+ All Categories
Home > Documents > Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für...

Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für...

Date post: 19-Aug-2018
Category:
Upload: phungnhi
View: 233 times
Download: 3 times
Share this document with a friend
7
Postdidaktische - Hörpartitur Band 20 Schulbuch-Nummer 150.649 Ludwig van Beethoven Violinkonzert in D-Dur, op. 61
Transcript
Page 1: Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester op. 61. Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806. Uraufführung:

Schule des HörensBand 20

herausgegeben vonHerbert Post

C

Die vorliegende „Schule des Hörens“ Bd. 20 wurde mit Bescheid des Bundesministerium für Unterricht,

Kunst und Kultur, GZ 5.001/0124 vom 8. Juli 2010, für den Unterrichtsgebrauch an

Hauptschulen (1. - 4. Klasse) und allgemeinbildenden höheren Schulen (1. - 8. Klasse) empfohlen.

SB_Nr: 150. 649 ISBN 3-902355-18-2

Erschienen im EigenverlagCopyright 2011 by Prof. Dr. Herbert Post,

A-6414 Mieming, Höhenweg 8Tel./FAX 05264/ 6205 - [email protected]

Alle Rechte vorbehalten!Postdidaktische - Hörpartitur

Band 20Schulbuch-Nummer 150.649

Ludwig van Beethoven

Violinkonzert in D-Dur, op. 61

Page 2: Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester op. 61. Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806. Uraufführung:

Ludwig van Beethoven

Konzert für Violine und Orchesterop. 61.

Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806.

Uraufführung: Im Theater an der Wien, am 23. Dezember 1806.

Der Solist der Uraufführung war der damals erst 26-jährige Franz Clement.

Spieldauer: ca. 45 Minuten

Violen(Bratschen)

1.Violinen

Solo-Violine(Violino principale)

2.Violinen

2 P

auken

in D

-A

Flö

te

2 O

boen

2 F

agotte

2 Hörnerin D

2 K

larin

ette

nin

B

Kontra

bässe

Violoncelli

Beethoven verwendete für seine Sinfonien und Konzerte ein Orchester, das in der Größe und in seinerZusammenstellung dem Orchester entsprach, das Joseph Haydn und Wolfgang A. Mozart verwendeten: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken und Streicher.Ein festes Konzertorchester hat es damals inWien allerdings noch nicht gegeben; aus ad hoc verpflichtetenTheater- und Militärmusikern wurde (besonders in den Reihen der Bläser), neben einigen professionellenStreichern, ein bunt zusammengewürfeltes Orchester zusammengestellt und erst bei der Generalprobehaben häufig erstmals alle Musiker mitgewirkt. Auf dem Programm-Zettel vom 23. Dezember 1806 findetsich folgende Ankündigung: "Eine große musikalische Akademie mit Verstärkung des Orchesters. ZumVortheil des Franz Clement, Musikdirektor dieses Theaters.... Zweyte Abtheilung: Ein neues Violin-Concertvon Herrn Ludwig van Beethoven, .... 3. Wird Herr Clement auf der Violine phantasieren und dann auch eineSonate auf einer einzigen Saite mit umgekehrter Violin spielen."

Orchesterbesetzung

2 Trompeten in D

Page 3: Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester op. 61. Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806. Uraufführung:

&

#

#

˙˙

˙˙

œ

Œ Ó

.

.˙˙

œœ

œœ

œœ

œœ

œ

œ

Œ

œ œ œ

˙˙

œœ

Œ

œ

œ

œŒ

&

#

#c

œ œ œ œ

˙˙

œŒ Ó

œ˙

œ

œ

œœ

œœ

œ

Œ Ó

œ œ œ œ

&

#

#j

œ#

‰ j

œ

‰ j

œ

‰ j

œ

w

J

œ

J

œ

J

œ

J

œ

j

œ#

‰ j

œ

‰ j

œ

‰ j

œ

&

#

#w

J

œ

J

œ

J

œ

J

œ

˙˙

˙˙

˙ œœ

œœ

˙ œ

œœ

œ

Allegro ma non troppo

E x p o s i t i o n

Erster Satz

Ludwig van BeethovenKonzert für Violine und Orchester

in D-Dur

1

HauptthemaHauptthema

A1+4

B3

5

4

1., 2.Violine

ruhig, sanglichD-Dur

Melodieteil aMelodieteil b

Melodieteil c

In Anlehnung an das Paukenmotiv.

2. Violine und Viola1. Violine

In Anlehnung an das Paukenmotiv.

Melodieteil d

Vordersatz

Nachsatz

Vordersatz

Nachsatz

p p

p

dolcedolce

crescendo

sf

pf

p

fp

10

D -

D-Dur D-Dur

D-DurD-Dur

A-Dur

D-DurD-Dur

G-Dur

G-Dur

D-DurD-Dur

A-Dur

A7A7

A7

A7

A7

A7

A7A7

A7

AuthentischerGanzschluss.

Halbschluss.

e-moll

Fünf leise Paukenschläge sowie ein kantables Motiv in den Holzbläsern eröffnen ganz unkonventionell das, mit 535 Takte für die damalige Zeit ungewöhnlich ausgedehnte, Allegro ma non troppo. Diese einleitendenViertelschläge sind dabei mehr als nur eine kurzweilige Introduktion, sie bilden gleichsam den rhythmischenKern des ersten Satzes und tauchen unverkennbar an den verschiedensten Stellen immer wieder auf.

Paukenmotiv,straff und vorwärtsdrängend.

Das vorwärtsdrängende Paukenmotiv, wohl im Sinne eines französischen “Geschwindmarsches” zu verstehen, stehtin einem völligen Gegensatz zu den lyrischen, melodisch-thematischen Gebilden des ersten Satzes.

Das Paukenmotiv erhält nunmehr auch eine melodisch-thematische Gestalt.

Page 4: Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester op. 61. Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806. Uraufführung:

&

#

#

˙J

œb ‰

J

œ‰

J

œn

‰ Œ Ó

˙b

J

œ

‰J

œn

‰œ

Œ Ó˙

J

œ

‰J

œb

‰˙

J

œ

‰J

œ

.œ#

&

#

œœn

œœ

J

œ

œœn

œœ

J

œ‰

œœn

œœ

j

œ

œœ

œnœ

j

œ

4

&

#

#

˙ œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œ.

œ. ˙

˙ œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

.œœ

.

&

#

#

˙˙ œ

œ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œ

œ

œ

œ

ww

œ

œ

œ

œ

œ

œ œ

œ

œ

˙

˙˙

˙

&

#

œnœ

œ

J

œ

œœ

œœ

J

œ‰

œœn

œœ

j

œ

œœ

œœ

j

œ

C4

4

B-Dur D7 E5>7F7

A7

A7

g-moll

d-moll

d-moll

A-Dur

A-Dur

d-moll

d-moll

d-moll

crescendodiminuendo pp

ff(A-Dur)

sf sfsf sf

sf sf sf

A-Dur

1. Violine

(=übermSextakkord)

Variante der Grundtonart.

Eine stufenweise aufsteigende Melodie entlang der D-Dur Tonleiter.Vorerst auf der Tonika, dann auf der Dominante.

D-Dur(Tonika) (Dominante)

Terzverwandtschaft 3. Grades (t/G).

D-Dur(Akkord-

zerlegung)D-Dur

D-Dur

18

28

(Tutti-Aufschrei)

B-Dur

sf

dolcedolce

Thema Thema AAIn diesem modulatorischen Zwischensatz kommt es erstmals zu einer Dramatisierung.

A-Dur

Streicher

Streicher

Unisono

Unisono

Bei dieser Modulation nach B-Dur handelt es sich um eine tonale Rückung. Auch wenn dieserModulationsweg, der überraschend und geradezu bestürzend wirkt, sich weitgehend einer satztechnischenErklärung hinsichtlich des Zusammenhanges von zwei tonalen Feldern entzieht, ist die medianteVerwandtschaft des B-Dur mit der Grundtonart D-Dur unübersehbar. Diese Modulation steht, wie die Takte28ff zeigen, in einem engen Zusammenhang mit der Neigung dieses Abschnittes zur Veränderung, insbesondere der Rhythmik, der Motivik und der Dynamik. Die hier aufgebaute Spannung ist jedoch nur vonkurzer Dauer und über d-moll, der Variante von D-Dur, wird sanft das sangliche Seitenthema erreicht, dasweiterhin am D-Dur des Hauptsatzes fest hält.

A-Dur1. Violine

Melodieteil a

Melodieteil b

Sequenz a

Sequenz a

Vordersatz

Nachsatz

Scharf akzentuierte Rhythmen, ein dramatischer Umbruch der Dynamik undein abrupter Wechsel bzw. eine tonale Rückung nach B-Dur schaffen einen

starken Kontrast zum bislang lyrischen Gestus.

hm7

f

Page 5: Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester op. 61. Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806. Uraufführung:

&

#

#

œnœ

œœ

œ

œ œ œ œ

˙

˙œb

œœ

œnw

&

#

#

œœ

œœ

œœ

˙

œ œœ

œœ

œ˙

Œœ

œœ

œœ

œ˙

œ œœ

œœ

œ˙

Œ ∑

5

&

#

#

œœ

œnœ

j

œ

œœ

œœ

j

œn

œ#œ

œœ

j

œ‰

œ#œ

œœ

j

œ‰

œ#œ

œœ

j

œ‰

œœ

œœ

j

œ‰

j

œ‰

j

œ‰

j

œ‰

&

#

#

œœ

œœ

œœ

œœ

œ

œ

˙

˙˙˙

J

œ

J

œ

J

œ

J

œ

œœ

œœ

œœ

œœ œ

œ˙˙

˙

J

œ

‰J

œ

‰J

œ

‰J

œ

&

#

#

œœ

œœ

œœ

œœ

œ

œ

˙

˙˙˙

J

œ

J

œ

J

œ

J

œ

œœ œ

œ œœ

œ

œœ

œ.

œ.

œ.

&

#

#

œ œ œ œ

œnœ

œœ

œ

w

˙

˙

œ œ œ œ

œœn

œœ

œ

w

˙

˙

Überleitung Überleitung und Rückmodulation in Form einer “Unisono-Modulation” nach D-Dur.

SeitenthemaSeitenthema

Paukenmotiv

(Diesmal in der Funktioneines Bindegliedes.)

S e i t e n s a t zS e i t e n s a t z

1.und 2.Violine

p

p

sempre

sempre

p

pp

Oboe, Klarinette, Fagott, sanglich, schlicht

D-Dur

1., 2.Violinesanglich, schlicht

d-moll

Vorerst bleibt die Grundtonart D-Dur auch im Seitensatz erhalten.

Variante der Grundtonart D-Dur.

Vordersatz

Nachsatz

Melodieteil a Melodieteil b

Melodieteil a1

Melodieteil b1

Vordersatz

Nachsatz

Melodieteil a Melodieteil b

Melodieteil a1 Melodieteil b1

4

4

D-Dur

D-Dur D-DurD-Dur

D-Dur A7A-Dur

A-Dur

A-Dur

F-Dur(C-Dur)

G-Dur

d-moll

d-moll g-moll

d-moll

A7

1. Violine

43

O Fre-da ü - ber Fre-da! Ihr Nup-pern kummt und hiert,was mir durt uf dar He - da für Wun-der-ding pas-siert!

AuthentischerGanzschluss.

Halbschluss

SeitenthemaSeitenthema

A4

A4

d-moll

Das Seitenthema weist eine deutliche Ähnlichkeit mit dem schlesischen Volkslied “O Freude über Freude...”auf. (Braun, Hartmut: Beethoven und das Volkslied. In: Jahrbuch für Volksliedforschung, 1982, Jg. 27/28. Vgl. zudem Wiora, Walter:Europäische Volksmusik und abendländische Tonkunst, Kassel 1957.).

Das Paukenmotiv wird im Seitenthema zur Verzahnungmusikalischer Gedanken herangezogen.

Page 6: Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester op. 61. Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806. Uraufführung:

6

&

#

#

œœn

œ

œ..

˙˙

nœœ

œœ

œœ

bœœn

œœ

œ

œ

nwwn

&

#

#

œœ

œœ

nœœ

œ .˙œ

œœ#

.˙ œ

œœ

œœ#

.˙ œ

œœ

œ

&

#

#œ#

@

œ

@

˙

@

˙

@

˙n

@

w

@

w

@

&

#

#

œ

@

œ

@

œ œ

œœœœ

œœ

œ

@

œ

@

œ œœ œ

œ œœœ

œœœœ

œœ

œœ

œœœœ

œœœœ

œœœœ

œœ

œœ

œœœœ

œœœœ

&

#

#

˙œ

œœ

œœ

œœ

˙

œ

œ

w

œ œ#œ

œn

œ

WWeiterführungeiterführungund Rückmodulation nach D-Dur.

Streicher Streicher

Kb,Cello

-8

SchlussgruppeSchlussgruppe(Epilog)

crescendo

f

sf

pp

crescendo f

ff f

f

Melodieteil aMelodieteil a1.

Imitation auf der Dominante.

e-moll A7

D-Dur

D-DurD-Dur

D-DurG-Dur A7

A7A7

77

Das vorwärtstreibende Paukenmotiv, der Grund- bzw. Leitgedanke des ersten Satzes, bildet gleichsam deneigentlichen Kontrast zu den melodisch-thematischen Gebilden. Es tritt nicht nur in einer jeweils veränderten rhythmischen Gestalt auf, sondern auch in unterschiedlichen Funktionen: Als Begleitung, alsÜberleitungs- bzw. Verbindungsfigur oder auch in einer melodischen Ausprägung. In einem gewissen Sinnbildet es quasi ein rhythmisches Ostinato, das sich auf verschiedenste Instrumente verteilt. Dieses Motivhält den ersten Satz zusammen und bestimmt zugleich dessen Grundzeitmaß. Die richtige Wahl desTempos ist deshalb von außerordentlicher Bedeutung, da dies den gesamten Charakter des Satzes prägt.

A-Dur C-Durd-moll g-moll F-Dur

A7 A7 A7C7

Orgelpunktauf a

dis-verm7

dis-verm7dis-verm7

Paukenmotiv Paukenmotiv

A4

p

Page 7: Ludwig van Beethoven Violinkonzert - Schule des Hörens · Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester op. 61. Komponiert: Zweite Hälfte des Jahres 1806. Uraufführung:

7

&

#

œœ

œœ

œœ

œ

˙

œ

œ

w

œ œ#œ

œn

œ

? #

œœ

œœ

œœ

˙ œœ

œœ

Œ

œ

œ

œ

w

&

#

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

œ

˙ œœ

œœ

œœ

œ

˙ œœ

œœ

œœ

&

#

#

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

&

#

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œœ

œ#œ

œœ

œœ

œœ

œ

-8

Melodieteil a Melodieteil a1. Imitation auf der Dominante.

D-DurA7A7

A7 A7 A7

A7

Solo - Exposition

Kb, Cello

Solo-Violine

Solo-Violine

Solo-Violine(ohne Orchester)

sfsf

p p

sf(V)

f

p

A7 A7A7

89

Seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts etablierte sich im ersten Satz eines Solokonzertes dieSonatenform (“Sonatenkonzert”). Die Exposition eines solchen Sonatensatzes gliedert sich dabei (imUnterschied zu einer Sinfonie) in eine Tutti-Exposition und in eine Solo-Exposition. Die Tutti-Exposition wird,wie der Name bereits andeutet, üblicherweise dem Orchester überlassen. Der Hauptsatz und der Seitensatzerscheinen dabei jeweils auf der Tonika. Die Solo-Exposition, in der erstmals der Solist in Erscheinung tritt,zeichnet sich durch eine individuelle Ausgestaltung ab. Die einzelnen Themen erscheinen, von denMöglichkeiten der Solovioline getragen, in einer neuen, individuelleren Gestalt. In der Solo-Exposition erfolgtauch eine Modulation des Seitensatzes in die Dominante und schafft damit den üblichen Tonartendualismus.

Eine kadenzartige Einleitung, die vorerst auf dem Spannungsfeld der Dominante verharrt, eröffnet die Solo-Exposition und leitet zum Hauptthema über.

A4

4

Spieltechnik: “Gebrochene Oktaven.”

D-Dur

D-Dur D-Dur


Recommended