Aus der Klinik für Gefäßchirurgie
St. Josef-Hospital Bochum - Universitätsklinik -
der Ruhr-Universität Bochum Direktor: Prof. Dr. med. Achim Mumme
Knieüberschreitende Revaskularisationen mit heparinbeschichteten Polytetrafluorethylen (e-PTFE) Prothesen: kumulative Bypassdurchgängigkeit und
Extremitätenerhalt
Inaugural-Dissertation zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer
Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von Wojciech Marcin Bojara aus Warschau, Polen
2013
Dekan: Prof. Dr. med. K. Überla Referent: Prof. Dr. med. A. Mumme Korreferent: PD Dr. med. R. Ernst Tag der Mündlichen Prüfung: 27.05.2014
Abstract Bojara Wojciech Marcin Knieüberschreitende Revaskularisationen mit heparin beschichteten Polytetrafluorethylen (e-PTFE) Prothesen: kumulative By passdurchgängigkeit und Extremitätenerhalt Problem: Bei nicht verfügbarer Vena saphena magna (VSM) muss auf künstliche Gefäßprothesen zurückgegriffen werden, wenn eine kritische Ischämie (CLI) an den unteren Extremitäten gefäßrekonstruktive Maßnahmen erfordert. Mit der Einführung neuer heparinbeschichteter e-PTFE-Prothesen existiert seit 2002 eine neue Therapieoption für den kniegelenksüberschreitenden Gefäßersatz. Trotz vielversprechender experimenteller Laborergebnissen, fehlten jedoch klinische Langzeitergebnisse. Die Einführung des neuen Gefäßersatzmaterials wurde in unserer Klinik mit einer prospektiven Studie verbunden. Bypassdurchgängikeit und Extremitätenerhalt nach Revaskularisation mittels neuen heparinbeschichteten e-PTFE-Prothesen sollten erfasst werden um zu zeigen, ob die hohen Erwartungen an das neuartige Gefäßersatzmaterial erfüllt werden. Methode: Es wurden alle Patienten erfasst, die vom 01.07.2006 bis einschließlich 30.09.2009 in der Klinik für Gefäßchirurgie der Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital Bochum, wegen CLI einen infragenualen Propaten®-Bypass erhalten haben. Präoperativ wurde eine bildgebende Diagnostik mittels Duplexsonographie und Magnetrezonanzangiographie oder digitaler Substraktionsangiographie durchgeführt. Die Patienten wurden zu einer Nachuntersuchung nach 1, 6 und 12 Monaten und dann jährlich in die Gefäßambulanz eingeladen. Bei einem unauffälligen klinischen Befund, unverändertem oder verbessertem Knöchel-Arm-Index (ABI) sowie bei einem regelrechten Duplexbefund wurde der Bypass als offen gewertet. Die Ergebnisse für die Bypassdurchgängigkeit, den Beinerhalt und das postoperative Überleben wurden mittels der Kaplan-Meier-Produkt-Limit-Methode ermittelt. Ergebnis: Die primäre Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten betrug 66,3% ± 7%. Die sekundäre Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten betrug 74,2% ± 6,5%. Die Beinerhaltungsrate lag nach 12 Monaten bei 86% ± 4,9% und die Überlebensrate nach 1 Jahr bei 90% ± 4,3%. Es konnte kein statistisch relevanter Einfluss der Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Hypercholisterinämie und Nikotinabussus auf die Ergebnisse nachgewiesen werden. Auch der Ausstrombahnstatus wirkte sich auf die Ergebnisse nicht aus. Wir konnten jedoch beweisen, dass die Lokalisation der distalen Anastomose die Ergebnisse sehr stark beeinflusste. Die Bypassdurchgängigkeit betrug 89,1% ± 7,3% für den poplitealen (POP-III) Anschluss und 63,6% ± 9,2% für den kruralen Anschluss (p=0,013). Die entsprechenden Beinerhaltungsraten unterschieden sich signifikant voneinander (popliteal 100% vs. krural 75,6% ± 8,1%, p=0,016). Diskussion: Im Vergleich zu den publizierten Ergebnissen künstlicher oder biologischer Gefäßersatzmaterialien, haben sich die nuerartigen e-PTFE-Prothesen als hervorrragende Aternative beim kniegelenksüberschreitenden Gefäßersatz erwiesen. Insbesondere bei femoro-poplitealen Rekonstruktionen zeigte sich bei der Bypassdurchgängigkeit nach 1 Jahr gegenüber den unbeschichteten PTFE-Prothesen (89,1% vs. 80,1%) und den biologischen Prothesen (89,1% vs. 46% - 74%) eine eindeutige Überlegenheit. Dieser Vorteil ergab sich auch hinsichtlich des Extremitätenerhaltes, der bei unbeschichteten PTFE-Prothesen mit 77,7 % und bei biologischen Prothesen mit 42%-62% eindeutig niedriger war (100% bei heparinbeschichteten e-PTFE-Prothesen). Im kruralen Gefäßabschnitt zeigte sich die bessere Bypassdurchgängigkeit der heparinbeschichteten Prothesen gegenüber den unbeschichteten PTFE-Prothesen (63,6% vs. 59%) und den biologischen Prothesen (63,6% vs. 13%-25%) sowie der bessere Extremitätenerhalt gegenüber den unbeschichteten PTFE-Prothesen (75,6% vs. 71,7%) und den biologischen Prothesen (75,6% vs. 25% - 69%). Damit ist die nach dem Wegfall der NSV-Prothesen initial befürchtete Verschlechterung der Revaskularisationsergebnisse nicht eingetreten.
Für meine Eltern
1
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .......................................................................................5 1.1 Epidemiologie und Pathogenese der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)...............................................................5 1.2. Stadieneinteilung der pAVK.........................................................5 1.3 Chronische kritische Extremitätenischämie (CLI).........................6 1.4 Bypassmaterial.............................................................................7 2. Zielsetzung ..................................................................................14 3. Methodik ......................................................................................15 3.1 Vordiagnostik und perioperatives Management..........................15 3.2. Nachuntersuchung.....................................................................16 3.3. Datenerhebung ohne Nachuntersuchung..................................16 4. Krankengut ..................................................................................18 4.1 Geschlechtsverteilung.................................................................18 4.2 Altersverteilung...........................................................................18 4.3 Atherogene Risikofaktoren und Vorerkrankungen......................18 4.4 Voroperationen und Vorinterventionen an der ipsilateralen Extremität..........................................................................................19 4.5 Stadieneinteilung und Ausmaß der Ischämie.............................20 4.6 Ausstrombahn.............................................................................20 4.7 Lokalisation der proximalen Anastomose...................................21 4.8 Lokalisation der distalen Anastomose........................................22 4.9 Dauer der Operation...................................................................22 4.10 Dauer des stationären Aufenthaltes..........................................22 4.11 Postoperative Vollantikoagulation............................................22 4.12 Statistische Aufbereitung..........................................................23 5. Ergebnisse ...................................................................................24
2
5.1 Kumulative Bypassdurchgängikeit..............................................24 5.1.1 Geschlechtsabängigkeit der Bypassdurchgängikeit................25 5.1.2 Einfluß der pAVK-Stadien auf die Bypassdurchgängikeit........25 5.1.3 Einfluß einer KHK auf die Bypassdurchgängikeit ...................26 5.1.4 Einfluß arterieller Hypertonie auf die Bypassdurchgängikeit.......................................................................27 5.1.5 Einfluß des Nikotinkonsums auf die Bypassdurchgängikeit.......................................................................28 5.1.6 Einfluß der vorausgegangen interventionellen oder operativen Revaskularisationen auf die Bypassdurchgängigkeit.....................................................................28 5.1.7 Einfluß eines Diabetes mellitus auf die Bypassdurchgängigkeit.....................................................................29 5.1.8 Einfluß einer Hyperlipidämie auf die Bypassdurchgängigkeit.....................................................................30 5.1.9 Einfluß der Ausstrombahn auf die Bypassdurchgängigkeit.....................................................................31 5.1.10 Einfluß der distalen Anastomose auf die Bypassdurchgängigkeit.....................................................................32 5.2 Kumulativer Beinerhalt................................................................32 5.2.1 Geschlechtsabängigkeit des Beinerhaltes...............................33 5.2.2 Einfluß der pAVK-Stadien auf den Beinerhalt..........................34 5.2.3 Einfluß einer KHK auf den Beinerhalt......................................35 5.2.4 Einfluß arterieller Hypertonie auf den Beinerhalt.....................35 5.2.5 Einfluß des Nikotinkonsums auf den Beinerhalt......................36 5.2.6 Einfluß der vorausgegangen interventionellen oder operativen Revaskularisationen auf den Beinerhalt...........................................37 5.2.7 Einfluß eines Diabetes mellitus auf den Beinerhalt..................37 5.2.8 Einfluß einer Hyperlipidämie auf den Beinerhalt......................38 5.2.9 Einfluß der Ausstrombahn auf den Beinerhalt.........................39 5.2.10 Einfluß der distalen Anastomose auf den Beinerhalt.............39
3
5.3. Revisionseingriffe.......................................................................40 5.4. Komplikationen..........................................................................41 5.4.1 Allgemeine Komplikationen......................................................41 5.4.2 Majoramputationen..................................................................42 5.4.3 Mortalität..................................................................................42 6. Diskussion ...................................................................................44 6.1 Allgemeiner Teil..........................................................................44 6.2 Spezieller Teil.............................................................................46 6.3 Schlussfolgerung........................................................................53 7. Literaturverzeichnis ....................................................................55
4
Abkürzungen A.................................................................................Arterie Abb........................................................................Abbildung ABI......................................................... Knöchel-Arm-Index ACVB..................................... aortokoronarer Venenbypass AFC.......................................... Arteria femoralis communis AFS........................................ Arteria femoralis superficialis Angio-MRT........................... Magnetresonanzangiographie ASA......................... American Society of Anesthesiologists ATA................................................... Arteria tibialis anterior ATP.................................................. Arteria tibialis posterior bzw........................................................... beziehungsweise ca.................................................................................. circa CLI..........................................chronische kritische Ischämie CRP........................................................C-reaktives Protein DSA................................ Digitale Subtraktionsangiographie e-PTFE............................... expanded Polytetrafluorethylen evtl......................................................................... eventuell FIB................................................................ Arteria fibularis ggf................................................................ gegebenenfalls KHK.................................................koronare Herzkrankheit Max........................................................................Maximum Min..........................................................................Minimum mg........................................................................Milligramm mm........................................................................ Millimeter mmHg...................................... Millimeter-Quecksilbersäule NSV...........................................................Nabelschnurvene o. g................................................................. oben genannt OP.........................................................................Operation pAVK......................periphere arterielle Verschlusskrankheit POP-III.......................... Arteria poplitea im dritten Segment PTA........................... perkutane transluminale Angioplastie PTFE................................................... Polytetrafluorethylen s....................................................................................siehe SD.......................................................Standardabweichung sog.......................................................................so genannt Tab............................................................................Tabelle TASC................The Transatlantic Inter-Society Consensus u. a................................................................ unter anderem vs............................................................................... versus VSM...................................................Vena saphena magna VSP......................................................Vena saphena parva z. B................................................................... zum Beispiel
5
1. Einleitung
1.1 Epidemiologie und Pathogenese der peripheren ar teriellen
Verschlusskrankheit (pAVK)
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) gehört zu den
häufigsten Erkrankungen der Industriegesellschaft [74]. Die
symptomatische pAVK betrifft circa 1,8 Millionen Menschen in
Deutschland [23].
Kennzeichen der Erkrankung ist eine chronisch fortschreitende
Degeneration der Arterien mit progressiven Veränderungen der
Gefäßwand. Durch Bindegewebewucherung, intra- und extrazelluläre
Einlagerungen von Cholesterin, Fettsäuren und Kalziumionen sowie
Akkumulation von Kollagen und Proteoglykanen kommt es zu einer
Verhärtung und Verdickung der Gefäßwand, die mit Verengungen
und einer abnehmenden Elastizität einhergeht [92].
Zum Entstehen der pAVK prädisponieren beeinflussbare und nicht-
beeinflussbare Faktoren wie Geschlecht, Alter, Diabetes mellitus,
Nikotinabusus, arterielle Hypertonie, Dyslipidämie,
Hyperhomocysteinämie, erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) und
chronische Niereninsuffizienz [74]. Häufig tritt die pAVK generalisiert
auf, zusammen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und zerebralen
Durchblutungsstörungen, seltener mit Durchblutungsstörungen der
Viszeralorgane und der oberen Extremitäten [22, 44, 54].
1.2. Stadieneinteilung der pAVK
Nach dem Schweregrad der Symptome wird die pAVK in 4 Stadien
nach Fontaine eingeteilt [36]:
• Stadium I – Beschwerdefreiheit
• Stadium II - Claudicatio intermittens:
o Stadium IIa - schmerzfreie Gehstrecke über 200 m
o Stadium IIb - schmerzfreie Gehstrecke unter 200 m
6
• Stadium III – ischämische Ruheschmerzen
• Stadium IV – Gewebeschäden
Im angloamerikanischen Raum ist die Klassifikation nach Rutherford
verbreitet [28]:
• Kategorie 0 – Beschwerdefreiheit
• Kategorie 1 – geringe Claudicatio intermittens
• Kategorie 2 – mäßige Claudicatio intermittens
• Kategorie 3 – schwere Claudicatio intermittens
• Kategorie 4 – ischämische Ruheschmerzen
• Kategorie 5 – geringe Gewebeschäden
• Kategorie 6 – schwere Gewebeschäden
Bei der pAVK handelt sich um eine chronische Gefäßerkrankung, die
sich in Form einer Cludicatio intermittens und einer chronischen
kritischen Extremitätenischämie (CLI) manifestiert. Diese zwei
Manifestationen sind mit der unterschiedlichen Prognose hinsichtlich
des Beinerhaltes und Überlebens verbunden.
1.3 Chronische kritische Extremitätenischämie (CLI)
Laut der Kriterien des Dokumentes Transatlantic Inter-Society
Consensus for the Management of Peripheral Arterial Disease
(TASC II) liegt eine CLI vor, wenn der Patient Ruheschmerzen oder
Gewebeschäden (ein Ulkus oder eine Gangrän) hat und der absolute
Knöchelarteriendruck < 50 mmHg (bei Ruheschmerzen) oder < 70
mmHg (bei Gewebeschäden) bzw. der absolute Zehenarteriendruck
< 30 mmHg (bei Ruheschmerzen) oder < 50 mmHg (bei
Gewebeschäden) liegt. Die Symptomdauer soll mindestens 2
Wochen betragen. Es ist zu bemerken, dass die o. g. Druckgrenzen
bei Vorhandensein einer Mediasklerose (z.B. bei Diabetikern) keine
Verwendung finden.
Das Stadium III und IV nach Fontaine bzw. die Kategorie 4, 5 und 6
nach Rutherford entsprechen der CLI mit vitaler Bedrohung der
7
betroffenen Extremität. Hier besteht das Risiko des Beinverlustes
von ca. 30% und das Todesrisiko von ca. 25% innerhalb der
nächsten 12 Monate [74].
In Deutschland entwickelt sich jährlich bei 50 000 bis 80 000
Menschen eine CLI. Insgesamt werden jährlich ca. 25 000
Majoramputationen durchgeführt. Bei rechtzeitiger Revaskularisation
ist eine Beinerhaltungsrate nach einem Jahr von ca. 80 % möglich
[23, 42]. Angesichts der psychologischen und sozialen Folgen des
Beinverlustes für Patienten und der ökonomischen Last für das
Gesundheitswesen ist die Revaskularisation als eine essentielle
therapeutsiche Maßnahme zu sehen. Es wurde bewiesen, dass die
Mehrheit der Patienten mit CLI hinsichtlich der Lebensqualität von
einer Revaskularisation profitieren kann [20].
Es kommen sowohl interventionelle (perkutane transluminale
Angioplastie – PTA, Stenting) als auch chirurgische Methoden
(Gefäßrekonstruktion) zur Anwendung. Für längerstreckige,
mehretagige Verschlüsse bei der CLI ist die Gefäßrekonstruktion das
Mittel der ersten Wahl [11, 74, 75].
Vielversprechend sind ebenfalls zukunftsorientierte
Behadlungsmethoden mit autologen Stamzellen [12]. Hier sind
jedoch noch wietere Untersuchnungen erforderlich.
1.4 Bypassmaterial
Das Ersatzmaterial in der Bypasschirurgie kann bezeichnet werden
als:
• autolog – z. B. die Vena saphena magna (VSM), selten die
Vena saphena parva (VSP) oder die Vena cephalica, tiefe
Venen, eigene arterielle Segmente
• homolog (allogen) – z. B. Nabelschnurvenen (NSV),
kryokonservierte Arterien, kryokonservierte Venen
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• heterolog (xenogen) – Omniflow® Prothesen, Solcograft-P®
Prothesen
• alloplastisch – Polyesterprothesen (z.B. Dacron® Prothesen),
Polytetrafluorethylenprothesen (PTFE), Polyurethanprothesen
[55].
Das am meisten verwendete autologe Material ist die VSM. Sie ist
das Material der ersten Wahl zur Revaskularisation der infragenualen
Etage [55]. Die VSM ist gekennzeichnet durch eine sehr gute
langfristige Offenheitsrate und das niedrige Infektrisiko, was durch
mehrere Studien bewiesen wurde [32, 52, 56, 67, 84, 86, 90, 91].
Die VSP und die Vena cephalica finden seltener Verwendung. Vor
allem ist hier die Entnahme wegen aufwendiger Patientenlagerung
schwieriger. Obwohl die Revaskularisationsergebnisse mit Armvenen
vielversprechend sind [8, 33], sind der Durchmesser und die Länge
oft nicht ausreichend. Häufig sind Armvenen auch nach
vorausgegangenen Kanülierungen oder Blutentnahmen
unbrauchbar.
Die Vena femoralis superfizialis und eigene arterielle Segmente (z.
B. die A. femoralis superfizialis) eignen sich nur für spezielle
Rekonstruktionen, z. B. bei komplizierten Protheseninfekten.
Wegen einer chronisch-venösen Insuffizienz oder nach stattgehabter
koronaler Revaskularisation (ACVB-OP) steht autologes Material
mitunter nicht mehr im ausreichenden Maße zur Verfügung. In
diesen Fällen sind verschiedene „Kombinationsverfahren“ von
autologem und alloplastischem Material zu erwägen [37, 43]. Dabei
werden unterschieden:
• Composite grafts - zusammengesetzter Bypass aus Prothese
(proximal) und Vene (distal) mit End-zu-End-Anastomose
• Hitch-hike-grafts („Zweisprungbypass“) - ein offenes bzw.
desobliteriertes arterielles Gefäßsegment (A. poplitea)
9
zwischen zwei Verschlussstrecken wird zur Überbrückung
genutzt und in den Bypass einbezogen
• Jump grafts - ein peripherer Verschluss wird durch einem vom
zentralen Bypass ausgehenden weiteren Bypass überbrückt.
Bypassdurchgängigkeit und Beinerhalt sind bei diesen Verfahren
jedoch nicht besser als bei einer totalen alloplastischen
Rekonstruktion [34, 35, 76].
Als weitere Alternative kann homo- oder heterologes Material in
Betracht gezogen werden. Bei homologem Material kann es sich um
eine NSV, kryokonservierte Arterien oder kryokonservierte Venen
handeln.
Zum heterologen Material gehören auf Basis von Tierkollagen
entstandene Conduits, welche durch spezielle Präparationsverfahren
mit enzymatischer Proteolyse und Fixierung der Kollagenbestandteile
hergestellt werden. Es findet denturiertes Schafkollagen (Omniflow®)
und verarbeitete bovine Karotiden (Solcograft-P® ) Verwendung.
Der Einsatz von homo- und heterologen Gefäßprothesen ist jedoch
mit gewissen Nachteilen verbunden. Sie erfordern ein subtiles,
langwieriges Handling (NSV, Omniflow®) oder eine spezielle OP-
Ausstattung (kryokonservierte Gefäße). Dieser Mehraufwand wäre
berechtigt, wenn sich durch den Einsatz von biologischem
Ersatzmaterial Vorteile bei den Langzeitergebnissen ergeben
würden. Allerdings ist die Durchgängigkeit dieser Bypässe nicht
zufriedenstellend und liegt bei 36% - 52% nach 1 Jahr [6, 40, 61, 93].
Albers et al. untersuchten in einer Metaanalyse eine primäre
Bypassdurchgängigkeit nach 1 Jahr von 2316 Revaskularisationen
mit homologem Bypassmaterial (kryokonservierte Arterie,
kryokonservierte Vene, NSV) [4] und verglichen diese Ergebnisse mit
einer publizierten Metaanlyse von 1379 Revaskularisationen mit
PTFE-Prothesen [5]. Die gewichtete Bypassdurchgängigkeit nach 1
10
Jahr war signifikant schlechter in der Gruppe des homologen
Gefäßersatzes als die Ergebnisse mit den PTFE-Prothesen.
In einigen randomisierten kontrollierten Studien wurden
Revaskularisationen mittels NSV-Prothesen mit Revaskulariationen
mittels konventionellen PTFE-Prothesen direkt verglichen [1, 30, 31,
47, 70]. Besonders bei infragenualen Rekonstruktionen waren die
Langzeitergebnisse der NSV-Prothesen überlegen (74% vs 53%)
[30], so dass diese Prothesen als sehr wertvolles Ersatzmaterial bei
fehlender autologen Vene galten [71].
Ein bisher noch nicht gelöstes Problem des biologischen
Gefäßersatzes ist die sog. Biodegeneration, die mit einer
Strukturdesintegration einhergeht [15, 41] und eine Rate von
Aneurysmabildungen bis zu 40% nach 4 Jahren induziert [7, 14, 38,
59]. Darüber hinaus wurde eine hohe Frühthrombosenrate der
Rekonstruktionen mit NSV von 21% berichtet [73]. Die sekundäre
Bypassdurchgängigkeit und der Beinerhalt nach 5 Jahren betrugen
76% und 92% [72].
Die Verwendung von kryokonservierten Arterien oder Venen
erfordert den Einsatz einer Immunosupression, um die
Offenheitsraten zu verbessern [16, 18, 82]. Zudem ist es erforderlich,
die Verträglichkeit zwischen den Blutgruppen des Spenders und
Empfängers zu berücksichtigen [97].
Zum alloplatischen Gefäßersatz gehören synthetisch hergestellte
Prothesen. Am häufigsten finden Verwendung:
• Polyesterprothesen (gewebt oder gestrickt), vorwiegend für
aorto-iliakale und iliako-femorale Rekonstruktionen
• Polytetrafluorethylen (PTFE)-Prothesen geeignet für den
mittel- und kleinkalibrigen Gefäßersatz, z. B. krurale
Revaskularisationen.
11
An der distalen Anastomose, wo die Prothese direkt auf eine native
Arterie aufgenäht wird, kommt es häufig zur Neointimahyperplasie,
die oft Ursache des Bypassverschlusses ist. Auch das sog.
Compliance-mismatch (unterschiedliche Elastizität der Prothese und
des Emfängergefäßes) kann die Bypassfunktion verschlechtern.
Durch den Elastizitätverlust der Arterie im Anastomosenbereich kann
eine adaptative Reaktion des Gefäßgewebes induziert und die
Neointimahyperplasie gefördert werden [48]. In einem
experimentellen Tiermodell konnte bewiesen werden, dass das
Compliance-mismatch die Bypassdurchgängigkeit negativ
beeinflussen kann [2].
Mit dem Ziel, das Compliance-mismatch möglichst aufzuheben,
wurden verschiedene Techniken entwickelt, die unter Einsatz eines
zusätzlich eingenähten Segmentes autologer VSM, die
unterschiedlichen Elastizitäten von PTFE-Prothese und
Empfängerarterie überbrücken sollen. Die am meisten verbreiteten
Tehniken sind:
• Linton-Patch – in das Emfängersegment wird ein Venenpatch
zur Erweiterung des Gefäßdurchmesser eingenäht und dann
auf diesen Patch der zuführende Bypass
Abb. 1. Linton-Patch [48]
• Taylor-Patch – ein keilförmiger Venepatch wird in den
zuführenden Bypass eingenäht
12
Abb. 2. Taylor-Patch [48]
• Miller-Cuff – der zuführende Bypass wird auf einen Venenring
(sehr kurzes Interponat) genäht, der im 90°-Winkel von dem
empfangenden Gefäß absteht.
Abb. 3. Miller-Cuff [48]
Eine andere Methode, um die langsfristige Bypassfunktion zu
verbessen, ist die Anlage einer adjuvanten arterio-venösen Fistel im
Bereich der distalen Anastomose. Die in den letzen Jahren
publizierten Studien zeigen jedoch, dass diese zusätzlichen
Maßnahmen die Durchgängigkeit der Rekonstruktionen mit PTFE-
Prothesen kaum beeinflussen [57, 58, 69].
Bei fehlendem autologen Ersatzmaterial gehörten jahrzehntelang die
NSV-Prothesen zu den Materialien der ersten Wahl. Anfang des 21.
Jahrhunderts wurde aufgrund einer Gesetzesnovellierung für
biologische Materialien in den USA die Herstellung dieser Prothesen
enorm verteuert, sodass die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen
eingestellt werden musste. Gleichzeitig wurden im Jahre 2002 neue
PTFE-Prothesen mit Heparinbeschichtung auf dem Markt eingeführt,
für die es aber zum damaligen Zeitpunkt keine Langzeitergebnisse
gab. Durch die Heparinbeschichtung soll die Thrombogenität der
13
Prothese reduziert sein [55, 94]. Die Heparinmoleküle sind kovalent
an die innere Oberfläche der Prothese gebunden. Das ermöglicht
eine ungestörte intrinsische Funktion der bioaktiven Heparinmoleküle
mit langzeitiger antithrombotischer Wirkung. In einem Tiermodell
konnte bewiesen werden, dass kovalent gebundenes Heparin eine
Neointimahyperplasie reduzieren bzw. verzögern kann [19, 53, 62,
63]. Ebenfalls wurde eine Verminderung der
Thrombozytenaggregation auf der inneren Oberfläche der Prothese
berichtet [45, 62, 63].
14
2. Zielsetzung
Die heparinbesichteten e-PTFE-Prothesen wurden von uns als
Ersatz für die aus dem Markt zurückgezogenen NSV-Prothesen
eigeführt. Im Rahmen einer prospektiven Studie sollte durch die
Bestimmung der kumaltiven Bypassdurchgängikeit und des
kumaltiven Extremitätenerhaltes erfasst werden, ob das neuartige
Gefäßersatzmaterial den bekannten Ergebnissen der NSV-Prothese
entspricht.
15
3. Methodik
3.1 Vordiagnostik und perioperatives Management
Es wurden alle Patienten erfasst, die vom 01.07.2006 bis
einschließlich 30.09.2009 in der Klinik für Gefäßchirurgie der Ruhr-
Universität Bochum, St. Josef-Hospital Bochum, wegen CLI einen
infragenualen Bypass mit Heparinbeschichtung erhalten haben.
In die Studie eingeschlossen wurden ausschließlich Patienten, bei
denen die VSM nicht verfügbar war. Alle Patienten wurden
präoperativ klinisch untersucht. Es wurde eine gefäßchirurgische
Anamnese erhoben unter Berücksichtigung von kardiovaskulären
Risikofaktoren und in der Vergangenheit durchgeführten
Revaskularisationen und Interventionen. An beiden Beinen wurden
die Verschlussdruckwerte über der A. tibialis posterior und über der
A. dorsalis pedis gemessen und ein Knöchel-Arm-Index (ABI)
berechnet. Bei allen Patienten wurde präoperativ eine bildgebende
Diagnostik mittels Magnetrezonanzangiographie (Angio-MRT) bzw.
digitaler Substraktionsangiographie (DSA) durchgeführt.
Bei allen Patienten erfolgte eine standardisierte Freilegung des
Spender- und Empfängergefäßes. Die distale und proximale
Anastomose wurde in End-zu-Seit-Technik hergestellt. An der
distalen Anastomose wurden keine Modifikationen (Patch oder Cuff)
vorgenommen. Eine adjuvante arterio-venöse Fistel wurde nicht
angelegt.
Alle Patienten wurden ab dem ersten postoperativen Tag mit
niedermolekularem Heparin in therapeutischer Dosierung behandelt.
Darüber hinaus erfolgte standardmäßig eine doppelte
Thrombozytenaggregationshemmung mit 100 mg Acetylsalicylsäure
und 75 mg Clopidogrel täglich für 14 Tage. Innerhalb von 14
postoperativen Tagen erfolgte die Umstellung auf eine lebenslange
Vollantikoagulation mit Phenprocoumon-Derivaten, unter
16
Berücksichtigung möglicher Kontraindikationen. Vor der Entlassung
erfolgte eine duplexsonographische Kontrolle der Bypassfunktion.
3.2. Nachuntersuchung
Alle in den o. g. Beobachtungszeitraum eingeschlossenen Patienten
wurden zu einer Nachuntersuchung in die Gefäßambulanz
eingeladen. Die Nachuntersuchung erfolgte nach 1, 6 und 12
Monaten nach der Bypassimplantation und dann jährlich.
Bei den Nachuntersuchungen erfolgte eine standardisierte
Gefäßanamnese und eine körperliche Untersuchung. Es wurde der
Pulsstatus erhoben. Apparativ wurden die Verschlußdruckwerte
gemessen und der ABI berechnet. Darüber hinaus wurde die
Bypassfunktion mittels farbkodierter Duplexsonographie untersucht.
Bei einem unauffälligen klinischen Befund, unverändertem oder
verbessertem ABI sowie bei einem Duplexbefund mit biphasicher
Ableitung der Strömungskurve wurde der Bypass als durchgängig
gewertet.
War wegen eines akuten Bypassverschlusses eine notfallmäßige
Vorstellung des Patienten notwendig, dann wurden die
entsprechenden therapeutischen Maßnahmen (wie Bypassrevision,
Amputation) dokumentiert und bei der Auswertung der Daten
berücksichtigt.
3.3. Datenerhebung ohne Nachuntersuchung
Das Schicksal von Patienten, die nicht zur Nachuntersuchung
erschien (n=9, 15%), sollte durch Nachfrage beim Hausarzt geklärt
werden. Dabei wurde gezielt gefragt, ob Anzeichen für eine
Extremitätenischämie bestanden oder ob zwischenzeitig
Amputationen vorgenommen werden mussten.
17
Stellte sich im Gespräch heraus, dass der Patient zwischenzeitlich
verstorben war (n=5, 8,3%), so wurde das Todesdatum und die vom
behandelnden Arzt vermutete Todesursache dokumentiert. Wenn bis
zum Ableben keine Anzeichen für Durchblutungsstörungen an der
operierten Extremität bestanden hatten, wurde von ener freien
Durchgängigkeit der Gefäßrekonstruktion ausgegangen.
18
4. Krankengut
4.1 Geschlechtsverteilung
Vom 01.07.2006 bis zum 30.09.2009 wurden 60 konsekutive
Patienten mit einem infragenualen Propaten-Bypass in die Studie
eingeschleust. Es waren 29 Männer (48%) und 31 Frauen (52%).
Abb. 4. Geschlechterverteilung
4.2 Altersverteilung
Das Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der
Revaskularisation lag bei 73 ± 9 (Min. 52 – max. 90) Jahren.
4.3 Atherogene Risikofaktoren und Vorerkrankungen
49 Patienten (82 %) hatten eine Hyperlipidämie, 52 Patienten (87%)
litten an arterieller Hypertonie. Bei 52 Patienten (87 %) wurde eine
koronare Herzerkrankung diagnostiziert. 16 Patienten (28%) litten an
einem Diabetes mellitus. 2 Patienten (3%) waren dialysepflichtig.
Frauen52%
Männer48%
19
40 Patienten (67 %) gaben einen Nikotinkonsum an. Die meisten
Patienten hatten mehr als einen Risikofaktor. Zum Zeitpunkt der
Revaskularisation befanden sich alle Patienten in der ASA-Gruppe 3
oder höher.
Abb. 5. Risikofaktoren und Vorerkrankungen
4.4 Voroperationen und Vorinterventionen an der ips ilateralen
Extremität
Bei 43 Patienten (72%) war dem heparinbeschichteten Bypass eine
interventionelle oder operative Revaskularisation vorausgegangen.
Bei 13 Patienten (21%) handelte es sich um eine supra- und/oder
infragenuale Intervention (PTA oder PTA+Stenting). 33 Patienten
(55%) hatten eine operative Revaskularisation in der Becken- oder
Oberschenkeletage erhalten (aorto-femoral oder femoro-popliteal).
20 Patienten (33%) wiesen eine verschlossene infragenuale
Rekonstruktion auf.
0 20 40 60 80 100
%
ArterielleHypertonie
Hyperlipidämie
KHK
Diabetes mellitus
TerminaleNiereinsuffizienz
Nikotinkonsum
20
Abb. 6. Voroperationen und Vorinterventionen an der ipsilateralen
Extremität
4.5 Stadieneinteilung und Ausmaß der Ischämie
Sämtliche Eingriffe wurden bei kritischer Ischämie und drohendem
Extremitätenverlust durchgeführt. Der durchnittliche ABI der zu
operierenden Extremität lag bei 0,50 ± 0,3. 19 Patienen (32%)
befand sich im Stadium III nach Fontaine und 41 Patienten (68%) im
Stadium IV nach Fontaine.
Abb. 7. Stadieneinteilung nach Fontaine
4.6 Ausstrombahn
40 Patienten (66%) hatte eine 1-Gefäßversorgung des
Unterschenkels, bei 18 Patienten (30%) wurde eine 2-
Stadium III32%
Stadium IV68%
0 20 40 60
%
PTA/Stent
Gefäßrekonstruktionsupragenual
Gefäßrekonstruktioninfragenual
21
Gefäßversorgung des Unterschenkels radiologisch dokumentiert. Bei
2 Patienten (3,3%) waren alle drei Unterschenkelarterien
durchgängig.
Abb. 8. Ausstrombahn
4.7 Lokalisation der proximalen Anastomose
Die proximale Anastomose erfolgte bei 45 Patienten (75%) an der A.
femoralis communis. Neun Anastomosen (15%) wurden mit der A.
femoralis superfizialis und sechs Anastomosen (10%) mit einer
bestehenden Gefäßprothese hergestellt.
Abb. 9. Lokalisation der proximalen Anastomose
75%
15%
10%
AFCAFS Prothese
66,6%
30,0%
3,3%
1-Gefäß versorgung
2-Gefäß versorgung
3-Gefäß versorgung
22
4.8 Lokalisation der distalen Anastomose
Es wurden 26 Anastomosen (43,3%) mit der A. poplitea im dritten
Segment und 34 Anastomosen (56,6%) mit kruralen Arterien
durchgeführt. Davon erfolgten 15 Anastomosen (25%) mit der A.
tibialis anterior, 11 Anastomosen (18,3%) mit der A. fibularis und 8
(13,3%) Anastomosen mit der A. tibialis posterior.
Abb. 10. Lokalisation der distalen Anastomose
4.9 Dauer der Operation
Die durchnittliche Dauer des Eingriffes betrug 121 ± 36 Minuten.
4.10 Dauer des stationären Aufenthaltes
Die durchnittliche Dauer des stationären Aufenthaltes lag bei 13 ±
16 Tagen.
4.11 Postoperative Vollantikoagulation
Die orale Antikoagulation konnte bei 57 Patienten (95%) während
des Nachuntersuchungszeitraumes fortgesetzt werden. Bei 3
Patienten (5%) war eine orale Antikoagulation nicht möglich. In allen
43,3%
25,0%
18,3%
13,3%
POP-IIIATAFIBATP
23
3 Fällen wurde stattdessen eine Antikoagulation mit
niedermolekularem Heparin vorgenommen. Eine zusätzliche
Aggregationshemmung wurde nur initial bis zum 14. postoperativen
Tag vorgenommen.
4.12 Statistische Aufbereitung
Die prospektiv erfassten Daten wurden in eine mit Microsoft Excel®
angefertigte Datenbank aufgenommen. Die Daten wurden dann
mittels der Software SPSS® 17.0 for Windows® für die weitere
statistische Auswertung eingelesen. Die Ergebnisse für die
Bypassdurchgängigkeit, den Beinerhalt und das postoperative
Überleben wurden mittels der Kaplan-Meier-Produkt-Limit-Methode
ermittelt. Mehrere Kaplan-Meier-Funktionen konnten mit Hilfe des
Log-Rank-Tests auf signifikante Unterschiede im Kurvenverlauf
überprüft werden. P-Werte < 0,05 galten dabei als signifikant.
Die Revaskularisationsergbnisse wurden als primäre und sekundäre
Bypassdurchgängigkeit sowie als Beinerhalt erfasst. Diese
Definitionen wurden von Rutherford [83] übernommen.
Primäre Bypassdurchgängigkeit
Unter dem Begriff „primäre Bypassdurchgängigkeit“ versteht man,
dass keine weitere Intervention oder Operation nötig war, um die
Funktion des Bypasses zu gewährleisten.
Sekundäre Bypassdurchgängigkeit
Die „sekundäre Bypassdurchgängigkeit“ umfasst neben den Fällen
mit primärer Durchgängigkeit auch diejenigen Fälle, bei denen ein
Bypassverschluß durch gefäßchirurgische oder interventionelle
Maßnahme beseitigt wurde.
Beinerhalt
Der Beinerhalt wurde als Freiheit von einer Majoramputation erklärt.
24
5. Ergebnisse
5.1 Kumulative Bypassdurchgängikeit
Die kumulative primäre Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten
betrug 66,3% ± 7%. Die kumulative sekundäre
Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten betrug 74,2% ± 6,5%
Abb. 11. Kumulative primäre Bypassdurchgängigkeit
Abb. 12. Kumulative sekundäre Bypassdurchgängigkeit
25
5.1.1 Geschlechtsabhängigkeit der Bypassdurchgängig keit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten lag bei Männern
(n=29) bei 78% ± 8,7% und bei Frauen (n=31) bei 70,4% ± 9,5%. Es
konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden
(p=0,726).
Abb. 13. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Geschlecht
5.1.2 Einfluß der pAVK-Stadien auf die Bypassdurchg ängigkeit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten betrug 75,8%± 10,6%
bei den Patienten im Stadium III nach Fontaine (n=19) und 73,6% ±
8,1% bei den Patienten im Stadium IV nach Fontaine (n=41). Es
konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden
(p=0,473).
26
Abb. 14. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Stadien der pAVK
5.1.3 Einfluß einer KHK auf die Bypassdurchgängigke it
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten bei den Patienten mit
bekanter KHK (n=52) betrug 69,4% ± 7,4%. Bei allen Patienten ohne
KHK (n=8) war die Gefäßrekonstruktion nach 12 Monaten offen. Es
konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden
(p=0,755).
27
Abb. 15. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf KHK
5.1.4 Einfluß arterieller Hypertonie auf die
Bypassdurchgängigkeit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten bei den Patienten mit
bekanter arterieller Hypertonie (n=52) lag bei 73,3% ± 7%. Bei den
Patienten ohne arterielle Hypertonie (n=8) betrug die
Bypassdurchgängigkeit 80% ± 17,9%. Es konnte keine statistische
Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,931).
Abb. 16. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf arterielle Hypertonie
28
5.1.5 Einfluß des Nikotinkonsums auf die
Bypassdurchgängigkeit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten bei den Rauchern
(n=40) betrug 78,3% ± 7,3% und bei Nichtrauchern (n=20) lag bei
65,6% ± 12,6%. Es konnte keine statistische Signifikanz
nachgewiesen werden (p=0,821).
Abb. 17. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Nikotinkonsum
5.1.6 Einfluß der vorausgegangen interventionellen oder
operativen Revaskularisationen auf die Bypassdurchg ängigkeit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten bei den Patienten mit
Intervention oder Revaskularisation an der ipsilateralen Extremität in
der Vorgeschichte (n=43) betrug 78% ± 7,4%. Die
Bypassdurchgängigkeit bei den Patienten ohne operative und/oder
interventionelle Therapie in der Vorgeschichte (n=17) betrug 64,9% ±
12,8%. Es konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen
werden (p=0,315).
29
Abb. 18. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Behandlung der
ipsilateralen Extremität in Anamnese
5.1.7 Einfluß eines Diabetes mellitus auf die
Bypassdurchgängigkeit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten bei den Patienten mit
bekantem Diabetes mellitus (n=17) lag bei 77% ± 11,8%. Bei den
Patienten ohne Diabetes mellitus (n=43) betrug die
Bypassdurchgängigkeit 73,1% ± 7,7%. Es konnte keine statistische
Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,603).
30
Abb. 19. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Diabetes mellitus
5.1.8 Einfluß einer Hyperlipidämie auf die
Bypassdurchgängigkeit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten bei den Patienten mit
bekanter Hyperlipidämie (n=49) betrug 71,8% ± 7,2%. Bei den
Patienten ohne Hyperlipidämie (n=11) lag die Bypassdurchgängigkeit
bei 90% ± 9,5%. Es konnte keine statistische Signifikanz
nachgewiesen werden (p=0,443).
31
Abb. 20. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Hyperlipidämie
5.1.9 Einfluß der Ausstrombahn auf die Bypassdurchg ängigkeit
Die Bypassdurchgängigkeit nach 12 Monaten bei den Patienten mit
einer 1-Gefäßversorgung des Unterschenkels (n=40) lag bei 77,2% ±
7,7%. Bei den Patienten mit mehr als einem durchgängigen Gefäß
am Unterschenkel (n=20) betrug die Bypassdurchgängigkeit 70,6% ±
11,1%. Es konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen
werden (p=0,889).
Abb. 21. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Ausstrombahn
32
5.1.10 Einfluß der distalen Anastomose auf die
Bypassdurchgängigkeit
Die Durchgängigkeit der Bypässe, deren distale Anastomose mit der
A. poplitea im dritten Segment verbunden war (n=26), betrug nach
12 Monaten 89,1% ± 7,3%. Die Durchgängigkeit der Bypässe mit
kruraler Anastomose (n=34) lag bei 63,6% ± 9,2%. Es konnte eine
statistische Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,013).
Abb. 22. Bypassdurchgängigkeit mit Bezug auf Lokalisation der
distalen Anastomose
5.2 Kumulativer Beinerhalt
Der kumulative Beinerhalt im untersuchten Patientengut lag nach 12
Monaten bei 86% ± 4,9%.
33
Tage 1250 1000 750 500 250 0
Kum
ulat
iver
Bei
nerh
alt
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
Zensiert Überlebensfunktion
Abb. 23. Kumulativer Beinerhalt
5.2.1 Geschlechtsabhängigkeit des Beinerhaltes
Der Beinerhalt nach 12 Monaten lag bei Männern (n=29) bei 87,4% ±
6,9% und bei Frauen (n=31) bei 84,8% ± 7%. Es konnte eine
statistische Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,687).
34
Abb. 24. Beinerhalt mit Bezug auf Geschlecht
5.2.2 Einfluß der pAVK-Stadien auf den Beinerhalt
Der Beinerhalt nach 12 Monaten betrug 88,9% ± 7,4% bei den
Patienten im Stadium III nach Fontaine (n=19) und 84,5% ± 6,5% bei
den Patienten im Stadium IV nach Fontaine (n=41). Es konnte keine
statistische Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,847).
Abb. 25. Beinerhalt mit Bezug auf Stadien der pAVK
35
5.2.3 Einfluß einer KHK auf den Beinerhalt
Der Beinerhalt nach 12 Monaten bei den Patienten mit bekanter KHK
(n=52) betrug 83,6% ± 5,7%. Alle Patienten ohne KHK (n=8)
erhielten nach 12 Monaten die revaskularisierte Extremität. Es
konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden
(p=0,267).
Abb. 26. Beinerhalt mit Bezug auf KHK
5.2.4 Einfluß arterieller Hypertonie auf den Beiner halt
Der Beinerhalt nach 12 Monaten bei den Patienten mit bekanter
arterieller Hypertonie (n=52) lag bei 84,4% ± 5,4%. Alle Patienten
ohne arterielle Hypertonie (n=8) erhielten nach 12 Monaten die
revaskularisierte Extremität. Es konnte keine statistische Signifikanz
nachgewiesen werden (p=0,357).
36
Abb. 27. Beinerhalt mit Bezug auf arterielle Hypertonie
5.2.5 Einfluß des Nikotinkonsums auf den Beinerhalt
Der Beinerhalt nach 12 Monaten bei den Rauchern (n=40) betrug
90,3% ± 5,3% und bei Nichtrauchern (n=20) lag bei 77,3% ± 10,0%.
Es konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden
(p=0,139).
Abb. 28. Beinerhalt mit Bezug auf Nikotinkonsum
37
5.2.6 Einfluß der vorausgegangen interventionellen oder
operativen Revaskularisationen auf den Beinerhalt
Der Beinerhalt nach 12 Monaten bei den Patienten mit Intervention
und/oder Revaskularisation an der ipsilateralen Extremität in der
Vorgeschichte (n=43) betrug 85,7% ± 5,9%. Der Beinerhalt bei den
Patienten ohne operative und/oder interventionelle Therapie in der
Vorgeschichte (n=17) betrug 86,5% ± 8,9%. Es konnte keine
statistische Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,984).
Abb. 29. Beinerhalt bei interventionell oder operativ vorbehandelten
Patienten
5.2.7 Einfluß eines Diabetes mellitus auf den Beine rhalt
Der Beinerhalt nach 12 Monaten bei den Patienten mit bekantem
Diabetes mellitus (n=17) lag bei 93,3% ± 6,4%. Bei den Patienten
ohne Diabetes mellitus (n=43) betrug der Beinerhalt 82,6% ± 6,5%.
Es konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden
(p=0,331).
38
Abb. 30. Beinerhalt mit Bezug auf Diabetes mellitus
5.2.8 Einfluß einer Hyperlipidämie auf den Beinerha lt
Der Beinerhalt nach 12 Monaten bei den Patienten mit bekanter
Hyperlipidämie (n=49) betrug 87,7% ± 5,2%. Bei den Patienten ohne
Hyperlipidämie (n=11) lag der Beinerhalt bei 77,1% ± 14,4%. Es
konnte keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden
(p=0,299).
Abb. 31. Beinerhalt mit Bezug auf Hyperlipidämie
39
5.2.9 Einfluß der Ausstrombahn auf den Beinerhalt
Die Beinerhalt nach 12 Monaten bei den Patienten mit einer 1-
Gefäßversorgung des Unterschenkels (n=40) lag bei 82,3% ± 6,6%.
Bei den Patienten mit mehr als einem durchgängigen Gefäß am
Unterschenkel (n=20) betrug der Beinerhalt 92,9% ± 6,9%. Es konnte
keine statistische Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,236).
Abb. 32. Beinerhalt mit Bezug auf Ausstrombahn
5.2.10 Einfluß der distalen Anastomose auf den Bein erhalt
Der Beinerhalt bei den Bypässen, deren distale Anastomose mit der
A. poplitea im dritten Segment verbunden war (n=26), betrug nach
12 Monaten 100%. Der Beinerhalt bei den Bypässen mit kruraler
Anastomose (n=34) lag bei 75,6% ± 8,1%. Es konnte eine
statistische Signifikanz nachgewiesen werden (p=0,016).
40
Abb. 33. Beinerhalt mit Bezug auf Lokalisation der distalen
Anastomose
5.3. Revisionseingriffe
Bei 11 Patienten (18,3%) war in der Beobachtungszeit eine
Bypassthrombektomie notwendig. Bei 2 Patienten (3,3%) wurde die
Bypassthrombektomie mit einer Patcherweiterungplastik der distalen
Ansatomose durchgeführt. Bei einem Patienten (1,6%) wurde die
Bypassthrombektomie durch eine Patcherweiterungplastik der
proximalen Anastomose ergänzt und bei einem anderen Patienten
(1,6%) erfolgte die Bypassthrombektomie mit einer intraoperativen
PTA der distalen Anastomose.
41
Abb. 34. Aufteilung der Revisionseingriffe
5.4. Komplikationen
5.4.1 Allgemeine Komplikationen
Zu den in der Beobachtungszeit erfassten Komplikationen gehörten:
ein Wundinfekt bei 3 Patienten (5%), eine verzögerte Wundheilung
bei 2 Patienten (3,3%), ein Bypassinfekt bei 4 Patienten (6,6%), ein
entlastungsbedürftiges Hämatom bei 6 Patienten (10%), ein
entlastungsbedürftiges Serom bei 1 Patienten (1,6%), eine Sepsis
bei 4 Patienten (6,6%), eine Lungenembolie bei 1 Patienten (1,6%)
und ein Herzinfarkt bei 5 Patienten (8,3%).
72
11 Bypassthrombektomie
Bypassthrombektomie mitPatchplastik der dist.Anastomose
Bypassthrombektomie mitPatchplastik der prox.Anastomose
Bypassthrombektomie mit PTAder dist. Anastomose
42
Abb. 35. Allgemeine Komplikationen
5.4.2 Majoramputationen
In der Beobachtungszeit wurde bei 7 Patienten (11,6%) eine
Amputatio major erforderlich.
5.4.3 Mortalität
Die kumulative Überlebensrate nach 1 Jahr betrug 90% ± 4,3%. Die
30-Tage-Mortalitätsrate lag bei 1,6% ± 1,7%.
0 2 4 6 8 10
%
Wundinfekt
verzögerte Wundheilung
Bypassinfekt
Hämatom
Serom
Sepsis
Lungenembolie
Herzinfarkt
43
Tage125010007505002500
Kum
ulat
ive
Übe
rlebe
nsra
te1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
ZensiertÜberlebensfunktion
Kumulative Überlebensrate
Abb. 36. Kumulative Überlebensrate
44
6. Diskussion
6.1 Allgemeiner Teil
Gegenüber anderen alloplastischen Gefäßersatzmaterialien bietet
die Propaten-Gefäßprothese den potenziellen Vorteil einer
Heparinbeschichtung und einer daraus resultierenden besseren
Eignung für kniegelenksüberschreitende Gefäßrekonstruktionen. Die
Gefäßprothese wurde schon bald nach ihrer Markteinführung in der
Klinik für Gefäßchirurgie des St.-Josef-Hospitals Bochum zum
Einsatz gebracht, obgleich seinerzeit die Langzeitergebnisse dieser
neuen Therapieoption weitestgehend unbekannt waren. Aus diesem
Grund wurden die Ergebnisse der neuen Implantate von Anfang an
im Rahmen einer prospektiven Studie erfasst. Von Juli 2007 bis
September 2009 wurden 60 Bypassimplantationen in die Studie
eingeschleust. Damit umfasste unser Kollektiv mehr Patienten als
das von Battaglia et al. [10]. In einer Studie von Peeters et al. wurden
dagegen 138 Patienten eingeschleust [78].
In unserem Patientengut lag das Medianalter bei 73 Jahren. Das ist
vergleichbar mit den Studien anderer Arbeitsgruppen [13, 24, 29, 68,
77, 81, 95]. Die Geschlechtsverteilung ergab ein Verhältnis Männer :
Frauen von 48 : 52. Solche Geschlechtverteilung kommt jedoch
relativ selten in der Literatur vor, in der Regel bilden Männer die
Mehrheit [13, 24, 29, 68, 77, 81, 95].
Erwartungsgemäß waren im untersuchten Patientengut sämtliche
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Arteriosklerose vorhanden.
Die Prävelenz der Riskofaktoren entsprach dem häufig berichteteten
Muster [13, 24, 51, 77, 81, 95]. Im Vergleich mit der Literatur waren
eine KHK (87%) und eine Hyperlipidämie (82%) überrepräsentiert.
Beispielsweise lag in der Studie von Hugl et al. der Anteil von
Patienten mit KHK bei 69 % [46]. Eine Hyperlipidämie betraf 60 %
der revaskularisierten Patienten [46].
45
Die Indikation zur Gefäßrekonstruktion mit einer heparin-
beschichteten Prothese wurde überwiegend bei Patienten mit langer
pAVK-Vorgeschichte gestellt. Dementsprechend bestand bei fast drei
Viertel der Fälle eine invasive Vorbehandlung (Gefäßrekonstruktion
und/oder Intervention) am ipsilateralen Bein. Diese Beobachtung
entspricht den Ergebnissen anderer Arbeitgruppen [13, 77] und
spiegelt den progressiven Charakter der pAVK wider.
Alle in unsere Studie eingeschleusten Patienten wurden präoperativ
in eine ASA-Gruppe 3 oder höher eingestuft. In der Studie von
Daenens et al. lag beispielweise der Anteil der Patienten mit gleicher
ASA-Einstufung bei 58% [21].
Für die Prognose von Gefäßrekonstruktionen an der arteriellen
Strombahn ist die periphere Ausstrombahn von entscheidender
Bedeutung. In unserem Patientengut war die Ausstrombahn im
Durchschnitt schlecht. Bei 66% der Rekonstruktionen bestand eine
1-Gefäßversorgung des Unterschenkels. In Studien anderer Autoren
wurden Patienten mit besserer Ausstrombahn eingeschleust.
Beispielweise lag der Anteil der Patienten mit einer 1-
Gefäßversorgung des Unterschenkels in einer Studie von Pulli et al.
bei 44% [81]. Dorucci et al. und Lösel-Sadee et al. schleusteten in
ihre Studien jeweils 55% der Patienten mit einer 1-Gefäßversorgung
des Unterschenkels ein [29, 68]. In einer Studie von Dorigo et al. war
allerdings das Patientkollektiv mit einer 1-Gefäßversorgung des
Unterschenkels mit unserem gleich und betrug 66% [25].
Im Gegensatz zu anderen Berichten hatte die Mehrheit (68%)
unserer Patienten Gewebeschäden. Bei anderen Autoren lag der
Anteil der Patienten mit Kategorie 5 oder 6 nach Rutherford unter
50%. Beispielweise betrug er 26% in einer Studie von Bosiers et al.
[13]. In einer Studie von Puli et al. lag er bei 46% [81]. Die
Arbeitsgruppe von Dorrucci et al. berichtete über ähnlich hohe Raten
von Gewebeschäden wie in unserem Kollektiv. Der Anteil der
46
Patienten mit Kategorie 5 oder 6 nach Rutherford betrug in dieser
Studie 62% [29].
Andere Autoren schleusten in ihre Studien mehr Patienten mit
ischämischen Ruheschmerzen ein als unsere Arbeitsgruppe. In
unserem Patientengut lag der Anteil dieser Patienten bei 32%. Eine
Studie von Lösel-Sadee et al. umfaßte sogar 57% Patienten mit
Kategorie 4 nach Rutherford [68]. In eine Studie von Pulli et al.
wurden 54% Patienten mit ischämischen Ruheschmerzen
eingeschleust [81].
6.2 Spezieller Teil
Unsere Ergebnisse waren kaum durch die kardiovaskulären
Riskofaktoren beeinflusst. Es konnte kein statistisch relevanter
Einfluss der Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie, Diabetes
mellitus, KHK, Hypercholisterinämie und Nikotinabussus auf die
Ergebnisse nachgewiesen werden. Auch Geschlecht und Alter
wirkten sich auf die Bypassdurchgängigkeit und Beinerhalt nicht aus.
Über änhliche Beobachtungen berichteten Kashyap et al. [49]. In
einer Studie mit 77 Patienten wirkten sich Faktoren wie Geschlecht,
Nikotinkonsum, Diabetes mellitus und chronische Niereninsuffizienz
nicht auf die Bypassdurchgängigkeit und Beinerhaltungsraten aus. In
ihrer Dissertation konnte Lippelt ebenfalls keinen Unterschied
bezüglich Bypassdurchgängigkeit und Beinerhaltungsraten zwischen
Diabetikern und Nichtdiabetikern zeigen [65]. KHK oder terminale
Nierensinsuffizienz hatten ebenfalls keinen signifikanten Einfluss auf
die Beinerhaltungsraten. In einer Dissertation von Kierchner konnte
auch kein negativer Einfluß von Rauchen und arterieller Hypertonie
auf die Bypassdurchgängigkeit nachgewiesen werden [50].
Es wurde in der Literatur berichtet, dass die Beinerhaltungsrate von
Diabetikern der von Nichtdiabetikern nicht unterlegen sei [96]. In
unserem Patintenkollektiv konnten wir einen statistisch nicht
signifikaten Trend beobachtet, dass die Diabetiker bessere
47
Bypassdurchgängigkeiten und Beinerhaltungsraten aufweisen.
Ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der Bypassdurchgängigkeit bei
Diabetikern mit kritischen Ischämie berichteten AhChong et al. [3]. In
dieser Studie betrug die Bypassdurchgängigkeit bei Diabetikern 57%.
Bei Nichtdabetikern lag sie bei 47%. In einer multizentrischen Studie
konnten Wöllfle et al. ebenfalls zeigen, dass die
Bypassdurchgängigkeit bei Diabetikern besser als bei
Nichdiabetikern war (66% vs. 56%) [96].
Diese gute Revaskularisationsergebnisse bei Diabetikern stehen
jedoch im Widerspruch zu ihrer schlechter 1-Jahrüberlebensrate im
Vergleich mit Nichtdiabetikern (78% vs. 95%) [96], besonders wenn
zusammen mit Diabetes mellitus eine terminale Niereninsuffizienz
vorliegt [60].
Interessanterweise konnten wir bessere Durchgängigkeit und
Beinerhaltungsraten auch bei Rauchern zeigen, obwohl der
Unterschied zu Nichtrauchern statistisch nicht signifikant war.
Treiman et al. konnten ebenfalls zeigen, dass ihre Resultate durch
kardiovaskuläre Faktoren nicht beeinflusst waren und dass
ischämische Ulzerationen bei Rauchern überraschenderweise
schneller abheilten [89]. Auch Kierchner berichtete in seiner
Dissertation über bessere Revaskularisationsergebnisse bei
Rauchern [50].
Wir machten die interessante Beobachtung, dass bei allen Patienten
ohne diagnostizierte KHK die Bypassdurchgängigkeit und Beinerhalt
nach einem Jahr 100% betrug. Diese Beobachtung hatte keine
statistische Signifikanz, es wurde jedoch in der Literatur hinsichtlich
des negativen Einflusses der KHK auf das amputationsfreie
Überleben der Patienten nach Revaskularisation bei CLI berichtet
[87].
Ein analoger Trend wurde auch im Bezug auf die arterielle
Hypertonie erfasst. Bei allen Patienten ohne diese Erkrankung blieb
48
nach 12 Monaten die revaskularisierte Extremität erhalten. Dagegen
lag die Amputationsrate bei Patienten mit arterieller Hypertonie bei
16%. Der Unterschied war jedoch statistsich nicht signifikant.
Darüber hinaus zeigte sich in unserem Patientengut ein Trend dazu,
dass Patienten mit vorausgegangener Revaskularisation und/oder
Intervention hinsichtlich Bypassdurchgängigkeit vergleichweise
besser abschneiden. Die Bypassdurchgängigkeit der Patienten mit
vorausgegangener gefäßchirurgischer Therapie lag bei 78%. Bei
Patienten ohne vorausgegangene Intervention lag die
Bypassdurchgängigkeit bei 65%. Diese Beobachtung war statistisch
nicht signifikant, es könnte jedoch angenommen werden, dass die
komplexe und konsequente Behandlung der pAVK langfristig
bessere Ergebnisse bringen kann. Die Beinerhaltungsraten waren
dagegen praktisch gleich mit 86% und 87%. Allerdings konnten
Dorigo et al. in einer multizentrischen Studie zeigen, dass Patienten,
die sich einer sekundären Revaskularisation unterziehen, durch eine
schlechtere Prognose hinsichtlich Bypassdurchgängigkeit
gekennzeichnet sind [26].
In der Literatur steht der prognostische Wert der Ausstrombahn für
die Bypassfunktion außer Frage. In einer Studie von Seeger et al.
mit 210 Patienten konnte gezeigt werden, dass der Beinerhalt mit der
Ausstrombahn statistisch korreliert [85]. Die präoperative
Angiographiebilder wurden nach standarisiertem Schema
ausgewertet und mit einem "run-off score" bezeichnet. Die Patienten
mit schlechtem "run-off score" wiesen signifikant höhere
Amputationsraten (44,4% vs. 7,4%) auf. Pulli et al. konnten in einer
multizentrischen Studie mit 425 Patienten ebenfalls den
prognostischen Wert der Austrombahn hinsichtlich des Beinerhaltes
zeigen [81]. In dieser Studie war die Amputationsrate der Patienten
mit schlechter Ausstrombahn signifikant höher als der Patienten mit
gutem "run-off score". Überraschenderweise zeigte sich in unserer
Studie kein Einfluß der Ausstrombahn auf die Bypassdurchgängigkeit
und Beinerhalt. Die Bypassdurchgängigkeit der Patienten mit einer 1-
49
Gefäßversorgung des Unterschenkels unterschied sich von denen
mit mehr als einem durchgängigen Gefäß am Unterschenkel nicht
signifikant. Hinsichtlich des Beinerhaltes lag ebenfalls kein statistisch
signifikanter Unterschied zwischen diesen zwei Patientengruppen.
Der bekannte Einfluß der Lokalisation der distalen Anastomose auf
das Revaskularisationsergebnisse zeigte sich auch in unserem
Kollektiv. Die 1-Jahr-Durchgängigkeit der Bypässe mit einer distalen
Anastomose im Bereich des dritten Segmentes der A. poplitea war
deutlich höher als der Bypässe mit kruraler Lokalisation der distalen
Anastomose (89,1% ± 7,3% vs. 63,6% ± 9,2%). Der Unterschied war
statistisch signifikant (p<0,05). Ebenso unterschieden sich die
Beinerhaltungsraten signifikant voneinander (popliteal 100% vs.
krural 75,6% ± 8,1%, p<0,05). Diese Beobachtung spiegelt sich auch
in der Literatur wider [66]. In einer Studie von Peeters et al. mit 138
Patienten zeigte sich ein Unterschied hinsichtlich der
Bypassdurchgängigkeit zwischen Patienten mit einer distalen
Anastomose im Bereich des dritten Segmentes der A. poplitea und
denen mit kruraler Lokalisation der distalen Anastomose (86% vs.
71%) [78]. Ähnliche Ergebnisse berichteten ebenfalls andere Autoren
[46, 21, 68, 81].
Das bessere Abschneiden von Bypässen mit distalem Anschluß an
die vergleichweise großkalibrige A. poplitea ist nicht verwunderlich.
Schließlich bestehen bei größeren Gefäßdurchmessern bessere
technische Bedingungen für die Anastomosierung. Darüber hinaus
nimmt der periphere Widerstand mit steigendem Gefäßdurchmesser
ab, was ebenfalls das im Vergleich bessere Abschneiden von
Gefäßanastomosen an der A. poplitea begünstigt. Auch die Länge
der Rekonstruktion kann die Bypassdurchgängigkeit beeinflussen. In
einer Studie mit 237 Patienten ermittelten Ascer et al. eine
kumulative Bypassdurchgängigkeit nach 3 Jahren von 63 % für kurze
(Bypasslänge unter 40 cm), aber nur 45 % für lange Bypässe
(Bypasslänge über 40 cm) [9]. Ähliche Beobachtungen berichtete
ebenfalls Porath in seiner Dissertation [79]. Hinsichtlich der
50
Bypassdurchgängigkeit und Beinerhaltungsrate schnitten längere
Bypässe schlechter als die kürzeren ab.
Hinsichtlich der Bypassdurchgängigkeit waren unsere Ergebnisse
etwas schlechter als Resultate anderer Zentren (s. Tab. 1). Die
Gesamtdurchgängigkeit in unserem Kollektiv betrug 74,2% ± 6,5%
nach 12 Monaten. Peters et al. und Hugl et al. berichteten über eine
kumulative Bypassdurchgängigkeit von 80% nach 1 Jahr [46, 78]. In
diesen Studien wurden allerdings bis 55% Patienten mit Claudicatio-
Symptomatik eingeschleust. Exzellente Ergebnisse teilten Bosiers et
al. mit der Gesamtdurchgängigkeit von 82% mit [13]. In diesem
Patientengut lag allerdings der Anteil der Patienten mit Claudicatio-
Symptomatik bei 58%. Zu vergleichbaren Resultaten kamen Pulli et
al. mit einer kumulativen Bypassdurchgängigkeit von 75% im
Gesamtkollektiv [81].
Tab. 1. Ein-Jahres-Durchgängigkeitsraten bei Verwendung von
Propaten-Prothesen in Abgängigkeit von der Lokalisation der
distalen Anastomose
Eigenes Krankengut
Peeters et al. [78]
Hugl et al. [46]
Daenens et al. [21]
Lösel-Sadee et al. [68]
Pulli et al. [81]
Bosiers et al. [13]
Durch-gängigkeit insgesamt
74,2% 80 % 80% k. A.* k. A.* 75% 82%
Durch-gängigkeit
bei POP-III-
Anastomose
89,1% 86% 74% 92% 77% 75% 81%
Durch-gängigkeit bei kruraler
Anastomose
63,6% 71% 79% 79% 64% 66% 74%
* - keine Angaben in der Studie
Betrachtet man die Ergebnisse im Hinsicht auf die Lokalisation der
distalen Bypassanastomose, so zeigten sich in unserem Kollektiv
überdurchschnittlich gute Resultate bei femoro-poplitealen
Rekonstruktionen. 89,1% der femoro-poplitealen Bypässe waren
51
nach 1 Jahr noch durchgängig. Andere Autoren berichteten über
schlechtere Durchgängigkeitsraten von 74% - 86% (s. Tab. 1). Sehr
gute Ergebnisse mit einer Durchgängigkeitsrate von 92% teilten
Daenens et al. mit. Allerdings in dieser Studie lag der Anteil der
Patienten mit Claudicatio-Symptomatik bei 26%.
Die Durchgängigkeitsraten von Bypässen mit kruraler Anastomose
lagen in unserem Kollektiv dagegen etwas niedriger als die anderer
Autoren. Dies könnte allerdings an einer Negativselektion liegen.
Immerhin hatten 66% der operierten Patienten eine schlechte
Ausstrombahn mit einer 1-Gefäßversorgung des Unterschenkels.
Hugl et al. berichteten über die Bypassdurchgängigkeit von 79% bei
krularer Anastomose. In dieser Studie lag allerdings der Anteil der
Patienten mit einer 1-Gefäßversorgung des Unteschenkels bei nur
28% [46]. Bosiers et al. teilten die Bypassdurchgängigkeit von 74%
bei krularer Anastomose mit, bei allerdings niedrigem Anteil der
Patienten mit einer 1-Gefäßversorgung des Unteschenkels (51%)
[13].
Die neuartigen Propaten-Prothesen weisen mit den NSV-Prothesen
vergleichbare Durchgängigkeitsraten auf. Bei fehlendem autologen
Ersatzmaterial gehörten jahrzehntelang die NSV-Prothesen zu den
Materialien der ersten Wahl. Sie waren bei Durchgängigkeitsraten
von 68% - 91% anderen alloplastischen Ersatzmaterialien einduetig
überlegen, was in einigen randomisierten kontrollierten Studien
bewiesen wurde [1, 30, 31, 47, 70]. Im Vergleich zu anderen
alloplastischen und biologschen Ersatzmaterialien schnitten die
heparinbesichteten Propaten-Prothesen besser ab. Bei femoro-
poplitealen (POP-III) Rekonstruktionen zeigte sich gegenüber der
konventionellen PTFE-Prothesen und der biologischen Prothesen
eine eindeutige Überlegenheit. Aalders et al. berichteten über eine
Durchgängigkeitsrate der konventionellen PTFE-Prothesen von
80,1% nach 1 Jahr [1]. Die biologischen Prothesen schnitten mit
Durchgängigkeitsraten von lediglich 46% - 74% schlechter ab [6, 40,
93]. Auch im kruralen Abschnitt haben die neuartigen heparin-
52
beschichteten Prothesen sehr gute Ergebnisse erzielt. Die
konventionellen PTFE-Prothesen weisen in dieser Position eine
Durchgängigskeitsrate von 59% nach 1 Jahr auf [5]. Bei biologischen
Ersatzmaterialien lagen die Durchgängigskeitsraten zwischen 13%
und 25% [18, 88].
Das Ziel des Extremitätenerhaltes wurde in umserem Kollektiv etwa
genauso häufig realisiert wie in Studien anderer Zentren (s. Tab. 2).
Die kumulative Beinerhaltungsrate in unserem Kollektiv lag bei 86%
± 4,9% nach 12 Monaten. Allerdings wiesen andere Studien ein
vergleichweise geringeres Risikoprofil auf. Beispielweise berichteten
Peeters et al. über eine exzellente Beinerhatungsrate von 90% [78].
Bei genauer Betrachtung fällt jedoch auf, dass 55% der Patienten
lediglich eine Claudicatio-Symptomatik aufwiesen. In der Studie von
Bosiers et al. lag die Beinerhaltungsrate bei 87%, bei jedoch 58%-
igem Anteil von Patienten mit Claudicatio-Symptomatik [13].
Tab. 2. Ein-Jahres-Beinerhaltungsraten bei Verwendung von
Propaten-Prothesen in Abhängigkeit von der Lokalisation der
distalen Anastomose
Eigenes
Krankengut
Peeters et al. [78]
Hugl et al. [46]
Daenens et al. [21]
Lösel-Sadee et al. [68]
Pulli et al. [81]
Bosiers et al. [13]
Beinerhalt insgesamt
86% 90% k.A.* k.A.* 84% 88% 87%
Beinerhalt bei POP-III-
Anastomose 100% 82% k.A.* 98%** k.A.* 87% k.A.*
Beinerhalt bei kruraler
Anastomose 75,6% 89% k.A.* 87%** k.A.* 82% k.A.*
* - keine Angaben in der Studie
** - nach 2 Jahren
Besonders günstige Resultate wurden erzielt bei femoro-poplitealen
Rekonstruktionen. Sämtliche operierte Extremitäten konnten erhalten
53
werden. Andere Autoren teilten schlechtere Ergebnisse mit, obwohl
sie in ihre Studie auch Patienten mit Claudicatio-Symptomatik
einschleusteten [78].
Bei femoro-kruralen Rekonstruktionen schnitten unsere Ergebnisse
schlechter ab als die von anderen Zentren. Peters et al. und Pulli et
al. berichteten über die Beinerhaltungsraten von 82%-89% bei
kruraler Lokalisation der distalen Anastomosen. Allerdings lag der
Anteil der Patienten mit einer 1-Gefäßversorgung des
Unterschenkels in diesen Studien unter 50%. In unserem Kollektiv
lag der Anteil von Extremitäten mit einer 1-Gefäßversorgung mit 66%
deutlich häher.
Unter Berücksichtigung der Beinerhaltungsraten schnitten die
neuartigen heparin-besichteten Propaten-Prothesen besser ab als
andere alloplastische und biologsche Ersatzmaterialien.
Insbesondere bei femoro-poplitealen (POP-III) Rekonstruktionen
zeigte sich gegenüber der konventionellen PTFE-Prothesen und der
biologischen Prothesen eine eindeutige Überlegenheit. In einer
Metaanalyse von Albers et al. wurde über eine Beinerhaltungsrate
der konventionellen PTFE-Prothesen von 77,7% berichtet [5]. Andere
Studien berichtetet über Beinerhaltungsraten der biologischen
Prothesen von lediglich 42% - 62% [18, 80]. Auch im kruralen
Abschnitt haben sich die neuartigen heparin-beschichteten
Prothesen als gutes Ersatzmaterial erwiesen. Die konventionellen
PTFE-Prothesen weisen in dieser Position eine Beinerhaltungsrate
von 71,7% nach 18 Monaten auf [5]. Bei biologischen
Ersatzmaterialien lagen die Beinerhaltungsraten zwischen 25% und
69% [18, 39, 88, 93].
6.3 Schlussfolgerung
Eine kritische Ischämie an den unteren Extremitäten erfordert
gefäßrekonstruktive Maßnahmen, um den Beinerhalt zu
gewährlesiten. Bei fehlendem autologen Ersatzmaterial gehörten
54
jahrzehntelang die NSV-Prothesen zu den Materialien der ersten
Wahl. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde aufgrund einer
Gesetzesnovellierung für biologische Materialien in den USA die
Herstellung dieser Prothesen enorm verteuert, sodass die Produktion
aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden musste. Gleichzeitig
wurden im Jahre 2002 neue PTFE-Prothesen mit
Heparinbeschichtung auf dem Markt eingeführt, für die es aber zum
damaligen Zeitpunkt keine Langzeitergebnisse gab. Die Einführung
des neuen Gefäßersatzmaterials wurde in unserer Klinik in Rahmen
einer internen Qualitätskontrolle mit einer prospektiven Studie
untersucht. In eigenem Patientengut konnte gezeigt werden, dass die
neuartigen e-PTFE-Prothesen mit Hepatinbeschichtung die hohen
Erwartungen hinsichtlich der Bypassdurchgängigkeit und
Beinerhaltung erfüllen. Selbst bei Patienten mit komplexen
Verschlüssen und höher Komorbidität konnten sehr gute Ergebnisse
im Hinsicht auf Bypassdurchgängigkeits- und Beinerhaltungsraten
erzielt werden. Damit ist die nach dem Wegfall der NSV-Prothesen
initial befürchtete Verschlechterung der
Revaskularisationsergebnisse nicht eingetreten. Die
heparinbeschichteten PTFE-Prothesen konnten die entstandene
Lücke ausfüllen, wie dies auch kürzlich publizierte Studien bestätigen
[27, 64]. Als Konsequenz dieser Studie wird in der Klinik für
Gefäßchirurgie des Katholischen Klinikum Bochum auch zukünftig
bei Patienten mit CLI die Propaten-Prothese zum Einsatz kommen.
55
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Danksagung
Ich danke Herrn Professor Doktor Achim Mumme für die
Überlassung des Themas sowie für die sehr gute Betreuung
während meiner Doktorarbeit.
Weiterhin danke ich dem ganzen ärztlichen Team der Klinik für die
freundliche Unterstützung bei der Durchführung der
Nachuntersuchungen.
Ich danke Frau Ines Bodenburg und Herrn Georg Hilke für die
Unterstüzung bei der statistischen Auswertung der Daten.
Frau Claudia Eichenlaub und Frau Martina Helmer danke ich für die
freundliche
Unterstützung bei der Terminvergabe und Organisation der
Nachuntersuchungen.
Und vor allem danke ich besonders herzlichst meinen Eltern für ihr
Verständnis, ihre ständige Unterstützung und konstruktive Kritik.
Lebenslauf Name: Wojciech Marcin Bojara Geburtsdatum: 11.11.1979 Geburtsort: Warschau Ausbildung
• 1994-1998 Klementyna-Hoffmanowa-Allgemeinbildende Oberschule, Warschau
• 1998 –2004
Medizinische Universität in Warschau, Ärztliche Fakultät, Żwirki-i-Wigury-Strasse 61, 02091 Warschau, Polen
Arztdiplom benotet „sehr gut“ (mit Auszeichnung) Abschließendes Staatexamen am 10 November 2005 Approbation als Arzt in Polen seit 18 November 2005 Approbation als Arzt in Deutschland seit 18 August 2006
Klinische Tätigkeit
• Oktober 2004 – Oktober 2005 Arzt im Praktikum Zentrales Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität in Warschau, Banacha-Strasse 1A, 02091 Warschau, Polen
• Februar 2006 – März 2006
Assistenzarzt Klinik für Kinderchirurgie Klinisches Lehrkrankenhaus für Kinderheilkunde der Medizinischen Universität in Warszawa, Marszalkowska-Strasse 24, 00576 Warschau, Polen
• April 2006 – Juli 2006
Assistenzarzt Fachabteilung für Allgemein- und Gefäßchirurgie Miedzyleski-Krankenhaus, Bursztynowa-Strasse 2, 04749 Warschau, Polen
• August 2006 – November 2007
Assistenzarzt Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Unfallchirurgie Krankenhaus Porz am Rhein, Urbacher Weg 19, 51149 Köln
• Dezember 2007 - Juni 2013
Assistenzarzt Klinik für Gefäßchirurgie St. Josef-Hospital, Kliniken der Ruhr-Universität Bochum Gudrunstr. 56, 44791 Bochum