Date post: | 06-Apr-2016 |
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Lernpsychologie
Dr. Barbara Bergmeister-Keckeis
Inhalt
• Lerntheorien• Verstärkung• Formen des Lernens• Probleme des Lernens• Motivation und Lernen
LerntheorienKonstruktivismus
Kognitivismus
InstruktionalismusDem Lernenden wird Wissen vermittelt, welches dieser passiv aufnehmen soll. Dieses vermittelte Wissen wird durch Übungen vertieft.
Was jemand unter bestimmten Bedingungen lernt, hängt vor allem von dem oder der Lernenden selbst und seinen/ihren Erfahrungen ab.
Der Mensch ist ein selbstgesteuertes Wesen, das durch kognitive Denk- und Verstehensprozesse lernt. Lernen wird durch Prozesse und Zustände beeinflusst, die zwischen Reiz und Reaktion liegen.
Die Verstärkung
• Positive VerstärkerSie sind geeignet eine Wiederholung oder Fortsetzung eines Verhaltens herbeizuführen.(Wertschätzung)
• Negative VerstärkerSie sind geeignet wiederholtes Verhalten zu verhindern. (Strafe, Verbot)
Subjektiv wird jede positive Verstärkung aber auch das Ausbleiben einer erwarteten negativen Verstärkung als Erfolg erlebt. (Nichterwischen beim Schwindeln, …)
Formen des Lernens
Regel-Lernen
Lernen durch Versuch und Irrtum
Verbindung der Sprache mit Vorstellungen
Lernen durch Nachahmung und Identifikation
Lernen durch Verstehen
Würfel, Dreirad
Verstärker
Lernen durch EinsichtKohler, Wertheimer
Begriffe-LernenKohler, Wertheimer
Lernen durch ErfolgHull, Skinner
Model-LernenTausch u. Tausch
Verbesserungen
Probleme des Lernens
• Assoziative Hemmungen• Proaktive und retroaktive Hemmungen• Ekphorische Hemmungen• Ähnlichkeitshemmungen• Affektive Hemmungen• Sättigungshemmungen
Lernen und Motivation
Das Gehirn ist ein
Organismuszur Abwehr
unwillkommener Neu-Erfahrungen
Peter Sloterdijk
Abwehr unwillkommener Neuerfahrungen
?
Unser Gehirn differenziert bei den unaufhörlich auf uns einstürmenden Nachrichten ständig die Anteile des Bekannten und die des eigentlich Neuen (Fremden)
– die Information.
Es eignet sich über die Anknüpfung des Bekannten an die vorhandenen Assoziationsinhalte das Neue an.
Die Information »geht uns in Fleisch und Blut« über und wird Gedächtnis.
Ob das Neue zu etwas Eigenem werden soll, wird blitzschnell im sogenannten Ultrakurzzeit-
Gedächtnis entschieden:
Wenn eine Information
• emotionale Bedeutung hat (1) und/oder• Sinn macht (2),
wird sie weiterbearbeitet ansonsten wird sie abgewehrt.
Ob sie dann tatsächlich zum Bestandteil des Gedächtnisses wird, hängt dann allerdings noch von weiteren komplexen Prozessen ab.
Das Gehirn lässt nur Informationen, die entweder
emotional und/odersinnvoll
sind,zur weiteren Verarbeitung zu!
Die Entscheidung, ob eine Information verarbeitet wird,
trifft das Gehirn des Schülers
nicht das Gehirn des Lehrers!
Das Gehirn fragt:Ist die Information
sinnvoll?
Informationen sind sinnvoll, wenn sie
1. dem Überleben dienen(Anpassung an die Umwelt)
Kind ab dem Alter von 6 Jahren :
= Informationen, auf die das Kind im Moment gerade nicht neugierig ist
Informationen sind sinnvoll, wenn sie
2. der Entwicklung dienen(Gestaltung der Umwelt,Wachstum des Selbst)– also das Leben optimieren
ÜBERLEBEN DESINDIVIDUUMS
ÜBERLEBEN DERMENSCHHEIT(SEXUALITÄT)
Motivation/Glück Selbstverwirklichung
Bedürfnisse
Motive
Motive
WERTE
Energie
Emotionen
Ziele
Aufgaben
Aktivitäten
Ressourcen
Ergebnisse
Wirkungen
Frankl:Suche nach Sinn
Maslow
JamesJungFreudAdlerusw.
Motivationssystem
LebenssinnWerte
BesondereErfahrungen
Primärsystem:Überleben des Individuums
Sexualität
Transzendenz
Selbstver-wirklichung
Energie
Emotionen
Ziele
Aufgaben
Aktivitäten
Ressourcen
Ergebnisse
Wirkungen
Positive Rück-koppelung (inne-res Wachstum)
Sekundärsystem:
Glück
Primäres Antriebssystem
Merkmale:Merkmale: Einhalten von SOLL-Größen (Abweichung mobilisiert Antrieb, bei Erreichen der SOLL-Größe erlischt der Antrieb)Gefühl:Gefühl: SpannungsabbauPrinzip:Prinzip: Anpassung
Sekundäres Antriebssystem
Merkmale:Merkmale:
Keine SOLL-Größen(positive Verstärkung bei Gelingen)
Gefühl:Gefühl: Kohärenz, Stimmigkeit, Glück, Flow, Ekstase
Prinzip:Prinzip: Optimierung
Sekundäres Motivationssystemdas Erreichen des Erstrebten ...
führt zu einer Verstärkung des Antriebs ist die Quelle für intrinsische (=von Innen kommende)
Motivation integriert Körper und Geist ist nachhaltig und zukunftsfähig erschließt den Weg zu Glückserfahrungen (Flow) basiert auf Werten benötigt und entwickelt Bewusstsein
Die Wirkprinzipien des Sekundären Motivationssystems ermöglichen
jene Erfahrungen die ein zentraler Schlüssel zur
Selbstmotivation
sind.
Erfahrungen – die Voraussetzungen:
Hohe Konzentration führt dazu, dass die Aufmerksamkeit auf ein begrenztes Feld von Stimuli gerichtet ist.
Ein klares Ziel. Der Weg zu diesem Ziel ist über erreichbare Zwischenschritte klar erkennbar. Der Ausgang allerdings ist offen.
Feedback gibt die Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Erfahrungen ereignen sich, wenn die Fähigkeiten den Herausforderungen entsprechen und beide
Komponenten ein gewisses, persönlich als Grenze empfundenes Niveau übertreffen.
Herausforderungen
Fähigkeiten
z. B. ein Berg von 1400 m Höhe
hoch
niedrig hoch
ausgewogene Steigerung
Stress, Frustration
Routine, Langeweile
Für die Schule wie für das Unternehmen bedeutet das:
»Wer Leistung fordert, muss Sinn bieten.«
Walter Böckmann
Sinn empfindet, wer Werte
verwirklicht.Viktor Frankl
STÄRKEN
Talente FähigkeitenLebenslang- mit entsprechendem
Aufwand erlernbarEntfalten sich als
Potenziale bis zum 14./15. Lebensjahr
Wissen KönnenFertigkeiten
Die Hauptaufgabe der Erziehung besteht darin, dafür zu sorgen,
dass die jungen Menschen an den richtigen Dingen Freude
haben.
Platon