Date post: | 22-Jul-2016 |
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Thema:ZuversichtAußerdem: Seminar für‘s HerzZuversicht als TreibstoffVon Grenzerfahrungen und bei sich ankommen Nr.
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Projekte und Ideen
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Thema
Gesundheit & Heilung
Zuversicht - Es ist an der Zeit...
Von Grenzerfahrungen und bei sich ankommenZuversicht als Treibstoff
Buchtipps
Auszeit vom Ich
Unverträglichkeiten - Testen, was zu Ihnen passt
Seminar fürs Herz
Seminarkalender
Adressen aus der Region
Ausblick - kommende Ausgabe
Pinnwand - Dies & Das - Impressum
Geist & Bewusstsein
InhaltEditorialLiebe Leserinnen und Leser,
In den letzten sieben Ausgaben sind wir das Rad der Heilung durchgegangen. Jedes Heft widmete sich ei-ner Haltung, in der wir Schritt für Schritt zu Versöh-nung mit uns selbst gelangen. Die Zuversicht ist der letzte Schritt, in der wir im Rückblick auf das, was uns geschehen ist, den Sinn für unser Leben erkennen. Blicke ich zuversichtlich auf die Welt, dann erlebe ich jede Erfahrung als Lern-aufgabe. Ich höre auf, in Kategorien und Urteilen zu denken. Die Dinge sind weder gut noch schlecht, Menschen sind weder lieb noch böse. Alles, was ge-schieht ist dazu da, dass ich es nehme, wie es ist. Der Gang durch die 8 Haltungen Achtsamkeit, De-mut, Annahme, Dankbarkeit, Mitgefühl, Verantwor-tung, Mut und Zuversicht lädt mich ein, mit jeder neuen Erfahrung zu wachsen, bis ich dahin komme, dass alles gleich ist, dass mir nichts Menschliches mehr fremd ist und das ich mit Leichtigkeit und Hin-gabe mein Leben lebe.
Ich erlebe, dass alles gleich-gültig ist und seinen Platz in meinem Leben haben darf. So finde ich Frie-den in mir und kann mein Leben und die Menschen, die mir begegnen, in Liebe annehmen.
Jeder Moment wird zu einem Abenteuer und mein Leben voll und reich an Erlebnissen in jedem Augen-blick.
Ihnen einen wundervollen Sommer
Judith Kroy und das mannaz-Team
Informationen
Thema 4
ZuversichtEs ist an der Zeit neue Wege zu gehen...von Heiko Kroy
In dieser Ausgabe kommen wir zum letzten der acht Schritte im Rad der Heilung – zur Zuversicht. Zuver-sicht ist, wie alle anderen Schritte, eine Haltung zum Leben. Diese Haltung stellt nicht den Abschluss dar, nicht das Ende einer Entwicklung, sondern den Be-ginn einer neuen Perspektive und Ausrichtung un-seres Lebens. Man könnte eher sagen: „Das Ende ist der Anfang“ – Zuversicht ist die Möglichkeit, dem Leben durch eine neue Perspektive einen Sinn zu ge-ben. Denn Zuversicht bedeutet nicht darauf zu hof-fen, dass etwas gut wird. Zuversicht bedeutet so zu leben, dass unser Leben und Handeln Sinn ergibt. Zuversicht als Haltung meint die Entscheidung, dein Leben in den Dienst zu stellen für eine Aufgabe, und damit deinem Leben einen höheren Sinn zu geben. Das Dienen lässt dich über dein Ego hinaus wirksam werden und gibt deinem Leben in Verbundenheit mit der Schöpfung eine tiefere Bedeutung. Du verstehst, dass Leben mehr ist, als die bloße Erhaltung und Be-
friedigung deiner egozentrierten Bedürfnisse – mehr als die Bewältigung des eigenen Lebens mit seinen alltäglichen Aufgaben. Zuversicht orientiert sich an einer Aufgabe die über unsere persönlichen Belange hinaus weist.
Um zu einer solchen tiefen Grundhaltung der Zu-versicht zu kommen, braucht es die anderen sie-ben Schritte davor: Achtsamkeit, Demut, Annahme, Dankbarkeit, Vertrauen, Mut, Verantwortung.
Gelingt es uns, alle acht Haltungen in unserem Leben einzunehmen und unser Verhalten daran zu orientie-ren, führen wir ein erfülltes und sinnvolles Leben. Das Rad der Heilung wurde über 10 Jahre hinweg entwickelt, indem wir in unserer praktischen Arbeit und aus unterschiedlichen psychologischen und spi-rituellen Lehren die Kernschritte und Entwicklungs-aufgaben herausgearbeitet haben, die notwendig sind, um in unserer westlichen Kultur Erleuchtung zu
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erreichen – was so viel bedeutet wie die Erfahrung des All-eins-Seins und wahren inneren und äußeren Friedens, sowie ein sinnhaftes und erfülltes Leben.
Wir können in unserer Arbeit immer wieder miter-leben, wie Menschen sich Stück für Stück entfalten, wie sie ihre wahren Bedürfnisse wieder entdecken und es schaffen, ein neues, tiefes, menschliches Mit-einander im Vertrauen und gegenseitigen Respekt aufzubauen. Sie überwinden dabei ihre persönlichen Verhaltensmuster, die ihnen das Zusammenleben in der Partnerschaft schwer gemacht haben, und schaffen es dann, sich authentisch und ehrlich ihren Partnern mitzuteilen, mit all ihren Gefühlen, Ängsten und Gedanken. Und sie können damit aufhören, schmerzhafte Verletzungen ihrer Kindheit verdrän-gen zu müssen, weil sie sich stattdessen Schritt für Schritt mit ihrem Leben versöhnen. Das ermöglicht ihnen einen freieren Umgang mit anderen Menschen, lässt die emotionalen Blockaden schmelzen, die uns oft so stark von anderen trennen.
Sie fassen wieder Vertrauen in sich selbst und lernen mit der Zeit sich selbst wertzuschätzen. Sie entwi-ckeln den Mut ihren eigenen Weg zu gehen und kön-nen dadurch bewusst Entscheidungen für sich tref-fen, anstatt die unbefriedigenden Lebensumstände nur zu ertragen.
Gehen wir noch einmal gemeinsam durch das Rad der Heilung und berühren kurz jeden der acht Schrit-te.
Erster Schritt: ACHTSAMKEIT
Was ich in anderen Menschen verurteile, das ist auch ein Teil von mir. Mein Gegenüber zeigt mir die Schat-tenanteile von mir auf, die ich verberge und die mich doch oft viel mehr beeinflussen als es mir scheint. In einer solchen Begegnung bringe ich Stück für Stück meine unbewussten Anteile ans Licht.
Achtsamkeit bringt dir Einsicht in deine Muster und hilft dir bewusst zu werden.
Zweiter Schritt: DEMUTDemut bedeutet, den Mut zu haben, mich wahrhaftig selbst an zu sehen. Mich mir selbst zu stellen und die Teile von mir zu erkennen, die ich in anderen verur-teile, ist schmerzhaft und entlarvend. Ich erschrecke vor meinem eigenen Spiegelbild und erkenne meine tieferen Motive und Antriebe.
Demut bringt dich in die Aufrichtigkeit mit dir selbst und anderen gegenüber.
Dritter Schritt: ANNAHMEIn den tiefsten und schmerzhaftesten Momenten angenommen zu sein, danach sehne ich mich. Aber häufig haben wir diese Erfahrung in unserer Kindheit nicht gemacht. Deswegen richten wir unser Leben so ein, dass wir uns nicht mehr fühlen. Die Annahme von allem, was in mir ist, bringt mich wieder in ech-ten Kontakt mit meinen Gefühlen und Bedürfnissen.
Echte Annahme bringt dich ins Mitgefühl mit dir und anderen Menschen.
Thema
Kinesiologie - eine sanfte Möglichkeit wieder mehr Freude,Gelassenheit und Gesundheit im Leben zu erfahren.
Praxis für Ganzheitliche Kinesiologie Uwe Hessel - Kinesiologe Am Burgwall 17, 17194 Schloss GrubenhagenTel.: 03 99 33-73 99 32, [email protected]
In die innere Balance kommen...
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Vierter Schritt: DANKBARKEIT
Tiefe Dankbarkeit stellt sich ein, wenn ich auf alles, was mir widerfahren ist, mit anderen Au-gen blicken kann. Ich berge den Schatz meiner Erfahrungen, wenn ich mich im Beisein eines an-deren Menschen meinen Emoti-onen stelle. Die Dankbarkeit ver-ändert mich von innen heraus und taucht das Erlebte in ein versöhnliches Licht.
Dankbarkeit bringt dir Ver-söhnung mit deinem Leben – mit deiner Vergangenheit und mit deinem Sein.
Fünfter Schritt: VERTRAUENIch kann lernen mir wieder selbst zu vertrauen, wenn ich mich nicht mehr vor mir selbst verbergen muss, wenn ich mir erlaube wieder alles zu leben, was mich ausmacht.Dann komme ich in Kontakt mit meinen wahren Be-dürfnissen und Träumen. Es wird Zeit, dass ich mich wieder ganz dem Leben schenke – voller Leiden-schaft.
Vertrauen bringt dich in die Lebenslust – in die Fül-le der Erfahrungen mit all den damit verbundenen Gefühlen.
Sechster Schritt: MUTDie Reise zu uns selbst ist das letzte große Abenteu-er. Ich berge den Schatz meiner Bestimmung und mache mutige Schritte, diese in die Welt zu bringen.
Ich brauche den Mut meine wahren Wünsche zu ge-stalten, mich zu ihnen zu bekennen und mich da-mit zu zeigen – egal was andere Menschen darüber denken.
Mut lässt dein wahres Sein sichtbar werden und er-laubt dir, dich ganz zu zeigen.
Siebter Schritt: VERANTWORTUNGWelche Antwort gebe ich auf das Leben? Der Weg der Selbstverwirklichung führt mich über die Begeg-nung und Konfrontation mit anderen dahin, alle An-teile von mir zu integrieren, die ich in früher Kindheit abgespalten habe. Ich übernehme Verantwortung für mein Leben, wenn ich meine eigenen Antworten finde. Dann werde ich wesentlich und wirksam für mich selbst und andere.
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Triffst du Entscheidungen aus deinem Herzen, übernimmst du Verantwortung für dein Leben und kommst ins bewusste Handeln.
Achter Schritt: ZUVERSICHTHabe ich mich ehrlich gezeigt und meine wahre Ant-wort in die Welt gebracht, handele ich zuversicht-lich. Zuversicht ist die Gewissheit, dass alles was mir geschehen ist und was mir noch geschehen wird „Sinn“ hat. Ich begreife, dass Antworten aus meinem Herzen im Einklang mit der Schöpfung sind, und ich freue mich auf die nächste Konfrontation mit dem Leben.
Zuversicht bringt dich ins Dienen – aus Liebe heraus und im Sinne deiner Bestimmung. Dein Leben wird Hingabe an ein höheres Ziel.
In diesem Zusammenhang bedeutet Zuversicht die Ausrichtung deines Lebens an Herzens-Werten für die du dich einsetzt. Dies sind überpersönliche Auf-gaben für die du lebst. Es ist dann nicht wichtig, ob du bestimmte Ziele erreichst oder etwas schaffst. Es ist dann nur wichtig, dass du diesen tiefen Werten treu bist, dass du dich selbst nicht verrätst und für
eine Sache einstehst, auch wenn sie nicht von Erfolg gekürt ist. Zuversicht ist die Bereitschaft einer Idee zu dienen, die du als wesentlich für dein Leben er-kannt hast, und der du durch dein Dasein Ausdruck verleihst. In unserer Arbeit bei mannaz nennen wir diese Aufgabe oder Idee unsere „Berufung“ oder un-sere „Bestimmung“. Sie ist der Grund unseres Da-seins und die Ausrichtung unseres Lebens. Wer sich auf den Weg macht, seine Bestimmung zu finden und sich an ihr auszurichten, lebt erfüllt und sinnhaft.
Bist Du bereit?Es wird darauf ankommen,ob Du Dich entschieden hast, Dir treu zu seinEs wird darauf ankommen,ob Du Dich einlassen kannst auf den SchmerzEs wird darauf ankommen,ob Du Dich hingeben kannst an Dein LebenEs wird darauf ankommen,ob Du die Haltung der Liebe verinnerlicht hastEs wird darauf ankommen,ob Du weißt, wofür Du lebstEs wird darauf ankommen, wenn Du wirklich leben willst
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Von Grenzerfahrungen und bei sich ankommen8 Jahre pilgernvon Henning Holst
Die Idee entstand spontan. Es war eine dieser Ideen, die viral werden, eine Eigendynamik entwickeln und ansteckend wirken. Ausgangspunkt waren Bücher und Erzählungen von den großen Pilgerwegen und dem Wesen des Pilgerns, z.B. das Buch von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“. Es war auch der Titel, der eine große Faszination ausübte. Keiner von uns war je pilgern, die meisten von uns bisher wenig religiös oder waren sogar atheistisch aufgewachsen.
Wir, das war und ist ein Verein aus Enthusiasten, die glauben, dass das Leben doch einen Sinn haben muss, dass echtes Leben mehr ist als Leistungser-füllung, arbeiten gehen und ab und zu mal Urlaub machen mit der Familie. Und irgendwie war es sofort klar: „Ich bin dann mal weg“ ist eine Bedingung für „echtes Dasein“. Wir sind auch durch den Pilgerweg zu einer Gemeinschaft zusammen gewachsen.
„Die Seele des Menschen heilt in der respektvollen und gleichwürdigen Begegnung von Mensch zu
Mensch.“ Das war und ist die Grundidee von man-naz-Dasein erleben e.V. und so war es dann auch sehr schnell klar: Wir wollten einen eigenen Pilger-weg organisieren! Einen Pilgerweg der Begegnung und nicht einen der inneren Zurückgezogenheit und Abgeschiedenheit. Wenn ich an diese stürmische Findungsphase denke, muss ich lachen. Mein Gott, was hatten wir für Ideen! Wir wollten mit unserem Pilgerweg die Welt ein bisschen besser machen. Und wir haben GROSS gedacht: Ein eigener Pilgerbus mit Zelten, Technik und Begleitteam, und ein Abschluss-konzert mit Xavier Naidoo waren nur zwei davon. So haben wir uns hineingestürzt in ein unbekanntes Abenteuer.
Eine Frage der Ziele – erste Etappe „Grenzerfahrungen“
Die erste Pilgerwanderung fand entlang der ehema-ligen innerdeutschen Grenze statt. Ein Teil unseres Teams stammte aus West- der andere aus Ost-
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Im freien FallGianrico Carofiglio
In den freien Fall begibt sich
Rechtsanwalt Guido Guerrieri,
als er das Mandat für eine jun-
ge Frau übernimmt, die von ih-
rem Lebenspartner aufs Übelste
misshandelt wurde, und von
dem sie, nachdem sie sich von
ihm getrennt hat, weiterhin mit
allen Mitteln schikaniert und tyrannisiert wird. In Sicherheit
wähnt sich der Täter, ein stadtbekannter Tunichtgut, seines
Zeichens Arzt, dank Protektion, da sein Vater Richtrt ist. Nie-
mand wagt also, den Kampf gegen diese „Instanz“ aufzu-
nehmen und Kopf und Kragen zu riskieren. Auch Guerrieri ist
sich des Risikos bewusst, lässt sich jedoch durch die körper-
liche und mentale Präsenz der „Nonne“ Claudia, Vorsitzende
von Safe Shelter und Betreuerin des Opfers, überzeugen.
Mit ihrer Hilfe und der Unterstützung der sehr engagierten
Staatsanwältin Allessandra Mantuani beginnt ein rasanter
Parcours durch Höhen und Tiefen der ins Netz der Gerichts-
barkeit geratenen menschlichen Existenzen. Guerrieri wird
im Laufe des Prozesses seinen Maximen, sich durch den Ge-
genanwalt nicht aus der Fassung bringen zu lassen, untreu,
in seinen Augen ein großes Versagen. Der freundschaftliche
Kontakt zu der „Nonne“ Claudia öffnet ihm neue Perspekti-
ven. Am Ende wagt er nach dem metaphorischen freien Fall
sich in den realen zu begeben.
Vor seiner Karriere als Buchautor war Carofiglio jahrelang
Richter, Antimafia-Staatsanwalt und Berater der Anti-Mafia-
Kommission des italienischen Parlaments. Er weiß, worüber
er schreibt, seine Geschichten sind spannend und authen-
tisch. Ein Lesevergnügen mit Suchtpotential.
224 Seiten, Goldmann Verlag 2008
ISBN: 978-3442467082
Die hellen TageZsusza Bank
„Die hellen Tage behalte ich, die
dunklen gebe ich dem Schicksal zu-
rück…“, wünscht sich Evi von ihren
Freunden als Inschrift auf ihrem
Grabstein, denn sie merkt, dass sich
ihr Gedächtnis verändert. In dem
bewegenden Buch von Zsuzsa Bank geht es nicht nur um
helle Tage; hell sind sie im Kontrast zu den dunklen Ereignis-
sen. Thema des Romans ist die Freundschaft: wie weit trägt
sie, welchen Belastungen hält sie stand? Die Seiltänzerin
Evi kommt mit ihrer Tochter Aja nach Kirchblüt, wo sie am
Ortsrand ein aus Nägeln und Drähten zusammengehaltenes
Häuschen bezieht. Das exotische Duo zieht auch die beiden
Dorfkinder Karl und Seri an. Höhepunkt des Jahres ist Zigis
Besuch. Begeistert lernen die Kinder von ihm akrobatische
Kunststücke. Ein harter Winter bringt die Mutter von Karl
und Seri auf den Plan. Sie organisiert eine warme Decke und
einen Arztbesuch für die kranke Aja. Zwischen den beiden
Müttern entwickelt sich eine intensive Freundschaft, denn
hier, in Evis wackeligem Häuschen, sind Freude und Zufrie-
denheit nicht an Statussymbole gebunden. Der Bogen der
Erzählung spannt sich von den Kindertagen über die Schul-
und Studienzeit, und immer noch hält das Freundschafts-
band. Doch dann verlangen die Schatten der Vergangenheit
nach Klärung.
Zsuzsa Bank erzählt die Geschichte mit großer Sympathie für
ihre Protagonisten. Auch dem Leser wachsen sie ans Herz.
Gegen Ende des Romans findet man sich in einem Thriller wie-
der, in dem sich die Geheimnisse der Vergangenheit offenbaren.
544 Seiten, FISCHER Taschenbuch 2012
ISBN: 978-3596184378
von Almuth Rinninsland
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deutschland. Hier an der „großen Wunde Deutsch-lands“ wollten wir der „Trennung in den Köpfen“ auf den Grund gehen und beginnen Brücken zu bauen. Aber die erste Grenzerfahrung war die Organisation selbst. Wir planten Unterkünfte, Andachten und Be-gegnungen mit den Menschen vor Ort. Ideen und Träume platzten an der Realität. Es gab viel zu tun, wenig Zeit und kein Geld - dafür Kreativität und Herz-blut.Während der Vorbereitung und auf dem Weg selbst kamen viele von uns an ihre persönlichen Grenzen. Geblieben sind die tiefen Erfahrungen, die jeder für sich und die wir miteinander gemacht haben. Fünf Jahre lang pilgerten wir jährlich an der innerdeut-schen Grenze. Unsere Erlebnisse haben wir ge-meinsam mit der Autorin Grit Hübener in dem Buch „Grenzwege. Lebensgeschichten aus einem geteilten Land“ (Brendow Verlag) festgehalten.
Die ehemalige innerdeutsche Grenze hat sich als eine ungeheuer spannende Region gezeigt. Wir konnten kaum glauben, wie die 45 Jahre lang undurchdring-bare Grenze ihre Nachbarn in Ost und West ganz unterschiedlich geprägt hat. Zwanzig Jahre nach der Grenzöffnung und dem Schwinden der ersten Eupho-rie war das in den Gesprächen am Wegesrand für uns deutlich spürbar.
In vielen Orten hat die Stasi, den Menschen ihren Stempel aufgedrückt. Auch 20 Jahre nach dem Mau-erfall war in diesen Gemeinden das Misstrauen unter den Menschen wahrnehmbar. In anderen Orten, wie in der katholischen Enklave Eichsfeld, hat der Glau-be die Menschen geeint. Immer wieder wurden wir überrascht von der Herzlichkeit der Menschen, denen wir begegneten, und die uns spontan zu ihren Festen und in ihre eigentlich geschlossenen Gaststätten ein-geladen haben.Besonders präsent in Erinnerung sind mir bis heute die spürbaren Unterschiede zwischen Ost und West. Die Prägung durch die politischen Systeme war hier wie dort auch 20 Jahre nach der Maueröffnung er-lebbar. Die in vielen Gemeinden allgegenwärtige Be-spitzelung auf der einen Seite und der Kampf um das eigene wirtschaftliche Leben und Überleben auf der anderen Seite. Beide Systeme und die darin gemach-ten Erfahrungen haben Folgen für das eigene Selbst-verständnis und die persönliche Sicht der Menschen auf die Dinge.
Begegnungen - Wie geht Versöhnung?
Immer wieder sind es die Begegnungen mit Men-schen auf dem Weg, die meine und unsere Erinne-rungen bestimmen. An der Geschichte von Walter
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Debertshäuser haben wir verstanden, wie die Fort-setzung des zweiten Weltkriegs im Kalten Krieg mün-dete und wie dies die Menschen diesseits und jenseits der Grenze traumatisiert hat. Walter Debertshäuser ist 1966 in den Westen geflohen, weil er dem System DDR entkommen wollte und wurde dann im Westen 14 Tage lange als Spion verhört. In der persönlichen Begegnung haben wir verstanden, wie sich der Kalte Krieg in den persönlichen Lebensgeschichten wieder-spiegelt, wie die rasche Einteilungen in Gut und Böse in Opfer und Täter uns zu schnellen Urteilen verlei-ten kann und uns dann daran hindert, das einzelne Schicksal tief zu verstehen.
Wie meistens, war es zunächst einfacher mit den offensichtlichen Opfern in Kontakt zu kommen. Mit der Frau, die monatelang von der Stasi erpresst wur-de, weil sie sich weigerte, informeller Mitarbeiter zu werden und die dann später ihre Geschichte nicht öffentlich gemacht hat, weil sie sich fürchtete, dass ihr niemand glauben würde. Schließlich war schon der Verdacht „IM“ nach der Wende so etwas wie ein berufliches Todesurteil. 2010 trafen wir dann einen Mann am Gartenzaun, der in seiner Bundeswehruni-form und seinen lauten abschreckenden Sprüchen, „Ich wünsche mir die Mauer zurück“ und „Ich war gerne Grenzsoldat und hatte leider nicht die Gele-genheit zu schießen“, schnell als ein Unverbesser-licher und Ewiggestriger abgestempelt war. Heiko hat ihm weiter zugehört und hat verstanden, dass hier ein Mensch vor ihm stand, der mit der Wende alles verloren hat. Er hat ihn eingeladen zu einem Abend der Versöhnung – einer Begegnung zwischen Opfern und Tätern im Pfarrhaus der Gemeinde. Es wurde der Abend an dem wir bestätigt wurden, dass Versöhnung zwischen Opfern und Täter möglich ist, wenn beide sich wahrhaft begegnen.
Einen tiefen persönlichen Eindruck haben bei mir auch die vielen gemeinsamen Kilometer und Stun-den mit Jugendlichen hinterlassen. Dass die Vergan-genheit ihres Landes einen Einfluss auf ihr eigenes Leben hat, war den meisten Jugendlichen gar nicht klar. Die intensiven Gespräche, gerade hier, an der
Grenze zweier ehemaliger Systeme, haben die abs-trakten Prägungen der Erwachsenen verbunden mit dem Erleben der Kinder.
Versöhnung findet immer erst in jedem selbst statt.
Eine Chronik der Erkenntnisse, Erfahrungen und Ver-söhnungsschritte die jede Pilgerin und jeder Pilger für sich selbst gemacht hat, findet sich in unserem Pilgerblog (unter www.mannaz-dasein-erleben.de). Jeden Tag hat ein(e) Teilnehmer(in) die persönlichen Erlebnisse des Tages zu Protokoll gegeben. So kön-nen auch Menschen virtuell mitpilgern. Inspiriert von den Erlebnissen anderer kann ich mich auf meine ganz eigene innere Pilgerreise begeben.
Warum wollen wir pilgern – und welche Rolle spielt Gott dabei?
Wir pilgern, weil wir uns neben der äußeren Reise, der Wanderung durch Natur, Landschaft, Dörfer und Siedlungen, auch auf eine innere Reise begeben. Jeder Pilger hat die Chance, sich im innersten selbst zu begegnen und sich dabei kennenzulernen. Und viele machen dabei auch das, was man eine Gotte-serfahrung nennen kann. Bei mir war dies z.B. ein Moment, in dem es mich beim lauten Aussprechen der „Bitte um die Gnade der Heilung“ für einen Jun-gen plötzlich durchschüttelte. Ich weinte und weinte ohne Grund und ohne Trauer, als ich die Einsicht er-reichte, dass Gnade für jeden Menschen und damit auch für mich da ist. So etwas hatte ich zuvor noch nicht erlebt.
Die Frage nach Gott hat mich schon als Kind sehr be-schäftigt. Mal waren es die Wolken im Himmel, dann ein weiser Mann mit weißem Bart, dann das ganze Universum und dann war es die Natur und ich war ein Teil davon. Aber irgendwie hindert jede Festlegung in einem Bild, einer Metapher oder einem Gleichnis mich daran zu erfassen, worum es bei Gott und dem Vertrauen in Gott wirklich geht. Das zu erfassen ge-lingt uns Menschen in jedem Augenblick, wo wir tiefe
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Verbundenheit spüren und plötzlich begreifen, dass unsere Erfahrung der Trennung eine Illusion ist. Der Pilgerweg ist auch eine Einladung an all jene Men-schen, die diese Erfahrung machen wollen.
Warum pilgern wir…?
Diese Frage hat sich wohl jeder aus unserem Team immer wieder gestellt. Kati meinte, unser Beitrag kann sein, ohne Urteil auf die Dinge zu schauen, die im Leben von Menschen passiert sind. Ja, das ist ein wesentliches Ergebnis, wenn wir in der Haltung der Liebe pilgern. Denn wie alle anderen Tätigkeiten ver-binden wir mit dem Pilgern den tiefen Wunsch die Haltung der Liebe in die Welt zu tragen. Wir hören zu und schauen hin und können in dem Menschen vor uns und in seiner Geschichte gleichzeitig auch uns selbst und unsere eigenen Anteile erkennen. So wird jeder Schritt auf einen Menschen zu, zu einem Schritt zu mir selbst. Und so lernte ich das schlichte So-Sein, denn im Laufe der Jahre habe ich immer mehr erfahren, wie groß mein Dienst an den Men-schen in meiner Umgebung ist, wenn ich „einfach nur“ ganz da bin. Wir wollten den Pilgerweg von Beginn an als Gemein-schaft tragen und verantworten. Das gemeinsame Tun war somit von Anfang an ein großer Antrieb und gleichzeitig die Quelle zahlreicher wunderschöner Erfahrungen und Erlebnisse. Allerdings auch vieler
kleinerer und größerer Schmerzen und Verletzungen, die unsere Beziehungen immer wieder auf eine große Probe stellten. Das Wort Verantwortung spielte dabei eine große Rolle. Die Frage nach der eigenen Verant-wortung war auch bei uns lange verstrickt mit den ausgesprochenen und unausgesprochenen Erwar-tungen der anderen.
Ich bin auch heute noch sehr froh in dieser Gemein-schaft zu leben und zu arbeiten. So kann ich lernen, dass meine ganz persönliche Antwort aus meinem Herzen mich nicht trennt, sondern in die Verbunden-heit führt. Ich muss nicht länger das tun, was von mir erwartet wird, sondern darf meine ganz eigene Ant-wort geben und damit meine Verantwortung leben.
Vom Grenzweg zum Ge(h)DankenWeg
Ab 2011 verlegten wir den Weg nach Mecklenburg. Der Verein hatte sich gewandelt und die Menschen hatten einen festen gemeinsamen Lebensmittelpunkt in Leppin bei Neubrandenburg gefunden. Hier, am Rande der Feldberger Seenplatte fand die Verständi-gung zwischen Menschen, die von unterschiedlichen Systemen geprägt wurden ihre Fortsetzung. Nicht nur in den Seminaren und Begegnungen, sondern auch beim Essen und täglichen Austausch.
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Gesundheit und Heilung
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Unverträglichkeiten - Testen, was zu Ihnen passt...
Zahnärzte bringen auf Dauer besonders viele Fremdstoffe im Vergleich zu anderen medizinischen Berufsgruppen in den Körper ein.Oft musste ich feststellen, dass besonders teure, angepriesene Materialien zur Befestigung von Kro-nen, Brücken usw. lokale
Reaktionen an der Mundschleimhaut auslösten. Die Zahl der Patienten, die verschiedene Materialien nicht vertragen, steigt stetig.Es sind nicht nur die betroffenen Körperregionen (Mundschleimhaut), sondern es werden zunehmend Wechselwirkungen mit anderen Körperregionen dis-kutiert. Nahezu alle medizinischen Disziplinen haben zu einem beachtlichen Anteil mit Krankheitsbildern zu tun, die ursächlich oder indirekt eine Folge unver-träglicher Zahnwerkstoffe sein können.Wie oben schon erwähnt, beobachte ich seit Jah-ren eine zunehmende individuelle Unverträglichkeit bei im Allgemeinen grundsätzlich biokompatiblen (Zahn-)werkstoffen.
Es ist eine erhöhte Sensibilisierung durch die stei-gende Aufnahme von Umweltgiften, Schadstoffen auch in Nahrungsmitteln und anderen toxischen Be-lastungen zu verzeichnen.
In der zahnärztlichen Praxis lassen sich zunehmend folgende Beschwerdebilder beobachten:- starke bis chronische Schmerzzustände (nicht nur im Mund-Kopf-Bereich)- Allergien bzw. Unverträglichkeiten unterschiedlichs-ter Art (Lebensmittel, Zahnwerkstoffe, Metalle usw.) und damit verbundene Probleme- Migräne, Schlafstörungen, Hautprobleme- unterschiedliche psychische Beschwerdebilder- massive Probleme im Verdauungstrakt
Viele dieser Erkrankungen bzw. Beschwerdebilder lassen sich nach einer ausführlichen Anamnese und detaillierter Diagnose direkt oder indirekt mit bereits inkorporiertem, jedoch individuell unverträglichem Zahnwerkstoff in Verbindung bringen.Als ganzheitliche Zahnärztin bin ich natürlich bestrebt die Regulation und Selbststeuerung des Patienten nicht weiter zu belasten und bei lang andauernden, nicht heilbaren Krankheiten chronische Belastungs-faktoren zu entfernen und die Eigenregulation des Patienten wiederherzustellen.Wie kann ich Unverträglichkeiten feststellen?Mit Hilfe der Ohrakupunktur ist es mir möglich durch eine Störfelddiagnostik sowohl Störfelder wie Nar-ben, tote Zähne usw. und auch die Unverträglichkeit von Materialien festzustellen.Weiterhin kann ich mit Hilfe eines neuromuskulären Testverfahrens (Applied Kinesiology) eine weitere Differentialdiagnose vornehmen.Von zentraler Bedeutung im Hinblick auf eine nach-haltige Gesundheit der Patienten sind zwei Aspekte:- Neu einzubringende Materialien sollen erst dann getestet werden, wenn bestehende Belastungen beim Patienten soweit wie möglich eliminiert wurden. Dazu gehören oftmals Entsäuerung, Entschlackung und eine Darmsanierung.- Unterschiedliche Materialien sind bei verschiedenen Patienten in der Regel nicht gleich gut verträglich.Das Zauberwort heißt individuelle Verträglichkeit „testen“.
Ich wünsche Ihnen einen schönen SommerAngelika Wendt
17 Gesundheit und Heilung
Zuversicht als Treibstoff in Beratung und Therapievon Doreen Taube
Ich erinnere mich an einen Satz meiner Lehrthera-peutin in Magdeburg noch heute sehr gut: „Wenn wir als Profis unseren kleinen und großen Menschen-kindern keine Zuversicht schenken können, wer denn dann...?“
Menschen fühlen sich traurig, mutlos, erschöpft, wenn sie in einer Krise stecken.
Krisen sind Zeiten der Umorientierung und Suche nach neuen Wegen (ursprünglich: Entscheidung oder Wendung vom griechischen Krisis). Der Blick auf die eigenen Stärken ist verdeckt. Therapie (ursprünglich: Dienst, Heilung vom griechischen Therapeia) kann helfen, ungünstige Sichtweisen zu ändern.
So verstehe ich meinen Job meist als Gedankenmo-deratorin. Und ich bin dankbar, dass sich in allen Ge-schichten, die mir anvertraut werden, Entwicklung, Sinn und Freude finden lässt. Ich biete den soge-nannten Blick von außen, therapeutisches Hand-werkszeug und vor allem neugierige Wertschätzung. So richten wir in einer Beratung oder Therapie alle Energien auf ein wünschenswertes Ziel in der Zu-kunft aus und legen zuversichtlich los.
Wir wissen heute, dass es mehr auf das Denken über eine schwierige Situation ankommt als auf die Situ-ation an sich. Was man sich also von einer Thera-pie zu Recht erhoffen darf, ist jemand, der Hoffnung und Zuversicht fördert. Aber in was? Im Moment der ersten Kontaktaufnahme gibt es echte Sorgen, Zweifel und Ängste. Traditionell wünschen wir uns Erklärungen, wollen wissen, was denn nicht stimmt, woran es liegt oder auch wessen Schuld es ist. Aus systemischer Sicht ist das nicht falsch, womöglich sogar entlastend. Nur entscheidend für den guten Ausgang einer Krise sind gute Beziehungen und po-sitive Ideen von Zukunft – wir nennen das Lösungs-orientierung.
Darf ich Sie zu einem Gedankenexperiment einladen? Schreiben Sie drei Probleme, die Sie bewegen, unter-einander. Schreiben Sie daneben, welche Verbesse-rung fehlt oder was jemand lernen muss. Im Grunde ist dieser Vorschlag nur eine Erinnerung an das, was Sie schon lange wissen, positiv zu denken verändert die Wirklichkeit.
Ich arbeite mit Kindern und ihren Familien. Üblicher-weise kommen Eltern zu mir und beschreiben ein
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problematisches Verhalten und haben irgendeine Hoffnung, dass ich mehr wüsste als sie selbst. In einer Zeit, in der es mehr Ratgeber und Erziehungs-ideen gibt als jemals zuvor, ist es mein Anliegen, be-sorgte, verunsicherte Eltern in ihrer Erziehungskraft und Präsenz zu stärken. Meist haben sie schon ei-niges versucht und überlegt. Nur fehlt zeitweilig die Zuversicht in die eigene Wirksamkeit oder es gibt das Gefühl, ihr Kind nicht gut zu erreichen oder zu ver-stehen. Ich verstehe meine Aufgabe darin, die Eltern und ihre Kinder wieder in Beziehung zueinander zu bringen, auch wenn es manchmal so scheint, als wäre der Kontakt abgebrochen oder sich Probleme in Symp-tomen und problematischen Verhaltensweisen (aus wessen Sicht auch immer) zeigen. Eine wunderbare gemeinsame Spurensuche...
Mit den Stärken gehen…
Meine erste ganz unbedingte Frage im Beisein des Kindes ist ziemlich schnell: „Und was war ein schöner gemeinsamer Moment in der letzten Zeit?“, „Was kann Ihr Kind so richtig gut?“, „Welche Strategien haben Sie denn schon ausprobiert, um etwas zu ver-ändern?“ „Was davon hat funktioniert, was nicht so gut?“ Oft erstellen wir am Anfang gemeinsam einen Steckbrief, der zeigt, wie einzigartig das Kind trotz aller momentanen Sorgen ist.
Es wird schnell deutlich, dass sich keiner im Leben meiner Klienten besser auskennt, als sie selbst. Ihre Erfahrungen und Kenntnisse sind Goldstaub. Ich bin nicht klüger. Ich habe nur gelernt, methodisch Zu-versicht zu erzeugen, wenn der Blick durch zu viel Negatives verschwommen ist. Manchmal ist es auch hilfreich, einfach so wagemutig ein schönes Bild von der Zukunft zu erfinden, um dann daran zusammen zu arbeiten.
In der gemeinsamen Arbeit geht es also um neue Gedankenspiele in wertschätzender Arbeitsatmo-sphäre, neue Perspektiven und ermutigende „Aha!“-Erlebnisse auf allen Seiten, gleichermaßen bei den
Kindern wie bei den Eltern. Wir sprechen über Wün-sche und Ideen, was man probieren könnte. Wir entscheiden, lernen und verstehen die Dinge neu. Übrigens dürfen sich Kinder natürlich genauso viel von den Eltern wünschen, wie diese sich von den Kindern. Gleiches Recht für alle.
Von Kindern und ihren Eltern lernen...
Ich habe jahrelang mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, die nicht mehr zuhause, sondern in Wohngruppen leben. Von vielen Büchern, einem Stu-dium der Erziehungswissenschaften und zwei syste-mischen Zusatzausbildungen habe ich profitiert. Von den echten Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen und Denkweisen habe ich „live“ am meisten erfahren über Neugier, Respekt, Zuver-sicht in Entwicklung und in psychische Selbsthei-lungskräfte. In diesem Sinne ist die Zuversicht, die ich heute in Beratungen und Therapien hineingebe, nicht nur meine eigene Leistung, sondern den vielen vorherigen Entwicklungsgeschichten anderer Men-schen entlehnt. Dafür bin ich dankbar.
Eines Tages beispielsweise begegnete ich Vanessa, 12 Jahre (Name geändert). Sie stand an meiner Tür zum Gesprächsraum und wurde von den Erziehe-rinnen ihrer neuen Wohngruppe zu mir geschickt zu unserem ersten Termin.Wohlmeinende Erwachsene schicken Kinder gern in Therapie. Das bedeutet noch nicht, dass die Kinder gern da sind und wissen, was sie für sich lernen wol-len. Es ist meine Aufgabe, das zu fragen.Vanessa wohnte nicht mehr zuhause, weil sie sich auffällig aggressiv zeigte und die Annahme im Raum stand, dass sie in ihrer Familie Missbrauch erfahren hatte. Auf meine Frage, wieso sie denn bei mir sei, antwortete sie „weil sie immer so aggressiv wäre“. Das klang doch sehr nach der Sprache der Erwach-senen. „Glaub ich nicht.“ war meine Antwort und: „Jetzt gerade bist Du es jedenfalls nicht.“
Ich möchte an dieser Stelle systemisches Denken ein wenig beleuchten und damit meine Reaktion
Thema 18
unter die Lupe nehmen und transparent machen. Kein Mensch und auch kein Kind ist irgendwas im-mer so. Wir alle haben doch das Zeug, uns verrückt, depressiv, ängstlich oder eben aggressiv in bestimm-ten Situationen, Zeiten oder Beziehungen zu zeigen. Das ist allerdings keine Eigenschaft, die uns ständig anhaftet, sondern zuversichtlich betrachtet eine Re-aktion auf etwas und damit veränderbar. Genauer betrachtet machen alle Verhaltensweisen sogar Sinn, wenn man sie als Lösungsversuche sieht, wobei ei-nige allerdings ziemlich ungünstige Folgen für den Menschen, der sie zeigt, haben. Und jedes noch so auffällig diagnostizierte Kind ist auch mal ganz an-ders, zugänglich, fröhlich, neugierig... Im gemein-samen Gespräch richten wir die Aufmerksamkeit auf die Situationen, in denen sich ein Kind eben nicht schwierig zeigt und versuchen zu verstehen, was anders ist und wie man dafür sorgen kann, dass es mehr davon erlebt.
Am Beispiel von Vanessa möchte ich erzählen, wie sie es geschafft hat, ihr Ziel zu erreichen. Vanessa hatte einiges zu bewältigen, z.B. eine neue Umge-bung weit weg von zuhause, ein Leben mit anderen Kindern und Erwachsenen, ob man die nun mag oder nicht, eine ungewisse Zukunft, eine fremde Schule usw. Ich finde, da kann man schon mal wütend wer-den. Ich habe Vanessas Wunsch vertraut, die Wut steuern zu lernen. Als erstes mussten wir die Wut aus Vanessa „rausholen“ und verstehbar machen. Dazu haben wir sie als nützlichen Wachhund ge-zeichnet. Es ging nicht darum, sie einfach weg zu bekommen. Der „Wuthund“ bekam einen Namen, eine Hundehütte und wir haben überlegt, wie man einen Hund erziehen kann. Dadurch konnte Vanessa ihre Wut mit neuen verspielten Strategien innerlich bewusst steuern. Sie fand es hilfreich.
Ein paar Gedanken zum Thema Diagnosen...
Irgendwann hielten es die Menschen für nützlich, Störungen und Krankheiten der Psyche bei Erwach-senen und Kindern zu erfassen und mit Nummern zu versehen (ICD 10).
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Die Hoffnung war, dass man begründet auf fundierter Wissenschaft für die jeweilige Störung, die jeweilige Behandlung leichter finden und anwenden kann. Heute klagen Eltern, aber auch Pädagogen, über Di-agnosewellen zum Beispiel für AD(H)S und nehmen besonders medikamentöse Behandlungen kritisch in den Blick. Zum Glück!
Sie befürchten schädliche Langzeitwirkungen durch Medikamente wie Ritalin, sehen Verschreibungen als Mittel zum Zweck für ein überkommenes Schulsy-stem oder die Pharmaindustrie.
Ich war lange auch eine scharfe Kritikerin - vor allem, weil ich Kindern wünschen würde, dass sie selbst er-leben, dass sie Probleme mit guter Anregung selbst bewältigen können. Somit käme die Lösung nicht aus einer Tablettenpackung, sondern aus dem Kind selbst.Auch, wenn es Arbeit bedeutet und vielleicht einige Erwachsene mitlernen müssen.Im Märchen müssen die Helden einiges bewältigen, bis am Ende alles gut ist – Märchen sind übrigens ganz wunderbare Entwicklungsgeschichten.
In meiner systemischen Kinder- und Jugendtherapie verzichte ich vollkommen auf Störungsdiagnosen. Ich brauche keine zu stellen, da ich unabhängig von Krankenkassen arbeite. Zudem gehört die gemein-same Einschätzung, inwiefern unsere Zusammen-arbeit positiv wirksam ist, wesentlich zum Prozess. Damit bekomme ich direkte Rückmeldung und wer soll besser wissen, ob einen Beratung oder Therapie hilft als die Menschen, die sie nutzen?In meiner Arbeit habe ich zudem einige Kinder ken-nengelernt, die ihre Diagnose als selbsterfüllende Prophezeiung oder Befreiung von Eigenverantwor-tung verinnerlicht haben. Es ging ihnen selten bes-ser dadurch. Ich möchte nicht generell Diagnosen ablehnen. Sie können erleichtern, Behandlungen überhaupt ermöglichen und Bewusstsein wecken. Ich plädiere dafür, sie auf wirkliche Nützlichkeit zu überprüfen und mit Kindern darüber zu sprechen.
Was passiert in der Therapie...
Mal angenommen, Sie würden eine therapeutische Beratung zeitweise in Anspruch nehmen - wie sollte sich diese gestalten? Sie haben ganz sicher persön-liche kompetente Ideen dazu. Ich glaube zudem, dass Sie in ihrem Leben viele „therapeutische“ Mo-mente hatten.Für mich ist ein therapeutischer Erfolg wie ein deut-licher „Aha“-Effekt. Wir alle kennen das aus dem Leben... ein inspirierender Film, ein Buch oder eine Gute Meditation.So verstehe ich auch meine Arbeit. Ich biete meine Gedanken, mein Wissen als Anregung für lebenskun-dige Menschen an.
Ich erkundige mich ausführlich nach den Anliegen aller Beteiligten und spreche mit Kindern und Eltern auf Augenhöhe. Wenn ich genügend verstehe, schla-ge ich zum Beispiel vor, ein Muster zu beobachten oder damit zu spielen, ein Ritual einzuführen oder auch mal nichts zu verändern. Ich biete Geschichten, Spiele und kreative Übungen an, die eine passende Erkenntnis transportieren können.Alle Angebote werden jeweils erklärt, denn ich möch-te wegkommen von mythischen Befürchtungen über psychologischen Zauber. Meine Klienten sollen mei-ne Vorschläge verstehen, wie sonst sollen sie damit einverstanden sein können? Was in jedem Prozess hilft, ist: Zuversicht in eine positive Zukunft. Visionen müssen nicht realistisch sein, sie sollen uns Kraft ge-ben, etwas davon zu verwirklichen.
Kurse & Seminare 20
SYSTEMISCHE KINDER- &JUGENDTHERAPIE, BERATUNG FÜR ERWACHSENE,FAMILIEN UND TEAMS
Doreen TaubeFleischerstr. 5, 17489 GreifswaldTel: 03834-5266014Web: www.atelier-fuer-krisen-und-entfaltung.de
Seminar fürs Herzvon Claudia Frankl
Ich bin genervt. Niemand auf der ganzen Welt ist gerade so genervt wie ich. Meine Kollegen im Büro gehen mir alle auf die Nerven. „Nehmen die ei-gentlich auch mal Rücksicht auf mich?“ Sie laufen neben mir vorbei, unterhalten sich laut. Der Kollege im Nachbarszimmer telefoniert über Handy und hat auch noch den Lautsprecher an. Nebenbei checke ich für andere Termine und verstehe nicht, dass sie nicht selbst in ihrem Outlook nachsehen können. Was soll das? „Welche Druckerpatrone brauchen wir, ich ma-che gerade eine Bestellung fertig?“, kommt es aus einer anderen Richtung. Die Kiste mit den Patronen liegt von mir genauso weit weg, wie vom fragenden Kollegen. Oh Gott, bin ich genervt. Eigentlich will ich doch hier nur in Ruhe meinen Brief aufsetzen, der mir total wichtig ist. Mir ist darin jedes Wort wich-tig und ich muss mich dafür stark konzentrieren. Mit diesem Brief will ich Kunden akquirieren und mein Business aufbauen. Meine Genervtheit wandelt sich langsam in Wut. Ich könnte die Wände hochgehen und will einfach nur schreien. Der Brief ist endlich fertig und ich gebe ihn weiter zum Korrekturlesen. Ich bin schon gar nicht mehr empfänglich für die Än-derungsvorschläge und fange an, es persönlich zu nehmen. Es kostet mich weitere Energie die Korrek-turen einzuarbeiten und den Brief zu ändern. Es geht
nicht – ich bin zu blockiert und entscheide mich, die Datei zu schließen und warte erst mal, bis ich mich beruhigt habe.
Sieht mich mal jemand?Aber es kommt nicht soweit. Ich schreibe an meinem Artikel die Einleitung, als die nächste Kollegin vor mir steht und mich fragt, was sie für die anstehende Abend-Veranstaltung anziehen soll. Ich winke sie zu mir und deute am Rechner auf den ersten Absatz von genau diesem Artikel, den Sie gerade lesen. Wir beide müssen lachen! Und meine liebe Kollegin dreht sich wortlos um und lässt mich einfach weiterarbei-ten. Ich bin niemand, der auf den Mund gefallen ist und dennoch gibt es diese Tage, da ist einfach der Wurm drin und es fällt mir schwer, mein Umfeld auf mich und meine Bedürfnisse aufmerksam zu ma-chen und meine Wünsche zu äußern. Ich sehe das fröhliche und strebsame Treiben und will nicht den „Spielverderber“ mimen. Ich passe mich meinem Umfeld an und eigentlich erwarte ich, dass sie sich auch an mich anpassen – tue ich doch auch. Ich will weder die Fröhlichkeit bremsen, noch will ich die Zusammenarbeit verhindern. Klar, ich hätte meinen Rechner zusammen klappen und mir irgendwo ein ruhiges Plätzchen suchen können. Dieser Vorgang
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wäre jedoch durch meine unausgesprochene Wut zu einer pantomimischen Demonstration geworden und ich hätte weiterhin nicht geäußert, was ich gerade brauche. Irgendwie doof, oder?Was passiert jedoch, wenn ich so etwas jeden Tag erleben würde? Wenn ich tagtäglich nicht mehr sage, was ich für mich brauche, welche Erwartungen ich vielleicht sogar an andere habe und ich nicht aus-reichend für mich sorge, indem ich mich permanent meinem Umfeld anpasse? Antwort: Es wird schlicht-weg zu meiner Normalität. Ich verliere mich damit in einer äußeren Welt und habe keine Verbindung zu dem, was ich wirklich im Leben will und dadurch auch zu dem wer ich bin. Die Fragen „Was willst Du?“ und „Was brauchst Du?“ bezeichne ich als Herzens-fragen – sie stellen für viele von uns eine große He-rausforderung dar, sie zu beantworten.
Was will mein Herz?Für das Herz im übertragenen Sinn gibt es viele Be-schreibungen. Mir gefällt die daoistische Bezeichnung aus dem Qigong am besten, da hier das Herz als ‚Palast des Geistes‘ beschrieben wird. Dem Begriff ‚Geist‘ können unter anderem folgende Eigenschaf-ten zugewiesen werden: Bewusstheit, Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen. Wenn ich diese beiden Herzensfragen für mich und mein Leben ehrlich mir gegenüber beantworten will, brauche ich den Kontakt genau zu diesen Eigenschaften. Und wer kennt nicht das stundenlange Grübeln über den (eigenen) Sinn des Lebens, über Job, Partnerschaft, Freundschaft, über Kollegen, Familienmitglieder oder die Welt im Allgemeinen und Speziellen. Einige kennen sicherlich den Zustand, dass der Kopf in der Lage ist, einen selbst gedanklich mürbe und müde zu machen. Eine zufriedenstellende Lösung für Probleme ist oft auch nach stundenlangen Brüten schwierig. Was hilft, ist diesem Gedanken-Wirrwarr eine Struktur zu geben: - Was brauche ich jetzt wirklich? - Was kann mir jetzt am meisten helfen? - Aus welcher Situation kenne ich das und wo ist die Parallele? - Welches dahinterliegende Gefühl/Bedürfnis/ Wunsch habe ich?
Mein Tipp: Schreiben Sie diese Gedanken auf, dann hat der Kopf Platz weiterzudenken!
Bewusstheit schafft Erleichterung im Alltag
Wenn ich mir meine Gedanken und dahinterliegende Gefühle bewusst mache und sie benenne, dann wer-den sie zwangsläufig klarer und ich komme wieder in Kontakt bzw. in Verbindung mit mir, was ich will und somit auch ein Stückchen mehr zur Ruhe. An-sonsten verstopft diese unkontrollierte Gehirnaktivi-tät den Zugang zu meinem ICH und fesselt ebenso mein Herz. Das reine Gefühl findet darüber keinen Ausdruck mehr, sondern es bilden sich Emotionen, die dann oft nur Ausdruck der gedanklichen Über-forderung sind.
Der Job-Alltag stellt für viele sicherlich eine große Herausforderung dar, sich darin zu behaupten, zu positionieren und für sich einzustehen. Der steigende Leistungsdruck und auftretende Ängste (Jobverlust, Kollegen etc.) oder wie zu Beginn beschrieben auf-kommende Wut können die Haltung zu sich blockie-ren und dadurch auch Situationsklärung mit Kollegen und Vorgesetzten verhindern. Das muss jedoch nicht so bleiben!
Herzenszeit – ein SeminarangebotMit meinem Kollegen Thomas Schaer (Dipl. Psycho-loge) habe ich das Seminar „Herzenszeit“ entwickelt, das genau hier ansetzt, den Zugang zu seinen wah-ren Wünschen, Bedürfnissen und Sehnsüchten wie-der zu bekommen.Herzenszeit ist lebenspraktisch und umsetzungsori-entiert – mit einem liebevollen Blick auf sich und an-dere, entdecken die Teilnehmer ihre eigenen Werte und (Selbst-)Bewusstsein. Dieses Seminar richtet sich an alle, die den Stress in ihrem Leben nicht nur bewältigen, sondern gleichzeitig den verborgenen Herzensanteilen wieder einen Raum für mehr Le-bensqualität und -freude geben möchten.Nächster Termin: 05. – 09.10.2015, Heilzentrum LeppinWeitere Informationen erhalten Sie telefonisch von Claudia Frankl unter 03966 - 24 999 44
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Thomas Schaer, Diplompsychologe: unsere Gefühle sind ein Schlüssel, wie wir die Welt wahrnehmen und helfen uns zu verstehen, was uns von einem glücklichen Leben abhält. Ich bringe Menschen in Kontakt mit ihren Gefühlen und zeige Wege, neue Schritte zu wagen.
Heiko Kroy, Diplompsychologe: mit meiner Arbeit gebe ich Menschen den Mut, das Vertrauen und die Freude ihr eigenes Leben in die Hand zu neh-men und bewusste Schritte der persönlichen Ent-wicklung zu gehen, damit sie ihr Potenzial entfalten können.
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A N K Ü N D I G U N GIn unserer nächsten Ausgabe geht es um das Thema „Paarbeziehung“.
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Redaktion: Judith KroyTelelefon 0 39 66 - 24 999 44Email: [email protected]
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