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Lobbe –Inhouse-Seminar 26. November 2008
Auswirkung der Abfallrahmenrichtlinie auf nationales Recht insbesondere das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Dr. Ing. Joachim Knoch
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Mit welchen Auswirkungen auf das deutsche Abfallrecht ist zu rechnen?
1. Abfallbegriff- Artikel 3 AbfRRL / §3 KrW-/AbfG
2. Abfallhierarchie - Artikel 4 / §§4,5,6 KrW-/AbfG
3. Abgrenzung Abfall und Nebenprodukt - Artikel 5 /§§3,4,6,7 KrW-/AbfG
4. Ende der Abfalleigenschaft - Artikel 6
5. Abgrenzung, Verwertung und Beseitigung - Artikel 3 /§§5,13 KrW-/AbfG
6. Erweiterte Herstellerverantwortung - Artikel 8 / §§22,23,24,25,26 KrW-/AbfG
7. Abfallvermeidung - Artikel 9
8. Wiederverwendung und Recycling - Artikel 11
9. Grundsätze der Entsorgungsautarkie und der Nähe - Artikel 16 / §13 KrW-/AbfG
10. Abfallwirtschaftungspläne - Artikel 28 /§§27,29 KrW-/AbfG
11. Verbot der Vermischung gefährlicher Abfälle - Artikel 18 (Anhang II A, D13) KrW-AbfG
12. Bioabfälle - Artikel 22 /§§4,5,6,7 KrW-/AbfG
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Abfallbegriff
erfasst alle Stoffe und Gegenstände
ausgenommen unausgehobene Böden sowie damit verbundeneGebäude und Einrichtungen
KrW-/AbfG §3 ähnlich der heute gültigen Definition:„bewegliche Sachen“
Folgerung Klarstellung (van de Walle-Urteil)
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Abfallhierarchie
5-stufig:
a) Vermeidungb) Vorbereitung zur Wiederverwendungc) Recyclingd) sonstige Verwertung, z.B. energetische Verwertunge) Beseitigung
Verbindlichkeit der Reihenfolge- Leitprinzip (guidance principle)- nicht allgemeine Regel (general rule)
Flexible Anwendung/beste Umweltoption (Vorsorge, Technik, Wirtschaftlichkeit; Folgen für Umwelt, Gesundheit)
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KrW-/AbfG Grundsätze der Kreislaufwirtschaft §5 (Vermeiden, Verwerten, Beseitigen)
Folgerungen:
starke Abweichung durch 3-gliedrige Verwertung;
beste Umweltoption: wie entscheiden?
Abweichung von der Hierarchie im Einzelfall? Mitwirken der Behörden?
Herabstufung der energetischen Verwertung ist fragwürdig (z.B. Selbstverpflichtung derBRD zum Klimaschutz: bis 2020 40% Einsparung von Treibhausgasen, „IntegriertesEnergie- und Klimaschutzprogramm“ vom 05.12.2007)
Umsetzung/Anwendung in deutsches Recht wird spannend (z.B. Haftungsfragen beiWiederverwendung von Teilen)
Industrie/Gewerbe sollten Mitwirkung an der Umsetzung anbieten
Einbeziehung der Vollzugsbehörden ist notwendig
Interessant wird die Reaktion in den anderen (26) MS
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Abgrenzung Abfall und Nebenprodukt
Nebenprodukt ist nicht Ziel eines HerstellungsverfahrenNebenprodukt ist nicht Abfall unter folgenden Voraussetzungen (Kumulativ):
a) Verwertung ist sichergestellt;b) Verarbeitung/Gebrauch ohne Aufbereitung durch ein industrietypisches Verfahren;c) Entstehung als integrativer Bestandteil eines Herstellungsprozesses;d) die Verwendung ist rechtmäßig (alle Schutzanforderungen „Umwelt“ sind erfüllt)
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Folgerungen:
Erforderlich sind Auslegungen für b), c), d) (Technischer Ausschuss, Komitologieverfahren);
Enge Abstimmung von Produktionsbetrieb und Entsorgungsbetrieb
Abwägung von Vor- und Nachteilen im Hinblick auf Rechtsstatus des „Nebenproduktes“
KrW-/AbfG Nebenprodukt ist nicht Bestandteil des KrW-/AbfG; u. U. hilfsweise„Entledigungswille“ betrachten;
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Ende Abfalleigenschaft
Abfalleigenschaft endet nach Abschluß eines Verwertungsverfahrens und für das „Produkt“gewährleistet ist:
a) Verwendung für einen bestimmten Zweck;b) Markt oder Nachfrage besteht;c) erfüllt technische und rechtliche Anforderungen undd) Verwendung führt nicht zu schädlichen Umwelt- und Gesundheitsfolgen.
Festlegung von Grenzwerten für Schadstoffe ist rechtlich möglich.Spezielle Kriterien sind festzulegen, mindestens für Papier, Glas, Metall, Reifen und Textilien.
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Folgerungen:
Regelung wird zu Konkretisierungen des KrW-/AbfG führen;
Dauerthema: Verwertungsverordnung? Einbeziehung Rspr EUGH
Festlegung von Grenzwerten von Schadstoffen in Abhängigkeit der Verwertungsart?
wie soll Nachweis der Unbedenklichkeit erbracht werden?
Einbeziehung der Industrie ist unumgänglich, Berücksichtigung von Verbesserungen derProduktionstechnik und Aufbereitungstechnik;
es fällt auf: Vorrangstellung der stofflichen Verwertung (z.B. Papier etc.), Nachrangigkeit derenergetischen Verwertung (z.B. Sekundärbrennstoff)
KrW-/AbfG Grundsätze in §§4, 5, 6, 7 enthalten
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Folgerungen:
Regelung ist zu konkretisieren; was ist: Hauptergebnis, sinnvoll?
Aspekte Umweltschutz nicht enthalten, aber: beste Umweltoption (Abfallhierarchie)
Wettbewerb MVA – MVA sowie MVA – Industrieanlage möglich durch Warenverkehrsfreiheitfür Abfall zur Verwertung (auch Hausmüll)
Bedrohung für deutsche Entsorgungsstrukturen (ÖRE – Daseinsvorsorge)
Abgrenzung Verwertung und Beseitigung
Verwertung: jedes Verfahren mit Hauptergebnis, Abfälle einem sinnvollen Zweck zuzuführen(Substitution) in der Anlage selbst oder der weiteren Wirtschaft (in the widereconomy) auch MVA mit Verwertungsstatus
KrW-/AbfG: Grundsätze /-pflichten §§5,6; Überlassungspflichten §13; Abfallwirtschaftspläne §29
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Artikel 3, Abs. 5 EG AbfallverbringungsV gemischte Siedlungsabfälle sindzu beseitigen
Effizienzformel für MVA (AbfRRL, Anhang II, R 1)
Anforderung an Abfallbewirtschaftung ohne Gefährdung Gesundheit undUmwelt (Artikel 13)
Begrenzung von Abfallimporten zum Schutz (i.S.v. Auslastung) inländischerAnlagen (Artikel 16, Abs. 1)
Besonderheit: Schutzmaßnahmen für Entsorgungsstrukturen
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Erweiterte Herstellerverantwortung
Ziel: Verbesserung der Vermeidung, der Wiederverwendung, des Recyclings und der Verwertung von Abfällen
Maßnahme: Erlaß von Maßnahmen zur Gestaltung und Entsorgung von Produkten; Hersteller/Händler können verantwortlich werden für Entsorgung ihrer Produkte
Betroffene: natürliche und juristische Personen, die Erzeugnisse entwickeln, herstellen, verarbeiten, behandeln, verkaufen oder einführen
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Artikel 8 hat zentrale Bedeutung für EU-Abfallpolitik: Ressourceneffizienz;
deshalb: verstärkte Pflichten im internationalen Regelwerk wahrscheinlich
Festlegung von Mindestanforderungen an Produkte?
Gebote/Verbote für Material, Verbindungstechniken, Verbundwerkstoffe etc.?
Fortführung/Verschärfung von produktionsbezogenen Vorschriften, z.B. VerpackV; FCKW-Halon-Verbots-V; AltfahrzeugV; ElektroG
KrW-/AbfG inhaltlich ähnlich §§ 22 ,23, 24, 25, 26
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Abfallvermeidung
KOM berichtet an EP und ER
a) bis Ende 2011 Abfallstatistik; Abfallvermeidungaa) bis Ende 2011 Öko-Design-Politik für langlebige, wieder verwendbare und
rezyklierbare Produkte sowie Abfälle ohne gefährliche Stoffeb) bis Ende 2014 Festlegung von Zielen Abfallvermeidung/Entkopplung
Wirtschaftswachstum und Abfallmenge;Zielerreichung 2020
c) bis Ende 2011 Aktionsplan Änderung Konsumverhalten
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Folgerungen:
Zentrale Bedeutung der EU- Abfallpolitik;
umfangreiches Berichtswesen (Auswertung, Vergleichbarkeit, Bewertung, Maßnahmen?)
Gefahr der staatlichen Wirtschaftslenkung
Änderungen Konsummuster durch z.B. Steuerpolitik?, Verbote von Stoffen, Produkten?
Anforderung an Produkte zweischneidig
Enge Zusammenarbeit von Politik und Industrie/Gewerbe zwingend notwendig
KrW-/AbfG enthält ähnliche Grundsätze (§§ 4, 5, 6, 7, 29) jedoch ohne Fristsetzung
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Anhang IV AbfRRL
Beispiele für Abfallvermeidungsmaßnahmen, gem. Artikel 29
• Planungsmaßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz
• Förderung von Forschung und Entwicklung für umweltfreundliche und wenigerabfallintensive Produkte und Technologien
• Förderung von Ökodesign
• Verbreitung von Informationen über Abfallvermeidung und BVT
• Schulungsmaßnahmen
• Freiwillige Vereinbarungen mit der Industrie
• Förderung von Umweltmanagementsystemen
• Einbeziehung Umweltschutz/Abfallvermeidung in Ausschreibung
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Entwicklung einer europäischen Recyclinggesellschaft
bis 2020 Wiederverwendung- und Recyclingquote, mindestens 50 Gew%für Papier, Altmetall, Kunststoff, Glas
bis 2020 Wiederverwendung, Recycling und sonstige stoffliche Verwertung mindestens 70 Gew% für nicht gefährliche Bau- und Abbruchabfälle(ohne von in der Natur vorkommender Stoffe), auch Verfüllung
bis 2014 KOM überprüft Zielerreichung
MS berichten alle 3 Jahre an KOM, bei Ziel-Verfehlung Begründungen und Abhilfe-Maßnahmen; keine Sanktionen
Wiederverwendung und Recycling
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Folgerungen:
umfangreiches Berichtswesen (Prüfung, Auswertung?)
Quoten für deutsche Verhältnisse unproblematisch (es sei denn Berlin sattelt drauf –(gold plating) aber: was sind „von in der Natur vorkommende Stoffe“?, z.B. Kies?
energetische Verwertung nicht einbezogen
KrW-/AbfG Grundsätze §§ 4, 5, 67
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Grundsätze der Entsorgungsautarkie und der Nähe
MS schaffen integriertes Netz von Beseitigungs- und Verwertungsanlagen;anzustreben ist Entsorgungsautarkie, aber Ausnahmen
- Spezialanlage (z.B. SAV, UTD)- geografische Gegebenheiten
MS haben Möglichkeiten zum Schutz eigener Anlagen, Importe und Exporte zu unterbinden
KrW-/AbfG Grundsätze Abfallbeseitigung § 10; Überlassungspflicht § 13
Folgerungen:
Regelungen dienen der Stärkung der Entsorgungsstruktur (ÖRE); Begründung:Daseinsvorsorge; (erfolgreiche deutsche Lobbyarbeit!) EU kennt Begriff: Angelegenheitenvon allgemein öffentlichem Interesse, aber nicht den Begriff „Daseinsvorsorge“
Klarstellung der Zuständigkeiten für die Beseitigung von Hausmüll wird erfolgen
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Abfallbewirtschaftungspläne
Umfangreiche Berichterstattung sowie Planerstellung, je MS, z.B. für:- Abfallstatistik- Informationen über Ansiedlung und Kapazität künftiger Anlagen zur Beseitigung
und Verwertung- besondere Maßnahmen zur Abfallbewirtschaftung- Bewertung der Maßnahmen zur Abfallbewirtschaftung- Maßnahmen zur Informierung der breiten Öffentlichkeit etc.
Alle MS berichten der KOM alle 3 Jahre über die Anwendung dieser Richtlinie;
Folgerungen:
inhaltlich ähnlich dem KrW-/AbfGneue: Berichtspflicht an KOMunklar ist Umgang mit den BerichtenWerden Schlüsse als Basis für weitere Maßnahmen gezogen?
KrW-/AbfG Abfallbewirtschaftungsplanung § 29
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Verbot der Vermischung gefährlicher Abfälle
Ziel: Vermeidung von Verdünnungen zur Unterschreitung von Grenzkonzentrationen
Verbot der Vermischung von gefährlichen Abfällen mit anderen Abfällen und Stoffen
Ausnahme:- Mischanlage ist genehmigt- wird ordnungsgemäß betrieben- entspricht Best Verfügbarer Technik
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Folgerung:
Mischen ist die wichtigste verfahrenstechnische Grundoperation;
das Verdünnen hätte untersagt werden müssen, nicht das Vermischen;
ohne den Prozessschritt „Mischen“ ist weder das Herstellen von Gütern noch dasBehandeln von Abfällen möglich
EWC enthält folgenden Abfall-Schlüssel190203 vorgemischte Abfälle, aus nicht gefährlichen Abfällen190203* vorgemischte Abfälle, mit mindestens einem gefährlichen Abfall
Bio AbfV§ 1 (2) Anwendung
4. Hersteller von Gemischen unter Verwendung von Bioabfällen (Gemischhersteller)
§ 2 Begriffe5. Gemische…; die Vermischung im Rahmen der Behandlunggilt nicht als Vermischung
Artikel 7 AbfRRL, Punkt 4; Verbot der Verdünnung zum Zweck der Grenzwertunterschreitung
RL 91/689 Gefährliche Abfälle; Artikel 2 (2),(3) Vermischung: Verbote, Ausnahmen
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Bioabfälle
MS fördern durch Maßnahmen- getrennte Sammlung- Verwertung durch Faulung und/oder Kompostierung
KOM prüft Auswirkungen der Maßnahmen, u. U. Festlegung von Mindeststandards,ohne Fristen und Sanktionen
Folgerung:
Verknüpfung mit Abfallwirtschaftsplänen
Abgleich mit Regelung zum Bodenschutz
Konkretisierungen der Anforderungen an Nutzung der Feststoffe
Zwang zur Getrennterfassung/ -haltung führt zu Schwierigkeiten bei der Durchführung
KrW-/AbfG Grundsätze § 4; Verwertung § 6; Düngung § 8
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Zusammenfassung
Die Novelle der AbfRRL verdeutlicht die Ziele der Europäischen Abfall-Politik
- Schutz der menschlichen Gesundheit und Umwelt,
- Steigerung der Ressourceneffizienz,
- Verstärkung der Herstellerverantwortung,
- Kontrolle der MS durch umfangreiches Berichtswesen,
- Stärkung der öffentlich rechtlichen Zuständigkeiten.
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Man kann davon ausgehen, daß
- die Novelle in der vorliegenden Fassung verabschiedet wird,
- die Novelle nahezu 1:1 in deutsches Recht umgesetzt wird,
- die Praxis der Abfallentsorgung erheblich verändert werden kann,
- die Kontrolle der MS durch umfangreiches Berichtswesen möglich ist,
- notwendige Präzisierungen für den Umgang mit Abfällen durch Berichteder KOM und Gerichtsurteile erfolgen werden.
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Wünschenswert ist
- eine enge Zusammenarbeit von Gesetzgebung, Vollzug und Praxis,
- eine starke Interessenvertretung der Industrie und der Entsorgungsbranche,
- eine Umsetzung der Abfall RRL mit Augenmaß und geprägt von praktischer Vernunft.
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„Alle Bündnisse erfordern Gleichheit, nicht eben der Größe, aber des Zwecks;ihr Grund ist redliches Vertrauen auf gemeinsamen Willen.“
Johannes von MüllerSchweizer Historiker