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Magazin Ausgabe 08-2003 - funwithmusic.de 08-2003.… · ges im Duett aufgenommen ... treux Jazz...

Date post: 28-Jul-2018
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2 Oldie Markt 08/03 Plattenbörsen Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon Plattenbörsen 2003 Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht. 2. August Saarbrücken Nauwieser Platz (Open Air) Nauwieser Platz (01 75) 568 68 73 3. August Köln Open Air am Rhein Blue Velvet (02 71) 33 44 51 28. August Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs (030) 425 03 00 30. August Berlin Berlin Arena First & Last (03 41) 699 56 80 31. August Braunschweig Uni Mensa Jürgen Schwarz (05 31) 35 18 92 Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für Insider sind. Neben teu- ren Raritäten bieten die Händler günstige Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht als einzige deutsche Zeit- schrift monatlich den aktuellen Börsen- kalender. Folgende Termine wurden von den Veranstaltern bekanntgegeben:
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Page 1: Magazin Ausgabe 08-2003 - funwithmusic.de 08-2003.… · ges im Duett aufgenommen ... treux Jazz Festival, auf dem in diesem Jahr ... Auswahl seiner größten Hits. Bemerkens-

2 Oldie Markt 08/03 3Oldie Markt 08/03Plattenbörsen

Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon

Plattenbörsen 2003

Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.

2. August Saarbrücken Nauwieser Platz (Open Air) Nauwieser Platz (01 75) 568 68 73

3. August Köln Open Air am Rhein Blue Velvet (02 71) 33 44 51

28. August Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs (030) 425 03 00

30. August Berlin Berlin Arena First & Last (03 41) 699 56 80

31. August Braunschweig Uni Mensa Jürgen Schwarz (05 31) 35 18 92

Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für Insider sind. Neben teu-ren Raritäten bieten die Händler günstige Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht als einzige deutsche Zeit-schrift monatlich den aktuellen Börsen-kalender. Folgende Termine wurden von den Veranstaltern bekanntgegeben:

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2 Oldie Markt 08/03 3Oldie Markt 08/03News

2. August Saarbrücken Nauwieser Platz (Open Air) Nauwieser Platz (01 75) 568 68 73

3. August Köln Open Air am Rhein Blue Velvet (02 71) 33 44 51

28. August Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs (030) 425 03 00

30. August Berlin Berlin Arena First & Last (03 41) 699 56 80

31. August Braunschweig Uni Mensa Jürgen Schwarz (05 31) 35 18 92

News • News • News • News • News • News • News* Ozzy Osbourne hat mit seiner Tochter Kelly den alten Black Sabbath-Song Chan-ges im Duett aufgenommen (er erschien zuerst auf dem Album Volume 4). Das Duett soll auch auf seinem nächsten Album enthalten sein und Kelly wird auch im Vor-programm der beiden Ozzy Osbourne-Shows am 5. 9. in der Wembley Arena und am 7. 9. in Birmingham auftreten. Ob die beiden ihr Duett dort allerdings bringen, steht noch nicht fest. Wer sich im übrigen handgreifli-chere Missfallenskundgebungen gegen seine Tochter als Buh-Rufe oder Pfiffe einfallen lässt, wird es mit Ozzy persönlich zu tun bekommen: „Wenn irgendjemand mit einem Gegenstand auf meine Tochter wirft, komme ich mit einem Baseball-Schläger und werde ihn rausziehen.“* The White Stripes werden, nachdem sie sich als Fans von Loretta Lynn geoutet haben – sie widmeten ihr das Album White Blood Cells – in der Person von Jack White Tracks für ihr neuestes Album produzieren. Ursprünglich erfuhr die 69-jährige Country-Legende nur durch ihre Tochter von dieser Zueignung und lud die beiden dann auf ihre Farm in Tennessee ein, wo man sich kennen lernte und feststellte, dass die Bewunderung gegenseitig ist. Es folgte ein Gastauftritt von Lynn bei dem Konzert der White Stripes am 19. April in New York, wo Loretta öffentlich bekanntgab, dass sie das Duo bewundert.* The Stooges haben sich bei den Aufnah-men zum neuesten Iggy Pop-Album erstmals seit 1974 wieder in einem Studio zusammen gefunden und auch an neuen Tracks gearbei-tet, die auf dem im September erscheinen-den Pop-Album Skull Rising enthalten sein werden. So stammt der Titeltrack von dem Trio Pop, Scott Asheton (Schlagzeug) und seinem Bruder Ron (Gitarre, Bass), neben drei anderen. Damit folgten dem sensationel-len Konzert auf dem Coachella-Festival in Kalifornien Ende April, in dessen Anschluss das Trio zusammen mit der Punkband Sum41 Little Know It All einspielte, das als erste Singles des kommenden Albums veröffent-licht werden soll, auch weitere Taten.* Philip Boa hat sich auf dem am 1. Septem-ber in die Läden kommenden Album wieder mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Pia Lund zusammen getan, die singt und auch mit ihm auf die für den November geplante Deutschland-Tour gehen wird.* Killing Joke werden am 4. August in der Leipziger Moritz Bastei einen Spar-Gig geben - pro Nase soll der Eintritt nur 10

Euro kosten.* Rod Stewart, die Scheidung, Teil 2: Nun hat sich seine Noch-Frau Rachel Hunter doch dazu entschlossen, die Scheidung zu-rückzuziehen. Das ist deswegen erstaunlich, weil sie bislang der aktive Teil in diesem Verfahren war und im Juni auch die Schei-dung einreichte. Nachdem Rod Stewart verkündete, die Scheidung sei so gut wie in trockenen Tüchern, da man sich finanziell geeinigt habe und freundschaftlich trennen werde (wir berichteten), ist nun alles wieder offen.* Simon & Garfunkel haben einer Reunion-Tour durch die USA zugestimmt. Sie soll 30 Termine umfassen und wird auch im New Yorker Madison Square Garden Station ma-chen. Europäische Termine aber sind wenig wahrscheinlich.* Michael Bolton und seine Versicherung verklagen einander, nachdem der Sänger von einem Gericht zur Zahlung von 5,4 Millionen Dollars an die Isley Brothers we-gen des Songs Love Is A Wonderful Thing, den er von ihnen klaute, verurteilt wurde. Nach der Rechnung von Bolton entfallen dabei auf ihn nur 900.000 Dollars, seine Versicherung dagegen geht von einer Ge-samtsumme inklusive der Gerichtskosten von 12 Millionen aus.* Michael Jackson und kein Ende: Zum einen wurde er zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Gary, Indiana ernannt – offen-sichtlich übersah der aktuelle Bürgermeister dabei, dass er bereits als Mitglied der Jack-son Five mit dieser Ehrung ausgezeichnet wurde. Zum anderen hat er sich mit seinen ehemaligen Finanzberatern außergerichtlich geeinigt, wobei nicht bekanntgegeben wur-de, wie hoch die Summe ist.* Diana Ross wurde von einem Gericht we-gen Fahren unter Alkoholeinfluss verurteilt. Wie bekannt wurde, ergab der Alkoholtest 2 Promille, also weit mehr als der erlaubte 0,8-Satz. Im übrigen verlangte Diana, dass die Gerichtspapiere auf ihren bürgerlichen Namen Diana Naess ausgestellt werden sollten. Dies wurde jedoch abgelehnt, weil es dafür etwas zu spät sei.* Barry White starb am 4. Juli in einem Krankenhaus in Los Angeles, wo er bereits seit längerem wegen einer schweren Nie-renerkrankung behandelt wurde. Noch 2000 war der vor allem in den 70er Jahren mit dem für ihn typischen Schmusesoul Hit auf Hit landende Sänger, Songschreiber und Pianist aus Galveston in Texas mit zwei Grammies

als bester R&B-Vokalist ausgezeichnet worden.* Jethro Tull eröffneten am 4. Juli das Mon-treux Jazz Festival, auf dem in diesem Jahr noch Herbert Grönemeyer und viele dem Rock und Pop zugerechneten Acts gastie-ren werden. Das Festival wird bis zum 19. Juli dauern.* Agnetha Fältskog wurde auf ihrer Privat-insel in den Schären vor Stockholm erneut von dem Mann belästigt, mit dem sie sich in den 90er Jahren kurzzeitig traf, der aber bereits in der Vergangenheit von einem Ge-richt dazu verurteilt wurde, Abstand von der ehemaligen Abba-Sängerin zu halten. Da er mit einem Messer auf der Insel aufgefunden wurde, droht ihm nun die Ausweisung aus Schweden.* Herbie Mann, sowohl als Musiker wie als Produzent und Komponist einer der erfolg-reichsten Jazzmusiker aller Zeiten, starb am 1. Juli in Pecos, in der Nähe von Santa Fe, an Prostatakrebs. Seit den 60er Jahren fei-erte der Flötist wegen seiner Methode, Jazz immer wieder mit Trends und Stil-Elementen der Pop- und Rockmusik zu verbinden, große Erfolge, erwähnt sei hier nur seine legendäre Platte Memphis Underground. Auch Disco gehörte zu seinem Repertoire. Zuletzt nahm er ein Album mit jüdischer Musik auf, das seiner Meinung nach zum ersten Mal sein wirkliches musikalisches Ich präsentierte.* Chris de Burgh hat in Siegen seine Deutschland-Tour gestartet und präsentierte sich als poppiger Schmusesänger mit einer Auswahl seiner größten Hits. Bemerkens-wert war allerdings, dass er das gesamte Konzert – immerhin 150 Minuten - kom-plett alleine bestritt. Ob an Gitarre oder am Klavier – nie legte er eine Ruhepause ein. Dennoch begeisterte er die 4000 Zuschauer, von denen die meisten im Alter zwischen 30 und 50 Jahren waren, mit seinen roman-tischen Liedern* The Thorns nennt sich eine neue Gruppe, die sich aus den Sängern und Songschrei-bern Matthew Sweet, Shawn Mullins und Pete Droge zusammensetzt, die mit solchen Musikern wie Roy Bittan (E-Street Band), Jim Keltner und Greg Leisz eine Platte eingespielt haben, die des öfteren an den klassischen Countryrock in Richtung Poco, Crosby, Stills, Nash & Young sowie der Eagles erinnert. Eine Tour soll folgen, die wohl auch nach Europa führen wird. Bleibt zu hoffen, dass die drei gemeinsam mehr Erfolg haben werden als alleine.

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4 Oldie Markt 08/03 5Oldie Markt 08/03

6 Creepy John Thomas 126,30 € Brother Bat Bone (Muster, M/M-) Telefunken SLE 14617 (68/D)

7 Krokodil 121,91 € An Invisible World Revealed (M-/M-) United Artists UAS 29250 (71/D)

8 Reaction 118,13 € Same (M/M) Polydor 2371 251 (71/D)

9 Various Artists 105,08 € Piano x4 (M/M-) Saba 15035 St (66/D)

10 Bakerlo 99,18 € Same (M/M) Harvest EMI 1C062-90519 (69/D)

11 Night Sun 93,94 € Mournin (M/M) Zebra Polydor 2949 004 (72/D)

12 Megaton 88,04 € Same (M/M) Decca SLK 16690 (70/D)

13 Agitation Free 86,33 € Malesch (Foc, VG+/M-) Vertigo Phonogram 6360 607 (72/D)

Top 20/40

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)SIS-0102 (72/UK)

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)Trend T-1015 (69/CA)

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)RCA 25037 (65/CH)

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)CBS S 64958 (72/OE)

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)Parlophone PCS 7125 (71/UK)

6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)Coral CRL 57080 (57/US)

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)Music Factorx SRS 001 (69/D)

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)

10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell 876,87 € (11/95)Candy Floss CF 7764S (64/US)

11 Langʻsyne - Same 844,99 € (2/94)Düsselton TS 2737 (76/D)

12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)London Wavelenght (Limited Edition)

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)Odeon (gelb) 984008 (65/D)

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)

15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There 784,75 € (5/94)Privatpressung (72/UK)

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)Qualisound US 403 SLP (71/DK)

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)London RSD-1 (69/US)

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)Fonoring Decca SFGLP 78299

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)Decca DCD 81500 (68/D)

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)Philips SBL 7893 (69/UK)

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)Procom 027606 (76/D)

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)Privatpressung (80/D)

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)Reflection REL 8 (70/UK)

24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals 625,67 € (1/97)Apollo LP 488 (54/US)

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)Clubpressung Odeon 6279 (65/D)

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)Decca 25014 (67/CH)

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)CPM LPS 002 (70/D)

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)MFSL 1-101-114 (82/US)

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)Public P 1006 (70/US)

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)Decca SKL 5094 (71/UK)

33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)Kerston FK 60514 (73/D)

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)MFSL 1-161/170 (84/US

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)Capitol 2553 (66/US)

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)Triangle 920 321 (72/BL)

39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP) 444,82 € (5/96)Coral 94071 (56/D)

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)

Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Aukti-onen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.

Die ewigen Price-Charts

Top 40

1 Pink Floyd 220,36 € Arnold Layne (7“, M/M) Columbia CL 23493 (67/D)

2 Inge Brandenburg 143,53 € Itʻs Alright With Me (M/M-) CBS S 62644 (65/D)

3 Leaf Hound 130,27 € Same (+ Poster, M/M) Telefunken SLE 14604 (70/D)

4 Amon Düül 129,80 € Para-Dieswärts (M/M-) Ohr OMM 56008 (70/D)

5 Drosselbart 129,60 € Same (M/M-) Polydor 2371 126 (71/D)

Die teuersten Platten des Monats:

Top 20 Juli

14 Various Artists 84,73 € Heavy Christmas (M/M-) Pilz BASF 15 21114 (71/D)

15 Bröselmaschine 83,39 € Same (M/M) Pilz BASF 15 21100 (71/D)

16 Q 65 80,29 € Afghanistan (M/M-) Hansa Ariola 80989 (70/D)

17 Freeborne 79,09 € Peak Impressions (M/M-) Columbia SMC 74579 (68/D)

18 Krokodil 76,11 € Same (M/M) Liberty LBS 83306 (69/D)

19 Thrice Mice 72,34 € Same (M/M-) Philips 6305 104 (71/D)

20 Walpurgis 71,57 € Queen Of Sabe (M/M-) Ohr OMM 556023 (72/D) Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auk-tion 297 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.

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6 Oldie Markt 08/03 7Oldie Markt 08/03Leserbriefe/ Impressum

Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley

08/03Nr. 275 August 2003

26. Jahrgang

Herausgeber: Martin ReicholdRedaktion: Martin Reichold

Internet: http://www.oldiemarkt.com

Fotografie: Willi KuperComputerworks: Computer Communication Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,

Bernd Vogel, Kurt Wehrs

Mitarbeiter Spezialgebiete:Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks), Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Nor-bert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)

Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)

Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg, Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918

Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg

Druck: Reiff Druck, Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München;

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Hö-here Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft 7,10 Euro (inkl. Mwst.), Jahresabonnement 85,20 Euro (Ausland auf Anfrage). Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH & Co.KG. Für das Abonnement: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024. Postbank Ludwigshafen, Kto. 21876-671, BLZ: 54510067

Oldie-Markt

Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen Oldie-Markt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie möglich an die Redaktion ab.

Oldie-Markt 10/03(= Heft 277)

Erscheinungsdatum:6. Oktober 2003

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am:

15. September 2003

Auktions-Schluß für Auktion 299(Poststempel) am:

15. September 2003

Oldie - Markt Oldie-Markt 09/03

(= Heft 276)

Erscheinungsdatum:8. September 2003

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am:

11. August 2003

Auktions-Schluß für Auktion 298(Poststempel) am: 11. August 2003

LeserbriefeEin paar Ergänzungen zur Deram Diskogra-fie: SML 704 Tony Osborn – Brass In The Night (also nicht unveröffentlicht)SML 706 Gordon Franks – Strings In The Night SML 712 London Balalaika Ensemble - Same SML 719 Ray Miranda – Latin oléSML 721 José Pirata – Happy Sounds Diese fünf fehlen in der Diskografie.SML 722 Chorus Doyly Carte Opera Com-pany - Gilbert & Sullivan Choirs(Diese ist falsch in der Diskografie). Alle Platten aus der 7xx Serie wurden auch in Mono veröffentlicht, außer 724. DML 1039 gibt es auch in Stereo. Die letzte Mono-Aus-gabe ist DML 1065 Ten Years After -Crickle-wood Green. Marcel Koopman, Nieuwstraat 29, 4331 JK Middelburg, Niederland

Die Redaktion bedankt sich für die Korrekturen und Ergänzungen Im Oldie-Markt häufen sich in letzter ZeitAngebote von Mehrfach-CDʼs mit dem Hin-weis „ohne Box“. Dies ist nur verständlich, wenn man weiss, dass ungeschützte CDʼs heutzutage mit dem heimischen PC pro-blemlos vervielfältigt werden können, ausgenommen die Box. Auch bei der Ver-vielfältigung umfangreicher Booklets dürfte ein einheimischer PC noch seine Probleme haben. Die Idee, um die Kosten für eine CD-Box zu minimieren, ist simpel. Man fertigt

Kopien und kann die einliegenden CDʼs, zwar ohne Box und Booklet unvollständig, aber als Originale verkaufen. Leider bin ich bereits auf solche Angebote hereingefallen. Ein Anbieter hatte mehrere Mehrfach-CDʼs angeboten und den Hinweis „ohne Box“ ineiner Überschrift versteckt, was mir erst im Nachhinein auffiel. Bei der letzten Auktion ersteigerte ich nunmehr eine 4er-CD, ohne dass der Anbieter es für erwähnenswert hielt, dass er die CDʼs ohne zugehörige Box und Booklet abgeben will. Nachdem ich deren Unvollständigkeit monierte, bin ich gespannt, ob der Anbieter sich noch dazu entschließen kann, mir eine vollständige Original-Box zu übersenden. Jürgen Schucht, Edelfinger Str. 10 97980 Bad Mergentheim

Die Redaktion weist darauf hin, dass auch für CDs die sonstigen Regeln gelten. Das heisst: Kopien müssen entweder als CD-R oder als RI gekennzeichnet werden. Dies enthebt die Leser aber nicht, sich die jewei-ligen Zusätze der betreffenden Anzeigen sorgfältig durchzulesen.

Im Juni 2002 gab Mike Smith, der Organist und Sänger der Dave Clark Five mit seinerneuen Gruppe Rock Engine ein Probekonzert in Marbella, Spanien. Nach einem weiteren Test-Konzert in Spanien war die Nachfrage der US-Fans so groß, das sich die Konzert-agentur TCI um Auftrittsmöglichkeiten in den USA bemühte. Im Frühjahr 2003 war es dann soweit: Vom 12. März bis zum 30. März fanden dann 14 Konzerte im Osten der USA und Kanada statt. Abschluss war ein Gig in

der RockʼnʼRoll Hall Of Fame in Cleveland. Ich habe 3 Konzerte besucht. Alle dauerten 90 Minuten. Dabei wurden die 15 bekann-testen Songs der Dave Clark Five gespielt. Dazu kamen die Mike Smith-Songs Free As A Bird (von der LP mit Mike DʼAbo) und der neue Track I Really Didn t̓ Know You. Zusätzlich gab es Coverversionen anderer Bands wie Gimme Some Loving oder Lawdy Miss Clawdy. Die Stimmung war in allen Konzerten riesig. Jürgen Dolling, Königstr. 21, 21423 Winsen/Luhe

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6 Oldie Markt 08/03 7Oldie Markt 08/03Omega: Rock in Ungarn

Omega 1967 im Film Ezek a fiatalok (v.l.): Tamás Mihály, László Benko, Gábor Presser, János Kóbor, Andras Kovacsics, József Laux begleiten Zsusza Koncz

Vom Beat zum Rock Die Geschichte der berühmtesten ungarischen Band Omega begann bereits in den 50ern. Es dauerte aber sehr lange, ehe sie auf eigenen Füßen stand und nur für sich selbst arbeitete.

Rock im Ostblock hat seine eigenen Geset-ze, die mit denen, die man aus dem Westen kennt, nicht einmal ansatzweise etwas zu tun haben. Das fängt ganz banal bei dem Umstand an, dass die im Westen selbstver-ständliche Art, an Instrumente zu kommen, nicht klappt: Entweder gab man sich mit den schlechteren einheimische Produkten zufrie-den oder man fand einen Weg, für teures

Geld an westliche Marken zu kommen. Bei Auftritten durfte man zudem nicht einfach westliche Coverversionen bringen, das war meistens verboten. Also war man gezwun-gen, selbst Songs zu schreiben. Platten konn-ten selbstverständlich nur bei der jeweils staatlichen Firma veröffentlicht werden - in Ungarn war das Qualiton. Um überhaupt als Band aufzutreten, musste man eine staatliche Lizenz besitzen und Auslandskonzerte waren immer problematisch, im Westen praktisch unmöglich. Man sieht: Ganz banale Dinge waren für Ostbands mit Schwierigkeiten verbunden, die echtes Beharrungsvermögen

erforderten. Davon wussten die Schüler am Attila-Jószef-Gymnasium János Kóbor, András Kovacsics, József Laux und István Varsányi nichts, als sie 1959 beschlossen, RockʼnʼRoll zu spielen. Die – damals noch illegalen – westlichen Sender hatten sie für die neue Musik derart begeistert, dass sie selbst den Sound herstellen wollten. Ein Problem gab es da freilich: Keiner von den vier hatte ein Instrument oder konnte eines spielen. Das löste man auf ebenso clevere wie überraschende Weise: Die normalen Rock-Instrumente wurden auf einen Zet-tel geschrieben, der kam in einen Hut und

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8 Oldie Markt 08/03 9Oldie Markt 08/03Omega: Rock in Ungarn

Oldie-Markt Discographie

Omegavon Frank Küster

jeder musste sich das besorgen und lernen, das er gezogen hatte. So wurde aus Kóbor der Gitarrist und Sänger, aus Kovacsics der Gitarrist, aus Laux der Schlagzeuger und der Bass kam zu Varsányi. Zur gleichen Zeit kamen drei Schüler des Sándor-Petô-fi-Gymnasiums zu demselben Entschluss, mit dem Unterschied, dass László Benko (Keyboards, Flöte), Péter Láng (Saxofon) und Tamás Künsztler (Schlagzeug) bereits Instrumente besaßen und beherrschten.Einige Jahre lang spielten die beiden Bands auf Schulfesten nebeneinander her, ehe sie sich entschlossen, aus 2 einer zu machen, was zum einen zu ihrem ersten bezahlten Auftritt am 23. September 1962 im Univer-sity Club der Technischen Hochschule in Budapest wie zu ihrem neuen Namen führte, denn der Konzertveranstalter schrieb auf das Plakat einfach Omega. Unter diesem Titel liefen die Herren Kóbor, Benko, Kovacsics, Láng, Varsányi und Künsztler auf und sie

sollten mit Ausnahme von Künsztler, der nach wenigen Monaten von Laux ersetzt wurde, zunächst das Gerippe der Formati-on bilden.Natürlich hatte das mit RockʼnʼRoll oder Beat noch nicht viel zu tun, da waren schon die staatlichen Aufpasser vor, aber eine leicht verrockte ungarische Folklore bekam man schon zu hören, wobei man mit Zsuzsa Koncz und nach ihr Mari Wittek immer wieder Sängerinnen engagierte. 1964 kam als Ersatz für László Harmath, der für Láng gekommen war, der Saxofonist und Sänger Tamás Somló und man ergatterte einen re-gelmäßigen Auftritt im Budapester Eötvös Club. Doch der erste richtige Durchbruch kam 1966: Zuerst ging Leadsängerin Mari Wittek und János „Mecki“ Kóbor übernahm den Gesang und zum zweiten durfte man die erste Single für das staatliche Label Qualiton aufnehmen, die wie der gesamte Ausstoß des Jahres zwei Coverversionen

1966Single: Paint It Black / Bus StopHU: Qualiton SP 336Single: Bend It / I Put A Spell On YouHU: Qualiton SP 345Single: Little Man / What Now My LoveHU: Qualiton SP 346Single: Sunny / No Milk TodayHU: Qualiton SP 348Single: Yellow Submarine ( A Sárga Tengeralattjáró) / Péter Kozák & MHV Vonósquintett: Eleanor RigbyHU: Qualiton SP 349

1967Single: Nem új a nap alatt semmi / Nem szeretlekHU: Qualiton SP 385Single: Radio-Orchestra: Kis Butám / Sarolta Zalatnay & Omega: Nem Várok HolnapigHU: Qualiton SP 401Single: Megbántottál / Nem vagy szépHU: Qualiton SP 433Single: Azt mondta az anyukám / RózsafákHU: Qualiton SP 452Single: Ismertemm egy lányt / Szeretnék visszamenni hozzádHU: Qualiton SP 462Single: Zárt ajtók mögött / Halott virágokHU: Qualiton SP 469

1968Single: Volt egy bohóc / Nem tilthatom megHU: Qualiton SP 491Single: Kiabálj, Énekelj / Thomastic: Most Már Olyan MindegyHU: Qualiton SP 529Single: Trombitás Frédi / Ha én szél lehetnékHU: Single SP 549Album: Trombitás Frédi És A Rettenetes EmberekHU : Qualiton SLPX 17390, RI 1972 Pepita SLPX 17390. CD: 1992 HU: Mega HCD 37584A: Trombitás Frédi (Trumpeter Charlie) / A napba néztem / Egy lány nem ment haza / Kállai kettos / Holnap (Tomorrow)B: Rettenetes emberek / Ha én szél lehetnék (If I Were The Wind) / Vasárnap / Szeretnék vissz-amenni hozzád / Halott virágok (Dead Are The Flowers) / Kiskarácsony-nagykarácsonyAlbum: Omega Red Star From HungaryUK: Decca SKL 4974A: Wake Up / Mamma Said / If I Were The Wind / Rózsafák / Tomorrow / There s̓ Nothing I Can DoB: Once I Knew A Girl / The Clown / Hungarian Folk Song / Trumpeter Charlie / Dead Are The Flowers

1969Single: Naplemente / Régi csibészek

UK-LP: Decca SKLR 4974

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8 Oldie Markt 08/03 9Oldie Markt 08/03Omega: Rock in Ungarn

westlicher Hits brachte: Paint It Black von den Rolling Stones auf der A- und Bus Stop von den Hollies auf der B-Seite. Das war sofort erfolgreich, denn jetzt durften die Kids die westlichen Hits offiziell hören, da sie von einer einheimischen Band gespielt worden waren.Zum einen stieg dadurch die Popularität von Omega sprunghaft an, zum anderen aber wuchsen auch die Anforderungen. Zu-nächst musste Bassist István Varsányi zur Armee, für ihn stieß Tamás Mihály zur Band. Zum zweiten bekam man als Begleitung der ehemaligen Kollegin Szusza Koncz einen Job in dem Film Ezek a fiatalok (Deutsch: Ach, diese Jugend), ein eher unsägliches Machwerk über den jugendlichen Teil der ungarischen Menschheit – allerdings nicht viel schlimmer als die Halbstarken-Filme, die in Deutschland ungefähr zur selben Zeit abgedreht wurden. Zum dritten verstärkte

Gábor Presser als Keyboarder die Gruppe und zum vierten entschloss man sich auf sanften Druck von oben, ab sofort nur noch eigene Kompositionen zu veröffentlichen. Dafür fand man als Texterin die Studentin Anna Adamis – die Musik schrieb man zusammen - die allerdings nicht auf den Platten auftauchen durfte: Von staatlicher Seite wurde eine Gruppe als Komponist ge-nauso wenig akzeptiert wie eine Studentin als Texterin. Folglich wurde Gabor Presser als Komponist und István S. Nagy als Text-dichter angegeben.Wie gut inzwischen schon der Ruf von Ome-ga war, beweist die Tatsache, dass man auf dem offiziellen Tanzliedfestival sowohl Sarolta Zalatnay als auch Zsusza Pálos bei ihren Beiträgen begleitete. Dennoch war das Personalgefüge noch nicht gefestigt: Sowohl Tamás Somló als auch András Kovacsics gingen. Während man zukünftig ohne das Saxofon auskam – die RockʼnʼRoll-Ära war auch in Ungarn vorbei und damit entfiel die

HU-LP: Qualiton SPLX 17390

HU: Qualiton SP 590Album: 10000 LépésHU: Qualiton SLPX 17400, RI 1972 HU: Pepita SLPX 17400. CD: 1992 HU: Mega HCD 37585A: Petróleum lámpa / Gyönghajú lány / Tûzvihar / Udvari bolond kenyereB: Kérgeskezû favágok / Tékozlo fiúk / Tízezer lépés / 1958-as Boogie-Woogie klubban / Spanyolgitár legenda / Félbeszakadt koncert

1970Single: Ballada a fegyverkovács fiárol / Snuki (Instrumental)HU: Qualiton SP 684Single: Ten Thousand Paces (Tízezer lépés) / The Jester s̓ Daily Bread (Udvari bolond kenyere)HU: Qualiton SP 724Single: Dead Are The Flowers (Halott virágok) / The Prodigal Son (Tékozló fiúk)HU: Qualiton SP 725Single: Pearls In Her Hair (Gyöngyhajú lány) / Petroleum Lantern (Pétroleum lámpa)HU: Qualiton SP 726, JP: Victor JET-2026-SSingle: Gyöngyhajú lány / Pétroleum lámpaHU: Pepita SP 736Single: Sötét a város / Ülök a hóbanHU: Pepita SP 768Single: Kiskarácsony-nagykarácsony / Kállai kettösHU: Qualiton SP 778Album: Éjszakai Országút (Nächtliche Landstraße)HU: Qualiton SLPX 17414, RI 1974 HU: Pepita SLPX 17414. CD: 1992 HU: Mega HCD 37586A: Oh, jöjj! / Ahol a boldogságot osztották! / Maradj velem / Oh, Barbarella / H. az elektromos fúrész / Az éjszakai országútonB: Utcán, a téren / Van egy szó / Utazás a szürke folyón / Olyan szépen mosolygott / Eky gis piheno / Vészkijárat

1972Single: Olyan szépen mosolygott / Oh, BarbarellaHU: Pepita SP 845Single: Hútlen barátok / Szomorú történetHU: Pepita SP 889Single: Régvárt kedvesem / 200 évvel az utolsó háború utánHU: Pepita SP 930Album: Omega Ensemble BudapestHU : Qualiton SLPX 17419A: Petroleum Lantern (Pétroleum lámpa) / Udvari bolond kenyere (The Jester s̓ Daily Bread) / Szeretnék visszamenni hozzád / Kiskarácsony-nagykarácsony / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair) / Kállai kettosB: Ha én szél lehetnék (If I Were The Wind) / Trombitás Frédi (Trumpeter Charlie) / Spanyolgitár legenda (Spanish Guitar Legend) / Egy lány nem ment haza / Holnap (Tomorrow)

1972Album: Élo Omega (Live) HU: Pepita SLPX 17447. CD: 1992 HU: Mega HCD 37627A: Untreue Freunde / Blues / Nach einem schweren Jahr (egy nehéz év után / After A Hard Year) / Ein brüchiger Schwung (Törékeny lendület / Delicate Sweep) / Omegauto (Fancy Jeep)B: Meine langerwartete Liebste (Régvárt kedvesem / Everytime She Steps In) / Erinnerung (Die zur Stille gewordene Liebe / Emlék / Remembering) / Verdeckte Welt (Eine Minute Ruhe / Hútlen barátok / One Man Land) / Der zaubervolle weiße Stein (Varázslatos, fehér ko / White Magic Stone)

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10 Oldie Markt 08/03 11Oldie Markt 08/03Omega: Rock in Ungarn

Album: OmegaDD: Amiga 8 55 282A: Oh, jöjj (Oh, komm) / Maradj velem (Bleib bei mir) / H. az elektromos fûrész (Die elektro-nische Säge) / Az éjszakai országúton (Auf der nächtlichen Landstraße) / Oh, BarbarellaB: Utcán, a téren (Auf der Straße, auf dem Platz) / Utazás a szürke folyón (Reise auf dem grauen Fluss) / Olyan szépen mosolygott (Sie hat so schön gelächelt) / Szeretnék visszamenni (Ich möchte zu Dir zurückkehren) / Ergy lány nem ment haza (Ein Mädchen ging nicht nach Hause)

1973Single: Pearls In Her Hair / The Lying GirlD: Bacillus Bellaphon BF 18172Single: Perlen im Haar / Perlen im Haar (Instrumental)D: Bacillus Belaphon BL 11261Album: OmegaD: Bacillus Bellaphon BLPS 19147, RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2017A: Everytime She Steps In / After A Hard Year / Delicate Sweep / Parting SongB: The Bird / The Lying Girl / White Magic StoneAlbum: Omega 5HU: Pepita SLPX 17457. CD: 1992 HU: Mega HCD 37628, 2000 PO: Andromeda CD-055A: Hazug lány / A madár / Én elmegyek / A jövendömondo / Járt itt egy boldog ember / BúcsúztatoB: Szvit: Ébredés-A malomban-Hazafelé-A hetedik napon-Délutáni szerelem-Van aki nyug-talanAlbum: Omega Omega OmegaCZ: Supraphon 1 13 1336A: Hûtlen barátok (One Man Land) / Blues / Egy nehéz év után (After A Hard Year) / Omeg-auto (Fancy Jeep)B: Régvárt kedvesem (Everytime She Steps In) / Emlék (Remembering) / Eltakart világ (Just A Bloom) / Varázslatos, fehér ko (White Magic Stone)

1974Single: Live As Long As / Spanish GuitarD: Bacillus Bellaphon BF 18300Single: Everytime She Steps In / The Bird SP: Grupo Diresa M 2078A: 200 Years After The Last WarD: Bacillus Bellaphon 19175 Q (Quadro.), RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2022A: SuiteB: Help To Find Me / 200 Years After The Last War / You Donʼt KnowAlbum: Omega IIID: Bacillus Bellaphon BLPS 19191 Q ( Quadro.), RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2030A: Stormy Fire / Spanish Guitar / Go On The Spree / Remembering / Everytime She Steps InB: Live As Long As / Just A Bloom / I Go Away / Fancy Jeep

1975Album: Omega VI – Nem Tudom A Neved (I Donʼt Know Your Name)HU: Pepita SLPX 17483. CD: 1993 HU: Mega HCD 17483A: Nem tudom a neved (Help To Find Me Or I Donʼt Know Your Name) / Addig élj! (Live As Long As Or Live Till Then) / Egyszemélyes ország (Country For One Person)B: A bûvész (Magician Or The Conjurer) / Az égben lebegök csarnoka (The Hall Of Floaters In The Sky Or The Hall Of Those Fluttering In The Sky) / Mozgó világ (Moving World) / Huszadik századi városlakó (20th Century Town Dweller Or Townsman Of The 20th Century)Album: The Hall Of Floaters In The SkyD: Bacillus Bellaphon BLPS 19220, RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2035. CD: 1988 D: Bacillus Bellaphon 288-09-002A: Movin ̓World / One Man Land / MagicianB: The Hall Of Floaters In The Sky / Never Feel Shame / 20th Century Town Dweller

Planstelle des Saxofonisten – fand man bei einem Konzert der Formation Decca in dem jungen György Molnár einen mehr als adäquaten Nachfolger für Kovacsics, der schnell einen Spitznamen bekam: Bei einem seiner ersten Auftritte mit Omega stieß er einige Teile der Ausrüstung um. Fortan firmierte er unter Elefant. Das war nicht die einzige Änderung. Ab 1968 durfte Anna Adamis als Texterin genannt werden und in Budapest trat man als Vorgruppe von Traffic und der Spencer Davis Group auf, wo man den Manager des Headliners, John Martin, derart überzeugte, dass er Omega für eine Englandtour einlud.Das sollte der erste Höhepunkt in der Karri-ere des Sextetts werden, denn man trat nicht nur im englischen Fernsehen auf, sondern traf auch noch Eric Clapton und George Har-rison und bekam einen Plattenvertrag von Decca, was zur Produktion von Omega Red Star – zum zweitenmal bekam man einen neuen Namen verpasst, ohne Einfluss darauf zu haben – führte. In drei Tagen wurde die erste LP eingespielt, dann musste János Kó-bor zurück nach Budapest: Examensarbeiten

standen an – ein Anzeichen, dass man damals die Musik noch nicht zum Beruf gemacht hatte. Dennoch kam die LP auf den Markt: Tamas Mihály hatte den Leadgesang über-nommen.Da wollte sich das Qualiton-Label nicht lumpen lassen und so erschien im selben Jahr mit Trombitás Frédi és a rettenetes Emberek der erste Longplayer in Ungarn, der zu einem sensationellen Erfolg wurde: Alleine 1968 gingen 100.000 Stück über die Ladentische und die Band erhielt ihre erste goldene Schallplatte. Eine zweite UK-Tour folgte, doch das Angebot, eine weitere LP zu produzieren, musste man ausschlagen: Die Politik war dagegen. Dennoch konnte es keine Frage geben: Omega waren Stars.Fortsetzung folgt

HU-LP: Qualiton SLPX 17400

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10 Oldie Markt 08/03 11Oldie Markt 08/03Chicago: Kontinuität durch Wechsel

Chicago zu acht 1976 (hinten v.l.) Danny Seraphine, Laudir de Oliveira, Lee Loughnane, Terry Kath. Vorne von links: Peter Cetera, Walter Parazaider, James Pankow, Robert Lamm

Anpassungsprozesse Chicago begann mit Album V eine Entwicklung, die sie von der progressiven Seite nach und nach in die Mitte der Straße führen sollte.

Als Rockmusiker hat man die freie Wahl, was man vor allem sein möchte: Kommer-ziell erfolgreich oder ein integrer Künstler, der nur seinen eigenen Weg verfolgt, der zwar eher zu einem bedauerlichen Konto-stand führt, dafür aber die Anerkennung der Kollegen garantiert - beide Entscheidungen

besitzen Argumente für und wider. Chica-go waren zunächst in der glücklichen Lage, exakt das zu tun, was sie immer machen wollten und damit mehr Erfolg zu haben, als sie wahrscheinlich selbst in ihren kühnsten Träumen gehofft hätten. Ihre Fans nahmen ihnen weder radikale politische Sprüche noch Ausflüge in die Avantgarde übel: Es war scheinbar völlig gleichgültig, was sie auch taten - am Ende standen Gold- und Pla-tinlatten und Singlehits, so dass das Septett Anfang der 70er Jahre zu den größten Grup-pen der Rockmusik zählte. Das wiederum führte zu einem derart rigorosen Zeitplan, dass sie zwischen Touren und Studio-Arbeit

oft gerade einmal einen Tag Zeit hatten, um zuhause anzuhalten und die Familienmit-glieder außer den Kollegen in der Band zu begrüßen. Trotz der unglaublichen Erfolge, die Album V fortsetzte, obwohl es die erste Einzel-LP war und sich zugunsten poppiger Songs und ebensolcher Arrangements von den Experimenten der vergangenen Jahre abwandte, war es klar, dass das Geschäft, von dem die Jungs nun einmal lebten, in einem Umbruch begriffen war. Die FM- Sender, die einmal lange Suiten gespielt hatten, verschwanden ebenso vom Markt wie viele der progressiven Rockbands, die von diesen Stationen profitiert hatten.

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12 Oldie Markt 08/03 13Oldie Markt 08/03Chicago: Kontinuität durch Wechsel

Oldie-Markt Discographie

Chicago (4) von Frank Küster

1986Single: Niagara Falls / I BelieveUS: Warner Brothers 7-28283Single: Will You Still Love Me / ForeverD: Warner Brothers WEA 928 628-7Maxi-Single: Will You Still Love Me // Forever / Hard Habit To BreakD: Warner Brothers 920 629-0Album: Chicago 18D: Warner Brothers WEA 925 509-1, UK: Warner Brothers WEA WX 61, US: WarnerBrothers WEA 1-25509, BU: Balkanton BTA 12112. CD: 1986 D/UK: Warner Brothers WEA 925 509-2, US: Warner Brothers WEA 9 25509-2, RI 1988 D/UK: Warner Brothers WEA 925 714-2A: Niagara Falls / Forever / If She Would Have Been Faithful… / 25 Or 6 To 4 / Will You Still Love Me?B: Over And Over / It s̓ Alright / Nothin s̓ Gonna Stop Us Now / I Believe / One More DaySingle: I Donʼt Wanna Live Without Your Love / Look AwayUS: Full Moon Reprise 7-21883 (Back To Back Hits)

1988Promo-Single: We Can Last Forever (Remix) / SameUS: Full Moon Reprise WEA 7-22985CD-Promosingle: We Can Last Forever (Remix)US: Full Moon Reprise WEA PRO-CD-3487CD-Promosingle: I Donʼt Wanna Live Without Your LoveUS: Full Moon Reprise WEA PRO-CD-3126Single: I Donʼt Wanna Live Without Your Love / I Stand UpD: Full Moon Reprise WEA 927 855-7, UK: Full Moon Reprise WEA W 7855, US: Full Moon Reprise WEA 7-27855, JP: Reprise Pioneer P-2408Maxi-Single: I Donʼt Wanna Live Without Your Love // I Stand Up / 25 Or 6 To 4D: Full Moon Reprise WEA 921 002-0, UK: Full Moon Reprise WEA WT 78553” CD-EP: I Donʼt Wanna Live Without Your Love / I Stand Up / 25 Or 6 To 4 / Will You Still Love MeD: Full Moon Reprise WEA 921 003-2Single: Look Away (Remix) / Come In From The NightD: Full Moon Reprise WEA 927 766-7, US: Full Moon Reprise WEA 7-27766, CA: Full Moon Reprise WEA 92 776673” CD-Single: Look Away (Remix) / Come In From The Night (Album-Version)UK: Full Moon Reprise WEAPromo-Single: Youʼre Not Alone (Remix) / Same US: Full Moon Reprise WEA 7-27757Single: Youʼre Not Alone (Remix) / It s̓ AlrightD: Full Moon Reprise WEA 7-27757, CA: Full Moon Reprise WEA 92 77577CD-Promosingle: What Kind Of Man Would I Be (Album-Version)US: Full Moon Reprise WEA PRO-CD-Single: What Kind Of Man Would I Be / 25 Or 6 To 4US: Full Moon Reprise WEA 7-22741Album: 19D: Full Moon Reprise WEA 925 714-1, UK: Full Moon Reprise WEA WX 174, US: Full Moon Reprise WEA 1-25714. CD: 1986 D: Full Moon Reprise WEA 925 714-2, UK: Full Moon

Damit verflüchtigte sich aber auch viel von der schieren Freude daran, die Grenzen der Rockmusik in jede nur denkbare Richtung auszudehnen und dafür setzte die Herrschaft des Geldes ein, die seitdem immer rigider gehandhabt wurde. Es wäre naiv zu glauben, eine erfolgreiche Formation, wie es Chicago von Anfang an war, könnte sich quasi im luftleeren Raum bewegen und nur dem eige-nen Anspruch folgen – das genaue Gegenteil ist der Fall: Wenn man einmal an der Spitze der Hitparaden gestanden hat, wird von der Industrie erwartet, dass man das wiederholt und auch selbst betrachtet man geringere Ergebnisse als Fehlschlag.Mit V hatte das Septett die Quadratur des Kreises geschafft: Die Substanz des eigenen Sounds zu erhalten und kommerziell zu sein – doch das konnte so nicht ewig bleiben und das zeigte sich schon beim nächsten Werk, dem erstmals nicht in New York, sondern auf der Caribou Ranch ihres Managers und Produzenten James William Guercio in den Bergen der Rocky Mountains eingespielten,

sinnigerweise VI betitelten Album, das den Wandel innerhalb der Industrie noch stärker wiederspiegelte:Wie viele der erfolgreichen Kollegen befand sich das Septett in einer Situation, wo man sich des eigenen Erfolgs plötzlich bewusst wurde: Da war man in einer Höhe von über 3000 Metern, in einem neuen Studio und mit dem Druck, die Resultate der Platten zuvor zu wiederholen – mindestens. Da kann es kaum verwundern, dass diesmal die Her-stellung eines massenkompatiblen Klangs angesagt war. Ohne Übertreibung kann man Chicago VI als die erste Pop-LP der Gruppe bezeichnen, obwohl das der Dich-te und Klasse des Materials nicht gerecht wird, was jeder feststellen wird, der sich den Longplayer nicht nur ein-, sondern mehrere Male angehört hat: Die meisten Songs wach-sen bei häufigerer Bekanntschaft – ein gutes

D-2-LP: CBS S 66260

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12 Oldie Markt 08/03 13Oldie Markt 08/03Chicago: Kontinuität durch Wechsel

WX 174CD, US: Full Moon Reprise WEA 9 25714-2, RI 1991 D: Warner Brothers WEA 7599-25714-2, US: 25714-2, JP: Warner Brothers 20XD-1054A: Heart In Pieces / I Donʼt Wanna Live Without Your Love / I Stand Up / We Can Last Forever / Come In From The NightB: Look Away / What Kind Of Man Would I Be? / Runaround / Youʼre Not Alone / Victori-ous

19893” CD-Single: 25 Or 6 To 4 / Make Me SmileUS: Columbia 38K 33193 CD: Greatest Hits 1982-1989US: Full Moon Reprise 9 26080-2Tracks: Hard To Say Iʼm Sorry / Get Away / Look Away / Stay The Night / Will You Still Love Me? / Love Me Tomorrow / What Kind Of Man Would I Be? (Remix) / Youʼre The Inspiration / I Donʼt Wanna Live Without Your Love / Hard Habit To Break / Along Comes A Woman / If She Would Have Been Faithful… / We Can Last Forever

1990Single: Hearts In Trouble / Car BuildingD: CBS Sony Music 656135 7, US: DGC 196793” CD-Single: Feelin ̓Stronger Every Day / Just YouʼnʼMeD/NL: CBS Sony Music 656205 1Album: Best Of The BestKR: Seagull International SYD 016A: If You Leave Me Now / Make Me Smile / Baby What A Big Surprise / Colour My World / Saturday In The Park / (Iʼve Been) Searchin ̓So LongB: Alive Again / Take Me Back To Chicago / Questions 67 And 68 / Just YouʼnʼMe / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Old DaysCD: Searching So Long (Live)LU: Oh Boy 1-9043Tracks: Call On Me / Saturday In The Park / Beginnings / Ballet For A Girl In Buchannon / Make Me Smile / So Much To Say / Anxiety s̓ Moments / West Virginia Fantasies / Colour My World / To Be Free / Now More Than Ever / Just YouʼnʼMe / Iʼve Been Searching So Long / 25 Or 6 To 4 / Feelin ̓Stronger Every Day

1991CD: Texas International Festival (Live 1969)LU: Oh Boy 1-1969 TEX 6Tracks: Announcement / Come On Everybody Let Us Play For You / Piano Intro / Does Any-body Really Know What Time It Is? / Cloudy Every Morning-Sun Donʼt Shine / Beginnings / 25 Or 6 To 4 / Weʼve Been Having Fun In Texas / Iʼm A Man4 CD-Box: Group PortraitUS/D: Columbia Legacy C4K 47416, RI 1999 D: CNR ZYX 10036-2, NL: CNR 2002637Tracks CD 1: Introduction / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Beginnings / Questions 67 & 68 / Listen / Poem 58 / Iʼm A Man / Make Me Smile / So Much To Say, So Much To Give / Anxiety s̓ Moment / West Virginia Fantasies / Colour My World / To Be Free / Now More Than Ever / Fancy Colours / 25 Or 6 To 4 / Where Do We Go From HereTracks CD 2: Flight 602 / Free / What Else Can I Say / Mother / Lowdown / A Song For Richard And His Friends / A Hit By Varese / Saturday In The Park / Dialogue Part I / Part II / Alma Mater / Feelin ̓Stronger Every Day / In Terms Of Two / Critics ̓Choice / Just YouʼnʼMe / Something In This City Changes PeopleTracks CD 3: Life Saver / Happy Man / (Iʼve Been) Searchin ̓So Long / Skinny Boy / Byblos / Wishing You Were Here / Call On Me / Brand New Love Affair Part I & II / Harry Truman / Old Days / You Are On My Mind / If You Leave Me Now / Together Again / Another Rainy Day In New York City / Hope For LoveTracks CD 4: Take Me Back To Chicago / Mississippi Delta City Blues / Baby, What A Big Surprise / Prelude (Little One) / Little One / No Tell Lover / Closer To You / Gone Long Gone / Alive Again / Must Have Been Crazy / Doin ̓Business / Song For You / Thunder And

Beispiel ist die Robert Lamm-Komposition Something In This City Changes People oder der erste Countrysong im Repertoire der Gruppe, das von Peter Cetera verfasste Critic s̓ Choice. Natürlich ergaben sich er-neut zwei große Singlehits, diesmal beide von James Pankow geschrieben: Feelin ̓Stronger Every Day, eine Kooperation mit Peter Cetera, landete in den USA auf einem 10. Platz, während Just YouʼnʼMe – einem Lied mit einem autobiografischen Hinter-grund – der 4. Rang vorbehalten war. Die LP landete auf dem inzwischen für Chicago gewohnten 1. Platz.Alles bestens? Ja und nein. Natürlich ging die Erkenntnis an der Gruppe nicht vorbei, dass man sich deutlich verändert hatte, genannt sei nur die wesentlich geringere Präsenz der Bläser. Lee Loughnane: „Was wir anfingen, in den 70er Jahren zu lernen, war die Tatsache, dass der Zustand des RockʼnʼRoll uns die Art von ausgedehnten Kompositionen, die wir in den frühen Tagen

brachten, nicht mehr erlaubte. Wenn wir die live spielten war das Ergebnis oft, dass die Leute in dieser Zeit aufstanden und aufs Klo gingen.“Dennoch bedeutete das natürlich nicht, dass Chicago sich den kommerziellen Zwängen ohne Widerstand unterwerfen wollte, ganz im Gegenteil: Bei den Konzerten, die auf VI folgten, waren lange Improvisationen an der Tagesordnung, mit dem von Lee Loughnane trocken kommentierten Resultat: „Wir hatten eine schöne Zeit, das Publikum hasste sie. Aber dieser Versuch ist für jede Band, die sich den kommerziellen Interessen nicht beugen und ihre künstlerische Integrität bewahren will, einfach selbstverständlich.“Es spricht für Chicago, dass sie noch einen Schritt weitergingen: Sie ließen es nicht dabei, diese Versuche auf der Bühne zu bringen, sondern sie wollten ihre Ansätze auch auf ihrer nächsten Platte unterbringen.

D-Single: CBS S 8479

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14 Oldie Markt 08/03 15Oldie Markt 08/03Chicago: Kontinuität durch Wechsel

Lightning / The American Dream / Beginnings (Live)CD-Promosingle: You Come To My SensesUS: Full Moon Reprise WEA PRO-CD-4942Album: Twenty 1D: Full Moon Reprise WEA 7599-26391-1, KR: Warner Brothers WL 104. CD: D: Full Moon Reprise WEA 7599-26391-2, US: Full Moon Reprise 9 26391-2, JP: Reprise Pioneer WPCP-3789A: Explain It To My Heart / If It Were You / You Come To My Senses / Somebody Somewhere / What Does It Take / One From The HeartB: Chasin ̓The Wind / God Save The Queen / Man To Woman / Only Time Can Heal The Wounded / Who Do You Love / Holdin ̓On

1995CD-Promosingle: Dream A Little Dream Of Me (& Jade; Album-Version)US: Giant WEA PRO-CD-7601CD-Promo-EP: Night & Day Big Band SamplerUS: Giant WEA PRO-CD-7603Tracks: Dream A Little Dream Of Me / Moonlight Serenade / Chicago / In The MoodCD-Promosingle: In The Mood (Album-Version)US: Giant PRO-CD-7797CD: Night & DayD: Giant BMG 74321 26767 2, US: Giant WEA 9 24615-2Tracks: Chicago / Caravan / Dream A Little Dream Of Me (& Jade) / Goody Goody / Moonlight Serenade / Night & Day / Blues In The Night / Sing, Sing, Sing (& The Gipsy Kings) / Sophis-ticated Lady / In The Mood / Donʼt Get Around Much Anymore / Take The “A” TrainCD: Chicago Transit Authority D: Bellaphon 284-07-001Tracks: Introduction / South California Purples / Questions 67 And 68 / 25 Or 6 To 4 / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Liberation / Iʼm A Man / Beginnings (Finale)

1996CD-Single: Let s̓ Take A Lifetime / Bigger Than ElvisNL: CNR Music 2002617CD: The Very Best Of ChicagoD/NL: Arcade CD 9902295, UK: Arcade 7617021Tracks: If You Leave Me Now / Baby What A Big Surprise / Saturday In The Park / Wishing You Were Here / 25 Or 6 To 4 / Iʼm A Man / Feelin ̓Stronger Every Day / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Street Player / Lowdown / Take Me Back To Chicago / Make Me Smile / Beginnings / (Iʼve Been) Searchin ̓So Long / Questions 67 & 68 / Bigger Than Elvis / Let s̓ Take A LifetimeCD: Chicago Presents The Innovative Guitar Of Terry KathUS: Chicago Recorss CRD 3025Tracks: Once Or Twice / Iʼm A Man / Dialogue (Parts I & II) / Ainʼt It Blue? / 25 Or 6 To 4 (Live) / Mississippi Delta City Blues (Live) / Listen / South California Purples / Darlin ̓Dear / An Hour In The Shower / In The Country / I Donʼt Want Your Money / Scrapbook / Free Form Guitar2 CD: Live In Japan (1974-1981)US: Chicago Records CRD 3030-2Tracks CD 1: Dialogue (Parts I & II) / A Hit By Varese / Lowdown / State Of The Union / Saturday In The Park / Ballet For A Girl In Buchannon: Make Me Smile-So Much To Say, So Much To Give-Anxiety s̓ Moment-West Virginia Fantasies-Colour My Wold / To Be Free / Now More Than Ever / Beginnings / Mississippi Delta City BluesTracks CD 2: A Song For Richard And His Friends / Does Anybody Really Know What Time It Is? (Free Form Intro) / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Questions 67 And 68 (Japanese Version) / 25 Or 6 To 4 / Iʼm A Man / Free

Das führte dazu, dass Chicago VII wieder als Doppelpack daherkam und außerdem von der Musik her an die frühen Jahre an-knüpfte, allerdings mit einem bedeutenden Unterschied: Waren es damals die Bläser und die Rock-Instrumente, die den Ton angaben, stand diesmal auch der Synthesizer im Vor-dergrund. Er gab den Rhythmus vor und er leitete die langen Improvisationen ein, die die erste Platte beherrschten.Doch dieser Schritt in Richtung Big Band-Jazz – es kam nicht von ungefähr, dass Chicago die einzige Rockgruppe waren, die bei einem Konzert, das dem Werk von Duke Ellington gewidmet war, auftraten – sollte ein Intermezzo bleiben, was schon die Arbeiten in den Caribou Ranch Studios gezeigt hatten. Robert Lamm: „Wir realisier-ten, dass wir mit einer Jazzplatte praktisch alle entfremdet haben würden.“ So einigte man sich auf einen Kompromiss: Die erste Platte blieb dem Jazz vorbehalten, die zweite bot den poppigen Rocksound, der seit der

letzten LP zum Markenzeichen des Septetts geworden war.Das bedeutete natürlich nicht, dass Platte Nr. 1 unkommerziell gewesen wäre. James Pankow: „Wenn man gewisse Ergebnisse vorzuweisen hatte, segnete die Plattenfirma alles ab, was man nur machen wollte und unsere Experimente konnte man tatsächlich vermarkten.“ Außerdem steuerte der noch inoffizielle achte Mann der Band, der kuba-nische Percussionist Laudir de Oliveira ein Latin-Feeling bei, das den Klang zusätzlich auflockerte. Wie groß darüber hinaus das kreative Potenzial der Band war, bewies die Tatsache, dass Lee Loughnane erstmals mit Call On Me einen Song beisteuerte, der der größte Hit von VII werden sollte (Platz 6 in den USA). Dabei blieb es jedoch nicht: Auch Wishing You Were Here und (Iʼve Been) Searchin ̓So Long charteten. Fortsetzung folgt.

D-LP: CBS S 69041

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14 Oldie Markt 08/03 15Oldie Markt 08/03Queen: Nie mehr zu viert auf der Bühne

Queen 1986 (v.l.): Brian May, Roger Taylor, Freddie Mercury und John Deacon

Alleine und zusammenIn den späten 80er Jahren hatten zunächst die Solo-Aktivitäten der Queen-Musiker Vorfahrt, ehe die Gruppe wieder gemeinsam auftrumpfte.

So triumphal die Show 1986 in Knebworth für Queen auch gewesen war – so traurig war sie eigentlich. Kurz darauf nämlich teilte Freddie Mercury seinen Kollegen mit, dass er wegen seiner AIDS-Erkrankung nicht mehr touren wollte. So wurden alle Aktivi-täten in dieser Richtung erst einmal ad acta gelegt, wie die der Formation insgesamt. Wie bereits zuvor sollten die kommenden Jahre den Soloflügen der einzelnen Mitglieder vor-behalten sein, was aber nur Freddie Mercury und Roger Taylor wirklich nützten. Bei John

Deacon war man es bereits gewohnt, dass er Aktivitäten außerhalb des Bandgefüges unterließ und Brian May zog es vor, in dieser Zeit nur hinter der Konsole im Studio zu sitzen – sprich nur als Produzent zu agieren – womit er keineswegs ohne Erfolg blieb: Sowohl seine Arbeit an der Coverversion von Bohemian Rhapsody in Form der Hea-vy-Metal Parodie der Komiksendung des englischen Fernsehens, The Young Ones, Bad News, als auch die Singles, die er für seine aktuelle Freundin, die Schauspielerin Anita Dobson, betreute, erregten einiges Aufsehen, ohne jedoch die großen Resulta-te einheimsen zu können. Da verzeichneten Freddie Mercury und Roger Taylor schon

deutlich beeindruckendere Absatzzahlen: Freddie Mercury legte zuerst eine Cover- Version des RockʼnʼRoll-Klassikers der Platters, The Great Pretender mit dem für ihn typischen Pomp vor, der prompt Platz 5 der UK-Charts im März 1987 belegte. Dann schob er mit der Opernsängerin aus Barce-lona, Montserrat Caballé, ein Lied über ihre Heimatstadt nach, die sich um die Ausrich-tung der olympischen Spiele 1992 bewarb, und kletterte ebenfalls in die englischen Top 10. Außerdem zeigte er sich im Juni im TV-Special Ibiza ʼ92 live im Ku Club auf Ibiza, wo er natürlich The Great Pretender zum besten gab und trat 1988 gemeinsam mit Montserrat Caballé im Avniguda de Maria

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16 Oldie Markt 08/03 17Oldie Markt 08/03

Oldie-Markt Discographie

Chicago: Stars trotz Anspruch

von Frank KüsterQueen (13)

Die Soloplatten (4)Freddie Mercury (3)

& Montserrat Caballé

1992Single: Barcelona (Edit) // Exercises In Free Love / Barcelona (TV-Edit)D/F: Polydor 863 262-7, UK: Polydor PO 221CD-Single: Barcelona (7” Version) / Exercises In Free Love / Barcelona (Extended Version)D: Polydor 887 075-2CD-EP: Barcelona / Exercises In Free Love / Barcelona (Extended Version) / (TV-Edit)D/AU: Polydor 863 263-2, UK: Polydor PZCD 221Single : How Can I Go On / The Golden BoyD/F: Polydor 863 732-7, UK: Polydor PO 234CD-Maxi: How Can I Go On / The Golden Boy / The Fallen PriestUK: Polydor PZCD 234, NL: Polydor 863 733-2

Freddie Mercury1992

Single: In My Defence / Love Kills (Wolf Euro Version)UK: Parlophone R 6331CD-Single: In My Defence (Ron Nevison Mix) / Love Kills (Wolf Euro Version)F: Parlophone EMI 8806932CD-EP : In My Defence (Ron Nevison Mix) / Love Kills (Wolf Euro Version) / Mr. Bad Guy / Living On My Own (Underground Solution Mix)UK: Parlophone CDR 6331CD-EP: In My Defence (Ron Nevison Mix) / Love Kills (Wolf Euro Version) / She Blows Hot And Cold / In My DefenceUK: Parlophone EMI CDRS 6331 (Also As Double-Single With CDR 6331) CD-Promosingle: Fooling AroundD: Palrophone EMI CDP 519261Album: The Freddie Mercury AlbumD/NL/P: Parlophone EMI 0777 7 80999 1 8, UK : Parlophone EMI PCSD 124, BR : Parlophone EMI 780999 1, KR : EMI EKPL-0277, YV : Parlophone EMI 25027, RI 1997 UK : EMI LPCENT 10 (EMI Centenary Issue). CD: D/NL: Parlophone EMI 0777 7 80999 2 5, UK: Parlophone CDPCSD 124 (CDPCSDX 124: + 5 Postcards In Slipcase), US: Hollywood HR 61402-2 (As The Great Pretender, Without Barcelona, + My Love Is Dangerous (Jeff Lord-Alge Mix) / Living On My Owen (Second Remix); Long Box), JP: EMI Toshiba TOCP 7482, BR: Parlophone EMI 780999 2, IT: Parlophone EMI 0777 780999 2 5, ZA: EMI CDEMCJ(WM) 5488A: The Great Pretender (Brian Malouf Mix) / Foolin ̓Around (Steve Brown Mix) / Time (Nile Rodgers Mix) / Your Kind Of Lover (Steve Brown Mix) / Exercises In Free Love / In My Defence (Ron Nevison Mix)B: Mr. Bad Guy (Brian Malouf Mix) / Letʼs Turn It On (Jeff Lord-Alge Mix) / Living On My Own (Mix) / Love Kills (Richard Wolf Mix) / Barcelona

Cristina-Stadion in Barcelona auf, um die erfolgreiche Bewerbung der Stadt für die olympischen Spiele 1992 zu feiern. Das Al-bum der beiden, das genauso wie die Single und die Stadt hieß, belegte im Oktober 1988 den 25. Platz in den britischen Charts.Roger Taylor, der ja sporadisch schon vor-her als Solist aktiv gewesen war, ging sein Projekt wesentlich systematischer an, weil er im Rahmen einer Gruppe arbeiten wollte. Also kam wieder einmal der gute, alte Me-lody Maker mit seinen Kleinanzeigen zum Einsatz, wo er mit dem Text: „Schlagzeuger einer Top Rockband sucht nach Musikern“ nach zukünftigen Partnern Ausschau hielt. Klar, dass bei einer solchen Anzeige Bewer-ber zuhauf antraten, die nach einem langwie-rigen Ausleseprozess auf 20 Gitarristen, 20 Bassisten und 20 Drummer reduziert worden waren, die drei Tage lang im Paramount Coty Club in Soho vorspielten – ohne zu wissen, dass zum einen Roger Taylor der Chef der neuen Band sein sollte und dass

auf dem Band die Gitarre von Brian May gespielt worden war! Am Ende hatten sich der Gitarrist Clayton Moss, der Bassist Peter Noone (weder verwandt noch verschwägert mit dem Sänger der Herman s̓ Hermits) und der Schlagzeuger Josh Macrae durchgesetzt, zu denen sich noch der Tour-Keyboarder von Queen, Spike Edney, gesellte.Zusammen ging man unter dem Namen The Cross unmittelbar nach Beendigung des Auswahlprozesses nach Ibiza ins Studio, wo Teile des ersten Albums Shove It! – ei-nen Ausdruck, den der Sekretär von Roger, Chris Taylor, gerne verwendete – entstanden, das in England immerhin einen 58. Platz be-legte. Interessant war vor allem, dass hier die erste Fassung von Heaven For Every-one auftauchte, für die Roger Taylor den Originalgesang von Freddie Mercury durch seinen eigenen, wesentlich raueren ersetzt und dass Brian May für Love Lies Bleeding

UK-LP: EMI EMC 3519

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16 Oldie Markt 08/03 17Oldie Markt 08/03Chicago: Stars trotz Anspruch

die Gitarrenparts beigesteuert hatte. Insge-samt bevorzugte The Cross einen harten Rocksound mit den zwei Gitarren von Tay-lor und Moss im Zentrum. Die erste Single Cowboys And Indians kam zuhause auf den 75. Platz. Doch insgesamt waren The Cross zuhause wesentlich weniger erfolgreich als beispielsweise in Deutschland – dort kam nicht nur Heaven For Everyone 1988 in die Singlescharts, sondern vor allem das zweite Album Bad, Mad And Dangerous To Know 1990 verkaufte sich ausgezeichnet.Doch die Ignoranz zuhause und der Tod von Freddie Mercury bedeuteten das Todesur-teil für die Band, die im Dezember 1992 ihr letztes Konzert im Marquee Club gab, nachdem zuvor das dritte Opus Blue Rock nur in Deutschland und Japan überhaupt veröffentlicht worden war. Zwischenzeitlich hatte sich Queen wieder geregt: Zunächst kam Ende 1986 das Live-Album Live Magic auf den Markt, das in England den 3. Platz belegte. Ein Jahr später erschien dann die

3 Video-Kassetten umfassende Kollektion The Magic Years, die die Karriere der Band erschöpfend abhandelte.Wirklich neues gab es erst 1989, als I Want It All als Vorgeschmack auf das von der Band mit Dave Richard produzierte The Miracle im Februar in England den dritten Rang belegte und in den USA die Top 50 kratzte, während das Album in England natürlich die Charts toppte. Jenseits des Atlantiks konnte man nur einen 24. Rang verbuchen. In Großbritannien kamen insgesamt fünf Singles auf den Markt, die alle mindestens Platz 25 erreichten, während die Vereinigten Staaten erneut deutlich zurückhaltender re-agierten, was vor allem damit zu tun hatte, dass die Herren aus den oben angesproche-nen Gründen nicht mehr touren mochten. Erneut folgte ein Jahr der Tätigkeit mit ge-bremstem Schaum, das Brian May zum einen im Dezember 1989 für Rock Aid Armenia

D-CD: Parlophone EMI CDP 7 46413 2

1993CD-Promosingle: The Great Pretender (7”) / (Film)US: Hollywood PRCD 10202-2Single: The Great Pretender / Stop All The FightingUK: Parlophone EMI R 6336. MC: UK: Parlophone EMI TCR 6336Single: The Great Pretender / Love Kills (Wolf Euro Version)D: Parlophone EMI 7243 8 80382 7 0. 3” CD-Single: JP: EMI Toshiba TODP 2396CD-Single: The Great Pretender / Love Kills (Remix)F: Parlophone EMI 8804042Maxi-Single: The Great Pretender // Love Kills (Euro Wolf Version) / Mr. Bad GuyD: Parlophone EMI 7243 8 80382 6 3CD-EP: The Great Pretender / Stop All The Fighting / Exercises In Free Love / The Great Pretender (Remix)UK: Parlophone EMI CDR 6336 (Digipak)CD-EP: The Great Pretender / Love Kills (Wolf Euro Version) / Mr. Bad Guy / Living On My Own (Underground Solutions Mix)D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80382 2 5CD-EP: The Great Pretender (Remix) / (Original) / In My Defence / (Remix)D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80484 2 2CD-Promosingle: Living On My Own (Remix)US: Hollywood PRCD 10287-2Single: Living On My Own (Radio Mix) / (Album Mix)UK: Parlophone EMI R 6355Single: Living On My Own (Radio Mix) / (L.A. Mix)BL/US: No-More NMB 10 (US: Import). CD: D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80678 2 1CD-Single: Living On My Own (Remix) / (Remix)CA: Hollywood HR 6627012”-EP: Living On My Own (Extended Mix) / (Club Mix) // (Dub Mix) / (L.A. Mix)UK: Parlophone EMI 12R 6355, US: Hollywood 2061-66270-0, BL: No-More NMB 01, RI BL: Parlophone EMI 2013157CD-EP: Living On My Own (Radio Mix) / (Extended Mix) / (Club Mix) / (Album Mix)D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80767 2 2, UK: Parlophone EMI CDR 6355MC-EP: Living On My Own (Remix) / Somebody To Love / Living On My Own (Remix) / Dear Friends // Living On My Own / These Are The Days Of Our Lives / We Will Rock You / Living On My Own (Remix)PO: Poker 1394Album: Freddie Mercury RemixesUK: Parlophone EMI 7243 828 184 1 0 (Not Issued), BR: Parlophone EMI 070 828184 1, IT: Parlophone EMI 7243 8 28184 1 0. CD: D/NL: Parlophone EMI 7243 8 28184 2 7, JP: EMI Toshiba TOCP-8151, BR: Parlophone EMI 828184 2 A: Living On My Own / Time / Love KillsB: The Great Pretender / My Love Is Dangerous / Living On My Own

19953” CD-Single: The Great Pretender / My Love Is Dangerous (Remix)JP: EMI Toshiba TODP 2505 (Honda Accord Advertisement)

1996Promo-Maxi: I Was Born To Love YouUK: Virgin Radio (Onesided In Special Cover, 1 Copy Unsigned, 14 Signed) CD-Promosingle: I Was Born To Love YouCA: Hollywood HRCD 020596, F: Parlophone EMI SPC 20063” CD-Single: I Was Born To Love YouJP: EMI Toshiba TODP 2534

2000Promo-CD: Rarities SamplerUK: Parlophone EMITracks: Larry Lurex: Goin ̓Back (B-Side) / Freddie Mercury: Your Kind Of Lover (Vocal & Piano Version) / New York (Demo) / La Japonaise (A-Cappella) / It s̓ So You (Demo) /

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18 Oldie Markt 08/03 19Oldie Markt 08/03Chicago: Stars trotz Anspruch

Holding On (Demo) / Have A Nice Day (Fanclub Message) / Idea (Barcelona) / Extract From Garden Lodge (Tape) / Barcelona (Early Version: Freddie s̓ Demo Vocal) / When This Old Tired Body Wants To Sing (Late Night Jam)Promo-CD: Queen/Freddie MercuryF: EMI Music FranceTracks: Mr. Bad Guy / Living On My Own (1993 Radio Mix) / Barcelona / Guide Me Home / The Great Pretender (Brian Malouf Mix) / We Are The Champions / I Want To Break Free / Under Pressure / The Show Must Go On (Live) / These Are The Days Of Our Lives / Another One Bites The Dust / Heven For Everyone (Single Edit)10 CD + 2 DVD-Box: The Solo CollectionUK: Parlophone EMI 527 9640Tracks CD 1: Mr. Bad Guy: Tracks Like The Original AlbumTracks CD 2: Barcelona: Tracks Like The Original AlbumTracks CD 3: The Great Pretender: Tracks Like The Original AlbumTracks CD 4: The Singles 1973-1985: Larry Lurex: I Can Hear Music / Goin ̓Back / Fred-die Mercury: Love Kills / (Extended) / I Was Born To Love You (Extended) / Stop All The Fighting / (Extended) / Made In Heaven (Extended) / She Blows Hot And Cold / (Extended) / Living On My Own (Extended) / My Love Is Dangerous (Extended) / Love Me Like There s̓ No Tomorrow (Extended) / Let s̓ Turn It On (Extended)Tracks CD 5: The Singles 1986-1993: Time / (Extended) / (Instrumental) / In My Defence / The Great Pretender / (Extended) / Exercises In Free Love / Barcelona / (Extended) / How Can I Go On / Living On My Own (No More Brothers Extended Mix) / (Radio Mix) / (Club Mix) / (Underground Solutions Mix)Tracks CD 6: The Instrumentals: Barcelona / La Japonaise / The Fallen Priest / Ensueno / The Golden Boy / Guide Me Home / How Can I Go On / Love Me Like There s̓ No Tomorrow / Made In Heaven / Mr. Bad Guy / There Must Be More To Life Than This / In My Defence / The Great PretenderTracks CD 7: The Rarities 1-The Mr. Bad Guy Sessions: Let s̓ Turn It On (A-Cappella) / Made In Heaven (Alternative) / I Was Born To Love You (Vocal & Piano Version) / Foolin ̓Around (Early) / (Unreleased 12” Mix) / (Instrumental) / Your Kind Of Lover (Early) / (Vocal & Piano Version) / Mr. Bad Guy (Orchestral Out Takes) / (Vocal & Piano Version) / There Must Be More To Life Than This (Piano Out Takes) / Living On My Own (Hybrid Edit/Later Versions) / Love Is Dangerous (Early) / Love Me Like There s̓ No Tomorrow (Early) / (2nd Early) / (3rd Early) / (Live) / She Blows Hot And Cold (Alternative Feat. Brian May) / Gazelle (Demo) / Money Canʼt Buy Happiness (Demo) / Love Makin ̓Love (Demo) / God Is Heavy (Demo) / New York (Demo)Tracks CD 8: The Rarities 2-Barcelona Sessions: The Duet (The Fallen Priest) / Idea (Barcelona, Extract) / (2nd Extract) / Barcelona (Early, Freddie s̓ Demo) / (Freddie s̓ Vocal Slave) / (Later Freddie s̓ Vocal) / La Japonaise (Early Freddie s̓ Vocal Dermo) / (A-Cappella) / Rachmaninov s̓ Revenge (The Fallen Priest, Early) / (Later, Freddie s̓ Demo Vocal) / Ensueno (Monserrat s̓ Live Takes) / The Golden Boy (Early Freddie s̓ Demo Vocal) / (2nd Early Extract) / (A-Cappella Feat. Gospel Choir) / Guide Me Home-How Can I Go On (Alternative) / How Can I Go On (Out Take Extract) / (Alternative Piano Version) / When This Old Tired Body Wants To Sing (Late Night Jam)Tracks CD 9: The Rarities 3 –Other Sessions: Ibex: Rain (Live) / Wreckage: Green (Rehearsal) / Eddie Howell: The Man From Manhattan / Billy Squier: Love Is The Hero (12”) / Lady With A Tenor Sax (Work In Progress) / Freddie Mercury & Jo Dare: Hold On / The Cross: Heaven For Everyone / Freddie Mercury: Love Kills (Rock Mix) / (Instrumental) / The Great Pretender (Demo) / Holding On (Demo) / It s̓ So You (Demo) I Canʼt Dance-Keep Smilin ̓(Demo) / Horns Of Doom (Demo) / Yellow Breezes (Demo) / Have A Nice Day (Fan Club Message) Tracks CD 10: The David Wigg Interviews: 1979 London / 1984 Munich / Part 2 / 1985 Wem-bley / 1986 London / 1987 Ibiza / Part 2 / Part 3DVD 1: The Video Collection: Barcelona (Live) / The Great Pretender (Single) / I Was Born To L:ove You / Time / How Can I Go On / Made In Heaven / Living On My Own / The Golden Boy / The Great Pretender (Extended) / Barcelona / In My Defence (Re-Edit 2000) / Guide Me HomeDVD 2. The Untold Story By Those Who Knew Him Best: Documentary + Photo Gallery

zusammen mit Ian Gillan, Robert Plant und Bruce Dickinson nützte, die zugunsten der Erdbebenopfer in Armenien Smoke On The Water neu aufnahmen und damit immerhin den 39. Platz in den englischen Charts er-reichten. Zum zweiten schrieb er 1990 für die Macbeth-Aufführung des Red & Gold Theaters die Musik.Doch obwohl es kein neues Produkt gab, beherrschte Queen wieder einmal die hei-mischen Schlagzeilen, weil man für 10 Mil-lionen Dollars einen neuen Vertrag mit dem bis dahin eher dahinsiechenden Hollywood Records Label von Walt Disney unterzeich-nete, inklusiv der Rechte am Backkatalog. Prompt kam mit Innuendo die nächste Single und der nächste Longplayer im Januar 1990 auf den britischen Markt, wo die Single mit einer Laufzeit von 6:32 die drittlängste aller Zeiten auf dem ersten Platz wurde. Klar, dass auch das Album auf den Platz an der Sonne schoss. In den USA gestaltete sich das Re-sultat nicht ganz so rosig, aber Rang 30 für den Longplayer war recht gut.

Erneut charteten in England vier Singles, die aus Innuendo ausgekoppelt worden waren und die von Brian May mit anderen geschriebene, produzierte und eingespielte Single der Wohltätigkeitsorganisation Comic Relief, The Stonk von Hale & Pace & The Stonkers komplettierte das Jahr, das zudem noch seinen Auftritt bei der Abschlussnacht der Guitar Legends in Sevilla brachte. Doch 1991 sollte das letzte Jahr bleiben, in dem Queen als komplette Gruppe aktiv waren: Am 24. November starb Freddie Mercury an AIDS in seinem Londoner Haus im Holland Park. Zwar hatte er vor seinem Tod noch Beiträge zu etlichen neuen Tracks geliefert, aber allen Beteiligten war klar, dass ganz egal, was noch kommen sollte, damit die eigentliche Geschichte von Queen beendet war. Fortsetzung folgt

UK-CD: Parlophone EMI 823 0911 2

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18 Oldie Markt 08/03 19Oldie Markt 08/03David Bowie Update VI

Techno für die neue ZeitSeitdem David Bowie Techno entdeckt hat, hat er nicht nur den Anschluss an die musikalische Moderne geschafft, sondern auch eine neue Ausdrucksform gefunden.

David Bowie als Mitglied des Rockadels

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20 Oldie Markt 08/03 21Oldie Markt 08/03

Oldie-Markt Discographie

David Bowie Update VI

David Bowie (6)von Frank Küster

1999CD-Single: Thursday s̓ Child (Radio Edit) / We All Go Through / No One CallsUK: Virgin VSCDT 1753. MC: UK : VSC 1753 (Same On Both Sides)CD-Single: Thursday s̓ Child (Rock Mix) / We Shall Go To Town / 1917UK : Virgin VSCDX 1753 (+ Thursday s̓ Child Video)CD-Single: Thursday s̓ Child (Radio Edit) / (Rock Mix)EU: Virgin EMI 7243 8 96267 2 8, UK: Virgin VSCDE 1753CD-EP : Thursday s̓ Child (Radio Edit) / (Rock Mix) / We Shall Go To Town / 1917EU: Virgin EMI 7243 8 96268 2 7, UK: Virgin VSCDF 1753CD-Promo-EP: The Pretty Things Are Going To Hell (Edit) / ( Call Out Hook #1) / (Call Out Hook #2) / Thursday s̓ Child (Edit) / (Call Out Hook #1) / (Call Out Hook #2)US: Virgin EMI DPRO 14338CD-EP: The Pretty Things Are Going To Hell / (Edit) / We Shall Go To Town / 1917JP: Virgin EMI Toshiba VJCP-61027, AU: Virgin EMI 7243 8 96293 2 3CD : I Dig Everything: The 1966 Pye SinglesUK: Essential Castle ESCMD 712 (Also as 3 CD Box With Each Single On 1 CD). 10”-LP: 2000 UK: Essential Castle ESM10 765Tracks: Iʼm Not Losing Sleep / I Dig Everything / Canʼt Help Thinking About Me / Do Anything You Say / Good Morning Girl / And I Say To MyselfPromo-CD: 17 Track Album SamplerUK: EMI CDLRL 015Tracks: Letter To Hermione / Black Country Rock / Kooks / Suffragette City / Watch That Man / Rosalyn / Rebel Rebel / Right / Word On A Wing / Art Decade / Sons Of The Silent Age / Fantastic Voyage / Because Youʼre Young / Criminal World / Donʼt Look Down / Time Will Crawl / AmazingCD: Rarest Live (Santa Monica 1972)JP: Dolphin BLCK-86060, RI 2001 JP: MF BLCY-1020 (Diff. Cover) Tracks: Queen Bitch / Space Oddity / Five Years / Life On Mars? / Andy Warhol / The Supermen / Moonage Daydream / Width Of A Circle / John, Iʼm Only DancingMagazine+CD-Video: PowerPlayAU: PC Game Magazine PowerPlay 12/99 Incl. The Nomad Soul Demo DiscDavid Bowie&Band: Something In The Air (Music Video)Radioshow-Tape: Hours…Promo Tour (Kit Kat Club, New York, 19.11.1999)US: Radio Broadcast Q104FMTracks: Life On Mars? / Thursday s̓ Child / Something In The Air / China Girl / Canʼt Help Thinking About Me / Always Crashing In The Same Car / Survive / Drive-In Saturday / Stay / Seven / Changes / Cracked Actor / Ashes To Ashes / Repetition / The Pretty Things Are Going To Hell / Rebel Rebel / Iʼm Afraid Of AmericansPromo-CD: Hours… & Brilliant MinutesCA: EMI Canada CDPRO 1920Tracks: Suffragette City / Thursday s̓ Child / Art Decade / Something In The Air / Because Youʼre Young / Survive / Son Of The Silent Age / Seven / Word On A Wing / If Iʼm Dreaming My Life / Letter To Hermione / The Pretty Things Are Going To Hell / Rebel Rebel / Time Will CrawlCD: Hours…D/NL/EU: Virgin EMI 7243 8 48157 0 7, UK: Virgin CDV 2900, US: Virgin EMI 7087 6 14375 0 8 (Promo: DPRO 14375), JP: Virgin EMI Toshiba 7243 8 00000 2 0 (+ We All Go Through). LP: D: Virgin EMI DBPR 72438 48157 2 0 (Promo-Picture Disc), UK: Virgin EMI DBP 4815 (Blue-Grey, Yellow And Green Wax)Tracks: Thursday s̓ Child / Something In The Air / Survive / If Iʼm Dreaming My Life / Seven / What s̓ Really Happening? / The Pretty Things Are Going To Hell / New Angels Of Promise / Brilliant Adventure / The Dreamers

„Ich arbeite und mach Geld. Was ich nicht tue, ist: arbeiten, um Geld zu machen. Das ist ein riesengroßer Unterschied. Ich kenne jede Menge Künstler, die sich öffentlich als Sozialisten verkaufen und privat das Geld anbeten.“ So David Bowie in einem Inter-view 1999 auf die Frage, ob er Geld verehre. Provoziert wurden solche Beiträge natürlich durch seine Aktion 1996, an die Börse zu gehen, eine Maßnahme, die er in demselben Interview ganz einfach erklärte: „Bei mei-nem Börsengang handelt es sich um höchst einfachen Materialismus: Ich wollte meine Zukunft und die meiner Familie absichern, so gut es geht.“Mit 55 Millionen Dollars, die er dadurch zusätzlich reicher wurde, dürfte dies recht gut geklappt haben. Doch das soll nicht heißen, dass der Künstler – und das heißt Musiker – Bowie, sich deswegen auf das Altenteil begeben hätte. Tatsächlich hatte er seit seiner Kooperation mit Eno, Out-side, eine musikalische Vorgehensweise gefunden, die ihn nicht nur in Tuchfühlung mit der Moderne gebracht, sondern ihm auch

eine Ausdrucksform für seine Texte geliefert hatte. Und das nützte er zunächst einmal aus. Sowohl Earthling 1997 als auch Hours 1999 wurden mit diesem Gewand bekleidet und es stand ihnen ausgezeichnet. Das war der Bowie der 70er, der zwar von seiner Musik her nie zur Avantgarde gehört hatte, aber dessen Verbindung von Musik, Texten und Visualität einzigartig gewesen war.Natürlich war es alles andere als leicht, sich im Rennen um Aufmerksamkeit gegen die visuell wesentlich weiter gehenden Imitate durchzusetzen. Folglich lautete der Schluss von Bowie, sich sowohl musikalisch als auch textlich stärker auf den Inhalt denn auf Anreize für das Auge zu konzentrieren, was ihm nach Hours den Vorwurf einbrach-te, auf Nummer sicher gegangen zu sein. Doch das sah er nicht so: „Hätte ich dieses

UK-EP: SOUND 7

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20 Oldie Markt 08/03 21Oldie Markt 08/03David Bowie Update VI

Ziel gehabt, hätte ich mich mehr an dem orientieren sollen, was zur Zeit im Radio läuft. Dort spielen sie harten Rock. Meine Platte ist so ziemlich das Gegenteil davon. Ich bin in die entgegengesetzte Richtung gegangen.“ Textlich thematisierte Bowie in der Platte beispielsweise das Bedauern, die große Liebe verpasst zu haben, was er so erläuterte: „Der Charakter, den ich dort geschaffen habe, ist ein Mann Mitte 50, der Rückschau hält und merkt, dass vieles in seinem Leben nicht geklappt hat. Nur mit mir selber hat das wenig zu tun.“Solche Argumentationen kannte man sehr wohl aus der Vergangenheit, als Bowie immer wieder versichert hatte, dass seine Figuren nie seine eigenen Gefühle und Lebens-Lagen darstellten. Dennoch war er sehr wohl eine Zeit lang drogensüchtig und schien im wirklichen Leben durchaus eine seiner Figuren aus seinen Liedern zu verkörpern. Allerdings kann man sich wohl vorstellen, dass der private Bowie gerade in diesen Jahren alles andere als ein frustrierter Mitt-50er war: Verheiratet mit einem Super-

Model, beruflich dank seines Börsengangs und der letzten Platten extrem erfolgreich und schließlich von den Drogensüchten der Vergangenheit geheilt – ganz egal, ob dies nun Heroin, Kokain oder Alkohol betraf – gefiel er sich sehr gut in die Rolle eines elder statesman der Rockmusik, der aus sei-ner sowohl vom Alter wie von der Erfahrung her abgehobenen Position gute Ratschläge geben konnte.Doch klugerweise hielt er sich damit stark zurück, ja, gerade damals waren Aussagen von ihm zu hören wie „Das Streben nach Einzigartigkeit produzierte in den meisten Fällen nur Müll. Das Beste, was ein Künstler heute leisten kann, ist die gekonnte Reorga-nisation von Dingen, die wir längst kennen.“ Damit lieferte er den Schlüssel für seine Kar-riere seit den 90er Jahren, mit der er nach

UK-Single: EMI USA FAME 90

Promo-CD: Special DJ SamplerJP: Virgin EMI Toshiba PCD-2188Tracks: The Pretty Things Are Going To Hell / Thursdayʼs Child / Space Oddity / The Man Who Sold The World / Changes / Starman / The Jean Genie / Sorrow / Diamond Dogs / Fame / Golden Years / Sound And Vision / Heroes / Boys Keep Swinging / Fashion / Letʼs Dance / Dancing In The Street (& Mick Jagger)Doppel-CD: Hours... Collectorʼs EditionF: Virgin EMI CD 1: HoursCD 2: Tracks: We All Go Through / Video: Making Of Hours / Photographs Of BowieDoppel-CD: Outside (Version 2) + EarthlingF: BMG 74321 68502 2 Tracks CD 1: Outside 1 + Hallo Spaceboy (Remix)Tracks CD2: Earthling

2000Picture Disc-Single: Survive (Marius de Vries Mix) / Survive (Live) UK: Virgin EMI VSP 1767. CD: EU: Virgin EMI 7243 8 96486 3 CD-Single: Survive (Marius de Vries Mix)/ (Album Version)EU: Virgin EMI 7243 8 96486 2 1, UK : Virgin EMI VSCDE 1767 (Promo: VSCDJ 1767)CD-EP : Survive (Marius de Vries Mix) / (Album Version) / The Pretty Things Are Going To Hell (Stigmata Film Version) / (Video)UK: Virgin EMI VSCDT 1767CD-Live-EP: Survive / Thursdayʼs Child / Seven / Survive (Video: Live In Paris)UK: Virgin VSCDX 1767CD-EP: Survive (Marius de Vries Mix) / Seven (Beck Mix) / Thursdayʼs Child (Live) / Seven (Live)EU: Virgin EMI 7243 8 96487 2 0CD-Promo-EP : Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix) / (Original Demo) / (Album Version)UK : Virgin DPRO 1CD-Single: Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix)EU : Virgin EMI 7243 96927 2 1, UK : Virgin EMI VSCDE 1776CD-Maxi: Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix) / (Original Demo)UK : Virgin EMI VSCDT 1776CD-Maxi: Seven (Album Version) / Iʼm Afraid Of Americans (Nine Inch Nails Version) / (Video)UK: Virgin EMI VSCDX 1776CD-Live-Maxi: Seven / Something In The Air / The Pretty Things Are Going To HellUK: Virgin EMI VSCDXX 1776 (Recorded At The Kit Kat Club, New York, 19.11.1999)CD-EP: Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix) / (Live) / (Original Demo) / (Album Version)EU: Virgin EMI 7243 8 96929 2 1, UK: Virgin EMI VSCDF 1776 (Live-Track Recorded At The Kit Kat Club, New York, 19.11.1999)Doppel-CD: LiveAndWell.comUK: BowieNet (Available Only To All BowieNet Subscribers Who Signed Up For The Release In 1999; CD 1 Is A Collection Of Tracks From The Earthling-Tour, CD 2 Contains 4 Rare Remixes)Tracks CD 1: Iʼm Afraid Of Americans (GQ Awards, New York) / Heartʼs Filthy Lesson (Phoenix Festival, UK) / Iʼm Deranged (Paradiso, Amsterdam) / Hallo Spaceboy (Rio de Janeiro) / Telling Lies (Paradiso) / The Motel (Paradiso) / Voyeur Of Utter Destruction (Rio de Janeiro) / Battle For Britain (GQ Awards) / Seven Years In Tibet (GQ Awards) / Little Wonder (GQ Awards)Tracks CD 2: Fun (Dillinja Mix) / Little Wonder (Danny Saber Dance Mix) / Dead Man Walking (Moby Mix 1) / Telling Lies (Paradox Mix)CD-Promo-Live-Single: Oh! You Pretty Things (Live At The BBC)F: EMI 7243 8 89698 2 6 Doppel-CD: Bowie At The BEEB (Best Of BBC Radio Sessions 1968-72)

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22 Oldie Markt 08/03 23Oldie Markt 08/03David Bowie Update VI

eigener Aussage übrigens erstmals zufrieden war. Das änderte jedoch nichts grundsätz-liches daran, dass er wie viele ähnliche seit den 60er Jahren aktive Musiker stark von seinen Leistungen in diesen Jahren zehrte. So war sein Börsengang nicht etwa auf Er-wartungen für die Zukunft gestützt, sondern hauptsächlich auf seinen Song-Katalog und dessen kommerzielle Verwertung. Das soll das Lob für seine neuen Platten in keinster Weise einschränken – im Gegenteil: David Bowie bewies auch in den 90er Jahren, dass er für beinahe jede Überraschung gut war und sich wie ein Chamäleon auf die neuen Klänge einstellen konnte.Es soll hier noch einmal nachdrücklich dar-auf verwiesen werden, dass er nie auf der musikalischen Ebene zu den Innovatoren gehörte, sondern wie die meisten seiner vor allem kommerziell erfolgreichen Kollegen war und ist er ein Eklektiker, der die zur Ver-fügung stehenden Mittel für sich nützt. Das machen Paul McCartney, Mick Jagger und Keith Richards nicht anders, die im Gegen-

satz zu David Bowie ihren Fans nie solche radikalen Stilwandel zugemutet haben.Das tat Bowie und das sorgte auch für seinen bis heute ausgezeichneten Ruf nicht nur unter seinen Fans, sondern auch in Musiker- und Kritiker-Kreisen. Und er hat seinen Frieden damit gemacht: „Früher war ich unsicher und hatte Angst vor Beziehun-gen. Ich habe niemandem jemals zugehört. Aber jetzt geht es. Allmählich gefällt es mir hier unten auf der Suche. Was für ein cooler Platz. Auch deshalb nervt mich die Endlich-keit des Lebens. Ich würde gern 200 oder 300 Jahre alt werden.“ Dieser Wunsch wird ihm zwar sicherlich verwehrt bleiben, aber alle anderen kann er sich erfüllen und das merkte man auch seinen letzten Platten an, die im nächsten Heft besprochen werden. Bowie schaffte den Spagat zwischen Arriviertheit und Experiment. Fortsetzung folgt

D-12“-EP: Arista BMG 74321 16226 1

EU: EMI 7243 528629 2 4Tracks CD 1: In The Heart Of The Morning / London Bye Ta Ta / Karma Man / Silly Boy Blue / Let Me Sleep Beside You / Janine / Amsterdam / God Knows Iʼm Good / The Width Of A Circle / Unwashed And Somewhat Slightly Dazed / Cygnet Committee / Memory Of A Free Festival / Wild Eyed Boy From Freecloud / Bombers / Looking For A Friend / Almost Grown / Kooks / It Ainʼt EasyTracks CD 2: The Supermen / Eight Line Poem / Hang On To Yourself / Ziggy Stardust / Queen Bitch / Iʼm Waiting For The Man / Five Years / White Light-White Heat / Moonage Daydream / Hang On To Yourself / Suffragette City / Ziggy Stardust / Starman / Space Oddity / Changes / Oh! You Pretty Things / Andy Warhol / Lady Stardust / RockʼnʼRoll SuicideCD: Grandes MitosSP: GDA Universal BOWIE #1 CD (A Sampler Of The Deram Anthology That Came With The 5/2000 Edition Of The Catalanian Newspaper La Vanguardia)Tracks: Space Oddity / Uncle Arthur / The Laughing Gnome / The London Boys / The Gospel According To Tony DayCD-Single: Seven (Live At Musique Plus, 22.11.1999) / Iʼm Afraid Of Americans (Video)US: Yahoo! Internet Life Magazine, 8/2000)

2001CD-EP: I Am ImanUS: (Compilation By David Bowie As Giveaway For The Book Of His Wife Iman; 200 Copies Were Signed By Bowie)Tracks: The Wedding / Wild Is The Wind / Loving The Alien / As The World Falls Down / AbdulmajidCD-Single: Life On Mars? / The Man Who Sold The WorldF: EMI 724387 93692 8CD: All Saints (Collected Instrumentals 1977-1999)UK: Virgin EMI 7243 5 33045 2 2, US: Virgin EMI (This Compilation Was First Released 1993 As Very Limited Edition To Friends And Relatives Only; This Edition Left Off The Tracks From Black Tie White Noise, But Added Brilliant Adventure From Hours…)Tracks: A New Career In A New Town / V-2 Schneider / Abdulmajid / Weeping Wall / All Saints / Art Decade / Crystal Japan / Brilliant Adventure / Sense Of Doubt / Moss Garden / Neuköln / The Mysteries / Ian Fish UK Heir / Subterraneans / Warszawa / Some ArePromo-CD: DanceD: Virgin EMI DB 8385Tracks: Let s̓ Dance (Disconet Remix) / Blue Jean (Extended Dance Mix) / Dancing With The Big Boys (Extended Dance Mix) / Tonight (Vocal Dance Mix) / Tumble And Twirl (Extended Dance Mix) / Loving The Alien (Extended Dance Mix) / Donʼt Look Down (Extended Dance Mix) / This Is Not America (Disconet Remix) / Magic Dance (A Dance Mix) / MegamixCD: Maximum BowieUK/US: Chrome Dreams ABCD 073Tracks: The Entertainer / Growing Pains / The Medway Sound / A Gnome Alone / Floating In Space / Hype And Heavy Metal / RockʼnʼRoll Star / Cracking Up / Berlin / A New Decade / Taking Care Of Business / Renaissance ManVideo-CD: Love You Till TuesdayMalaysia: Universal 9 53074 02000 2Tracks: Like The Original

2002CD-Promosingle: The Scumfrog Vs. BowieUK: Positiva CDTIVDJ-172Loving The Alien (Radio Edit) / (Original Club Mix)Maxi-Single: The Scumfrog Vs. BowieUK: Positiva 12TIV-172 (Promo: 12TIVDJ172) Loving The Alien / 8 Days, 7 HoursCD-Maxi: The Scumfrog Vs. BowieUS: Virgin EMI 0 67003 31582 1Tracks: Loving The Alien (Radio Edit) / Loving The Alien / 8 Days, 7 Hours (By Scumfrog)

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22 Oldie Markt 08/03 23Oldie Markt 08/03Progressiver Rock gestern und heute

ProgressivDer progressive Rock der 70er lebt in den USA auf dem Cuneiform-Label.Obwohl es seit den 90er Jahren im Metal eine Stilrichtung namens progressive Metal gibt, ist der klassische progressive Rock der 70er Jahre selten geworden. Dabei fanden sich darunter viele verschiedene Stile wie der Jazzrock, dem Nucleus fröhnten. Live In Bremen (Cuneiform RUNE 173/174/Fenn

Music) bringt auf zwei CDs einen Auftritt der legendären Band um den Trompeter Ian Carr von 1971 beim Radio Bremen, als der Stil noch in den Kinderschuhen steckte. Die Formation kam eher vom Jazz, was man der Musik und den Soli auch stets anmerkte. Aber die Klasse der Musiker und der Stük-ke macht die beiden CDs zu einer Tour de Force durch den frühen Jazzrock, zumal sich das Sextett am 25. Mai 1971 hörbar in guter Form befand. Das ist nicht nur für Freunde des Genres ein echter Fund, sondern auch für alle, die den progressiven Rock in ihr Herz geschlossen haben.Eine der Formationen, die den Jazzrock am Anfang propagierten, waren Soft Machine. Der Musiker, der ihren Stil mit am meisten beeinflusste, war ihr Bassist Hugh Hopper, der ein Teil des neuen Trios Bone ist, das da-neben aus dem Gitarristen Nick Didkovsky und dem Schlagzeuger John Roulat besteht. Uses Wrist Grab (Cuneiform RUNE 176/ Fenn Music) ist eine modernisierte Abart

dessen, was Hopper seit den 60ern gespielt hat: Im Gegensatz zum normalen Verfahren im Rock steht nicht die Gitarre, sondern die

Rhythmussektion im Vordergrund und so et-was wie Melodien wird man nicht finden, dafür Präzision und Intensität.Vom Ansatz her ist das Konzept der Grup-pe um den Gitarristen Bill Brovold, Larval, dem von Bone durchaus ähnlich: Zum ei-nen spielt man auf Obedience (Cuneiform RUNE 178/ Fenn Music) rein instrumental und außerdem geht man eindeutig in Rich-tung Avantgarde. Aber auf der anderen Seite besitzt das Projekt des Mannes aus Michigan eine weit größere Nähe zum Rock als zum

Jazz, obwohl auch die Avantgarde ihren Kopf erhebt. Über den größten Teil der 4. CD von Brovold & Co. ist das mindestens interessant.Etwas ungewöhnlich ist die Besetzung der New Yorker Truppe Krakatoa, die neben den üblichen Instrumenten auch die Violine und die Mandoline einsetzen und öfter recht akustisch musizieren. Das verleiht We Are The Rowboats (Cuneiform RUNE 168/Fenn Music) einen beinahe kammermusikalischen

Touch, den zusätzlich die Melodien der In-strumentals unterstreichen. Das kommt des öfteren filigran und feinfühlig daher und ist so etwas ganz anderes in der Palette des Labels.Routiniers sind schließlich Djam Karet, die mit A Night For Baku (Cuneiform RUNE 169/Fenn Music) bereits ihr 12. Album seit ihrer Gründung 1984 vorlegen. Und die in

dieser Zeit erworbene Routine zeigt sich im Material dieser Platte äußerst wohltuend. Die Instrumentals, die eher im Rock denn in der Avantgarde zuhause sind, bestechen durch ihren Abwechslungsreichtum und die Ideen, die das Trio Gayle Ellett, Mike Henderson und Chuck Oken eingebracht haben. Das ist einfach guter instrumentaler Rock mit nur ganz leichten Tupfern von Jazz, der sowohl über 3 als auch über 10 Minuten gehen kann – langweilig wird es dennoch nie.

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24 Oldie Markt 08/03 25Oldie Markt 08/03Neue Reissues von Bear Family

Einzel-BärenDiesmal ist es nicht wie so oft eine der CD-Boxen von Bear Family, die auf dieser Seite vorgestellt wird, sondern einzelne Reissues.Der deutsche Schlager feiert seit einiger Zeit eine echte Wiedergeburt, gerade beim jungen Teil der Bevölkerung. Das ist auch auf die vielen Wiederveröffentlichungen von Bear Family zurückzuführen. Von Anfang an fuhr Richard Weize zweigleisig: Neben seinen Steckenpferden RockʼnʼRoll und Country gab es immer wieder Reissues aus der golde-nen Zeit des deutschen Schlagers, den 50er und 60er Jahren. In dieser Zeit waren Alice & Ellen Kessler ganz groß. Eigentlich hat-ten sie als Tänzerinnen begonnen und früh in Paris Furore gemacht, ehe sie zu ständigen Gästen in deutschen Fernsehshows wurden, was sie wiederum für die Plattenindustrie interessant machte. So entstanden ab 1959 jede Menge Aufnahmen, die man nun auf Zwei blonde Senoritas (Bear Family BCD

16617 AH) finden kann, wobei der Titel der Kompilation von ihrer ersten Single für Po-lydor 1959 genommen wurde. Zwar konnten sie alleine keine Hits landen, aber zusammen mit Peter Kraus wohl. Und obwohl sie nie den ganz großen Treffer erzielten, waren sie dank ihrer Fernseh-Auftritte präsent genug, um bis 1963 eine stete Folge von Singles zu produzieren, die es hier zusammen mit dem üblichen, ebenso schön wie informativ gestalteten Booklet und drei unveröffentlich-ten Tracks gibt. Das ist Pop der 50er Jahre,

unbeschwert und natürlich auch naiv; aber genau das macht seinen Reiz 2003 aus.Etwas anders verlief der deutsche Werde-gang von Esther Ofarim, die sich zunächst mit ihrem Mann Abi in Deutschland etab-lierte, wo sie mit ihrem Repertoire aus der Folklore der ganzen Welt schnell Furore machten. Da Esther Zaled und Abraham Reichstadt stets ebenso polyglott wie adrett auftraten und der weibliche Teil eindeutig die stimmliche und optische Attraktion der beiden war, lag es nahe, ihn herauszustellen und das geschah sofort, nachdem sich die beiden hierzulande etabliert hatten, 1963. Ihr gesamtes Material für Philips bekommt man auf Melodie einer Nacht (Bear Family BCD 16558 AH), das aus den Liedern der

gleichnamigen LP und den Singles danach besteht, wobei man als Zugabe noch eine in französischer Sprache besungene Single erhält – in Frankreich waren die beiden bei-nahe genauso populär wie in Deutschland.Es ist bemerkenswert, dass Esther Ofarim solo einen anderen Weg einschlug, der mit dem, sie mit ihrem Mann machte, nicht viel zu tun hatte. Es gab nur wenig Folklore und wenig Duette, sondern vor allem Material zwischen Schlager und Chansons, das ihr teilweise auf den Leib geschrieben worden war und ihre ebenso klare wie kräftige Stimme bestens zur Geltung brachte.

Im selben Jahr als Esther Ofarim hierzulande reüssierte, feierte der Kieler Sven Jenssen mit Contessa seinen ersten größeren Erfolg, nachdem er schon 1961 seine erste Single eingespielt hatte. Im Gegensatz zu Esther Ofarim blieb er dem Schlager allerdings treu, was Die Mädchen von Paris (Bear Family BCD 16446 AH) mit Liedern von

1962 bis 74 demonstrieren, wobei er seinen größten Hit erst 1971 landete, als er mit der deutschen Version der Titelmelodie des Films Love Story, Schicksalsmelodie, deren Produktion er selbst finanziert und dafür seinen Porsche verkauft hatte, auf Platz 25 der Charts kam. Die 27 Tracks besitzen ein breites Spektrum.Das kann man auch von den 30 Stücken des Samplers Vor Kurven wird gewarnt (Bear Family BCD 16659 AR) sagen, dessen Name sich weniger auf den Inhalt der Titel bezieht, sondern auf die Sängerinnen, die man darauf findet. Namen wie Barbara Valentin, deren Foto auch das Cover schmückt, Senta Ber-ger, Ingrid van Bergen, Jayne Mansfield oder Kai Fischer bedürfen keiner näheren Erläuterung,

wohl aber der musikalische Gehalt, der von so la la bis recht gut reicht und der auch vom Stil her nicht immer ins Schlager-Metier passt, sondern den Chanson streift.

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24 Oldie Markt 08/03 25Oldie Markt 08/03Neues von Acoustic Music

Gitarren GitarrenDas Acoustic Music Label bringt Gitarrenmusik für alle Geschmäcker, mit einer Bedingung: In der Regel steht die akustische Gitarre im Vordergrund.Ob ohne den großen Siegeszug der Rockmu-sik die Gitarre zum prägenden Instrument der letzten Jahrzehnte geworden wäre, kann man mit Fug und Recht bezweifeln, war sie doch davor nur im Blues und im Folk gang und gäbe. Auf letzteren Stil stützt sich vor allem A Whisper In The Desert (Acoustic Music / Zomba 319.1295.2) des US-Gitarris-ten Brad Richter, der als 12-jähriger Gitarre

zu spielen begann und mit 18 in Chicago sein Instrument studierte, ehe er mit einem Stipendium nach London ging. Dieser Wer-degang spiegelt sich in seiner Musik wieder: Zwar bildet der Folk die Basis seiner Musik, aber auf der anderen Seite zeigen sich auch die Folgen seiner langen Studien. Das ist kein simpler Folk, sondern eigenständige Gitarrenmusik, die Richter in verschiedene Suiten aufteilte. Da taucht der Tango genau-so auf wie Klassiker des Stils vom Schlag eines Hard Times Come Again No More und das macht den Reiz der Platte aus.Blieb Richter der Musik, mit der er aufwuchs treu, so gilt das auch für Stefano Mirandola aus Italien, auch wenn er seine Wurzeln noch wesentlich stärker verfremdet hat als sein US-Kollege. Das geht genauso wie bei Rich-ter auf seinen Werdegang zurück, der durch Rock- und Fusion-Bands und Jazz-Tourneen führte. Auf Oltre il Mare (Acoustic Music/Zomba 319.1300.2) bekommt man folglich einen ungemein abwechslungsreichen Mix

aus den bereits genannten Stilarten – abge-sehen vom Rock natürlich – zu denen noch

Flamenco, brasilianische Musik und Klassik kommen. Alles das verbindet er hier und das besticht zumeist.Agierten die beiden ersten Herren alleine, so bevorzugt Giovanni Palombo wechselnde Partner, was auch der Titel seiner CD sagt: Duos & Trios (Acoustic Music/Zomba 319. 1296.2) benennt das Spektrum, in dem seine Musik abläuft, was auch seinen Stil umreißt: Der Italiener bevorzugt Improvisationen und ist deswegen im Jazz zuhause, den er mit der Melodik seiner Heimat anreichert. Ab und zu wird er freilich zu technisch und dann geht die Freude an der Musik etwas verloren.

Im Gegensatz zu Palombo, der als Solist mit anderen Musikern zusammenarbeitet, tritt Tango Concertante von vorneherein als Gruppe auf und trägt außerdem die Mu-sik, der man fröhnt, im Namen, wie auch die CD Tangos sin Palabras (Acoustic Music/Zomba 319.1294.2). Die Namen der Komponisten belegen zudem, dass man so-

wohl zurück zu der Tradition des Stils geht als auch die zu Wort kommen lässt, die das Genre erneuerten – zusammen mit der Vielfalt der Besetzung sind das die größten Vorteile der Berliner.Die letzte Platte fällt eigentlich völlig aus dem Rahmen der Osnabrücker, weil sie nicht nur elektrisch angerichtet ist, sondern auch den Bluesrock propagiert. Doch wie das auf Tomorrow Today (Acoustic Music/Zomba 319.1313.2) passiert, macht nicht nur den vier Herren von Steppinʼ Out alle Ehre,

sondern auch den Zuhörern jederzeit Spaß. Das ist zum einen mutig, weil man nur eigene Songs aufnahm, außerdem sowohl stilistisch wie musikalisch abwechslungs-reich und schließlich mischt auch noch auf zwei Tracks Dick Heckstall-Smith mit, der zusammen mit anderen Gästen den Liedern das gewisse Etwas verleiht, das sie über den Bluesrock-Durchschnitt heraushebt. Das ist im Rahmen des Genres eine starke Platte.

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26 Oldie Markt 08/03 27Oldie Markt 08/03Musikgeschichte auf CDs

SilberbücherHörbücher sind ein neuer Trend. Die drei hier vorgestellten CDs bringen alle Geschichten und Musik.Für jeden überzeugten Leser mag es eine eher komische Idee sein, ein Buch statt auf Papier auf einer Platte zu konsumieren, doch bei anderen Menschen kommt diese Ent-wicklung offensichtlich gut an. Das erklärt, dass das auf die Musik der 20er und 30er Jahre in Berlin spezialisierte Duophon Label (Eislebener Str. 4, 10789 Berlin) in letzter Zeit einige CDs auf den Markt gebracht hat, die die beiden Elemente miteinander verbinden: Die Musik und die Erzählung. Den Anfang machte die wahrlich bewegte Lebensgeschichte der in den 20er Jahren in Berlin berühmt gewordenen Grotesk-Tänze-rin Valeska Gert, Solo für ein Mannequin von Grieneisen (duo-phon 07 013), die von

Peter Eckhart Reichel in Szene gesetzt wur-de, der dafür drei Komponenten verwendete: Originalpassagen von Valeska Gert, die 1978 auf Sylt starb; Lesungen von Monika Hansen und Gerd Wameling, die auf Aussagen von Gert oder von Zeitgenossen zurückgehen und schließlich Lieder von Gert selbst oder Musik zu ihren Auftritten. Daraus ergibt sich ein äußerst lebhaftes Porträt einer un-gewöhnlichen Persönlichkeit, die auch noch mit 86 Jahren auf der Bühne ihres Kabaretts auf Sylt stand, das übrigens nach ihrem Tod von dem Fernsehjournalisten Werner Höfer

erworben, abgerissen und in damals extrem lukrative Eigentumswohnungen aufgeteilt wurde. Diese CD hält die Erinnerung an eine der ungewöhnlichsten Tänzerinnen der 20er Jahre wach.Genauso wie Berlin in den 20er Jahren eine der Städte mit dem erregendsten Nachtleben weltweit war, blühte auch die Theaterszene. Ein Name, der dafür stand, war der Bertolt Brechts, der als umstrittener Schriftsteller in die deutsche Hauptstadt gekommen war und sie dank der Nazis als renommierter Theater-Autor wieder verließ. Den Anlass für diesen Aufstieg stellte seine Bearbeitung der 1728 in London uraufgeführten Beggars Opera als Dreigroschenoper dar, die dank seiner Texte, aber mindestens genauso dank der Musik von Kurt Weill seinen Namen in kürzester Zeit berühmt machte. Die CD Die Entstehungsgeschichte der Dreigroschen- Oper (duophon 07 02 3) erzählt nicht nur, wie es 1928, fast genau 200 Jahre, nachdem in London das Original auf die Bühne des Dury Theaters gebracht worden war, zur sen-sationellen Aufführung kam, sondern bringt auch Hörbeispiele der Lieder, die fast alle zu

Evergreens geworden sind. Das ergibt eine ungemein spannende Erzählung, die von Peter Eckart Reichel gut in Szene gesetzt

wurde und viel über Brecht, die Zeit und das Stück verrät. Im Booklet kann man übrigens auch einiges von dem Umgang Brechts mit Geld und Rechten lesen, die seinen Namen als Mensch ebenso problematisch werden läßt wie er als Künstler bis heute zurecht glänzt.Ein Bestandteil der 20er Jahre in Berlin war auch Marlene Dietrich, die dort ihre ersten Triumphe am Theater und schließlich ihren Aufstieg zum Weltstar feierte, der ihr den Umzug nach Hollywood ermöglichte. Seit 5 Jahren verkörpert Judy Winter im Theater die deutsche Diva in inzwischen mehr als 450 Aufführungen. Kein Wunder, dass nach der Wiedergabe der Show die Idee nahe lag, sie nicht nur die Lieder singen zu lassen, sondern auch noch das Leben von Marlene als Lesung Revue passieren zu lassen. Das Ergebnis heißt Judy Meets Marlene (duo-

phon 07 04 3) und erfüllt tatsächlich viele der Erwartungen, die die Macher aber auch die Besucher des Theaterstücks an eine solche Platte geknüpft haben mögen. Das liegt vor allem daran, dass sich Judy Winter durch die langjährige Arbeit an dem Stück und die Darstellung der Person der Künst-lerin so mit ihrer Rolle identifiziert, dass sie fast Marlene geworden ist. Dies treibt sie allerdings nicht so weit, wie sie singen oder sprechen zu wollen, aber zu jeder Zeit wird deutlich, dass sie sich so stark mit der Dietrich beschäftigt hat, dass sie sie versteht und ihre Motive begriffen hat. So erhält die Erzählung ihres Lebens oft eine Emotiona-lität, die den Hörer ergreift und mitreißt und vor allem Brüche und Verletzungen im Leben der Marlene Dietrich nachvollzie-hen lässt. Dass Judy Winter außerdem die Lieder singen kann, hat sie schon auf der CD bewiesen, die den Musikteil des Stücks dokumentiert hat und das demonstriert sie hier erneut. Deswegen ist die CD ein echtes Erlebnis für alle Marlene Dietrich-Fans und nicht nur für die.

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26 Oldie Markt 08/03 27Oldie Markt 08/03Neue DVDs

DVD’sKonzerte sind nach wie vor die Hauptschiene der Rock-DVD s̓. Drei davon gibt es hier.Bei vielen der neuen DVDʼs kann man sich nur schwer des Eindrucks erwehren, dass das neue Medium dazu benützt wird, mit bereits häufig aufgewärmtem Material noch einmal schnell Kohle zu machen. Es gibt jedoch auch genau das Gegenteil: Sensationelle Ausgrabungen, die noch nie Gesehenes zu Tage fördern. In diese Kategorie fällt Super-show (Eagle Vision EREDV223/Edel), die eine Jamsession aus dem Jahr 1969 bringt

und wenn jemals eine Veranstaltung diesen Namen verdient hat, dann die DVD. Damals versammelten sich in einer ehemaligen Li-noleumfabrik im Westen Londons Musiker wie Colosseum, Modern Jazz Quartet, Eric Clapton, Jack Bruce, Stephen Stills, Buddy Guy, Buddy Miles, Roland Kirk mit seiner Band und Glen Campbell, um getrennt und zusammen zu musizieren und das taten sie denn auch. So bekommt man Auftritte der genannten Bands, aber gleichzeitig auch Jams der verschiedenen Musiker miteinan-der, in jeder Konstellation, die man sich nur denken kann. Da mischte Roland Kirk bei

Eric Clapton, Jack Bruce, Dick Heckstall-Smith und Jon Hiseman mit; das Modern Jazz Quartet steht neben einer sehr freien Fassungen von Mary Had A Little Lamb von Buddy Guy, Buddy Miles, Jack Bruce, Dick Heckstall-Smith und seinem Sax-Kollegen Chris Mercer und der Pedal Steel-Gitarrist Glen Campbell spielt nicht nur mit seiner Band, den psychedelischen Rockern von Misunderstood, sondern auch mit Buddy Miles und Buddy Guy auf dem Medley Checking On My Baby-Texas Blues. Diese überraschenden Paarungen aber auch die Spielfreude der beteiligten Herren geben dieser DVD eine Atmosphäre, die man fast als Exempel für den Mut und die stilistische Offenheit der 60er Jahre nehmen kann.Aus dieser Ära kam auch David Bowie, der seinen ersten Karrierehöhepunkt mit Ziggy Stardust erreichte. The Motion Picture (EMI 7243 4 92987 9 8) führt zu-rück in die Zeit vor 30 Jahren, als Bowie mit seinen Spiders Of Mars durch die Welt

tourte und sich auf den Königsthron des Glamrock setzte – inszeniert von einem der Großen des Rock-Kinos, D.A. Pennebaker, der die Show am 3. Juli 1973 im Londoner Rocktempel Hammersmith Odeon abfilmte. Das ist von der Geschichte der Rockmusik her gesehen natürlich eine tolle Sache, aber als DVD muss das Resultat als enttäuschend bezeichnet werden: Das einzig Neue ist der remasterte Sound und der eher störende Kommentar des Produzenten Tony Visconti zum Film. Aber die Bildqualität stammt deutlich aus den 70ern und ansonsten gibt es keine Zusätze.Da ist einem dann fast eine Show lieber, die zwar nicht so legendär, aber dafür mit einem gestochen scharfen Bild und Ton daherkommt wie der Auftritt von Steve Lukather bei der Fernsehshow In Con-cert-Ohne Filter (in-akustik 0166512)

vom 29. Juni 1994, als der Gitarrist von Toto sein zweites Solo-Album Candyman durch eine Tour unterstützte. Die sieben Songs in knapp 45 Minuten, die sich allei-ne auf sein Solo-Oeuvre beschränken, geben einen guten Eindruck von der Musik, die er alleine mit seiner Band, den Los Lobotomys (die übrigens in den USA und Japan die CD als Titel krönten) brachte und das bedeutet: Viel Blues, wesentlich weniger Mainstream als mit Toto und natürlich viel Gitarre des Mannes selbst, der da einmal zeigen konnte, welche Tricks er so in petto hat. Dank der Bild- und Tonqualität ist das eine Freude für Musikliebhaber, als Zugabe gibt es ein In-terview mit dem Produzenten und eine Liste der Musik ohne Filter-Shows.

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28 Oldie Markt 08/03 29Oldie Markt 08/03Neue Singles & EPs

Singles & Co.

Auch wenn das Konzept der Single in der CD-Ära eigentlich obsolet ist und die Verkäufe des Tonträgers immer mehr nach-lassen, gilt nach wie vor einer der Gründe, die die Single in den alten Zeiten wichtig machten: Man kann einen neuen Künstler kennen lernen, ohne sich gleich das ganze Album besorgen zu müssen. Das ist bei-spielsweise im Fall Craig David eine echt gute Sache, denn den in Großbritannien ex-trem angesagte Soul-Sänger kann man auf Hidden Agenda (Wildstar WEA 2467 8005 5) unter die Lupe nehmen, wo er den Titel-track in drei Fassungen vorstellt, neben der

normalen Version als Video-Track und als Instrumental und dazu noch eine Live-Fas-sung von Come Together anbietet. Es zeigt sich, dass er tatsächlich einen guten Soulpop drauf hat, den er sowohl als Sänger wie als Songschreiber beeindruckend beherrscht. Ob das Album Slicker Than Your Average dieses Niveau hält, muss man freilich selbst entscheiden.Kein Neuland sind hierzulande Bonfire, die mit einem Live-Album wieder auf sich aufmerksam gemacht haben. Die EP Tell Me What U Know (POM BMG 82876 52085 2) nahm natürlich auf das Opus Bezug – drei Tracks kommen von da. Doch der eingängige Titeltrack ist ein neuer Song und knüpft an die stärksten Kompositionen von Sänger Claus Lessmann und Gitarrist Hans Ziller an. Das ist kräftiger Hardrock mit einer Melodie, die beweist, dass das Quartett aus

Ingolstadt nach wie vor für gute Hardrock- Unterhaltung steht. Im übrigen ist das Teil mit einem Digipak edel aufgemacht und trägt zu dem guten Eindruck das Seine bei.

Noch ein bisschen mehr gibt es von den De-troit Cobras: Seven Easy Pieces (Rough Trade/Sanctuary RTRADESCD 070/Zomba). Die Frauenband aus Detroit zeigt, dass man nicht unbedingt selbst als Songschreiber

aktiv werden muss, um gut zu rocken: Sie suchte sich nicht ganz so bekannte Songs aus dem Archiv von Pops Staples, Willie Dixon und Ed Cobb und fertigte die so an, wie man sie spielen sollte: Mit den Gitarren im Vordergrund und einer guten Sängerin mit schwarzer Stimme, die Rachel Nagy auf jeden Fall besitzt. Deswegen ist die knapp 19 Minuten dauernde EP ein Leckerbissen für

alle Freunde des guten, wahren und schönen in der Rockmusik.Zurück in der Zeit geht auch der Hamburger Stefan Gwildis auf seinem Album Neues Spiel (1.0.5 Music) von dem es vorab eine Promo-EP mit einem Medley der 13 Songs zu hören gibt, die man darauf bekommen wird. Und obwohl solche Zusammenschnit-

te immer trefflich täuschen können, stehen drei Tatsachen fest: Der Mann singt wie Edo Zanki, die deutschen Texte passen gut und die Titelauswahl aus der gro0en Literatur der Soulmusik verrät, dass hier jemand an der Arbeit war, der die Musik liebt. Man darf auf das Album gespannt sein.Schließlich ziert noch ein einsames Vinyl-Teil diese Seite, natürlich von den Kämpfern für die psychedelische Musik, Swamp Room (Postfach 5663, 30056 Hannover). Painted Room veröffentlicht schon länger dort neue Platten, aber Take A Drive (Swamp Room Records 3868-18) ist ihre bislang stärkste EP: Endlich haben sie es geschafft, ihre Einflüsse aus den 60ern mit starken Gi-tarren und guten Songs zu verbinden. Da

krachen die Akkorde und fügen sich mit den Melodien zu einem beeindruckenden Ganzen zusammen, das die 60er Jahre und unsere Zeit verbindet.

Singles, EPs aus Plastik und Vinyl und ein Promo-Teil bilden den Inhalt dieser Seite.

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28 Oldie Markt 08/03 29Oldie Markt 08/03Plattenkritiken I

Gitta AlparWas hat eine Frau von der Treue?Duophon 05 23 3Anhand der Karriere der 1902 in Budapest als Regina Klopfer geborenen Sängerin kann man exemplarisch darstellen, wie das in der ersten Hälfte des vergan-genen Jahrhunderts ablief: Oper-Operette-Musical-Film-Nazis-Ausland-USA-Ende. Nur wenige ihrer Kolleginnen und Kollegen entgingen diesem Ablauf. Die Aufnahmen aus den Jahren 1932-1940 zeigen ihre Welt zwischen Pop und Operette, zwischen Europa und den USA (Duophon, Eislebener Str. 4, 10789 Berlin).

The Lords Of The New ChurchSameTrack 1021 / Sanctuary Klassischer Punk war es gewiß nicht, was Stiv Bator und Brian James mit ihrer Band vorhatten, auch wenn sie natürlich Elemente des Stils in ihre Musik integrier-ten. Aber alleine die Tatsa-che, dass ein Synthesizer an Bord war unterstreicht, dass es nicht Purismus war, den die beiden anstrebten, son-dern vor allem guten Rock. Und den schafften sie über weite Strecken auch, wobei Songs, Stimmen und Gitar-ren eine beeindruckende, meist druckvoll rockende, Einheit bildeten.

Deep PurpleKneel & Pray (2 CD)Purple PUR 207/Edel ContraireOb die Sammler der Hard-rock-Legende für die beiden CDs tatsächlich auf den Knien gebetet haben, will ich einmal dahingestellt sein lassen. Tatsache aber ist, dass das komplette Konzert vom 4. Oktober 1969 in Montreux die Seite der Formation zeigt, die noch nicht so oft auftauch-te: Ihre Zeit als ausgedehnt improvisierende Truppe, bei der Jon Lord Ritchie Blackmore als Solist noch ebenbürtig war und neben den härteren Tönen auch solche des progressiven Rock traten.

The Lords Of The New ChurchMethod To MadnessTrack/Sanctuary 1023Die dritte und letzte Platte 1985 war nicht ganz so konsistent wie das Debüt, aber sie besaß einige Höhe-punkte, die vom Auftritt von Jean-Jacques Loussier bis zu der Rolling Stones-Blaupau-se Murder Style reichen. Wie auf der Reissue von 1982 gibt es Bonustracls, die aus Titeln, die im Umfeld dieses Albums entstanden, beste-hen. Das Ende der Gruppe begann sich angesichts der Verschleißerscheinungen abzuzeichnen und dafür ist diese CD definitiv ein Dokument.

Maggie BellLive Boston USA 1975Angel Air SJPCD 128

Nach ihrer Zeit mit Stone The Crows betätigte sich die schottische Sängerin als Solistin und in dieser Form wurde ein Auftritt ihrer Tour im Anschluss an ihre zweite LP Suicide Sal mitgeschnitten, die sie als legitime Nachfolgerin von Janis Joplin zeigte, die allerdings wesentlich diszi-plinierter agierte und neben dem Blues den RockʼnʼRoll liebte. Den Bootleg-Klang muss man freilich hinneh-men, trotz der Herkunft von Bell selbst (Angel Air, PO Box 14, Stowmarket, Suffolk IP14 1 EN, UK).

Steve TilstonLife By MisadventureMarket Square MSNCD 108/BellaphonZur ersten Liga des UK-Folk zählte der Sänger und Songschreiber nie, aber dennoch brachte er immer wieder Platten wie diese von 1987 heraus. Im Gegensatz zu vielen Kollegen blieb er eng bei den Wurzeln der Musik und die Songs wur-den fast ausschließlich mit akustischen Instrumenten, viele davon solo, einge-spielt. Als Zugabe gibt es die 23-minütige Tour de Force Rhapsody von Swans At Coole aus dem Jahr 1990, das er mit einem klassischen Orchester anreicherte.

Fairport ConventioMoat On The LedgeTalking Elephant TECD 052 / BellaphonNach dem offiziellen Ende 1979 fand man sich im August 1981 zum zweiten Mal wieder zusammen, um die Legende auf der Bühne weiterleben zu lassen. Und der Erfolg des Konzerts, den die damals auf dem eigenen Label erschienene Platte dokumentierte, hatte eine Menge damit zu tun, dass es kurz darauf Fair-port Convention als Band wieder gab. So frisch und voller Enthusiasmus hatte man nämlich die Gruppe schon lange nicht mehr gesehen und die Prominenz half dabei.

DemonSpaced Out MonkeySpaced Out SPMCD 012 / Bellaphon2001 war es soweit: Die in den 90er Jahren am generellen Desinteresse ge-scheiterte Band wagte einen Neu-Anfang und der gelang ihr ausgezeichnet: Das war harter, vitaler Heavy Metal ohne Keyboards, dafür mit dem zweiten Gitarristen Ray Walmsley, der als zweiter Neuling neben Drummer John Cotterill Sänger Dave Hill, Gitarrist Steve Brookes und Bassist Andy Dale un-terstützte. Bleibt zu hoffen, dass der Erfolg etwas größer ausfiel als in den 90ern, als das Interesse minimal war.

Manilla Road SameMonster MCD 010/Clear SpotAls in Europa Punk und New Wave herrschten, re-gierte in den USA eher der Heavy Metal und Hardrock, dem auch diese Band fröhn-te, die bis 1982 zwei Alben auf den Markt brachte. Das Material hier hätte LP Nr. 2 werden sollen, doch das Trio war mit dem Sound nicht zufrieden und nahm lieber eine ganz neue Platte auf. Heute bekommt man die 66 Minuten und muss zwei Dinge feststellen: Das ist recht guter Metal mit klasse Gitarre, aber der Klang ist leider wirklich schlimm.

Continental DriftersNineteen Ninety-ThreeBlue Rose BLU CD 0304 / SoulfoodDer Name der Platte sagt bereits aus, dass es sich hier nicht um neue Aufnahmen der Gruppe handelt, sondern um die erste Version ohne Vicki Peterson und Susan Cowsill. Diese Ausgabe war stärker in Richtung Westcoast gepolt und gleichzeitig rockiger und relaxeter und das schlug sich in ausgezeichneter Art und Weise in diesen Liedern nieder, die das Beste sind, was ich bisher von dieser Formation gehört habe, da Material und Machart Freude machen.

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30 Oldie Markt 08/03 31Oldie Markt 08/03Plattenkritiken II

GrobschnittThe History Of Solar Music 4 (2 CD)WOL 9001/Fenn MusicEs ist für eine Band und ihre Musik eigentlich ein Ritterschlag der größeren Art, dass ein Stück über vier Doppel-CDs verfolgt werden kann, ohne dass es langweilig wird. Wer bis jetzt nicht begriffen hat, warum die Gruppe aus dem Sauerland als Bühnenattrak-tion in Deutschland fast ein-zig da stand, der sollte sich diese beiden Silberlinge anhören und er wird fest-stellen, dass das in punkto Musikalität und Spielfreude international nur schwer zu toppen war.

Steve AshleyTest Of TimeMarket Square MSMCD 102/BellaphonFür den englischen Folkie gilt dasselbe wie für den Kollegen Steve Tilston: Er gehörte nie zu der ersten Liga, aber er hielt die Flag-ge des Folkrock aufrecht, als viele von ihr abfielen. Die Songs von diesem Sampler reichen von 1974 bis 1990 und schließen sechs Alben, zwei davon auf Kassette, mit ein. Ashley agierte im-mer rockig, was den Reiz vieler Songs ausmacht. Allerdings fehlt auch auf diesem Sampler der abso-lut herausragende Titel, an den man sich nach der Platte noch erinnert.

The DublinersSpirit Of The IrishSanctuary TVSAN 003 / ZombaNachdem die Väter des Irish Folk-Booms erst vor kurzem ihr Live-Jubiläum feierten, kommt jetzt ein Sampler, der ihre großen Titel auf einen Blick bringt. Die reichen von Whiskey In The Jar bis zu der Koope-ration mit den Pogues, The Irish Rover. Was vor allem besticht ist die Tatsache, dass sie ihre Musik in einer Art und Weise bringen, die man nur als zeitlos bezeich-nen kann. Ob ein Song aus den 60ern oder den 90ern stammt, ist absolut gleich-gültig.

Various ArtistsChansons FrancaiseAction 6403302

Frankreich gehört zu den wenigen europäischen Ländern, die tatsächlich eine eigene Tradition der populären Musik besitzen und sich auch noch auf sie beziehen. Diesem Sampler sollen noch etliche folgen und das ist gut so, denn hier werden gerade die 30er und 40er Jahre abgehandelt, so dass Namen wie Edith Piaf, Charles Trenet, Maurice Chevalier und Yves Mon-tand das Gros des Materials stellen. Musikalisch ist das noch sehr nah an der Folklore und am typisch französischen Cabaret.

Caterina ValenteGlücksbringer (2 CD)Polydor 588 862-2

Zusammen mit Freddy Quinn war die gebürtige Italienerin die Königin der deutschen Charts in den 50er Jahren und die Titel sind es, die man hier bekommt, wie der Untertitel verrät: Die Erfolge von 1954-1958 stellen den Großteil der 44 Lieder. Dazu kommen einige Songs, die es nicht in die Charts schafften und zum guten Schluss das für die modernen Tanzböden angerichtete Medley von 1992, Bonjour Kathrin, wo viele ihrer Treffer verwurs-tet wurden.

Various ArtistsFlowers In The WildwoodTrikont/Indigo 0310-2Der Untertitel macht klar, worum es hier geht: Um die Frauen in der frühen Count-rymusik 1923-1939 und da verhielt es sich so wie beim Blues: Es gab durchaus auch Frauen, die Countrymusik spielten – doch den großen Durchbruch schafften nur ganz wenig wie Maybelle und Sarah Carter. Reisen und Auftritte waren für Frauen problematischer als für Männer und das Frau-enbild begünstigte solche Karrieren nicht gerade. Die Hörbeispiele zeigen, dass sie keinen Mann zu fürch-ten hatten.

Caterina ValenteSchick mir einen Gruss (2 CD)WSM 9031-456789-2Dass sie ab 1959 nicht mehr so erfolgreich war wie in den 5 Jahren zuvor, ist eben-so wenig weg zu diskutieren wie der Fakt, dass sie immer noch viele Hits landete. Ob Quando-Quando mit ihrem Bruder Silvio Francesco oder Kismet: 1959-1969 war sie immer noch relativ häufig in den Charts vertre-ten, obwohl der stilistische Wandel auch ihre Karriere beeinflusste. Aber das kam ihr zugute, weil sie so ihre vorher vernachlässigte Viel-seitigkeit wesentlich stärker ins Spiel bringen konnte.

Various ArtistsRare Surf Vol. 6ATM 3836-AH (Postfach 54, 28877 Grasberg)Wer glaubt, dass die Surfmusik nur ein eher kurzfristiges Intermezzo in der Geschichte der Pop- und Rockmusik war, wird beim Blick auf die Zahl des Samplers umdenken müssen. Dies ist schon Nr. 6 mit Raritäten des Stils und das wird bei dem Material deutlich, das sehr obskur wirkt. Das sind entweder unbekannte Namen oder bekannte Künstler, die eigentlich ganz woanders zuhause waren wie Johnny Burnette oder Glen Camp-bell. Doch die Qualität der Musik passt.

James TaylorThe Best Of Warner Brothers 8122-73837-2/WSMVerglichen mit der Retro-spektive auf das Werk der Dame nebenan wirkt die Ausgabe des international wesentlich erfolgreicheren Herren fast unterreprä-sentiert. Das aber hat den Vorteil, das hier nur Klas-siker zu finden sind, vom bittersüßen Something In The Way She Moves bis zum neuen Bittersweet. Der Mann startete den Singer/Songwriter-Trend, der gerade heute wieder weltweit absolut angesagt ist und die Qualität seiner Lieder ist eindeutig.

Various ArtistsYes - Friends And RelativesArmoury 075/Edel Wie es der Name schon sagt, gibt es hier weniger die Musik der Gruppe selbst, sondern dafür die der diversen Solo- und Teilprojekte. Folglich ist die Musik äußerst divers und reicht von akustischer Gitarrenmusik (Steve Howe) bis zum Hardrock von Chris Squire und Billy Sherwood. Dass mit Esquire die Band von der ehemali-gen Frau von Chris Squire, Nikki, zu finden ist, dehnt die Grenzen allerdings recht weit aus, zumal andere Ex-Mitglieder verfügbar gewe-sen wären.

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30 Oldie Markt 08/03 31Oldie Markt 08/03Plattenkritiken III

Various ArtistsOzella Compilation –MorningInakustik 019 92002 Das Label des Musikers Dagobert Böhm war vor allem für seine Platten und Produktionen da. Doch mit den beiden hier vorgestell-ten Samplern tut er einen großen Schritt, sowohl mu-sikalisch wie in Richtung Repertoire. Zum einen hat er seine Musik in Richtung New Age und Pop erweitert und zum zweiten tauchen et-liche Künstler auf, die man bislang nicht bei der Firma gefunden hat. Das Resultat ist ein Sampler, der wirklich die Stimmung der Tageszeit wiedergibt.

Jeff FinlinSomewhere South Of WonderBMG 74321963382/ARISDer Singer/Songwriter aus Irland, der seine CD in Nashville aufnahm, besitzt die für einen Weißen seltene Fähigkeit, genauso schwarz wie weiß zu klingen und das setzt er ausgezeichnet um, so dass sein Spektrum vom Blues bis zum Country reicht. Dazu kommt, dass seine Songs meistens ge-nauso gut wie seine Stimme sind und die Arrangements auch noch passen. Das Pünktchen auf dem i ist ein Duett mit dem traditionellen Blueser Will Kimbrough. Eine tolle Platte

Various ArtistsOzella Compilation -Noon Inakustik 019 92003Vergleicht man die beiden Kompilationen, fällt auf, dass die zweite deutlich abwechslungsreicher ist als die erste. Zum einen betrifft das die Liste der Interpreten: Waren es auf Nr. 1 bei 20 Titeln 12, so bekommt man auf Nr. 2 19 für 24 Tracks. Und zum zweiten erwei-terte Chef Dagobert Böhm das Konzept um Singer und Songwriter. Deswegen ist diese CD nicht unbedingt besser, aber auf jeden Fall abwechslungsreicher. Na-türlich herrschen auch hier die Instrumentals vor.

LuminosSeize The DayMarket Square MSMCD 115/BellaphonBei manchen Bands muss man keinen Blick auf die beteiligten Musiker wer-fen, um ihr Alter schätzen zu können – es reicht die Musik. Der sanfte Folkrock des Gruppenbilds mit Dame stammt aus einer Zeit, als die Platten noch aus Vinyl waren und folglich sind die, die das herstellen, denn auch gesetzteren Alters. Das ändert nichts an den unauf-geregten Arrangements, den teils bestechenden Melodien und dem schönen Gesang von Anni Meehan, ob allei-ne oder zu zweit.

Honest John Plain& AmigosAngel Air SJPCD 144

Punks und ihr weiteres musikalisches Leben: John Plain war der Kopf hinter den Powerpoppern The Boys Ende der 70er und Anfang der 80er, die dank seiner Songs clever den Spagat zwischen altem und neuem Rock schafften. Die-ses Projekt geht gleich ganz zurück in die 70er Jahre, als in den Kneipen Londons die Stilart Pubrock entstand, die weniger von der Musik geprägt wurde als von den Auftrittsorten. Das ist von der Gitarre dominierter Rock Richtung USA.

Garth Hudson The Sea To The NorthCoraZong 255039 / SoulfoodDer letzte Musiker der Band, der eine Soloplatte vorlegt, ist der einzige, der nie als Sänger auf ihren Plat-ten auftauchte. Das schlug sich auch auf diesem Album nieder. Im Vordergrund ste-hen die Tasteninstrumente des Multi-Instrumentalis-ten und seine Fähigkeiten auf diesen als Virtuose und als wandelndes Lexikon der populären Musik. So ist zum einen die Musik vorwiegend instrumental und ihre stilistische Breite reicht von Zitaten der E-Musik bis zum Jazz.

GobFoot In Mouth DiseaseArista BMG 82876-50141-2/ARISIn letzter Zeit kommen aus Kanada immer mehr Bands, die sich mit ihrer Musik als Nachfahren der Punks ou-ten. So auch die Gruppe aus Vancouver, die deutlich hörbar sowohl von den Originalen aus England als auch von den erfolgreichen Formationen wie Green Day oder Blink 182 beein-flusst worden ist. Sowohl ihr Tempo als auch der Sinn für Melodien spricht dafür. Das ist vor allem guter Rock mit einem großen R, der von den feinen Refrains ebenso lebt wie vom Tempo.

TuuliHere We GoLinus/Bellaphon 9723825

Avril Lavigne und die Fol-gen: Seitdem die 15-jährige weltweit abräumt ist die Suche nach ähnlichen Rock-Lolitas aus Kanada ausgebrochen und das Quartett startet die nächste Offensive. Frei nach dem Motto vier sind besser als eine rocken sie ähnlich gut gelaunt und kernig wie ihr Vorbild, auch wenn sie text-lich nicht so sehr die harten Seiten des Teenagerlebens besingen, sondern eher die klassischen Vorzüge. Da ihnen gute Songs einfielen, klappt das gut.

RubinoosCrimes Against MusicHouston Party / Indigo 2399-2Humor war immer ein Teil der Musik der Poprocker aus den USA und der Titel dieser CD mit Coverversi-onen von Songs, die sie lie-ben, spricht dafür, dass sie ihn nach wie vor besitzen. Dazu haben sie einen guten Geschmack, was die Titel von den Flamin Groovies, Eurythmics, Utopia, Yard-birds, Del Shannon und El-vis Costello unterstreichen. Da ihre Versionen sowohl stets rockig als auch mit den feinen Harmonien, die sie auszeichnen, kommen, ist die CD toll.

BeezewaxOh TahoeHouston Party/Indigo 2278-2Die skandinavische Mu-sik-Szene hat auch einen starken Westcoast-Teil und das Quartett verkörpert die sanfte Singer- und Song-writer-Fraktion, die den aus den Staaten bekannten Stil akustischer und zurück-haltender bringt. Dank ihrer Songs und der behutsamen Begleitung klappt das aus-gezeichnet. Zwar wären einige Songs mit feinen Melodien mehr noch besser, aber auch so kann sich das hören lassen und macht die vier zu einem Geheimtip in diesem Genre.

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32 Oldie Markt 08/03 33Oldie Markt 08/03Plattenkritiken IV

Michael Weston-KingA Decent ManFloating World FW016 / SoulfoodDass der ehemalige Kopf der Countryrocker The Good Sons komponieren kann, ist keine Neuigkeit. Auch dass er gerne mit akustischen Instrumenten arbeitet, ist bekannt. Aber diesmal ging er wohl auf Rat seines Produzenten Jackie Leven wesentlich abwechslungsreicher zu Werke als bislang: Da tau-chen Bläser genauso auf wie ein Cello, ein Akkordeon ebenso wie eine 12-saitige Gitarre. Da er zudem noch Lieder vanderer coverte, ist das stark.

LoudbombLong Playing GroovesCooking Vinyl/Indigo 4639-2Wer Bob Mould immer noch als Vordenker von Hüsker Dü im Kopf hat, sollte diese Platte meiden. Denn vom Punk wird er hier ebenso wenig finden wie vom Rock, dafür um so mehr Elektronik und Samples. Deswegen ist es nur logisch, dass Mould diese Musik unter einem anderen Namen vorgelegt hat. Wer sich auf sie ein-lässt, wird feststellen, dass sie ihre Reize hat, auch wenn einige Tracks schon etwas stark an Beliebigkeit grenzen. Aber sein Können als Komponist blitzt auf.

AutographBuzzCommon Ground/Point Music 4018996102253In den Zeiten der Reunions haben sich auch die Hardro-cker aus Los Angeles wieder in den Sattel geschwungen, um da weiter zu machen, wo sie in den 80ern aufgehört haben. Das musikalische Rezept blieb denn auch gleich: Melodischer Hard-rock mit der Dominanz der Vokal-Harmonien, die fast alle Lieder beherrschen. Zwar gelang ihnen kein Ohrwurm im Stil von Turn Up The Radio, aber kom-merzieller, stets eingängi-ger AOR ist das dennoch zu jeder Zeit.

FeedbackRock My SoulPoint Music 4018996102178Ob diese Band ohne die Tatsache, dass einer der Gitarristen der Abtprimas des Benediktiner Ordens Dr. Notker Wolf ist, auch die Aufmerksamkeit ernten würde? Wohl kaum, aber verdient hat sie es. Denn die Band um den Chefmönch spielt einen klassischen Rock, der jederzeit kernig und gut komponiert daher kommt und der sowohl in punkto Soli als auch hin-sichtlich des Gesangs stets in Richtung der 70er Jahre marschiert. Und alle Songs wurden von der Band ver-fasst.

Carl CarltonLove & Respect SPV 085-71512

Auch wenn man den Namen des Gitarristen und Sängers nicht kennt – gehört hat man ihn bestimmt schon, denn er ist einer der Top-Studio-Musiker in Europa. So einer spielt natürlich seine Platte nicht in einem popligen Studio ein, sondern in ei-nem bei New Orleans und mit illustren Gästen. Das ändert nichts daran, dass er vor allem von den Rolling Stones beeinflusst wurde und zwar von der Fassung der 70er Jahre. Deswegen gibt es hier R&B und Rock der besseren Art.

SatelliteFear Of GravityArtful Universal 06843 400097Die Welt im allgemeinen und die Welt des Rock im speziellen ist ungerecht. Da gibt es zwei Bands mit demselben Namen – die eine aus Polen (siehe die nächste Kritik) und die an-dere aus England mit einem Major-Vertrag. Obwohl die Polen länger bestehen wer-den wohl die Engländer den Namen behalten und ihren poppigen Gitarrenrock wei-ter spielen, der durchaus an-sprechend und kommerziell daher kommt. Das ist Rock in Richtung 70er Jahre mit guten Songs und anspre-chender Härte.

Nuclear AssaultAlive AgainSteamhammer SPV 085-74692Vor zehn Jahren kam das letzte Album der New Yor-ker auf den Markt – letztes Jahr ging es wieder auf die Straße und das Resultat kann niemanden wirklich überraschen: Das ist kra-chender Heavy Metal aus der Thrash-Ecke, der vor allem eines ist: Kompro-misslos. Da zählen nur die Härte und und das Tempo und beides gibt es satt. Wer freilich von Heavy Metal Songs oder Melodien will, der sollte sich eine andere Band suchen, denn das ist eine Messe in Metall.

SatelliteA Street Between Sunrise And SunsetBellaphon MMPCD 0199Aus Polen kommen seit einigen Jahren vor allem Metal Bands der düsteren Art, aber diese Formation zeigt, dass es da noch ande-res gibt: Artrock im Stil von Genesis zum Beispiel. Zwar ist das nicht so vielschichtig wie bei den Vorbildern, aber den langen Atem haben die Polen auch und obwohl sie mehr in den gängigen Strukturen des Genres blei-ben, überzeugen sowohl die dominanten instrumentalen Teile als auch der Gesang von Robert Amirian. Ein Reinhören lohnt sich des-wegen definitiv.

Twisted Tower DireCrest Of The MartyrsRemedy REM 024/Zomba

Man muss schon sehr an sich glauben, um eine Welt-Tour selbst zu finanzieren. Doch dazu hat das Quartett aus Virginia allen Grund. Denn diese CD überzeugt durch einen cleveren Mix aus Hardrock und Heavy Metal. Von letzterem kommt die Härte, von ersterem die Melodik, die immer wieder auftaucht. Das macht ihr drittes Album zu einer Ra-rität im Metal-Dschungel, weil sie nicht zum AOR-Volk gehören, ebenso wenig aber zu den Vertretern des dunklen Reiches.

Lloyd ColeMusic In A Foreign LanguageSanctuary SANCD 182Seitdem er als Solist tätig geworden ist, hat sich der Engländer auf die ruhigen Klanglandschaften zurück gezogen und das ist auch diesmal so. Balladen ste-hen im Mittelpunkt und die passen auch am besten zu seinen Melodien, genauso wie sein Gesang. Das ist zeitweise schlicht schöne Musik, doch auf die Dauer klingt das alles doch recht gleichförmig und man wür-de sich ab und zu einmal ein anderes Tempo wünschen, obwohl die Lieder für sich genommen sein hohes Kön-nen verraten.

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32 Oldie Markt 08/03 33Oldie Markt 08/03Plattenkritiken V

Poetʼs Cry!Awakening!Masterselection MS CD 1

Oft ist es nicht der Fall, dass man anhand des Covers eine Aussage über eine Platte treffen kann, aber hier ist es so: Die ganze Atmosphäre deutet auf Artrock hin und dem fröhnt der Münch-ner Michael Zils (Bezug: Attenkoferstr. 51, 81369 München). Das ist sicher nicht der normale Artrock – das beweist das Spektrum der beiden Coverversionen von italienischer Folklore bis Thelonious Monk. Dar-auf muss man sich schon einlassen. Dann entdeckt man aber individuelle Klangwelten.

FirebirdNo. 3Steamhammer SPV 085-74952Bei dem Vorleben des Gitarristen Bill Steer, der hinter der Formation steht, überrascht die Musik durchaus: Der war nämlich bei Napalm Death und Car-cass tätig. Doch hier gibt es Rock, der genauso von den Songs lebt wie von der be-eindruckenden Gitarre von Steer. Heavy Metal jedoch ist es nie und das macht den Reiz der Platte aus, dass sie zwar gehörig powert, nie aber in die Klischees der Metal-Szene verfällt, son-dern in den Strukturen der Songs bleibt.

Mack StarksElsewhereBlue Rose BLUCD 0303 / SoulfoodWenn die Band, in der man gespielt hat, nicht ganz so erfolgreich war, fällt der Schritt in die Solo-Karri-ere vielleicht leichter als sonst. Farmer Not So John bekam zwar gute Kritiken, doch der Verkauf hielt sich in Grenzen und so versucht sich der Mann alleine. Das tut er im klassischen Singer/Songwriter-Sound, für den sein Gesang aber nicht gerade prädestiniert ist: Das hört sich oft müde an. Das ist schade, weil er als Songschreiber seine Me-riten hat und die Produktion gut ist.

Duane JarvisDeliciousBlue Buffalo BBO CD 010/SoulfoodWollte man die Platte ana-log zum Cover mit einer Wassermelone vergleichen, wäre sie zwar saftig, aber auf Dauer zu fad. Denn der ehemalige Gitarrist von Lu-cinda Williams besitzt zwar Vorzüge auf dem instrumen-talen Bereich und entpuppt sich als guter Sänger, aber bei den Songs hapert es noch etwas. Sie erschöpfen sich zu oft darin, die rechte Balance zwischen dem alternativen Country und Rock zu suchen. Auf dieser Suche geht Jarvis ab und an verloren.

CatameniaChaos BornMassacre MAS CD0376

Wenn der Wolf auf dem Co-ver ist, dann kann man da-von ausgehen, eine CD der Finnen vor sich zu haben. Und genauso wie das zum Running Gag gewordene Covermotiv verändert sich auch die Musik kaum: Das ist nach wie vor dunkler Me-tal mit halsbrecherischem Tempo und dem in dem Stil üblichen Gröhlgesang – doch sobald man zur Tagesordnung übergehen will, überrascht einen das Sextett durch einige lang-samere Songs, bei denen Mika Tönning ganz normal singen darf.

Last Train HomeTime And WaterBlue Buffalo BBO CD 009/SoulfoodSicherheit scheint für Eric Brace, den Kopf der Band, nichts wichtiges zu sein, sonst hätte er seinen Job als Kolumnist bei der Washing-ton Post kaum zugunsten der Band beendet. Mehr Risiko, mehr Spaß? Viel-leicht. Auf jeden Fall über-rascht seine Gruppe durch ihre Fähigkeit, trotz großer Besetzungen immer eher transparent zu agieren und ihren Countryrock ebenso akustisch wie elektrisch anzurichten. Dabei helfen die Wurzeln im Bluegrass. Eine nette kleine Platte.

Cryptic WintermoonSameMassacre MAS CD0372

Im Vergleich zu den Kolle-gen aus Finnland sind die Deutschen noch Newcomer. Das wirkt sich vorteilhaft aus, weil sie stilistisch nicht so festgelegt sind: Zwar ist der Black Metal die Basis, aber die Strukturen ihrer Songs verweisen eher auf den progressive Metal. Was ihnen aber genauso wie den Skandinaviern fehlt, sind richtige Lieder. Zu oft erset-zen bei ihnen Schnelligkeit und Härte die Songideen und das mag stilimmanent sein – gut muss man das deswegen aber noch lange nicht finden.

M.A.Numminen Finnischer TangoTrikont/Indigo 0312-2

Wissenswertes über die Finnen: Sie lieben Tango. Folglich bemüht sich der Mann mit Sanna Pietiänen und dem neorustikalen Tan-go-Orchester diesen Sound herzustellen. Das klingt des öfteren so, wie wenn in Te-xas Polka angestimmt wird und auch – dank der ab und zu eingestreuten deutschen Texte – wie Schlager, aber ob auf der Bühne in Hel-sinki und Göteborg oder im Studio: Das hat ein ganz eigenes Gepräge, besitzt Witz und vor allem sehr viel Tempo.

SepulturaRoorbackSteamhammer SPV 085-74832Warum es die Brasilianer mit ihrem Heavy Metal zu weltweiter Bekanntheit gebracht haben, beweist ihr neues Studio-Album jederzeit. Zum einen ist das enorm druckvoll. Zum zweiten fallen die Jungs nicht in die Falle der Black Metal-Kollegen – Songs existieren. Und zum dritten mixen sie sowohl Anteile ihrer heimatlichen Musik in ihren Klang als auch geben sie in ihren Texten den herrschenden Klassen saures: Eine Verbindung, die man im Metal-Genre eher selten findet.

Blackmoreʼs NightGhost Of A RoseSteamhammer SPV 085-74992Eines muss man Ritchie Blackmore lassen: Wenn er einmal von einer Sache überzeugt ist, dann haut er die Platten ʻraus wie andere Brötchen. Und das heißt wohl gemerkt nicht, dass darunter die Klasse der Musik zu leiden hätte. Auch hier gelingt ihm über weite Strecken die Verbindung romantischer Melodien und sparsamer Rock-Einsätze so, dass ein Konzept sichtbar wird und integrierte sogar den Joan Baez-Klassiker Diamonds And Rust.

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34 Oldie Markt 08/03 35Oldie Markt 08/03Plattenkritiken VI

Sammy HagarLive HallelujahSanctuary MSCD 026 / ZombaAbgesehen davon, dass der Hardrocker aus LA solo durchaus einen Namen hat, wurde er aber richtig erst berühmt, als er bei Van Halen als Sänger einstieg. Auf der Live-Scheibe wird man freilich keinen Song aus dieser Ära finden, da-für alle die, die er selbst aufnahm und die einigen Erfolg hatten. Das waren immerhin einige und so bekommt man 78 Minuten Hardrock der besseren Art, der aber auf der anderen Seite ein Musterbeispiel für Durchschnitt ist.

Carl PalmerWorking Live-Volume 1Sanctuary SANCD 172 / Zomba Keine Frage: Ob ohne seine Kollegen von ELP oder mit: Der Mann ist einer der herausragenden Schlagzeuger des Rock und das demonstriert er auch auf diesem Konzert-Mitschnitt von 2001, als er von dem Bassist Dave Marks und Shaun Baxter an der Gitarrie begleitet wurde. Natürlich stammt der Löwenanteil des Ma-terials von Emerson, Lake & Palmer, aber es kommt auch anderes vor und das macht das Ganze zu einer beeindruckenden Schau in-strumentaler Rockmusik.

John HiattBeneath This Gruff ExteriorSanctuary 181/ZombaDank seiner Stimme, sei-ner Fähigkeiten als Song-schreiber und seinem Sinn für das richtige Umfeld für seine Musik kann eine Platte des bei Nashville lebenden Mannes nie schlecht sein – das soll aber nicht hei-ßen, dass sie nicht besser sein könnte. Hier bewegt er sich eher im Durchschnitt, betrachtet man die Platte im Rahmen seines Werkes. Das rockt schön und Hiatt ätzt als Sänger wie gewohnt, aber es sind unglücklicher-weise auch deutliche Füller zu orten.

Steve WinwoodAbout Time Sanctuary SANCD 130 / ZombaDie wie so viele andere Kol-legen inzwischen auch bei Nashville lebende Legende beschrieb seinen Arbeitstag einmal als ganz normalen 8-Stunden Job, nur dass er bei ihm im Studio stattfin-det. Das Ergebnis hört sich aber überhaupt nicht nach Routine, sondern zumeist nach richtig guter, leicht vom Soul beeinflusster Rockmusik an. Ob es sein Gesang, seine Orgel oder seine Songs sind: Wer ihn früher mochte, wird ihn auch 2003 mögen. Novi-zen aber werden genauso begeistert sein.

Steve HackettTo Watch The Storms Inside Out SPV 089-65730

Schade: Es sieht ganz da-nach aus, als ob seine über-ragende Platte von 1999, Darktown, ein Einzelstück bleiben wird. Hier geht er wieder auf Nummer sicher oder, höflicher, hält sich im Rahmen dessen, was seine Fans von ihm erwarten: Melodischen Artrock mit seiner Gitarre und seinem Gesang. Das ist sehr ge-pflegt und zeugt stets von hoher Musikalität – aber es geht eben irgendwann am Ohr des Zuhörers vorbei, weil zu oft die Widerhaken und die Spannung fehlen.

Siouxsie&The BansheesThe Seven Sear ItchSanctuary SACD 157 / ZombaWährend die einen – die Sex Pistols – je nach (Finanz)Bedarf wieder ge-meinsam auftreten, trenn-ten sich die anderen gerade deswegen und gaben vorher noch Konzerte zum 25-jäh-rigen Bestehen der Band. Das zeigt Charakter und auch eine gewisse Ehrfurcht vor dem eigenen Oeuvre, das sie an zwei Abenden im Juli 2002 in London zelebrierten. Das ist ein durchaus gutes Dokument einer Band, die erkannte, dass sie ihren Zenith über-schritten hat und sich noch einmal selbst feiert.

Nils Lofgren BandLive (2 CD)Hypertension HYP 3220 / SoulfoodEs ist sicher kein Zufall, dass zu einem Zeitpunkt, wo der Gitarrist mit Bruce Springsteen durch Europa tourt, eine neue Liveplatte erscheint. Doch er hätte den größeren Absatz wohl verdient, beweist er doch zu jeder Zeit auf den bei-den CDs, dass er trotz der geringeren Zahlen in den 80er und 90er Jahren Songs schrieb, die mit den besten von ihm mithalten können und dass er zudem nach wie vor ein toller Musiker ist. Das verdeutlichen die zwei Silberlinge stets.

Fleetwood MacSay You WillReprise WEA 9362-48394-2Die schlechte Nachricht zuerst: Christine McVie ist nicht mehr dabei. Doch das ist schon die einzige nega-tive Kunde. Alles andere ist absolut positiv. Nicht nur die Tatsache, dass Lindsey Buckingham nach wie vor Ohrwürmer schreiben kann und Stevie Nicks immer noch zwar recht kaputt, aber dafür umso beeindruk-kender singt, zudem McVie und Fleetwood Rhythmus-Götter sind. Nein: Was am meisten erfreut ist die Tatsache, dass das kein Pop-, sondern definitiv ein Rock-Album ist.

Taj Mahal TrioLive CatchT&M Indigo 2304-2

Es gibt wenige Künstler wie den Songschreiber, Gitar-risten und Sänger, die sich immer wieder auf ganz neue Erfahrungen eingelassen haben. Mit dem Blues fing er an, dann bezauberte ihn der Calypso, danach kam der Reggae und schließlich die hawaiianische Musik. All das floss in seinen Stil ein und den zeigt er hier beeindruckend. Das wirkt oft simpel, aber dank der Wärme und dem Gefühl für die Melodik strahlt es ein derartiges Gefühl aus, dass man es liebt.

Legendary GrapeSameDigmusic 108/Clear Spot

Eigentlich begann diese Platte ihr Leben 1990 als 10-Song-Kassette. 2003 kommt das als CD mit 18 Stücken (Bezug: Clear Spot, Hermelijnkoog 25, 1822 CA Alkmaar, NL), die alle in wechselnden Besetzungen der noch am Leben wei-lenden Moby Grape-Jungs entstanden sind. Und sie zeigt, dass das Quintett immer noch genau das Ver-sprechen einlösen kann, was man am Anfang gab: Einen fantastischen Mix aus Coun-try, Blues und Rock, der in jeder Hinsicht überzeugt und begeistert.

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36 Oldie Markt 08/03 37Oldie Markt 08/03Platte des Monats/Flohmarkt

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Es ist schon fast ein Klischee: Man nehme eine gut aussehende Frau, die singen kann, versorge sie mit guten Songs und vermark-te sie dann entsprechend und fertig ist der neue Star. Was für England seine Girl- und Boy-Groups sind, macht Nashville mit Solistinnen. Was gerade auch dank der wie ein Zeitschriften-Cover angelegten Hülle von Iʼm Just A Girl auf Deana Carter fast maßgeschneidert zuzutreffen scheint, ist auf den zweiten Blick ganz anders. Da hat die Dame nämlich an allen Songs mitgewirkt, produzierte auch noch zusammen mit Dann Huff und bevorzugt einen rockigen Sound.

Deswegen ist das auch keines dieser allzu bekannten Fließbandprodukte, bei denen der Country mit einem Schuss Pop und Rock verschnitten wird, um ein möglichst Radio-kompatibles Produkt zu bekommen, sondern das ist Countryrock mit einigen Balladen. Da die Songs schlicht bestrickend sind und die Dame als Sängerin ebenso gut ist wie als Songschreiberin, ist dies eine der seltenen Platten, wo innerhalb des Systems mit seinen Mitteln ein Album entstanden ist, die es weit hinter sich lässt und tatsächlich Individuali-tät besitzt. Vor allem aber macht sie durchge-hend Spaß, hat sie keinen schwachen Song und überzeugt die Protagonistin durch eine stets sympathische Ausstrahlung, die nichts von Schablone an sich hat. MR

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38 Oldie Markt 08/03 Tourneen


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