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KYJ_2010_03.pdf

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J OURNAL HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · HEINRICH-BARTH STRASSE 1 · 20146 HAMBURG Ausgabe 9/März 2010 Der Übergang ins Wassermannzeitalter II Titelfoto: Anja Escherich Kundalini Yoga
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JOURNAL

HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOG A LEHRERVEREIN DEUT SCHLAND E .V. · HEINRICH-BARTH S TRASSE 1 · 20146 HAMBURG

Ausgabe 9/März 2010

Der Übergang ins Wassermannzeitalter II

Tite

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: Anj

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cher

ich

Kundalini Yoga

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Seite 2

I N H A LT

I M P R E S S U M

Editorial............................................3

Titelthema: Der Übergang insWassermannzeitalter IIDer Sprung insWassermannzeitalter......................... 4

Das Jahr 2012................................... 5

Sei deiner Seele ein Freund.................5

Vertrauen schaffen.............................6

21.12.2012 – Zeitenwende oderZeitenende........................................ 7

Kinder einer neuen Zeit......................8

Eine Geschichte über Gnade und Mut........................................... 9

Wir brauchen einen neuenWertekatalog, der uralt ist............... 10

Erwiderung auf das Heft von Thorsten Laue................................. 11

Interview mit Shanti Shanti Kaur...... 12

Die Aquarian Guerilla Aktion........... 13

Von den Sikh Dharma Tagen............14

Kundalini Yoga allein zu Haus.......... 15

Träumerische Tage auf „La Fontaine“..................................16

3HO-Konferenz zur FachausbildungYoga und Therapie...........................17

Würdigung von Siri Kaur WilfriedeMagerfleisch....................................18

Buchbesprechung: „Living your Yoga“........................... 19

Frage Yogi Satya.............................. 20

Vom Vorstand................................. 21

Serviceseite: Kriya für den Übergang indas Wassermannzeitalter................. 21

Yogische Kurznachrichten................ 22

Leserbrief........................................ 23

Neue Yogalehrerinnen...................... 23

Herausgeber:Vereinszeitschrift der 3HOrganisation Deutschland e.V., Heinrich-Barth-Str. 1,20146 Hamburg, Tel. 040/479099, www.3ho.deKontoverbindung für Spenden: 0 606 097 206, Postbank Hamburg, 200 10020, Kontoinhaberin 3HO Deutschland e.V.Redaktion: Kerstin Ravi Kirn Kaur Harder-Leppert (V.i.S.d.P.), Tel 040/608 48 882, Fax040/60848196, [email protected] (khl)Layout und Anzeigengestaltung: Caroline Schoeniger, ([email protected])Icons: Anja EscherichAnzeigenakquise:Petra Mayer ([email protected])Autoren dieser Ausgabe: Yogi Bhajan, Christina Jai Inder Kaur Brandt, Amrita Kaur Burmester, FrankGurupal Singh Dreyer, Devinderpal Kaur Manuela Eilers-Jahnke, Amrit SinghMichael Filipic, Sangeet Singh Gill, Karan Khalsa, Sat Nam Kaur UlrikeKlebensberger, Kerstin Jaspers, Michael Lehmann, Birgit Mörker, SimranKaur, Suraj Kaur, Karan Khalsa, Sabib Kaur Saß, Anand Kaur Martina Seitz,Satya Singh, Dagmar Mahan Kaur Völpel. Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht immer die Meinung vonRedaktion oder Herausgeber dar. Die Redaktion behält sich das Recht vor,Beiträge zu kürzen, zu redigieren, zu schieben oder abzulehnen.

Redaktionsschluss ist der 5. Mai 2010. Das Heft erscheint am 5. Juli.

Die Sommerausgabe des Kundalini Yoga Journals steht unter demMotto „Heilen im Kundalini Yoga“ behandelt werden. Textbeiträge und

Vorschläge werden ab sofort gern entgegen genommen!

Texte bitte im Format Times New Roman 12 pt, eineinhalbzeiliger Abstand,linksbündig, nur per E-Mail mit Anhang (rtf oder doc) an:

[email protected]. Für Mac-Nutzer: Da Anhänge können oft nichtgeöffnet werden können, bitte Text zusätzlich direkt in die Mail kopieren.

Fotos, als Datei (mittlere Auflösung) oder Print, sind sehr erwünscht!Für Fragen und Ideen ruft mich gerne an: 040 / 608 48 882 oder mailt mir:

[email protected].

Anzeigenschluss ist der 27.5.2010. Anzeigen bitte im Format jpg, tif oderpdf mit eingebetteten Schriften; Fotos als jpg, s/w-Fotos mindestens in einer

Auflösung von 180 dpi. Anzeigen per E-Mail an [email protected].

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Seite 3

Editorial

as Jahr hat gerade begonnen – wenn ihrdieses Heft in Händen haltet, ist es schondrei Monate alt. In den Tagen, da ich die-ses Editorial schreibe, blickt die Welt vol-

ler Entsetzen nach Haiti, wo eines der ärmstenLänder der Erde unter den Nachwirkungen einesverheerenden Erdbebens leidet. Bilder vollerGrauen, Schmerzen und Leiden erreichten uns inunserer relativen Sicherheit und im privilegiertenKomfort, aus dem heraus wir Yoga unterrichten dür-fen. Sind wir uns eigentlich bewusst, wie gut es unsgeht, und dass wir darüber hinaus eineVerantwortung für die Gemeinschaft haben, dieüber unseren eigenen sozialen Kreis hinausgeht?Gerade wir YogalehrerInnen sollten ein Gefühl derDankbarkeit kultivieren und im Rahmen unsererMöglichkeiten Wege finden, anderen zu helfen unddiejenigen zu unterstützen, die nicht auf derSonnenseite des Lebens stehen – ob aus globaleroder lokaler Sicht. Auch das bedeutet die Über-gangszeit zum Wassermann-Zeitalter – dasSchwerpunktthema dieses Heftes. Shiv CharanSingh sagte dazu: „Der Tempel desWassermannzeitalters ist kein stoffliches Bauwerksondern die Gemeinschaft (Sangat); die Brückezwischen dem Individuellen und demUniversellen.“ Da das Thema Übergang zum Wassermannzeitaltereine so große Resonanz erfuhr, haben wir uns ent-schlossen, es nach dem Novemberheft auch imMärzheft zu behandeln. Weiter sagte Shiv Charan:„Menschliche Gemeinschaft entsteht aus demWissen über die Schmerzen und die Liebe, die sichin jedem einsamen Herzen rühren. Wenn wir inwahrer Gemeinschaft mit anderen zusammen sit-zen; können wir unsere eigene Realität überprüfen(…) Durch diese direkte und innere Erkenntnis ent-steht der spontane Wunsch, anderen zu dienen.“1

Anderen zu dienen, dem haben sich beispielsweisedie AktivistInnen der Aquarian Guerilla Aktion ver-schrieben, über deren Engagement Frank Gurupal

Singh Dreyer berichtet. Auch Shanti Shanti Kaur,mit der Devinderpal Kaur Manuela Eilers-Jahnkeein Interview führte, möchte Schmerzen lindern –sie hat das „Guru Ram Das Zentrum für Medizinund Humanologie“ gegründet, um Kundalini Yogain das System des Gesundheitswesens zu bringen.Über die Indigokinder, die Kinder desWassermannzeitalters, schreibt Sahib Kaur Saß.Schon Anfang der 70er Jahre prognostizierte YogiBhajan: „Das Menschengeschlecht geht auf einZeitalter zu, in dem Geist und Gemüt hochempfind-sam sind. Die neue Generation wird ein einzigesBündel Empfindsamkeit sein.“ Er rät in seinemText, den Simran Kaur dankenswerterweise über-setzte: „Sei deiner Seele ein Freund“.

Einen astronomischen Blick auf den 21.12.2012wirft Amrit Singh Filipic und fragt: „Zeitenwendeoder Zeitenende?“ Natürlich geht es weiter, undDagmar Mahan Kaur Völpel fordert einen neuen,zugleich uralten Wertekatalog für die Übergangs-zeit. Karan Khalsa berichtet, was der Sprung insWassermannzeitalter für die Geschäftswelt bedeu-ten kann und Simran Kaur fasst Prophezeiungen für2012 zusammen. Passend dazu die Geschichte überGnade und Mut von Suraj Kaur aus Australien, dievon Kundalini Yoga Down Under erzählt.

Viele weitere Artikel aus der Kundalini Yoga Weltergänzen das Heft, das immer praller, runder undvielfältiger wird. Ich wünsche euch Freude,Dankbarkeit und Inspiration beim Lesen dieserAusgabe und einen wunderschönen Frühling nachdiesem langen weißen Winter -

herzlichst, eure

1Die Zitate Shiv Charans stammen aus seinem Text „Die Evolution einer globalen Gemeinschaft“, nachzulesen unter www.yoga-infos.de/gemeinschaft.htm

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ls ich 16 Jahre alt war und mei-nen Schulabschluss machte,ging ich zu Yogi Bhajan, um mitihm über meine Zukunft zu

sprechen. Ich war im Begriff, mich füreine Ausbildung zur Lehrerin einzu-schreiben und überzeugt davon, dass ersehr stolz auf meinen ausgewähltenKarriereweg sein und mich dabei unter-stützen würde. Er schaute mich mit einerMischung aus Strenge und einem leichtsüffisanten Lächeln an und sagte „EineLehrerin? Nein! Du bist eine Geschäfts-frau. Akzeptiere das. Studiere Wirt-schaft. Das ist deine Zukunft.“ Und daswar alles. Dickköpfig wie ich war,schrieb ich mich für die Lehrerausbil-dung ein, überzeugt davon, dass er schonsehen würde, dass ich Recht hatte. Ichwar kein Fan der Geschäftswelt.

Und wie mit allem, das er mich jemalsgelehrt hat, hatte ich zu lernen, dass erRecht hatte; allerdings nahm ich hierfürden langen Weg. Und heute, 17 Jahrespäter, bin ich – so wie er es vorhergese-hen hatte – eine Geschäftsfrau. Sichheutzutage in der Geschäftswelt zubewegen, kann ein wenig Furcht einflö-ßend sein. Aber als im vergangenen Jahrdie Märkte zusammenbrachen und dieWeltwirtschaft die Krisenanfälligkeit desFinanzsystems offen legte, empfand ichein ungewöhnliches Gefühl der Ruhejenseits der oberflächlichen Unsicher-heit, die uns alle erfasst hatte.Schließlich haben uns Yogi BhajansLehren genau auf diese Zeit vorbereitet.Ein erheblicher Teil der zusammenge-brochenen Finanzsysteme basierte aufunrichtigen Annahmen: MilliardenDollar wurden auf Basis von komplizier-ten Luft-Berechnungen umgesetzt,Währungen manipuliert und kontrolliert,Immobilienmärkte stützten Bankwetten.Es war ein Kartenhaus.

Das Wassermann-Zeitalter ist eine Zeitfür Wahrheit, sowohl auf der persön-lichen als auch auf der geschäftlichenEbene. Wir alle wollen etwas Wirkliches,etwas das wir verstehen und erfahrenkönnen. Wie also kann jemand, der sichim Geschäftsleben bewegt, lernen, genaudas in einen gesunden Geschäftsbetriebzu integrieren? Yogi Bhajan hat unsgelehrt, dass wir uns herausbewegen ausHierarchien, in denen Gier und Ego,Manipulation und Angst fähig sind, denPlaneten zu kontrollieren. Und während

dieser Übergangszeit zum Wassermann-Zeitalter wächst das Verständnis desIndividuums dahingehend, dass das„Ich“ zunehmend als ein Teil des globa-len Gruppenbewusstseins erfahren wird.

Als ich den Sprung aus der Geschäfts-welt hin zu meiner derzeitigen Tätigkeitmachte, geschah all’ dies auf sehr magi-sche Art und Weise. Aber ich musste vollins Vertrauen gehen. Ich kam aus einersehr sicheren Position und ging in etwas,das finanziell leicht risikobehaftet war,aber dafür ausgesprochen nährend aufder spirituellen Ebene. Und es hat sichals der erfüllendste Wechsel herausge-stellt, den ich machen konnte. ÄhnlicheGeschichten höre ich übrigens fast täg-lich von Yogalehrern, Musikern undGeschäftsinhabern.

Die Menschen hungern nach Quellen,aus denen sie Trost beziehen können,Werkzeugen für ihr persönlichesWachstum und der Fähigkeit, über dieaktuellen wirtschaftlichen Schwierig-keiten und Härten hinaus sehen zu kön-nen. Ich glaube aus ganzem Herzen, dassdies genau die Zeit ist, um Yogi BhajansLehren zu einem festen Bestandteil inunserem Leben, unseren Berufen unddem neuen „Ich“, das uns alle umfasst,zu machen. Wenn du die Möglichkeithast, sie zu einem Bestandteil in deinemBeruf oder Geschäft zu machen, dann istjetzt genau die richtige Zeit dafür. Wiralle müssen wahrhaftig sein, wenn esdarum geht, wer wir wirklich sind.Yogakurse sind voller als je zuvor. DieMenschen hungern nach etwas, das tieferist, und sie sind bereit darauf zu vertrau-

en, dass hinter den yogischen Technikensehr viel mehr steckt, als auf den erstenBlick ersichtlich sein mag.

Im Rahmen meiner Berufstätigkeit habeich viel mit Yogazentren undYogalehrern zu tun, und überall begegnetmir die Aussage, dass dies die Zeit zumUnterrichten ist, denn die Menschen sindauf der Suche. Letzten Monat reiste meinStiefvater Sat Want Singh nach Indienund auf die Philippinen, um Zweigstel-len seiner Firma zu besuchen. Er botYogaunterricht für die Mitarbeiter an.Seine Kurse waren proppenvoll! Unddas als Amerikaner, der im HerzenIndiens Yogi Bhajans Lehren unterrich-tet. Wenn man Menschen dabei unterstützt,die Erfahrung dieser yogischenTechnologien zu machen, ist diesunglaublich erfüllend und kann dir sogarein respektables Auskommen sichern.Vielleicht reicht es nicht für einenPrivatjet; aber die sind zurzeit sowiesoaus der Mode gekommen. Yogi BhajansLehren geben uns so viel, und sie sindwegweisend auch außerhalb desYogaunterrichtes. Wenn du also jetzt die-ses innerliche Ziehen verspürst, dann istgenau dies das Zeitalter, um den Sprungzu wagen!

Karan Khalsa ist ein Kind der 3HO-Gemeinschaft. Sie kam zu Spirit Voyage, umihre Seele mit ihrem Beruf in Einklang zubringen. Ihre Aufgabe bei Spirit Voyagebesteht darin, den heilenden Klangstrom derMusik und die heilende Technologie desYoga mit dem Planeten zu teilen.

Wie man Yogi Bhajans Lehren zu seinem Beruf macht

Der Sprung ins Wassermann-ZeitalterVon Karan Khalsa, Virginia, USAÜbersetzt aus Aquarian Times von Christina Jai Inder Kaur Brandt

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Der Countdown läuft. Schon jetzt sorgt das Jahr 2012 fürviele, oft abenteuerliche Spekulationen: Wird es zuKatastrophen kommen? Oder haben wir Anlass, mit großerHoffnung eine Zeitenwende zu erwarten?

Man kann leicht Anstoß nehmen an den apokalyptischenSzenarien, die zurzeit über das magische Datum 2012 ver-breitet werden. Allerdings kommen nicht nur Mystiker,sondern zunehmend auch Wissenschaftler und Politiker zudem Schluss, dass wir an der Schwelle eines umfassendenTransformationsprozesses stehen, vor einem Evolutions-sprung der Menschheit, wie der Biophysiker Dieter Broersin seinem Buch „(R)Evolution 2012“ schreibt.

Erwin Laszlo, der Begründer des Thinktanks „Club ofBudapest“, zählt in seinem Buch „Weltwende 2012“ fol-gende Hinweise bzw. Prophezeiungen auf:

Prophezeiungen jenseits von Horrorszenarien

Das Jahr 2012Von Simran Kaur

Der Kalender der Maya setzt für den 21.12.2012 das Endeder sogenannten „Vierten Welt“, den Beginn der „FünftenWelt“, in der die Menschheit auf eine „neue, höhereBewusstseinsebene aufsteigen“ wird.

Die kosmische Überschneidung der Konjunktion derSonne zum Sonnenaufgang am 21.12.2012 mit demSchnittpunkt des Äquators der Milchstraße und der Ebeneder Ekliptik, was zuletzt vor 26. 000 Jahren stattgefundenhat, wird in der Zeitmessung der Hopi, in der vedischenund in der islamischen Astologie, im Mithraismus, in derjüdischen Kabbala, im hinduistischen Zyklus der Yugas(Zeitalter) sowie in einigen mittelalterlichen christlichenSystemen der Metaphysik als fundamentale Neuausrich-tung angesehen.

Astrologische Berechnungen legen das Ende eines kosmi-schen Jahres (25.920 Erdenjahre) auf dieses Datum, undeine nach dem I Ging ausgerechnete „Zeitwelle“ legt fürdas Jahr 2012 ebenfalls große Neuerungen nahe.

Die Astronomie weist darauf hin, dass die Sonnenaktivitätum 2012 herum einen Gipfelpunkt erreicht und heftigeSonnenstürme erzeugen wird, die die Magnetosphäre derErde stören und möglicherweise die Stromversorgunggroßer Teile der Erde lahmlegen werden.

Beobachtungen des Erdmagnetfeldes weisen auf einenmöglichen nahenden Polsprung hin, also eine Umkehr desmagnetischen Nord- und Südpols.

Laszlo plädiert für einen bewussten, achtsamen Umgang mitden Ressourcen der Natur, um als Menschheit auf diesegroße Transformation vorbereitet zu sein, und empfiehltjedem Einzelnen, auf der persönlichen, zwischenmensch-lichen und transpersonalen Ebene einen „zeitgerechtenBewusstseinswandel“, um aus der Erfahrung der Einheit her-aus stimmig handeln zu können.

Laszlos Buch enthält übrigens auch eine spannende Über-sicht über weiterführende Literatur zur Weltwende. Man darfgespannt sein auf das Jahr 2012.

chau dir die Menschen an, sie sehen so bildhübschaus, so wunderbar. Schau ihre Kleider an, ihreSchuhe. Das Leder der Schuhe passt farblich zumGürtel und zur Handtasche. (…) Sogar die Farbe der

Schuhe entspricht der Farbe der Armbanduhr, dem Ziffernblattder Armbanduhr. Warum? Wir (…) geben Milliarden Dollar ausjedes Jahr, um gut auszusehen, während wir uns nicht gut füh-len können. Weil man „gut fühlen“ nicht im Laden kaufen kann.Man kann es in keinem Yogazentrum erhalten. In keinerGurdwara. In keinem Tempel. Kein Swami, kein Yogi, keinPriester, kein Pfarrer, kein Rabbiner kann dir geben dich gut zufühlen. (…)Guru Nanak hat es so deutlich gesagt, ganz einfach: „Amrit velasatch nao, vadiaai vichaar.“ In den ambrosischen Stundennimmst du dein Bad, setzt dich hin und beginnst deinen Krieg.Damit du in dir Frieden haben kannst... Drei Dinge zählen imLeben: Seelenfrieden, Länderfrieden, Weltfrieden. Wenn derGeist keinen Frieden findet, keine Harmonie, kann er keineRuhe finden mit seinen Gegenstimmen. Kann den Krieg derHerausforderungen nicht gewinnen. Von außen sieht jemandvielleicht sehr schön aus, kann sich vielleicht mit seinem Gelddie ganze Welt kaufen, und bleibt doch unerfüllt, leer, unglück-lich. Deswegen hat Guru Nanak als Lösung gesagt, „Amrit velasatch nao, vadiaai vichaar.“(Steh in den frühen Morgenstundenauf und singe Gottes Lobpreisungen) Warum „vadiaai“? WarumGott preisen? Also, das ist eine sehr selbstsüchtige Handlung.Wenn du groß denkst, wirst du groß. Gott ist Unendlichkeit.Wann immer das Endliche sich auf das Unendliche einstimmt,bereichert es sich….Ich will euch an etwas erinnern. Es sind sieben Schritte zumGlück. Der Mensch hat darüber fünftausend Jahre lang nach-gedacht. Diese Schritte müssen gegangen werden.

1. Selbstverpflichtung; 2. Charakter; 3. Würde; 4. Göttlichkeit; 5. Anmut; 6. Die Kraft, ein Opfer zu bringen; 7. Glück.

Du kannst nur glücklich sein, wenn deine Geduld so weit wirdwie ein Ozean, wenn deine Freundlichkeit und dein Mitgefühlso handfest sind, dass nichts sie erschüttern kann, und du mit alldem in Dankbarkeit vor Gottes Vollkommenheit lebst.

(…) Ohne Freundlichkeit ist das Leben leer. Ohne Mitgefühlhat das Leben keine Richtung. Von dem Tag an, wo du einZehntel deiner Zeit gibst, also von 24 Stunden 2,5 Stunden, dei-nem Verstand gibst – du kämpfst mit ihm, es braucht genau 2,5Stunden direkten Kampfes mit deinem Verstand, um ihn für dierestliche Zeit zu besänftigen – wirst du Erfolg haben, egal wiedu drauf bist.Der Verstand ist eine große Macht. Manche Leute nehmenPillen, damit sie schlafen können, manche lesen Bücher zumEinschlafen. Manche Leute trinken, manche Leute tun alles

Auszüge aus einem Vortrag von Yogi Bhajan

Sei deinerSeele einFreund© YB Teachings, LLC 1988, übersetzt durch Simran Kaur

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„Sag mal, wie stehst du als Yogalehre-rin eigentlich zu den UltraschallUntersuchungen? Ich hab mich imInternet informiert und finde mich nichtzurecht...“. – „Welche zusätzlichenVorsorgemaßnahmen sind eigentlichnötig?“ Mit diesen oder ähnlichenFragen werde ich im Nanak Niwas oderdirekt im Unterricht konfrontiert. DieFlut der Informationen im World WideWeb überfordert viele, anstatt Klarheitzu schaffen. Das Geschäft mit der Angstblüht. Gerade in dieser sensiblen Zeitvor und nach der Geburt eines Kindesherrscht viel Unsicherheit.

Und wir wollen doch alles richtigmachen, hundertprozentig sein … Wobleibt die Intuition, das Wissen, das wirin uns tragen, eigenes Vertrauen in

unsere Fähigkeiten? Was noch vor einpaar Jahren als selbstverständlich galt,wird jetzt wieder in Frage gestellt. Wir,die Frauen und ihre Partner begleiten,sind aufgefordert, Sicherheit zu geben.Wir sollten sie hinführen zu Intuitionund Urvertrauen in die eigene Fähigkeitund Stärken. Im Kundalini Yoga habenwir einen Schatz an Möglichkeiten, umgenau hier anzusetzen: Langer tieferAtem zum Baby, die Hände desPartners an die Nieren legen oder die„Sa Re Sa Sa“-Meditation sind nur eini-ge Möglichkeiten zur Hilfestellung.

Wenn ich mit dieser Unsicherheit kon-frontiert werde, spreche ich oft von derGeburt meines Sohnes. Von Ängsten,die mich begleitet haben, und wie mirYoga Kraft und Vertrauen in mich alsFrau wiedergegeben haben. Ich erzählevon unseren Instinkten und dass wirgebären können, von Anbeginn allerZeiten an. Mir hat die Geburt gezeigt,dass ich alles in diesem Leben schaffenkann. Dass mein negativer und positi-ver Geist für mich arbeiten – und derneutrale, gestärkt durch Meditation.Vertrauen schafft Vertrauen!

Schwangere Frauen im Wassermannzeitalter

Vertrauen schaffen Von Birgit Mörker

Mögliche. Weißt du, warum du alles Mögliche tust? Weil deinVerstand dir nicht gehorcht. Wie du aussiehst, ist eine Sache.Die andere Sache ist, so gut wie du aussiehst, so gut sollte deinVerstand sein. Geduldig, weit, scharf, voller Möglichkeiten,Kreativität, Projektion und Kommunikationsbereitschaft.

Darum (…) hat Guru Nanak gesagt, (…) in den ambrosischenStunden meditiere und erinnere dich an die Erhabenheit Gottes,würdige sie, preise sie. In schlichten Westler-Worten: lade deineBatterie auf. (…) Jeder will glücklich sein. Niemand will in denambrosischen Stunden aufstehen (…) Du hast dann gewonnen,wenn du jeden Tag frühmorgens um 3 Uhr aufstehst und dich2,5 Stunden lang hinsetzt und deinen Kampf ausfichst. (…)Wenn du mit deinem eigenen Verstand kämpfst und ihnbezwingst, dann erfüllen sich Nanaks Worte: „Man djitä djagdjiht.“ Wer über seinen eigenen Verstand gewinnt, gewinnt dieganze Welt. All deine Probleme lösen sich auf.

Wenn du deiner eigenen Seele kein Freund sein kannst, wenn dudeinen eigenen Verstand nicht im Griff hast und nicht freund-lich und mitfühlend sein kannst in allem was du tust, vergeudestdu dein Leben! Jede andere Schönheit, Befriedigung, was auchimmer du hast, wird dir Schmerz, Schmerz und Schmerz brin-gen. Vorübergehend kannst du vielleicht lachen, vorübergehendbist du vielleicht zufrieden, vorübergehend kannst du dir viel-leicht wie ein großer Tölpel auf die Brust schlagen: „Oh, ichhabe gewonnen, ich habe dies getan, ich habe das erreicht!“Nein mein Freund, es ist ganz egal, ob du ein Christ bist, einBuddhist, ein Hindu, ein Moslem, ein Sikh, ob du dem Shintofolgst oder Konfuzius. Du kannst ein Zoroastrier sein oder einAtheist. Das Leben muss mit Freundlichkeit anfangen, unddiese Freundlichkeit muss deinem Selbst gegenüber sein!Menschen, die anderen gegenüber freundlich sind, kompensie-ren damit ihre Schuldgefühle.Diese Sorte Freundlichkeit brauchen wir nicht. Freundlichkeitgilt dir selbst und sie beginnt um 3 Uhr früh. Eine Selbstprüfungist eine Selbstprüfung. Wenn du nicht um 3 aufstehen kannst –nein, du kannst um 3 aufstehen, wenn du jemanden vom

Flughafen abholst, oder deine Freundin um 3 Uhr nachts mitihrer Arbeit im Restaurant fertig ist und du sie abholst. Für dieLeidenschaft, ja. Für die Neurosen, ja. Für das Ego, ja. ZumAngeben, ja. Zum Macho-Sein, ja. Für das Selbst? Nein! (…)Und wenn du dich hinsetzt und meditierst, dreht dein Verstanddurch. Dann stabilisierst du dich wieder, dann dreht derVerstand wieder durch. Du stabilisierst, der Verstand - es ist einRingkampf… Sitze die 2,5 Stunden durch. Gib deinem Lebeneine Chance. (…) Es gibt im Leben nichts Gutes, außer dieserpersönlichen Stunden der Meditation.

(…) Diejenigen von euch, die den Weg des Guru mit Liebe undHingabe gehen und seinen Segen gefunden haben, grüße ich.Aber diejenigen, die noch auf halbem Wege sind, sollten heuteeine schmerzhafte Entscheidung treffen. Lasst es uns für 40Tage machen. Wenn es für dich nicht taugt, dann lass es. Sohabe ich angefangen (…) Ich habe mir selbst gesagt, 40 Tagemeditiere ich. Und ich hatte nicht viel Glück. Am 38ten Tag istirgendetwas passiert und ich habe es vermasselt. Also mussteich die 40 Tage von vorne beginnen. Dann habe ich es wiedergetan, und am 27ten Tag ist mir etwas eingefallen und ich konn-te es nicht machen. Schließlich sagte ich mir, „Himmel oderHölle, ich werde es schaffen, egal was passiert!“ Und dannkonnte ich es drei Tage lang nicht tun, weil ich so krank war.Aber ich habe jemanden gebeten es für mich zu tun. Aber dannsagte ich, „Nein, nein, ich habe nicht die ganze Zeit zugehört,ich bin dabei eingeschlafen. Es stimmt so nicht. Ich werde esselbst tun.“ Ich habe das alles durchgemacht.

(…) Warum überhaupt meditieren? Im letzten Augenblick,wenn wir unsere irdischen Augen schließen und unsere irdi-schen Sinne zur Ruhe bringen und all unseren Feinden aufWiedersehen sagen, und unseren Freunden auch, und denVerwandten, und denen, die uns gesegnet haben und die unsverflucht haben, wenn diese ganze Geschichte vorüber ist, dannbrauchen wir eine Fahrkarte in unserer Hand auf unserem Wegnach Hause. Und diese Fahrkarte ist Gurumantra. Und das istes, was du erschaffst.

(Fortsetzung von Seite 5)

Birgit Mörker ist selbst Mutter undseit einigen Jahren Geschäftsführerin

der AG für natürliche Geburt

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Seite 7

as heutzutage alles an Mut-maßungen darüber in Umlaufist, wie das neue Zeitalter aus-sieht, was es für den Menschen

bedeutet und wann es beginnt, das hatschon inflationäre Züge. Hierzu werdenalte Prophezeiungen herangezogen,Zeichen gedeutet - und Datierungenändern sich mit der jeweiligen Quelle.Auch dieser Artikel wird die ultimativenFragen nicht beantworten, aber ein paarPunkte aufgreifen und zusammenführen,die zeigen, dass eine große Veränderungder Welt, wie wir sie kennen, ansteht.Dabei soll der Maya-Kalender mit seinergalaktischen Entsprechung Ausgangs-punkt sein.

Xibalba: Wir befinden uns in den letztenJahren des 13. Baktuns. Dieser Zyklusdauert 5125 Jahre und endet am 21. 12.2012, wenn die Sonne zur Winterson-nenwende entlang der Ekliptik auf demgalaktischen Äquator und in einer Linemit dem galaktischen Zentrum steht(siehe Bild Dark Rift; Position der SonneA vor 3000 Jahren, B vor 1500 Jahren, Cim Jahr 2012) und dabei - von der Erdeaus gesehen - durch eine Zone derMilchstraße wandert, die als Dark Rift,bezeichnet wird (Bild 2, Winter SolsticeSunrise). Die Maya nennen diese ZoneXibalba, was man in etwa mit „Ort derAngst/Unterwelt“ übersetzen kann. Nun,was in die eine Richtung ein Weg insTotenreich ist, ist in die andere einGeburtskanal ins Leben! Mythologischkann man sagen, dieses Ereignisbeschreibt eine Vereinigung von Gottund Göttin. Der Erste/Eine Vater (Sonne)wird von der Ersten/Einen Mutter(Xibalba) geboren. Die Stele 11 vonIzapa zeigt diese Konstellation von 2012,den Kosmischen Vater im Mund derKosmischen Mutter, dem Geburtskanalder Milchstraße (Bild 3). Als dieserZyklus von 5125 im Jahr 3113 v. Chr.

begann, hat die Welt eine großeWandlung durchgemacht. An derenAnfang stand die Schlacht vonKurukshetra.

Schwarzes Loch: Im Zentrum derMilchstraße befindet sich ein großesSchwarzes Loch, welches so schnellrotiert, dass sein Gravitationsfeld nichtmehr sphärisch ist, sondern wie eine fla-

che, aber sehr dichteScheibe auf Äquatorebe-ne ausgebildet ist.Bewegt sich unsere Erdeüber den galaktischenÄquator, dann durch-dringt sie auch dasGravitationsfeld desSchwarzen Loches.Computersimulationenzeigen, dass die Erdedieses Feld in denJahren 2008 - 2015 voll-

ständig durchdrungen hat und dabei2012 genau in einer Linie mit dem gal-aktischen Zen-trum steht.Schütze-Galaxis: Das Two-Micron AllSky Survey, ein amerikanischesHauptprojekt in Sachen Beobachtungdes Himmels im Infrarot-Spektrum,zeigt, dass die Milchstraße von derSchütze-Galaxis durchdrungen wird.Teams von den Universitäten Virginiaund Massachusetts haben mitSupercomputern eine Sternenkarteerrechnet. Wo beide Galaxien sich tref-fen, befindet sich unsere Sonne (MilkyWay, Bild 4). Es gibt Hinweise darauf,dass das gegenseitige Durchdringen bei-der Galaxien die Sonnenaktivität beein-flusst, was nicht nur die Erde erwärmt,sondern Temperaturanstiege werdenauch auf den anderen Planeten desSonnensystems gemessen.Wir dürfen also weiterhin gespannt sein,wie sich Erde und Bewusstsein auf demWeg durch die Galaxis, durch dieStrömungen der Zeit noch verändern undwelche Zukunft uns erwartet.Abschließend meine persönlichePrognose: Die Zeit transzendiert sichselbst zur Gleichzeitigkeit!

Eine astronomische Betrachtung

21.12.2012 – Zeitenwende oder Zeitenende?Von Amrit Singh Filipic

Quellen:Mayan Cosmogenesis: Cosmic Mother Gives Birth,John Major JenkinsWhat is the Galactic Alignment,John Major JenkinsGalactic Alignment 2012Approved! (youtube)Sagittarius Dwarf EllipticalGalaxy (SaDEG)http://www.solstation.com/x-objects/sag-deg.htmScientists Now Know - We’re NotFrom Here http://www.view-zone.com/milkyway.html

Stele von Izapa, Bild 3

Dark Rift, Bild 1

Milky Way, Bild 4

Winter Solstice Sunrise, Bild 2

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Seite 8

ie wir alle wissen, befinden wiruns auf der Zielgeraden insWassermannzeitalter. Die Hip-

pies sangen ja schon vor einiger Zeitihren „Aquarius Song“. Und nun sindwir hier und jetzt, in diesem Moment,gesegnet mit einer Inkarnation, um die-sen aufregenden Wandel als Mensch zubezeugen, zu erfahren und mitzugestal-ten. Seit einigen Jahren schon wird vonden Generationen gesprochen, die maß-geblich am Wandel unserer Welt undGesellschaft beteiligt sein werden.Gemeint die sogenannten „Indigokin-der“, „Kristallkinder“ oder „Regenbo-genkinder“.

Als vor zehn Jahren eines der erstenBücher, “The Indigo Children” vonCarol & Tober erschien, gab es erst eineHandvoll Leute, die sich mit diesemThema beschäftigten. Geht man heute ineine esoterische Buchhandlung, gibt eseine Fülle von Informationen. BeiGoogle kommt allein der deutscheBegriff auf 319.000 Treffer, imEnglischen sind es über eine Million.Die Aura-sehende Nancy Tappe prägte inden frühen 80ern des letzten Jahrhun-derts den Begriff „Indigokinder“, da sieIndigo als die „Lebensfarbe” von immermehr Kindern wahrnahm, die zu ihrkamen.

Menschen, die unter die Kategorie„Indigokinder“ fallen, weisen demnachgewisse Persönlichkeitsmerkmale aufwie Probleme mit ungerechtfertigterAutorität, KriegerInnenbewusstsein, dasdringende Bedürfnis, die Welt zu retten.Sie sind schnell im Verstehen von spiri-tuellen Konzepten, können hellse-hen/hellhören/hellfühlen/helldenken, siehaben durch eine erhöhte Sensibilität dieNeigung, entweder ins Hyperaktive zugehen oder sich übermäßig in sich selberzurück zu ziehen. Durch beides neigensie oft zum Einzelgängertum, wennkeine „gleichen” Kinder in der Nähesind. Für viele Menschen, so auch für mich,war es eine wahre Erleichterung,schwarz auf weiß Beschreibungen zusehen, mit denen sie sich identifizierenkönnen. Es kann eine Öffnung bewirkenin die Richtung „Ich muss nicht mehrversuchen, jemand anderes zu sein” undes kann jungen Erwachsenen eineErmutigung und Berechtigung dafürgeben, in verantwortungsvolle Positio-nen zu gehen. Ich finde es jedoch wich-tig, hierbei auch im Auge zu behalten,dass alles „Medizin oder Gift” sein kann.So kann es sowohl für ältere Indigos alsauch für Eltern von Indigokindern alsFluchtmittel aus der Welt dienen. Eskann im negativen Fall auch dazu verlei-ten, sich Dinge nicht mehr genau anzuse-hen. Eigentlich ist es ja jedem selbstüberlassen, sich selbst, sein Kind oder

seine Nachbarn welcher Kategorie auchimmer zuzuordnen. Der Glaube an dieExistenz von Indigokindern mit ihrenspeziellen Eigenschaften ist jedoch zueiner Art politischem Statement gewor-den. In Bezug auf Hyperaktivität undZurückgezogenheit kreuzen sich dieDiagnosen ADHS und ADS. Und hier-über finden wir uns unmittelbar in derRitalin-Diskussion wieder. Die Verknü-pfung zwischen Ärzten, Pharmaindustrieund öffentlichem Bewusstsein ist massivin den Debatten um die ADHS-Diagnoseund Medikamentenvergabe. Die Infor-mationen zu dem Thema sind verwirrendund teilweise widersprüchlich. Wenn ichin den Kinderyoga-Ausbildungen frage,wer sich mit dem Thema Ritalin aus-kennt, bin ich erschrocken, dass oft einDrittel der Teilnehmer in ihrem UmfeldKinder haben, die aufgrund von ADHS-Diagnosen auf Medikamente gesetztwurden. Da denke ich mir: Hier stimmtdoch was nicht! Kann es sein, dass vieleKinder in unserer Gesellschaft als sogestört eingestuft werden, dass siePsychopharmaka bedürfen? Wie wäre esmit einem anderen Schulsystem? MehrLehrern? Mehr Zeit für die Kinder? DemSetzen anderer Werte in unsererGesellschaft? Ich möchte jedeN LeserInermutigen, eigene Nachforschungenanzustellen und sich zu informieren.

Kristallkinder sind die „nächste Genera-tion” nach den Indigokindern. Ihnenwerden Eigenschaften wie Telepathieund vor allem bedingungslose Liebezugeordnet. Im Gegensatz zu den„Indigos“ müssen sie nicht mehr kämp-fen. Es ist, als wenn die Krieger densanfteren Nachfolgern den Weg freimachen würden. Die „Kristallkinder“scheinen sehr mit Kristallen inVerbindung zu stehen und große hellse-herische Fähigkeiten zu besitzen. Manbeschreibt sie so, dass diese Kinder sichschon sehr jung zu Menschen begeben,die allein oder traurig sind - ihre bloßeGegenwart bringt das nötige Licht mitsich. Dabei nehmen sie nicht die Gefühleder anderen auf, sondern transformierendiese. Sie reden wenig, da sie sich tele-pathisch mit ihren Eltern verbinden.Daher werden sie eher als „autistisch”eingestuft. Autismus als Diagnose hat inden letzten Jahren in den USA rapidezugenommen, was für die Kristallkinder-Befürworter eine große Bestätigung dar-stellt. Andererseits führen die Vertreterder Anti-Impf-Bewegung die Autismus-häufung auf den hohen Quecksilber-gehalt in den Impfstoffen zurück. Shiv Charan Singh sagte zum Indigo-phänomen übrigens: dadurch, dass dieSchleier zwischen den Welten dünnerwerden, sei es nur natürlich, dass dieKinder mehr mitbekommen. Wichtig seies, dass sie sich vollständig in ihrenKörper inkarnieren. Mit dem Yoga und somit auch mit demKinderyoga kommen wir immer mehr indie Position, einen Standpunkt beziehenzu müssen. Wir sind sozusagen glückli-cherweise dazu gezwungen, jedemKind, jedem Elternpaar und jederDiagnose mit offenem Herzen undwachem, informiertem, neutralem Geistzu begegnen. Denn Pauschalurteile kön-nen hier nicht gefällt werden. Mir gefällt eine Aussage aus demDokumentarfilm “Indigo Evolution”sehr. Frei übersetzt heißt es: „Achte diealte Seele, die du vor dir hast, aber denkeauch daran, das Kind menschlich auf-wachsen zu lassen, mit allen Grenzen,die dazu gehören.”

Mehr Infos zu der Fachausbildungfür Kinderyoga gibt es unter www.kinder-yoga.org.

Indigokinder – Mythos oder Wahrheit?

Kinder einer

neuen ZeitVon Sahib Kaur Saß, Ausbilderin derFachausbildung Kinderyoga in 3HO

Sahib Kaur Saß

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ie in allen Dingen des Lebenssind die Samen gesetzt; sie war-ten in der Dunkelheit von Mutter

Erde auf den passenden Moment, unddann gehen sie auf. Das ist genau das,was mit Kundalini Yoga in Asien undAustralien passiert ist. Durch dieHartnäckigkeit und die Anmut einerHandvoll einsamer Lehrer, die sich demKundalini Yoga verpflichtet haben, esmit anderen geteilt haben und nicht lok-ker gelassen haben, ist ein Garten ent-standen. In unserem Teil der Welt ist derFrühling angekommen.

Sunder Singh kommt seit mittlerweilefast zehn Jahren nach Asien, um inThailand, Malaysia, Kambodscha,Singapur, China, Vietnam, Hong Kong,Sri Lanka, Japan und Taiwan Lehrer aus-zubilden und zu unterrichten. In den mei-sten der vorgenannten Länder gibt esheute Lehrer vor Ort, die eigeneKundalini Yoga Zentren betreiben und anden Ausbildungsprogrammen mitarbei-ten. In diesen Ländern gibt es sehr alteKulturen, viele verschiedene Sprachenund kulturelle Eigenheiten.

Das erste Mal traf ich Sunder Singh vorvier Jahren. Ich fühlte mich durch seineVision inspiriert – so wie viele andereauch – innerhalb unserer Gemeinschaftaktiv zu werden und die Lehren YogiBhajans so weit wie möglich zu verbrei-ten. Nicht aufzugeben, sich nicht ablen-ken zu lassen und die Lehren so sehr

wertzuschätzen, dass wir wissen, dassunser Weg darin besteht, sie zu leben undmit anderen zu teilen.

Es fühlten sich andere Lehrer inspiriert,nach Kambodscha, China und in andereasiatische Länder zu gehen, umKundalini Yoga dort zu verbreiten unddie Menschen vor Ort darin zu unterwei-sen, ihre jeweiligen Gemeinschaftendurch diese Technologie wachsen zu las-sen. Die Ausbildungshandbücher wurdenins Chinesische und zuletzt auch insJapanische übersetzt, DVDs erhieltenentsprechende Untertitel und ganzeLehrerteams setzten sich zusammen, umdie Lehren zu übersetzen. All dies schaffttiefe Wurzeln für unsere Gemeinschaft.Das RaMaDaSa Yoga-, Meditations- undWellness-Zentrum steht kurz vor derEröffnung in China, um dort dieVerbreitung von Yogi Bhajans Lehren zuunterstützen. Der erste Einführungskursist für November 2010 geplant.

Australien, der älteste Kontinent unsererErde und Heimat des ältesten Volkes, derAboriginees, ist ein Land voller veschie-dener Farben und vieler Kontraste.Unsere Kultur ist jung, dynamisch undfrech, und es ist einfach, sich durch alldie Möglichkeiten und die sofortige Be-dürfnisbefriedigung ablenken zu lassen.Aber der Geist der Traumzeit – die Artund Weise, wie bei den Aboriginees dieEinheit erfahren wird – wird für vieleMenschen durch Kundalini Yoga ge-

weckt. Dank des Einsatzes, der Hingabeund Ausdauer unserer ersten Lehrerinvor Ort, Guru Jivan Kaur, werden unsereLehrer-Ausbildungsprogramme bald injedem Teil Australiens verfügbar sein.

Im letzten Jahr trafen sich Menschen ausallen vorgenannten Ländern das ersteMal auf dem Kundalini Yoga FestivalAsien in Thailand. Es lag greifbareAufregung in der Luft. Es hat sich soangefühlt, als ob wir alle zusammengeru-fen waren, um unsere gemeinsameEinheit zu spüren und ein wichtiger Teilder weltweiten 3HO-Familie zu werden.Es stellte sich die Erkenntnis ein, dasswir eine dynamische, wachsende spiri-tuelle Gemeinschaft haben, die sich invielerlei Richtungen ausdehnt. Wir brau-chen keine gemeinsame Sprache, wennwir von unseren Herzen aus unsereErfahrungen und unser Wissen mitein-ander teilen. Teil dieser Familie zu sein,ist die Gnade des Guru. Wir verbindenuns wie in Indras Netz weltweit, um dieLehren und das Bewusstsein miteinanderzu teilen und um zu dienen.

Im Oktober fand das 2. Kundalini YogaFestival Asien statt. Mehr dazu gibt esunter www.kundaliniyogaasia.org. SurajKaur ist Vorsitzende der KYTANZ(Vereinigung der Kundalini Yoga-Lehrerin Australien und Neuseeland). Wer siekontaktieren möchte, kann dies gerneunter der E-Mail: [email protected] tun.

Kundalini Yoga in Down Under

Eine Geschichte über Gnade und MutVon Suraj Kaur, Australien. Übersetzt von Christina Jai Inder Kaur Brandt

Erstes Kundalini YogaFestival Asiens

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ch bin 1958 geboren – damitalso ein Kind des Fischezeit-alters. Der Glaubenssatz, mitdem ich groß geworden bin,

lautete: „Die Wissenschaft erklärt dieWelt.“ Ich kann mich noch an dieSchlagzeilen erinnern, als ChristianBarnard das erste menschliche Herztransplantierte – und an die, die der ersteMensch auf dem Mond verursachte.Zwei echte Sensationen in den 60er und70er Jahren des letzten Jahrhunderts. DieWissenschaft machte erkennbar riesigeFortschritte und bis zu Allmachtsfant-asien war es dann nur noch „ein kleinerSchritt für die Menschheit“.

Erste Eintrübungen erfuhr diese Fantasiedurch nicht zu be herrschen de Krankhei-ten wie Krebs oder auch AIDS. NachRüdiger Dahlke ist Krebs eineErkrankung, die dann entsteht, wennZellen den Gruppenkonsens verlassenund anfangen, sich ohne Rücksicht aufVerluste (denn letztlich töten sie ja ihren„Wirt“) zu vermehren und dabei in ihrerpersönlichen Ent wicklung regredieren.Für mich wird diese Erkrankung damitzum Sinnbild des aus laufenden Fische-zeitalters.Der Mensch in seinem Wahn nimmt aufnichts mehr Rücksicht und beutetMenschen, die Erde, auf der und von derer lebt und sich selbst aus. Die Zunahmevon Krebs erkrankungen bei Menschen,die scheinbar keine Risikofaktoren auf-weisen, werte ich als Zeichen, dass dieseKrankheit kollektiven Charakter hat –und die Betroffenen ein Thema derGemeinschaft tragen.

Natürlich macht dieser Raubbau auchnicht vor der Geschäftswelt halt. Die All -machtsfantasien der Banken lauten:„25% Return on Investment!“ oder „Wirbeherr schen das Risiko!“ und stürzendamit die Welt in die schlimmsteWirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg. Die Chemieindustrie gibt sich peinlichbetroffen, wenn ein Chemieunfall ent-steht, der ganze Landstriche verseucht –und die Stromlobby setzt sich für denAusbau der Kernenergie ein.

Aber auch im Sport – und hier insbeson-dere bei Deutschlands liebstem Kind,dem Fußball, ist die „Blase“ klar erkenn-

bar. Transfersummen von 75 MillionenEuro für einen Spieler sollten von denFans eigentlich mit konsequentem„Nichterscheinen“ abgestraft werden.

Und die nächste Blase produzieren gera-de die politisch Verantwortlichen: anstattdem gesunden und überfälligenSchrumpfungsprozess der WirtschaftRaum zu geben, werden aus Angst, nichtwieder gewählt zu werden, alteStrukturen mit Sub ventionen, Förder-mitteln, Krediten und Dar lehen amLeben erhalten – und in den Köpfen derBevölkerung die fatale Idee im-p lementiert: „Gewinne kann ich privati-sie ren, Verluste werde ich schon irgend-wie sozialisieren!“ Fakt ist, dass die not-

wendigen Anpassungsprozesse genauwegen dieser Fehl steuerungseffektenoch viel schmerzhafter ausfallen wer-den als bisher angenommen wurde. DiePolitiker haben nichts gelernt – denn siehaben ja auch kein spirituelles Korrektiv.

Was ist da eigentlich so aus den Fugengeraten? Aus meiner Sicht hat irgend -wann die dem Menschen innewohnendeInstanz, die das EGO im Schach hält,auf gehört zu funktionieren. Was also tutNot? „Religio“ im wahrsten Sinne desWortes – die Wiederanbindung an unse-ren Ursprung, den SPIRIT, das höhereSelbst. Wir brauchen einen neuen Wer -

tekatalog, der uralt ist. Es geht umAuthentizität, Wahrheit, Substanz, Nach-haltigkeit und Miteinander.Es gibt sicher viele Wege zu diesem Ziel– ein effektiver ist Kundalini Yoga. Undweil das so ist, hat jeder Yogalehrer undjede Yogalehrerin den Auftrag, so vieleMenschen wie möglich an sich zu ziehenund sie auf den Weg zu bringen.

Und meines Erachtens können wir nichtmehr warten, bis die Menschen den Wegin die Yoga räume finden, sondern es istunsere Aufgabe, dahin zu gehen, wo dieMenschen bereits sind, nämlich an ihreArbeitsplätze. Ich kann nicht sagen, wieoft ich in den sieben Jahren, in denen ichYoga in Unternehmen unterrichte, gehört

habe: „Wenn das hier nicht angebotenworden wäre, wäre ich nie zum Yogagekommen – und jetzt habe ich eine neueWelt für mich entdeckt“. Keine Frage,das sind die beglückendsten Momentemeiner Arbeit.

Und man stelle sich vor, was es gesell-schaftlich, politisch, und wirtschaftlichbedeu tet, wenn das spirituelleGedankengut, das wir auf Mitarbeiter-und mittlerer Managementebene ansie-deln, irgendwann auch in denChefetagen einsickert - und wir es mit„Conscious CEO’s“ zu tun haben !

Der Übergang vom Fische- zum Wassermannzeitalter

Wir brauchen einen neuenWertekatalog, der uralt ist

Von Dagmar Mahan Kaur Völpel

Yoga in Unternehmen kann Arbeitnehmern eine neue Welt eröffnen

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eit Anfang 2008 ist das Heft vonThorsten Laue erhältlich und ichhatte in diesem Sommer dieGelegenheit genutzt, es zu lesen.

Ich möchte nicht erschöpfend auf dieinteressante Fülle eingehen, die ThorstenLaue über 3HO zusammen getragen hat,sondern ihm meine Anerkennung für die-sen Versuch ausdrücken, den KundaliniYoga Lehrerverein 3HO für interessierteMenschen darzustellen. Die zentraleThese des Buches halte ich allerdings fürfalsch und irreführend und möchte des-halb gerne ein paar Sätze dazu schreiben.

Der Autor bezeichnet die „Sikh Dharma-Bewegung“ als eine sogenannte neueReligiöse Bewegung, und vergleicht siez. B. mit ISKON (Hare Krishna-Bewe-gung) und Rajneeshismus (Osho-AnhängerInnen), erkennt aber an, dassdem Sikh Dharma das „Bizarre“ fehle. Ineinem Schlüsselsatz behauptet er: „Endeder 70er Jahre bekannten sich in derBundesrepublik 25 Schüler Yogi Bhajanszum Sikh Dharma und damit zumKhalsa, 2003 waren es noch 15.“ (S. 45)Ich wundere mich, wie Thorsten Laueauf die Zahl 15 kommt - allein im Rhein-Main-Gebiet kenne ich 14 Personen, diesich zum Sikh Dharma bekennen.Bundesweit schätze ich die Zahl aufbestimmt 150, möglicherweise aber auch300 Personen. Dann finde ich es merk-würdig, wie er die „Sikh DharmaBewegung“ beschreibt. Offensichtlichhat er eine andere Sichtweise als ich,nämlich eine (wie er selber anmerkt)„religionswissenschaftliche“. An mehre-ren Stellen verweist er beispielsweise aufdie Sadhana-Pflicht im Sikh Dharma. Inden 14 Jahren, die ich jetzt KundaliniYoga praktiziere, ist mir noch nie eineSadhana-Pflicht begegnet. Schon dieVorstellung kommt mir absurd vor. Ichkann mir zwar vorstellen, dass in einergeschlossenen Gruppe eine Übereinkunftüber eine gemeinsame spirituelleDisziplin zeitlich begrenzt Sinn machenkann. Aber eine solche Gruppe kann ichnirgendwo ausmachen. Mit meiner spiri-tuellen Realität hat das nichts zu tun.

An diesem Beispiel wird deutlich, dassLaue aus dem Sikh Dharma (übersetztz.B.: der Weg des Schülers) eine in sichgeschlossene Religion machen will.Grundsätzlich habe ich nichts gegen denBegriff „Religion“ einzuwenden.Allerdings möchte ich anmerken, dassdie Art der Religion, von der Lauespricht, mit den Lehren von Yogi Bhajan

wenig zu tun hat. Sikh Dharma derWestlichen Hemisphäre ist im SinneYogi Bhajans eine moderne Religion desWassermannzeitalters. Es kann gut sein,dass sich der Sikhismus in Indien mehr-heitlich an einem überkommenenReligionsbild orientiert, aber bei denKundalini Yoga Sikhs ist das anders.

Diese modernen Religionen unterschei-den sich von alten Religionen desFische-Zeitalters auf folgende Weise: Sie gehen nicht davon aus, dass sie

den einzig möglichen Weg zu Wahr-heit gefunden haben. Sie grenzen sichnicht von anderen Religionen ab. „Mehrfachmitgliedschaften“ sind möglich. Sie propagieren keine bindenden

Regeln und Gesetzte. Es werden ledig-lich Empfehlungen ausgesprochen. Es findet keine Anbindung an eine vor

handene Gruppe statt.Der letzte Punkt scheint mir für dasVerständnis einer modernen Religionsehr zentral zu sein. Sich dem SikhDharma zuzuordnen ist eine persönlicheEntscheidung, die keine Auswirkungenauf andere Personen des Sikh Dharmahat. Niemand zählt nach, wer dabei ist(zumindest bis zur Lektüre von ThorstenLaues Schrift), da es für den eigenenLebensweg nicht relevant ist. Es gibt kei-nen Wunsch nach und keinen Bedarf anMissionierung. Die Religionen desWassermannzeitalters eignen sich nichtfür politische Vorteilnahme, weil eskeine Loyalität oder Verbindlichkeit zuirgendjemandem oder irgendeinerGruppe gibt.

Trotzdem können wir im Sinne derWortwurzel „sich anbinden an“( lat. reli-gio) beim Sikh Dharma von einerReligion ausgehen, denn es findet eineAnbindung statt. Diese bezieht sich aller-dings nicht auf ein Regelwerk oder eineGruppe. Es findet eine Anbindung an dieTradition statt, die als Brücke(Guru=Weg vom Dunkeln zum Licht)zur eigenen Seele dient. Im KundaliniYoga ist diese Brücke die „GoldeneKette“, über die eine Tradition aus derVergangenheit für die Zukunft erhaltenbleibt. Ein konkretes Beispiel für diesenVorgang ist der Kara – der Armreif derSikhs, der sich bei vielen Kundalini YogaPraktizierenden großer Beliebtheiterfreut. Das Tragen des Kara hat einenyogisch-technologischen Aspekt. Erstärkt das elektromagnetische Feld derKörperhälfte, an der er getragen wird.

Auf der anderen Seite ist der Kara aberauch ein religiöses Symbol. Er symboli-siert die Hochzeit mit Gott – ein überdi-mensionaler Ehering. Diese Symbolikwird durch das Tragen des Armreifes alsInformationsmuster auf den Träger über-tragen. Dies ist eine konkrete energeti-sche Anbindung an die traditionelleSikh-Religion, die auch wirksam ist,wenn der Träger sich darüber nichtbewusst ist.Thorsten Laue hat unrecht, wenn erschreibt, dass sich das moderne Yogadadurch auszeichnet, dass „eine Ab-lösung des religiösen Bezugs zugunstengesundheitlicher Aspekte“ (S. 49) statt-findet. Zumindest auf Kundalini Yogatrifft das nicht zu. Vielfach gebengesundheitliche Gründe den Ausschlag,mit Yoga anzufangen. Mancher Yogihängt vielleicht der Illusion nach, erkönnte die Technik wirkungsvoll nutzen,ohne mit der Tradition in Berührung zukommen. Wer tiefer in das Yoga ein-taucht, kommt aber unweigerlich an denPunkt, sich einem Dharma zuzuwenden.In der Yogalehrerausbildung sprechenwir in diesem Zusammenhang von demProzess der Selbstverwirklichung.Gesundheit ohne Ver-Wirklich-ung desSelbst(=Dharma) ist nicht möglich. Ausspiritueller Sicht ist dies der Übergangvom Saram Pat (Anfänger) in den KaramPat (Lehrling). Der Anfänger entscheidetsich für eine kontinuierliche Praxis undträgt die daraus resultierenden Konse-quenzen. Das Ego beugt sich demDharma.

Dieser Schritt wird von zahlreichenYogapraktizierenden täglich und immerwieder neu vollzogen. Es gibt kein wir-kungsvolles Yoga ohne Dharma. Und imKundalini Yoga ist es das Sikh Dharma.Solange Kundalini Yoga sich ausbreitet,wird sich auch das Sikh Dharma ausbrei-ten – was immer das für den einzelnenbedeuten mag. Insofern gibt es weit mehrAnhänger des Sikh Dharma inDeutschland als Thorsten Laue vermutet– sie sind nur nicht so leicht zu erkennen.Manche tragen Turban, andere tragenden Kara, viele machen Sadhana, einigewenige lesen täglich die Banis (FünfGebete der Sikhs). Zusammen bilden sieeine Sangat, eine lose Gemeinschaft mitgemeinsamem (Gruppen-)Subtilkörperund Bezug zur Goldenen Kette desKundalini Yoga. Das ist sicherlich eineneue religiöse Bewegung, aber im Sinneder Offenheit und Freiheit des kommen-den Zeitalters.“

Erwiderung auf das Heft von Thorsten Laue, „Kundalini Yoga, Yogi Tee und das Wassermannzeitalter“

Sikh Dharma - moderne Religion des WassermannzeitaltersVon Sangeet Singh Gill

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„Kundalini Yoga in das System des Gesundheitswesens zubringen!“ ist Shanti Shanti Kaurs Lebensziel, wohl wissend,dass „es zu erfüllen vielleicht über meine Lebenszeit hinausgeht. Deshalb werde ich jetzt Wurzeln bilden, damit der Baumwachsen kann.“ Eine lange Yoga-Geschichte liegt schon hinterder 57-Jährigen. Ich durfte sie bei der Kundalini Yoga-Lehrerausbildung Stufe II in Berlin kennen lernen. Das Modul„Stress und Vitalität“ mit ihr war ein wahres Erlebnis. Sie leite-te uns sanft und mit viel Hintergrundwissen durch die verschie-denen Ebenen des angestauten Stresses und ließ uns kraftvollund gestärkt zurück.

Eine erfahrene Lehrerin, die in ihrer ersten Kundalini YogaStunde mit 18 Jahren, im September 1971 bei Sat Kartar Singhin Phöenix, ihren Weg gefunden hat. „Danach ging alles ganzschnell“, erzählt die US-Amerikanerin. Schon zwei Monatespäter verließ sie die Schule, kündigte ihren Nebenjob, wurdeVegetarierin, zog in einen Ashram und begann ihreYogalehrerausbildung. Im selben Monat traf sie das erste MalYogi Bhajan und spürte gleich: „Er ist mein Lehrer!“

Erste Yogi-Generation in den USAMit ihr zu reden ist wie eine Zeitreise durch die neuereGeschichte des Kundalini Yogas, die sie direkt erlebt und mit-gestaltet hat. Ihre Erzählungen sind eindrucksstark und bildhaft,wie die Geschichte mit dem „Mulabhanda-Auto“, so nanntensie einen schwarzen Straßenkreuzer, den sie beim Trampen zumdreijährigen Bestehen der 3HO nach Los Angeles anhielten.Eine Stunde vor L.A. brach das Auto auf den Bahnschienenzusammen. Gerade dort, an den Gleisen lebte ein Student, densie so kennen lernte - der heutige KRI-Direktor Guru CharanSingh. Einige Monate später traf sie das erste Mal Tarn TaranKaur und Singh, die gerade auf dem Weg nach Amsterdamwaren und 1976 nach Hamburg weiter zogen. Shanti Shantiwollte auch gern mal nach Hamburg, doch Yogi Bhajan sagte:Nein! Sie wurde seine Regionalsekretärin – ganz Amerika ist inRegionen aufgeteilt. Erst 2006 hat sie sich diesen langgehegtenWunsch erfüllt und Hamburg besucht. Welchen Einfluss YogiBhajan auf ihr Leben hatte, beschreibt sie in einem Satz: „1979sagte er zu mir, ich solle heiraten!“ Ein Jahr später zog diefrisch Vermählte mit ihrem Mann nach Los Angeles und beganndort zu unterrichten, hauptsächlich Frauen, da dieFrauenbewegung großen Zulauf hatte. Wenig später kamenimmer mehr junge Männer: „Sie hatten Pilze an den Armen und

lange weiße Fäden an der Zunge. Sie hatten AIDS! Ich wusstenicht, was ich tun sollte!“

Yoga mit Aids-PatientenAnfang der 80er Jahre solche Yogaschüler zu haben war nichtleicht. Man wusste noch nichts von der Krankheit und derÜbertragung. „Aidskranke waren ausgegrenzt. Wir hatten keineRäume mehr, denn nachdem uns der Vermieter eines Raumessah, ließ er uns nicht mehr herein. Jane Fonda hatte gerade ihrFitnessstudio in derselben Straße eröffnet. Schönheit war in undnicht Aids.“ Doch Hilfe kam von Gurmukh Kaur, die heutenoch das berühmte Golden Bridge Yoga Studio leitet: Sie gabShanti Shanti einen Platz zum Unterrichten. „Es war selbstlosvon ihr, denn andere hätten ihr Yoga-Studio meiden können.Aidskranke zu unterrichten war damals eine Gewissensent-scheidung. Auch mein Mann sagte: ‚Es sind zu viele Schülergestorben, es ist nicht gut für unser Business.’ Doch für michwar es eine Entscheidung aus der Seele. Yogi Bhajan hat mirgeholfen, die Aidskranken zu unterrichten, aber dieEntscheidung hat er mir nicht abgenommen. Ich musste micherst entscheiden, ob ich Lehrerin sein möchte. Und ich sagte:Ja! Alles andere kommt von allein - die Schüler finden ihrenLehrer.“

Immun-FitnessAls sie die Entscheidung getroffen hatte, nahm Yogi Bhajan sieunter seine Fittiche. Und das im wahrsten Sinne. Die 1,65Meter große Shanti Shanti Kaur reichte dem 1,85 Meter großenYogi Bhajan nur bis unter seine Arme, umhüllt mit seinem Tuchkitzelte sein Bart sie, wenn er mit anderen sprach. „Als Lehrerholst du die versteckten Talente und Potenziale zutage. Genaudas hat Yogi Bhajan mit mir gemacht.“ 1987 entwickeln siegemeinsam ein Programm für Aidskranke, das sie „Immun-Fitness“ nannten. „Ich bekam in der Zeit einen Anruf von einemMann, der zu meinem Unterricht wollte. Als er kam, wurde ervon seiner Krankenschwester im Rollstuhl herein gebracht. InGedanken grollte ich mit Guru Ram Das und fragte ihn: ‚Wassoll das? Hätte ich das gewusst, hätte ich ihn nicht kommen las-sen.’ Ich war sauer. Doch als ich mir sagte: ‚Hey, ich bin eineYogalehrerin!’, fügte sich alles und ich wusste, was ich zu tunhabe.“Dieser Mann hat drei Jahre länger gelebt als die ärztlichePrognose versprach. Shanti Shanti Kaur hat viele Menschenunterrichtet, die sogar bis zu zehn Jahre länger lebten als vorausgesagt. „Diese Kraft hatten sie durch Kundalini Yoga!“ weißShanti Shanti Kaur.

Guru Ram Das ZentrumMit Mitte 30 hat sie ihren Doktor in Gesundheitspsychologiegemacht und wurde von Yogi Bhajan beauftragt, in NewMexico das „Guru Ram Das Zentrum für Medizin undHumanologie“ zu eröffnen. Es ist eine Non-Profit-Organisation, in der Kundalini Yoga-Lehrer ausgebildet wer-den, um Menschen mit gesundheitlichen Problemen zu unter-richten.Fünf Mitarbeiter, die ausgebildete Yogalehrer sind, arbeitendirekt mit den Patienten, betreuen deren Familien und Freunde.Für Shanti Shanti Kaur ist Lehrerin zu sein die stärksteIdentität, denn „in Gegenwart eines Lehrers findet Heilungstatt.“Nähere Informationen: www.grdcenter.orgBei Fragen: [email protected]

Ein Interview mit Shanti Shanti Kaur

In Gegenwart eines Lehrers findet Heilung stattVon Devinderpal Kaur Manuela Eilers-Jahnke

Shanti Shanti Kaur (links) mit der Autorin

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m Juli 2009 gründete Sven Butz,Leiter der rheinländischen SatNam Rasayan Schule für Yoga

und Heilung, mit einigen Praktizie-renden die Aquarian Guerilla Aktion.Dies war das Resultat von Überlegun-gen, die sich schon seit Jahren entwickelthatten. Der etwas revolutionäre Namewurde bewusst gewählt, um aufzurüttelnund die Ziele dieser Arbeit zu verdeut-lichen. Die Aquarian GuerillaAktivistInnen wollen durch ihre Einsätzedie Herausforderungen der jetzigenWandlungsphasen unserer Welt beglei-ten. Durch mobile und flexible Aktionensollen Entspannung, Heilung undBewusstseinserweiterung an Ortegebracht werden, wo Menschen bisherwenig Kontakt zu diesen Dingen hatten.

Das Ziel, die angenehme Atmosphäre, inder Kundalini Yoga und Sat NamRasayan bisher stattfanden, zu verlassenund den Menschen direkt in ihrerAlltagswelt zu begegnen, führte zubesonderen Unternehmungen, die sichüber den Sommer 2009 hinzogen undden `Guerilleras und Guerilleros` unver-gessliche und wertvolle Erfahrungenbescherten. Im Mittelpunkt derAktivitäten standen nebenEntspannungs- und Heilzelten bei ver-schiedenen Gesundheitsevents Aktionenauf großen Rave-, Techno- undGoafestivals. Bewusst gewählt – dennauf diesen Festivals trafen dieAktivistInnen auf Tausende zumeistjunge Menschen, die auf ihre eigene (oftauch drogeninduzierte) Art nachBewusstseinserweiterung strebten. DieseAktionen waren Feuerprobe undzugleich großer Erfolg! Sat NamRasayan Behandlungen und Kundalini

Yoga zwischen Dauerbeschallung, exoti-schen Drogen, Alkohol, Nikotin und mitoft nervlich-emotional überfordertenMenschen? Die Guerillos waren auf allesvorbereitet, aber es war sehr überra-schend, wie wunderbar die Aktion funk-tionierte, wie schnell die Hilfesuchendenwieder stabilisiert und beruhigt werdenkonnten. Wir waren sehr berührt davonzu sehen, wie offen und dankbar dieMenschen für unsere Arbeit waren, wieschnell es sich herumsprach und auchFestivalbesucher anzog, die ansonstenwenig Zugang zu diesen Dingen haben.

Eine große Menge Menschen schafft einenormes energetisches Feld, an dessenInformation alle teilhaben. Besondersdurch Sat Nam Rasayan wurde spürbar,wie sehr die Menschen verbunden sind,wie offen die Kommunikation wurdeund damit das Bewusstsein fürGemeinschaftlichkeit und Verantwor-tung. Vieles erinnerte deutlich an dieDinge, die Yogi Bhajan über dasWassermannzeitalter prophezeite. Eswaren für alle Guerillero/as sehr sinn-erfüllende Momente, den Menschen ein-fach dienen zu können, zu erfahren, wiedas eigene Ego dazu überwunden wer-den kann – und das inmitten schwierigerVerhältnisse und minimaler Regene-rationsmöglichkeiten. Vielleicht wehteauch ein wenig der Flower-Power Geistder Anfangszeit von Yogi Bhajan 1969herüber. Es war jedenfalls spürbar, dasses noch andere Ebenen gab, die hier mit-wirken.

Die Aquarian Guerilla Gruppe möchteihre Arbeit 2010 noch ausweiten,besonders auf Bereiche, in denenMenschen dringend Hilfe benötigen

(z.B. im Hospiz und medizinischemUmfeld). Das Ziel, ein neuesBewusstsein für die eigenen und univer-salen Veränderungen in die Welt zubefördern, kann durch die Techniken undLehren, die uns Yogi Bhajan übermittelthat, erfolgreich auch in untypischenSituationen umgesetzt werden. Vielleichtgibt es gerade dort einen wichtigenImpuls für eine spirituelle Verwirk-lichung und Gesundung.

Weitere Infos und viele Fotos von ver-gangenen Aktionen gibt es unter:www.aquarian-guerilla.com.

Die Aquarian Guerilla Aktion

„Bist du noch bewusstlos?“Von Frank Gurupal Singh Dreyer

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Yogi Bhajan ist immer dabei

Festivalstimmung

Heilungsenergie im Zelt

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en ganzen Herbst über habe ich mir die Sikh-Dharma-Tage sehnlichst herbei gewünscht, besonders weil ichdie letzten drei Jahre nicht teilnehmen konnte. Ich habe

nämlich bis Mai 2009 die Miri Piri Academy besucht und wardaher über Silvester immer in Indien. Dieses Jahr kamen soviele wie noch nie auf den schönen Seminarhof Klint imNorden Hamburgs. Wir waren insgesamt etwa 90 Leute, davon20 Kinder, auf die ich mich besonders gefreut habe und mitdenen ich einen Großteil der Zeit verbracht habe.

Auf dem Programm standen Sadhana, Gurdwara, verschiedeneWorkshops, Sauna, und natürlich auch ganz viele wunderbareUnterhaltungen mit wunderbaren Menschen. Damit die Elternkleiner Kinder auch die Möglichkeit haben, an diesem inspirie-renden Programm teilzunehmen, haben wir, dieses Jahr zu fünft(Jasbir Singh, Mathias, Tej Kaur, Lotta und ich), einKinderprogramm organisiert. Wir haben viel mit den Kinderngemalt, gespielt und vorgelesen. Morgens durften wir die Tierefüttern, was besonders für die Kleinen eine Riesenfreude war.Am zweiten Tag sind wir in die Sauna gegangen und haben indem großen Planschbecken rumgespritzt und geplanscht. DasHighlight jedoch war die Schatzsuche, die wir Jugendlichen amletzten Tag organisiert haben. Lauter rote Luftballons haben unszu dem großen Schatz geführt!

Eine noch größere Freude für mich ist es, das alte Jahr inMeditation zu beenden und das neue Jahr damit anzufangen.Das ist mir sehr wichtig, da ich in meinem normalen Alltag zwi-schen Schulstress, Freunden, meiner Kunst und Geigespieleneinfach zu wenig zum Meditieren und Yoga praktizierenkomme.

Ich kann jetzt schon die nächsten Sikh-Dharma-Tage kaumerwarten!

Von den Sikh Dharma-Tagen

Lauter rote Luftballons Von Amrita Kaur Burmester

Organisierten unter anderen die Schatzsuche: die Jugendlichen Levi,Eva, Lea, Kati, Lotta, Tej Kaur und Amrita Kaur Burmester (v.l.n.r.)

Sikh Dharma Tage – Tradition und Erneuerung

Dieses Jahr fanden die Sikh Dharma Tage zum ersten Malmit ungefähr 40 TeilnehmerInnen in der Umgebung vonFreiburg statt, zum zweiten Mal in Frankfurt mit etwa 20TeilnehmerInnen. Seit mehr als zwanzig Jahren bereitssind die Sikh Dharma Tage in Hamburg etabliert, jeweilszum Jahreswechsel. Traditionell sind immer viele Kinderdabei und es ist ein schönes Familien-Event.

Neben einem harten Kern von Leuten, die immer dabeisind, kommen auch oft Neue. In Hamburg waren zurJahreswende acht Ex-Mitglieder des alten Isestraße-Ashram dabei. Es gab schöne Workshops, viel Musik,gutes Essen und eine tolle Silvester-Nacht mit Tanzen,Orakel und Gurdwara. Ziel ist, beim Übergang zum wich-tigen Jahr 2012, das laut Yogi Bhajan den Anfang desWassermann-Zeitalters markiert, ein großes SikhDharma- und Yoga Festival zu kreieren, hoffentlichirgendwo in der Mitte Deutschland. Wir suchen noch dasideale Seminarhaus, in das rund 150 Leute passen undwo wir selbst kochen dürfen. Tipps bitte an:[email protected]

Kinder und Erwachsene fühlten sich auf dem Seminarhof Klint sichtlich wohl

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„Meine Kundalini Yoga Lehrerin hatgesagt, ich soll nicht zuhause allein Yogamachen, das kann gefährlich sein. Stimmtdas?“ In letzter Zeit häufen sich bei mirAnfragen dieser Art; es scheint einen neuenTrend zu geben, Schülern davon abraten,selbständig zu üben. Natürlich kann es imEinzelfall spezielle Gründe (Psychosen oderähnliches) geben, davon abzuraten. Diesscheint mir aber im seltensten Fall dieUrsache zu sein.

Schülern generell davon abzuraten entsprichtganz und gar nicht dem Geist des KundaliniYoga und Yogi Bhajans Intention, denSchülern „die Instrumente zu ihrer Befreiungselbst in die Hand zu geben“. Zwar ist es richtig, dassKundalini Yoga nicht ohne einen Lehrer gemacht werden soll,denn - wie Yogi Bhajan es einmal formuliert hat – wir arbei-ten schließlich „mit der Kraft des Atoms“. Deshalb stimmenwir uns mit „ong namo“ ein und verbinden uns mit deminneren Lehrer und den Meistern der „goldenen Kette“, alsomit den Subtilkörpern Yogi Bhajans, Guru Ram Das und deranderen Lehrern, die vor ihnen waren. Die Anbindung an dielebendige Tradition ist die Einbindung in ein Energiefeld, dasdie Schüler schützt; diese Verbindung gibt die Sicherheit, sichdem Entwicklungsprozess zu öffnen, den Yoga bewirkt. Dasandere Kriterium für einen „sicheren“ Umgang mit derTechnologie ist, dass die Übungsreihen nicht geändert wer-den. Modifikationen der Sequenz oder der Übungen selbstkönnen unvorhersehbare energetische Konsequenzen haben;das muss dem Schüler bewusst sein. Möglich ist ein propor-tionales Kürzen der Zeiten oder ein Anpassen der Übungen anindividuelle Begrenzungen oder Versehrtheiten, die die origi-nale Ausübung unmöglich machen. In diesem Fall sollte dieUnterstützung durch einen erfahrenen Lehrer gesucht wer-den, mit dem die Auswahl und speziell zugeschnitteneAnpassungen der Kriya entwickelt werden, die der Schülerdann allein ausführen kann.Die Größe Yogi Bhajans besteht darin, dass er uns Technikenvermittelt hat, die die eigene Kraft und Selbständigkeit

entwickeln. Seine Absicht war nicht, Schüleroder Jünger um sich zu sammeln, sondern„Lehrer auszubilden“, die die Lehrewiederum an ihre Schüler weiter geben. DieSchüler sollten „zehn Mal größer“ werdenals er selbst. Der erste, wichtigste, großartig-ste Schritt dahin ist, sich selbst dieTechnologie anzueignen, indem man sieausübt. Wie sonst?

Ein Lehrer kann den Schüler unterstützen,die Techniken und ihre richtige Ausübungkennen zu lernen und zu üben. Er kann dieReinigungsprozesse begleiten, für die dasYoga Katalysator ist, auf physischer und psy-chischer Ebene. Kundalini Yoga leitet die

Entwicklung ein - da ist es natürlich gut und wichtig, einenLehrer zu haben, der die jeweilige Person und die Prozessekennt und ihr zur Seite steht. Das kann aber die eigene Arbeitdes Schülers am eigenen System nicht ersetzen.

Meine persönliche Erfahrung, die ich an meine Schüler weitergebe, ist: Fange an, zuhause ein paar Übungen odereine kurze Übungsreihe zu machen. Vielleicht beginnst dumit fünf Minuten täglich; selbst das wird eine merklicheVeränderung in der Energie bewirken. Alles, was du tust, istbesser, als nichts zu tun, und es kann bereits einen großenUnterschied machen. Probiere selbst aus, was es bewirkt, undmache deine eigene Erfahrung damit. Stimme dich vorherein, und respektiere die Regeln. Als Lehrer stelle ichangemessene Sets zur Verfügung und bin Ansprechpartner,wenn Reflektion nötig ist.

Wenn wir als YogalehrerInnen die Eigenarbeit unsererSchüler nicht fördern und unterstützen, halten wir sie in derAbhängigkeit von uns als LehrerIn und Person, statt dieLehren neutral und allen zugänglich zu vermitteln. Machenwir ihnen Angst, verfehlen wir unseren Auftrag, ihreEntwicklung zu unterstützen und sie in die Selbständigkeit,Bewusstheit und Eigenverantwortung für ihre eigeneEntwicklung zu führen.

Die Instrumente zur Befreiung selbst einsetzen

Kundalini Yoga allein zu HausVon Dr. Anand Kaur Martina Seitz

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m letzten Herbst waren meineFrau Anja und ich zum erstenMal bei Sobagh Kaur in La

Fontaine/Haute Provence zu Besuch. Vorfünf Jahren, auf meinem ersten YogaFestival, lernte ich Sobagh kennen undschnell stand mein Entschluss fest, diesefaszinierende Frau auf ihrem Hof zubesuchen. Jetzt hat es endlich geklappt.

Sobagh Kaur und ihr Anwesen der YogaGemeinde vorzustellen, gliche Eulennach Athen zu tragen – denn viele voneuch werden schon dort gewesen sein.Aber ich glaube, die meisten kennen esnur im Sommer und bevölkert mit vielenweiteren Besuchern. Sehr beliebt ist eszum Beispiel, im Anschluss an das YogaFestival ein paar Tage oder länger beiSobagh zu verweilen. Simran KaursGiraffenferien und das „Teachers forAquarius“-Camp finden auch hier statt.

Begrüßt wurden wir nicht nur von HundUno, sondern auch von Jan, dem 25jähri-gen Jung-Landwirt, und Pascale, die zurZeit zusammen mit Sobagh den Hof mitLeben erfüllen. Um es gleich vorweg zunehmen - im Herbst, ab Oktober, ist esauf rund 900 Meter Höhe kühler als icherwartet hatte. Die Tagestemperaturerreicht bei Sonnenschein zwar 20 Gradund mehr, aber die Nächte können schonmal Bodenfrost bringen. Morgens kalt zuduschen ist auf dem Yoga Festival eine

kleine Herausforderung – hier obenjedoch ein wirklicher Yogitest.Aber die Belohnung ist großartig! WerSobaghs Meinung teilt, dass viele unse-rer vorgeblichen Bedürfnisse nurSubstitute sind für klare, saubere Luft,Ruhe und gesundes, naturbelassenesEssen, fühlt sich hier bestätigt. Übrigenslässt die Küche der Hausherrin keineWünsche offen. Hier is(s)t man/frau –und das sehr gut!

Während unserer Anwesenheit drehtesich (fast) alles um die Birnenernte. (Undan einem Tag um den Schutz der frisch

gepflügten Felder vor Wildschwein-schaden.) Nach den ersten Akklimatisie-rungstagen wagten wir uns zusammenmit Hund Uno in die nahe gelegeneBergregion vor. Kleine Wanderungenohne Schwierigkeitsgrad von drei bisvier Stunden Dauer dienen derRegeneration, machten einfach Spaß undder Ausblick in die rot-grün-braun-gol-dene Landschaft war wunderschön. Undwenn man hungrig und müde zurück-kam, mit einem leckeren Essen erwartetwurde, konnte der Abend kommen.Gemeinsam in der großen Küche amHerd oder zusammen am gemauerten

Träumerische Tage auf „La Fontaine“

Auch im Herbst eine Reise wertVon Michael Lehmann

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Yoga mit gesundheitlich beeinträchtigten Menschen

3HO-Konferenz zur FachausbildungYoga und Therapie Von Kerstin Jaspers

Anfang Januar trafen sich etwa 30Kundalini Yoga Lehrerinnen und Lehrer,um auf der Fachtagung für Yoga undTherapie Fragen, Ideen sowie bereitsbestehende Konzepte zu diesem Themazu erarbeiten und zu präsentieren. DerVorstand war vertreten durch SimranKaur, Dhyan Tada, Sat Nam Kaur undMeher Singh. Zudem war Shanti ShantiKaur vom Guru Ram Das Center forMedicine and Humanology (GRDC) inEspanola, New Mexico, anwesend, umvon ihrer Arbeit zu berichten und eineKooperation mit dem GRDC vorzu-schlagen. Karta Purkh Singh hatte alsGeschäftsführer alles vorbereitet und ichselbst moderierte die Veranstaltung.

Wir begannen den Tag mit einerMeditation für Gruppenbewusstsein (SaTa Na Ma Wahe Guru), um den gemein-samen Prozess zu unterstützen. DieAnwesenden waren teils von weitherangereist und stammten aus verschiede-nen Richtungen: HeilpraktikerInnen,

PsychotherapeutInnen, PädagogInnenund ErzieherInnen, eine Ärztin, Physio-therapeutInnen, ErgotherapeutInnen,SporttherapeutInnen und – wissenschaft-lerInnen sowie Kundalini Yoga Lehrer-Innen, die mit NLP arbeiten, die coa-chen, beraten und Trainings durchführensowie mit der Gewaltfreien Kommuni-kation arbeiten. Die TeilnehmerInnenberichteten von ihren bisherigen Erfah-rungen mit Yoga und Therapie. Es wurdedeutlich, dass zwei große Tendenzenbestehen: Zum einen die Therapie ausder physiotherapeutischen Sicht, zumanderen gibt es LehrerInnen, die von derberatenden/coachenden/-psychothera-peutischen Seite kommen und entspre-chend mit diesem Thema arbeiten (wol-len). Shanti Shanti Kaur fasste diese bei-den Strömungen zusammen: „YogiBhajan hat immer Wert darauf gelegt,dass beide Bereiche zusammen ange-schaut werden – der physische ebensowie der psychische – beide zusammenbetrachtet, ergeben das Ganze!“

Ofen in der Bergerie, dem ehemaligenSchafstall, der als Yoga- undMeditationsraum dient, wurde einemnicht nur warm ums Herz. Wenn dannnoch Hausmusik in Form einesCellosolos von Landwirt Jan erklang,fühlten wir uns so richtig angekommen.Zum Ausklang des Tages schließlichverzauberte ein träumerischer Anblickdes mit zahllosen Sternen gesäumtennachtblauen Himmelszeltes den Wegzum Schlafplatz. Kulturell ergänztwurde unser Aufenthalt von kleinenAusflügen in die nahe gelegenen roman-tischen Provence-Städte Sisteron undDigne (unter anderem mit dem Museumder Tibet-Forscherin Alexandra-DavidNéel).

Zum Abschluss unseres Aufenthalts gabes dann noch eine kleine Re ManMeditation - der Abschied fiel unsschwer. Denn es sind die einfachenDinge des Lebens, die uns glücklichmachen. Tschüß bis zum nächsten Mal!Wieder im Herbst oder doch lieber imebenfalls sehr reizvollen Mai oder Juni,wie uns die Hausherrin ans Herz legte.

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Siri Kaur Wilfriede Magerfleisch ist imNovember 2009 aus dem Vorstand von3HO Deutschland ausgeschieden. Siehatte seit 1994, also seit 15 Jahren, demVorstand angehört - das ist wirklich einebeachtlich lange Zeit. Ich möchte an die-ser Stelle ihre Arbeit für den Verein wür-digen.Ihr großes Thema war und ist dieQualitätssicherung von Veröffentli-chungen zum Kundalini Yoga, vor allemder Übersetzungen von Yogi BhajansVorträgen und Übungsanleitungen.Angefangen hatte ihre Tätigkeit für denVerein damals mit der Produktion der„Gelben Karten“, die als ständigeBeilage zum LehrerInnenbrief, späterzum Kundalini Yoga Journal, immerneue Yogasets und Meditationen aufDeutsch unter die Lehrenden brachten. Es folgten weitere Übersetzungen vonVorträgen aus Videos oder Büchern,sowie Korrekturarbeiten an den Überset-zungen und Veröffentlichungen anderer.1996 nahm sie bei einem Besuch inEspanola, New Mexico, Kontakt zu KRI(Kundalini Research Institute) auf, derOrganisation, die für die Veröffentli-chungen von Yogi Bhajans Lehren ver-antwortlich ist. Es ging ihr darum, dieZusammenarbeit zu klären und zu stär-ken. Das Ergebnis war, dass sie offiziel-le KRI-Beauftragte für Deutschlandwurde. Das bedeutet, dass alle deutsch-sprachigen Veröffentlichungen, die dasSiegel des KRI erhalten möchten, durchihre Hände gehen.Siri Kaur hat das erste eigenständigeBüro der Hauptgeschäftsstelle hier in derBreitenfelder Straße eingerichtet.Zudem hat sie aus dem Nachlass vonTarn Taran Kaur, als diese in die USAumzog, die 3HO-Bibliothek aufgezogen.

Würdigung von Siri KaurWilfriede Magerfleisch

„Don’t loveme, love myTeachings“

Von Simran Kaur

Fachausbildung (FAB)Es folgten Präsentationen zu bereitsbestehenden Ansätzen und Modulen:Zuerst stellte Antje Kuwert aus Stuttgartvor, was sie, Anja Lührs, Hari JiwanSingh und Karta Purkh Singh bisher anIdeen zur FAB entwickelt haben. Dannpräsentierte Shanti Shanti Kaur dieArbeit des Guru Ram Das Centers inEspanola, wo bereits Module entwickeltworden sind, die die Hinweise YogiBhajans zu Gesundheitseinschränkun-gen wie HIV, Krebs und Diabetes weitergeben, und wo viele Menschen Hilfe,Unterstützung und auch Heilung durchdie yogische Herangehensweise erfahrenhaben. Dort werden bereits KYLehrerInnen sowie Menschen, die pro-fessionell im Gesundheitsbereich arbei-ten, ausgebildet. Karta Purkh Singhstellte bestehende Ansätze zu Yoga undTherapie in anderen Traditionen dar, wiebeispielsweise die Arbeit von YogaVidya, i-sky, dem Weg der Mitte,Gabriele Bilitewski und Krishnamacha-rya. Zuletzt stellte Dhyan Tada dieRahmenrichtlinien für Fachausbildun-gen in 3HO vor, sowie den Wunsch desVorstandes, dass diese neue FAB einModulsystem sein sollte, weil dies einegrößere Flexibilität ermöglicht.

Nun begann die Arbeit in Gruppen,wobei die Fragen, Ideen und Themenaus der Anfangssammlung in vier großeBereiche geclustert wurden:

Was bedeutet „Therapie“ im Rahmen der FAB?

Welche Inhalte soll die FAB beinhalten?

Welche Werte/Basis des KY sollen in der FAB berücksichtigt/aufge-nommen/vermittelt werden?

Wie kann eine Struktur für die FAB aussehen?

Alle TeilnehmerInnen haben sich je nachInteressenslage einem Thema zugeord-net, dies in der Kleingruppe erarbeitetund anschließend dem Plenum auf Meta-Plan-Wänden präsentiert.

Um alle Kompetenzen optimal zu nut-zen, teilten wir die Gruppen nach derPräsentation neu ein, so dass alle zujedem Thema Ergänzungen und Fragenhinzufügen sowie die eigenen Vorstell-ungen einbringen konnten.

Als Ergebnisse lassen sich festhalten:Die FAB wird aller Voraussicht nacheine Modul-Struktur haben; dabei könn-te es eine Reihe Pflicht-Basis-Modulegeben sowie diverse Aufbau-Module,die verschiede Abschlüsse und Ausrich-tungen ermöglichen. Ob und inwieweitder Begriff „Therapie“ in dieser Ausbil-dung verwendet werden soll, ist noch zuklären. Die Inhalte nehmen den physi-schen wie den psychischen Bereichsowie wichtige Werte des KY auf undbasieren auf den Lehren Yogi Bhajans.

Folgende Gedanken wurden außer-dem eingebracht:Die Lehrerausbildung Stufe 1 ist daraufangelegt, gesunden Menschen Yoga zuunterrichten. Die Arbeit eines „Yoga-therapeuten“ richtet sich hingegen aufMenschen aus, die (schwerwiegende)gesundheitliche Einschränkungen ha-ben, was einen grundlegend anderenAnsatz bedeutet. Eine Vision hinter der FAB ist,Kundalini Yoga mehr und mehr insGesundheitssystem hinein zu tragen undeventuell Fortbildungen für die spezifi-schen Berufsfelder zu entwickeln. Eine Kooperation mit dem GRDC könn-te ermöglichen, die Ausbildung auch inanderen Ländern anzubieten und welt-weit gültige Standards für eine„Kundalini Yoga Therapie“ zu entwick-eln. Außerdem könnte Shanti ShantiKaur wesentlich zur Ausbildung derAusbilderInnen beitragen.

Abschließend wurde geklärt, wer vonden Anwesenden wie und woran mitar-beiten möchte. Es bildete sich ein 17-köpfiges Gremium, das die Fachausbil-dung entwickeln und eventuell auch dortals AusbilderIn tätig werden möchte.Zwei weitere Personen möchten zubestimmten Themen ihre Erfahrungenund ihr Wissen beisteuern. WeitereEinsatzfelder werden neben dem Punkt„Train-the-Trainer“, Administration,Akquise, Werbung, Pressearbeit, Finan-zen sowie Koordination sein. WerInteresse hat, sich in diesen Bereichenoder auch im Entwicklungsteam zuengagieren, oder Themen beisteuernmöchte, oder weitere Informationenwünscht, melde sich bitte per E-Mail beiKarta Purkh Singh ([email protected]). Dasnächste Treffen des Gremiums findet imJuni statt.

Redaktionsschluss für das nächste Kundalini Yoga Journal ist der 5. Mai 2010.

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Leider (bisher) nur auf englisch erhältlich ist das Buch„Living your Yoga – Finding the Spiritual in Everyday Life“von der Amerikanerin Judith Lasater, die seit 1991 in SanFrancisco eine Form des Hatha Yoga unterrichtet. Auf knapp200 Seiten befasst sich die Autorin, die unter anderem einenDoktortitel in Psychologie hat und Physiotherapeutin ist, mitSpiritualität im Alltag auf eine undogmatische und praktischeArt und Weise. Lasater berichtet darüber, wie sie es schafft(oder wie sie daran arbeitet) mit Asanas, Pranayama undYogaphilosophie ihr Leben zu meistern. Letztendlich geht esdarum ja auch im Kundalini Yoga: Unser „Yoga derAchtsamkeit“ bringt uns dazu, unser Leben und unsereBeziehungen bewusster zu führen und zu gestalten, sei es inWorten oder Taten, Gedanken oder Wahrnehmung. Das Buch ist in einem leicht verständlichen Englisch abge-fasst. Dadurch, dass Judith Lasater immer wieder von sichselbst spricht und Praxisbeispiele bringt, wirkt es lebendig undauthentisch. Keine abgehobenen Weisheiten werden demLeser mit erhobenem Zeigefinger präsentiert, obwohl dasBuch auf den Yoga Sutras, der Bhagavad Gita und demMahabharata basiert und aus uralten Texten Lebenshilfe fürmodernes Leben schöpft. „Living your Yoga“ umfasst drei Teile: Der erste, „AwakeningAwareness“ befasst sich mit „Yoga within Yourself“ undbesteht aus sieben Kapiteln: „Spiritual Seeking“, „Discipline“,„Letting Go“, „Self-Judgment“, „Faith“, „Perspektive“ und„Courage“. Dieser erste Teil beleuchtet, wie die Beziehungzum Selbst gestaltet wird, wie man mit sich selbst spricht, wieman denkt, wie man durch Gedanken sein Bewusstsein formt.Im zweiten Teil „Widening the Circle: Yoga andRelationships“ geht es darum, wie man mehr Liebe in seineBeziehungen zum Partner, den Kinder, der Familie und den

Freunden bringt. Der Teilumfasst ebenfalls siebenK a p i t e l : „ C o m p a s s i o n “ ,„Control“, „Fear“, „Patience“,„Attachment and Aversion“,„Suffering“ und „Imperman-ence“, die helfen sollen, inengen Beziehungen wahrhaftoffen und aufmerksam zubleiben. Lasater sagt scherz-haft dazu, sie habe mehrereGurus, die alle denselbenNachnamen tragen...Der dritte Teil heißt „Embracing All Life: Yoga in theWorld“ und öffnet den Blick auf Herausforderungen jenseitsder Bindungen an Familie und Freunde. „Greed“, „Service“,„Connection“, „Truth“, „Success“, „Nonviolence“ und„Love“ sind die Kapitel überschrieben. Jedes Kapitel besteht aus mehreren Teilen: einem Vers ausdem Sutren oder der Bhagavad Gita, einem Essay,Vorschlägen für eine Yogapraxis dazu und Mantras für dastägliche Leben.

Fazit: Ein inspirierendes fesselndes Praxisbuch für alle, dieYoga von der Matte auf ihr gesamtes Dasein ausdehnen wol-len. Am besten, man legt das Buch auf seinen Nachttisch undliest es häppchenweise, um so Stück für Stück seineBeziehung zu sich selbst, Familie, Freunden und der Welt zuvertiefen. (khl)

Erhältlich ist „Living your Yoga“ zum Beispiel bei Amazon,ISBN-10: 0962713880, und kostet dort 9,99 Euro.

Obwohl sie sich in den letzten Jahreneher selten aktiv in den Projekten undTagesgeschäften des Vereins engagierthat, war es immer sehr hilfreich, ihreabwägende, praktische Meinung zuhören. Wenn Siri Kaur etwas in Ordnungfand, konnte ich sicher sein, dass esHand und Fuß hatte. Dieser freund-schaftliche Austausch mit ihr – über dieRichtlinien für die Arbeitsgruppen, überdie Verteilung der Finanzen im Verein,über die Jubiläumsveranstaltung „30Jahre 3HO“ und viele weitere Themen –war mir immer eine große Stütze und hatmich ihr besonders nahe gebracht. Um Übersetzungen und deutschsprachi-ge Veröffentlichungen einheitlicher undakkurater werden zu lassen, hat sie einWörterbuch für Kundalini Yoga erstellt,das Übersetzungshilfen, Translitera-tionsvorgaben und festgelegte Schreib-weisen enthält und die Korrekturarbeitsehr erleichtert.Ihr größtes Projekt, mit dem sie sich -nichtsahnend - fast übernommen hätte,war die Koordination der Übersetzungdes Handbuches zur Stufe 1 derLehrerInnenausbildung, „AquarianTeacher“. Es hat sehr viel länger gedau-ert, dieses Werk fertig zu stellen, als wiralle uns das gedacht hätten, weil KRI so

viele Korrekturschritte vorgeschriebenhatte und weil es nicht eben leicht zuübersetzende Texte sind, die z.T. durchLeute übersetzt wurden, die viel Liebezur Sache, aber relativ wenig Überset-zungspraxis hatten. Siri Kaur ist vermut-lich diejenige, der das am allermeistenzu schaffen gemacht hat. Sie war sichsehr bewusst, wie Hände ringend alle aufdas neue Buch gewartet haben undgleichzeitig war es ihr sehr wichtig,wirklich beste Qualität zu liefern - YogiBhajan zu Ehren. Die deutsche Ausgabeist dann vermutlich auch von allenAusgaben in den verschiedenenSprachen, inklusive der Englischen, dieam gründlichsten und am sorgfältigstenbearbeitete.Ihre Motivation beschreibt Siri Kaur so:„Die Teachings sollen nicht so ausge-franst in die Welt geschickt werden, derZauber und die Inhalte sollten genau sorüberkommen wie der Mensch war, vondem sie stammen. Er hat uns diesenSchatz geschenkt! Wenn man ihn genau-so gut und mit derselben Strahlkraft,Energie, Weisheit, dem Humor, derFröhlichkeit und Leichtigkeit weitergeben kann, wie Yogi Bhajan es getanhat, dann können auch andere davonberührt werden. Yogi Bhajan hat gesagt,

“Don‘t love me, love my teachings“ –trotzdem war es natürlich meine Liebezu ihm, die mir den Antrieb gegebenhat.“Ein besonderer Moment war der Tag, andem Yogi Bhajan Mitglied von 3HODeutschland wurde. Als er Ende der 90erJahre in Hamburg zu Besuch war undSiri Kaur gerade die EthischenRichtlinien übersetzt und (mit AnjaEscherich) zusammen mit den neuenMitgliedsausweisen grafisch anspre-chend gestaltet hatte, überreichte sie ihmseinen Mitgliedsausweis, mit seinemFoto und den Angaben Wohnort: PlanetEarth; Living in the heart of his stu-dents.Yogi Bhajan lachte, unterschriebund drückte seine große Genugtuungüber ihre Arbeit aus.Im „normalen“ Leben ist Siri KaurVorschullehrerin in Hamburg, unterrich-tet seit 1991 Kundalini Yoga und warzehnmal beim Yoga Festival, mehrmalsbeim Aquarius Camp und beim SummerSolstice in USA. Sie fühlt sich demVerein weiterhin sehr verbunden undwird ihre Arbeit als KRI-Beauftragte fürDeutschland weiter professionalisieren.Siri Kaur, durch Menschen wie dich hatunser Verein seinen liebevollen, starkenCharakter erhalten – danke!

Buchbesprechung

„Living your Yoga – Finding the Spiritual in Everyday Life“

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YOGAKTUELL

„Eine Schülerin hat mich freundschaftlichmit folgender Behauptung herausgefor-dert: Sie wisse sehr wohl, dass sie einenKörper hat, und sie gehe auch aufgrundintellektueller Entwicklung davon aus,dass sie einen Geist besitzt, der ein integra-tiver Bestandteil ihres Körpers ist, aber siesei nach langem Überlegen (was ich ihrwohl zutraue) zu dem Schluss gekommenkeine Seele zu haben. Und warum ichimmer von Körper, Seele, Geist rede, wennder letztere Bestandteil des Selbst hypothe-tisch ist. Diesen „Vorwurf“ konnte ichnicht entkräften. Darum hier also dieFrage. Was würdest du als Beweis für dieExistenz deiner Seele benennen?“(Willem W.)

Lieber Willem,Ich kann die Frage deiner Schülerin schonnachvollziehen. Ich nehme, wenn ich inmich selbst hinein forsche, auch nicht unbe-dingt ein goldenes Tütchen oder diamante-nes Döschen mit dieser mysteriösenSubstanz wahr. Trotzdem denke ich, dassdie Existenz der Seele nicht schwer zubeweisen ist.Ich werde erst versuchen, eine Definitionvon Seele (Atma, Paramatma, „Spirit“,„Höchstes Selbst“) zu geben:Sie ist in mir und in allem, was lebendigist. Sie ist auf der höchsten Ebene ver-bunden mit allen anderen Seelen. Sie istgöttlich. Sie ist unsterblich. Sie ist schöp-ferisch. Sie reist von Leben zu Leben.Gibt es etwas in uns, das diese Kriterienerfüllt (und das damit vielleicht einen exak-teren Begriff für das gleiche Phänomengibt)? Ja, nämlich unser Bewusstsein.Gehen wir die Liste durch:Dass das Bewusstsein in mir ist und inallem, was lebendig ist, ist klar. Jeder kanndas durch Introspektion feststellen.Dass mein Bewusstsein mit jedem anderenBewusstsein auf der höchsten Ebene ver-bunden ist, wird durch klassische, yogischeFähigkeiten (Siddhis) wie Telepathie bewie-sen. Damit haben die meisten von uns Yogiseinige Erfahrungen.Dass Bewusstsein göttlich ist, kann ich sowenig beweisen, wie ich beweisen kann,dass Gott existiert. Aber Bewusstsein stehtso diametral gegenüber allem anderen in derSchöpfung wie der Daumen gegenüber denanderen Fingern. Ich kann mir über allesbewusst werden: meinen Körper, meinenGeist, die zehntausend Dinge derSchöpfung. Über alles, was ich wahrneh-

men kann, innen und außen, alles, was ichträumen kann, alles, was ich bedenkenkann, bin ich mir bewusst. Das Bewusstseinist immer mit dabei und spielt dieSchlüsselrolle. Ohne Bewusstsein existiertdas alles nicht (macht der Baum im Waldein Geräusch, wenn er umfällt und niemandist da, um es zu hören?). Legt das nicht diegöttliche Natur des Bewusstseins nahe? Aus den vielen Berichten über Nah-Tod-Erlebnisse wird klar, dass das Bewusstseinoffensichtlich nicht mit dem Tod stirbt.Dass unser Bewusstsein die Wirklichkeitdadurch erschafft, dass es aus vielen mög-lichen Wirklichkeiten eine festlegt, wirdbewiesen durch das sogenannte „Double-Slit“ Experiment der Quanten-Physik: einFoton besteht aus einer Welle von endlosvielen Möglichkeiten. Aber wenn jemand(ein „Bewusstsein“) dem Experimentzuschaut, verwandelt es sich in einTeilchen, ein Punkt.Aus Berichten über außerkörperlicheReisen und aus Erfahrungen in unsereneigenen Träumen geht klar hervor, dassBewusstsein nicht an den Körper gefesseltist, sondern mitreist. Selbst, wenn du traum-los schläfst, bedeutet das nicht unbedingt,dass in dir in dem Moment kein Bewusst-sein ist, nur dass das Bewusstsein sich nichtmit dem Gedächtnis verbindet.Also: reicht das deiner Schülerin? Ichnehme an, dass sie auch nach langer Über-legung nicht zu der Schlussfolgerung kom-men wird, dass sie kein Bewusstsein hat?

Eine interessante Meditation, um verschie-dene Identifikations-Ebenen des Bewusst-seins aufzuzeigen, hat Yogi Bhajan 1990 inHamburg unterrichtet. Sie untersucht diedrei Ebenen des Bewusstseins:

Bis du dir bewusst bewusst, dass du einBewusstsein hast?“ In einfacher Haltung bringe die Ellenbogengebeugt an die Seite. Hebe die Hände, sodass sie an der Seite ein wenig vor jederSchulter sind, die Handflächen zeigen nachvorne. Mache Fäuste, die Daumen auf denFingern und strecke den Zeige- undMittelfinger in einem V oder „Friedenszei-chen“ aus. Atme lang und tief. Konzentra-tion auf die Nasenspitze.Beobachte gleichzeitig die drei Identifi-kations-Ebenen des Bewusstseins:Lausche der Musik (identifiziere dich mitder Musik.) Beobachte deinen Mind, so wieer nebenbei viele Gedanken produziert.Beobachte wie du deinen Mind wahr-nimmst. Zeit: 31 Min.

Hast du auch Fragen an Yogi Satya?Dann richte sie bitte an:[email protected].

Frage Yogi SatyaNeues von 3HO EuropaDie Abkürzung 3HO Europa bedeutet„Healthy Happy Holy OrganisationEuropa“. 3HO Europa ist eine Non-Profit-Stiftung, die sich der Verbreitungvon Kundalini Yoga nach Yogi Bhajanund verwandter Lehren zur körper-lichen, mentalen und geistigen Gesund-heit widmet, ungeachtet von Geschlecht,Rasse, Glauben, Religion, Nationalitätoder politischem, sozialem oder wirt-schaftlichem Status. Soweit die Selbst-darstellung 3HO Europas auf der neuen,bunten Website:www.3ho-kundalini-yoga.eu.DieHauptaufgabe von 3HO Europa ist dieOrganisation und Durchführung des all-jährlichen Kundalini Yoga Festivals insFrankreich. Ganz international ist dieneue Website in zehn Sprachen abge-fasst, allerdings sind noch nicht alleInhalte komplett übersetzt. Bis zumErscheinungsdatum dieser Ausgabe wirdes auf der Website zudem neue, tolleVideos vom Yoga Festival zu sehengeben. Praktisch ist auch einDownloadbereich für auf dem Festivaldurchgeführte Meditationen.

Zwar sind noch einige essentielle Dingein der Schwebe: Beispielsweise ist dasneue Board noch nicht bestätigt, trifftsich jedoch in seinem inoffiziellenStatus bereits zweimal jährlich. Fernerträgt sich 3HO Europa mit weiter rei-chenden Plänen: „Wir möchten liebendgerne eigenes Land für das YogaFestival kaufen, das entscheidet sichwahrscheinlich im März“, so SatyaSingh aus Hamburg. Dies wird umsomehr nötig, als die Besucherzahlen beimYoga Festival radikal steigen – 2009 gabes mit 1.725 Teilnehmern einenZuwachs von 25 Prozent gegenüber demVorjahr.Doch es gibt Entwicklungen, die bereitsabgeschlossen sind: Das Büro von 3HOEuropa ist nach Hamburg umgezogenund gemeinsam mit der Geschäftsstellevon 3HO Deutschland in der Heinrich-Barth-Str. 1, 20146 Hamburg, unterge-bracht. Als neue Sekretärin ist dort SiriKartar Kaur Petra Flöge für 3HO Europatätig. Zu erreichen ist 3HO Europa auchper Mail: [email protected]ür alle, die Kontakt halten möchten,gibt es eine E-Gruppe, zu der man sichgesellen kann:http://groups.yahoo.com/group/3HO-Europe-community/ oder über denLink auf der Website: www.3ho-kun-dalini-yoga.eu/de/eventsactivities/e-group. Frei nach dem Motto: „There isno way to happiness, happiness is theway”, ist in der Entwicklung von 3HOEuropa noch einiges zu erwarten – wirwerden weiter berichten! (khl)

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Der 2. Januar 2010: Die Vorstände ausHamburg, Göttingen, München, SimranKaur, Dhyan Tada, Hari Har Singh,Meher Singh und ich, Sat Nam Kaur,wurden von Karta Purkh Singh miteinem 7-Sitzer mit Platz für sechsPersonen, Gepäck und Flipchart, (dasdann doch wegen Platzmangel zu Hauseblieb), eingesammelt. Das Ganze erfor-derte große Erfahrung beim Packen -und es sah aus wie ein überfülltes Autoauf dem Weg zum Yoga Festival. Dochfür Hari Har Singh alles kein Problem!

Ein wenig eng und warm ging es dannknapp eine Stunde bis Hanstedt, auf die„Augustenhöh‘“. Dort wurden wir sehrfamiliär aufgenommen. In schönemAmbiente, mit vielen Jugendstilele-menten, schönen Verzierungen, farbigenGlas und vielen Kerzen an den Fensternkonnten wir in diesem netten Haus unge-stört unsere geplante Arbeit tun, disku-tieren und an der Zukunft des Vereins„basteln“.Unser Ziel war, es eine Vision für denVerein 3HO Deutschland zu entfalten

und entstehen zu lassen mit den Fragen: Wohin soll sich der Verein entwickeln? Wo sehen wir Kundalini Yoga mittel-

und langfristig, in den Jahren 2015 bis2020?Welche Wege gibt es und welche

wollen wir gehen? Wir machten eine Auflistung aller anste-henden Aufgaben mit Schwerpunkteines wachsenden Qualitätsmanage-ments in den Bereichen Arbeitsgruppen,Fachausbildungen, Krankenkassen undvielen anstehenden Projekten, wie zumBeispiel der geplante Yoga Kongress2011/12.Nach gemeinsamer Meditation ließenwir Visionen entstehen. Ganz klar undrichtungweisend für den Verein ist das„Ek Ong Kar“, als Mantra und alsSymbol, so schlicht und doch so umfas-send. So sehen wir die Zukunft desVereins. Wir wollen gesellschaftspoliti-

schen Einfluss nehmen, um dieMenschen mit Kundalini Yoga bzw.durch die Arbeit der Kundalini YogaLehrer zu unterstützen. Wir sind weißund doch auch bunt, fachlich kompetent,weltoffen und haben die Bereitschaft zuhandeln für eine Welt im Wandel. EinVerein für Mitglieder, nicht nur fürLehrer. Kundalini Yoga ist großartig unddies soll die Welt auch erfahren!Sehr engagiert, fröhlich und konzentriertmachten wir unsere Arbeit. Das gemein-same Essen waren die einzigen Pausen,die wir uns an den beiden arbeitsintensi-ven Tagen gönnten. In vielerlei Hinsichtwar das gemeinsame Sadhana derHöhepunkt des Wochenendes. Es wardraußen zwar sehr kalt, doch wir drinnengeschützt, vertraut und warm, und dasließ uns noch mehr zusammenwachsen.Es schien uns wie immer, und doch wares anders, weg aus dem Alltag mit allden vielen Ergebnissen.Ein paar Tage mehr wären wünschens-wert gewesen, dies war und wird aller-dings nicht möglich sein, da Alltag,Familie, Beruf uns diesen Spielraum zur

ehrenamtlichen Arbeit nicht geben.Diese Aufgabe wird bereits seit Jahrenvon vielen Vorständen, aber beständigvon Simran Kaur geleistet. Sie ist die„Urmutter“ von 3HO Deutschland undvon Anfang an unermüdlich dabei. EinDanke an Karta Purkh Singh, der dieFäden in der Hand hielt und alles für unsorganisiert hat. Danke auch für die klei-nen Geschichten, die thematisch zuunserer Arbeit passten und von Hari HarSingh immer im geeigneten Momenteingebracht wurden. Wenn es uns gelingt, den Verein so gutzu führen und anzuschieben, wie dasAuto aus tiefem, doch sehr ungewöhnli-chem Schnee in Hamburg, dann WaheGuru! We will do our very best, likeevery year! Was macht ein Vorstandaußer zu tagen? Wir werden berichten -es gibt viel zu tun, anzuregen, auszubau-en, wir brauchen eure Unterstützung!

Vom Vorstand

3HO - Geschäftsführung und Vorstände in KlausurVon Sat Nam Kaur Ulrike Klebensberger

Serviceseite

Kriya für den Übergang in das

WassermannZeitalter

1. Dezember 1993, Quelle: „Physical wis-dom“, englischer Originaltitel „Transitioninto the Aquarian Age“, Übersetzung: SiriKaur Magerfleisch

1. Setze dich in einfache Haltung, win-kel den linken Arm an und halte denEllbogen entspannt seitlich vom Körper.Die linke Hand befindet sich vor demHerzzentrum und ist zur Faust geballt.Der Daumen wird entweder hochge-streckt oder nach hinten gebogen.Manche Menschen können den Daumennach hinten biegen, andere nicht. Machees auf die für dich natürliche Weise. Dierechte Hand wird in Gyan Mudra gehal-ten und liegt auf dem rechten Knie. Nunatme langsam ein, halte den Atem anund atme langsam wieder aus, so dassdu genau drei Mal pro Minute atmest. 11 Minuten.

Du kannst die Zeit messen, indem dudich entweder nach dem Sekundenzei-ger einer Uhr richtest, im Geiste von 20bis 29 zählst oder den Daumen der rech-ten Hand benutzt, um damit die dreiGlieder jedes Fingers abzuzählen, bis dubei 20 bist.

2. Halte beide Ellbogen neben demBrustkorb, die Handflächen sind einan-der zugewandt und die Finger zeigengerade nach vorn. Atme ein, halte denAtem ein und strecke nun die Armehoch über den Kopf und senke sie wie-der. Tue dies achtmal. Danach atme aus.Diese Auf-und Ab-Bewegung soll kraft-voll und schnell sein. Wiederhole die Sequenz fünfmal.

3. Bleibe in einfacher Haltung sitzen.Die Arme sind seitlich vom Körper. DieZeigefinger werden ausgestreckt, dieanderen Finger in die Handflächegerollt. Mit dem Daumen drückst du aufden Mittelfinger. Bewege Arme undHände nach hinten und außen, drehedabei die Hände in kleinen Kreisenebenfalls nach außen. Wenn die Armevollständig ausgestreckt sind, bewegedie Hände zurück zur Ausgangspositionund drehe sie dabei nach innen. FünfMinuten.Abschluss: Atme ein, halte den Ateman, spanne den Körper an und atmeaus. Wiederhole dies zweimal.

IntensiveVorstands-

arbeit füreine Vision

von 3HODeutschland

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Internationales Kundalini YogaEntdeckungscamp für Kinder

Zum vierten internationalen Kinder YogaCamp vom 15. bis 22.8. werden 25 bis50 Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahrenaus verschiedenen Ländern Europaserwartet. Es findet statt auf demAnwesen von Karta Singh in der Nähevon Grenoble/Frankreich inmitten herr-licher Natur mit Bergen und einem kri-stallklaren Gebirgsfluss, kleinen Wäld-chen und grünen Wiesen. Der Tagbeginnt früh mit Sadhana. Das Camp fürKids und jüngere Teens steht in derTradition des Sikh-Dharma. Schon inalter Zeit legten die Gurus großen Wertdarauf, die Kinder in den verschieden-

sten Künsten zu unterrichten. Das Campbietet eine moderne Umsetzung, stelltHerausforderungen, erfordert Mut undDisziplin, befriedigt das Abenteuer-bedürfnis und vermittelt die Erfahrungeiner unterstützenden Gemeinschaft(Sangat). Die Kinder erleben sich ineiner großen Gruppe, z.B. beim gemein-samen Essen (Pangat), in kleinenGruppen bei den verschiedenenAktionen, haben aber auch Zeit für sichalleine. Geschlafen wird in Gruppenzel-ten oder im Großzelt und gekocht ineiner Feldküche. Das Programm richtetsich nach den fünf Elementen und denChakras. Camp-Sprachen sind Deutschund Englisch.Geleitet wird das Camp von einem inter-nationalen Team: Muktiar Kaur ausHamburg, Dev Sarup Kaur aus Arnheimund Suraj Singh aus Weinsberg, bekanntals Teens Camp Koordinator beimEuropäischen Yoga Festival in Frank-reich. Kosten: 260 € pro Kind.Weitere Infos: Dev Sarup Kaur, Tel.09360/1737, oder [email protected] (Suraj Singh)

Yoga Erfahrungswoche „Eveil de Soi“

Zeitgleich wird für die Erwachsenen dieintensive Kundalini Yoga Erfahrung-swoche „Eveil de Soi“ mit Karta Singhstattfinden. So können sich Familien aufdie bevor stehende Zeitenwende insWassermannzeitalter vorbereiten.

Internationales Kundalini YogaEntdeckungscamp für Teens

Zum ersten Mal lädt der Verein AmritNam Generation e.V. 14 bis 21jährige zueinem Sommercamp ein. Es findet vom7. bis 14. August 2010 statt und orientiertsich an den „Sieben Feldern derExzellenz“: 1. Dienst/Seva, 2. Expedition, 3. Talente und Projekte, 4. Sport/-Fitness, 5. Internationale Begegnung 6. Kundalini Yoga, 7. Meditation/Spirituelles Studium

und Wachstum. Die Gruppe setzt sich ihre Ziele selbstund wird von einem internationalenTeam erfahrener Kundalini Yoga Lehrerund Outdoor-Guides begleitet. CampSprachen sind deutsch und englisch, dieKosten betragen 290 €, übernachtet wirdin eigenen oder geliehenen Zelten.Nähere Infos bei Suraj Singh, Tel.07134/139341,[email protected] undwww.amrit-nam-generation.org

Yogabus on tour…… auf dem Weg zum Yoga Festival nachFondjouan in Frankreich. Der Bus fährtam 26. Juli 2010 von Hamburg los,Zusteigemöglichkeiten gibt es in Bremenund Köln. Nähere Informationen bzw.Anmeldungen bitte per E-Mail an [email protected] . Infos über weitereAnreisemöglichkeiten sowie den Yoga-busflyer gibt es in Kürze unterwww.3ho.de in der Terminvorschaubzw. im Terminkalender.

Spendenaufruf für La Fontaine

Wintereinbruch in La Fontaine: 80Zentimeter Schnee waren gefallen, alsSobagh Kaur aus Deutschland in dieländliche Idylle des 3HO-LandprojektsLa Fontaine in Südfrankreich zurückkamund hatten die beiden Gewächshäuser fürdas Gemüse platt gedrückt. DieGemeinschaft braucht finanzielle Unter-stützung – bittet spendet an: 3H Organi-sation Deutschland e.V., Kto. 1417732,BLZ 20030000, Stichwort SpendeLandprojekt. Für Spenden ab 100 Eurogibt es Spendenbescheinigungen.

Passend zum Thema suche ichWassermänner und -frauen fürein Leben in Gemeinschaft.Sei es für Neugründung oder Anschlussan eine bereits bestehende Gemein-schaft, im Inland oder Ausland.Bestimmt bin ich nicht der Einzige, dereine Vision vom Morgen und Übermor-gen hat: Eine spirituelle, selbstversor-gende Lebens- und Arbeitsgemeinschaftin der Nähe von Seele und Natur mit kre-ativen Menschen und Raum für neueIdeen von Abenteuerspielplatz bisExperimental-labor mit Kundalini Yogaund Heilung, gesunder Lebensweise,ökologischem Landbau und Permakul-tur, alternativen Geld- und Gese-llschaftssystemen, heiliger Geometrieund Mathematik, Maya-Kalender undAstronomie, Kunst und Architektur, alter-nativen Technologien. Was passiert,wenn sich Menschen zusammentun,einen Ort schaffen, der das Universumabbildet und entsprechend leben? WerInteresse, Ideen und Motivation hat,diese Frage real-experimentell zu beant-worten, melde sich bei Amrit Singh, [email protected]

YOGISCHE KURZNACHRICHTEN

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Geschaffen aus einer Klangfolge von Obertönen - jede Welle entspricht einem Ton -mathematisch in die Form gewandelt, entsteht in ihr ein messbares Schwingungsfeld. Dieses verändert die kristalline Struktur des Wassers, so dass wir es als revitalisiert bezeichnen können. Dafür braucht es nur 3 Min., dann ist es molekular wieder rechtsdrehend und zellgängig. Energie richtet sich immer an der Form aus, das wussten schon die alten Baumeister. So stellt die Karaffe mit ihrer musikalischen Linienführung die universelle Ausdehnung von Licht, Information und Bewusstsein dar.

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Yoga Festivalvom 24. Juli bis 04. August 2010

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„Liebe Redaktion,

ich für mich empfinde bezüglich des Übergangs zumWassermann-Zeitalter eine Gefahr in einer Fokussierung aufein bestimmtes Datum. Ich befürchte, zu viele Erwartungenan diesen Tag aufzubauen. Bezüglich der Entwicklung mei-ner Persönlichkeit glaube ich, dass eher individuelle Abläufeund Einstellungen für meinen Weg entscheidend sind alsStichtage. Die Eine ist vielleicht jetzt schon im Wassermann-Zeitalter angekommen, der Andere muss noch lange stram-peln... ...Die Entwicklungen allerdings, welche die Zukunft mit sichbringen wird, so hoffe und fürchte ich, sind nur zu einemgeringen Teil individueller Natur. Es werden hauptsächlichfundamentale Umwälzungen sein, die uns alle früher oderspäter zu gleichen Teilen betreffen werden. Kundalini Yogahilft mir, diesen globalen Entwicklungen besser zu begegnen,ob ich persönlich im Wassermann-Zeitalter angekommen bin,wird aber keinen entscheidenden Einfluss auf sie haben. Daswollte ich nur mal loswerden. Wie bei jeder persönlichenMeinung gilt natürlich: the opposite is also true.“

Herz-Licht, Willem Wittstamm aus dem Wendland

Aus den Ausbildungen:

Neue YogalehrerInnenWir gratulieren den erfolgreichen Absolventen der YogalehrerInnenprüfung ganz herzlich.

Examen Stufe 1 Braunschweig am 29. November 2009:

Stefanie Bünte, Claudia Aman Preet Kaur Krone-Burges,Bärbel Moldenhauer, Christiane Obermayr, Maja Prüße,Stefanie Schulz, Dorte Strehlow und Katrin Thies.

Examen Stufe 1 Gießen am 30. und 31. Januar 2010:

Carmen Ram Jiwan Kaur Braner-Lonthoff, Ivonne AjminderKaur Mackenroth, Anna Lena Rupenthal, Sabine Tej PartapKaur Schlüter, Martina Sohang Kaur Simon, Tanja Sat TapaKaur Wadewitz, Corinna Seva Simran Kaur Wolk undSebastian Wolk.

Wir wünschen euch viel Erfolg und alles Gute auf euremweiteren (Yoga-)Weg!

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Yoga on the Track12. - 19. Juni 2010 Französische AlpenTourleitung Hari Har Kaur & Sadh Bakshish Kaur

Wanderwoche mit Kundalini Yoga und Pranayama in einer

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Info: www.amritnam.com oder Tel. 0721 388596 Hari Har Kaur

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Leserbrief

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