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Lindenspiegel 11 2018 (Page 1)Telefon:(0511) 458 23 66 | E-Mail:[email protected] natürlich...

Date post: 21-Mar-2020
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DIE Lindener Stadtteilzeitung November 2018 22. Jahrg. Lindenspiegel Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1234 116 Festival: „Chöre gegen Rechts“ Seite 3 DoKu-Drama: 1918 Aufstand der Matrosen Seite 8 Fössebad: Neue Entwicklungen Seite 5 schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1 SCHNELLRESTAURANT DEISTERSTR. 28 – LINDEN TEL.: 0511 / 443141 WWW.FERNOST–LINDEN.COM ÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH 11 BIS 23 UHR Mittagstisch schon ab 4,90 Euro Menü mit Suppe und Getränk ab 7,90 Euro – montags bis samstags von 11 bis 15 Uhr – SÄMTLICHE GERICHTE AUCH ZUM MITNEHMEN! Wilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de Restaurant Artemis Christos Avramidis Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 12.00 bis 15.00 17.00 bis 23.30 Uhr Dienstag Ruhetag www.artemis-hannover.de Restaurant Artemis | Ricklinger Straße 154 - 156 | 30449 Hannover Telefon: (0511) 458 23 66 | E-Mail: [email protected] natürlich griechisch Vom Grill: Lammspieß mit Paprika, Cherry-Tomaten, Princessbohnen und Rosmarinkartoffeln in Olivenöl angedünstet und Salatbeilage Unsere Emfehlung für den November Z ähe Kämpfe und pädagogische Erfolge, Enga- gement und lan- ger Atem waren Wegbegleiter der ersten IGS in Hannover. Nach einem Leitartikel „IGS Linden weiterdenken“ im Lin- denspiegel Nr. 8/2018 hat der ehemalige SPD-Ratsherr Ernst Barkhoff zusammen mit der In- itiative Lebensraum Linden und der Buchhandlung DECIUS ei- ne dreiteilige Vortrags- und Dis- kussionsveranstaltung zur IGS Linden gestartet. Die Auftakt- veranstaltung am 18. Oktober war der Geschichte der IGS- Linden gewidmet. Es referier- ten der ehemalige niedersächsi- sche Kultusminister und Land- tagspräsident Prof. Rolf Wern- stedt, der 22 Jahre amtierende Schulleiter Christoph Walther und sein Nachfolger Peter Schütz. Der Raum im Lindener Rathaus war gerappelt voll. Alt und Jung, ehemalige und aktu- elle Schülerinnen und Schüler, Auftaktveranstaltung „IGS Linden weiterdenken“: Wernstedt: „Wir wollten in einem Arbeiterstadtteil mehr für die Bildung tun“ Eltern, Lehrer und viele Interes- sierte waren gekommen. Wernstedt erinnerte an die Pro- bleme in den 1960er-Wirt- schaftswunderjahren, den Nach- holbedarf der Wirtschaft an gut ausgebildeten Fachkräften zu erfüllen. In Deutschland mach- ten nur 6 bis 7 Prozent eines Jahrgangs Abitur. Der konserva- tive Philologenverband erklärte die Bildungsreserven damit für ausgereizt. Doch bald geriet als Ursache das dreigliedrige Schulsystem aus Hauptschule, Mittelschule und Gymnasium in die Kritik. Das Konzept einer integrierten Gesamtschule „eine Schule für alle Kinder“ wurde geboren. Wernstedt: „Wir woll- ten sehen, ob nicht auch in Ar- beiterstadtteilen mehr für die Bildung getan werden kann.“ Andere Unterrichtsmethoden, viel Team- und Projektarbeit, Mitbestimmung der Schüler und Eltern, individuelle Förde- rung und viel Diskussion gehör- ten dazu. Heute, so Wernstedt, stehen Schulen vor neuen Ent- wicklungen: * Eltern zeigten heute meist ein anderes und freieres Erzie- hungsverhalten. Doch der Ori- entierungsbedarf vieler Kinder werde nicht erfüllt. Die Vermitt- lung von Regeln für soziales Zusammenleben werde auf Kita und Schule verlagert. * Zweitens überfordere die Di- gitalisierung. Junge Leute er- warteten, dass sie immer online sind. Viele lassen sich im Inter- net treiben und ständig ablen- ken. * Drittens: Die zunächst gut ge- meinte besondere Förderung von Kindern in Sonderschulen habe zu einer Entfremdung des behinderten Kindes von seiner Mitwelt geführt. Ziel der Inklu- sion sei es, den respektvollen Umgang miteinander einzuüben und nicht, genau das Gleiche lernen zu müssen. Weiter Seite 2 Warum nicht? Ein Neubau der IGS Linden könnte zum Teil über dem Westschnellweg entstehen.
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DIE Lindener Stadtteilzeitung November 2018 22. Jahrg.

Lindenspiegel

Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1234 116

Festival: „Chöre gegen Rechts“ Seite 3

DoKu-Drama: 1918 Aufstand der Matrosen Seite 8

Fössebad: Neue Entwicklungen Seite 5

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1

SCHNELLRESTAURANTDEISTERSTR. 28 – LINDENTEL.: 0511 / 443141

WWW.FERNOST–LINDEN.COMÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH 11 BIS 23 UHR

Mittagstisch schon ab 4,90 EuroMenü mit Suppe und Getränk ab 7,90 Euro

– montags bis samstags von 11 bis 15 Uhr –

SÄMTLICHE GERICHTEAUCH ZUM MITNEHMEN!

Wilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de

RestaurantArtemis

Christos AvramidisÖffnungszeiten:

Montag bis Sonntag12.00 bis 15.00

17.00 bis 23.30 UhrDienstag Ruhetag

www.artemis-hannover.deRestaurant Artemis | Ricklinger Straße 154 - 156 | 30449 Hannover

Telefon: (0511) 458 23 66 | E-Mail: [email protected]

natürlich griechisch

Vom Grill:Lammspieß mit Paprika, Cherry-Tomaten,Princessbohnen und Rosmarinkartoffeln in Olivenöl angedünstet und Salatbeilage

Unsere Emfehlung für den November

Zähe Kämpfe undpädagogischeErfolge, Enga-gement und lan-ger Atem warenWegbegleiter

der ersten IGS in Hannover.Nach einem Leitartikel „IGSLinden weiterdenken“ im Lin-denspiegel Nr. 8/2018 hat derehemalige SPD-Ratsherr ErnstBarkhoff zusammen mit der In-itiative Lebensraum Linden undder Buchhandlung DECIUS ei-ne dreiteilige Vortrags- und Dis-

kussionsveranstaltung zur IGSLinden gestartet. Die Auftakt-veranstaltung am 18. Oktoberwar der Geschichte der IGS-Linden gewidmet. Es referier-ten der ehemalige niedersächsi-sche Kultusminister und Land-tagspräsident Prof. Rolf Wern-stedt, der 22 Jahre amtierendeSchulleiter Christoph Waltherund sein Nachfolger PeterSchütz. Der Raum im LindenerRathaus war gerappelt voll. Altund Jung, ehemalige und aktu-elle Schülerinnen und Schüler,

Auftaktveranstaltung „IGS Linden weiterdenken“:

Wernstedt: „Wir wollten in einem Arbeiterstadtteil mehr für die Bildung tun“

Eltern, Lehrer und viele Interes-sierte waren gekommen. Wernstedt erinnerte an die Pro-bleme in den 1960er-Wirt-schaftswunderjahren, den Nach-holbedarf der Wirtschaft an gutausgebildeten Fachkräften zuerfüllen. In Deutschland mach-ten nur 6 bis 7 Prozent einesJahrgangs Abitur. Der konserva-tive Philologenverband erklärtedie Bildungsreserven damit fürausgereizt. Doch bald geriet alsUrsache das dreigliedrigeSchulsystem aus Hauptschule,Mittelschule und Gymnasium indie Kritik. Das Konzept einerintegrierten Gesamtschule „eineSchule für alle Kinder“ wurdegeboren. Wernstedt: „Wir woll-ten sehen, ob nicht auch in Ar-beiterstadtteilen mehr für dieBildung getan werden kann.“Andere Unterrichtsmethoden,viel Team- und Projektarbeit,Mitbestimmung der Schülerund Eltern, individuelle Förde-rung und viel Diskussion gehör-

ten dazu. Heute, so Wernstedt,stehen Schulen vor neuen Ent-wicklungen:* Eltern zeigten heute meist einanderes und freieres Erzie-hungsverhalten. Doch der Ori-entierungsbedarf vieler Kinderwerde nicht erfüllt. Die Vermitt-lung von Regeln für sozialesZusammenleben werde auf Kitaund Schule verlagert. * Zweitens überfordere die Di-gitalisierung. Junge Leute er-warteten, dass sie immer onlinesind. Viele lassen sich im Inter-net treiben und ständig ablen-ken. * Drittens: Die zunächst gut ge-meinte besondere Förderungvon Kindern in Sonderschulenhabe zu einer Entfremdung desbehinderten Kindes von seinerMitwelt geführt. Ziel der Inklu-sion sei es, den respektvollenUmgang miteinander einzuübenund nicht, genau das Gleichelernen zu müssen.

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Warum nicht? Ein Neubau der IGS Linden könnte zum Teil über dem Westschnellweg entstehen.

Lindenspiegel | 11-2018 Seite 2

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FAUST-Wintermarkt„FAUST-Wintermarkt!” ist unser Weihnachts-Markt fürKunst, Selbstgemachtes und Kunsthandwerk und findet indiesem Jahr wieder bei uns im Kulturzentrum statt. Kunst-handwerker und Hobby-Designer laden Sie zum Bum-meln und Schauen ein! Selbstbemalte oder selbstgenähteKleidung, Seifen, Marmeladen, Taschen, Bilder, Skulptu-ren, Postkarten, in Eigenregie produzierte Musik, Kera-mik, Holz, Glas, Metall, Schmuck, Leder und Stoff. Sie fin-den eigenwillige Objekte und außergewöhnliche Unikatefür den individuellen Geschmack. Mit dabei in diesemJahr sind auch die hauseigenen Werkstätten „Distel“,„KATT“ und „Kopflos“. Lassen Sie sich inspirieren: Kunst-handwerk und Selbstgemachtes finden Sie auf unseremKunsthandwerkermarkt. Genießen Sie unser besonderesEvent mit Kaffee und Kuchen sowie musikalischen High-lights – am Samstag, 1. Dezember, von 13 bis 20 Uhr undam Sonntag, 2. Dezember, von 11 bis 18 Uhr.

Die UnvollendeteDie Unvollendete lautet der Titel einer Veranstaltung zum100. Jahrestag der Novemberrevolution, die die FAU am9. November, ab 19 Uhr in ihrem Lokal, Nieschlagstraße1b, durchführt. Die Novemberrevolution fand nicht nur inKiel und Berlin statt. In ganz Deutschland wurden „Arbei-ter- und Soldatenräte“ gebildet. Die Revolution endeteauch nicht 1919 mit der Gründung der Weimarer Repu-blik. Die revolutionäre Phase mit Streiks, Umsturz- undPutschversuchen dauerte bis Ende 1923. Damit die Revo-lution in dieser Zeit nicht von „linksunten“ vollendet wurde,haben sich SPD und rechte Kräfte viel Mühe geben müs-sen. Der Vortrag wird zeigt, Hannover ist nicht Berlin, waraber immer mittendrin dabei.

Menschen ohne Wohnung fotografieren ihre StadtIm Juli 2017 waren 70 Männer und Frauen ohne Woh-nung in Hannover mit Einwegkameras dort unterwegs, wosie zuhause sind. Auf der Straße, in der Unterkunft, imWohnheim. Sie haben fotografiert, was ihnen bedeutsamerschien. Es entstanden insgesamt 1716 Fotos, von de-nen eine Auswahl in einer Ausstellung, die noch bis zum19. November im Freizeitheim Linden gezeigt wird. DieFotografien geben einen eindrucksvollen Einblick in dasLeben von Menschen ohne Wohnung: die Sicht auf ihreUmgebung, ihren Alltag und ihre Stadt. Wer sich auf dieAusgangsbedingungen dieser Ausstellung einlässt, wirdfotografisch und sozialkritisch neue, ganz eigene Ein-drücke von Hannover gewinnen. Am 13. und 15. Novem-ber führt ein Verkäufer von Asphalt im Rahmen eines „so-zialen Spaziergangs“ durch Linden zum Ihmezentrum.Dort wird in den Räumen der Zukunftswerkstatt Ihmezen-trum der zweite Teil der Ausstellung gezeigt. Treffpunkt istan beiden Tagen jeweils um 16 Uhr das FZH Linden.

Ich zuerst! – Eine Gesellschaft auf dem Ego TripDas Medienhaus am Schwarzen Bären hat am Mittwoch,21. November, 20 Uhr, in seiner Reihe „Gesellschaftskri-tik“ die Diplom-Politologin Heike Leitschuh zu Gast. The-ma des Abends: „Ich zuerst!“ – Eine Gesellschaft auf demEgo Trip. Leitschuh schreibt dazu: „Im meinem Buch frageich, ob das ständige Konkurrenzdenken unsere Gesell-schaft bedroht. Ich habe mit vielen Betroffenen im öffentli-chen Dienst, im Sport, in Schulen, in Krankenhäusern, mitForschern und Politikerinnen gesprochen. Meine Bilanz:Neoliberales Gedankengut lässt die Solidarität und denRespekt der Menschen untereinander schwinden undschadet somit der Gesellschaft. Immer mehr Menschendenken nur noch an sich, an die Karriere und die eigenenBedürfnisse und behandeln ihre Mitmenschen dabei mit-unter extrem mies. In der Politik und den Medien wird dasProblem vernachlässigt. Höchste Zeit also, um umzuden-ken und gegenzusteuern, sowohl mit einer anderen Poli-tik, als auch bei jeder/jedem einzelnen von uns. Sonstwerden wir schon bald in einem Land leben, in dem allenur noch sich selbst die nächsten sind und nur noch zählt,was sich rechnet.“ Der Eintritt ist frei.

„Egal gibt es nicht” – Film & Gespräch„Egal gibt es nicht“ ist ein deutscher Dokumentarfilm ausdem Jahr 2017. Der Film zeigt, wie aus dem idealisti-schen Wunsch, etwas gegen Rechtspopulismus unterneh-men zu wollen, eine deutschlandweite Initiative wurde.Der Regisseur Florian Hoffmann begleitet dazu die ehe-malige Pressesprecherin und Gründungsmitglied der In-itiative, Paulina Fröhlich, durch ein bewegtes Jahr. Dabeigelingt es dem Regisseur sowohl die Motivation ihres En-gagements als auch die auftretenden Hindernisse einzu-fangen. Termin: Freitag, 23. November, 20 Uhr, Medien-haus am Schwarzen Bären.

Kensal Rise / London

Angesichts anhaltenderWohnungsknappheit istzu prüfen, wo und in

welchen städtischen Wohnge-bieten eine Nachverdichtungsinnvoll erscheinen würde. Die-se Art der Mehrraumbeschaf-fung im Wohnungssegment bie-tet sich zum einen durch eineErhöhung der Geschosszahl, alsauch durch die Inanspruchnah-me möglicher großzügiger undbereits bestehender Grünanla-gen in bereits bestehendenWohnquartieren an, auf denenmöglicherweise weiterer Wohn-raum entstehen könnte.Die Quote öffentlich geförder-ten Wohnungsbaus sollte auchbei einer Nachverdichtung min-destens 25 Prozent, besser 30bis 50 Prozent betragen.

Dazu der Fraktionsvorsitzendeund baupolitische Sprecher derLINKEN im Rat der Landes-hauptstadt Hannover DirkMachentanz (DIE LINKE): „Ei-ne mögliche Nachverdichtungmit genügend öffentlich geför-derten Wohnungsbauanteil wür-de sich insbesondere durch dieErhöhung der Geschosszahl ineinigen hannoverschen Wohn-gebieten anbieten. So würdemehr in die Höhe gebaut wer-den und gleichzeitig ein Mehran bezahlbaren Wohnungen ent-stehen. Bereits seit langem be-stehende Probleme, wie Woh-nungsknappheit, Obdachlosig-keit und zu teurer existierenderWohnraum, könnten auf diesemWeg eingedämmt und reduziertwerden.“

Ratsfraktion DIE LINKE:

Mehr Nachverdichtung inurbanen Wohngebieten

Fortsetzung von Seite 1

Viertens habe derUmgang mitKindern mit Mi-grationshinter-grund zugenom-

men. Vor 25 Jahren habe manmit der Einstellung von Schul-sozialarbeitern begonnen.Durch Hausbesuche wurdenauch die Eltern einbezogen.Heute, so Wernstedt, seien derIndividualisierungsschub unddie Heterogenität der Schüler-schaft größer geworden. DieLehrerausbildung stelle das vorneue Herausforderungen undmüsse besser werden.Christoph Walther berichtete,anfangs sei die IGS-Gründungin vorhandenen Räumen derehemaligen Pestalozzi-Real-schule als Schulversuch auf denWeg gebracht worden. Aberbald seien die teilweise unge-eigneten Räumlichkeiten eineBürde geworden. Das habe sichdurch zusätzliche pädagogischeAufgaben wiedie Inklusionnoch verschärft. Um zusätzlicheRäume für die aufwachsendeOberstufe zu schaffen, wurdendie Schüler zwei Jahre lang mitSonderbussen in die noch nichtganz belegte neue IGS Mühlen-berg transportiert. Erst auf mas-siven Druck von Eltern, Leh-

rern und Schülern stellte dieStadt 1978 das Gebäude in derBeethovenstraße 5 für eine dergrößten Oberstufen in Hannoverzur Verfügung. Die Sekundar-stufe I wuchs von anfangs sechswegen der großen Nachfragebald auf acht Züge. Aber die rä-umliche Enge wurde immermehr zum Bremsklotz für dieSchulentwicklung. Zuletzt habeer die Wegnahme des Gebäudesder Ihme-Schule durch dieStadt als Schlag ins Gesichtempfunden.Walther appellierte leiden-schaftlich, die integrative Tradi-tion der IGS Linden fortzu-führen. Dabei solle „Traditionnicht heißen, Asche aufzube-wahren, sondern das (pädagogi-sche) Feuer am Brennen zu hal-ten“. Inklusion sei die aktuelleAusformulierung des IGS-Ge-dankens, dass eine Schule füralle Kinder da zu sein habe undfür jedes Kind Bildungs- undFördermöglichkeiten anbietet.120 bis 140 Kinder mit beson-derem Unterstützungsbedarfhätte es regelmäßig in den letz-ten Jahren gegeben. Natürlichseien auch Flüchtlingskinderwillkommen. Schmerzlich seiaber, dass engagierten Schulenwie der IGS Linden bisher diebenötigte Personal- undRaumausstattung nicht im aus-

reichenden Maße gewährt wird. Das Profil der IGS-Linden illu-strierte Christoph Walther amBild einer bunten Lindenblüte:Der Blütengrund ist das IGS-Selbstverständnis als lernendeGemeinschaft. Den leuchtendenBlütenblätterkranz bilden Inte-gration und Inklusion, demo-kratische Teilhabe, durchgängi-ge Sprachbildung in allenFächern, Kultur in der Schuleund Gemeinwesen-Orientierungals Schule im Stadtteil.

„Linden war ein bundesweit sichtbarerLeuchtturm der IGS-Gründungsgeschichte“

In der Anfangszeit veröffent-lichte die Schule viele Zeit-schriftenartikel über ihre Kon-zepte und Erfahrungen. „Lindenwar ein bundesweit sichtbarerLeuchtturm der IGS-Grün-dungsgeschichte“, so formulier-te es Peter Schütz, der zu jenerZeit in Hessen studierte. Dasbefeuerte auch dort die erstenGründungsinitiativen. Man habein Linden schon sehr früh inklu-siv unterrichtet und elf Förder-schullehrkräfte fest eingestellt.Im Sinne der „UN-Initiative fürnachhaltige Entwicklung“ gingees um mehr als Lesen, Schrei-ben und Rechnen. Letztlich gin-

ge es um die Haltung des Ein-zelnen, Fürsorge für die Welt zuempfinden und Werte wie Ge-rechtigkeit, Toleranz und Inklu-sion zu vertreten sowie für sichund andere Verantwortung zuübernehmen. Doch der Schul-träger gehe den Weg nicht indem Tempo mit, das notwendigsei. Es fehle seitens der bil-dungspolitisch Verantwortlichenan der Unterstützung für die ab-gesicherte Arbeit multiprofes-sioneller Teams durch genügendDifferenzierungsräume. Die umeine Turnhalle herum angebau-ten Räume seien nun über 40Jahre Notbehelf. Aber eineGanztagsschule „muss heutenicht nur Schulraum, sondernLebensraum“ sein, forderte derSchulleiter.Insgesamt war der Ritt durch 50Jahre niedersächsischer undLindener Gesamtschulgeschich-te gleichermaßen des Nachden-kens wert und unterhaltsam mitpersönlichen Anekdoten ge-schmückt. Zwei Frauen im Pu-blikum waren aus dem allerstenIGS-Linden-Jahrgang im Schul-jahr 1971/72 und erinnerten be-geistert von ihren Erfahrungen.Ihre Klasse trifft sich bis heutenoch einmal im Jahr. Referen-ten und Organisatoren wurdenmit kräftigem Beifall belohnt.

Am Mittwoch, 14. Novem-ber, werden ab 19 Uhr im

Gemeindehaus der Martinsge-meinde, Niemeyerstraße 16,die baulichen Anforderungeneiner modernen Ganztagsschu-le in den Blick genommen.Referenten sind Prof. HildeLéon von der Leibniz Univer-

sität (Institut für Entwerfenund Gebäudelehre), der Archi-tekt Gerd Runge und derLandschaftsarchitekt AndreasAckermann.

Die dritte Gesprächsrundeam 13. Dezember ab 19

Uhr in der IGS Linden dreht

sich um ein inhaltlich-konzep-tionelles Weiterdenken. Wassind die großen Fragen, denensich Schule heute stellenmuss? Wie kann ein lebens-weltnaher Unterricht gelin-gen? Wie kann die IGS Lindensowohl Schule im Stadtteilsein als auch die Vielfalt des

Stadtteils sich in der Schulewiederfinden? Vortragendesind Dieter Wuttig („Bildung+ Kultur + Integration“) undErnst Barkhoff („Überlegun-gen zur Zukunft der IGS Lin-den“).

„IGS Linden weiterdenken“ – weitere Termine

Auftaktveranstaltung „IGS Linden weiterdenken“:

Walther: „Inklusion ist die aktuelle Ausformulierung eines IGS-Gedankens“

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Vorträge und Lesungen:

Das Programm der Gedenkstätte AhlemDie „Reichskristallnacht“ alsinszenierte Entfesselung derGewalt – Vortrag von Prof.Dr. Wolfgang Benz: Donners-tag, 8. November, 19 Uhr,Haus der Region. Eintritt frei.

Vor 80 Jahren brach inder „Reichskristall-nacht“ am 9. November

1938 offene Gewalt gegen Ju-den aus – staatlich inszeniert,verübt von fanatischen Natio-nalsozialisten, aber auch vonMenschen, die zuvor freundli-che Nachbarn und friedlicheMitbürger waren. Zur Erinne-rung an die „Reichskristall-nacht“ gehört die Illusion, dieMehrheit der Deutschen habedie Gewalt gegen Juden mis-sbilligt. Auch die Legende, diePogromtäter seien fanatischeNazis, bösartige Antisemiten,auf jeden Fall „Fremde“ gewe-sen, nicht Nachbarn und Mit-bürger, hält sich hartnäckig.Wolfgang Benz geht in seinemVortrag auf die Inszenierungdieser Nacht ein und betont,dass die Lektion aus der Ge-schichte erst vollständig gelerntund begriffen ist, wenn die Dis-kriminierung aller Minderhei-ten, sei es wegen ihrer Religionoder Kultur, ihrer Herkunft oderihrer sozialen Situation geächtetist. Benz ist ein internationalanerkannter Vertreter der Anti-semitismus- und Vorurteilsfor-schung sowie der NS-For-schung.

„Arzt hätt‘ ich nicht werdendürfen“ – das Eichmann-Pro-tokoll / RegionspräsidentHauke Jagau im Gesprächmit Michael Fürst / SzenischeLesung: Freitag, 9. November,18 Uhr, Gedenkstätte Ahlem.Eintritt frei, um Spendenwird gebeten.

Regionspräsident HaukeJagau und MichaelFürst, Präsident des

Landesverbands der jüdischenGemeinden von Niedersachsensprechen über Erinnerung undAufklärung: Den Anstoß fürFragen an die Väter hat es durchdie 1968er-Generation unüber-hörbar gegeben. Aber gibt esschon genügend Aufklärung?Wie erhalten wir die Neugier,etwas über eine Geschichte, dieso weit zurückliegt, zu erfah-ren? Und sind Gedenken undAufklärung nicht die einzigeChance, Entrechtung, Krieg undMord zu verhindern? Im An-schluss an das Gespräch folgtdie szenische Lesung „Arzthätt´ ich nicht werden dürfen“aus den Eichmann-Protokollenmit Harald Schandry und BerndSurholt. Die szenische Lesungzeigt Auszüge aus den Verhör-protokollen von Adolf Eich-mann, Rechtfertigungen einesMannes, der jegliche Verant-wortung von sich weist, Proto-typ einer Untertanenmentalität,die mit dem Dritten Reich kei-neswegs ausgestorben ist.

Hollywood und Bergen-Belsen– die unbekannte Geschichtevon Marlene Dietrich und ih-rer Schwester/Lesung mitHeinrich Thies: Sonntag, 25.November, 15 Uhr, Gedenk-stätte Ahlem. Eintritt frei.

Zwischen diesen zweiSchwestern lagen Wel-ten: Während Marlene

Dietrich im Zweiten Weltkriegamerikanische Soldaten unter-hielt, betrieb ihre SchwesterElisabeth mit ihrem Mann inBergen-Belsen ein Kino fürWehrmachtsoldaten und SS-Leute. Die eine sagte den Nazisden Kampf an, die andere ord-nete sich brav unter. Nach 1945verlor die weltberühmte Diva inder Öffentlichkeit nie wiederein Wort über ihre Schwester.Trotzdem unterstützte sie Elisa-beth und hielt heimlich Kontaktzu ihr. Die beiden führten einenumfangreichen Briefwechsel,nannten sich „Liesel“ und „Pus-sycat“. Heinrich Thies zitiert inseiner Doppelbiographie ausdiesen noch nie veröffentlichtenBriefen und vielen anderen Ori-ginaldokumenten. Dabei fängter die besondere Verbindungder ungleichen Schwestern er-zählerisch ein – ein Familien-drama zwischen Hollywood undBergen-Belsen.

Der DGB-ChorHannover alsOrganisatordes 4. Festival„Chöre gegenRechts“ in

Hannover freut sich am 10. und11. November auf 30 mitwir-kende Chöre mit etwa 600 Sän-gerinnen und Sängern, die ausNord- und Westdeutschland undsogar aus New York kommen.Anlass ist der 80. Jahrestag derReichspogromnacht vom 9. No-vember 1938, das Motto „Rech-te im Anzug“ zeigt die Aktua-lität des notwendigen Mahnensund Gedenkens an diesen Be-ginn der organisierten Men-schenvernichtung. VielfältigeChormusik erklingt aus diesemAnlass auf verschiedenen Büh-nen in der der Ada-und Theo-dor-Lessing-VolkshochschuleHannover (VHS) und im Kul-turzentrum FAUST: Zeiten undAdressen: Samstag, 10. Novem-ber, VHS, Burgstraße 14, 11Uhr bis 15 Uhr; Samstag, 10.November, FAUST, „Warenan-nahme“ und Kunsthalle, ZurBettfedernfabrik 3, 15.30 bis 22Uhr; Sonntag, 11. November,

4. Festival „Chöre gegen Rechts“ in Hannover:

VHS, 11 Uhr – Matinee in Ko-operation mit dem Landesver-band der jüdischen Gemeindenin Niedersachsen. Mit der jüdi-schen Gruppe Y-Studs A Capel-la (Yeshiva Students) aus NewYork City, unterstützt vom Sy-nagogalchor Hannover. DerEintritt ist jeweils frei.

Zur Aktualität des notwendigen Mahnens und Gedenkens

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Lindenspiegel | 11-2018

Zum Semesterstart:

Info-Veranstaltung zum Thema Mietrecht

Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Mieterladen wiederam Programm des AStA Hannover rund um den Semester-start der Uni. Nachdem in den letzten Jahren Filme gezeigtoder Stadtrundgänge organisiert wurden, wollen wir in die-sem Jahr eine ganz klassische Informationsveranstaltungrund um das Thema Mietrecht anbieten.Am Dienstag, 6. November, laden wir unter dem Motto „WasDu unbedingt über das Mietrecht wissen solltest!" zu demetwa zweistündigen Termin ein. Der Vortrag mit ansch-ließender Diskussion richtet sich insbesondere an Studie-rende, die nicht nur neu an der Uni sind, sonst meist auchdas erste Mal alleine wohnen. Doch wer in Hannover zu-sätzlich zu einem Studienplatz auch erfolgreich einen Miet-vertrag abschließen will, sollte über die eigenen Rechte undPflichten im Mietverhältnis gut informiert sein.

Der Mieterladen e.V. beantwortet die wichtigsten Fragenrund um das Thema Mietrecht:

Was ist eigentlich alles im Mietvertrag vereinbart?Welche Betriebskosten muss ich zahlen?Muss bei Auszug renoviert werden?Wann muss die Kaution gezahlt werden? Kann der Vermieter einfach mal so die Miete erhöhen?Brauche ich für den Einzug in eine Wohngemeinschaft dieErlaubnis des Vermieters? Mit welcher Frist kann ich das Mietverhältnis kündigen?

Die Teilnahme ist kostenlos und offen für alle. Es können al-so auch gerne Studierende höheren Semesters oder weite-re Interessierte ohne Bezug zur Universität vorbei kommen.Die Veranstaltung finden im Elchkeller, Schneiderberg 50,30167 Hannover, statt. Beginn ist um 16 Uhr.

Knochendichtemessung

Liebe Kundinnen und Kunden,

Vom 5. bis 9. November können Sie in der Leinau-ApothekeIhre Knochendichte untersuchen lassen. Gemessen wird mit

Hilfe eines Ultraschallgerätes an der Ferse. Die quantitative Analyse gibt erste Anhaltspunkte zur

Knochenqualität und einem möglichen Frakturrisiko. Eingeplant wird für die Messung und Beratung eine halbe

Stunde für jeden Kunden. Bitte vereinbaren Sie einen Termin um Wartezeit zu vermeiden. Die Messung kostet

10 Euro und findet direkt in der Leinau Apotheke, Limmerstraße 49, statt. Wir freuen uns auf ihren Besuch.

Ihre Leinau-Apotheke in Lindenwww.leinau-apotheke-linden.de

Wer Lust auf seineWeihnachtsfeier ingediegener Atmos-

phäre hat, dem sei das griechi-sche Restaurant Artemis emp-fohlen. Im Restaurant sowie imseparaten Clubraum mit eigenerTheke finden Gruppen bis zu35 Personen und Einzelperso-nen immer einen Platz im stil-vollen Ambiente in Linden-Südkurz vor der Kaisergabel. Mankann sich bei seiner vorweih-nachtlichen Feier nach Abspra-che mit speziellen Weihnachts-menüs oder à la carte verwöh-nen lassen und einen schönenAbend genießen. Reservierun-gen erbeten unter Telefon 45823 66 oder per mail an [email protected].

Ihre Weihnachts- und Silvesterfeier im Artemis in Linden-Süd

Gediegene Atmosphäre: das Restaurant Artemis in Linden-Süd.

Seit August kämpftdie Hausgemein-schaft der Fliederstr.in der Nordstadt ge-gen eine geplante

Mieterhöhung von bis zu 300Euro pro Wohnung. DieSchweizer Immobiliengesell-schaft Proimmo, die mehrereHäuser in Hannover besitzt,nutzt hierbei die gesetzliche Re-gelung der Modernisierungsum-lage, mit der energetische Inve-stitionen am Haus, ob unsinnigoder nicht, direkt auf die Mie-ten umgelegt werden können.Aktuell haben VermieterInnenhierbei mit keinerlei Konse-quenzen zu rechnen, wenn sieModernisierungen ankündigenaber nicht durchführen. In derImmobilienbranche ist diesesVorgehen längst zum Ge-schäftsmodell geworden. Durchden Aufbau von finanziellemund psychischen Druck auf dieMietenden, folgt häufig derfreiwillige Auszug. In der Flie-derstr. möchte der Investor mit-hilfe der Modernisierungsumla-

ge die Kaltmiete bis zu zweiDrittel erhöhen. Im Falle einesfreiwilligen Auszugs kann dieMiete für die neuen Bewohne-rInnen auf 10% über der ortsüb-lichen Vergleichsmiete angeho-ben werden, auch ohne zu mo-dernisieren. Die Mietpreisbrem-se wäre bei beiden Variantenwirkungslos. Ein lukratives Ge-schäft.Der Fall ist exemplarisch fürden stetig steigenden Druck aufdem hannoverschen Wohnungs-markt geworden, der auch inLinden deutlich zu spüren ist.Der Immobilienmarkt ist zu ei-ner der attraktivsten Invest-mentmöglichkeiten geworden,bei der die Bedürfnisse vonMieterInnen keine oder nurnoch eine untergeordnete Rollespielen. Es gibt unzählige Bei-spiele von Hausverkäufen unddamit einhergehenden Mieter-höhungen. Es gibt im Durch-schnitt einmal in der Woche ei-ne Zwangsräumungen in Lin-den und rund 400 jährlich inHannover. Viele kennen die

endlosen Strapazen einer langenund schwierigen Wohnungssu-che geprägt von Konkurrenz-verhältnissen und stetig steigen-den formalen Kriterien. Immerhäufiger ist zudem eine wach-sende Arroganz von Vermiete-rInnen und Hausverwaltungenzu spüren, wenn es um dieWahrung einfachster Bedürfnis-se und Rechte geht.Mitte Oktober konnte die Haus-gemienschaft der Fliederstr. ei-nen juristischen Teilerfolg ge-gen ihre Vermieterin erzielen.Eine Unterlassungsklage die ge-gen den öffentlichen Protestsgerichtet war, konnte abgewen-det werden. Die Hausgemein-schaft ist sich jedoch im Klarendarüber, dass es mittelfristigmehr bedarf und schreibt in ei-nem offizeillen Aufruf: „Eskann nicht die Perspektive sein,sich vereinzelt als Haushaltoder bestenfalls als Hausge-meinschaft mit einem Apparataus internationalen Investoren,gut bezahlten Anwälten undHausverwaltungen auseinander-

setzen zu müssen. Wir könnennur erfolgreich sein, wenn wires schaffen, uns mit unserenProblemen aufeinander zu be-ziehen, uns zu vernetzen unduns als Stadtteile gemeinsam zuwehren.“ Deshalb wollen sie gemeinsammit anderen Betroffenen sowiemit solidarischen Menschen ausden Nachbarstadtteilen gemein-sam demonstrieren und zusam-men mehrere Häuser besuchen,die gerade mit gleichen oderähnlichen Problemen konfron-tiert sind. „Wir wollen Proim-mo, Delta Fonds, Vonovia undallen anderen Playern auf demWohnungsmarkt deutlich ma-chen, dass wir ihren Interessenwidersprechen und bereit sinduns gegen sie zu stellen. Ge-meinsam wollen wir ein solida-risches Zeichen setzen und wei-tere MieterInnen ermutigen sichgegen den Ausverkauf unsererStadtteile zu organisieren.“ DieDemonstration startet am Sams-tag den 10.11. um 14 Uhr ander Nordstädter Lutherkirche.

Proteste gegen Gentrifizierung weiten sich aus

Demonstration gegen die Mieterhöhung in der Nordstadt

Auch in Linden wird zur Demo am 10. November aufgerufen.

Das Kino im Sprengel isterneut mit einem Kino-preis der Deutschen

Kinematheksverbundes ausge-zeichnet worden. Verliehenwurde der Preis am 26. Oktoberim Filmhaus am PotsdamerPlatz in Berlin im Rahmen des3. Filmerbe-Festivals Film:Re-Stored. Dieser zweite Preis inder Kategorie „Kino das wagt“ist mit 1000 Euro dotiert. Die

Jury hob hervor, dass das Kinoim Sprengel „seinem politi-schen Anspruch treu bleibt undetwa das Thema Rassismus ausungewöhnlicher Perspektive be-trachtet“. Das Team des Kinosfreut sich sehr über über dieseWürdigung seines Engagementsund betrachtet den Preis als Er-mutigung, als Kulturschaffendeauch weiterhin politisch klarStellung zu beziehen.

Das Kino im Sprengel gewinnt erneut einen bundesweiten Kinopreis

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Für viele Lindener ist sieeine Institution, die„Bärenhöhle“ in der

Deisterstraße. Seit 20 Jahrensind hier Kinder und Jugendli-che zwischen 8 und 15 Jahrenherzlich willkommen – zumChillen und Chatten, um ge-meinsam zu kochen, zu essenund zu spielen. Ins Leben ge-rufen hat die „Bärenhöhle“ derKinderschutzbund Hannover(DKSB). „Sie ist eine Artzweites Zuhause“, freut sichLeiterin Renée Holze. Ge-meinsam mit ihren ehrenamt-lichen Helfern kümmert siesich nicht nur um die Verpfle-gung und Betreuung der vie-len Bären, sondern hat für sieauch stets ein offenes Ohr –und das nicht nur für Kinderaus Linden.

Wenn‘s zu Hause schwierig ist„Manchmal hat zu Hause ein-fach keiner Zeit für mich“,

sagt ein 9-jähriges Mädchen,das seit gut einem Jahr in dieBärenhöhle kommt. „Hierkann ich Hausaufgaben ma-chen und mit Freunden spie-len.“ Genau das macht dieBärenhöhle aus – ein fröhli-ches Miteinander, in dem mannicht um Fürsorge und Auf-merksamkeit ringen muss.„Ich hätte sonst bis zumAbend vor der Glotze gehan-gen“, so ein schlaksiger 12-jähriger, der hier Abwechslungund Beschäftigung findet. Erhabe sogar schon mal ein Re-zept aus Gambia, der Heimatseines Vaters, nachgekocht.„Die haben am Ende den Topfausgekratzt“, erinnert er sichlachend. „Es ist gut, wennKinder eine Anlaufstelle ha-ben, wenn es zu Hause nichtso rund läuft“, so Holze. Dasgelte auch, wenn Kinder Pro-bleme zu Hause nicht loswer-den können – oder wollen.„Wenn dich was bedrückt,

kannst du es Renée erzählen,die erzählt das keinem wei-ter“, versichert eine 13-Jähri-ge, die hier gern „nur mal sozum Quatschen“ herkommt.

Starthilfe für den BerufSpätestens in der 9. Klassekommt die Frage: „Was willich nach der Schule machen“.„In der Bärenhöhle können dieJugendlichen ihre Bewer-bungsunterlagen erstellen undausdrucken“, so Holze. BeiBedarf helfe man auch dabei,die Mappe zu erstellen. „Undwenn es noch an guten Notenhapert, können Schüler hierFragen klären und gemeinsamlernen.“

Kinder brauchen ZukunftDie Bärenhöhle ist eines vonvielen Projekten, die derDKSB in Hannover betreibt,um Kindern Fürsorge und ei-nen geschützten Raum zumAufwachsen zu geben. „Dabeiist Verlässlichkeit besonderswichtig“, so Gunter Kuhsevom DKSB Hannover. Daherengagiere man sich bewusstauf lange Sicht. „Wir wollen,dass auch morgen noch je-mand für die Kinder da ist.“

BärenhöhleDeisterstraße 7030449 Hannover LindenTelefon: 0511 - 4583333

20 Jahre Bärenhöhle – Kinderschutzbund unterstütztKinder, Jugendliche und Familien in unserer Stadt

Für Schutz und Rechte von Kindernund ihren Familien in Hannover setztsich der Kinderschutzbund (DKSB)Hannover ein. In den Projekten desDKSB erhalten alle Interessierten

Unterstützung rund um Erziehung,Rechtsberatung oder Betreuung:Starke Eltern starke Kinder, dieBärenhöhle, Jugendcoaching, Kindim Krankenhaus, Kind im Gericht,

Rechtsberatung, Pflege und Adopti-on, Umgang ist normal. SpannendeThemen für junge Leute und Aktuel-les vom DKSB gibt es jeden Monatim LINDENSPIEGEL.

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Die HAZ vom 13.Oktober 2018berichtet überÄußerungen vonBezirksbürger-

meister Rainer Grube und demFraktionsvorsitzenden der Grü-nen in Linden-Limmer DanielGardemin. Beide sprechen sichgegen eine von Stadtsportbundund Waspo 98 geforderte Ver-größerung der Zuschauertribü-ne im neuen Fössebad von 250auf 500 Plätze aus. Grube for-dert gar, das Sportbad in denBahnhofsumbau zu integrieren.Die Mitgliederversammlungdes Fördervereins Fössebadvom 13.10.2018 bittet alle Ver-treter des Bezirksrates nicht An-liegen des Vereinssports undvon Familien und Kindern ge-geneinander auszuspielen. Bei-

des muss auch bei einem Neu-bau seinen Platz in Limmer ha-ben. Wasserball und Schwimm-sport haben in Linden-Limmereine lange und fest verwurzelteTradition, die es auch weiter zupflegen und zu unterstützen gilt.Waspo ist mit rund 1600 Mit-gliedern einer der größten Ver-eine im Stadtbezirk. Vom Kin-derschwimmen, über Jugendar-beit bis zur Bundesliga machtder Verein eine hervorragendeArbeit. Das Fössebad wäreschon lange geschlossen, wennWaspo sich nicht seit 1993 inder gemeinnützigen Betriebsge-sellschaft gemeinsam mit demUniversitätssportclub engagierthätte. Der Verein hat mit dafürgesorgt hätte, dass das Bad nunschon über 25 Jahre das wirt-schaftlichste Bad mit dem ge-

ringsten Zuschussbedarf in ganzHannover ist und trotzdem zu-verlässig seinen Dienst getanhat.Der Klimawandel lässt vermu-ten, dass wir mit weiteren Su-per-Sommern rechnen müssenund Freibäder gebraucht wer-den. Um die Konkurrenz umNutzungszeiten zwischenSportveranstaltungen und Öf-fentlichkeit zu vermeiden,braucht es auch künftig wiederdas Fössefreibad im Sommer.Dies im Interesse einer solidari-schen Lösung nachzubessern,muss das gemeinsame Anliegenvon allen Bezirksratsfraktionen,Vereinen, Schulen und Öffent-lichkeit sein.Richtig ist, dass es noch an Vor-schlägen mangelt, wie möglicheParkplatzprobleme bewältigt

werden, wenn gleichzeitig beimbenachbarte Rugby-Verein Vic-toria Linden und im Fössebadgroße Veranstaltungen stattfin-den. Mit gutem Willen lassensich aber Lösungen finden.Warum kann man beispielswei-se nicht für Wochenendveran-staltungen freie Firmenpark-plätze in der Straße Am Linde-ner Hafen nutzen? Von dortführt ein Fußweg zwischenKleingärten und WABCO aufkurzem Wege zum Fössebadund auch zu Viktoria Linden.

Der Förderverein Fössebad e.V.wurde im Dezember 2005 ge-gründet, um dafür zu sorgen,dass das Fössebad für die Öf-fentlichkeit, für Schulen undVereine erhalten und attraktivbleibt.

Mitgliederversammlung des Fördervereins Fössebad fordert:

Anliegen des Vereinssports und von Familien nicht gegeneinander ausspielen

Laut aktueller Berichterstat-tung besteht momentan

Dissens darüber, ob 1,5 Millio-nen Euro mehr für eine wett-kampftaugliche Tribüne inve-stiert werden sollten. Insbeson-dere der WassersportvereinWASPO Limmer benötigt einwettkampftauglichesSchwimmbad im Stadtbezirk,während sich die Mehrheit derLindener Bevölkerung nach wievor für ein familienfreundlichesSchwimmbad mit Außenbeckenausspricht. Dazu der sportpoliti-sche Sprecher der Ratsfraktion

der LINKEN, Andre Zingler:„Der Fössebadneubau ist min-destens für die Nutzung dernächsten 30 Jahre angelegt.Wenn schon Millionen von Eu-ro in die Hand genommen wer-den, sollte es nicht daran schei-tern, aufgrund einer kleinerenTribüne auf die Wettkampftaug-lichkeit des Schwimmbades zuverzichten. Der Schwimmbad-bau muss allerdings familien-freundlich sein, warum wir alslinke Ratsfraktion weiter für ei-nen Badebetrieb mit Außen-becken plädieren.“

I ch darf daran erinnern“, soThomas Klapproth, sportpo-

litischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, „dass wir immergesagt haben, dass sich die Ver-waltung beim Neubau desSchwimmbades an den aktuel-len und zukünftigen Entwick-lungen im Südwesten Hanno-vers orientieren muss.“ DieCDU habe sich damals sehr in-tensiv mit den Wünschen derMenschen vor Ort beschäftigtund daher eine Lösung vorge-schlagen, die für das Fössebadein Freibad und eine 25m-Bahn

und für das Misburger Bad eine50m-Bahn plus Tribüne vorge-sehen habe. „Diesem Vorschlagist die Ratsmehrheit im vergan-genen Jahr nicht gefolgt“, un-terstreicht Klapproth. „Jetzt er-neut die Menschen an der Naseherumzuführen und deren Wün-sche und Bedürfnisse zu igno-rieren, ist eine Frechheit“, soKlapproth. „Eine Reduzierungder Tribünenplatzzahl auf 250ist mit uns nicht zu machen. Ei-ne Größenordnung von 500Plätzen ist vor allem für dieVereine zwingend erforderlich.“

Die Position der CDUDie Position der LINKEN

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Der Lindenspiegel-BuchtippVorgestellt von MitarbeiterInnen der Buchhandlung „Decius Linden“, Falkenstraße 10

Der Zusammenprall ver-schiedener Lebensentwür-

fe kann in die Katastropheführen oder zu neuen Erkennt-nissen.Als die Künstlerin Mia mit ihrerTochter Pearl in das beschauli-che Städtchen Shaker Heightszieht, wirbelt sie mit ihrer Un-konventionalität einiges durch-einander. Vor allem die FamilieRichardson, insbesondere dieSöhne, sind von Pearl sehr an-getan, während das schwarzeSchaf der Richardsons Elisa-beth (Izzy) sich zu Mia und ih-

rer Fotokunst hingezogen fühlt.Als Mia sich in einen Sorge-rechtsstreit einmischt, überstür-zen sich die Ereignisse.Dieser Roman (DTV, 22 Euro)lädt zum Nachdenken ein.

Inge Schendel

Deutschland in nicht allzuferner Zukunft: Eine rech-

te Partei hat die Macht über-nommen, Menschen mit dunk-ler Hautfarbe werden in Lagerninterniert oder nach Afrika ab-geschoben, auch wenn sie einendeutschen Pass haben.Marie und ihre beiden Kinderleben in so einem Lager in Fin-sterwalde. Marie ist Ärztin, ihrePraxis in Berlin wurde der Grie-chin Eleni übergeben, die mitihrem Mann Theo und zweiKindern für ein Jahr auf Probeeinreisen dürfen. In der Woh-

nung der Ärztin findet Theo Fo-tos der Vorbesitzerin und begibtsich auf die Suche.In Finsterwalde erfährt Marie,dass in Berlin mehrere Kinderversteckt leben und dringendHilfe brauchen. Sie verlässt dasLager auf abenteuerlichen We-gen und begegnet Theo. Ge-meinsam versuchen sie, dieKinder zu befreien, jedoch jenäher sie Berlin kommen, destomehr geraten sie in Gefahr. Einbeklemmender und hochaktuel-ler Thriller (Rowohlt Verlag, 22Euro). Inge Schendel

Verschuldungslexikon ist online

Im Verschuldungslexikon werden Begriffe von A wie Abtre-tung bis Z wie Zwangsvollstreckung rund um Geld undSchulden einfach und praxisnah erklärt – nur wer weiß,womit er/sie es zu tun hat und was gerade mit ihm/ihr ge-schieht, kann auch richtig handeln. Das Verschuldungsle-xikon ist für Beraterinnen und Berater in den unterschied-lichsten Fachdiensten, aber auch für Klientinnen und Kli-enten. Das Verschuldungslexikon ist auch für mobileGeräte optimiert. Es ist zu finden unter: www.geldund-schulden.de.

Hartz IV-Urteil: Heizkostenrückzahlungminderte Kosten der Unterkunft trotz Erwirtschaftung aus dem RegelsatzMit diesem Urteil (14.06.2018, B 14 AS 22/17 R) sprichtdas Bundessozialgericht sich gegen die Klägerin aus undgibt der Revision des Jobcenters statt. Die Betroffene ginggegen einen Aufhebungs- und Erstattungsbescheid desJobcenters vor, der eine Minderung ihrer Kosten der Un-terkunft aufgrund einer Heizkostenrückzahlung beinhalte-te.

Heizkosten wurden teilweise aus dem Regelsatz bezahlt

Da die monatlichen Abschläge für Heizkosten die Ange-messenheitsgrenze des Jobcenters überschritten, zahltedie Betroffene einen Teil der Heizkosten aus ihrem Regel-bedarf. Im April 2012 erhielt sie eine Rückzahlung ihresGasversorgers in Höhe von 550,87 Euro, da ihr Verbrauchunter den vorausgezahlten Abschlägen lag. Das Jobcen-ter reagierte auf die Rückzahlung des Gasversorgers miteinem Aufhebungs- und Erstattungsbescheid für den Mo-nat Mai 2012, da der Zufluss durch die Rückzahlung denBedarf der Betroffenen für diesen Monat senkte. Die Lei-stungsberechtigte wurde aufgefordert 275, 43 Euro der fürden Mai 2012 erhaltenen Kosten der Unterkunft an dasJobcenter zurück zu zahlen.

Ansparungen aus dem Regelsatz werden nicht angerechnet

Die Betroffene legte Widerspruch gegen die Forderungdes Jobcenters ein. Laut § 22 Abs 3 SGB II werden Rück-zahlungen, die sich auf nicht anerkannte Aufwendungenbeziehen, nicht auf den Bedarf angerechnet. Das zustän-dige Jobcenter reagierte mit einem Widerspruchsbescheidmit einer Minderung seiner Rückforderung auf 217, 23 Eu-ro. Es beruf sich hierbei darauf, dass zum Zeitpunkt derRückforderung die alte Fassung des § 22 Abs 3 SGB IIgalt. Diese besagt lediglich, dass Rückzahlungen, die demBedarf der Kosten der Unterkunft zuzuordnen sind,zukünftige Leistungen mindern dürfen.

Gericht entscheidet pro Jobcenter

Das Bundessozialgericht urteilte nun zugunsten des Job-centers und wies die Klage der betroffenen Leistungsbe-zieherin zurück. Diese muss die Rückforderungen desJobcenters in der geforderten Höhe des Widerspruchsbe-scheids zahlen. Grund ist, dass die neue Fassung desentsprechenden Paragraphen zum Zeitpunkt der Rückfor-derung noch keine Anwendung findet.

Max Annas: „Finsterwalde“

Beklemmend und hochaktuellCeleste NG: „Kleine Feuer überall“

Lädt zum Nachdenken ein

Der Liedermacher, Dichterund Gitarrist Nicolás Rodri-go Miquea ist zu Gast beikargah. Geboren in Chilehat er sich mit seinem lat-einamerikanischen Erbe

auseinandergesetzt und ließ sich von großenLiedermachern wie Víctor Jara und ViolettaParra inspirieren. Viele se“ner Texte wurdenin Chile veröffentlicht. Seine erste Gedicht-sammlung „Cabeza, manos, tronco y cuello”(Kopf, Hände, Rumpf und Hals) erschien1994. In seinen Liedern behandelt Nicolás ne-ben Biografischem vor allem politische The-men. „Für mich ist Musik politischer Aktivis-mus.“, sagt er in einem Interview mit den Lat-einamerika-Nachrichten. Dabei setzt er sichkritisch mit der Rolle des Westens in der Weltauseinander. Nicolás beleuchtet die Kehrseiteder Medaille der globalisierten Welt. Denn imWesten nutzen wir die Vorteile der Globalisie-rung auf Kosten der Anderen. „Europäer duvergisst“, singt Nicolás Miquea in dem Lied„Discusión con un europeo“, „el tsunami dehuesos que se asoma por tus fronteras“ „denTsunami aus Knochen, der sich vor deinenGrenzen ansammelt“. Nicolás Miquea wurde 1981 in Talcahuano inChile geboren und studierte klassische Gitarrein New York, Weimar und Rostock. Heute un-terrichtet er Gitarre an einer Musikschule inBerlin und gibt Konzerte.Termin: Freitag, 16. November – Buffet ab18:30 Uhr (gegen Spende), Konzertbeginn um20 Uhr (Eintritt frei). In Kooperation mit demKochkollektiv „Meet, Greet And Eat“.

Konzert und interkulturelles Buffet:

Liedermacher Nicolás Rodrigo Miquea zu Gast bei kargah

„Europäer du vergisst“, singt Nicolás Miquea in dem Lied „Discusión con un europeo“, „den Ts-unami aus Knochen, der sich vor deinen Grenzen ansammelt“. Foto: Joann Stemmler

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Gedenkstätte zeigt die Ausstellung „Täter vor Ort“Vom kleinen Funktionsträger bis zum grausamen Gewalt-täter: Die NS-Diktatur lebte von der Beteiligung der in derNationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSD-AP) organisierten Mitglieder – das zeigt sich auch am Bei-spiel Hannover. Seit zwei Jahren beschäftigen sich Schü-lerinnen und Schüler aus Schulen in und um Hannovermit der hannoverschen NSDAP im Rahmen eines Pro-jekts, das vom Historischen Seminar der Leibniz Univer-sität koordiniert wird. Die Ursula-Schule und die Albert-Einstein-Schule Laatzen präsentieren nun zusammen mitdem Historischen Seminar die Ergebnisse des Projekts:Die Ausstellung „Täter vor Ort – Schülerinnen und Schülerforschen zur NSDAP und ihren Gliederungen in Hanno-ver“. Diese wird am Sonntag, 4. November 2018, 15 Uhr,eröffnet und ist bis zum 8. Dezember 2018 in der Gedenk-stätte Ahlem zu sehen. Anhand ausgewählter Beispielerichtet die Ausstellung den Blick auf die Diktatur vor Ortund ihre Unterstützer: die Täter in den Blöcken, Zellen,Ortgruppen und der Hitlerjugend. Die Schülerinnen undSchüler zeigen, wie diese Funktionsträger für die Stabilitätder NS-Diktatur in Hannover sorgten, dabei zu Täternwurden, zum Teil beachtliche Karrieren machten oderihren Vorteil aus den NS-Verbrechen zogen. Das Projekt„Täter vor Ort – Schülerinnen und Schüler forschen zurNSDAP und ihren Gliederungen in Hannover“ schließt am8. Dezember mit einer Tagung in der Gedenkstätte Ahlemab.

Demonstration gegen StraßenausbaubeitragssatzungEin Aktionsbündnis aus mehreren hannoverschen Bürge-rinitiativen aus Hannover-Badenstedt, Ricklingen, Süd-stadt und Herrenhausen unterstützt vom NBgS (Nieder-sächsisches Bündnis gegen Straßenausbaubeiträge), ver-sammelt sich am 29. November von 13.30 bis 15 Uhr vordem Neuen Rathaus, Trammplatz 2, um für die ersatzloseAbschaffung der STRABS (Straßenausbaubeitragssat-zung) in der Landeshauptstadt zu demonstrieren. Am Ver-sammlungstag findet die letzte Ratssitzung vor der Verab-schiedung des Doppelhaushalts 2019 / 20 (am 13. De-zember) statt. Das Aktionsbündnis will mit der Versamm-lung ein gemeinsames Zeichen für die Abschaffung derunsozialen und ungerechten Straßenausbaubeitragssat-zung „ohne Wenn und Aber“ an die Mitglieder der Rats-versammlung senden.

FrauenBerufsBörse im RegionshausJede Menge Infos und Tipps, Fachforen und Impulse fürden beruflichen Neustart oder Wiedereinstieg: Bei derFrauenBerufsBörse am Montag, 19. November, im Regi-onshaus dreht sich alles um Bildung, Familie und Job.Von 9 bis 12.30 Uhr ist Programm. Über 40 Ausstellerin-nen und Aussteller bieten Unterstützung auf dem Karrier-eweg und beim Wiedereinstieg, beraten bei der berufli-chen Neuorientierung und geben Hilfestellung für die Ba-lance von Familien- und Erwerbsarbeit. Der Eintritt ist frei.„Wir wollen Impulse für ein innovatives Arbeitsklima in denUnternehmen geben und das Augenmerk auf verschiede-ne Karrierewege und berufliche Erfolge von Frauen len-ken“, so die Initiatorinnen der FrauenBerufsBörse Christi-ane Finner von der Region Hannover, Sabine Gräßler-Zorn von der Agentur für Arbeit und von Elke Heinrichsvom Jobcenter Hannover. Besonders gespannt sind dieVeranstalterinnen auf die Fachforen zum Wiedereinstiegund zur Einarbeitung in neue Teams und Tätigkeiten. „Wirfreuen uns auf einen lebendigen Austausch.“

Für zugewanderte Frauen: Beratung zu Berufs- und StudienabschlussWelcher Berufs- oder Studienabschluss wird in Deutsch-land anerkannt? Welche Möglichkeiten gibt es, den imAusland erworbenen beruflichen oder akademischen Ab-schluss bewerten zu lassen? Diese Fragen stellen sichzugewanderte Frauen, die am deutschen Arbeitsmarkt be-ruflich Fuß fassen wollen. Gemeinsam mit der Anerken-nungs- und Qualifizierungsberatungsstelle der IHK bietetdie Koordinierungsstelle Frau und Beruf der Region Han-nover umfassende Beratung zu diesen Fragen an. Die In-foveranstaltung zur Anerkennung und Qualifizierung vonAbschlüssen am Mittwoch, 14. November 2018, 14 bis 16Uhr, im Haus der Wirtschaftsförderung, VahrenwalderStraße 7, 30165 Hannover, ist kostenfrei. Anmeldungennimmt die Koordinierungsstelle Frau und Beruf per E-Mailentgegen: [email protected] . Alle Infoszum Seminarangebot der Koordinierungsstelle Frau undBeruf sind zu finden auf www.frau-und-beruf-hannover.de.

Kensal Rise / London

Bestsellerautor Fabian Six-tus Körner wird am 30.

November ab 20 Uhr zu einerMultimedia-Lesung in der Kaf-feebar Rossi, Weidestraße 6,erwartet. Der „Journeyman"stellt dort sein Buch „Mit ande-ren Augen – wie ich durch mei-ne Tochter lernte, die Welt neuzu sehen“ vor. Diagnose Down-Syndrom: Wie geht man mit ei-ner solchen Nachricht um? Undinwiefern verändert sie das ei-gene Leben? Fabian Körner er-zählt, wie sich sein Blick aufdie Menschen und die Welt ver-ändert hat, und warum das Rei-sen mit Kind und Kegel zu denschönsten Erfahrungen des Le-bens zählt. Eintritt 7 Euro.

I n der Gaststätte „ZumStern“, Weberstraße 28, ist

am Samstag, 10. November, ab20 Uhr wieder einmal das DuoZweiLight zu Gast. Diesmalmit Verstärkung: Berry SarluisBerry Sarluis ist zu ihnen ge-stoßen und wird an diesemAbend kräftig in die Pianota-

sten greifen. Zwei Wochen spä-ter, am am Freitag, 23. Novem-ber, ab 20 Uhr ist es dann dieOne Man Bluesband StephanEbel, genannt McEbel, der dasPublikum im „Stern“ mit Gitar-re, Resonatorgitarre, Mundhar-monika oder Kazoo unterhaltenwird. Der Eintritt ist frei.

Die Nachtbarden – Johan-nes Weigel, Ninia LaGran-

de, Kersten Flenter und TobiasKunze – haben im Novemberzwei Gäste aus Bremen undHannover zu Gast: den Poetrys-lammer Sebastian Hahn undden Singer-Songwriter KaiOlaf. Termin: Dienstag, 20. No-vember, 20 Uhr, Theater amKüchengarten (TAK), AmKüchengarten 1-3. Eintritt 10,ermäßigt 6,50 Euro.

I n der Reihe Singer Songwri-ter Session mit Tycho Barth

tritt am Mittwoch, 14. Novem-ber, 20 Uhr im MedienhausHannover am Schwarzen BärenBrendan Lewes als Opener auf.

Eine energiegeladene und na-turbelassene Bühnenpersönlich-keit, unter der eine besonneneGelassenheit ruht. Mit seinemzeitlosem Akustik-Folk-Stil ge-wann er Hamburgs Kampf derKünste Song Slam Finale 2017.Der Eintritt ist frei.

Zu einem Atelierfest mitAusstellungseröffnung lädt

am Sonntag, 4. November, 14bis 16 Uhr, der r2k Raum fürKunst und Kommunikation,Kötnerholzweg 4, ein. Unterdem Titel „Schönheit und An-mut im Wandel“ werden 25Farbholzschnitte von VolkerBrose gezeigt. Die von histori-schen Fotos inspirierten Holz-schnitte liefern einen Blick aufden Wandel des idealisiertenFrauenbildes seit dem Kaiser-reich bis heute. Die Arbeitenwerden bis zum 6. Januar 2019zu sehen sein. Der Eintritt istfrei.

Am Freitag, 23. November,21 Uhr, findet in der Kon-

zertreihe „GALERIA LUNARgoes Underground" im Raum6, Eleonorenstraße 19a, einKonzert der Band The Dia-mond Family Archive (Psych-Folk/Post-Rock/Experimental,UK) statt.

I n der Novemberveranstaltungder Kultreihe „Mississippi

liegt mitten in Linden“ bietetder Blues Club Hannover erneuteine hochkarätige Mischung auseinem musikhistorischen Vor-trag und Live Music. Den Live-Part übernimmt am Freitag, 2.November, ab 20 Uhr im„Stern“, Weberstraße 28, Wolf-gang Kalb. Kalb interpretiertim Fingerpickingstil oder mitder Bottleneckspielweise aufder Dobrogitarre die Lieder deralten Meister auf eigene Weise,in dem er Musik und Texte ver-ändert und sie an seine persön-liche Situation anpasst. DenVortrag des Abends widmet derrennomierte Blues-Experte Lo-nesome Nighthawk den „Un-sung Heroes Of The Blues“.

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Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps unter

Der Lindenspiegel-Tipp des MonatsWohin im November?

Schon bei ihrem Debüt-Kon-zert im Juli dieses Jahresüberzeugte das Trio WNU

(Foto), bestehend aus Wilson No-vitzki an der Gitarre, Nils Schuma-cher am E-Bass und Uli Hoffmannam Schlagzeug, mit seiner aberwit-zigen Interpretation der freien Im-provisation. Die Musik die dabeiherauskommt kennt keinerleiBerührungspunkte und ist zugleichgroße Kunst. Melodiöse Kapriolen

die an den frühen Zappa und SoftMachine erinnern, treffen auf ex-plosive Free Jazz-Sequenzen, dievon zum Teil elegischen Stimmun-gen abgelöst werden, nur um wie-der von der nächsten Noise-Attackedekonstruiert zu werden. Konzert: 21. November, 21.30 Uhr,Kulturpalast Linden, Deisterstrasse24. Opener: WINU (Hannover).Der Eintritt ist, wie immer, frei(wil-lig).

Von Noise-Attacke zu Noise-Attacke

Ein musikalischerHöhepunkt für dieKantorei St. Mar-tin: Am 17. No-vember steht „Ein

deutsches Requiem“ von Johan-nes Brahms (op. 45) auf demProgramm. Gesungen wird esvon den Kantoreien aus Löhne-Mennighüffen und St. MartinHannover-Linden unter Leitungvon Susanne Quellmalz bzw.Annette Samse. Weitere Mitwir-kende sind die renommierten

Solisten Anne Bretschneider,Sopran, und Michael Jäckel,Bariton, sowie das Orchester»Opus 7«. Die Aufführung inSt. Martin, Hannover-Linden,beginnt am 17. November um17:00 Uhr. Der Vorverkauf hatbegonnen.Brahms Deutsches Requiemgehört zu den beliebtesten, aberauch anspruchsvollsten kirchen-musikalischen Werken der Ro-mantik. In seiner heute bekann-ten, 7-sätzigen Form wurde es

1869 uraufgeführt. Das Requi-em wurde der Durchbruch fürden gerade 33-jährigen Kompo-nisten Brahms und eines seinerpopulärsten Werke. Es unter-scheidet sich von anderen Re-quiems, die der Liturgie der ka-tholischen Totenmesse folgen.Brahms gestaltete sein Deut-sches Requiem aber nicht alsTrauermusik, sondern zumTrost derer, „die da Leid tra-gen“. Dazu wählte er aus deut-schen Texten des Alten und

Neuen Testaments der Lutherbi-bel vor allem solche aus, in de-nen der Trost der Hinterbliebe-nen im Mittelpunkt steht.Im Herbst 2017 begannen dieProben der beiden Kantoreien.Im August 2018 verbrachten sieein gemeinsames Chorwochen-ende in Springe. Karten für Lin-den können im Gemeindebürogekauft werden. Die Karten ko-sten im Vorverkauf 15/er-mäßigt 12 Euro, an der Abend-kasse: 18/ermäßigt 15 Euro.

Führt Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ auf: die Kantorei St. Martin. Foto: Heiko Prelle

Aufführung am 17. November in St. Martin:

Brahms: „Ein deutsches Requiem“

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Letztens …

ImpressumLindenspiegel • Die Lindener StadtteilzeitungHerausgeber: argus print media Verlag (UG) Redaktion: Deisterstraße 61, 30 449 HannoverAnzeigenverkauf: Tel. 05 11 / 1 23 41 16 • Fax / 8 98 88 77Redaktion: Tel. 05 11 / 1 23 15 31

[email protected] print media Verlag (UG), Hannoververteilte Auflage: 14.000 Exemplare in Linden & LimmerDruckzentrum Braunschweig21. Jahrgang

a r g u s print media

ISSN 1866-7562

Am Donners-tag, 8. No-vember, zeigtdie Otto-Brenner-Aka-demie in Ko-

operation mit dem Norddeut-schen Rundfunk (NDR) dasDoku-Drama „1918 Aufstandder Matrosen“ um 17.30 Uhr imApollokino, Limmerstraße 50. In einem 90-minütigen Doku-Drama erzählen NDR und AR-TE die dramatischen Tage desKieler Matrosenaufstands zwi-schen dem 30. Oktober unddem 9. November 1918. Erwurde zum Auslöser für die No-

vemberrevolution und damit zurGeburtsstunde der ersten deut-schen Demokratie, der Weima-rer Republik. Obwohl dieses Er-eignis unser Land fundamentalverändert hat, ist es im kollekti-ven Gedächtnis der Deutschenkaum verankert. Der Film willdas ändern - zum 100. Jahrestagdes Aufstands am 9. November2018. Vorab gibt es einen Vortrag zuden Ereignissen in Hannover.Der Regisseur Jens Becker unddie Redakteurin Ulrike Dotzervom NDR stehen ebenfalls fürFragen zur Verfügung. Der Ein-tritt ist frei.

Otto-Brenner-Akademie zeigt Doku-Drama:

1918 Aufstand der Matrosen

Rote Matrosen stürmen den Kieler Bahnhof.

Karl Artel übergibt den Forderungskatalog des Soldatenrates.

Kiels Gouverneur Wilhelm Souchon telefoniert mit Berlin.


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