kun-den aber konnte sich im Jahresver-gleich verdoppeln (+26). Leichte Re-duktionen gab es bei der Führung und den Mitarbeitern. (red)

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IMMO-AGS

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 16. SEPTEMBER 2011 – 41

Wochentop CA Imm. -1,94%

Wochenflop Warimpex -15,61%

CA Immobilien Anlagen -1,94%

Immofinanz -4,93%

conwert -5,44%

Sparkassen Immobilien -6,41%

Atrium Europ. Real Estate -6,73%

Warimpex -15,61%

7. - 14. September 2011

IATX (Schluss 14.9.) 140,92 -4,51%

IMMO-FONDS

Monatstop Lupus alpha Jap. 3,81%

Monatsflop iShares FTSE Epra -8,82%

Top 5 Immofonds

Lupus alpha Japanese REITs 3,81%

iShares Stoxx Am600 R E Cap. 3,16%

Morgan Stanley US Prop. I EUR 2,55%

BNPP L1 R E Sec. Pacific I 2,55%

WIP Global R E Sec. A EUR 2,50%

Flop 5 Immofonds

iShares FTSE EPRA/Nareit UK -8,82%

iShares Stoxx EU 600 R E Cap. -8,65%

DWS Inv. RREEF As.P. RE Sec -8,22%

ComStage ETF Stoxx Eur 600 -8,08%

AI - European Reit Fund C EUR -737%

7. - 14. September 2011

CERX (Schluss 14.9.) 399,01 -13,64%

1-Monats-Performance (per 14.9.)

CA IMMOBILIEN AG

Allianz beteiligt sich am Shoppingcenter Skyline Plaza in Frankfurt Seite 42

JUSTIZREFORM ZIEHT SICH

Verfassungsrechtler Heinz Mayer plädiert für den Bundesstaatsanwalt Seite 44

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Eigenes Geschäftsfeld JP Immobilien-Geschäftsführer Martin Müller (re.) holt sich für den neuen Geschäftsbereich Gewerbeimmobilien den Profi Matthäus Jiszda ins Haus. Nun werden nicht nur Wohnprojekte entwickelt, sondern auch Büro- und Gewerbeimmobilienprojekte konzipiert und realisiert. Seite 42

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JPI expandiert bei Gewerbeimmobilien

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Wien. Ende 2012 laufen einige Bau-rechtsverträge aus, die zwischen der Stadt Wien und Siedlungs-genossenschaften in den 1930er-Jahren abgeschlossen worden waren. Mit dem Neuabschluss der Verträge kommt eine einheitliche Regelung; dabei werde der Bau-rechtszins „an die Gegenwart“ ange- passt, so Wohnbaustadtrat Micha-el Ludwig. Der neue, von der Lage unabhängige Tarif orientiert sich am niedrigsten Freigrundwert der Liegenschaften, der von Sachver-ständigen ermittelt wird. Für die Berechnung des Baurechtszinses werden 90% davon herangezogen, umgesetzt wird binnen 10 Jahren.

Stadt Wien Siedlungsgenossenschaften einheitlicher

Neuregelung der Baurechtsverträge

Stadtrat Ludwig: „Neuer Tarif: statt 0,9 Cent nun 70 Cent am m² je Monat“.

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42 – financenetreal:estate IMMO:COVER Freitag, 16. September 2011

Neuer Geschäftsbereich Gewerbeimmobilienprofi Matthäus Jiszda übernimmt die Leitung

JP Immobilien: Offensive bei GewerbeimmobilienWien. JP Immobilien startet die Ex-pansion im Bereich der Gewerbeim-mobilien: Um das Dienstleistungs-spektrum zu vergrößern, wurde da-für ein eigenes Geschäftsfeld unter der Leitung von Matthäus Jiszda gegründet. Er hat nach über vier-jährigem Auslandsaufenthalt und seiner Tätigkeit bei internationalen Gewerbeimmobilien-Dienstleistern zuletzt für das weltweit größte Mak-ler-Netzwerk Re/Max die Gewerbe-Unit in Österreich aufgebaut und geleitet. Ziel von JP ist, den Kunden „ab sofort Top-Beratung in allen Segmenten der Immobilienberatung und -verwertung anbieten zu kön-nen”, sagt Martin Müller, Geschäfts-führender Gesellschafter. Jiszda wird als Geschäftsführer und Partner beim neuen Geschäftsfeld mit einem erfahrenen Team von Immo-Exper-ten das JP-Team verstärken.

Damit stehen neben der Entwick-lung hochwertiger Wohnprojekte nunmehr auch die Konzeptionie-rung und Realisierung von Büro- und Gewerbeimmobilienprojekten in Wien auf dem Plan, heißt es. Müller: „Mit Matthäus Jiszda und seiner zusätzlichen großen Experti-se können wir nun ein volles Paket an Leistungen aus den Geschäfts-feldern Bauträger, Sanierung, Asset Management, Wohnimmobilienver-marktung und jetzt auch zusätzlich Gewerbeimmobilienvermarktung anbieten. Bei uns bekommen die Kunden alles aus einer Hand.“

Gewerbe: Experten gefragt

Jiszda sieht zahlreiche Mög-lichkeiten im Bereich der Ge-werbeimmobilien, allerdings drücken die Nachwirkungen der Finanzmarktkrise nach wie vor auf die Märkte. Daher gilt es zu differenzieren, sagt er: „Generell zieht die Immobiliennachfrage

an, Wien wird als sicherer Hafen gesehen.“

Der Preis sei (in der Rendite- Betrachtung) bei rund 5,23 Pro-zent für gute Lagen recht stabil. „Derzeit kommen verstärkt deut-sche Investoren und sehen sich um, was man am Einstieg von Deka beim Bürozentrum ‚Viertel Zwei‘ sieht.“ Dabei ortet Jiszda aber einen deutlichen Trend zu Top-Objekten. Generell sei der Büromarkt nach wie vor flau und vor allem durch die Nachfrage der Öffentlichen Hand stabil: „Sie hat rund die Hälfte der vermieteten Flächen im letzten Jahr übernom-men.“ Bei den Mietern, also Unter-nehmen, besteht ein starker Trend zu Standort-Optimierungen, die neu fertiggestellten Objekte liefern sich einen harten Wettbewerb.

Gewerbeimmo-Experte Jiszda

war vor Re/Max lange Jahre bei der Constantia-Gruppe tätig und über drei Jahre Geschäftsführer beim in-ternationalen Immobiliendienstleis-ter DTZ. Er hat an Transaktionen u.a. den Europe Tower der Erste Bank Hungary in Budapest (12.000 m ) vermietet und das 40.000 m

große „Marximum“ als erstes Ös-terreich-Entwicklungsprojekt des deutschen Baukonzerns Hochtief realisiert. Auch während der Kri-senjahre wickelte er prominente Transaktionen wie u.a. den Verkauf Mariahilfer Straße 54 von Deka an die Schöps AG ab. (gst)

Wiener Markt gilt als „sicherer Hafen“, so Jiszda: deutsche Investoren kommen, Staat mietet viel.

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Martin Müller, Geschäftsführender Gesellschafter JP Immobilien, mit neuem Partner und Gewerbeimmo-Chef Matthäus Jiszda.

Westbahn Blaguss

Mit Buslinien

Wien. Die private Bahngesell-schaft Westbahn, die ab De-zember bis zu 18 Mal täglich Wien mit Salzburg verbinden will, wird auch fünf Busver-bindungen zu ihren tragenden Haltestellen in Wien, Linz und Graz einrichten; ab 2012 soll eine sechste Verbindung da-zukommen, gab Westbahn-Hauptaktionär Hans-Peter Haselsteiner bekannt. Die Bus-strecken werden zweimal am Tag (Salzburg-München viermal) gefahren. Durchgeführt wird das von der Westbus, einem JV mit dem Busunternehmen Blaguss. Der Start der Westbahn könne pünktlich erfolgen, ist Vorstand Stefan Wehinger zuversichtlich.

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RAIL-Vorstand Wehinger, Paul und Thomas Blaguss, Blaguss Reisen.

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Makler-Schwergewicht Die JP Immobilien-makler GmbH wurde vor 14 Jahren gegründet und sieht sich als einen der Marktführer bei Qualitätsobjekten in Österreich. JP ist auf den Großraum Wien spezialisiert und sowohl Im-mobilienmakler wie auch Projektentwickler.

Hohe Preise für Luxus Dabei kommt JP Im-mobilien aktuell der Boom bei Vorsorgewoh-nungen zustatten: Das letzte Projekt sei inner-halb von 4 Wochen an den Kunden gebracht

worden. In einem anderen Geschäftsbereich, nämlich dem Luxussegment, werde man beim aktuellen Ausbau des Palais Principe erstmals in die Preisklasse von über 25.000 € pro m²

vorstoßen (für Dachausbau-Wohneinheiten), so JP Immobilien. Das Palais Principe liegt am Hohen Markt im 1. Wiener Gemeindebezirk und damit in der teuersten heimischen Immo-biliengegend; über 25.000 € seien aber bisher

auch hier noch nie erzielt worden – im Gegen-satz zu teuren europäischen Metropolen.

FACTS

Wien. Mit einem beispielhaften Ziegelhaus im nördlichen Nieder-österreich will eine Gruppe von „Massivhausbauern“ Häuslbauer davon überzeugen, dass es mög-lich ist, selbst unter schwierigen Bedingungen ein energetisch op-timiertes „leistbares“ Haus zu er-richten. Das Einfamilienhaus „e4 Ziegelhaus 2020“ hat den Anspruch, trotz moderater Errichtungskosten „im Mittelfeld“ drei bis vier Mal en-ergieeffizienter sein als vergleich-bare konventionelle Häuser. Es sei CO2-neutral und liefere mehr Ener-gie als es konsumiere.

„Wir haben den Standort ge-wählt, weil es uns wichtig war, zu beweisen, dass ein solches Haus nicht nur in Gegenden wie der Süd-steiermark oder dem Südburgen-land funktioniert“, sagte Wiener-berger-Manager Christian Wein-hapl. Zwettl gilt als ein Kältepol im Winter, die Sonneneinstrahlung dort ist vergleichsweise gering.

Das rund 277 m große Haus (be-heizbare Nutzfläche) soll mit einem Energiebedarf von nur 20.000 kWh p.a. auskommen (Raumwärme, Warmwasser, Strom). Basis ist dabei ein mit Steinwolle gefüllter

neuer Wienerberger-Ziegel, dessen Dämmwerte eine eigene Isolier-schicht unnötig machen. Wärme und Strom werden durch Solar-thermie und Fotovoltaik sowie durch einen mit Holz beheizten Kessel geliefert. Herzstück der An-lage ist ein knapp 10.000 l umfas-sender Warmwasserkessel. Finan-zieller Aufwand: ca. 1.700 € pro m . Errichtet wird das Haus von der Baufirma Schiller, überwacht wird das Projekt vom AIT. (lk/APA)

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Das „e4 Ziegelhaus 2020“ soll im Sommer 2012 bezugsfertig sein.

Wienerberger Modellziegelhaus am Kältepol Österreichs

Energieautark im WaldviertelFrankfurt/Wien. Die Allianz wird sich mit einem Anteil von 80% an dem Shoppingcenter Skyline Pla-za in Frankfurt am Main beteili-gen. Verkäufer sind die CA Immo Deutschland GmbH und die ECE, die beide jeweils 10% an der Immo-bilie halten werden. Die Immobilie wird nach ihrer Fertigstellung im Herbst 2013 eröffnet. Das Europa-viertel ist in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, zur Frankfur-ter Messe und zum Bankenviertel

Um ca. 360 Mio. €

„Die Investition der Allianz in das Skyline Plaza bildet einen wei-teren Höhepunkt unserer Investiti-onstätigkeit in Deutschland“, sagt Stefan Brendgen, CEO der Allianz Real Estate Germany. „Mit der ECE und CA Immo haben wir zwei aus-gezeichnete Partner an unserer Sei-te, für die Projektphase wie auch für den späteren Betrieb. Unserem Ziel, den Einzelhandelsanteil in unserem Portfolio auszubauen, sind wir einen deutlichen Schritt näher gekommen.“ Das Gesamt-investitionsvolumen liegt bei rund 360 Mio. €.

Bernhard H. Hansen, Vorsit-zender der Geschäftsführung von CA Immo Deutschland und CTO der CA Immobilien Anlagen AG: „Mit dem Skyline Plaza wird nach dem Tower 185 ein weiteres Leucht-turmprojekt im Europaviertel reali-siert.“ Es erfülle strenge Nachhal-tigkeitskriterien. Alexander Otto, CEO der ECE, sieht im frühen Ein-stieg der Allianz die Attraktivität des Konzepts am Frankfurter Top-Standort. (lk)

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Skyline Plaza erfüllt laut CA Immobilien strenge Nachhaltigkeitskriterien.

CA Immobilien Shoppingcenter Skyline Plaza

Allianz steigt zu 80 Prozent ein

Makler der Woche: H - F IMMOBILIEN

Die Firma H - F Immobilien-Projektentwicklungs-Consul-ting GmbH wurde 1994 mit Firmensitz in der Steiermark, Bruck an der Mur, gegrün-det. Im Jahr 2003 erfolgte die Eröffnung des Standorts in Wien. Durch den raschen Kundenzuwachs und die er-folgreiche Zusammenarbeit mit Großinvestoren erkannte das Unternehmen rechtzeitig den Trend zu lukrativen In-vestitionsmöglichkeiten im Osten Europas und eröffnete 2004 ein Netzwerk mit meh-reren Partnern in den CEE- Staaten.

Seit der Gründung des ur-sprünglich steirischen Un-ternehmens steht der Name H - F Immobilien-Projektent-wicklungs-Consulting GmbH für die Qualität der erbrach-ten Dienstleistungen.

„Unsere Aufgaben erledi-gen wir mit Enthusiasmus und Mut zur Verbesserung, worin wir die Hauptstärke unseres Unternehmens sehen. Mit unserem Know-how und Ihrem Vertrauen konzentrie-ren wir uns auf das, was wir am besten können: Die ra-sche und ordnungsgemäße Abwicklung von Immobilien-geschäften. Unsere Dienstleis-tungsgedanken lassen uns erfolgreich und zielorientiert Ihre Ansprüche erkennen und in entsprechende Kon-zepte umsetzen.

Faire Geschäfte mit un-seren Kunden, unseren Part-nern sowie mit unseren Mit-bewerbern sind uns wichtig.

Wir wollen Erfolg, aber nicht um jeden Preis!

Erst wenn Sie zufrieden sind, waren wir erfolgreich.”

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www.hf-immobilien.at

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1.2011 // Das Konzern-

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REAL:MARKETS financenetreal:estate – 43Freitag, 16. September 2011

Freifinanzierter Wohnbau Für das Unternehmen eine immer bedeutendere Geschäftsschiene – soll auf 40 bis 50 Prozent Anteil anwachsen

Buwog mit Bauvolumen-Rekord

Wien. Humor kennt keine Grenzen: „Ich glaube mit Fug und Recht sa-gen zu können, die Buwog ist die bekannteste Wohnbaugesellschaft des Landes. Aber wir leiden nicht unter dieser Situation. Im Gegen-teil: Wir verkaufen und vermieten besser denn je und unser Geschäft funktioniert auf allen Ebenen“, sagt ein gut gelaunter Daniel Riedl, Geschäftsführer der Buwog. Und die Daten scheinen ihm recht zu geben.

Rekord bei Bauvolumen

Unter dem Motto „glücklich wohnen“ konzipiere, realisiere und bewirtschafte die Buwog/ESG eine breite Palette an individuellen Wohnlösungen in ganz Österreich – aktuell an die 31.000 Bestands-objekte mit 2,41 Mio. m! Nutz- fläche.

Bereits jetzt habe das Bauvolu-men ein Rekordniveau erreicht. Knapp über 1.000 Wohnungen seien in Bau und der Start von Pro-jekten mit weiteren 1.500 Einheiten werde vorbereitet. Dieser Wachs-tumskurs soll in Zukunft noch verstärkt werden. „Wir werden in den kommenden fünf Jahren so viele Wohnungen fertigstellen wie noch nie zuvor in der 60jährigen Geschichte des Unternehmens“, er-klärt Riedl. Wobei sich die Schwer-punkte der Neubauaktivitäten deutlich verschieben sollen. Ins-besondere werde der Eigentums-anteil deutlich erhöht und die Zahl der neu zu errichtenden Mietwoh-

nungen tendenziell gesenkt. „Die Kombination unseres langfristigen Bestandsgeschäfts mit dem in ers-ter Linie auf Eigentumswohnungen fokussierten Entwicklungsgeschäft wird die Ertragskraft der Buwog weiter stärken.“

Freifinanzierter Wohnbau

Entfielen in den vergangenen Jahren noch rund 80% des Woh-nungsneubaus auf geförderte Wohnungen, so sollte der Anteil des freifinanzierten Segments in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 40 bis 50% steigen. „Die hohen Grundstückspreise in Wien und die

schrittweise Reduktion der Wohn-bauförderung werden insgesamt zu einem Schrumpfen des geförderten Sektors führen. Wir werden unsere Wachstumschancen im Bereich des freifinanzierten Wohnbaus forcie-ren“, sagt Riedl.

Gleichermaßen möchte man das Vorsorgewohnungsgeschäft stär-ker ausbauen. Bis dato habe man fünf Projekte mit 224 Wohnungen abgeschlossen, der Start weiterer Projekte mit zusammen 190 Woh-nungen sei aktuell in Vorbereitung. Und mit jährlich rund 150 bis 200 Vorsorgewohnungen will Riedl zur Nummer 1 im Vorsorgewohnungs-geschäft aufsteigen.

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Auch das 2009 gestartete Geschäftsfeld „Vorsorgewohnungen“ wird weiter ausgebaut werden.

Modell Lebenszyklus

Für HochbauWien. Die österreichische Gesell-schaft für Nachhaltige Immobilien-wirtschaft (ÖGNI), ATP Architekten und Ingenieure, M.O.O.CON, Hein-rich & Mortinger, Delta und Heid Schiefer Rechtsanwälte stellten vor Kurzem die „IG Lebenszyklus Hochbau“ vor: eine Initiative zur Entwicklung einer „lebenszyklus-orientierten Verfahrensweise bei Projekten im Hochbau“.

Der österreichische Aktions-plan zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung (NAP) verlangt den „Lebenszykluskosten-Ansatz“ seit 2010. Das Ziel der IG ist, Reibungs-verluste bei Projekten im Hochbau zu minimieren, die Qualität zu garantieren wie auch langfristige Kostensicherheit zu bieten. Da-für wurde ein Abwicklungsmodell entwickelt. (fh)

Riedl: „Werden Chancen im Bereich freifinanzierter Wohnbau forcieren“.

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Alpine Straßenbauprojekt

SpatenstichSalzburg/Wien. Die Alpine Bau GmbH hat vor Kurzem mit der bul-garischen Straßenbaubehörde API einen Vertrag unterzeichnet. Das Auftragsvolumen für die Sanierung einer 109 km langen Bundesstraße in Südwest-Bulgarien beträgt rund 20 Mio. €, heißt es seitens Alpine. „Mit diesem Auftrag beweisen wir unsere Kompetenz im Verkehrs- wegebau und bauen unsere Prä-senz am Markt weiter aus“, sagt Roman Esterbauer von Alpine Bau. (fh)

Verstärkung des Belags und neue Stra-ßenentwässerung sind Teil des Projekts.

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44 – financenetreal:estate IMMO:MARKETS/LAW&ORDER Freitag, 16. September 2011

DLA Piper mit neuem Senior Associate

Wien. Die internationale An-waltskanzlei DLA Piper Weiss-Tessbach hat mit Rechtsan-wältin Maria Griesmayr einen neuen Senior Associate im Team. Die 30-Jährige ist Spezi-alistin für Versicherungsrecht und Prozessführung. Griesmayr wechselt von Wolf Theiss in die Litigation & Regulatory Gruppe von DLA Piper Weiss-Tessbach. In den letzen Jahren hat sie Versicherungen, Banken und Industrieunternehmen insbesondere in Bereichen des Versicherungs- und Schaden-ersatzrechts beraten und vor Gericht vertreten.

„Mit Fau Griesmayr gewin-nen wir eine erfahrene Expertin im Versicherungsrecht und können unser diesbezügliches Angebot weiter ausbauen“, so Claudine Vartian, Managing Partnerin von DLA Piper Weiss-Tessbach. (red)

Höchstgericht kippt Netzverlustentgelte

Wien. Der Verfassungsgerichts-hof (VfGH) hat entschieden, dass die 2009 via Verordnung eingeführten Netzverlustentgel-te verfassungswidrig sind. In Folge seien nun Schadenersatz-forderungen in Höhe von rund 40 Mio. € jährlich für die Zeit der Geltungsdauer möglich.

„Diese Summe müssen die Netzgesellschaften jetzt den Er-zeugern voraussichtlich refun-dieren”, teilte die Lobbying- organisation „Oesterreichs Energie“ mit. (APA)

VKI: „Ja“-SMS reicht zum Bezahlen nicht aus

Wien. Der Verein für Konsu-menteninformation (VKI) hat eine Verbandsklage gegen Klauseln in den AGB der Fir-ma Paybox in erster Instanz gewonnen. Demzufolge ist ein einfaches „Ja”-SMS nicht aus-reichend, um einen Zahlungs-vorgang zu autorisieren. Das Zahlungsdienstegesetz (ZaDiG) verlangt zur sicheren Abwick-lung von Zahlungen von einem Zahlungsdienstleister, dass personalisierte Sicherheits-merkmale (etwa ein PIN-Code) zur Verfügung gestellt werden. Demnach genügt ein SMS mit dem schlichten Inhalt „Ja“ nicht, da jede beliebigen Person im Besitz des Mobiltelefons es versenden könnte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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Maria Griesmayr: auf streitiges Versicherungsrecht spezialisiert.

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Der Verfassungsgerichtshof hat eine umstrittene Netzgebühr gekippt.

Hat die Justizreform ausgereicht? Der Wiener Verfassungsrechtler und Juridicum-Dekan Heinz Mayer will mehr

„Bundesstaatsanwalt her!“

Wien. Für Univ.Prof. Heinz Mayer, österreichischer Verfassungs- und Verwaltungsjurist und Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakul-tät der Universität Wien, gehen die bisherigen Schritte der Justiz- reform nicht weit genug: Mayer fordert nach den zahlreichen Skan-dalen der jüngeren Vergangenheit, (Stichworte sind etwa Buwog oder Eurofighter) vehement die Ernen-nung eines Bundesstaatsanwalts als oberste Instanz für alle öster-reichischen Staatsanwälte; das bis-herige System, bei dem die Staats-anwaltschaften dem Justizminister weisungsgebunden sind, müsse ad acta gelegt werden, so Mayer bei einer Publikumsveranstaltung von Ecker & Partner.

Mayer betonte, dass es für das Vertrauen der Bevölkerung in die Justiz nicht nur entscheidend sei, was passiert, sondern auch wie

die Justiz repräsentiert wird und wer an ihrer Spitze steht. „Wieso kann der Staatsanwaltschaft nicht jemand vorstehen, der außerhalb der Politik steht?“

Ein solcher Bundesstaatsan-walt könnte ähnlich dem Rech-nungshof-Präsidenten vom Parla-ment gewählt werden oder nach einem Dreiervorschlag durch die Höchstrichter vom Bundespräsi-denten bestellt werden. „So lange die Politik der Justiz vorsteht, wird man der Strafjustiz auch weiterhin politische Gängelung vorwerfen.“

Neben der allgegenwärtigen Res-sourcen- und Personalknappheit habe die Justiz in Österreich laut Mayer vor allem ein Hauptpro-blem. Entscheidend sei der Stellen-wert, den die Politik der Justiz bei-messe. „Staatsanwälte sind nicht bessere oder schlechtere Menschen als alle anderen“, so Mayer. „Das Problem ist, dass sie einem Politi-ker untergeordnet sind.“

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Umstrittene Wirtschaftscausen: Österreich braucht vor allem „unabhängige Staatsanwälte“.

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Uni-Dekan Heinz Mayer: Bundesstaatsanwalt statt Weisungen vom Justizminister.

Russische Sberbank kauft Volksbank International Schönherr, Freshfields, Dorda, Bredin Prat u.a. berieten

Die Berater beim Volksbanken-Deal mit VBIWien/Moskau. Die Volksbanken-AG (ÖVAG) verkauft ihre Tochter Volksbank International (VBI) an die russische Sberbank. Dabei kamen eine Reihe von großen Na-men als Berater zum Zug. So wur-de die Sberbank von Freshfields Bruckhaus Deringer beraten; Wirt-schaftsprüfer Deloitte übernahm die „financial and tax due dili-gence“ für die Russen.

Ähnliche Dienste leistete die KPMG für die ÖVAG. Der rechtliche Part aufseiten der ÖVAG wurde von der Kanzlei Schönherr über-nommen, die auch die deutsche DZ Bank und WGZ Bank (an VBI betei-ligt) beriet. Bredin Prat und Dorda Brugger Jordis waren legal coun-sels für für die ebenfalls an der VBI beteiligte französische BPCE.

Société Générale und J.P. Mor-gan waren financial advisors der Sberbank; Troika Dialog beriet laut Aussendung ebenfalls bei der Transaktion. Citigroup lieferte eine „fairness opinion“ für das Executi-ve Board der Sberbank.

100%-Übernahme

Im Rahmen der Transaktion übernimmt die Sberbank 100% der VBI und bezahlt dafür „1.0x VBI book value (excluding VB Ro-mania)“, also den Buchwert – mit Ausnahme der Tochter VB Roma-nia, die nicht verkauft wird. Der endgültige Kaufpreis wird sich zwischen 585 Mio. und 645 Mio. € bewegen, je nach der Geschäfts-entwicklung der VBI.

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Die russische Sberbank bezahlt bis zu 645 Mio. € für die Volksbanken-Tochter VBI.

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Gastkommentar Einst war Top-Sekretärin der „gute Geist“, heute ist „Corporate Facility Management“ sein Inbegriff

Der „Gute Geist“ ist heute Profi-Business

DI Peter Panis ist Leiter New Business Development der First facility GmbH.

Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Früher gab es sie noch, die Sekretärin – eine wertvolle, allumfassende Hilfe im Betrieb, die für alles zuständig war, was niemand wirklich erledigen wollte, der sogenannte gute Geist. Im Wandel der Zeit mutierte diese Position aus unerklärlichen Gründen zum „Office Assistant“. Es war vollbracht: Man schaffte eine Bezeichnung, die „genderkonform“ und somit politisch korrekt erschien – und endlich auch eine Stellenbeschreibung. Doch es kam anders als man dachte. Glücklich mit dem neuen Begriff, näherte sich scheinbar das nächste Unheil – „Headcount“. Sprach man früher von „Zahl der Mitarbeiter“, reduzieren wir den Mitarbeiter nun auf „Head“ – die Gliedmaßen verschwanden in der Unschärfe der Betrachtungsweise.

In Zeiten der Umsatzeinbrüche und schwindenden Märkte war der Sparstift anzusetzen – eine Sekretärin, ein Chauffeur, eine Stockwerksdame (ja, auch die gab es einmal), die Unwörter eines jeden börsennotierten Unternehmens, Luxus, den man sich offiziell nicht mehr leisten darf. E-Mails sind selbst zu beantworten, von A nach B hat man selbst zu fahren, im Zeitalter des Handy wird man schon lange nicht mehr verbunden.

Da war die Lösung rasch geboren: „Corporate Facility Management“ – ein Schlagwort, noch dazu in Englisch. Per-fekt. Der „gute Geist“ des Unternehmens wurde neu geboren – kostenoptimiert, versteht sich. Professionelle Leistung ist nun gefragt und das in allen Bereichen, die nicht zum sogenannten Core-Business eines Unternehmens gehö-ren. Der Bogen spannt sich vom Fuhrparkmanagement über Rezeptionsdienste und Catering bis hin zur Lieferung und zum Betreiben von Druckzentren.

Das klassische Verhältnis von Auftraggeber und Auftragnehmer schwindet zunehmend. Es entsteht ein wirk-liches Miteinander – eine Art von Partnerschaft. Die externen Dienstleister sitzen vor Ort, bereichern die eigene/fremde Unternehmenskultur – sie werden zu Kollegen, kennen die internen Abläufe und werden ein Teil davon. Der „gute Geist“, der unterstützt – heute ein professionelles Business. Ein Service, das zunehmend in Anspruch

genommen wird. Gut ausgebildete Mitarbeiter, die im Zuge ihrer Tätigkeit weiterentwickelt und spezialisiert werden. Die Fuhrparkverwaltung, die bis dato meist im zentralen Einkauf abgehandelt wurde, wird zu einem opti-

mierten Fuhrparkmanagement. Reduzierte Kosten, schnelle Reaktionszeiten und erhöhte Verfügbarkeit, das sind die Messlatten, die an ein zeitgemäßes Fuhrparkmanagement gestellt werden. Firmenübergreifende Dienstleistungen,

Bündelungen von Einkaufsvolumina, innovative Konzepte, Auslastungssteigerungen und flexible Anpassung von Service Level sind die Herausforderungen für die neuen „internen Dienstleister“.

Jeder Veränderungsprozess birgt die Möglichkeit, bestehende Strukturen neu zu formen, um den erweiterten Kundenanforderungen künftig besser gerecht zu werden. Professionelles „Corporate Facility Management“ ist heute der Inbegriff des „guten Geistes“.

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LAW&ORDER financenetreal:estate – 45Freitag, 16. September 2011

Großbritannien und USA UK-Banken benötigen mindestens 10 Prozent Kernkapital, wenn es nach Finanzminister Osborne geht

Engere Fesseln für die BankenLondon/Waschington. Britischen Ban-ken sollen so enge Fesseln angelegt werden wie in kaum einem ande-ren Land. Finanzminister George Osborne stellte sich hinter die Emp-fehlungen einer von der Regierung beauftragten Expertenkommission. Sie schlägt in ihrem Abschlussbe-richt einen „Schutzschild“ um die Spareinlagen vor, um das Privat-kundengeschäft vom riskanteren Investmentbanking abzuschirmen. Zudem sollen die Institute mehr Kapital vorhalten als Banken in den meisten anderen Ländern.

Nach Schätzungen der Exper-ten um den früheren Notenbanker John Vickers wird das die Branche im Jahr vor Steuern vier bis sieben Mrd. £ (4,62 bis 8,08 Mrd. €) kosten. Mit der Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds hatten zwei der vier britischen Großbanken in der Krise vom Staat gerettet werden müssen. Die Institute sollen ihr inländisches Privatkundengeschäft ab 2019 mit

mindestens 10% hartem Kernka-pital – Grundkapital und Gewinn-rücklagen – unterlegen. Insgesamt sollen sie 17 bis 20% Eigenkapital vorhalten, mit dem Verluste auf-gefangen werden können. So weit geht bisher nur die Schweiz. Welt-weit geben die Aufseher künftig 7% hartes Kernkapital vor, für system-relevante Banken sollen es bis zu 9,5% werden.

USA: Notfallpläne gefordert

Auch für die größten der US-Banken gelten neue Auflagen: Sie müssen den Aufsichtsbehörden darlegen, wie sie im Fall eines

drohenden Bankrotts vorgehen und ihre Aktiva zu Geld machen wollen. Die staatliche Einlagen-versicherung FDIC setzte eine Re-gelung in Kraft, die vom Kongress im Rahmen der Finanzmarktre-formen beschlossen worden war. Damit soll verhindert werden, dass der Staat eine Problem- bank retten muss.

Betroffen von der Regelung sind Banken mit Vermögenswerten von mehr als 50 Mrd. USD (36,6 Mrd. €). Sie müssen u.a. der FDIC und der Notenbank Pläne vorlegen, in denen sie ihre Geschäftsabläufe sowie ihre Rücklagen und andere Kerndaten offenbaren. (lk/ag)

Neue Regeln für Einlagensicherung in den USA in Kraft getreten.

Gutachten Nicht gedeckt

Franken-AffäreLinz. Ein Gutachten bringt neue Pers- pektiven in die Franken-Affäre der Stadt Linz. Die vom Verfassungs-dienst des Landes im Auftrag der Landesregierung erstellte Exper-tise sagt, dass Frankenkredit und Swap – bisher verlustreich für die Stadt – von der Gemeindeaufsicht hätten genehmigt werden müssen, die Transaktion sei daher rechtlich nicht gedeckt. In der Affäre geht es um einen Swap-Vertrag von 2007. Die Stadt hat zur Absicherung einer auslaufenden Kreditlinie über 195 Mio. CHF (damaliger Kurs: 152 Mio. €) mit der Bawag eine Art Kurs-Zins-Wette abgeschlossen. Durch den Kursanstieg des Franken ist der Wert des Swaps 4175 inzwi-schen auf mehrere hundert Mio. € gewachsen, die zusätzlich zur Kre-ditschuld zu zahlen wären.

Für die großen Banken wie BoA und Citigroup gilt die Regelung schon ab Juli 2012.

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eBay Streit mit Craigslist

ErmittlungenSan Francisco. Der jahrelange Rechts- streit zwischen dem Internet-Auk-tionator eBay und dem Annoncen-vermittler Craigslist hat jetzt die Staatsanwälte auf den Plan geru-fen. Die Ermittler gehen der Frage nach, ob eBay-Mitarbeiter vertrau-liche Informationen von Craigslist missbräuchlich verwendet haben. Craigslist wirft dem Internet- Giganten vor, dafür einen Sitz im Aufsichtsrat missbraucht zu ha-ben. Der Streit beschäftigt seit Jahren die Zivilgerichte.

eBay hält einen Anteil von fast 29% am Kleinanzeigen-Provider Craigslist.

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46 – financenetreal:estate PEOPLE&DATES Freitag, 16. September 2011

Engagement Bauunternehmer Hans-Peter Haselsteiner wird interimistischer Vorstandsvorsitzender des jesuitischen Concordia-Hilfswerks

Nebenberuf: Concordia-VorstandWien. Pater Georg Sporschill, Grün-der des Hilfswerks „Concordia“, hat seine bisherige Funktion als Vor-standsvorsitzender des Hilfswerks zurückgelegt, um sich künftig neu-en Aufgaben widmen zu können. An seiner Stelle übernimmt der Bauun-ternehmer Hans Peter Haselsteiner interimistisch, wie er sagt, das heißt für die kommenden drei bis fünf Jahre, den Vorsitz. Sporschill, der kürzlich seinen 65. Geburtstag gefeiert hat, zieht sich aus dem operativen Bereich zurück, werde dem Hilfswerk aber weiterhin ver-bunden bleiben.

Auch Concordia-Mitgründerin Ruth Zenkert zieht sich zurück;

mit Sporschill, der sich wieder ver-stärkt seiner Berufung als Priester, Ordensmann und Sozialarbeiter widmen „und etwas Neues begin-nen“ will, wird sie Hilfsprojekte z.B. für die Roma in Rumänien oder für Bedürftige in Transnistrien auf die Beine stellen. Gleichzeitig über-nimmt Sporschill die Funktion des Ombudsmanns für die gesamte, rund 75.000 Personen umfassende Belegschaft der Strabag SE.

Haselsteiner gilt als langjähriger Förderer und ehemaliger Concor-dia-Beiratsvorsitzender. „Con-cordia soll ein jesuitisches Werk bleiben und als solches erkenn-bar auch von außen identifizier-

bar sein“, so Haselsteiner, der die Wohlhabenden dazu mahnt, auf eine Balance in der Gesellschaft zu achten, denn auch sie trügen Schäden davon, wenn diese gestört sei. „Wenn es denn nicht aus einer inneren Haltung und Ethik ge-schieht, so ist es darüber hinaus ein Gebot der Stunde.“

Am Rande der Pressekonferenz machte sich Haselsteiner gegenüber financenet für einen Governance Code für die Politik stark, wenn-gleich „kein Kodex verhindern kann, dass sich Menschen bereichern oder sonstwie ehrenrührig verhalten“; ein Kodex könne nicht eine fehlende Ethik herbeizwingen.

Das von dem Vorarlberger Jesu- itenpater Sporschill vor rund 20 Jahren gegründete Hilfswerk be-treibt in Rumänien, Moldawien und Bulgarien u.a. Sozialzentren für Straßenkinder, Wohngemein-schaften, Familiengruppen und be-rufsausbildende Werkstätten. (lk)

Biz Zwei 18.500 m²

Deka als KäuferWien. Die EHL Investment Consul-ting GmbH, eine Tochter von EHL Immobilien, hat beim Verkauf des Büroobjekts Biz Zwei den Käufer, die deutsche Immobiliengruppe Deka, beraten. Der Deal ist einer der größten in Österreich im lau-fenden Jahr. Die Immobilie wur-de von der IC Projektentwicklung GmbH entwickelt, umfasst eine Gesamtnutzfläche von 18.500 m2, davon 17.000 m2 Bürofläche.

Über den Kaufpreis wurde Still-schweigen vereinbart. Unter den Mietern befindet sich eine Reihe renommierter internationaler Un-ternehmen, u.a. Johnson & John-son und Xerox Austria. Das Objekt profitiert u.a. von der Verkehrs-anbindung (U2 und die nahegele-gene Autobahnauffahrt) sowie vom hohen Freizeitwert der Umgebung.

Lauda Markenbotschafter

Aabar investiertAbu Dhabi. Die Investmentgesell-schaft Aabar Investments PJS aus Abu Dhabi hat den dreifachen For-mel 1-Weltmeister Niki Lauda als Markenbotschafter gewonnen. Die Partnerschaft begann bereits mit dem „Großen Preis von Italien“ in Monza am 9. November. Aabar baut so das Engagement in der Formel 1 weiter aus. Bereits seit 2009 ist Aabar Großaktionär von Mercedes Grand Prix Limited, dem Formel 1 Team der Daimler AG. Zudem hält Aabar 9% an der Daimler AG. (lk)

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Strabag-Boss: „Unabdingbar, die Gesellschaft in eine Balance zu bringen“.

Haselsteiner: „Man muss sich die Zeit nehmen, für das, was einem wichtig ist.“

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Niki Lauda war drei Mal Weltmeister der Formel 1 – 1975, 1977 und 1984.

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