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Magazin für Diabetes und Lebensqualität · Arnheim für Kinder mit Typ-1-Diabetes traten unsere...

Date post: 15-Oct-2019
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AKTIV LEBEN Mit dem Segelboot um die Welt – trotz und mit Diabetes DIABETES UND RECHT Neue Hoffnung: CGM-Systeme bald Regelleistung der Krankenkassen? INTERVIEW Nachts das Fernlicht einschalten! CGM-Erfahrungen aus der Schweiz Magazin für Diabetes und Lebensqualität Ausgabe 28 | 11/2014 Bolus
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Page 1: Magazin für Diabetes und Lebensqualität · Arnheim für Kinder mit Typ-1-Diabetes traten unsere Jungs und Mädchen gegen elf weitere Nationen an. Wie sie abgeschnitten haben, erfahren

AKTIV LEBEN Mit dem Segelboot um die Welt – trotz und mit Diabetes

DIABETES UND RECHTNeue Hoffnung: CGM-Systeme bald Regelleistung der Krankenkassen?

INTERVIEWNachts das Fernlicht einschalten! CGM-Erfahrungen aus der Schweiz

Magazin für Diabetes und Lebensqualität

Ausgabe 28 | 11/2014

Bolus

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02 EDITORIAL

03 INHALT

04 AKTIV LEBEN 04 Mit dem Segelboot um die Welt –

trotz und mit Diabetes

18 Interview: Eine Pumpe, die selbst

Entscheidungen trifft

08 NEWS 08 Neue Hoffnung: CGM-Systeme bald

Regelleistung der Krankenkassen?

Reaktionen zum Vorbericht.

09 Interview: Nachts das Fernlicht einschal-

ten! CGM-Erfahrungen aus der Schweiz

11 FAMILIE & CO. 11 Rezept: Apfel-Spekulatius-Creme

12 Am Mullewup-Spielplatz „Fit für die

Schule“ werden

14 Junior Cup 2014

16 Lenny Comic

17 BAYER 17 Hier funkt`s – Auslesen von

Pumpendaten mit Contour®Next Link

19 EVENTS UND INFOS

Editorial Inhalt

IMPRESSUMHERAUSGEBER: Medtronic GmbH, Geschäftsbereich Diabetes, Earl-Bakken-Platz 1, 40670 Meerbusch

REDAKTION: Sarah Weyers

REDAKTION, KOORDINATION UND HERSTELLUNG: Monika Walter, Stefanie Köster und Haiko Müller

REDAKTIONSANSCHRIFT: Bolus – Magazin für Diabetes und Lebens-qualität, c/o Medtronic GmbH, Geschäftsbereich Diabetes, Earl-Bakken-Platz 1, 40670 Meerbusch, E-Mail: bolusredaktion@ medtronic.com, www.medtronic-diabetes.de

Das Magazin erscheint in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Bitte beachten Sie, dass einige Gegebenheiten und beschriebene Vorgehensweisen länderspezifisch sind. Kontaktieren Sie bei Fragen bitte Ihre zuständige Medtronic-Niederlassung.

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Der Inhalt und alle Informationen dieses Magazins sind nur für informative Zwecke bestimmt. Die Informati-onen können nicht den professionellen Rat Ihres Arztes ersetzen. Bitte kontaktieren Sie Ihren Arzt bei Fragen oder Bedenken zu Ihrer Gesundheit. Medtronic übernimmt keine Haftung für jeglichen Scha-den oder Verlust, der direkt oder indirekt durch die Informationen in diesem Magazin entstehen könnte.

Bitte beachten Sie, dass die Erfahrungen spezifisch mit den einzelnen Patienten entstanden sind. Die Erfahrungen und Erkenntnisse sind durch verschiedene Faktoren beeinflusst und können von Patient zu Patient variabel sein.

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die kalte Jahreszeit ist da! Dies ist genau die richtige Zeit, um es sich mal wieder auf dem Sofa gemütlich zu machen und zu lesen. Vielleicht gefällt es Ihnen dabei, Almut Laing auf ihrem Schiff um die Welt zu begleiten oder zu erfahren wie Kinder auf dem Mullewup-Spielplatz fit für die Schule gemacht werden. Das Jahr 2014 steht im Zeichen des Fuß-balls. Nicht nur unsere DFB-Elf hat uns dieses Jahr mit dem vierten Weltmeistertitel begeistert, auch die Kindernationalmannschaft hat beim Junior Cup mehr als überzeugt. Bei der Weltmeisterschaft in Arnheim für Kinder mit Typ-1-Diabetes traten unsere Jungs und Mädchen gegen elf weitere Nationen an. Wie sie abgeschnitten haben, erfahren Sie im Artikel „Junior Cup 2014“. Auch unsere Nachbarn aus Öster-reich und Schweiz waren beim Kampf um den dies-jährigen Pokal dabei und schildern ihre Eindrücke zum Event.

Dass die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) eine sinnvolle Therapieform ist, gerade in Verbindung mit

einer Insulinpumpe, ist seit langen bekannt und auch belegt. Jetzt gibt es endlich auch ein positives Signal seitens des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das den Vorbericht zur Nutzenbewertung von CGM veröffentlicht hat. Könnte also eine Erstattung für CGM in Deutsch-land bald möglich sein? In der Schweiz gibt es seit geraumer Zeit bei bestimmten Indikationen eine generelle Erstattung für CGM, und Dr. Udo Meinhardt aus Zürich berichtet von seinen Erfahrungen.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Dr. Sylvia Rossi SalmagneBusiness Director Diabetes

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

02 EDITORIAL INHALT 03

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ALMUT LAING AUF GROSSER FAHRT MIT DEM SEGELKATAMARAN FAT CAT

04 AKTIV LEBEN AKTIV LEBEN 05

Mit dem Segelboot um die Welt – trotz und mit Diabetes

Die Psychotherapeutin Almut Laing, die seit 40 Jahren mit Diabetes lebt, erfüllte sich einen lang gehegten Traum: einmal um die ganze Welt segeln. Im Dezem-

ber 2013 begann das Abenteuer – mit im Gepäck ihr Mann, ganz viel Zeit, Insulinpumpen, ein CGM-System, Blutzucker-Messgerät, ganz viele Gummi-bärchen, reichlich Insulin und jede Menge Zubehör sowie ein Satellitentelefon.

Bevor es richtig losging, waren viele Vorbereitungen zu treffen. Zunächst galt es, ein geeignetes, hoch-seetaugliches Schiff zu finden, es angemessen aus-zurüsten und den vierhändigen Umgang damit im Mittelmeer zu üben. Die geplante Weltumseglung hatte natürlich auch berufliche Konsequenzen: „Das bedeutete für mich, meine psychotherapeutische Praxis vorerst zu schließen“, erklärt Almut Laing.

Außerdem musste sie sich medizinisch möglichst um-fassend ausstatten, um für alle eventuellen Notfälle

gerüstet zu sein. „In einem Kurs für medizinische Not-fallversorgung lernten wir sogar, wie man im Falle einer Platzwunde eine chirurgische Naht macht“, so Laing und ergänzt: „Wir mussten auch eine ziemlich lange Liste von Impfungen absolvieren und eine noch län-gere Liste von Medikamenten besorgen um auf alles vorbereitet zu sein. Und schließlich – mit am Wichtigs-ten – musste all das in ausreichender Menge beschafft werden, was mein diabetischer Alltag erfordert.“

UNTERSTÜTZUNG DURCH ARZT UND APOTHEKE

„Mein Diabetologe war zunächst überrascht von mei-nen Plänen. Aber er weiß, dass ich gut und diszipliniert mit meiner Erkrankung umgehe. Er bot deshalb seine volle Unterstützung für das Vorhaben an“, zeigt sich Laing immer noch gerührt. Auch die Apotheke erklär-te sich sofort bereit, im Falle eines Falles egal was, egal wohin zu schicken. Eine große Beruhigung war auch die Möglichkeit, im Fall der Fälle zu jeder Tages- und

Nachtzeit bei der Hotline von Medtronic anrufen zu können – per Satellitentelefon, denn Handyempfang auf hoher See gibt es nicht.

MIT CGM BERUHIGT IN DIE NACHTWACHEN

Nach einer fast vierjährigen Vorbereitung war es am 17. Dezember 2013 endlich so weit: Der Segelkatama-ran Lagoon 470, genannt Fat Cat, hisste vor Teneriffa die Segel und nahm Kurs auf Barbados. Dort trafen

die Laings 19 Tage später wohlbehalten ein: „Zu zweit binnen beinahe drei Wochen den Ozean zu überque-ren, heißt jede Nacht fünf Stunden Wache schieben, während der Partner schläft. Spätestens in dieser Zeit habe ich mein CGM-System lieben gelernt.“

Auch wenn sich ihr Blutzucker im Großen und Ganzen einigermaßen vernünftig benahm, wusste Laing na-türlich nie wirklich verlässlich im Voraus was passiert, besonders wenn es um Verschiebungen im Schlaf- und Wachrhythmus ging. „Da kann es sehr leicht passieren, dass ich das Auftauchen von Signalen wie Müdigkeit und Unkonzentriertheit falsch deute und

meine, das sei so, weil ich nachts einfach müde bin“, so Laing und fährt fort: „Da während der Wachen nur eine einzige Person die volle Verantwortung für Schiff und Besatzung trägt, ist es schon sehr beruhigend, wenn man sicher sein kann, rechtzeitig gewarnt zu werden, bevor etwas aus dem Ruder läuft. So kann man sich voll und ganz aufs Wacheschieben konzen-trieren.“ Den Glukosesensor empfand die Weltrei-sende abgesehen von der besonderen Anforderung einer längeren Ozeanpassage auch sonst als sehr hilfreich: „Starke Hitze, Sonneneinstrahlung und viel

Bewegung in Verbindung mit Zeitverschiebung ma-chen den Blutzucker nicht gerade stabiler. Aus den CGM-Werten konnte ich notwendige Veränderungen in den Insulindosierungen ableiten und somit gut auf die Gegebenheiten eingehen.“

PUMPENSIGNAL AUS- SCHALTEN, ABER WIE?

Mitten auf dem Atlantik zeigte sich, dass Laing ihre neue Veo-Pumpe doch nicht so gut kannte wie sie dachte. Es gelang ihr partout nicht, das Tonsignal bei jedem Alarm abzustellen und in eine Vibration zu ver-

Grundsätzlich besteht besonders bei kleinen Inselstaaten die Gefahr, dass Zollbeamte oder Wasser-schutzpolizisten an Bord kommen und aus Unwissenheit die medizinischen Vorräte beschlagnahmen. Listen in englischer Sprache von allen mitzunehmenden Medikamenten und Materialien, die vom Arzt unterschrieben und gestempelt sind, können hier hilfreich sein. „Je kleiner der Staat, desto wichtiger der Stempel!“, so Laing.

Bescheinigungen für den Zoll

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06 AKTIV LEBEN AKTIV LEBEN 07

gedankliche Sorgfalt, Vorwegnahme unerwünschter Zwischenfälle sowie das Management des Alltags mit Bewegung, Hitze und Sonne sind dabei nur eini-ge Themen. Diese Unternehmung sei auf jeden Fall schwieriger als ein durchschnittlicher deutscher Ar-beitsalltag. „Dies ist der Preis, den ich dafür zu bezah-len habe, dass ich dieses Abenteuer erleben darf. Ich bin, wenn auch manchmal mit Fluchen und Schimp-fen, bereit, ihn zu bezahlen, denn die andere Möglich-keit ist, zu Hause zu bleiben. Und das ist ganz sicher keine Option!“

wandeln. Nachdem sie alles Mögliche ausprobiert hat-te, fiel ihr ein, dass sie bei der Hotline von Medtronic anrufen könnte, um das Problem zu beheben. Zum ersten Mal machte sich das Satellitentelefon bezahlt. Innerhalb von fünf Minuten führte sie der kompeten-te Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung durch die nötigen Schritte, um ihre Pumpe zum Schweigen zu bringen. So funktioniert Kundenbetreuung, wie Laing sie sich vorstellt. Der freundliche Herr wünschte zum Schluss auch noch „eine schöne Kreuzfahrt“ …

PUMPENURLAUB IN DER KARIBIK

„Die Reise war geprägt von teilweise unglaublich beeindruckenden Erlebnissen. Das Rudel Wale, das unser Schiff bei der Atlantikpassage eine Stunde lang begleitete. Die vielen neugierigen Delfine, die großen Spaß daran zu haben schienen, mit den bei-den Rümpfen unseres Katamarans zu tanzen. Und der Ozean, der den ganzen Tag ständig sein Erschei-nungsbild und seine Stimme verändert, die Farben, die Form der Wellen, den Klang des Wassers“, be-richtet die Psychotherapeutin begeistert. Nach der

anstrengenden Atlantiküberquerung gingen es die Laings etwas ruhiger an und gönnten sich ein vier-monatiges „Insel-Hopping“ in der Karibik. Dort segel-ten sie nur etwa ein Fünftel der Zeit von einem Ort zum nächsten, die restliche Zeit verbrachten sie vor Anker. „In dieser Zeit habe ich mir manchmal einen Pumpenurlaub gegönnt und das Insulin mit dem Pen injiziert. So war beispielsweise das Anlegen des Tau-cheranzugs einfacher.“ Der Pumpenurlaub habe aber jedes Mal recht bald sein Ende gefunden, weil ihr das Spritzen auf die Nerven ging und sie ihre normaler-weise sehr gute Einstellung mit dem Pen doch nicht gut genug halten konnte.

Nach der Verschnaufpause ging es im April 2014 wei-ter in Richtung der Dominikanischen Republik und von dort aus über die Bahamas nach Florida.

ZUHAUSE BLEIBEN WEGEN DIABETES WAR KEINE OPTION!

Es bringt seine Schwierigkeiten mit sich, eine Welt-reise dieser Art mit Diabetes zu unternehmen. Daran besteht kein Zweifel. Detaillierte Vorbereitung,

BORDKÜCHE UND BÜRO MIT BESTER FERNSICHT

BEWEGUNG

Oft zwingen gerade die leichten Aktivitäten den Blutzucker in die Knie. Auf dem Schiff ist eine solche Bagatellbelastung permanent vorhanden, denn der Körper ist laufend damit beschäftigt, die Schiffsbewegung auszugleichen. Das fühlt sich bei schwerem Wetter an wie das Stehen auf einer Power Plate. „Deshalb muss ich meine Ba-salrate sofort reduzieren, wenn wir lossegeln“, betont Almut Laing.

Diabetische Herausforderungen unterwegs

Seit Mitte Mai 2014 befinden sich die Laings aufgrund eines familiären Zwischenfalls wieder in Deutschland. Das Schiff haben sie in St. Augustine im Norden Flori-das aus dem Wasser geholt, um es vor etwaigen Hur-ricanes zu schützen. Sie hoffen, ihre Reise demnächst fortsetzen zu können. Dann soll es entlang der Ostküs-te der Vereinigten Staaten bis Boston gehen. Anschlie-ßend zurück nach Florida und über Kuba und den Pa-namakanal in den Pazifik. Weitere Ziele sind die Südsee und Australien. Auch hier will sich das Ehepaar viel Zeit lassen und sein Abenteuer in vollen Zügen genießen!“

FREMDES ESSEN

Okraschoten? Frische Kokosnuss oder Kokoswasser? Süßkartoffeln? Kochbananen? Das Fleisch von Conch-Schnecken? Nichts von all diesen Köstlichkeiten kommt in ei-ner normalen Kohlenhydratliste vor. Da hilft nur Trial and Error. Der Rat der Weltumseglerin: „Sinnvoll sind entsprechende Notizen zu den einzelnen Nahrungsmitteln, dann muss man beim nächsten Mal nicht wieder von vorne anfangen.“

ZEITVERSCHIEBUNG*

Die gängige Anweisung für Reisen in an-dere Zeitzonen hat sich für Almut Laing bewährt. Egal, wohin sie reist, verschiebt sie die Pumpenzeit täglich um zwei Stunden (also bei sechs Stunden Zeitun-terschied, jeweils an drei Tagen um zwei Stunden), was bisher immer hervorra-gend funktioniert hat. Sie erklärt: „Beim Segeln brauche ich mir darüber keine Gedanken zu machen, denn mit dieser langsamen Art des Reisens kommt der Körper locker mit.“

NACHTWACHE

Während einer Nachtwache trägt man die volle Verantwortung für Schiff und Besatzung alleine. Verschiebungen im Schlaf- und Wachrhythmus können jedoch Einfluss auf den Blutzucker haben. In dieser Zeit kann ein CGM-System besonders hilfreich sein. „Es beruhigt sehr zu wissen, dass man rechtzeitig gewarnt werden würde, bevor etwas aus dem Ruder läuft,“ so Laing.

SONNE UND HITZE

Der Blutzucker kann stark auf Son-ne und Hitze reagieren. Deshalb kann es in subtropischen und tro-pischen Gefilden nötig sein, die Basalrate deutlich zu reduzieren. Wenn man sich zusätzlich be-wegt, zum Beispiel bei Landgän-gen, beim Wandern, Schwimmen und Schnorcheln oder auch beim Deckschrubben, kann es sein, dass zusätzlich die Bolusgaben reduziert werden müssen.

* Medtronic bietet eine Serviceseite, die Ihnen Empfehlungen für die Anpassung der Basalrate vorschlägt http://www.medtronic.de/erkrankungen/diabetes/leben/urlaub/index.htm

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08 NEWS NEWS 09

ErstattungNeue Hoffnung: CGM-Systeme bald Regelleistung der Krankenkassen? Reaktionen zum Vorbericht.

Bisher werden die Kosten für eine kontinu-ierliche Glukosemessung (CGM) nur in Ein-zelfällen von den Krankenkassen übernom-men. Manchen Menschen mit Diabetes

blieb deshalb nichts anderes übrig, als vor ein Sozial-gericht zu ziehen. Das könnte sich bald ändern. Als positives Signal in diese Richtung kann eine Bewer-tung durch das Institut für Qualität und Wirtschaft-lichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) gelten.

Die Experten des Institutes haben die wissenschaftli-chen Daten zur CGM genau unter die Lupe genom-men und kommen zu folgendem Schluss: Mit der Kombination von Blutzucker(BZ)-Selbstmessung und CGM kann der HbA1c-Wert besser kontrolliert werden als mit einer reinen BZ-Selbstmessung. Und das ohne erhöhtes Risiko für schwere Hypoglykämien. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) freut sich über diese Bewertung, denn sie ein Schritt in Richtung Kostenübernahme von CGM-Systemen bei all den Patienten, bei denen eine Indikation besteht und bei denen nachweislich eine Verbesserung der Situation durch den Einsatz von CGM erfolgt.

Die Vorteile des CGM sieht das IQWiG insbesondere für Erwachsene belegt. Sehr zum Unverständnis der Kinderdiabetologen Dr. Simone von Sengbusch und Dr. Ralph Ziegler. Sie weisen unter anderem darauf

hin, dass gerade bei Kindern Unterzuckerungen ver-mieden werden sollten. „Es fehlt eine würdigende Bewertung anderer Faktoren – also eine Bewertung, die über eine reine Betrachtung von Studien hinaus-geht. So sollten auch Hinweise auf den diabetologi-schen Versorgungsalltag und besonders gefährdete Patientengruppen berücksichtigt werden: Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes, Schwangere und Patienten mit einer Wahrnehmungsproblematik für Unterzuckerungen“, macht PD Dr. Christian Berg von diabetesDE deutlich.

Ein weiterer Kritikpunkt der DDG ist, dass in die Be-wertung des IQWiG auch ältere Studien eingegan-gen seien, die den rasanten technischen Fortschritt im Bereich CGM nicht berücksichtigen. So hätten sich seither die analytische Leistungsfähigkeit der Gerä-te, aber auch Tragekomfort und Bedienung deutlich verbessert. Auch eine Hypoabschaltung bei zu niedri-gen BZ-Werten oder einen Algorithmus, der die Pum-pe bereits dann abschaltet, wenn niedrige BZ-Werte vorhergesagt werden, habe es damals noch nicht gegeben. Dennoch ist es ein positves Zeichen und eine Erstattung von CGM für bestimmte Indikationen scheint in greifbarer Nähe zu sein. Es bleibt die Hoff-nung, dass bis dahin noch weitere wichtige Indikatio-nen eingeschlossen werden.

Anders als in Deutschland sind CGM-Systeme in der Schweiz schon heute in bestimmten Indikationen eine generelle Kassenleistung. Die Bolus-Redaktion sprach mit dem Kin-

derdiabetologen Dr. Udo Meinhardt aus dem Pädia-trisch-Endokrinologischen Zentrum Zürich (PEZZ) über seine Erfahrungen mit CGM-Systemen im Alltag.

Welche Voraussetzungen müssen in der Schweiz erfüllt sein, um ein CGM-System verordnen zu können? Als diagnostisches Instrument war das CGM immer ohne spezielle Voraussetzungen zugelassen. Da-mit können insbesondere BZ-Schwankungen in der Nacht oder nach dem Essen aufgedeckt werden – auch nach „speziellen schweizerischen Herausforde-rungen“ wie Fondue oder Raclette. Darüber hinaus ist die CGM zur BZ-Einstellung beim Sport oder bei Therapieumstellungen z.B. auf eine Pumpe hilfreich. Zum Therapiemonitoring ist das CGM in der Schweiz bei Menschen mit Diabetes zugelassen, die u.a. einen HbA1c ≥8 % aufweisen oder von schweren Hypogly-kämien mit bereits erfolgter Notfallkonsultation be-troffen sind. Die Kassen übernehmen dann die Kos-ten für zunächst sechs Monate. Sind die Kriterien auch danach noch erfüllt, werden die Kosten in der Regel problemlos für jeweils weitere sechs Monate über-nommen.

Welche Erfahrungen machen Sie mit CGM bezüglich der BZ-Einstellung von Kindern?In unserer Klinik tragen etwa 15 bis 20 % der Kinder ein CGM. Es gibt Familien, die setzen die CGM konti-nuierlich ein. Die meisten dieser Familien haben den

Diabetes bereits recht gut im Griff. Bei den Kindern und Jugendlichen führt die CGM zu einer verbesser-ten BZ-Einstellung mit HbA1c-Verbesserung von 0,5 bis 1 % sowie zu geringeren BZ-Schwankungen. Dies ist ein wichtiger Faktor bei der Qualität der Diabetes-kontrolle mit Blick auf Hyper- und Hypoglykämien sowie in Bezug auf das Risiko von diabetischen Spät-komplikationen. Bei Pumpenpatienten reduziert das CGM auch die Anzahl und Schwere der ketotischen Entgleisungen bei einer unterbrochenen Insulinzu-fuhr. Auch die Diabetesfamilien, die das CGM nur in speziellen Situationen einsetzen, meistern in der Re-gel den Diabetesalltag sehr gut. Sie profitieren von der CGM-Messung, indem sie das bessere Monitoring bei Bedarf einsetzen – so etwa wie man in der Nacht beim Autofahren das Fernlicht benutzt, um besser zu sehen.

Und was ist mit Familien, die den Diabetes nicht im Griff haben? Hier sollte man ein CGM nur sehr eingeschränkt vor-schlagen, denn hier trägt es nicht unbedingt zur Lö-sung der Probleme bei und wird von den Familien häufig auch nicht wirklich benutzt. In diesen Fällen kann das CGM auch von der eigentlichen Problematik ablenken und man würde Kosten und Energie beim Diabetesteam und in der Familie verschwenden. Bringt das CGM nicht den erhofften Erfolg, ist damit auch im-mer eine Frustration verbunden, die wiederum nicht hilft, den Diabetes besser in den Griff zu bekommen. Deshalb ist auch die Voraussetzung, dass der HbA1c erhöht (≥8 %) sein muss, um überhaupt in den „Ge-nuss“ eines CGM-Systems zu kommen, nicht sinnvoll.

Interview Nachts das Fernlicht einschalten!CGM-Erfahrungen aus der Schweiz

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Wie sieht es mit Hypoglykämien aus?Vor allem schwere Hypos sind unter einem CGM-Sys-tem reduziert. Leichte Hypos sind nicht unbedingt sel-tener, da sich die Patienten mit CGM eher im Normbe-reich einstellen können.

Welche Probleme im Umgang mit CGM gibt es?Eines der Hauptprobleme: Manche Menschen mit Diabetes tun sich schwer damit, die ununterbroche-ne Kontrolle des Gewebezuckers und die damit ver-bundenen Alarme bzw. die „roten und gelben Karten“ auszuhalten. Für sie ist es belastend, keine „Diabetes-pause“ mehr zu haben. Welche praktischen Vorteile sehen Sie bei der Nutzung von CGM-Systemen? Bei Kleinkindern mit Diabetes ist das CGM eine massive Erleichterung für die Eltern, vor allem in der Nacht. Sie gibt Sicherheit und damit besseren Schlaf und mehr Kraft, den Alltag zu meistern. Bei Sportlern ist das CGM-System ebenfalls extern hilfreich; viele Sportler ken-nen ihren Körper aber mit der Zeit so gut, dass sie das CGM gar nicht mehr kontinuierlich, sondern nur noch punktuell einsetzen. Ein wesentlicher Vorteil ist für mich das diagnostische CGM – beispielsweise die CGM- unterstützte Einstellung der Insulinpumpentherapie. Die individuell alltagstauglichen Insulineinstellungen sind mit dem CGM-System viel schneller erreicht.

Wie hat sich die Situation für Ihre Praxis verändert seit der Erstattung von CGM?Das CGM ist ein extrem gutes diagnostisches Werk-zeug, es zeigt auf, was mit einfachen BZ-Messungen unsichtbar bleibt (z.B. nächtliche oder postprandiale BZ-Schwankungen, „gezinkte“ BZ-Messungen). Ganz allgemein ist für uns im PEZZ das Ziel, in jeder Situa-tion die auf die individuellen Bedürfnisse angepasste Diabetestherapie und BZ-Kontrolle zu finden. Voraus-setzung hierfür ist eine Kommunikation auf Augen-höhe und eine systematische Datenauswertung, die wiederkehrende Schwankungen von irrelevanten Ein-zelsituationen unterscheiden kann. Die Herausforde-rung dabei ist, die Regelmäßigkeit im Chaos zu erken-nen. Diese Datenanalyse machen wir zwischen den Konsultationen auf der Basis von elektronischem Da-tenaustausch und in der Sprechstunde bevor wir den Patienten sehen. Wir rüsten deswegen alle Patienten mit Instrumenten zur elektronischen Datenkommu-nikation aus (elektronisches Tagebuch). Die Carelink® Plattform ist dabei eines der zuverlässigsten Werkzeu-ge. So wissen wir, welche Probleme wir ansprechen und welche Therapieanpassungen wir vorschlagen; dies ist sehr effizient und es bleibt dann auch mehr Zeit die Sorgen und Unsicherheiten, Frustrationen und Ängste des Diabetesalltags mit den Eltern, Jugendli-chen und Kindern anzusprechen. Vielen Dank für das Gespräch!

Rezept: Apfel- Spekulatius-Creme Dieser Rezept-Tipp von Claudia Krüger eignet sich be-sonders gut als Winterdessert. Viel Spaß beim Zuberei-ten und Genießen!

ZUTATEN FÜR 6 PORTIONEN

400 g Äpfel (säuerlich)20 g (Rum-)Rosinen1/2 TL Zimt200 g Sahne 20 g Zucker1 Pck. Vanillezucker2 Tl Sofort-Gelatine200 g Frischkäse, leicht100 g Joghurt, fettarm und mild4 Spekulatius (Gewürzspekulatius)

ZUBEREITUNG

Die Äpfel schälen, entkernen, würfeln und mit 50 ml Wasser in einen Topf geben und daraus Apfelkom-pott kochen. Rosinen und Zimt untermischen.

Für die Creme die Sahne anschlagen, Zucker, Vanille-zucker und Sofort-Gelatine zugeben und steif schla-gen, Frischkäse mit Joghurt verquirlen und die Sahne unterheben.

Das Dessert in 6 Gläser schichten: Zuerst etwas Creme, dann das Apfelkompott und darauf wieder Creme. Bis zum Servieren für mindestens zwei Stun-den in den Kühlschrank stellen. Die Spekulatiuskekse in eine Plastiktüte geben und mit dem Nudelholz zu feinen Bröseln drücken. Kurz vor dem Servieren die Spekulatiusbrösel überstreuen.

NÄHRWERTE PRO PORTION:

Etwa 220 kcal | anrechenbare KH 20 g

WAS IST IHR LIEBLINGSREZEPT?

Lassen Sie uns daran teilhaben! Wir freuen uns über Rezepte, die wir gerne in einer der nächsten Ausga-ben veröffentlichen. Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge an: [email protected]

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Am Mullewup- Spielplatz „Fit für die Schule“ werden

Strahlender Sonnenschein, riesige Teller voll Pommes, drum herum viele Tiere und eine Gruppe Kinder im Einschulungsalter. Wenn es auch auf den ersten Blick nicht so aussieht

– dies ist ein Diabetes-Schulungsprogramm.

Im Kindergarten und zu Hause werden alle Maßnah-men im Zusammenhang mit dem Diabetes von den Eltern oder dem Betreuungspersonal übernommen. Da Kinder mit Typ-1-Diabetes in der Schule jedoch in den großen Pausen und im Unterricht nicht mehr so eng begleitet werden können, ist eine vermehrte Selbstständigkeit vonnöten.

Doch gab es bisher für Kinder im Alter zwischen fünf und sieben Jahren kein Programm, in dem sie bei-

spielweise lernen, den Blutzucker selbst zu messen und die Blutzuckerwerte richtig einzuschätzen (ohne zählen zu können). Die Kinderkrankenschwestern und Diabetesberaterinnen DDG Kerstin Remus und Sarah Bläsig haben daher ein eigenes Konzept zum al-tersgerechten Schulen der ABC-Schützen entwickelt.

NOTFALLKISTE FÜR DEN KLASSENRAUM BASTELN

Mit dem Programm „Fit für die Schule“ werden Kinder, die im nächsten Schuljahr die erste Klasse besuchen, auf die Einschulung vorbereitet. Dabei lernen die Kin-der z.B. welche Fingerstellen sich zum Blutzuckermes-sen eignen und wie sich die Blutzuckerwerte anhand der ersten Ziffer und der Anzahl der Ziffern bewerten

DIE TOLLEN LENNY TRÄGERHEMDEN GIBT ES IM MEDTRONIC-WEBSHOP ZU BESTELLEN

lassen. Aber auch die Wirkung von Lebensmitteln auf den Blutzucker, das Erkennen von Anzeichen einer Unterzuckerung und das Ergreifen der richtigen Maß-nahmen sind feste Bestandteile des Konzeptes. Und auch das gehört dazu: Das Basteln einer Notfallkiste für den Klassenraum.

Höhepunkt des zweitätigen Schulungskurses in den Sommerferien, der in diesem Jahr bereits zum siebten Mal stattfand, ist für die Kinder immer die praktische

Anwendung des Erlernten bei einer Exkursion in den Erlebnis-Zoo Hannover. Die Kinder können hier das Messen des Blutzuckers sowie die nötigen Eingaben in die Insulinpumpen selbst vornehmen. Auch die schwierigeren Aufgaben wie Eis essen und toben auf dem Mullewap-Spielplatz bewältigen sie prima.

Kinder und Eltern sind gleichermaßen von dem Kurs begeistert und sehen danach der Einschulung viel gelassener entgegen.

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Junior Cup 2014Fußballweltmeisterschaft für Kids mit Diabetes

Bist du bereit, Champion des Medtronic Ju-nior Cup Diabetes zu werden? Die Antwort auf die Frage von Lenny, dem haarigen Maskottchen des Junior Cups, beantwor-

teten die über 100 Jugendlichen lauthals und über-zeugend mit einem einstimmigen „Ja“. Mit von der Partie beim diesjährigen Junior Cup Diabetes in Arn-heim, Niederlande, waren u.a. die Teams aus Russ-land, Ungarn, Österreich, der Schweiz, der Slowakei und Deutschland.

Die Slowakei und Deutschland standen sich auch am Samstagmorgen im ersten Gruppenspiel gegenüber. Schon das intensive Warm-up der deutschen Mann-schaft vermittelte den Eindruck als seien die zehn Jungs und Louisa schon ewig ein Team. Und die mit-gereisten Fans gaben allen das Gefühl, hier ein Heim-spiel zu haben – Gänsehautfeeling pur. Immer wieder brachten Louisas überlegte Pässe Ruhe in das Spiel der Deutschen, genauso wie Fabians schnelle Läufe

mit dem Ball nach vorne. Auch der deutsche Keeper war immer wieder gefordert. Doch trotz unzähliger Torchancen endete das Spiel 0:0.

GRUPPENSIEGER AM SAMSTAG

„Dass man als Mannschaft zusammenwächst im Tur-nier und dass man sich anfreundet und als Team zu-sammenspielt, das war das Beste hier!“, erklärt Robin und seine Eltern ergänzen: „Die Spieler haben sich super schnell gefunden. Das ist schon was ganz Be-sonderes. Innerhalb einer Stunde waren die schon eine verschworene Einheit.“ Das deutsche Team legte nach dem Unentschieden gegen die Slowakei deut-lich zu, gewann die restlichen Spiele der Vorrunde und sicherte sich am Ende sogar den Gruppensieg. „Dass wir alle zusammen hier waren und jeder für jeden gespielt hat, das war super! Es hat echt Spaß gemacht hier!“, freut sich Louisa, das einzige Mädchen im deutschen Team.

DIE DEUTSCHE MANNSCHAFT ERREICHTE DER DRITTEN PLATZ BEIM JUNIOR CUP DIABETES 2014

DEN DIABETES IM GRIFF

Diabetesberaterin Doreen betonte: „Generell nutzen die Kinder und Eltern dieses Turnier um nochmal Grund-sätzliches über Sport und das Verhalten beim Sport zu erfahren. Ich finde das Turnier hier total genial, es macht richtig viel Spaß, dabei zu sein.“ Auch Jan freut sich: „Ich finde besonders gut, dass kein einziger Diabetes-Zwi-schenfall bei uns dabei war, hier ist alles okay.“

Auf der Junior Cup Party am Samstagabend unter-hielt man sich auf Englisch, Spanisch und Italienisch und – wenn es keine gemeinsame Sprache gab – mit Händen und Füßen. „Ich bin begeistert von der Or-ganisation, vom Event und vom Spaß, den die Kinder hier haben. Dass alle hier Diabetes haben, das tut gut“, so die Mutter von Fabian.

DAS KLEINE FINALE AM SONNTAG

Beim Halbfinale Deutschland gegen Belgien am Sonntagmorgen war von Müdigkeit keine Spur, Fan-gesänge, Hupen, Pfiffe und Klatsch-Konzerte rissen alle mit. Erneut behielt Louisa einen kühlen Kopf – ihre Rückpässe waren Gold wert, leiteten sie doch ein ums andere Mal super Angriffe ein. Doch der belgi-sche Torwart parierte einen Torschuss nach dem an-deren. Am Ende ging alles ganz schnell – ein belgi-scher Stürmer versenkte den Ball unhaltbar im Netz der Deutschen – 0:1. Spätestens beim Einmarsch ins kleine Finale war die Niederlage vergessen – eine voll besetzte Haupttribüne, der Anblick der Pokale und das

Erklingen der Nationalhymnen gab den Fußballern das Gefühl, schon jetzt etwas Besonderes erreicht zu haben. Es folgte ein tolles Spiel: Kein Ball wurde aufgegeben, keine Sekunde das Ziel aus den Augen verloren. 3:1 lautete am Ende das Ergebnis. Als die Sie-gerehrung mit dem Welt-Hit „You re simply the best“ eingeläutet wurde, da fühlte sich wirklich jede und jeder wie ein Gewinner.

STIMMEN AUS ÖSTERREICH

Melvin: „Mir hat das gemeinsame Fußball spielen mit anderen Diabetikern gefallen und dass ich viele Diabetiker kennenge-lernt habe.“

Konstantin: „Es war cool, dass wir gegen andere Länder Fuß-ball spielen durften. Wir wurden auch gut betreut und haben sehr viele nette Freunde mit Diabetes bekommen.“

STIMMEN AUS DER SCHWEIZ

Sheena: „Ich fand es sehr toll, dass wir von Lenny am Flughafen begrüßt wurden und danach mit einem Bus zum Hotel fuhren und alle applaudiert haben. Da überlegte ich mir doch noch, ein Fuß-ballstar zu werden, weil es ein sehr schönes Gefühl war, so empfangen zu werden!“

Mutter Karin: „Ich bin dankbar, dabei gewesen sein zu dürfen. Alles war super organisiert! So viele sport-begeisterte junge Diabetiker! Ich fühlte mich wie an einer richtigen WM. Als beim letzten Spiel die Hymne erklang, hat es mich zu Tränen gerührt.“

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Comic

luftet das Geheimnis Manchmal spinnt mein

Zucker einfach. Heute springt er einfach hoch, obwohl ich nichts Besonderes gegessen

habe, merkwurdig !

So, jetzt einfach auf die CareLink Seite, anmelden und los geht es! Auslesen kann ich die Pumpe ja mit meinem Mess-gerat, das ist ganz einfach ... oh Mann , das

sind aber viele Informationen !

Ah, hier habe ich etwas Hilfreiches gefunden. Eine

Anleitung* wie ich mich durch die Daten arbeiten kann. Dann gehe ich doch mal dem Geheimnis

auf die Spur...

Ich hab vergessen mein Set zu wechseln ...

sowas! Jetzt ist die Losung des Problems einfach, juhu!

heike

-kmio

tek.de

Ketone habe ich eben noch gemessen - negativ,

zum Gluck! Insulin habe ich gespritzt, aber warum gehen

meine Werte nicht runter? Ich lese die Pumpe einfach mal aus

und schau mir das mal auf dem PC an. Vielleicht komme

ich so auf die Losung ...

*CareLink Personal Leitfaden Alle Daten im Griff". Diesen gibt es online als Download unter www.medtronic-diabetes.de oder Sie konnen diesen kostenfrei bei uns anfordern.

16 FAMILIE & CO. BAYER 17

Hier funkt s – Auslesen von Pumpendaten mit Contour® Next Link

Im Contour® Next Link steckt weitaus mehr als nur ein BZ-Messgerät: Es kann die gemessenen Werte bei Bedarf per Funk direkt an die Insulinpumpe übertragen und seit kurzem auch als Datenüber-

mittler zwischen Pumpe und der CareLink Personal Software fungieren.

TAGEBUCH AUF EINEN KLICK

Im Rahmen Ihrer Diabetestherapie erhalten Sie eine Vielzahl von Daten und Informationen. Es ist wichtig diese Daten entsprechend zu dokumentieren, um Ur-sache-Wirkungs-Beziehungen zu erkennen und Ihre Diabeteseinstellung zu optimieren. Üblicherweise do-kumentieren Sie alle Daten im Blutzucker-Tagebuch. Dies ist aufwendig und oft fehlt im Tagesverlauf die Zeit dazu. Beim Nachtragen der Daten am Ende eines Tages besteht die Gefahr, dass Informationen verloren gehen. Die Software CareLink® Personal erleichtert die Dokumentation Ihrer Therapiedaten. Innerhalb weniger Minuten werden die wichtigsten Informati-onen kompakt für Sie aufbereitet.

ZWEI, DIE SICH GUT VERSTEHEN

Ein aktuelles Update der Software macht Daten Aus-lesen noch einfacher: Jetzt können die Daten der MiniMed Veo (und des Vorgängermodells Minimed Paradigm) ganz unkompliziert mit dem Contour Next Link hochgeladen werden. Das Gerät übernimmt da-mit neben seiner Blutzucker-Messfunktion auch die

Aufgabe des Datenübermittlers. Besonders praktisch: Das Contour Next Link ist USB 3.0 kompatibel. Somit können die Daten auch an neueren PCs einfach und noch schneller hochgeladen werden. Und: Contour Next Link ist ein plug&play-Gerät – der Treiber wird also automatisch installiert.

* Möglichkeit der Funkverbindung besteht für alle MiniMed VEO und MiniMed Paradigm Insulinpumpen sowie für den CGM Monitor Guardian® REAL-Time

ALLE NEUERUNGEN ZU CARELINK PERSONAL 6.0 IM ÜBERBLICK

Auslesbarkeit der Pumpendaten mit dem BZ-Messgerät Contour Next Link:• Contour Next Link ist USB 3.0 kompatibel! So kön-

nen die Daten auch an neueren PCs unkompliziert hochgeladen werden

• Contour Next Link ist ein plug&play-Gerät, der Treiber wird automatisch installiert

CareLink Personal ist nun auch mit folgenden Browsern kompatibel:• Windows 8.1• Internet Explorer 11

• Mac OS X 10.9• Safari 7

Der Server von CareLink Personal wurde nach Europa verlegt und daher lautet die neue URL: http://carelink.minimed.eu Weitere Informationen zu Contour® Next Link finden Sie unter www.diabetes.bayer.de

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Events und Infos

18 AKTIV LEBEN EVENTS / INFOS 19

Sophia ist Diabetesprofi: Sie ist zwölf Jahre alt und hat seit über zehn Jahren Typ-1-Diabetes. An ein Leben ohne Insulinpumpe kann sich Sophia gar nicht erinnern. Seit Januar trägt

sie zusätzlich ein System zur kontinuierlichen Gluko-semessung. Die Redaktion des Bolus sprach mit ihr über ihre Erfahrungen mit der sensorunterstützten Pumpentherapie.

Wie kommst du mit dem CGM-System zurecht?Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem CGM in Ver-bindung mit meiner Insulinpumpe gemacht. Ich tra-ge das CGM dauerhaft – das ist auch beim Sport kein Problem. Beim Schwimmen mache ich einfach ein extra Pflaster über den Sensor, damit er nicht abgeht, wenn ich vom Sprungturm springe.

Wie profitierst du von dem System?Wenn mein Glukosewert außerhalb des eingestell-ten Bereiches liegt, gibt die Pumpe Alarm. Das gibt mir mehr Sicherheit. Gut ist auch, dass ich einfach z.B. beim Schulsport oder bei Schulaufgaben zwischen-durch mal nachsehen kann, wie mein Wert ist und welche Tendenz er hat. Und gegebenenfalls kann ich sofort reagieren. Auch für meine Eltern ist das CGM eine große Erleichterung: Früher musste mein Vater immer nachts aufstehen und meinen Blutzucker mes-sen, heute kann er richtig durchschlafen.

Hat sich deine Diabeteseinstellung verändert seit du das CGM trägst?Ja, seit ich die Glukosewerte mit dem CGM-System kontrolliere, ist meine Diabeteseinstellung deutlich

besser geworden: Früher war mein HbA1c-Wert im-mer so zwischen 8,9% und 10,5%. Heute liege ich zwischen 7,3% und 7,8%. Und trotzdem habe ich jetzt nur noch sehr selten zu niedrige Werte – das gilt ganz besonders in der Nacht.

Was stört dich am CGM?Mich stört, dass das CGM-System nicht von meiner Krankenkasse bezahlt wird, sondern dass meine El-tern alles selbst bezahlen müssen.

Wie sieht der Alltag mit deiner Insulinpumpe aus?Die Bolusgaben berechne ich mit dem BolusExpert® – damit komme ich gut zurecht! Um eine gute Einstel-lung zu erreichen, nutze ich unterschiedliche Basalra-tenprofile der Pumpe. Ich habe ein Profil für normale Tage mit Schule und Hausaufgaben. Im Urlaub oder wenn ich länger erkältet bin, dann nehme ich die temporäre Basalrate. Außerdem benutze ich das Blut-zuckermessgerät Contour Next Link von Bayer. Das ist sehr praktisch, weil es die Blutzuckerwerte gleich an die Pumpe überträgt.

Was sollten Pumpe und CGM-Systemin der Zukunft können?Meine Pumpe kann ja schon viel, sie schaltet sich z.B. ab wenn meine Glukosewerte unter eine bestimmte Grenze fallen. Für die Zukunft wünsche ich mir ein System, das nicht nur misst, sondern das selbst Ent-scheidungen treffen kann. Und es wäre nicht schlecht, wenn die neue Pumpe flacher ist als die bisherige. Dann kann ich sie sich noch besser in meiner Hosen-tasche verstauen.

Interview Sophias Wunsch: Eine Pumpe, die selbst Entscheidungen trifft

BLOGS UND FOREN*

Kinder mit Typ-1 Diabetes Web: kindermittyp1diabetes.wordpress.com Facebook: www.facebook.com/kindermittyp1blog

DiabetesKids Web: www.diabetes-kids.de Facebook: www.facebook.com/diabetes.kids

Insulinclub Web: www.insulinclub.de

Alle aktuellen Events und Informationen zu Gruppentreffen finden Sie unter:www.medtronic-diabetes.de/service/events-und-gruppentreffen.html

*Auswahl der Redaktion

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Einfaches Aktivieren und Verbinden mit Ihrer MiniMed® Veo™• Einfache Nutzung und Handhabung

Funkverbindung• Überträgt Blutzuckermesswerte automatisch

an Ihre MiniMed® Veo™

Sehr messgenau • Dank Multi-Puls-Prinzip und innovativen CONTOUR® NEXT Teststreifen von Bayer

Schnelle und einfache Bolusdosierung • Einfache Berechnung eines Bolusvorschlags

mit Bolus Expert® unter Berücksichtigung des noch wirkenden aktiven Insulins

Der ideale Partner fürIhre MiniMed® Veo™:Das CONTOUR® NEXT LINK Blutzuckermessgerät von Bayer

Mit jeder neuen MiniMed® Veo™ erhalten Sie das CONTOUR® NEXT Link und damit viele Vorteile:


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