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Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

Date post: 24-Mar-2016
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Ausgabe 59, April 2014, der Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige
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www.lebenswege-forum.de Inhalt Seite Brustkrebs – es gibt Fortschritte auf vielen Ebenen 2 Droht nach dem Krebs die Armut? 3 Hirntumore: Wissen schafft Zukunft 4 Brustkrebs – auch Männer sind betroffen 5 Bauchspeck fördert Krebs 6 Zurück an den Arbeitsplatz – bei Krebs oft ein Problem 6 Trotz Krebs in die Sauna? 7 „Am besten naturbelassene frische Produkte aus der Region“ 8 10. Jahrgang · Nr. 59 · April 2014 Fortschritte beim Brustkrebs Beim Brustkrebs gab es laut Professor Dr. Nadia Harbeck, München, in jüngster Zeit in mehrfa- cher Hinsicht Fortschrit- te. Als Beispiel nennt die Expertin den Einsatz von Gentests, durch die so mancher Frau mit frühem Brustkrebs die Chemotherapie erspart werden kann. Auch beim fortgeschrittenen Brust- krebs gibt es wichtige Neuerungen: So haben sich beim sogenannten HER2- positiven Brustkrebs, einer Erkran- kung, bei der die Tumore besondere Merkmale auf ihrer Oberfläche tragen, gleich mehrere neue Therapieansätze etabliert. Es handelt sich um Weiter- entwicklungen der Antikörperthera- pie, unter anderem um ein neuartiges Konjugat aus einem HER2-Antikörper mit einem hochwirksamen Zytostati- kum, das die Behandlung deutlich ef- fektiver werden lässt. Andere Neuent- wicklungen mindern auch beim fort- geschrittenen Brustkrebs die Belas- tungen der Behandlung, da nun die Möglichkeit besteht, Wirkstoffe, die früher als Infusion gegeben werden mussten, einfacher und zeitsparend als Injektion unter die Haut verabrei- chen zu können. Siehe auch Interview Seite 2 Zeitung für Krebspatienten und Angehörige Krebsüberleben hängt vom Wohnort ab Die Überlebenschancen von Krebspa- tienten hängen unter anderem von den sozioökonomischen Bedingungen des Wohnorts ab. Patienten aus wirtschaftlich schwachen Landkreisen haben vor allem in den ersten drei Monaten nach der Dia- gnose eine schlechtere Prognose. Das hat eine Erhebung des Deutschen Krebsfor- schungszentrums (DKFZ) in Heidelberg ergeben. Die Forscher werteten die Daten von zehn deutschen Landeskrebsregistern aus, die aktuelle Analyse umfasst eine Mil- lion Krebspatienten. Siehe Seite 3 Krebs – auch die Seele leidet mit Psychoonkologie als Regelversorgung gefordert Durch Fortschritte bei der Krebsbehand- lung nimmt die Zahl der Menschen, die definitiv geheilt werden und auch die Zahl der Krebspatienten, die viele Jahre lang mit der Diagnose „Krebs“ leben können, ste- tig zu. Viele Betroffene aber stehen un- ter einer enormen psychischen Belastung, denn bei Krebs ist nicht nur der Körper betroffen: „Auch die Seele leidet mit“, hieß es beim 31. Deutschen Krebskongress in Berlin. Wie bundesweit eine gute psychoon- kologische Betreuung von Krebspatienten und auch ihren Angehörigen zu gewähr- leisten ist, war deshalb ein zentrales The- ma beim Berliner Kongress. „Es gibt in die- ser Hinsicht noch erheblichen Handlungs- bedarf“, erklärte Kongresspräsident Pro- fessor Dr. Michael Hallek, Köln. „Unser Ziel muss es sein, die psychoonkologische Be- treuung von Krebspatienten in die Regel- versorgung mit aufzunehmen.“ Denn eine adäquate Betreuung bei seelischen Pro- blemen bessert nachhaltig die Lebens- qualität, und es gibt aus Studien auch gute Hinweise darauf, dass sie das langfristige Überleben der Krebspatienten positiv be- einflusst. Rund jeder dritte Krebspatient leidet so stark unter der Erkrankung, dass er der Psychoonkologie zur besseren Krank- heitsbewältigung bedarf. Anzeichen hier- für können starke Ängste sein, depressive Stimmungen, sozialer Rückzug oder zum Beispiel anhaltende Schlafstörungen. Professor Dr. Michael Hallek, Präsident des 31. Deutschen Krebskongresses in Berlin 1 Innovative Medikamente – neue Chancen gegen Krebs Forschung treibt den Fortschritt Dank neuer Forschungsergebnisse wer- den die Behandlungschancen bei Krebser- krankungen stetig besser. Fortschritte gibt es vor allem durch neue Medikamente, die Forschungsintensität in diesem Bereich ist hoch. „Doch wir brauchen dringend wei- tere innovative Medikamente, um die Hei- lungschancen der Patienten weiterhin ver- Fortschritte in der Entwicklung neuer Medikamente verbessern die Behand- lungschancen. 2 bessern zu können“, betonte Professor Dr. Wolff Schmiegel aus Bochum, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, beim 31. Deutschen Krebskongress in Berlin. Neue Medikamente müssen nach seinen Worten immer rascher entwickelt werden und sie müssen immer rascher in die Klinik und in die Praxis kommen, so dass die Patienten schnell von den Fortschritten profitieren. Die Suche nach neuen Wirkstoffen ge- gen Krebs steht dabei ganz im Fokus der forschenden pharmazeutischen Industrie, berichtete in Berlin Dr. Hagen Pfundner, Vorsitzender des Verbandes der forschen- den Arzneimittelhersteller (vfa). Bei rund einem Drittel der neuen Wirkstoffe, an de- nen die pharmazeutischen Unternehmen forschen, handelt es sich nach seinen An- gaben um Medikamente zur Behandlung von Krebserkrankungen. Die neuen Wirkstoffe werden vor allem daran gemessen, ob sie lebensverlängernd wirken. Für die Patienten kann es aber ebenso wichtig sein, dass das Fortschrei- ten ihrer Erkrankung hinausgezögert und Begleitsymptome wie zum Beispiel Kno- chenschmerzen vermindert werden. Hautkrebsmonat Mai Die Zahl der Menschen, bei denen ein schwarzer Hautkrebs festgestellt wird, verdoppelt sich derzeit etwa alle zehn Jahre und auch beim hellen Hautkrebs steigt die Rate der Erkrankungen ste- tig an. Darauf sollen Veranstaltungen im „Hautkrebsmonat Mai“ aufmerk- sam machen. Der Aktionsmonat wur- de 2009 etabliert, um in der Bevöl- kerung die Sensibilität für das Thema Hautkrebs zu erhöhen und unter an- derem auch um zur besseren Wahr- nehmung der Früherkennungsunter- suchungen zu motivieren. Siehe auch Seite 5
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Page 1: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

www.lebenswege-forum.de

Inhalt SeiteBrustkrebs – es gibt Fortschritte auf vielen Ebenen 2

Droht nach dem Krebs die Armut? 3

Hirntumore: Wissen schafft Zukunft 4

Brustkrebs – auch Männer sind betroffen 5

Bauchspeck fördert Krebs 6

Zurück an den Arbeitsplatz – bei Krebs oft ein Problem 6

Trotz Krebs in die Sauna? 7

„Am besten naturbelassene frische Produkte aus der Region“ 8

10. Jahrgang · Nr. 59 · April 2014

Fortschritte beim Brustkrebs

Beim Brustkrebs gab es laut Professor Dr. Nadia Harbeck, München, in jüngster Zeit in mehrfa-cher Hinsicht Fortschrit-te. Als Beispiel nennt die Expertin den Einsatz von Gentests, durch die so mancher Frau mit frühem Brustkrebs die

Chemotherapie erspart werden kann.Auch beim fortgeschrittenen Brust-

krebs gibt es wichtige Neuerungen: So haben sich beim sogenannten HER2-positiven Brustkrebs, einer Erkran-kung, bei der die Tumore besondere Merkmale auf ihrer Oberfläche tragen, gleich mehrere neue Therapieansätze etabliert. Es handelt sich um Weiter-entwicklungen der Antikörperthera-pie, unter anderem um ein neuartiges Konjugat aus einem HER2-Antikörper mit einem hochwirksamen Zytostati-kum, das die Behandlung deutlich ef-fektiver werden lässt. Andere Neuent-wicklungen mindern auch beim fort-geschrittenen Brustkrebs die Belas-tungen der Behandlung, da nun die Möglichkeit besteht, Wirkstoffe, die früher als Infusion gegeben werden mussten, einfacher und zeitsparend als Injektion unter die Haut verabrei-chen zu können.

Siehe auch Interview Seite 2

Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Krebsüberleben hängt vom Wohnort ab

Die Überlebenschancen von Krebspa-tienten hängen unter anderem von den sozioökonomischen Bedingungen des Wohnorts ab. Patienten aus wirtschaftlich schwachen Landkreisen haben vor allem in den ersten drei Monaten nach der Dia-gnose eine schlechtere Prognose. Das hat eine Erhebung des Deutschen Krebsfor-schungszentrums (DKFZ) in Heidelberg ergeben. Die Forscher werteten die Daten von zehn deutschen Landeskrebsregistern aus, die aktuelle Analyse umfasst eine Mil-lion Krebspatienten.

Siehe Seite 3

Krebs – auch die Seele leidet mit

Psychoonkologie als Regelversorgung gefordert

Durch Fortschritte bei der Krebsbehand-lung nimmt die Zahl der Menschen, die definitiv geheilt werden und auch die Zahl der Krebspatienten, die viele Jahre lang mit der Diagnose „Krebs“ leben können, ste-tig zu. Viele Betroffene aber stehen un-ter einer enormen psychischen Belastung, denn bei Krebs ist nicht nur der Körper betroffen: „Auch die Seele leidet mit“, hieß es beim 31. Deutschen Krebskongress in Berlin.

Wie bundesweit eine gute psychoon-kologische Betreuung von Krebspatienten und auch ihren Angehörigen zu gewähr-leisten ist, war deshalb ein zentrales The-ma beim Berliner Kongress. „Es gibt in die-

ser Hinsicht noch erheblichen Handlungs-bedarf“, erklärte Kongresspräsident Pro-fessor Dr. Michael Hallek, Köln. „Unser Ziel muss es sein, die psychoonkologische Be-treuung von Krebspatienten in die Regel-versorgung mit aufzunehmen.“ Denn eine adäquate Betreuung bei seelischen Pro- blemen bessert nachhaltig die Lebens-qualität, und es gibt aus Studien auch gute Hinweise darauf, dass sie das langfristige Überleben der Krebspatienten positiv be-einflusst.

Rund jeder dritte Krebspatient leidet so stark unter der Erkrankung, dass er der Psychoonkologie zur besseren Krank-heitsbewältigung bedarf. Anzeichen hier-für können starke Ängste sein, depressive Stimmungen, sozialer Rückzug oder zum Beispiel anhaltende Schlafstörungen.

Professor Dr. Michael Hallek, Präsident des 31. Deutschen Krebskongresses in Berlin

1

Innovative Medikamente – neue Chancen gegen Krebs Forschung treibt den Fortschritt

Dank neuer Forschungsergebnisse wer-den die Behandlungschancen bei Krebser-krankungen stetig besser. Fortschritte gibt es vor allem durch neue Medikamente, die Forschungsintensität in diesem Bereich ist hoch. „Doch wir brauchen dringend wei-tere innovative Medikamente, um die Hei-lungschancen der Patienten weiterhin ver-

Fortschritte in der Entwicklung neuer Medikamente verbessern die Behand-lungschancen.

2

bessern zu können“, betonte Professor Dr. Wolff Schmiegel aus Bochum, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, beim 31. Deutschen Krebskongress in Berlin. Neue Medikamente müssen nach seinen Worten immer rascher entwickelt werden und sie müssen immer rascher in die Klinik und in die Praxis kommen, so dass die Patienten schnell von den Fortschritten profitieren.

Die Suche nach neuen Wirkstoffen ge-gen Krebs steht dabei ganz im Fokus der forschenden pharmazeutischen Industrie, berichtete in Berlin Dr. Hagen Pfundner, Vorsitzender des Verbandes der forschen-den Arzneimittelhersteller (vfa). Bei rund einem Drittel der neuen Wirkstoffe, an de-nen die pharmazeutischen Unternehmen forschen, handelt es sich nach seinen An-gaben um Medikamente zur Behandlung von Krebserkrankungen.

Die neuen Wirkstoffe werden vor allem daran gemessen, ob sie lebensverlängernd wirken. Für die Patienten kann es aber ebenso wichtig sein, dass das Fortschrei-ten ihrer Erkrankung hinausgezögert und Begleitsymptome wie zum Beispiel Kno-chenschmerzen vermindert werden.

Hautkrebsmonat MaiDie Zahl der Menschen, bei denen ein schwarzer Hautkrebs festgestellt wird, verdoppelt sich derzeit etwa alle zehn Jahre und auch beim hellen Hautkrebs steigt die Rate der Erkrankungen ste-tig an. Darauf sollen Veranstaltungen im „Hautkrebsmonat Mai“ aufmerk-sam machen. Der Aktionsmonat wur-de 2009 etabliert, um in der Bevöl-kerung die Sensibilität für das Thema Hautkrebs zu erhöhen und unter an-derem auch um zur besseren Wahr-nehmung der Früherkennungsunter-suchungen zu motivieren.

Siehe auch Seite 5

Page 2: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

Lebenswege2

Brustkrebs – es gibt Fortschritte auf vielen Ebenen

Interview mit Professor Dr. Nadia Harbeck, München

Es gibt für Frauen mit Brustkrebs neue Therapieoptionen. Worin der Fortschritt liegt und was die neuen Optionen allgemein für Krebspati-entinnen bedeuten können, erläu-tert Professor Dr. Nadia Harbeck in einem Interview. Frau Professor Harbeck ist Leiterin des Brustzent-rums, der Onkologischen Tageskli-nik und der Studienzentrale Mam-makarzinom der Frauenklinik am Universitätsklinikum München.

Frau Prof. Harbeck, es ist im-mer wieder zu lesen, dass es Behandlungsfortschritte beim Brustkrebs gibt. Worin bestehen diese?Wir haben beim Brustkrebs in den vergangenen Jahren in verschie-dener Hinsicht Fortschritte ge-macht und das betrifft sowohl den frühen Brustkrebs wie auch die fortgeschrittene Erkrankung, bei der sich schon Metastasen gebil-det haben. Wir können die Tumo-re besser klassifizieren und ha-ben dadurch die Möglichkeit, die Behandlung schonender zu ge-stalten. Das betrifft die Operation ebenso wie die Strahlentherapie, die zum Teil schon während der OP erfolgt, und auch die vorbeu-gende Chemotherapie. Außerdem sind beim fortgeschrittenen Brust-krebs mehrere neue Medikamen-te verfügbar geworden, die die Be-

handlung effektiver machen. Das gilt vor allem für besondere For-men von Brustkrebs.

Welche Brustkrebsformen sind das und inwiefern profi-tieren die Frauen?Es handelt sich um den HER2-po-sitiven Brustkrebs, eine Erkran-kung, bei der die Tumorzellen be-stimmte Merkmale auf ihrer Ober-fläche tragen, die das Krebs-wachstum vorantreiben. Diese Tumore wachsen sehr aggressiv und die Prognose der Patientinnen war früher schlecht. Das hat sich durch die Behandlung mit Antikör-pern und kleinen Molekülen, die sich gezielt gegen dieses Ober-flächenmerkmal richten, grund-legend geändert. Wir können

den HER2-positiven Brustkrebs nun zielgerichtet behandeln, wo-durch die Frauen länger tumorfrei und auch insgesamt länger leben können.

Welche Neuerungen gibt es aktuell?Es gibt verschiedene Weiterent-wicklungen der Antikörperthera-pie, wodurch sich wiederum Fort-schritte auf mehreren Ebenen er-geben. So ist es gelungen, den Antikörper Trastuzumab so zu mo-difizieren, dass er nicht mehr als Infusion gegeben werden muss, sondern als Injektion unter die Haut verabreicht werden kann. Die Behandlung ist für die Frauen da-durch einfacher und zeitsparen-der geworden. Durch die Hinzu-gabe eines weiteren Antikörpers konnte außerdem die Wirksam-keit von Trastuzumab in bestimm-ten Krankheitssituationen deut-lich verbessert werden. Es gibt zu-dem einen ganz neuen Ansatz, bei dem der Antikörper Trastuzumab mit einer Chemotherapie, also ei-nem Zellgift gekoppelt wird. Das

Zellgift ist deutlich stärker wirk-sam als die übliche direkt in die Vene gegebene Chemotherapie. Es wird über den HER2-Antikör-

per, der sich ja gezielt an die Ober-fläche der Tumorzelle heftet, in die Tumorzelle eingeschleust und zer-stört die Zellen von innen. Studien belegen, dass dies die Wirksam-keit der Behandlung erheblich ge-steigert hat und die Lebenserwar-tung der Frauen deutlich länger ist. Diese Beispiele zeigen, dass in puncto Brustkrebs sehr intensiv geforscht wird und dass diese For- schungsbemühungen durchaus be- reits Früchte tragen.

Wie kann das in Zukunft wei-tergehen und werden auch Patienten mit anderen Tumo-ren profitieren?Ich bin davon überzeugt, dass sich das Prinzip der Behandlung mit ei-nem Antikörper-Konjugat, mit dem hochwirksame Chemotherapien in Tumorzellen eingeschleust wer-den, auch bei anderen Krebsarten realisieren lässt und für Fortschritte sorgen wird. Wir prüfen in Studien zudem, ob sich nicht noch bessere Ergebnisse erzielen lassen, wenn diese neuen Therapieformen nicht erst beim fortgeschrittenen Brust-

Sowohl Frauen mit frühem als auch fortgeschrittenem Brustkrebs kön-nen von aktuellen Therapiefortschritten profitieren.

Professor Dr. Nadia Harbeck

„Es gibt Neuerungen bei der Antikörper-Therapie“

Bei verschiedenen Tumorarten hat es in den vergangenen Jahren peu á peu Behandlungsfortschritte gegeben. Viele Tumorpatienten profitie-ren mit besseren Heilungschancen, andere können heutzutage erheb-lich länger mit der Erkrankung leben als früher.

Allianz gegen Brustkrebs„Informieren – wissen – verstehen – handeln … damit Sie Ihren eigenen Weg fin-den“. So lautet das Motto der Patientenorganisation „Allianz gegen Brustkrebs“, in der sich Brustkrebspa-tientinnen, gesunde Frauen, Ärztinnen und Ärzte aus Klinik und Praxis, Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler sowie Experten aus Pharmazie, Pflege und auch Medizinrechtler für Frauen mit Brustkrebs enga-gieren. Die Organisation setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, dass Brustkrebspatientinnen überall in Deutschland nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien behandelt werden, ihnen für die Behandlung gut erprobte Medikamente zur Verfügung stehen, sie Zugang zu aktuellen Forschungs-ergebnissen haben und dass sie umfassend über die Chancen und Risiken einzelner Diagnostik- und The-rapieverfahren aufgeklärt werden. Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter www.allianz- gegen-brustkrebs.de.

krebs eingesetzt werden, sondern schon in früheren Krankheitsstadi-en. Wir raten deshalb Frauen mit Brustkrebs, sich am besten in Zen-tren behandeln zu lassen, die Stu-dien durchführen und die Chance zu nutzen, wenn ihnen die Teilnah-me an einer Therapiestudie ange-boten wird.

Frau Professor Harbeck, ha-ben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Seit mehr als zehn Jahren steht die Kampagne „Durch die Brust ins Herz“ Patientinnen mit Brustkrebs zur Seite. Auf ihrer Internetseite informiert die Initiative unter www.brustkrebszentrale.de umfassend über die Erkrankung und bietet kostenfrei zu bestellendes Informationsmaterial an.

Auf der Webseite gibt es ferner Hinweise zu den regelmäßigen Informationstagen der Initiative. In diesem Jahr finden folgende Veranstaltungen statt: 04. Mai in Wuppertal, 13. Juli in Dresden und 20. September in Bremen

Neue Daten zum Mammografie-Screening

Immer wieder werden kritische Stimmen zum Nutzen der routinemäßi-gen Mammografie zur Brustkrebs-Früherkennung laut. Dass sich die-ses Screening auszahlt, zeigt nun eine Studie aus den Niederlanden, wo den Frauen bereits seit 25 Jahren regelmäßige Früherkennungsun-tersuchungen angeboten werden. Laut einem Bericht des unabhängi-gen „Dutch Health Council“ kann durch die routinemäßige Röntgenun-tersuchung der Brust statistisch jährlich 775 Frauen in den Niederlan-den das Leben gerettet werden.

3 AllianzBrustkrebs

gegen

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3Lebenswege

Welt-EierstockkrebstagDer 8. Mai wurde im vergangenen Jahr erstmals als Welt-Eierstockkrebstag ausgerufen. Jährlich soll nun mit dem Aktionstag auf die Bedeutung der Erkrankung hingewiesen und das Bewusstsein der Frauen für diese Krebsart geschärft werden. Dazu haben sich 26 Eierstockkrebs-Organisationen aus 17 verschiedenen Ländern zusammengetan mit dem Ziel, über die Erkrankung aufzuklären und sie stärker in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern.

Lebenssprung – Diagnose EierstockkrebsInformationen rund um das Thema Eierstockkrebs finden betroffene Frauen und ihre Angehörigen auf der Internetseite der Initiative „Lebenssprung – Diagnose Eierstockkrebs“ unter www.eierstockkrebszentrale.de. Die Initiative bietet Interessierten außerdem spezielle Informationsabende in verschiedenen deutschen Städten. Geplant sind folgende Veranstaltungen:02. April 2014 in Münster und11. Mai 2014 in Berlin.

Weitere Infos: www.eierstockkrebszentrale.de, Rubrik Veranstaltungen.

Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstock-krebs

Einen besonders großen Informationsbedarf zum Thema Brust- und Eierstockkrebs haben Frauen, bei denen beide Tumorarten „in der Familie liegen“. Vor allem wenn Angehörige bereits ungewöhnlich früh an Brust- und/oder Eierstockkrebs erkrankt sind, besteht der Verdacht, dass es sich um eine erblich bedingte Erkrankung handelt. Beratung finden betroffene Frauen beim „BRCA-Netzwerk – Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs“ e.V.

Die Patientenorganisation ist zu erreichen:E-Mail: [email protected] oderTel: 0151-20119651. Weitere Informationen: www.brca-netzwerk.de.

„Am Anfang haben wir beide

geweint“Die Diagnose „Eierstockkrebs“ ist ein Schock

Welche Perspektive habe ich? Was kommt nun auf mich zu? Wie lan-ge werde ich noch leben? Gedan-ken und Sorgen, die praktisch jede Frau bewegen und mit ihr die An-gehörigen, wenn die Diagnose „Ei-erstockkrebs“ gestellt wird. Denn beim Eierstockkrebs, medizinisch Ovarialkarzinom genannt, gibt es kaum eine Möglichkeit der Früher-kennung. Daher werden viele Tumo-re erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn kaum mehr eine definitive Heilungsmöglichkeit

besteht. Andererseits aber kommen rund 20 Prozent der Tumore noch im Stadium I zur Diagnose. Dann be-stehen gute Heilungschancen, hieß es bei einer Informationsveranstal-tung der Initiative „Lebenssprung – Diagnose Eierstockkrebs“ in Köln.

Ist der Tumor aber schon fortge-schritten, sollten alle Chancen ge-nutzt werden, durch die Behand-lung die Weiterentwicklung der Er-krankung aufzuhalten. Wichtig ist eine möglichst vollständige Entfer-nung des Tumors durch eine Opera-tion. „Der Eingriff sollte zwar rasch erfolgen, doch es bleibt durchaus die Zeit, eine Zweitmeinung in ei-

nem Zentrum einzuholen. Denn der Eierstockkrebs ist kein Notfall“, be-tonte Professor Dr. Daniel Rein vom St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Ho-henlind.

Nach der Operation ist üblicher-weise eine Chemotherapie erfor-derlich. Ergänzend gibt es moderne Medikamente, die die Bildung von Blutgefäßen im Tumor (Angioge-nese) und damit das Krebswachs-tum hemmen, berichtete Professor

Dr. Peter Mallmann, Leiter der Köl-ner Universitäts-Frauenklinik. „Der Wirkstoff zerstört nicht die Krebs-zellen, verändert deren Umfeld aber so, dass das Tumorwachstum ver-hindert wird“, erläuterte der Gynä-kologe. Solche Medikamente müs-sen nach seiner Darstellung auf lan-

ge Sicht eingenommen werden, sind aber gut verträglich.

Wichtig ist neben der medizini-schen Behandlung auch eine gute psychologische Betreuung der Pa-tienten und ihrer Angehörigen. Sie sollten unbedingt die Angebote ei-ner umfassenden psychoonkologi-schen Beratung nutzen, hieß es in Köln. Das ist zur Krankheitsbewäl-tigung wichtig und erlaubt es vie-len Betroffenen, nach Abschluss der

Therapie wieder ein ganz normales Leben zu führen. Sollte es dennoch zu einem Krankheitsrückfall (Rezi-div) kommen, so gibt es laut Profes-sor Rein „weiter gute Behandlungs-möglichkeiten, die es uns erlauben, die Tumorerkrankung über lange Zeit in Schach zu halten.“

„Mit modernen Medikamenten die Erkrankung lange Zeit in

Schach halten“

Bei der Veranstaltung der Initiative „Lebenssprung – Diagnose Eierstock-krebs“ gab es umfassendes Informationsmaterial zur Erkrankung zum Mit-nehmen.

Droht nach dem Krebs die Armut?Eine sozial ungerechte Erkrankung

Die Krankheit Krebs kennt offenbar keine soziale Gerechtigkeit. So gibt es einige Krebsarten, die besonders häufig bei Menschen auftreten, die finanziell nicht gut gestellt sind. Bei-spiele sind Tumore im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und auch der Lun-genkrebs.

Doch nicht nur bei der Krank-heitshäufigkeit, sondern auch bei der Behandlung von Krebserkran-kungen gibt es laut Professor Dr. Mathias Freund, Rostock, soziale Unterschiede. „Menschen aus hö-heren sozialen Schichten erhalten eher als andere neue fortschrittli-che Medikamente”, erklärt der On-kologe. Der Grund hierfür dürfte der bessere Informationsstand die-ser Patienten sein: „Wer gut über die Erkrankung und die modernen Be-handlungsmöglichkeiten Bescheid weiß, wird rascher den richtigen Spezialisten für seine Krankheit fin-den und oft damit auch eher eine moderne Therapie erhalten und die Chance bekommen, an klinischen

Studien teilzunehmen”, erklärt der geschäftsführende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Häma-tologie und Medizinische Onkologie. Es ist nach seinen Worten deshalb wichtig, dass sich jeder Krebspati-ent nach besten Möglichkeiten über seine Erkrankung informiert.

Das soziale Umfeld ist nach Prof. Freund ebenso für die Überlebens-chancen nach der Krebstherapie bedeutsam. Wer ohne Familie ist,

wenig Freunde und Bekannte hat, seinen Job verliert und an der Ar-mutsgrenze lebt, hat statistisch be-trachtet langfristig schlechtere

Überlebenschancen. „Nach unse-ren Erfahrungen schaffen es Men-schen, die sozial gut eingebettet

sind, eher den Krebs zu bewältigen und haben damit bessere Chancen, länger mit der Erkrankung zu leben”, so die Erfahrungen des Mediziners.

Doch rund 40 Prozent der Krebspa-tienten müssen soziale Einbußen durch ihre Krankheit hinnehmen, sagt Prof. Freund. Die Ursache liegt oft in Einschränkungen der körper-lichen Leistungsfähigkeit und da-mit verbunden dem Verlust des Ar-beitsplatzes oder einer Umstellung auf eine Teilzeitbeschäftigung. Auch psychosoziale Belastungen sowie familiäre Spannungen und Verän-derungen, die sich aus der Krank-heit ergeben, kommen zum Tragen. Prof. Freund: „Wir raten deshalb Krebspatienten generell, sich früh-zeitig um Unterstützungsangebote zu bemühen, die psychosozialen Be-ratungsangebote konsequent und ebenso die Möglichkeiten der Re-habilitationsmaßnahmen nach der Therapie zu nutzen.“

„Wer gut informiert ist, findet eher zum Spezialisten“

Menschen mit einer Krebserkrankung sollten sich frühzeitig über Unter-stützungsangebote informieren, um finanzielle Nachteile durch die Erkran-kung abzuwenden.

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Page 4: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

Lebenswege4

HirntumoreHirntumore sind seltene

Tumore. Es gibt rund 130 verschiedene Hirntumorarten,

wobei die einzelnen Tumorformen sich in ihrer

Wachstumsgeschwindigkeit und der zu erwartenden

Prognose, aber auch hinsichtlich ihres Ansprechens auf die

Behandlung zum Teil erheblich unterscheiden. Daher ist die

exakte Diagnose und Einstufung der jeweiligen Hirntumorart von

grundlegender Bedeutung.

„Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“Umfassende Informationen zum

Thema Lungenkrebs bietet die Initiative „Der zweite Atem –

Leben mit Lungenkrebs“ auf der Internetseite

www.der-zweite-atem.de. Dort kann zudem abgestimmt werden, über welche Themen

in der Folge eingehender informiert werden sollte. Unter

der Rubrik Veranstaltungen wird außerdem angegeben,

wann und wo spezielle Informationsveranstaltungen

der Initiative stattfinden.

Die nächsten Termine:5. April 2014 in Gera, weitere in

Essen, Kiel und Deggendorf

Unnötige Lungenkrebs-OPs vermeiden

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), ein

modernes nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren,

erleichtert bei Krebspatienten die Suche nach Metastasen.

Die PET hat sich vor allem bei Lungenkrebs bewährt, wie

eine Studie aus den USA belegt. Sie kann etwa ein Drittel der

Lungenkrebs-Patienten vor einer unnötigen Operation

bewahren. Das Verfahren auch in Deutschland routinemäßig

vor einem solchen Eingriff einzusetzen, empfiehlt der Berufsverband Deutscher

Nuklearmediziner.

Mediziner-deutsch Hirntumore:

Wissen schafft Zukunft

Deutsche Hirntumorhilfe e.V.

Rund 8.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einem Hirntumor. Weit höher noch ist die Zahl der Patienten, die Hirnmetasta-sen aufgrund eines anderen Krebs-leidens wie zum Beispiel als Fol-ge von Brustkrebs, Prostatakrebs oder Lungenkrebs entwickeln. „Wir verstehen uns als Ansprechpartner für beide Patientengruppen und für alle Fragen, die sich rund um die Er-krankung ergeben“, berichtet Mela-nie Thomas, Pressesprecherin der Deutschen Hirntumorhilfe e.V.

Die Patientenorganisation wurde bereits 1998 in Leipzig als Zusam-menschluss von Patienten, Angehö-rigen und Wissenschaftlern gegrün-det. Ziel dabei war und ist es, die medizinische Versorgung von Men-

schen mit einem Hirntumor zu ver-bessern, die Öffentlichkeit stärker für diese seltenen Tumore zu sen-sibilisieren und darüber hinaus die Wissenschaft und Forschung zu un-terstützen. Denn, so das Credo der Organisation: „Die Krankheit Hirntu-mor muss heilbar werden, und zwar so schnell wie möglich.“

Die Gründung des unabhän-gigen, gemeinnützigen Vereins trug und trägt dem zunehmenden Wissensbedürfnis der Betroffenen

Rechnung. Denn wer als Patient über seine Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten gut Be-scheid weiß, kann die Therapieent-scheidungen mittragen und ist in al-ler Regel im Vorteil: „Wissen schafft Zukunft“ ist deshalb das Motto der Deutschen Hirntumorhilfe. Ganz im Fokus des Engagements stehen

die Patienten und ihre Angehörigen. Sie können über den Hirntumor- Informationsdienst unter der Ruf-nummer 03437/702702 hilfreiche Informationen erhalten oder über

[email protected] Fragen an die Organisation stellen. Diese hat außerdem für Menschen mit see-lischen Nöten ein Sorgentelefon eingerichtet, das jeweils Diens-tag von 10 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 03437/9996867 er-reichbar ist und den Anrufern eine psychoonkologische Betreuung bie- tet.

Zu empfehlen ist Betroffenen wie auch ihren Angehörigen zudem die Internetseite unter der Anschrift www.hirntumorhilfe.de. Dort gibt es neben umfassenden Informationen zu den verschiedenen Hirntumorar-

ten einen Chat zum Austausch mit anderen Betroffenen sowie ein Fo-rum mit der Möglichkeit, Fragen an Experten zu stellen. „Wir berichten außerdem über Neuigkeiten zur Di-agnostik, Therapie und Nachsor-ge von Hirntumoren, veröffentlichen Buchtipps und Erfahrungsberichte von Betroffenen und stellen wichti-ge Links zum Thema bereit“, erläu-tert Frau Thomas.

Für Patienten und Angehörige, die sich noch eingehender informie-ren möchten, organisiert die Deut-sche Hirntumorhilfe außerdem zwei-mal jährlich einen Hirntumor-Infor-mationstag. Weitere Informationen zum jeweiligen Ort und den Termi-nen gibt es ebenfalls auf der ge-nannten Webseite. „Die deutsche Hirntumorhilfe ist die einzige Organi-sation im deutschsprachigen Raum, die sich speziell für die Belange von Patienten mit Hirntumoren und Hirn-metastasen einsetzt“, sagt Frau Tho-mas.

„Engagement für Patienten mit Hirntumor und ihre Angehörigen“

Brainstorm

Brainstorm – so heißt die Zeitschrift, in der die Deutsche Hirntumorhilfe regelmäßig in Facharti-keln laienverständlich zu Diagnostik und Thera-pie informiert sowie über die Ergebnisse aktuel-ler Studien und über neue Ansätze und Chan-cen der Hirntumortherapie berichtet.

Gut besucht sind die zweimal jährlich stattfindenden Informationstage der Deutschen Hirntumorhilfe.

Hirntumore lassen sich durch bildgebende Verfahren wie eine Kernspinto-mografie oder eine PET-Untersuchung nachweisen.

Nach dem Krebs: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

pie drohen. Auch eine solche Spät-folge der Chemo- oder Strahlenthe-rapie sollte schon möglichst früh er-kannt werden, um eine effektive Be-handlung einleiten zu können.

Besonders engmaschig sind die Kontrolluntersuchungen in den ers-ten fünf Jahren nach Abschluss der Krebstherapie. Für Menschen mit Lungenkrebs wurde jetzt eigens ein Nachsorgepass entwickelt, der den Betroffenen und auch ihren Ärzten die Dokumentation der Nachsorge erleichtert. Er sollte bei jedem Arzt-besuch mitgenommen werden, so

dass der Arzt die ermittelten Be-funde in den Nachsorgepass eintra-gen kann. Auch der nächste Termin kann direkt notiert werden. Damit haben Arzt und Patient den aktuel-len Stand der Nachsorge stets gut unter Kontrolle.

Der „Nachsorgepass für Lungenkrebs-patienten“ kann kostenfrei angefordert werden bei:Roche Pharma AG, 79639 Grenzach-WhylenTel.: 07624/14-2014E-Mail: [email protected]

Nachsorgepass für Lungenkrebspatienten

Endlich: Die Chemo- und Strahlen-therapie sind geschafft, die Krebs-behandlung ist abgeschlossen. Die betroffenen Patienten können erst einmal aufatmen. Ganz vergessen aber dürfen sie die Erkrankung lei-

der nicht. Denn nach Abschluss ei-ner Krebsbehandlung sollte sich un-bedingt eine Nachsorge anschlie-ßen.

In regelmäßigen Abständen wird dabei der Gesundheitszu-stand überprüft. Konkret wird un-tersucht, ob der Tumor möglicher-weise neu aufgetreten ist, sich also ein Rezidiv gebildet hat. Dieses früh zu erkennen, ist wichtig, um optima-le Behandlungschancen zu haben. Es wird ferner geprüft, ob eventu-ell Folgeerkrankungen durch die doch meist aggressive Krebsthera-

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Page 5: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

5Lebenswege

Leben mit Lymphom Die Diagnose Non-Hodgkin-Lymphom, oft als NHL abgekürzt, wirft viele Fragen auf – sowohl für die Patienten als auch für deren Familie, Freunde und Bekannte. Wie soll es weitergehen? Ein wichtiger erster Schritt ist es, sich über die Erkrankung zu informieren. Möglichkeiten hierzu bietet die neu gestaltete Internetseite www.lebenmitlymphom.de. Die Informationen können nicht das Gespräch mit dem Arzt ersetzen. Sie können aber helfen, die Hintergründe der Erkrankung und deren Behandlung besser zu verstehen und so auch Therapieentscheidungen besser mittragen zu können.

Hautkrebs

Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Allerdings gibt es ganz unterschiedliche Formen wie den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) sowie den hellen Hautkrebs, bei dem nochmals zwischen einem Basalzellkarzinom und einem Plattenepithelkarzinom zu unterscheiden ist.

Informationen zu den einzelnen Hautkrebsformen und den Unterschieden in Diagnostik und Therapie finden Betroffene wie auch ihre Angehörigen und Interessierte im „Patientenratgeber Hautkrebs“ der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V. Nymphenburger Str. 21a 80335 MünchenTel: 089/548840, E-Mail: [email protected] www.bayerische-krebsgesellschaft.de

Für Patienten, die eine Hautkrebserkrankung hinter sich haben, gibt es zusätzlich speziell den „Nachsorgepass für Hautkrebspatienten“.

Dieser ist kostenfrei anzufordern bei:Roche Pharma AG79639 Grenzach-WyhlenTel.: 07624/14-2024 E-Mail: [email protected]

„Männer sollten ebenfalls regelmäßig ihre Brust abtasten“

Rund 600 Männer erkranken jährlich in Deutschland an Brustkrebs.

6Brustkrebs – auch Männer sind betroffen

Diagnose wird oft zu spät gestellt

Beim Brustkrebs wird automatisch zunächst an Frauen gedacht. Aller-dings erkranken jedes Jahr auch bis zu 600 Männer in Deutschland an einem Mammakarzinom. Die ersten

Anzeichen der Krebserkrankung werden jedoch mangels Wissen oft übersehen oder nicht ernst genom-men. Die Erkrankung wird dadurch meist erst vergleichsweise spät und mit schlechteren Heilungsaus-sichten entdeckt, betont die Deut-sche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und fordert Männer zu re-gelmäßiger Selbstkontrolle auf. „Vor allem Risiko-Patienten sollten sich darüber hinaus fachärztlich beraten

lassen und Früherkennungsunter-suchungen der Brust nachfragen“, fordert DGU-Pressesprecherin Pro-fessor Dr. Sabine Kliesch, Münster. Denn anders als bei Frauen gibt es bei Männern bislang kein routine-mäßiges gesetzliches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.

Ein erhöhtes Risiko für ein Mamma-karzinom besteht vor allem bei Män-nern, in deren Familien auch Frauen öfter von Brustkrebs betroffen sind oder wenn die sogenannten Brust-krebs-Gene BRCA in der Familie nachgewiesen wurden. Zu den be-kannten Risikofaktoren zählt fer-ner das sogenannte Klinefelter-Syn-drom, eine angeborene Störung, bei der mindestens ein zusätzliches weibliches X-Chromosom vorliegt.

Die betroffenen Männer haben dadurch ein 15- bis 50-fach erhöhtes Ri-siko für ein Mammakar-zinom.

Wie bei Frauen ist ebenso bei Männern das erste Symptom meist ein tastbarer Knoten oder eine Verhärtung in der Brust. Auch eine Ein-ziehung oder Entzün-dungen der Brustwar-ze sowie Ausfluss können Anzei-chen sein ebenso wie geschwollene und schmerzende Lymphknoten in der Achselhöhle und Hautverände-rungen im Bereich der Brust. Ferner kann sich in seltenen Fällen hinter einer vermeintlich harmlosen Ver-größerung des Brustdrüsenkörpers (Gynäkomastie) ein Mammakarzi-nom verbergen. „Auch wenn das Auftreten eines dieser Symptome nicht zwangsläufig Brustkrebs be-deutet, sollte eine sofortige Abklä-rung durch den Facharzt erfolgen“, sagt Frau Prof. Kliesch.

Statistisch liegt das durchschnitt-liche Erkrankungsalter für Brust-krebs bei Männern mit 65 bis 70

Jahren deutlich höher als bei Frau-en. Doch auch jüngere Männer kön-nen erkranken. „Angesichts einer relativ hohen Sterbequote aufgrund der vielfach späten Diagnosestel-lung müssen wir die Erkrankung stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, falsche Scham überwinden und vor allem Risikogruppen sensi-bilisieren“, so Frau Prof. Kliesch. Re-gelmäßiges Abtasten der Brust und Früherkennungsuntersuchungen besonders für Männer mit erhöhtem Risiko seien deshalb wichtig.

Unterstützung bietet Männern das Betroffenen-Netzwerk „Män-ner mit Brustkrebs“ im Internet unter www.brustkrebs-beim-mann.de.

Informationen zum Darmkrebs

Tagesschausprecher Jan Hofer moderiert die Informationsveranstaltungen der Initiative „Durch dick und dünn – Leben mit Darmkrebs“.

Internetseite neu gestaltet

Noch übersichtlicher, informativer und interaktiver ist die Internetsei-te der Initiative „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“ gestaltet worden. Unter der Internetadresse www.darmkrebszentrale.de werden Betroffenen, ihren Angehörigen und Interessierten multimediale Informa-tionen zum Thema Darmkrebs ge-boten.

Neben Hintergrundinformationen zur Diagnose und zur Therapie der Erkrankung sowie zur Nachsorge gibt es Tipps zum Umgang mit der

Erkrankung sowie Service-Module wie zum Beispiel eine Darmzentren-Suchfunktion. Ergänzt wird das An-gebot durch Videos mit Erfahrungs-berichten sowie die Online-Filmdo-kumentation „Ein Tag wie kein ande-rer? Mein Weg mit Darmkrebs“, die authentisch Einblicke in das Leben von Betroffenen gibt.

Auf der Internetseite finden sich außerdem Hinweise zu Informati-onsveranstaltungen, die die Initiati-ve seit 2010 bundesweit organisiert. Am 24. Mai 2014 lädt die Initiative nach Moers ein. Von 11.00 bis 13.30 gibt es dort Informationen rund um das Thema Darmkrebs unter der bewährten Moderation von Tages-schausprecher Jan Hofer. Weitere Veranstaltungen sind in diesem Jahr in Singen und Wolfsburg geplant.

„Nachsorge ist Vorsorge“ nun OnlineInitiative für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nach Krebs

Die Webseite www.nachsorge-ist-vorsorge.de wurde insbesondere für Menschen konzipiert, die in ihrer Kindheit, Jugend oder als junge Erwachsene an Krebs erkrankt waren und durch die Behandlung ge-heilt wurden. Rund 30.000 Überlebende einer Krebserkrankung im Kin-desalter leben derzeit in Deutschland. Da die Erkrankung wie auch de-ren Behandlung langfristig Spuren hinterlassen kann, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig. Sie sollen dafür sorgen, dass ein even-tuell erneutes Auftreten des Tumors (Rezidiv) oder potenzielle Spätfol-gen der oftmals aggressiven Krebstherapie frühzeitig entdeckt werden und dann effektiv behandelt werden können.

„Eine gute Krebsnachsorge ist somit eine effektive Vorsorge“, erläu-tert Professor Dr. Thorsten Langer, Lübeck, als Leiter der Studiengrup-pe LESS (Late Effects Surveillance System). Die Studiengruppe hat sich unter anderem zur Aufgabe gesetzt, die nach einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter möglicherweise auftretenden Spätfolgen der Erkrankung und ihrer Behandlung systematisch zu erfassen und zu er-forschen. Betroffene können sich daher über die Webseite auch als Teil-nehmer am Projekt anmelden.

Page 6: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

Lebenswege6

Stets gut informiert – Internetseite www.patienten.de

Krebserkrankungen werfen viele Fragen auf, und das nicht nur hin-sichtlich der Therapie der jeweiligen Tumorart. Bekomme ich alle Me-dikamente, die ich brauche? Welche Rechte habe ich als Krebspati-ent? Macht sich der Ärztemangel auch in der Krebsmedizin schon bemerkbar? Warum steht immer wieder in den Schlagzeilen, die Krebsmedizin sei so teuer?

Fragen über Fragen, die Krebspatienten bewegen. Antworten auf viele dieser Fragen finden sich auf der Internetseite des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa) unter www.patienten.de. Dort gibt es auch Beiträge, die aufzeigen, wie sich die Eigenkom-petenz als Patient stärken lässt und warum es so wichtig ist, „thera-pietreu“ zu sein, also den Anweisungen des Arztes zu folgen. Außer-dem gibt es Hinweise, wie Arzneimittel richtig einzunehmen sind und wie sich Risiken und Nebenwirkungen der Arzneimitteltherapie mi-nimieren lassen. Es gibt unter anderem Beiträge dazu, wie Therapie-fortschritte bis ans Krankenbett gelangen und wie steinig der Weg eines Medikamentes von seiner Entdeckung im Labor bis zur Zulas-sung und zur Anwendung beim Patienten sein kann.

Weiterführende Informationen zu sozialrechtlichen Fragen bieten die Ratgeber der Reihe „Den Alltag trotz Krebs bewältigen“. Erschie-nen sind:– „Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz“– „Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetzlichen und privaten Kran-kenversicherung“,– „Hilfen für Krebspatienten im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern, Versiche-rungen und Behörden“,– „Selbständig und krebskrank? Hilfen zum Umgang mit Kranken-versicherungen und Behörden“

Die Ratgeber können kostenfrei angefordert werden bei:WORTREICH GiK mbH, Postfach 1402, D-65534 Limburg oder per Fax 06431/59096-11

Zurück an den Arbeitsplatz – bei Krebs oft ein Problem

Viele Krebspatienten werden durch die Erkrankung mitten aus ihrem Berufsleben gerissen. Zu-nächst stehen dann Fragen rund um die Erkrankung und deren Be-handlung im Vordergrund. Nach Abschluss der Therapie aber geht es oft darum, wie ein Wiederein-stieg in den Beruf zu bewältigen ist. So mancher Patient ist dabei unsi-cher, wie viel er sich nach der Er-krankung und der anstrengenden Behandlung wieder zumuten kann.

Hilfreich ist dann die nach der Anschlussheilbehandlung bei Krebspatienten im Rahmen der medizinischen Rehabilitation mög-liche „Belastungsprobe“. Sie dient der Ermittlung der aktuellen Leis-tungsfähigkeit und soll klären, ob und in welchem Umfang der Patient in der Lage ist, die Anforderungen an seinem Arbeitsplatz zu bewälti-

gen. Die weiteren Schritte richten sich nach dem Ergebnis dieser Be-lastungsprobe. Ist die Leistungsfä-higkeit nicht adäquat, kann es sein, dass ein Antrag auf Erwerbsmin-derungsrente gestellt werden soll-te. Ansonsten ist eine Wiederein-gliederung in den Beruf anzustre-ben, wobei im Rahmen einer Ar-beitstherapie zunächst schwierige Arbeitsabläufe geübt und die Be-lastbarkeit langsam wieder gestei-gert werden kann.

Im Sozialgesetzbuch V ist außer-dem die sogenannte „Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben“ (früher „Berufliche Rehabilitation“) veran-kert. Dazu gehören unter anderem Bildungsmaßnahmen, Zuschüs-se an den Arbeitgeber und Über-nahme von Kosten der Wiederein-gliederung in den Beruf. Die meis-ten dieser Leistungen sind Ermes-sensleistungen. Ob und in welcher Höhe sie gewährt werden können, wird von den Behörden im jeweili-gen Einzelfall konkret geprüft.

Ihr Recht

Dr. Astrid von Einem

Christine Vetter

Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetzlichen

und privaten Krankenversicherung

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine Vetter

Hilfen für Krebspatienten im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern, Versicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Selbständig und krebskrank? Hilfen zum Umgang mit Krankenversicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine VetterBernd Schlander

SupportWillkommenzurück im Büro

Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Henrike KornRechtsanwältin für Medizin- und Sozialrecht

Nicht nur über medizinische Fragen, sondern auch über Fragen aus dem gesamten sozialrechtlichen Umfeld informiert die Internetseite www.pa-tienten.de.

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Bauchspeck fördert Krebs

Übergewicht – wichtiger Krebs-Risikofaktor

Wenn es um Krebs-Risikofaktoren geht, denkt man in erster Linie an das Rauchen. Das könnte sich bald ändern. Denn die Wissenschaftler schlagen Alarm: Es gibt offenbar einen engen Zusammenhang zwi-schen einer ungesunden Ernäh-rung, Übergewicht bis hin zur Fett-leibigkeit (Adipositas) und Krebs.

Mit anderen Worten: Wer stark übergewichtig ist, läuft eher Ge-fahr, an Krebs zu erkranken. Mehr noch: Wenn sich ein Tumor bildet, kann Fettgewebe und ein entspre-chend gestörter Stoffwechsel das Tumorwachstum sogar forcieren. Darauf haben Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszen- trum in Heidelberg (DKFZ) hinge-wiesen.

Für Krebspatienten bedeutet dies, dass sie einerseits eine Mangeler-nährung, andererseits aber auch eine Überernährung und die Bil-dung von Übergewicht unbedingt vermeiden sollten. Der Grund: Bei ungesunder Ernährung und bei zu viel Speck am Bauch steigt das Ri-siko für Stoffwechselstörungen, die ihrerseits das Tumorwachs-tum forcieren können. „Wir sehen Zusammenhänge beim Brust- und

Darmkrebs, beim Gebärmutter-krebs und auch bei Krebserkran-kungen im Bereich der Speise-röhre, der Gallenblase, der Bauch-speicheldrüse und beim Nie-renkrebs“, berichtet Professor Dr. Stephan Herzig vom DKFZ in Heidelberg.

Doch nicht nur wieviel wir es-sen, auch was wir essen, bestimmt das Krebsrisiko. Vor allem eine zu

hohe Fettaufnahme und der reich-liche Konsum von rotem Fleisch bei gleichzeitig zunehmend sinkendem Verzehr faserreicher Kohlenhydra-te, wie er für die Ernährung in In-dustrienationen weitgehend ty-pisch ist, sind nach Professor Dr. Rudolf Kaaks vom DKFZ riskant. Allerdings sind das nur allgemeine Beobachtungen, sie sagen nichts darüber aus, was konkret im Ein-zelfall schädlich ist.

Denn dabei spielen ebenso die Gene eine Rolle. Doch auch die Erbanlagen des Menschen blei-ben von der Ernährung nicht un-beeinflusst, wie Professor Herzig darlegt. Tumore wachsen nach sei-nen Worten nicht isoliert im Körper, sondern stehen wie jedes Organ unter dem Einfluss des Stoffwech-sels. „Der Tumor ist praktisch wie ein zusätzliches Organ zu betrach-ten, das direkt über Stoffwechsel-prozesse gesteuert wird“, betont der Wissenschaftler. Vor allem das

Fettgewebe im Bauchbereich ist keinesfalls nur ein Energiespeicher. Es produziert vielmehr verschiede-ne Hormone und andere Boten-stoffe, die das Krebswachstum an-treiben können, wenn sie im Über-schuss gebildet werden.

Rund neun Prozent aller Krebs-fälle in Europa werden derzeit mit ungesunder Ernährung in Verbin-dung gebracht, weitere 5,5 Prozent sind durch eine Adipositas bedingt, rund vier Prozent durch einen über-mäßigen Alkoholkonsum.

Übergewicht ist ein relevanter Krebsrisikofaktor.

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„Krebspatienten sollten möglichst Normgewicht halten“

Durch eine gesunde, vielseitige Ernährung lässt sich wahrschein-lich Einfluss auf die Krebserkran-kung nehmen.

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Nach dem Krebs wieder zurück ins Berufsleben?

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Page 7: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

7Lebenswege

ImpressumHerausgeber: WORTREICH Gesellschaft für individuelle Kommunikation mbH, Barfüßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn Tel. 06431/59096-0, Fax 06431/59096-11 [email protected]

Verantwortliche Redaktion: Christine Vetter, Köln

Beratung: Dr. med. Klaus Steffen

Technik und Grafik: Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH, Wiesbaden

Bildquellen: 1–©Presse DKK2014, 2,3,8,11–Shutterstock, 4–©monropic/Fotolia.com, 5–©Institut für Neurowis-senschaften und Medizin/Forschungszentrum Jülich, 6–©Ray/Fotolia.com, 7–©ilfotokunst/Fotolia.com, 9–©Gina Sanders/Fotolia.com, 10–©VRD/ Fotolia.com, 12– ©ZECCO Sportvermarktung GmbH, 13–©www.romanjob.de, 14–©Serghei Velusceac/Fotolia.com

„Lebenswege“ ist eine Initiative der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

Grüne Luftballons aus dem Kinderhospiz

Die Heilungschancen sind für viele Krebserkrankungen, die im Kin-desalter auftreten, außerordentlich gut. Trotzdem aber können leider nicht alle Kinder langfristig geheilt werden. Ihre Betreuung kann vor allem in ihrer letzten Lebensphase oftmals nicht von den Eltern allein bewältigt werden.

Unterstützung finden Kinder und Eltern wie auch die Geschwis-terkinder dann in einem der 13 Kinderhospize, die es derzeit bun-desweit gibt. „Wir können den Tod nicht aus unserem Leben löschen und auch nicht den Tod von Kindern. Wir können aber in der schwie-rigsten Lebenssituation einer Familie eine Herberge bieten, die Ver-ständnis, Nähe, Hilfe und Empathie anbietet – für die ganze Fami-lie und ohne Unterscheidung der sozialen oder kulturellen Herkunft“, berichtet Claudia Langanki, Leiterin im Kinderhospiz „Bärenherz“ in Wiesbaden.

Anders als viele erwarten, steht nach ihren Worten im Hospiz das Leben im Mittelpunkt, nicht der Tod: „Wir leben gemeinsam, wir la-chen, wir haben Spaß miteinander.“

Um auf die Situation der Kinder im Kinderhospiz aufmerksam zu machen und auch als Zeichen der Hoffnung haben Kinder, Angehö-rige und auch Mitarbeiter im Hospiz anlässlich des Kinderhospiztags, der seit 2006 als Aktionstag in Deutschland etabliert ist, grüne Luft-ballons als „Zeichen der Hoffnung“ in den Himmel geschickt.

Zum Kinderhospiztag haben Kinder, Angehörige und Mitarbeiter des Kinderhospiz „Bärenherz“ grüne Luftballons steigen lassen.

Trotz Krebs in die Sauna?Im Zweifelsfall vorsichtig starten

Für die einen bedeutet der Sau-nagang Entspannung, bei ande-ren steht die Stärkung des Immun-systems im Vordergrund oder auch nur das gemeinsame Saunaerleb-nis mit Freunden. „In die Sauna zu gehen, ist für viele Menschen ein Stück Lebensqualität“, berichtet Dr. Freerk Baumann von der Deut-schen Sporthochschule in Köln.

„Auf solche positiven Effekte brau-chen in aller Regel auch Krebspati-enten nicht zu verzichten.“

Das gilt allerdings nicht für alle Menschen mit Krebs gleicherma-

ßen. Voraussetzung für einen ge-fahrlosen Besuch der Sauna ist, dass keine Abwehrschwäche vor-liegt, wie sie möglicherweise durch

eine Krebstherapie hervorgeru-fen werden kann. Doch nicht jede Chemotherapie schwächt das Im-munsystem. Im Zweifelsfall sollten deshalb Patienten, die aktuell auf-

grund einer Krebserkrankung be-handelt werden, ihren Onkologen um Rat fragen.

Keinesfalls sollten Menschen in die Sauna gehen, die eine Strah-lentherapie erhalten. Denn die Ra-diotherapie reizt die Haut im be-strahlten Bereich, was dem Ein-dringen von Krankheitskeimen un-ter Umständen Tür und Tor öffnet. Freerk Baumann: „Die Haut muss gut abgeheilt sein, ehe die Patien-ten in die Sauna gehen.“ Meist ist das zwei bis drei Wochen nach Be-handlungsende der Fall, im Zwei-felsfall empfiehlt es sich in diesem Punkt, den Rat des Radiologen oder Onkologen einzuholen.

Ansonsten ist der Saunabesuch im Allgemeinen ohne Probleme

möglich, wenn Herz und Kreislauf stabil sind. Der Saunabesuch ist sogar günstig, denn er wirkt insge-samt immunstabilisierend, wie bei gesunden Menschen festgestellt wurde. „Voraussetzung ist, dass es einen echten Wechsel zwischen heiß und kalt gibt, dass man also tatsächlich anschließend ins kal-te Becken geht oder wirklich kalt duscht“, sagt Freerk Baumann.

Nach seinen Worten dürfen so-gar Krebspatienten, die ein Lymph- ödem entwickelt haben, die Sau- na besuchen, wenn auch mit der ge-botenen Vorsicht. Denn Hitze kann die Ansammlung von Gewebsflüs-sigkeit noch verstärken. Deshalb sollte man nach Baumann in einem solchen Fall langsam vorgehen, zum Beispiel beginnend mit einer Minute bei 70°C oder besser noch vorsichtiger im türkischen Dampf-bad. Der Aufenthalt in der Hitze kann dann langsam peu á peu ge-steigert werden. Dabei sollte man ganz individuell erproben, ob und wie lang die Saunagänge sein kön-nen und was dem Körper gut tut.

„Kein generelles Saunaverbot“

Im Zweifelsfall sollte man vor dem Saunabesuch mit seinem Arzt bespre-chen, ob Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind.

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Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski engagiert sich gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe für mehr Bewegung.

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Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren für die Erhaltung ihrer Ge-sundheit und zur Vorbeugung vor Krankheiten ein Bewegungspen-sum von einer Stunde täglich. In Deutschland erreicht derzeit nur etwa jeder vierte Junge und jedes sechste Mädchen dieses Pensum. Die Folge ist unter anderem ein

erhöhtes Krebsrisiko. „Experten schätzen, dass rund die Hälfte aller Krebserkrankungen auf Lebens-stilfaktoren zurückzuführen ist. Je-der Mensch kann also aktiv dazu beitragen, das eigene Krebsrisi-ko zu reduzieren, zum Beispiel in-dem er sich ausreichend bewegt“, erklärt dazu Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deut-schen Krebshilfe.

„Aktion bleib am Ball“

Mit Bewegung gegen den Krebs

Körperliche Aktivität ist für Krebspatienten wichtig. Sie un-terstützt die Krankheitsbewälti-gung, mindert Nebenwirkungen der Krebstherapie und fördert die körperliche Fitness und damit die Genesung. Regelmäßiger Sport kann zusätzlich dem Auftreten ei-nes Krankheitsrückfalls und gene-rell der Krebsentwicklung vorbeu-gen.

Darauf will die Kampagne „Bleib am Ball – Bewegung senkt Dein Krebsrisiko“ aufmerksam machen, bei der sich Fußball-Nationalspie-ler Lukas Podolski, der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die Deut-sche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebshilfe gemeinsam für mehr Bewegung bei Kindern

und Jugendlichen einsetzen. „Als ich gefragt wurde, ob ich mir vor-stellen könnte, diese Kampagne zu unterstützen, habe ich spontan ja gesagt“, erklärt Lukas Podolski, derzeit Spieler bei Arsenal Lon-don, zum Kampagnenstart in Ber-lin. Ein Blick auf die Statistik zeigt, wie wichtig dieses Engagement ist: Die Weltgesundheitsorganisati-on (WHO) empfiehlt Kindern und

„Regelmäßige Bewegung – wichtig auch für Krebspatienten“

Krebs und Bewegung

Tag der Bauch-speicheldrüse

Zur Bewältigung von Krebs-erkrankungen ist es wichtig, gut über die jeweilige Erkran-kung informiert zu sein. Spe-ziell für Menschen mit einer Bauchspeicheldrüsenopera-tion veranstaltet der Arbeits-kreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP) im Mai regelmäßig „Tage der Bauchspeicheldrü-se“. In diesem Jahr gibt es Ver-anstaltungen in Dresden, Ros-tock und Magdeburg. Informa-tionen stehen im Internet unter www.bauchspeicheldruese- pankreas-selbsthilfe.de.

Auch die Initiative „Aus der Mitte – Diagnose Bauchspei-cheldrüsenkrebs“ bietet Pati-enten mit Bauchspeicheldrü-senkrebs spezielle Informati-onstage. In 2014 sind Veranstal-tungen geplant in Oldenburg, Gera, Bochum und Freiburg.

Näheres unter www.aus-der-Mitte.de

Page 8: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 59

Lebenswege8

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Inhalt SeiteBrustkrebs – es gibt Fortschritte auf vielen Ebenen 2

Droht nach dem Krebs die Armut? 3

Hirntumore: Wissen schafft Zukunft 4

„Injektion statt Infusion – mehr Zeit für das Leben“ 5

Bauchspeck fördert Krebs 6

Zurück an den Arbeitsplatz – bei Krebs oft ein Problem 6

Trotz Krebs in die Sauna? 7

„Am besten naturbelassene frische Produkte aus der Region“ 8

10. Jahrgang · Nr. 59 · April 2014

Fortschritte beim Brustkrebs

Beim Brustkrebs gab es laut Professor Dr. Nadia Harbeck, Mün-chen, in jüngster Zeit in mehrfacher Hin-sicht Fortschritte. Als Beispiel nennt die Ex-pertin den Einsatz von Gentests, durch die so mancher Frau mit frü-hem Brustkrebs die

Chemotherapie erspart werden kann.Auch beim fortgeschrittenen Brust-

krebs gibt es wichtige Neuerungen: So haben sich beim sogenannten HER2-positiven Brustkrebs, einer Erkran-kung, bei der die Tumore besondere Merkmale auf ihrer Oberfl äche tragen, gleich mehrere neue Therapieansätze etabliert. Es handelt sich um Weiter-entwicklungen der Antikörperthera-pie, unter anderem um ein neuartiges Konjugat aus einem Antikörper mit ei-nem hochwirksamen Zytostatikum, das die Behandlung noch deutlich ef-fektiver werden lässt. Andere Neuent-wicklungen mindern auch beim fortge-schrittenen Brustkrebs die Belastun-gen der Behandlung, da nun die Mög-lichkeit besteht, Wirkstoffe, die früher als Infusion gegeben werden muss-ten, einfacher und zeitsparend als In-jektion verabreichen zu können. �

Siehe auch Interview Seite 2

Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Hautkrebsmonat Mai

Die Zahl der Menschen, bei denen ein schwarzer Hautkrebs festgestellt wird, verdoppelt sich derzeit etwa alle zehn Jah-re und auch beim hellen Hautkrebs steigt die Rate der Erkrankungen stetig an. Dar-auf sollen Veranstaltungen im „Hautkrebs-monat Mai“ aufmerksam machen.

Der Aktionsmonat wurde 2009 etab-liert, um in der Bevölkerung die Sensibili-tät für das Thema Hautkrebs zu erhöhen und unter anderem auch um zur besseren Wahrnehmung der Früherkennungsunter-suchungen zu motivieren. �

Siehe auch Seite 5

Krebs – auch die Seele leidet mit

Psychoonkologie als Regelversorgung gefordert

Durch Fortschritte bei der Krebsbehand-lung nimmt die Zahl der Menschen, die defi nitiv geheilt werden und auch die Zahl der Krebspatienten, die viele Jahre lang mit der Diagnose „Krebs“ leben können, ste-tig zu. Viele Betroffene aber stehen un-ter einer enormen psychischen Belastung, denn bei Krebs ist nicht nur der Körper betroffen: „Auch die Seele leidet mit“, hieß es beim 31. Deutschen Krebskongress in Berlin.

Wie bundesweit eine gute psychoon-kologische Betreuung von Krebspatienten und auch ihren Angehörigen zu gewähr-leisten ist, war deshalb ein zentrales The-ma beim Berliner Kongress. „Es gibt in die-

ser Hinsicht noch erheblichen Handlungs-bedarf“, erklärte Kongresspräsident Pro-fessor Dr. Michael Hallek, Köln. „Unser Ziel muss es sein, die psychoonkologische Be-treuung von Krebspatienten in die Regel-versorgung mit aufzunehmen“. Denn eine adäquate Betreuung bei seelischen Prob-lemen bessert nachhaltig die Lebensqua-lität und es gibt aus Studien auch gute Hinweise darauf, dass sie das langfristige Überleben der Krebspatienten positiv be-einfl usst.

Rund jeder dritte Krebspatient leidet so stark unter der Erkrankung, dass er der Psychoonkologie zur besseren Krank-heitsbewältigung bedarf. Anzeichen hier-für können starke Ängste sein, depressive Stimmungen, sozialer Rückzug oder zum Beispiel anhaltende Schlafstörungen. �

Professor Dr. Michael Hallek, Präsident des 31. Deutschen Krebskongresses in Berlin

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Innovative Medikamente – neue Chancen gegen Krebs Forschung treibt den Fortschritt

Dank neuer Forschungsergebnisse wer-den die Behandlungschancen bei Krebser-krankungen stetig besser. Fortschritte gibt es vor allem durch neue Medikamente, die Forschungsintensität in diesem Bereich ist hoch. „Doch wir brauchen dringend wei-tere innovative Medikamente, um die Hei-lungschancen der Patienten weiterhin ver-

Fortschritte in der Entwicklung neuer Medikamente verbessern die Behand-lungschancen.

2

bessern zu können“, betonte Professor Dr. Wolf Schmiegel aus Bochum, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, beim 31. Deutschen Krebskongress in Berlin. Neue Medikamente müssen nach seinen Worten immer rascher entwickelt werden und sie müssen immer rascher in die Klinik und in die Praxis kommen, so dass die Patienten schnell von den Fortschritten profi tieren.

Die Suche nach neuen Wirkstoffe ge-gen Krebs steht dabei ganz im Fokus der forschenden pharmazeutischen Industrie, berichtete in Berlin Dr. Hagen Pfundner, Vorsitzender des Verbandes der forschen-den Arzneimittelhersteller (vfa). Bei rund einem Drittel der neuen Wirkstoffe, an de-nen die pharmazeutischen Unternehmen forschen, handelt es sich nach seinen An-gaben um Medikamente zur Behandlung von Krebserkrankungen.

Die neuen Wirkstoffe werden vor allem daran gemessen, ob sie lebensverlängernd wirken. Für die Patienten kann es aber ebenso wichtig sein, dass das Fortschrei-ten ihrer Erkrankung hinausgezögert und Begleitsymptome wie zum Beispiel Kno-chenschmerzen vermindert werden. �

Injektion statt

InfusionEinfacher und vor allem weniger zeit-aufwendig kann die Behandlung bei Lymphomen wie auch beim Brust-krebs werden. Bei beiden Krebsarten werden die Patienten meist unter an-derem mit einem Antikörper behan-delt, der bislang als Infusion verab-reicht werden musste. Dank intensi-ver Forschungstätigkeiten konnte eine Weiterentwicklung realisiert werden, die nunmehr die Gabe des Antikörpers als Injektion unter die Haut erlaubt. �

Siehe Seite 5

Broschüre: Nachsorgepass für Lungenkrebspatienten

Zeitung: Lebenswege

Gesunde Rezepte: Spargel in der Folie

„Am besten naturbelassene frische Produkte aus der Region“

Gesunde Kost muss keineswegs fad schmecken und das gesunde Kochen ist keine Hexerei. Das zeigt Sternekoch Hans Haas aus München mit seiner Rezept-sammlung in dem Buch „Gesund und köst-lich“, das das Tumorzentrum München zu-sammen mit der Bayerischen Krebsgesell-schaft e.V. herausgegeben hat. Hier zum Beispiel „Spargel in der Folie“:

Zutaten für 4 Personen:28 gleich dicke Stangen Spargel von je etwa 50 g Salz

Interview mit Sternekoch Hans Haas

Eine ausgewogene Ernährung, wie sie Krebspatienten empfohlen wird, ist nicht kompliziert. Sie folgt vielmehr einfachen Prinzipien. Worauf es ankommt, erläutert der Münchner Sternekoch Hans Haas. Er hat Rezepte speziell für Krebspatienten entwickelt, die als Kochbuch mit dem Ti-tel „Gesund und köstlich“ vom Tumorzen- trum München gemeinsam mit der Bayeri-schen Krebsgesellschaft e.V. herausgege-ben wurden.

Herr Haas, was ist in puncto gesun-der Ernährung speziell von Krebspa-tienten zu beachten?Es ist für Menschen mit Krebs, aber ganz generell für eine gesunde Ernährung wich-tig, dass beim Kochen gute Zutaten ver-wendet und die Lebensmittel frisch zube-reitet werden. Am besten wählt man na-

turbelassene frische Produkte aus der Re-gion. Diese schmecken besonders gut und behalten bei entsprechend schonender Zubereitung ihre wichtigen Inhalts- und Nährstoffe.

Viele Krebspatienten klagen, keinen Appetit zu haben. Was kann man ih-nen raten?Leider kann die Krebsbehandlung das Ge-schmackserleben beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, dass die Lebensmittel sorgfältig zubereitet und appetitlich ange-richtet werden. Dabei sind kleine Portio-nen appetitanregender als volle Teller. Es kann sein, dass einige Patienten besonde-

Kochenbei Krebs

nach Wunsch 1-2 EL Schnittlauch- röllchen oder gehackte Petersilie

Zubereitung:Spargel schälen und je 7 Stangen auf zwei übereinandergelegte große Bögen Alufolie legen und mit Salz würzen.

Nacheinander die beiden Folien darü-ber schließen und die Folienenden jeweils sorgfältig zusammenfalzen. Die Pakete ne-beneinander auf einem Backblech auf die untere Schiene des auf 200 °C vorgeheiz-ten Backofens schieben und den Spargel 40-45 Minuten garen.

Den Spargel aus dem Ofen nehmen, kurz ruhen lassen und die Folie erst bei Tisch öffnen, damit jeder in den Genuss dieses unvergleichlichen Aromas kommt.

re Regeln beim Essen befolgen müssen, also nicht alle Nahrungsmittel verzehren dürfen oder vertragen können. Das soll-te man selbstverständlich beherzigen. An-sonsten gilt: Der Appetit kehrt am ehesten zurück, wenn man sich sein Lieblingsge-richt kocht oder das, worauf man im jewei-ligen Moment am ehesten Lust hat.

Was ist beim Zubereiten von Spei-sen zu bedenken?

Den Spargel nach Wunsch mit Petersilie oder Schnittlauch bestreuen und mit Salz-kartoffeln genießen.

Das Kochbuch ist zum Ladenpreis von 13,90 Euro zu beziehen bei:LUKON Verlagsgesellschaft mbHLandsberger Straße 480 a81241 MünchenTel. 089/820737-0Fax 089/820737-17

Es ist wichtig, die Qualität der Produkte zu erhalten und nicht alles zu zerkochen, wie das leider noch oft geschieht! Alle Speisen sollten bekömmlich sein und so zubereitet, dass der Betreffende sie gut zu sich neh-men und dann auch genießen kann.

Herr Haas, haben Sie vielen Dank für die Tipps.

Sternekoch Hans Haas aus München gibt Krebspatienten Tipps für eine gesunde und zugleich schmackhafte Ernährung.

Obst und Gemüse aus der Region: Nahrhaft und schmackhaft

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„Beim Kochen auf gute Zutaten

setzen“

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