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Landesnaturschutztagung Rheinland Pfalz Mai 2012 Naturschutzrecht auf Bundesebene - neue...

Date post: 05-Apr-2015
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Landesnaturschutztagung Rheinland Pfalz Mai 2012 Naturschutzrecht auf Bundesebene - neue Entwicklungen - Dr. Stefan Lütkes Leiter des Referats N I 5 Recht des Naturschutzes und der Landschaftspflege Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
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Page 1: Landesnaturschutztagung Rheinland Pfalz Mai 2012 Naturschutzrecht auf Bundesebene - neue Entwicklungen - Dr. Stefan Lütkes Leiter des Referats N I 5 Recht.

Landesnaturschutztagung Rheinland Pfalz Mai 2012

Naturschutzrecht auf Bundesebene

- neue Entwicklungen -

Dr. Stefan LütkesLeiter des Referats N I 5 Recht des Naturschutzes und der LandschaftspflegeBundesministerium für Umwelt, Naturschutz und

Reaktorsicherheit

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Windkraft im Energiekonzept der Bundesregierung

Bis 2020: 18% Anteil erneuerbarer Energien am

Bruttoendenergieverbrauch

30% bis 2030, 45% bis 2040, 60% bis 2050

Bis 2020: 35% Anteil Stromerzeugung aus

erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch

50% bis 2030, 65% bis 2040, 80% bis 2050

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Windkraft im Energiekonzept der Bundesregierung

Windenergie spielt im Jahre 2050 eine entscheidende Rolle bei der Stromerzeugung

Massiver Ausbau der Windkraftkapazitäten On- und Offshore. Offshore-Windleistung bis 2030 auf 25 GW Onshore-Windenergie: kurz- und mittelfristig

wirtschaftlichstes AusbaupotentialSchwerpunkt: Leistungsausweitung an

bestehenden Standorten (Repowering)

Ausbau d. Netzinfrastruktur

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Artenschutz und Windkraft

BVerwG, OVG Weimar: Der Verletzungs-/Tötungstatbestand des § 44 Abs. 1 Nr. 1 ist erfüllt, wenn sich das Kollisionsrisiko für die betroffenen Tierarten durch das Vorhaben in signifikanter Weise erhöht- unter Berücksichtigung von Maßnahmen der Kollisionsvermeidung/-minderung

Störungsverbot: Erhaltungszustand der lokalen Population darf sich nicht verschlechtern

erfasst: Vogelarten nach Art. 1 VRL und Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV FFH-RL

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Sonderregelung für Eingriffe (§ 44 Abs. 5)

für europäische Vogelarten und Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV FFH-RL Ziel: Aufrechterhaltung der ökologischen Funktionalität

Sonderregelung des § 44 Abs. 5 Satz 2; Konsumtion des Tötungsverbots, wenn die Handlungen der Aufrechterhaltung der ökologischen Funktionalität einer Fortpflanzungsstätte dienen

Möglichkeit von vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen; national geschützte Arten: bisherige Rechtslage bleibt

gewahrt

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Rechtsprechung

Entscheidung des BVerwG (Freiberg) vom 14.07.2011

Unionsrechtswidrigkeit von § 44 Abs. 5 Satz 2 Anforderungen an Substantiierungspflicht von

Naturschutzvereinigungen Vereinbar mit Art. 10a Abs. 1 UVP-RL

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Verbandsklage

derzeit Begrenzung der Klagebefugnis in Deutschland auf Vorschriften des Umweltrechts, welche Rechtsgüter Einzelner begründen

Konsequenz der EuGH-Entscheidung: § 2 Abs. 1 Nr. 1 UmwRG unionsrechtswidrig; keine Begrenzung auf drittschützende Vorschriften

Anpassung des Umweltrechtsbehelfsgesetzes durch Streichung der Voraussetzung „Rechte Einzelner begründen“

„flankierende“ Regelungen in der Abstimmung

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Eingriffsregelung Allgemeiner Grundsatz Modifizierung der Rechtsfolgenkaskade

Umschreibung der Vermeidbarkeit Gleichstellung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Abwägung bundesgesetzliche Regelung des Ersatzgeldes

Flächenpools und Ökokonten Festlegung des Kompensationsraums

Naturraum (Ø 4 bis 5 Landkreise) http://www.bfn.de/0316_grundsaetze.html

Grundlagen der Anerkennung von vorgezogenen Kompensationsmaßnahmen

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Eingriffsregelung- § 15 Absatz 3 BNatSchG -

Rücksichtnahmepflicht auf agrarstrukturelle Belange bei der Inanspruchnahme von land- oder forstwirtschaftlich

genutzten Flächen vorrangige Prüfpflicht, ob der Ausgleich oder Ersatz

auch durch folgende Maßnahmen erbracht werden kann Maßnahmen zur Entsiegelung Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen

Ziel: vermeiden, dass Flächen aus der Nutzung genommen werden

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Handlungsempfehlungen NetzausbauKompensationsverordnung § 15 Abs. 7 BNatSchG

Handlungsempfehlungen Netzausbau: verabschiedet von der LANA im März 2012;steht auf TO der UMK im Juni 2012

BMU bereitet den Entwurf einer Kompensationsverordnung auf der Grundlage des § 15 Abs. 7 BNatSchG vor

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Strafrechtsänderungen Natur- und Artenschutz

Mit dem Fünfundvierzigsten Strafrechtsänderungsgesetz vom 06.12.2011 (BGBl. I S. 2557) wurde die Richtlinie 2008/99/EG über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vom 19.11.2008 (Richtlinie Umweltstrafrecht) in nationales Recht umgesetzt

Änderungen StGB mit Wirkung vom 14.12.2011 § 329 Abs. 4, 6 StGB neu eingefügt Erweiterung des strafrechtlichen Gebietsschutz

durch Aufnahme von Vorschriften zu Natura 2000-Gebieten

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Strafrechtsänderungen Natur- und Artenschutz

Sonstige Änderungen treten am 13.06.2012 in Kraft §§ 71, 71a BNatSchG neu gefasst bzw. eingefügt Neue Systematik: § 71 betrifft streng geschützte Arten, § 71a

betrifft besonders geschützte Arten Inhaltliche Änderungen

§ 71a Abs. 1 Nr. 1: Verstoß gegen nationales Schädigungsverbot Arten gem. Art. 4 Abs. 2, Anh. I VS-RL

§ 71a Abs. 1 Nr. 2: Verstoß gegen nationales Besitzverbot hinsichtlich Arten gem. Anh. IV FFH-RL, Art. 4 Abs. 2, Anh. I VS-RL

§ 71a Abs. 2: Verstoß gegen EU-Vermarktungsverbot für Arten gem. Anh. B Artenschutz-VO.

§ 71a Abs. 3: Verminderte Strafdrohung bei leichtfertiger Verkennung des Schutzstatus

§ 71a Abs. 4: Strafausschließungsgrund bei unerheblichen Mengen und Auswirkungen auf den Erhaltungszustand

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Anpassen des Landesrechts an das neue BNatSchG

Bundesland Umsetzung Teilumsetzung Im Verfahren

Baden-Württemberg X

Bayern X

Berlin X

Brandenburg X

Bremen X

Hamburg X

Hessen X

Mecklenburg-Vorpommern X

Niedersachsen X

Nordrhein-Westfalen X

Rheinland-Pfalz X

Saarland X

Sachsen X

Sachsen-Anhalt X

Schleswig-Holstein X

Thüringen X

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