Mitteilungen des Liechtensteinischen Gymnasiums LG,
des Gymnasiallehrervereins GLV und der Elternvereinigung EVLG
26. Jahrgang · Nr. 2 · April 2013
«Im Zusammenhang mit der Schulentwicklung am LG wird
regelmässig eine Evaluation durchgeführt. Die Ergebnisse
sollen helfen, die richtigen Massnahmen zu treffen, um die
Schule kontinuierlich weiter zu verbessern.»
Editorial
Inhaltsverzeichnis
Schulleben
3 «Mörder mit Gefühl»
von Gabriel Dagan
3 Ganz herzliche Gratulation…
4 Seelenschmerz – Depression
hat viele Gesichter
5 Polen-Wettberwerb 2012
6 «Rock för Haiti»
8 Viel Schnee in Damüls
10 Ein Kalender über die Liebe
11 Neue Leselust
11 Frühling in der Bibliothek
Schulevaluation
12 «Kommunikation hat Schlüssel-
rolle beim Lernen»
Projektwoche
16 Eine besondere Projektwoche
an der ETH in Zürich
Unterricht
18 Das Gymnasium ist sehr,
sehr gross…
19 Liebeslust und Liebesleid
20 Fabelprojekt der 1c
22 Erinnern heisst wachsam
bleiben
23 8. Charity-Walk: CHF 50 000.–
für vier Projekte
Letzte Seite
24 Showtime 2013
Externe Schulevaluation am LG
Liebe Leserin, lieber Leser
Der längste Artikel dieser Ausgabe der LGnachrichten ist dem Evalua-
tionsbericht zum Unterricht am LG gewidmet: Das LG schneidet gut
ab. Trotzdem werden in der nächsten Zeit im Schulentwicklungsprozess
Schwerpunkte gesetzt, um die Schule weiter zu entwickeln.
Diese Ausgabe der LGnachrichten enthält wiederum eine Fülle von
Artikeln zu vielfältigen Themen aus Unterricht und Schulleben: Da sind
ein Artikel zur Projektwoche, der in der letzten Ausgabe keinen Platz
fand und über die Exkursion der Klasse 6Na nach Schaan zur Aus-
stellung «Seelenschmerz – Depression hat viele Gesichter» im Rahmen
des Philosophieunterrichts. Einen erfreulichen Schwerpunkt bilden die
drei Artikel aus dem Deutschunterricht von drei ersten Klassen: ein
Artikel berichtet über eine Büchermesse der Klasse 1d; eine weitere
erste Klasse, nämlich die 1e, berichtet von ihren ersten Eindrücken
an unserer Schule; und die Klasse 1c hat eigene Fabeln geschrieben.
Natürlich fi nden Sie noch mehr, auch ein Hinweis aufs Sportleben
am LG fehlt nicht – und nicht zuletzt die Büchertipps unserer Biblio-
the karin Ursula Oehri. Wie immer wünsche ich Ihnen viel Vergnügen
zu einer informativen und abwechslungsreichen Lektüre.
Dr. Leo Suter
Diese Ausgabe stellt den Evalua-
tionsbericht zu Unterricht, Lehren
und Lernen am LG vor.
2 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Wir gratulierenSchulleben
Das Reglement für Facharbeiten sieht
vor, dass als «Varianten zu schriftlichen
Arbeiten (…) mit dem Einverständ-
nis der Fachlehrperson auch andere
Formen der Darstellung möglich sind,
z. B. (…) Theater». Ausgestattet mit
einer grossen Theaterbegeisterung
hat Isabella Ospelt aus der Klasse 6Sa
diese Chance ergriffen und zusammen
mit acht Kolleginnen und Kollegen aus
den Klassen 3B, 5Sb, 6Sa, 6LSa, 7Na
und 7Nb die Krimikomödie Mörder
mit Gefühl auf der LG-Bühne zur
Aufführung gebracht. Es ist ihre erste
Regiearbeit.
Viele Sechst- und Siebtklässler mit
ihren Fachlehrpersonen waren der
Einladung in die Aula gefolgt und
sahen eine «verrückte Welt»: die
temperamentvolle Ehefrau (Nina
Willi), die sich rührend um ihren
Goldfi sch sorgt, aber ihrem Ehemann
vor seinem Tod nur «bon voyage»
wünschen kann, den Reisenden mit
Aktenkoffer (Andreas Bühler), der sich
als professioneller und gefühlvoller
Mörder für kurze Zeit ins Familien-
leben einmischt und den Hausherrn
mit einem Seidenschal «sauber» ins
Jenseits befördert, den eleganten
Ehemann (Florian Gstöhl), der ange-
sichts des Todes zu philosophischen
Höhenfl ügen ansetzt, das putzsüchtige
Dienstmädchen (Meret Majendie), das
ihre Verlobten schneller wechselt als
andere die Wäsche, die überdrehte
Tochter des Hauses (Katharina Beck),
die verzweifelt nach ihrer Rolle im
Leben sucht, den geschwätzigen und
charmanten Postboten (Phelipe Hatt)
und den heissblütigen Friseur (Rudi
Lanter), die um die Gunst des Haus-
mädchens buhlen und beim Duell
beide sterben müssen, und schliesslich
den vielbeschäftigen Tierarzt (Jona-
than Weichart), dem das Wohl seiner
tierischen Patienten am Herzen liegt,
der aber beim Duell gerne den Voyeur
spielen möchte. Technisch unterstützt
von Martin Villavicencio unterhielten
sie mit viel Wortwitz, Spielfreude
und Tempo das Publikum, das mit
herzlichem Applaus für die gelungene
Inszenierung dankte.
Renate Gebele Hirschlehner
Wir gratulieren unserer Kollegin
Jette Gstöhl und ihrem Mann
Andreas mit ihren Kindern Luis und
Alba zur Geburt ihres dritten Kindes
Leon Henri. Der kleine Prinz er-
blickte am 29. Dezember das Licht der
Welt. Wir wünschen der Familie alles
Gute und ihnen allen gute Gesund-
heit mit fröhlichem Kinderlachen
und kleinen Füsschen, die durch die
Wohnung jagen.
Und wir gratulieren unserem Kollegen
Jürg Kaufmann Custer und
Ursina Custer mit Arno Lorenzo
zur Geburt ihres zweiten Sohnes
Emilio Federico Custer. Emilio
Federico ist am 10. Januar 2013 zur
Welt gekommen, die Familie ist
glücklich und dankbar, und Arno freut
sich auf gemeinsame Spaziergänge
mit seinem kleinen Bruder.
Ganz herzliche
Gratulation…
«Mörder mit Gefühl»
von Gabriel Dagan
3LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Schulleben
Matthias Brüstle, der neben der Leitung des
«Liechtensteiner Bündnis gegen Depression»
auch die «Wahnsinnsnächte» organisiert,
stellte die Ziele der Organisation und Fakten
zum Thema Depression vor. Das «Liechten-
steiner Bündnis gegen Depression» wurde
im Oktober 2011 nach dem Vorbild von
gleichnamigen Organisationen in Deutsch-
land und der Schweiz gegründet. Das
Bündnis dient dazu, die Bevölkerung für das
Thema Depression zu sensibilisieren und
Betroffenen die Angst zu nehmen, über ihre
Erkrankung zu sprechen. Kaum jemand weiss,
dass in Liechtenstein circa 15 % der Bevölke-
rung unter leichten depressiven Symptomen
und 3 % unter mittleren bis starken Sympto-
men leiden. Brüstle führte einen kurzen Film
über eine in Liechtenstein durchgeführte
Strassenumfrage vor. Dabei wurde ersicht-
lich, dass die meisten Menschen Depression
zwar als Krankheit anerkennen, Betroffene
aber aus Angst davor, nicht mehr ernst ge-
nommen zu werden oder als geistig verrückt
zu gelten, trotzdem nicht gerne über ihre
Krankheit sprechen.
Das «Bündnis» suchte im Spätsommer des
Jahres 2012 Menschen, die Fotografi en, Bilder
und Skulpturen zum Thema psychische
Krankheit und Depression einreichen sollten,
um damit die im Domus gezeigte Ausstel-
lung «Seelenschmerz – Depression hat viele
Gesichter», zu organisieren. Man schrieb
einen Wettbewerb aus mit dem Ziel, die
Bevölkerung anzuregen, sich mit dem Thema
Depression und psychische Erkrankung zu
beschäftigen. Beim Ausstellungsrundgang
kamen viele Eindrücke auf einen zu. Es war
sehr interessant zu sehen, wie sich andere
Personen die Themen Depression und psy-
chische Erkrankung vorstellen. Man konnte
die Werke in zwei Kategorien aufteilen: die
hellen und die düsteren Kunstwerte. Die
hellen stellten eher Eindrücke der Genesung
oder auch der kompletten Überwindung
einer solchen Erkrankung dar. Auch konnten
sie die positive Sicht gegenüber dem Leben
vermitteln. Die düsteren Bilder, Skulpturen
und Gemälde stellten meist den Abgrund
dar, die Situation, welche in einer Depres-
sion am schlimmsten ist. Sie zeigten den
Aussenstehenden, wie sie sich in so einer
Lage fühlen, wie sich das Leben gegen sie
wendet und ihre Lebenslust in der Dunkel-
heit vergessen geht.
Kommentar eines Schülers: «Diese kurzen
90 Minuten haben mich sehr zum Nach-
denken gebracht und ich bin froh, dass wir
diese Ausstellung besucht haben, denn ich
persönlich habe nun eine komplett andere
Meinung zur Krankheit Depression.»
Simon Ritter, David Davatz und
Christoph Willi, 6Na
Seelenschmerz – Depression hat
viele Gesichter
Kurz vor Weihnachten besuchte
die Klasse 6Na des Liechtensteini-
schen Gymnasiums im Rahmen des
Philosophieunterrichts die Ausstel-
lung «Seelenschmerz – Depression
hat viele Gesichter» zum Thema
Depression im Domus in Schaan.
Geleitet wurde die Exkursion von
Matthias Brüstle, dem Leiter des
Projektes «Bündnis gegen Depres-
sion», der nach einer kurzen Präsen-
tation und anschliessendem Aus-
stellungsbesuch den Schülern für
Fragen zur Verfügung stand.
4 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Die Teilnehmer am Wettbewerb des LG mit ihren Gastgeschwistern beim Besuch in Liechtenstein.
Im Frühjahr 2012 schrieb die Bot-
schaft Polens aus Bern einen Polen-
Wettbewerb am LG aus. Herr
Piechocki organisierte diesen Wett-
bewerb und stellte sich als Reise-
leiter nach Polen zur Verfügung.
Alle Schüler der Oberstufe hatten
die Möglichkeit daran teilzunehmen.
Wir, Louisa, Sara und Sebastian, waren die
glücklichen Gewinner. Zusammen fl ogen wir
in der Sonderwoche nach Warschau, der
Hauptstadt Polens. Die Gastfreundlichkeit
war riesig! Wir durften bei netten Familien
wohnen und wurden kulinarisch verwöhnt.
Schon nach kurzer Zeit war klar, dass wir
in Polen eine tolle Zeit haben würden.
Nachdem alle von uns, unabhängig von der
Familie, mit einem Festmahl empfangen
worden waren, hatten unsere Gastgeschwis-
ter schon am ersten Abend ein Programm
für uns vorbereitet. So ging es in ein Teehaus
für einen gemütlichen Wochenstart. Wir
fühlten uns von Beginn an sehr, sehr wohl in
den Familien, was auch bis zum Schluss so
blieb. Nach ein paar Lektionen in der Schule
unserer Gastgeschwister Marta, Marta und
Pawel, machten wir alle einen Stadtbummel
mit Herrn Piechocki. Mit dem bestmöglichen
Reiseführer «On Tour» ging es so durch
Warschau. Die Stadt hat uns sofort gefallen,
auch denen unter uns, die eigentlich keine
Stadtmenschen sind.
In dieser Woche wurde uns unglaublich
viel geboten, vom Besuch des bekannten
Kulturpalasts bis zur Ballonfahrt über
Warschau. Wir haben nicht nur die War-
schauer Altstadt, das Ghetto, die Weichsel
und das Nationalfussballstadion gesehen,
auch für einen kurzen Besuch in die Shop-
pingcenter blieb genug Zeit. Ausserdem
waren wir in zwei verschiedenen Museen,
in diversen Parks und einen Tag sogar in
Krakau, wo wir die grandiose historische
Altstadt gründlich kennenlernten. Unsere
Gastfamilien waren ebenfalls sehr bemüht
und unglaublich herzlich. So gab es einen
Filmabend, täglich ein Dreigänge-Essen
und viele lange Gespräche bis in die Nacht
hinein.
Aus Polen können wir nur Positives mit-
nehmen, wir haben neue Freundschaften
geschlossen und viel über das Land und
die Leute gelernt. Sogar in die schwierige
polnische Sprache wurden wir eingeführt.
Die Woche mit Marta, Marta, Pawel, deren
Deutschlehrerin, Dorota Grzywacz und
Herrn Piechocki war wirklich sehr schön.
Als die Warschauer Gymnasiastengruppe
uns dann bereits zwei Wochen später in
Liechtenstein besuchen kam, hatten wir auch
jede Menge Spass. Bei einem gemeinsamen
Abendessen, welches Herr Jehle organisierte,
Polen-Wettbewerb 2012
genossen wir alle noch einmal die letzten
Augenblicke vor der heranrückenden Verab-
schiedung.
Abschliessend ist zu erwähnen, dass wir alle
drei immer noch in engem Kontakt mit den
Familien stehen, wir hoffen sehr, dass dies
auch so bleibt und wir uns alle eines Tages
wieder sehen!
Louisa G., Sara F., beide 6Sa
und Sebastian O., 5Wa
5LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Schulleben
Die Wahlfachgruppe «Break the
Silence» organisierte ein Benefi z-
konzert zugunsten der Erdbeben-
hilfe in Haiti. Dabei gab es erstmals
eine Zusammenarbeit mit Schüle-
rInnen aus dem Freiwilligen
10. Schuljahr und einen Gewinn
von rund CHF 8 000.–.
Das Erdbeben in Haiti mit der Stärke
7,0 Mw (Momenten-Magnituden-Skala)
ereignete sich am 12. Januar 2010 um
16.53 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum lag etwa
25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt
Haitis, Port-au-Prince. Da eine Erfassung
und Identifi zierung der Opfer aufgrund der
anarchischen Verhältnisse meist nicht statt-
fand, können die Opferzahlen nur geschätzt
werden. Von der Regierung wurden 316 000
angegeben. Damit handelt es sich um das
schwerste Beben in der Geschichte Nord-
und Südamerikas sowie um das weltweit
verheerendste Beben des 21. Jahrhunderts.
Über 310 000 weitere Personen wurden
verletzt und schätzungsweise 1,85 Millionen
Menschen obdachlos. Insgesamt sind
etwa 3,2 Millionen Menschen (ein Drittel
der Bevölkerung Haitis) von der Katastrophe
betroffen, 250 000 Wohnungen und
30 000 Geschäfte wurden zerstört.
Haiti ist längst wieder aus den Medienschlag-
zeilen verschwunden, obwohl sich zwei
Jahre nach dem Erdbeben laut Aussagen
von «Ärzte Ohne Grenzen» die Lebens-
bedingungen der Bevölkerung kaum ver-
bessert haben. Im Oktober 2010 brach eine
Cholera-Epidemie aus, an der in den ersten
fünf Monaten 250 000 Personen erkrankten.
Der Wiederaufbau des Landes verläuft sehr
schleppend, und Ende 2011 lebten noch
immer rund 500 000 Menschen in Zelt-
städten in äusserst prekären hygienischen
Verhältnissen. Die Cholera konnte nicht
aufgehalten werden: Bis Dezember 2011
waren 520 000 Fälle erfasst worden. Für die
«Rock för Haiti»
Die Wahlfachgruppe «Break the Silence»
mit den Schülern und Schülerinnen des
Freiwilligen 10. Schuljahres; die Band «Black-
wood Cherrypie»; die Gruppe «The Flying
Lobsters» (v.l.).
6 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Mehrheit der Einwohner hat sich die Ge-
sundheitspfl ege erheblich verbessert, doch
es bleibt noch immer sehr viel zu tun.
Die SchülerInnengruppen «Break The
Silence» (Liechtensteinisches Gymnasium)
und «Miteinander für eine gerechtere Welt»
(Freiwilliges 10. Schuljahr) wollten mit der
Organisation des Konzerts im Kleinen Saal
des SAL in Schaan Projekte der Hilfsor-
ganisationen «Ärzte Ohne Grenzen» und
«Jugend Eine Welt» unterstützen, die der
medizinischen Versorgung und dem Aufbau
von Waisendörfern dienen. Die Musikbands
«Rääs», «Blackwood Cherrypie» und «The
Flying Lobsters» spielten zugunsten dieser
Projekte, sodass mithilfe von Sponsoren und
freiwilligen Spenden der über 200 Besucher
rund CHF 8 000.– Gewinn erzielt wurden.
Zudem wurden durch mehrere Artikel in
den Zeitungen und durch die Werbung viele
Menschen an die verstorbenen Opfer der
Erdbebenkatastrophe erinnert.
Allerheiligen und Allerseelen geben dem Ge-
denken an die Verstorbenen Raum, wollen
eine Verbundenheit mit ihnen symbolisieren,
die über den Tod hinaus geht, und dem
Glauben an ein Leben nach dem Tod, wie
immer es sich gestaltet, Ausdruck verleihen.
Die Rituale dieser Gedenktage dienten seit
Anfang an auch der Stärkung der Hinter-
bliebenen, um in dieser Welt ihr Leben zu
meistern. Das Rockkonzert «Rock för Haiti»
am Tag vor Allerheiligen hatte ebenfalls zum
Ziel, den verstorbenen Opfern der Erdbe-
benkatastrophe zu gedenken, und ihren
Angehörigen und den helfenden Menschen
Kraft und Hoffnung zu geben – vor allem
auch für ihre Arbeit, um Haiti als Land wie-
der «auferstehen» zu lassen.
Ein besonderer Dank gilt dem Fürstenhaus
für die überaus grosszügige Spende, den
Firmen die getränkeoase, den Liechtenstei-
nischen Krafwerken und Alliva und vielen
anderen Firmen und Privatpersonen für ihre
fi nanzielle Unterstützung. Ein grosses Dan-
keschön an die Gemeinde Schaan für das
kostenlose Zur-Verfügung-Stellen des SAL
mitsamt Betreuungspersonal und besonders
an Fr. Klaudia Zechner für die organisatori-
sche Unterstützung. Und schliesslich auch
einen riesengrossen Dank an Rääs, The Flying
Lobsters und Blackwood Cherrypie dafür,
dass sie ohne Gage für Haiti gespielt haben,
und an alle, die durch ihre Mithilfe und durch
ihr Kommen dieses Konzert zu einem Erfolg
werden liessen.
Peter Mennel
Begleiter der Gruppe «Break The Silence»
7LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Schulleben
In zwei Gruppen aufgeteilt, durften
die zweiten Klassen auch dieses
Schuljahr am bereits traditionellen
Skilager teilnehmen. Die erste
Gruppe, bestehend aus den Klassen
2c und 2e, ging vom 10. bis 14. De-
zember nach Damüls. Die Klassen
2a, 2b und 2d genossen als zweite
Gruppe die verschneiten Pisten vom
4. bis 8. Februar in Tschagguns im
Montafon. Hier folgt ein Bericht der
ersten Gruppe aus Damüls.
Um ein Haar hätte das Skilager für die Klas-
sen 2c und 2e verschoben werden müssen.
Grund dafür war der Schnee, der diesen
Winter lange auf sich warten liess. Doch
am Montag, den 10. Dezember konnten
wir uns doch noch um 7.50 Uhr auf dem
verschneiten Parkplatz vor dem Gymnasium
treffen. In der Nacht zuvor hatte es noch-
mals kräftig geschneit. So viel, dass der
Reisebus unterwegs seine liebe Mühe hatte.
Der Chauffeur versuchte unterwegs mehr-
mals die Schneeketten zu montieren, was
nur teilweise gelang. So kamen wir mit etwa
einer Stunde Verspätung und dem Verlust
einer Schneekette in Damüls an. Wir
brachten unser Gepäck zum UGA-Skilift
und gingen sofort Ski und Snowboard
fahren. Am Mittag trafen wir uns in der
Elsen alpstube, unserer Unterkunft für die
nächsten Tage. Es gab Pommes mit Chicken
Wings und Salat. Zu Trinken gab es ent weder
Wasser oder Sirup. Um 13.15 Uhr trafen wir
uns vor der Hütte und gingen wiederum
auf die Piste. Es windete sturmartig und es
schneite pausenlos. Den ersten Sturz gab es
schon nach 20 Metern. Um 16.00 Uhr ging
es wieder zurück zur Hütte. Dort hatten
wir Zeit für uns. Um 18.00 Uhr wurde das
Abendessen serviert. Danach wurden wir in
Gruppen eingeteilt für den Lagercontest.
Wir spielten u.a. Tischfussball und Tabu.
Um 22.00 Uhr mussten wir in unsere
Zimmer und um 22.30 Uhr war Nachtruhe,
wie jeden Abend. Es war ein schöner und
ereignisreicher Tag.
Viel Schnee in Damüls
Die Klassen 2c und 2e posieren für ein Foto:
sonnig – aber kalt!
8 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Nach dem leckeren Frühstück ging es am
Dienstag für uns gleich auf die Piste. An
diesem Morgen war es sehr kalt, neblig und
es schneite immer noch. Auf den Pisten hat-
te es herrlichen Tiefschnee und als wir am
Mittag wieder zurück zur Alp fuhren gab es
Gulasch. Am Nachmittag wurde das Wetter
langsam besser. Nach dem Abendessen
ging es weiter mit Spielen zum Lagercontest
und somit mit der Jagd auf Punkte.
Der Mittwoch versprach gutes Wetter. Um
8.00 Uhr gab es Frühstück und um 9.15 Uhr
standen wir bereits auf der Piste, wo wir
bis um 11.30 Uhr Ski bzw. Snowboard
fuhren. Nach dem Mittagessen – es gab
Hackbraten und Kartoffelstock – trafen wir
uns um 13.15 Uhr und waren bis 15.30 Uhr
mit den zahlreichen Skiliften unterwegs.
Dann hatten wir Freizeit. Leider musste
eine unserer Mitschülerinnen an diesem
Tag nach Hause fahren; ihr ging es nicht gut.
Abendessen gab es dann um 18.00 Uhr:
Bratwurst mit Kartoffelsalat. Danach ging
das Programm auch gleich weiter. Von
19.30 bis 20.00 Uhr war draussen vor der
Jugendherberge wieder einmal Abend-
programm. Danach spielten wir noch das
Werwolfspiel.
Am Morgen des Donnerstags schien es, dass
es ein Tag wie jeder andere werden würde.
Wir gingen mit den Gruppen zum Skifahren
und um 12.00 gab es Mittagessen und zwar
Reis mit Poulet. Nach dem Mittagessen
war jedoch ein besonderes Programm
angesagt. Wir mussten für den Lagercontest
einen Orientierungslauf machen, und zwar
auf unseren Skis. Als erstes mussten wir
zu Herrn Konzett an den ersten Posten
und eine Runde um ein Zelt mit einem Ski
fahren. Danach ging es mit einer Karte des
Skigebiets bewaffnet auf die Suche nach
dem Posten mit Frau Kessler. Dort mussten
wir eine Choreografi e auf den Skis die Piste
runter einüben. Die beste Darbietung gab
am meisten Punkte. Nun ging es auf die
andere Seite des Skigebiets zu Herrn Lonsky,
wo wir einen Slalom mit einem Stift auf
einem Blatt Papier machen mussten. An-
schliessend beantworteten wir Schätzfragen
bei Herrn Hörtnagel. Bei Herrn Vogt gab
es ein Zielwerfen mit einem Handschuh.
Zu guter Letzt gab es zurück auf der Elsen-
alpstube ein Quiz mit Herrn Bettin. Als
Abendessen war heute kalte Platte angesagt.
Nach dem Abendessen war die Rangver-
teilung des Abendprogramms. Danach gab
es noch ein kleines Spiel und danach war
Disco angesagt. Es herrschte gute Stimmung
und der DJ Ögg war auch gut. Leider war
die Disco schon um 22.30 Uhr vorbei und
nun gingen alle ins Bett.
Am letzten Tag assen wir um 8.00 Uhr
Zmorga. Danach mussten wir schon unsere
Koffer packen und sie zum Lift tragen.
Um 9.15 Uhr ging es auf die Piste. Es war
zwar sonnig, aber es windete sehr stark.
Zum Zmittag gab es Schnipo. Danach
wurden wir gebeten, etwas ans Personal der
Elsenalphütte zu spenden. Kurz danach gin-
gen wir ein letztes Mal Ski oder Snowboard
fahren. Unten angekommen luden wir unser
Gepäck in den Bus, der bereits eingetroffen
war. Kurz bevor wir in den Bus einstiegen,
warfen wir noch einen letzten Blick auf
das schöne Skigebiet Damüls und fuhren
schweren Herzens ab. Die Rückfahrt verging
schnell und im Gymnasium angekommen
trafen wir unsere Eltern, die glücklich waren,
uns wieder wohlauf zu sehen.
9LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Schulleben
In diesem Jahr haben wir uns entschieden,
einen Kalender zum Thema «Liebe» zu er-
stellen, da es ein Thema ist, das jede Person
anspricht, und jeder einen Kalender gut
brauchen kann. Die Gestaltung des Kalen-
ders erforderte viel Zeit, Arbeit, Geduld und
Durchhaltevermögen, was daran gekoppelt
war, dass die meisten Seiten des Kalen-
ders aus Interviews mit diversen Personen
entstanden sind. So musste zuerst einmal
eine Vielzahl von Personen gefunden werden,
um eine möglichst breitgefächerte Meinung
zum Thema Liebe zu erhalten. Die Einzel-
personen wurden dann kontaktiert und um
ein Interview oder um die Zusendung eines
Textes gebeten.
Wir führten Gespräche mit dem ehemaligen
Rektor des LG, Josef Biedermann, mit Non-
nen und Lehrern vom Kloster St. Elisabeth,
mit einem buddhistischen Mönch, einem
muslimischen Imam, mit einer Sexualpäda-
gogin von love.li, mit Kindern vom HPZ und
mit alten Menschen. Wir erhielten Texte von
Bischof Kräutler aus Brasilien, vom Gewalt-
berater Stefan Schäfer und von der Schrift-
stellerin Michelle Minelli. Wir schrieben Texte,
in denen Gedanken von Physikern über
Liebe und Kosmos, von einem Topmanager
über Liebe und Wirtschaft, von spirituellen
Lehrern und berühmten Persönlichkeiten
wie David Steindl Rast und Martin Luther
King oder auch Erfahrungen von Homo-
sexuellen zusammengefasst werden. Auch
eigene persönliche Gedanken und Einsichten
von einigen von uns fanden Ausdruck in
Kalendertexten. Dazu suchten wir vielfältige
Zitate und passende Bilder.
So kam es, dass wir sehr viele Sichtweisen
zum Thema Liebe erhalten haben, welche
uns manchmal auch sehr erstaunt haben. Als
wir die einzelnen Texte fertig hatten, mussten
wir diese in eine gute Reihenfolge brin-
gen und uns für ein Layout des Kalenders
entscheiden. Der 50 Seiten starke Kalender
hat nun eine Klappform, so dass – wenn er
aufgeklappt an der Wand hängt – auf der
oberen Seite die Bilder und Zitate und auf
der unteren Seite die Texte zu sehen sind, für
jeden Monat vier Seiten. Das professionelle
Design wurde in zahlreichen Absprachen
mit uns von der Firma Ming erstellt, für
deren äusserst grosszügige und unschätzbare
Unterstützung wir uns herzlich bedanken
möchten.
Ebenso bedanken wir uns bei der BVD
für das grosse Entgegenkommen bei den
Druckkosten und bei der Beratungsstelle
schwanger.li mit ihrem sexualpädagogischen
Bereich love.li, die für uns die Druckkosten
übernommen hat. Kalender können bei
Peter Mennel um CHF 15.– gekauft werden.
Projektgruppe des Wahlpfl ichtkurses
«Spiritualität im Alltag» mit ihrem Begleit lehrer
Peter Mennel
Ein Kalender über die Liebe
Seit vier Jahren führt eine Gruppe
des Wahlpfl ichtkurses «Spiritualität
im Alltag» in Zusammenarbeit mit
Menschen ausserhalb der Schule
ein Projekt durch. In den ersten
beiden Jahren war das Schicksal der
Flüchtlinge, die sich in Liechtenstein
aufhalten, das Projektthema, aus
dem heraus jeweils eine Broschü-
re entstand. Auch im vergangenen
Jahr wurde ein 70-seitiges Büchlein
erstellt, in dem sich SeniorInnen,
PrimarschülerInnen und ver-
schiedene spirituelle Lehrer zum
Thema «Glück im Wandel der Zeit»
äusserten.
10 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Buchtipps
Die Klasse 1d des Gymnasiums
lud am 16. Januar 2013 zu ihrer
Buchmesse im Zimmer 105.
Wir waren überrascht von der vielen Arbeit,
die sich die 1d unter der Leitung ihres Klas-
senlehrers Anton Stelzer gemacht hatten:
ein Quiz über die verschiedenen Lektüren,
und man konnte Kuchen oder ein Getränk
beim kleinen Verpfl egungsstand zu kaufen.
Viele verschiedene Gesichter sahen wir, denn
neben dem Rektorat waren auch noch
diverse andere Klassen zu Besuch. Eine
Schülerin gab uns ausserdem eine kleine
Kostprobe aus dem Buch «Aschenputtel-
fl uch» von Krystyna Kuhn. Vorgestellt
wurden Bücher wie «Herr der Ringe»,
«Gregs Tagebuch» und auch Pferdebücher.
Die Idee, eine Buchmesse zu veranstalten,
hatte sich aus dem Deutschunterricht mit
Herrn Stelzer ergeben. Er war begeistert
von der Arbeit seiner Klasse und hat sich
auch über die vielen Besucher gefreut.
Die Buchmesse hat sicherlich die Leselust
geweckt und zum Lesen der ausgestellten
Bücher motiviert.
Jasmine Hora, 3c
Neue Leselust
Herr Stelzer geht auf Augenhöhe mit
den jungen Kritikern.
René Freund
Liebe unter Fischen
Fred ist Lyriker, dessen Bücher astro-
nomische Aufl agen erreichen. Nach
so vielen erfolgreichen Jahren fühlt er
sich leer und ausgebrannt. Als er nichts
mehr von sich hören lässt, besucht
ihn seine Verlegerin persönlich. Nach
langem Zögern nimmt er ihren Vor-
schlag an, sich in einer Alphütte ohne
Strom und Handyanschluss zu erholen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten
geniesst Fred die neue Umgebung.
Mit Mara, der Fischforscherin, beginnt
eine turbulente Zeit.
René Freund schrieb eine witzige
und humorvolle Liebesgeschichte mit
komischen Wendungen. René Freund
ist Autor und Übersetzer. Er lebt in
Grünau im Almtal und studierte
Philosophie, Theaterwissenschaften
und Völkerkunde.
Andrea Hirata
Die Regenbogentruppe
Zehn Schüler braucht es, um die
traditionelle Dorfschule in Bellitung
(Indonesien) zu führen. In letzter
Sekunde schafft es auch der letzte
Schüler, um das Bestehen der Schule
zu sichern. Die Regenbogentruppe
besteht aus Kindern von Minenarbei-
tern und Fischern. Buk Mus (Lehrerin)
und Pak Harfan (Lehrer) unterrichten
die wissbegierigen Kinder mit viel
Idealismus. Lintang, ein mathemati-
sches Genie und Mahar, ein Künstler
und werdender Schamane sind die
vielbewunderten Könner der Klasse.
Andrea Hirata ist auf der Insel Belli-
tung geboren, wo er noch heute lebt.
Er studierte Wirtschaft und nahm an
einem Writer’s Programm in Iowa teil.
Sein autobiografi scher Roman (als
Ikal-Lockenkopf) ist sehr berührend;
jeder Schüler ist einzigartig.
Wildeisen Annemarie
Kochen für Gäste
Unkomplizierte Menüs zum Vorberei-
ten. Dieses wunderschön gestaltete
Kochbuch ist ideal für begeisterte
Köchinnen und Köche: auf jeder Seite
ein kulinarisches Kunstwerk mit über-
sichtlich gestalteten Rezepten.
Annemarie Wildeisen ist Journalistin,
Kochlehrerin, Chefredaktorin der
bekannten Zeitschrift Kochen und
leitet eine Privatkochschule.
Ursula Oehri, Bibliothekarin
Frühling in der Bibliothek
11LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Schulevaluation
Der hier vorgestellte Evaluations-
bericht zu Unterricht, Lehren
und Lernen am LG ist als Teil der
Schulentwicklungsprozesse am LG
zu sehen, welche seit dem Schuljahr
2010 an der Schule ablaufen. Der
umfangreiche und aussagekräftige
Bericht stellt der Schule ein akzep-
tables bis sehr gutes Zeugnis aus.
Wir Lehrpersonen waren natürlich sehr
gespannt auf die Rückmeldungen von der
Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG)
in Bezug auf das Abschneiden unserer Schule
an der Evaluation zu den Bereichen Unter-
richt, Lehren und Lernen am LG. Nachdem
der Bericht am 24. Oktober 2012 öffentlich
vorgestellt wurde, stelle ich in den LGnach-
richten eine Kurzfassung vor. Der vollstän-
dige Bericht1 kann gerne über das Rektorat
bestellt und eingesehen werden. Das LG
freut sich, dass dieser Evaluationsbericht in
einer produktiven Zusammenarbeit mit der
Elternvereinigung am LG und der Schüler-
vertretung SOS entstanden ist.
Der Evaluationsbericht ist eingebettet in
die Diskussion des Leitbildes (Schuljahr
2010 /2011), die Erarbeitung von sechs zent-
ralen Schulwerten (Schuljahr 2011/2012)
und die erste Evaluation des Schulmanage-
ments (Schuljahr 2011/2012). Das ursprüng-
liche Evaluationskonzept sieht weiter eine
Evaluation der Bereiche Schulkultur und
Rahmenbedingungen vor. Schulentwicklung
und -evaluation gehen so Hand in Hand,
jeweils unter der Leitung der PHTG.
Der Bericht gibt Auskunft über verschie-
dene Bereiche der Schulqualität, also über
Kernbereiche des Unterrichts, anhand von
zehn bekannten Gütekriterien 2. Zu diesen
zehn Kernbereichen wurden Fragestellungen
entwickelt, welche geschlossen beantwortet
werden konnten: «stimme völlig zu», «stim-
me eher zu», «stimme eher nicht zu», «stim-
me gar nicht zu» oder «Diese Frage kann ich
nicht beantworten»; zusätzlich konnten alle
Befragten den jeweiligen Gesamtbereich in
Bezug auf die Unterrichtsqualität einschätzen
in einer Skala von 1 bis 10. Die Umfrage
berücksichtigte die Mitarbeit von Lehrper-
sonen (L), der Elternvereinigung sowie der
SOS am LG. Während die beiden Gruppen
der Schülerinnen und Schüler (S) und L die
gleichen Fragen erhielten, konnten die Eltern
bzw. die Eltern (E) ausschliesslich reagie-
ren zur Gesamteinschätzung pro Bereich;
zusätzlich jedoch beantworteten die Eltern
einige Fragen zum Lernen zu Hause. Nach
einem Pretest im März 2012 an einer kleinen
Kontrollgruppe folgte im Mai 2012 die nur
wenig abgeänderte Hauptuntersuchung,
die internetbasiert durchgeführt wurde.
Die Konstruktion des Fragebogens wurde
wissenschaftlich untersucht und die Aussa-
gekraft ist statistisch gesehen relevant. Die
folgende Darstellung zeigt die Resultate im
Überblick und vier exemplarische Bereiche.
Beschreibung der Teilnehmer
Der Link zur digitalen Umfrage wurde an
1 373 Personen verschickt. Am Pretest
im März 2012 nahmen 35 Personen teil,
davon 14 S, 8 L und 13 E; der Pretest wurde
«Kommunikation hat Schlüsselrolle
beim Lernen»
1 Heiniger, P., und Weber U. 2012. Evaluation Unterricht, Lehren und Lernen.
Gesamtbericht der Ev. 2012 des LG. PHTG.
2 Meyer, H. 2009. Was ist guter Unterricht? Berlin: Cornelsen Scriptor.
12 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
wie oben erwähnt nur leicht verändert,
weshalb die Resultate des Pretests auch in
der Haupt untersuchung gebraucht werden
konnten. – An der Hauptuntersuchung
nahmen 675 Personen teil, davon 438 S,
69 L und 168 E. Insgesamt ergab sich so eine
Stichprobe von 710 ausgefüllten Fragebo-
gen, d. h. eine Rücklaufquote von 51,7 %; der
Rücklauf der vollständig ausgefüllten Frage-
bogen betrug 48,9 % (vgl. Tab. 1).
Darstellung der Ergebnisse
Die folgende Darstellung zeigt die Resultate
nur im Überblick, mit jeweils zwei exempla-
rischen Bereichen zu Stärken bzw. Schwä-
chen. Ein Überblick über die Untersuchungs-
ergebnisse zeigt, dass die Beurteilungen
grund sätzlich positiv ausfallen. Weiter fällt auf,
dass die Beurteilungen der L deutlich positi-
ver ausfallen als jene von S (vgl. Abb. 1). Der
Bericht weist hier auf den internationalen
Kontext hin und stellt klar, dass die Beurtei-
lung von Unterrichtsqualität durch die S
kritischer ausfällt als diejenige der L; trotzdem
werden diese Beurteilungen als objektiv be-
trachtet und sollen ernst genommen werden.
Grundsätzlich sind die Ergebnisse von S, L
und E ähnlich orientiert ausser im Bereich
der Unterrichtsumgebung, die von den L
deutlich negativer bewertet wird als von den
S und den E (vgl. Abb. 2).
Insbesondere stellt der Bericht fest, dass
das LG in den Kernbereichen Unterricht,
Lehren und Lernen kein «Patient» ist,
sondern erfreuliche Ergebnisse aufzeigt.
Als «genügend» werden am LG die
folgenden Bereiche beurteilt: individuelles
Fördern, Anteil an echter Lernzeit, Metho-
denvielfalt und Methodenkompetenz,
effektives und effi zientes Üben, lernfördern-
de Kommuni kation sowie lernförderliches
Pretest
März 2012
Haupterhebung
Mai 2012Total
N Schülerinnen und
Schüler (S)14 438 452
N Lehrpersonen (L) 8 69 77
N Eltern (E) 13 168 181
N Total 35 675 710
Tabelle 1: Zusammensetzung der Stichprobe
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4Klare Strukturierung des Unterrichts
Hoher Anteil echter Lernzeit
Lernförderliches Unterrichtsklima
Inhaltliche Klarheit
Lernfördernde Kommunikation
Methodenvielfalt undMethodenkompetenz
Individuelles Fördern
Effektives und effizientes Üben
Transparente Leistungserwartungen
Unterrichtsumgebung
Schülerinnen/Schüler
LehrpersonenSchülerinnen/Schüler
Lehrpersonen
Abbildung 1
13LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Schulevaluation
Unterrichts klima. Als «gut» werden beurteilt
die Bereiche der transparenten Leistungs-
erwartungen, die klare Strukturierung des
Unterrichts, die inhaltliche Klarheit sowie
die Unterrichts umgebung. In den nächsten
Abschnitten werden je zwei dieser Bereiche
exemplarisch dargestellt, zuerst zwei «gute»
Bereiche, dann zwei «genügende» Bereiche.
Klare Strukturierung des
Unterrichts
Die Fragestellungen in diesem Bereich nehmen
Stellung zum Thema der Strukturierung des
Unterrichts; die L und S wissen, wer was bis
wann zu leisten hat; Ziele, Inhalte und Metho-
den sind im Unterricht sinnvoll aufeinander
abgestimmt etc.
Dieser Bereich fi ndet generell bei S und L
eine gute Zustimmung; die Frage nach dem
Einhalten allgemein gültiger Regeln wird von
S und L jedoch unterschiedlich beurteilt. Der
Bericht empfi ehlt, Regeln energischer durch-
zusetzen, und bei Konfl ikten mit «Geschick,
Distanz oder Humor» zu reagieren.
Inhaltliche Klarheit
Hier stehen nachvollziehbare Unterrichtsab-
läufe im Fokus, die altersgerechten Ziele,
Inhalte und Methoden, aber auch nach dem
Vorwissen der S wird gefragt.
Die Ant worten zu diesem Bereich werden
mit 79 % und mehr positiv beurteilt, die
einzige Ausnahme bildet die Frage nach
der Vernetzung der Unterrichtsinhalte
mit anderen Fächern. Der Bericht ge-
steht den L am LG in der Regel eine gute
Unterrichtsplanung zu und weist auf den
Schwachpunkt der Unterrichtsvernetzung
hin. Deshalb empfi ehlt der Bericht verstärkte
Unterrichtsver netzungen, beispielsweise
durch Austausch zwischen den L sowie die
Analyse der Lehrpläne.
Abbildung 2
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10Klare Strukturierung des Unterrichts
Hoher Anteil echter Lernzeit
Lernförderliches Unterrichtsklima
Inhaltliche Klarheit
Lernfördernde Kommunikation
Methodenvielfalt undMethodenkompetenz
Individuelles Fördern
Effektives und effizientes Üben
Transparente Leistungserwartungen
Unterrichtsumgebung
Schülerinnen/Schüler
Lehrpersonen
ElternSchülerinnen/Schüler
Lehrpersonen
Eltern
14 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Methodenvielfalt und Methoden-
kompetenz
Der Fokus dieses Bereichs ist auf Methoden
und Sozialformen gerichtet, erfragt werden
auch lernunterstützender Gebrauch des
Computers und des Internets. Weiter wird
gefragt nach einem Methodenbewusstsein
der S für ihre eigenen Lernprozesse.
Die Beurteilung dieses Bereichs fällt mehr-
heitlich positiv aus; die tiefsten Werte erhält
die Frage nach Unterstützung von Compu-
terprogrammen und Internetanwendungen;
auch die methodische Abwechslung im
Unterricht wird von S und L unterschiedlich
wahrgenommen, weil aus der Sicht der S
der Unterrichtsalltag zu wenig Methoden-
reichtum aufweist. Trotzdem wollen einzelne
Stimmen diesen Bereich nicht überbewerten
und loben z. B. auch die Effi zienz des Fron-
talunterrichts. Der Bericht stellt fest, dass
«die Individualisierung des Unterrichts am
LG noch nicht weit verbreitet» ist, das zeige
sich auch am Beispiel des Gebrauchs von
Computern im Unterricht, was jedoch auch
mit der beengten räumlichen Situation am
LG verbunden ist; die individuelle Förderung
an der Schule könnte durch regelmässige
leistungs- und entwicklungsbezogene Infor-
mationen geleistet werden.
Lernfördernde Kommunikation
Der Fokus ist in diesem Feld auf der Vielfalt
der Beziehungen zwischen S und L, auf dem
gemeinsamen Nachdenken über Lerninhalte,
Prozesse und Qualität, und auch auf den
Rückmeldungen von L an S und auf dem Feed-
back von S an L.
In diesem Bereich liegt die Bewertung von
L und S oft auseinander. Hier liegt auch die
tiefste Bewertung einer Einzelfrage, nämlich
der Frage nach regelmässigem Feedback
von S an L. Der Bericht empfi ehlt, Evaluati-
onsinstrumente zu entwickeln als Grundlage
zur Qualitätsentwicklung in diesem Bereich,
unter anderem auch im Rahmen der Perso-
nalentwicklung.
Schlussbemerkungen
Insgesamt vermittelt der Bericht Resultate
mit akzeptablen bis sehr guten Ergebnis-
sen, es ergeben sich darin keine auffälligen
Lücken oder Missstände, die ein schnelles
Eingreifen bedingen. Die Schulevaluation soll
der Schule jedoch die Möglichkeit schaffen,
sich qualitativ zu entwickeln, d.h einerseits
die Stärken zu pfl egen und anderseits
schwächer entwickelte Bereiche zu stärken.
Der Bericht möchte somit einen Beitrag
leisten an die Diskussion über Schul- und
Unterrichtsqualität am LG.
Der Bericht ist am 24. Oktober 2012 der
Öffentlichkeit vorgestellt worden, und im
Rahmen der Schulentwicklung werden nun
Möglichkeiten gesucht für die Umsetzung im
Schulalltag. So ist der Fokus an der schul-
internen Fortbildung vor Ostern dieses
Jahres auf die oben erwähnten zwei Themen
Methodenvielfalt und Feedbackkultur ge-
richtet; alle Fachschaften werden angefragt,
Diskussionsbeiträge zu leisten zu diesen bei-
den Themen und Impulse zu geben für den
Unterrichtsalltag. Über dieser detaillierten
Betrachtung des LG sollte nicht vergessen
gehen, dass sich rund 90 % der S und L an
der Schule wohl fühlen.
Leo Suter
15LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Projektwoche
Für die Sonderwoche 2012 haben
wir, Sara Thöny und Victoria Wohl-
wend, uns für das Schnupper studium
Informatik an der ETH Zürich an-
gemeldet und bekamen einen posi-
tiven Bescheid. Einige Ein drücke
dieser Woche schildern wir im fol-
genden Beitrag kurz.
Je näher die Sonderwoche rückte, desto
grösser wurde die Vorfreude. Am 10. Sep-
tember war es so weit: Wir betraten das
Informatik-Departement der ETH und hatten
zunächst Probleme mit der Orientierung. Im-
merhin ist es ein ganz schön grosses Gebäude
mit vielen Zimmern! Auf dem Weg stiessen
wir auf eine Frau, die uns bereits freundlich da-
rauf aufmerksam machte, dass wir hier richtig
waren. Kurz darauf lernten wir den Rest un-
serer Gruppe und die Studenten kennen. Alle
Mädchen waren etwa in unserem Alter und
die Kontaktaufnahme fi el nicht schwer. Da die
Woche mit einem kleinen Frühstück begann,
konnten wir uns alle etwas kennen lernen,
bevor wir in die Welt der Informatik eintauch-
ten. Mit dem kleinen Marienkäfer namens Kara
wurde der theoretische Teil eröffnet. Das Ziel
des Programms ist, Kara durch einen Wald zu
führen. Dazu bilden Baumstämme die Hinder-
nisse. Die Kleeblätter müssen eingesammelt
werden. Um die Mittagszeit herum bestaunten
wir den Campus und hatten eine exklusive
Führung durch die ETH, die in der Informatik-
Mensa endete. Anschliessend besuchten wir
DisneyLab. Dieses arbeitet sehr eng mit den
Studenten zusammen. Wir erfuhren etwas
über die Arbeit, insbesondere die Animation
der Zeichentrickfi guren.
Am nächsten Tag begannen wir mit dem
Programmieren. Zuerst hatten wir den Käfer
mit Knöpfen gesteuert, die nur einzuset-
Eine besondere Projektwoche
an der ETH in Zürich
Das ETH-Gebäude von Architekt Gottfried
Semper (1864) mit der Kuppel von
Gustav Gull (1925); Bilder von ETH und
aus dem Betriebsgebäude von Google in
Zürich (v.l.).
16 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
zen waren. Jetzt mussten wir diese selber
schreiben. Der Einstieg fi el nicht schwer, da
die Studenten alles mit sehr guten Beispielen
erklärten. Am Nachmittag lauschten wir
drei Vorträgen. Der erste wurde von einem
Professor über die Computer der Zukunft
gehalten. Danach folgte einer über die Kryp-
tographie (Verschlüsselung). Abschliessend
erzählten uns die Studenten etwas über das
Studium. Die folgenden Tage haben wir stets
morgens programmiert und nachmittags
hörten wir den Vorträgen zu.
Am Mittwoch hielten zwei Studenten den –
nach unserer Meinung – besten Vortrag. Es
ging um die Spieleentwicklung und natürlich
war das Testen des Spiels eine Freude für
die gesamte Gruppe. Am Abend wurden
wir zum Spaghetti-Essen eingeladen. Die
Studenten waren mit von der Partie und wir
redeten eifrig über die Woche.
Am Donnerstag wurden noch die letzten
Einheiten des Programmierens gehalten. Am
Ende waren wir ziemlich erschöpft, da wir
schon sehr viel Stoff in kurzer Zeit einge-
trichtert bekommen haben. Dennoch waren
wir sehr stolz auf unsere eigenen kleinen
Programme. Am Nachmittag folgte noch ein
Vortrag über die Sicherheit der Compu-
ternetzwerke.
Am Freitagmorgen erlebten wir den wohl
spannendsten Teil der ganzen Woche: Wir
durften die Firma Google besuchen. Zum
Frühstück wurden wir übrigens eingela-
den und die Vielfalt war überwältigend. Sie
besassen sogar ein Smoothie-Fahrrad. Frisch
gestärkt wurde unsere Tour gestartet. Die
Stöcke sind individuell gestaltet. Es gibt z.B.
einen Dschungel-Stock oder einen Wasser-
Stock. Das Wichtigste ist wohl, dass sich alle
20 Meter eine kleine Gratis-Bar befi ndet, bei
der sich die Mitarbeiter nach Lust und Laune
bedienen dürften. Pause machen können
sie in dem Massageraum oder in einem der
Kinosäle oder im Spielzimmer. Überhaupt
sind die bunten Wände schon eine Sache für
sich. Wer den Stock wechseln will, kann in
einer Rutsche oder an einer Feuerwehrstan-
ge herunterrutschen. Am Nachmittag folgten
nochmals zwei Vorträge, einmal über die
Theoretische Informatik und einmal über die
Bioinformatik. Und schon neigte sich unsere
Woche an der ETH dem Ende zu. Alles
in allem war es eine sehr spannende und
lehrreiche Erfahrung. Nun wussten die Teil-
nehmerinnen, ob Informatik ihr Steckenpferd
ist oder ob sie doch etwas anderes machen
wollen. Uns beiden hat die Woche jedenfalls
sehr gefallen und wir bereuen keineswegs,
daran teilgenommen zu haben.
Sara Thöny und Victoria Wohlwend, 6Wa
17LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Unterricht
Das Gymnasium ist sehr, sehr gross. Am An-
fang fi ndet man nicht einmal die Zimmer, wie
zum Beispiel wenn man Naturlehre hat oder
Informatik und ist der kleinste aller Schüler.
Wir haben in unserer Klasse fünf Mädchen
und neun Jungs. Vor unserem Klassenzimmer
hat es im Gang keine Sitzbank und keine
Garderobe. Den LG-Check fand ich noch
lustig. Es hat auch viel mehr Schüler als in den
Primarschulen. Ich fi nde es auch gut, dass man
das Handy mitnehmen darf. Der Unterricht
ist viel freier. Es gefällt mir auch, dass man
nicht nur einen Lehrer hat, sondern für fast
jedes Fach einen/eine anderen/andere. Die
Mensa ist relativ klein. Es sind auch Schüler
und Schülerinnen aus dem ganzen Land im
Gymnasium, nicht nur aus einer Gemeinde.
Der Unterricht ist abwechslungsreich und
wird in vielen Klassenzimmern ausgeführt. Im
Moment fi nde ich den Unterricht noch nicht
so schwierig. Die Klassenzimmer sind sehr
gross. Schlecht ist, dass man viel mehr Schul-
zeug hat und dadurch mehr zu tragen hat.
Das Schulmaterial muss man immer im Spint
holen oder nach Hause nehmen. Schlecht ist
auch, dass man in der grossen Pause nicht so
Fussball spielen kann wie in den Primarschu-
len. Die Fünfminutenpausen geben einem
mehr Zeit, in andere Klassenzimmer zu gehen
oder neues Schulzeug für den nächsten
Unterricht zu holen. In der zweiten Woche
waren wir auch am Wandertag beteiligt. Wir
kamen am Montagmorgen in die Schule und
wussten nicht, wo wir hingehen werden. Dann
gab uns unsere Lehrerin einen Umschlag, in
dem Satzteile waren. Wir mussten sie zu-
sammenfügen und zu dem Ort gehen. Es war
Feldkirch, genauer gesagt der Tunnel, der unter
der Schattenburg durchgeht. Da gab es den
nächsten Umschlag und so weiter. Es ging von
der Himmelsstiege bis zum buddhistischen
Kloster. Am Schluss bekamen wir als Beloh-
nung ein Eis. Es war eine lustige Schnitzeljagd.
Ich fi nde das Gymnasium einfach toll!
Ruben Gstöhl
…besonders der Spind und die Mensa
Mir gefällt es im LG; es ist sehr gross, aber
man kann viel machen und kennt sich sehr
schnell aus. Ich hoffe, dass ich die nächsten
sieben Jahre in dieser Schule bleiben kann.
Der Spind und die Mensa gefallen mir
besonders. Meine Lieblingsfächer sind Sport
und Naturlehre. Dass man so früh aufstehen
muss, mag ich nicht. Die Fünfminutenpausen
gefallen mir und dass man einen Mensa-
schlüssel hat, mit dem man bezahlen kann.
Die Computerräume gefallen mir auch, weil
man immer dorthin gehen kann und etwas
arbeiten oder dorthin spielen gehen kann.
Georg Donhauser
Der Bus am Morgen
…ist immer voll, man hat Glück, wenn man
einen Platz fi ndet. Das Gymnasium ist riesig,
meine Freundin hat sich beim Besuchstag
verlaufen: Die Schule war grösser, als ich ge-
dacht habe. Der erste Tag im Gymnasium war
eigentlich ganz gut, nur hab ich am Anfang das
Klassenzimmer nicht gefunden, aber nachher
konnte ich mich wieder erinnern. Die Lehrer
Das Gymnasium ist sehr, sehr gross…
Im Deutschunterricht der Klasse
1e unter der Leitung von Lorenz
Jehle verarbeiteten die Schüler und
Schülerinnen ihre ersten Eindrücke
an unserer Schule. Die nachfolgende
Sammlung ist leider unvollständig,
vermittelt stellvertretend für die
ganze Klasse jedoch ein interessan-
tes Bild über den Schulwechsel von
den Primarschulen ans LG.
18 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
sind alle sehr nett. Und jetzt fi nd ich mich
schon irgendwie zurecht. In der Bibliothek
gibt es viele spannende Bücher. Es gibt viele
Computerräume, in denen wir manchmal
Unterricht haben. Im dem Raum, wo wir
Kunst haben, stinkt es am Anfang, wenn man
rein kommt. Es gibt sehr viele Räume. Die
Schule ist schon sehr alt. Hinter der Schule
gibt es Bäume und einen kleinen Teich. Den
LG-Check fand ich toll: Beim LG-Check
haben wir mit den Vertrauensschülern und
Schülerrinnen das Gymnasium angeschaut.
Wir mussten viele Parcours bestehen, um
einen Buchstaben zu kriegen, jene Klasse, die
am Schluss das Lösungswort hatte, hat ein
Geschenk gekriegt. Wir mussten Gummibär-
chen fi schen und bei einer mussten wir eine
Augenbinde anziehen und Sachen probieren.
Das Gymnasium gefällt mir sehr und ich freue
mich auf die sieben Jahre im Gymnasium.
Sejla Jakupovic
Cool!
Das LG ist ziemlich gross, aber ich habe
mich schnell zurechtgefunden. Es ist cool
hier. Besser als in der Volkschule. Ich kann mir
gut vorstellen, sieben Jahre in dieser Schule
zu verbringen. Es gibt viele tolle Sachen im
Gymnasium: die Mensa, die Bibliothek, die
grossen Pulte und die Jugendlichen. Die
vielen Lehrer sind auch gut. Der Nachteil
ist, dass man viele Namen auswendig lernen
muss. Und blöd ist auch noch, dass man so
früh aufstehen muss. Und die grosse Pause
ist ein bisschen kurz: Man könnte sie ruhig
fünf Minuten länger machen. Aber dafür sind
die Fünfminutenpausen gut. In der Mensa
kann man, wann immer man Lust hat, etwas
zu trinken oder essen holen. Das LG gefällt
mir im Grossen und Ganzen und ich hoffe,
dass ich es in den sieben Jahren gut habe.
Quentin Büchel
Dieses Jahr stehen wir vor einer
grossen Herausforderung. Ursprüng-
lich dachten wir an eine Auswahl mit
Szenen über Verliebte, über «Schmet-
terlinge im Bauch». Dann erfuhren
wir zu Beginn des Schuljahrs, dass
Mario Wirz, für den wir seit 12 Jahren
Benefi zveranstaltungen organisiert
haben, schwer erkrankt ist. Mario hat
für unsere Aufführung drei Gedichte
ausgewählt, die wir szenisch – und mit
Fingerspitzengefühl – aufführen wer-
den. Liebesleid stellen wir deswegen
nicht in das Zentrum unserer Auf-
führung. Es wird auch viel zu lachen
geben. Herzhaft! Bei der szenischen
Umsetzung der Gedichte wird die
Tänzerin Teresa Lorenzo als Choreo-
graphin mitarbeiten. Wir freuen uns
sehr auf euren Besuch zur Premiere
am 3. Mai um 20 Uhr.
Mario Wirz hat unserer Theatergrup-
pe vor kurzem geschrieben, Auszüge
davon zitieren wir hier mit seinem
Einverständnis:
«Liebe Jungschauspielerinnen und
Jungschauspieler vom Gymnasium
Liechtenstein,
die Diagnosen und Katastrophen meines
Lebens hätten ausgereicht, mehrere
Biographien mit Unglück und Elend
auszustatten. Neben den chronischen
Krankheiten bedroht mich seit etlichen
Jahren chronische Geldlosigkeit. Ohne
den Beistand meiner Freunde hätte ich
in der Welt der Tatsachen nicht über-
leben können. Und wenn ich an meine
Freunde denke, denke ich auch an
EUCH, wir kennen uns nicht, und doch
habt Ihr mich jahrelang großherzig
Liebeslust und Liebesleid
durch Eure mir gewidmeten Benefi z-
Aufführungen unterstützt. Es wäre
unhöfl ich, den Fährmann noch länger
warten zu lassen, der seit Jahren
Ausschau nach seinem ‹unpünktlichen
Passagier› hält. Ich muss nun üben,
mein Leben loszulassen.
‹Liebeslust – Liebesleid› ist das Fest der
Sterblichen unter diesem Himmel. So
lange wir atmen, müssen wir jeden Tag
wie ein Geschenk auspacken. So lange
wir atmen, sollen wir Schatten und Licht
umarmen, die ganze bunte Dialektik
unserer Tage. ‹Liebeslust – Liebesleid›
verdanke ich meinem Gefährten, der
alle ‹Wirznisse› seit dreißig Jahren an
meiner Seite heldisch und humorvoll und
hoffnungsvoll erträgt.
Lebt wohl, meine jungen Engel aus
Liechtenstein. Ich danke Euch für alles
Mario»
Klaus Koppe
19LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Unterricht
Nachdem die Schüler und Schüle-
rinnen der 1c unter der Leitung der
Deutschlehrerin Karin Strassegger
einige klassische Fabeln von Aesop
und Phädrus gelesen und sich über
den Inhalt und die Aussage Gedan-
ken gemacht hatten, wurden auch
noch weitere moderne Fabeln im
Unterricht behandelt. List, Arroganz,
Boshaftigkeit, Naivität, Leichtgläu-
bigkeit, Machtgier sind einige der
immer wiederkehrenden Eigenschaf-
ten der Tiere, menschliche Schwä-
chen, klug in Fabeln verpackt. Die
Jugendlichen haben schliesslich ein-
zelne Tiere und deren charakteristi-
sche Eigenschaften ausgewählt und
ihre eigenen Fabeln geschrieben.
Wir drucken eine kleine Auswahl.
Fabelprojekt der 1c
Das Wettrennen
Ein Fuchs und ein Bär stritten sich einmal
um eine Höhle. Da beide gleichzeitig die
Höhle entdeckt hatten, entschieden sie sich,
am nächsten Tag ein Wettrennen durch den
Wald zu machen. Als der Bär bemerkte, dass
er gegen den Fuchs keine Chance hatte,
beschloss er dem Fuchs eine Falle zustellen.
So ging der Bär in der Nacht in den Wald
und grub auf der Rennstrecke eine Grube.
Als er fertig war, sagte der Bär zufrieden:
«Wenn der Fuchs am nächsten Tag hier
vorbei läuft, wird er in die Grube fallen.»
Der Fuchs war dem Bären gefolgt und hatte
diese Worte gehört. Er dachte sich: «Wenn
du das kannst, kann ich das schon lange.»
Der Fuchs hatte schon eine Idee. Am nächs-
ten Tag standen beide früh auf. Das Rennen
beginnt. Am Beginn des Rennens liegt der
Bär vorne. Doch der Fuchs ist keineswegs
enttäuscht, denn das gehört zu seinem Plan.
Kurz vor der Grube holt der Fuchs auf
und springt mit einem grossen Satz über
die Grube. Den Bären verwirrt das so sehr,
dass er selbst hineinfällt. So gewann der
Fuchs das Rennen und die Höhle.
Die Moral von der Geschichte lautet: Wer
anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Melanie Rusch und Sina Thöny
Der Wolf und der Hase
Ein Wolf rannte zu einem Hasenstall und
rief: «Versteckt euch, versteckt euch, sonst
wird der Löwe euch alle fressen!» Die Hasen
glaubten es ihm und versteckten sich. Der
Wolf lachte und sagte: «Ihr leichtgläubigen
Dummköpfe, ich habe nur gescherzt.» Ein
paar Tage später kam der Wolf nochmals
und schrie: «Versteckt euch, versteckt euch,
sonst wird der Löwe euch alle fressen!»
Die Hasen aber sagten: «Du willst uns nur
wieder veräppeln. Dir glauben wir nicht.»
«Ok, ihr werdet sterben», sagte der Wolf
und ging weg. Da es aber stimmte, was er
gesagt hatte, wurden die Hasen gefressen.
Der Wolf fragte den Löwen, ob er auch
etwas bekommt, und als der Löwe zustimm-
te, bekam der Wolf einen Teil. Und da er nur
alte Hasen bekam, starb er an Blutvergiftung
und der Löwe hatte einen Snack.
Andrea Müller
Die Henne wird Königin
Es waren einmal ein Fuchs und ein Löwe.
Sie trafen sich zufällig beim Jagen im Wald.
Beide hatten den Plan, die Henne zu ver-
speisen, doch dann kamen sie auf die Idee,
zusammen die Henne auszutricksen. Doch
die zwei Jäger bemerkten nicht, wie die
Henne hinter den Baum lief und hörte, wie
die zwei Feinde über sie tratschten. Plötzlich
ging ihr ein Licht auf, dass sie sie fressen
wollten. Auch die Henne hatte einen Plan zu
fl üchten. Ihr Plan war, in die Falle zu laufen,
um dann abzuhauen. Doch plötzlich hörten
die Feinde ein Rascheln hinter dem Baum.
Sie dachten schon, es könnte die Henne sein.
Und so erzählten sie etwas ganz anderes
als sie eigentlich dachten. Doch die Henne
kannte schon den ersten Plan und glaubte
es nicht. Als der Tag der Wahrheit kam, war
die Henne schon ganz aufgeregt, ob der Plan
auch wirklich klappen würde.
Sie hörte den König der Tiere und den Fuchs
heranschleichen. Die Henne stellte sich ganz
unauffällig in die Mitte der Waldwiese. Von
hinten hörte sie die beiden hungrigen Feinde
auf ihren Tatzen anschleichen. Jetzt wurde es
ernst! Da kamen die Schritte immer näher.
Jetzt waren es nur noch wenige Meter, die
sie voneinander trennten. Nur noch wenige
Zentimeter! Jetzt lief die Henne weg, so
schnell rennen hatte noch kein Mensch auf
der Erde eine Henne rennen sehen!
20 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Aber der Löwe und Fuchs lagen regungslos
am Boden. Diese zwei Herren waren mit
ihren Dickschädeln aneinander geschossen
und waren tot! Die Henne hat über die
beiden grossen, mächtigen Tiere gesiegt.
Eine Woche später war die Krönungsfeier
der Königin Henne. Sonst wäre es der Junge
des Löwen gewesen, aber der war noch so
jung und hatte noch keinen Nachwuchs und
so konnte man die Henne als neue Königin
in allen Zeitschriften der Welt sehen.
Die Lehre aus dieser Fabel ist, dass auch
Untertanen gross rauskommen können.
Und dass nicht nur die Könige und Weisen
schlau sein können, sondern auch Bauern
oder normale Untertanen.
Sophia Meier und Laura Weilenmann
Der Fuchs und der Hase
An einem wunderschönen Nachmittag
hoppelte der Hase Rogger in einem grossen,
dichten Wald umher, als er plötzlich laute
Schreie hörte. Er rannte schnell in die Rich-
tung der Schreie und fand heraus, dass diese
von einem Fuchs kamen. Der Fuchs war
nämlich in einem Stacheldraht gefangen und
konnte sich nicht mehr befreien. Der Hase
fragte den Fuchs namens Germy, ob er hel-
fen könne, doch darauf erwiderte der Fuchs
nur herablassend: «Du kleines Tier willst mir
helfen? Du kannst ja nicht mal einen Stecken
aufheben, so schwach bist du!» – «Wenn
du das glaubst», sagte der Hase wütend,
«dann werde ich es dir beweisen.» Schnell
näherte sich der Hase dem Fuchs und biss
den Stacheldraht durch. Der Fuchs konnte
es nicht glauben, dass ihn ein Hase gerettet
hatte und rannte, ohne Danke zu sagen, auch
schon wieder weg. Es vergingen viele Tage,
ohne dass dem Hasen noch einmal Germy,
der Fuchs, begegnete. Doch irgendwann
blieb auch der Hase in einer Hasenfalle
stecken und fürchtete schon den Tod. In
dem Augenblick kam gerade der Fuchs den
Waldweg entlang gerannt. Der Hase Rogger
machte sich bemerkbar, der Fuchs sah ihn
und kam auch sogleich zu ihm. Der Hase
fragte Germy, ob er ihm helfen könne. Doch
der Fuchs verneinte und ging gut gelaunt
weiter. So kam es, dass der Hase nicht befreit
wurde und ein tragisches Ende nahm.
Moral: Hilfsbereit sein heisst nicht, dass
einem selbst geholfen wird.
Alina Stocker und Victoria Wohlwend
Fabel vom leichtgläubigen Hasen
Es war einmal ein Hase, der auf einem
Bauernhof lebte. Er hoppelte eines Tages auf
einem Feld herum, als plötzlich ein Löwe
vor ihm stand. Der Löwe sagte zu ihm: «Hey,
kleiner Geselle, habe keine Angst, ich will dir
nichts Böses antun. Im Gegenteil, ich will dir
einen Gefallen tun! Nicht weit von hier gibt
es eine Wiese mit saftigem Klee, geh doch
da einmal hin, aber beeile dich, sonst kommt
dir jemand zuvor!» Danach verabschiedete
sich der Löwe, ohne ein weiteres Wort zu
verlieren. Der Hase machte sich natürlich
gleich auf den Weg. Doch an dieser Sache
gab es einen Haken: Der Löwe hatte gar
nicht vor, dem Hasen etwas Gutes zu tun.
Er hatte die ganze Zeit im Hinterkopf, den
Hasen auf der Wiese zu fressen. Denn dort
gab es nämlich kein Versteck, in das sich der
Hase hätte verkriechen können.
Schliesslich lief der Hase zu der Wiese, von
der der Löwe gesprochen hatte. Auf dem
Weg begegnete ihm sein alter Freund, der
Wolf. Der Wolf fragte ihn, wohin er gehe.
Er antwortete: «Der Löwe hat mir verraten,
dass ganz in der Nähe eine Wiese voller
Klee gibt, dort will ich hin.» Sein Freund
überlegt eine Weile und sagt dann: «Ich
denke nicht, dass der Löwe etwas Gutes tun
wollte, dahinter steckt sicher mehr.» –
«Nein, das glaube ich nicht und sicher mein-
te er es auch mit mir gut!», meinte der Hase
und lief schnell weiter. Als er an der Wiese
ankam, konnte er nur ein wenig am Klee
schnuppern, bevor er vom Löwen aufgefres-
sen wurde.
Moral: Glaube nicht jedem, der dir das Blaue
vom Himmel verspricht.
Ramona Thöny
Die Maus, der Frosch und der Rabe
Eine fette Maus kam an ein Seeufer gelaufen
und wollte auf die andere Seite. Deshalb
fragte sie einen Frosch: «Kannst du mich auf
die andere Uferseite bringen?» Nach einer
langen Diskussion entschied sich der Frosch,
die Maus mitzunehmen. Diese setzte sich auf
den Rücken des Frosches und los ging die
etwas ungewöhnliche Reise.
In der Mitte des Sees warf der Frosch die
Maus ab und rief: «Jetzt schwimm alleine,
du dumme fette Maus! Du bist ein Landtier
und solltest deshalb lieber nicht ins Wasser
gehen. Das Wasser gehört uns!» Die Maus
strampelte um ihr Leben und der Frosch
lachte laut. Dies hörte ein Rabe. Er fl og
schnell herbei und krallte sich die Maus und
auch den unachtsamen Frosch, der sich über
die Maus lustig gemacht hatte. Der Rabe
wunderte sich über die einfache Beute, eine
Maus im Wasser und einen dummen Frosch.
Lehre: Wer andern eine Grube gräbt,
fällt selbst hinein.
Robin Büchel
21LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
Unterricht
Anlässlich des «Internationalen Tags
des Gedenkens an die Opfer des
Holocaust» beschäftigten sich die
Schüler und Schülerinnen der Klas-
sen 3c, 5La und 5Ws im Rahmen
der Fächer Religion und Kultur,
Geschichte und teilweise Deutsch
mit diesem Thema. Ziel des Projekts
war es, die Jugendlichen zu einer
persönlichen Auseinandersetzung
mit dem Thema anzuregen.
Am 27. Jänner 1945 erreichten die sow-
jetischen Truppen das KZ Ausschwitz. Es
er wartete sie ein schockierender Anblick:
Ungefähr 7 000 schwerkranke, auf die
Knochen abgemagerte und schwache
Ge fangene waren im Konzentrationslager
zurückgelassen worden. Fünf Jahre lang
hatten die Nationalsozialisten in Auschwitz
Menschen gequält, gefoltert und mehr als
eine Million von ihnen systematisch ermor-
det. Als die Nationalsozialisten merkten,
dass die sowjetischen Soldaten bald in
Auschwitz sein würden, begannen sie die
Spuren zu verwischen: Sie vernichteten die
Akten und zerstörten die Lagergebäude.
Gefangene, die noch gehen konnten, ver-
schleppten sie in «Todesmärschen» in ande-
re Lager. In Erinnerung an die Juden, Christen,
Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung,
Homosexuelle, politisch Andersdenkende
sowie Männer und Frauen des Widerstan-
des, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten,
Kriegsgefangene und Deser teure, Greise
und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter
und an die Millionen Menschen, die unter
der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet
wurden, gedenkt man ihrer seit dem Jahr
2006 jeweils am 27. Januar.
Wie aber vermittelt man 68 Jahre später das
Unvorstellbare im Geschichts- und Religions-
unterricht? Angelika Rusch ermutigte ihre
Schüler und Schülerinnen in der 3c, 5La und
5Ws Interviews mit Personen, die die Kriegs-
zeit persönlich erlebt haben, mit Jugend-
Erinnern heisst wachsam bleiben
Am 27. Januar 2013 waren Vertreter der
Zeitung «Vaterland» an der Schule. Die
Klassen 3c und 5La haben die Ausstellung und
PowerPoint-Präsentation am Eingang eröff-
net. Die Fotos zeigen Milena Maag und Yannik
Gartmann aus der 3c vor dem Bildschirm
im Gespräch mit Frau Anderson und Sophia
Marxer aus der 5La und Anton Beck vor den
Plakaten im Gespräch mit Frau Anderson
vom Vaterland.
22 LGnachrichten 26 / 2 [ 2013]
lichen nicht deutschsprachiger Abstammung,
mit Menschen, die sich als explizit religiös
verstehen, mit Amtsträgern oder Prominen-
ten durchzuführen. Kurzum die Schüler und
Schülerinnen setzten sich mit Menschen
aus verschiedenen Ländern, mit unterschied-
lichen Erfahrungen auseinander. Dabei ging
es um Fragen wie: «Wozu sich erinnern?»,
«Was hätte ich getan?» und «Was kann ich
in Zukunft tun?»
Anschliessend galt es, die eigenen Ergeb-
nisse den anderen mitzuteilen und in eine
PowerPoint-Präsentation und eine Plakat-
serie einfl iessen zu lassen. Bei der Presse-
führung gaben Schüler und Schülerinnen
ganz persönlich Auskunft zum Projekt:
«Einige meiner Verwandten standen in der
Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung
mit der Widerstandsgruppe ‚Weisse Rose‘.
Sie wurden politisch verfolgt oder kamen in
Konzentrationslagern um», erzählte Jeldrik
Schottke aus der 3c. Anton Beck aus der
5La erklärte: «Geschichtsbücher lassen uns
solche Geschehnisse viel eher verdrängen.
Mit unserem Projekt möchten wir die
individuelle Sicht von Personen ans Licht
bringen und erreichen, dass das Thema zu
Herzen genommen wird.» – «Wir möchten
die Menschen darauf aufmerksam machen,
denn so etwas könnte in unserer beeinfl uss-
baren Gesellschaft immer wieder passieren»,
brachte es Sophia Marxer auf den Punkt.
Mit diesem Projekt wurde gezeigt, wie Erin-
nerung aktiv betrieben und Verantwortung
bewusst gemacht werden kann.
Andrea Kühbacher
Schüler, Lehrer und Ehemalige
des LGs schwitzten und sam-
melten beim 8. Charity-Walk
des LGs CHF 50 000.–, die am
10. Dezember 2012 im Rahmen
einer stimmungsvollen Feier
in der Aula des Gymnasium an
die Vertreter von vier Orga-
nisationen übergeben werden
konnten.
In seiner Begrüssung wies Rektor
Eugen Nägele auf den Internationalen
Tag der Menschenrechte hin, der all-
jährlich am 10. Dezember begangen
wird. Ganz bewusst habe man die
Feierstunde mit der Checkübergabe
auf dieses Datum gelegt, denn damit
bringt man die Solidarität mit jenen
zum Ausdruck, denen es nicht so gut
geht, die nicht so privilegiert wie wir
sind. «Für uns war klar, dass wir im
Rahmen der 75-Jahrfeier einen Anlass
organisieren, bei dem wir etwas für
andere tun», erklärte der Rektor
Eugen Nägele. «Und so entschlossen
wir uns eine Aktion zu organisieren,
bei der die gesamte Schulgemeinschaft
zeigt, dass sie für andere da ist.
CHF 50 000 – das ist eine unglaub-
liche Summe! Ich bin begeistert von
euch!» Die Repräsentanten der
Klassen mit den höchsten Sponsoren-
beiträgen (1B, 1C, 1D, 2A, 2D, 3Cund
4WS) sowie Marcello Scarnato
vom Ehemaligenverein LG übergaben
die Checks von jeweils CHF 12 500.–.
Den Check für das Liechtensteinische
Rote Kreuz nahm Durchlaucht Fürstin
Maria von und zu Liechtenstein mit
sichtlicher Freude entgegen und be-
richtete, dass das Geld für ein Projekt
im Kongo, bei dem man Kindergärten
und Schulen aufbaut, verwendet wird.
Monika Eggenberger und Norbert
Batliner vom «Verein Madagaskarhilfe»
unterstützen mit dem Geld ein Spital
mit medizinischen Sachspenden. Laura
Hilti erklärte, dass damit «La Casita»,
ein Ausbildungszentrum für Jugendli-
che in Argentinien, weiter fortgeführt
werden kann. Antonia Frick freute
sich über die Spende für die Stiftung
«YANA Larguta» (Rumänien).
Isa-Sophie Zünd aus der 2e um-
rahmte den Festakt mit ihren gross-
artigen Darbietungen auf dem Klavier.
Dank gilt der Klasse 6Wa mit ihrer
Klassenlehrerin Elvira Schoch, die den
Charity-Walk und den Festakt hervor-
ragend organisiert hatten.
Andrea Kühbacher
8. Charity-Walk:
CHF 50 000.– für vier Projekte
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Herausgeber: Schulleitung, Gymnasial lehrerinnen und -lehrerverein (GLV), Elternvereinigung des
Liechtensteinischen Gymnasiums (EVLG) Redaktion: Dr. Leo Suter Gestaltung und Satz:
beck grafi kdesign est., Planken Briefadresse: Liechtensteinisches Gymnasium, Marianumstrasse 45, 9490 Vaduz
Druck: Druckerei Jehle AG, Vaduz Aufl age: 1050 Exemplare Papier: Die zur Verwendung dieses Papiers
verwendeten Holzfasern stammen aus erneuerbarem Holz. Auf nachhaltiger Basis. Chlorfrei gebleicht.
Dieses Jahr fand die Austragung von
«Showtime» bereits zum 10. Mal
statt. Schülerinnen und Schüler der
weiterführenden Schulen des Landes
können dabei ihre tänzerischen und
akrobatischen Fähigkeiten einem
breiten Publikum darstellen.
Am Samstag, den 2. Februar 2013 fand
«Showtime» zum 10. Mal statt. Auch heuer
nahmen wieder 13 Gruppen aus verschie-
denen Schulen daran teil und begeisterten
das zahlreich erschienene Publikum.
Das Gymnasium wurde von acht Gruppen
vertreten. Drei Mädchengruppen der
1. Klassen führten jeweils eine tolle Boden-
akrobatik vor und fünf Mädchengruppen der
2. Klassen begeisterten durch fetzige Cho-
reografi en mit Käppchen, Ballonen, Stäben,
Pompons und Handtüchern.
Die Anstrengungen in der Vorbereitungspha-
se haben sich gelohnt. Die Schülerinnen und
ihre Sportlehrerinnen waren sehr zufrieden
mit den tollen Ergebnissen. Als Belohnung
und Dankeschön gab es für jede Teilneh-
merin ein Showtime-T-Shirt.
Wie jedes Jahr hat sich auch heuer wieder
die Schülerorganisation des Gymnasiums
bereit erklärt, einen Pausenverkauf zu
organisieren. Der Erlös kommt dieses Jahr
der Waris Diri Foundation (gegen Genital-
verstümmelung) zugute.
Herzlichen Dank allen Teilnehmerinnen,
den engagierten Sportlehrerinnen und der
SOS! Ihr habt es SUPER gemacht!
Das Organisationsteam
Christa Kessler und Helga Prenn-Ammann
Showtime 2013